Unverkäufliche Leseprobe aus: Rosie Banks Drei Freundinnen im
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Unverkäufliche Leseprobe aus: Rosie Banks Drei Freundinnen im
Unverkäufliche Leseprobe aus: Rosie Banks Drei Freundinnen im Wunderland Das Geheimnis der Wunschperle Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Text und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für die Vervielfäl tigung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen. © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main Inhalt Eine Nachricht in der Schule 7 Tief unten im Meer 21 Prinzessin Merlana 37 Spurlos verschwunden 48 Der Klang des Meeres 59 Die Wunschperle 69 Königin Malfiesas Wunsch 77 Und gewonnen hat … 86 Eine Nachricht in der Schule »Hab ich einen Hunger!«, rief Jasmin Schmitt, als sie sich zu ihren Freundinnen Mia Macdonald und Juli Sommer an ihren üblichen Tisch in der Cafeteria der Schule setzte. »Wir haben dir deinen Platz freigehalten«, sagte Juli. »Wo hast du denn gesteckt?« »Ich hatte mein Haarband im Klassen zimmer vergessen«, erklärte Jasmin. In der Schule mussten alle Schüler den gleichen marineblauen Pulli, dazu eine weiße 7 Bluse oder ein weißes Hemd und eine langweilige graue Hose oder einen grauen Rock tragen. Aber das hielt Jasmin nicht davon ab, ihre Schuluniform wenigstens ein bisschen aufzupeppen. Normalerweise trug sie bunte Haarspangen oder einen hübschen Haarreif in ihrem langen dunklen Haar. Heute war es ein hellrosa Haarband, das zu ihrer Schultasche passte. Als Jasmin ihre Lunchbox aus der Tasche holte, bemerkte sie ein vertrautes Schimmern … »Das Zauberkästchen!«, flüsterte Jasmin. »Was?« Mia hätte vor Aufregung beinahe ihr Getränk umgestoßen. Das Zauberkästchen hatte ihnen noch nie während der Schule eine Botschaft geschickt! Das magische Kästchen sah wie jedes andere hübsche hölzerne Schmuck kästchen aus: Es hatte einen gewölbten Deckel mit einem Spiegel, der von sechs funkelnden Schmucksteinen eingerahmt wurde. Das Holz an den Seiten war mit Schnitzereien von Feen und anderen Zauberwesen verziert. Die drei Freun dinnen passten abwechselnd auf das Kästchen auf, aber eigentlich gehörte es König Frohgemut, dem Herrscher über ein phantastisches Reich, genannt das Wunderland. Das Wunderland war ein magischer Ort, bewohnt von Einhörnern, Meerjung frauen, Elfen und Feen – allerdings gab es dort ein großes Problem. Als König Frohgemut von seinen Untertanen als Herrscher über das Wunderland gewählt worden war und nicht seine fiese Schwester, Malfiesa, war diese garstige Frau unglaublich wütend geworden. 9 So wütend war sie, dass sie sechs schreckliche Donnerkeile in die wunder schönsten Orte im Land geschleudert hatte, um mit ihrer bösen Magie diese herrlichen Plätze zu verderben – und damit jeden so garstig und trübselig zu machen, wie sie selbst es war. König Frohgemut hatte das Zauber kästchen erfunden, um sich Hilfe zu holen. Und tatsächlich hatte er rasch die einzigen Menschen gefunden, die das Wunderland retten konnten: Jasmin, Juli und Mia! Die Mädchen hatten dem König und seiner Hofelfe Elfi bereits dabei geholfen, drei der bösartigen Donner keile zu zerstören. Jetzt sah es so aus, als würden die Freundinnen gebraucht, um einen weiteren zu finden. »Wir müssen das Mittagessen wohl unterbrechen, bis wir zurück sind«, sagte Mia. Die Zeit stand immer still, solange sie im Wunderland waren, also würde 10 niemand merken, dass sie verschwunden waren. Wenn sie allerdings mitten in der Cafeteria verschwanden, dann könnte es doch auffallen, und so zogen die Mädchen sich auf die Mädchentoilette zurück! Sie schlossen die Tür einer Kabine hinter sich ab und drängten sich um das Kästchen. »Das Rätsel erscheint!