Professor Dr. Günther Heeg - Institut für Theaterwissenschaft

Transcrição

Professor Dr. Günther Heeg - Institut für Theaterwissenschaft
Forschungsbericht 2011
Institut für Theaterwissenschaft
Geschäftsführender Direktor:
Professor Dr. Günther Heeg, (0341) 97 30 404
Bearbeitete Forschungsprojekte
Prof. Dr. Gerda Baumbach
1
Theaterfigur und Strukturfigur: Erinnern, Erzählen, Masken
2
Prof. Dr. Gerda Baumbach ([email protected])
3
Zielstellung ist die Beschreibung der Provenienz und des Potentials von
Theaterfiguren unter Rückgriff auf Figurae außertheatralen Charakters („la
struttura-personaggio“, Avalle). Die Konstellation wird in Gestalt ausgewählter
Modelle aus der Frühzeit moderner europäischer Berufsschauspielkunst, aus
dem 20. Jahrhundert und im Vergleich mit außereuropäischen Modellen
untersucht. Der Zusammenhang von Theaterfiguren und Strukturfiguren ist
grundlegend für die Modi schauspielerischen Erzählens. Seine Matrix sind
Jenseitsreise,
Hieròs
gamòs
und
Grundmuster
des
Erinnerns.
Schauspielerisches Erzählen bezieht sich auf das Erscheinen (apparition) des
Abwesenden, Theaterfiguren sind dessen Erscheinung (appearence). Unter
dieser leitenden Fragestellung wird die Masken-Problematik in einen größeren
kulturanthropologischen Zusammenhang gestellt und in Verbindung mit den
Fragen nach dem „Subjekt“ gesehen. Umbrüche des Theater/Wissens seit der
europäischen Aufklärung können aus dieser Perspektive in einer bislang nicht
untersuchten Dimension anerkannt werden.
2011 wurden eine weitere Magisterarbeit, zwei Bachelor- und eine
Masterarbeit mit dem Prädikat „Sehr gut“ vorgelegt. Eine Dissertation ist auf
dem Stand vor dem Einreichen, acht weitere sind in Vorbereitung. Eine der
Dissertationen entsteht im binationalen Verfahren in Zusammenarbeit mit Prof.
Dr. Alessandro Pontremoli, Universität Turin.
Die Dissertation von Katy Schlegel: Frühe Berufsschauspielerinnen und ihre
Kunst. Comica – Donna Attrice – Innamorata, ist als Band 3 der Leipziger
Beiträge zur Theatergeschichtsforschung (hg. von Gerda Baumbach),
erschienen.
Die Dissertation von Anke Charton: prima donna, primo uomo, musico.
Körper und Stimme: Geschlechterbilder in der Oper, wurde erfolgreich
abgeschlossen und erscheint als Band 4 der Reihe Leipziger Beiträge zur
Theatergeschichtsforschung (März 2012).
Band 5 der Reihe: Akteure und ihre Praktiken im Diskurs, mit Beiträgen von
international anerkannten deutschen, italienischen und österreichischen
Forschern sowie von Nachwuchswissenschaftlern (Doktoranden und
Postdoktoranden) ist in Vorbereitung.
4
Weiterführung: ja
5
Finanzierung: haushaltsfinanzierte Forschung
1
Prof. Dr. Gerda Baumbach
1
Historische Anthropologie des Akteurs
2
Prof. Dr. Gerda Baumbach ([email protected])
3
Zielstellung ist die kulturgeschichtliche, historisch-anthropologische
Beschreibung des Schauspielers als Akteur in den europäischen
Transformationen seit dem Mittelalter und im außereuropäischen Vergleich.
Erst in dem Maße, in dem das „Zivilisationsprojekt Mensch“ als Konstrukt
befragt wird, rücken gegenüber dem als Schauspielkunst verabsolutierten
„veristischen Schauspielstil“ auch andere Stile und Praktiken wieder in den
Blick. Diese werden modellhaft in den jeweiligen historisch-kulturellen
Gefügen vorgestellt und durch die Analyse von im deutschsprachigen Raum
bislang nicht beachteten schriftsprachlichen und ikonographischen Quellen
zugänglich gemacht.
