Kunstmuseum Basel, Erweiterungsbau und Verbindungstrakt

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Kunstmuseum Basel, Erweiterungsbau und Verbindungstrakt
Kunstmuseum Basel, Erweiterungsbau und Verbindungstrakt
Medienorientierung "Sommerprogramm 2014" Baustellenbegehung 12. August 2014
Kontaktpersonen
Frau Jasmin Fürstenberger, Stv. Leiterin Kommunikation Bau- und Verkehrsdepartement
[email protected], T +41 61 267 44 19
Herr Michael Mathis, Verantwortlicher Kommunikation Kunstmuseum Basel
[email protected], T +41 61 206 62 80
Unterlagen und Fotos
Download unter:
www.hochbauamt.bs.ch/projekte/laufende-projekte/kunstmuseum-erweiterungsbau
www.kunstmuseumbasel.ch/medien
Kontakt Fotograf:
Christian Kahl, Kohlenberg 3, CH-4051 Basel, T +41 61 683 20 10, [email protected]
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Medienorientierung "Sommerprogramm 2014" Baustellenbegehung 12. August 2014
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Auftraggeber
Eigentümer
Einwohnergemeinde der Stadt Basel, Immobilien Basel-Stadt
Eigentümervertreter
Herr Christian Mehlisch
Bauherr
Bau- und Verkehrsdepartement, Städtebau & Architektur, Hochbauamt
Projektmanager Bauherr
Frau Carmen Wehmeyer
Nutzer
Kunstmuseum Basel
Nutzervertreter
Herr Stefan Charles
Auftragnehmer
Generalplaner
ARGE Generalplaner KME Basel, Christ & Gantenbein AG / Peter Stocker AG
Architektur
Christ & Gantenbein Architekten ETH SIA BSA
Ausführung
Peter Stocker AG Baumanagement
Bauleitung
FS Architekten GmbH
Bauingenieur
ZPF Ingenieure AG
HLKKSE-Koordination
Stokar + Partner AG
© Christian Kahl
Termine
Zustimmung Grosser Rat zu Projektierungskredit
14.01.2009
Wettbewerbsentscheid
19.03.2010
Zustimmung Grosser Rat zu Baukredit
17.11.2010
Baueingabe
21.11.2011
Baubeginn
Oktober 2012
Grundsteinlegung
26.08.2013
Aufrichte
12.09.2014
Schliessung Hauptbau
Februar 2015
Übergabe Erweiterungsbau an Nutzer
Oktober 2015
Eröffnung Hauptbau und Erweiterungsbau
April 2016
Kosten
Bewilligter Projektierungskredit
2,8 Mio. CHF
Bewilligter Baukredit
100 Mio. CHF
Davon Schenkung Laurenz-Stiftung
50 Mio. CHF
© bildbau, Zürich
© Christian Kahl
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Projektbeschrieb
Der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel findet seine spezifische Form in der Geometrie des Ortes.
Entlang der St.Alban-Vorstadt sowie entlang der Dufourstrasse folgen die Fassaden dem Strassenverlauf.
Am St.Alban-Graben, in der projizierten Verlängerung der Arkaden des Hauptbaus, gibt das Volumen einen Vorplatz
frei und formuliert eine prägnante Eingangsgeste.
Auch die Massstäblichkeit der Fassade orientiert sich an der umgebenden Bebauung. Die Massivität, die Farbigkeit
und die vertikale Gliederung nehmen spürbaren Bezug zum Hauptbau. Der Farbverlauf der Mauersteine von grau im
Sockelbereich bis fast weiss im oberen Teil der Fassade gliedert das Haus und lässt es gleichsam aus dem Boden
wachsen. Der umlaufende Fries auf der Höhe des zweiten Obergeschosses und die stehenden Fenster der
Ausstellungsräume im ersten Obergeschoss geben dem Haus zusätzlich Massstab und Ordnung.
Im Inneren bietet der zentrale polygonale Erschliessungsraum mit der grosszügigen einläufigen Treppenanlage
vielschichtige Ein- und Ausblicke sowie räumliche Orientierung.
Die Raumwirkung der rechteckigen Ausstellungräume wird von vorfabrizierten Betondeckenelementen geprägt, welche
die gesamte Raumbreite überspannen. Die Struktur dieser Betondeckenelemente wird betont, indem alle notwendigen
Haustechnik-Installationen und die künstliche Beleuchtung in den markanten Fugen zwischen den Elementen
angeordnet werden.
Im zweiten Obergeschoss sind die Betondeckenelemente als Oberlichter ausgebildet; lichtregulierende Lamellen im
witterungsgeschützten Kaltbereich stellen hier einen optimalen Tageslichtquotienten und eine ausgewogene
Lichtverteilung sicher.
Im ersten Obergeschoss ermöglichen stehende Fensteröffnungen mit herkömmlicher Festverglasung und
aussenliegenden Faltläden eine gezielte Tageslichtnutzung sowie Sichtbezüge zur Nachbarschaft.
© Christian Kahl
Erfolgt der Zugang via Hauptbau, so führt eine breite Treppe im Nordostflügel, dem Siebenfenstersaal, den Besucher
in den Verbindungstrakt unter der Dufourstrasse. Von dem angrenzenden, multifunktionalen Foyer im ersten
Untergeschoss des Erweiterungsbaus, gelangt man wiederum in den zentralen Erschliessungsbereich.
Die Kunstdepots wurden im Zuge des Bauprojektes zwischen die beiden Häuser unter die Dufourstrasse verlegt und
neu als Kulturgüterschutzräume konzipiert.
Das ursprünglich geplante dritte Untergeschoss konnte entfallen, so dass die Bodenplatte des Erweiterungsbaus nun
deutlich über dem Grundwasserspiegel liegt.
