Tierschutzverein Kirchheim u. Teck e.V.
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Tierschutzverein Kirchheim u. Teck e.V.
Tierschutzverein Kirchheim u. Teck e.V. Mitglied des Deutschen Tierschutzbundes www.tierschutzverein-kirchheim.de e-mail: [email protected] Stahlackerweg 120 73275 Ohmden Tel. 07021 – 71812 Fax: 07023 – 748227 Der Tierschutzverein Kirchheim unter Teck und seine Aufgaben Eine der Hauptaufgaben des TSV ist die Betreuung von Katzen im Katzenheim auf dem städtischen Bauhof. Meist handelt es sich um streunende Katzen ohne Besitzer, die sich unkontrolliert vermehren. Diese Tiere werden bei Wohnungswechsel schlicht vergessen, oder werden auf dem Bauernhof sich selbst überlassen, so dass sich diese Katzen unkontrolliert vermehren und bei der Nahrungssuche für Anwohner zur Plage werden können. Oft sind es auch Kätzinnen mit ihrem ganzen Wurf. Diese Katzen müssen eingefangen, kastriert und im Katzenheim betreut werden, bis sie bei Nichtvermittelbarkeit wieder ausgesetzt werden oder aber an neue Besitzer vermittelt werden können. Hier findet auch eine Mithilfe in der Bevölkerung statt, wenn die Tiere eingefangen oder später weitergefüttert werden. Die Arbeit im Katzenheim muss täglich getan werden. Da wird gefüttert, gereinigt, überwacht, medizinisch versorgt, es müssen Tierarztbesuche stattfinden und natürlich auch Buch geführt werden. Besondere Fälle müssen bei Spezialisten im Großraum Stuttgart untergebracht werden. All dies muss zum überwiegenden Teil aus privaten Spenden oder Eigenleistung der ehrenamtlich tätigen Mitglieder finanziert werden. Allein diese Arbeit würde einen hauptamtlich angestellten Mitarbeiter völlig in Anspruch nehmen, dies kann sich jedoch der TSV aus finanziellen Gründen nicht leisten. Die Räumlichkeiten im Katzenheim sind äußerst beengt und es besteht dringend Handlungsbedarf für bauliche Maßnahmen, wie dies auch das Veterinäramt in Esslingen fordert. Der Vorstand bemüht sich derzeit um eine Lösung dieses Problems mit dem Ordnungsamt der Stadtverwaltung Kirchheim. Gerade in der Urlaubszeit sind die ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Maßen gefordert, wenn Hunde, Katzen oder andere Haustiere von gedankenlosen Menschen ausgesetzt oder weggeworfen und so ihrem traurigen Schicksal überlassen werden. Gleichermaßen entledigt man sich der Junghunde, die als Kinderspielzeug angeschafft wurden keinerlei Erziehung genossen haben und schließlich den Besitzern über den Kopf gewachsen sind. Ebenso werden ältere Tiere wie Abfall behandelt, wenn sie plötzlich Tierarztkosten verursachen. Unerwünschter Nachwuchs wird in Plastikbeutel gesteckt und in den Abfallcontainer geworfen. Die Reihe der Gründe für das Aussetzen von Haustieren lässt sich beliebig erweitern, wie der TSV aus Erfahrung weiß. Dann müssen die Tiere eingefangen, tierärztlich behandelt, weiterversorgt, untergebracht, der Besitzer gesucht und wenn dies nicht möglich ist, weitervermittelt werden. Dies stellt vor allem bei älteren Tieren ein fast unlösbares Problem dar, obwohl sich gerade diese Tiere als sehr ruhig und anpassungsfähig erweisen. Bei der Vermittlung stellen sich entsprechend kompetente Mitglieder zur Verfügung, um die neuen Besitzer mit ihrem Hausgenossen vertraut zu machen. Nach einer Eingewöhnungszeit findet dann durch den Tierschutzverein eine so genannte Nachsuche statt, damit gesichert ist, dass das vermittelte Tier auch artgerecht gehalten wird. Diese Arbeit wird auch für andere Tierschutzvereine wahrgenommen, wenn diese Tiere in den Kirchheimer Raum vermittelt haben. Während die Katzen im eigenen Katzenheim betreut werden, müssen Hunde in das Tierheim Esslingen verbracht werden, da dieses für den Landkreis zuständig ist, andere Tiere werden je nach Gattung zu speziellen Auffangstationen transportiert, wo entsprechende Spezialisten zur Verfügung stehen, um die Tiere artgerecht zu betreuen. Da eine rasche Unterbringung und Versorgung für ein Tier oft lebensnotwendig ist, gibt es für die ehrenamtlich