Die Monographie Schauspieler. Historische Anthropologie des Akteurs. Band 1
Schauspielstile (ca. 320 pp., 116 Abbildungen) steht vor der Drucklegung.
4
Weiterführung: ja
5
Finanzierung: haushaltsfinanzierte Forschung
Prof. Dr. Inge Baxmann
Forschungsschwerpunkt: I.„Wissenskulturen im Umbruch“:
Forschungsschwerpunkt „Wissenskulturen im Umbruch“ befasst sich in
historischer und vergleichender Perspektive mit aktuellen Umstrukturierungen von
Wissenskulturen. Es untersucht anhand ausgewählter Beispiele Verbindungen
zwischen Künsten, Wissenschaften und Körper auf die dabei entwickelten Denkund Wahrnehmungsstile sowie die Inszenierungen des Wissens. Darüber hinaus
werden Modelle einer Kulturgeschichtsschreibung sondiert, die diese
Wissensformen einbeziehen.
Forschungsprojekt: Körpertechniken nationaler Gemeinschaftsstiftung oder die
Inszenierung nationaler Massen
Organisation einer internationalen Konferenz “Mise en scène du politique” vom 26.
– 29.5 2011 an der Maison des Sciences de l’Homme in Paris
Das Projekt untersucht im deutsch-französischen Kulturvergleich Strategien
nationaler Gemeinschaftsbildung, die über Körpertechniken Kulturen emotionaler
Zugehörigkeit zum abstrakten Konzept „Nation“ im Tiefenraum der Gesellschaft
verankern.
Finanzierung: Maison des Sciences de l’Homme, Paris
Forschungsprojekt „Arbeit und Rhythmus“ – Arbeit und Lebensformen seit der
Moderne.
Projektleitung: Prof. Dr. Inge Baxmann, Kultur- und Theaterwissenschaftlerin,
Institut für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig
Dieses Projekt untersucht disziplinenübergreifend Körpertechniken der Arbeit und
Modelle der Verbindung von Arbeit und Lebensformen in der Moderne bis heute.
Innerhalb der Kulturgeschichte des Wissens nehmen Körper, Sinne und Bewegung
eine besondere Stellung ein. Als implizites Wissen bilden sie die Grundlage jeder
Wissensproduktion, als Wissensformen an den Rändern der Schriftkultur blieben
sie jedoch für die kulturellen Archive, die das Selbstverständnis moderner
(inklusive postmoderner) europäischer Gesellschaften bestimmen, weitgehend
marginal. Die Körpertechniken der Arbeit gehören zu diesen Wissensbeständen, die
2
in diesem Projekt an zwei Wendepunkten untersucht werden: im frühen 20.
Jahrhundert und aktuell.
In diesem Forschungsprojekt wird die Verbindung von Bewegungskulturen und
Arbeit untersucht.
Finanziert vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Vorbereitung des Zweiten Medienwissenschaftlichen Symposions der DFG
“Soziale Medien – Neue Massen” als Mitglied des Programmkomitees
(Finanzierung DFG)
Prof. Dr. Günther Heeg
1
Der andere Ihering
(The other Ihering)
2
Prof. Dr. Günther Heeg ([email protected])
Mitarbeit: Dr. Corinna Kirschstein, Sebastian Göschel, M.A., Fee Isabell
Lingnau, M.A.
3
Hat sich die Forschung zu Herbert Ihering bislang auf seine Tätigkeit als T
heaterkritiker in der Weimarer Republik konzentriert, untersucht das
Forschungsprojekt „Der andere Ihering“ die vielfältigen kulturpolitischen
Aktivitäten eines kritischen Intellektuellen, der in fünf deutschen StaatsSystemen seinen kulturellen Interessen in der Auseinandersetzung mit
verschiedenen Medien und auf verschiedenen Tätigkeitsfeldern nachgegangen
ist. Fertigstellung der subjektiven Personalbibliographie und der Edition
unveröffentlichter Texte von Herbert Ihering. Bewilligung eines
Fortsetzungsantrags zur Verfertigung einer intellektuellen Biographie Herbert
Iherings, die gleichsam die logische Folge der vorhergehenden Arbeitsschritte
und den krönenden Abschluss des Forschungsprojekts bildet. Ziel ist die
Erstellung des Profils eines kritischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts,