Grundmengen (SIA 416)
Grundstücksfläche
GSF
3'636 m2
Umgebungsfläche
UF
2'054 m2
Bearbeitete Umgebungsfläche
BUF
2'054 m2
Gebäudegrundfläche
GGF
Geschossfläche
GF
Hauptnutzfläche
HNF
Gebäudevolumen
GV
1'582 m2
11'481 m2
4'426 m2
64'621 m3
© Christian Kahl
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Konstruktion und Logistik
Der Neubau ist in Massivbauweise aus Ortsbeton und vorfabrizierten Betondeckenelementen erstellt.
Da ein Minergie-Eco Label angestrebt wird, fiel die Wahl des Betons, soweit die Statik es erlaubte, auf RecyclingBeton. Die Umfassungswände sind als zweischalige wärmegedämmte Konstruktion konzipiert. Die innere StahlbetonSchale ist tragend. Die äussere fugenlose Sichtfassade wird aus hochwertigen Ziegelsteinen erstellt; die Ausführung
der Sichtfassade beginnt diesen Herbst.
Die Decken der Präsentationsräume weisen grosse Spannweiten auf und werden durch schlanke, vorfabrizierte und
vorgespannte Deckenelemente aus Stahlbeton überbrückt. Um die grossen Spannweiten im ersten Untergeschoss
und im Erdgeschoss zu ermöglichen, wurden die Raumtrennwände der Ausstellungsräume in den Obergeschossen
als räumliches Tragwerk ausgebildet. Die maximale Spannweite der Elemente beträgt im ersten Untergeschoss
19.4m, im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss ca. 10.4m.
Der unterirdische Verbindungstrakt stellt nicht nur die Verbindung zwischen Hauptbau und Erweiterungsbau her,
sondern beherbergt auch die Lagerbestände. Für die Erstellung des zweigeschossigen Bauwerks war es notwendig,
die bestehende Kanalisation auf eine neue Tiefe von ca. 15m zu verlegen. Die neue Abwasserleitung (mit R=1.4m)
wurde mittels eines unbemannten Microtunneling-Verfahrens erstellt. Die Verbindung der neuen Kanalisation an den
bestehenden Wettsteindücker erfolgte mit einem 10m langen Anschlussstollen unter den Tramgleisen in einer Tiefe
von 20m.
Die Sicherstellung des Strassenverkehrs in der Dufourstrasse, die Einhaltung der nationalen AusnahmeTransportroute Typ I und enge Platzverhältnisse bedeuteten eine anspruchsvolle Aufgabe. Als Lösung ist eine
provisorische Verkehrsbrücke geplant und umgesetzt worden. Für die Erstellung und den Rückbau der provisorischen
Verkehrsbrücke ist eine aufwendige Planung der Verkehrsphasen notwendig; diese wird durch ZPF Ingenieure AG
konzeptionell definiert und koordiniert.
Rohbau
Planung 2010-2013, Ausführung 2013-2014
Besonderheiten:
Decken mit vorfabrizierten Betonfertigteilen
"Brückenwände" in den Präsentationsräumen der Obergeschosse
Neue Stützmauer im rückwärtigem Hof
Kulturgüterschutzraum
ca. CHF 11 Mio. Bausumme
ca. 31000 m3 Ortbeton
1'130 t Bewehrungsstahl
390 m Spannkabel
Anzahl und max. Abmessung der vorgespannten Betonfertigteile:
60 St Rippenelemente 1.UG KME, Länge bis 19.5m, 9.5 t
120 St Kassettenelemente EG + 1.OG KME, Länge bis 10.7m, bis 1.55m breit, 6.6 t
60 St Oblichtelemente 2.OG KME, Länge bis 10.7m,bis 2.5 breit, ca. 13.5 t
38 St Rippenelemente 1.UG VT, Länge bis 10.6m, 2.6 t
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Verkehrsbrücke, Kranböcke, Materialbühnen, prov. Stützen
Planung 2010-2012, Ausführung 2013-2014
Besonderheiten:
Komplexität der Koordination der Verkehrsphasen im Bereich der Duforstrasse
ca. CHF 0.8 Mio. Bausumme
360 m2 Fläche Verkehrsbrücke, Stahlträgerkonstruktion mit vorf. Betonelementen auf Pfahlstützen
600 m2 Fläche Materialbühnen
187 t Stahlprofile
Werkleitungsumlegung
Planung 2010-2012, Ausführung 2012-2013
Besonderheiten:
Kanalisationsverlegung mittels Microtunneling
ca. CHF 7,5 Mio. Bausumme
ca. 15m unter Strassenoberfläche
R= 1.4m Durchmesser
ca. 125m Länge
für ca. 2'000 Liter pro Sekunde
Baugrube
Planung 2010-2012, Ausführung 2013-2014
Besonderheiten:
Innenstädtische Situation und Komplexität der Schnittstellen zur Nachbarschaft
Bauen unter der Verkehrsbrücke
ca. CHF 5 Mio. Bausumme
2'880 m2 Fläche
24'000 m3 Aushubmaterial, Tiefe ca. 13m
1'110 m3 Recycling-Beton für Elementwände in Unterfangungsprinzip
865 m3 Beton für Rühlwände, Pfahlwände und Einzelpfähle
104 t Bewehrung für Elementwände, Pfähle und Rühlwandausfachungen
76 t Stahl für Rühlwände, Spriessungen und Longarinen
275 St Ausbaubare Erdanker
4'250 m Bohrungen für Anker
150 t Zement für Anker
© Christian Kahl
© Christian Kahl
© Christian Kahl