Tätigen in solchen Fällen auch kein Feierabend oder Wochenende. Bezüglich der Fundhunde im Stadtgebiet Kirchheim geht die Stadtverwaltung eigene Wege. Diese werden in eigener Regie in einem Zwinger auf dem Bauhof untergebracht und anschließend in das Tierheim nach Esslingen transportiert. Hier ergeben sich für den TSV erhebliche Probleme, da häufig in solchen Fällen die Finder beim TSV anrufen und sich dadurch Überschneidungen ergeben. Neben der Betreuung und Vermittlung von Fundtieren stellen sich für den Verein noch eine Vielzahl weiterer Aufgaben: Da werden mit Hundebesitzern Erziehungsmaßnahmen besprochen, wenn der Vierbeiner Ärger bereitet. Häufig liegen den Kommunen bereits Anzeigen vor und der TSV muss jeden Einzelfall in Augenschein nehmen, ob der Hund eine Gefahr darstellt oder ob ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt. Freilaufende Hunde außerhalb des Stadtgebietes müssen eingefangen, weiterversorgt und wenn möglich ihrem Besitzer übergeben werden. Häufig müssen verletzte Greifvögel eingefangen und in spezielle Auffangstationen verbracht werden. Jungvögel, Igel und Exoten stehen ebenfalls auf der Tagesordnung. Von älteren und finanziell schwach gestellten Mitbürgern wird der TSV um Mithilfe gebeten, wenn es darum geht, sich an einer aufwendigen tierärztlichen Maßnahme für das Haustier zu beteiligen. Wenn Menschen in ein Heim oder in eine Psychiatrie müssen, so bemüht sich der TSV um die weitere Unterbringung der Haustiere, die oftmals bereits verwahrlost sind. Ebenso beschäftigt sich der Verein mit einer Vielzahl von Anzeigen wegen Tierquälerei. Dies betrifft insbesondere die Haltung von Hunden bei Landwirten und Schäfern, wobei es sich häufig herausstellt, dass sich auch die Nutztierhaltung in einem erbarmungswürdigen Zustand befindet. Es ist manchmal erschreckend, welche Zustände in unserer scheinbar so aufgeklärten und toleranten Gesellschaft hinsichtlich der Tierhaltung vorherrschen. Dies gilt auch für die Ketten- und Zwingerhaltung von Hunden. Aber auch Fälle von Tierquälerei im asozialen Milieu kommen sehr oft vor. Hier kennt die Dummheit und Gedankenlosigkeit der Haustierbesitzer keine Grenzen. Es ist leicht vorstellbar, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des TSV nicht gerade mit Freude und Verständnis empfangen werden. Hier gehört ein dickes Fell zur Grundsausstattung der Tierschützer. In den meisten Fällen sind die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz oder andere tierrechtliche Bestimmungen so gravierend, dass das Veterinäramt in Esslingen verständigt werden muss, damit gegen die Tierhalter vorgegangen werden kann. Dies ist ein langwieriger Prozess, bei Gerichtsverfahren fehlt es oft an der Sensibilität der Richter für den Tierschutz. Sind solche Fälle einmal amtlich, so stellen sich aber auch Erfolge für die Tierschützer ein, wobei die Zusammenarbeit mit dem Veterinäramt sehr gut funktioniert. Eine neue Dimension an Gefahrenpotenzial stellen die so genannten „Kampfhunde" dar, besser gesagt deren Besitzer und ihre gesetzeswidrigen „Ausbildungsmethoden", nicht allein für den Mitbürger, sondern auch für das Tierheimpersonal, welches sich früher oder später um diese Hunde kümmern muss. Dabei ist der Terminus „Kampfhund" völlig irreführend, da es eine solche Rasse schlicht und einfach nicht gibt. Letztendlich handelt es sich um besonders „auffällig aggressive" Hunde, wobei bestimmte Rassen und natürlich auch Mischlinge für den Egotrip des Hundehalters bevorzugt werden. Die neue Kampfhundeverordnung sorgt leider auch dafür, dass ordentliche Hundebesitzer/innen diskriminiert werden, Nachbarschaftsstreitigkeiten auf dem Rücken der Hunde ausgetragen werden und unerzogene Hunde vermehrt ausgesetzt werden. Inzwischen sind die Tierheime überbelegt mit Hunden, die aufgrund der jetzigen Situation nicht mehr vermittelbar sind. Neben der tierschützerischen Arbeit müssen auch Fortbildungsveranstaltungen und Seminare besucht werden. Um seine Struktur und Leistungsfähigkeit zu verbessern, hat sich der TSV weitere Ziele gesetzt: 1. Planung, Bau und Gestaltung eines Tierheims für Katzen, Hunde und Kleintiere. 