seiner kulturellen Vermittlungsarbeit und seiner kulturellen Praktiken in allen
seinen Widersprüchen. Auf diese Weise soll das Projekt an der exemplarischen
Figur Herbert Iherings einen Beitrag liefern zur praktischen Wissenskultur des
20. Jahrhunderts.
4
Weiterführung: nein
5
Drittmittelförderung durch die DFG
Prof. Dr. Günther Heeg
1
Kulturelle Flexionen (I)
Freie Szene(n) als Kern und Katalysator neuer Theaterstrukturen in
Osteuropa.
(Cultural Flexions (I) Independent Theatre as Source and Promoter of
new Theatre Strctures in Eastern Europe.)
2
Prof. Dr. Günther Heeg ([email protected]), Mitarbeiterin: Andrea
Hensel
3
Das Projekt geht dem Potential der Freien Szene(n) in Osteuropa als Kern und
Katalysator neuer Theaterstrukturen nach. Im Zentrum der Untersuchung steht
dabei das Verhältnis von neuen Produktionsformen und theaterästhetischen
Strategien und Praktiken. Dass beide einander wechselseitig bedingen und
innovative ästhetische Verfahren entscheidend in Abhängigkeit und im
Wechselspiel mit sozialen, organisatorischen und ökonomischen Bedingungen
und Möglichkeiten des Theatermachens erfolgen, ist die theoretische
3
4
5
Vorannahme des Projekts, die es empirisch zu validieren und zu differenzieren
gilt. Deshalb sollen in exemplarischen Einzelanalysen und -recherchen zu den
Theaterlandschaften in Polen, Slowenien, Kroatien, Serbien, Rumänien und
Bulgarien nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden der gegenwärtigen
Entwicklung gesucht werden.
Weiterführung: ja
Drittmittelförderung durch die Balzanstiftung und das Internationale TheaterInstitut (ITI)
Prof. Dr. Günther Heeg
1
Kulturelle Flexionen (II)
Tradition und Transkulturalität im japanischen und deutschen
Gegenwartstheater
2
Prof. Dr. Günther Heeg ([email protected])
Kooperationspartner: Prof. Dr. Eiichiro Hirata, Keio Universität Tokyo, Prof.
Dr. Akira Ichikawa, Osaka University, Prof. Shinya Takahashi, Chuo
Universität Tokyo
3
Ziel des Forschungsprojekts ist die Recherche und der internationale Austausch
mit japanischen Kollegen über die Aneignung und Transformation der
Vergangenheit im zeitgenössischen japanischen und deutschen Theater und
deren Bedeutung für transkulturelle theatrale Kommunikationsprozesse.
In vielfältiger Weise greifen das japanische und das deutsche
Gegenwartstheater auf historische Themen und Ereignisse, auf Bilder und
Konstruktionen der Vergangenheit und auf traditionelle Darstellungsformen
zurück, um die jeweiligen Gegenwartskulturen neu zu vermessen und auf
transkulturelle Perspektiven hin zu öffnen. Im Zentrum der Untersuchungen
steht daher die Frage nach der Korrespondenz von Aneignungsformen der
Vergangenheit mit transkulturellen Theaterpraktiken. Ausgegangen wird dabei
von dem Konzept der gestischen Mediatisierung von kulturellen Traditionen
und den Erscheinungen kultureller Globalisierung und Hybridisierung.
Darunter wird mit Benjamin, Brecht und Jean-Luc Nancy das Potential von
Gesten verstanden, die jeweils eigene Geschichte als Zitat in die Begegnung
mit dem Fremden einzubringen. Die in der Geste zitierte Vergangenheit ist
aus dem Kontinuum der kulturellen Tradition herausgebrochen und offen für
neue Geschichte(n) in der Konstellation mit anderen Räumen und Zeiten.
