Jahresbericht

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Jahresbericht
TEGEWA Jahresbericht 2014/2015
Jahresbericht
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2014
www.tegewa.de
Verband TEGEWA e. V. Verband der Hersteller von Textil-, Papier-, Leder- und Pelzhilfs- und -farbmitteln,
Tensiden, Komplexbildnern, Antimikrobiellen Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen
Rohstoffen und Pharmazeutischen Hilfsstoffen oder verwandten Produkten
2015
Verband TEGEWA e. V. Verband der Hersteller von Textil-, Papier-, Lederund Pelzhilfs- und -farbmitteln, Tensiden, Komplexbildnern,
Antimikrobiellen Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen
Rohstoffen und Pharmazeutischen Hilfsstoffen oder verwandten
Produkten
Verband TEGEWA e. V.
Mainzer Landstraße 55 60329 Frankfurt am Main
Telefon 0 69/25 56 13 39 Fax 0 69/25 56 13 42
e-mail: [email protected] www.tegewa.de
Impressum
Herausgeber
Verband der Hersteller von Textil-, Papier-,
Leder- und Pelzhilfs- und -farbmitteln,
Tensiden, Komplexbildnern, Antimikrobiellen
Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen Rohstoffen und Pharmazeutischen
Hilfsstoffen oder verwandten Produkten
Verband TEGEWA e. V. Frankfurt am Main
Satz und Layout
V. Com 55218 Ingelheim
Fotos und Litho
Spektrum Bild & Ton digital
55288 Armsheim
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Fotos fotolia und Katrin Heyer
Inhalt
Vorwort
5
Schlaglichter
aus der Arbeit des Verbandes
9
Chemikalienrecht
9
Europäische Chemikalienpolitik
Chemikalienregulierungen außerhalb der EU
9
12
Ausgewählte Themen aus den Fachbereichen
13
Kosmetische Rohstoffe
Textil- und Lederhilfsmittel
Tenside
13
14
20
Internes
23
Ergebnisse der Mitgliederbefragung:
Stand der Umsetzung
Mitgliederversammlung 2014 in Berlin
Technische Jahrestagung 2014 in Ettlingen
23
26
31
Organisationsstruktur
30
Verbandsgremien
und Arbeitsschwerpunkte 2014/2015
32
Mitgliederverzeichnis
58
TEGEWA-Team:
Mitarbeiter der Geschäftsstelle
63
4
Vorwort
Dr. Thomas Greindl
Vorsitzender
Liebe Leserinnen und Leser,
„Europa steht vor großen Herausforderungen!“, so oder ähnlich könnte man die
Entwicklung in und um Europa in den letzten
12 Monaten mit einer Überschrift in einem
Boulevard-Blatt charakterisieren. Die Talfahrt
des Euro, das Zinsniveau nahe bei oder unter
Null, die neue griechische Regierung und ihr
Dialog mit der Troika, die so nicht mehr
genannt werden darf, der kriegsähnliche
Konflikt in der Ostukraine, der weitere Vormarsch der Dschihadisten zur Etablierung
eines islamischen Staates mit den damit einhergehenden Flüchtlingsströmen und
Schlepperbanden, die davon profitieren – all
das führt zu einem Sturm auf die Festung
Europa, zumindest wird es vielfach so empfunden. Diese Großwetterlage führt zu einer
Destabilisierung ganzer Regionen und
Märkte und macht eine strategische Planung
in den Unternehmen häufig zunichte oder
erschwert diese zumindest.
Erfolgreiches Wirtschaften in einer Phase
zunehmender politischer Risiken und niedriger Zinsen ist für alle Akteure neu, doch werden sich die Unternehmen an diese Situation
zunehmend gewöhnen müssen. Ist ein sicheres Umfeld nicht gegeben, müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden,
und diese gibt es. Das Fahren auf Sicht
erfordert jedoch Flexibilität der Handelnden,
Sensitivität in der Wahrnehmung von Signalen und Impulsen und ein einigermaßen
stimulierendes, zumindest aber nicht kontraproduktives wirtschafts- und europapoliti-
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sches Umfeld. Eine der wesentlichen Aufgaben der Verbände wird es also sein, die
Politik zur Mäßigung, ja zur Unterstützung
auch wirtschaftlicher Anliegen aufzufordern.
Die ersten Maßnahmen, die aus sozialpolitischen Gründen in Deutschland durchgeführt
wurden, zeugen jedoch aus Sicht der Industrie von einem nicht immer vernunftgeleiteten Handeln der deutschen politischen Entscheider. So bleibt zu hoffen, dass zumindest die von der Arbeitsministerin geplante
Arbeitsstättenverordnung in der angedachten Form so nicht kommen wird.
Laut Berichterstattung des VCI ergab sich
2014 ein schwacher Jahresabschluss für die
deutsche Chemie. Da die vielfach niedrigeren Rohstoffpreise in Folge des hohen Wettbewerbsdrucks in der Branche direkt an die
Kunden weitergegeben werden mussten,
sind die Chemikalienpreise im Durchschnitt
um 2% zurückgegangen und haben bei zurückhaltender Mengenentwicklung zu einem
Umsatzminus gegenüber 2013 geführt.
Im Bereich der TEGEWA-Mitgliedsunternehmen erfolgte 2014 ein überwiegend
guter Start ins Jahr, gefolgt von einer spürbaren Abschwächung der Entwicklung in den
darauf folgenden Monaten. Im August des
vergangenen Jahres war ein Wendepunkt
erreicht, bereits im September wurden wieder bessere Geschäftsverläufe berichtet. Bis
zum Jahresende 2014 hat die Dynamik wieder merklich zugenommen. Ungeachtet der
teils zurückgehenden Mengen konnten
durchaus zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden, wenngleich dadurch in Summe
ein befriedigendes Wachstum als wichtiger
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Treiber ausblieb. Die TEGEWA-Geschäftsbereiche dürften laut VCI im Jahr 2014 deutlich
über dem Durchschnitt in der Gesamtchemie
gelegen haben, da das Wachstum vor allem
durch die Segmente Consumer Chemicals
und Specialties getragen war, während z. B.
bei Petrochemikalien starke Rückgänge zu
verzeichnen waren. Ähnliche Erwartungen
galten zum Jahresbeginn 2015; unterstützt
durch die Entwicklung des Ölpreises und der
Preise wichtiger Folgeprodukte bleibt das
Umfeld für Spezialchemieprodukte günstig –
und wird im Export zusätzlich begünstigt
durch den vergleichsweise hohen Kurs des
US Dollars. Nach wie vor wird jedoch kurzfristig keine wesentliche Änderung der eingangs dargestellten Risiken erwartet.
Für das Tensidgeschäft hat sich das Jahr
2014 überwiegend zufriedenstellend bis gut
präsentiert. Bei im Durchschnitt steigenden
Umsätzen ergaben sich ungeachtet zurückgehender Mengen durchaus positive Ergebnisse. Bei den Rohstoffen waren ein starker
Wettbewerb sowie der Rückgang der Erdölpreise zu spüren, der unter anderem dazu
geführt hatte, dass die Rohstoffpreise merklich zurückgingen. Aufgrund der niedrigeren
Gaspreise in den USA ist der Preisunterschied zwischen den USA und Europa größer
geworden, was derzeit durch den gefallenen
Euro-Wechselkurs etwas entschärft wird.
Insgesamt ist festzustellen, dass sich in
Europa die industriellen Strukturen im Zusammenhang mit Tensiden deutlich verändert haben: in Folge einer forcierten Vorwärtsintegration von Rohstofflieferanten
ändert sich die europäische Tensidlandschaft
zur Zeit erheblich. Bedingt durch die höhere
Wertschöpfungstiefe und die daraus resultierenden zusätzlichen Erlöse können die neuen
Spieler ein strategisches Investment betreiben und konnten so in jüngster Zeit Marktanteile erkämpfen. Das Standard-Chemiegeschäft wird damit zunehmend unattraktiver. Eine Aufgabe der Verbände wird es sein,
die neuen Marktteilnehmer in die Verbandsarbeit einzubeziehen und ihnen die Aufnahme der Mitgliedschaft aktiv anzubieten.
Entsprechende Maßnahmen und Gespräche
wurden bereits eingeleitet.
Bei den Textilhilfsmitteln ergab sich ein
etwas anderes Bild: Nach einem starken
ersten Quartal 2014 hat sich das zurückliegende Jahr im weiteren Verlauf deutlich
schwächer entwickelt. Nach einem ausgeprägten Sommerloch im August waren die
Monate September und Oktober aus Sicht
der Mitglieder teilweise rekordverdächtig.
Nach einem starken Anstieg der Rohstoffkosten hatten sich die Preise zunehmend
stabilisiert, um in Folge wieder etwas anzuziehen. Im Hinblick auf die regionale Entwicklung ist eine Verschiebung wichtiger
Märkte von China in noch billigere Produktionsstandorte wie z. B. Bangladesch festzustellen. Auch Vietnam und Myanmar profitieren davon. In Indien hat sich die Lage für
das Geschäft ebenfalls deutlich verschlechtert. Italien hat sich nach schwachem Start
wieder besser entwickelt, während in Belgien
deutliche Geschäftsrückgänge hingenommen
werden mussten.
Bei den Lederhilfsmitteln war die Entwicklung
der vergangenen 12 Monate durchaus zufriedenstellend bis gut. Nach einem starken
ersten Quartal 2014 setzte sich die positive
Entwicklung im zweiten Quartal fort. Ähnlich
wie bei den Textilhilfsmitteln sind im
Hochsommer die Geschäfte in den meisten
Firmen jedoch eingebrochen. Ab September
hatte sich die Situation wieder deutlich verbessert, so dass der gesamte Jahresverlauf
recht zufriedenstellend war. In den Regionen
verlief das Geschäft mit Lederhilfsmitteln
sehr unterschiedlich. Während sich Italien
wieder auf dem Weg nach oben befindet,
gab es teilweise heftige Rückgänge in Brasilien und in der Türkei. Auch China bereitet
gewisse Sorgen, da einige Gerbereien geschlossen werden mussten und offenbar
ihren Betrieb erst wieder aufnehmen konnten, nachdem entsprechende Kläranlagen
gebaut wurden. Asien wird auf absehbare
Zeit der Hauptmarkt für den Bereich der
Lederhilfsmittel bleiben. In einigen Regionen
werden jedoch weitere Vorkehrungen für die
Absicherung der Risiken getroffen werden
müssen.
Die Verlagerung der Schwerpunkte in der
Verbandsarbeit, die sich bereits im letzten
Jahr abgezeichnet hatte, ist zwischenzeitlich
weiter fortgeschritten: während REACH in
den Jahren 2003-2013 deutlich mehr als
50% der verbandlichen Ressourcen in Anspruch genommen hatte, so dass neben dem
Tagesgeschäft die anderen dringlichen Fragen in den Bereichen Produkt-, Umwelt- und
Arbeitssicherheit oftmals an den Rand gedrängt wurden, ist in den beiden letzten
Jahren eine deutliche Änderung eingetreten.
Zwar ist REACH nach wie vor nicht abgeschlossen – einige Stoffe werden bis 2018
noch zu registrieren sein, einige andere,
7
bereits registrierte Stoffe werden evaluiert,
für viele Stoffe wird die Zulassung erteilt
werden (oder nicht) und IT-Systeme müssen
angepasst werden; die weitere Vollauslastung der REACH-Beauftragten in den Mitgliedsfirmen steht damit außer Frage –, doch
nachdem die Prozesse bei den Mitgliedsunternehmen für die Anmeldeprozeduren
mehrheitlich etabliert sind, nehmen diese
Aufgaben in der Geschäftsführung und in
den Gremien des Verbandes nunmehr deutlich weniger als die Hälfte der Arbeitszeit in
Anspruch. Im Zusammenhang mit der letzten
Registrierungsfrist unter REACH ist es jedoch interessant festzuhalten, dass zwar die
europäische Chemikalienagentur von etwa
70.000 Registrierungen der kleinvolumigen
Stoffe bis 2018 ausgeht, hier jedoch bislang
nur sehr verhaltene Aktivitäten in den Substance Information Exchange-Foren (SIEF) zu
verzeichnen sind. Sollte sich die Befürchtung
einiger Verbände, die bereits vor über zehn
Jahren dargelegt wurde, bewahrheiten, dass
ein erheblicher Stoffwegfall zu erwarten sei,
wenn viele kleinvolumige Stoffe noch bis
2018 vermarktet und anschließend entsprechend aus den Produktionsprogrammen herausgenommen werden? Oftmals werden die
mit diesen Substanzen zu erzielenden Umsätze nicht ausreichen, um die mit der Registrierung einhergehenden Kosten auch nur
annähernd abzufedern. Es bleibt also abzuwarten, wie viele Stoffe nach dem 31. Mai
2018 in der Statistik über die registrierten
Stoffe zu finden sein werden und wie stark
Fotolia© hsiangwen
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sich dies auf die betroffenen Märkte auswirken wird.
Doch nun zu den Themen, die uns neben
REACH in den letzten 12 Monaten sehr
beschäftigt haben. Zum einen bleiben hier
die Tätigkeiten der TEGEWA-Geschäftsführung und einiger Mitgliedsunternehmen
im Zusammenhang mit den Arbeiten der
sogenannten Zero Discharge of Hazardous
Chemicals Group zu nennen, die mittlerweile
einen Großteil des Arbeitsaufwandes darstellen. Weitere Themen wie die Umsetzung der
Biozid-Verordnung oder die Klärung offener
Fragen an der Schnittstelle zwischen REACH
und der Kosmetik-Verordnung und eine
Phalanx neuer, textilbezogener Themen führen dazu, dass uns in der Verbandsarbeit an
wichtigen Themen nicht mangeln wird. Im
vor Ihnen liegenden Bericht wird über diese
Aktivitäten entsprechend berichtet.
Für die kommende Zeit wünsche ich allen
Mitgliedsunternehmen des Verbandes und
auch allen anderen interessierten Leserinnen
und Lesern erfolgreiche Geschäfte und ein
gutes Networking im Zusammenhang mit der
Arbeit des Verbandes TEGEWA.
Schlaglichter aus der Arbeit
des Verbandes
Fotolia_© Grecaud Paul
Chemikalienrecht
Europäische
Chemikalienpolitik
Umsetzungshilfen für
die Registrierung 2018 von allen Seiten
Bis zum Jahresbeginn 2015 wurden gemäß
der REACH-VO in der EU über 40.000 Registrierungen für 8.162 Stoffe eingereicht.
Bei mehr als der Hälfte der Stoffe waren
deutsche Firmen beteiligt, die insgesamt
über 10.000 Registrierungen einreichten.
Fast ein Drittel der sogenannten LeadDossiers kam von deutschen Unternehmen.
Sie nehmen damit eine zentrale Rolle im
Zusammenhang mit der Registrierung von
Stoffen unter REACH ein. Ein Gutteil der
Registranten waren größere Chemieunternehmen sowie Alleinvertreter von Herstellern
außerhalb der EU, sowie – in weitaus geringerem Maße – kleine und mittelständische
Unternehmen. Dies wird sich im Hinblick auf
die Registrierungsfrist 2018, so die Europäische Chemikalienagentur (ECHA), erheblich ändern.
Bis zur letzten Registrierungsfrist am 31. Mai
2018 erwartet die ECHA 70.000 zusätzliche
Registrierungen sogenannter Phase-InStoffe. Da die Behörde in diesem Zusammenhang von einem steigenden Anteil kleiner und mittelständischer Unternehmen
ausgeht, werden vielfach Hilfen erstellt und
angeboten. Zum einen wird die Directors‘
Contact Group, ein Zusammenschluss aus
Verantwortlichen von Europäischer Kommis-
9
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
sion, der ECHA und der Industrie, weiter
geführt, um die Registrierungsaktivitäten für
die Frist 2018 zu unterstützen. Dazu gehört
unter anderem eine Checkliste „To hire a
good consultant“ sowie Empfehlungen zu
einem effektiven SIEF-Management.
