Die „Ehrenwerten“ - Kirchenzeitung Koeln

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Die „Ehrenwerten“ - Kirchenzeitung Koeln
26/14
27. Juni
1,85 Euro
Auch
als App
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Info
02 21-16
19 149
Die „Ehrenwerten“
exkommuniziert
Kommentar
S. 2
Barbar oder
Heiliger?
Große Karlsausstellung
in Aachen
S. 10
Petrus war
kein Streber
Am 29. Juni feiern
wir den Namenstag
des „Felsenmanns“
S. 51
www.kirchenzeitung-koeln.de
INHALT / MEINUNG
IN DIESER WOCHE
vom 27. 6. bis 3. 7. 2014
Ein Stein,
drei Spannungen
„Dass dieser Bau kein
08/15-Gebäude wird“, wünschte sich
Diözesanadministrator Stefan Heße bei
der Segnung des Grundsteins für den
Erweiterungsbau von Haus Altenberg
Seite 7
In Gottes Liebe handeln ................................... Seite 04
Den Kopf hinhalten für die kfd ......................... Seite 08
Päpstlicher Prediger im Siebengebirge ............ Seite 16
Impressum ....................................................... Seite 17
Regionale Berichte ........................................... Seite 33
Zeit füreinander ............................................... Seite 52
Die „Ehrenwerten“ exkommuniziert
„Ich weiß, dass mir mal etwas passieren
kann, aber das liegt in den Händen Gottes. Seien wir realistisch: In meinem Alter
habe ich nicht mehr viel zu verlieren.“ Der
Mann, der so redet, ist unser Papst. Weil
er den Menschen nahe sein will, verzichtet er auf den Schutz des panzerglasgesicherten Papamobils. Er wolle nicht wie in
einer „Sardinenbüchse“ von den Menschen
getrennt sein.
Sind es Gottvertrauen oder Leichtsinn,
die den Heiligen Vater so handeln lassen?
Angst hat der Mann aus Argentinien jedenfalls keine. Das hat er eindrucksvoll jetzt
auch in Kalabrien bewiesen. Dort wo seit
jeher die Mafia, die „ehrenwerte Gesellschaft“, die hier ’Ndrangheta, in anderen
Teilen Italiens Cosa Nostra oder Camorra heißt, das Sagen hat, dort, wo Mord und
Totschlag an der Tagesordnung sind, dort,
wo Auftragsmörder nicht davor zurückschrecken, auch kleine Kinder bestialisch
zu töten, dort sagt der Papst vor 200 000
Augen- und Ohrenzeugen den Satz, der einer Kampfansage an das organisierte Verbrechen gleicht: Die Mitglieder der kalabrischen Mafia, der ’Ndrangheta, seien „exkommuniziert“, weil sie die „Straße des
Guten“ verlassen hätten.
Die Gangster, die mit jeder Art von Verbrechen ihr Geld machen, fürchten die Polizei und die Justiz nur bedingt. Doch die
Exkommunikation gleicht für die Männer,
von denen viele sonntags in der Kirche in
der ersten Bank sitzen und bei Prozessionen vorneweg marschieren, einer Brandmarkung.
Der Papst hat Flagge gezeigt. Franziskus hat mit der ganzen Autorität und der
Wucht seines Amtes und seiner päpstlichen Vollmacht gesprochen. Das hat Eindruck hinterlassen, vielleicht auch Ängste geweckt. Wie wird die Krake des organisierten Verbrechens, deren Arme möglicherweise auch in den Vatikan hineinragen,
reagieren?
Dieser Papst setzt Zeichen. Er macht
denen in der Kirche Mut, die sich immer
schon im Kampf gegen das organisierte
Verbrechen engagiert haben. Zugleich sind
seine Worte auch als Drohung an die Adresse all derjenigen in der Kirche und in
der Gesellschaft zu verstehen, die offen
oder insgeheim mit der „ehrenwerten Gesellschaft“ zusammengearbeitet haben.
Der Papst hat für seine mutigen Worte
unisono Beifall bekommen. In vielen Kommentaren spürt man aber auch Sorge. Sorge um das Leben des Papstes. „Franziskus
ist sehr mutig. Hoffentlich stirbt er nicht
plötzlich“, schrieb ein Leser bei Spiegel
Online vieldeutig. Das möge Gott verhüten.
ROBERT BOECKER
Auch Karl Marx kann recht haben
Das Desaster
bahnt sich an
Der Turmbau zu Babel – eine Geschichte
mit Zukunft: Gewaltige Bauten
brauchen gewaltige Anstrengungen.
Der Erfolg ist nicht gewiss
Seite 44
Titelbild: Über 1500 Frauen und Männer
beteiligten sich am Sonntag an der
Aktion „kirche.läuft“ des Sportverbandes
DJK. Zum sechsten Mal fand das
Sportereignis auf den Jahnwiesen
vorm Kölner RheinEnergieStadion statt.
Geschwisterlichkeit und menschliche
Größe im Sport sind Gebetsanliegen des
Papstes für den Monat Juli. Zum Thema
Laufen siehe auch Seite 53. (Foto: Klein)
2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Geschichte wiederhole sich nicht oder
höchstens als Farce, so wird Karl Marx oft
zitiert. Auch wenn das Zitat so nicht ganz
korrekt ist, Lebenserfahrung steckt auch
in dieser Kurzform. Und Meldungen in
durchaus seriösen Zeitungen aus den vergangenen Tagen erinnern daran. Hieß es
doch da mit unterschiedlichem Zungenschlag „Overbeck, Ackermann und Heße
auf Kölner Liste“. Gemeint waren die Bischöfe aus Essen und Trier sowie der Diözesanadministrator, die zusammen auf
der „Wunschliste“ des Kölner Domkapitels stünden, die man dem Papst über den
Nuntius als Wahlvorschläge für den neuen
Erzbischof übermittelt habe. Zuerst meldete dies eine Kölner Zeitung unter Berufung
auf „hochrangige Kirchenkreise“. Andere
Blätter zogen nach.
Das erinnert an die Zeiten, als der Kölner Bischofsstuhl nach dem Tod von Erzbischof Joseph Höffner vakant war. Damals lief das Medienspiel über viele Wo-
chen so ab: Eine Kölner Tageszeitung, die
einen Pater als Redakteur beschäftigte,
spekulierte über die Namen X und Y. Einen Tag später „musste“ natürlich die andere Kölner Zeitung nachziehen, schließlich galt ihr für Kirchenfragen zuständiger Redakteur ebenfalls als Experte. Das
wiederum ließ das örtliche Boulevardblatt
nicht ruhen. Am dritten Tag nach der ersten Meldung hatte man dort dann neue Namen „recherchiert“. Agenturen trugen die
Geschichten dann zu den Blättern in ganz
Deutschland.
So ging das über Wochen. Mal setzte das
eine Blatt einen Namen in die Welt, mal die
Konkurrenz. Dass am Ende Joachim Meisner der neue Erzbischof wurde, hatte allerdings nur ein Kollege immer auf dem
Schirm, und der arbeitete in Berlin...
Es scheint so, als würde dieses Medienspiel jetzt wieder beginnen. Und was sagte
Karl Marx doch zu Wiederholungen in der
HELMUT PATHE
Geschichte?
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
KIRCHE UND WELT
Limburger Domkapitel räumt Versagen ein
Geistliche wünschen sich „guten Neuanfang“
LIMBURG. Schwerwiegende Fehler hat das
Limburger Domkapitel mit Blick auf das millionenschwere Bauprojekt auf dem Domberg
sowie im Umgang mit dem zurückgetretenen
Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst eingestanden. „Der Glaube vieler einzelner Christen und die Glaubwürdigkeit der Kirche im
Ganzen haben in den vergangenen sechs Jahren großen Schaden genommen“, heißt es in
einer am Freitag veröffentlichten Erklärung
des Kapitels, die von Domdekan Günther
Geis, Weihbischof Thomas Löhr, Personaldezernent Helmut Wanka, Dompfarrer Gereon Rehberg und vom Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz unterzeichnet ist. Die
Domkapitulare bitten die Katholiken im Bistum um Verzeihung für ihr „Versagen“; sie
seien ihrer moralischen Verantwortung nicht
gerecht geworden.
Rechtliche Zuständigkeit fehlte
Konkret bezeichnen es die Geistlichen
als Fehler, die Initiative zum Bau eines Bischofshauses auf dem Domberg ergriffen zu
haben. „Dazu fehlte uns die rechtliche Zuständigkeit“, heißt es in der Erklärung. Zudem seien sie ihrer Rolle als Beratungs- und
Kontrollgremium für den Bischof nicht „im
notwendigen Maße“ nachgekommen. Auch
betonten die Domkapitulare, sie hätten nicht
„ausreichend Widerstand geleistet“ gegen
die Eingriffe von Tebartz-van Elst in Zuständigkeiten des Domkapitels.
Vor dem Hintergrund, dass „Machtmissbrauch und Vertrauensverlust“ das Bistum in
einen Ausnahmezustand brachten, hätte es
mehr Mut zum Widerstand gebraucht, so das
Domkapitel. Der Blick gehe „mit Betroffenheit“ zurück. Geis, Wanka, Löhr, zu Eltz und
Rehberg hoffen dennoch, dass nun ein „guter
Neuanfang“ möglich werde.
Freude im Glauben zurückfinden
Bistumsadministrator Manfred Grothe bezeichnete die Erklärung als wichtigen Schritt
der Aufarbeitung und des Neubeginns. Die
Ereignisse der Vergangenheit könnten nicht
ungeschehen gemacht werden. Für einen
Neuanfang sei die Aufarbeitung, die innere
Umkehr und eine Ausrichtung auf das Vorbild Jesus unumgänglich. „Die Menschen in
unserem Bistum Limburg sollen ihre Freude
im Glauben zurückfinden, und daher hoffe
und wünsche ich, dass weiter Wege zur Versöhnung und zur Verständigung gegangen
werden“, so Grothe.
Nach monatelangen Debatten um seine
Amtsführung und um die Finanzierung des
31 Millionen Euro teuren Bischofshauses
auf dem Domberg war Tebartz-van Elst Ende
März als Limburger Bischof zurückgetreten.
KNA
Das Diözesane Zentrum St. Nikolaus in Limburg wurde nach mehreren Jahren Umbauarbeit im September 2013 fertig
gestellt.
(Foto: KNA)
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
AUS DER REDAKTION
Liebe Leserinnen und Leser,
die Kirchenzeitung „Auch als App“
heißt es auf dem Titel. Für Besitzer eines Android-Smart-Phones, Tablets
oder iPads ist das eine klare Botschaft.
Diejenigen, die diese Wunderwerke
moderner Technik besitzen, können die
Kirchenzeitung für
das Erzbistum Köln
über das Internet erwerben und auf den
oben genannten Geräten lesen, egal wo
sie sich damit aufhalten. Zahlreiche
Menschen lesen lieber auf digitalem Weg anstatt in einer
gedruckten Ausgabe.
Die digitale Ausgabe der Kirchenzeitung hat aber auch Vorteile, die für Leser der Druckausgabe interessant sein
können:
• Für Menschen, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, weil die
Druckschrift zu klein ist, haben mit
einem Tablet oder iPad die Möglichkeit, Text und Bilder beliebig
zu vergrößern. Mit zwei Fingern ist
dies unkompliziert zu steuern.
• Wer jetzt in den Urlaub aufbricht,
verpasst keine Ausgabe der Kirchenzeitung mehr, weil er sie Ausgabe für Ausgabe für 1,79 Euro digital erwerben kann.
• Die Digitalausgabe erscheint bereits am Mittwoch, die Druckausgabe erst am Freitag.
Wie kommt man nun an die digitale Ausgabe unserer Zeitung? Im Google Play Store oder im Apple App Store
gibt man den Suchbegriff „Dokumentenzentrale“ ein. Dann sollte das obige
Icon mit dem Zusatz „Erzbistum Köln“
auftauchen. Diese kostenlose App des
Erzbistums Köln wird installiert. Danach hat man dann unter anderem Zugriff auf alle Kirchenzeitungsausgaben
seit September letzten Jahres. Dazu
gibt es in einem 92-seitigen Extraheft
alle Gottesdienste im Erzbistum Köln.
Mit der App können Sie Einzelausgaben erwerben oder unterschiedliche
Abos bis zu einem Jahr abschließen.
Derjenige, der die Druck- wie auch die
Digitalausgabe haben möchte, wende
sich bitte an unseren Vertrieb. Gegen
eine Zusatzgebühr von monatlich nur
1,50 Euro erhalten Sie einen Bezahlschlüssel, den Sie in der App hinterlegen. So einfach ist das. SIEGBERT KLEIN
➔ Seite 47
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3
IM BLICKPUNKT
„Die Liebe Gottes wird nur erlebbar durch liebende
Menschen“, sagt der Kölner Diakon Johannes Schmitz.
Die Kirchenzeitung veröffentlicht seine Predigt zur
Verabschiedung von Georg Lenhart, dem Geschäftsführer
des Bergheimer Maria-Hilf-Krankenhauses.
E
s reicht heute nicht mehr, die Sache mit
der Kirchlichkeit den kircheigenen Einrichtungen zu verordnen. Selbst dort
wissen die meisten Mitarbeiter nichts
mehr mit Kirchlichkeit, Sakramenten, gottesdienstlichen Handlungen und Gebet anzufangen. Es gibt wenig Glaubenswissen und vor
allem wenig Glaubensbezüge. Da hilft es wenig, einen solchen Anspruch des christlichen
Handelns und der Ausrichtung – was immer
darunter zu verstehen ist – in einem Konzept
oder Leitbild festzuschreiben. Das beruhigt
nur die jeweiligen Leitungen vor Ort und in
den Ordinariaten. Es kaschiert nur die Angst
vieler Verantwortlicher in den sozialen Einrichtungen der Kirche vor der Entdeckung
der Wirklichkeit der von oben geforderten
Kirchlichkeit bei so manchem Sach- und Personenverhalten – die -verhältnisse nicht zu
vergessen. Wozu soll das gut sein, sich hierzu
zu äußern und festzulegen?
Dennoch sind heute sogenannte Leitbilder
und deren Entwicklungsprozesse letztlich guter Standard nicht nur in sozialen Einrichtungen und Diensten. Auch im kirchlichen Bereich sind die meist in Glanzprospekten nachzulesenden Grundaussagen zur Kirchlichkeit
und zur Pastoral in solchen Einrichtungen inzwischen flächendeckend vorhanden. Sie reihen sich ein in die Kette der verschiedenen
Prospekte und Informationsflyer, spielen die
ein oder andere Rolle bei Grundsatzdiskussionen und Qualitätsanalysen und landen dann,
wie so viele Papiere, in den Bücherregalen,
Schreibtischschubladen und Archiven.
Und das ist völlig in Ordnung, denn es ist
ja ein Papier; ein Heft, angefüllt mit guten
Gedanken, jedoch nicht mehr und auch nicht
weniger. Gute Gedanken über Gott und seine Kirche, ihren Auftrag und unser gefordertes Handeln. Gute gehaltvolle Gedanken angesichts der Liebe Gottes zu uns und allen
Menschen. Doch wo und was ist eigentlich
die Liebe Gottes?
Meist gibt es hochtheologische Antworten, gespickt mit Worten und Insider-Wissen, das kaum jemand versteht. Es ist dann
meist so wie in unserer Schulzeit: Keine Woche nach der Klassenarbeit sind die hierfür
4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
erlernten Inhalte und Zusammenhänge fast
völlig aus dem Gedächtnis gelöscht und vergessen, weil dieses Gedankenmaterial nicht
mehr gebraucht wird. Denn dieses Wissen hat
für den Alltag keine wirkliche Bedeutung und
kommt auch eigentlich dort nicht vor. Da entlastet das Vergessen unseren sowieso schon
meist übervollen menschlichen Arbeitsspeicher im Kopf: Ab ins Regal, in die Schublade, in die Ablage – nein, noch nicht in den Papierkorb! Man könnte es vielleicht doch noch
mal gebrauchen, irgendwann.
Die Sache mit dem Glauben an den lieben
Gott und der Verbreitung der Botschaft von
der Liebe zu allen Menschen ist vor allem
deshalb so schwierig geworden, weil wir als
Kirche dazu neigen, diesen guten Gott und
seine Güte und Liebe zu allen Menschen in
Besitz zu nehmen, ihn zu verwalten und so
das Leben in dieser Liebe, also das Glauben
an den liebenden Gott, zu einer überprüfbaren und gegebenenfalls auch noch einklagbaren Sache machen zu wollen.
Die Liebe lässt sich nicht verwalten
Doch so wird es nicht gehen, und so ging
es noch nie. Die Liebe passt nicht in einen
Karton und schon gar nicht in eine Verordnung, auch nicht in einen Katechismus. Ganz
im Gegenteil: Jede Liebe geht genau dann zu
Ende, wenn ich sie festhalten, besitzen und
wenn möglich auch noch einklagen will. Liebe und auch Gottesliebe wollen gelebt, durch
Handeln bezeugt und in erster Linie tief spürbar sein. Gott, weil Liebe, trägt, hält, unterstützt, befähigt, stößt an und will immer das
Leben – im Leben.
Wo ist dieser gute und liebende Gott erlebbar, spürbar? Hier zum Beispiel, in einem
Krankenhaus in kirchlicher Trägerschaft?
Ich gestatte mir zu fragen: Spüren die Menschen in diesem Haus die Liebe Gottes auch
noch nach der Messfeier? Wo treffe ich ihn
und seine Liebe zu allen Menschen an? Im
Aufnahmebüro oder an der Telefonzentrale?
Kennzeichnet diese Liebe das kollegiale Mit-
Im Dienst an den Menschen wird die Liebe Gottes erlebbar
einander am OP-Tisch, den Umgang mit Kollegen, als Dienstvorgesetzter oder auch als
Dienstabhängiger? Spüre ich im Gespräch
mit den Kranken die oft verborgene Sehnsucht nach einem Sinn trotz Krankheit? Und
kann ich ihnen eine Antwort geben?
Hält diese Liebe der Depression und der
Verzweiflung stand? Wie gehe ich mit Mitarbeitern um, die nicht mehr können, die
am Ende sind, vielleicht sogar aus eigener
Schuld? Hat die grenzenlose Liebe Gottes
auch hier noch Handlungsspielraum? Und
kann ich auch auf die Frage nach dem Tod
und dem, was dann kommen wird, eine Glaubens-Antwort geben und vom ewigen Leben bei Gott etwas mitteilen? Traue ich mich,
vielleicht sogar in einer Visite, vor all den anderen zu äußern, dass ich für den Kranken
nachher auch einmal kurz beten werde? Was
kann und will und vermag ich zu antworten,
wenn ich an diesem guten Gott angesichts des
Suizids durch einen Fenstersturz irre werde?
Traue ich mich, laut zu klagen und an Gottes Güte nachhaltig zu zweifeln? Wo ist er,
der liebe Gott, wenn ich meine Abmahnung
in den Händen halte und selbst die Mitarbei-
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
IM BLICKPUNKT
In Gottes
Liebe handeln
eine Kirche oder an eine Religion gebunden!
Vor allem ist Gott nicht katholisch. Gott ist
die Liebe! Deus est Caritas.
Diese Liebe wird nur erlebbar durch liebende Menschen. Und um genau diese geht
es in unseren Einrichtungen und kirchlichen
Hilfen. Die dort tätigen Mitarbeiter guten
Willens sind uns anvertraut, und ihr Dienst ist
Ausdruck der Liebe Gottes zu uns. Als verfasste Kirche ist es unsere wichtigste Aufgabe, uns alle guten Willens in dieser harten
und schweren Arbeit, in dem Dienst an der
Liebe und am Reich Gottes zu stützen, zu befähigen, zu ermutigen, die Kollegen vor Ort
hierzu auszustatten und zu nähren, also wenn
möglich, die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen. Kirche hat hierzu zu
dienen, Gott und den Menschen! Das ist die
erste Aufgabe von uns Kirchendienern und
Verantwortlichen, hierzu haben wir auch im
Sinne der Armut Mittel bereitzustellen.
Dienst als Ausdruck der Liebe Gottes
und auch spürbar.
tervertretung ihren dritten Weg des verbindlichen Ringens um eine Gemeinsamkeit nicht
mehr praktizieren kann, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse und der Markt es angeblich
nicht mehr zulassen?
So ist das dann mit der Suche nach Gott im
alltäglichen Tun und Miteinander. Die nachhaltig spürbaren Gottesbegegnungen sind
nur in den seltensten Fällen die hochherrschaftlich inszenierten, oft genug narzisstisch durchwirkten Festspiele vermeintlicher
Kirchenfürsten, verbunden mit höchstmöglichem Glanz und Gloria.
Wir finden Gott in den Durststrecken
Wenn, dann finden wir Gott in den Durststrecken und Wüsten – im kleinen, im vorsichtigen Miteinander, in der liebevollen, ja
auch zärtlichen Begegnung von Menschen.
Wir finden Gott in den Tränen von Freude und
erst recht in denen der Trauer, bei mir und bei
den anderen. Wir können Gott erleben in der
Verbitterung und Verzweiflung. Wir können
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
(Fotos: Boecker)
und wir werden Gott immer dort begegnen,
wo wir Menschen begegnen – Menschen, die
es von Grund auf gut mit mir meinen; Menschen, denen ich unabhängig von ihrem Sein
und Haben mit Achtung, Würde und hohem
Anstand begegne. Gott finde ich dort, wo ich
mich geborgen und angenommen und trotz
meiner Angst ein gutes Stück zu Hause fühlen darf.
Gott kann ich spüren: in der Hilfe bei der
Ausfüllung des Anmeldeformulars, beim
Empfang auf der Station, im nervenden und
klingelnden Patienten, in den unmöglich anspruchsvollen Angehörigen, im Umgang mit
den Kollegen und in der mangelnden Bereitschaft, wieder einen zusätzlichen Nachtdienst
übernehmen zu müssen.
Gott, den guten Gott, treffe ich an: zum
Beispiel im Krankenhaus, wenn ich sehen
will! Ich treffe ihn an in den vielen Menschen, den Kranken und vor allem auch in
den dort Tätigen. Jedoch treffe ich ihn meist
völlig unabhängig von einer testierten Kirchlichkeit der Mitarbeiter an. Sagen wir es ganz
deutlich: Die Gegenwart und Spürbarkeit der
Liebe Gottes ist und war schon lange nicht an
Dass Gott in unseren Einrichtungen immer
weniger erlebbar erscheint, ja dass Kirche mit
ihrer Form der Verkündigung an den liebenden Gott zunehmend weltfremd in den Regalen, Schubladen und Archiven verkommt,
liegt auch daran, dass wir verführt sind, immer wieder zu glauben, die Sache mit der
Liebe sei institutionell zu lösen. Caritas, liebevolle Barmherzigkeit, das ist eine Haltung,
und daraus folgt die tägliche Bereitschaft,
wieder und wieder den Aufstand in Sachen
Nächstenliebe zu proben, also die Schürze
anzuziehen, die Waschschüssel zu holen und
Füße zu waschen – ja, Füße zu waschen, immer wieder, tagtäglich.
So könnte es wirken, das Krankenhaus der
Kirche vor Ort: Gottes Liebe – erlebbar, spürbar durch die beste Sorge um die Menschen
in Krankheit und Not, hohe qualitative medizinische Hilfen, durch dich und mich. Das
Krankenhaus ist ein Ort der Barmherzigkeit
und der Liebe und der täglichen Gottesbegegnung – wenn ich ihn sehen und spüren will…
JOHANNES SCHMITZ
Johannes Schmitz
ist Diplomtheologe
und Ständiger Diakon
mit Zivilberuf. Er
ist Geschäftsführer
eines Wohnverbunds
für psychisch Kranke
und Behinderte.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5
KIRCHE UND WELT
Kölner Maler Mosbach übergibt Gemälde an Papst. Der Kölner Maler Gerd Mosbach übergab am Mittwoch sein jüngstes Gemälde „Tod des Heiligen Franziskus“ bei einer Audienz Papst Franziskus
in Rom. Der Heilige Vater will das Gemäl-
Kirchen kritisieren in Sozialpapier Maßlosigkeit und Gier
FRANKFURT. Eine bessere internationale Bankenaufsicht fordern die beiden großen
Kirchen in Deutschland. Die Finanzkrise habe
gezeigt, dass ein globaler Markt auch eine
globale Ordnung brauche; die Ideologie der
Deregulierung sei widerlegt worden, heißt es
in einem in Frankfurt veröffentlichten Grundsatzpapier mit dem Titel „Gemeinsame Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft“.
Der Staat müsse dafür sorgen, dass „Investo-
ren, Manager und Unternehmer für ihre Entscheidungen selbst gerade stehen müssen“.
Mit Blick auf die Rentendebatte begrüßen die Kirchen die Mütterrente und stellen
sich prinzipiell hinter die Rente mit 67. Eine
staatliche Einheitsrente lehnen sie ab. Skeptisch äußerten sich Zollitsch und Schneider zu
der geplanten Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren. Hier zeige sich die „Verführungskraft
voller Kassen“, so Zollitsch.
KNA
de dem Päpstlichen Rat Justitia et Pax
zur Verfügung stellen. „Der heilige Franziskus vertritt wie kein anderer die obersten Prinzipien dieser Institution: Gerechtigkeit und Frieden“, erklärt der Künstler.
Bekannte Werke Mosbachs sind unter
anderem Porträts von Papst Johannes
Paul II. und Kardinal Joachim Meisner
(Bericht über den Künstler in KiZ 21/14).
Lehmann sieht Mängel bei Bischofsernennungen. Mängel bei der Ernennung
von Bischöfen durch den Heiligen Stuhl
sieht Kardinal Karl Lehmann. Es bestehe
der Hang, „Kandidaten vorzuziehen, die –
wie man gerne sagt – wenig Schwierigkeiten machen, vielleicht sogar ,pflegeleicht‘ sind“, sagte der Kardinal vor Kirchenhistorikern in Mainz. Ohne größere
Selbstständigkeit und die geforderte Zivilcourage könne man aber die Erfordernisse eines heutigen Bischofs nicht erfüllen.
Benedikt XVI. kommt nicht mehr nach
Bayern. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005 bis 2013) wird nicht noch
einmal seine bayerische Heimat besuchen. Das berichtete Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach einem Besuch beim früheren Kirchenoberhaupt im Vatikan. „Er hat gesagt, dass er
sich eine Regel auferlegt habe: Er ist jetzt
Mönch, und diese Regel möchte er nicht
aufgeben“, so der Ministerpräsident.
Zollitsch weiht Nachfolger Burger. Stabwechsel in Freiburg: Nach elf Jahren als
Erzbischof übergibt Robert Zollitsch am
Sonntag die Leitung der mit zwei Millionen Katholiken zweitgrößten deutschen
Diözese in jüngere Hände. In einem Gottesdienst im Münster wird er seinen
52-jährigen Nachfolger, den bisherigen
Leiter des Freiburger Kirchengerichts
Stephan Burger, zum Bischof weihen und
ihm den Bischofsstab überreichen. Übertragung ab 14.30 Uhr im SWR Fernsehen.
6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Pax-Bank Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Schraudner (rechts) überreicht Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven
(Mitte) die Urkunde. Schraudners Vorgänger Dr. Christoph Berndorff hielt die Laudatio.
(Foto: Boecker)
Pax-Bank investiert in Dialog
Katholische Friedensstiftung bekam Preis des Geldinstituts
KÖLN. Die Katholische Friedensstiftung erhielt den mit 2500 Euro dotierten diesjährigen
Pax-Bank Preis. Damit würdigte die Bank die
„außerordentlichen Verdienste der Stiftung im
interreligiösen Dialog zwischen Christen und
Muslimen“, wie es in der Begründung heißt.
Den Preis überreichte Pax-Bank Vorstandsvorsitzender Dr. Klaus Schraudner am Montag an
Professor Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven, Vorsitzender der Friedensstiftung und Leiter des
Hamburger Instituts für Theologie und Frieden
(ithf).
Die Katholische Friedensstiftung fördert die
Arbeit des Instituts, das seit über 30 Jahren die
ethischen Grundlagen des Friedens erforscht
und in die aktuelle politische und kirchliche
Debatte hineinträgt. Das übergreifende Forschungsziel besteht darin, einen wesentlichen
Beitrag zur Konzeption einer neuen Friedensordnung zu leisten, die diesen Namen verdient
und in der die Stärke des Rechts das Recht
des Stärkeren ablöst. Unter dem Motto „Frie-
den beginnt im Kopf“ versteht sich das ithf als
katholische „Denkfabrik“, die eine christliche Friedensvision in die kirchlichen und politischen Debatten tragen möchte. Aktuell bestimmt der Diskurs mit dem Islam die Arbeit
des Instituts. „Islamische Friedensethik“ lautet
der Name des jüngsten Projektes, das zum Ziel
hat, „die intellektuellen Grundlagen eines Dialogs mit dem Islam über friedensethische Fragen zu schaffen“, so Justenhoven in seiner Dankesrede. Aus diesem Grund habe das Institut
einen islamischen Theologen eingestellt, der
die „Grundstrukturen, Methoden und zentralen Begriffe der gegenwärtigen Debatte zu den
aktuellen ,friedensethischen Fragen‘ in der islamischen Theologie aufarbeiten soll. Wir wollen
verstehen, wie unsere Gesprächspartner argumentieren, in welchen wissenschaftlichen Kategorien sie die Fragen erfassen, welche Begriffe sie benutzen, welche theologischen Methoden sie anwenden, in welchen Denkstrukturen
sie sich bewegen“, sagte Justenhoven.
