Fragen, die die Welt bewegen
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Fragen, die die Welt bewegen
Fragen, die die Welt bewegen Studium Generale an der Volkshochschule Frankfurt S eele nt ie fe Programm Frühjahr/Sommer 2016 Fragen, die die Welt bewegen Das Studium Generale an der Frankfurter Volkshochschule. Das Studium Generale startet in eine neue Runde. Neben den allgemeinen Vorträgen aus allen Bereichen des Menschheitswissens, lässt sich der aktuelle Themenschwerpunkt dieses Semesters mit seinen neun Veranstaltungen am besten mit dem Begriff der Seelentiefe beschreiben. Wir fragen unter anderem die Philosophie, wie der Mensch mit der Begrenztheit des Lebens und der Zerbrechlichkeit seines Daseins umgehen kann. Was wird am Ende sein? Wir befassen uns mit dem Schicksal und mit dem, was in unserer Seele geschieht. In Malerei und Literatur schauen wir in Seelenschluchten und folgen der schwarzen Romantik in Dichtung und Leben. Als Gegenpol zu den großen im Grunde nicht zu beantwortenden Fragen des menschlichen Daseins erden wir uns mit universellen naturwissenschaftlich/mathematischen Erklärungen über Zusammenhänge des Universums. Alle Interessierten können jederzeit einsteigen. Die Semester bauen nicht aufeinander auf. Das Programm ist mit Einzelvorträgen und kurzen Themenreihen kleinteilig organisiert und passt sich Ihrem persönlichen Zeitbudget flexibel an. Nutzen Sie die Möglichkeit, an wechselden Montagvormittagen und/ oder Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagabenden Vorträge und Diskussionsrunden zu besuchen. Wählen Sie ganz nach Interesse, Zeit und Lust am Wissen Ihre Themen aus! Anmeldung unter Kursnr. 0070-00 Termine: 23. Feb. – 08. Juni Mo 10.00 – 11.30 Uhr Di, Mi, Do 19.00 – 20.30 Uhr Ort: VHS Sonnemannstraße 13, Frankfurt Kosten: € 110 Information und Beratung Sie sind Neueinsteiger/-in beim Studium Generale und wollen online buchen? Bitte informieren Sie sich im Vorfeld über die Organisation. Sie haben den Beginn des Studium Generale verpasst oder hatten im ersten Teil keine Zeit? Sie möchten ins laufende Semester sofort einsteigen? Auch das ist möglich! Rufen Sie uns an. Miriam Claudi Telefon 069 212-44093 [email protected] Internetwww.vhs.frankfurt.de/studiumgenerale Veranstaltungsübersicht Die Vorträge im Rahmen des Themenschwerpunkts können auch unabhängig von einer Teilnahme am Studium Generale einzeln gebucht werden. Melden Sie sich einfach unter der angegebenen Kursnummer an (eine Ermäßigung auf das Kursentgelt ist nicht möglich). Sofern nicht anders angegeben finden die Veranstaltungen in der Volkshochschule Frankfurt a.M., Sonnemannstr. 13, 60314 Frankfurt a.M. statt. Themenschwerpunkt Seelentiefe Frei buchbar! ••Wie zeigen sich menschliche Abgründe in der Kunst? Seelenschluchten und schwarze Romantik Durch alle Epochen nahmen Künstlerinnen und Künstler in ihren Arbeiten die großen Dramen der mythologischen und biblischen Geschichte auf. Häufig gewähren sie uns dadurch tiefe Einblicke in menschliche Seelenschluchten, kreatürliche Ängste und die Tiefen von Traum und Sehnsucht. Erleben Sie Menschheitsmythen in einzigartigen Kunstwerken, die uns als große Inszenierungen unter die Haut gehen und die heute aktueller sind denn je. Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 10 0070-06 mit Dr. Mario Bogisch Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 23. Feb. + 01. März •• Exkursion zum Hauptfriedhof Kann man den Tod denken? (V. Jankélévitch) Wie begegnet er uns, wie könnte eine postmortale Existenz aussehen, wie wirkt sich unsere Endlichkeit auf die Interpretation unseres Lebens aus? (Heidegger) Mit Textpassagen aus philosophischen und theologischen Werken der Vergangenheit und Gegenwart nähern wir uns bei einem abendlichen Rundgang über den Frankfurter Hauptfriedhof diesen Fragen an. Bitte mitbringen: Taschenlampe! „Das Leben ist ein kurzer Augenblick zwischen zwei Ewigkeiten.“ Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-07 mit Bernd Strack Mi, 18.30 – 20.30 Uhr, 09. März Treffpunkt: Hauptportal Hauptfriedhof, U-Bahn-Haltestelle „Hauptfriedhof“ •• Welche Erklärungen gibt es für Nahtoderfahrungen? „Unsere sichtbare Welt ist wie die Oberfläche eines tiefen Ozeans ... Aber darunter erstreckt sich eine unendlich tiefe Realität ...“ Herms Romijn, Hirnforscher. Der Glaube an eine Wirklichkeit hinter dem Sichtbaren, an das Jenseits, ist Jahrtausende alt. Gibt es Belege dafür, dass dieser Glaube mehr ist als eine tröstliche Phantasie? Joachim Faulstich stellt in seiner ARD-Dokumentation „Jenseitsreisen“ Menschen vor, die an der Grenze des Todes standen und doch wieder zurückkehrten. Sie berichten von tiefgehenden, transzendenten, lebensverändernden Visionen. Wir diskutieren mit dem Filmemacher über die Berichte von Sterbenden und die Erfahrungen von Mystikerinnen und Schamanen, die große Ähnlichkeiten aufweisen. Betreten sie denselben Bewusstseinsraum? Und welche Konsequenzen hat die offenkundige Universalität dieser Erfahrungen für unser Weltbild und unseren Umgang mit Sterben und Tod? ! Für Kurzentschlossene: Abendkasse Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an oder zahlen an der Abendkasse € 5 0070-08 mit Joachim Faulstich Mi, 19.00 – 21.00 Uhr, 16. März •• Ist der Tod mehr als ein finales Ereignis? In seinem Hauptwerk „Sein und Zeit“ fragt Martin Heidegger nach der Bedeutung des Todes für die menschliche Lebensgestaltung. Durch die Verknüpfung des Daseins mit der Zeit erhält das Leben eine Dimension, die die Frage nach dem Sinn aufwirft. Durch die gedankliche Vorwegnahme des eigenen Todes wird dem Einzelnen seine Endlichkeit bewusst. Diese gedankliche Vorwegnahme ruft Angst vor dem Unbekannten hervor. Stehen wir mit dem Tod als finalem Ereignis vor dem Nichts? Oder folgen wir Augustinus, der an Platon anknüpft, und versuchen die Immaterialität und Unsterblichkeit der Seele zu begründen und bauen auf die christliche Vorstellung der Transzendenz? Angesichts der Unausweichlichkeit des Todes sind wir gefordert, unser Leben auf ein selbst gewähltes Ziel hin zu durchdenken und Handlungsmöglichkeiten zu entwerfen. Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-09 mit Dr. Jürgen Behre Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 17. März •• Was heißt „romantisch“ in Dichtung und Leben? Novalis, E.T.A. Hoffmann, Eichendorff, Chamisso und viele andere haben Lebensentwürfe für sich und ihre Welt geschrieben und dabei unsere heutige Suche nach Identität und Positionierung getroffen. Es war eine Zeit, in der das Leben auf der Grenze zwischen Transzendenz, Traum und Wirklichkeit eine unbefriedigende Gegenwart überwinden half. Einblicke in das Weltbild und die Kunstanschauungen der Dichter sowie in das Wesen ihrer Dichtung werden Sie mit nach Hause nehmen. Mitbringen sollten Sie Neugier auf die Bekanntschaft mit einer Epoche, die möglicherweise auch heute als Modell zum Bestehen in der Welt gelten kann. Die Texte, die gemeinsam gelesen werden, erhalten Sie vor Ort. Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 10 0070-11 mit Freya Klein Di, 19.00 – 21.00 Uhr, 12. Apr. + 19. Apr. •• Ist das Böse banal? Hannah Arendts Schlagwort von der „Banalität des Bösen“ hat Furore gemacht. Ihr Buch „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht über die Banalität des Bösen“ erschien 1963 und löste in den USA, in Israel und Deutschland heftige Kontroversen aus. Hannah Arendt versucht hier eine Definition des Bösen zu begründen, die es erlaubt, das Spezifische des Nationalsozialismus und seiner Konzentrationslager zu erklären. Sie will ergründen, was in den Gemütern der NS-Mörder es war, das sie antrieb, ihre Taten zu verüben. Deshalb hätten die Verhandlungen über NS-Verbrechen „spezifisch moralische Fragen“ aufs Tapet gebracht. Im Gegensatz zu einer Gesetzesmoral im Sinne Kants rekurriert sie auf das moralische Empfinden des Individuums. Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-12 mit Dr. Jürgen Behre Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 13. Apr. ••Welche Botschaft überliefert das Schamanengrab von Puyang? Als ein eindrucksvoller neuzeitlicher Fund chinesischer Archäologie gilt das Schamanengrab aus dem 7. Jahrtausend vor unserer Zeit. Außergewöhnlich sind die darin erstmals vorgefundenen Mosaike von Drache, Tiger und anderen Fabelwesen. Eingebunden im Kreislauf der Natur weisen Drache und Tiger auf kraftvolle kosmologische Symbole, mit denen der Mensch sich magisch verbunden fühlt. Es soll der Frage nachgegangen werden, welchen Einfluss diese alten Vorstellungen auf die Wahrnehmung von Leben und Tod haben, inwiefern sie im heutigen China noch relevant sind. Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-10 mit Dr. Carlos Cobos Schlicht Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 02. Mai •• Wie stellen wir uns die Seele vor? Voltaire sagte einmal: „Gott, falls einen gibt, sei meiner Seele gnädig, falls ich eine habe.“ Für uns säkulare Zeitgenossen ist der Begriff „Seele“ vielleicht ein verstaubtes Kirchenrelikt, aber so dachte man nicht immer! In der Menschheitsgeschichte gab und gibt es immer wieder Modelle, sich die Seele vorzustellen. Als kleinen See, als Psychae, als Energie, als Atman, … Für Materialisten kann das freilich nicht überzeugend sein, sie glauben nur an die „Golddeckung“ der Materie. Aber gibt es vielleicht doch gute Gründe, die uns die Existenz einer Seele plausibel machen? Dieser Vortrag ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-13 mit Bernd Strack Mi, 19.00 – 21.00 Uhr, 11. Mai •• Wie gehen wir mit Schicksalsschlägen um? Etwas Unvorhergesehenes ist passiert und plötzlich ist alles ganz anders. Ein immer so, ist auf einmal ein: „Nie mehr so!“ Trennung, Unfall, Verlust, Tod, versetzen uns Schläge – Schicksalsschläge. Manche zerbrechen daran, andere sehen irgendwann wieder Licht am Ende des Tunnels. Aber dazwischen liegt Arbeit – Trauerarbeit, Arbeit an uns selbst, an Haltungen, Bewertungen, Sichtweisen und nicht zuletzt an Gewohnheiten. Welche Wege gibt es, um sich dem Leben wieder vital zuwenden zu können? Was kann helfen, Trauer, Fassungslosigkeit, Zorn oder Hilflosigkeit zu überwinden und am Ende gestärkt und mit Selbstvertrauen neue Perspektiven zu entwickeln? Dieses Tischgespräch ist auch für externe Teilnehmende buchbar. Bitte melden Sie sich unter der angegebenen Kursnummer an und zahlen € 5 0070-14 mit Bernd Strack Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 30. Mai Naturwissenschaften •• Relativ unbegreiflich? Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts begannen Physiker, die Welt zu revolutionieren. Relativitätstheorie und Quantenmechanik boten völlig neue Einblicke in die größten und die kleinsten Zusammenhänge des Universums und ermöglichten bis dahin undenkbare Technologien. Wir betrachten die Entstehung und die Hauptaussagen dieser Theorien, ihren Anwendungsbereich und ihre Grenzen. Wir trennen Phänomene von Mythen und tauchen ein in die Welt von junggebliebenen Astronauten, einem Gott, der wohl doch würfelt und Schrödingers leider nicht tot zu kriegender Katze. mit Dr. Holm Gero Hümmler Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 26. Apr. •• Warum ist nicht nichts? Mit dem Nachweis des Higgs-Teilchens im Jahr 2012 wurde einmal mehr das Ende der Physik proklamiert. Für zukünftige Forschergenerationen gäbe es einfach nichts Spektakuläres mehr zu entdecken! Tatsächlich ergaben sich aber viele wissenschaftliche Durchbrüche aus der Untersuchung zunächst nebensächlich erscheinender Fragen. Von vier Fünfteln der Materie im Universum haben wir keine Ahnung woraus sie besteht und warum wir sie nicht sehen können. Müsste es zum Universum nicht eigentlich auch ein Antiuniversum geben? Der Nachweis der Neutrinomasse, für den es 2015 den Nobelpreis für Physik gab, ist vor allem deshalb so interessant, weil er so viele Rätsel aufgibt. Auch das Higgs-Teilchen ist nicht die letzte Antwort, sondern macht vor allem den Weg frei zu neuen Fragen. mit Dr. Holm Gero Hümmler Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 31. Mai •• Wie bestimmen Zeichen, Ziffer und Zahl unser Leben? Die Mathematik als Geisteswissenschaft bildet Brücken zu den Naturwissenschaften und den Künsten. Auf drei Beinen stehend wird sie genutzt, Gerechtigkeit beim Teilen zu gewährleisten, das Glück, die Zukunft und die Unendlichkeit zu berechnen sowie das Unmögliche fassbar zu machen. Doch wie sind Zahlen entstanden? Welcher Systematik folgen sie? Die Geburt der Zahlen geht einher mit dem Bedürfnis der Regulierung im Zusammenleben des Menschen und dem Handel. Ihre grundlegende Bedeutung für das Ordnen, Verwalten und Planen gilt bis heute. Wir widmen den neun Zahlen und der Null unsere Aufmerksamkeit. mit Elisabeth Freund Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 03. Mai •• Wie erklärt die Mathematik die Welt? Das Verständnis der Natur ist durch das Erkennen von Mustern und deren Übersetzung in Zahlen erst in vollem Umfang möglich geworden. Galileo Galilei stellte fest: „Mathematik ist das Alphabet, mit dessen Hilfe Gott das Universum beschrieben hat.“ Ist also Mathematik die Sprache der Natur? Gilt das heute im Zeitalter der Zahlentheorie immer noch? Aufgeteilt in Geometrie, das Erdmaß und die Formen sowie in Arithmetik, die Lehre der Zahlen und ihrer Verknüpfungen, lassen sich die Prinzipien von dynamischer Stabilität und natürlichem Wachstum veranschaulichen. mit Elisabeth Freund Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 10. Mai Geschichte •• Wie werden Kriege gemacht? Kriege sind keine Naturereignisse, sondern das Ergebnis von wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Gegensätzen von Staaten, Interessengruppen und manchmal auch Völkern. Als solche werden Kriege langfristig vorbereitet: Die Kriegstechnik wird erzeugt, die Armee ausgebildet, die Bevölkerung auf den Krieg eingestimmt. Stets versuchen alle Beteiligten, ihr Vorgehen gegenüber der eigenen Bevölkerung und in der Welt zu rechtfertigen: Als