Die EU-Kommission bereitet zudem einen
Vorschlag für eine Verordnung vor, in der
die Daten- und Kostenteilung geregelt werden sollen. Eine faire, transparente und nicht
diskriminierende Kostenteilung ist in der
REACH-Verordnung zwar bereits vorgegeben,
doch wurden, so die Erfahrungen vieler
Unternehmen, diese Grundsätze in der Praxis
häufig nicht befolgt. Insbesondere war – und
ist - die Kalkulation der Preise für den Datenzugang (der sog. Letter of Access) oft nicht
nachvollziehbar bzw. wenig transparent. Der
Verband TEGEWA folgt dieser Diskussion
sehr intensiv, zumal er die Interessen sowohl
der Dateninhaber als auch der Daten-Nachfrager berücksichtigen muss und folglich um
einen Interessensausgleich zwischen beiden
Seiten bemüht ist. Mehrere Veranstaltungen
hat auch die Geschäftsstelle dazu genutzt,
um auf das Gebot der fairen, transparenten
und nicht diskriminierenden Daten-/Kostenteilung eindringlich hinzuweisen. Im Zuge der
Diskussion um die zu verabschiedende Verordnung zur Daten- und Kostenteilung geht
es für die Industrie jedoch in erster Linie
darum, zusätzlichen Aufwand und Bürokratie
zu vermeiden – wobei gleichzeitig die Position
für potentiell benachteiligte Unternehmen zu
verbessern ist.
Polymere unter REACH – quo vadis?
Für TEGEWA-Mitgliedsunternehmen wird von
besonderem Interesse sein, wie sich die EUKommission im Hinblick auf die künftige
Handhabung von Polymeren unter REACH
positionieren wird. Eine der Studien, die im
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Zusammenhang mit dem sogenannten
REACH Review durchgeführt wurden, sollte
sich mit der künftigen Berücksichtigung von
Polymeren unter REACH befassen, konnte
aber erst nach erheblicher Verzögerung im
März 2015 der Kommission vorgelegt werden. Der mit der Untersuchung beauftragte
Consultant Bio Intelligence hatte untersucht,
welche Regelungen zu den Polymeren außerhalb Europas existieren. Er hat dabei festgestellt, dass es hierzu unterschiedliche Strategien und Maßnahmen gibt, die zu bewerten
waren.
Im letzten Jahresbericht des Verbandes
hatten wir bereits ausführlich über die unterschiedlichen Regelungsoptionen für Polymere berichtet. Aktuell müssen Polymere in
der EU generell nicht registriert werden,
stattdessen ist die Registrierung der Monomere verpflichtend. Diese sind für gewöhnlich reaktiver und weisen damit auch gefährlichere Eigenschaften auf als das auf ihnen
entstehende Polymer. Darüber hinaus hatten
Cefic und der VCI versucht, gegenüber der
EU-Kommission deutlich zu machen, dass
für Polymere ausreichende Sicherheits- und
Kontrollmechanismen bestehen und eine
Registrierungspflicht keinen Mehrwert hinsichtlich der Sicherheit für Umwelt und
menschliche Gesundheit mit sich bringen
würde.
Für diese Argumentation gibt es zahlreiche
Begründungen: für Polymere existieren umfassende Daten; beispielsweise ist unter der
CLP-Verordnung eine Einstufung aller auf
den europäischen Markt gebrachten Substanzen, einschließlich Polymeren, erforderlich, wofür eine umfängliche Datensammlung
notwendig ist. Gemäß den Vorgaben der
CLP-Verordnung ist die Mehrzahl der Polymere als nicht gefährlich einzustufen; jene,
für die eine Umwelt- oder Gesundheits-
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
gefährdung belegt wurde, sind im Einstufungs- und Kennzeichnungsverzeichnis gelistet. Andererseits sind auch unter REACH
zahlreiche Regelungen für Polymere aufgeführt, obwohl sie von der Registrierungspflicht ausgenommen sind: so können sie
von der Zulassung wie von der Beschränkung
betroffen sein, und insbesondere letztere
gibt es bereits vielfach in der Praxis. REACH
fordert daruĴber Sicherheitsdatenblätter für
alle gefährlichen Substanzen, in denen ausführliche Informationen, z. B. zu Expositionskontrolle, Handling und Lagerung erforderlich sind, um die sichere Verwendung zu
gewährleisten. Dies gilt unabhängig davon,
ob es sich bei der Substanz um Polymere
oder andere Substanzen handelt. Auch der
Arbeitsschutz sieht zahlreiche Vorgaben füĴr
alle Chemikalien, einschließlich Polymere,
vor. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl freiwilliger Aktivitäten seitens der Industrie, um
die sichere Handhabung von Chemikalien
einschließlich Polymeren zu gewährleisten.
Mit dieser Argumentation wollten die Industrieverbände deutlich machen, dass eine
Ausdehnung der Registrierungspflicht unter
REACH zwar einen massiven Mehraufwand
für die Unternehmen, jedoch keinen signifikanten Gewinn für die sichere Verwendung
von Polymeren bedeuten würde.
In seinem im März 2015 vorgelegten Bericht
„Technical assistance related to the review of
REACH with regard to the registration requirements on polymers“ gibt der von der EUKommission im Rahmen des REACH Review
beauftragte Studiennehmer Bio Intelligence
zunächst einen Überblick über die grundsätzlichen Registrierungsanforderungen für
Polymere in entsprechenden Gesetzgebungen, insbesondere der USA, Australiens,
Kanadas, Japans, Chinas, Neuseelands, den
Philippinen, Südkoreas und Taiwans. Die
Regelungen in den USA, Australien, Kanada
und Japan wurden besonders intensiv betrachtet, da diese Länder zur sogenannten
OECD Working Group on Polymers zählen.
Nach dem Vorbild Kanadas stellt Bio Intelligence auf dieser Grundlage einen Ansatz für
die Registrierung von Polymeren vor, mit
dem zwischen Polymers of Low Concern
(„PLC“), für die niedrigere Registrierungsanforderungen gelten sollten, und solchen
Polymeren, für die eine volle Registrierung
erforderlich wäre („Non-PLC“) unterschieden
wird. Zwar wird in der Studie nicht klar ausgeführt, was unter einer vollständigen Registrierung und einer Registrierung mit niedrigeren Anforderungen zu verstehen ist.
Jedoch erläutern die Studiennehmer ein Verfahren und illustrieren dieses in einem Entscheidungsbaum, wie ein PLC von einem
Non-PLC zu unterscheiden ist. Ausgehend
von diesem Verfahren würden voraussichtlich über 90% der Tenside zu dem Bereich
zählen, den die Studiennehmer als Non-PLC
bezeichnen. Damit wäre für fast alle Tenside
und andere Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften hinsichtlich Molekulargewicht, Einstufung und Kennzeichnung und ihrer
Wasserlöslichkeit jeweils die volle Registrierung zu erbringen. Nach Empfehlung des
Studiennehmers würde demnach genau das
eintreten, was der Verband im schlimmsten
Fall befürchtet: eine extreme weitere Belastung der TEGEWA-Mitgliedsunternehmen,
für manche gar eine existenzielle Bedrohung.
Unklar bleibt jedoch, wie die EU-Kommission
die Empfehlungen des Studiennehmers
bewertet. Während die Arbeitsebene in der
EU-Kommission mit Verweis auf existierende
Regelungen außerhalb der EU nicht müde
wird zu betonen, wie wichtig und unabdingbar der künftige Einbezug der Polymere in
die Registrierungspflichten ist, hält sich die
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Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Leitungsebene der EU-Kommission derzeit
(Stand Mai 2015) zurück: man ahnt offensichtlich, dass mit der Registrierung von
Polymeren in der EU eine neue Großbaustelle aufgemacht würde. Denn nicht nur
Tenside und Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften, sondern auch Kunststoffe und alle anderen Polymere wären von der Registrierungspflicht betroffen; zu klären wäre dabei noch
der Unterschied zwischen der vollen Registrierung und einer solchen mit reduzierten
Anforderungen. CEFIC und VCI sowie CESIO
und TEGEWA werden deshalb auch weiterhin
argumentieren, dass die in der EU bereits
bestehenden Regelungen und freiwilligen
Maßnahmen der Industrie ein hohes Niveau
an Sicherheit und Schutz im Hinblick auf die
Herstellung und Verwendung von Polymeren
bieten. Die Aktivitäten von Kommission,
ECHA und dem Studiennehmer werden deshalb von den entsprechenden Gremien in
den Verbänden eng begleitet. Für TEGEWAMitgliedsunternehmen ist dies ein Thema
von höchster Priorität, das in den nächsten
Monaten mit entsprechender Intensität verfolgt werden soll.
Festlegung der Substanzidentität
Bei den Dossier-Evaluierungen durch die
ECHA wurde nicht nur die Qualität zahlreicher Lead-Dossiers aus dem Jahr 2010
bemängelt. Auch das Thema Substanzidentität stellt nach Ansicht der ECHA einen der
problematischsten Punkte dar. Immer wieder
bemängelt die Agentur unzureichend durchgeführte Beschreibungen. Eine möglichst
transparente und ausführliche Darstellung
der Substanzidentität wird daher als essentiell betrachtet. Dies gilt insbesondere für
die sogenannten UVCB-Stoffe, die besondere
Herausforderungen an die Identifikation und
Namensgebung der zu registrierenden Stoffe
stellen. Die ECHA hatte hierzu im Jahr 2013
12
einen Leitfadenentwurf herausgegeben, der
von der sogenannten Oleosurf-Plattform der
Cefic (dazu gehören die europäischen CEFICSektorgruppen APAC, CESIO und ECOSOL)
kommentiert wurde. Im Jahr 2014 hat die
OECD daraufhin eine “OECD Guidance for
characterising oleo-chemical substances for
assessment purposes” herausgegeben, deren
Anwendung und Befolgung dringend empfohlen wird, zumal die ECHA diese Guidance
nutzt, um zu beurteilen, ob die Beschreibung,
Identität und Namensgebung unter REACH
compliant sind.
Chemikalienregulierungen
außerhalb der EU
Die europäische Chemikalienregulierung
REACH stellt die Mitgliedsfirmen des
Verbandes TEGEWA seit bald zehn Jahren vor
große Herausforderungen. Jedoch ist sie für
global agierende Unternehmen – und das
sind die meisten der TEGEWA-Mitglieder –
nicht die einzige Chemikaliengesetzgebung,
die sie befolgen muss. Insbesondere im asiatischen Raum hat sich in den vergangenen
Jahren vieles in Richtung Etablierung REACHähnlicher Gesetzgebungen getan: von
„Türkei REACH“ über „China REACH“ bis hin
zu „Korea REACH“ gilt es, unterschiedliche
Bausteine der bekannten europäischen
Chemikaliengesetzgebung oder gänzlich
neue Anforderungen zu erfüllen. Die (inoffizielle) Bezeichnung „REACH“ ist im Übrigen
für alle diese Regulierungen irreführend und
wird nur aufgrund der deutlich vorhandenen
Parallelen zum EU-REACH von Experten und
Fachmedien gewählt. Jede Gesetzgebung
steht für sich und es sind jeweils separate
Registrierungen und Meldungen erforderlich.
Erschwert wird die Arbeit für deutsche bzw.
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
europäische Firmen oftmals dadurch, dass
die entsprechenden Gesetzesgrundlagen nur
in der jeweiligen Landessprache verfügbar
sind und dass vielfach, wie beispielsweise in
China, wichtige Umsetzungsleitfänden fehlen
und die Firmen dadurch mehr oder weniger
der Willkür der Behörden ausgesetzt sind.
Des Weiteren fehlt eine übersichtliche Zusammenstellung der jeweiligen unterschiedlichen Anforderungen.
Ausgewählte Themen
aus den Fachbereichen
Fotolia© Grecaud Paul
Die TEGEWA-Geschäftsführung hat aus
diesem Grund damit begonnen, die wesentlichen Informationen zu bestehenden oder
sich in Arbeit befindlichen Chemikaliengesetzgebungen in für die TEGEWA-Mitgliedschaft interessanten Ländern, beispielsweise
Türkei, China oder Taiwan, zusammenzutragen und im Extranet einzustellen.
Kosmetische Rohstoffe
Der Verband TEGEWA spielt in der Arbeit des
Europäischen Verbandes der Hersteller von
kosmetischen Inhaltsstoffen (EFfCI) eine bedeutende Rolle. So sind zum einen zahlreiche deutsche TEGEWA-Mitglieder gleichzeitig
entweder direkt oder über den Verband Mitglied in der EFfCI, zum anderen wird die
administrative und technische Geschäftsführung der EFfCI überwiegend von Frankfurt
aus koordiniert. In den vergangenen zwei
Jahren hat sich EFfCI insbesondere um eine
Klärung zwischen der Kosmetikverordnung
und REACH im Zusammenhang mit Tierversuchen bemüht.
Bereits im Jahr 2003 hatte EFfCI darauf hingewiesen, dass das in der Kosmetikgesetzgebung vorgesehene Tierversuchs- und
Marketingverbot für kosmetische Inhaltsstoffe wegen fehlender Alternativmethoden
13
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
zu Problemen führen würde. Aufgrund einer
mehrjährigen Übergangsfrist konnten in der
EU bis 2013 in vivo-Daten für kosmetische
Inhaltsstoffe, die u. a. für die Zulassung von
kosmetischen Rohstoffen in China zwingend
erforderlich waren, in der EU genutzt werden. Aus Sicht der EFfCI ist es nicht nachvollziehbar, warum bereits vorhandene in
vivo-Daten nach 2013 in Europa nicht mehr
für die Bewertung von kosmetischen Inhaltsstoffen genutzt werden dürften. EFfCI hat
daraufhin ein englisches Gericht angerufen,
das eine Klärung dieses Sachverhaltes herbeiführen sollte.
Eine weitere Problematik hatte sich vor zwei
Jahren im Zuge einer sog. Communication
der EU-Kommission ergeben, mit der diese
neue Begrifflichkeiten eingebracht hat („single use“, „multiple use“). Danach dürfen unter
REACH erhobene Tierversuchsdaten nicht für
die Sicherheitsbewertung eines Stoffs genutzt werden, wenn dieser ausschließlich für
die kosmetische Anwendung eingesetzt wird.
Gibt es neben der kosmetischen Anwendung
auch weitere Anwendungsbereiche, dürfen
für die Absicherung dieser Anwendungen
Tierversuchsdaten genutzt werden.
EFfCI hatte daraufhin ein englisches Gericht
angerufen, um zwei Fragen zu klären: REACH
– wie ist die Communication der EU-Kommission zu bewerten? – und China: Können
Daten, die aus Tierversuchen für die Zulassung von kosmetischen Inhaltsstoffen in
China gewonnen werden, in Europa genutzt
werden, um eine Sicherheitsbewertung
durchzuführen? Das englische Gericht fühlte
sich kompetent, die erste Frage zu beantworten – es gibt keinen Anlass, zwischen
single und multiple use zu unterscheiden. Die
China-Frage hat das Gericht zuständigkeitshalber an den Europäischen Gerichtshof
weitergeleitet, der sich nun damit befassen
wird.
14
Textil- und Lederhilfsmittel
Zero Discharge of Hazardous Chemicals
Die Aktivitäten im Zusammenhang mit der
Zero Discharge of Hazardous ChemicalsInitiative nahmen im Jahr 2014 weiter an
Fahrt auf und bestimmen mittlerweile einen
erheblichen Teil des Arbeitsaufwandes der
Geschäftsführung. ZDHC berief 2012 ein
Technical Advisory Committee als eine Art
Beratungsgremium der aus Markenherstellern und Retailern der Bekleidungsindustrie
bestehenden ZDHC-Gruppe. Die Verbände
ETAD und TEGEWA und Textilchemikalienhersteller können sich hierüber an ausgewählten Projekten beteiligen und die ZDHCUnternehmen mit ihrem Know-how zu chemischen Zusammenhängen unterstützen.