RB
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
ERZBISTUM aktuell
Website zum
Dreikönigsjahr
freigeschaltet
Diözesanadministrator Dr. Stefan Heße durfte den ersten Stein setzen, um das Loch zu verschließen, in dem Urkunde und
Beigaben (unter anderem ein Exemplar der Kirchenzeitung) versenkt worden waren.
Ein Stein, drei Spannungen
Grundstein für Erweiterung von Haus Altenberg gesegnet
ALTENBERG. Mit Blick in die Baugrube
sprach Diözesanadministrator Dr. Stefan Heße
bei der Segnung des Grundsteins für den Erweiterungsbau von Haus Altenberg vergangenen Freitag vom Unten und Oben: „Wir tun
gut daran, ein festes Fundament zu haben –
hier und in unserem Leben.“ Mit Blick auf den
Altenberger Dom sprach er vom Gestern und
Morgen: „Wir bauen auf historischen Wurzeln,
aber wir bauen weiter. Wir bauen kein zweites
gotisches Schmuckstück, sondern ein Gebäude
für die Menschen von heute.“ Und mit Blick
auf die Verlegung des Haupteingangs der Jugendbildungsstätte zurück an die Vorderseite,
wo die Nationalsozialisten ihn nicht mehr haben wollten, sprach er vom Drinnen und Draußen. „Ich wünsche mir, dass dieser Bau kein
08/15-Gebäude wird“, sagte Heße, „sondern
einer, der diese Spannungen in sich trägt. Denn
wo Menschen diese Spannungen spüren, kann
etwas Gutes für das eigene Leben entstehen.“
In den vergangenen anderthalb Jahren
wurde die Jugendbildungsstätte, die auf den
Grundmauern des ehemaligen Zisterzienserklosters Altenberg steht, entkernt und archäologische Untersuchungen angestellt. Einige Bauteile aus dem 20. Jahrhundert wurden abgerissen. An ihrer Stelle entsteht nun ein Gebäude,
das zukünftig den Speisesaal und die Küche
des Hauses beherbergen wird. „Dabei ist es mir
sehr wichtig zu betonen, dass wir hier keinen
Protz- oder Luxusbau planen“, sagte Pfarrer
Mike Kolb, Rektor des Hauses. Die 38,5 Millionen Euro Bausumme würden angesichts einer gestiegenen Zahl von Gästen und ihren Bedarfen in notwendige Veränderungen und angemessene Modernisierungen investiert. „So
kann eine unter pädagogischen, brandschutztechnischen und rechtlichen Aspekten sowie
für Menschen mit Behinderung angemessene,
zweckmäßige und auch atmosphärisch ansprechende Jugendbildungsstätte entstehen.“ Kolb
hofft, im kommenden Jahr zum Altenberger
Licht Baustellenführungen anbieten zu können. Die Einweihung ist für 2016 geplant. KB
➔ www.haus-altenberg.de
Viele waren gekommen, um die Segnung des Grundsteins mitzuerleben.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
KÖLN. Mit einer Vielzahl von Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Gottesdiensten gedenken Kirche und Stadt Köln
der Ankunft der Dreikönigsreliquien in der
Domstadt vor 850 Jahren. Alle Termine
und Angebote sowie zahlreiche Hintergrundinformationen sind ab sofort auf der
Website www.dreikoenigsjahr.de einsehbar, wie Dom- und Stadtdechant Robert
Kleine vergangenen Montag bekanntgab. „Reich beschenkt“ steht als Motto
über sämtlichen Jubiläumsveranstaltungen. Dies könne vielfältig gedeutet werden, erklärte Kleine. Reich beschenkt hätten Caspar, Melchior und Balthasar das
Jesuskind in der Krippe. Reich beschenkt
seien die drei Weisen selbst nach Hause
zurückgekehrt. Reich beschenkt sei aber
auch die Stadt Köln, der die Wallfahrt zu
den Dreikönigsreliquien eine wirtschaftliche Blüte beschert habe. „Bis heute profitieren Stadt und Kirche von den Pilgern
und Touristen, die den Kölner Dom und
den Dreikönigenschrein besuchen“, so
der Domdechant. Auch Oberbürgermeis-
ter Jürgen Roters (SPD) betonte die Bedeutung der Dreikönigsreliquien und ihrer
Geschichte für die Domstadt.
Der eigentliche Jubiläumstag ist der
23. Juli. An diesem Tag des Jahres 1164
erreichten die Reliquien Köln. „Im Dom
werden wir dieses Jubiläum mit zahlreichen Gottesdiensten feierlich begehen“,
kündigte Kleine an. Damit aber solle keineswegs Schluss sein. „Etliche Veranstaltungen beginnen erst im Herbst, sodass wir bis zum Juli 2015 ein echtes Jubiläumsjahr begehen“, betonte der Domdechant. So steht die Domwallfahrt im
September im Zeichen des Jubiläums,
hieß es. Mehrere Kölner Museen widmen
sich in Sonderausstellungen dem Reliquienkult rund um die Heiligen Drei Könige,
darunter die Domschatzkammer, das Diözesanmuseum Kolumba und das Museum
Schnütgen. Das Domforum hat zahlreiche
Führungen sowie eine Vortragsreihe im
Programm. Im Schokoladenmuseum ist
ab November eine süße Nachbildung
des Dreikönigenschreins zu sehen. KNA
➔ www.dreikoenigsjahr.de
(Fotos: Becker)
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7
ERZBISTUM aktuell
Den Kopf hinhalten für die kfd
Frauen werben für ihren Verband – bundesweite Kampagne startet im September in Köln
KÖLN. „Das ist schon toll mit so Profis“, sagt
Anne Merkenich. „Da wirst Du geschminkt
und immer wieder gepudert und einer ist fürs
Licht da und eine für die Garderobe und und
und.“ Die 63-Jährige ist eine von 15 Frauen aus der Katholischen Frauengemeinschaft
Deutschlands (kfd), die ab September mit ihrem Gesicht für ihren Verband werben in der
bundesweiten Kampagne „Frauen.Macht.Zukunft.“ Die Fotos dafür wurden vor Kurzem in
einem Kölner Studio aufgenommen. Gefunden wurden die kfd-Models bei dem Wettbewerb „(D)Ein Gesicht für die kfd“, an dem sich
fast 250 Frauen aus dem ganzen Bundesgebiet
– die jüngste 20 Jahre, die älteste 93 Jahre –
beteiligt haben. Abstimmen bei diesem ver-
In einem Kölner Fotostudio wurden Anne Merkenich (zweite von rechts) und die anderen kfd-Models ins rechte Licht gerückt.
Ab September werden die Frauen auf Plakaten, in Flyern und Anzeigen zu sehen sein.
(Foto: kfd/Ruprecht Stempell)
Dommusik lädt zum
Mitsingen ein
KÖLN. Ein „Mit-Sing-Hochamt“ der Kölner Dommusik gibt es am Sonntag, 10. August, um 10 Uhr im Hohen Dom zu Köln.
Auf dem Programm steht Joseph Haydns
Missa brevis „Sancti Joannes de Deo“ in
B-Dur (kleine Orgelsolomesse). Alle Sängerinnen und Sänger aus dem Erzbistum,
die das Werk schon einmal einstudiert haben, sind zum Mitmachen herzlich eingeladen. Gemeinsam mit der Kölner Domkapelle gibt es vor dem Hochamt um 8 Uhr
eine Verständigungsprobe in der Kirche St.
Mariä Himmelfahrt in der Marzellenstraße. Noten sollen nach Möglichkeit mitgebracht werden. Anmeldungen sind – von
Einzelpersonen wie von Gruppen – bis 9.
Juli willkommen mit Angabe der Stimmlage per E-Mail an die Adresse schuetteler@
koelner-dommusik oder aber unter Telefon
(02 21) 9 40 18 20.
➔ www.koelner-dommusik.de
8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
bandsinternen Modelcasting durften alle kfdMitglieder. „Ich bin richtig stolz, dass ich zum
Kampagnenmodel gewählt wurde und jetzt die
kfd präsentieren darf“, sagt Anne Merkenich,
die als Assistentin der Geschäftsführung beim
Diözesanverband Köln der kfd arbeitet.
Den Hintergrund der „Frauen.Macht.
Zukunft.“-Kampagne erklärt die kfd-Bundesvorsitzende Maria Theresia Opladen: „Das ehrenamtliche Engagement unseres Verbandes
in den Pfarrgemeinden vor Ort ist vielen bekannt. Wie erfolgreich wir uns dank unserer
rund 500 000 Mitglieder in Kirche, Politik und
Gesellschaft für die Interessen von Frauen einsetzen, ist oft nicht so präsent. Das wollen wir
mit der Kampagne ändern.“
Ein Ziel, für das auch Verena Teigeler aus
dem kfd-Diözesanverband Münster gerne „ihren Kopf hinhält“. „Ich habe mitgemacht, weil
ich zeigen wollte, dass die kfd auch etwas
für Jüngere ist“, sagt die 21-Jährige. Die kfd
sei gar nicht so steif, wie viele denken würden. „Im Gegenteil. Und das Beste: Man kann
selbst etwas machen, selbst etwas bewegen.“
Wie sie und die anderen kfd-Models ins rechte Licht gerückt wurden für die Botschaft von
„Frauen.Macht.Zukunft.“ kann man ab September auf Plakaten, Flyern, Anzeigen und anderen Materialien für die Mitgliederwerbung
der kfd sehen – erstmals bei einer Großveranstaltung zum Kampagnenauftakt am 19. September in Köln.
KB
➔ www.frauen-macht-zukunft.de
Gesundheitstag im Generalvikariat
KÖLN. Vom Rückenscan über Ernährungsberatung bis zur Yoga-Stunde, vom Schilddrüsen-Check über Massage bis zum Zumba-Kurs
reichte das Angebot beim Gesundheitstag im Generalvikariat des Erzbistums Köln vergangenen Dienstag. Konzipiert und umgesetzt
wurde der Tag in Zusammenarbeit mit dem DJK Sportverband und der Barmer GEK. Unser Foto zeigt die Hauptabteilungsleiter
Dr. Martin Böckel (links) und Prälat Hans-Josef Radermacher, die bei ihrem Rundgang in den Workshop „Life Kinetik“ hineingeschnuppert haben. Dabei geht es um Koordination und eine Verknüpfung von Denken und Bewegung.
(Foto: Becker)
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
ERZBISTUM aktuell
So viele Patienten wie noch nie
Malteser Migranten Medizin: Behandlungszahlen in 2013 mehr als verdoppelt
KÖLN. Mit 3603 Patienten waren die Behandlungszahlen der Malteser Migranten Medizin
(MMM) im Jahr 2013 so hoch wie nie zuvor.
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Zahlen
mehr als verdoppelt (2012: 1390 Patienten). Die
MMM richtet sich an Menschen ohne gültigen
Aufenthaltsstatus sowie ohne Krankenversicherung. Die ehrenamtliche Behandlung findet im
Kölner St.-Hildegardis-Krankenhaus statt.
Das stetige Anwachsen der Behandlungszahlen erkläre sich aus dem großen Einzugsbereich der MMM Köln, sagte Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede beim Bilanz-Pressegespräch. „Die Patienten kommen von immer
weiter angefahren.“ Die MMM gibt es in Nordrhein-Westfalen sonst nur noch in Münster.
Mit 1468 Patienten waren die Behandlungszahlen im Bereich der Zahnmedizin besonders
hoch. Das überrascht Zahnarzt Dr. Markus Beckers nicht, würden doch Patienten jeden Alters
und Geschlechts zahnärztliche Hilfe benötigen.
„Wir sehen hier häufig akute Krankheitsbilder,
die im Praxisalltag in Deutschland kaum noch
vorkommen“, berichtete Beckers. Die Entfernung von zerstörten Zähnen gehöre zu den
Hauptaufgaben. Täglich müssten im Schnitt
fünf Zahnprothesen gesetzt werden.
Zogen Bilanz: Zahnarzt Dr. Markus Beckers und Projektleiterin Isabella Freifrau von Wrede.
„Das Grundproblem der Zahnmedizin sind
die hohen Behandlungskosten“, so Beckers:
technische Geräte, Hygienematerial, Betäubungsmittel. Er regte deshalb an, dass Zahnarztpraxen nicht gebrauchtes Material der MMM
zukommen lassen können. „Das entlastet den
Spendenpool der Malteser“, betonte Beckers,
und es würden Ressourcen für die Behandlung
lebensbedrohlicher Krankheiten frei.
(Foto: Glenz)
Die MMM wird seit neun Jahren ausschließlich durch Spendeneinnahmen finanziert. Bislang konnte insgesamt rund 9000 Menschen in
medizinischen Notlagen geholfen werden. Elf
ehrenamtliche Ärzte und sechs Helferinnen arbeiten in der MMM derzeit für das Wohl der Patienten, die mehrheitlich aus Ost- und SüdostTOBIAS GLENZ
Europa stammen.
➔ www.malteser-koeln.de
Fans einer faireren Welt
CaritasForum über Umgang mit Flüchtlingen und globale Gerechtigkeit
KÖLN. Der Umgang mit Flüchtlingen und die
Einflussmöglichkeiten auf eine gerechte Welt
waren Thema beim diesjährigen CaritasForum.
Im „Sport & Olympia Museum“ diskutierten
der Friedensaktivist und Philosoph Rupert
Neudeck, Vertreter der Caritas und die Nachhaltigkeitsbeauftragte der REWE-Gruppe.
Über 100 Gäste nahmen an der Veranstaltung
unter dem Motto „Fan einer fairen Welt“ teil.
Neudeck forderte, dass der westliche Fortschritt allen Menschen zu Gute kommen müsse. Beim Umgang mit Flüchtlingen müsse zudem der Politik geholfen werden, denn „die
Zuwanderungs-Politik ist total am Ende, sie
weiß nicht weiter“. Es sei ein „hundsgemeiner
Zustand, dass die Menschen, die zu uns kommen, still gestellt sind und nicht arbeiten dürfen, obwohl Arbeit ein Menschenrecht ist“.
Diskutierten (von links): REWE-Nachhaltigkeitsbeauftragte Dr. Daniela Büchel, Friedensaktivist Rupert Neudeck, Melanie
Wielens (Moderation), Dr. Rainald Tippow (Caritas Wien) und Hannes Stegemann (Caritas international). (Foto: Glenz)
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
Für einen generell vereinfachten Zugang
zum Arbeitsmarkt plädierte auch Hannes Stegemann von Caritas international. „Viele Menschen wollen überhaupt nicht dauerhaft auswandern. Sie lieben ihre Heimat, wollen dort
investieren, was sie im Ausland in zwei bis drei
Monaten verdient haben.“ Stegemann kritisierte zudem, dass sich Produkte in der Welt heute
freier bewegen könnten als Menschen.
Dr. Daniela Büchel von der REWE-Gruppe sah neben Gesellschaft und Politik auch die
Wirtschaft in der Verantwortung für Flüchtlinge und sprach über „werteorientierte Unternehmenssteuerung“. „Wir als Unternehmen müssen ein Bewusstsein schaffen für die Wertigkeit
von Waren und ihrer Herstellung. 77 Cent für
eine Banane halte ich für problematisch.“
Österreich habe ungemein profitiert von
Zuwanderern, so Dr. Rainald Tippow von der
Caritas Wien. „Deshalb ist nicht nachvollziehbar, dass ein Drittel der Österreicher bei der
Wahl entschied, das Boot ist voll.“ Die Motive
mancher Zuwanderer seien außerdem menschlich nachvollziehbar: „Betteln an einer Wiener
U-Bahn-Station ist lukrativer als der Verdienst
in Bulgarien.“
EB/TMG
➔ www.globale-nachbarn.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9
BERICHT
D
er 1200. Todestag Karls des Großen, der
sich am 28. Januar jährte, ist der Anlass
für eine aufsehenerregende Ausstellung,
die in Aachen an drei Stellen - im Krönungssaal des Rathauses, im Neuen Stadtmuseum
Charlemagne und in der Domschatzkammer
- gezeigt wird. Dass die große Karlsschau
von Bundespräsident Joachim Gauck in der
vergangenen Woche kurz vor Beginn der Aachener Heiligtumsfahrt eröffnet wurde, ist
kein Zufall. Schon zu Kaiser Karls Lebzeiten
zogen die heute nur alle sieben Jahre gezeigten Reliquien Pilger aus der ganzen christlichen Welt an. Vor diesem Hintergrund ist die
enge Verbindung zwischen Karl dem Großen, der Heiligtumsfahrt und der Ausstellung
„Karl der Große – Macht, Kunst, Schätze“
natürlich. Wer sowohl die Reliquien verehren möchte und die nur für einen begrenzten
Zeitraum aus aller Welt zusammengetragenen Schätze aus der Zeit des großen Kaisers
bewundern möchte, kann dies noch bis Sonntag tun. So Gott will, findet in sieben Jahren
wieder eine Heiligtumsfahrt statt. Wann aber
nochmals in der Karlsstadt eine Ausstellung
mit derart exklusiven und zum Teil noch nie
ausgeliehenen Exponaten zu sehen sein wird,
steht in den Sternen.
Fünf Jahre haben die Vorbereitungen für die
Ausstellung gedauert. Insgesamt 3,7 Millionen
Euro mussten aufgebracht werden. Zahlreiche
renommierte Wissenschaftler haben an der Entwicklung der Ausstellung mitgewirkt. Der Aufwand hat sich gelohnt. Schon vor der Eröffnung
lägen Buchungen für 2800 Führungen vor, verkündete Aachens Oberbürgermeister Marcel
Philipp voller Stolz bei der Eröffnungspressekonferenz. Vor den zahlreich anwesenden Medienvertretern beschrieb der Oberbürgermeister
das Ziel der Ausstellung, so: „Weder sollen mit
den Ausstellungen Mythen, die sich seit jeher
um Karl ranken, weitergetragen, noch neue geschaffen werden, es soll keine Heiligenvita geschrieben und keine Legendenerzählung fortgesetzt werden. Die Ausstellungstrias will vielmehr einen historisch verantwortbaren Blick
auf ihn werfen, der nichts vernebelt.“
1200 Jahre im Gedächtnis
Warum Aachen genau der richtige Ort für
eine Kaiser-Karl-Ausstellung ist, begründete
der Karolingerexperte Professor Rudolf Schieffer. „Karl der Große ist vor 1200 Jahren in Aachen gestorben und noch am selben Tag begraben worden. Er ist in der Stadt niemals in Vergessenheit geraten. Jahrhundertelang war sein
Thron der Platz, auf dem sich die neugekrönten deutschen Könige niederließen um sich bewusst in die Tradition des großen Herrschers zu
stellen.“ Und mit dem Karlsschrein aus dem 13.
Jahrhundert, in dem die Gebeine des heiliggesprochenen Kaisers ruhen, dokumentiere sich
durch die Jahrhunderte die Anwesenheit Karls,
Blick in die Ausstellung im Krönungssaal des Aachener Rathauses.
(Fotos: Boecker)
Barbar oder Heiliger?
Große Karlsausstellung in Aachen
der 46 Jahre regierte und die letzten 20 Jahre
seines Lebens in Aachen verbrachte, bis zum
heutigen Tag. „Die alljährliche Verleihung des
Karls-Preises ist Ausdruck dieser lebendig gebliebenen Erinnerung“, so Schieffer.
Wer war Karl der Große? Von Karl, der lesen und wohl auch ein wenig schreiben konnte, sind keine eigenen Äußerungen überliefert.
Was man heute über den Herrscher weiß, der inmitten von Europa, zum Teil mit brutaler Macht
und Unterdrückung, im Laufe weniger Jahrzehnte ein Großreich schuf, ergibt sich aus den
Wahrnehmungen anderer. Ohne Zweifel war
Karl ein selbst- und machtbewusster Frankenherrscher, der „robust, resolut und manchmal
auch brutal als Eroberer in Erscheinung trat“, so
der Historiker Schieffer. Dennoch sei Karl nach
damaligem Verständnis ein frommer Christ gewesen, der Kirchen und Klöster gefördert und
mit Besitz ausgestattet habe. Heiliger oder Barbar? Schieffer: „Karl war beides. Barbar war
er in der Art, wie er sich militärisch gegen die
Sachsen durchgesetzt hat. Er war aber auch
fromm und gläubig. Als Herrscher fühlte er sich
verpflichtet, das Christentum in seinem Reich
durchzusetzen. Notfalls mit allen Mitteln.“
Auf vielen Gebieten habe sich der am zweiten Weihnachtstag des Jahres 800 in Rom vom
Papst zum Kaiser gekrönte Karl große Verdienste erworben. Schieffer erinnerte an Karls
erfolgreiche Bemühungen um die Verbesserung
der Bildung und der Wissenschaft. „Für Karl
scheint früh festgestanden zu haben, dass sich
die (Bildungs-)Misere der Franken nicht aus eigener Kraft beheben ließ, sondern die tatkräfti-
10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
ge Mithilfe auswärtiger Kapazitäten erforderte,
weshalb er sich schon inmitten seiner Kriegszüge darum bemühte, Gelehrte aus fremden Völkern in seinen Umkreis zu ziehen. „
Welche Kunstwerke in der Umgebung Kaiser Karls entstanden, davon legen die 31 Glanzstücke Zeugnis ab, die unter der Überschrift
„Karls Kunst“ im Neuen Stadtmuseum Charlemagne gezeigt werden. Zu sehen sind prunkvolle Handschriften, filigran geschnitzte Elfenbeintafeln und wunderbare Silber- und Goldschmiedearbeiten. Jeden Leihgeber haben die
Kuratoren Peter van den Brink und Sarvenaz
Ayooghi überzeugt, sich für einige Monate von
ihren Kostbarkeiten zu trennen. Die meisten
Exponate entstammen der karolingischen Hof-
Eine besondere Kostbarkeit ist die Fibel von Dorestad.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
BERICHT
schule. So können Besucher mit dem Tassilokelch den bedeutendsten Goldkelch des Mittelalters in der Ausstellung bewundern. Aus den
Vatikanischen Museen und dem Londoner Victoria and Albert Museum sind die um 810 entstandenen elfenbeinernen Buchdeckel des Lorscher Evangeliars ausgeliehen worden.
Genau 18 Tage hatten Professor Frank Pohle und sein Team Zeit, um nach der Verleihung
des Aachener Karls-Preises im Krönungssaal
im Aachener Rathaus, das auf den Fundamenten der Kaiserpfalz Karls des Großen errichtet
ist, die „Orte der Macht“ zu realisieren. In zehn
Stationen zeigt dieser Teil der Ausstellung die
Entwicklung vom mobilen fränkischen Reisekönigtum zum repräsentativen Herrschaftssitz
an einem festen Ort. Besucher werden in das
politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben am kaiserlichen Hof eingeführt. Wie
sah Aachen zur Karolingerzeit aus? Wie waren Karls Krieger bewaffnet? Welche Durchschlagskraft hatte ein Pfeil? Wie verheerend
konnten Schwertschläge sein? Antworten auf
diese und viele andere Fragen liefert diese Ausstellung mit Hilfe von 320 Exponaten und multimedialer Unterstützung.
Zurück in der „Heimat“
Der vordere Einband des Lorscher Evangeliars, die sogenannte Marientafel, eine Elfenbeinschnitzerei aus der Hofschule
Karls des Großen, entstand um 810. Er wurde aus dem Londoner Victoria and Albert Museum ausgeliehen.
INFO
Die Karlsausstellung ist bis zum 21. September geöffnet. Die Deutsche Bahn bietet für 39 Euro
hin und zurück einen ICE-Sparpreis von allen deutschen Bahnhöfen zur Ausstellung an. Ein Schuber
mit zwei Katalogen und einem Essay-Band kostet in
der Ausstellung 59 Euro. Am 25./26. August veranstaltet die Thomas-Morus-Akademie in Aachen eine
Akademietagung in Aachen mit Besuch der Ausstellung. Unter anderem wird der Leiter der Aachener
Domschatzkammer, Dr. Georg Minkenberg, durch
die Ausstellung führen. Infos:
➔ www.tma-bensberg.de
➔ www.karldergrosse2014.de
In diesen antiken Stoff waren Karls Gebeine eingehüllt.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
„Verlorene Schätze“ – so der Titel der Ausstellung in der Domschatzkammer, hat deren
Leiter Dr. Georg Minkenberg aufgespürt. Auf
bekannten, aber auch verschlungenen Wegen sei
im Laufe der Jahrhunderte vieles aus der Aachener Domschatzkammer abhanden gekommen.
In Zeiten der Not habe das Domkapitel Kunstwerke, darunter viele alte Handschriften, verkaufen müssen. Mancher Schatz sei auf „sanften Druck“ verschenkt worden. So etwa habe
zu Beginn des 19. Jahrhunderts der von Napoleon eingesetzte Bischof Berdolet anlässlich eines Aachenbesuchs des Kaiserpaars Napoleons
Gattin Josephine ein aus Elfenbein geschnitztes Reliquienkästchen aus ottonischer Zeit als
Geschenk überreicht. Für die Zeit der Ausstellung hat der Pariser Louvre das Kunstwerk ausgeliehen. Zurück ekommen sind für kurze Zeit
auch die beiden Emailplatten vom Armreliquiar Karls des Großen, das zu seiner Heiligsprechung 1165 von Kaiser Friedrich Barbarossa
gestiftet wurde. Im Zuge der Recherchen sind
die Fachleute der Domschatzkammer aber auch
– wie soll man es ausdrücken – „schillernden“
Gestalten wie dem Aachener Kanoniker Bock
auf die Spur gekommen. „Als Kunsthistoriker
hoch gelehrt und geehrt, scheute er sich nicht,
vorzugsweise heimlich, originale Textilien, zum
Beispiel mittelalterliche Krönungsmäntel, zu
zerschneiden und zu verkaufen.“ Die 61 Objekte, die Minkenberg und sein Team recherchiert und vorübergehend zurückgeholt haben,
sind – besonders gekennzeichnet – in die normale Ausstellung eingegliedert. Eben so, als
würden sie dorthin gehören. ROBERT BOECKER
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LITURGIE UND GLAUBE
Zum Gedenktag des Unbefleckten Herzens Mariä am 28. Juni
Gott,
erfülle auch unser Leben mit deiner
Gegenwart
du hast dem Heiligen Geist
im Herzen der seligen Jungfrau Maria
und mache uns zu einem Tempel deiner Herrlichkeit.
eine würdige Wohnung bereitet.
Gib, dass auch wir
Auf ihre Fürbitte hin
gleich der seligen Jungfrau Maria
den Reichtum deiner Gnade preisen
und dass sich das göttliche Leben in
uns entfaltet.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
AUS DER TAGESLITURGIE
LITURGIE
Lesungen der Woche
Lesejahr A
Wochentagslesungen: Reihe II
Stundengebet: Erste Woche
Sonntag, hl. Petrus und hl. Paulus: Am
Vorabend: L 1: Apg 3,1-10; L 2: Gal 1,11-20;
Ev: Joh 21,1.15-19. Am Tag: L 1: Apg 12,111; L 2: 2 Tim 4,6-8.17-18; Ev: Mt 16,13-19.
Montag, hl. Otto, die ersten hl. Märtyrer
der Stadt Rom: L: Am 2,6-10.13-16; Ev: Mt
8,18-22.
Dienstag: L: Am 3,1-8;4,11-12; Ev: Mt 8,2327.
Mittwoch, Mariä Heimsuchung: L: Zef 3,1418 oder Röm 12,9-16b; Ev: Lk 1,39-56.
Donnerstag, hl. Thomas: L: Eph 2,19-22;
Ev: Joh 20,24-29.
Freitag, hl. Ulrich, hl. Elisabeth, Herz-JesuFreitag: L: Am 8,4-6.9-12; Ev: Mt 9,9-13.
Samstag, hl. Antonius Maria Zaccaría, Mariensamstag: L: Am 9,11-15; Ev: Mt 9,14-17.
Gottesdienste
Kölner Dom
Samstag: 18.30 Uhr Vorabendmesse.
Sonntag: 7, 8, 9, 12, 17, 19 Uhr Messe. 10
Uhr Pontifikalamt zum diözesanen Ministrantentag. 18 Uhr Chorvesper.
Werktags: 6.30, 7.15, 8, 9, 18.30 Uhr Messe.