2. Veranstaltungen zwecks mehr Sensibilisierung der Mitbürger für den Tierschutz. Eine erste öffentliche Veranstaltung hat bereits stattgefunden unter dem Motto „Krankheiten bei Hund und Katze". 3. Neugewinnung von Mitgliedern. 4. Gründung einer Jugendgruppe als wertvoller Bestandteil der Vereinstätigkeit- und ziele sowie Mitarbeit an Schulen. Leider fehlt es bislang an geeigneten Räumlichkeiten. Ein weiterer Bestandteil unserer Jugendarbeit ist die Mitarbeit an Schulen. 5. Tiere in Altenheimen - hier soll ein Versuch unternommen werden, wie alte Menschen ihre Haustiere bei geeigneten Umständen in das Altenheim mitnehmen können bzw. Tiere und ihre Betreuer den alten Menschen neue Inhalte geben können. Diese Entwicklung, die in den Vereinigten Staaten seit längerem praktiziert wird, steckt bei uns noch in den Kinderschuhen und erweckt bei den Verantwortlichen noch viele Vorurteile, obwohl der therapeutische Nutzen nicht angezweifelt wird. 6. Eine enge Zusammenarbeit mit angrenzenden Tierschutzvereinen im Erfahrungsaustausch und Hilfe bei Tiervermittlungen und Unterbringung. 7. Pflege unserer Internetseite, um aktuell über den Verein, unsere Vermittlungstiere und Haltungsanforderungen für Haustiere zu informieren. 8. Besser strukturierte Pressearbeit, um die Bevölkerung zeitnah über den Tierschutz und dessen Probleme zu informieren. Insgesamt ist die finanzielle Unterstützung durch die Kommunen äußerst karg. Der größte Teil der anfallenden Kosten muss ausschließlich aus Spendengeldern finanziert werden, einiges wird auch von den ehrenamtlich Tätigen selbst abgedeckt. Aus diesen Gründen ist der Verein für jede Spende sehr dankbar. Die Arbeit des Tierschutzvereines Kirchheim steht unter dem Motto „Tierschutz ist Menschenschutz" und ist deshalb von öffentlichem Interesse. Aus der Tierschutzpraxis wird deutlich, dass Tierschutzprobleme mit Haustieren gleichzeitig auch menschliche Probleme offenbaren, ob aufgrund von Schicksalsschlägen oder schlicht aus Unkenntnis, Dummheit, Gleichgültigkeit oder Minderwertigkeitsgefühlen. Wer in der Gesellschaft nicht wie gewünscht ankommt, versucht es häufig beim unterlegenen Haustier. Mancher Jugendlicher schafft sich, natürlich ohne von Hunden das Geringste zu verstehen, einen so genannten vermeintlichen „Kampfhund" an, um in der Clique gleichwertig dazustehen und sich gegenüber Mitbürgern anscheinend Respekt zu verschaffen, was für ihn ohne ein solches Tier nicht möglich wäre. Das Fehlverhalten von Menschen im respektvollen Umgang mit Tieren ist folglich ein komplexes Problem mit Wechselwirkungen und dem Resultat, dass der Schwächere auf der Straße, an der Kette oder im Tierheim endet als Abfallprodukt einer Wegwerfgesellschaft. Schwierig ist die Arbeit des TSV in unserer heutigen leistungsorientierten Wohlstandsgesellschaft geworden, wo derartige Aktivitäten oft mit Gleichgültigkeit betrachtet werden, da sie vordergründig keinen persönlichen Nutzen bringen und ganz allgemein das Schicksal anderer nicht mehr betroffen macht. Man ist ja gegen alles versichert. Dabei bleibt völlig unbeachtet, dass Haustiere gerade in dieser Gesellschaft bei vielen älteren Menschen oder allein lebenden Menschen eine wichtige Ersatzrolle wahrnehmen müssen im Hinblick auf die Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse, wie Geborgenheit, Zuneigung, Unterhaltung oder Wärme als Zuflucht vor menschlicher Kälte, Egoismus oder Einsamkeit. Wir sollten deshalb dem Tierschutzgedanken wieder mehr Beachtung zukommen lassen, beginnend bei der Erziehung unserer Kinder. Joachim Blessing 1. Vorsitzender Spendenkonten: Volksbank Kirchheim u. Teck Konto Nr.: 66 000 009 BLZ: 612 901 20 IBAN: DE58 6129 0120 0066 0000 09 BIC: GENODES1NUE Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen Konto Nr.: 48 323 536 BLZ: 611 500 20 IBAN: DE41 6115 0020 0048 3235 36 BIC: ESSLDE66XXX