Selbstverteidigung, als Durchsetzung der Revolution, der Menschenrechte oder der Zivilisation – manchmal zu Recht, oft aber nicht. An Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart untersuchen wir, wie Kriege vorbereitet werden, wie die Bereitschaft und die Fähigkeit entstehen, Konflikte durch massenhaftes Töten zu „lösen“. mit Wulf-Diethard Kisling Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 03. März, Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 14. März + 21. März • Wie können wir den Islam verstehen? Die Region MENA, also Nordafrika und Westasien, ist seit zwei Jahrhunderten eine wichtige Region für den Nachbarn Europa. In diesem Gebiet gibt es viele Staaten, die miteinander eine Sprache teilen und Gesellschaften aufweisen, in denen der Islam die Mehrheitsreligion stellt. Die Verfassungen dieser Staaten fußen auf den Gesetzen des Islam und sind nicht politisch begründet. Wir bemühen uns um eine Innenperspektive, die die gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Dynamiken erklärt und die ethnische und religiöse Vielfalt aufzeigt. Es ist ein Spannungsfeld, das nicht einseitig verstanden werden kann, sondern nur aus einer historischen, nationalstaatlichen und kulturellen Perspektive erklärbarer wird. mit Dr. Alam Homayun Do, 19.00 – 20.30 Uhr, 21. Apr. + 28. Apr. • Welche Folgen hatte die Schlacht von Königgrätz? Vor 150 Jahren, am 3. Juli 1866, begann die Schlacht von Königgrätz, die den Verlauf der deutschen Geschichte maßgeblich bestimmen sollte. Sie erbrachte ein Resultat, auf das Otto von Bismarck zielstrebig zugesteuert hatte: Die Niederlage Österreichs gegen Preußen als Vorbedingung der kleindeutschen Lösung, die Gründung eines geeinten Deutschland unter preußischer Führung ohne Österreich. Wir befassen uns mit der Vorgeschichte der deutschen Staatsgründung: Vom Wiener Kongress und dem Deutschem Bund über die Revolution von 1848 zum deutsch-dänischen Krieg 1864 und schließlich zum deutschen Krieg 1866 mit der Niederlage Österreichs. mit Dr. Gerald Glaubitz Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 27. Apr. + 04. Mai • Frankfurt unregierbar? Tumulte – Terror – Häuserkampf Kaum hatte sich die Lage nach den heftigen und teilweise gewalttätigen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg, den Schah von Persien und das Franco-Regime gelegt, entzündete sich in Frankfurt ein neuer gesellschaftlicher Konflikt: Der Häuserkampf. Im September 1970 wurde das erste Haus besetzt. Die Straßenschlachten der Polizei mit den Hausbesetzern und ihren Sympathisanten wirbelten die stadtplanerischen Konzepte durcheinander. Der Häuserkampf prägt noch heute den gesellschaftlichen Diskurs um eine wohnwürdige Stadt. mit Lutz Becht Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 11. Apr. • „Wer hat denn die Hochhäuser so zusammengerückt?“ Ob auf Postkarten, Souveniers oder im Frankfurter „Tatort“ – es besteht kein Zweifel: Das „Markenzeichen“ unserer Stadt ist die Skyline. Schon Siegfried Kracauer diskutierte Anfang der zwanziger Jahre in den Feuilletons die „Frankfurter Turmhäuser“. Poelzig-Bau, Mousonturm, Gewerkschaftshaus. Noch höher wurde es nach dem Krieg: Bürohaus am Nibelungenplatz, Fernsehturm, Zwillingstürme. Ist es eine „Form der Sinnlichkeit und Irrationalität“, „archaiche Männlichkeit“ oder um den „Respekt der Niederen balzende Marketingstrategie“, die die „Wolkenstürmerei“ in den Himmel trieb? mit Lutz Becht Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 