12 Uhr Mittagsgebet. 18 Uhr Andacht.
Freitag: 9 Uhr Messe für die Ursulinenschülerinnen.
Beichte: werktags 7.45 bis 9, Samstag zusätzlich 14 bis 15 Uhr.
Wallfahrtskirche Neviges
Samstag: Dülmener Wallfahrt: 17.30 Uhr
Pilgerandacht; 20 Uhr Sturmandacht, Prozession mit dem Gnadenbild zum Marienberg.
Sonntag: 6, 10, 11.30, 17 Uhr Messe. 14.15
Uhr Rosenkranz. 15 Uhr Marienfeier. 18.15
Uhr Vesper. 19 Uhr Taizégebet.
In St. Servatius in Rösrath-Hoffnungsthal wird am Sonntag das Ewige Gebet gefeiert.
Werktags: 6.45, 10 Uhr Messe. 7.30 Uhr
Laudes. 18 Uhr Vesper (außer Samstag und
Donnerstag).
Montag: 16 Uhr Messe. 17 Uhr Kreuzweg.
Dienstag: 19.30 Uhr Gebetskreis.
Mittwoch: 14.15 Uhr Rosenkranz. 15 Uhr
Marienfeier.
Donnerstag: 17.30 Uhr Eucharistische Anbetung, Vesper (Pfarrkirche). 19 Uhr Wallfahrt nach Feierabend (Marienberg).
Freitag: 18 Uhr Eucharistische Vesper.
Eucharistische Anbetung: täglich 11 bis 18
Uhr.
Beichte: täglich 9 bis 12, 15 bis 18 Uhr.
Altenberger Dom
Samstag: 17.15 Uhr Beichte. 18 Uhr Vorabendmesse.
Sonntag: 7 Uhr Messe. 10.30 Uhr Hochamt.
11.45 Uhr Konzert. 17.15 Uhr Messe, Vesper.
Dienstag bis Freitag: 7 Uhr Laudes, Messe.
Dienstag: 16 Uhr Vesper.
Mittwoch: 17 Uhr Kleinkindergottesdienst
(Markuskapelle). 18 Uhr Betstunde. 19 Uhr
Messe zur Monatswallfahrt.
Donnerstag: 20 Uhr Eröffnungskonzert des
Orgelfestivals Altenberg.
12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
(Foto: Boecker)
Freitag: 17 Uhr Eucharistische Anbetung,
Beichte, Rosenkranz. 18 Uhr Messe (außerordentliche Form). 19 Uhr Taizégebet (Markuskapelle).
Ewiges Gebet
Sonntag: Kürten-Bechen (St. Antonius Einsiedler); Kürten (St. Johann Baptist); KürtenDürscheid (St. Nikolaus); Kürten-Olpe (St.
Margareta); Rösrath-Hoffnungsthal (St. Servatius); Kürten-Biesfeld (Zur Schmerzhaften
Mutter).
Montag: Rösrath-Kleineichen (AR Hl. Familie).
Mittwoch: Eitorf-Obereip (St. Franziskus
Xaverius); Köln-Longerich (Cellitinnen nach
der Regel des hl. Augustinus – Heilig-GeistKrankenhaus – Christ König).
Freitag: Overath-Marialinden (St. Mariä
Heimsuchung).
Orgelfeierstunde
im Kölner Dom
Dienstag: 20 Uhr mit Daniel Glaus, Bern.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
SONNTAG
Heilige Apostel Petrus und Paulus
ERSTE LESUNG: In jenen Tagen ließ der König
Herodes einige aus der Gemeinde verhaften
und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten. Als
er sah, dass es den Juden gefiel, ließ er auch
Petrus festnehmen. Das geschah in den Tagen
der Ungesäuerten Brote. Er nahm ihn also fest
und warf ihn ins Gefängnis. Die Bewachung
übertrug er vier Abteilungen von je vier Soldaten. Er beabsichtigte, ihn nach dem Paschafest
dem Volk vorführen zu lassen. Petrus wurde
also im Gefängnis bewacht. Die Gemeinde aber
betete inständig für ihn zu Gott.
In der Nacht, ehe Herodes ihn vorführen lassen wollte, schlief Petrus, mit zwei Ketten gefesselt, zwischen zwei Soldaten; vor der Tür aber
bewachten Posten den Kerker. Plötzlich trat ein
Engel des Herrn ein, und ein helles Licht strahlte
in den Raum. Er stieß Petrus in die Seite, weckte ihn und sagte: Schnell, steh auf! Da fielen die
Ketten von seinen Händen. Der Engel aber sagte zu ihm: Gürte dich, und zieh deine Sandalen
an! Er tat es. Und der Engel sagte zu ihm: Wirf
deinen Mantel um, und folge mir! Dann ging er
hinaus, und Petrus folgte ihm, ohne zu wissen,
dass es Wirklichkeit war, was durch den Engel
geschah; es kam ihm vor, als habe er eine Vision. Sie gingen an der ersten und an der zweiten
Wache vorbei und kamen an das eiserne Tor,
das in die Stadt führt; es öffnete sich ihnen von
selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Gasse weit; und auf einmal verließ ihn der Engel.
Da kam Petrus zu sich und sagte: Nun weiß ich
wahrhaftig, dass der Herr seinen Engel gesandt
und mich der Hand des Herodes entrissen hat
und all dem, was das Volk der Juden erhofft hat.
Apg 12,1-11
ZWEITE LESUNG: Ich werde nunmehr geopfert, und die Zeit meines Aufbruchs ist nahe. Ich
habe den guten Kampf gekämpft, den Lauf vollendet, die Treue gehalten. Schon jetzt liegt für
mich der Kranz der Gerechtigkeit bereit, den mir
der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag
geben wird, aber nicht nur mir, sondern allen,
die sehnsüchtig auf sein Erscheinen warten.
Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir
Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so
wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen.
Der Herr wird mich allem Bösen entreißen, er
wird mich retten und in sein himmlisches Reich
führen. Ihm sei die Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
2 Tim 4,6-8.17-18
EVANGELIUM: In jener Zeit, als Jesus in das
Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes
den Täufer, andere für Elija, wieder andere für
Jeremia oder sonst einen Propheten.
Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet
ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der
Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!
Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon
Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben
dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus, und auf
diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie
nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel
des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden
sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird
auch im Himmel gelöst sein.
Mt 16,13-19
Petrus wird zum Felsenmann
S
tellen Sie sich vor, ein Reporter eizu binden. Auf diesen Felsen baut Jener Umfrage hätte Sie angesprosus die Kirche. Und dieser Kirche wird
chen und gefragt: Was halten Sie von
eine Verheißung zuteil: Sie wird nicht
Jesus? Was hätten Sie geantwortet?
untergehen, wenn sie dieses MessiasbeWahrscheinlich hätten Sie erst einmal
kenntnis zur Grundlage ihres Handelns
nachdenken müssen. Vielleicht hätmacht. Das hört sich jetzt – angesichts
ten Sie gesagt: „Das kommt jetzt sehr
der Vergangenheit und der gegenwärtiüberraschend für mich.“ Dann hätte
gen Situation – ziemlich weltfremd an.
das Rattern bei Ihnen im Kopf langAber die Kirche kann immer nur
sam angefangen und es wären Ihnen
bestenfalls wie Petrus sein, der nicht
bestimmt erst einmal einige Antworeinmal eine Stunde im Garten Gethseten eingefallen wie: Jesus ist der Sohn
mane mit seinem Herrn wachen konnGottes, der Christus, der Heiland. Ein
te: schuldbewusst und der Vergebung
bewundernswerter Mensch. Ein Wunbedürftig. Aber trotz aller Probleme
dertäter. Einer, der Leute gesund geund Schwierigkeiten ist diese christmacht hat.
liche Kirche aus der Geschichte nicht
Im Evangelium hören wir die
mehr wegzudenken und erfüllt den
Antwort des Petrus, der sagt: Du Die Verheißung Jesu an Petrus geht auf die Kirche über: Sie wird nicht untergehen, wenn Auftrag Gottes für die Menschen.
JÜRGEN HÜNTEN
(Fotos: Ras)
bist der Messias, der Sohn des le- sie das Messiasbekenntnis zur Grundlage ihres Handelns macht.
bendigen Gottes. Er bekennt Jesus als Sohn Gottes. Die anderen haben Je- Du bist Petrus. Er gibt ihm den Ehrennamen:
Unser Autor, Jürgen Hünten, ist Hochschulpfarrer
sus irgendwie eingeordnet in ihre religiösen Du bist mein Felsenmann, Petrus!
der Katholischen
Schubfächer, von denen sie einige hatten. Sie
Jesus erklärt auch, warum er Petrus so hoch
Hochschulgemeinden in
haben ihn irgendwo bei den Propheten oder ehrt. Gott selber hat ihm das Herz geöffnet. PeDüsseldorf und Wuppertal,
bei Johannes dem Täufer einsortiert. Aber trus wird an diesem Auftrag zwar immer wieStadtmännerseelsorger
Petrus sagt es klar: Jesus, du bist von Gott! der scheitern, er wird versagen, er wird immer
im Stadtdekanat
Und du bist nicht bloß irgendeiner aus einer wieder über das Ziel hinausschießen, wie ihn
Düsseldorf sowie
großen Reihe, den Gott gesandt hat, du bist sein ungestümes Temperament verleitet. Petrus
Bundesvorsitzender der
der Sohn Gottes. Da, wo du bist, da ist Gott wird zum Felsenmann dadurch, dass er nah an
Konferenz für Katholische
selber. Du bist nicht relativ, du bist absolut dem Felsen Jesus Christus dranbleibt und wenn
Hochschulpastoral.
der Sohn Gottes. Jesus antwortet auf das Be- er einmal von ihm weggeht, dann ist er sehr
kenntnis des Petrus mit dem erstaunlichen Satz: schnell wieder dabei, sich noch fester an ihn
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
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ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Gott will das Leben
Zum Fest Maria Heimsuchung am 2. Juli
D
ie Heimsuchung oder das lateinische Wort
„Visitatio“ (Besuch) bezeichnet die Begegnung von Maria und Elisabeth, die Lukas
in seinem Evangelium (1,39-56) schildert.
Maria ist, so würde man heute wohl sagen,
ungeplant schwanger. Sie hatte es sicherlich
nicht leicht: jung, ohne die Sicherheit einer
Ehe und eines geregelten Lebens. Wir wissen nicht, wie es ihr gegangen ist, nachdem
der Erzengel Gabriel ihr die Botschaft ihrer
Schwangerschaft verkündet hatte.
Vielleicht hat sie begonnen zu zweifeln?
Die Bibel schreibt nichts darüber, aber wir
können uns gut vorstellen, dass all das Maria durchaus zu schaffen machte und sie unter dem Unverständnis ihrer Umwelt litt. In
dieser Situation macht sie sich auf und sucht
Unterstützung und moralischen Beistand bei
ihrer Cousine, die auch mit dem unerwarteten Eingreifen Gottes in ihr Leben umgehen
muss. Denn auch Elisabeth ist schwanger,
obwohl sie schon sehr alt ist.
In beiden Fällen bringt die Schwangerschaft den Frauen viel Ungewöhnliches. Beide Frauen müssen damit fertig werden, dass
sie eigentlich anderes geplant hatten. Und
beiden Frauen gelingt es, zu den Plänen Gottes aus ganzem Herzen Ja zu sagen. So können sie zu wichtigen Mitarbeiterinnen Gottes werden.
Voll Freude über Gottes Heilshandeln jubelt Maria: „Meine Seele preist die Größe
des Herrn . . .“ Dieser Lobgesang, das sogenannte „Magnificat“ nach dem ersten lateinischen Wort des Lobpreises, gehört spätestens seit dem heiligen Benedikt von Nursia
(480 bis 547) zum kirchlichen Abendgebet –
das Stundengebet der Vesper – und wird seitdem rings auf dem Erdenrund zu Beginn des
Abends gebetet.
Im Magnificat ist eines der wichtigsten
Themen der christlichen Theologie ausgedrückt, nämlich, dass Gott auf der Seite der
Armen und Verachteten ist, so wie es die beiden Frauen am eigenen Leib erfahren haben.
Wegen seiner hohen Bedeutung ist es kein
Zufall, dass dieser Lobpreis im Stundengebet der Kirche, in der Vesper, vorkommt und
so jeden Tag gebetet wird. Im Magnificat
kommt zum Ausdruck, dass Gott das Leben
will und mit denen ist, die trotz Schwierigkeiten auf ihn vertrauen, so wie Maria und
Elisabeth.
KNA/katholisch.de
➔ www.katholisch.de
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Alle Signale der Welt weisen auf den Urheber hin
Wer durch diese Signale
der Welt nicht auf den
Urheber hingewiesen wird,
ist dumm.
Öffne darum die Augen,
wende dein geistliches Ohr
ihnen zu,
löse deine Zunge und
öffne dein Herz,
damit du in allen Kreaturen
deinen Gott
entdeckst,
hörest,
lobst,
liebst.
HL. BONAVENTURA (1221 BIS 1274)
Auf die Frage: „Wann haben Sie in Ihrem Leben einmal eine Erfahrung mit Gott gemacht?” antwortete eine junge Mutter
einmal: „In meinem Kind!“ Wer das Leben nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet, steht vor dem Geheimnis des göttlichen Gebers, dem „Geber aller Gaben“, der, wie die Heilige Schrift sagt, ein „Liebhaber des Lebens“ ist. (Foto: Raspels)
14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
ZUM GEISTLICHEN LEBEN
Basilika Sacre-Coeur – Heiligstes Herz – von Paray-le-Monial in Burgund.
(Fotos: Läufer)
Die Liebende von Paray-le-Monial
Margareta Maria Alacoque und das Herz-Jesu-Fest
Wenn die Kirche das Herz-Jesu-Fest feiert –
in diesem Jahr ist es am 27. Juni –, gehen
die Gedanken wie von selbst nach Paray-leMonial. Der großartige Anblick, der sich den
Augen bietet, wenn man
sich in Burgund der Basilika von Paray nähert und
über den Fluss Bourbince
die Fassadentürme, den
mächtigen Vierungsturm,
den hoch gerühmten Innenraum und die Klostergebäude wahrnimmt,
wächst die Ahnung, wie
es einmal in Cluny, des- Margareta Maria
sen Priorat Paray war, Alacoque.
ausgesehen hat.
Dass der malerische Ort noch heute tausende Gläubige anzieht, hängt weniger mit
der großen Pilgerbewegung des Mittelalters
zusammen, denen Autun oder Vezelay wie
eben auch die bemerkenswerte romanische
Basilika von Paray ihre Entstehung verdanken, sondern mit der Verehrung des Herzens
Jesu, die hier ihren Ursprung in den Visionen der Margareta Maria Alacoque (geboren
1647) hat.
1671 trat die aus einer angesehenen Bürgerfamilie stammende Tochter dem Orden
von der Heimsuchung, den Salesianerinnen,
bei. Schon in den ersten Ordensjahren hatte
die Mystikerin ihre großen Herz-Jesu-Visionen. Die Visionen setzten sich bis 1689 fort.
Im Jahr 1690 starb die Ordensfrau. Christus
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
selbst hatte ihr aufgetragen, sich dafür einzusetzen, dass jeder erste Freitag im Monat und
der zweite Freitag nach dem Fronleichnamsfest der besonderen Verehrung des Herzens
Jesu gewidmet sein sollten. Margareta Maria Alacoque hat geduldig die folgenden leidvollen Erfahrungen im Kloster ertragen. Obwohl eine Theologenkommission die Aussagen der Ordensfrau unterstützte, dauerte es
bis 1856 ehe Papst Pius IX. das Herz-JesuFest offiziell anordnete. 1920 wurde Margareta Maria Alacoque heiliggesprochen.
„Ich werde die Häuser segnen, in denen
ein Bild meines heiligsten Herzens
aufgestellt und verehrt wird.“
Besonders die zwölf Verheißungen an die
Verehrer des göttlichen Herzens trugen schon
bald nach dem Tod der Mystikerin dazu bei,
dass im Gottesvolk die Herz-Jesu-Freitage
sich fest verwurzelten. Besonders die Zusage
des Herrn „Ich werde ihre sichere Zuflucht
im Leben und vor allem in der Stunde des
Todes sein“ und auch „Ich werde die Häuser
segnen, in denen ein Bild meines heiligsten
Herzens aufgestellt und verehrt wird.“ Die
Reliquien der Heiligen werden bis heute in
der Chapelle de la Vision in Paray-le-Monial
verehrt, wo sie ihre wichtigste Vision hatte.
ERICH LÄUFER
Visionsbild der heiligen Margareta Maria Alacoque.
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KIRCHE UND THEOLOGIE
Das Wort Gottes trifft Menschen
Prediger des Päpstlichen Hauses sprach in Pfarreien im Siebengebirge
W
as ich dem Papst sage, ist dasselbe, was ich
den Menschen in den Gemeinden sage“,
erklärt der Kapuziner-Pater Raniero Cantalamessa. Denn er verkünde
das Wort des Evangeliums
und das sei immer gleich,
egal wem er es predige.
1980 ernannte Papst Johannes Paul II. den heute fast
80-Jährigen zum Prediger
des Päpstlichen Hauses. In
dieser Funktion, die vor allem eine wöchentliche Meditation vor dem Papst und Pater Raniero Canden Kardinälen im Vatikan talamessa.
in der Advents- und in der
Fastenzeit umfasst, bestätigten ihn Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus. Und was unterscheidet die beiden jüngsten Päpste? „Papst
Benedikt erinnert mich in seinen Worten an den
heiligen Paulus, beispielsweise wie er sie im
Römerbrief gebraucht; Papst Franziskus erinnert mich an die Weise, wie Jesus zu den Menschen sprach“, sagt der gelernte Professor für
Frühe Kirchengeschichte im Gespräch mit der
Kirchenzeitung.
Bei seinem Besuch in der Pfarreiengemeinschaft Königswinter-Am Oelberg spricht er in
sechs Kirchen. Er wird von Ingrid Stampa als
Übersetzerin begleitet, die viele Jahre für Kardinal Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI. den
Haushalt geführt hat. Pater Cantalamessa erhält
Vortragseinladungen aus der ganzen Welt. Mal
spricht er vor über 50 000 Gläubigen im Olympiastadion von Rom, mal vor einer kleinen
Gruppe in einer Dorfkirche. Es ist ihm gleich,
weil er jedes Mal die Worte so sage, als ob er sie
zum ersten Mal sage.
In seinem Vortrag in St. Margareta in Stieldorf geht es ihm um das Pfingstereignis und die
Verkündigung des Wortes Gottes in der Welt.
Das ist so, als ob er seine eigene Lebens-Aufgabe erläutert. Als Theologe erklärt er, wie sich
das Pfingstereignis nur aus der Kenntnis des Alten Testaments – die Gottesbegegnung Mose am
Sinai und der Turmbau zu Babel – erschließt.
Aber dann kommt er, wie ein Volksprediger, auf
die Menschen zu sprechen, die sich das Wort
Gottes in ihrem Leben zu eigen machen müssen. „Wir haben als Christen Jesus aus Teilen
unseres Lebens ausgeschlossen, beispielsweise von der Arbeit, der Sexualität, den Leiden-
schaften“, stellt er fest. Jeder habe Aspekte, die
in Ordnung gebracht werden müssten: „Jesus,
der Herr wird uns helfen, Ordnung in unser Leben zu bringen.“ Dazu helfe er durch Christen,
die sich den Pfingstauftrag zu eigen machten –
„hinausgehen und Jesus die Tür des Hauses zu
öffnen“.
Der Heilige Geist habe Jesus den Aposteln
wirklich offenbart. So habe er sie zur Umkehr
ohne Zwang durch seine Liebe geführt. Darin
erkennt Cantalamessa den pastoralen Auftrag
der Christen: „Menschen zu Entscheidungen
im Angesicht Jesu befähigen. Wir müssen Jesus
berührbar machen.“ Denn das Wort des Evangeliums treffe den Menschen, der sich von ihm
in seiner konkreten Situation, in seinen Nöten
berührt fühle.
Beeindruckt zeigt sich Cantalamessa von
dem Engagement der Laien in den Pfarrgemeinden im Siebengebirge, von ihren biblischen und exegetischen Kenntnissen, wie er
sie in den Gesprächen feststellen konnte. Den
Christen des Erzbistums Köln, dessen großartigstes Bauwerk der Kölner Dom sei, wünscht
er vor allem eines: „Ihr müsst heute eurer VorBERNHARD RASPELS
fahren würdig sein.“
Bedeutung des Kreuzes missionarisch in die Öffentlichkeit bringen
E
s ist wohl das unvermeidliche Schicksal von
Sammelbänden, dass zahlreiche Autoren
das ihnen gestellte Thema aus ihren jeweiligen
Blickwinkeln beleuchten, dass daher die Vielfalt der Gedanken und der Aussagen im Vordergrund steht. In dem hier anzuzeigenden Buch
steht – der Titel sagt es – das „Kreuzzeichen“ im
Mittelpunkt, als fast vergessenes und auch verdrängtes Zeichen in Staat und Gesellschaft, als
Zeichen aber auch, das einen Widerspruch zwischen kirchlicher Praxis und „kirchlichem Anspruch“ erkennen lässt. Aber auch als „Kreuzzeichen“, das durchaus höchst unterschiedliche
Perspektiven von Bibel, Theologie und Philosophie erkennen lässt, die hier in den Blick genommen werden. Schließlich sind es aber auch
die „Kreuzwege“ der Menschen – das alles auf
dem Hintergrund, das Kreuz und seine wegweisende Bedeutung für den Menschen auch im
Religionsunterricht wieder mehr ins Gespräch
zu bringen.
Doch es soll – und das ist das zentrale Anliegen dieses Bandes – nicht ein Gespräch über
das „Kreuz“ zwischen denen sein, die ohnedies
glauben, sondern die Beiträge sind bestrebt, die
Bedeutung des Kreuzes – und damit das Wesensmerkmal des Christlichen – für eine säkularisierte, eine nicht mehr christlich geprägte Gesellschaft – kundig in die Debatte zu bringen.
Die Herausgeberinnen von „Kreuz-Zeichen“ Julia Knop
(links) und Ursula Nothelle-Wildfeuer. (Fotos: Raspels)
Das aber wird nur gelingen, wenn genau dieses
Gespräch und damit auch der Dialog (wieder)
ein „Herzensanliegen“ (Nothelle-Wildfeuer)
der Christen zum Heil dieser Welt wird, freilich
einer inzwischen dezimierten Christenschar,
die nur noch eine kleine „Herde“ ist. Doch die
Christen – das ist die Essenz – müssen missionarisch Anliegen und Bedeutung des Kreuzes
in die Öffentlichkeit tragen, mit dem Bestreben,
sie zu von eben den dahinter stehenden „Werten“ des Glaubens zu überzeugen und damit
auch die Gesellschaft zu prägen.
Theologisch steht das Kreuz für die „Offenbarung der selbstlosen Liebe Gottes“ (Schockenhoff), Heil schaffend und neues Leben
schenkend. Es ist indessen seit je ein Gott ohne
16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Arme, der nur unsere Arme hat, um den Armen und den Arbeitslosen (Franz Meurer), den
Kranken und den Sündern zu helfen (Lengerke) und ihnen in Liebe zu begegnen (Baumann
- Caritas). Die Glaubwürdigkeit des „Kreuzzeichens“ – im Glauben, im interreligiösen Dialog,
aber auch in der Gesellschaft – lebt deshalb gerade in einer säkularen Gesellschaft von der Tatund Glaubenskraft der Christen. „Unverständnis und Empörung“ gegen das Kreuz, wie der
Untertitel des lesenswerten Buches heißt, wird
es immer geben. Doch die Nichtglaubenden
sollen uns nach der „Hoffnung“ fragen, aus der
heraus wir als Christen leben und handeln. Aus
diesem Blickwinkel und mit dieser Zielrichtung
gelesen, ist das angezeigte Buch eine in jeder
Hinsicht empfehlenswerte Hilfe.
FRIEDRICH GRAF VON WESTPHALEN
Julia Knop/Ursula
Nothelle-Wildfeuer (Hrsg),
Kreuz-Zeichen - Zwischen
Hoffnung, Unverständnis
und Empörung. Matthias
Grünewald Verlag. 256
Seiten. 29 Euro. ISBN
978-3- 7867-2978-5.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
LESERBRIEFE
Verstoß gegen Berufsnormen
Zu „Orientierung im Datenmüll“ in Nr. 21,
Seite 6
Leider gibt der Bericht von Siegbert Klein über
die BKU-Frühjahrstagung meine auf dem Podium vertretene Position nicht korrekt wieder. Ich
kritisierte zwar, dass der katholischen Presse ein
„Flaggschiff“ fehle, habe aber damit nicht „das
Einstellen des Rheinischen Merkurs vor einigen
Jahren bedauert“. Ferner habe ich nicht gesagt,
„Print könne nicht gegen elektronische Medien
bestehen“, sondern im Gegenteil auf eine Frage
hin betont: „Auch online wachsen die Bäume
nicht in den Himmel.“ Ich musste auch nicht
aus dem Publikum belehrt werden, für den Auflagenschwund „gravierender sei der demografische Wandel und schließlich der dramatische
Rückgang der sonntäglichen Gottesdienstbesucher“, sondern bin selbst dieser Meinung und
habe nichts anderes gesagt. Dass der Autor des
Artikels sich bei der Diskussion zu Wort meldete und seine subjektive Meinung anschließend,
als „Widerspruch aus dem Publikum“ verkleidet, in den Bericht einfließen lässt, dass er also
erst selbst eine Realität schafft, über die er dann
berichten kann, verstößt gegen grundlegende
Berufsnormen des Journalismus und manipuliert die Leser.
DR. ANDREAS PÜTTMANN,
Bonn
Barrieren in den Köpfen
Zu „Lichtblicke Inklusion“ in Nr. 24, Seiten
4 und 5
Inklusion kann nur durch den Abbau von Barrieren in den Köpfen stattfinden. Inklusion
heißt für mich, Teilhabe ermöglichen um Teilhabe zu bekommen. Diese Aussage basiert auf
der Grundlage des ersten und zweiten Gebotes.
Teilhabe in christlicher Hinsicht kann ich nur
erhalten, wo ich Teilnahme ermögliche. Da, wo
durch mein „Nicht tun“ Teilnahme an der Gemeinschaft nicht ermöglicht wird, verhindere
ich die Teilhabe dessen, dem ich sie nicht mög-
Kirchenzeitung
für das Erzbistum Köln
Herausgeber: Der Diözesanadministrator des Erzbistums Köln
Chefredakteur: Robert Boecker
Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker,
Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke
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Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
lich gemacht habe. Ich verstoße dadurch gegen
das zweite Gebot, da ich mit meiner Kraft und
meinen Gedanken nicht dafür gesorgt habe,
dass mein Nächster die Teilnahme ermöglicht
bekommen hat. Da wo ich erkenne, dass ich die
Teilhabe verhindert habe, muss ich ehrlicherweise wie der verlorene Sohn sagen, ich habe
mich gegen Gott und den Mitmenschen versündigt und wenn dieser Grundgedanke in unseren
Köpfen angekommen ist, werden alle Barrieren
für eine Inklusion aus den Köpfen verschwunden sein. Außerdem wird die Kirche dann auch
wieder ansprechbarer sein, weil ihr Handeln anspricht.
FRANZ TEGGERS,
Troisdorf
ne, einem reichen Tuchhändler aus Lucca, während die Klara als Tochter des Adligen Favarone
di Offreduccio di Bernadino geboren wurde. Ihr
Lebensweg kreuzte sich erst im Erwachsenenalter im Jahre 1212 in der Kirche Santa Maria degli Angeli. Das Ergebnis dieses Treffens war die
Gründung des Klarissenordens, wodurch eine
lebenslange geistige Beziehung entstand.
