Fragen, die die Welt bewegen

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Fragen, die die Welt bewegen
Fragen, die die
Welt bewegen
Studium Generale an der Volkshochschule
Frankfurt
S
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Programm
Frühjahr/Sommer 2016
Fragen, die die Welt bewegen
Das Studium Generale an der Frankfurter
Volkshochschule.
Das Studium Generale startet in eine neue Runde. Neben den allgemeinen Vorträgen aus allen Bereichen des Menschheitswissens, lässt
sich der aktuelle Themenschwerpunkt dieses Semesters mit seinen
neun Veranstaltungen am besten mit dem Begriff der Seelentiefe
beschreiben.
Wir fragen unter anderem die Philosophie, wie der Mensch mit der
Begrenztheit des Lebens und der Zerbrechlichkeit seines Daseins
umgehen kann. Was wird am Ende sein? Wir befassen uns mit dem
Schicksal und mit dem, was in unserer Seele geschieht. In Malerei
und Literatur schauen wir in Seelenschluchten und folgen der schwarzen Romantik in Dichtung und Leben. Als Gegenpol zu den großen im
Grunde nicht zu beantwortenden Fragen des menschlichen Daseins
erden wir uns mit universellen naturwissenschaftlich/mathematischen
Erklärungen über Zusammenhänge des Universums.
Alle Interessierten können jederzeit einsteigen. Die Semester bauen
nicht aufeinander auf. Das Programm ist mit Einzelvorträgen und
kurzen Themenreihen kleinteilig organisiert und passt sich Ihrem
persönlichen Zeitbudget flexibel an.
Nutzen Sie die Möglichkeit, an wechselden Montagvormittagen und/
oder Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagabenden Vorträge und
Diskussionsrunden zu besuchen. Wählen Sie ganz nach Interesse, Zeit
und Lust am Wissen Ihre Themen aus!
Anmeldung unter Kursnr. 0070-00
Termine: 23. Feb. – 08. Juni
Mo
10.00 – 11.30 Uhr
Di, Mi, Do 19.00 – 20.30 Uhr
Ort:
VHS Sonnemannstraße 13, Frankfurt
Kosten: € 110
Information und Beratung
Sie sind Neueinsteiger/-in beim Studium Generale und wollen online
buchen? Bitte informieren Sie sich im Vorfeld über die Organisation.
Sie haben den Beginn des Studium Generale verpasst oder hatten
im ersten Teil keine Zeit? Sie möchten ins laufende Semester sofort
einsteigen? Auch das ist möglich! Rufen Sie uns an.
Miriam Claudi
Telefon 069 212-44093
[email protected]
Internetwww.vhs.frankfurt.de/studiumgenerale
Veranstaltungsübersicht
Die Vorträge im Rahmen des Themenschwerpunkts können auch unabhängig von einer Teilnahme am Studium Generale einzeln gebucht
werden. Melden Sie sich einfach unter der angegebenen Kursnummer
an (eine Ermäßigung auf das Kursentgelt ist nicht möglich).
Sofern nicht anders angegeben finden die Veranstaltungen
in der Volkshochschule Frankfurt a.M., Sonnemannstr. 13,
60314 Frankfurt a.M. statt.
Themenschwerpunkt Seelentiefe
Frei
buchbar!
••Wie zeigen sich menschliche Abgründe in der Kunst?
Seelenschluchten und schwarze Romantik
Durch alle Epochen nahmen Künstlerinnen und Künstler in ihren
Arbeiten die großen Dramen der mythologischen und biblischen
Geschichte auf. Häufig gewähren sie uns dadurch tiefe Einblicke in
menschliche Seelenschluchten, kreatürliche Ängste und die Tiefen von
Traum und Sehnsucht. Erleben Sie Menschheitsmythen in einzigartigen Kunstwerken, die uns als große Inszenierungen unter die Haut
gehen und die heute aktueller sind denn je.
