Feldgrüne Geschichte auf Rädern

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Feldgrüne Geschichte auf Rädern
Fällanden
G l a t t a l e r Freitag, 5. Mai 2006
Militärfahrzeuge Grosser Parkdienst alter Armeegefährte
Postulat
Feldgrüne Geschichte auf Rädern
Alte Fahrzeuge brauchen viel
Pflege. Die Binsenwahrheit
macht auch bei Militärgeräten
keine Ausnahme. Gepflegte
Oldtimer sind aber eine
Augenweide. Auch da trifft
Volkes Spruch voll zu.
Am vergangenen Samstag trafen sich
die Militärfahrzeugfreunde Schweiz
(MFF) trotz fehlendem Wetterglück in
Fällanden zu ihrem grossen FrühlingsParkdienst. An diesem traditionellen
Anlass finden regelmässig viele stolze
Besitzer und Fans zusammen. Entweder
nehmen sie an ihren liebevoll restaurierten und bestens unterhaltenen Fahrzeugen nach der Winterpause kleinere
Reparaturen vor. Oder sie geniessen
ganz einfach das kollegiale Zusammensein und teilen die Freude über das gemeinsame Hobby sowie die bevorstehende Saison mit Ausfahrten an verschiedene Treffen in Nah und Fern.
In der Tat mögen die kraftvollen Zeugen (meist aus der Zeit des Zweiten
Weltkrieges) durch ihr Design, ihre einfachen, aber funktionellen Motoren und
nicht zuletzt durch ihren geschichtli-
Der Dodge WC (Weapon Carrier) wurde von den Amerikanern vom Zweiten Welt- bis zum Vietnamkrieg eingesetzt. (gmü)
chen Werdegang faszinieren. Nicht wenige der ausgestellten Fahrzeuge sind
Geländefahrzeuge der Amerikaner, die
sie nach Europa mitgebracht, eingesetzt
und nach dem Sieg den interessierten
Europäischen Nationen mit Ausnahme
der Deutschen verkauft haben. Dies ist
mit der Grund, weshalb viele ausgestellte Oltimer amerikanische Originale sind.
Besonders hervorzuheben ist der Dodge
WC (Weapon Carrier). Dieses überaus
geräumige Geländefahrzeug hat vom
Zweiten Weltkrieg bis zum VietnamKrieg vieles erlebt.
Speziell ist ein ausgestelltes Auto dieses Typs von Richard Steiner, der kein
Detail ausgelassen hat, um den amerikanischen Originalzustand herzustellen. Vom Stern auf der Kühlerhaube
(damit die eigenen Flieger sie nicht beschossen haben) über die Truppenzuteilungsnummern bis hin zum Frostschutzbranding ist alles vorhanden.
Weiter war in Fällanden ein Jeep der ersten Stunde (Baujahr 1941) zu bestau-
nen. Die Firmen Willys und Ford stellten zwischen 1941 und 1945 zu gleichen
Teilen je 250 000 Stück davon her. Nach
dem Krieg kaufte auch die Schweiz
Ami-Jeeps (das Stück zu 4000 Franken)
und realisierte die erstmalige Vollmotorisierung der Schweizer Armee. Eindrucksvoll war zudem der präsentierte
GMC Werkstattwagen. Er stellt eines der
letzten absoluten Originale dieses Ausrüstungstyps dar und kann noch immer
für Reparaturen benutzt werden. Viele
dieser Art wurden von Privaten später
zu Wohnlastwagen umgebaut.
Ausflug nach England
Die MFF haben diesen Sommer Grosses vor. Mit ihren Autos werden einige
der Freunde nach England zum grössten
Militärfahrzeugtreffen Europas fahren.
Um diese dreitägige Fahrt für einen Weg
zu absolvieren, nehmen die Männer
und Frauen Ferien. Doch das Treffen in
Beltring zwischen Dover und London ist
einmalig. Bei 5000 Teilnehmern ist mit
allem zu rechnen, was das Sammlerherz
erfreut. Es gibt Oldtimer-Freaks, die mit
Tiefladern an dieses Treffen fahren, um
dort ihren eigenhändig restaurierten
Panzer auszustellen.
Wen die Faszination solcher spezieller Oldtimer erst heute packt, wird es
schwer haben, wirklich verlotterte Zeitzeugen günstig aufzutreiben. Es ist eine
grosse Bewegung weltweit, die sich
zum Ziel gesetzt hat, diese Fahrzeuge
zu erhalten und so aktiv einen wertvollen Beitrag zur Geschichte zu leisten.
