Projektantrag DRadio Wissen 2020
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Projektantrag DRadio Wissen 2020
Anmeldung zum 20. KEF-Bericht Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 2/9 Inhalt I. Ausgangslage und Ziel ........................................................................................................................ 3 II. Basis .................................................................................................................................................... 3 III. Voraussetzungen/Analyse ................................................................................................................ 4 IV. Unsere Ziele ...................................................................................................................................... 5 V. Umsetzung/Bedarfe ........................................................................................................................... 5 1. Dynamische Format- und Programmentwicklung ........................................................................ 5 2. Integrierte Online- und Social-Media-Strategie ............................................................................. 6 3. Digitale Produkte ............................................................................................................................ 6 4. Community Content Management (CCM) .................................................................................... 7 5. Visual Radio .................................................................................................................................... 7 6. Customised Content ....................................................................................................................... 7 VI. Beantragtes Projektvolumen ............................................................................................................. 8 VII. Weiteres Vorgehen ........................................................................................................................... 8 Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 3/9 I. Ausgangslage und Ziel Der Medienwandel ist massiv. Binnen weniger Jahre haben sich die Bedingungen für die Produktion und Verbreitung von Qualitätsjournalismus drastisch verändert. Demokratie-relevante öffentliche Diskurse zu ermöglichen wird mit Blick auf neue Mediennutzungs-verhalten und neue Konkurrenzsituationen nicht leichter. Vor diesem Hintergrund ist es DRadio Wissen gelungen, sich als digital verbreitetes Vollprogramm bei einer jungen Zielgruppe zu etablieren. Dies hat beispielsweise dazu geführt, dass DRadio Wissen in der MA Radio II (Veröffentlichungsdatum: 22. Juli 2015) als erstes rein digital verbreitetes Programm-Angebot überhaupt ausgewiesen wird, also ausreichend Nennungen erhalten hat, um die „MA-Schallmauer“ zu durchbrechen. Allerdings sind die medialen Umbrüche längst nicht abgeschlossen, die Herausforderungen wachsen weiter. Bereits heute ist die Ansprache einer jungen Zielgruppe eine große Herausforderung. Zwar wächst die Zeit mediengestützter Kommunikation, die Nutzungsdauer von Radio und TV jedoch sinkt. Stichworte sind hier die rapide wachsende mobile Mediennutzung sowie die starke Bedeutung von Social Media und die enorme Diversifizierung der Endgeräte. Auch die Marktfragmentierung und das Aufkommen neuer Konkurrenten sowie neuer Kommunikationskanäle schreiten hochdynamisch voran. Das macht es für DRadio Wissen notwendig, Inhalte und Strukturen innovativ fortzuentwickeln nur dann kann das Programm seinem Auftrag nach Artikel 5 des Grundgesetzes nachkommen: entwicklungsoffen und entsprechend der aktuellen Rechtsprechung technologieoffen zur Meinungsbildung der (jungen) Staatsbürger beizutragen. DRadio Wissen will dabei seine journalistische Pole-Position nutzen, um jungen Menschen