Golfspielen wie Tiger Woods
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Golfspielen wie Tiger Woods
28 FREIZEIT-Magazin Golfspielen wie Tiger Woods Immer mehr Kinder spielen Golf Deinste (fms). Jasper schnappt sich das Eisen, schlägt den Golfball im hohen Bogen über das Grün – ganz wie die Profis. Nur: Jasper ist noch lange kein Profi und auch noch lange nicht erwachsen. Jasper ist noch ein kleines Kind. Doch Golfen ist für den kleinen Knirps das Größte. Kinder wie Jasper sind keine Seltenheit auf Deutschlands Golfplätzen – erst recht nicht bei der Swing-Golfschule in Deinste. „Wir haben hier immer mehr Jungen und Mädchen, die in den Golfsport hineinschnuppern wollen“, erzählt Ingrid Hustedt. Die 60-Jährige kümmert sich seit 1996 um den Golf-Nachwuchs bei der Golfschule. Die meisten der Mini-Golfer werden über Freunde oder Klassenkameraden an den Rasensport herangeführt, aber auch die Schnuppertage im Golfclub im Rahmen des Ferienspaßes lassen so manches Kinderherz zukünftig fürs Golfen schlagen. Zirka 50 Kinder – davon über zwölf Kinder unter zehn Jahren – sind jedes Jahr begeistert dabei, wenn einmal pro Woche mit den MiniSchlägern auf die Golfbälle gedroschen wird. Und es werden ständig mehr. Das Mit dem Clubtrikot zum Golfturnier. Das ist für viele Kinder ein ganz besonderes Erlebnis. freut nicht nur Ingrid Hustedt. Auch Niels Dehmer, einer der Trainer der kleinen Steppkes, findet es gut, dass immer mehr Kinder den Weg zum Grün finden. „Viele Kinder bewegen sich zu wenig und spielen zum Beispiel an Konsolen“, sagt Dehmer. „Da ist es nur gut, wenn die Jungen und Mädchen Spaß am Golfspiel finden und sich hier draußen ordentlich austoben.“ Aber bei aller Freude über den kräftigen Nachwuchs: Die Arbeit mit den Kindern ist kein Zuckerschlecken. „Die Nerven werden manchmal schon arg strapaziert“, sagt Dehmer und lacht. Schließlich muss er als Golflehrer nicht nur darauf achten, dass die Steppkes die Übungen richtig machen, sondern auch darauf, dass sie sich im Überschwang der Gefühle oder aus Unachtsamkeit nicht gegenseitig mit den Golfschlägern verletzen. „Ich habe einmal einen Schläger oben auf den Kopf bekommen. Danach hatte ich tagelang Kopfschmerzen“, erzählt Dehmer. Deshalb ist er lieber doppelt vorsichtig bei den Kindern. Die Kinder jedes Mal aufs Neue bei Laune zu halten, ist übrigens gar nicht so einfach. Und damit bei den Junioren erst gar keine Langeweile aufkommt und der Nerv-Faktor gering gehalten wird, ist, so Hustedt und Dehmer unisono, eine gute Vorbereitung nötig. Aus diesem Grund gibt es auch viele Übungen, die nur wenige Minuten dauern. Aufwärmübungen, Abschläge, Annäherungsschläge, Put- Früh übt sich der Meister: Seit Golfprofi Tiger Woods die Welt verzaubert, erlebt der Sport einen Boom – auch im Jugendbereich. Fotos: Schindler ten, Pitchen, durch Reifen treffen, über Balken schießen und so weiter. Jede Woche werden neue Ideen aus dem Hut gezaubert. „Wenn die Kinder zu lange an einer Übungsstation bleiben, lässt das Interesse rapide nach – die wollen immer wieder neue Sachen entdecken“, sagt Dehmer. Trotz aller „Spielereien“: Alle Übungen, die Dehmer und seine Kollegen mit den Kindern machen, haben einen praktischen Nutzen, bereiten die Steppkes zum Beispiel für den Mini-Cup vor. Das erste große Golfturnier für die Kinder. „Die sind da alle ganz wild drauf“, sagt Ingrid Hustedt. Auch, weil dann alle in gesponsorten Trikots auflaufen werden – ganz wie die Profis. Auch das gehört dazu: richtiges Aufwärmen.