gleiches recht für alle hunde!

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gleiches recht für alle hunde!
GLEICHES RECHT
FÜR ALLE HUNDE!
Bilder: © Jo Graetz - Fotolia.com © DogArts - Fotolia.com © milosbooo - Fotolia.com
Nicole Gelfert · Bahnhofstr. 30 · 95511 Mistelbach
Aufgrund des Poststreiks vorab per Mail
Stadt Neumarkt i. d. OPf.
Rathausplatz 1
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Mistelbach, den 21.06.2015
Offener Brief zur geplanten Hundesteuererhöhung für Listenhunde
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Thumann,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
sehr geehrter Herr Kohler,
wir, die IG Bayern ohne Rasseliste, setzen uns - wie der Name erkennen lässt - für Listenhunde und
deren Halter sowie für die Abschaffung der Rasseliste in Bayern ein.
Aus der Presse konnten wir entnehmen, dass Sie eine Steuererhöhung auch für Hunde der
Kategorie 2 mit bestandenem Wesenstest von aktuell 25,00 EUR auf 600,00 EUR planen.
Wir finden es begrüßenswert, dass Sie die geplante Entscheidung auf Grund der bisherigen
Reaktionen von Bürgern vorerst nach hinten verschoben haben, um diese zu bewerten. An dieser
Stelle möchten auch wir Sie nochmals eindringlich darum bitten, die geplante Steuererhöhung zu
überdenken.
Für uns ist es nicht nachvollziehbar, weshalb sämtliche wissenschaftlichen Studien zu der
Thematik „Gefährlichkeit von Hunden bzw. sogenannten Kampfhunden“ weder bei Justiz
noch in der Politik Beachtung finden. Es ist längst erwiesen, dass Hunderassen nicht per se
gefährlich sind, sondern es vielmehr nur gefährliche Hundeindividuen gibt - unabhängig von
der Rassezugehörigkeit - wobei die Gefahr, die von einem Hund ausgeht, stark vom Hundehalter
selbst abhängt.
Nicole Gelfert · IG Bayern ohne Rasseliste · Bahnhofstr. 30 · 95511 Mistelbach
 0151-23418737 ·  [email protected] · Website: http://ig-bayern-ohne-rasseliste.de
GLEICHES RECHT
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Einige Links zu Dissertationen - auch der Uni München - finden Sie zum Nachlesen auf
unserer Homepage www.ig-bayern-ohne-rasseliste.de unter dem Punkt
„Rasseliste/Rechtliches“.
Gerne werden wir Ihnen auf dem Postweg ein Exemplar des Buches „Listenhunde - wie sie wirklich
sind!“ von der IG Staffordshire und Co. zukommen lassen, in welchem Sie Statements von Experten
wie Dr. Dorit Feddersen-Petersen, Dr. Udo Gansloßer, Dr. Irene Sommerfeld-Stur, etc. zu dieser
Thematik nachlesen können.
Während man in anderen Bundesländern, wie z. B. in Niedersachsen und aktuell ab 2016 in
Schleswig-Holstein Schritte in die richtige Richtung macht und auf Rasselisten verzichtet,
scheint man in Bayern Rückschritte zu machen.
Im Jahr 2002 wurde die Rasseliste um 6 Hunderassen erweitert, dies hatte zur Folge, dass dadurch
bisher unauffällige Hunde von ihren Hundehaltern im Tierheim abgegeben werden mussten, da sich
diese zum Teil die Kosten für den nun nötigen Wesenstest nicht leisten konnten.
Erneut wird nun der Anschein erweckt, durch Steuererhöhungen dafür sorgen zu wollen, die
Tierheime mit Hunden zu füllen, die teilweise als Langzeitinsassen dort enden werden.
Da wird es dem Tierheim, Herr Kohler, auch nicht viel nützen, wenn es von der Stadt
Neumarkt vielleicht ein paar Euro mehr erhält, zumal Sie ja noch nicht einmal voraussagen
können, wie hoch diese Mehreinnahmen tatsächlich sein werden.
Sollten sich die Hundehalter die veranschlagten 600,00 EUR nicht leisten können und aus diesem
Grund ihre Hunde abgeben müssen, dann liegen Ihre angenommenen Mehreinnahmen unter den
von Ihnen berechneten 5.750,00 EUR.
Haben Sie sich beim Tierschutzverein schon einmal erkundigt, was die Unterbringung eines Hundes
kostet? Übernimmt dann die Stadt Neumarkt die Unterbringungskosten für Dauerinsassen?
Nicht ohne Grund hat sich z. B. die Stadt Dessau in Sachsen-Anhalt dazu entschieden, die Steuer für
sogenannte Kampfhunde nach bestandenem Wesenstest zu senken. Ziel ist es hier, diese Hunde
aus den Tierheimen wieder herauszubekommen.
Nachdem Sie, Herr Renker, gesagt haben: „Ich will in Neumarkt gar keinen Kampfhund“ definieren
Sie uns doch das Wort „Kampfhund“ bitte mal genauer.
Nicole Gelfert · IG Bayern ohne Rasseliste · Bahnhofstr. 30 · 95511 Mistelbach
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Was genau verstehen Sie darunter?
Kennen Sie auch nur einen der betroffenen Hundehalter und dessen Hund?
Haben Sie sich persönlich denn schon mit der Rasselistenproblematik auseinandergesetzt?
Wissen Sie, wozu die in Kategorie 2 gelisteten Hunderassen ursprünglich gezüchtet wurden?
Es handelt sich hier hauptsächlich um Schutz- und Gebrauchshunde- sowie Jagdhunderassen.
Wenn der Rottweiler - ursprünglich gezüchtet als Treib-, Wach-, und Schutzhund - ,ein sogenannter
Kampfhund ist, müsste dies dann der Deutsche Schäferhund und viele andere Hunderassen,
die nicht in der Rasseliste aufgeführt werden, eigentlich ebenfalls sein.
Laut Mitteilung des Bayerischen Staatsministeriums werden seit dem Jahr 2010 bei allen
gemeindlichen Sicherheitsbehörden Erkenntnisse über Maßnahmen im Zusammenhang mit
„Kampfhunden“ und sonstigen Hunderassen sowie über Beißunfälle erhoben.
Dies müsste die Stadt Neumarkt somit ebenfalls tun.
Wir erlauben uns hiermit nachzufragen, ob derartige Statistiken seitens der Stadt Neumarkt geführt
werden und wenn ja, seit wann.
Wie häufig kam es in Neumarkt zu Beißvorfällen mit sogenannten Kampfhunden, die diese
Steuererhöhung rechtfertigen würde?
Wir bitten an dieser Stelle um Einsicht in diese Statistiken.
Ist es nicht verwunderlich, dass es keine bundeseinheitliche Rasseliste gibt, wenn doch
bestimmte Hunderassen angeblich besonders gefährlich sein sollen?
Wie ist es zu erklären, dass mit Überschreitung der Grenze eines Bundeslandes ein Hund plötzlich
gefährlich wird, oder im Umkehrschluss ungefährlich?
Es bleibt sehr zu hoffen, dass es nicht zu der geplanten Steuererhöhung kommen wird.
Mit freundlichen Grüßen
Interessengemeinschaft Bayern ohne Rasseliste
Nicole Gelfert
Nicole Gelfert · IG Bayern ohne Rasseliste · Bahnhofstr. 30 · 95511 Mistelbach
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