auch in Zukunft ein anspruchsvolles publizistisches Angebot zu machen - linear und nicht linear, zentral und dezentral. Zielgruppenspezifische Ansprache und Inhalte, zeitgemäße technologische Angebote für unterschiedliche Endgeräte und Plattformen, Dialog auf Augenhöhe und die beständige Suche nach neuen journalistischen Formen und Kommunikationsmodellen sind die Voraussetzung für echten Public Value - heute und vor allem in den kommenden Jahren. Denn in diesen kommenden Jahren wird sich entscheiden, ob die öffentlich-rechtlichen Anbieter weiterhin auf dem Kommunikationsradar der sogenannten „Digital Natives“ auftauchen. Innovationen und Investitionen in Inhalte und Technologien werden dabei für einen dauerhaften Erfolg unvermeidlich sein. II. Basis Durch den 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag erhielt der Nationale Hörfunk 2009 den Auftrag, neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur ein drittes Hörfunkprogramm unter dem Namen „DRadio Wissen“ zu veranstalten. DRadio Wissen ist nach dem Willen des Gesetzgebers ein in digitaler Technik verbreitetes bundesweites Angebot, das „eine junge anspruchsvolle Zielgruppe erreichen“ soll und sich „an den inhaltlichen und formalen Ansprüchen sowie den Rezeptionsgewohnheiten dieser Zielgruppe“ orientiert. Dem Wunsch des Gesetzgebers, die Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch als digitales Massenmedium in der Zielgruppe der jungen Erwachsenen zu verankern, kommt DRadio Wissen bereits heute nach: • DRadio Wissen ist ein - angesichts seiner journalistischen Qualität - sehr günstig produziertes Vollprogramm. • Mit seiner bundesweiten Alleinstellung im Bereich „Information und Wissen“ stärkt DRadio Wissen die Akzeptanz öffentlich-rechtlicher Angebote besonders in der Zielgruppe der jungen Erwachsenen. Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 4/9 • Die lineare Ausstrahlung des inhaltsorientierten Programms von DRadio Wissen über DAB+, Internet-Livestream und über Kabel/Satelliten stellt journalistisch und musikalisch eine echte Alternative zu den vorwiegend über UKW verbreiteten und häufig musikdominierten Jugendwellen der Landesrundfunkanstalten dar. • Die sehr dynamisch wachsende Resonanz in den sozialen Netzwerken belegt das Interesse gerade der jüngeren Zielgruppe an einem inhaltlich anspruchsvollen Informations- und Wissensangebot, das aber gleichzeitig „ihre Sprache spricht“. • Mit seiner responsiven Website kommt DRadio Wissen dem wachsenden Bedürfnis nach Nutzung auf mobilen Endgeräten nach. Deutschlandradio hat mit DRadio Wissen ein Vollprogramm entwickelt, das neben seiner linearen Verbreitung über Internet-Stream, DAB+ und Kabel/Satellit insbesondere durch seine hohe Resonanz und Glaubwürdigkeit im Social-Media-Bereich und sein starkes Design im Onlinebereich bundesweite Akzente gesetzt hat. Dies drückt sich sowohl in Preisen und Auszeichnungen aus, als auch in der Tatsache, dass Layout und Architektur von dradiowissen.de für andere Websites und digitale Radioangebote stilbildend geworden sind. Die primäre Aufgabe von DRadio Wissen ist es in diesem Zusammenhang, das junge Publikum zu adressieren. Nachgeordnet (aber ebenfalls bedeutsam) ist natürlich auch die Sonderfunktion für die beiden Schwesterprogramme: Bei DRadio Wissen erfolgreich getestete und implementierte Innovationen können dort mit deutlich geringerem Aufwand übernommen werden. III. Voraussetzungen/Analyse Um auch künftig für die Zielgruppe sichtbar zu bleiben und den Auftrag zu erfüllen, auch junge Menschen mit bestmöglichem öffentlich-rechtlichen Journalismus zu informieren und auf diesem Niveau mit dem jungen Publikum ins Gespräch zu kommen, benötigt DRadio Wissen zahlreiche weitere Innovationen. Wir werden Berufsbilder weiterentwickeln müssen, um sie den neuen Arbeitsabläufen anpassen zu können. Die veränderten Kommunikationsgewohnheiten