4
Weiterführung: ja
5
Förderung durch DAAD
Prof. Dr. Günther Heeg
1
The Presence of the Past
2
Prof. Dr. Günther Heeg ([email protected])
3
Das Forschungsprojekt untersucht zwei prinzipielle Formen der
vergegenwärtigenden Aneignung von Vergangenheit, den ästhetischen
Historismus und die Exposition der Historizität der Gegenwart in der
künstlerischen Praxis des Re-enactments. Im Zentrum der Aufmerksamkeit
steht die Generierung von Präsenzen des Vergangenen, die über die
Konstruktion von Bedeutungen hinausreichen in den Bereich lebensweltlicher
Erfahrung und kultureller Praxis. Das Projekt will die bisher weitgehend
getrennten Felder der Historiographie, der Erinnerung und der Ästhetik
analytisch aufeinander beziehen und künstlerische Ansätzen der
Geschichtsschreibung und Geschichtserfahrung erkunden.
4
4
5
Weiterführung: ja
Antragsförderung durch das SMWK, Projektantrag DFG
Prof. Dr. Patrick Primavesi
1
Prozessionale Räume in antiken Kulten und Festen
Teilprojekt im Rahmen der Vorbereitung eines geplanten Forschungsverbundes
„RaumZeiten – Die Praxis kultureller Flexionen“
2
Prof. Dr. Patrick Primavesi ([email protected])
3
Untersucht werden die Entwicklung, Strukturen und Bedeutungen von
prozessionalen Räumen als Manifestation einer zwischen religiösem Kult,
politischer Symbolik und künstlerischer Gestaltung vermittelnden
performativen Praxis.
4
Weiterführung: vorläufig abgeschlossen mit der Publikation „Prozessionale
Räume zwischen antikem Kult und gegenwärtiger Performance“, in:
Globalizing Areas. Kulturelle Flexionen von Raum und Zeit, Stuttgart 2011, hg.
von Günther Heeg und Markus Denzel, S. 239-260.
5
Haushaltfinanzierte Forschung
Prof. Dr. Patrick Primavesi
1
play!LEIPZIG - Bewegung im Stadtraum / Movement in Urban Space
2
Prof. Dr. Patrick Primavesi ([email protected])
3
Veranstaltung einer internationalen Konferenz mit Themenfestival in der Zeit
vom 24. bis 27. Juni 2010 im Stadtraum von Leipzig, als spartenübergreifende
Auseinandersetzung mit Bewegung und Tanz sowie mit der Überlagerung von
Schichten historischer Erfahrung. Dabei war die leitende Fragestellung, in
welchem Verhältnis alltägliche Bewegungsformen zu ihrer urbanen Umgebung
stehen und welche Spielräume eines Handelns im Öffentlichen durch Tanz und
Choreographie geschaffen werden.
4
Weiterführung: Ja (Publikation in Vorbereitung)
5
Haushaltfinanzierte Forschung; Drittmittel durch die Kulturstiftung des Bundes
Prof. Dr. Patrick Primavesi
1
Körperpolitik: Disziplinierung und Inszenierung im Kontext von
Gymnastik, Ausdruckstanz und Massenchoreographie
2
Prof. Dr. Patrick Primavesi ([email protected])
3
Vorbereitung und Beantragung eines Projekts zur Praxis der Disziplinierung
und Inszenierung des Körpers, die sich in Deutschland in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts entfaltet hat – von der Propagierung und Institutionalisierung
von Gymnastik, Rhythmik und Hygiene über die Herausbildung von
„Ausdruckstanz“ bzw. „expressionistischem Tanz“ bis hin zu den
Massenchoreographien im Dienst der Repräsentation ideologischer
Programme.
4
Weiterführung: Ja
5
Haushaltfinanzierte Forschung; Antrag bei der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften
5
Dr. Martina Bako
1
Forschungsprojekt Kulturelle Wahrnehmung von Terrorismus und Terror
(Cultural perception of terrorism and terror)
2
Dr. Martina Bako ([email protected]) in Kooperationen dafür mit György
Árvai ([email protected]), künstlerischer Leiter des Collective of Natural
Disasters in Budapest, Richard Schechner ([email protected]), Professor für
Performance Studies an der NYU/TSOA in New York und Franko B
([email protected]), Bildender Künstler, Professor und Mentor an der
Accademia di Belle Arti di Macerata.
