Nr. 136 Dezember 2015

Transcrição

Nr. 136 Dezember 2015
Nr. 136 / Dezember 2015
Zuhause
gefunden
Liebe Grüße von
Massimo, Aristo
und Toni
Vegan
Ein 3-gängiges
Weihnachtsmenü
Jerrik
Vom
Tierheimhund
zum
Trickhund
I m p r e s s u m
Herausgeber:
Tierschutz-Verein Bielefeld
und Umgebung e. V.
Kampstraße 132
33659 Bielefeld
Tel.: (052 05 ) 98 43 0
Fax: (052 05) 98 43 18
Redaktionelle Betreuung:
Jutta Goldbecker
Claudia Grumbach
Barbara Snelting
Helmut Tiekötter
Anna Venzke
Bankverbindung/Spendenkonto
IBAN:
DE91480501610000174508
BIC: SPBIDE3BXXX
Sparkasse Bielefeld
Internet:
www.tierheim-bielefeld.de
[email protected]
Tierheim, Kampstraße 132
(0 52 05) 9 84 30
Öffnungszeiten:
Täglich von 15-18 Uhr
außer an Sonn- und Feiertagen
Am Samstag ist für Hundeausführer bereits ab 14 Uhr geöffnet.
Druck:
Kerber Print & Publishing
Christof Kerber GmbH & Co. KG
Bielefeld
Druckauflage:
5.000 Exemplare
davon 4.000 im Direktversand
an Mitglieder und Förderer
Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des
Herausgebers. Für unverlangt eingesandtes Textund Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen und
Überarbeitungen vor.
Wir möchten die Vermittlungschancen unserer Hunde verbessern. Deshalb begrenzen wir
SAMSTAGS die Ausführzeiten auf 14-16 Uhr. Sicherlich haben Sie hierfür Verständnis.
Ansprechpartner bei nicht artgerechter Tierhaltung
Bielefeld und Umgebung:
für Hunde
Rosemarie Hansen
(05 21) 3 56 67
für Katzen
Tierheim Bielefeld
(052 05) 98 43 20
für Kleintiere
Tierheim Bielefeld
(ab 15 Uhr)
(052 05) 98 43 199
Steinhagen:
Bernhard Steinkolk
(0 52 04) 8 70 16 55
Halle:
Renate Kleiner
(0 52 01) 43 82
Margriet Hunathey
(0 52 01) 1 58 97 36
Borgholzhausen:
Beatrix Heidenreich
(0 54 21) 93 24 31
Versmold:
Martina Auhage
(0 54 23) 76 24
Liebe Mitglieder, liebe Paten, liebe Tierfreunde!
Wieder einmal wurde einiges veranlasst und es hat sich viel getan. Darüber möchten wir Sie
natürlich nicht uninformiert lassen.
Beginnen möchten wir mit einem riesigen Dankeschön an alle unsere Aktiven, nur durch
ihre Hilfe konnten wir das erreichen, was wir bis jetzt geschafft haben. Wir zählen auch in
der Zukunft auf Ihre Unterstützung, um uns auch weiterhin bestmöglich um alle Tiere kümmern zu können! Ein besonderes Dankeschön geht an unsere Loni. Ohne ihre unermüdliche Arbeit würden einige Euros in unserer Kasse fehlen. Danke, dass Du Jahr für Jahr alles
für die Tiere gibst!
Wer vielleicht zu Weihnachten zusätzlich noch etwas Gutes tun möchte, kann sich auch dieses Jahr wieder gerne an unserem Wunschbaum umschauen und den Tieren ihre individuellen Wünsche erfüllen.
Mit großer Freude haben wir beobachtet, dass viele unserer jungen Mitglieder Interesse an
dem Angebot der Jugendgruppe hatten und zahlreich zu unserem ersten Treffen erschienen sind. Inzwischen hat diese Zahl zwar abgenommen, aber trotzdem sind wir froh, dass
uns ein sehr motivierter und engagierter Kern erhalten geblieben ist. Natürlich werden wir
Sie auch weiterhin über die geplanten Aktionen unserer Jugendgruppe auf dem Laufenden
halten. Ein großes Dankeschön geht an unsere Auszubildende Maike Thomaier und an
unsere Kleintierhausmitarbeiterin Melanie Steinbeck, die auch neben ihrer Arbeitszeit sehr
bemüht sind, die Stunden der Jugendgruppe zu planen und immer mittwochs mit den Kindern lernen und arbeiten. Ohne sie wäre vieles nicht möglich gewesen.
Natürlich sind auch weiterhin Anmeldungen zur Jugendgruppe möglich, wir freuen uns über
jede Unterstützung!
Leider mussten wir uns von unserer Auszubildenden Charleen Schmidt schon wieder verabschieden. Dadurch, dass die Berufsschule unserer Azubis in Hannover ist, sind sowohl
Arbeit und Schule sehr zeitaufwendig und können leicht zur Überforderung führen. Das
führte uns mal wieder vor Augen, dass die Arbeit im Tierheim keine leichte ist und sowohl
körperlich, als auch psychisch belastend sein kann. Deshalb auch noch einmal an dieser
Stelle ein herzliches Dankeschön an alle unsere treuen Mitarbeiter, die immer ihr Bestes
geben! Glücklicherweise hat sich kurzfristig Lena Brüggemann angeboten, den frei gewordenen Platz zu übernehmen und unterstützt uns seit Oktober als neue Auszubildende. Herzlich Willkommen, wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit!
Unsere Mitarbeiterinnen Anna Venzke und Christina Große unterstützen uns als neue Ausbilder und werden zusammen mit Katharina Saiad unser Ausbildungskonzept überarbeiten
und ihr ganzes Wissen aus dem Seminar einfließen lassen. Wir werden weiterhin eine gute
Ausbildung anbieten und hoffen sie immer weiter perfektionieren zu können. Auch auf diese
Zusammenarbeit sind wir schon sehr gespannt!
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Eine weitere gute Nachricht ist, dass wir unserer Katzenhausmitarbeiterin Sabina Fetahovic nun einen unbefristeten Vertrag anbieten konnten. Eine so gute Arbeitskraft konnten wir
natürlich unmöglich gehen lassen, wir freuen uns auch hier auf eine weiterhin gute
Zusammenarbeit!
Sie sehen, es hat sich viel getan und auch in nächster Zeit wird es mit Sicherheit nicht zum
Stillstand kommen, denn wir arbeiten stetig daran, dass es unseren Tieren so gut wie möglich geht, bis irgendwann der Richtige kommt und sie ihr endgültiges Zuhause finden.
Noch einmal Danke an alle, die uns dabei helfen das zu verwirklichen!
Vorwort geschrieben von Katharina Saiad.
Der Vorstand
Helmut Tiekötter
Martin Weiser
Matthias Wulff
Katharina Saiad
Sascha Grumbach
Wir wünschen Ihnen allen
ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest und ein
gesundes und glückliches
Neues Jahr!
Bitte bleiben Sie uns auch im
kommenden Jahr treu, damit
wir gemeinsam vielen Tieren helfen
und ihnen ein neues Zuhause
geben können.
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Wir laden herzlich ein zum
ADVENTSBASAR
am Sonntag, dem 29. November von 11 - 17 Uhr
im Tierheim an der Kampstraße
Freuen Sie sich auf:
Stände mit dekorativen Adventsgestecken und -sträußen
hübschen Handarbeiten und vielen selbstgebastelten Kleinigkeiten
einen großen Krimskrams-Markt
die gemütliche Kaffeestube
den Stand mit einer großen Auswahl an Haustier-Zubehör zu sehr günstigen Preisen
den Jugendgruppenstand mit Schnüffelteppichen und Crêpes
die Rattennothilfe Bielefeld mit ihrem sehr informativen Stand zur Rattenhaltung
den Stand der Kleintiergruppe (im Kleintierhaus) mit getrockneten Kräutern, Kleintierzubehör und vielen Strickwaren u.a. Loops, Mützen, Handschuhen...
Wir freuen uns auf Sie!
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Auch Nischa möchte kuscheln...
von Eike Beckmann
Mit einer Aktion, bei der ich für die fünfzehn am
längsten anwesenden Katzen die Vermittlungsgebühr übernehme, möchte ich auf diese Tiere
aufmerksam machen. Sie sollen auch endlich
die Chance haben, von Ihnen „entdeckt“ zu
werden!
jedoch hat sie bisher „ihren“ Menschen noch
nicht gefunden. Seit nunmehr fast zwei Jahren
ist die freundliche, etwas streßanfällige Katze
schon hier im Tierheim. Nischa sucht ein ruhiges Zuhause, in das sie bald zusammen mit
ihrem 12-jährigen Kater-Kumpel „Legolas“ einziehen kann.
Im Katzenhaus gibt es mehrere solcher „Langsitzer“, deren Vermittlung einfach nicht klappen
will, weil die Tiere besondere Bedürfnisse, Verhaltensweisen oder Angewohnheiten haben.
Manchmal sind sie auch einfach nur schüchtern
oder unauffällig und werden von den Interessenten übersehen.
Hier sind nun Menschen mit Verständnis,
Geduld, Erfahrung und Fingerspitzengefühl
gefragt!
Seit sechs Jahren komme ich regelmäßig als
Streichelpatin ins Katzenhaus. Ich habe mich
selber immer , wenn ich eine Katze aufnehmen
konnte, für ein älteres, ein als schwierig oder
scheu geltendes Tier entschieden. Das habe
ich nie bereut! Gerade diese Katzen-Persönlichkeiten waren nach entsprechender Eingewöhnungszeit dankbar und absolut liebenswert.
Es ist eine Freude, diese positive Entwicklung
mitzuerleben!
Deshalb möchte ich Ihnen Mut machen, ebenfalls unsere „Sorgenkinder“ nicht zu vergessen.
Einige von ihnen werden bereits auf unserer
Internetseite vorgestellt.
Kommen Sie doch einmal auf
einen Besuch ins Katzenhaus,
um sie kennen zu lernen!