NORBERT KUSCH,
Köln
Kölner Mauseloch
DIREKT
Zu „Vorurteile sind Mauselöcher-Perspektiven“ in Nr. 25,
Seite 2
ZUM CHEFREDAKTEUR
Wer Vorurteile beschreibt,
wünscht, sie hätten keinen Platz
bei Christen, sollte bereit sein,
Zu „Armut erneuert die Kirsich insoweit selbst zu reflekche“ in Nr. 24, Seite 8
tieren. Wenn zumindest einzelZum missverständlichen Bene Mitglieder der Redaktion der
DONNERSTAGS VON
richt über das Leben und WirKirchenzeitung den Eindruck
9.30 BIS 10.30 UHR
ken der Geschwister Franz
erwecken, in der Rubrik „Kul(02 21) 16 19-131
und Klara von Assisi solltur“ könne weit überwiegend
te man klarstellen, dass man
nur auf Berichte aus Köln zuFranz und Klara als „Bruder
rückgegriffen werden, erliegen
und Schwester“ bestenfalls im geistigen sie offenkundig dem Vorurteil, dass anderenorts
Sinne – vielleicht auch im platonischen – kulturell wenig geboten wird. Nachdem ich bebezeichnen kann, nicht aber im leiblichen, reits vor einigen Jahren in einem Leserbrief eida sie aus verschiedenen Familien stamm- nen vergleichbaren Vorwurf gemacht hatte, beten (‚Bernadone‘ und ‚Favarone‘)!
zogen auf die kulturelle Vielfalt Düsseldorfs,
PAUL KALBHEN, ist nunmehr leider ein verfestigtes Vorurteil zu
Gummersbach erkennen. In der Wirkung bedeutet dies, dass
die Bedeutung kirchlicher, aufgrund zentraler
Strukturen zwangsläufig an Köln gebundener
Geschehnisse auf die Kulturszene des Erzbistums projiziert wird. Dem liegt ein fataler Irrtum zugrunde, der sich nur mit einem Vorurteil
Zum selben Thema
begründen lässt, und auch nicht dadurch relatiIn dem Artikel entsteht eine neue Legende, viert wird, dass die Kulturrubrik ab und zu Kölnämlich dass der heilige Franziskus und die ner Grenzen überschreitet. Kommt also endlich
heilige Chiara Geschwister waren. Meines Wis- aus Eurem „Kölner Mauseloch“ liebe Mitgliesens waren Franz von Assisi und die heilige der der Redaktion!
MARTIN STOPPEL,
Klara keine leiblichen Geschwister! Franziskus
Mettmann
entstammte der Familie des Pietro di Bernado-
Im geistigen Sinne

Neue Legende
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Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten.
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Bücher
Das Bücherschiff
Sich auf den Weg machen
Verwandeltes Licht
Jean Perdu ist Buchhändler in Paris. Auf seinem Bücherschiff verkauft er Bücher wie
Medizin. Wenn jemand seine „pharmacie littéraire“ (seine literarische Apotheke) betritt,
weiß er instinktiv, welcher Titel die Krankheit dieser Seele lindern kann. Nur für seinen
eigenen Schmerz hat er noch kein Rezept gefunden. Perdu trauert seit über zwanzig Jahren seiner großen Liebe Manon nach, die
plötzlich und unerwartet
verschwunden ist. Einen
einzigen Brief hat sie hinterlassen, den er nicht zu
öffnen gewagt hat. Bis zu
diesem Sommer, in dem
er mit seinem Boot zu einer Reise in die Vergangenheit, in das Herz der
Provence, aufbricht. Begleitet wird er von Max,
einem erfolgreichen Autor, der sich ebenfalls
mit unbestimmtem Ziel auf den Weg macht.
Ein charmantes Buch über die Liebe und die
Macht der Bücher. AB
Pilger nehmen seit Menschengedenken eine
solche Aufforderung ernst. Pilgern erlebt
neue Wertschätzung. Nicht nur die großen
Wallfahrtsorte sind Ziele, sondern auch die
kleineren unserer Heimat haben neue Aufmerksamkeit gefunden. Jetzt sind in einem
handlichen Buch mit vielen Fotos und hilfreichen Karten drei Pilgerwege durch Südwestfalen
zur Madonna von Werl beschrieben: von Wormbach
über Sundern nach Werl
– der Pilgerweg von Olpe
über Attendorn nach Werl
und schließlich von Meschede über Arnsberg zur
Muttergottes von Werl.
Pilgern auf historischen
Wegen. Der handliche „Pilgerführer“ ist zugleich ein empfehlenswertes Lesebuch zum
Stöbern. Auch Rheinländer werden hier vieles entdecken. EL
Wer das Buch zur Hand nimmt, kann durchaus der Meinung sein, dass es ein Gruß des
Würzburger Bischofs Dr. Friedhelm Hofmann an seine Freunde im Rheinland ist.
Er stellt darin die berühmten Fenster in der
Sepultur, einer angrenzenden Kapelle des
Würzburger Doms, vor.
Sie sind von dem zuletzt in Köln beheimateten Georg Meistermann
(16.6.1911-12.6.1990)
geschaffen. Das Kirchenjahr hat die Themen dieser Licht- und Glaskunst
vorgegeben: Advent, Epiphanie, Ostermysterium,
Pfingsten, Dreifaltigkeit,
Allerheiligen. Die Betrachtung und Ausdeutungen der Kunstwerke durch Bischof Friedhelm Hofmann leben vom Kunstverständnis
und der Spiritualität des Theologen und Hirten. EL
Michael Schmitt (Hrsg.), Viae Peregrini. Wege durch Südwestfalen zur Madonna von Werl. J. P. Bachem Verlag. ISBN
978-3-7616-2809-5. 192 Seiten mit 103 farbigen Abbildungen und 31 Karten, 14,95 Euro.
Friedhelm Hofmann, Verwandeltes Licht. Die Meistermannfenster in der Würzburger Dom-Sepultur. Echter Verlag.
ISBN 978-3-429-03684-3. 80 Seiten mit farbigen Abbildungen, 9,90 Euro.
Nina George, Das Lavendelzimmer. Roman. Knaur Taschenbuch. ISBN 978-3-426-50977-7. 381 Seiten, 8,99 Euro.
18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
KULTUR
Freude an Musik fördern
Internationale und regionale Künstler treffen sich zwei Wochen lang in Lindlar
I
ch freue mich schon auf den Meisterkurs“,
sagt Luisa Alfter. Der 13-jährigen Lindlarerin stehen zwei intensive musikalische Wochen bevor. Zweimal täglich eine halbe Stunde Klavierunterricht im Meisterkurs bei Professor Falko Steinbach oder seinem Assistenten Alexander Schwarzkopf. Hinzu kommen
diverse Workshops, die auch für Musikinteressierte zugänglich sind. Und dann folgt das
Abschlusskonzert, in dem die Meisterkursstudenten ihre erarbeiteten Werke der Öffentlichkeit vorstellen. Andreas Ulm (15) kennt
den Ablauf. Der Klavierbegeisterte ist zum
sechsten Mal dabei. Er freut sich auf die Herausforderungen und das Zusammentreffen
mit internationalen Klavierspielern.
Steinbach hat die Musiker rund um den
Globus nach Lindlar geholt, um in jungen
Menschen die Begeisterung für Musik nachhaltig zu fördern. Das ist auch das Ziel der
Pfarrgemeinde St. Severin, die 2009 anlässlich des 900-jährigen Bestehens der Gemein-
de Lindlar Professor Steinbach ansprach.
Der in der Nähe von Lindlar geborene Musikprofessor sagte zu. Das Konzept wurde
mit Begeisterung angenommen und jedes
Jahr weiter ausgebaut.
Erfolgreiches Konzept
Falko Steinbach leitet das Internationale Klavierfestival
musikalisch. Der Professor für Klavier und Komposition
wurde in der Nähe von Lindlar geboren. (Foto: Festival)
Die internationalen Musiker sind während des Festivals Gast in oberbergischen Familien. „Das belebt den interkulturellen und
künstlerischen Dialog“, sagt Gemeindereferent Wilhelm Broich, einer der Mitbegründer. Neben der Unterstützung durch die Zivilgemeinde hat das Festival viele Förderer
erhalten. Wie Broich erläutert, soll im nächsten Jahr mit Unterstützung des Erzbistums
Köln auch Chorarbeit in das internationale
Musikereignis aufgenommen werden.
SIEGBERT KLEIN
INFO
Das Internationale Klavierfestival in
Lindlar wurde 2009 von der Pfarrei St.
Serverin initiiert. Die musikalische Leitung hat Professor Falko Steinbach,
Professor für Klavier und Komposition
an der University of New Mexico in Albuquerque.
Das Festival wird eröffnet am Sonntag, 6. Juli, um 17 Uhr mit einem Konzert
im Kulturzentrum, Wilhelm-Breidenbach-Weg 6. Es endet am Freitag, 18.
Juli, mit einem Klavierkonzert im Kulturzentrum, in dem die Studenten des
Meisterkurses ihre erarbeiteten Werke
vorstellen.
Täglich finden um 19 Uhr Klavierkonzerte statt mit internationalen Musikern. Neben dem Kulturzentrum sind
die Kirche St. Nikolaus in Kürten-Dürscheid und die Halle 32, Steinmüllerallee 10, in Gummersbach weitere Veranstaltungsorte.
Der Eintritt zu den täglichen Konzerten ist in der Regel frei. Eröffnungs- und
Abschlusskonzert sowie das Konzert in
der Halle 32 kosten zwischen 8 und 10
Euro Eintritt.
Informationen besonders zur Teilnahme an den Workshops und das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie im Internet:
➔ www.klavierfestival-lindlar.de
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
Luisa Alfter (13) und Andreas Ulm (15) nehmen am Meisterkurs beim Lindlarer Klavierfestival teil. Die beiden Jugendlichen
sind auch als Messdiener in der Pfarrei St. Severin in Lindlar aktiv.
(Foto: Klein)
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MEDIEN
RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN
Heiligtumsfahrt in Aachen
Mehr als 100 000 Pilger erwartet das Aachener Bistum zur Heiligtumsfahrt in der
Kaiserstadt. Alle sieben Jahre entnehmen
die Geistlichen vier kostbare Tuchreliquien aus dem Marienschrein. Darunter Stoffe, die seit vielen hundert Jahren als Kleid
der Gottesmutter und Windeln Jesu verehrt werden. Der Film „In Gottes Namen!?
Menschen bei der Heiligtumsfahrt in Aachen“ trifft Pilger und fragt sie nach ihren
Motiven.
WDR FS, So., 29. 6., 15.15 bis 15.45 Uhr
HÖRFUNK
Radio Vatikan
Empfang im Internet über www.radiovatikan.de.
Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 19.00
auf domradio.de.
Täglich Nachrichten. Sonntag Reden über Gott
und die Welt – Das Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Evangelii Gaudium. Täglich auch:
7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz.
Radio Horeb
Sonntag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan.
Lokalradio
Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen
„Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45,
Samstag 6.15 Augenblick mal.
WDR 2
Sonntag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. Mit Autoren aus der katholischen Kirche.
WDR 3
Werktags
8 bis 9 Uhr, Center TV Köln und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
Samstag, 28. Juni
11 bis 13 Uhr, EWTN: Pilgerhochamt zur
Heiligtumsfahrt in Aachen.
13.25 bis 13.30 Uhr, Bayerisches Fernsehen
(BR): Glockenläuten. Aus der Klosterkirche in
Rohr in Niederbayern.
17.30 bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin.
18.30 bis 19.30 Uhr, EWTN: Gottesdienst.
Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer.
20.15 bis 21.45 Uhr, Phoenix: Die Kathedrale.
Baumeister des Straßburger Münsters.
23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Das Wort zum
Sonntag.
Sonntag, 29. Juni
9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben.
9.30 bis 12 Uhr, EWTN: Messe mit Papst
Franziskus am Hochfest der heiligen Apostel
Petrus und Paulus. Übergabe des Palliums an
die neuen Metropolitan-Erzbischöfe.
9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst.
9.45 bis 10.30 Uhr, BR: Stationen. Dokumentation. Die Hüterin der Worte. Rachel Salamander und die Literaturhandlung.
10 bis 11.30 Uhr, Center TV Köln: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom.
12 bis 12.30 Uhr, EWTN und K-TV: Angelus
mit Papst Franziskus.
14.30 bis 16.30 Uhr, SWR FS: Weihe von Stephan Burger zum Erzbischof von Freiburg.
Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Bhutan auf der Suche nach dem Glück. 9.05
Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR
3. Choral und Ansprache. Es spricht Pater Philipp E.
Reichling, Köln.
WDR 4
Werktags 8.55 Kirche in WDR 4. Es spricht Pater
Philipp E. Reichling, Köln.
WDR 5
Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. „Draußen zu
Hause! Wenn Gott zur Welt kommt?“ 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus dem St.-Paulus-Dom in
Münster. Es predigt Bischof Felix Genn. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5.
Deutschlandfunk
Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10
Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Katholische Kirche in Finnland. Montag bis Freitag 9.35
Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft.
Südwest-Rundfunk 2
Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55
Lied zum Sonntag. Gott gab uns Atem, GL 468.
8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Gott ist nicht blau.
Wenn der Glaube den Alkohol ersetzt. Werktags
7.57 Wort zum Tag.
20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
domradio.de
16.30 bis 16.45 Uhr, SWR FS: Reichenau –
Die Klosterinsel im Bodensee.
14.45 bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen.
17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt.
„Nur über meine Leiche!“ Wenn alte Menschen
nicht ins Heim wollen.
18.30 bis 20 Uhr, Phoenix: Die Kathedrale.
Baumeister des Straßburger Münsters.
20 bis 20.15 Uhr, Bibel TV: Andacht zum Tag.
21.30 bis 22 Uhr, Bibel TV: Das Gespräch.
Mittwoch, 2. Juli
9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega.
Vier Päpste und ein Ketzer – 600 Jahre Konstanzer Konzil.
10.30 bis 12 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes.
19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Billig. Billiger. Banane.
Die Filmautorin zeigt, welche Folgen unser
Billigwahn für Arbeiter und Umwelt in den Anbauregionen Lateinamerikas hat.
Donnerstag, 3. Juli
15.15 bis 16 Uhr, NDR FS: Traumpfade. Auf
dem bayerischen Jakobsweg.
Freitag, 4. Juli
11.15 bis 11.45 Uhr, ARTE: Frankreichs mythische Orte. Saint-Riquier.
Im siebten Jahrhundert wurde etwa in SaintRiquier eine Abtei gegründet. Heute zählt zu
den Sehenswürdigkeiten des Ortes die im spätgotischen Stil erbaute Abteikirche.
18 bis 20 Uhr, EWTN: Großes Marienlob und
Messe aus der Marienbasilika, Kevelaer.
in der Schulpastoral, Gedanken zum Tagesevangelium.
Gottesdienste
Freizügigkeit in der EU
Samstag, 28. Juni, 10 Uhr: Messe zur Breisacher Wallfahrt (Internet-TV unter www.
domradio.de).
11 Uhr: Pilgermesse mit Bischof Ackermann zur Heiligtumsfahrt, Aachen (Internet-TV).
Sonntag, 29. Juni, 10 Uhr: Pontifikalamt
und diözesaner Ministrantentag aus dem
Kölner Dom (Radio).
11 Uhr: Pilgerhochamt mit Kardinal Meisner zur Heiligtumsfahrt, Aachen (InternetTV).
Werktags um 8 Uhr: Gottesdienst aus dem
Kölner Dom live unter www.domradio.de.
„Armutswanderung“ lautet ein Schlagwort.
Der Diözesan-Caritasverband sagt, worum
es dabei geht (Mo., 30. 6, 10 bis 12 Uhr).
Tagesevangelium
Von Montag, 30. Juni, bis Samstag, 5. Juli,
um 8 Uhr spricht Julia Castor, Referentin
Ferienstart in NRW
Ferien kann man in der Ferne verbringen
oder auf dem eigenen Balkon. domradioThema gibt Tipps für den Urlaub zu Hause und weit weg. Außerdem: Der Urlaub an
sich – Warum hilft er unserer Seele? (Mi., 2.
7., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Mit dem Rad durch den Sommer
Es ist eine der großen Urlaubsleidenschaften – das Radfahren. domradio-Reisen lässt Experten zum Fahrrad-Urlaub zu
Wort kommen und gibt Tipps (Fr., 4.7., 10
bis 12 und 20 bis 22 Uhr).
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
MEDIEN
Auszeit im Kloster
Besucher nehmen in Tages- und Wochenseminaren am Klosterleben teil
„Kirche ist out, aber Kloster ist in“ - so beschreibt es die promovierte Theologin und Priorin des Klosters St. Lioba in Freiburg, Schwester Scholastika. Das Kloster will die Türen weit
öffnen und die Menschen in Tages- und Wochenseminaren am klösterlichen Leben teilhaben lassen. Das Kloster richtet sich neu aus.
Die Arbeiten der Nonnen in Krankenhäusern,
Alten- und Pflegeheimen haben abgenommen.
Stattdessen wollen Menschen für eine bestimmte Zeit am klösterlichen Leben teilnehmen. Sie
suchen innere Ruhe, wollen durchatmen und
Luft holen. Die Benediktinerinnen werden einmal im Monat einen Tag im Kloster anbieten.
Zu ihnen ist auch die 39-jährige Sabine Wels
gekommen, die dauerhaft im Kloster bleiben
möchte. Im Augenblick ist sie in der Probezeit.
Der Film „Auszeit im Kloster. Wellness für
die Seele“ begleitet das Leben im Kloster, und
hier insbesondere die Priorin Scholastika und
die Postulantin Sabine Wels. Zudem werden
Das Kloster St. Lioba in Freiburg-Guenterstal.
Regensburg
Haustier-Check
Die Kölner Straße in Erpel
Regensburg war als Castra Regina Herzogresidenz der Agilofinger und damit erste bayerische
Hauptstadt der Geschichte. Seit 739 von Bonifatius zum Bischofssitz erhoben, blühte der Donauhandel bis zum Schwarzen Meer. Regensburg war damals eine der wohlhabendsten und
größten Städte Europas, die romanische und
gotische Architektur bestimmt heute noch das
Gesicht der Altstadt. Das Fürstengeschlecht der
Thurn und Taxis dominiert die Stadt. Aber Regensburg lebt, so der Film „Junges Leben in
alten Mauern“, nicht allein von seiner imposanten Geschichte.
SWR FS, Di., 1. 7., 14.45 bis 15.30 Uhr
In der neuen sechsteiligen ZDF-Sendung „Der
Haustier-Check“ begleitet Kate Kitchenham
Menschen aus ganz Deutschland auf ihrem Weg
zum neuen tierischen Mitbewohner. Die Verhaltensbiologin ist ausgewiesene Tierexpertin und
verfügt über einen großen Schatz an Erfahrung.
In der ersten Folge wünscht sich Ursula
Wüsthof beispielsweise einen Tibet Terrier. Was
gibt es bei dieser speziellen Rasse zu bedenken?
Und Christian überlegt, sich ein Minischwein
zuzulegen. Unterhaltsam und informativ werden Geschichten erzählt, die immer auch das
Wohl der Tiere im Auge haben.
ZDF, So., 29. 6., 13.15 bis 14 Uhr
Über sechs Jahrhunderte zwischen 1167 und
1803 stand die „Herrlichkeit Erpel“ unter der
Herrschaft des Kölner Domkapitels. Zudem
trägt das Erpeler Wappen drei Kronen, so wie
das Wappen der Großstadt Köln. Heute gibt es
dort die „Kölner Straße“ wie in der SWR-Reihe
„Hierzuland“ berichtet wird. Jedes Jahr, immer
im Frühling, gehen Erpeler von Köln 67 Kilometer zu Fuß in ihre Heimatstadt. In der Heimat, in der Kölner Straße, lässt man sich dann
nach langem entbehrungsreichem Marsch gebührend empfangen. Sie ist ein lebendiges
Zeugnis dieser Geschichte.
SWR FS, So., 29. 6., 18.05 bis 18.15 Uhr
Menschen begleitet, die für kurze Zeit innere
Ruhe im Kloster suchen. Die Reportage zeigt
den Wandel im Kloster und die Suche nach ei-
nem neuen Selbstverständnis des klösterlichen
Lebens.
SWR FS, Mi., 2. 7., 21 bis 21.45 Uhr
(Foto: SWR)
Friedenskonzert in Sarajevo
Am 28. Juni 1914 schaute die Welt auf Sarajevo und hielt den Atem an: Auf dem Weg zum
Rathaus starben der österreichische Kronprinz
Franz Ferdinand und seine Frau Sophie in Folge eines Attentats. Es war Auslöser des Ersten
Weltkriegs. 100 Jahre später möchten die Wiener Philharmoniker mit einem Konzert an dieses Ereignis erinnern.
Auf dem Programm des Gedenkkonzertes in
der Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina stehen symbolträchtige Werke, die
den Kontext der Ereignisse eindrucksvoll unterstreichen: Joseph Haydn, Kaiser-Hymne; Franz
Schubert, 7. Sinfonie; Alban Berg, Drei Stücke aus der Lyrischen Suite; Johannes Brahms,
Schicksalslied; Maurice Ravel, La Valse.
3sat, Sa., 28. 6., 18.15 bis 19.45 Uhr (live)
ZDF, Sa., 28. 6., 23.30 bis 0.30 Uhr
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
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KLEINANZEIGEN
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Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
Erzählung
I
ch gehe in Gedanken einen weiten Weg zurück – bis in meine Kindheit. Der Großvater
hatte auf der Jagd fünf Birkhühner erlegt, ich
aber nicht ein einziges. Wie war es doch bitter, mit der leeren Jagdtasche durch das Dorf zu
gehen. Dazu war die Jagdtasche noch besonders
schön, ich hatte mit eigenen Händen zehn kleine Riemen mit Kupferringen angebracht.
Ich hatte jedoch einen klugen und gütigen
Großvater; er hängte mir drei von seinen großen Birkhühnern an meine Jagdtasche.
„Nun lauf los!“, sagte er mir zublinzelnd.
„Ich weiß ja, wie peinlich es ist, wenn die Leute
spotten: ‚Der Alte hat mehr erlegt als der Junge.‘ “
Ich ging ganz langsam die Dorfstraße hinab und hielt auch meinen langbeinigen Großvater zurück. Mochten die Nachbarn, die Alten und die Jungen, nur meine Tasche sehen,
die so wunderbar durch die Vögel mit den Lyraschwänzen geschmückt war.
Und ich wurde auch beachtet. Meine Kameraden sprachen voller Neid mit mir. Mutter und
Großvater gratulierten mir.
Der schweigsame Bauer Nifont, der ein leidenschaftlicher Jäger war, nickte beifällig.
Mein Ruhm war so allgemein, dass ich selber
zu glauben anfing, ich hätte die Birkhühner selber geschossen.
Aber mein Großvater sagte, als wir beide allein waren: „Bilde dir nur ja nicht ein, dass ich
jedes Mal Vögel an deine Jagdtasche hängen
werde. Du musst nun selber schießen lernen.
Denn man schmückt sich nicht mit fremden Federn.“
Das alles ist sehr lange her. Ich bin nun selbst
ein weißhaariger Alter. Aber meine Augen sind
noch gut und die Hand sicher. Ich komme nie
ohne Beute heim.
Heute trat ich gerade aus dem Wald heraus
und traf einen jugendlichen Jäger. Er hatte seine Patronen verschossen und kehrte mit leerer
Jagdtasche zurück. Wahrscheinlich hatte er keinen Großvater als Lehrmeister.
Ich bot ihm zwei Birkhühner an. Er aber
wandte sich ab.
„Almosen nehme ich von niemandem an!“
„Es ist ja gut, dass du stolz bist“, sagte ich
versöhnlich. „Aber die Birkhühner wirst du
doch annehmen müssen. Ich habe keine Enkel
und zahle nur eine Schuld ab.“
Verständnislos starrte er mich an. Da erzählte ich ihm von meinem ersten Jagdgang
mit dem Großvater. Da lächelte der Junge und
nahm die Birkhühner und befestigte sie an seiner Jagdtasche. Er war gerührt und glücklich.
Sein Gesicht erstrahlte kindlich.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
Trotzdem musste ich ihm aber nun sagen:
„Bilde dir bloß nicht ein, dass ich dich jedes
Mal hier treffe und die Vögel an deine Tasche
anbinden werde. Du musst selber schießen lernen. Denn man schmückt sich nicht mit fremden Federn.“
„Das ist doch klar“, sagte er. „Ich werde bestimmt schießen lernen.“
Dann schwieg er eine Weile und sagte
schließlich:„Wenn ich ein so alter Großvater
sein werde wie Sie und einen jungen Pechvogel
treffen sollte, dann werde einst auch ich meine
Schuld abtragen. Auch ich will ihm dann helfen, so dass er seinen Mut nicht verliert.“
Iwan Aramilow
(Aus dem Russischen von Jan van Campen)
Großmutters Geheimtipp
D
a stand Hermine in ihrer Küche und überlegte fieberhaft, was sie in der kurzen Zeit
für ein schmackhaftes Essen zaubern könnte. Die netten Leute aus dem letzten Urlaub
hatten eben angerufen und ihren Besuch angekündigt. Gastfreundlich hatte sie zugesagt.
Doch jetzt angesichts ihres ziemlich leeren
Kühlschranks kamen ihr Zweifel. Zum Einkaufen war es zu spät.
Wenigstens hatte sie noch von ihrer selbst
gemachten Fleischbrühe für eine Suppe und
eingefrorene Ravioli. Schnell die Ravioli in die
Pfanne, geriebenen Käse darüber und ab in den
Ofen. Zufrieden zog Hermine ihre Schürze aus.
Erst jetzt bemerkte sie, dass sich der Geruch der
Fleischbrühe im Haus ausgebreitet hatte.
Da erinnerte sie sich an ein bewährtes Hausmittel ihrer Großmutter: Einen Esslöffel Zucker und und einen Klecks Butter in einer Pfanne hellbraun anrösten, etwas Zimt dazu und mit
wenig Wasser ablöschen.
Die Pfanne schwenkend durchschritt Hermine nacheinander alle Zimmer. Wie von Zauberhand verdrängte bald ein herrlicher KaramelZimt-Duft sämtliche Küchen-Gerüche.
Wenig später trafen die Gäste ein. Beim Essen griffen sie herzhaft zu. Doch als Hermine
noch mal nachlegen wollte, wehrten sie entschlossen ab: „Es schmeckt prima. Aber wir
wollen unbedingt noch Platz lassen für den
Nachtisch. Es riecht so köstlich verführerisch
Ursula Berg
durchs Haus.“
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AUS DEM ERZBISTUM
ZUR PERSON
aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln
KLERIKER
Es wurde zum Dechanten beziehungsweise
Definitor ernannt:
Pfarrer Dr. Stephan Kremer – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die
Dauer der Amtszeit des Dechanten zum Definitor im Dekanat Hürth.
Es wurden ernannt:
Pfarrer Michael Ottersbach – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – mit
Wirkung vom 1. August zum Schulseelsorger
an der Erzbischöflichen Marienschule in Opladen im Stadtdekanat Leverkusen.
Pfarrer Wilhelm Hösen weiterhin bis zum
30. April 2015 zum Subsidiar zur besonderen
Verfügung des Dechanten im Dekanat Erftstadt.
Pfarrer Rudolf Kusch weiterhin bis zum 30.
April 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien
St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen und Zu
den Heiligen Severin, Joseph und Ursula in
Hürth-Hermülheim im Seelsorgebereich Efferen/Hermülheim des Dekanates Hürth.
Monsignore Jochen Zerlin weiterhin bis zum
30. April 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Margareta in Brühl, St. Pantaleon
und St. Severin in Brühl und St. Matthäus in
Brühl im Seelsorgebereich Brühl des Dekanates Brühl.
Diakon Herbert Haeger weiterhin bis zum
30. Juni 2015 zum Diakon im Subsidiarsdienst an den Pfarreien St. Elisabeth und St.
Petrus in Wuppertal-Barmen, St. Maria Mag-
KLEINANZEIGEN
dalena in Wuppertal-Beyenburg und St. Raphael in Wuppertal-Langerfeld im Seelsorgebereich Barmen-Wupperbogen Ost des Dekanates Wuppertal.
Diakon Winfried Niesen weiterhin bis zum
30. Juni 2015 zum Diakon mit Zivilberuf an
der Pfarrei St. Hubertus und Mariä Geburt in
Köln im Dekanat Mülheim.
Pater Robert Jauch OFM – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – zum Pfarrvikar an der Pfarrei St. Margareta (Basilika
minor) im Dekanat Düsseldorf Ost.
Diakon Werner Braun für die Dauer von drei
Jahren zum Diakon im Subsidiarsdienst an
der Pfarrei St. Antonius in Wuppertal-Barmen im Dekanat Wuppertal.
Pfarrer Dominik Schultheis mit Wirkung
vom 1. Juli – bei gleichzeitiger Beendigung
seiner Freistellung zum Promotionsstudium
und unter Beibehaltung seiner übrigen Aufgaben – zum Diözesankurat der Deutschen
Pfadfinderschaft Sankt Georg im Erzbistum
Köln.
Dechant Dr. Wolfgang Fey – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – für die
Dauer der Vakanz zum Pfarrverweser an den
Pfarreien St. Severin in Köln-Lövenich, St.
Marien in Köln-Weiden und St. Jakobus in
Köln-Widdersdorf im Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf des Dekanates
Köln-Lindenthal.
Pfarrer Heribert Heuser weiterhin bis zum
31. März 2015 zum Subsidiar an den Pfarreien St. Nikolaus in Pulheim-Brauweiler, St.
Cornelius in Pulheim-Geyen und St. Martinus in Pulheim-Sinthern im Seelsorgebereich
Brauweiler/Geyen/Sinthern des Dekanates
Pulheim.
