Dämonen, Nationalismus und Reich Gottes – Trends und Debatten

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Dämonen, Nationalismus und Reich Gottes – Trends und Debatten
Giovanni Maltese
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Religionswissenschaft und Interkulturelle Theologie
Kisselgasse 1, 69117 Heidelberg, Büro: 208
Tel.: 06221-54 3731
Email: [email protected]
Sprechzeit: nach Vereinbarung
Proseminar: Dämonen, Nationalismus und Reich Gottes – Trends und Debatten zur
geistlichen Kampfführung in der pfingstlich-charismatischen Bewegung
(WS 15/16; 14-16 Uhr)
Vorläufiger Seminarplan. Überarbeitete Version, sowie aktuelle Informationen zum PS unter:
http://theologie.uni-hd.de/rm und Moodle http://elearning2.uni-heidelberg.de.
Konstituierende Sitzung und Einstieg
13.10. Konstituierende Sitzung und Einstieg
Zur Orientierung
20.10.: Pfingstbewegung und Pfingstbewegungen (Anderson 2010)
Ground
Level
Spiritual
therapeutische Seelsorge
Warfare:
Exorzismus,
Befreiungsdienst
und
27.10.: Religionspsychologische Zugänge (u. seelsorgliche Überlegungen) (Mercer 2013; Utsch 2015)
03.11.: Ethnologische Zugänge, Postkolonialismus und Moderne (Meyer 1998)
Geistliche Kampfführung als politische Theologie und gesellschaftliche Praxis:
Territorialgeister, identifikatorische Buße, spiritual Mapping und Nation Building
10.11.: Systematische und phänomenologische Zugänge und „spiritual warfare“ in „Chinese Religion“
(Ooi 2006)
17.11.: Religionssoziologische Zugänge (I) und Fundamentalismus (Brower et al. 1996)
24.11.: Religionssoziologische Zugänge (II) und politische Theologie (Heuser 2013)
Geistliche Kampfführung als umkämpftes Feld von Deutung, Anspruch und
Repräsentation: theologische und historische Debatten
01.12.: Theologische Zugänge und innerpfingstliche Kritik (Pratt 1991)
Theoretische Reflexion
08.12.: Cultural Turn, Diskursanalyse und Genealogie (Bergunder 2009)
Geistliche Kampfführung als umkämpftes Feld von Deutung, Anspruch und
Repräsentation: theologische und historische Debatten
15.12.:
22.12.:
12.01.:
19.01.:
Historische Zugänge (I) und Teleologie (Ediger 2000)
Sitzung Entfällt (Lektüre!)
Historische Zugänge (II) und US-amerikanische Politik (Meer 2008)
Diskursanalytische Zugänge und Interkulturelle Theologie (Währisch-Oblau 2012)
Zusammenfassung
26.01.: Abschlusssitzung und Fazit: „Was nehme ich mit?“
02.02.: Entfällt Prüfungswoche
• Teilnahmevoraussetzungen: Die schriftliche Bearbeitung von Textaufgaben auf 1-2 Seiten (s.u.),
die Übernahme eines Einstiegsreferats und eines Protokolls sind Voraussetzung für einen
Teilnahme- und Leistungsnachweis. Bitte die Ausarbeitung, die Protokollfassung und das
Referatshandout (bzw. PowerPoint) bis spätestens Montag 20 Uhr an [email protected] senden. Für benotete Scheine gilt die jeweilige Prüfungsordnung.
• Versäumnisse: Wenn mehr als zweimal eine Sitzung versäumt oder die Arbeitsaufgaben nicht
fristgerecht eingereicht wurden, kann kein Proseminarschein ausgestellt werden.
PS Maltese WS 15/16 Geistl. Kampfführung und Pfingstbewegung. Proseminaplan (Stand: 21.10.2015 09:36)
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Konstituierende Sitzung
1. Sitzung 13.10.: Organisatorisches und thematischer Einstieg
Orientierungen zum Forschungsgegenstand
2. Sitzung 20.10.: Pfingstbewegungen und Pfingstbewegung
Text: Anderson, Allan H. 2010. „Varieties, Taxonomies, and Definitions“. In Studying Global
Pentecostalism: Theories and Methods, herausgegeben von Ders., Michael Bergunder, André
Droogers, und Cornelis van der Laan, 13–29. Berkeley, CA: University of California Press.
Referat: Textvorstellung – Gliederung und Gedankenganganalyse (mit Seitenblick auf Burgess et al.
2003, xii-xxiii).
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichnen Sie Andersons Typologie der Pfingstbewegung nach. Machen sie sich eine Übersicht
seiner vier Typen (samt der Sub-Typen), indem sie deren Hauptmerkmale, sowie deren
Entstehungszeit zusammenfassen.
Reflexion: Versuchen Sie, auf der Grundlage dieser Typologie eine knappe Definition von
„Pfingstbewegung“ zu formulieren, und notieren Sie, welche Schwierigkeiten ihnen dabei
begegnen.