· Gassigehservice
· Transportfahrten
· Massagen
· stundenweise Betreuung
Mobile Katzen- und Hundebetreuung
Bielefeld / Gütersloh Nord
Sabine Porges
Azaleenweg 23
33330 Gütersloh
(01 78) 2 13 83 92
(052 41) 9 98 53 47
www.canela-hundeservice.de
e-mail: [email protected]
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Licht · Wasser · Wärme
Ihre Beleuchtung, Ihr Bad,
Ihre Heizung planen wir
individuell für Sie!
Frische Gemüsespenden
und hochwertiges Heu
für die Kaninchen und
Meerschweinchen
Portionsschälchen und
Dosenfutter für
schlechte Fresser
Wildvogelfutter
(Sonnenblumenkerne)
Leckerchen für die Katzen,
z. B. Sticks und Liquid
Rispenhirse für
Vögel und Kleinnager
Hanfeinstreu für Mäuse
und Hamster
Ein neues
Zuhause
Erbsenflocken für
unsere Kleintiere
Spielmäuse, Katzenspielzeug, Katzengras und
Getrocknete Kräuter für
Katzenmilch
Kaninchen und Meerschweinchen
Gras-Kuschelnester ohne Draht für
Meerschweinchen und Kleinnager
Unbenutzte Teppichfliesen
Kuschel-Höhlen und Kratzbretter
für unsere Tierheim-Katzen
Trockenpansen, Rinderkopfhaut
und Schweineohren gegen Langeweile für unsere Hunde
Katzenstreu
Papp- und Weidentunnel mit
Heu für unsere Kleintiere
Igelfutter
Tierheimsplitter
Eine große Hilfe in unserem Kleintierhaus war diesen
Sommer unser Vorstandsmitglied Matthias Wulff,
gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Juliane Lucht.
Immer, wenn eines unserer Großgehege für eine neue
Kaninchengruppe komplett ausgeräumt und einer
Intensivreinigung unterzogen werden musste, waren
die beiden zur Stelle und haben diese Arbeit übernommen. Auch bei Mitarbeiter-Engpässen waren sie uns
bei der Reinigung und Desinfektion der Einzelboxen
behilflich. So war es mit ihrer Hilfe möglich für Fundkaninchen immer einen Platz vorbereitet zu haben und
Abgabekaninchen ohne große Wartezeit aufnehmen
zu können.
Im September wurden vom
Bielefelder Veterinäramt vermehrt illegal eingeführte Hundewelpen, die zumeist aus
Polen kamen, eingezogen. Die
Welpen waren weder gültig
geimpft noch hatten sie den
erforderlichen
Kennzeichnungschip. Eine vorgeschriebene Tollwutimpfung können
Welpen frühestens ab einem
Alter von 12 Wochen erhalten. Diese erste Impfung muss mindestens 21 Tage vor einem
Grenzübertritt durchgeführt werden. Der Gültigkeitszeitraum, den der Impfstoffhersteller für
eine Wiederholungsimpfung angibt und der vom Tierarzt in den Heimtierausweis eingetragen wird, darf nicht überschritten sein. Für die vorgeschriebene Tollwutimpfung waren alle
Welpen jedoch noch zu jung, wodurch sie bis zum Erreichen des Impfalters und der Wiederholungsimpfung in unserem Tierheim in Quarantäne kamen. Alle anfallenden Kosten mussten von den Eigentümern übernommen werden. Daher wurde eine Gruppe von vier Welpen, die wahrscheinlich für den Verkauf bestimmt war, an unseren Verein abgegeben. Sie
haben inzwischen ein neues Zuhause gefunden. Die anderen wurden von Ihren Eigentümern wieder abgeholt.
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Die Ausstellung in unserem Tierheim zum Welttierschutztag mit dem Thema „Stadttauben in Bielefeld“ wurde dieses Jahr zum größten Teil von Gerlinde Althoff - einem
aktiven Mitglied unserer Taubengruppe - erarbeitet und
gestaltet. Die Gruppe betreut einen Taubenschlag für
Stadttauben auf einem Bielefelder Parkhaus. Dort werden
auch die Taubeneier gegen Artrappen ausgetauscht um
die Vermehrung einzudämmen. Allerdings finden die
Vögel immer noch reichlich Brutplätze unter den Eisenbahnbrücken. Daher hat die Deutsche Bahn angefangen die Brücken mit Netzen abzuhängen um
die Tauben zu vergrämen und am Nisten zu hindern. Diese Netze sind jedoch häufig nicht sicher
genug angebracht und immer wieder verfangen sich Tauben dahinter. Werden sie nicht früh
genug gefunden und befreit kommen sie dabei um. Bei den aufwendigen Befreiungsaktionen ist
unsere Taubengrupe immer mit eingebunden. Um auf das Schicksal der - nicht von vielen geliebten - Stadttauben aufmerksam zu machen, haben wir diesmal unsere Ausstellung diesen Vögeln
gewidmet. Unsere Schautafeln fanden bei unseren Besuchern reges Interesse.
Am 4. Oktober konnten wir eine besondere Premiere feiern. Anlässlich des Welttierschutztages
hielt Pfarrer Herbert Bittis vor dem Empfang auf dem Tierheimgelände einen Gottesdienst ab, bei
dem es bei rund 30 menschlichen und 15 tierischen Besuchern etwas lebhafter zuging als
gewohnt. Auch das an diesem Tage sehr schöne Wetter sorgte für gute Stimmung unter den Tierheimgästen. Thematisiert wurde, wie
könnte es am Welttierschutztag
anders sein, das Thema Tiere aber
auch der zweifelhafte Umgang der
Menschen mit diesem Teil der Schöpfung. Auch eine Segnung der anwesenden Vierbeiner war Programm und
kam bei den Besuchern gut an.
In diesem Sommer hat sich die Chinaseuche (RHD) sehr stark unter den Wildkaninchen in Bielefeld ausgebreitet und ist ebenso auf die umliegenden Kreise übergegriffen. Hauskaninchen erkranken ebenfalls an der Seuche. Auch Kaninchen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, sind gefährdet, da der Erreger von Insekten übertragen werden kann. Die Erkrankung endet
meist innerhalb eines Tages tödlich. Bei der diesmal aufgetretenen Seuche handelt es ich um einen
mutierten Erreger der Chinaseuche (RHD2). Auf Nachfrage bei verschiedenen Tierärzten und
einem Impfstoffhersteller bekamen wir den Rat bei allen
Tieren den Impfschutz aufzufrischen. Um den größtmöglichen Schutz für unsere Kaninchen zu gewährleisten, haben wir alle unserer Kaninchen nachgeimpft.
Tiere, deren Impfschutz bereits ein halbes Jahr zurükkliegt bekommen nach drei Wochen eine Wiederholungsimpfung. Nach Auskunft der Tierärzte bietet bei
diesem Erreger der Kombiimpfstoff (RHD/Myxomatose)
keinen ausreichenden Impfschutz, sondern es sollte
immer der Einzelimpfstoff gegen RHD verabreicht und
die Impfung sollte bereits nach einem halben Jahr
wiederholt werden.
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Vom Tierheimhund zum Trickdog
von Fiona Grüger
Am Nachmittag des 8. April 2013 bin ich, Fiona,
gemeinsam mit meiner Mutter ins Tierheim gefahren
um Jerrik abzuholen. Mein langersehnter, erster Hund.
Wie wohl die meisten Kinder habe ich schon als ich
klein war, von einem Haustier geträumt. Dieser
Wunsch wurde mir jedoch aus den üblichen Gründen,
“Geld, Zeit, Verantwortung”, nie erfüllt.
positiv aufgebaut), Backstall (wenn der Hund auf den
Rücken springt), oder dieses Jahr sogar Bouncen (der
Hund springt gegen einen Baum/Menschen und stößt
sich ab) dazu.
Nach jahrelanger Überzeugungsarbeit, nächtelangen
Lesens von Hundebüchern und zig Hundevideos auf
YouTube, zog nun endlich Jerrik bei uns ein. Von
Beginn an war ich begeistert vom Trickdogging,
schaute mir Videos darüber an und las etliche Schrittfür-Schritt Anleitungen. Auf Facebook fand ich Hilfe in
einer Gruppe, die sich ausschließlich mit Tricks
beschäftigt und in welcher ich mittlerweile Administratorin bin.
Ich kann mich noch gut an meine ersten, verwackelten
Videoszenen erinnern und den schweißgebadeten
Heimweg, als ich Jerrik zum ersten Mal unangeleint im
Wald habe laufen lassen. Manchmal stöbere ich auch
ein wenig in alten Fotos und beginne zu lächeln, wenn
ich daran zurück denke, wie stolz ich war, als ich zum
ersten Mal alleine mit Jerrik und meiner Kamera in den
Wald gegangen bin.
Am Anfang sind wir samstags immer in die Hundeschule im Tierheim gegangen, mehr für mich, als für
Jerrik. Denn ich hatte am Anfang überhaupt keine
Ahnung, weder von “Calming Signals” noch von “Clikkertraining” und war begeistert, als Jerrik zum ersten
Mal Rolle gemacht hat. Mit Hilfe von Freunden, die ich
über Facebook kennengelernt habe und etlichen Hundeblogs, kamen kompliziertere Tricks wie rückwärts
einparken, Knurren und Zähne zeigen (natürlich rein
Als ich im Herbst 2013 zum ersten Mal ein Video auf
meinem YouTube-Kanal “Fiona Grüger” hochgeladen
habe, wusste ich noch nicht, dass ich in Folge dessen,
ein paar Jahre später Videos für das Tierheim drehen
werde und in der Schule von meinen Lehrern auf
meine “tollen Videos” angesprochen werden würde.
Wir sind zwar noch lange keine Youtubestars, die wir
auch gar nicht sein wollen, trotzdem sind wir stolz auf
unsere mittlerweile >100 Abonnenten. Sogar einige
andere Trickser, die mich anfangs inspiriert und motiviert haben, kommentieren mittlerweile unsere Videos,
was mich natürlich sehr freut.