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 10
0070-06 mit Dr. Mario Bogisch
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 23. Feb. + 01. März
••
Exkursion zum Hauptfriedhof
Kann man den Tod denken? (V. Jankélévitch) Wie begegnet er uns,
wie könnte eine postmortale Existenz aussehen, wie wirkt sich unsere
Endlichkeit auf die Interpretation unseres Lebens aus? (Heidegger)
Mit Textpassagen aus philosophischen und theologischen Werken der
Vergangenheit und Gegenwart nähern wir uns bei einem abendlichen
Rundgang über den Frankfurter Hauptfriedhof diesen Fragen an.
Bitte mitbringen: Taschenlampe!
„Das Leben ist ein
kurzer Augenblick zwischen
zwei Ewigkeiten.“
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5
0070-07 mit Bernd Strack
Mi, 18.30 – 20.30 Uhr, 09. März
Treffpunkt: Hauptportal Hauptfriedhof, U-Bahn-Haltestelle
„Hauptfriedhof“
••
Welche Erklärungen gibt es für Nahtoderfahrungen?
„Unsere sichtbare Welt ist wie die Oberfläche eines tiefen Ozeans ...
Aber darunter erstreckt sich eine unendlich tiefe Realität ...“ Herms
Romijn, Hirnforscher. Der Glaube an eine Wirklichkeit hinter dem
Sichtbaren, an das Jenseits, ist Jahrtausende alt. Gibt es Belege dafür,
dass dieser Glaube mehr ist als eine tröstliche Phantasie? Joachim
Faulstich stellt in seiner ARD-Dokumentation „Jenseitsreisen“ Menschen vor, die an der Grenze des Todes standen und doch wieder
zurückkehrten. Sie berichten von tiefgehenden, transzendenten,
lebensverändernden Visionen. Wir diskutieren mit dem Filmemacher
über die Berichte von Sterbenden und die Erfahrungen von Mystikerinnen und Schamanen, die große Ähnlichkeiten aufweisen. Betreten
sie denselben Bewusstseinsraum? Und welche Konsequenzen hat die
offenkundige Universalität dieser Erfahrungen für unser Weltbild und
unseren Umgang mit Sterben und Tod?
!
Für Kurzentschlossene: Abendkasse
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte
melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an oder zahlen
an der Abendkasse € 5
0070-08 mit Joachim Faulstich
Mi, 19.00 – 21.00 Uhr, 16. März
••
Ist der Tod mehr als ein finales Ereignis?
In seinem Hauptwerk „Sein und Zeit“ fragt Martin Heidegger nach
der Bedeutung des Todes für die menschliche Lebensgestaltung.
Durch die Verknüpfung des Daseins mit der Zeit erhält das Leben eine
Dimension, die die Frage nach dem Sinn aufwirft. Durch die gedankliche Vorwegnahme des eigenen Todes wird dem Einzelnen seine
Endlichkeit bewusst. Diese gedankliche Vorwegnahme ruft Angst
vor dem Unbekannten hervor. Stehen wir mit dem Tod als finalem
Ereignis vor dem Nichts? Oder folgen wir Augustinus, der an Platon
anknüpft, und versuchen die Immaterialität und Unsterblichkeit der
Seele zu begründen und bauen auf die christliche Vorstellung der
Transzendenz? Angesichts der Unausweichlichkeit des Todes sind wir
gefordert, unser Leben auf ein selbst gewähltes Ziel hin zu durchdenken und Handlungsmöglichkeiten zu entwerfen.
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5
0070-09 mit Dr. Jürgen Behre
Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 17. März
••
Was heißt „romantisch“ in Dichtung und Leben?
Novalis, E.T.A. Hoffmann, Eichendorff, Chamisso und viele andere
haben Lebensentwürfe für sich und ihre Welt geschrieben und dabei
unsere heutige Suche nach Identität und Positionierung getroffen. Es
war eine Zeit, in der das Leben auf der Grenze zwischen Transzendenz, Traum und Wirklichkeit eine unbefriedigende Gegenwart überwinden half. Einblicke in das Weltbild und die Kunstanschauungen
der Dichter sowie in das Wesen ihrer Dichtung werden Sie mit nach
Hause nehmen. Mitbringen sollten Sie Neugier auf die Bekanntschaft
mit einer Epoche, die möglicherweise auch heute als Modell zum
Bestehen in der Welt gelten kann. Die Texte, die gemeinsam gelesen
werden, erhalten Sie vor Ort.