Ground Level Spiritual Warfare: Exorzismus, Befreiungsdienst und therapeutische Seelsorge
3. Sitzung 27.10.: Religionspsychologische Zugänge (und seelsorgliche Überlegungen)
Texte:
Mercer, Jean. 2013. „Deliverance, Demonic Possession, and Mental Illness: Some Considerations for
Mental Health Professionals“. Mental Health, Religion & Culture 16 (6): 595–611.
Utsch, Michael. 2015. „Besessenheit aus psychologischer Sicht“. In Exorzismus: Zur Renaissance
einer umstrittenen Praxis, herausgegeben von Reinhard [Hrsg.] Hempelmann, 28–34. Berlin:
Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen.
Referat: Religionspsychologische Zugänge (Hock 2014, 128-145, vgl. Stolz 154-178)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichnen Sie grob die Grundlinien des Arguments Mercers nach. Was ist seine These, wie
kommt er zu seinen Daten?
Reflexion: Zeigen sie an zwei Aspekten, ob Utsch mit ihm übereinstimmt.
4. Sitzung 3.11.: Religionsethnologische Zugänge, Postkolonialismus und Moderne
Text: Meyer, Birgit. 1998. „‚Make a Complete Break with the Past‘: Memory and Post-Colonial
Modernity in Ghanaian Pentecostalist Discourse“. Journal of Religion in Africa 28 (3): 316–
49.
Referat: Religionsethnologische Zugänge (Hock 2014, 110-127, vgl. Kippenberg 2003, 59-70)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichnen Sie Meyers These und ihren Gedankengang nach.
Reflexion: Hat der Glaube an den „spiritual fight“ und die „deliverance“-Praxis eine positive oder
negative Funktion in der Identitätsbildung der von ihr untersuchten Personengruppen? Inwiefern /
inwiefern nicht?
Geistliche Kampfführung als politische Theologie und gesellschaftliche Praxis: Territorialgeister,
identifikatorische Buße, spiritual Mapping und Nation Building
5. Sitzung 10.11.: Systematische und phänomenologische Zugänge und „spiritual warfare“ in
Chinese Religion
Text: Ooi, Samuel Hio-kee. 2006. „A Study of Strategic Level Spiritual Warfare from a Chinese
Perspective“. Asian Journal of Pentecostal Studies 9 (1): 143–61.
Referat: Systematische und phänomenologische Zugänge (Hock 2014, 54-78, Kippenberg 2003, 24-36)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Was ist „SLWS“, wie bewertet Ooi diesen Ansatz und auf welcher Quellengrundlage gelangt
er dazu?
PS Maltese WS 15/16 Geistl. Kampfführung und Pfingstbewegung. Proseminaplan (Stand: 21.10.2015 09:36)
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Reflexion: Sind Oois Vergleich und die gezogenen Schlussfolgerungen für Sie plausibel? Inwiefern /
inwiefern nicht?
6. Sitzung 17.11.: Religionssoziologische Zugänge (I) und Fundamentalismus
Text: Brouwer, Steve, Paul Gifford, und Susan Rose. 1996. Exporting the American Gospel: Global
Christian Fundamentalism. New York: Routledge. [Kap 5, S. 75-103]
Referat: Religionssoziologische Zugänge (Hock 2014, 79-109, Kippenberg & Stuckrad 2003, 104-113)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Wie wird „spiritual warfare“ im Text definiert, wie verhält sie sich zum „Fundamentalism“ und
auf welcher Quellengrundlage wird dafür argumentiert?
Reflexion: Welche Personengruppen werden als Trägerschichten von „spiritual warfare“ werden
genannt, was haben sie gemeinsam und was ist die Hauptaussage des Buchkapitels?
7. Sitzung 24.11.: Religionssoziologische Zugänge (II) und politische Theologie
Texte:
Heuser, Andreas. 2012. „Eine Politische Theologie der afrikanischen Pfingstbewegung? Oder: Vom
zähen Ende einer «Grossen Erzählung»“. Schweizerische Zeitschrift für Religions- und
Kulturgeschichte 106: 281–303.
Bakare, Tunde. 2015. „Synopsis | Entrenched Power Blocs“. The Latter Rain Assembly - The EndTime Church. Februar 14. http://www.latterrainassembly.org/synopsis.php?msg=383.
Referat: Tunde Bakari und Muhammadu Bahari, Congress for Progressive Change
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichne Heusers These und seinen Gedankengang nach. Wie definiert Heuser „spiritual
warfare“? Wie bewertet er diesen Ansatz?
Reflexion: Wie bewertete Heuser „spiritual warfare“? Lässt sich Pastor Bakares Predigtgliederung in
diesem Sinne lesen? Inwiefern / inwiefern nicht?
Geistliche Kampfführung als umkämpftes Feld von Deutung, Anspruch und Repräsentation:
theologische und historische Debatten (Historische Zugänge zur RW)
8. Sitzung 1.12.: Theologische Zugänge und innerpfingstliche Kritik
Text: Pratt, Thomas D. 1991. „The Need to Dialogue: A Review of the Debate on the Controversy of
Signs, Wonders, Miracles and Spiritual Warfare Raised in the Literature of the Third Wave
Movement“. Pneuma 13 (1): 7–32.