Ende letzten Jahres wurden wir, ohne dass wir es wussten, auf einem Agilityturnier angemeldet. Eine Freundin bekam nämlich mit, dass wir im Garten fleißig trainieren, jedoch waren wir nie im Verein oder haben in
irgendeiner Weise professionell Agility trainiert. Auf
dem ersten Turnier machte er den 9. Platz, auf dem
zweiten Turnier lief er den zweiten Lauf bereits fehlerfrei und bei dem letzten machte er einen fantastischen
2. Platz. Auch bei dem diesjährigen Mischlingswettbewerb im Tierheim verfehlte er nur knapp den 1. Platz,
wurde jedoch von den Zuschauern als “Sieger der
Herzen” betitelt. Ende diesen Jahres sind wir auf
einem Trickturnier in Hamburg und üben bereits fleißig
unsere Choreo.
dem “Bleib” locken. Das hat mir schon das ein oder
andere spektakuläre Bild und erstaunten Blick von
Menschen, denen ich davon erzähle, eingebracht.
Alles in allem kann ich sagen, dass, auch wenn er mir
gerade am Anfang den einen oder anderen Nerv
geraubt hat, ich mir keinen besseren, lernbegeisterteren und unkomplizierteren Ersthund hätte vorstellen
können. Ach ja, und die Info, dass der Hund, von dem
ich die ganze Zeit rede, mittlerweile geschätzte 11
Jahre alt ist, ist vielleicht auch nicht ganz unwichtig.
Aber ich zitiere mal ein älteres Ehepaar, das ich kurz
nach Jerriks Ankunft auf einem Spaziergang getroffen
habe: “Ach, so alt ist der schon? Naja, dann lernt der
wohl nichts Neues mehr.”
Neben den ganzen Turnieren, Tricks und Seminaren,
kommt natürlich das ganz normale Hundeleben auch
nicht zu kurz. Ob er nun unter meinem Bett der heißen
Mittagssonne entflieht, mit seiner Lieblingsspielkameradin Ilinca sich ganz freundschaftlich in die Pfoten
beißt, im Fluss seinem geliebten Kong nachjagt oder
mit größter Mühe die Frisbees aus der Luft fängt. Und
auch beim alljährlichen Familienurlaub darf er natürlich
nicht fehlen. So hat er mich, meine Eltern und meine
Freundin schon in die Berge und an die Ostsee begleitet. Sogar ins Altenheim habe ich ihn schon zweimal
mitnehmen dürfen und seine Tricks präsentiert. Dabei
durfte er natürlich auch den ein oder anderen Keks von
den Bewohnern abstauben.
Mit meinem kleinen “Multitalent” übe ich außerdem,
gerade in den heißen Tagen, Fuß gehen & Co nicht auf
der heißen Wiese, sondern im schattigem Bach bei
uns um die Ecke. So lernt er Tricks und Obedience
unter Ablenkung und in vielen verschiedenen Situationen. Dadurch, dass ich fast ausschließlich im Wald
und Park mit ihm trainiere, interessieren ihn große
Zuschauermengen auf Turnieren kein Stück und auch
ein vor ihm herspringendes Reh kann ihn nicht aus
Christof Kerber GmbH & Co. KG
Windelsbleicher Str. 166-170
D-33659 Bielefeld
Tel. 05 21/9 50 08-0
Fax 05 21/9 50 08-88
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Publishing
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Termine
2016
Osterbasar im Tierheim
Sonntag, 13. März von 11-17 Uhr
Patentreffen im Tierheim
Donnerstag, 5. Mai
(Christi Himmelfahrt)
Tag der offenen Tür im Tierheim
Sonntag, 3. Juli von 11-17 Uhr
Riesen-Flohmarkt im Tierheim
Sonntag, 4. September von 11-17 Uhr
Campingurlaub mit Hund!?
Wir bieten für alle Hundefreunde auf dem Familienfreizeitplatz Borlefzen die Möglichkeit einen Wohnwagen
zu mieten. Der Campingplatz liegt direkt an der Weser,
ist schnell zu erreichen und lädt nicht nur zu Kurzurlauben ein. Einen umfassenden Überblick könnt Ihr
euch auf den Seiten hundecamping.com und
borlefzen.de verschaffen. Bei Fragen ruft gerne an!
Edith & Oliver Diekmann Tel. 05207 / 89 69 164
Großer Adventsbasar im Tierheim
Sonntag, 27. November von 11-17 Uhr
Über Ihr Leben hinaus ...
... können Sie den Tieren helfen, wenn Sie unser Tierheim in
Ihrem Testament bedenken.
Einige Tierfreunde haben bereits von dieser vielleicht
ein wenig ungewöhnlichen Möglichkeit Gebrauch
gemacht. Es lohnt sich auf jeden Fall, einmal darüber nachzudenken.
Gerne nennen wir Ihnen auf Wunsch
Personen, die Ihnen persönlich und
natürlich vertraulich für eine
Beratung zur Verfügung stehen. Diskretion ist für uns eine
Selbstverständlichkeit.
Tiere sind dankbare Erben
Wenn Sie Rat haben möchten oder an Einzelheiten interessiert sind, rufen Sie an:
Tierheim Bielefeld 0 52 05 - 9 84 30
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Neue Jugendgruppe im Tierheim
Tierschutz geht uns alle an – Und genau deshalb
wurde es nun Zeit für eine neue Jugendgruppe
im Tierheim Bielefeld. Seit Anfang September ist
der Mittwochnachmittag ganz der Vermittlung
des Tierschutzgedanken gewidmet und Jugendliche ab 12 Jahren sind herzlich willkommen.
In einer der ersten Stunden bekamen die
Jugendlichen die Möglichkeit mit Hundewelpen in Kontakt zu treten und sie bei der
Gewöhnung an Außenreize tatkräftig zu
unterstützen. So führte die Gruppe die Welpen durch einen Parcours, der unter anderem
eine kleine Wippe und ein Bällebad beinhaltete. Außerdem konnten sie die kleinen Rakker bei ihren ersten Schritten an der Leine
begleiten und sie dabei ordentlich motivieren.
Besonders wichtig ist auch die Aufklärung
über die artgerechte Haltung von Kleintieren.
Denn erschreckenderweise ist heutzutage
gerade bei diesem Thema noch ein völlig falsches Bild in den Köpfen der meisten Menschen verankert. Um hier ein Umdenken zu
erreichen ist es natürlich sinnvoll bereits die
Jugendlichen diesbezüglich aufzuklären.
Mittlerweile hat sich unter der Leitung von Melanie Steinbeck und Maike Thomaier eine Gruppe
von sieben Jugendlichen gebildet, die Spaß an
der Arbeit mit Tieren hat und stets interessiert ist,
wenn es um tierschutzrelevante Themen geht.
Als die Pläne für die neue Jugendgruppe
durch Katharina Saiad, 2. Stellvertretende
Vorsitzende, erneut aufgegriffen wurden, war
es auch an der Zeit eine geeignete Räumlichkeit zu schaffen, damit die jungen Tierschützer ihre Treffen in einer schönen Atmosphäre
abhalten können. Kurzerhand wurde der
Jugendraum im Tierheim, der schon seit einiger Zeit nicht mehr als solcher genutzt wurde,
leergeräumt, gestrichen und neu gestaltet. In
einem einladenden und fröhlichen Raum treffen sich nun alle gern und die Zeit vergeht wie
im Flug.
Auch auf den Tierheimfesten wird die
Jugendgruppe mit einem Stand vertreten
sein. Die Jugendlichen freuen sich schon
darauf, ihre selbstgebastelten Katzenangeln und Schnüffelteppiche an den Mann zu
bringen und den Besuchern selbstgemachte Crêpes anzubieten.
Für die Zukunft sind noch viele schöne Aktivitäten rund um die Tierschutzarbeit geplant:
Insektenhotels, Kaninchen- und Vogelhäuser
werden gebaut, ein Ausflug zu einem BioBauernhof steht an und eine Art „Hundeführerschein“ wird absolviert. Wir freuen uns auf
eine spannende und abwechslungsreiche
Zeit im Namen der Tiere!
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Gekämpft, gehofft - warum verloren?
Am 22.10. verstarb nach langer, schwerer Krankheit unser
aktives Mitglied
Luise Klöpper
Frau Klöpper war dem Tierheim über viele Jahre eng verbunden.
Mit ihrer Bastel- und Sammelleidenschaft verschönerte sie
immer wieder unsere Kaffeestubentische mit selbstgemachten
Gestecken und erwies sich als wahres Organisationstalent für
eine große Vielzahl schöner Sommerblumen zur Dekoration und
Gestaltung unseres Tierheimgeländes. Gerade um diese Jahreszeit fertigte Luise wunderschönen Grabschmuck zum Verkauf an
den Tierheimsamstagen.
“Mit dem Tod eines nahen
Menschen verliert man vieles,
aber niemals die gemeinsam
verbrachte Zeit.“
Auch drei unserer Tierheimtiere fanden bei ihr ein liebevolles
Zuhause. Darüber hinaus war Luise auch in zahlreichen anderen Vereinen zum Wohl von Menschen aktiv und engagiert.
Uns bleibt nur noch ein letztes Dankeschön und als Trost die
Gewissheit, dass Luise nach einer langen Leidenszeit nun
Ruhe und Frieden gefunden hat.
Ferienwohnungen
direkt an Wald und Seen
für Familie mit Vierbeinern
Mölln - Herzogtum Lauenburg
Tagespreis für 2 Personen = 40 Euro
jede weitere 5 Euro
Tiere wohnen kostenlos
Kontakt: Karin Hennings
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Fuchspass 25-29
Telefon: (0 45 42) 74 90
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Hamster bewegungsfreudig,
neugierig und nachtaktiv
Text: Birgit Goldbecker
Foto: Jutta Goldbecker
Der Syrische Goldhamster gehört zu den beliebtesten Heimkleintieren der Welt. Er wird zu der
Familie der Wühler gezählt und als Mittelhamster bezeichnet. Die beliebte Rasse des Teddymasters (s. B.) ist eine Zuchtform des normalen Goldhamsters. Es wird geschätzt, dass allein
in den westlichen Nationen etwa 8 Millionen Mittelhamster als Haustiere gehalten werden.