Insbesondere Fahrzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg sind Zeugen der historischen Ereignisse jener zerstörerischen
und menschenverachtenden Zeit. Hier
setzt der Restaurierer ein und ist
bemüht, Zeitzeugen der Nachwelt zu erhalten.
Interessierte Männer und Frauen finden via www.militaerfahrzeugfreunde.ch die Möglichkeit, Kontakt mit der
Interessengemeinschaft in der Gemeinde Fällanden aufzunehmen.
Aufwandüberschuss
Die Sparmassnahmen des Kantons
und die knapper werdenden finanziellen Mittel bestimmten auch im vergangenen Jahr die Arbeit der Schulpflege.
Letztes Jahr haben sich die finanziellen
Rahmenbedingungen für die Schule
erneut verschlechtert. Trotz Sparbemühungen gab es auch 2005 ein Defizit.
Obwohl der Aufwand der Fällander
Schule mit 17,5 Mio. Franken mehr als
11 Prozent unter dem Budget lag, resultierte im Rechnungsjahr 2005 ein Verlust von 3,5 Mio. Franken. Dieser Aufwandüberschuss hat vor allem eine Ursache: Auch 2005 fielen die Steuereinnahmen tiefer als budgetiert aus, dieses
Mal um mehr als 3 Millionen. Einen positiven Einfluss auf das Gesamtbudget
hatte dafür der Wegfall des Finanzausgleiches (0,8 Mio. Franken).
Sparbemühung zunichte gemacht
Die Tatsache, dass der Steuerertrag
des vergangenen Jahres um über 22
Prozent tiefer ausfiel als erwartet, hat
Glattaler
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alle Sparbemühungen an der Schule Fällanden zunichte gemacht und führt einmal mehr drastisch vor Augen, dass das
Wohlergehen der Schule direkt von der
Höhe der Steuereinnahmen abhängig
ist. Wie bereits in den Vorjahren, nahmen die knapper werdenden Mittel die
Schulpflege stark in Anspruch und prägten ihre Arbeit auch 2005.
Weniger investiert
An der Schule war im vergangenen
wie auch in den beiden Jahren zuvor
massiv gespart worden. Personal- wie
auch Sachaufwand lagen bis zu 16 Prozent tiefer als budgetiert. Alle Schulstufen lagen auf der Aufwandseite unter
dem Budget. Die tiefen Steuereinnahmen haben aber alle Sparbemühungen
zunichte gemacht.
Einzig im Bereich der Sonderschulung fallen die Kosten, trotz Reduktion
bei den externen Therapien, um 0,2
Mio. Franken höher aus als budgetiert.
Die Gründe liegen bei den höheren
Beiträgen, die an Sonderschulen und
Heime zu leisten sind, und an den reduzierten Staatsbeiträgen, die sich damit
auch in diesem Bereich niederschlagen.
Wesentlich tiefer als geplant fielen
dafür die Investitionen aus. Aufgrund
des Baustopps im Lätten lagen diese um
rund 36 Prozent tiefer als ursprünglich
für 2005 budgetiert.
Die Schulpflege
Der Regierungsrat wird deshalb eingeladen, baldmöglichst eine Busspur
mit lichtsignalgesteuerter Pförtneranlage vor dem Fällander Siedlungsgebiet zu
realisieren. Durch den damit verbundenen Zeitgewinn erhoffen sich die Postulanten eine Verbesserung der Attraktivität dieser Zubringerlinie zur S-Bahn
für Fällanden, Maur und Dübendorf.
In seiner Antwort auf eine Anfrage
zum Busbeschleunigungsprogramm im
oberen Glattal hat der Regierungsrat im
Jahr 2002 die Notwendigkeit von greifenden Massnahmen rund um den Verkehrsknotenpunkt Fällanden unterstrichen. Im Vergleich zu den übrigen
Strassenachsen liege die Verkehrsmenge zwischen Maur und Fällanden aber
«auf einem tiefen Niveau», hiess es damals. Gemäss den Postulanten hat sich
hingegen die «unbefriedigende Situation» zunehmend verschärft, weshalb die
Realisierung der erwähnten Massnahmen empfohlen wird. (gl)
Wahlen
Hunkeler ist
neuer RPK-Präsident
Bei der Wahl zum Präsidenten der Fällander Rechnungsprüfungskommission
am 19. März hatten Dietrich Hunkeler
(CVP) lediglich neun Stimmen zum absoluten Mehr gefehlt. Weil im zweiten
Wahlgang das einfache Mehr ausreichte, konnte sich Hunkeler nun am vergangenen Sonntag mit 272 Stimmen gegen seinen Herausforderer Thomas
Wipfler (FDP) durchsetzen. Wipfler, der
im ersten Wahlgang mit dem besten Resultat neu in die RPK gewählt worden
war, erhielt 226 Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 15,57 Prozent.
