1. Kennzeichnung der Sportart/Disziplin

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1. Kennzeichnung der Sportart/Disziplin
Bundestrainer- Großseminar des DOSB
vom 23.-25.09.2007 in Gelsenkirchen
Aspekte der Vorbereitung auf die Olympischen
Spiele 2008 in Peking am Beispiel der Sportart Judo
Erarbeitet von: Frank Wieneke (BT/Männer des DJB)
E-Mail: [email protected]
1. Kennzeichnung der Sportart/Disziplin
Judo als Wettkampfsport und olympische Disziplin:
• Judo = Zweikampfsportart mit langer Tradition aus Japan
• Seit 1964 olympisch
• Kampfzeit: 10 sek. bis 5 min. (effektiv), bei golden score
(Kampfverlängerung bei Wertungsgleichstand) bis zu 10 Min.
• Aus energetischer Sicht: Kurz- bis Mittelzeitausdauerbereich
• 5 bis 7 Kämpfe am Wettkampftag (unterschiedliche Pausenlänge/minimal 10 min.)
• Männer/Frauen jeweils sieben olympische Gewichtsklassen
• Hauptwettkämpfe: EM jährlich / bisher: WM zweijährig / OS
1. Kennzeichnung der Sportart/Disziplin
1.Wurftechniken:
Ziel: Den Gegner mit Kraft und
Schwung auf den Rücken werfen (=
IPPON = vorzeitiges Kampfende)
Eine reduzierte Kriterienerfüllung führt
zu Teilwertungen (Koka=kleiner Vorteil,
Yuko=mittlerer Vorteil, Waza-ari=FastIppon, 2xWaza-ari=Ippon)
2. Bodentechniken:
2.1. Festhaltetechniken
Ziel: Gegner 25 Sekunden am Boden fixieren
(=Ippon), >10 sec=Koka, >15=Yuko, > 20 sec.
=Waza-ari)
2.2. Würgetechniken
Ziel: Gegner zur Aufgabe zwingen (durch
Druck auf Kehlkopf bzw. Halsschlagader)
3. Bestrafungen
Ziel: Den Gegner zu einer strafbaren
Handlung verleiten (z.B. Passivität,
Matte verlassen etc.)
2.3. Hebeltechniken
Ziel: Gegner zur Aufgabe zwingen (durch
Überstrecken, Verdrehen/Schlüsseln des
Ellbogengelenks
1. Kennzeichnung der Sportart/Disziplin
Aktueller Olympiakader des DJB
2. Qualifikationsweg zu den Olympischen Spielen
1. Quotenregelung der Internationalen Judoföderation (IJF)
a) Direkte Qualifikation über die WM 2007:
• Platz 1 bis 6 (Judo: 2 dritte bzw. 5. Plätze)
b) Kontinentale Quotenplätze für Europa (pro Gewichtsklasse):
• Frauen fünf Starterinnen (Qualifikationsrangliste Platz 1-5)
• Männer neun Starter (Qualifikationsrangliste Platz 1-9)
2. Qualifikationsweg zu den Olympischen Spielen
2. Europäischer Qualifikationsmodus (EJU)
EJU- Quotenplätze laut Qualifikationsrangliste (für jede Gewichtsklasse)
Basis: Ergebnisse (Platzierungspunkte) aus festgelegten Meisterschaften/
Turnieren zwischen April 2007 und April 2008
EM 2007 und 2008
WM 2007
4 EJU Super World-Cup Turniere (SWC)
7 EJU World-Cup Turniere (WC)
Die besten vier Punktwertungen jedes Athleten werden in der Rangliste
berücksichtigt
2. Qualifikationsweg zu den Olympischen Spielen
Qualifikationsturniere der EJU 2007/2008
Männer (2007):
• EM 2007/Belgrad
• WC Ostia ITA
• S-WC Moskau RUS
• WC Lissabon POR
• WM Jio de Janeiro BRA
• WC Birmingham GBR
• S WC Rotterdam NED
• WC Baku AZE
Männer (2008):
April
April
Mai
Mai
Sept.
Sept.
Sept.
Okt.
• WC Sofia
• S-WC Paris
• WC Budapest
• S-WC Hamburg
• WC Warschau
• EM Lissabon
Tab. 1. Punkteverteilung für die Qualifikationsrangliste der EJU
Rang
WM
EM
SWC
WC
1
(200)
100
90
60
2
(150)
60
50
34
3
(100)
40
30
20
5
(50)
20
16
10
7
20
10
8
6
9-12
12
8
6
4
1/16
8
6
4
2
Gewonnener Kampf
6
4
2
0
Jan.