Goldhamster sind Einzelgänger und können
nur als Jungtiere zusammen gehalten werden.
Für ausgewachsene Tiere ist die Gegenwart
von Artgenossen purer Stress und führt in der
Regel zu blutigen Auseinandersetzungen.
Da Hamster sehr bewegungsfreudige Tiere
sind, brauchen sie ein geräumiges Gehege,
das eine Grundfläche von mindestens 1 m2
und eine Höhe von mindestens 60 cm haben
sollte. Der Gitterabstand von 0,8 - 1,2 cm darf
nicht unterschritten werden. Aquarien mit
Abdeckung oder spezielle Nagerterrarien sind
optimal für die Hamsterhaltung. Dabei ist aber
auf eine ausreichende Luftzirkulation zu achten, diese Gehege sollten wesentlich größer
und oben fast vollständig offen bzw. vergittert
sein. Da Hamster gerne buddeln benötigen Sie
im unteren Bereich eine etwa 30 - 40 cm hohe
Einstreuschicht. Mögliche staubarme Einstreusorten sind: Mais-, Hanf- oder Miscantuseinstreu, Leineinstreu (Euro Lin), Pflanzeneinstreu, feines Buchengranulat oder auch
normale Kleintierstreu aus Holzspan. Zur
Abwechslung können Sie ihrem Hamster
auch gerne Laub, Moos oder etwas ungedüngten Rasen mit Erde daran aus dem Garten anbieten.
Ebenfalls wichtig für die Einrichtung des Geheges ist ein Mehrkammernschlafhaus sowie ein
Sandbad (z. B. mit Chinchilasand). Wie bei den
meisten Nagern dient es zur Krallenpflege,
dem Stressabbau und der Körper- und Fellpflege. Zum Nestbau sollten Heu, Stroh, frische getrocknete Blätter und Kräuter sowie
Hanf- und Flachsmatten zur Verfügung stehen.
Handelsübliche Hamsterwatte sollte hingegen
nicht verwendet werden. Ebenso sollte auf Plastik bei der Einrichtung des Hamsterkäfigs verzichtet werden. Stattdessen bieten sich Wurzel
und Zweige, Kork, Ton/Keramik, Pappe sowie
Hängematten an. Eine Hamstertoilette mit
Sand dürfen sie ebenfalls nicht vergessen. Das
typische Laufrad (Durchmesser mind. 30 cm)
sollte auf einer Seite sowie auf der Lauffläche,
die eine Struktur haben muss, völlig geschlossen sein.
Wasser bieten Sie Ihrem Hamster am besten in
einer kleinen Schale auf einer Ebene ohne Einstreu an. Neben Wasser ist der wichtigste
Bestandteil des Hamsterspeiseplans das Trokkenfutter: Getreide (Haferflocken, -körner, -ripsen, Weizenkörner, Kamut, Gerste, ...), Kleinsämereien, Trockengemüse und -früchte
(Möhren, Sellerie, Fenchel ...), getrocknete
Mittelhamster/Goldhamster
ursprüngliches Vorkommen: Hochebene von
Aleppo in Nord Syrien
Lebenserwartung: 2-4 Jahre
Gewicht:
80 - 160 g
Körpergröße:
15 -19 cm
Kräuter in geringen Mengen (Brennnesselkraut, Dill, Gänseblümchen, Kamille, Melisse,
Petersilie, ...), ab und zu Nüsse/Kerne (Sonnenblumenkerne, Erdnüsse ...). Ein ausgewachsener Mittelhamster benötigt etwa einen
Esslöffel Trockenfutter am Tag, was nicht in
einen Napf gefüllt, sondern im Gehege verstreut werden sollte. Durch Kolbenhirse, Futterspieße, Graswiesen und ähnliches beschäftigen sie den Hamster und bedienen sein
natürliches Fressverhalten. Tierische Nahrung
(Mehlwürmer, Heimchen, getrocknete Bachflohkrebse, ...), ein kleines Stück Gemüse
(Gurke, Paprika ...) und einmal in der Woche
Obst (Äpfel, Birnen, Kiwi, Melone) sollte ebenfalls nicht fehlen.
Weitere und detaillierte Infos erhalten Sie unter:
www.diebrain.de
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Zuhause gesucht
Das Frettchenpaar Nana und Yoko wurde
Ende September wegen eines bevorstehenden Umzugs im Tierheim abgegeben.
Das nette Duo hatte zuvor ein eigenes Zimmer, in dem sie sich frei bewegen konnten,
dies war nun leider nicht mehr möglich.
Tatsächlich haben die bewegungsfreudigen
Frettchen durch ihre lustigen Kapriolen
inzwischen viele Anhänger gefunden, sind
aber in der Haltung anspruchsvoll und
arbeitsintensiv. Frettchen sind zwar häufig
stubenrein und benutzen eine Katzentoilette, ihre Neugier und ihr Entdeckungseifer kennen jedoch keine Grenzen, so dass ein
freies Umherlaufen in der Wohnung nur unter Aufsicht möglich ist.
Nana & Yoko
Nana und Yoko sind fünf und zehn Jahre alt. Sie sind sehr zutraulich und bisher nur Wohnungshaltung gewöhnt. Zu einer artgerechten Haltung gehört neben einem großen und
geräumigen Käfig regelmäßiger Freilauf mit Spielmöglichkeiten in der Wohnung.
Da die munteren Kleintiere beim Spielen auch schon mal zwicken, sind sie nicht für kleinere
Kinder geeignet.
Der etwa 25 cm hohe Toy Terrier Mike ist mit einem
Gewicht von 3 kg eine verkleinerte Zuchtform des Manchester Terriers. Er wurde Ende Oktober im Tierheim
abgegeben und ist ein Scheidungswaise.
Mike ist ein sehr anhänglicher kleiner Rüde, der engen
Körperkontakt liebt und nur sehr schlecht alleine bleiben
kann. Sein lautes Jaulen und Bellen war nach Aufnahme
im Tierheim tagelang ununterbrochen überall zu hören.
Mike ist ein verwöhnter Kleinhund, der eindeutig Frauen
bevorzugt. Er ist 8 Jahre alt und nicht für berufstätige Menschen geeignet. Mit Artgenossen ist der kleine Kerl zwar
verträglich, er hat jedoch starke Angst vor großen Hunden
und bricht bei ihrem Anblick in lautes Gezeter aus.
Mike
16
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Der kleine Terrier fährt gern Auto, kennt größere Kinder
und braucht in seinem neuen Zuhause viel Aufmerksamkeit. Am besten geeignet wäre Mike für eine alleinstehende Dame.
We i t e r e Ti e r h e i m - Vi e r b e i n e r f i n d e n S i e
Der achtjährige Kater Curry wurde im Mai
2015 ins Tierheim zurückgebracht, weil er
sich nach dem Umzug seines neuen
Besitzers immer wieder auf den Weg zu
seiner alten Wohnung in Hillegossen
gemacht hatte. Da er dabei jedes Mal die
stark befahrene Lagesche Straße überqueren musste, brachten ihn seine Besitzer schweren Herzens ins Tierheim
zurück.
Curry ist ein besonderer Kater. Oft hatte
er seinen Besitzer morgens bis zu seiner
Arbeitsstelle begleitet und häufig auch
abends wieder abgeholt. Er ist ein sehr
liebevoller, gesprächiger Minitiger, der gern in der Natur umherstreift und unbedingt wieder
Freigang braucht.
Curry
Sein neues Zuhause sollte weit von Hillegossen entfernt sein und Curry muss, um ein
erneutes Zurücklaufen zu vermeiden, mindestens 4 Wochen eingesperrt werden, ehe er
nach Draußen darf.
Der fünfjährige Shi-Tzu Rüde Tedy wurde 2013 über das
Tierheim Bielefeld vermittelt, nachdem ihn seine Besitzerin abgegeben hatte. Im September diesen Jahres wurde
er ins Tierheim zurückgebracht, weil seine neue Besitzerin erkrankt war und den kleinen Hund nicht mehr angemessen betreuen konnte.
Tedy ist ein sehr lieber und anhänglicher Kleinhund, der
mit mehreren gesundheitlichen Problemen zu den Sorgentieren des Tierheims gehört. Wegen einer Niereninsuffizienz braucht der Vierbeiner bis an sein Lebensende
ein Nierendiätfutter. Zusätzlich ist er durch eine Hornhauttrübung leicht sehbehindert und durch einen alten
Bandscheibenvorfall ist er auch im Bewegungsablauf
leicht eingeschränkt.
Tedy hat trotz seiner Handicaps sehr viel Lebensfreude.
Er geht gerne spazieren, sollte allerdings keine großen
Wanderungen mitmachen. Der freundliche, ruhige Rüde
ist gut für ältere Menschen geeignet. Er bleibt stundenweise alleine und fährt gern Auto.
Für Tedy suchen wir ein ebenerdiges, ruhiges Zuhause
mit kleinem Garten.
i m I n t e r n e t u n t e r w w w. t i e r h e i m - b i e l e f e l d . d e
Tedy
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Herzlichen Dank
Auch in diesem Herbst erhielten wir wieder
etliche wunderschöner Heidepflanzen vom
Gartenbau Stefan Busche. Diese hübschen Blumen verschönern unser Tierheim
über den gesamten Winter und begrüßen
unsere Besucher farbenfroh.
Wir sagen vielen Dank!