18. Apr. • Coco Chanel – Wie schuf ein armes Waisenkind einen Weltkonzern? Niemand hat die Mode nachhaltiger beeinflusst als Coco Chanel: Ihre lässigen Jerseykleider verdrängten in den 1920er Jahren endgültig Korsett und Stehkragen, das „kleine Schwarze“ und Tweedkostüme sind bis heute Klassiker. Mit Chanel No.5 kreierte sie das berühmteste Parfum aller Zeiten. In einer Zeit, in der Frauen noch nicht einmal ein Bankkonto eröffnen durften, stieg Coco Chanel als armes Waisenkind in die Pariser High Society auf und schuf einen Weltkonzern. mit Barbara Wilderotter Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 24. Feb. • Helena Rubinstein – Wie wurde aus der Schönheitspflege Lifestyle? Helena Rubinstein war die Pionierin der Schönheitsindustrie. Sie baute das erste Kosmetikimperium der Welt auf: Über 100 Firmen mit 30.000 Beschäftigten auf fünf Kontinenten machten sie zu einer der erfolgreichsten Unternehmerinnen weltweit. Mit Innovationen wie Cremes für verschiedene Hauttypen sowie der Integration von Sport in die Schönheitspflege wirkte sie wegweisend für einen Lifestyle, dem man sich heute kaum noch entziehen kann. mit Barbara Wilderotter Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 20. Apr. Die Welt, mein lieber Sohn, ist ein großes rundes Glas mit Wasser! Kunst und Kultur •• Warum galt moderne Kunst im Dritten Reich als entartete? Kaum vorstellbar, dass die heute selbstverständlichen Heroen der Klassischen Moderne im Dritten Reich auf Ablehnung stießen – oder es zumindest sollten. Denn die Besucherzahlen der Ausstellung Entartete Kunst von 1939 – sowie die heimliche Sammelwut einzelner Funktionsträger – deuten an, dass das Potential der verfemten Werke entgegen offiziellen Verlautbarungen seine Wirkung nicht verfehlte. mit Charlotte Lindenberg Mi, 19.00 – 20.30 Uhr, 01. Juni + 08. Juni •• Warum hieß Istanbul früher Konstantinopel? Kennen Sie den Namen der ersten christlichen Kirche? Oder was haben Ravenna und die Hagia Sophia mit dem byzantinischen Baustil zu tun und Karl der Große mit dem Torhaus in Lorsch und Rom? Wir befassen uns, reich bebildert, mit Kultur- und Baugeschichte von den ersten christlichen Kultstätten bis zur karolingischen „renovatio“. Die klimatischen, technischen, religiösen und kulturellen Einflussgrößen auf das Bauen sind zahlreich und ihre Wechselbeziehungen komplex. Besonders angesprochen werden daher wichtige kultur- und ideengeschichtliche Entwicklungen sowie solche der Ästhetik, Kontruktion und Funktion. mit Dr. Astrid Jacobs Do, 10.00 – 11.30 Uhr, 14. Apr. Medien •• Was hält die Welt im Innersten zusammen? Der LHC ist die größte Maschine der Welt. An Planung und Bau des Teilchenbeschleunigers waren über 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 100 Staaten beteiligt. Der Betreiber des LHC ist das CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) mit Sitz in der Schweiz. Derzeit wird das CERN von 21 Staaten finanziert und unterhalten. Deutschland ist mit 23% der Betriebskosten dabei. Hier entstand aus der Notwendigkeit eines gigantischen Datentransfers 1989 das World Wide Web. Und 2013 konnte mit der „Entdeckung“ des Higgs-Teilchens das Standardmodell der Physik abgesichert werden, auf dessen Erkenntnisse heute ein Großteil der Weltwirtschaftsleistung basieren. mit Achim Weidner Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 29. Feb. •• Wie sähe die Welt ohne Personal Computer aus? Während in Deutschland die Studenten und Jugendbewegung der sechziger Jahre den „Muff