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 10
0070-11 mit Freya Klein
Di, 19.00 – 21.00 Uhr, 12. Apr. + 19. Apr.
••
Ist das Böse banal?
Hannah Arendts Schlagwort von der „Banalität des Bösen“ hat Furore gemacht. Ihr Buch „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht über die
Banalität des Bösen“ erschien 1963 und löste in den USA, in Israel
und Deutschland heftige Kontroversen aus. Hannah Arendt versucht
hier eine Definition des Bösen zu begründen, die es erlaubt, das
Spezifische des Nationalsozialismus und seiner Konzentrationslager
zu erklären. Sie will ergründen, was in den Gemütern der NS-Mörder
es war, das sie antrieb, ihre Taten zu verüben. Deshalb hätten die Verhandlungen über NS-Verbrechen „spezifisch moralische Fragen“ aufs
Tapet gebracht. Im Gegensatz zu einer Gesetzesmoral im Sinne Kants
rekurriert sie auf das moralische Empfinden des Individuums.
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5
0070-12 mit Dr. Jürgen Behre
Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 13. Apr.
••Welche Botschaft überliefert das Schamanengrab
von Puyang?
Als ein eindrucksvoller neuzeitlicher Fund chinesischer Archäologie
gilt das Schamanengrab aus dem 7. Jahrtausend vor unserer Zeit.
Außergewöhnlich sind die darin erstmals vorgefundenen Mosaike von
Drache, Tiger und anderen Fabelwesen. Eingebunden im Kreislauf der
Natur weisen Drache und Tiger auf kraftvolle kosmologische Symbole,
mit denen der Mensch sich magisch verbunden fühlt.
Es soll der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss diese alten
Vorstellungen auf die Wahrnehmung von Leben und Tod haben,
inwiefern sie im heutigen China noch relevant sind.
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5
0070-10 mit Dr. Carlos Cobos Schlicht
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 02. Mai
••
Wie stellen wir uns die Seele vor?
Voltaire sagte einmal: „Gott, falls einen gibt, sei meiner Seele gnädig,
falls ich eine habe.“
Für uns säkulare Zeitgenossen ist der Begriff „Seele“ vielleicht ein
verstaubtes Kirchenrelikt, aber so dachte man nicht immer! In der
Menschheitsgeschichte gab und gibt es immer wieder Modelle, sich
die Seele vorzustellen. Als kleinen See, als Psychae, als Energie, als
Atman, … Für Materialisten kann das freilich nicht überzeugend
sein, sie glauben nur an die „Golddeckung“ der Materie. Aber gibt es
vielleicht doch gute Gründe, die uns die Existenz einer Seele plausibel
machen?
Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5
0070-13 mit Bernd Strack
Mi, 19.00 – 21.00 Uhr, 11. Mai
••
Wie gehen wir mit Schicksalsschlägen um?
Etwas Unvorhergesehenes ist passiert und plötzlich ist alles ganz anders. Ein immer so, ist auf einmal ein: „Nie mehr so!“ Trennung, Unfall, Verlust, Tod, versetzen uns Schläge – Schicksalsschläge. Manche
zerbrechen daran, andere sehen irgendwann wieder Licht am Ende
des Tunnels. Aber dazwischen liegt Arbeit – Trauerarbeit, Arbeit an
uns selbst, an Haltungen, Bewertungen, Sichtweisen und nicht zuletzt
an Gewohnheiten. Welche Wege gibt es, um sich dem Leben wieder
vital zuwenden zu können? Was kann helfen, Trauer, Fassungslosigkeit, Zorn oder Hilflosigkeit zu überwinden und am Ende gestärkt und
mit Selbstvertrauen neue Perspektiven zu entwickeln?
Dieses Tischgespräch ist auch für externe Teilnehmende buchbar.
Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und
zahlen € 5
0070-14 mit Bernd Strack
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 30. Mai
Naturwissenschaften
••
Relativ unbegreiflich?
Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts begannen Physiker, die Welt
zu revolutionieren. Relativitätstheorie und Quantenmechanik boten
völlig neue Einblicke in die größten und die kleinsten Zusammenhänge des Universums und ermöglichten bis dahin undenkbare Technologien. Wir betrachten die Entstehung und die Hauptaussagen dieser
Theorien, ihren Anwendungsbereich und ihre Grenzen. Wir trennen
Phänomene von Mythen und tauchen ein in die Welt von junggebliebenen Astronauten, einem Gott, der wohl doch würfelt und Schrödingers leider nicht tot zu kriegender Katze.
mit Dr. Holm Gero Hümmler
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 26. Apr.
••
Warum ist nicht nichts?
Mit dem Nachweis des Higgs-Teilchens im Jahr 2012
wurde einmal mehr das Ende der Physik proklamiert.
Für zukünftige Forschergenerationen gäbe es einfach
nichts Spektakuläres mehr zu entdecken! Tatsächlich
ergaben sich aber viele wissenschaftliche Durchbrüche aus der
Untersuchung zunächst nebensächlich erscheinender Fragen. Von
vier Fünfteln der Materie im Universum haben wir keine Ahnung
woraus sie besteht und warum wir sie nicht sehen können. Müsste
es zum Universum nicht eigentlich auch ein Antiuniversum geben?
Der Nachweis der Neutrinomasse, für den es 2015 den Nobelpreis
für Physik gab, ist vor allem deshalb so interessant, weil er so viele
Rätsel aufgibt. Auch das Higgs-Teilchen ist nicht die letzte Antwort,
sondern macht vor allem den Weg frei zu neuen Fragen.
mit Dr. Holm Gero Hümmler
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 31. Mai
••
Wie bestimmen Zeichen, Ziffer und Zahl unser Leben?
Die Mathematik als Geisteswissenschaft bildet Brücken zu den
Naturwissenschaften und den Künsten. Auf drei Beinen stehend wird
sie genutzt, Gerechtigkeit beim Teilen zu gewährleisten, das Glück,
die Zukunft und die Unendlichkeit zu berechnen sowie das Unmögliche fassbar zu machen. Doch wie sind Zahlen entstanden? Welcher
Systematik folgen sie? Die Geburt der Zahlen geht einher mit dem
Bedürfnis der Regulierung im Zusammenleben des Menschen und
dem Handel. Ihre grundlegende Bedeutung für das Ordnen, Verwalten
und Planen gilt bis heute. Wir widmen den neun Zahlen und der Null
unsere Aufmerksamkeit.
mit Elisabeth Freund
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 03. Mai
••
Wie erklärt die Mathematik die Welt?
Das Verständnis der Natur ist durch das Erkennen von Mustern und
deren Übersetzung in Zahlen erst in vollem Umfang möglich geworden. Galileo Galilei stellte fest: „Mathematik ist das Alphabet, mit
dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat.“ Ist also Mathematik die Sprache der Natur? Gilt das heute im Zeitalter der Zahlentheorie immer noch? Aufgeteilt in Geometrie, das Erdmaß und die Formen
sowie in Arithmetik, die Lehre der Zahlen und ihrer Verknüpfungen,
lassen sich die Prinzipien von dynamischer Stabilität und natürlichem
Wachstum veranschaulichen.
mit Elisabeth Freund
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 10. Mai
Geschichte
••
Wie werden Kriege gemacht?
Kriege sind keine Naturereignisse, sondern das Ergebnis von wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Gegensätzen von Staaten,
Interessengruppen und manchmal auch Völkern. Als solche werden
Kriege langfristig vorbereitet: Die Kriegstechnik wird erzeugt, die
Armee ausgebildet, die Bevölkerung auf den Krieg eingestimmt.
Stets versuchen alle Beteiligten, ihr Vorgehen gegenüber der eigenen
Bevölkerung und in der Welt zu rechtfertigen: Als Selbstverteidigung,
als Durchsetzung der Revolution, der Menschenrechte oder der
Zivilisation – manchmal zu Recht, oft aber nicht. An Beispielen aus
Vergangenheit und Gegenwart untersuchen wir, wie Kriege vorbereitet werden, wie die Bereitschaft und die Fähigkeit entstehen, Konflikte durch massenhaftes Töten zu „lösen“.
mit Wulf-Diethard Kisling
Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 03. März,
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 14. März + 21. März
•
Wie können wir den Islam verstehen?