des Publikums und den zugrunde liegenden neuen Plattformen und Kanälen führen zu neuen Prozessen in den Redaktionen. DRadio Wissen hat hier die Aufgabe als kompaktester Programmanbieter im Verbund des Deutschlandradios an der Gestaltung dieser neuen Rollenbilder aktiv mitzuwirken. Auch Strukturen und Prozesse werden an diese Bedarfe angepasst werden müssen. Denn neue Kanäle bedeuten nicht nur neue Distributionsformen wie Social Media oder mobile Geräte, sondern auch neue Kommunikationsformen. Aus linearen Ausstrahlungen werden dialogische Kommunikationsstrukturen. Das junge Publikum will sich im Programm von DRadio Wissen wiederfinden, will es mitgestalten, Gesprächspartner sein - und es muss das Programm dort finden, wo es unterwegs ist. Das wird nur gelingen, wenn Innovation zentraler Baustein unserer Programmatik bleibt: programmlich, technisch und strukturell. Gleichzeitig wollen junge Menschen nicht nur dialogisch an Programmen und Kommunikation mitwirken, sondern auch Orientierung und Einordnung der Informationen erhalten. Öffentlichrechtliche Programmanbieter sind gerade mit Blick auf die wachsende Informationsflut Relevanzagenturen, die Wichtiges von Unwichtigem unterschieden können - national und international, im Netz, in sozialen Medien, im Radio, in der Presse. Studien von ARD und ZDF belegen eindrücklich, dass gerade die Zielgruppe der unter 30-Jährigen ihr Wissens- und Informationsbedürfnis immer weniger im linearen Hörfunk stillt. Die zunehmende inhaltliche Entleerung der linearen Jugendprogramme steht der zunehmenden Vielfalt der Angebote im Netz gegenüber, vor allem bei Youtube, welches sich nach Google zur weltweit zweitgrößten Suchmaschine für Wissensinhalte entwickelt hat. Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 5/9 Die allgemeine Entwicklung geht einher mit der oben bereits skizzierten immer größeren Diversifikation der Nutzungsgewohnheiten: Neben Fernsehen, Zeitung und Radio nutzen Menschen plötzlich Medien auf Tablets und Telefonen. Demnächst werden sie Medien womöglich auf der intelligenten Uhr, im „Connected Car“ oder auf einem Screen an der Kühlschranktür im vernetzten Haushalt nutzen. Kurz: Mediennutzungsgewohnheiten und selbst Medieninhalte sind zu einem erheblichen Teil technologiegetrieben. Produktion und Verbreitung von öffentlich-rechtlichem Qualitätsjournalismus müssen darauf reagieren. Programme und Formate müssen zu wiedererkennbaren Marken werden, die für eine eindeutige öffentliche-rechtliche Relevanz und Qualität stehen. Nur ein kommunizierendes Massenmedium, das umfangreiche Teilnahmeangebote macht und technologisch auf der Höhe der Zeit ist, besitzt die für die jüngere Hörerschaft entscheidenden Eigenschaften von Glaubwürdigkeit und Authentizität. In Anbetracht der erwähnten Veränderungen und Herausforderungen folgt daraus für ein Programmangebot wie DRadio Wissen zwingend die Erweiterung der bisherigen Strategie: Neben lineare und nichtlineare Distribution treten gleichberechtigt Aufgaben der Interaktion und Kommunikation mit dem Publikum. Aus dem Produzieren von qualitativ hochwertigen Inhalten für die Zielgruppe wird zunehmend ein kuratiertes Zusammenspiel von Produzenten und Nutzern. IV. Unsere Ziele DRadio Wissen steht auch in Zukunft für einen jungen, zeitgemäßen, öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus. DRadio Wissen wird als Marke plattform- und kanalübergreifend sichtbar, nutzbar, ansprechbar. Wir informieren und inspirieren unsere Hörer und User, indem wir ihnen einen Wissensvorsprung verschaffen. Wir leben im Netz und kennen die aktuellen Strömungen, Themen, Debatten. Gleichzeitig ist Agilität ein entscheidendes Merkmal aller Entwicklungen im inhaltlichen und technischen Portfolio von DRadio Wissen. Wir analysieren die Nutzung unserer Angebote, wir scouten Trends und experimentieren mit Formaten. Aber wir beobachten nicht