unter den Talaren“ bekämpfte, wurde im sonnigen Kalifornien die technologische Revolution vorbereitet. Hier liegt die Geburtsstätte des Personal Computers (PC). Einen verständlichen Einblick in die komplexen Zusammenhänge der Entstehung personalisierter Computersysteme, so wie wir sie heute kennen, bringt diese kulturgeschichtliche Zeitreise. mit Achim Weidner Mo, 10.00 – 11.30 Uhr, 07. März Exkursion • Findet sich das Gute im Geheimen? Gefeiert, gefürchtet, verfolgt. Die Freimaurerei durchlebte in ihrer Geschichte Höhen und Tiefen. Seit 1733 gibt es in Deutschland Freimaurerlogen. Heute versammeln sich mehr als 15.000 „Brüder“ in 485 Logen. Unter den Prinzipien der Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Toleranz, Friedensliebe und sozialer Gerechtigkeit treffen sich die Männerbünde, um an sich und ihrem menschlichen Miteinander zu arbeiten. Geheime Rituale und Verschwiegenheit förderten schon immer sowohl die Neugierde als auch das Misstrauen Außenstehender. Was steckt also dahinter? Die Frankfurter Loge zur Einigkeit öffnet für uns ihre Pforten und lässt uns sehen, was Uneingeweihte sehen dürfen. Loge zur Einigkeit Di, 19.00 – 20.30 Uhr, 08. März Treffpunkt: Kaiserstraße 37, Frankfurt Veranstaltungshinweis Macht uns die Ökonomisierung des Lebens ärmer? Kapitalismus und industrielle Revolution haben gewaltige technische Möglichkeiten der Produktion und der Lebensführung geschaffen, aber es wächst die Skepsis, ob dies auch ökologisch nachhaltig geschehen kann. Der moderne Mensch wirkt überfordert durch Leistungs- und Zeitdruck. Es scheint als hätte die Ein Abend, kapitalistische Daseinsweise ihre ursprünglich angestammte Sphäre der Wirtschaft verlassen und ein Thema, sich auf Umwelt und Gesellschaft ausgebreitet. viele Facetten Aber ist dies gut für uns? An diesem Abend geht es um mehr als nur um Geld, Finanzmärkte und Wirtschaftskrisen, auch philosophische, ökologische und historische Aspekte werden berücksichtigt. Ulrike Herrmann, taz Wirtschaftskorrespondentin, stellt ihr neues Buch vor. Dr. Jürgen Behre, Dr. Mario Bogisch und Gunter Quiasser diskutieren in Tischgesprächen über Neoliberalismus, über das Sparen und Investieren und über den Kern der menschlichen Wertschöpfung. Der Abschlussvortrag gilt dem Thema Postwachstum. Eine Begleitveranstaltung zum hr-iNFO-Funkkolleg Wirtschaft. Freitag, 19. Februar 2016, 18 bis 22 Uhr Volkshochschule Frankfurt, Sonnemannstr. 13, Ffm Eintritt frei. Mehr Infos unter www.vhs.frankfurt.de Informationen zum Studium Generale Miriam Claudi Telefon 069 212-44093 [email protected] Internetwww.vhs.frankfurt.de/studiumgenerale Anmeldung Schriftlich Schriftliche Anmeldung immer unter Angabe von Kursnummer, Name, Adresse, Telefon-Nr., Einzugsermächtigung mit Kontonummer und Bankverbindung (IBAN und BIC) und Ihrer Unterschrift. Bei Ermäßigungsanspruch legen Sie bitte eine Kopie Ihrer Berechtigung bei. [email protected] PostVolkshochschule Frankfurt a.M. Sonnemannstraße 13, 60314 Frankfurt a.M. Fax 069 212-71500 Telefonisch Bei der telefonischen Buchung über das Info-Telefon ist keine Beratung zum Studium Generale möglich. Info-Telefon 069 212-71501 Mo – Do 9 – 16 Uhr und Fr 9 – 13 Uhr Persönlich Kundenservice, Sonnemannstraße 13, 60314 Frankfurt a.M. Mo + Mi 13 – 18 Uhr und Do 14 – 19 Uhr Di + Do 10 – 13 Uhr (nur nach telefonischer Vereinbarung unter 069 212-71501) VHS-Zentrum West (BiKuZ) Michael-Stumpf-Str. 2, 65929 Frankfurt a.M. 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