Die Region MENA, also Nordafrika und Westasien, ist seit zwei Jahrhunderten eine wichtige Region für den Nachbarn Europa. In diesem
Gebiet gibt es viele Staaten, die miteinander eine Sprache teilen und
Gesellschaften aufweisen, in denen der Islam die Mehrheitsreligion
stellt. Die Verfassungen dieser Staaten fußen auf den Gesetzen des
Islam und sind nicht politisch begründet. Wir bemühen uns um eine
Innenperspektive, die die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Dynamiken erklärt und die ethnische und religiöse Vielfalt aufzeigt. Es ist ein Spannungsfeld, das nicht einseitig verstanden werden
kann, sondern nur aus einer historischen, nationalstaatlichen und
kulturellen Perspektive erklärbarer wird.
mit Dr. Alam Homayun
Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 21. Apr. + 28. Apr.
•
Welche Folgen hatte die Schlacht von Königgrätz?
Vor 150 Jahren, am 3. Juli 1866, begann die Schlacht von Königgrätz,
die den Verlauf der deutschen Geschichte maßgeblich bestimmen
sollte. Sie erbrachte ein Resultat, auf das Otto von Bismarck zielstrebig
zugesteuert hatte: Die Niederlage Österreichs gegen Preußen als Vorbedingung der kleindeutschen Lösung, die Gründung eines geeinten
Deutschland unter preußischer Führung ohne Österreich.
Wir befassen uns mit der Vorgeschichte der deutschen Staatsgründung: Vom Wiener Kongress und dem Deutschem Bund über die Revolution von 1848 zum
deutsch-dänischen Krieg 1864 und schließlich
zum deutschen Krieg 1866 mit der Niederlage
Österreichs.
mit Dr. Gerald Glaubitz
Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 27. Apr. + 04. Mai
• Frankfurt unregierbar?
Tumulte – Terror – Häuserkampf
Kaum hatte sich die Lage nach den heftigen und
teilweise gewalttätigen Demonstrationen gegen
den Vietnamkrieg, den Schah von Persien und das
Franco-Regime gelegt, entzündete sich in Frankfurt ein neuer gesellschaftlicher Konflikt: Der Häuserkampf. Im September 1970 wurde
das erste Haus besetzt. Die Straßenschlachten der Polizei mit den
Hausbesetzern und ihren Sympathisanten wirbelten die stadtplanerischen Konzepte durcheinander. Der Häuserkampf prägt noch heute
den gesellschaftlichen Diskurs um eine wohnwürdige Stadt.
mit Lutz Becht
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 11. Apr.
•
„Wer hat denn die Hochhäuser so zusammengerückt?“
Ob auf Postkarten, Souveniers oder im Frankfurter „Tatort“ – es besteht kein Zweifel: Das „Markenzeichen“ unserer Stadt ist die Skyline.
Schon Siegfried Kracauer diskutierte Anfang der zwanziger Jahre in
den Feuilletons die „Frankfurter Turmhäuser“. Poelzig-Bau, Mousonturm, Gewerkschaftshaus. Noch höher wurde es nach dem Krieg:
Bürohaus am Nibelungenplatz, Fernsehturm, Zwillingstürme.
Ist es eine „Form der Sinnlichkeit und Irrationalität“, „archaiche
Männlichkeit“ oder um den „Respekt der Niederen balzende Marketingstrategie“, die die „Wolkenstürmerei“ in den Himmel trieb?
mit Lutz Becht
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 18. Apr.
• Coco Chanel – Wie schuf ein armes Waisenkind einen
Weltkonzern?
Niemand hat die Mode nachhaltiger beeinflusst als Coco Chanel: Ihre
lässigen Jerseykleider verdrängten in den 1920er Jahren endgültig
Korsett und Stehkragen, das „kleine Schwarze“ und Tweedkostüme
sind bis heute Klassiker. Mit Chanel No.5 kreierte sie das berühmteste
Parfum aller Zeiten. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal ein
Bankkonto eröffnen durften, stieg Coco Chanel als armes Waisenkind
in die Pariser High Society auf und schuf einen Weltkonzern.
mit Barbara Wilderotter
Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 24. Feb.