Dies geschieht vor allem in zweien der insgesamt sieben „Workstreams“, welche die
ZDHC-Initiative gebildet hat: TEGEWA ist in
Workstream 1 („Bewertung des chemischen
Gefahrenpotentials, Priorisierung und Maßnahmen“) und 3 („Recht auf Information“)
aktiv. Ein Schwerpunkt in den vergangenen
Monaten war hierbei die so genannte MRSL
(Manufacturing Restricted Substances List), in
welcher Substanzen, die nicht in Textil-hilfsmitteln enthalten sein sollen („ban for intentional use“) genannt werden. Eine erste
MRSL wurde im Juni 2014 veröffentlicht.
Sie listet Produktgruppen von besonders
Besorgnis erregenden Substanzen sowie
zusätzliche Substanzen wie sensibilisierende
oder kanzerogene Farbstoffe und CMRGlykolether. Zudem werden Grenzwerte für
Kontaminationen dieser Substanzen in Textilhilfsmitteln und Farbstoffen – unbeabsichtigte Nebenprodukte („unintended by-products“) – angegeben. Die MRSL soll die Anwender der Chemikalien bei der Auswahl der
Produkte unterstützen. So genannte „Phase
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Einige TEGEWA-Mitgliedsfirmen und einige
Textilchemikalienanbieter aus Südostasien
haben mittlerweile so genannte „MRSL compliant formulation lists“ aus der MRSL erarbeitet, in denen sie jene Produkte nennen,
die den Kriterien der Brands entsprechen.
Diese Listen sind im jeweils firmeneigenen
Format auf den entsprechenden Websites
der Firmen eingestellt. Grundsätzlich ist eine
analytische Verifizierung der Einträge in den
Listen vorgesehen. Es wird dazu derzeit ein
Konzept erstellt, wie die Vertrauenswürdigkeit der Chemikalienanbieter und damit die
Notwendigkeit, deren Produkte zu überprüfen, beurteilt werden kann. Zum aktuellen
Zeitpunkt laufen insbesondere Bemühungen,
sich für das so genannte „smart testing“ einzusetzen, sprich: nicht alle Produkte auf alle
Inhaltsstoffe zu prüfen, sondern lediglich die
technisch sinnvollen Tests durchzuführen.
Während sich die ZDHC-Aktivitäten zu Beginn ausschließlich auf die textile Wertschöpfungskette fokussiert haben, steht seit
Sommer 2014 auch die Wertschöpfungskette Leder im Blickpunkt. Auch in diesem
Bereich wurde ein Technical Advisory
Committee berufen, dem die „Leather
Working Group“ (eine internationale, aus
Gerbern, Chemielieferanten und weiteren,
im Zusammenhang mit Leder stehenden
Einrichtungen zusammengesetzte Organisation), das British Leather Technology Center
(BLC) und die TEGEWA-Geschäftsführung
angehören. Eine Lederchemikalien-MRSL ist
zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses
Jahresberichtes fast fertiggestellt. Im Vorfeld
hat der Verband TEGEWA im Rahmen des
Leder-TAC dafür votiert, dass die Chemikalien und Grenzwerte der textilen MRSL
Fotolia© Vladimir Gerasimov
out fact sheets“ liefern Begründungen und
Hinweise zu den „banned for intentional use“
– Stoffen.
nicht unkritisch auf die Wertschöpfungskette
Leder übertragen werden können, weil die
Herstellungsprozesse sich stark unterscheiden. Zwar können die meisten Substanzen
und Grenzwerte übernommen werden, für
spezifische Substanzen sind jedoch Ausnahmen erforderlich und Grenzwerte anzupassen. Die Diskussionen sind zum Zeitpunkt
der Drucklegung noch nicht abgeschlossen.
Es ist beabsichtigt, die Leder-MRSL im Juni
2015 zu veröffentlichen.
Mehr und mehr im Fokus:
Textilien und Textilhilfsmittel
Im Jahr 2014 wurde dem Thema „grüne“
bzw. „nachhaltige“ oder „faire“ Textilien ein
Höchstmaß an Aufmerksamkeit zuteil.
Geradezu epidemisch breiteten sich die
Projekte, Bündnisse und Initiativen zumindest europaweit aus. Um einen Überblick
über die vielen einschlägigen textilen
Themen, die allein in 2014 an- oder weiterdiskutiert wurden, zu verschaffen, wird in
15
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
untenstehendem Kasten zunächst eine
unkommentierte (nicht erschöpfende)
Auflistung gegeben:
CEN: Guidance on health derived from chemical contents of textiles
ChemSec-Initiative: SIN list for textile applications
Deutschland: „Bündnis für nachhaltige Textilien“
Dänische Umweltbehörde EPA: Disperse dyes and allergies
„EU Prosafe Project“: chemicals in clothing
Bericht der EU-Kommission: Allergies and Textiles
EU-Kommission: „Flagship Initiative on responsible management of the supply chain in the
garment sector“
EU-Ökolabel für Textilien und Matratzen
Greenpeace: Weiterführung der Detox-Kampagne
Niederlande: „Hazardous substances in Textile products“
OECD-Initiative: Responsible Supply Chains in the Textile, Garment and Footwear Sector
Schwedische Umweltbehörde KEMI: Risiken für Gesundheit und Umwelt durch Chemikalien
in Textilien
Schwedische Umweltbehörde KEMI (II): Initiative für ein Labeling von Textilchemikalien
Schwedische Umweltbehörde KEMI (III): SUPFES (Substitution in Practice of Prioritized
Fluorinated Chemicals)
„Subsport Textile“: Substitution of hazardous substances during the manufacture of textiles
UK: Neue EU-Standards zur Entflammbarkeit von Polstermöbeln
UNEP: Best practices for exchange of information on chemicals in textile products
Neue Zertifizierungssysteme für Textilchemikalien: Ökopass, T-Chip, Chem IQ
„Bündnis für nachhaltige Textilien“
Deutlich lässt sich erkennen, dass eine Verbesserung der Herstellungs- und Verwendungsbedingungen von Textilien durch nationale Regierungen, Umweltorganisationen
und europäische Organisationen sowie die
EU-Kommission als prioritär erachtet wird.
Dies gilt nicht ausschließlich für den Bereich
der Ökologie, vielfach stellen die Aktivitäten
auch auf die Verbesserung der sozialen Bedingungen in den Produktionsländern ab.
Hier ist beispielsweise die Initiative der deutschen Bundesregierung zu nennen, die ihr
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„Textilbündnis“ mit dem schrecklichen
Unglück 2013 in einer Textilfabrik in Bangladesch (Rana Plaza) begründet, bei dem über
1.000 Menschen starben. Das im Herbst
2014 offiziell gegründete Bündnis hat das
ehrgeizige Ziel, „in der gesamten Produktions- und Handelskette – vom Baumwollfeld
bis zum Kleiderbügel – für existenzsichernde
Löhne, mehr Sicherheit am Arbeitsplatz und
mehr Umwelt- und Gesundheitsschutz zu sorgen.“
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Der Fokus des Bündnisses liegt vornehmlich
auf sozialen Themen wie Kinderarbeit, Gesundheit und Sicherheit sowie ethischen
Geschäftspraktiken, allerdings wurden kurz
vor der Pressekonferenz im Oktober 2014, in
deren Rahmen das Bündnis offiziell gegründet werden sollte, noch Umweltthemen in
den Aktionsplan integriert.
Zur Gründung eines Runden Tisches Textil
lud der verantwortliche Bundesminister
Müller die Textilwirtschaft, einige Verbände,
Gewerkschaften und NGOs ein, nicht aber –
unter anderem – die Chemiefaser-, Textilhilfsmittel- und Textilveredlungsindustrie
oder die Bangladesh Accord and Alliance for
Worker Safety. Dieses Übergehen ganz
wesentlicher Player der Textilindustrie, ebenso wie das vollständige Ignorieren bereits
geleisteter Arbeiten im Hinblick auf Verbesserungen der Produktionsstandards – man
denke insbesondere an die Aktivitäten der
ZDHC-Initiative – führte dazu, dass zahlreiche wichtige Organisationen dem Bündnis
nicht beitraten – beispielsweise der HDE
(Handelsverband Deutschland), der IVGT
(Industrieverband Veredlung – Garne – Gewebe – Technische Textilien), der Gesamtverband textil + mode oder die Brands der
ZDHC-Initiative. Es gab noch weitere Gründe
für den Nicht-Beitritt: beispielsweise die
unrealistischen Vorstellungen bei Sozialstandards, das fehlende Verständnis über
die Bedeutung der deutschen Textilindustrie
und die Rolle von technischen Textilien
sowie die überhöhten und nicht praktikablen
Vorgaben in den Bereichen Produktionsökologie und Chemikaliensicherheit.
Entsprechend wurde das Bündnis seitens der
deutschen Presse als Fehlschlag verurteilt
und die Textilindustrie als Verweigerer abgestempelt. Trotz dieser Startschwierigkeiten
ist TEGEWA und sind die anderen Verbände
weiterhin gesprächsbereit und willens, sich
unter vernünftigeren Bedingungen aktiv einzubringen. Dies hat die Geschäftsführung
des Verbandes auch Ende März 2015 bekräftigt, als sie zur Sitzung der neu gegründeten
Facharbeitsgruppe „Prozesschemikalien“ eingeladen wurde. Unter anderem mit Vertretern von Textilzertifizierern und dem UBA
waren TEGEWA und IVGT gebeten worden,
ihre fachliche Expertise einzubringen. Ziel
der Sitzung war die Diskussion der seitens
der Verbände eingebrachten Kritikpunkte
und eine Überarbeitung des Aktionsplans.
Tatsächlich konnten in dieser Sitzung Wege
zu einer möglichen weiteren Kooperation
gefunden werden. Wie es konkret weitergehen wird und ob das Bündnis ein Erfolg wird,
ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich nicht
absehbar – jedoch zeigt sich ein, verglichen
mit den ersten Vorschlägen, praktikabler
Ansatz.
Initiativen aus Schweden
und den Niederlanden
Als besonders „umtriebig“ hat sich im Jahr
2014 Schweden gezeigt, das gleich mehrere Initiativen in Bezug auf Textilien ins Leben
rief. Beispielsweise gab die schwedische
Chemikalienagentur KEMI ein von der
schwedischen Regierung finanziertes Forschungsprojekt über Alternativen zu Fluorchemikalien in Textilien in Auftrag. Ziel des
Projektes SUPFES (Substitution in Practice of
Prioritized Fluorinated Chemicals) ist die
Überprüfung der Hypothese, dass die Emissionen persistenter Fluorchemikalien vornehmlich diffus sind und das Textilerzeugnis
selbst eine wichtige Quelle dieser Emissionen ist. Zudem sollen Alternativen zu den
gängigen Fluorcarbonharzen der Kettenlänge Acht im Hinblick auf anwendungstech-
17
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
nische und ökologische Eigenschaften
bewertet werden. Die TEGEWA-Arbeitsgruppen Hilfsmittel für die Beschichtung textiler
Flächengebilde und Finishing werden regelmäßig über die Entwicklungen informiert.
Mit einem weiteren Projekt widmet sich
KEMI der Untersuchung der Risiken für Gesundheit und Umwelt durch Chemikalien in
Textilien. Hierzu wurde seitens des beauftragten schwedischen Beratungsunternehmens SWEREA IVF eine Studie durchgeführt,
die vom Verband TEGEWA im August 2014
kommentiert wurde. Die Veröffentlichung
des Berichts erfolgte im Oktober 2014 –
ohne dass eine sonderliche Berücksichtigung
der von TEGEWA eingereichten Kommentare
ersichtlich wurde. In vielen Passagen ist ein
mangelnder Sach- und Fachverstand erkennbar und sind gefährliche Verallgemeinerungen zu finden. Es werden zahlreiche und
wiederholte Forderungen nach weiteren
Untersuchungen, Testverfahren sowie der
Ausbau von REACH auf Erzeugnisse gefordert. Die Verbände ETAD, TEGEWA und
Euratex erarbeiteten daraufhin eine gemeinsame Stellungnahme mit entsprechenden
Richtigstellungen, welche sie der EU-Kommission übermittelten.
Dem gegenüberzustellen ist die jüngst von
niederländischen Behörden vorgelegte
Studie „Hazardous substances in Textile products“: Diese fokussiert auf noch nicht geregelte Stoffe und entwickelt ein wissenschaftlich fundiertes Konzept. Dies scheint, zumindest dem ersten Erachten nach, ein deutlich
sinnvollerer Ansatz als der schwedische zu
sein. Die TEGEWA-Geschäftsführung ist mit
dem Thema weiter befasst.
18
Neueinstufung Formaldehyd:
ein Follow-up
Die Neu-Einstufung von Formaldehyd und
(ab 0,1%) auch formaldehydhaltigen Gemischen in „krebserzeugend Kategorie 1b“
ist seit Dezember 2012 – mit der entsprechenden Verkündung des Risk Assessment
Committees der ECHA – beschlossene
Sache. Sollte diese neue Einstufung zunächst noch Mitte 2015 in Kraft treten,
wurde mittlerweile entschieden, der Industrie mehr Zeit für die Umsetzung zu geben.
Als neues Datum des Inkrafttretens ist nun
der 1. Januar 2016 vorgesehen.
TEGEWA und VCI engagieren sich aufgrund
der erheblichen Auswirkungen auf nachgeschaltete Regulierungen, wie beispielsweise
in Deutschland die TA Luft, für eine Abmilderung der Folgen und stehen in direktem
Kontakt mit den Verbänden der Textilindustrie. Die Bestimmungen der TA Luft
sehen eine direkte Verknüpfung zwischen
der wissenschaftlichen Einstufung eines
Stoffes und der Emissionsbegrenzung in der
Abluft vor. Damit würde der entsprechende
Grenzwert in der Abluft so weit herabgesetzt,
dass eine Einhaltung für die Textilindustrie
kaum mehr möglich ist. Dies hätte direkte
Auswirkungen auf die Vermarktbarkeit von
Vernetzern für die Easy-Care Ausrüstung,
aber auch auf eine Reihe anderer Hilfsmittel.
Die Textilverbände reichten aus diesem
Grunde eine Stellungnahme beim Umweltbundesamt ein, in welcher sie unter anderem für realistische Grenzwerte plädieren.
Bislang gab es keine allgemein anerkannte
Methode, um den Formaldehydgehalt z. B. in
Textilhilfsmitteln bestimmen zu können; die
Unternehmen wandten unterschiedliche,
hauseigene Methoden an. Um hier Abhilfe zu
schaffen, hat die TEGEWA Arbeitsgruppe
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Fotolia_© Brian Jackson
die Herstellung, die Verwendung und das
Inverkehrbringen von PFOA und „verwandten
Substanzen“, betroffen von der Beschränkung sollen die Substanzen, chemische
Formulierungen und Artikel (z. B. Textilien)
sein. Mit dem extrem niedrig angesetzten
Grenzwert von 2ppb (parts per billion) können auch die im Report als wichtigste verfügbare Alternative benannten C-6-Fluorcarbonverbindungen nicht eingesetzt werden. Für
Produkte auf Basis fluorierter Polymere
existiert keine praktikable und valide Messmethode, die es erlaubt, PFOA in Konzentrationen von 2 ppb nachzuweisen.
Finishing im Jahr 2014 eine einheitliche
Analytik für den Gehalt an freiem Formaldehyd in chemischen Produkten erarbeitet.
Sie empfiehlt eine HPLC-Methode nach
Polymerausfällung und Derivatisierung mit
DNPH als Schiedsmethode („AG-FinishingMethode“).
Zudem wurde mit Hilfe eines Consultants
eine toxikologische Risikobetrachtung über
Restgehalte von Formaldehyd auf dem Textil
im Hinblick auf dermale und inhalatorische
Exposition erstellt, der ebenfalls in der
AG Finishing diskutiert wurde. Zum Zeitpunkt
der Drucklegung des Jahresberichts steht
eine Überarbeitung unter Einbindung des
europäischen Verbandes Formacare, welcher
die Hersteller und Weiterverarbeiter von
Formaldehyd vertritt, an.