Febr.
Febr.
Febr.
März
April
2. Qualifikationsweg zu den Olympischen Spielen
3. Nationaler Qualifikationsmodus (DJB)
Kriterien des DJB:
1. Athleten, die einen Quotenplatz bei der WM (Platz 1-6) bzw. über die europäische Rangliste (Platz 1-5) erreicht haben, haben die Zugehörigkeit zur
Weltspitze unter Beweis gestellt. Ihre aktuelle Leistungsfähigkeit muss 2008
bei internationalen Turnieren nachgewiesen und vom BT bestätigt werden.
2. Athleten, die in der EJU-Rangliste Platz 6-9 erreicht haben benötigen eine
der folgenden zeitnahen Leistungsbestätigungen:
EM 2008:
SWC 2008
WC 2008
Platz 1-7
Platz 1-5 (1 x)
Platz 1-3 (1 x)
3. Zielstellung für die OS Peking 2008
1.Qualifikation/Teilnahme in vier bis fünf
Gewichtsklassen (wird aber sehr schwer)
2. Ein bis zwei Medaillen und ein bis zwei
„Endlaufplatzierungen“ (Platz 5 bis 9)
3. Finanzielle Absicherung für die weitere
Arbeit des Verbandes nach 2008
4. Trainingsmethodische Schwerpunkte
1. Entwicklung und Stabilisierung konditioneller Leistungsfähigkeiten (Kraft/Ausdauer) auf höchsten Niveau durch
zentrale Trainingsmaßnahmen (insgesamt ca. 5-6 Wochen/
nationale Trainingslager im In- und Ausland)
2. Vervollkommnung und Stabilisierung der technisch-taktischen Leistungsfähigkeit und Ausprägung wettkampfwirksamer individueller Kampfkonzeptionen unter Berücksichtigung eigener Leistungsreserven und aktueller internationaler Trends (5-6 Wochen/nationale Trainingslager)
3. Vervollkommnung der komplexen Wettkampfleistung durch
Training mit internationalen Spitzenathleten (insgesamt 1416 Wochen/internationale Trainingslager )
5. Partner
Partner
Hauptleistungen
IAT Leipzig
Leistungsdiagnostik
Wettkampfanalyse
Trainingssteuerung/UWV
7 OSP
(Schwerpunktstützpunkt:
OSP Köln/Bonn/Leverkusen)
(Sicherung regionaler und
zentraler Maßnahmen)
Leistungsdiagnostik
Trainingssteuerung
Ernährungsberatung
Sportpsychologie
Blutanalysen
Sportfördergruppe der
Bundeswehr
Bundespolizei
Absicherung der sozialen Situation
Trainingspartner bei zentralen Maßnahmen
6. Zusätzliche Maßnahmen
1. Höhentraining
2. Durchsetzung der geplanten internationalen Trainingscamps
sowie kurzfristig erforderlicher dezentraler Maßnahmen
3. Flexible Gestaltung der Ausbildung in der Bundespolizei für
mögliche Olympiakandidaten
Danke für die
Aufmerksamkeit
6. Zusätzliche Maßnahmen
Eine vorrangige Wirkung des Höhentrainings besteht in der Möglichkeit, die Ausdauerleistung schneller als unter NN- Bedingungen zu entwickeln.
Im Judo geht es nicht um eine Maximierung der Ausdauerkomponente (das würde eine
Verschiebung der Ausdauer in der Leistungsstruktur zu Folge haben), sondern um verbesserte Entwicklungsraten, die im Zusammenhang mit allen anderen Teilkomponenten
zu einer neuen, höheren komplexen Leistung optimiert werden können.
Trainingsmethiodische Zielstellung:
Beschleunigte Entwicklung konditioneller Leistungsvoraussetzungen, insbesondere der Ausdauer- und der KA- Fähigkeiten, so dass die anschließende Phase
der speziellen Wettkampfvorbereitung auf der Basis eines höheren konditionellen
Grundniveaus absolviert werden kann. Gleichzeitig sollen Voraussetzungen für
eine bessere Belastungsverträglichkeit und damit ein größerer zeitlicher Spielraum für die Lösung wichtiger technisch- taktischer Probleme geschaffen werden.