Die Teilnehmer der “Werkstatt 36”, ein Aktivierungsprojekt der Drogenberatung e.V. Bielefeld,
haben intelligentes Spielzeug für Katzen gebaut
und diese dem Tierheim gespendet. Liesa Südbrock, Mitarbeiterin der “Werkstatt 36”, und ihr
Team überreichten uns
Anfang
November
die handgefertigten Beschäftigungsspielzeuge, die von unseren
Katzen sofort neugierig begutachtet wurden.
Vielen Dank für die tolle Idee und Umsetzung!
Ein ganz herzliches Dankeschön ...
... an alle großen und kleinen Tierfreunde, die uns finanziell oder durch
Sachspenden unterstützt haben.
... an alle Aktiven, die auf so vielfältige Weise helfen.
... an alle Tierfreundinnen und Tierfreunde, die eine Patenschaft übernommen haben.
...an alle fleißigen Bäckerinnen und Bäcker, die unsere Kaffeestube durch
Ihre Kuchenspenden zu einem abwechslungsreichen Buffet machen.
... an alle Privatpersonen, Firmen und Geschäfte, die unsere Tombola mit
einer Sach- oder Geldspende so erfolgreich machen.
... an das Westfalen-Blatt, die Neue Westfälische, Radio Bielefeld und alle
Stadtteil-Zeitungen, die mit ihren Beiträgen auf das Schicksal der von uns
betreuten Tiere aufmerksam machen.
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Und noch ein kleiner
WEIHNACHTSWUNSCH:
Reinigen mit der Kraft des heißen Dampfes
Den Krankheitskeimen im Katzenhaus möchten wir zukünftig mit Dampfreinigern so richtig
Dampf machen.
Der Dampfsauger tötet Bakterien und Krankheitserreger ab und reinigt sogar Dichtungen
und Fugen. Es ist ein Vorschlag unseres Tierarztes Mirko Quest, der aber auch vom Personal unterstützt wird. Mittels eines Dampfsaugers lassen sich Tierhaare aus Teppichen und
Textilien lösen. Die Tierschlafplätze werden damit gereinigt und desinfiziert. Wir erhoffen
uns mit dem verstärkten Einsatz auch Einsparungen bei den zudem nicht ganz unproblematischen Desinfektionsreinigungsmitteln.
Gerade in letzter Zeit haben wir leider massive Probleme mit Krankheitserregern (z.B.
Giardien), die leicht unter den Tieren übertragen werden. Dabei konnten wir durch
den Einsatz eines einfachen Gerätes
(siehe Foto) bereits erste Erfolge erkennen.
Diese vergleichsweise preiswerten Geräte
sind aber für den Dauerbetrieb weniger
geeignet. (Die Quarantäne des Katzenhauses allein hat eine Fläche von 250 m²). Da
ist es wichtig, dass ein Profigerät die
schnelle Auffüllung des Frischwassertanks
ermöglicht, um zügig arbeiten zu können.
Solch ein Dampfsauger kostet dann aber 850 Euro. Und auf Dauer wäre je Etage ein Gerät
natürlich von großem Vorteil. Wir würden uns freuen, wenn es mit Ihrer Hilfe gelingt, diesen
Weihnachtswunsch zu erfüllen. Auch jeder kleine Betrag ist dazu unter dem Stichwort
„Dampfreiniger“ herzlich willkommen.
Spendenkonto bei der Sparkasse Bielefeld
IBAN: DE91480501610000174508
BIC: SPBIDE3BXXX
Unser diesjähriges tierisches Weihnachtswunsch-Modell ist TINA.
Die circa 10-12-jährige Katze wurde gefunden und hat nur noch 2 Zähnchen. In einer
ruhigen Umgebung kann sie auch Freigängerin sein. Die sehr verschmuste Tina
möchte lieber als Einzelkatze sein und ihre
Menschen ganz für sich alleine haben.
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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5 Fragen an ...
von Kerstin Weiser
In dieser fortlaufenden Serie möchte ich 5 Fragen an eine ehrenamtliche Mitarbeiterin / an einen ehrenamtlichen Mitarbeiter stellen. Viele Ehrenamtler erledigen ihre
Arbeit im Hintergrund, selbstverständlich und zuverlässig! Dabei bilden sie eine
wichtige Stütze für die Tierschutzarbeit. Deshalb möchte ich ihre Tätigkeiten den
Lesern näher bringen.
Kerstin Weiser: 1. Frage: Beschreibe bitte
dein Tätigkeitsfeld.
Raphaela Günzel: Seit 2012 arbeite ich
ehrenamtlich im Katzenhaus und bin am
Nachmittag von Montag bis Samstag für
die Tiere da. Das Füttern der Katzen gehört
dazu, ich gebe auf Anordnung Medikamente, reinige die Katzentoiletten und vieles mehr. Außerdem beschäftige ich die
Katzen und kümmere mich um die “Sorgenkinder”.
Zudem nehme ich Telefonate an, berate
rund um das Thema “Katze” und helfe auch
bei der Vermittlung.
Dann gehöre ich auch zu dem Team der
Inspektoren und betreue die FacebookSeite des Tierheims mit.
K.Weiser: 2. Frage: Was motiviert dich zu
dieser Tätigkeit?
K.Weiser: 4.Frage: Berichte doch bitte über
ein schönes oder lustiges Ereignis, oder
über ein besonderes Erlebnis, woran du
dich jetzt noch gut erinnern kannst.
R. Günzel: Das war zweifellos unser “Weihnachtswunder” im Dezember 2013 als unser
altes, nicht mehr gesundes Trio Mozart, Mümmel und Mücke adoptiert wurden. (Lesen Sie “Das
Weihnachtswunder 2013” auf Seite 24 dieser Ausgabe)
K.Weiser: Welche Wünsche hast du für die
Zukunft?
R. Günzel: Ich möchte noch lange mit diesem tollen Vermittlungsteam zusammenarbeiten.
R. Günzel: Die Arbeit mit den Katzen ist
unglaublich spannend und vielfältig. Ich
nehme mir Zeit für sie und erlebe, wie aus
einem scheuen, ängstlichen Tier eine
Schmusekatze wird. Das ist großartig.
Dann wünsche ich mir, dass es mir gelingt,
den Menschen unsere Katzen als das was sie
sind nahezubringen: Individuen, die Freude,
aber auch Schmerz und Leid empfinden, die
es gilt zu respektieren, deren “Sprache” man
lernen sollte, um Ihnen gerecht zu werden.
Motivierend sind auch die erfolgreichen
Inspektionen und Rückmeldungen der
neuen Besitzer.
Außerdem wünsche ich mir eine bundesweite
Kastrationspflicht für alle Katzen, um die
unkontrollierte Vermehrung einzudämmen.
K.Weiser: 3.Frage: Hast oder hattest du
eigene Haustiere?
Zudem habe ich eine kleine Wunschliste mitgebracht, worüber sich unsere Katzen sehr
freuen würden:
R. Günzel: Ich komme aus einem sehr tierlieben Haushalt und meine Eltern haben
mir den Respekt und den Umgang mit Tieren vorgelebt.
Zwei kranke Katzen gehören seit 14 Jahren zu meinem Leben und zwei Zwerg-
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hamster. Meine Kater Timmy und Teddy
und der Zwerghamster Dyson kommen
aus dem Tierheim Bielefeld, Zwerghamster
Kenjo aus einer Tierrettung.
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Feuchtfutter (gerne getreidefreie Sorten in
Schälchen o. Tüten), Leckerchen (gerne weiche Sticks), Katzenspielzeug, Activity Spielzeug, in dem man Futter verstecken kann als
Beschäftigung für die Katzen in Einzelboxen
und Quarantäne, Kratzbretter aus Pappe.
Patenschaften für Tierheim-Vierbeiner
Als Pate für ein Tierheim-Tier können Sie doppelt helfen:
• durch einen monatlichen finanziellen Beitrag (mind.5 Euro)
• oder auch - falls Lust und Zeit vorhanden - durch den direkten Kontakt
zu Tierheim-Tieren
Neben der finanziellen Hilfe, die eine Patenschaft für Tierheim-Tiere bedeutet, werden viele Paten auch aktiv. So kommt eine ganze Reihe von ihnen - manchmal sogar
mehrmals in der Woche - ins Tierheim, um je nach Neigung mit einem Hund spazierenzugehen, die Katzen zu streicheln oder sich für die Kleintiere zu engagieren.
Diese menschliche Zuwendung ist besonders für Hunde und Katzen, die noch kein endgültiges, liebevolles Zuhause gefunden haben, unendlich wichtig.
Einmal im Jahr veranstalten wir im Tierheim ein gemütliches Patentreffen, um zu
informieren, den persönlichen Kontakt zu halten und natürlich auch, um unsere Vierbeiner vorzustellen.
Alle Paten erhalten einen Patenbrief mit dem Foto eines Tierheim-Tieres, je nach
Wunsch Hund oder Katze oder Kleintier, wie z. B. Kaninchen. Diese Patentiere stehen
stellvertretend für die vielen ausgestoßenen Kreaturen, die in unserem Tierheim auf
ein gutes Zuhause warten.
Sie möchten eine Patenschaft übernehmen?
Ganz einfach - Sie schicken Ihre ausgefüllte
und unterschriebene Patenschaftserklärung an:
Tierschutz-Verein Bielefeld
und Umgebung e. V.
Kampstr. 132
33659 Bielefeld
Sollten Sie noch Fragen haben, rufen Sie an:
Tierheim Bielefeld (0 52 05) 9 84 30
Wir alle, besonders natürlich „Bello” und „Mieze”, würden sich sehr
freuen, wenn auch Sie eine Patenschaft übernehmen.
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JA - ICH HELFE TIEREN IN NOT
Ich übernehme eine Patenschaft für ein Tierheim-Tier
Ich erkläre mich hiermit bereit, bis auf Widerruf, mindestens jedoch für die Dauer eines
Jahres, eine Patenschaft zu übernehmen.
Meine monatliche Patenspende (mind. 5 Euro) wird _____________ Euro betragen.