Public Consultation:
Beschränkung von PFOA
Ein weiteres, von der Geschäftsführung im
Berichtszeitraum behandeltes Thema war der
von Deutschland und Norwegen vorgebrachte Vorschlag zur Beschränkung von Fluorcarbonverbindungen der Kettenlänge Acht. Der
entsprechende Annex XV-Report behandelt
Im Dezember 2014 startete die ECHA eine
öffentliche Konsultation, an der TEGEWA
sich, unter Abstimmung mit dem Fluorocouncil, bereits in Form einer kurzen grundlegenden Kommentierung beteiligte. Eine
ausführliche Kommentierung bis Juni 2015
soll nachgereicht werden. Das Thema wird,
unter Einbindung der Kundenindustrie, weiter verfolgt werden.
Mönchengladbach zieht an
Ende Mai 2015 findet die alle zwei Jahre an
der Hochschule Mönchengladbach ausgerichtete Messe „Mönchengladbach zieht an“
statt. Auch in diesem Jahr werden sich mehrere TEGEWA-Mitgliedsunternehmen an
einem von der Geschäftsführung betreuten
Gemeinschaftsstand präsentieren. Die
Messe eröffnet erneut eine hervorragende
Gelegenheit, den Studierenden in Mönchengladbach im direkten Kontakt aufzuzeigen,
dass der Studiengang Textile Technik hervorragende Berufschancen in der textilhilfsmittelherstellenden Industrie und ihren Kunden
bietet.
19
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Tenside
Akademische Ausbildung
im Bereich der Tenside
Bio-Tenside
Im Rahmen ihrer Flagship-Initiativen hatte
die Europäische Union u. a. beschlossen, ein
Standardisierungsverfahren einzuleiten, um
Definition und Festlegung von Konzentrationswerten für die Anteile nachwachsender
Rohstoffe in tensidischen Produkten festzulegen. Grundsätzliches Ziel der EU ist es
dabei, den Einsatz nachwachsender Rohstoffe in Produkten der chemischen Industrie
zu fördern, um die europäische Wirtschaft
20
Chance für mich?
© wavebreakpremium - Fotolia.com
Seit einiger Zeit behandelt die Fachgruppe
Tenside die Frage, wie die akademische
Ausbildung im Bereich der Tenside von der
Industrie stärker unterstützt werden kann,
damit auch zukünftig Absolventen der Universitäten mit entsprechendem „TensidKnow-how“ für einen Berufsweg in der Tensidindustrie zur Verfügung stehen. Nach
mehreren Gesprächen mit Professoren aus
Berliner und Potsdamer Universitäten (vgl.
die Ausführungen im letzten Jahresbericht)
wurde ein Konzept für eine Road Show
entwickelt, mit der Vertreter aus der Fachgruppe zusammen mit der Geschäftsführung
das Themenfeld Tenside an den Universitäten vorstellen sollen. Hierzu wurden unter
anderem ein Flyer sowie eine ausführliche
Präsentation erarbeitet, mit denen ein Überblick über die Chancen in der Tensidindustrie für Absolventen entsprechender Studiengänge dargestellt wird. Ein erstes Kolloquium
fand an der Universität Potsdam, Campus
Golm, Anfang Mai statt. Weitere vorgesehene Stationen sind die Universitäten Berlin
und Stuttgart.
Interessante und
vielfältige Aufgaben?
Gute und spannende Arbeit?
Tensidchemie!
www.tegewa.de
Verband TEGEWA e.V. Verband der Hersteller von Textil-, Papier-, Lederund Pelzhilfs- und -farbmitteln, Tensiden, Komplexbildnern, Antimikrobiellen
Mitteln, Polymeren Flockungsmitteln, Kosmetischen Rohstoffen und
Pharmazeutischen Hilfsstoffen oder verwandten Produkten
bis zum Jahr 2020 in eine sogenannte Bio
Economy zu transformieren. Im Zuge der
Standardisierungsarbeiten soll insbesondere
bestimmt werden, wo die Grenze zwischen
Tensiden und Bio-Tensiden verläuft.
Die Arbeiten werden im sogenannten
CEN/TC 276 betreut, das das Mandat von
der Europäischen Kommission zur Entwicklung eines Standardisierungsverfahrens für
Bio-Tenside übernommen hat. In diesem
Technical Committee gibt es bereits seit
geraumer Zeit zwei Arbeitsgruppen, die sich
mit der Analytik von Tensiden (WG 1) und
Testmethoden (WG 2) befassen. Eine dritte
Arbeitsgruppe (WG 3) wurde gegründet, um
das Mandat zu den Bio-Tensiden umzuset-
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
zen. Gleichzeitig gibt es das CEN/TC 411 –
ein sogenanntes horizontales Technical
Committee – das an Grundsätzen für biobasierte Produkte arbeitet und in dem entsprechende Standardisierungsverfahren für
Bio-Lösemittel und Bio-Schmiermittel bereits
erarbeitet wurden. Die Arbeiten dieses
Committees bilden damit die Grundlage für
die Arbeiten in Zusammenhang mit den BioTensiden.
Ein entsprechendes, mit Industrievertretern
besetztes Spiegelgremium mit Namen
ERASM Bio Surfactants Task Force begleitet
die Arbeiten des Standardisierungskomitees.
In diesem Spiegelgremium sind sowohl Vertreter der Tensidhersteller als auch der
Waschmittelindustrie aktiv. Einige Aufgaben
konnten im Berichtszeitraum bereits abgearbeitet werden. So konnte die europäische
Norm EN 16575:2013 zur Nomenklatur für
bio-basierte Produkte bereits finalisiert werden. Bei der Festlegung eines Schwellenwertes für den Gehalt an Biomasse in einem
Tensid wurden einige Fortschritte erzielt,
jedoch noch kein definitives Ergebnis veröffentlicht. Zu den Kriterien für die Bestimmung des Schwellenwerts für Biomasse zählen nicht nur die Erwartungen und Glaubwürdigkeit bei den privaten Verbrauchern und
Behörden und die Abstimmung mit anderen
Produktbereichen, sondern es ist auch zu
klären, ab welcher Schwelle eine zufriedenstellende Bereitstellung am Markt gewährleistet werden kann.
Darüber hinaus muss eine validierte analytische Methode bestimmt werden, mit deren
Hilfe der Anteil an Biomasse in einem Tensid
quantifiziert werden kann. Derzeit werden
verschiedene Methoden sowohl in der Industriegruppe als auch im CEN/TC 276/WG 3,
diskutiert. Ebenso bislang ungelöst ist die
Frage, wie umwelt- und soziale Kriterien in
die Bewertung einbezogen werden können.
Zugespitzt stellt sich damit die Frage, ob es
einem privaten Verbraucher vermittelt werden kann, dass ein Tensid aufgrund seines
hohen Anteils an Biomasse als Bio-Tensid
oder als bio-basiertes Tensid bezeichnet werden kann, wenn es gleichzeitig einen ungünstigen ökologischen Fußabdruck aufweist,
bedingt möglicherweise durch sein schlechtes Abbauverhalten oder durch seine nur
ungenügende Ressourceneffizienz. Dem
kann wiederum entgegengehalten werden,
dass der private Verbraucher mit Tensiden
direkt nicht in Berührung kommt, sondern
mit tensidhaltigen Gemischen, so dass sich
die Frage stellt, welche Informationen der
Hersteller dieser Gemische benötigt, um am
Ende sein Gemisch als Bio-Gemisch vermarkten zu können. Diese und ähnliche Frage
müssen vor dem Hintergrund möglicher Fallkonstellationen in den nächsten Monaten
geklärt werden, um ein konsensfähiges
Standardisierungsverfahren vorlegen und
verabschieden zu können.
10. CESIO Welttensidkongress
vom 1. – 3. Juni 2015
Vom 1. bis zum 3. Juni 2015 wird im Haliç
Congress Center in Istanbul der zehnte
Welttensidkongress der CESIO stattfinden.
Das Thema des Kongresses, der auch in diesem Jahr wieder im Zusammenspiel mit einer
Business Convention durchgeführt wird, lautet „Surfactants in a Globalising World –
21
Fotolia© travnikovstudio
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Creating New Possibilities“. Zu den Highlights
des Tensidkongresses zählt neben dem
Veranstaltungsort Istanbul sicherlich auch
die Keynote Speech des luxemburgischen
Wissenschaftsjournalisten, Physikers und
Moderators Ranga Yogeshwar.
Auf dem Kongress werden sich erstmalig
sechs mittelständische TEGEWA-Mitgliedsunternehmen auf einem Gemeinschaftsstand
präsentieren, der von den beteiligten Firmen
finanziert und von TEGEWA koordiniert und
betreut wird.
Bei den im letzten Jahr nach dem Call for
Paper eingegangenen Abstracts zeichnete
sich erneut ein deutlicher Überhang von
Vorträgen aus dem Gebiet „Technical and
Applications“ ab. Deutlich weniger Einreichungen gab es bei „Safety and Regulatory
Affairs“; die weitaus geringste Anzahl von
Abstracts für ein über eineinhalb Tage währendes Programm mit business- und marktorientierten Vorträgen jedoch verzeichnete
der Bereich „Business and Market Trends“.
Auch aus diesem Grund hat das Programmkomitee entschieden, nur zwei (anstelle von
drei) parallelen Sessions anzubieten. Die
22
Sessions zu „Technical and Application“ werden über eineinhalb Tage durchgehend angeboten, während parallel dazu entweder
Sitzungen im Bereich „Business & Market
Trends“ oder „Safety & Regulatory“ stattfinden werden. Damit soll gleichzeitig auch die
Qualität der Vorträge erhöht und den Teilnehmern die Qual der Wahl etwas erleichtert
werden.
Im Vergleich zum letzten Kongress 2013 in
Barcelona wird eine ähnlich hohe Zahl an
Teilnehmern erwartet. Die Geschäftsführung
des Verbandes TEGEWA ist auch dieses Mal
intensiv an der Organisation beteiligt: Als
größter nationaler Zusammenschluss innerhalb der CESIO ist der Verband besonders
daran interessiert, einen gelungenen
Kongress und eine erfolgreiche Business
Convention vorzuweisen. Nach dem
Kongress wird jedoch u. a. die Frage zu stellen sein, ob ein zweijähriger Rhythmus auf
Dauer als angemessen erscheint und wie
man den Kongress stärker noch auf andere
Anwendungen außerhalb der Wasch- und
Reinigungsmittel fokussieren kann.
Fotolia© yuuuu
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Internes
Ergebnisse der
Mitgliederbefragung: Stand
der Umsetzung
Im Jahr 2012 hatte die TEGEWA-Geschäftsführung eine umfassende Mitgliederbefragung durchgeführt, um zu erfahren, wie
der bereitgestellte Service von der Mitgliedschaft eingeschätzt wird und in welchen
Bereichen er noch optimiert werden kann. In
Rahmen von Telefoninterviews wurden Mitwirkende in technischen Arbeitsgruppen,
Steuerungsgremien sowie Mitglieder ohne
aktive Teilnahme in verbandlichen Gremien
zur Arbeit des Verbandes befragt. Mit einer
Rücklaufquote von knapp 75% konnte ein
sehr guter Überblick über die Beurteilung der
angebotenen Dienstleistungen sowie der
bestehenden Bedarfe gewonnen werden. In
folgenden drei als prioritär identifizierten
Feldern startete die Geschäftsführung im
23
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Nachgang Aktivitäten, über deren Fortschritte an dieser Stelle berichtet werden
soll:
Mandat für eine Verbandsarbeit in Brüssel
und kommt zum anderen mit den verfügbaren Ressourcen allmählich an seine Grenzen.
Weitere Europäisierung
der Verbandsarbeit
Überlegungen im Vorstand und den jeweiligen Fachgruppen führten schließlich zu dem
Entschluss, eine Organisation nach dem
Vorbild der EFfCI zu bilden. Erste Sondierungsgespräche mit Partnerorganisationen in
Italien, Frankreich und Großbritannien wurden bereits geführt. Insbesondere die italienische AISPEC, eine Sektorgruppe des
italienischen Chemieverbandes mit einer
TEGEWA-ähnlichen fachlichen Abgrenzung,
zeigte großes Interesse an einer intensivierten Zusammenarbeit. Es wurde vereinbart,
dass die beiden Verbände für etwa ein Jahr
auf Basis eines Mission Statements bestimmte Themen modellhaft gemeinsam
bearbeiten. Aufbauend auf den Ergebnissen
dieser Zusammenarbeit sind anschließend
weitere Entscheidungen zu treffen. Kooperationen mit entsprechenden Organisationen
anderer Mitgliedsstaaten werden noch geprüft.
Die Arbeit in und mit europäischen Gremien
sowie Fach- und Kundenverbänden gewinnt
immer mehr an Bedeutung. Verantwortlich
dafür zeichnen zum einen die vielen europäischen Gesetzgebungen, man denke beispielsweise an die REACH-, die CLP- oder die
Biozid-Verordnung. Zum anderen wird es in
einer sich immer weiter öffnenden und globaler agierenden (Geschäfts-) Welt auch
immer wichtiger, durch gemeinsames, über
Ländergrenzen hinausgehendes Handeln die
Kräfte zu bündeln und so die gemeinsamen
Interessen in Brüssel besser vertreten zu
können.
Der Verband TEGEWA und seine Mitgliedsunternehmen wirken bereits in vielen europäischen Gremien aktiv mit. Die Partner in
Brüssel sind Sektorgruppen der CEFIC oder
aber eigens für die Europaarbeit gegründete,
von CEFIC unabhängige Foren wie z. B. die
EFfCI, der europäische Verband der Hersteller von kosmetischen Rohstoffen, der im
Wesentlichen von der Geschäftsstelle des
Verbandes TEGEWA betreut und administriert wird.
Insbesondere im Bereich Textil- und Lederhilfsmittel gibt es jedoch noch Lücken in der
Europaarbeit, wie auch im Zuge der Mitgliederbefragung deutlich wurde. Zwar bringt
der Verband in diesen Feldern bereits seit
längerem seine Expertise ein und ist intensiv
mit europäischen Themen und Aufgaben befasst (zu sehen auch im vorliegenden Jahresbericht unter „Textil- und Lederhilfsmittel“),
er hat jedoch zum einen kein formales
Fotolia_© magann
24
Intensivierung der Zusammenarbeit
mit anderen Verbandsorganisationen
Insbesondere von Firmenvertretern, deren
Unternehmen Mitglied in mehreren Fachverbänden sind, wurde angemerkt, dass eine
Bündelung von Know-how und Personaleinsatz bei fachlich übergreifenden oder ähnlichen Themen – beispielsweise REACH, Einstufung und Kennzeichnung chemischer
Stoffe, Ökolabels, Kundenanforderungen –
nicht nur Sinn machen würde, sondern aus
Sicht der Firmen aus organisatorischen und
finanziellen Gründen auf lange Sicht unabdingbar ist.
Auf Beschluss des Vorstandes prüfte die
TEGEWA-Geschäftsführung daher Kooperati-
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
onsmöglichkeiten mit mehreren Fachverbänden im VCI, mit denen man sich eine
Koordinierung bzw. gar Zusammenlegung
von Aktivitäten vorstellen könnte. Man
fokussierte dabei jene Fachverbände, deren
Mitgliedsunternehmen chemische, an
Oberflächen wirkende Produkte herstellen,
und die somit vergleichbare regulatorische
Vorgaben wie auch Kundenanforderungen zu
erfüllen haben.
Als konkrete Handlungsfelder wurden
zunächst die zwei Themen „Nachwuchsförderung“ und „Nachhaltigkeit“ identifiziert,
die gemeinsam bearbeitet werden sollten.
Auf der Arbeitsebene war man sich über die
Themen und die mögliche strategische Ausrichtung recht schnell einig, doch scheiterten weitere Aktivitäten an den fehlenden
Committments der Vorstände der beteiligten
Fachverbände, wofür es jeweils unterschiedliche Gründe gab. Der Vorstand des Verbandes TEGEWA hat deshalb beschlossen, das
Kooperationsprojekt vorerst nicht weiter zu
verfolgen, sondern zunächst einmal zu prüfen, wie sich der Verband mit seiner Ausrichtung auf Interessensvertretung und
Services in den folgenden Jahren orientieren
muss, um auch im Jahr 2025 eine effektive
Verbandsarbeit gewährleisten zu können.