Stadtdechant Monsignore Robert Kleine –
unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben und im Einvernehmen mit den Herren
(Erz-)Bischöfen von
Paderborn, Aachen,
Essen, Münster und
Trier – zum Bundespräses des Bundes der Historischen
Deutschen Schützenbruderschaften e.V.
Diakon
Michael
Linden zum Diakon an den Pfarreien
St. Peter in NeussHoisten, St. Paulus
in Neuss-Weckhoven, St. Andreas in
Neuss-Norf und St.
Peter in Neuss-Rosellen im Seelsorgebereich Neusser Süden des Dekanates
Neuss/Kaarst.
Pfarrer Pater Gottfried
Niemczyk
CSMA – im Einvernehmen mit seinem
24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ordensoberen – weiterhin bis zum 30. April
2015 zum Subsidiar an der Pfarrei St. Patricius in Eitorf des Dekanates Eitorf/Hennef.
Es wurden:
Pfarrer Cornel Schmitz als Pfarrer und als
Vorsitzender des Kirchengemeindeverbandes
an den Pfarreien St. Severin in Köln-Lövenich, St. Marien in Köln-Weiden und St. Jakobus in Köln-Widdersdorf im Seelsorgebereich Lövenich/Weiden/Widdersdorf des Dekanates Köln-Lindenthal entpflichtet.
Pfarrer Ulrich Hinzen mit Ablauf des 31.
August als Krankenhauspfarrer am St. Elisabeth-Krankenhaus in Köln-Hohenlind entpflichtet und gleichzeitig mit Wirkung vom
1. September zum Pfarrvikar an der Pfarrei
St. Pankratius in Köln im Dekanat Köln-Lindenthal ernannt.
Pfarrer Klaus-Werner Bußmann mit Ablauf
des 31. August in den Ruhestand versetzt und
gleichzeitig mit Wirkung vom 1. September
für die Dauer von zunächst drei Jahren zum
Subsidiar an der Pfarrei St. Gereon (Basilika minor) in Köln im Dekanat Köln-Mitte ernannt.
Es starb im Herrn:
Pfarrer im Ruhestand
Berhausen, 85 Jahre.
Hans-Wilhelm
LAIEN IN DER SEELSORGE
Es wurden beauftragt:
Katica Engel mit Wirkung vom 15. August
als Gemeindereferentin an der Pfarrei St.
Matthäus in Düsseldorf-Garath/Hellerhof im
Dekanat Düsseldorf-Benrath.
Christof Engel mit Wirkung vom 15. August
als Gemeindereferent an der Pfarrei St. Bonifatius in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf
Süd.
Regina Bannert mit Wirkung vom 1. September als Pastoralreferentin in der Krankenhausseelsorge am Klinikum Leverkusen.
Sigrid Jedlitzke mit Wirkung vom 1. September als Gemeindereferentin in der Krankenhausseelsorge am Kreiskrankenhaus
Gummersbach.
Birgit Bartmann mit Wirkung vom 1. August als Gemeindereferentin an den Pfarreien St. Lambertus in Erftstadt-Bliesheim, St.
Martinus in Erftstadt-Kierdorf, St. Joseph in
Erftstadt-Köttingen, St. Michael in ErftstadtBlessem, St. Barbara in Erftstadt-Liblar und
St. Alban in Erftstadt-Liblar im Seelsorgebereich Erftstadt-Ville des Dekanates Erftstadt.
Es wurde entpflichtet:
Josef Mauzer als Pastoralreferent in der
Krankenhausseelsorge an den Universitätskliniken in Düsseldorf.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Drei Kronen im Vereinsemblem
NEUSS, DORMAGEN UND
GREVENBROICH:
Thilo Zimmermann,
Telefon (0 21 31) 46 10 27
Sportverband DJK Rheinkraft ist 100 Jahre alt
NEUSS. Ob Fußball oder Volleyball, Lauftreff
oder Damengymnastik, Seniorensport oder
Kindergartenturnen – die Deutsche Jugendkraft (DJK) Rheinkraft ist in Neuss ein Begriff
Dr. Guido Kluth ist Vorsitzender der nun 100 Jahre alten DJK
Rheinkraft.
(Foto: ZIM)
— und das seit nunmehr 100 Jahren. Der Verein
unter dem Vorsitz von Dr. Guido Kluth nimmt
das Jubiläum zum Anlass, am Samstag, 28.
Juni, zu einem Empfang ins Zeughaus zu bitten.
Zuvor, ab 10.30 Uhr, zelebrieren Pfarrer Christoph Stanzel, geistlicher Beirat der DJK auf Diözesanebene, und Pfarrvikar Jürgen Arnolds einen Festgottesdienst in der Kirche Heilige Dreikönige. Auch Kreisdechant Monsignore Guido
Assmann, der leitende Pfarrer im Seelsorgebereich „Neuss-Mitte“, nimmt Anteil am Jubiläum: „Ich wünsche der DJK allzeit eine gute Gemeinschaft und freue mich, dass sie sich durch
die Feier der heiligen Messe ihrer Wurzeln erinnert.“
Die DJK Rheinkraft ist mit dem Dreikönigenviertel eng verbunden, wovon drei Kronen
im Vereinsemblem künden. Am 28. Juni 1914
fanden sich 76 junge Männer der Pfarrgemeinde zusammen, um die „Jünglingskongregation
an St. Dreikönigen, Neuss“ aus der Taufe zu
heben, aus der der Klub entstand. Der Name
„Rheinkraft“ war eine Idee von Goswin Büsges, dem späteren geistlichen Beirat des Vereins, und das Ergebnis eines Preisausschreibens, bei dem 50 Reichsmark zu gewinnen waren.
ZIM
Selbst komponierte Messe zum Abschied
Kirchenmusiker Paul van de Weyer geht
GLEHN. Paul van de Weyer bringt seine Motivation auf den Punkt: „Ich habe immer nach
der Möglichkeit gesucht, eine leicht singbare
und aufführbare Messe zu komponieren, die
trotzdem wohlklingend und eingängig ist.“
Das Ziel hat er mit seiner „Missa brevis in
C für Sopran, Alt und Bariton“ erreicht. Das
gelungene Werk erklingt am Sonntag, 29.
Juni, in der 10-Uhr-Messe in St. Pankratius
zu van de Weyers Abschied. Auch seine Motette „Ave Maria zu Ehren der Glehner Madonna“ wird dann von den Kirchenchören
aus Glehn, Holzheim und Steinforth-Rubbelrath aufgeführt, die der Musiker bisher geleitet hat. Der 51-Jährige zieht nach Winterscheid im Rhein-Sieg-Kreis, wo er ein Haus
geerbt hat, das er seit seiner Kindheit kennt.
„Es fiel mir nicht leicht, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen, aber ich kehre zu meinen Wurzeln mütterlicherseits zurück“, erläutert der Küster, Organist und Chorleiter,
der am früheren Gregoriushaus in Aachen
studiert hat und 1991 in Glehn seine erste Stelle nach dem Examen antrat. „Ich war
hier von der großen Kirche und der Orgel der
Firma Klais mit ihrer seltenen Technik sofort
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
beeindruckt“, so van de Weyer, der sich keineswegs nur der „Musica sacra“ verschrieben hat. Auch im Karneval hat er sich einen
Namen gemacht: als singender „Rheinbaron“ und als Keyboarder bei den „Ritter von
de Ritterstroß“.
ZIM
Paul van de Weyer verlässt die Orgel der Glehner Kirche St.
Pankratius.
(Foto: ZIM)
NEUSS. Zum künftigen Geschäftsführer des Johanna-Etienne-Krankenhauses haben Gesellschafterversammlung
und Aufsichtsrat der
St.-Augustinus-Kliniken Paul Kudlich
(Foto) bestellt. Der
Diplom-Betriebswirt übernimmt zum
1. August die Leitung des Hospitals.
Mit seinem Start gehört auch die Geschäftsführung der
Medizinisches Versorgungszentrum
St. Augustinus Aktiv gGmbH zum Verantwortungsbereich des 36-jährigen
Familienvaters. Der gebürtige Franke
hat nach dem Studium in verschiedenen Stationen im Gesundheitssektor
Erfahrungen in leitenden Funktionen
gesammelt. Bei der Sana Kliniken AG
war er zunächst als Verwaltungsdirektor, dann als Geschäftsführer und zuletzt als kaufmännischer Direktor und
Prokurist der Regio Kliniken GmbH bei
Hamburg tätig.
NETTESHEIM. Ein Familiengottesdienst zur Fußball-Weltmeisterschaft
wird am Sonntag, 29. Juni, in St. Martinus gefeiert. Die Messe beginnt um
10.45 Uhr. Große und kleine Christen
sind aufgerufen, in den Trikots ihrer
Lieblingsmannschaft zu kommen.
KNECHTSTEDEN. Defibrillatoren gegen
Herzversagen hat der Förderverein für
das Missionshaus Knechtsteden gekauft. Ein Gerät wurde im Kreuzgang
der Basilika angebracht, ein weiteres
auf der Krankenstation des Missionshauses der Spiritaner. Zunächst fand
eine Schulung mit Ralf Peters vom
Malteser Hilfsdienst (MHD) Dormagen
statt, dann schritten zwei Vorstandsmitglieder des Fördervereins, Stephan
Großsteinbeck und Willi Bednarczyk,
zur Tat und installierten die „Defis“.
In Deutschland erleiden 120 000 Menschen pro Jahr den plötzlichen Herztod. Bei einem Kreislaufstillstand tritt
meist auch eine Rhythmusstörung auf,
die zu einem Kammerflimmern führt.
Die effektivste Behandlung ist die Defibrillation mit elektrischen Stromstößen.
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AUS DEM ERZBISTUM
DÜSSELDORF:
Ronald Morschheuser,
Fax (0 21 73) 96 79 98
DÜSSELDORF. Die Katholische Kirche
in der Landeshauptstadt Düsseldorf hat
einen prominenten Festredner für den
diesjährigen Apollinaris-Empfang zu Ehren des Stadtpatrons gewonnen: Nach
der am Mittwoch, 16. Juli, um 18.30 Uhr
in der Basilika St. Lambertus gefeierten
Vesper am Apollinaris-Schrein spricht im
benachbarten Lambertushaus Prälat Professor Dr. Norbert Trippen. Sein Thema:
„Die Erzbischofswahlen in Köln im 19. und
frühen 20. Jahrhundert“. Der emeritierte
Professor war von 1976 bis 1989 Regens
des Priesterseminars im Erzbistum Köln
und leitete von 1991 bis 2001 die Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat.
BENRATH. Mit einem Kuchenverkauf
möchten die Messdiener an St. Cäcilia
Geld in die Kasse für die Sommerfreizeit
auf Rügen zusammenbringen. Sie bieten
die frischen Backwaren am Sonntag, 29.
Juni, nach den drei Frühmessen in der
Pfarrkirche an der Hauptstraße an.
WERSTEN. Sommerliche Fröhlichkeit
wollen Pfarrer Frank Heidkamp, der
Messkreis „seiner“ Seelsorgeeinheit
Düsseldorfer Rheinbogen sowie Chor und
Band „Neue Wege“ mit möglichst vielen
Menschen teilen. Deshalb laden sie unter
dem Motto „Zeit, dass sich was dreht“ am
Sonntag, 29. Juni, um 18 Uhr zu einem besonderen Gottesdienst in die Franz-vonSales-Kirche an der Siegburger Straße
ein.
„Springer“ gibt Sicherheit
Bei Krankheit von Tagespflegern gibt es Ersatz
DÜSSELDORF. „Kindertagespflege ist eine
echte Alternative zur Kindertagesstätte und gewinnt als gesetzlich anerkanntes und qualifiziertes Betreuungsangebot besonders für Kinder
unter drei Jahren an Bedeutung“, sagt Gudrun
Rasink, Fachbereichsleiterin der Tageseinrichtungen für Kinder und Familien beim SKFM
Düsseldorf. „Sie zeichnet sich durch zeitliche
Flexibilität und individuelle Erziehung, Bildung
und Betreuung von Kindern in kleinen Gruppen
und in einem familiären Umfeld aus.“ Auf der
anderen Seite brauchen auch Tagespflegepersonen Urlaub oder können krank werden. Doch
für das Problem gibt es eine Lösung: Der SKFM
gewann eine „Springkraft“. Tagesvater Joachim
Oelke kann in seinen Räumlichkeiten in Unterrath bis zu fünf Kinder gleichzeitig betreuen
und so Tagespflegepersonen vertreten. Davon
profitieren schon jetzt 38 Kinder und ihre Eltern. Auch außerhalb der Vertretungszeiten gibt
es Kontakte zum Kennenlernen untereinander
und zum Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.
Organisiert wird der gesamte Bereich seit 2007
vom SKFM-Kindertagespflegedienst,
einer
Beratungsstelle für Tagespflegepersonen und
Eltern. Sechs Fachberater begleiten derzeit rund
110 Tagesmütter und
-väter und die Eltern von
rund 330 Kindern. Nach
guten Erfahrungen mit
dem Vertretungsmodell
soll es weiter ausgebaut
werden. Informationen
unter Telefon (02 11)
Joachim Oelke mit „Regel“-Tagesmutter Petra Halbekann, mit der er in seiner 4 69 6-1 11 und -1 07.
„Springer“-Funktion zusammenarbeitet, sowie den kleinen Schützlingen. (Foto: RM)
RM
Kennenlernen beim Boule-Spiel
Jugendpastorales Zentrum „die botschaft“ lädt ein
DÜSSELDORF. Gleich vier „b“ sind die Abkürzung von „bdkj-botschafts-boule-battle“.
„Damit wollen wir junge Menschen an das Ju-
Wunder von Bern
DÜSSELDORF. „60 Jahre nach dem
Wunder von Bern – Fußball als Spiegel
der Gesellschaft“ ist ein Abend im „Maxhaus“, Schulstraße 11, überschrieben,
zu dem das ASG-Bildungsforum in Kooperation mit der Kirchenzeitung für das
Erzbistum Köln am Donnerstag, 3. Juli,
(spielfreier Tag bei bei der WM) einlädt.
Ab 19 Uhr diskutieren unter der Moderation von Kirchenzeitungsredakteur Helmut Pathe Wolfgang Overath (FußballWeltmeister 1974), Fußballexperte Prälat Erich Läufer, Professor Dr. Wolfram
Pyta von der Universität Stuttgart, und
Benno Beiroth, Ehrenmitglied von Fortuna Düsseldorf.
STO
Beim Boule-Spiel auf der Rheinuferpromenade können sich
die Jugendlichen besser kennenlernen.
(Foto: Privat)
34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
gendpastorale Zentrum ‚die botschaft’ heranführen“, berichtet Cornelia Seger, Bildungsreferentin des BDKJ Düsseldorf. „Wir nutzen die
Lage direkt am Rhein“, ergänzt botschafts-Pädagoge Christian Stelljes. Mannschaften ab zwei
Personen können ihre Geschicklichkeit beim
Boule-Spiel mit anderen messen. Mitmachen
dürfen Jugendverbände, Jugend- und Messdienerleiterrunden sowie Jugendleiter. Termin
ist Mittwoch, 2. Juli, von 18 bis 20 Uhr auf
der Rheinuferpromenade, gegenüber der „botschaft“ am Stiftsplatz 3. Laura Hoppe, Jugendleiterin aus St. Gertrud, Eller: „Ich freue mich
schon darauf, viele andere Gruppierungen aus
der Stadt kennenzulernen. Schon beim Weltjugendtag habe ich erlebt, wie schön es ist, andere Jugendliche zu treffen, die auch in der Kirche
engagiert sind.“ Die Jugendseelsorgs-Beauftragte Stephanie Müller: „Wir bringen verschiedene Gruppierungen zusammen und wollen
auch nach außen zeigen, dass Kirche jung und
begeisterungsfähig ist.“ Nähere Informationen
und Anmeldungen bei Christian Stelljes per
Email an [email protected]
RM
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Integration ein wichtiges Anliegen
HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM:
Ronald Morschheuser,
Pfarrer Burkhard Hoffmann vor 40 Jahren geweiht
MONHEIM. Sein 40-jähriges Priesterjubiläum
kann Burkhard Hoffmann, Leitender Pfarrer der
Gemeinde St. Gereon und Dionysius, begehen.
„Ich werde jetzt aber nicht groß feiern, sondern
– so Gott will – erst das 50-jährige Priesterjubiläum wieder in größerem Rahmen begehen“,
sagt er. Einen solchen hatte sein 25-jähriges Jubiläum gehabt, das mit dem 50. Geburtstag zusammengefallen war. 1949 in Sehlde, einem
Priesterjubilar Pfarrer Burkhard Hoffmann wurde vor 40
Jahren im Kölner Dom geweiht.
(Foto: Privat)
Fax (0 21 73) 96 79 98
Dorf bei Hildesheim, geboren, zog die Familie
1952 nach Düsseldorf-Lierenfeld. 1968 machte Burkhard Hoffmann am Görres-Gymnasium
sein Abitur und wurde nach dem Theologiestudium in Bonn und an der damaligen Dominikaner-Hochschule Walberberg 1974 im Kölner
Dom zum Priester geweiht. Vier Kaplansjahre
in Remscheid-Lennep und zwei in DüsseldorfBilk folgten. „Neun Jahre wirkte ich in der Sonderseelsorge: vier Jahre am Collegium Marianum in Neuss und fünf Jahre als Diözesan-Jugendseelsorger“, berichtet Pfarrer Hoffmann.
„Von 1989 bis 2003 war ich Pfarrer in Weilerswist und Vernich, die letzten Jahre dort außerdem Pfarrverbandsleiter im Seelsorgebereich
Weilerswist und Dechant des Dekanates Euskirchen.“ Seit 2003 ist Hoffmann in Monheim tätig: als Pfarrer an St. Gereon, als Pfarrvikar im
zusammengelegten Seelsorgebereich Monheim
und Baumberg und seit Juli 2012 als Leitender
Pfarrer für den Seelsorgebereich. „Ein besonderes Anliegen war und ist mir die Integration
unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen wie
zum Beispiel ausländische Arbeitnehmer,
Spätaussiedler oder Asylbewerber“, sagt er.
„Seit 1983 begleite ich außerdem zahlreiche
Glaubenskurse der Cursillo-Bewegung.“ RM
„Das Amen der Carillons“
Siebte Ratinger Orgelnacht geprägt von Glockenklängen
RATINGEN. „Glocken tragen das Amen nach transportiert. Umrahmt wird das Carillonkonaußen“, sagt Ansgar Wallenhorst, Kantor der zert von zwei Orgelkonzerten. Thomas Trotter,
Pfarrei St. Peter und Paul. Damit greift die City-Organist von Birmingham und Organist an
siebte Ratinger Orgelnacht am WM-spielfrei- Westminster Abbey, wird die Orgelnacht um 20
en Samstag, 28. Juni, in und vor St. Peter und Uhr eröffnen. Um 21 Uhr folgt das Konzert von
Paul das Jahresthema „JA – AMEN“ der „ra- Kok. Zum Abschluss wird Pierre Pincemaille,
tinger orgelwelten“ auf. Höhepunkt der Orgel- Titularorganist der Kathedrale von Saint Denis,
nacht wird ein 45-minütiges Carillonkonzert ab 22.15 Uhr eine Improvisation zum „Amen
von Gijsbert Kok sein. Kok ist Organist und der Carillons“ spielen.
MM
Stadt-Carilloneur von Den Haag und ehemali- ➔ www.orgelwelten-ratingen.de
ger Schüler von Wallenhorst. Ein Carillon ist ein
Glockenspiel, das mithilfe einer Klaviatur oder
mechanisch gespielt werden kann und sich üblicherweise in einem Turm
befindet. Beim Konzert
selbst wird ein mobiles
Carillon mit 61 Bronzeglocken genutzt. Dieses
ist auf einem Tieflader
montiert, hat ein Gewicht
von rund zehn Tonnen
und wird mit einem Gijsbert Kok wird unter anderem Werke von Bach, Elgar und Courter auf dem Carillon
(Foto: Privat)
LKW auf den Kirchplatz erklingen lassen.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
METTMANN, RATINGEN:
Maximilian Moll,
Telefon (02 02) 96 31 19 49
LANGENFELD. Passend zur Fußball-WM
denkt die Gemeinde St. Josef und Martin
an hilfsbedürftige Menschen in Brasilien.
Am Sonntag, 29. Juni, findet deshalb um
16.30 Uhr ein Konzert in St. Josef am Josefplatz statt. Unter der Leitung von Kirchenmusiker Matthias Krella treten der
Kinder- und Jugendchor St. Josef, der
Kirchenchor St. Josef und zahlreiche Instrumentalisten auf. Der Eintritt ist frei; die
erbetenen Spenden sind für das Kinderheim Girassol in Sao Paulo bestimmt.
HILDEN. Am 4. Juli endet die Visitation des
Kreisdekanates Mettmann durch Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp. Zum
Ende der Visitation kommt er noch einmal
in die Itterstadt: Am Donnerstag, 3. Juli, zu
einem um 19 Uhr beginnenden Abendlob
in die Kirche St. Konrad an der St.-Konrad-Allee. Anschließend sind alle Mitglieder der Hildener Gesamtgemeinde St. Jacobus zu einer zwanglosen Begegnung
mit dem Weihbischof ins benachbarte
Pfarrheim eingeladen.
ERKRATH. Im Juli findet eine dreiteilige Schulung für Angehörige von an Demenz Erkrankten und andere Interessierte in der Caritas-Begegnungsstätte
Gerberstraße statt. Es geht um die Erkrankung selbst, um Verhaltensformen
und den Umgang mit dementen Menschen sowie um Unterstützungs- und
Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige. Am 8. und am 15. Juli findet die
Schulung jeweils von 14 bis 17 Uhr, am
22. Juli von 14 bis 15.30 Uhr statt. Nähere Informationen und Anmeldungen unter Telefon (02 11) 24952 23.
RATINGEN. Seine Primiz feiert Torsten
Hohmann am Sonntag, 29. Juni, um 10.30
Uhr in St. Suitbertus. Hohmann war viele
Jahre in der Jugendarbeit der Gemeinde
St. Suitbertus als Messdiener und Gruppenleiter tätig. Zudem war er Mitglied im
Pfarrgemeinderat. An die Messe schließt
sich ein Empfang im Atrium an.
HOMBERG. Sein Examenskonzert zum
Masterabschluss gibt Stipendiat Patrick Johansson am Samstag, 28. Juni,
um 19.30 Uhr in St. Jacobus d. Ä. Mit
Chormusik, Orgel und Improvisation
wird er seine Vielseitigkeit beweisen.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35
AUS DEM ERZBISTUM
REMSCHEID UND SOLINGEN:
Michael Möller,
Telefon (0 21 91) 34 05 37
WUPPERTAL: Helmut Pathe,
Telefon/Fax (02 02) 8 54 08
Kinder-Oase und offene Zeltstadt
Ferien(s)pass des BDKJ zum 36. Mal
SOLINGEN. Mitten in Solingens Innenstadt und im Schatten von St. Clemens startete zum 36. Mal der Solinger Ferien(s)pass.
Silbernes Jubiläum
ELBERFELD. Mit seiner Gemeinde und
vielen Gästen, unter ihnen der Dezernent
für Schule und Kultur der Stadt, Matthias Nocke, feierte Dr. Bruno Kurth (Foto),
Pfarrer von St. Laurentius und Stadtdechant, sein Silbernes Priesterjubiläum.
Am 16. Juni 1989 war
der heute 51-Jährige
von Kardinal Joachim
Meisner zum Priester
geweiht worden. Studiert hatte er in Bonn
und Würzburg, promoviert hat er über das ethische Denken
von Romano Guardini. Bevor er 2007 Pfarrer an St. Laurentius wurde, war er zehn
Jahre Hochschulpfarrer in Bonn. Die Predigt im Festgottesdienst hielt der Düsseldorfer Stadtdechant, Monsignore Rolf
Steinhäuser. Kurth selbst sagte zu seiner Aufgabe als Priester, es gehe um das
Aussäen des Wortes Gottes. „Wo, wie
und wie vielfältig die Saat aufgeht, erleben wir nicht immer und haben wir nicht
in der Hand. Ich hoffe, meinen Beitrag für
dieses Aussäen in Wuppertal zu leisten.“
UELLENDAHL. Trauer um Gymnasialpfarrer Willi Moll. Der Seelsorger ist im Alter von 91 Jahren verstorben. 1947 war
Moll zum Priester geweiht worden, 1954
kam er als Kaplan nach Herz Jesu in Elberfeld. Von 1959 an war er als Religionslehrer tätig und zuletzt auch Subsidiar an
St. Michael. 1998 trat er in den Ruhestand.
Im Uellendahl war er maßgeblich für den
Bau des Roncalli-Zentrums mit der Kirche
St. Johannes der Evangelist verantwortlich. Zu den Gottesdiensten dort kamen
auch regelmäßig viele Christen aus anderen Gemeinden, die Moll als Prediger
schätzten. Beigesetzt wurde er auf dem
katholischen Friedhof Uellendahl.
REMSCHEID/SOLINGEN/WUPPERTAL.
Das Referat Ehepastoral WuppertalSolingen-Remscheid lädt alle Paare zu
einem Pilgertag ein am Samstag, 28.
Juni, von 10 und 17 Uhr. Start ist um
10 Uhr am Marktbrunnen in Wermelskirchen. Das Ziel ist Altenberg. Anmeldung unter Telefon (02 12) 5 98 92 38.
Auf der Hüpfburg in den Sommer hüpfen. Beim Ferien
(s)pass-Familienfest war es möglich.
(Foto: MÖ)
Auch 2014 haben der BDKJ Regionalverband Remscheid & Solingen und die katholische Jugendagentur Wuppertal die Organisation übernommen. Oberbürgermeister Norbert Feith hob beim Familienfest zur Eröffnung die besondere Bedeutung der Aktion
hervor.
Rund 450 Veranstaltungen stehen auf dem
Programm in diesem Sommer. Platz ist für
4338 Kinder, die aus den Aktivitäten von 129
Anbietern ihre Lieblings-Aktionen auswählen können. Ohne die 20 000 Euro Unterstützung der Stadtsparkasse Solingen, den Zuschuss des Erzbistums Köln, weitere städtische Zuschüsse und Sponsorengelder könnte diese soziale Arbeit nicht geleistet werden,
stimmen die Organisatoren überein.
Ein beliebter Höhepunkt ist dieses Mal
vom 21. Juli bis 1. August die Kinder-Oase
für sechs- bis 14-jährige Jungen und Mädchen. Die offene Zeltstadt steht Jugendlichen
ab 14 Jahren vom 9. bis 16. August offen.
MÖ
➔ www.ferienspass.net
Nach Theresienmesse jetzt Mamma Mia
St.-Antonius-Chor singt Abba-Songs am „Langen Tisch“
BARMEN. Theresienmesse war gestern,
Mamma Mia ist heute. So ganz stimmt das
nicht, denn der Kirchenchor von St. Antonius probt schon seit Wochen die beliebtesten
Songs der schwedischen Pop-Gruppe Abba.
Gleichzeitig übte Kantor Stefan Starnberger
mit den Sängerinnen und Sängern aber auch
die Theresienmesse von Joseph Haydn. Die
wurde aber schon am Pfingstsonntag aufgeführt, sodass sich seitdem alles auf Abba konzentriert. „Schließlich wollen wir am ‚Langen Tisch‘, der Feier zum 85. Stadtgeburtstag, zeigen, dass ein Kirchenchor nicht nur
klassisch kann“, so der Kantor. Und so waren
seine Sängerinnen und Sänger auch mit Begeisterung dabei, wenn es um „Take a Chance“ oder „Waterloo“ ging. Für den Fotografen
gab es sogar vorab schon eine „Kostümprobe“, denn es soll nicht nur nach Abba klingen, wenn der Kirchenchor auftritt, sondern
auch nach den 70er-Jahren aussehen. Gesungen wird am Samstag, 28. Juni, ab 17 Uhr auf
dem Rathausplatz, später dann am gemeinsamen Stand von St. Antonius und der evangelischen Gemeinde Gemarke.
PA
➔ www.antoniusmusik.de
Schon die Proben, hier im Stil der 70er-Jahre, machten dem St. Antonius-Chor unter Leitung von Stefan Starnberger viel
Spaß.
(Foto: Conrads)
36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
OBERBERGISCHER KREIS:
Heike Cosler,
Telefon (01 71) 3 60 96 14
ALTENKIRCHEN: N.N.
Telefon
Umringt von Messdienern und Gemeinde: Pfarrer Wolfgang Rick (links), Diakon Ralf Schwenk (Mitte) und im weißen
Gewand Pastoralreferent Peter Urban.
