Oberdorfbote 2006 W-int

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Oberdorfbote 2006 W-int
Der Oberdorf-Bote
Weihnachts-Ausgabe * * * Dezember 2006 * * * Begrenzte Auflage
Neue Möhringer Schandmauer überschattet Fußball-Sommermärchen
Rückblick 2006: Rundum balla-balla
S-Möhringen (eig. Bericht)
Die weltmeisterschaftliche Jubelstimmung im deutschen Fußballsommer 2006 erfasste auch den Oberdorf-Boten mit voller Wucht. Während in den vergangenen Jahren – von unseren Leserinnen und Leser sehr
geschätzt – messerscharfe politische Analysen und
feinsinnige Kulturbeiträge stets den Charakter unseres
Blattes ausmachten, hatte diesmal wohl die Sportredaktion am meisten zu tun. Leider wurde die überwiegend
fröhliche Arbeitsatmosphäre überschattet vom Bau
einer gewaltigen Garagenmauer gleich südlich des
Verlagshauses.
Fußball rund um die Uhr
Bereits seit Beginnn des Jahres trainierte die Sportredaktion – kommissarisch geleitet vom Verleger
höchstselbst – für die langen Wochen der FIFA-WM.
Hilfsmittel hierzu war ein 12-monatiges Probe-Abo des
Bezahlsenders Premiere, der während der Laufzeit sein
Angebot drastisch reduzierte und sich auch sonst durch
unseriöse Praktiken unbeliebt machte, etwa durch nicht
autorisierte und zu hohe Bankabbuchungen. Dennoch
reichte das TV-Rest-Angebot aus für lange Glotznachmittage und -abende, wobei immer öfter die Spiele von
Arsenal in der englischen Premier-League in den Mittelpunkt der Mattscheibe von Redaktionsmitglied Jennifer O. rückten. Die Unterwäschewerbung von Arsenal-Spieler Freddy Ljungberg und das Kakaobubengesicht von Jungstar Theo Walcott trugen hierzu bei.
Während der WM war dann Dauerfussball angesagt.
Die Jungredakteure Benedikt und Frederic verfolgten
und bejubelten ganz überwiegend die Spiele des deutschen Teams, fahnenschwingend und im Nationaltrikot.
Jennifer dagegen wurde zum großen Fan des Schweden-Teams (mit Freddy Ljungberg, s.o.). Blau-gelb
bemalt und in die Landesfahne gehüllt, erlebte sie
mehrere Live-Übertragungen auf dem Stuttgarter
Schlossplatz. Als Schweden ausgeschieden war,
mussten dann Englands Farben herhalten, vor allem
beim Besuch des Spiels England - Ecuador (1:0) im
Daimler-Stadion. Wenige Tage zuvor hatte die Redaktion (damals noch teils rot-gelb-rot bemalt) das Spiel
Spanien - Tunesien (3:1) an gleicher Stelle bejubelt.
Licht im Schatten: Jubel der Oberdorf-Hooligans
Nach dem deutschen WM-Viertelfinalsieg gegen
Argentinien: Teile unserer Sportredaktion jubeln im
Zentrum Möhringer Begeisterungsstürme(r)
Doch auch die Bundesliga blieb nicht unbeachtet:
Die Mainzer Helau-Fraktion unseres Verlags freute
sich über den (was sonst…) 11. Platz des FSV Mainz
05 am Saisonende, und Frederics wichtigstes
Erstkommuniongeschenk war ein Trikot des Vereins
mit Autogrammen aller wichtigen Spieler. Klar, dass
am Nachmittag seines Festtages die beige Kutte
gegen den rot-weißen Dress ausgetauscht wurde. Nun
ruhte auch Jennifer nicht, bis sie dank e-Bay endlich
ihr eigenes Arsenal-Trikot mit der Rückennummer
von Freddy L. (s.o) anziehen durfte.
Schande im Oberdorf: Neuer Bunker aus Beton
Die Liegenschaftsverwaltung des Verlages musste
sich das Jahr über mit einem weniger erfreulichen
Thema auseinandersetzen: Das südlich unseres Anwesens gelegene Gartengrundstück wurde nun bebaut. An sich lange erwartet, schockierten jedoch
Architekt und Bauherr ihre nördlichen Nachbarn mit
einer Planung, die einen völlig überdimensionierten
Garagenbunker im Mindestabstand vor die Redaktionsfenster setzen wollten. Jenseits der Verletzung
des guten Geschmacks fand die Rechtsabteilung aber
auch formale Verstöße gegen die Bauordnung, so dass
in einem Kompromissverfahren doch noch das Allerschlimmste verhindert werden konnte. Die Schandmauer des Jahres rückte wenigstens soweit nach Süden, dass wieder ein wenig Licht in die Schreibstuben
fallen konnte. Da der Bau-Mafia gesunder Menschenverstand ansonsten abging, grenzt nun drei Meter
hoch Beton an unser Verlagsbiotop. Ein zeitgeschichtliches Meinetekel? Nach dem zweiten Weltkrieg noch freuten sich alle, als die Bunker gesprengt
wurden – heute werden wieder welche gebaut.
Die Gartenbauabteilung des O-B reagierte durch
gezieltes Anhäufen von Mutterboden vor den Bunkerwänden, um deren optische Höhe zu verringern.
