Aussee is a lustigs Tål
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Aussee is a lustigs Tål
Aussee is a lustigs Tål... Keine Eintagsfliege „Weltweit kommen jährlich Millionen Bücher auf den Markt, da muss nicht unbedingt auch eines von mir dabei sein,“ lautete meine Parade-Antwort, als ich nach meiner Pensionierung gefragt wurde, wann ich denn einmal ein Buch schreiben werde. Aber als die Zeit reif war, habe ich meine Meinung geändert, einen Salto rückwärts gemacht und innerhalb von zwei Jahren zwei Bücher auf den Markt gebracht. Wie sich nun herausstellt, war das erste keine Eintagsfliege, denn nach meinem Buch-Erstling „Schnee von gestern“ war offensichtlich ein zweites Buch fällig, weil in der Zwischenzeit in Aussee viel geschehen ist und sich einiges verändert hat. Die Vergangenheit ist längst „Schnee von gestern“ und es ist viel neuer Schnee gefallen und Aussee hat des Öeren unter Beweis gestellt, dass es ein wirklich lustiges Tal ist ... Es ist nicht nur mir aufgefallen, dass das mir sehr ans Herz gewachsene Aussee in letzter Zeit anders geworden ist. Und weil ich gerne über Sachen schreibe, die mich bewegen, konnte ich nicht anders, als meine freudigen Erlebnisse und frustrierenden Beobachtungen unerfreulicher Zustände zu Papier zu bringen. Ich musste bei meiner aktuellen Expedition in die Heimat feststellen, dass hierzulande nach wie vor sehr vieles sehr gut und einmalig ist, aber andererseits doch nicht alles Gold ist, was glänzt. Aufgrund meines beruflichen Vorlebens sind mir die im Ausseerland lebenden Menschen und die Rahmenbedingungen bestens vertraut. Hin- und hergerissen zwischen Altersmilde und Altersgrant habe ich versucht, die wichtige fehlende Sicht von außen mit Menschenkenntnis, Hausverstand und regionaler Erfahrung wett zu machen. Das Schreiben dieses Buches war der Versuch, das Gestern mit dem Heute und dem Morgen zu verknüpfen, und wie bei meinem Buch-Erstling habe ich auch diesmal unterschiedlich lange Geschichten aus dem und über das Ausseerland sowie über die in dieser Kleinregion lebenden Menschen verfasst. Es wurde erneut Augenmerk auf Sachlichkeit, aber auch auf eine Prise augenzwinkernden Humors gelegt und so wurden Zustände und Begebenheiten manchmal leicht überzeichnet - es ist wieder ein Mix aus Ernst und Heiter geworden. Ich gebe in dem Buch erneut einiges über mich preis. Ich habe mich selbst dabei keineswegs geschont und nicht alles ist ernst zu nehmen. Wie auch in „Schnee von gestern“ ziehe ich auch in dem vor Ihnen liegenden Buch in keiner Weise über meine mir ans Herz gewachsene Heimat und die hier lebenden Menschen her, sondern zeige Besonder- und Eigenheiten auf, die mir aufgefallen sind und am Herzen liegen. Manche aktuellen emen haben mich sehr beschäigt und waren mir wichtig - sie mussten einfach behandelt werden, denn sie waren der Auslöser für das Entstehen dieses Buches. Ich habe einfach drauflos geschrieben, ob es nun literaturfähig ist oder nicht. Ich habe mich beim Schreiben auf die Fakten und meine persönlichen Eindrücke beschränkt und bei der einen oder anderen - o sehr komplexen - aktuellen regionalbezogenen ematik meine ganz persönliche Sichtweise eingebracht. Ich nehme keineswegs in Anspruch, dass sie die absolut richtige ist - insbesonders bei der Beurteilung einiger heikler regionaler Zustände. Es ist mir bewusst, dass man mit 60+ nicht mehr alle Probleme der Welt und der Region lösen kann und ich maße mir auch keineswegs an, die regionale Weisheit mit dem Schöpflöffel gegessen zu haben oder gar eine moralische Instanz zu sein. Ich bitte die geschätzten Leser inständig, beim Lesen des Buches ja nicht jedes Wort auf die goldene Waagschale zu legen und ersuche sie auch, ihre Erwartungen in das Buch tunlichst herunterzuschrauben. Sie haben das Recht auf ein wenig Humor, aber sie dürfen sich keinen Enthüllungs-Journalismus erwarten, denn das geht nicht. Als total entschleunigter und bekennender Freizeit-Genießer bin ich nach wie vor ein aufmerksamer Beobachter des Geschehens in der Kleinregion Ausseerland. Allerdings mache ich dies aus gesicherter Distanz und mit grosser Gelassenheit, denn aufregen ist mir Gott sei Dank fremd geworden. Das Schreiben dieses Buches hat nicht sehr lange gedauert und hat mir recht gut getan. Ich habe eine interessante Reise in mein Inneres und hinter die Kulissen der Kleinregion Ausseerland gemacht und habe das Entstehen des Bandes genossen. Ich habe mich über jede in den Computer nur so „hineinrinnenden“ Zeile gefreut und freue mich ganz sicher auch über jeden, der sie liest. Lesen gefährdet bekanntlich die Dummheit und so möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass auch Ihre Dummheit von Gefahr bedroht und das Lesen dieses Buches keineswegs Karies für Ihr Gehirn ist. „Aussee ist a lustigs Tål...“ ist recht amüsant, nur bedingt mild, nicht allzu teuer und so wie der Autor: klein und nicht aufregend. Lassen Sie sich überraschen. Wie auch immer: Viel Vergnügen beim Lesen! Peter Musek Zum Autor: Peter Musek, Jhg. 1946 war 32 Jahre lang Redakteur des Lokalmediums “Alpenpost”. In seiner Zeit als “Rasantschnigg” lernte er Land und Leute wie kaum ein anderer kennen. Aus seinem reichhaltigen Fundus an Geschichten entstand 2011 das Buch “Schnee von gestern”, mit “Aussee is a lustigs Tål” legt er sein bereits zweites Buch vor, welches die aktuellen Geschehnisse im Ausseerland beschreibt. Erschienen im Alpenpost-Verlag, ISBN: 978-3-200-03132-6, 176 Seiten, erhältlich zum Preis von € 14,50 im heimischen Fachhandel.