(Foto: HC)
Dreifacher Abschied
Kreisdechant Christoph Bersch nun Pfarrverweser
ENGELSKIRCHEN. Dreifacher Abschied in
St. Peter und Paul: Pfarrer Wolfgang Rick, Diakon Ralf Schwenk und Pastoralreferent Peter
Urban feierten letztmals gemeinsam die Vorabendmesse in St. Peter und Paul. Pfarrer Rick
verlässt Engelskirchen nach sechs Jahren, Diakon Schwenk und Pastoralreferent Urban waren fünf Jahre in der Gemeinde. Urban wird
seinen Dienst in Much fortsetzen, wohingegen
die neue Wirkungsstätte von Diakon Schwenk
noch nicht genau feststeht. Pfarrer Rick wird
eine Auszeit nehmen. In der feierlichen Messe erklärte Pfarrer Rick, dass aller Anfang
schwer sei, aber Abschied nehmen auch. Er bedankte sich auch im Namen seiner Mitbrüder
für alles Gute, das sie in der Gemeinde erfahren hätten. „Es war mir eine Freude, mit Ihnen
so vieles auf die Beine gestellt zu haben“, sagte Rick, womit er sich unter anderem auf das
neue Familienzentrum bezog. „Mir war es immer wichtig, der Gemeinde Freude am Glauben
zu schenken.“ Die Gemeinde bedankte sich
bei den dreien: Nach der Messe durchschritten
die Seelsorger ein Spalier der Messdiener und
wurden mit zahlreichen Geschenken und Dankesbekundungen überrascht. Wie es in Engelskirchen in Zukunft weitergeht, ist noch offen.
Obwohl der Besetzung der Pfarrerstelle eine
hohe Priorität eingeräumt wird, ist die Nachbesetzung der Pfarrerstelle für einen längeren
Zeitraum nicht möglich. Vorerst hat Kreisdechant Pfarrer Christoph Bersch die Aufgabe
des Pfarrverwesers im Seelsorgebereich Engelskirchen übernommen.
HC
Den Tagen mehr Leben geben
Dritter Hospiz- und Palliativtag in Nümbrecht
NÜMBRECHT. Der dritte Hospiz- und Palliativtag im Oberbergischen Kreis steht unter dem
Motto „Den Tagen mehr Leben geben“. Organisiert wird die Veranstaltung unter anderem vom
Malteser Hospizdienst für Wiehl und Nümbrecht und der Initiative Weitblick. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Versorgung von
schwer erkrankten und sterbenden Menschen
in der ländlichen Region. Zahlreiche Vorträge,
unter anderem mit dem langjährigen Staatsminister Franz Müntefering, der zum Thema „Die
Achtung vor dem Leben“ sprechen wird, werden die Besucher informieren. Vom Klinikum
Großhadern in München kommt Professor Dr.
Stefan Lorenzl, der sich mit Palliativmedizin
bei neurologischen Erkrankungen beschäftigt.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
Anschließend geht es unter anderem um die
Sterbekultur in Alten- und Pflegeeinrichtungen
am Beispiel des Seniorenzentrums Bethel in
Wiehl. „Wir möchten den Besuchern an diesem
Tag den Hospizgedanken näher bringen, Möglichkeiten der Schmerzbehandlung aufzeigen
und somit zu einer besseren Versorgung der betroffenen Menschen beitragen“, erklärte Horst
Fasel von der Initiative Weitblick. „Die Wertevorstellung einer Gesellschaft erkennt man
auch daran, wie sie mit alten, schwachen und
sterbenden Menschen umgeht.“
Der Hospiz- und Palliativtag findet am
Samstag, 28. Juni, von 10 bis 14 Uhr in der
Dr.-Becker-Rhein-Sieg-Klinik, Höhenstraße
30, statt.
HC
MORSBACH-HOLPE. Zum Auftakt der
Sommerferien findet am Sonntag, 6. Juli,
um 10 Uhr, eine festliche Konzertmatinée
in der Kirche in Holpe statt. Anlässlich des
Patronatsfestes musizieren unter anderem das Vokalensemble „A CAPPELLA“,
Köln, sowie der Knaben- und Mädchenchor der Bergischen Akademie für Vokalmusik. In der anschließenden Messe
um 11 Uhr stellen die beiden Chöre unter
anderem moderne Lieder aus dem neuen
Gotteslob vor.
ENGELSKIRCHEN. Die Praxis für Radiologie und Nuklearmedizin am St.-JosefKrankenhaus betreibt jetzt auch einen
Hochfeld-Kernspintomographen. Dieser
ist einzigartig im Oberbergischen Kreis. Er
ermöglicht die Erstellung hochauflösender Bilder zur optimalen Darstellung auch
kleinerer Veränderungen im Körper. Die
verbesserte Bildqualität ist insbesondere
bei neuroradiologischen und orthopädischen sowie onkologischen Fragestellungen von großem Vorteil. Weitere Informationen unter Telefon (0 22 63) 8 10.
OBERBERGISCHER KREIS. Kreisjugendseelsorger Norbert Fink hat mit 14 Jugendlichen eine Jugendfahrt nach Polen
unternommen. Zunächst nahm die Gruppe in Lednica bei Posen am größten einmal jährlich stattfindenden europäischen
Jugendtreffen mit etwa 80 000 Teilnehmern teil. Zum Abschluss hatten die Jugendlichen eine Privataudienz bei Kardinal Dziwisz, der 39 Jahre lang der Sekretär von Johannes Paul II. war.
MARIENHEIDE. Die Wallfahrtsoktav steht
in diesem Jahr unter dem Motto „Geteilte Freude - geteilter Glaube“. Sie wird am
Freitag, 4. Juli, um 22 Uhr mit einer Lichterprozession vom Heilteich zur Wallfahrtskirche eröffnet. Von Samstag, 5.
Juli, bis Sonntag, 13. Juli, folgen zahlreiche Pilgermessen mit Pilgern aus dem
gesamten Oberbergischen Kreis. Am
ersten Oktavwochenende ist Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp
Festprediger am Samstag, 6. Juli. Am
Sonntag, 7. Juli, predigt Kreisjugendseelsorger Norbert Fink. Am zweiten Oktavwochenende predigt Pater Xavier
Alangaram SVD, St. Augustin. Die Messen finden jeweils um 17 Uhr statt.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37
AUS DEM ERZBISTUM
RHEINISCH-BERGISCHER KREIS:
Siegbert Klein,
Mobil (01 77) 6 12 20 10
LEVERKUSEN:
Kathrin Becker,
Mobil (01 62) 9 40 70 14
Weltmeisterschaft fördert Ökumene
Benachbarte Gemeinden schauen Fußballspiele gemeinsam
BURSCHEID. Die Pfarrgemeinde St.
Laurentius beabsichtigt, das ehemalige
Pfarrhaus von Liebfrauen in Hilgen zu
verkaufen. Interessenten melden sich im
Pastoralbüro, Altenberger Straße 3, Telefon (0 21 74) 84 71.
BENSBERG. Der berühmte Organist Thomas Heywood aus Melbourne gibt am
Sonntag, 29. Juni, um 20 Uhr ein Konzert an der Rieger-Orgel in St. Nikolaus
in Bergisch Gladbach-Bensberg.
IMMEKEPPEL. Die Anbetungsstätte in
der Kirche St. Lucia in Overath-Immekeppel ist täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet.
WERMELSKIRCHEN. Zum Pilgern auf dem
Bergischen Jakobusweg lädt die Kolpingsfamilie Wermelskirchen am Samstag, 5. Juli, ein. Start ab dem Rathaus mit
dem Wanderbus ist um 12.53 Uhr.
OPLADEN. „Orient trifft Okzident“ – unter diesem Motto zelebriert Pater Jacob
Aleckal am Samstag, 5. Juli, um 17 Uhr in
St. Remigius eine Messe im syromalabarischen Ritus, die musikalisch gestaltet
wird von indischen Musikern. Anschließend findet im Pfarrsaal eine Benefizveranstaltung zu Gunsten der Leverkusener
Tafel statt mit indischem Essen und Getränken sowie Darbietungen indischer
Künstler. Eintrittskarten zu fünf Euro (inklusive Wasser und Hauptgericht) gibt
es im Pastoralbüro St. Remigius.
WIESDORF. Ein ökumenisches Orgelkonzert haben die Kirchenmusiker
Christian Röske und Michael Kristahn
für Samstag, 28. Juni, vorbereitet. Es beginnt um 20 Uhr in der evangelischen
Christuskirche, Dönhoffstraße 2, und
wird um 21 Uhr in der Kirche Herz Jesu,
Wiesdorfer Platz 55, fortgesetzt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
OPLADEN. Christian Linker ist am Montag, 30. Juni, um 19 Uhr an der Erzbischöflichen Marienschule zu Gast und
liest im Atrium aus seinem Buch „Absolut am Limit“. Der Jugendbuchautor und ehemalige Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend ist selbst Marienschüler
gewesen.
HAND. Mia (8) und Janine (12) sind fußballbegeisterte junge Damen. Sie spielen die Partie Deutschland gegen Ghana
am Kicker vor dem Gemeindesaal von St. Konrad in Bergisch Gladbach-Hand. Drinnen im Saal sitzen und stehen an die
100 Männer und Frauen, die das Spiel an einer etwa zehn mal sechs Meter großen Leinwand verfolgen. Alle Spiele der
deutschen Mannschaft werden abwechselnd in St. Konrad oder in den Räumen der gegenüberliegenden Evangelischen
Freikirchlichen Gemeinde gemeinsam geschaut. Gelebte Ökumene: Gemeinsam feuert man die deutsche Mannschaft an,
feiert man die Tore und genießt die besondere Atmosphäre.
(Foto: KL)
Mit Lego-Männchen und großem Knall
Mitmach-Ausstellung in der Jugendkirche
OPLADEN. Zweifel in eine Streichholzschachtel schreiben, eine Papiertüte mit beleidigenden Worten knallen lassen, mit Lego-Männchen stellen, wie „Füreinander statt
gegeneinander“ aussehen kann – all das und
noch viel mehr kann man in der Mitmachausstellung zum so genannten Franziskusgebet
„Herr, mache mich zu einem Werkzeug Dei-
nes Friedens“ unternehmen, die aktuell in der
Jugendkirche Leverkusen in der Aloysiuskapelle zu sehen ist. „Die Wanderausstellung zu
Tod und Leben, die wir in der Fastenzeit hier
hatten, ist super angenommen worden. Da haben uns Lehrer angesprochen: Macht so etwas
doch häufiger. Also haben wir uns hingesetzt
und selbst etwas entwickelt“, erklärt Jugendreferentin Kirsten Pretz.
Das Ergebnis bringt einen über Impulse, Fragen und praktisches Tun
dazu, sich mit Themen
auseinanderzusetzen wie
„Was kann ich verzeihen,
was nicht?“ oder „Was
ist der Unterschied zwischen Freundschaft und
Liebe?“ Jeder kann sich
die Ausstellung ansehen
während der normalen
Öffnungszeiten der Kirche, montags bis freitags
in der Regel von 9.30 bis
17 Uhr. Führungen für
Von denen, die spontan in der Kirche vorbeischauen, wird die Station „ ... dass ich Licht ent- Gruppen kann man verzünde, wo Finsternis regiert“ gut angenommen. Jugendreferentin Kirsten Pretz und FSJ‘lerin einbaren unter Telefon
Andrea Adler zeigen: Fürbitte aufschreiben, in die Mauer stecken und ein Licht entzünden.
(0 21 71) 40 49 60. KB
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Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Kirche im Gefängnis
Priester- und Dienstjubiläum im Knast
SIEGBURG. „Kirche muss an der Seite derer sein, die am Rande stehen. Nachdem ich
schon so viel darüber gepredigt habe, ist es an
der Zeit, diesen Satz zu verwirklichen“, dachte sich Werner Kaser, als er sich 1994 um die
Stelle des Gefängnisseelsorgers in Siegburg bewarb. Am 1. August 1994 durfte er anfangen.
Nach der Priesterweihe am 27. Juni 1974 war er
als Regionalgeistlicher für die Jugend in Leverkusen-Schlebusch tätig. In dieser Zeit besuchte
er einmal einen Tag lang die Justizvollzugsanstalt (JVA) Siegburg, und die Erfahrungen dieses Tages ließen ihn nicht mehr los. Doch zunächst wirkte er noch 14 Jahre als Jugendseelsorger im Rheinisch-Bergischen Kreis. Nach
einem Praktikum in der Gefangenenseelsorge
war er sich sicher, wohin er gehört. „Die Verknüpfung von Seelsorge und Diakonie hat mich
gereizt“, sagt er. Dankbar denkt er an die vielfältige ehrenamtliche Unterstützung; er würde
sich jedoch freuen, wenn noch viel mehr Menschen bereit wären, sich im 2002 gegründeten
Gefängnisverein, dessen Geschäfte er führt, zu
engagieren. Der Verein bietet Freizeit- und Bildungsveranstaltungen für die Häftlinge an und
bildet ehrenamtliche Mitarbeiter aus, die sich
in Gesprächsgruppen den Inhaftierten für Ge-
spräche zur Verfügung stellen. Am Samstag, 27.
September, feiert er in einem Gottesdienst mit
anschließendem geselligen Treffen in der JVA
Siegburg sein 40-jähriges Priesterjubiläum und
sein 20-jähriges Dienstjubiläum mit „seiner“
Gefängnisgemeinde sowie Freunden, Förderern
und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
CG
Die Pforte der Justizvollzugsanstalt Siegburg passiert
Pfarrer Werner Kaser seit 20 Jahren täglich. (Foto: CG)
Jetzt modern
Frauengemeinschaft St. Joseph feiert Jubiläum
THOMASBERG. Besinnungstage, Wallfahrten, Bildungsveranstaltungen, Cafeteria bei allen möglichen Anlässen, Internet-Café… die
Frauengemeinschaft (kfd) St. Joseph engagiert
sich auf vielfältige Weise. In diesem Jahr feiert sie ihr 60-jähriges Bestehen. Die Geschichte
der kfd St. Joseph begann damit, dass der Pfarrer Hans Thomé über die Dörfer zog und Frauen um Mithilfe im „Mütterverein“ warb. Mit 50
Frauen begann der Verein seine Arbeit, einige
Jahre später zählte er bereits 220 Mitglieder –
heute sind es noch 160.
Längst ist die Frauengemeinschaft kein
„Mütterverein“ mehr und das Image eines
„Betvereins“ hat sie auch abgelegt. Ganz modern präsentiert sie sich mit eigener InternetPräsenz und betreibt auch das Internet-Café im
Pfarrheim. Die Mitglieder der kfd engagieren
sich in allen Bereichen der Pfarrgemeinde und
gehen auch „nach draußen“. Sie suchen Kontakt zu anderen Konfessionen und Kulturen und
machen auch vor der Politik nicht halt. Bei Besuchen im Landtag, im Europaparlament oder
im Berliner Reichstag diskutierten sie mit den
Abgeordneten über Themen, die ihnen auf den
Nägeln brennen. Seit 1998 leitet Marliese Wey-
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
ler mit ihrem Team aus Vorstand und zehn Mitarbeiterinnen die kfd. Seit 45 Jahren und damit am längsten ist Franziska Stockhausen dabei. Mit einem Festgottesdienst am Samstag,
28. Juni, um 17 Uhr in St. Joseph und einem
anschließenden Umtrunk feiert die Frauengemeinschaft ihr Jubiläum.
CG
➔ www.kirche-am-oelberg.de
Vorstand und Mitarbeiterinnen der kfd ihrem Präses,
Diakon Udo Casel, bei einer Wallfahrt.
(Foto: Privat)
EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER,
NEUNKIRCHEN, SIEGBURG,
SANKT AUGUSTIN UND
TROISDORF:
Christa Gast,
Telefon (0 22 44) 46 85
SANKT AUGUSTIN. In einem Festgottesdienst in der Kirche des Missionspriesterseminars der Steyler Missionare weihte der
Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig
Schick den Steyler Missionar Ritchille Salinas (Foto)
zum Priester. Salinas wurde 1983 in
Trento, auf der Insel
Mindanao auf den
Philippinen, geboren. Nach dem Abitur kam er mit den
Steylern in Kontakt und trat in den Orden ein. Seit 2008 studiert er an der
Theologisch-Philosophischen Hochschule Sankt Augustin. Im Sommer
2013 schloss er sein Theologiestudium ab. Bis November 2014 absolviert
er sein Pastoraljahr in einer Pfarrei in
Augsburg.
TROISDORF. Während in Brasilien
Fußball gespielt wird, zeigt das ökumenische Filmforum in seinem Sommerkino drei Filme zum Thema „Fußball“: „Der ganz große Traum“ (Sebastian Grobler, 2011), „Das Wunder
von Bern“ (Sönke Wortmann, 2003)
und „Kick it like Beckham“ (Gurinder
Chadha, 2002). Die Filme werden am
Freitag, 4. Juli, Samstag, 5. Juli, und
Sonntag, 6. Juli, jeweils mit Einbruch
der Dunkelheit unter den Bäumen der
Johanneskirche, Viktoriastraße 1, gezeigt. Der Eintritt ist frei. Ab 20 Uhr
ist auch der Biergarten geöffnet. Bei
schlechtem Wetter wird das Sommerkino in die Kirche verlegt.
BERGHEIM. Beim 3. Bergheimer Orgelkonzert spielt am Sonntag, 29.
Juni, um 17 Uhr Johannes Schröder
aus Köln an der historischen Steinmeyer-Orgel von 1896 unter anderem
Werke von Johann Sebastian Bach,
Johannes Brahms, Felix Mendelssohn Bartholdy und eine eigene Improvisation zum Hochfest „Peter und
Paul“. Der Eintritt ist frei. Es wird am
Ende um eine Spende zur Finanzierung der Orgel gebeten. Ebenso ist
es möglich Orgelpfeifenpatenschaften zu erwerben.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39
AUS DEM ERZBISTUM
BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN
UND ZÜLPICH: Anja Krieger
Telefon (0 22 51) 5 51 36
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
BAD MÜNSTEREIFEL. Unter dem Thema „Erben und Vererben – den Nachlass richtig regeln“ bietet das Seniorenhaus Marienheim einen Vortrag der
Juristin Claudia Eckermann-Seel an.
Die Veranstaltung findet statt am Montag, 30. Juli, um 17 Uhr in der Bibliothek
des Seniorenhauses Marienheim, Langenhecke 24. Um vorherige Anmeldung
unter Telefon (0 22 53) 5 42 60 wird gebeten.
ZÜLPICH. Kaplan Stefan Wißkirchen
wird am Sonntag, 29. Juni, mit einer
Messe um 11 Uhr in St. Peter verabschiedet. Zum 15. August wird Wißkirchen neuer Pfarrer des Seelsorgebereiches Lövenich/Weiden/Widdersdorf
(Köln). Nach der Messe ist die Möglichkeit zur Begegnung mit dem scheidenden Seelsorger im Pfarrzentrum
St. Peter. Die Einführung als Pfarrer ist
am Sonntag, 24. August, um 15 Uhr in
der Kirche Heilig Geist, Köln-Weiden,
Bunzlauer Straße 25.
ZÜLPICH. Die Ausstellung „Kreuz und
Quer – mit der Schöpfung“ im Programm des Ökumenischen Kirchengartens zur Landesgartenschau wird
am Freitag, 4. Juli, um 18 Uhr in der
Evangelischen Christuskirche Zülpich,
Frankengraben 41, eröffnet. Zu sehen
sind Exponate des in Zülpich-Bürvenich lebenden Künstlers Gerd Stühl,
der sich darin der künstlerischen Naturbeobachtung und Naturschilderung
zuwandte. Die Präsentation kann bis
Sonntag, 3. August, täglich von 10 Uhr
bis 18 Uhr besucht werden. Anmeldungen zur Ausstellungseröffnung bis 28.
Juni erbeten unter Telefon (0 22 52)
27 17 oder per E-Mail an christus-kgm.
[email protected]
RHEINBACH. Einen Sponsorenlauf veranstaltet die Schülervertretung des
Erzbischöflichen St.-Joseph-Gymnasiums am Dienstag, 1. Juli, für die Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf
bis acht. Die Schülerinnen der Klassen
neun bis elf werden sich für den Tag
einen Job suchen. Die Honorare und
Sponsorengelder sind für Förderprojekte des Eine-Welt-Projektausschusses der Schule bestimmt.
Überdimensional und mit neuem Wert
Jugend des Seelsorgebereichs mit ungewöhnlichem Projekt
ZÜLPICH. Nachhaltigkeit und Umweltscho- sam mit der Jugend des Seelsorgebereiches
nung standen zunächst im Mittelpunkt einer Bad Münstereifel mit umfunktionierten und
Jugendmesse des Seelsorgebereichs. Im zwei- ebenfalls wiederverwerteten Pflanzgefäßen
ten Schritt des Projektes stand dann ganz kon- begrünt. Von 10 Uhr bis 18 Uhr sind Besukrete Arbeit an. Mit Kaplan Stefan Wißkirchen cher der Laga eingeladen, die Aktion tatkräfsowie Stefan Bönninghausen von der Katholi- tig zu unterstützen. Dazu haben die Jugendlischen Jugendagentur Bonn werkelten die Ju- chen spirituelle Impulse, Lieder und eine Ergendlichen einen Nachmittag lang im Hof des klärung zum Projekt vorbereitet.
AK
Pfarrzentrums an St. Peter und gestalteten aus
alten Holzpaletten zwei
überdimensionale Stühle und ein „Sofa“. Bei
den Teilnehmern kam
schnell Begeisterung auf,
eigenhändig „aus Müll
etwas Neues zu schaffen“, so die Gruppe. In
einem letzten Schritt und
mit Hilfe einer großzügigen Blumenspende werden die bereits auf dem
Gelände des Kirchengartens der Landesgartenschau (Laga) verteilten „Möbel“ am Sonn- Gut gelaunt gingen die Jugendlichen um Kaplan Stefan Wißkirchen (stehend, dritter von links)
(Foto: AK)
tag, 6. Juli, gemein- und Stefan Bönninghausen (stehend, zweiter von links) ans Werk.
Sie können noch blöder
Viel Applaus für Kabarettprojekt der Ursulinenschule
HERSEL. Die Begeisterung in der Turnhalle
der Ursulinenschule war deutlich spürbar. Hier
probten Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen der Realschule und des Gymnasiums
ein Kabarett-Programm ein. Unter dem Motto „Was niemand ahnt: Wir können noch blöder!“ hat die Kabarett-AG den „ganz normalen
Schulalltag“ unter die Lupe genommen und ein
Jahr lang kabarettistisch aufbereitet. Unter Leitung von Christoph Oldeweme widmeten die
Akteure viele Nachmittage und Freizeit-Stunden ihrem Projekt. Der erste Erfolg stellte sich
schon vor der Premiere ein: Beide Vorstellungen mit je 270 Gästen waren ganz schnell ausverkauft.
Erstmalig
standen
Lehrerinnen,
Lehrer
und Schülerinnen bei
der sechsten Kabarettrevue in der erzbischöflichen Ursulinenschule
gemeinsam auf der Bühne. Das Projekt schmiedete 15 Lehrerinnen und
Lehrer, zwei Schulleiter,
eine Schulsekretärin und
21 Schülerinnen zusammen. Mit zum Ensemble
gehörte auch das „Salonorchester“. Begeisterter Applaus nach einem
Mit viel Wortwitz, Mimik und Gestik demonstrierten Lehrerinnen und Schülerinnen der Schuljahr Arbeit war
Ursulinenschule den „ganz normalen Schulalltag“.
(Foto: ES) der schönste Lohn. ES
40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Späterer Papst als Doktorvater
BONN: Beate Behrendt-Weiß,
Telefon (0 22 26) 1 55 43
BORNHEIM, MECKENHEIM UND
RHEINBACH: Erhard Schoppert,
Telefon/Fax (02 28) 32 22 55
Professor Wohlmuth feiert Goldenes Priesterjubiläum
BONN. Am 29. Juni ist es 50 Jahre her, seit
Professor Dr. Josef Wohlmuth in Eichstätt zum
Priester geweiht worden ist. 40 Jahre von dieser Zeit lebt der 1938 im bayerischen Laibstadt
geborene Theologe nun aber schon im Rheinland und fühlt sich hier sehr wohl, wie er betont. Wohlmuth studierte Theologie in Eichstätt
und Innsbruck und war nach seiner Priesterweihe 1964 zunächst vier Jahre Kaplan in Gunzenhausen. Für seine Promotionsstudien ging er an
die Universitäten in Tübingen, Bologna, Nimwegen, Regensburg und Bonn. Sein Doktorvater war Josef Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. 1980 habilitierte der Jubilar in Bonn
im Fach Dogmatik und Dogmengeschichte und
war bis 1986 Professor für Theologie und ihre
Didaktik an der Erziehungswissenschaftlichen
Fakultät der Uni Köln. Danach lehrte er bis zu
seiner Emeritierung im Jahr 2003 Dogmatik in
Bonn.
Ganz besonders gern erinnert sich der geschätzte Hochschullehrer an die zwei Jahre,
die er in Jerusalem verbrachte. Der jüdischchristliche Dialog war ihm – neben der Konzilienforschung - stets ein Herzensanliegen.
Eine intensive Zeit erlebte Wohlmuth auch
Professor Dr. Josef Wohlmuth feiert sein 50-jähriges
Priesterjubiläum.
(Foto: BBW)
nach seiner Emeritierung als Leiter des Cusanuswerkes (2004 bis 2011). Und auch heute noch sind dem 76-Jährigen die Seelsorge
und der Austausch über elementare Fragen
von Glaube, Kirche, Politik und Gesellschaft
besonders wichtig.
BBW
Verliebt in Schweden
Kurzweiliger Abend bei der Bücherei St. Johannes
MECKENHEIM. Es war nicht schwierig, sich der Nähe wohnt. Doch bis beide zueinander finin Schweden zu verlieben bei einem amüsan- den, muss noch einiges über die Eigenarten der
ten Abend, zu dem die Öffentliche Bücherei St. Deutschen und Schweden geklärt werden, zum
Johannes geladen hatte. Redakteurin Christia- Beispiel, warum das Reißverschlussverfahren
ne Stella Bongertz und der schwedische Musi- den Schweden gegen die Ehre geht oder auch
ker und Journalist Joakim Montelius lasen aus über Partys, den Kräfskivas, bei denen große
ihrem Buch „Verliebt in Schweden: eine Ge- Mengen Krebse und Alkohol von Erwachsenen
schichte ohne Elch aber mit Herz“. 40 Gäs- in karnevalistischer Aufmachung verzehrt werte waren der Einladung gefolgt und lauschten den.
ES
der mit viel Humor und
Selbstironie geschriebenen Liebesgeschichte.
Der Inhalt: Stella sucht in
Schweden Zuflucht, weil
daheim alles den Bach
runtergeht: Job, Liebe,
Wohnung. Als sie ihrer
Gastwirtin erzählt, dass
sie dringend eine neue
Bleibe braucht, bietet die
Schwedin ihr ein kleines
Strandhaus an. Damit
verändert sich Stellas Leben für immer. Denn sie
verliebt sich in das Land
und in Joakim, einen al- Büchereileiter Herbert Kalkes (von links), das Gastwirtspaar Andres und Otto Stangl
(Foto: ES)
ten Freund, der ganz in sowie die Autoren Stella Bongertz und Joakim Montelius.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
BONN-PÜTZCHEN. Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 29. Juni, um 16 Uhr in
St. Adelheid wird Pfarrvikar Pater Josey
Thamarassery CMI (Foto) nach drei Jahren im Seelsorgebereich „Am Ennert“
verabschiedet. Zuvor war er Pfarrer im
Burgviertel
gewesen. Jetzt kehrt er als
Provinzoberer seines
Ordens – der Kongregation der Karmeliter der Unbefleckten
Empfängnis Mariens
– in seine Heimat Indien zurück. Sein Nachfolger als Pfarrvikar, Pater Tijo, kommt im
August von Hilden nach Bonn; seine Aufgabe als Ordenskoordinator übernimmt
Pater Georgekutty, der zurzeit noch Kaplan in Bedburg ist.
BONN-MEHLEM. Nach größerem Ausund Umbau wird die Integrative Kindertagesstätte St. Severin, Roderichstraße 24,
am Sonntag, 29. Juni, feierlich gesegnet.
Das Fest beginnt mit einem Familiengottesdienst um 11.15 Uhr in der Pfarrkirche,
Mainzer Straße.
BONN. Eine Spende von 1000 Euro konnten Vertreter der Bonner Caritas von der
Stadtbäckerei Rott entgegennehmen.
Der Erlös aus der Osterlammaktion der
Citypastoral Bonn in Kooperation mit der
Bäckerei ist für den Mahlzeitendienst der
City-Station bestimmt, wo Bedürftige für
wenig Geld essen können.
BONN-ENDENICH. „SommerNachtsMusik“ ist am Freitag, 4. Juli, um 21 Uhr in St.
Maria Magdalena, Magdalenenstraße 25,
zu erleben.
BONN. Zum Themenabend „Eine Uni für
alle: Studieren mit Behinderung als Herausforderung und Chance“ lädt die Katholische Hochschul-Gemeinde (KHG) am
Dienstag, 1. Juli, um 20 Uhr in den Kapitelsaal von St. Remigius, Brüdergasse 8, ein.