Weitere Optimierung
der innerverbandlichen Kommunikation
Der Wunsch nach einer weiteren Optimierung der Kommunikation wurde in verschiedenen Formen geäußert. Insbesondere zwei
Bereiche kristallisierten sich heraus: Zum
einen wurde eine Intensivierung des persönlichen Kontakts, sprich: Besuche der Geschäftsführung bei Mitgliedsunternehmen
vor Ort, gewünscht. Im Gespräch mit den
Geschäftsverantwortlichen könnten sowohl
die Leistungen des Verbandes dargestellt als
auch Anliegen aus den Unternehmen direkt
aufgenommen werden. Die Geschäftsführung
griff diesen Vorschlag auf und so fanden
bereits einige „Hausbesuche“ statt, die
jeweils von allen Seiten als gewinnbringend
beurteilt wurden, so dass dieses Vorgehen –
bei Bedarf der Firmen – weitergeführt wird.
Zum zweiten wurde der Wunsch geäußert, in
regelmäßigen Abständen über Neuigkeiten
aus der Branche sowie Tätigkeiten der Geschäftsstelle informiert zu werden. Die Geschäftsführung entschied sich für die Erstellung eines Quartalsnewsletters, der erstmals
im Frühsommer 2013 verschickt wurde und
über folgende Themen informiert:
■ Änderungen in der Mitgliedschaft, Neues
aus dem Unternehmensumfeld sowie
über die wirtschaftliche Lage
■ Rückblick auf das vergangene Quartal
■ ggf. ein aktuelles Schwerpunktthema des
Verbandes
■ Ausgewählte Sitzungs- und
Veranstaltungstermine für die anstehenden Monate
Die TEGEWA-Geschäftsführung erhielt zu diesem Newsletter vielfach positive Rückmeldungen und sieht sich bestärkt in dem Bemühen, den Service für die Mitgliedschaft
weiterhin zu optimieren.
25
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Die Mitgliederversammlung selbst beinhaltete im Jahr 2014 die Neuwahl des Vorstandes
und der Rechnungsprüfer.
Die Mitgliederversammlung des Verbandes
TEGEWA wurde am 16. Mai 2014 in Berlin
durchgeführt. Wie seit Jahren Brauch, fanden
am Tag zuvor die Sitzungen der beiden
Fachgruppen Tenside und Textilhilfsmittel
statt. Zur Abendveranstaltung am 15. Mai
hatte die Geschäftsführung den Moderator
und Leiter der ZDF-Hauptredaktion Politik
und Zeitgeschehen, Theo Koll, eingeladen,
der in einer kurzweiligen Dinnerspeech über
die Besonderheiten der Briten und ihre
(möglicherweise bald endende) Zugehörigkeit zur Europäischen Union referierte.
Zum Abschluss der Versammlung berichtete
der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der
Chemischen Industrie e.V., Dr. Utz Tillmann,
in einem mit großem Interesse verfolgten
Vortrag über folgende Hauptthemen des VCI:
Aktuelle wirtschaftliche Lage, die Bedeutung
der Energiepolitik für die energieintensive
Industrie, die VCI Infrastruktur-Initiative
sowie der aktuelle Stand der Chemie3-Initiative des VCI.
© Cardaf - Fotoliaebene
Mitgliederversammlung 2014
in Berlin
26
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Mitglieder der Fachgruppe Textilhilfsmittel
Gäste in der Sitzung der Fachgruppe Textilhilfsmittel: Graham Storrie
(Esprit, links) und Philip Meister (adidas, rechts)
Bernd Trunk, Huntsman, Manfred Dohmen, Dohmen,
Mark Dohmen, Dohmen
27
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Mitglieder der Fachgruppe Tenside
Dieter Klitzke, Sasol, Dr. Dieter Kawka, Wall Chemie,
Ulrich von Mässenhausen, Dow
28
Frau Dr. Katrin Schwarz, BASF, Leiterin des Fachausschusses Ökologie,
Dr. Bernd Schlichting, Zschimmer & Schwarz, Leiter der Fachgruppe Tenside,
Dr. Alex Föller
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Im Uhrzeigersinn von links oben nach
links unten: Dr. Bernd Schlichting,
Zschimmer & Schwarz; Theo Koll, ZDF;
Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer
VCI; Dr. Claus Rettig, Evonik; Erhardt
Fiebiger, Zschimmer & Schwarz, Stellv.
Vorsitzender des Verbandes.
29
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Von links nach rechts: Dr. Hans Jürgen Degen, ehemaliger Vorsitzender,
Ulrich Hambrecht, ehemaliger Schatzmeister,
Jürgen Hofmann, ehemaliges Mitglied im Vorstand
30
Schlaglichter aus der Arbeit des Verbandes
Technische Jahrestagung
2014 in Ettlingen
Die Technische Jahrestagung des Verbandes
TEGEWA fand am 22. und 23. Oktober 2014
in Ettlingen bei Karlsruhe statt. Die Sitzungen der technischen Arbeitsgruppen aus
den Bereichen Tenside, Textilhilfsmittel und
Lederhilfsmittel wurden am Mittwoch- und
Donnerstagnachmittag durchgeführt. Die
Plenumsveranstaltung fand am Donnerstagvormittag statt und wurde von rund 60 Teilnehmern besucht – eine Teilnehmerzahl, die
seit Einführung des neuen terminlichen
Konzepts im Jahr 2012 konstant hoch bleibt.
die Rolle, die TEGEWA im Rahmen des TAC
hierbei ausübt.
Die Vortragsveranstaltung wurde beendet
mit einem Vortrag von Frau Ulrike
Schmülling, Referentin beim VCI in Brüssel,
die über das umstrittene, für die chemische
Industrie aber sehr wichtige transatlantische
Freihandelsabkommen TTIP berichtete.
Erneut führte Herr Dr. Peter Hardt, ehemals
Bozzetto, in rheinisch- unterhaltsamer Art
durch ein anspruchsvolles Vortragsprogramm.
Die Plenumsveranstaltung begann mit einem
Vortrag von Frau Dr. Andrea Paetz, Director
of Regulatory Policy der Bayer AG, die über
„Neue Herausforderungen im Chemikalienrecht“ berichtete.
Im Anschluss hieran berichtete Frau Carole
Mislin, Head of Global Product Stewardship
bei Archroma, wie sich ihr Unternehmen aufgestellt hat, um diese Herausforderungen zu
bestehen. Das Thema ihres Vortrags lautete:
“From fiber to finish: How do Archroma´s
regulatory people cope with the challenges
from authorities and markets?”.
Im Bericht der Geschäftsführung wies
Dr. Schröder zunächst auf eine Reihe von
unterschiedlichen Chemikalienaktivitäten im
Zusammenhang mit Textilien hin.
Anschließend berichtete er ausführlich über
den aktuellen Status der ZDHC-Initiative und
31
Organisationsstruktur
des Verbandes 2015
Fotolia© Fernando Batista
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Verbandsgremien
und Arbeitsschwerpunkte 2014/2015
Fotolia_© vege
Stand: April 2015
Vorstand
Dr. Thomas Greindl, BASF
(Vorsitzender seit Mai 2014)
Dr. Yusuf Aktalay, Pulcra (bis September 2014)
Mark Dohmen, Dohmen
Dr. Josef Drexler, Pulcra (seit September 2014)
Markus Dueblin, Huntsman Textile Effects
(seit April 2015)
Dr. Markus Eckert, Lanxess
(bis September 2014)
Erhardt Fiebiger, Zschimmer & Schwarz
Uwe Halder, Archroma (bis März 2015)
Dr. Jürgen Heck, Schill + Seilacher
Luis López-Remón, Lanxess
(seit September 2014)
Erich Mechel, CHT (bis Dezember 2014)
Dr. Frank Naumann, CHT (seit Februar 2015)
Dr. Claus Rettig, Evonik (bis Dezember 2014)
Dr. Michael Riedel, Clariant
Dr. Hans-Josef Ritzert, Evonik
(seit Februar 2015)
Joe Schwalbach, Sasol
Bernd Trunk, Huntsman Textile Effects
(bis März 2015)
Thomas Winkler, Archroma (seit April 2015)
©dantired-fotolia.com
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Fachgruppe Tenside
Dr. Bernd Schlichting (Vorsitzender),
Zschimmer & Schwarz
Dr. Dietmar Moll, Evonik
(bis Dezember 2014)
Dr. Thomas Butz, BASF
Dr. Hans Jürgen Scholz,
WeylChem Wiesbaden (seit November 2014)
Dr. Josef Drexler, Pulcra
Bernhard Höltken, Hansa Group
(bis November 2014)
Dr. Martin Husmann, Schill + Seilacher
Dr. Dieter Kawka, Wall Chemie
Ralf Klein, Evonik (seit Februar 2015)
Dieter Klitzke, Sasol
Dr. Kiril Mateew, Leuna-Tenside
Dr. Katrin Schwarz, BASF
Dr. Rudolf Stauber, Schärer & Schläpfer
Dr. Santje Tombokan,
Ecogreen Oleochemicals
Dr. Uwe Vogt, Levaco
Ulrich von Mässenhausen, Dow
Dr. Bernhard Walz, Kao
Dr. Ralf Zerrer, Clariant
Die Fachgruppe Tenside versteht sich als Gremium der Geschäftsverantwortlichen in den
Unternehmen der deutschen Tensidindustrie. Sie steuert die Aktivitäten des Verbandes im
Zusammenhang mit Tensiden. Die Fachgruppe bildet zugleich das nationale Spiegelgremium
zum europäischen Tensidverband CESIO, der seit 1976 die Interessen der europäischen
Tensidindustrie koordiniert.
Im Berichtszeitraum wurden technische Themen wie die Überarbeitung der DID (Detergent
Ingredient Data) Liste und die seitens der EU-Kommission initiierten Aktivitäten zu Bio-Tensiden behandelt. Schwerpunktmäßig wurde über die neuesten Entwicklungen beim Thema
„Polymere unter REACH“ diskutiert – Details hierzu sind im Berichtsteil dieses Jahresberichtes
zu finden.
Weiteres Schwerpunktthema war erneut die akademische Ausbildung im Tensidbereich.
Um den Ausbildungszweig Tensidchemie vorzustellen und Studierenden Vorzüge und
Karrieremöglichkeiten aufzuzeigen, werden aktuell Vorträge für die Vorstellung an entsprechend geeigneten Fachhochschulen und Universitäten erarbeitet (auch hierzu finden Sie
Näheres im Berichtsteil).
Auch die laufenden Vorbereitungen auf den 10. CESIO Welttensidkongress waren Thema in
den Sitzungen der Fachgruppe.
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Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Grenzflächenaktive Substanzen
Dr. Dennis Miller (Leiter), Clariant
Dr. Wolfgang Brennich,
Zschimmer & Schwarz
Dr. Renke Rommerskirchen, Sasol
Dr. Kati Schmidt, BASF
Dr. Jörg Schröter, Ecogreen Oleochemicals
Dr. Michael Stapels, Kao
Dr. Joachim Venzmer, Evonik
Die Arbeitsgruppe Grenzflächenaktive Substanzen arbeitet in enger Abstimmung mit der
CESIO Working Group „Test methods for surfactants“ sowohl im Rahmen des DIN Normenausschusses für Materialprüfung NMP 563 „Anwendungstechnische Prüfverfahren für Tenside“
als auch für das European Committee for Standardization CEN/TC276/Working Group 2
„Surface active agents“ an physikalischen und anwendungstechnischen Prüfverfahren mit.
Die Veröffentlichung eines technischen Berichts über die Arbeiten zu „Kontaktwinkelmessungen“ steht kurz bevor. Zum Thema „Dynamische Oberflächenspannung“ wurde im Oktober
2014 eine „Technical Note“ im SOFW Journal veröffentlicht. Schwerpunktmäßig widmet sich
die Arbeitsgruppe aktuell der Überarbeitung der 2006 veröffentlichten „Schaumguideline“, hier
sollen Daten aktualisiert und kleinere Fehler behoben werden. Bis Ende 2015 soll die aktualisierte Version weitestgehend fertiggestellt sein. Zur „Rheologie von Tensidsystemen“ soll im
Laufe der nächsten Zeit eine Broschüre, vergleichbar mit der Schaumguideline, erarbeitet
werden.
36
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Nicht-integrierte EO-Converter
Erhardt Fiebiger (Leiter),
Zschimmer & Schwarz
als Gast: Heinz Baumann, Kolb
Dr. Konrad Bootz, Levaco
Dr. Josef Drexler, Pulcra
als Gast: Stijn Ophof, Kolb
Reiner Pohl, Leuna-Tenside
Dr. Rolf Schärer, Schärer & Schläpfer
Bernard Schleper, BASF
Jürgen Jonalik, Kao
als Gast: Caroline Schweisgut,
Kolb (bis September 2014)
Dr. Dieter Kawka, Wall Chemie
Herbert Tripp, Kao
Dr. Hanns-Michael Kissner, Evonik
Dr. Volker Zellmer, Evonik
Dr. Diana Kunz, Levaco
als Gast: Pascal Meijerrink, Elementis
Benedikt Laux, Evonik
Dr. Rudolf Lindermayer, 3M
Detlev Löw, Pulcra
als Gast: Hendrik Jan Mensink, Elementis
Dieses Gremium befasst sich mit der Sicherheit bei der Verarbeitung von Ethylenoxid und beim
Transport dieser Substanz. In der Arbeitsgruppe sind Converter aus Deutschland, der Schweiz
und den Niederlanden vertreten, sie arbeitet mit der entsprechenden Arbeitsgruppe des europäischen Tensidverbandes CESIO zusammen und versteht sich als Sprachrohr der deutschsprachigen, mittelständischen EO-Verarbeiter gegenüber den EO-Herstellern.
Im Frühjahr 2014 hatte die Arbeitsgruppe eine Rechtsanwältin des VCI eingeladen, die über
die Umsetzung der EU-Industrie-Emissionen-Richtlinie in deutsches Recht und Erfahrungen
mit dem Vollzug sowie über die Umsetzung der SEVESO-III-Richtlinie referierte. Auch ein
Erfahrungsaustausch über betriebliche Inspektionen und Herstelleraudits wurde initiiert.
Schwerpunktthema der Herbstsitzung war ein technischer Vortrag über Flachdichtungen; hier
berichtete ein externer Referent über gegenwärtig verwendete Dichtungen und Veränderungen
in der Dichtungstechnik.
37
Verbandsgremien
Fachgruppe Textilhilfsmittel
Rudi Breier (Vorsitzender),
Textilchemie Dr. Petry
Francisco Bravo Meca,
Tanatex (seit November 2014)
Elmar Busch, Archroma
Dr. Volker Butz, Thor
Mark Dohmen, Dohmen
Oliver Friedrichs, Daikin
Ulrich Hambrecht, Rudolf
Dr. Jürgen Heck, Schill + Seilacher
Stefan Jahreis,
Zschimmer & Schwarz Mohsdorf
Ingo Notz, Levaco
Dr. Ferdinand Pradl, Wacker
Bernd Schalk, Pulcra
Ralf Schellen, Bozzetto
Frank Schneider, Blue & More
Andreas Schori,
Huntsman Textile Effects (seit März 2015)
Bernd Trunk,
Huntsman Textile Effects (bis März 2015)
Dr. Peter Zeimentz,
Celanese (bis November 2014)
Ralf Kattanek, CHT
Wolfram Koch, Wolfram Koch Textilhilfsmittel
Harald Kroll, BASF
Isabelle Mohr, Celanese (seit Januar 2015)
In der Fachgruppe Textilhilfsmittel sind die Marketing-Verantwortlichen der Textilhilfsmittelhersteller vertreten. Sie steuert die Aktivitäten der Geschäftsführung im Bereich Textilhilfsmittel und widmet sich grundsätzlichen die Branche betreffenden Themen.