3
Arbeitsgegenstand: Dieses Projekt untersucht wissenschaftlich (in Verbindung
mit entsprechenden Lehrprojekten) wie künstlerisch den Umgang mit
Terrorismus und Terror, thematisiert gesellschaftlich anerkannte wie geförderte
Tabus, um der häufig medial erworbenen Meinung, in einem Akt kritischer wie
demokratischer Auseinandersetzung zu begegnen.
4
Weiterführung: ja
Dr. Martina Bako
1
Körper im Schmerz (Bodies in Pain)
2
Dr. Martina Bako ([email protected]) in Kooperationen dafür mit Franko
B ([email protected]), Bildender Künstler, Professor und Mentor an
der Accademia di Belle Arti di Macerata , James Luna ([email protected]),
Bildender Künstler und Mentor am Palomar College in Kalifornien und Romeo
Castellucci ([email protected]), Mitbegründer und künstlerischer Leiter
der Socìetas Raffaello Sanzio Cesena.
3
Dieses Projekt untersucht anhand ausgewählter historischer, indigener und
aktueller performativer Beispiele Möglichkeiten der körperlichen Transzendenz
unter dem Aspekt der Schmerz-, Opferkult- und Ritual-Theorien, Disziplin
übergreifend theoretisch zu verorten.
4
Weiterführung: ja
Dr. Martina Bako
1
Künstlerische Beschwörung von Identität (Artistic Invocation of Identity)
2
Dr. Martina Bako ([email protected]) in Kooperationen dafür mit Franko
B ([email protected]), Bildender Künstler, Professor und Mentor an
der Accademia di Belle Arti di Macerata und James Luna
([email protected]), Bildender Künstler und Mentor am Palomar College in
Kalifornien.
3
Das Projekt untersucht wissenschaftlich (in Verbindung mit entsprechenden
Lehrprojekten) wie künstlerisch den Umgang mit der kreativen De- und
Rekonstruktion von Identität.
4
Weiterführung: ja
Dr. Martina Bako
1
Kultur des Todes (Culture of Death)
2
Dr. Martina Bako ([email protected]) in Zusammenarbeit mit den
Studierenden der Theaterwissenschaft.
3
Arbeitsgegenstand ist die multikulturelle Wahrnehmung des Todes. Das
Projekt untersucht wissenschaftlich (in Verbindung mit entsprechenden
Lehrprojekten wie künstlerisch und interdisziplinär den Umgang mit dem Tod.
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4
Vorbereitung und Durchführung: Theorie/Praxis-Projekt GRABESSTILLE
oder DIE LETZTE RUH…
Weiterführung: ja
Dr. Veronika Darian
1
„Das Absurde Theater des Alters“
2
Dr. Veronika Darian ([email protected])
3
Das Projekt interessiert das Verhältnis von stereotypen, standardisierten und
individuellen Erzählstrategien über das Alter, reflektiert von den und produziert
durch die erzählenden und bildgebenden Künste(n) – und die Frage nach deren
Rückwirkung auf Handlungsmodelle gegenwärtigen Umgangs mit diesem (Angst)Thema.
Vortrag
„(Lebens-)Geschichte trifft Theater oder Wenn Biografie (auf) der Bühne eine
Szene macht“, Beitrag im Rahmen des Symposiums „Theater und Geschichte“,
veranstaltet vom Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig in
Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr, Mühlheim, Mai 2012 (in
Vorbereitung)
Seminare
WiSe 2010/11: „’Ein alter Mann ist stets ein König Lear‘ – Zur Performativität des
Alters“ (Institut für Theaterwissenschaft, FU Berlin)
SoSe 2011: „’Rittlings überm Grabe geboren‘ – Inszenierungen des Alterskörpers“
(Institut für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig)
WiSe 2011/12: „Versuche, Beckett zu verstehen – I. Philosophie/Theorie & II.