• Helena Rubinstein – Wie wurde aus der Schönheitspflege
Lifestyle?
Helena Rubinstein war die Pionierin der Schönheitsindustrie. Sie
baute das erste Kosmetikimperium der Welt auf: Über 100
Firmen mit 30.000 Beschäftigten auf fünf Kontinenten machten sie zu einer der erfolgreichsten Unternehmerinnen
weltweit. Mit Innovationen wie Cremes für verschiedene
Hauttypen sowie der Integration von Sport in die Schönheitspflege wirkte sie wegweisend für einen Lifestyle,
dem man sich heute kaum noch entziehen kann.
mit Barbara Wilderotter
Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 20. Apr.
Die Welt, mein
lieber Sohn, ist ein
großes rundes
Glas mit Wasser!
Kunst und Kultur
••
Warum galt moderne Kunst im Dritten Reich als entartete?
Kaum vorstellbar, dass die heute selbstverständlichen Heroen der
Klassischen Moderne im Dritten Reich auf Ablehnung stießen – oder
es zumindest sollten. Denn die Besucherzahlen der Ausstellung
Entartete Kunst von 1939 – sowie die heimliche Sammelwut einzelner
Funktionsträger – deuten an, dass das Potential der verfemten Werke
entgegen offiziellen Verlautbarungen seine Wirkung nicht verfehlte.
mit Charlotte Lindenberg
Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 01. Juni + 08. Juni
••
Warum hieß Istanbul früher Konstantinopel?
Kennen Sie den Namen der ersten christlichen Kirche? Oder was
haben Ravenna und die Hagia Sophia mit dem byzantinischen Baustil
zu tun und Karl der Große mit dem Torhaus in Lorsch und Rom? Wir
befassen uns, reich bebildert, mit Kultur- und Baugeschichte von den
ersten christlichen Kultstätten bis zur karolingischen „renovatio“. Die
klimatischen, technischen, religiösen und kulturellen Einflussgrößen
auf das Bauen sind zahlreich und ihre Wechselbeziehungen komplex.
Besonders angesprochen werden daher wichtige kultur- und ideengeschichtliche Entwicklungen sowie solche der Ästhetik, Kontruktion
und Funktion.
mit Dr. Astrid Jacobs
Do, 10.00 – 11.30 Uhr, 14. Apr.
Medien
••
Was hält die Welt im Innersten zusammen?
Der LHC ist die größte Maschine der Welt. An Planung und Bau des
Teilchenbeschleunigers waren über 10.000 Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler aus über 100 Staaten beteiligt. Der Betreiber des LHC
ist das CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) mit Sitz
in der Schweiz. Derzeit wird das CERN von 21 Staaten finanziert und
unterhalten. Deutschland ist mit 23% der Betriebskosten dabei. Hier
entstand aus der Notwendigkeit eines gigantischen Datentransfers
1989 das World Wide Web. Und 2013 konnte mit der „Entdeckung“
des Higgs-Teilchens das Standardmodell der Physik abgesichert werden, auf dessen Erkenntnisse heute ein Großteil der Weltwirtschaftsleistung basieren.
mit Achim Weidner
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 29. Feb.
••
Wie sähe die Welt ohne Personal Computer aus?
Während in Deutschland die Studenten und Jugendbewegung der
sechziger Jahre den „Muff unter den Talaren“ bekämpfte, wurde im
sonnigen Kalifornien die technologische Revolution vorbereitet. Hier
liegt die Geburtsstätte des Personal Computers (PC).
Einen verständlichen Einblick in die komplexen Zusammenhänge der
Entstehung personalisierter Computersysteme, so wie wir sie heute
kennen, bringt diese kulturgeschichtliche Zeitreise.
mit Achim Weidner
Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 07. März
Exkursion
•
Findet sich das Gute im Geheimen?