RHEINBACH. Zum Sommerfest lädt das
Seniorenzentrum Marienheim am Samstag, 28. Juni, ab 14.30 Uhr ein. Dabei besteht Gelegenheit, sich über das Seniorenheim zu informieren.
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41
AUS DEM ERZBISTUM
BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN,
PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT,
FRECHEN, HÜRTH, WESSELING:
Benedikt Boecker,
Telefon (01 77) 8 77 24 94
[email protected]
BRÜHL. Das Marienhospital Brühl bietet im Juli einen Gesprächskreis für
pflegende Angehörige an. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die bereits in der Familie oder in der Nachbarschaft einen Menschen pflegen und
den Erfahrungsaustausch mit anderen
pflegenden Angehörigen suchen. Der
Gesprächskreis schafft die Möglichkeit
zum Informations- und Erfahrungsaustausch, aber auch Raum, um Gefühle
und Ängste ausdrücken zu können. Das
Angebot findet in Zusammenarbeit mit
dem Hospizverein Brühl statt. Begleitet wird der Gesprächskreis von den
examinierten Krankenschwestern und
Pflegetrainerinnen Christiane Schaefer
und Sharon Mindak sowie Beate Geske, Heilpraktikerin für Psychotherapie
im Hospizdienst Brühl. Die Veranstalting findet am Mittwoch, 2. Juli, um 18
Uhr im Marienhospital, Mühlenstraße
21–25, statt. Nähere Informationen unter Telefon (0 22 32) 7 43 01. Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Anmeldung
ist nicht erforderlich.
FRECHEN. Kaplan Michele Lionetti ist
in die Pfarreiengemeinschaft Frechen
versetzt worden. Lionetti wurde 1976
in Rom geboren und 2013 im Kölner
Dom zum Priester geweiht. Zurzeit ist
er im Vorbereitungsdienst als Priester
in Wipperfürth im dritten Jahr der Berufseinführung. Er wird seinen Dienst
in Frechen am 1. September beginnen.
BRÜHL. Im Rahmen der Überprüfung des
Altenzentrums Johannesstift bewertete
der Medizinische Dienst der Krankenkassen das Dechant-Güttler-Haus mit
der Gesamtnote 1,0. Geprüft wurden die
Bereiche Pflege und Medizinische Versorgung, Umgang mit demenzkranken
Bewohnern, Soziale Betreuung und Alltagsgestaltung sowie Wohnen, Verpflegung und Hauswirtschaft. Besonders
wertvoll an dieser Bestnote ist die zusätzliche Bewertung durch die befragten Bewohner. Alle Senioren vergaben
ihrer Einrichtung die Note „Sehr gut“.
„Dies zeigt einmal mehr, dass der eingeschlagene Weg, gestützt auf unser
Leitbild, genau der richtige ist“, erklärte
Werner Virnich, Einrichtungsleiter des
Altenzentrums Johannesstift.
Kindergartentante? Lang, lang ist‘s her
Montessori-Kinderhaus feiert 50-Jähriges
KERPEN-SINDORF. Sein 50-jähriges Bestehen feierte das Montessori-Kinderhaus mit einem Freiluftgottesdienst und einem großen
Für die Leiterin Inge Mülthaler gab es zum Jubiläum Blumen
auch von ehemaligen Eltern.
(Foto: Boecker)
Fest. In der katholischen Einrichtung werden 88
Kinder von eins bis sechs Jahren betreut. Voraussetzung für die Aufnahme von Kindern unter drei Jahren und zurzeit 14 Kindern mit unterschiedlichen Behinderungen, war der Umbau
der Einrichtung vor zwei Jahren. Für Einrichtungsleiterin Inge Mülthaler, die seit 22 Jahren
im Montessorihaus arbeitet und der insgsamt 23
Mitarbeiterinnen zur Seite stehen, hat sich die
Arbeit in den vergangenen Jahren grundlegend
verändert. Auch wenn die Pflicht zur Dokumentation viel Zeit und Energie aufwende, habe sie
die Freude an der Arbeit mit den Kindern nie
verloren. Getreu der Pädagogik von Maria
Montessori versuche man mit großem Engagement die Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen. Beklagt wird von Mülthaler, dass in der
breiten Öffentlichkeit die großen Herausforderungen an die Erzieherinnen nicht ausreichend
gewürdigt würden. „Das Bild der kaffeetrinkenden, vom Aufenthalt im Freien gut gebräunten
Kindergartentante ist leider noch weit verbreitet“, so die Leiterin.
BB
Auftritte in Frankreich und England
Zievericher Kirchenchor auf Kultur- und Konzertreise
BERGHEIM-ZIEVERICH. Der Kammerchor Rhein Erft, wie sich der Zievericher
Kirchenchor außerhalb lokaler Zusammenhänge nennt, brach kürzlich zu einer Konzert- und Kulturreise nach Amiens und London auf. Erstes Ziel war die 140 Kilometer
nördlich von Paris liegende Stadt Amiens mit
der Kathedrale Notre Dame d’Amiens. Dort
bereitete die für die Kirchenmusik zuständige Schwester Marie-Pascal den Chor auf die
schwierige Akustik in der größten Kathedrale Frankreichs vor, da es sich bei ihr um einen
145 Meter langen Raum handelt. Schließlich
sang der Chor im Hochamt.
Von Amiens aus führte die Reise nach Lon-
don. Eine mehrjährige Zusammenarbeit verbindet den Chor mit dem Londoner Konzertorganisten Richard Brasier. Dieser war bereits
nach Amiens gekommen, um den Chor dort
zu begleiten. In der von ihm betreuten Londoner Pfarrkirche St. Laurence Upminster fand
der zweite musikalische Höhepunkt der Fahrt
statt. Dort sang der Zievericher Chor gemeinsam mit dem Parish Choir St. Laurence. Aufgrund der positiven Erlebnisse plant der Londoner Gastgeberchor im nächsten Jahr einen
Gegenbesuch in Deutschland. Für nächstes
Jahr plant der Kammerchor Rhein Erft eine
Reise nach Portugal mit den Zielen Lissabon,
Coimbra und Porto.
BB
Die Zievericher Sängerinnen und Sänger bei ihrem Auftritt in der beeindruckenden Kathedrale Notre Dame d‘Amiens. Der
Chor gestaltete dort ein Hochamt musikalisch mit.
(Foto: Privat)
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Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
AUS DEM ERZBISTUM
Guter Start mit Baby
KÖLN: Felicitas
Rummel-Volberg,
Telefon (02 21) 87 88 55
Initiative der Familienbildung mehr als 200-mal genutzt
KÖLN. Mehr als 200 Familien haben bereits enforen zusammen, um den Familien die erste
die kostenlose Unterstützung von „Guter Start Zeit nach der Geburt zu erleichtern. Die ehrenmit Baby“ in Anspruch genommen. Die Initia- amtlichen Mitarbeiterinnen begleiten die Famitive der Katholischen Familienbildung versteht lien für rund drei Monate ein- bis zweimal pro
sich als moderne, organisierte Nachbarschafts- Woche für zwei bis drei Stunden. Weitere Inhilfe, um Familien nach der Geburt eines Ba- formationen gibt es in der Geschäftsstelle Fabys zur Seite zu stehen. Denn viele Familien milienforum Südstadt unter Telefon (02 21)
sind nach der Freude über die glückliche Ge- 99 20 06 40.
RUM
burt durch die Rund-um-die Uhr-Betreuung er- ➔ www.guter-start-mit-baby.de
schöpft, und viele von
ihnen sind unsicher im
Umgang mit dem Neugeborenen. In der ersten
Phase nach der Geburt
geben
ehrenamtliche
Helferinnen Starthilfe
durch Kinderbetreuung,
Begleitung zu Terminen
oder Hilfe bei der Organisation des Alltags.
Das Heilig-Geist-Krankenhaus, die Uni-Klinik,
das St.-Vinzenz-Hospital und das Krankenhaus
der Augustinerinnen arbeiten mit den Fami- „Guter Start mit Baby“ hilft jungen Familien mit Geschwisterkindern, die
(Foto: RUM)
lienzentren und Famili- Anlaufschwierigkeiten zu erleichtern.
Alfonsushaus wird abgerissen
Acht Patres müssen umsiedeln - GAG plant Wohnhäuser
MÜLHEIM. „Es ist schon das dritte Kloster, Ehrenfeld eine neue Heimat finden, andere gedas ich schließen muss“, bedauert Pater Wolf- hen eventuell nach Bonn oder Trier. Von den
gang Gerhard vom Redemptoristen-Orden in acht Bewohnern des Alfonsushauses ist nur eider Holsteinstraße. Denn das Alfonsushaus des ner jünger als 70 Jahre. Die Redemptoristen
Ordens soll abgerissen werden. Bis zum Ende sind wie viele Gemeinschaften überaltert. Die
des Jahres müssen er und seine sieben Mitbrü- Schließung des Klosters betrifft nicht nur den
der das Haus verlassen haben. Die Wohnungs- Orden, sondern auch die Mülheimer Katholigesellschaft GAG plant, anstelle von Klosterge- ken. Zu den Gottesdiensten kommen regelmäbäude und Kirche Wohnhäuser zu bauen. Dass ßig rund 80 Gläubige aus dem Viertel. RUM
sie schon zum Jahresende Mülheim verlassen
müssen, war für den Leiter des Redemptoristenordens und seine Mitbrüder ein Schock. Die Mülheimer Bürger sammeln
Unterschriften, um den
geplanten Abriss der Kapelle zu verhindern. „Et
Kapellche muss blieve“,
fordern Simone Kretz
und Christoph Molitor,
Sprecher der Aktion. Einige Patres werden vielleicht im Seniorenhaus Zum Bedauern des Ordens und der Mülheimer wird das Alfonsushaus in nächster Zeit
(Foto: RUM)
Heilige Drei Könige in abgerissen werden.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
EHRENFELD. Die Klinik für Innere Medizin
am St. Franziskus-Hospital hat eine neue
Leitung. Professor Dr. Claus Doberauer hat seinen Dienst aufgenommen. Der
59-jährige Mediziner ist Facharzt für Innere Medizin und besitzt zusätzliche Qualifikationen unter anderem in spezieller internistischer Intensivmedizin, Infektologie
und Diabetologie.
KÖLN. Der St.-Kunibert-Chor unter der
Leitung von Gerhard Blum beendet am
Sonntag, 29. Juni, um 11.15 Uhr in St. Kunibert die liturgische Gesamtaufführung
des Oratoriums „Der Messias“ von Händel für Soli, Chor und Orchester. Der Chor
begeht damit zugleich sein Stiftungsfest.
KÖLN. Mit einem ökumenischen Gedenkgang am Samstag, 28. Juni, erinnern der
Katholikenausschuss und der Evangelische Kirchenkreis an die Opfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. In einer Führung mit Günter Leitner und spirituellen
Impulsen wird an diese bitteren Kriegsjahre erinnert. Um 15 Uhr ist Start an St.
Georg. Von dort geht es zur Crux-Kirche
St. Johann Baptist. Weiter geht es zur
Kartause, wo es um 16.05 Uhr eine Station
in der Kartäuserkirche gibt. Gegen 16.30
Uhr erreicht die Gruppe die Elsaßstraße.
Dort berichtet im Bunker Reinold Louis als Zeitzeuge von den Geschehnissen.
Am 29. Juni 1943 (Peter- und Paul-Angriff)
wurde Köln von dem folgenschwersten
Luftangriff im Zweiten Weltkrieg getroffen, wobei Tausende ihr Leben verloren
und die Innenstadt fast vollständig zerstört wurde.
BICKENDORF. Zum Ausbruch des Ersten
Weltkriegs vor 100 Jahren gibt es in St.
Rochus am Freitag, 1. August, um 20 Uhr
einen Vortrag zum Thema „Der Reichsluftschiffhafen Cöln-Bickendorf und der
Luftkrieg in Köln“ mit Bildprojektionen
von Werner Müller. Um 22.15 Uhr wird
der Stummfilm „Im Westen nichts Neues“ gezeigt. Die amerikanische Originalfassung erhielt eine neue Musikfassung
von Wilfried Kaets; um 00.45 Uhr schließt
sich ein Friedensgebet mit Impulsen und
Musik an. Karten gibt es im Pfarrbüro,
Weißdornweg 91, und unter Telefon
(02 21) 9 56 52 00.
➔ www.rochuskirche.de
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43
BERICHT
Das Desaster bahnt sich an
Der Turmbau zu Babel – eine Geschichte mit Zukunft
W
er baut, braucht viel Geld – und Geduld. Davon können nicht nur die Auftraggeber der
zurzeit größten Baustelle Europas – das ist der
Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg –
oder die Bauherren der turmhaft aus dem Hamburger Hafenbecken ragenden Elbphilharmonie
ein Lied singen. Gewaltige Bauten brauchen gewaltige Anstrengungen. Der Erfolg ist nicht gewiss. Das ist offensichtlich eine menschliche
Grunderfahrung.
Die Bibel bietet bereits in ihrem ersten Buch
(Genesis 11,1-9) die Vorlage dafür, wohin Überheblichkeit, Maßlosigkeit und fehlender Realitätssinn führen: „Auf, formen wir Lehmziegel
und brennen wir sie zu Backsteinen . . . Auf,
bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit
einer Spitze bis zum Himmel und machen wir
uns damit einen Namen . . . .“ (Gen 11,3.4). In
der Bibel ist diese menschliche Hybris der Auslöser dafür, dass Gott die einheitliche Sprache
der Menschen verwirrt. Sie verstehen einander
nicht mehr, können sich nicht über das Bauen
verständigen. Spätere Autoren fabulieren sogar
darüber, wie der Turm einstürzte (Flavius Josephus) oder wie der lasterhafte Tyrann Nimrod
(Gen 10,8) Auftraggeber des Baus ist (Augustinus). Und wer den antiken Historiker Herodot
gelesen hat, konnte zu allen Zeiten wissen, dass
der mesopotamische Hochtempel-Typus „Zikkurat“ für den Turmbau zu Babel Pate stand.
Für Pieter Bruegel der Ältere (um 1525 bis
1569) zählt das alles erst einmal nicht. Indem
er die Geschichte in die Landschaft und das
Wirtschaftsgefüge seiner Zeit versetzt, streicht
er ihren zeitlos allgemeingültigen Kern heraus.
Überhaupt fragt sich der Betrachter zunächst,
was an der technischen Fähigkeit des Menschen, solche Bauwerke zu planen und zu er-
Pieter Bruegel versetzt die biblische Geschichte des Turmbaus zu Babel aus dem Zweistromland des Orients in die Gegenwart seiner
flämischen Heimat nach Antwerpen. Links neben dem Rohbau erhebt sich die mittelalterliche Stadt. Rechts mündet die Schelde ins
Meer, über das der Seehandel mit seinen reichen Gewinnen fließt, der erst solche Bauvorhaben möglich macht. (Fotos: Raspels)
richten, schlecht sein soll. Wie bei einem Wimmelbild kann man Stunden vor dem Gemälde
verbringen und die akribisch gemalten einzelnen Szenen und Menschen bestaunen.
Die Architektur ist majestätisch – und doch,
was so symmetrisch und perfekt scheint, kann
keinen Bestand haben: Leicht neigt sich der
Bau nach links; rechts fehlt die Steinfassade des
Ziegelbaus vollständig, die links wie eine Pappkulisse wirkt. Man baut um einen Felsen herum,
der Halt geben könnte. Aber er verhindert den
umlaufenden Aufstieg. Vor dem Turm schwebt
eine scheinbar harmlose Wolke. Man hat das
Ziel erreicht. Aber steht sie auch als Symbol
für Gott oder allgemein für ein heraufziehendes „Unheil“? Das Desaster scheint sich anzubahnen, als vorne links der König die Baustelle
besucht. Soll man ihn darauf hinweisen? Lieber
huldigt man ihm. Bruegels Turmbau – eine Parabel über den Menschen. BERNHARD RASPELS
INFO
König Nimrod – als reicher Renaissance-Fürst gekleidet – ist beim Baustellenbesuch blind für die Schwierigkeiten, die das
Bauvorhaben bereitet. Die Huldigung der Steinmetze vor seinem „Prestige-Projekt“ ist ihm wichtiger.
44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Der Turmbau zu Babel hat zu unterschiedlichen Zeiten Künstler angeregt, beispielsweise im Stundenbuch des Herzogs
von Bedford. Das gleichnamige Werk von
Bruegel von 1563 wurde für eine lange
Zeit mit seinem Realismus und der Zentralperspektive stilbildend. Das Bild kann
man heute im Original im Kunsthistorischen Museum in Wien betrachten. Es
wird auch „Großer Turmbau“ genannt,
weil es 114 mal 155 Zentimeter misst und
eine kleinere veränderte Tafel im Rotterdamer Museum Boijmans van Beuningen
zu sehen ist. In Bruegels Nachfolge griffen beispielsweise Lucas und Marten van
Valckenborch das Thema auf.
➔ www.khm.at
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
BERICHT
Kriegsnachrichten aus der Familie
Der Erste Weltkrieg im Erleben einer Großfamilie
M
ehr als 750 Seiten stark ist eine der ungewöhnlichsten Veröffentlichungen, die sich
mit dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. „Mars.
Kriegsnachrichten aus der Familie“ ist eine
Sammlung von Feldpostbriefen, die alle von
Mitgliedern einer rheinischen Großfamilie
stammen. Das Besondere an dieser Sammlung,
die nach dem römischen Kriegsgott Mars betitelt ist, ist, dass sie nicht zufällig entstanden,
sondern bewusst „angelegt“ wurde.
Der Kölner Politiker Carl Trimborn, von
Beruf Rechtsanwalt und 1901 Präsident des
Deutschen Katholikentages in Osnabrück, forderte bei Kriegsausbruch die Mitglieder seiner
großen Familie – Trimborn hatte 13 Geschwister – auf, ihm Nachrichten und Briefe der im
Feld stehenden Männer zu schicken. „Hier einlaufende Briefe und Nachrichten, die für die
Familie von Interesse sind, gedenke ich ganz
oder auszugsweise vervielfältigen zu lassen
und zur Kenntnis der Geschwister zu bringen.“
Der Zentrumspolitiker hatte die geschichtliche Bedeutung erkannt, den der Kriegsbeginn
zweifellos darstellt. Ihm ging es darum, ein
möglichst vielseitiges Bild durch die Berichte
seiner Verwandten, die als einfache Soldaten,
aber auch als hohe Offiziere ihren Dienst taten,
des Geschehens festzuhalten.
Regelmäßig wurden die eingegangenen
Briefe vervielfältigt und in der Familie verschickt. Insgesamt 40 Männer aus der Familie
waren eingezogen worden oder hatten sich freiwillig gemeldet. Sie alle berichteten von ihren
unterschiedlichen Erfahrungen. Auch wenn
den Autoren der Briefe klar war, dass ihre Schreiben eine Verbreitung im größeren Familien-
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
kreis erfahren würden und dementsprechend
möglicherweise anders verfasst wurden, als
wenn sie nur an enge Vertraute adressiert worden wären, so ergibt sich doch aus der Gesamtheit der zwischen dem 14. August 1914 und
24. August 1918 eingegangenen Nachrichten
und Berichte ein durch individuelle Eindrücke geprägtes Stimmungsbild vom Leben, der
Furcht, den Ängsten und den Hoffnungen der
Männer inmitten dieses grausamen Gemetzels.
Die von Heinrich Dreidoppel, Max Herresthal und Gerd Krumeich herausgegebene
Sammlung enthält nicht nur zusätzlich eine
chronologische Übersicht des Kriegsverlaufs,
sondern auch ein Glossar der militärischen
Fachbegriffe, das auch dem Nicht-Militärexperten hilft, die Texte zu verstehen. „Mars.
Kriegsnachrichten aus der Familie“ sind eine
empfehlenswerte Lektüre für all diejenigen,
die die Daten und Fakten aus den Geschichtsbüchern und Fernsehdokumentationen mit Namen, Gesichtern und Schicksalen verbinden
ROBERT BOECKER
möchten.
H. Dreidoppel (Hrsg.), M.
Herresthal (Hrsg.), G. Krumeich (Hrsg.), Mars. Kriegsnachrichten aus der Familie.
Rundbrief der rheinischen
Großfamilie Trimborn 19141918. Klartext Verlag. ISBN
978-3-8375-0901-4. 758
Seiten, 29,95 Euro.
Limburg und die Kunst
Vor 100 Jahren in der
Kölnischen Volkszeitung (11)
I
n der Sonntagsausgabe der Kölnischen
Volkszeitung vom 21. Juni bringt die Redaktion auf der Titelseite einen Auszug aus
einem Erlass des Limburger Bischofs Augustinus die kirchliche Kunst betreffend. Es
heißt: „Eine der erfreulichsten Erscheinungen der Gegenwart ist das Wiederaufleben
des Sinnes für christliche Kunst. Zwar ist
dieser Sinn noch nicht überall hingedrungen,
aber er macht sich doch in vielen Kreisen bemerkbar. Viele Geistliche setzen eine Ehre
daran, ihrer Kirche einen wirklich künstlerischen Schmuck, sei es einen Altar, eine
Skulptur, eine Fahne, Monstranz oder sonst
ein Kirchenmöbel und Kirchenschmuck zu
beschaffen, das vor der Kritik der Kunstsachverständigen bestehen kann und den Kunstgeschmack des Volkes geeignet ist zu heben.
So sollen alle denken und wenn sie die unschöne Fabrikware nicht auf einmal beseitigen können, so viel Geschmack besitzen,
dass sie keine weitere Fabrikware anschaffen. Wie verletzt es das künstlerische Empfinden, wenn sich neben dem Dutzend gebackener Heiligenfiguren in einer Kirche nicht
ein echtes Kunstwerk findet. Man sage nicht,
Kunstwerke anzuschaffen sei zu teuer. RB
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45
AUS DEM ERZBISTUM
Von den Gästen lernen
„Frauen.Mahl.Zeit“ verbindet gemeinsames Essen mit geistreichem Dialog
WALBERBERG. Die Idee entstand während
des Eucharistischen Kongresses. Mitglieder
der katholischen Frauengemeinschaft (kfd)
aus Bornheim-Walberberg erlebten an den
Glaubenstagen in Köln, dass man nicht nur
gemeinsam Eucharistie feierte, sondern sich
auch zu gemeinsamen Mahlzeiten zusammensetzte und während der Tischgespräche
austauschte. Dabei knüpften die Walberberger Frauen unter Leitung ihrer Teamspre-
cherin Andrea Dünnwald jetzt bei ihrer Veranstaltung „Frauen.Mahl.Zeit“ auch an die
Tradition des Frauenmahls an, bei dem Frauen das Wort haben und Tischreden halten,
über die im Anschluss diskutiert wird.
Vier Gäste luden sich die Veranstalterinnen zum gemeinsamen Mahl in das Pfarrheim „Haus im Garten“ von St. Walburga
ein: die örtliche CDU-Landtagsabgeordnete Ilka von Boeselager, Heidi Ruster von der
Mitglieder der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) aus Bornheim-Walberberg luden zu einer „Frauen.Mahl.Zeit“ ein,
während der vier Gäste über ihre Arbeit für Frauen berichteten.
(Foto: Raspels)
katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle in Bonn, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bornheim Heike Blank
und die Geschäftsführerin der Katholischen
Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung Marlis
Gemein. Alle vier berichteten über ihre Arbeit und kamen mit den rund 25 Gastgeberinnen während des viergängigen Essens ins
Gespräch.
Von Boeselager lobte das ehrenamtliche Engagement der Frauen in vielfältigen
Bereichen des gesellschaftlichen Lebens,
„wenn es aber um die Verteilung von Funktionen geht, wird die Luft für Frauen dünner“.
Und sie ergänzte: „Frauen sollen sich abstimmen, um Ziele zu erreichen.“ Der Bornheimer Gleichstellungsbeauftragten ging
es vor allem um die Verbindung von Familie und Beruf, weil „Frauen ihrer Rolle als
Mutter gerecht werden wollen“. Ähnliches
stellte auch Marlis Gemein fest, die bei ihrer
Arbeit immer wieder das schlechte Gewissen von Frauen den Kindern zu Hause gegenüber spüre, wenn diese aus wirtschaftlichen Gründen zu viel arbeiten müssten. Heidi Ruster wünschte sich schließlich einen
„Inter-Generationen-Dialog“ und rät älteren Frauen: „Redet mit den jüngeren Frauen, wie es euch ergangen ist, als ihr erzogen
BERNHARD RASPELS
habt.“
Teil einer Ausstellung werden
Kirchengemeinden mit einer Stiftung können in eine Präsentation eingebunden werden
KÖLN. Kirchengemeinden, die eine oder
mehrere eigene Stiftungen haben, können
Teil einer Ausstellung werden, die das Stiftungszentrum des Erzbistums Köln ab September in Gemeinden und Einrichtungen des
Erzbistums zeigt. Auf zwei Meter mal 85
Zentimeter großen Stellwänden wird dann
nicht nur das vielfältige Engagement der 18
Stiftungen zu sehen sein, die das Stiftungszentrum betreut, sondern auch das der jeweiligen Gemeinde: Kostenlos wird im Design
der übrigen Stellwände ein großes Plakat der
Stiftung am Ort erstellt, das die Gemeinde
im Anschluss an die Präsentation behalten
darf. „An jedem Ausstellungsort besteht so
die Ausstellung aus einer anderen spannenden Kombination lokaler und überregionaler
Stiftungen“, sagt Elke Böhme-Barz, Leiterin
des Stiftungszentrums.
Gemeinden, die Teil der Ausstellung werden und die Präsentation an einem Tag oder
Wochenende zeigen möchten, können sich an
das Stiftungszentrum wenden. Kosten entste-
Die Leiterin des Stiftungszentrums, Elke Böhme-Barz, vor
einem der Ausstellungsplakate.
(Foto: Schricke)
hen keine. Es müssen lediglich ein Raum sowie Getränke und ein kleiner Imbiss für Besucher zur Verfügung gestellt werden.
46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
„Das Hauptmotiv für Stiften ist Dankbarkeit“, sagt Böhme-Barz. Sie spricht oft mit
Menschen, die mit ihrem Geld etwas Sinnvolles und etwas Gutes für andere tun wollen, und weiß: „Das Engagement eines Stifters hat immer etwas mit seinem Herzensanliegen zu tun.“ Das kann bei den einen die
Unterstützung von Kindern und Jugendlichen sein, bei anderen das Engagement für
Umwelt und Naturschutz, bei wieder anderen die Förderung von Liturgie und Verkündigung von christlichen Werten. Dieses Engagement für die Ewigkeit – eine Stiftung
bleibt auch nach dem Tod des Stifters weiter
bestehen – möchte die Ausstellung erfahrbar
machen. „Die Idee des Stifters wird erfahrbar, die Vielfalt der GestaltungsmöglichkeiALMUD SCHRICKE
ten sichtbar.“
Ausstellungstermine für das nächste Jahr
werden noch vergeben. Kontakt: Elke Böhme-Barz, Telefon (02 21) 16 42 14 30. E-Mail:
[email protected]
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
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AUS DEM ERZBISTUM
Neue Räume für Domsingschule und Liebfrauenschule
Stuttgarter Büro gewinnt Architekturwettbewerb
KÖLN. Dass er „in außerordentlicher Art
und Weise auf die städtebauliche Situation
und auf die vorhandene Bausubstanz von
Domsingschule, Kardinal-Höffner-Haus sowie der Kirche Christi Auferstehung eingeht“ beeindruckte die Jury am Entwurf des
Büros „LRO Lederer Ragnarsdóttier Oei“
aus Stuttgart. Er bekam deshalb den ersten
Platz beim Architekturwettbewerb für einen
Neubau an der Clarenbachstraße in KölnLindenthal.
Dieser soll zusätzliche Schul- und
Übungsräume sowie eine Zentralmensa beherbergen für die beiden Erzbischöflichen
Schulen Domsingschule und Liebfrauenschule. Zusätzlich sollen in dem Neubau
erschwingliche Wohnungen (insgesamt 19
Modell des Sieger-Entwurfs. (Foto: LRO Lederer
Ragnarsdóttir Oei GmbH & Co. KG, Stuttgart)
Einheiten) mit guter Ausstattung, unter anderem für Familien mit Kindern, geschaffen werden. Die neuen Gebäude entstehen
auf einem zirka 2700 Quadratmeter großen
Grundstück, auf dem derzeit noch ein Kindergarten und ein Studentenwohnheim stehen. Die Kindertagesstätte wird durch die
Kirchengemeinde neben der Kirche Christi
Auferstehung neu errichtet. Sieben Architekturbüros haben sich an dem Wettbewerb beteiligt. Der zweite Platz wurde aufgeteilt auf
die Büros „Kaspar Kraemer Architekten“ aus
Köln sowie das „pbr Planungsbüro“ aus Düsseldorf. Die Planungen für das neue Gebäude sollen im Herbst 2015 abgeschlossen sein.