Anschauung/Praxis“ (Institut für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig)
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2011 wurden eine Magisterarbeit und zwei Bachelorarbeiten mit dem Prädikat
„Sehr gut“ vorgelegt.
Weiterführung: ja
Dr. Veronika Darian
1
„Unzuverlässiges Erzählen in Theater, Film und Literatur“
2
Dr. Veronika Darian ([email protected])
3
Der literaturwissenschaftliche Begriff der ‚unreliable narration‘ (Wayne Booth),
der unzuverlässigen Erzählung, fokussiert Phänomene, die die künstlerische
Produktion wie auch deren Rezeption in besonderem Maße herausfordern.
Erzählung wird darin als machtvolle, normierte wie normierende und vor allem
identitätsbildende Struktur unter dem Aspekt der Unzuverlässigkeit grundsätzlich
in Frage gestellt und rückt neben dem Erzählten vor allem auch das erzählende
Subjekt bzw. das künstlerische Medium der Erzählung in den Vordergrund.
Unzuverlässige Erzählerschaft lässt sich in verschiedenen Künsten als performative
ästhetische Strategie ausmachen, die das Gesagte bzw. Gezeigte in seiner
vermeintlichen Eindeutigkeit, Funktionalität und Zuordnung unterläuft und zu
einem Substrat medialer Selbstreflexion gerinnen lässt. Das Projekt widmet sich
der Suche nach Zeichen und Praktiken unzuverlässiger Erzählerschaft im Theater
und dem Versuch einer produktiven Übertragung bestehender literatur- und
filmwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Theaterwissenschaft.
Vortrag
„’Vorsätzliche Personenstandsänderung‘ – Unwürdiges Alter, glaubwürdiges
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Geschlecht?
Erzählt nach Brecht“, Lecture performance, zus. m. Jana Seehusen (Bildende
Künstlerin), im Rahmen von „Aussichten – Neuere Ansätze und Perspektiven für
die Auseinandersetzung mit dem Werk Bertolt Brechts“, Brecht-Tage 2012:
„Aussicht Exil. Die aktuelle Brecht-Rezeption in den Ländern seines Exils“,
Literaturforum im Brecht-Haus Berlin (06.-10.02.2012) (in Vorbereitung)
Seminar
SoSe 2011: „’Wo war ich stehengeblieben?‘ – Unzuverlässiges Erzählen in
Theater, Film und Literatur“
4
2011 wurde eine Bachelorarbeit mit dem Prädikat „Sehr gut“ vorgelegt.
Weiterführung: ja
Wissenschaftliche Veröffentlichungen
Bücher:
Gerda Baumbach (Hg.): Katy Schlegel: Frühe Berufsschauspielerinnen und ihre Kunst.
Comica – Donna Attrice – Innamorata. Leipzig 2011 (Leipziger Beiträge zur
Theatergeschichtsforschung, Bd. 3).
Günther Heeg (Hg. zus. mit Markus A. Denzel) Globalizing Area, Kulturelle Flexionen und die
Herausforderung der Geisteswissenschaften, Stuttgart: Steiner 2011
Darian, Veronika:
Das Theater der Bildbeschreibung. Sprache, Macht und Bild in Zeiten der Souveränität,
München, Wilhelm Fink Verlag 2011
Beiträge in Sammelwerken
[Gerda Baumbach]: „Die Gefahr ist das Nette“. Gespräch. Mit Heiner Müller, Gerda
Baumbach, Gottfried Fischborn und Erika Stephan. In: Kristin Schulz (Hg.): Müller MP3.
Heiner Müller, Tondokumente 1972-1995. Berlin, Köln 2011, Track 4-9.
Baxmann, Inge
Arbeitsgemeinschaft als Lebensgemeinschaft? Verborgenes Wissen im Medienwandel und
neue Steuerungsmodelle des Sozialen. Erscheint in: Claus Pias/Stefan Rieger (Hgg.): Vollstes
Verständnis. Utopien der Kommunikation. Berlin (Diaphanes) 2012 (im Druck)
Baxmann, Inge
Utopies du travail heureux au début du XXème siècle. In: Agôn. No 4, septembre 2011
Baxmann, Inge
Bewegungsform und Lebensform. Moderne Arbeitswissenschaft und die Rhythmisierung des
Lebens. In: Annett Zinsmeister (Hg.), Gestalt der Bewegung/Figure of Motion.