Referat: Religionswissenschaft und Theologie (Hock 2014 162-170, Dalferth 2001)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Was versteht Pratt unter „spiritual warfare“ und was ist seine These?
Reflexion: Welche innerpfingstliche Kritik kommt aus seinem Aufsatz deutlich? Inwiefern lässt sich
die Third Wave und „spiritual warfare“, dann überhaupt noch als pfingstlich bezeichnen?
Theoretische Reflexion [Genealogische und diskursanalytische Zugänge zur RW]
9. Sitzung 8.12.: Cultural Turn, Diskursanalyse und Genealogie
Text: Bergunder, Michael. 2009. „Der ‚Cultural Turn‘ und die Erforschung der weltweiten
Pfingstbewegung“. Evangelische Theologie, 245–69.
Referat: Textvorstellung – Gliederung und Gedankenganganalyse (mit Seitenblick auf Bergunder 2005)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Skizzieren Sie Bergunders Gedankengang und These.
Reflexion: Worin besteht das Definitionsproblem, das Bergunder behandelt, und wie sieht sein
Lösungsvorschlag aus?
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Geistliche Kampfführung als umkämpftes Feld von Deutung, Anspruch und Repräsentation:
theologische und historische Debatten
10. Sitzung 17.12.: Historische Zugänge (I) und Teleologie
Text: Ediger, Gerald C. 2000. „Strategic-Level Spiritual Warfare in Historical Retrospect“. Direction
29 (2): 125–41.
Referat Religionsgeschichte (Hock 2014, 22-53, vgl. Kippenberg 24-36)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Skizzieren Sie die wichtigsten Stationen von Edigers historischen Rückblick und zeigen Sie,
worauf er damit hinausmöchte (das Hauptanliegen des Aufsatzes)?
Reflexion: Ist die „spiritual warfare“ Martin Luthers und die der Heilsarmee dieselbe, wie die von C.
P. Wagner und John Dawson? Inwiefern / inwiefern nicht?
11. Sitzung 22.12.: Entfällt (Lektüre, s. nächste Sitzung!!)
12. Sitzung 12.1.: Historische Zugänge (II) und US-amerikanische Politik
Text: Meer, Erwin van der. 2008. „The Strategic Level Spiritual Warfare Theology of C. Peter
Wagner and Its Implications for Christian Mission in Malawi“. Pretoria: University of South
Africa. [Kap 2: S. 63-92, Kap 3: S. 93-97, Kap 6: S. 202-233]
Referat: Fundamentalismus und Neo-Evangelikalismus in Amerika und sein (welt-)politischer Kontext
(Hankins 1-18, 19-47, Lahr 2007)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichnen Sie die wichtigsten Stationen in C. P. Wagners Werdegang nach. Ist C. P. Wagner
ein Pfingstler und inwiefern ist SLSW pfingstlich?
Inhalt: Rekonstruieren Sie die wichtigsten Eckdaten des Kontextes nach, in dem SLSW Meer zufolge
entstanden ist.
Reflexion: Ist SLSW für Meer pfingstlich? Inwiefern / inwiefern nicht?
Reflexion: Warum schreibt Meer SLSW Affinitäten zur US-amerikanischen Rechten zu, wie verhält
sich SLWS zum Thema soziale Gerechtigkeit und wie positioniert sich Meer (der sich selbst als
evangelikaler Pfingstler bezeichnet) dazu?
13. Sitzung 19.1.: Diskursanalytische Zugänge und Interkulturelle Theologie
Text: Währisch-Oblau, Claudia. 2012. „Spiritual Warfare: Geistlicher Kampf gegen böse Mächte“.
EMW Dokumentation 6: 63–69.
Referat: Einleitung in die Interkulturelle Theologie (Hock 2011, 9-54)
Arbeitsaufgaben:
Inhalt: Zeichnen sie Währisch-Oblaus These und ihren Gedankengang nach. Was kritisiert sie an
Zimmermanns Kritik der geistlichen Kampfführung?
Reflexion: Weshalb ist es wichtig den Kontext, in dem Aussagen zur geistlichen Kampfführung und
entsprechende Praktiken auftreten, genau in den Blick zu nehmen (s. z.B. 304, 313)? Wie sieht
aus ihrer Sicht ein interkulturell verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema in der pastoralen
Praxis aus?
Zusammenfassung
14. Sitzung 26.1.: „Was nehme ich mit?“:
Arbeitsaufgaben:
Reflexion: Was ist die Pfingstbewegung und was ist geistliche Kampfführung? Wie kann man diesen
Forschungsgegenstand adäquat untersuchen? Welche Konsequenzen folgen daraus für die
Theolog_innen? Formulieren sie Thesen!
PS Maltese WS 15/16 Geistl. Kampfführung und Pfingstbewegung. Proseminaplan (Stand: 21.10.2015 09:36)
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