Auch in den vergangenen Monaten waren die Zero-Discharge-of-Hazardous-Chemicals-Initiative
und ihre Auswirkungen auf die Textilhilfsmittel- und Farbstoff-Hersteller Themenschwerpunkt in
den Fachgruppensitzungen. Gemeinsam mit Vertretern des ZDHC wurde über die Manufacturing
Restricted Substance List diskutiert. Ausgiebig wurde auch die geplante europäische Vertretung von Textilhilfsmittelaktivitäten besprochen (Details sind dem Berichtsteil zu entnehmen).
Weitere Themen im Berichtszeitraum waren u. a. die neue Version des GOTS-Standards und
weitere Zertifizierungssysteme für Textilchemikalien, die Initiative von Bundesminister Müller
für ein „Textilbündnis“ und weitere europäische und nationale Aktivitäten im Hinblick auf die
Sicherheit von Textilhilfsmitteln, u. a. das schwedische Forschungsprojekt über Alternativen zu
Fluorchemikalien in Textilien (SUPFES).
38
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Textile Vorbehandlung
Antje Mehlhorn (Leiterin),
Zschimmer & Schwarz
Wouter Bomon, Tanatex
als Gast: Dr. Peter Hardt, ehemals Bozzetto
Birgit Holz, CHT
Urte Mücke, Kapp-Chemie
Bernd Müller, Archroma
Erwin Redling, Huntsman Textile Effects
Jörg Schad, Pulcra
Schwerpunkt der AG Textile Vorbehandlung ist die Erarbeitung objektiver Entscheidungshilfen,
die bei der Entscheidung über den Einsatz textiler Vorbehandlungsmittel beim Kunden herangezogen werden können und damit eine Unterstützung für die Vermarktung der textilen
Vorbehandlungsmittel darstellen.
Die Arbeitsgruppe behandelte im Berichtszeitraum weiterhin das Thema „Schwefelhaltigkeit von
Viskose“. Hierzu trug im Herbst 2014 eine Mitarbeiterin der Firma Lenzing vor. Hierauf aufbauend wurde die Durchführung eines letzten Rundversuchs beschlossen. Zur Überprüfung der
Lichtechtheiten optischer Aufheller war ein letzter Ringversuch durchgeführt worden; eine
Publikation ist in Vorbereitung. Als neue Aufgabe wurde mit Erbsenstärke geschlichtete Ware
identifiziert, welche auch nach vollständiger Entschlichtung beim Betüpfeln mit Jodlösung eine
Blaufärbung anzeigt. Die TEGEWA-Violettskala kann für solche Qualitäten nicht angewendet
werden. Hierzu wird derzeit ein Rundversuch durchgeführt.
39
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Färbereihilfsmittel
Dipl.-Ing. Rolf Pöhlig (Leiter), Pulcra
Mark Dohmen, Dohmen
Susanne Ehret, CHT
Harald Grünewald, Tanatex
Diego Hänzi, Archroma
Rudolf Hager, Rudolf
Dipl.-Ing. Edvard Ham, Huntsman Textile
Effects (bis Oktober 2014)
Dev Koob, Huntsman (seit Okober 2014)
Andreas Schönfeld,
Zschimmer & Schwarz Mohsdorf
In dieser Arbeitsgruppe haben sich die Vertreter der Hersteller von Färbereihilfsmitteln zum Ziel
gesetzt, Prüfmethoden zu vereinheitlichen, um den Prüfbedarf in den Unternehmen zu reduzieren. Darüber hinaus findet ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch über technische Probleme
beim Färben von Textilien statt.
Die Veröffentlichung zu „Antireduktionsmitteln im Färbebad“ ist für das Jahr 2015 geplant.
Um der Ursache für Flecken beim Färben von Fasermischungen mit Elastan auf den Grund zu
gehen, wurden bereits einige Rundversuche durchgeführt. Die hieraus gewonnen Erkenntnisse
sollen in absehbarer Zeit ebenfalls in Form einer Veröffentlichung den Kunden nahe gebracht
werden.
40
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Finishing
Michael Geubtner, Huntsman Textile Effects
(Leiter seit Oktober 2014)
Dipl.-Ing. Georg Lang, Archroma
Dr. Jens Peter Moldenhauer, Wacker
Susanne Schneider-Müller, Thor
Heiko Wünsche, Tanatex
Robert Zyschka, CHT
Die Arbeitsgruppe Finishing befasst sich mit technischen Fragestellungen, die für Hilfsmittel
für die Textilausrüstung und die Hochveredlung Bedeutung haben.
Im Berichtszeitraum befasste sich die Arbeitsgruppe schwerpunktmäßig mit dem Thema
Formaldehyd in Textilhilfsmitteln: Mittels eines Rundversuchs wurde eine Methode zur
Messung des freien Formaldehydgehalts verschiedener Zellulosevernetzer erarbeitet. In einem
anschließenden Ringversuch wurde die Methode erweitert auf die Messung des Formaldehydgehalts unter Berücksichtigung einer etwaigen Hydrolyse bei der Lagerung, während des
Transports oder bei der Lagerung beim Kunden. Zudem befasste die Arbeitsgruppe sich auch
mit der Abbaubarkeit und Eliminierbarkeit formaldehydfreier Vernetzer, um den Kunden in der
Textilveredlungsindustrie hierzu Daten an die Hand geben zu können.
Die Arbeiten an einer Prüfmethode zu Soil-Release-Ausrüstungen wurden eingestellt: Zwar
waren Tendenzen feststellbar, die Ergebnisse der durchgeführten Rundversuche wurden seitens der AG-Mitglieder für eine Testmethode jedoch als nicht ausreichend beurteilt.
Den Schwerpunkt der Frühjahrssitzung 2015 nahm die öffentliche Konsultation der ECHA über
Beschränkungen von Fluorchemikalien ein.
41
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Hilfsmittel für die Beschichtung
textiler Flächengebilde
Solveigh Misselwitz (Leiterin), CHT
Dr. Josef Berghofer, Brüggemann
Theo Breugelmans, Tanatex
Oliver Friedrichs, Daikin
Dipl.-Ing. Angela Geu,
Zschimmer & Schwarz Mohsdorf
Dirk Grafen, Huntsman Textile Effects
Dr. Jürgen Heck, Schill + Seilacher
Als Gast: Dr. Ute Morgenstern,
Forschungsinstitut für Leder- und
Kunststoffbahnen GmbH (FILK)
Dipl.-Ing. Thomas Müller, Thor
Dr. Andreas Pawlik, Evonik
Jochen Schmidt, Archroma
Dr. Rolf Schulz, Celanese
Dr. Konrad Wierer, Wacker
Winfried Krug, Bozzetto
Diese Arbeitsgruppe ist in erster Linie ein Gremium, in dem Informationen aus anderen Organisationen zusammengetragen werden, wie z. B. der epdla (European Polymer Dispersions and
Latex Association), der edana (European Disposables And Nonwovens Association), des FILK
(Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen) und der GuT (Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppichboden e. V.). Es werden Erfahrungen ausgetauscht, wie mit unterschiedlichen Anforderungen an die Produkte der Mitglieder z. B. im Hinblick auf Kriterien des DIBT
(Deutsches Institut für Bautechnik), des IMDS (International Material Data System) der
Automobilindustrie und der VOC-Verordnung umgegangen werden kann.
Erneut wurden im Berichtszeitraum die Folgen der Formaldehyd-Neueinstufung auf die Vermarktung von Beschichtungsmitteln thematisiert. Des Weiteren wurde über den Vorstoß des
deutschen Verbands der Automobilindustrie diskutiert, der darum bittet, die Verwendung von
Nano-Materialien in Zukunft über das IMDS-System zu kommunizieren.
Thematisiert wurde auch der von Deutschland und Norwegen vorgebrachte Vorschlag zur Beschränkung von Fluorcarbonverbindungen der Kettenlänge 8 und die im Dezember 2014 von
der ECHA gestartete öffentliche Konsultation, an der TEGEWA sich beteiligt.
Weitere Themen waren u. a. die durch die 2. ATP zur CLP-Verordnung erforderliche NeuKennzeichnung von mit Topfkonservierern versehenen Produkten, die Polymerregelungen unter
REACH sowie die Aktivitäten des Forschungsprojektes über Alternativen zu Fluorchemikalien in
Textilien (SUPFES).
42
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Präparationsmittel
Dr. Michael Bildhauer (Leiter), CHT
Dr. Michael Kraus, Schill + Seilacher
Ralf Nyhofen, Levaco
Michael Schümann, Bozzetto
Dr. Ulli Stier, Zschimmer & Schwarz
Dr. Axel Vischer, Pulcra
Dr. Jürgen Weigel, Archroma
In diesem Gremium sind die Hersteller von Präparations- und Hilfsmitteln für die Erzeugung
von Chemiefasern vertreten. Sie befassen sich mit technischen Fragestellungen, nehmen den
Kontakt zum Chemiefaserverband wahr und tragen zur Gestaltung der Sektion Faserhilfsmittel
im Rahmen der Chemiefasertagung in Dornbirn bei.
Zum Thema Fadenschlussmessung wurde im Berichtszeitraum mit einem Prüfinstitut zusammengearbeitet, um Möglichkeiten zur Vermessung von Filamentgarnen herauszufinden. Hier
kam man einer technischen Lösung bereits sehr nahe, musste jedoch aufgrund zu hoher
Kosten sowie nicht akzeptabler Forderungen nach Exklusivitäts- und Geheimhaltungsvereinbarungen schließlich die Arbeiten beenden.
Die Ergebnisse der Versuchsreihen für Testmethoden zur Qualität der eingesetzten Präparationsmittel in Vliesstoffen wurden im November 2014 der edana (European Disposables And Nonwovens Association) vorgestellt.
Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich des Weiteren mit der Manufacturing Restricted Substances
List der ZDHC und bestimmte für den Bereich Spinnpräparationen Relevanz und Verwendung
der auf der MRSL genannten Stoffklassen.
Ein Vertreter des Instituts für Textiltechnik (ITA) informierte darüber hinaus im Herbst 2014
über Möglichkeiten im Bereich Spinntechnologie bei der ITA.
43
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Flammhemmende Mittel
Dipl.-Ing. Thomas Müller (Leiter), Thor
Jürgen Arnold, Huntsman Textile Effects
Dr. Jürgen Heck, Schill + Seilacher
Solveigh Misselwitz, CHT
Evelyn Renné,
Zschimmer & Schwarz Mohsdorf
Michael Schuhmann, Archroma
Michael Wolfsteiner, Kapp-Chemie
In der Arbeitsgruppe Flammhemmende Mittel sind die Hersteller flammhemmender Zubereitungen für die textile Ausrüstung und Beschichtung vertreten. Die Gruppe verfolgt die Aktivitäten anderer Gremien – beispielsweise des Normenausschusses Materialprüfung des DIN
„Brennverhalten von Textilien“ - und trägt hieraus Informationen zusammen. Die einzige Möglichkeit zur Einflussnahme auf die EU-Gremien besteht über die European Flame Retardant
Association (EFRA), in der die Arbeitsgruppe die korporative Mitgliedschaft erworben hat.
Im Berichtszeitraum bildete die Information über die Änderungen bei den britischen Brandschutzvorschriften einen Schwerpunkt, hierzu berichtete ein externer Referent. Weiteres
Thema war der Beschränkungsvorschlag für DecaBDE, zu dem eine im März 2015 ausgelaufene öffentliche Konsultation gestartet worden war.
Arbeitsgruppe Fluorinated Polymers
als Gast: Graham Andrews, AGC
Dr. Wolfgang Knaup, Archroma
Ronald P. Bock, DuPont
als Gast: Edward J. Lampert
Robert C. Buck, DuPont
als Gast: Thomas Piel, Mitsubishi
Dr. Reinhard Jung, Consultant
Robert Puk, Huntsman Textile Effects
Die Arbeitsgruppe bildet ein Forum der Hersteller und Verwender von Fluorcarbonharzen zum
Meinungs- und Informationsaustausch im Hinblick auf Risikobewertungen dieser Substanzen
und regulatorische Anforderungen von Politik und Behörden.
Im Berichtszeitraum fanden keine Sitzungen statt.
44
Verbandsgremien
European Pulp and Paper Chemicals Group (EPCG)
Tullio Meregalli, MARE
(Vorsitzender seit März 2015)
Ekhard Beuleke, Omya
Dr. Ralf Biastoch,
BASF Xavier Cardoso, Nalco
Harri Eronen, Kemira Oyj
Dr. Manfred Hahn, Archroma
Dr. Bernd Hauschel, Blankophor
Kaan Kaymak, BASF (seit Februar 2015)
Dr. Ralf Kunze, Woellner
Dennis Marroni, SNF (seit März 2015)
Rob Miller, Buckman
Lennart Nilsson
(Vorsitzender bis März 2015), Akzo Nobel
Mikael Perdin, BIM KEMI
Achim Schenker, Nopco
Dr. Klaus-Dieter Schultz, Blankophor
(bis März 2015)
Jean-François Schutz, Woellner
(bis März 2015)
Luc Van Londersele, BIM KEMI
Thomas Wilhelm, BK Giulini
(seit Februar 2015: Kurita Europe APW)
Chris McGregor, Solenis
Nach Abschluss der Arbeiten an der Entwicklung einer den hierfür vorgesehenen Standards
entsprechenden Methodik zur Ermittlung des Product Carbon Footprints (PCF) im Papierbereich ist die Methodik auch dem europäischen Kundenverband vorgestellt worden, damit die
Ergebnisse in die weiterführenden Berechnungen einfließen können.
Die Weiterführung der jährlichen Markterhebungen sowie Diskussionen regulatorischer Themen,
insbesondere die Weiterentwicklung der Empfehlungen des BfR, waren Gegenstand der
Beratungen.
45
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Papierhilfsmittel
Dr. Jochen Hoffmann (Leiter), Akzo Nobel
Dr. Ralf Kunze, Woellner
Sini Arasto, Kemira Oyj
Dr. Claudia Madl, Wacker
Dr. Ralf Biastoch, BASF
Dennis Marroni, SNF (seit März 2015)
Ronald P. Bock, DuPont
Dr. Gerhard Mayer, Schill + Seilacher
Dr. Christa Burger, Wacker
Carole Mislin-Laib, Archroma
Jens Burger, Celanese (seit November 2014)
Bernhard Nellessen, Nopco
Jones Chan, Kemira (seit Oktober 2014)
Dr. Christian Rottländer, INEOS Melamines
Oliver Friedrichs, Daikin
Achim Schenker, Nopco
Dr. Volkmar Grötsch, Münzing Chemie
Dr. Rolf P. Schulz, Celanese
Silvia Held-Beller, CHT
Jean-François Schutz, Woellner
(bis März 2015)
Dr. Oliver Henschel, Kemira
(seit Oktober 2014)
Tom Jaspaert, Solenis
Dr. Kerstin Keppler, Woellner
Dr. Dieter Knobloch, Nalco
Dipl.-Ing. Christian Kost,
SEC – Süddeutsche Emulsionschemie
Dr.-Ing. Dominik Stumm, BK Giulini
(seit Februar 2015: Kurita Europe APW)
Erich van Cuick, Mare
Dr. Jens-Uwe Vogt, Münzing Chemie
Dr. Johann Wonner, INEOS Melamines
Die Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit der Entwicklung der BfR-Empfehlung XXXVI befasst und
den Prozess beim BfR begleitet.
Darüber hinaus war die schon seit Jahren anhängige Erarbeitung der Mineralöl-Verordnung
sowie die Überarbeitung der Kriterien zum Blauen Engel und der EU-Umweltzeichen Gegenstand der Arbeiten.