Berlin (Jovis) 2011
Baxmann, Inge
Dance Theatre: Rebellion of the Body, Theatre of Images and an Inquiry into the Sense of the
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Senses. In: Royd Climenhaga (ed.), Pina Bausch: A Sourcebook. London (Routledge) 2012 (im
Druck)
Baxmann, Inge
Der Beat des Ozeans. Mare No 85/April 2011
Heeg, Günther
Transcultural Gestures. Collective Engagement in Theatre, Practice of Separation and
Intermedial Crystallizations. In: Gerhard Fischer, Florian Vassen (Hg.): Collective Creativity.
Collaborative Work in the Sciences, Literature and in the Arts, Amsterdam, New York 2011,
S. 345-355
Heeg, Günther
Gestos transculturai – Engajamento coletttivo no Teatro, Práttica da Separação e
Cristalizações intermediárias. In: Próximo Ato: Teatro di Grupo. Hg. v. Antônio Araújo, José
Fernando Azevedo, Maria Tendlau, Sao Paulo 2011, S. 160-169
Heeg, Günther
Einleitung: Globalizing Areas, kulturelle Flexionen und die Herausforderung der
Geisteswissen-schaften (zus. m. Markus A. Denzel). In: G.H., Markus A. Denzel: (Hg.):
Globalizing Areas, Kulturelle Flexionen und die Herausforderung der Geisteswissenschaften,
Stuttgart 2011, S. 7-14
Heeg, Günther
Der Auftrag Erinnerung an eine Revolution. Überlegungen zum Begriff der kulturellen
Flexionen. In: G.H., Markus A. Denzel: (Hg.): Globalizing Areas, a. a. O., S. 15-28
Heeg, Günther
Bildergehen. Aufzug der Bilder und Bildüberschreitung in Jossi Wielers/Sergio Morabitos
Inszenierung von Halévys La Juive und Signas Performance-Installation Die Erscheinungen
der Martha Rubin. In: Gerald Siegmund, Petra Bolte-Picker (Hg.): Subjekt:Theater. Beiträge
zur analytischen Theatralität, Frankfurt/M. u. a. 2011, S. 47-56
Heeg, Günther
Brechts chinesische Wendungen. „Meti“ und die Praxis kultureller Flexionen. In: Markus
Weßendorf (Hg.): Brecht in/und Asien / Brecht in/and Asia, Brecht Yearbook 36 (2011), S.
135-151
[Primavesi, Patrick]
“Schauspielen (das gab es doch mal) bei René Pollesch”, in: Schauspielen heute! Die Bildung
des Menschen in den performativen Künsten, Bielefeld 2011, hg. von Jens Roselt und Christel
Weiler, S. 157-176
[Primavesi, Patrick]
“Prozessionale Räume zwischen antikem Kult und aktueller Performance”, in: Globalizing
Areas. Kulturelle Flexionen von Raum und Zeit, Stuttgart 2011, hg. von Günther Heeg und
Markus Denzel, S. 239-260
[Primavesi, Patrick]
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“Den Ernstfall proben. Katastrophenvorbereitung im Theater“, in: Chaos und Konzept.
Proben und Probieren im Theater, Berlin 2011, hg. von Melanie Hinz und Jens Roselt, S.
286-315
[Primavesi, Patrick]
“It takes place when it doesn’t – Catastrophe in Performance”, in: Tickle Your Catastrophe!