Gefeiert, gefürchtet, verfolgt. Die Freimaurerei durchlebte in ihrer
Geschichte Höhen und Tiefen. Seit 1733 gibt es in Deutschland
Freimaurerlogen. Heute versammeln sich mehr als 15.000 „Brüder“
in 485 Logen. Unter den Prinzipien der Menschlichkeit, Brüderlichkeit,
Toleranz, Friedensliebe und sozialer Gerechtigkeit treffen sich die
Männerbünde, um an sich und ihrem menschlichen Miteinander zu arbeiten. Geheime Rituale und Verschwiegenheit förderten schon immer
sowohl die Neugierde als auch das Misstrauen Außenstehender. Was
steckt also dahinter? Die Frankfurter Loge zur Einigkeit öffnet für uns
ihre Pforten und lässt uns sehen, was Uneingeweihte sehen dürfen.
Loge zur Einigkeit
Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 08. März
Treffpunkt: Kaiserstraße 37, Frankfurt
Veranstaltungshinweis
Macht uns die Ökonomisierung des Lebens ärmer?
Kapitalismus und industrielle Revolution haben gewaltige technische
Möglichkeiten der Produktion und der Lebensführung geschaffen, aber
es wächst die Skepsis, ob dies auch ökologisch nachhaltig geschehen
kann. Der moderne Mensch wirkt überfordert durch
Leistungs- und Zeitdruck. Es scheint als hätte die
Ein Abend,
kapitalistische Daseinsweise ihre ursprünglich angestammte Sphäre der Wirtschaft verlassen und
ein Thema,
sich auf Umwelt und Gesellschaft ausgebreitet.
viele Facetten
Aber ist dies gut für uns?
An diesem Abend geht es um mehr als nur um
Geld, Finanzmärkte und Wirtschaftskrisen, auch philosophische, ökologische und historische Aspekte werden berücksichtigt.
Ulrike Herrmann, taz Wirtschaftskorrespondentin, stellt ihr neues
Buch vor. Dr. Jürgen Behre, Dr. Mario Bogisch und Gunter Quiasser
diskutieren in Tischgesprächen über Neoliberalismus, über das Sparen
und Investieren und über den Kern der menschlichen Wertschöpfung.
Der Abschlussvortrag gilt dem Thema Postwachstum.
Eine Begleitveranstaltung zum hr-iNFO-Funkkolleg Wirtschaft.
Freitag, 19. Februar 2016, 18 bis 22 Uhr
Volkshochschule Frankfurt, Sonnemannstr. 13, Ffm
Eintritt frei. Mehr Infos unter www.vhs.frankfurt.de
Informationen zum Studium Generale
Miriam Claudi
Telefon
069 212-44093
[email protected]
Internetwww.vhs.frankfurt.de/studiumgenerale
Anmeldung
Schriftlich
Schriftliche Anmeldung immer unter Angabe von Kursnummer, Name,
Adresse, Telefon-Nr., Einzugsermächtigung mit Kontonummer und
Bankverbindung (IBAN und BIC) und Ihrer Unterschrift. Bei Ermäßigungsanspruch legen Sie bitte eine Kopie Ihrer Berechtigung bei.
[email protected]
PostVolkshochschule Frankfurt a.M.
Sonnemannstraße 13, 60314 Frankfurt a.M.
Fax
069 212-71500
Telefonisch
Bei der telefonischen Buchung über das Info-Telefon ist keine
Beratung zum Studium Generale möglich.
Info-Telefon 069 212-71501
Mo – Do 9 – 16 Uhr und Fr 9 – 13 Uhr
Persönlich
Kundenservice, Sonnemannstraße 13, 60314 Frankfurt a.M.
Mo + Mi 13 – 18 Uhr und Do 14 – 19 Uhr
Di + Do 10 – 13 Uhr (nur nach telefonischer Vereinbarung
unter 069 212-71501)
VHS-Zentrum West (BiKuZ)
Michael-Stumpf-Str. 2, 65929 Frankfurt a.M.
Mo 13 – 18 Uhr und Mi 9 – 13 Uhr
Wir bedanken uns für die Unterstützung bei:
Titelmotiv: © lassedesignen – Fotolia.com | Änderungen und Druckfehler vorbehalten.
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www.vhs.frankfurt.de/studiumgenerale