46
Verbandsgremien
Fachgruppe Lederhilfsmittel
Tilo Schumacher (Leiter), Langro
Dr. Peter Amann, TFL
Harald Bauer, Stahl Holdings
(seit Oktober 2014)
Dr. Michael Breitsamer, Smit & Zoon
Klaus Brockmann, 3M
Dr. Josef Drexler, Pulcra (bis Oktober 2014)
Dr. Thomas Feigel, Trumpler
(bis Oktober 2014)
Boris Fleig, Zschimmer & Schwarz
Dipl.-Ing. Klaus Freund, Heim Leather
Joachim Henkmann, BASF
Siegfried Nagel, Schill + Seilacher
(bis Oktober 2014)
Jacques Potier, Stahl Holdings
Oliver Schulze-Dobbert, Schill + Seilacher
(seit Oktober 2014)
Stefan Siegenführ, Pulcra
(seit Oktober 2014)
Marc Smit, Smit & Zoon
Dr. Dietrich Tegtmeyer, Lanxess
Mike Tomkin, Stahl Holdings
Huub van Beijeren, Stahl Holdings
Hein Vugs, Trumpler (seit Oktober 2014)
Markus Hoffmann, Wall Chemie
Eugen Katzenstein, TFL
In der Fachgruppe Lederhilfsmittel sind die Marketing-Verantwortlichen der Lederhilfsmittelhersteller vertreten. Sie steuert die Aktivitäten der Geschäftsführung im Bereich Lederhilfsmittel
und widmet sich grundsätzlichen Fragestellungen der Branche.
Im Berichtszeitraum wurde schwerpunktmäßig über die Aktivitäten der ZDHC-Initiative und hier
insbesondere über die Manufacturing Restricted Substance List mit Schadstoffhöchstgehalten
in Lederhilfsmitteln diskutiert.
Des Weiteren beschäftigte sich die Fachgruppe mit dem Thema Kundenbonitätsbewertungen.
Diskutiert wurde die Frage, ob der Verband eine kartellrechtlich unbedenkliche Datenbank
mit Informationen zum Zahlungsverhalten der Kunden aufbauen und pflegen sollte. Dies wäre
prinzipiell, nach Auskunft von VCI-Rechtsexperten, möglich, dennoch entschied sich die Fachgruppe letzten Endes nach ausführlicher Diskussion gegen die Initiierung eines solchen
Systems.
47
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Lederhilfsmittel
Dr. Heinrich Francke (Leiter),
Zschimmer & Schwarz
Dr. Lorenzo Mejias, Trumpler
(bis Oktober 2014)
Jochen Ammenn, BASF
als Gast: Dr. Michael Meyer,
Forschungsinstitut für Leder- und
Kunststoffbahnen GmbH (FILK)
Ralph-Günther Blach, Stahl Leinfelden
(seit Oktober 2014)
Dr. Jürgen Christner, TFL Ledertechnik
Dr. Thomas Fischer, Stahl Leinfelden
Simone Heymann, Trumpler
(seit Oktober 2014)
Markus Hoffmann, Wall Chemie
Dr. Martin Kleban, Lanxess
als Gast: Dr. Enno Klüver,
Forschungsinstitut für Leder- und
Kunststoffbahnen GmbH (FILK)
Dr. Georg Moessner, Clariant
(bis Oktober 2014)
Siegfried Nagel, Schill + Seilacher
(bis Oktober 2014)
Dr. Ivo Reetz, Pulcra
als Gast: Dr. Kerstin Schulte, Prüf- und
Forschungsinstitut Pirmasens e.V. (PFI)
Oliver Schulze-Dobbert, Schill + Seilacher
(seit Oktober 2014)
Dipl.-Ing. Rüdiger Koch, Langro
(seit Oktober 2014)
als Gast: Dr. Haiko Schulz,
Forschungsinstitut für Leder- und
Kunststoffbahnen GmbH (FILK)
Dr. Thomas Lehotkay, Wacker
Markus Türk, Dow
Sjoerd van Driesten, Smit & Zoon
In der Arbeitsgruppe Lederhilfsmittel werden zum einen Informationen aus verschiedenen
Gremien zusammengetragen, wie den Normenausschüssen, der Forschungsgemeinschaft Leder
und dem Lederumweltausschuss des Verbandes der Deutschen Lederindustrie. Die Gruppe
befasst sich aber auch mit technischen Fragestellungen wie z. B. der Chrom (VI)-Bestimmung in
Gerbstoffen. Zu den Informationen tragen insbesondere auch die Vertreter der Institute bei, die
als Gäste an der Sitzung teilnehmen.
Im Berichtszeitraum fand nur eine Sitzung der Arbeitsgruppe statt. Hier befasste man sich insbesondere mit den Ergebnissen des Ringversuchs zur „Bestimmung der proteolytischen Wirksamkeit nach Löhlein-Vollhardt“.
Darüber hinaus beschäftigte sich die Arbeitsgruppe mit über der Manufacturing Restricted
Substance List der ZDHC, in welcher Schadstoffhöchstgehalte in Lederhilfsmitteln aufgeführt
werden sollen. Die Kommentare der Arbeitsgruppe flossen in das gemeinsame Statement von
TEGEWA und Leather Working Group ein und wurden der ZDHC vorgelegt.
48
Verbandsgremien
Fachgruppe Kosmetische Rohstoffe
und Pharmazeutische Hilfsstoffe (KosRo)
Dr. Dirk Mampe, BASF
(Vorsitzender seit März 2015)
Christine Saecker, DSM Nutritional Products
(seit September 2014)
Dr. Wolfgang Goertz, Evonik (seit März 2015)
Dr. Volker Schehlmann, DSM Nutritional
Products (bis April 2014)
Dr. Matthias Lergenmüller, Merck
Lucien Leusink, Kao Chemicals
Dr. Dietmar Moll, Evonik
(Vorsitzender bis März 2015)
Dr. Thomas Schröder, BASF
Dr. Alexander Wagner,
Zschimmer & Schwarz (seit April 2014)
Dr. Henrike Neuhoff, Clariant
(bis Februar 2015)
Joerg Richter, DSM Nutritional Products
(bis September 2014)
Dr. Paula Rodrigues, Bayer MaterialScience
Als Vertreter der deutschen und schweizerischen Hersteller von kosmetischen Rohstoffen im
europäischen Dachverband EFfCI (The European Federation for Cosmetic Ingredients) legte die
Fachgruppe den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten - neben einer Beschäftigung mit den gesetzlichen Regelungen wie z. B. Tierversuchsverbot mit einhergehendem Marketing Ban nach Kosmetik-Richtlinie – auch auf die Unterstützung von EFfCI. Die Vorbereitungen zu diversen
Dialogen sowohl mit dem Kundenverband in den USA als auch bezüglich zahlreicher Gespräche
hinsichtlich der Zulassung von Kosmetikinhaltsstoffen in China mit dortigen Zulassungsbehörden und Industrieorganisationen wurden weiterhin unterstützend begleitet.
49
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Regulatory Affairs and Product Safety (RAPS)
Ina Höfgen-Müller (Leiterin), Merck
Stefan Knoop, Symrise
Dr. Thomas Annen,
Zschimmer & Schwarz (seit März 2014)
Dr. Frank-Hinrich Köster, Symrise
Jasmin Bauer, Akzo Nobel (bis April 2014)
Christine Bertram, Croda
Marie-Hélène Boos,
DSM Nutritional Products
Dr. Christa Burger, Wacker
Anne-Gaël Glevarec,
DSM Nutritional Products
Elisabeth Krüper, Symrise
Dr. Dieter Lämmermann, Clariant
Jan Lang, Bio-Gate (seit März 2015)
Daniela Massa, DSM Nutritional Products
Dr. Marion Nissen, Sasol
Christine Oleschkewitz, Schülke & Mayr
Dr. Helmut Gümbel, BASF
Christian Reifschneider, Merck
Dr. Claus-Dierk Hager, Sasol (bis März 2014)
Malte Ruffing, Lubrizol
Dipl.-Ing. Kerstin Hahn,
Schill + Seilacher (seit Dezember 2014)
Christina Schick,
Schill + Seilacher († Jan 2015)
Dr. David Harrison, Bayer MaterialScience
Dr. Christine Schilling, Eckart
(seit Januar 2015)
Dr. Martin Husmann, Schill + Seilacher
Dr. Klaus Jenni, Evonik
Dr. Poroshat Khalilpour, Bio-Gate
(bis Februar 2015)
50
Dr. Reinhard Kreiling, Clariant
Dr. Ulrich Schmidt, Eckart
Dr. Monika Schoester, Thor
Wolfgang Siegert, Schülke & Mayr
Dr. Peter Klug, Clariant
Dr. Elisabeth Streefland, Croda
Dr. Dieter Knobloch, Nalco Deutschland
Dr. Klaus Stroech, Lanxess
Verbandsgremien
Dr. Annelie Strüßmann, Wall Chemie
(bis Oktober 2014)
Dr. Angelika Turowski, Symrise
Dr. Sidonie Vollrath, Clariant
Dr. Ernst Wagner, DSM Nutritional Products
Elke Weißkopf, Wacker
Andrea Wingenfeld, Ashland Specialty
Ingredients, ISP Cologne Holding
Gisela Wollscheid, Worlée-Chemie
Die Arbeitsgruppe beschäftigte sich im Berichtszeitraum eingehend mit der Interpretation des
Tierversuchsverbots nach Kosmetik-Richtlinie und dessen Auswirkungen im Hinblick auf den im
März 2013 in Kraft getretenen Marketing Ban sowie mit möglichen Fortschritten bei der
Verfügbarkeit und Zulassung tierversuchsfreier Alternativmethoden. Das über EFfCI initiierte
Gerichtsverfahren ist intensiv begleitet worden.
Diskussionen auf EU-Ebene bezüglich einer Definition des Begriffs „Nano“ sowie einer geplanten Regelung zum Thema Claims, hier insbesondere die Diskussionen zu den sogenannten
„free from“ Claims, wurden kritisch begleitet.
Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe ein Positionspapier zum Thema GMO erarbeitet, das in
den europäischen Verband EFfCI eingebracht worden ist.
51
Verbandsgremien
Fachgruppe Antimikrobielle Mittel
Dr. Daniel Abanda, Kurita Europe APW
(seit April 2015)
Dr. Siegfried Klautke, GE Water & Process
Technologies
Dr. Willhelm Anker, Ashland Speciality
Ingredients, ISP Cologne Holding
Stefan Knoop, Symrise
Dr. Clive S. Aveyard, BASF (bis April 2014)
Andreas Bayer, CHT
Jens Burger, Celanese Emulsions
(seit Januar 2015)
Dr. Samantha Champ, BASF
Dr. Stefan Durrer, BASF
Dr. Uwe Falk, Lubrizol
Dr. Markus Funk, Ashland Speciality
Ingredients, ISP Cologne Holding
Thomas Konradt, Bio-Gate (seit März 2015)
Dr. Ralf Kunze, Woellner
Dr. Wolfgang Leonhardt, Evonik
Thomas Löffler, CHT
Michael Meier, Nalco
Dr. David Melchior, BASF
Dr. Jürgen Musch, ADVANSA
Dr. Dietmar Ochs, BASF
Dr. Helmut Peters, Lonza Microbial Control
Dr. Holger Guthmann, Clariant
Tobias Schild, OEKOPHIL
Dipl.-Ing. Kerstin Hahn, Schill + Seilacher
Peter Michael Scholz, PMS (Consultant)
Bernd Heinken, Schülke & Mayr
Dr. Rolf P. Schulz, Celanese
Dr. Susanne Hendrich, Schülke & Mayr
Ursula Stärk, Dow,
Rohm and Haas Europe Services
Dr. Ute Höötmann, BK Giulini
Dipl.-Ing. Michael Hühn, BK Giulini
(bis März 2015)
Dipl.-Ing. Michael Hühn, Thor (seit April 2015)
Lotta Kanto Öqvist, Ashland
Dr. Kerstin Keppler, Woellner
Dr. Poroshat Khalilpour, Bio-Gate
(bis März 2015)
Dr. Caroline Übel, Thor
(seit März 2014)
Dr. Peter Wachtler, Lanxess
Dr. Bernd Walter, Thor
Petra Weber, Clariant Deutschland
Dr. Verena Weißkopf, BASF
Andrea Wingenfeld, Ashland Speciality
Ingredients, ISP Cologne Holding
Im Berichtszeitraum beschäftigte sich die Arbeitsgruppe ausführlich mit den Geltungsbereichen
und Auswirkungen der neuen Biozidprodukte-Richtlinie.
Die Berichterstattung über die Technical Meetings der EU-Kommission sowie die Sitzungen der
Competent Authorities wurde weiter fortgesetzt, so dass auch im Berichtszeitraum wieder eine
intensive Beobachtung und Analyse der Aktivitäten auf EU-Ebene vorgenommen werden konnte.
52
Verbandsgremien
Fachgruppe Metal Working Additives
Mitglieder sind Vertreter folgender Firmen:
Kao
BASF
Lubrizol
Clariant
Rhein Chemie Rheinau
Evonik
Rhodia
Sasol
Aufgrund der steigenden Arbeitsbelastung der Mitglieder der Fachgruppe – auch im Zusammenhang mit REACH – sowie der derzeitigen klaren Gesetzeslage in Bezug auf regulatorische Fragestellungen, wurde die Arbeit der 2001 ins Leben gerufenen Fachgruppe vorübergehend gestoppt. Die Reaktivierung der Fachgruppe ist im Falle eines akuten Diskussionsbedarfs jedoch
jederzeit möglich.
Polyelectrolyte Producers Group (PPG)
Dennis Marroni (Vorsitzender), SNF
Tom Jaspaert, Solenis
Dr. Matthias K. Baum, BASF
Dr. Dieter Knobloch, Nalco
Dr. Ralf Biastoch, BASF
Ann-Sofie Löfstrand, Akzo Nobel
(seit April 2014)
Ingrid Brassart, Akzo Nobel
Marie Gunnlert, Akzo Nobel (seit April 2014)
Erica Pin, Kemira
Dr. John Weetmann, Kemira
Auf globaler Ebene beschäftigt sich dieses Gremium mit allen Fragen hinsichtlich der Bewertung von Acrylamid und den daraus hergestellten Polymeren.
Im Berichtszeitraum weiterhin offen ist die beim Europäischen Gerichtshof angestrengte Klage
zur Klärung der Listung von Acrylamid als Monomer in Annex XIV; geplant ist die Beantragung
einer mündlichen Anhörung. Der Einspruch gegen das Verbot zur Anwendung im „Grouting“Bereich ist zwischenzeitlich vom Europäischen Gerichtshof abgelehnt worden, so dass die
Aktivitäten in diesem Bereich beendet wurden.
Die Arbeiten und Diskussionen rund um die Festlegung von Grenzwerten für Monomere in den
EU Ecolabel-Kriterien, die Festlegung eines OEL-Grenzwertes für Acrylamid sowie die Aufnahme
von Polymeren in die BfR-Empfehlung XXXVI/2 wurden auch im Berichtszeitraum weitergeführt.
Darüber hinaus engagiert sich die PPG auch in der auf CEFIC-Ebene geführten Diskussion zum
Fracking und verfolgt die CEFIC-Arbeiten zum Thema „Polymere unter REACH“.
53
Verbandsgremien
Fachausschuss Ökologie
Dr. Katrin Schwarz, BASF (Leiterin)
Denise Kötter, Sasol
Dipl.-Ing. Christoph Andrée, Rudolf
(seit Oktober 2014)
Dr. Wolfgang Leonhardt, Evonik
Andreas Bayer, CHT
Ronald P. Bock, DuPont
Dipl.-Ing. Gunter Brauch, Thor
Dr. Stefan Meier, BASF
Carole Mislin-Laib, Archroma
Kate Niedermann, Dow (bis Oktober 2014)
Max Peukert, Zschimmer & Schwarz
Dr. Hubert Dobbelstein,
Zschimmer & Schwarz
Robert Puk, Huntsman Textile Effects
Dr. Thomas Essert, Lanxess
Christina Schick, Schill + Seilacher
(† Januar 2015)
Dr. Christine Jäckh, Thor
Dipl.-Ing. Kerstin Hahn,
Schill + Seilacher (seit März 2015)
Dr. Helmut Klotz, Clariant
Fred Schmitz, Tanatex (seit Oktober 2014)
Dr. Detlef Szeymies, Levaco
Dr. Michael Top, Kao
Im Fachausschuss Ökologie sind Experten aus den tensid- und textilhilfsmittelherstellenden
Mitgliedsunternehmen vertreten. Es werden Informationen vornehmlich aus dem europäischen
Tensidverband CESIO, aber auch aus anderen Gremien zusammengetragen und daraus Positionen und Empfehlungen für die Mitgliedsfirmen entwickelt sowie Entscheidungen der Fachgruppen und des Vorstandes vorbereitet.