Die Bauarbeiten werden voraussichtlich frühestens 2017 fertig gestellt werden.
PEK
So holt man den Pokal
Katholische Jugendagentur veranstaltet Fußballturnier
BONN. Die deutsche Nationalmannschaft
hatte das Spiel gegen Ghana noch vor sich,
als vergangenen Samstag viele kleine Müllers
und Kloses zeigten, wie man einen Pokal nach
Hause holt. Die Katholische Jugendagentur
Bonn (KJA) hatte ein Fußballturnier organisiert für Kinder und Jugendliche aus Bonn,
dem Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen. Aufgeteilt in zwei Altersgruppen – bis 10 Jahre
und von 11 bis 14 Jahren – traten Mannschaften aus Pfarrgemeinden und Verbänden sowie
aus Einrichtungen und Offenen Ganztags-
schulen in Trägerschaft der KJA gegeneinander an. Gemeinsam mit ihren Betreuern waren
sie dazu aus Bornheim, Wachtberg, Königswinter, St. Augustin und Bonn auf den Sportplatz der Integrierten Gesamtschule BonnBeuel gekommen.
Mit großem Engagement, aber trotzdem
fair absolvierten die Kinder und Jugendlichen
Spiel um Spiel, bis schließlich die „Stadtteilkicker“ aus Bornheim bei den Jüngeren und
die Mannschaft der K.O.T. Walberberg in der
höheren Altersklasse als Sieger vom Platz
gingen und die begehrte Trophäe in die Höhe
recken konnten. Am Ende waren aber nicht
nur die Sieger zufrieden. Alle Teams gingen
zumindest mit einem fair gehandelten Fußball nach Hause. Und auch die Veranstalter,
allen voran Jugendreferentin Christiane Bauer, zogen ein positives Fazit: „Das war ein gelungener Tag und darüber hinaus eine ideale Möglichkeit, die Kinder- und Jugendarbeit
über die lokalen Maßnahmen der einzelnen
Stadt- und Kreisgebiete hinaus miteinander
BEATE BEHRENDT-WEISS
zu verknüpfen.“
Acht Mannschaften in zwei verschiedenen Altersklassen – das Foto zeigt die Jüngeren – waren mit ihren Betreuern der jeweiligen Einrichtungen nach Bonn-Beuel gekommen, um einen
tollen Tag zu erleben und möglichst den begehrten Pokal mit nach Hause zu nehmen.
(Foto: BBW)
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Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
BERICHT
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Zu den wichtigsten Konzertorten zählt das Schloss Johannisberg, das nachts festlich mit dem
Symbol des Festivals illuminiert ist.
(Foto: Raspels)
Bach, Shakespeare und Liebespaare
160 Konzerte beim Rheingau-Musik-Festival
I
m Sommer liegt Musik in der Luft
und wer sich in dieser Zeit im
Rheingau rund um das Kloster Eberbach zwischen Wiesbaden und Rüdesheim aufhält, wird sie zwischen
dem 28. Juni und 13. September vernehmen können. Denn während des
27. Rheingau Musik Festivals werden 160 Konzerte an 45 Spielstätten
gegeben. Im Mittelpunkt des Programms stehen die Themenschwerpunkte „Liebespaare“, „William
Shakespeare: 450. Geburtstag“, „Richard Strauss: 150. Geburtstag“ und
„Carl Philipp Emanuel Bach: 300.
Geburtstag“. Daneben gilt dem residierenden Komponisten und Klarinettisten Jörg Widmann sowie dem
Violisten Frank Peter Zimmermann
besondere Aufmerksamkeit.
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des geheimnisvollen Dichters William Shakespeare, um dessen
Leben sich bis heute allerhand Spekulationen ranken. Seine Theaterstücke, Themen und Figuren sind als
Schauspielmusiken, Lieder, Opern,
Ballette und sogar Musicals in die
Musikgeschichte eingegangen. So
INFO
Kartenbestellungen und Programminformationen: Rheingau Musik Festival; Postfach 1125, 65367 Oestrich-Winkel. Karten- und Info-Tel.:
(0 67 23) 60 21 70
➔ www.rheingau-musik-festival.de
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
unterschiedliche Komponisten wie
Charles Gounod, Hector Berlioz,
Pjotr Iljitsch Tschaikowski, Sergej
Prokofjew und Leonard Bernstein
haben sich seiner Dramen angenommen, haben sie zur Oper, zum Oratorium, zur Ouvertüre, zum Ballett
und zum Musical verarbeitet. Der
Themenschwerpunkt „Liebespaare“
erwächst gleichsam aus dem Shakespeare-Schwerpunkt, entwickelt sich
auf dem Festival dann aber in verschiedene Richtungen weiter.
Das Rheingau Musik Festival
würdigt auch das Werk von Carl Philipp Emanuel Bach mit einigen Sonderkonzerten – Bach-Schwerpunkte
sind am 25. Juli „Die Auferstehung
und Himmelfahrt Jesu“, am 7. August „Albrecht Mayer, Oboe – I Musici di Roma“ und am 27. August
„La Divina Armonia“.
Für jede Musik bietet das Festival
den passenden Ort. Das ehemalige
Kloster Eberbach steht dabei natürlich ganz vorne, bei den kirchlichen
Spielorten sollte man aber auch die
Abtei St. Hildegard oder St. Stephan
in Mainz nicht vergessen. Insgesamt
sind es 13 kirchlich geprägte Konzertplätze. Beeindruckend sind natürlich auch die Bühnen im Schloss
Johannisberg und Schloss Vollrads.
Ob orchestral oder als instrumentaler
Solist, ob Chormusik, Gesangsgruppen oder stimmgewaltige Solisten,
ob Klassik, Jazz, Moderne, Pop oder
Alte Musik – kaum ein anderes Festival bietet ein solchen stilistischen
BERNHARD RASPELS
Reichtum.
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SCHÖNES ZUHAUSE
Baisertörtchen
50 Gramm geröstete,
gehackte Mandeln
500 Gramm Johannisbeeren
10 Gramm Zimtzucker
20 Gramm Butter
Puderzucker
Das Rezept für diese Beeren-Baisertörtchen stammt aus dem Buch „So
kocht und isst der Gartenbau“.
Zubereitung:
Das Mark aus der Vanilleschote kratzen und zusammen mit der
Schote in die Milch geben. Diese aufkochen und dann etwas ziehen lassen. Brot oder Brötchen in
Scheiben schneiden, mit lauwarmer Milch übergießen, kurz quellen lassen.
Eier trennen. Die Eidotter mit 50
Gramm Zucker aufschlagen und mit
der Brötchen-Masse vermengen.
Mandeln, Zitronen- und Orangenabrieb beifügen, ebenso die Johannisbeeren. Eiweiß mit 10 Gramm
Zucker steif schlagen, vorsichtig unterheben. Die Masse in eine gebutterte Auflaufform geben, mit Zimtzucker bestreuen und bei 180 Grad
Umluft rund 60 Minuten im Ofen
backen. Mit Puderzucker bestreuen
und heiß servieren.
Zutaten:
2 Eiweiß (Größe M)
120 Gramm Zucker
1 Teelöffel Speisestärke
einige Tropfen Weißweinessig
300 Gramm Himbeeren und
Johannisbeeren
250 Gramm Mascarpone
150 Gramm Magermilchjoghurt
3 Esslöffel Zucker
2 Esslöffel Zitronensaft
100 Milliliter Schlagsahne
1 Esslöffel Puderzucker
Zubereitung:
Eiweiß steif schlagen. Zucker nach
und nach unter Schlagen einrieseln
lassen, etwa drei Minuten weiterschlagen. Stärke darübersieben, Essig darüberträufeln, beides kurz unterschlagen. Backofen auf 120 Grad
vorheizen. Auf ein mit Backpapier
belegtes Backblech mit einem Esslöffel acht Häufchen setzen, in der
Mitte jeweils eine flache Mulde formen. Auf der mittleren Schiene zirka
zwei Stunden backen. Ofen ausschalten, Baiser eine Stunde darin ruhen
lassen. Herausnehmen und mit Papier
vom Blech ziehen. Auskühlen lassen
und vom Papier lösen.
Mascarpone und Joghurt mit Zucker und Saft glattrühren. Sahne steif
schlagen und unterheben. Beeren waschen und abtropfen lassen, mit Puderzucker mischen. Kurz vor dem
Servieren die Creme auf den Baisers
verteilen, die Beeren darübergeben.
Süße Hauptspeise
Das Rezept für diesen JohannisbeerMichel für sechs Personen stammt
von Andreas Lechtenfeld, Küchenchef des Maternushauses.
Zutaten:
6 Weißmehlbrötchen
oder 6 Scheiben süßen
Stuten ohne Rosinen
300 Milliliter Milch
Mark einer Vanilleschote
60 Gramm Zucker
3 Eier
Abrieb von einer Orange
und einer Zitrone
Pikante Soße
Das Rezept für diese Johannisbeersoße, die sich warm und kalt zu Wild
und Geflügel eignet, stammt aus der
Broschüre „So schmeckt der Sommer“ der Landwirtschaftskammer
NRW.
Beerenstark
Johannisbeeren sind
vielseitig einsetzbar
Ihren Namen haben die Johannisbeeren vom heiligen Johannes der Täufer. Um
dessen Gedenktag am 24. Juni herum werden die säuerlichen Vitaminbomben
nämlich reif.
(Foto: Becker)
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Zutaten:
300 Gramm rote und
200 Gramm schwarze
Johannisbeeren
75 Gramm Zucker
Gelierpulver
für 500 Gramm Obst
1/2 Teelöffel Salz
2 Teelöffel mittelscharfer Senf
Cayennepfeffer
Curry
3 Esslöffel Rotwein
2 Esslöffel Weinbrand
Zubereitung:
Johannisbeeren waschen und entstielen. Zucker mit Gelierpulver unter die Beeren mischen und
drei Minuten kochen lassen. Beeren mit Salz und Pfeffer, Senf und
Curry, Rotwein und Weinbrand abschmecken. Füllt man die Soße in
kleine Gläser mit Schraubdeckel,
hält sie sich etwa drei Monate.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
KLEINE KIRCHENZEITUNG
Dieses Bild zum Sonntagsevangelium kannst Du bunt ausmalen. Es stammt von der Internetseite www.bibelbild.de.
Petrus war kein Streber
Am 29. Juni feiern wir den Namenstag des „Felsenmanns“
„Was glaubt ihr, wer ich bin?“,
fragt Jesus seine Freunde im Evangelium von diesem Sonntag. Was es
damit auf sich hat, erklärt Dr. Gunther Fleischer, Leiter der Bibel- und
Liturgieschule im Erzbistum Köln.
M
an könnte fast meinen, dieser Petrus,
dessen Namenstag wir am Sonntag zusammen mit dem des Apostels Paulus feiern, sei ein Streber. Jesus stellt seine Freunde
vor die Frage: „Für wen haltet ihr mich eigentlich? Was glaubt ihr, wer ich bin?“ Jetzt
bloß kein falsches Wort sagen, sonst hat man
es sich mit Jesus verdorben. Nur einer traut
sich, nämlich Petrus. Und er gibt die absolute Super-Antwort: „Du bist der Messias, der
Sohn Gottes.“ Auf den Punkt genau sagt er,
dass dieser ganz einfach unter den Menschen
lebende Jesus „Gott in Person“ ist. Er nennt
auch den richtigen Titel: „Messias“, das
heißt „Gesalbter“ Gottes, also der von Gott
eingesetzte König über alle Menschen, über
die Lebenden und die Toten.
Da hört man geradezu die Jünger sich fragen: „Wie kommt Petrus auf diese kluge Antwort? Er ist doch genau so ein einfacher Fischer wie wir anderen Freunde Jesu auch.“
Als würde Jesus diese Frage hören, sagt er:
„Das hast du, lieber Petrus, nicht aus dir.
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Diese Antwort ist dir von Gott selbst eingegeben.“ Und um zu verdeutlichen, dass es
hier nicht um eine besondere Schlauheit des
Petrus geht, und um jedes mögliche Strebertum abzuweisen, spricht Jesus diesen Jünger nur an dieser einzigen Stelle im Evangelium mit seinem vollen bürgerlichen Namen
an: „Simon Barjona“. Erst hier erfahren wir,
dass Petrus gar nicht der ursprüngliche Name
des Jüngers ist. Er wird ihm als Ehrenname
gegeben. Weil Jesus ihn zum „Felsen“ (griechisch: petra) erklärt, auf dem die Kirche gegründet sein wird, nennt man ihn „Felsenmann“: „Petrus“.
Petrus ist ein Ehrenname
und bedeutet „Felsenmann“
Sein eigentlicher Name war Simon, Sohn
(bar) eines gewissen Jona. Jona war ein alttestamentlicher Prophet, von dem erzählt
wird, dass er vor seinem Auftrag, der großen Stadt Ninive ein göttliches Strafgericht
anzukündigen, geflohen ist. Am Ende landet
er aber doch auf den Straßen Ninives, kündigt das Strafgericht an – und die Bewohner
Ninives bekehren sich zu Gott, der das Strafgericht nicht vollstreckt. Mit Jona im Hintergrund gewinnt das Bild des Petrus neue
Farben. Er erhält einen großen Auftrag: Fels
der Kirche zu sein. Aber schon in den nächsten Sätzen des Evangeliums, die am Sonntag
nicht mehr gelesen werden, heißt es, dass er
Jesus von seinem Weg abbringen will, nach
Jerusalem zu gehen und den Kreuzestod auf
sich zu nehmen. Menschlich ist das sehr verständlich. Aber vom Glauben her bedeutet
dies wie bei Jona, sich dem Willen Gottes zu
verweigern. Das gilt erst recht, wenn Petrus
später in Jerusalem, während man Jesus zum
Tode verurteilt, dreimal behauptet, Jesus
nicht zu kennen und nichts mit ihm zu tun zu
haben. Er hat Angst, dass man vielleicht auch
ihn tötet. Er ist alles andere als ein „Streber“.
Obwohl Petrus sich mehrfach Gott widersetzt, wird er zum Oberhaupt der ersten Gemeinde von Jerusalem. In Rom wird er sogar
Jesus im Kreuzestod nachfolgen und tatsächlich zu der Gestalt, auf die die Päpste sich
zurückführen. Papst Franziskus ist der Petrus
von heute. Petrus wird zu dem Felsen, der auf
den eigentlichen Felsen verweist: auf Jesus
Christus. Dieser Weg des Petrus ist so „unglaublich“ wie das Geschick des Jona, der
trotz Versagens zu einem erfolgreichen Propheten und Umkehrprediger wurde. Gott hat
offensichtlich in jeden Menschen die Möglichkeit gelegt, zu Gottesboten zu werden.
Das ist ebenso unglaublich wie ermutigend
GUNTHER FLEISCHER
– für jede und jeden.
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FAMILIE
Zeit füreinander
Bei einem Paarseminar beleben fünf Paare ihre Beziehung
„Zeit für uns“ – unter diesem Motto stand
ein Paarseminar der Ehe-, Familienund Lebensberatung Wuppertal. Ein
Wochenende lang haben sich im
Tagungshaus „Maria in der Aue“ fünf
Paare mit ihrer Beziehung beschäftigt,
sie belebt und neu entdeckt.
Fünf Paare, die einander zuvor nie gesehen
haben, sitzen in einem Stuhlkreis. Die jüngsten Teilnehmer sind 27 Jahre, der älteste 56
Jahre alt. Sie werden die nächsten drei Tage
miteinander verbringen, weil sie eines verbindet: Sie wollen mit ihrem Partner exklusiv Zeit verbringen, sich miteinander sehr
bewusst befassen, ihre Paarbeziehung beleben, neu entdecken und vielleicht sogar
Konflikten auf den Grund gehen, die sie
voneinander entfernen. Zwei erfahrene Berater, eine Frau und ein Mann, begleiten sie
dabei, geben ihnen Impulse und moderieren Gespräche der Paare und in der Gruppe.
Übungen, die „Kopf, Herz und Hand“ anregen, runden das Seminar ab.
Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
Am Anfang lenken die Paare ihren Blick
auf die Vergangenheit. Sie erzählen davon,
wie sie sich kennengelernt haben, geraten
ins Schwärmen und stecken die anderen mit
ihrer lebendigen Erinnerung an diese Zeit
der glühenden Verliebtheit an.
Der nächste Schritt ist die Auseinandersetzung mit der Gegenwart. Wo stehen wir
jetzt? Was lähmt uns? Wo stoßen wir immer
wieder an unsere Grenzen? Die Paare erzählen sich gegenseitig von ihren „Beziehungsgärten“, die sie vorher gemalt haben. Manche Gärten sind licht und bunt, in anderen
droht ein großer Misthaufen die sprießenden Blumen zu verdrängen. In einem Garten
hüpfen Kinder zwischen Bäumen, in einem
anderen hat sich das Paar beinahe aufgelöst.
Dieser Tag ist intensiv. Manch einer erzählt später vor dem Forum, was er seinem
Partner schon lange nicht mehr gesagt hat –
vielleicht sich selbst nicht einmal eingestanden hat. Die Atmosphäre ist geprägt von Offenheit und einem großen Maß an Vertrauen.
In der Gruppe entsteht eine Dynamik, die,
von den Beratern begleitet, alle überrascht
und mit Dankbarkeit erfüllt.
Nach einem vorzüglichen Abendessen
auf der sonnigen Terrasse mit Blick auf die
Zeit für Zweisamkeit: ein Paar im Gespräch miteinander.
dichten Wälder des Bergischen Landes kommen alle noch einmal zusammen. Bei einer
Übung kommen sich die Paare sehr nah. Einander eng gegenübersitzend dürfen sie in
die Betrachtung ihres Partners versinken,
angeleitet von den Worten der Berater. Sie
haben „Zeit für sich“, viel mehr als das im
üblichen Alltagstrubel möglich ist. Für viele
ist das ein besonders berührendes Erlebnis.
Der letzte Tag steht im Zeichen der Zukunft. Die Frauen und Männer formulieren
für ihr Gegenüber und vor der Gruppe, was
sie sich vorgenommen haben. Voller Herzlichkeit geben die Zuhörer ihnen anschließend ihre Wünsche mit auf den Weg.
Diese Tage haben gutgetan
Als das Wochenende zu Ende geht,
herrscht Einigkeit: Diese Tage haben gutgetan. Manchen steht vielleicht noch ein Weg
bevor, eine Paarberatung oder ein Kommunikationstraining. Andere sind erfüllt von
dem Gefühl, die Quellen ihrer Paarbeziehung wieder zum Sprudeln gebracht zu haben. Sie schauen ihren Partner jetzt wieder
öfter verliebt an, sind aufmerksamer geworden und dankbarer. Sie sind einander nahe
gekommen.
Das Tagungshaus „Maria in der Aue“ ist
der ideale Ort für dieses Angebot. Umgeben
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(Foto: Albrecht E. Arnold)
von nichts als idyllischer Landschaft, versorgt mit gutem Essen und untergebracht in
angenehmen Zimmern, können sich die Paare ganz auf sich konzentrieren. Zwischen
den Seminareinheiten bleibt genug Zeit für
Spaziergänge, Schwimmbad oder Sauna.
Wer mag, trifft sich abends auf der Terrasse oder in der Schänke zum Tagesausklang.
Kopf, Herz und Hand kommen voll auf ihre
Kosten – der Bauch natürlich auch – und es
ist kaum vorstellbar, nicht wieder hierher
ANNA PAPATHANASIOU
zurückzukehren.
INFO
Die zwölf Beratungsstellen für Ehe-,
Familien- und Lebensberatung (EFL)
im Erzbistum Köln bieten Beratung für
Paare und Einzelpersonen mit persönlichen, familiären und partnerschaftlichen Krisen und Konflikten an. Außerdem gibt es die Möglichkeit der Onlineberatung per E-Mail und Chat. Darüber
hinaus veranstalten die Beratungsstellen Gruppenangebote, Vorträge oder
Infoabende zu Paarkommunikation, ungewollter Kinderlosigkeit, Trauer, Trennung, Spiritualität und vielen weiteren
Themen.
➔ www.ehe-familien-lebensberatung.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
FIT DURCHS LEBEN
Bewegung ist gut für den Glauben
Spirituelles Laufen: Sich mit Gott und der Welt eins fühlen
D
as Spirituelle Laufen hat mir sehr gut getan“, sagt Ulrike Kraus, und Martin Hanker ist erstaunt, wie man übers Laufen
ins Gespräch kommen kann. Beide sind der
Einladung der Männerseelsorge und der DJK
gefolgt, an einem spirituellen Lauftraining
teilzunehmen. „Rein äußerlich gibt es keinen Unterschied“, sagt Dr. Frank Hofmann,
„aber wer die meditative Seite des Laufens
INFO
Informationen zum Spirituellen Laufen
mit Trainingsplan im Internet:
➔ www.spirituelles-laufen.de
Kurse und Lauftreffs bietet die DJK an:
➔ www.djkdvkoeln.de
genießen möchte, sollte seinen sportlichen
Ehrgeiz zügeln“, rät der Journalist, Buchautor und Trainer für Spirituelles Laufen aus
Hamburg. Die Bewegung müsse so leichtfallen, dass man dabei nicht dauernd mit seinem Körper, mit seiner Atmung oder mit
Messinstrumenten beschäftigt sei.
Wer dann den Lauf mit einem Gebet oder
einer Bibelstelle beginne, werde sich wundern, wie das Laufen verändere. „Sie werden
Ihre Umgebung, die Natur mit ganz anderen
Augen sehen“, sagt Hofmann und ergänzt:
„Nach 90 Minuten werden Sie über Dinge
nachdenken, die Ihnen im Traum nicht einfallen.“ Laufen oder in Bewegung sein löse
im Körper viele positive Effekte aus. Laufen
sei eine Energiequelle für Körper und Geist.
„Nutzen Sie diese körperliche und geistige Kraftquelle auch für eine Begegnung mit
Gott“, gibt der Lauftrainer den Teilnehmern
mit auf den Weg.
Laufen und Christ sein habe viel miteinander gemeinsam. „Die Bibel ist kein Buch
des Zurruhesetzens, sondern der ständigen Aufforderung, aufzubrechen,
sich in Bewegung zu setzen“, so Hofmann. So
habe Gott Abraham gut
2000 Kilometer durch den
Nahen Osten geschickt,
Paulus habe von seinen
30 000 Reisekilometern
Dr. Frank Hofmann.
gut ein Drittel zu Fuß zurückgelegt.
Eine Studie der Kölner Sporthochschule
belege, dass Laufen und Beten „nahe Verwandte“ seien. Dort heiße es: „Laufen und
Beten, beides sind Tätigkeiten, in denen man
ganz aufgehen kann und wir uns ganz mit
uns selbst, mit Gott und der Welt eins fühSIEGBERT KLEIN
len.“
Acht Männer und zwei Frauen nahmen das Angebot der Männerseelsorge und der DJK an, das spirituelle Laufen an einem Tag kennenzulernen.
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
(Fotos: Klein)
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RÄTSEL
Wer das ist, sollte keine Angst vor großen Tieren haben.
Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 25 sehen Sie in der Rätselmitte.
54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014
BUNTE SEITE
Sagt ein Arzt auf einer Party: „Fußball ist ein
ungemein Völker verbindender Sport! Nach
dem WM-Spiel habe ich fünf Spieler verbinden müssen...“
Ärztin zum Fußballspieler: „Es ist mir peinlich, dass ich das ansprechen muss: Aber der
Scheck, den Sie mir beim letzten Mal gegeben haben, ist zurückgekommen.“ Kontert
der Spieler: „Meine Muskelverletzung, die
Sie behandelt haben, leider auch.“
„Ihr Kaffee ist wirklich hervorragend“, sagt
der Gast zur Hausfrau. Die antwortet geschmeichelt: „Den hat mein Mann aus Brasilien mitgebracht.“ – „Ist ja toll, und warm
ist er auch noch!“
Ein Mann kommt betrunken um vier Uhr
morgens heim. Im Flur steht seine Frau, wü-
27. Juni 2014 | Ausgabe 26/14
„Was soll das heißen ... Sie haben bisher nur Filme geschnitten?!“
(Cartoon: Jakoby)
tend, mit einem Besen in der Hand. Fragt er:
„Bist du am Putzen oder fliegst du weg?“
unser Sohn wollte ein Haustier.“ – „Und was
habt ihr jetzt?“ – „Ein Schaf.“
Erzählt die eine Freundin der anderen: „Mein
Mann wollte einen neuen Rasenmäher und
„Es ist noch nicht aller Klage Abend“, sagte
der Rechtsanwalt und ging in die Berufung...
www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55
BERICHT
Baustelle des Studios.
(Fotos: Bodin)
Mit dem Evangelium auf Sendung
Erzbistum Köln fördert katholisches Radio im afrikanischen Malawi
R
adio Alinafe steht auf einem einfachen
Blatt Papier an der Tür zum Studio des katholischen Hörfunksenders in Lilongwe,
der Hauptstadt von Malawi/Ostafrika. Im Moment ist alles ein Provisorium. Der Sendebetrieb aber läuft und ist der ganze Stolz von Father Gabriel Jana, Bischofssekretär im Erzbistum Lilongwe und Leiter von Radio Alinafe.
Das bisherige Studio ist eine Baustelle. Dachstuhl und Dach werden erneuert. Möglich wurde die notwendige Renovierung durch eine
Förderung über 20 000 Euro des Erzbistums
Köln. Mischpult, Mikrofone, schon etwas ältere Computer und eine umfangreiche CDSammlung sind derzeit im provisorischen Studio im Nachbargebäude untergebracht. Dahinter ragt der Sendemast in den Himmel. Alles
ist mit Planen abgedeckt, um die Technik vor
dem Staub der nahen Baustelle zu schützen.
Gesendet wird dennoch wie gewohnt, von 7
bis 22 Uhr. Danach übernimmt das Nachtprogramm des katholischen Radionetzwerks. Bibellesungen, Katechesen, Nachrichten, Musik
und Beiträge zu Themen, die etwas mit dem
Alltag der Menschen in Malawi zu tun haben,
wie etwa Landwirtschaft oder Gesundheit, gehören zum Sendeprogramm. Damit erreicht
der Sender auch viele Hörer, die nicht katholisch sind. „Die Konkurrenz im Radio ist groß
und ein ansprechendes Programm wichtig“,
weiß Father Gabriel Jana. Nach seinen Angaben sendet Radio Alinafe fast für die gesamte Zentralregion von Malawi und hat etwa drei
Millionen Hörerinnen und Hörer. Landesweit
konkurriert der Sender mit 46 weiteren Radiostationen, viele davon werden von religiösen
Gemeinschaften betrieben.
Radio Alinafe ging 2002 erstmals auf Sendung. Erzbischof Tarcisius Gervazio Ziyaye
unterstützt die Arbeit des Radiosenders, wo er
kann. Denn Radio ist ein wichtiges Medium in
Malawi, das zu den ärmsten Ländern der Welt
gehört. Das Hörfunkprogramm kann auch in
Father Gabriel mit Erzbischof Tarcisius Gervazio Ziyaye vor
der Tür des provisorischen Studios.
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den Dörfern empfangen werden, wo es meist
weder Fernsehen noch Zeitung oder Internet
gibt. Für Father Gabriel Jana ist der Hörfunk
eine gute Möglichkeit, das Evangelium zu verbreiten.
Radio Alinafe sendet täglich 15 Stunden
Programm. Dazu gehört auch die Übertragung
von Gottesdiensten. Für die Arbeit im Sender konnte Father Gabriel 30 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen, die
zusammen mit ihm und drei angestellten Redakteuren das Programm gestalten. Angeleitet
werden die Freiwilligen von den Redakteuren.
Father Gabriel würde sie gerne noch mehr qualifizieren und auch neue Freiwillige anlernen.
Dafür sucht er Förderer, die ein regelmäßiges
Training und die erforderliche Technik finanzieren können. „Alle hier sind sehr engagiert,
aber mit nur drei Redakteuren ist der Sendebetrieb eigentlich kaum zu schaffen“, sagt er.
Das vor fünf Jahren mit Mitteln des katholischen Missionswerks Missio eingerichtete
Studio habe inzwischen leider zu wenige Arbeitsplätze. In der aktuellen Umbauphase sei
natürlich alles noch schwieriger. Father Gabriel freut sich aber darauf, bald das renovierte
Studiogebäude nutzen zu können. Dann möchte er die täglichen Gottesdienste aus der Kirche
der Klarissen von nebenan über Radio Alinafe übertragen. So können die Gläubigen in der
Stadt sowie besonders die vielen Menschen
in den Dörfern mit Lehmhütten und Strohdächern die Gottesdienste der Ordensschwestern
MICHAEL BODIN
am Radio miterleben.
Ausgabe 26/14 | 27. Juni 2014