Ich werde Mitglied im Tierschutz-Verein Bielefeld
Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Tierschutz-Verein Bielefeld und Umgebung e. V.
(amtlich als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt). Der satzungsgemäße Mindest-Jahresbeitrag beträgt für Erwachsene 30 Euro und für Jugendliche 15 Euro.
Mein Jahresbeitrag wird _____________ Euro betragen.
_____________________________________________________________________
Name
Vorname
_____________________________________________________________________
Straße
PLZ / Ort
_____________________________________________________________________
E-Mail-Adresse
Telefon
Geb.-Datum
_____________________________________________________________________
Konto Nr. / IBAN
Bank/Sparkasse
BLZ / BIC
Der Betrag soll bis auf Widerruf von meinem Konto eingezogen werden. Es gelten die üblichen Bedingungen für das Einzugsermächtigungsverfahren.
_____________________________________________________________
Ort, Datum
Unterschrift
Beleg/Quittung für den Kontoinhaber/Zahler
SEPA-Überweisung/ Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts
Für Überweisungen in
Deutschland und
in andere EU-/EWRStaaten in Euro.
BIC
Angaben zum Zahlungsempfänger: Name, Vorname/Firma (max. 27 Stellen, bei maschineller Beschriftung max. 35 Stellen)
Zahlungsempfänger
7LHUVFKXW]YHUHLQ%LHOHIHOGX8H9
;PLYZJO\[a]LYLPU)PLSLMLSK<TNLI\UNL=
IBAN
'(
+, BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters (8 oder 11 Stellen)
6 3 % , ' ( % ; ; ;
/LYaSPJOLU+HURM…Y0OYL:WLUKL
Betrag: Euro, Cent
Spenden-/Mitgliedsnummer oder Name des Spenders: (max. 27 Stellen)
ggf. Stichwort
BARTHELS MÖNCHENGLADBACH
113 341 002 10.2014 (316489)
136 / Dezember 2015
PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)
SPENDE
IBAN
Angaben zum Kontoinhaber/Zahler: Name, Vorname/Firma, Ort (max. 27 Stellen, keine Straßen- oder Postfachangaben)
IBAN
Prüfzahl
Bankleitzahl des Kontoinhabers
Kontonummer (rechtsbündig ggf. mit Nullen auffüllen)
bei (Kreditinstitut/Zahlungsdienstleister)
:WHYRHZZL)PLSLMLSK
Euro, Cent
Kunden-Referenznummer (nur für Zahlungsempfänger)
=LY^LUK\UNZa^LJR!:WLUKL
+LY;PLYZJO\[a]LYLPU)PLSLMLSKPZ[UHJOŠ(IZ5Y 2:[.
]VUKLY2€YWLYZJOHM[ZZ[L\LYILMYLP[^LPSZPLH\ZZJOSPLSPJO\UK
\UTP[[LSIHYZ[L\LYILN…UZ[PN[LUA^LJRLUPT:PUULKLYŠŠɈ
(6-€YKLY\UNKLZ;PLYZJO\[aLZKPLU[-YLPZ[LSS\UNZILZJOLPK
]VT:[5Y +PLZLY)LSLNNPS[IPZÁ
HSZA\^LUK\UNZILZ[p[PN\UN
SPENDE
Kontoinhaber/Zahler: Name
06
Datum
BIC
:7)0+,)???
IBAN des Kontoinhabers
Unterschrift(en)
(Quittung des Kreditinstituts bei Bareinzahlung)
Zuhause gefunden
Hallo alle zusammen, hier ein paar Bilder von
ehemals Massimo jetzt Messi.
Er chillt gerne und deckt sich, wenn er schlafen
will, gerne selber zu. Bei der Arbeit kann er
schon ein zwei Stunden allein bleiben in meinem Büro, zu Hause geht das noch nicht. Er ist
immer sehr aktiv in der Wohnung und das Wort
"Nein" ist inzwischen das häufigste Wort.
Er hört draussen sehr gut und rennt an der Schleppleine gerne viel rum beim Spazieren.
Mit der Hundetrainerin arbeiten wir nun an seiner Unruhe in der Wohnung, das er auch
hier allein bleiben kann und dass er nicht mehr so viel bellt, wenn es mal klingelt. Das ist
mal ein kleiner Zwischenstand.
LG, Heike Busklas
Hallo Leute,
ich bin’s, Aristo. Jetzt heiße ich nur
noch Ari, das ist kürzer.
Ich hatte vielleicht ein Glück: noch im
Tierheim hat mich meine neue Familie
am 9. Februar 2015 direkt ins Herz
geschlossen und mit zu sich genommen. Ihr Zuhause ist jetzt auch meines,
und hier fühle ich mich katzenwohl. Die
Riegels haben viel Zeit für mich und
spielen gerne mit mir, das macht Spaß!
An der Leine darf ich sogar mit in den
Garten, wo ich auf Bäume klettere und
mit meiner Leine zwischen Sträuchern,
Bäumen und Möbeln die tollsten Strickmuster erfinde. Ich habe sogar schon Mäuse
gefangen - bei uns wird es einfach nie langweilig.
Ich wünsche allen meinen alten Kumpels aus dem Katzenhaus so viel Glück wie ich es habe!
Mit schnurrigen Größen, Euer zufriedener Ari
Guten Morgen Frau Snelting, guten Morgen liebe Tierpatin und alle übrigen Mitarbeiter des Tierheim Senne,
gestern wurde uns Toni überlassen, der sehr scheu
wirkte. Wir sind sehr stolz und glücklich ihn bekommen
zu haben. Wir glauben, auch er ist glücklich.
Festgestellt haben wir allerdings, dass er sehr bange vor
der Leine ist. Vermutlich wurde er damit geschlagen.
Die Nacht hat er sehr lieb und ruhig in seinem Körbchen
überstanden. Er hat leider noch kein neues, es ist noch
das "Alte" von unserer Sally, die wir am 29.06. nach 14
1/2 Jahren leider einschläfern lassen mussten.
Viele liebe Grüße,
Jürgen und Ursula Semrau mit Anton (Toni)
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Das Weihnachtswunder 2013
von Raphaela Günzel
Das Trio, bestehend aus dem weiß-schwarzen Mozart, dem roten Mümmel und dem schwarz-weißen
Mücke, kam im Oktober 2012 ins Tierheim. Die drei
circa 11jährigen Kater wurden auf engstem Raum
ohne viel Tageslicht gehalten und eines Tages landeten die verstörten Senioren im Katzenhaus. Gesundheitlich waren sie ziemlich angeschlagen und es dauerte lange, bis sie sich eingelebt hatten.
Mozart war der Chef des Trios, stets behielt er seine
Brüder im Blick und man merkte deutlich, dass er sich
verantwortlich fühlte. Den Kontakt zu uns Menschen
mochte er nicht so sehr, er konnte einfach nicht mehr
vertrauen. Mümmel war das Gegenteil, für sein Leben
gern genoss er Streicheleinheiten und sein Schnurren
hörte man durch den ganzen Raum. Bei ihm wurde
vermutet, dass er schlecht sehen konnte.
Der Ängstlichste von allen dreien war Mücke, der sich
lange Zeit immer vor uns versteckte. Mit der Zeit
sahen wir ihn aber immer öfter. Ich ging jeden Tag mit
Futter zu ihm hin und Wochen später konnte ich ihn
dann das erste Mal anfassen. Was so ein Moment
bedeutet, das kann man kaum beschreiben. Von da
an ging es immer besser und Mücke stand mit seinen
Brüdern zusammen abends am Gitter der Box und sie
freuten sich lautstark auf ihre abendliche Schlemmerplatte.
Irgendwann, als alle Drei auch gesundheitlich stabil
waren, wurde das Thema “Vermittlung” im Team
angesprochen. Die damalige Leiterin des Katzenhauses fragte mich, welche der drei Katzen als Pärchen
meiner Meinung nach auf jeden Fall zusammen bleiben sollten, denn uns allen war klar, dass es kaum
Jemanden gibt, der drei alte und gesundheitlich angeschlagene Tiere aufnehmen würde, die Chance auf
eine gemeinsame Vermittlung sahen wir bei Null. Ich
glaube, eine schwerere Entscheidung kann man
kaum treffen, man konnte es drehen und wenden wie
man wollte, das schlechte Gewissen einer Katze
gegenüber, die herausgerissen werden sollte, blieb.
Wir einigten uns darauf, dass auf jeden Fall Mümmel,
da wir ja der Meinung waren, dass er schlecht sieht,
einen seinen Brüder braucht, vorzugsweise Mozart,
da Mümmel sich sehr gut an ihm orientiert hat.
Dann kam zwei oder drei Tage vor Weihnachten 2013
eine Dame, die gezielt nach zwei Wohnungskatzen
fragte, Sorgenfälle dürften es gerne sein, man habe
immer Sorgenkinder aufgenommen. Die Katzenhaus-
Kinder brauchen
ein Zuhause
Seit Generationen setzt sich
Dr. Oetker für Kinder und
Familien ein. Das Unternehmen ist nun eine langfristige
Partnerschaft mit dem SOSKinderdorf e.V. eingegangen.
Mit dem Ziel, bedürftigen Kindern wieder ein Leben in familiärer Umgebung zu ermöglichen, unterstützt Dr. Oetker
ein SOS-Kinderdorf in Harksheide bei Hamburg.
Mehr zum sozialen Engagement von Dr. Oetker gibt es
im Internet unter www.wirfoerdern-familie.de
Kontakt und bekamen sehr
bald die ersten Bilder, die drei
entspannte Katzen zeigten.