Zudem bewilligte die Verlagsleitung ein Sonderbudget für den Großeinkauf von Büschen und Bäumen.
Im Nebenberuf: Noch mehr Mühsal („NMM“)
Wie in der letztjährigen Ausgabe prophezeit, erlebte
der Herausgeber des O-B in seinem Nebenberuf in
der Automobilbranche eine unruhige Zeit. Der
Stellenabbau in der Konzernzentrale eines lange Zeit
in Möhringen beheimateten großen Unternehmens
forderte seinen Tribut auch zu Lasten von Norbert O.
Dessen bisheriger Chef nahm, wie es so schön heißt,
eine neue berufliche Herausforderung an. Da aber
diese Position getreu dem Motto „mit weniger mehr
schaffen“ nicht wiederbesetzt wurde, musste ab Mitte
des Jahres unser Herausgeber außerhalb des Verlags
reichlich Zusatzaufgaben übernehmen – bei
unverändertem Honorar, versteht sich. Hinzu kam ein
Meer von mehr Büro-Bürokratie; über die
Hintergründe soll hier nicht spekuliert werden. O.’s
Dienstreisen jedenfalls sind seitdem kürzer und seltener geworden, die Arbeitszeit aber hat sich eher verlängert. Als Ersatz für entfallene Flugmeilen sammelt
der Oberdorf-Bote nun also Bonuspunkte im Kampf
um den Goldenen Gartenzwerg.
Starke Konjunktur: Back to the Toys
Die starke Konjunktur verhalf im Sommer auch
Verlegergattin Jutta O. zu einer neuen beruflichen
Herausforderung. In einem traditionsreichen Stuttgarter Geschäft übernahm sie in Teilzeit die Aufgaben
der DV-Leiterin und kehrte damit in doppelter
Hinsicht „back to the roots“. Zurück zum Erlernten,
und zurück in eine Zeit lange davor, sozusagen „back
to the toys“, denn ihr Arbeitsplatz ist bei Spielwaren
Kurtz. Da Jutta O. ihre DV-Leitungs-Aufgaben auch
drahtlos vom Verlagshaus aus wahrnehmen kann und
sich nicht immer unbedingt ins Stadtbüro begeben
muss, funken nun zeitweise mehrere W-LAN Laptops
kreuz und quer durch die Redaktionszimmer.
Allerdings wartet seitdem die Verlags-Website auf
ein Update. Der O-B-online jedoch wurde von
Jennifer O. weiter gepflegt.
Kampf der Kulturen: Austauschprogramme
„Die Welt zu Gast bei Freunden“ war nicht nur das
Motto der FIFA-WM, auch der O-Bote beherbergte
im Laufe des Jahres Austausch-Gäste aus den USA,
Japan
und
La
Reunion.
Eine
gewisse
Herausforderung war der Teenie-Besuch aus
Tuscaloosa (Alabama). 17jährige Amerikaner und innen kamen vor allem ans Wilhelms-Gymnasium in
Degerloch, um mit Hicksen das Unter-21Alkoholverbot in den USA auszutricksen. Zwei
Wochen im Herbst waren daher die Gäste und mit
ihnen die Gastgeber im Ausnahmezustand.
Kurzmeldungen
Die Fechtkarriere von Jennifer O. wurde durch eine
rätselhafte Handgelenksverletzung deutlich verlangsamt. Das Pfingst-Trainingslager in Ungarn blieb daher ihr Saisonhöhepunkt. Trotz Trainingsrückstands
konnte sie aber den Pokal der vereinsbesten JuniorenFlorettfechterin verteidigen. ♦ Benedikt O. errang bei
denselben Vereinsmeisterschaften seine ersten beiden
Goldmedaillen, im Degenfechten A- und der BJugend. ♦ Als frischgebackener Ministrant lässt Frederic O. grüßen. Schon länger hatte er sich an allen
möglichen Veranstaltungen an St. Hedwig beteiligt
und freut sich sehr über seinen neuen Job. ♦ Als
Musicus der Familie profilierte sich Benedikt O. im
Schulorchester des Wilhelms-Gymnasium. Kurz vor
Weihnachten gab es an vier Abenden hintereinander
„Anatevka“, mit Benedikt am Keyboard. ♦ Frederic
überraschte nach den großen Ferien mit der Ankündigung, er stehe im Wahlkampf um das Amt des
Klassensprechers. Sein Freund Marco habe ihm
schon aufgeschrieben, was er in seiner Rede sagen
solle. Ghostwriter in der Grundschule – gnothi se
auton! ♦ Jutta O. wurde im Januar zur 1. Vorsitzenden im Förderverein Riedseeschule gewählt. ♦
Seit ihrem 16. Geburtstag entdeckt Jennifer O. Stuttgarts Kneipen stets aufs Neue. ♦ Der 50. Geburtstag
des Verlegers wurde von der Redaktion als statistische Zufälligkeit abgetan und dem zu Folge weit gehend ignoriert. ♦ Das war’s !♦
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Letzte Nachricht:
Der O-B wünscht Frohe Weihnachten und ein
glückliches, gesundes Jahr 2007
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Impressum:
Der Oberdorf-Bote (O-B), Hrsg.: Familie Otten
Internet: www.ottenfamily.de
E-mail: [email protected]