nur inhaltliche und technologische Innovationen, sondern setzen zeitnah und kreativ das um, was unseren Nutzerinnen und Nutzern den größten Mehrwert bietet. DRadio Wissen arbeitet dabei in manchen Kontexten wie ein Start Up, das Experimente wagt, um mit Formaten inhaltliche Leuchttürme zu kreieren, das technologische Pilotprojekte wagt, um mit seinen Konkurrenten auf Augenhöhe zu bleiben. Vereint werden diese Ambitionen durch ein Ziel: Relevanz bei der Zielgruppe erhalten und ausbauen, um Journalismus gestützte Diskurse auch in Zukunft möglich zu machen. V. Umsetzung/Bedarfe Um die Umsetzbarkeit diese Vision testen zu können, sollen für einen Zeitraum von vier Jahren die Programmangebote von DRadio Wissen um innovative Elemente erweitert werden. Dies wäre weder wirtschaftlich-quantitativ noch journalistisch-qualitativ aus dem bisherigen Bestand zu leisten. Deshalb plant Deutschlandradio für den Zeitraum 2017 bis 2020 ein entsprechendes Projekt, das sich in folgende Bereiche gliedert: 1. Dynamische Format- und Programmentwicklung In linearen Radioprogrammen galt das Sendeschema lange als wichtigster Orientierungspunkt für das Publikum. Hier hat DRadio Wissen in den letzten Jahren zielgruppengerechte Anpassungen vorgenommen. Doch Programme moderner Prägung sind eher Lebensformen als statische Sendegerüste. Die Strukturen werden hier zunehmend modular. In bewährten Primetime-Strecken müssen fortlaufend Subformate überarbeitet und angepasst werden. Das Experimentelle wird hier von der etablierten Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 6/9 Strecke gestützt, versorgt sie aber auch fortlaufend mit Neuerungen - gerade mit Blick auf den stetigen Austausch mit dem Zielpublikum Neben der fortgesetzten Erprobung von Rubriken, Subformaten etc. stehen Pilotprojekte und markenbildende Formatleuchttürme im Mittelpunkt. So wie das Label DRadio Wissen den Inhalten der Angebote Glaubwürdigkeit verleiht, müssen innovative Formate, Sendeexperimente und crossmediale Pilotprojekte zu bekannten Formaten entwickelt werden, die Gesprächsanlass in sozialen Medien und Einschalt- bzw. Nachhörimpulse liefern. Vor allem aber müssen diese markenkernprägenden Formate auf die Gesamtmarke DRadio Wissen einzahlen. Inhaltlich muss es dabei immer um zielgruppengerechten öffentlich-rechtlichen Qualitätsjournalismus gehen, der plattformübergreifend Teil einer integrierten Programmstrategie ist. 2. Integrierte Online- und Social-Media-Strategie DRadio Wissen benötigt in den nächsten Jahren eine integrierte Onlinestrategie. In der Umsetzung bedeutet das, dass wir uns noch stärker von der Vorgehensweise trennen müssen, Onlineangebote oder Social-Media-Kanäle als Zweitverwertungsinstanzen an das Ende der Wertschöpfungskette zu setzen. Online- und insbesondere Social Media sind bei DRadio Wissen konstitutiv für Planung und Entwicklung von Programminhalten. Auch benötigen unterschiedliche Programmelemente unterschiedliche Verbreitungsformen. Ein Beispiel dafür sind crossmediale Liveblogs, die immer dann zum Einsatz kommen, wenn Großereignisse die Standard-Rubrizierung unterlaufen. Hier gehen Online, Social Media und lineares Programm eine Symbiose ein, die aus gegenseitigen Verweisen, wechselseitiger Inspiration etc. unter Einbeziehung des Publikums stattfinden (siehe auch Content Community Management weiter unten). Im Gegensatz dazu benötigen ausführlichere Formate wie aufwendig recherchierte Stundensendungen, z.B. Feature und Reportage-Formate, Formen des (Weiter-) Erzählens, die den betriebenen Aufwand in vielfältiger Form urbar machen. Hier sind Dossiers und Tablet-Magazine denkbar (siehe auch digitale Produkte weiter unten). Basis für das hier skizzierte zeitgemäße Arbeiten ist die Bereitschaft zur nötigen Agilität und die flexible Nutzung von Rollen und Ressourcen. Dementsprechend ist die Realisierung von Projekten in kurzen