Leider gab es bald darauf
eine sehr traurige Nachricht:
Mozart, der Chef des Trios,
musste wegen eines inoperablen Tumors im Ohr eingeschläfert werden. Trotzdem
waren alle Beteiligten froh,
dass er es noch erleben
durfte, dass seine Brüder in
gute Hände gekommen
waren, das war auch den
Besitzern sehr wichtig.
oben links: Mozart, oben rechts: Mümmel, unten: Mücke
leitung erzählte ihr von dem Trio und ich durfte die Drei
vorstellen. Bei der Vorstellung von Mücke wurde es
mir schwer ums Herz, da er ja derjenige war, der hätte
zurück bleiben müssen. Ich ließ die Interessentin eine
ganze Weile mit den Dreien alleine und wir warteten
am Empfang des Katzenhauses. Würden Mozart und
Mümmel ausziehen dürfen? Dann kam die Dame um
die Ecke, strahlte uns an und verkündete “Es werden
Drillinge!”. Sie hatte sich wirklich dazu entschieden
alle Drei zu nehmen. Überflüssig zu erwähnen, dass
bei uns allen die Tränen vor Freude liefen.
Einen Tag später zogen die Drei aus, es war für uns
wirklich ein Weihnachtswunder. Wir behielten den
Drei Monate später besuchte
ich Mümmel und Mücke in
ihrem Zuhause. Vom Verhalten waren sie nicht wiederzuerkennen. Ich traf zwei
aufgeweckte, verspielte Katzen an, die sehr an
Sicherheit gewonnen hatten. Es hatte sich bei einem
Tierarztbesuch herausgestellt, dass Mümmels Augen
tadellos waren und er alles sehen konnte.
Ganz ehrlich, es fällt mir oft schwer, die Tiere ziehen
zu lassen, da schäme ich mich auch meiner Tränen
nicht, wenn Sorgenkinder ausziehen, die einem das
Herz berührt haben. Sie in so einem schönen
Zuhause zu sehen, das lässt aber alle Sorgen vergessen.
Möge es mehr Menschen geben, die gerade alten
Tieren ein neues Zuhause geben möchten.
Es gibt viel zu tun, backen wir´s an!
Die Kaffeestube ist am Samstagnachmittag ein beliebter Treffpunkt. Doch was wäre unsere
Kaffeestube ohne leckere, selbst gebackene Kuchen, die stets reißenden Absatz finden.
Deshalb unsere Bitte an Sie:
Backen Sie doch auch einen Kuchen und bringen Sie ihn zu uns ins Tierheim. Um besser
planen zu können, bitten wir Sie unserer Kaffeestubenleitung Jutta Neumann unter der
Telefon- Nummer (05 21) 33 18 83 eine kurze
Information zu Ihrer geplanten Kuchenspende
zu geben (möglichst bis Freitag).
Wir würden uns riesig freuen und sagen schon
„VIELEN DANK” im voraus.
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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V-Weihnachtsmenü
Vorspeise
Eichblattsalat mit Orangenschnitzen
und Datteln
50 g der Maronen in einem Standmixer zermahlen. Die zermahlenen Maronen zusammen mit der veganen Schlagsahne, Vanille und Agar-Agar aufkochen lassen, 2-3 Minuten
köcheln und zum Schluss die karamellisierten Maronen hinein geben. Vom Herd nehmen und in Förmchen gießen (z. B.
Muffin-Blech). Für ein paar Stunden im Kühlschrank festwerden lassen. Anschließend stürzen und servieren.
Hauptspeise
Paranussbraten in Blätterteig mit
Preiselbeersauce
Zutaten für 4 Portionen
1 Kopf Eichblattsalat, 1/2 Zitrone (den Saft davon),
60 ml Orangensaft, weißer Pfeffer,15 g Zucker, 3 filetierte
Orangen, 100 g frische Datteln, 50 g geröstete Pinienkerne
Arbeitszeit: ca. 15 Min.
Den Salat gut waschen, trocken schleudern und in mundgerechte Stücke zupfen.
Aus Zitronensaft, Orangensaft, Pfeffer und Zucker ein Dressing rühren. Den Salat auf Tellern anrichten und mit der Soße
beträufeln.
Mit den Orangenfilets belegen, die gehackten Datteln und die
gerösteten Pinienkerne darüber streuen.
Dessert
Weißes Lebkuchenmousse mit
Glühweinbirnen
Zutaten für 8 Portionen
450 g Blätterteig (TK), 2 EL Sojamehl mit etwas Wasser vermischt, 2 große gehackte Zwiebeln, 125 g Margarine, 500 g
fein gemahlene Nüsse (Paranüsse), 250 g Brot, zu feinen frischen Krumen gemahlen; 1/2 TL Thymian, 4 EL Zitronensaft,
1 Prise Muskat, 250 g Weißbrot, zu feinen frischen Krumen
gemahlen; 25 g Petersilie, 1 Zitrone, die abgeriebene Schale
davon, 1 TL Majoran, 1 EL geriebene Zwiebeln, Salz und
Pfeffer, 350 g Preiselbeeren, 150 g Zucker, 2 EL Rotwein (bei
Bedarf auch etwas mehr), Mehl für die Arbeitsfläche,1 Prise
Nelkenpulver, 1 Prise Zimt, 8 EL Wasser
Arbeitszeit: ca. 1 Stunde.
Den Backofen auf 200°C vorheizen.
Für den Paranussbraten die gehackten Zwiebeln ca. 10 Min.
in 50 g Margarine weich anschwitzen, aber nicht dabei bräunen. Vom Herd nehmen und die Paranüsse, Brotkrumen, 1/2
TL Thymian, 3 EL Zitronensaft, 2 EL Sojamehl mit etwas
Wasser vermischt, Muskat, Nelkenpulver und Zimt hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Zutaten für 6 Portionen
100 g vorgekochte Maronen, etwas Zucker zum Karamellisieren der Maronen, 400 ml vegane Schlagsahne, 1 gehäufter TL Agar Agar, Optional: 1 Vanilleschote
Arbeitszeit: ca. 15 Min.
Die Hälfte der Maronen grob hacken und zusammen mit
etwas Zucker in einer Pfanne karamellisieren. Die restlichen
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Die Füllung zubereiten, indem man Weißbrotkrumen, Petersilie, Zitronenschale, 1 EL Zitronensaft, jeweils 1 TL Thymian
und Majoran, geriebene Zwiebel und 75 g Margarine so
lange miteinander vermischt, bis man eine weiche und
gebundene Masse erhält. Nach Bedarf würzen.
Den Blätterteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem
etwa 30 cm x 35 cm großen Rechteck ausrollen. Die Füllung
zu einer etwa 25 cm langen Rolle formen und in die Mitte des
Teigrechtecks legen. Die Nussbratenmasse darüber häufen,
so dass die Füllung bedeckt ist. Die Teigränder nun hochschlagen, so dass die Nussmischung eingeschlossen ist.
Zusammendrücken und dann mit der Nahtseite nach unten
auf ein feuchtes Backblech setzen. Den Teig oben gitterartig
einschneiden und ein oder zwei Dampflöcher in den Braten
stechen. Mit zugeschnittenen Teigresten verzieren.
Ca. 30 Min. im heißen Backofen knusprig backen. Für die
Preiselbeersauce die Beeren mit 8 EL Wasser in einen Topf
geben. Zum Kochen bringen und etwa 10 Min. köcheln las-
sen, bis die Beeren weich sind. Den Zucker zugeben und so
lange leicht kochen, bis er sich aufgelöst hat. Den Topf vom
Herd nehmen und den Rotwein hinzufügen. Gut umrühren.
Den Paranussbraten und die Sauce sofort servieren.
Dazu passt Rotkohl, gebackenes Wurzelgemüse oder Kartoffelpüree.
Quellen: www.veganguerilla.de • www.chefkoch.de
FLUGPATEN GESUCHT
Wir suchen ständig Touristen mit den Zielen Lanzarote und Gran Canaria, die bereit sind,
auf ihrem Rückflug Hunde mitzubringen.
Das Ganze ist unkompliziert, für Sie natürlich kostenlos und
hat keinen Einfluss auf Ihr Freigepäck. Bei Interesse melden
Sie sich bitte im Tierheim -Telefon (0 52 05) 9 84 30 oder bei
Familie Meier -Telefon: (052 02) 27 28
Sparrenberg-Apotheke
Apotheker Siegfried Plehn
Niederwall 63/Ecke Rohrteichstraße/Nähe Landgericht
Tier und
wir 136 / Dezember 2015 27
im NetzDas
unter:
www.Sparrenberg-Apotheke.de
Tel.: (05 21) 6 22 59 Fax.: (05 21) 6 21 41
elektron. Postfach: [email protected]
Bonnie & Clyde
Wir sind Bonnie & Clyde, das Verbrecherpärchen, wie unsere Menschen uns liebevoll nennen. Im Mai werden wir ein Jahr alt. Wir haben
auf einem verlassenen Grundstück gelebt und
sind von netten Menschen gefüttert worden, bis
wir und unsere Geschwister eingefangen wurden. Unser neues Zuhause war nur eine Übergangslösung. Hier haben wir in kurzer Zeit schon
einiges für das Leben im Haus und mit Menschen gelernt. Als unsere beiden Menschen „nur
mal so schauen wollten“ waren wir so ängstlich,
dass sie nicht recht wussten, ob sie sich für uns
scheue Katzen entscheiden sollten. Aber sie
haben sich für uns entschieden und wir haben
alles getan, um sie nicht zu enttäuschen.
Vögel haben es uns angetan und so sind wir auf
die Idee gekommen, uns in Nachbars Vogelhäuschen zu setzen. Aber jetzt hat er es für uns
unzugänglich gemacht. Weil wir regelmäßig so
leckeres Futter bekommen, schenke ich meinen
Menschen kleine Spitzmäuse, obwohl sie darüber gar nicht so begeistert sind, weil es ja nützliche Tiere sein sollen.
Wir sind in ein eigenes Gartenhaus mit mehreren
„Etagen“, großem Wintergarten, schönen Körbchen und Spielzeug gezogen. Nachts kuscheln
Bonnie und ich in einem Körbchen, weil wir uns
so gerne mögen. Unseren Mittagsschlaf halten
wir gemeinsam in der Sonne im Strandkorb.