Imagining Catastrophe in Art, Architecture and Philosophy, hg. von Frederik Le Roy u.a.,
Gent 2011, S. 99-109
[Primavesi, Patrick]
„Theater als Teil der Wirklichkeit – René Polleschs Arbeit an der Lesbarkeit von Konflikten”,
in: Die Kunst der Bühne. Positionen der Regie und Choreographie seit den 1960 Jahren,
Berlin 2011, hg. von Marion Tiedtke, S. 96-109
[Primavesi, Patrick]
„Christoph Marthaler – Theaterarbeit zwischen Liederabend und Performance“, in: Die Kunst
der Bühne. Positionen der Regie und Choreographie seit den 1960 Jahren, Berlin 2011, hg.
von Marion Tiedtke, S. 122-134
[Primavesi, Patrick]
“Lone Twin Theatre’s Alice Bell – a Performance of Change”, in: Good Luck Everybody.
Lone Twin. Journeys, Performances, Conversations, hg. von David Williams und Carl
Lavery, Aberystwyth/Wales 2011, S. 295-301
[Primavesi, Patrick]
„LIGNA, freies Radio und öffentlicher Raum“, in: LIGNA, hg. Anne König, Leipzig 2011, S.
9-18
[Primavesi, Patrick]
„Theater/Politik – Kontexte und Beziehungen“, in: Politisch Theater machen. Neue
Artikulationsformen des Politischen in den darstellenden Künsten, hg. von Jan Deck und
Angelika Sieburg, Bielefeld 2011, S. 41-71
Darian, Veronika:
„Des Alters neue Kleider? – Alter im Blick von Theater, Tanz und Film“. In: Alter: unbekannt.
Über die Vielfalt des Älterwerdens. Internationale Perspektiven, hrsg. v. Elmar Schenkel und
Carolin Kollewe, Bielefeld 2011, S. 57-79
Darian, Veronika:
„Ekphrasis im Ausfallschritt – Oder: Wie das BildAusSprache tritt“. In: Welt – Bild – Theater.
Band 2: Bildästhetik im Bühnenraum, hrsg. v. Kati Röttger, Tübingen 2012, S. 39-47 (im
Erscheinen)
Darian, Veronika:
„play! Alter – Im Verschwinden begreifen. Rückblick auf ‚Orte, Erinnerungen und Tanzen‘“, in:
Sammelband zum Festival „play! Leipzig. Bewegungen im Stadtraum“, hrsg. v. Patrick
Primavesi (in Vorbereitung)
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Weitere Informationen
Prof. Dr. Gerda Baumbach
Mitglied der Forschergruppe „Spectacle vivant et sciences de l’homme“ an der Maison des
Sciences de l’homme, Paris, mit Mitgliedern aus Frankreich, Italien, Österreich, Norwegen,
Türkei, Deutschland.
Kooperation mit Forschern von den Universitäten Florenz, Turin und Roma »Sapienza«.
Prof. Dr. Inge Baxmann
Fachgutachterin der Alexander von Humboldt Stiftung
Gutachterin für DFG Forscherkolleg
Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Zeitschrift für Medienwissenschaft
Directeur d’Etudes associé an der Maison des Sciences de l’Homme
Dr. Martina Bako
Mitglied der Psi PERFORMANCE STUDIES international New York – the new world-wide
association for scholars and practicioners in the field of performance studies
USA:
- Weiterführung der Zusammenarbeit mit Richard Schechner (Professor am Department
Performance Studies der NYU/TSOA, New York)
- Weiterführung der Zusammenarbeit mit James Luna (Bildender Künstler, Mentor am
Palomar College,
Kalifornien)
UNGARN:
Weiterführung der Zusammenarbeit mit György Árvai (künstlerischer Leiter des
Collective of
Natural Disasters, Budapest)
ENGLAND/ITALIEN:
- Weiterführung der Zusammenarbeit mit Franko B (Bildender Künstler, Professor an
der Accademia
di belle Arti di Macerata)
- Weiterführung der Zusammenarbeit mit Romeo Castellucci (Künstlerischer Leiter der
Socìetas
Raffaello Sanzio, Cesena)
Mitgliedschaft in Leitungsgremien etc.
Prof. Dr. Gerda Baumbach
Gutachterin für den DAAD, Referat Südost- und Südeuropa;
Gutachtertätigkeit für den FNSNF, den FWF und die DFG
Prof. Dr. Patrick Primavesi
Direktor des Tanzarchivs Leipzig e.V.
Mitglied der Jury für die Tanzplattform Deutschland
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