Iterationsschritten zwingend und die neue Normalität. Leitend für die publizistische Aufgabenstellung ist dabei die User-Experience: also weniger die Frage, ob etwas in ein lineares Schema eingepasst werden kann, sondern wie das journalistische Produkt in der digitalen Lebenswelt der Zielgruppe nachhaltige und breite Aufmerksamkeit erregt. Aus schwer zu findenden Einzelproduktion werden somit Teile eines Netzwerks, das spezifische und niedrigschwellige Zugänge auch zu komplexen Themengebieten ermöglicht. In diesem Projektbereich arbeitet zukünftig ein Team aus Journalisten, Social-Media- Fachleuten, Producern und Programmierern eng zusammen. 3. Digitale Produkte Die vielfältige Ausdifferenzierung von Mediennutzungsgewohnheiten und Kanälen bzw. Plattform zwingt Anbieter von Qualitätsinhalten sich diesen Realitäten anzupassen. Die beschriebenen unterschiedlichen Formate benötigen unterschiedliche Erzählweisen. Diese Erzählweisen erstrecken sich im digitalen Raum jedoch nicht nur auf inhaltliche Dimensionen, sondern auch auf Fragen der Konfektionierung, die vielfach technisch getrieben ist. So wird ein zeitgemäßes Programm neben einer responsiven Seite auch eine oder mehrere Apps benötigen, die bestimmte markenkernrelevante Angebote macht. Im Fall von DRadio Wissen sind digitale Produkte wie eine interaktive Mitwirkungs-App oder ein Tablet-Magazin für aufwendigere Formate naheliegend. Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 7/9 Auch müssen Themen wie Storytelling, interaktive Infografiken, Smartwatch-Anwendungen oder zeitgemäße Apps für das Connected Car ausprobiert werden, um die Wahrnehmungsschwelle bei diversifizierten Publika zu übertreten. 4. Community Content Management (CCM) Medien sind nicht einfach nur Sender, sie eröffnen Räume für Kommunikation. Vor allem durch den Dialog mit dem Publikum versichert sich auch in Zukunft ein öffentlich-rechtliches Informations- und Wissensangebot wie DRadio Wissen seiner Relevanz. DRadio Wissen schließt deshalb den digitalen Wertschöpfungskreislauf und bietet seiner Zielgruppe einen produktiven Austausch auf allen Plattformen: im Sendestudio, bei ProgrammEvents in Unistädten, auf der Homepage, in den sozialen Netzwerken. Der Anruf ins Studio steht Hörern in Zukunft ebenso offen wie das Live-Video des Interviews über Periscope oder ein Snapshot des Künstlers in Instagram. Laut aktueller Hörerbefragung ist die junge Zielgruppe von DRadio Wissen selbstbewusst und besitzt ein hohes Distinktionsbedürfnis. CCM reagiert darauf mit der Einladung in einen DRadioWissen-Club, in dem sich Gleichgesinnte rund um die Uhr begegnen, Themen austauschen und diskutieren. Erst die redaktionelle Verzahnung linearer, nichtlinearer und interaktiver Angebote macht so die Marke DRadio Wissen in der digitalen Vielstimmigkeit einzigartig und wiedererkennbar. Dazu wird ein vollkommen neuer Redaktionsbereich aufgebaut, der die inhaltliche Weiterentwicklung des Programms gemeinsam mit Hörern und Usern vorantreibt. In diesem Projektbereich arbeiten Journalisten, Social-Media-Fachleute und Marketing-Experten gemeinsam im intensiven Dialog mit dem Publikum für das Publikum. 5. Visual Radio Bilder, insbesondere Bewegtbilder sind fester Bestandteil einer visuellen Kultur, die die Rezeptionsgewohnheiten der jungen Erwachsenen prägt. Die Frühsendung „Schaum oder Haase“ gewinnt an Authentizität durch einen Live-Blick ins Sendestudio. Eine spannende Vorlesung im „Hörsaal“ gewinnt an Tiefenschärfe durch das kurze Videointerview mit dem Teilchenforscher. Am Abend stellt die Redaktion in einem kurzen You-Tube-Clip die Themen vor, die am nächsten Morgen die Welt bewegen. DRadio Wissen entwickelt über alle Ausspielwege eine eigene visuelle Sprache, die von Live-Cams über Videos bis hin zu Layouts von Podcasts reicht. Dabei verstehen wir Bewegtbilder und visuelle Gestaltung nicht als Gegner unserer Audio-Angebote, sondern als integralen Bestandteil einer crossmedialen Wirklichkeit, in der einst getrennte Gattungen immer stärker konvergieren. In diesem Projektbereich arbeiten Journalisten, Mediengestalter und Programmierer Hand in Hand um die bestmögliche Publikationsform für das je spezifische digitale Produkt zu gewährleisten. 