Aggressiv sind wir überhaupt nicht. Besonders
lustig finden es unsere Menschen, wenn Bonnie
und ich nebeneinander durch die Katzenklappe
springen. Aber wir wachsen noch und bald werden wir diese Nummer nicht mehr vorführen können. Unsere kleinen zutraulichen Schritte
machen es aus, dass unsere beiden Menschen
sich jeden Tag freuen, dass sie sich für uns entschieden haben. Sie möchten Ihnen Mut
machen, sich ruhig für scheue Katzen zu entscheiden. Natürlich braucht man viel Geduld mit
uns. Unsere Menschen bedanken sich an dieser
Stelle bei den vielen Helfern, die sich für scheue
Katzen einsetzen. Ganz besonders bei Gisela
Weíß, die nicht locker gelassen hat, dass sich
unsere Menschen nach dem Tod ihres 16-jährigen „Tigers“ für eine dritte Generation Katzenpärchen entschieden haben. Unser Glück, so
haben wir ein gutes Zuhause gefunden.
Am Anfang haben wir uns versteckt und kamen
nur hervor, wenn es etwas zu fressen gab. Anfassen ließen wir uns nur während des Fressens.
Bonnie hat zur Begrüßung immer drei kleine
Faucher von sich gegeben. Ich habe vor lauter
Freude, dass es Futter gab, geschrien. Heute
sind wir nicht mehr so gierig und Bonnie kann
sogar miauen - so wie ich.
Den Winter über waren wir im Haus und haben
das Leben und Treiben draußen beobachtet.
Jetzt springen wir draußen herum und beobachten die Menschen, die meistens mit Hund an
unserem Garten vorbeigehen. Besonders die
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
Morgens sitzen Bonnie und ich wie Erdmännchen vor dem Fenster und halten nach unseren
Menschen Ausschau. Nach dem Frühstück gehe
ich mit meinem Menschen Holz für den Ofen
holen. Dann bekomme ich extra Leckerchen. Ich
setze mich auf meinen kleinen Popo, recke mich
und halte meine Pfote auf die meines Menschen
und werde gefüttert. Manchmal streiche ich um
seine Beine und bin so zufrieden, dass ich auch
schnurre und Köpfchen gebe. Meine Schwester
Bonnie kommt meistens hinterher. Sie macht mir
fast alles nach. Aber so zutraulich wie ich ist sie
noch lange nicht. Wir kommen angelaufen, wenn
unsere Menschen im Garten sind oder mit dem
Auto nach Hause kommen. Wir hören auf unsere
Namen und laufen auch schon mal neugierig
durch die Wohnung der Menschen. Am liebsten
sitzen wir vor den Fenstern und schauen zu, was
unsere beiden Menschen im Haus machen.
Clyde mit Bonnie
Kurz und Knapp
Aktuelles rund um Tiere und Tierschutz für Sie zusammengetragen
Sammelbilder von Panini für den guten Zweck
Die italienische Unternehmensgruppe Panini ist in Deutschland für
Fußballsticker und Alben bekannt. Sie macht sich jedoch auch für
den Tierschutz stark. In Italien besteht eine langjährige Kooperation
mit einer italienischen Tierschutzorganisation. Nach diesem Vorbild und unter dem Label Panini animal project kooperiert der
Deutsche Tierschutzbund seit 2015 mit dem Unternehmen.
50.000 Euro spendet Panini zugunsten des Feuerwehrfonds im
Deutschen Tierschutzbund und damit für Tierheime in Not. Ein
starkes Engagement von dem wir hoffen, dass es sehr erfolgreich
sein wird.
In Lizenz des italienischen Originals ist das Panini-Stickeralbum in ganz Deutschland seit
September im Zeitschriftenhandel erhältlich. Es richtet sich vor allem an Kinder im Grundschulalter. Zu sehen und sammeln sind lustige und lehrreiche Tierbilder.
Enthornung: Beruhigungsmittel für Kälber werden Pflicht
Die Landwirtschaftsminister der Länder haben auf der Agrarministerkonferenz in Bad Homburg beschlossen, dass zukünftig Kälber vor der Enthornung Beruhigungsmittel erhalten
müssen. Die meisten Kälber in Deutschland werden routinemäßig enthornt, damit sie nicht
den Betreuer oder sich gegenseitig verletzen können. Bis jetzt war dies bei bis zu sechs
Wochen alten Kälbern ohne Betäubung erlaubt. Die Gabe von Beruhigungsmitteln vor dem Enthornen stellt
zwar eine Verbesserung dar, allerdings schalten sie den Schmerz kaum
aus. Die Kälber verhalten sich lediglich
ruhiger und sind einfacher zu handhaben. Auch die anschließend verabreichten Schmerzmittel reichen keineswegs aus. Ohne eine lokale
Betäubung des Hornnervs ist es nicht
möglich, das Schmerzempfinden der
Tiere ausreichend auszuschalten.
Foto: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de
Quelle: Deutscher Tierschutzbund
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Unsere Brandmeldeanlage
Dringend war sie nötig, jetzt ist sie endlich
da: Unsere Brandmeldeanlage. Im Hunde-,
Katzen- und Kleintierhaus und in der alten
und neuen Werkstatt ist jeweils eine Brandmeldeanlage installiert. In den verschiedenen Räumen sind jeweils Rauch- oder Temperaturmelder in Betrieb
genommen worden.
Darüber hinaus gibt es in
jedem Haus einen Druckknopfmelder.
Wir freuen uns sehr, dass die Anlage nun in
Betrieb genommen werden konnte und so
für mehr Sicherheit für alle Tiere und Menschen sorgt.
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Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Das LETZTE
Fragwürdige Hormongewinnung in Südamerika:
Pferdeblut für die Ferkelzucht
Züchter in Europa setzen bei der Nutztierproduktion auf ein Hormon, das von Stuten
aus Uruguay stammt. Das Präparat ist
beliebt, in Europa wäre seine Herstellung
jedoch mit dem Tierschutz unvereinbar.
Möglichst oft sollen sie trächtig sein, die
Tausende von Stuten, die in Uruguay zu
pharmazeutischen Zwecken gehalten werden. Möglichst wenig Nachwuchs sollen
sie aber zur Welt bringen, denn dieser ist
nicht mehr als ein lästiges Nebenprodukt
bei der Herstellung von PMSG, dem sogenannten Pregnant Mare Serum Gonadotropin. Das Hormon, das aus dem Blutserum
trächtiger Stuten gewonnen wird, verabreichen Nutztierzüchter in Europa ihren
Sauen, Schafen, Rindern, um deren Brunst
zu stimulieren, besser zu koordinieren und
die Reproduktionsleistung zu steigern.
Kritisch hinterfragt wurde die Herstellung
von PMSG bisher kaum, dies nicht zuletzt,
weil die Umstände der Hormongewinnung
nicht einmal Fachleuten genau bekannt
sind. Worum geht es? In der Phase der frühen Trächtigkeit wird gemäss York Ditfurth,
Präsident des Tierschutzbundes Zürich,
Stuten auf speziellen Pferdefarmen einmal
pro Woche innerhalb von 10 Minuten bis zu
10 Liter Blut abgezapft. Der hohe Blutverlust in der Kürze kann bei den Pferden zu
Anämie, Schwächeanfällen oder einer
Fehlgeburt führen. Kommt es zu Komplikationen, verenden die Stuten auf der Weide,
wo sie sich selbst überlassen werden.
Pferde, die das Prozedere ohne Fehlgeburt überstehen, können ihr Fohlen trotzdem nicht austragen. Ihre Föten werden
von Hand zerdrückt, damit das erwachsene Tier rasch wieder gedeckt und neues
Serum gewonnen werden kann. «Stuten,
die nicht mehr trächtig werden, landen auf
dem Schlachthof», sagt Ditfurth. Zusammen mit der deutschen Animal Welfare
Foundation hat die Organisation eine
Dokumentation zu PMSG angelegt, welche
die erwähnten Missstände aufzeigt.
Dass bereits mit Kleinstmengen enorme
Umsätze generiert werden, zeigen Zollpapiere, die der NZZ vorliegen. Ein Beispiel:
Am 24. Februar 2015 wurde eine Lieferung von 138 Gramm Nettogewicht mit
einem Wert von 1 174 930 amerikanischen Dollar nach Frankreich exportiert.
Auch andere Lieferungen liegen in dieser
Preiskategorie.
«Pharmafirmen, die in Europa Produkte
mit PMSG vertreiben, ziehen bewusst Nutzen aus der sehr allgemein gehaltenen
Tierschutzgebung in Uruguay. Zugleich
wäre die EU verpflichtet, die Unternehmen
auf europäische Standards zu überprüfen
– was allerdings nur bei der Fleischproduktion getan wird», sagt York Ditfurth. In
einem Schreiben fordert der Tierschutzbund Zürich die EU-Kommission deshalb
auf, den Import von PMSG aus Uruguay zu
verbieten. Klar ist, dass aufgrund der Tierschutzgesetze weder in der EU noch in der
Schweiz die Produktion des Pferdehormons unter derartigen Umständen und in
solchen Mengen möglich wäre.
In Deutschland ist der Bedarf an PMSG
beträchtlich, denn dessen Einsatz gehört in
konventionellen
Grossbetrieben
für
Schweinezucht zum Standard.
Quelle: www.nzz.ch
Das Tier und wir 136 / Dezember 2015
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Wenn du kein Tier adoptieren kannst –
übernimm eine Patenschaft.
Ist dir keine Patenschaft möglich –
unterstütze durch tatkräftige Mitarbeit.
Wenn du nicht vor Ort helfen kannst –
spende einfach etwas.
Wenn du nichts zu spenden hast –
verbreite, kläre auf, teile!
Jeder kann etwas tun,
weniger oder mehr, etwas kleines oder
großes um ein Leben zu retten.
Tiere können nicht für sich selbst sprechen.
Tiere brauchen auch Ihre Hilfe!
Werden Sie deshalb Mitglied oder Pate im Tierschutzverein Bielefeld e.V.

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