Lediglich 12,02 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Wahl
für die Evangelisch-reformierte Kirchenpflege. Hier waren im ersten Wahlgang
lediglich sechs Kandidatinnen und Kandidaten angetreten. Für den vakanten
siebten Sitz hat sich danach Brigitte Gilgen zur Verfügung gestellt. Sie wurde
am vergangenen Sonntag mit 119 Stimmen gewählt. (tb)
Schulpflege Verhandlungsbericht
Trotz Sparbemühungen weist
die Rechnung 2005 der Schulgemeinde einen Aufwandüberschuss aus; trotz
reduzierten Ausgaben.
Gegen den Stau vor dem
Kreisel: Fällanden soll eine
dritte Busspur erhalten.
«Unbefriedigende Situation»
Kein militärischer Anlass
Jeep der ersten Stunde
Ein Mittel gegen
die Verstopfung
Der Druck durch den Verkehr auf den
Kreisel im Zentrum Fällandens ist
während der Stosszeiten enorm – und
der Rückstau in alle vier Richtungen
entsprechend gross. Um die Auswirkung auf den Busfahrplan zu minimieren, haben die Baudirektion und der
Zürcher Verkehrsverbund in den letzten
Jahren auf der Dübendorf- und Schwerzenbachstrasse bereits separate Busspuren mit Lichtsignalanlagen realisiert.
Nun soll die Zürcher Regierung dem
öffentlichen Verkehr auch auf der Maurstrasse zur Vorfahrt verhelfen. Dies fordern die Kantonsräte Richard Hirt (CVP)
aus Fällanden sowie Heinz Jauch (EVP)
und Peter Anderegg (SP) aus Dübendorf
in einem entsprechenden Postulat. Darin halten sie fest, dass Fahrgäste der
Buslinie 743 von Maur nach Stettbach
beim Fällander Kreisel bis zu fünf Minuten Fahrzeit verlieren und deshalb
die Bahnanschlüsse regelmässig verpassen würden.
Beat Gmünder
Zwar geben die ordentlich aufgereihten Armeefahrzeuge und deren Besitzer
in Militärjacken dem Treffen durchaus
einen
defileeähnlichen
Charakter.
Selbstverständlich passt das Outfit auch
ideal zum Gefährt. Die meisten Fahrzeuge sind offen, und für eine Fahrt im
Sammlerstück sind wettererprobte Militärjacken gewiss der beste Schutz. Damit hat es sich aber auch schon, was das
Militärische angebelangt. Die rund 450
Personen starke Interessengemeinschaft
ist ein loser Zusammenschluss von Oltimerbegeisterten der speziellen Art. Und
rein ziviler Natur. Nach dem Motto «jeder hilft jedem», bringen Eigentümer
ihre Fahrzeuge, und die Gemeinschaft
stellt sie in Stand. Damit ist die Basis für
eine tolle Kameradschaft gelegt. Dieser
Spirit war in der für den Grossen Parkdienst (GPD) eigens hergerichteten Festhütte deutlich zu spüren.
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Gästegottesdienst
Thema Vogelgrippe
Wegen des Baustopps im Lätten fielen die Investitionen tiefer als geplant aus. (A)
Obwohl es in den Medien rund um die
Vogelgrippe wieder ruhiger geworden
ist, wirkt sie im Verborgenen trotzdem
weiter. Diese Krankheit löst bei uns
Menschen Unsicherheit aus, sei das
beim Essen von Pouletfleisch oder beim
Baden im See. Die Freie Evangelische
Gemeinde Fällanden lädt auf Sonntag,
7. Mai, zu einem Gästegottesdienst mit
dem Thema «Wenn die Vogelgrippe uns
einholt» ein. Dieser findet um 10 Uhr an
der Wigartenstrasse 6 statt. (e)