«, flüsterte Juli. Gespannt sahen alle drei zu, wie Worte sich in dem verspiegelten Deckel bildeten: »Ein Donnerkeil sorgt hier für Pein, tief im Wasser, so klar und rein, Suchet draußen und auch drinnen, Wo nicht nur Fische glücklich schwimmen. Mia las langsam das Rätsel vor. »Was meint ihr dazu?« Jasmin verzog nachdenklich das Gesicht. »Na ja, jedenfalls im Wasser …« Plötzlich leuchtete das magische 11 Kästchen wieder, der Deckel öffnete sich und gab den Blick auf sechs kleine Fächer frei. In dreien der Fächer befand sich bereits etwas: Die zauberhaften Geschenke, die sie von den Bewohnern des Wunderlands bekommen hatten. Da lagen eine magische Landkarte, die alle Orte im Wunderland zeigte, ein winziges silbernes Horn, das von einem echten 12 Einhorn stammte und es ermöglichte, mit Tieren zu sprechen, und ein funkelnder Kristall, der die Macht hatte, das Wetter zu verändern. »Vielleicht gibt uns die Karte einen Hinweis«, sagte Jasmin. Sie holte sie vorsichtig aus dem Zauberkästchen und faltete sie auseinander, bis sich das ganze Wunderland als scheinbar lebendige Miniaturausgabe vor ihnen ausbreitete. »Seht mal«, sagte Jasmin und deutete auf das aquamarinblaue Meer. Wellen schlugen sanft an den Strand, bunte Fische flitzten im Wasser umher, und ein hübsches Mädchen saß auf einem Felsen und kämmte ihr Haar. Während Mia, Juli und Jasmin das Bild betrachteten, ließ sich das Mädchen vom Fels ins funkelnde Wasser gleiten und tauchte unter. Jasmin stieß ein überraschtes Jauchzen aus, als sie sah, 13 dass das Mädchen statt Beinen einen funkelnden Fischschwanz hatte! »Habt ihr das gesehen?«, sagte sie zu den anderen, die aufgeregt nickten. »Das war eine Meerjungfrau!« Julis Augen wurden groß. »Das muss es sein! Nicht nur Fische glücklich schwimmen – wir sollen wohl den Meerjungfrauen helfen!« Sie beugten sich wieder über die Karte und sahen der Meerjungfrau zu, wie sie weiter nach unten tauchte, wo eine Unterwasserstadt eingezeichnet war. Mia hielt die Karte hoch und blickte auf den Namen. »Riff der Meerjungfrauen«, las sie. »Das muss unser Ziel sein.« Jasmin und Juli stimmten ihr zu, und alle drei legten schnell ihre Fingerspitzen auf die Juwelen des Zauberkästchens. Juli lächelte die anderen an und sprach die Antwort auf das Rätsel aus: »Riff der Meerjungfrauen.« 14 Die grünen Juwelen funkelten, ein glitzerndes Licht blitzte im Spiegel auf und warf tanzende Muster auf die Wände der Kabine. Dann gab es einen goldenen Blitz, und Elfi erschien, wirbelte vor ihnen in der Luft herum wie eine Tänzerin. Ihr blondes Haar war noch zerzauster als sonst, doch sie lächelte sie an, und ihre blauen Augen strahlten, als sie da auf ihrem Blatt vor den Mädchen balancierte. »Hallo«, grüßte Elfi lächelnd. »Aber sagt mal, wo sind wir denn hier? »In unserer Schule«, erklärte Jasmin. »Oh!« Elfi flog auf ihrem kleinen Blatt eine Runde in der Toilettenkabine. »So habe ich mir aber eine Schule im Anderland nicht vorgestellt. Wo sitzt ihr denn alle?« Die Mädchen kicherten. »Das ist doch nicht das Klassen zimmer«, erklärte Juli. »Es ist nur eine Toilettenkabine. Wir mussten ja dafür sorgen, dass uns niemand sieht, wenn wir ins Wunderland verschwinden.« »Aber natürlich, wie dumm von mir.« Elfi lachte, doch dann wurde ihr Gesicht auch gleich wieder ernst. »Wisst ihr, wo Malfiesa den nächsten Donnerkeil versteckt hat?« »Wir glauben schon«, antwortete Mia. »Er muss irgendwo im Riff der Meer jungfrauen sein.« 16