6. Customised Content Spotify und ähnliche Streaming-Dienste erreichen auch vor allem deswegen ein junges Publikum, weil sie besondere musikalische Geschmacksvorstellungen genau abbilden können. Generell wird im Web eine stärkere Orientierung an persönlichen Vorlieben vorausgesetzt, bis hin zur vollständigen Personalisierung von Produkten und Diensten. DRadio Wissen entwickelt deshalb u.a. ein Vorschlagssystem, das seiner Zielgruppe in Zukunft die Möglichkeit einer auf ihre Wünsche zugeschnittenen inhaltlichen Vorauswahl. Dies wird durch die Entwicklung von Apps, Feeds, Loops und APIs ermöglicht, die inhaltliche Interessen und Schwerpunkte zu einem persönlichen „Dossier-to-go“ bündeln, das leicht auf alle möglichen Endgeräte heruntergeladen, bzw. als Stream konsumiert werden kann. Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 8/9 Um inhaltlich möglichst genau auf die Vorstellungen des Publikums eingehen zu können, werden u.a. neueste Technologien des „Audio Mining“ eingesetzt, die eine begriffsgenaue Suche in AudioDateien ermöglichen. Gestalterisch ist diese Aufgabe deshalb besonders anspruchsvoll, weil die Personalisierung nicht auf Kosten der Wiedererkennbarkeit des Produkts geschehen darf. DRadio Wissen muss immer eindeutig als öffentlich-rechtlicher Absender erkennbar bleiben. In diesem Projektbereich arbeiten Journalisten, Producer, Layouter und Programmierer eng zusammen. VI. Beantragtes Projektvolumen Für die oben beschriebenen programmlichen Maßnahmen ergibt sich ein zusätzlicher Finanzbedarf für den Zeitraum 2017 - 2020 von 11.300 T€, der hiermit beantragt wird. Zusätzliche Planstellen sollen nicht eingerichtet werden. Der geplante Projektaufwand gliedert sich wie folgt auf: Vorschau Vorschau Vorschau Vorschau Vorschau 2017 T€ 2018 T€ 2019 T€ 2020 T€ 2 0 17 -2 0 2 0 T€ 400 250 250 250 1.15 0 0 0 0 0 0 2.300 2.100 2.100 2.100 8 .6 0 0 I I . Pro grammve rbre itung 75 75 75 75 300 I I .3 Übrige r Sachaufwand 350 300 300 300 1.2 5 0 0 0 0 0 0 3 .12 5 2 .7 2 5 2 .7 2 5 2 .7 2 5 11.3 0 0 I . I nve stitio ne n I I . Aufwe ndunge n I I .1 Pe rso nalaufwand I I .2 Pro grammaufwand I I I . Erträge Summe Pro je kt Bei den vorgenannten Kosten handelt es sich ganz überwiegend um Telemedienaufwendungen. Sie sind in den mit der Anmeldung zum 20. KEF-Bericht genannten Aufstellungen zu den Telemedienkosten nicht enthalten, da diese nur den Bestandbedarf abbilden. VII. Weiteres Vorgehen Deutschlandradio wird zur weiteren Konkretisierung dieses Projektantrages in den nächsten Wochen ergänzende Unterlagen vorlegen. Diese werden unter ausdrücklichem Bezug auf das Regelwerk zum IIVF noch einmal den Projektcharakter verdeutlichen und auch die beabsichtigten Allleinstellungsmerkmale inhaltlich profilieren. Im Falle einer Projektgenehmigung wird Deutschlandradio im Rahmen der Anmeldung zum 22. KEF-Bericht einen aussagefähiger Projektbericht vorgelegen. Auf dessen Basis kann dann über die Fortführung oder die Überführung in den Bestandsbedarf entschieden werden. Deutschlandradio Projektantrag DRadio Wissen 2020 9/9 Die Realisierung des beschriebenen Programmprojektes erfolgt zunächst auf Basis des bestehenden Telemedienkonzeptes von Deutschlandradio. In enger Zusammenarbeit mit den Gremien von Deutschlandradio wird geprüft welche Erweiterungen und Fortschreibungen dieses Konzeptes notwendig werden. Die sich aus dem Ergebnis dieser Prüfung notwendigen Verfahren sollen so rechtzeitig abgeschlossen werden, dass sie die Umsetzung der dargestellten Maßnahmen termingerecht ermöglichen.