Im Berichtszeitraum bildeten die Aktivitäten der Zero-Discharge-of-Hazardous-ChemicalsInitiative einen deutlichen Schwerpunkt. Wie seit einigen Jahren üblich, wurde auch dem
Erfahrungsaustausch über REACH und CLP sowie entsprechenden Umsetzungsfragen wieder
Raum gegeben.
Neben der Neu-Einstufung von Formaldehyd wurden des Weiteren textile Themen wie das
„Textilbündnis“ der Bundesregierung oder die schwedischen Pläne zur weiteren Regulierung
von Textilchemikalien behandelt sowie die Berichterstattung aus den europäischen Tensidgremien weitergeführt.
54
Verbandsgremien
Gesprächskreis Mittelstand
Ulf Becker, Troy Chemie
Rolf Peikert, Thor
Dietmar Clausen, Zschimmer & Schwarz
Ralf Schellen, Bozzetto (bis Dezember 2014)
Mark Dohmen, Dohmen
Tilo Schumacher, Langro
Dr. Josef Drexler, Pulcra
(seit November 2014)
Alexander Seitz, Seitz
Ulrich Hambrecht, Rudolf
Dipl.-Bw. Marco Hermann, Kapp-Chemie
Klaus Kawka, Wall Chemie
Thomas Siemer, BÜFA Reinigungssysteme
Marc Smit, Smit & Zoon
Dr. Rolf Stöhr, Textilchemie Dr. Petry
Sibylle Kleinheidt, Keller & Bohacek
Dipl.-Ing. Franz Thölen, Lefatex
(bis November 2014)
Dr. Kiril Mateew, Leuna-Tenside
Hans Zöbisch, Textilcolor
Erich Mechel, CHT
Joachim Müller-Damerau, Trumpler
Dr. Frank Naumann, CHT (seit Januar 2015)
Ingo Notz, Levaco
Der Gesprächskreis Mittelstand ist ein Gremium, das mittelständischen Mitgliedsunternehmen
des Verbandes vorbehalten ist. Mitglieder sind die Eigentümer und Geschäftsführer der Unternehmen, die sich im Januar eines jeden Jahres zu einer Sitzung treffen, um sich zu aktuellen
Fragestellungen auszutauschen. Dazu zählen insbesondere die Steuer- und Finanzpolitik, die
aktuelle tarifpolitische Debatte und die wirtschaftliche Lage.
Im Berichtszeitraum berichtete Herr Dr. Klaus-Peter Stiller, Hauptgeschäftsführer des BAVC,
über aktuelle Aspekte der Tarifpolitik und stand dem Gesprächskreis auch für sich anschließende Fragen zur Verfügung. Unter den Schlagworten „Masterfile und Transferpreise“ beschäftigten sich die Mitglieder des Gremiums zudem mit den für die chemische Industrie relevanten
Aspekten und Fragestellungen im Zusammenhang mit Verrechnungspreisen im Konzern.
Zusätzlich gab es Anregungen, wie mittelständische Unternehmen am besten steuerliche
Sicherheit erlangen können. Weitere Tagesordnungspunkte waren die aktuelle steuerpolitische
Debatte, die Nachhaltigkeitsinitiative „Chemie hoch drei“ von VCI, IG BCE und BAVC, die
Definition von Mitarbeiterzielen und deren Bewertung sowie das Thema „Leadership und
Führungsstile“; zu welchem Frau Barbara Stupp, Consultant bei einer Personal- und Führungsberatungs-Agentur, referierte und auch aktiv an der sich anschließenden Diskussion teilnahm.
55
Verbandsgremien
Arbeitsgruppe Gefährliche Stoffe
Dipl.-Ing. Christoph Andrée, Rudolf
Dr. Peter Krämer, Schill + Seilacher
Andreas Bayer, CHT
Jürgen Küchelbacher,
Huntsman Textile Effects
Dipl.-Ing. Ulrike Egert, Kapp-Chemie
Dr. Joachim Esser, Aachener Chemische
Werke (bis Dezember 2014)
Peter Fuchs, Keller & Bohacek
(bis Dezember 2014)
Dr. Roland Gitzing, BK Giulini
Dr. Klaus Heitkamp, Sasol
Dr. Claudia Hemeltjen, Zschimmer &
Schwarz Mohsdorf (bis Dezember 2014)
Dr. Thomas Hergenröther, Münzing
Dr. Margret Jobelius-Korte, TFL Ledertechnik
Dr. Astrid Kawka, Wall Chemie
Dr. Siegfried Klautke,
GE Water & Process Technologies
56
Dr. Dieter Lämmermann, Clariant
Dr. Franz Nüßlein, Brüggemann
Dr. Horst Redlof, Evonik
Dr. Roland Römer, Pulcra (bis Mai 2014)
Dr. Jan Nicolas Rödel, Pulcra (seit Mai 2014)
Robert Schmidkunz, Evonik
Fred Schmitz, Tanatex (seit Dezember 2014)
Dr. Werner Sowoidnich, Textilcolor
Dr. Michael Top, Kao bis Mai 2014
Dr. Martin Urban, BK Giulini
Dr. Reinout van der Veen, Kao
(seit Mai 2014)
Verbandsgremien
Kurt Vogel, Chemische Fabrik Kreussler
Dr. Michael Wernekenschnieder, Zschimmer
& Schwarz
Dr. Burkhard Weuste, Akzo Nobel
In der Arbeitsgruppe, die sich im Sommer 2013 von „AG Gefährliche Stoffe und Zubereitungen“
in „AG Gefährliche Stoffe“ umbenannte, wird regelmäßig über Änderungen in den Vorschriften
zum Umgang mit Gefahrstoffen, im Gefahrgutrecht und bei den Verpackungsvorschriften informiert. Der Erfahrungsaustausch zur Interpretation und zum Verständnis der komplexen und
sich ständig ändernden nationalen, europäischen und internationalen Bestimmungen ist für die
Mitglieder der Arbeitsgruppe besonders wichtig.
Neben der Berichterstattung über Gefahrstoffinformation und Gefahrguttransportvorschriften
diskutierte die Arbeitsgruppe ausgiebig über Ausnahmen von der REACH-Registrierungspflicht
gem. Anhang V für Stoffe, die während einer Neutralisierungsreaktion beim Mischen der
Ausgangssubstanzen entstehen. Neben weiteren Umsetzungsfragen zur REACH-Verordnung
wurden unter anderem die Folgen der Formaldehyd-Neueinstufung, der neue GOTS-Standard
4.0, die Verbandstätigkeiten bzgl. Abwasser-Relevanzstufen sowie die aktuellen Entwicklungen
in der ZDHC-Gruppe thematisiert. Vor dem Hintergrund neuer Kennzeichnungsregeln bei
Allergenen enthaltenden Gemischen wurde eine Kundeninformation erstellt.
57
Mitgliederverzeichnis
Stand: April 2015
107 Mitglieder
A
3M Deutschland GmbH
41453 Neuss
Akzo Nobel Chemicals GmbH
52355 Düren
AkzoNobel Surface Chemistry Personal
Care, Elotex AG
6203 SEMPACH STATION SCHWEIZ
Albon-Chemie Dr. Ludwig-E. Gminder KG
72555 Metzingen
Allnex Germany GmbH
22047 Hamburg
ANGUS Chemie GmbH
49461 Ibbenbüren
Archroma Distribution and Management
Germany GmbH Paper Solutions Central
Europe
4153 Reinach SCHWEIZ
Ashland Industries Deutschland GmbH
47805 Krefeld
B
BASF Lampertheim GmbH
68619 Lampertheim
BASF Personal Care and Nutrition GmbH
40551 Düsseldorf
BASF Schweiz AG
4002 Basel SCHWEIZ
BASF SE
67056 Ludwigshafen
BAUR, GAEBEL GmbH Chemische Fabrik
50968 Köln
Bayer MaterialScience AG
51368 Leverkusen
BEZEMA AG
9462 Montlingen SCHWEIZ
BIM KEMI GmbH
76185 Karlsruhe
Bio-Gate AG
90411 Nürnberg
BK Giulini GmbH Member of ICL Group
67072 Ludwigshafen
Aug. Hedinger GmbH & Co. KG
70327 Stuttgart
Blue & More GmbH
Chemicals & Consulting
79656 Wehr/Baden
Azelis Deutschland Kosmetik GmbH
47445 Moers
BOZZETTO GmbH
47805 Krefeld
Brenntag GmbH
45403 Mühlheim an der Ruhr
©fotolia.com
58
Brüggemann Chemical L. Brüggemann KG
74076 Heilbronn
D
BÜFA Reinigungssysteme GmbH & Co. KG
26015 Oldenburg
Daikin Chemical Europe
40210 Düsseldorf
C
DHW -Deutsche Hydrierwerke GmbH
Rodleben
06861 Dessau-Roßlau
CBW Chemie GmbH Bitterfeld-Wolfen
06766 Bitterfeld
Dohmen GmbH
41352 Korschenbroich
Celanese Emulsions GmbH 65926
Frankfurt
Dow Corning GmbH
65201 Wiesbaden
Chemische Fabrik Kreussler + Co. GmbH
65203 Wiesbaden
Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH
65727 Eschborn
Chemische Fabrik Schärer & Schläpfer AG
4852 Rothrist SCHWEIZ
Dr. Eberle Clever Chemistry GmbH
72070 Tübingen
Chemours Deutschland GmbH
63263 Neu-Isenburg
DSM Nutritional Products GmbH
79629 Grenzach-Wyhlen
CHT R. Beitlich GmbH
72002 Tübingen
DSM Nutritional Products Ltd.
Branch Pentapharm
4002 BASEL SCHWEIZ
Clariant International Ltd.
4132 MUTTENZ 1 SCHWEIZ
Clariant Produkte (Deutschland) GmbH
65843 Sulzbach/Ts.
CLR Chemisches Laboratorium
Dr. Kurt Richter GmbH
12159 Berlin
COIM Deutschland GmbH
22525 Hamburg
E
Eckart GmbH
91235 Hartenstein
Ecogreen Oleochemicals GmbH Rodleben
06861 Dessau-Roßlau (OT Rodleben)
Evonik Industries AG
64275 Darmstadt
Evonik Industries AG
47704 Krefeld
59
Mitgliederverzeichnis
Evonik Industries AG
45764 Marl
Evonik Industries AG
45127 Essen
G
GE Germany Technologies GmbH GE
Water & Process Technologies
40880 Ratingen
GfN Herstellung von Naturextrakten GmbH
69483 Wald-Michelbach
H
Heim Leather Chem GmbH
65817 Eppstein-Bremthal
ISP Cologne Holding GmbH Ashland
Speciality Ingredients
87700 Memmingen
ISP Marl GmbH
45772 Marl
K
Kao Chemicals GmbH
46446 Emmerich
Kapp-Chemie GmbH & Co. KG
56357 Miehlen
Keller & Bohacek GmbH & Co. KG
40435 Düsseldorf
Kemira Germany GmbH
60549 Frankfurt am Main
Hercules GmbH Aqualon Division
40599 Düsseldorf
L
Huntsman (Germany) GmbH
Zweigniederlassung Hamburg
20459 Hamburg
Langro Chemie Theo Lang GmbH
70435 Stuttgart
Huntsman Textile Effects (Germany) GmbH
86460 Langweid
I
INDUCHEM AG
8604 VOLKETSWIL SCHWEIZ
INEOS Melamines GmbH
60386 Frankfurt am Main
LANXESS Deutschland GmbH
50569 Köln
Lefatex-Chemie GmbH
41379 Brüggen-Bracht
Leuna-Tenside GmbH
06234 Leuna
LEVACO Chemicals GmbH Chempark
Leverkusen
51368 Leverkusen
Lubrizol Deutschland GmbH
22091 Hamburg
60
Mitgliederverzeichnis
M
S
Merck KGaA
64293 Darmstadt
Sasol Performance Chemicals GmbH
20508 Hamburg
MÜNZING Chemie GmbH
74232 Abstatt
Schill + Seilacher "Struktol" GmbH
22097 Hamburg
N
Nalco Deutschland GmbH Werk
Biebesheim
64584 Biebesheim/Rhein
Nopco Paper Technology Holding AS
3036 DRAMMEN NORWEGEN
Schill + Seilacher GmbH
71009 Böblingen
Schülke & Mayr GmbH
22851 Norderstedt
SEC - Süddeutsche Emulsions-Chemie GmbH
68199 Mannheim
SEDERMA GmbH
41334 Nettetal
P
Seitz GmbH Chemische Fabrik
65830 Kriftel
Pulcra Chemicals GmbH
82527 Geretsried
Shell Deutschland Oil GmbH
50389 Wesseling
R
Rohm and Haas Deutschland Produktion
GmbH & Co. KG
60461 Frankfurt
Rudolf GmbH
82538 Geretsried
RÜTGERS Germany AG
68261 Mannheim
Smit & Zoon B.V.
1380 AC WEESP NIEDERLANDE
SNF S.A.S.
42163 ANDREZIEUX FRANKREICH
Solenis Technologie Germany GmbH Werk
Bad Sobernheim
55566 Bad Sobernheim
Stahl Holdings bv
5140 AA WAALWIJK NIEDERLANDE
Symrise AG
37601 Holzminden
61
Mitgliederverzeichnis
T
Wall Chemie GmbH
47885 Kempen
Tanatex Chemicals B.V. nl
6710 BA Ede NIEDERLANDE
WeylChem Wiesbaden GmbH
65203 Wiesbaden
Textilchemie Dr. Petry GmbH
72770 Reutlingen
Woellner GmbH & Co. KG
67073 Ludwigshafen
Textilcolor GmbH
72793 Pfullingen
Wolfram Koch Textilhilfsmittel
72160 Horb-Ahldorf
TFL Ledertechnik GmbH
79557 Weil am Rhein
Worlée-Chemie GmbH
Geschäftsbereich Chemiehandel
22098 Hamburg
THOR GmbH
67329 Speyer
Troy Chemie GmbH
30173 Hannover
Trumpler GmbH & Co. KG
Chemische Fabrik
67513 Worms
U
URSA Chemie GmbH
56410 Montabaur
W
Wacker Chemie AG
81737 München
Wacker Chemie AG
84480 Burghausen
62
Z
ZSCHIMMER & SCHWARZ GmbH & Co. KG
CHEMISCHE FABRIKEN
56108 Lahnstein
ZSCHIMMER & SCHWARZ MOHSDORF
GmbH & Co KG
09217 Burgstädt
TEGEWA-Team:
Mitarbeiter der Geschäftsstelle
Dr. Alex Föller
Geschäftsführer
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 39
E-Mail: [email protected]
Dr. Peter Ungeheuer
Stellvertretender Geschäftsführer
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 40
E-Mail: [email protected]
Elena Grundmann
Assistenz und Buchhaltung (Teilzeit)
Telefon: 0 69 / 25 56 – 13 44
E-Mail: [email protected]
Elke Otterbein
Assistenz und Support
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 40
E-Mail: [email protected]
Katrin Heck
(Vertretung für Frau Pawliniarz)
Assistenz und Support
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 45
E-Mail: [email protected]
Sandra-C. Schnapper
Referentin (Teilzeit im Homeoffice)
E-Mail: [email protected]
Dr. Volker Schröder
Referent
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 43
E-Mail: [email protected]
Suzana Vrazitorovic
Referentin
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 39
E-Mail: [email protected]
Petra Pawliniarz
Assistenz und Support
Telefon: 0 69 / 25 56 - 13 45
E-Mail: [email protected]
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