in automation

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in automation
trends
in automation
Das Kundenmagazin von Festo 2.2009
Kompass
Pinguin-Power
Eindrucksvolle bionische
Lösungen
Impulse
Drei auf einen
Streich
Mechatronic Motion Solutions
Synergien
Tulpen aus
Amsterdam
Erfolgreich im Agro-Business
Schwerpunkt
Gemeinsam stark
Partnerschaften, Netzwerke, Best-Practice-Prozesse
Kraftpaket!
Die neue elektrische Achse EGC – als
Spindel- oder Zahnriemenachse – setzt
Maßstäbe in Kraft, Dynamik, Präzision
und Laufruhe. Probieren Sie es aus –
mit Massen bis über 400 kg und Hüben
bis 8500 mm!
www.festo.de
Was macht
Partnerschaft aus?
Liebe Leserin, lieber Leser,
schrumpfende Märkte, steigender Kostendruck und verschärfter
Wettbewerb: Sind das die Szenarien, mit denen wir uns nicht nur
gegenwärtig, sondern längerfristig konfrontiert sehen? Wie interpretieren Sie die Situation? Mir scheint es ratsam, Strategien
zu entwickeln, die nicht nur vorrangig auf Marktwachstum setzen, sondern die eigene Leistungsfähigkeit steigern – und die
Leistungsfähigkeit von Partnern. Um Firmenpartnerschaften im
Allgemeinen, und natürlich auch im Speziellen zwischen unseren
Kunden und Festo, geht es in dieser Ausgabe. Wir zeigen Ihnen
pfiffige Lösungen, wie Maschinenbauer hocheffiziente und kostengünstige Maschinen entwickeln und bauen.
Hans-Ulrich Witschel, Leiter Vertrieb Deutschland
Wichtig ist mir bei diesen Beispielen die Art der Zusammenarbeit. Sie ist ein entscheidender Baustein, wenn es darum
geht, innovative und leistungsfähige Automatisierungslösungen hervorzubringen. Ich stelle immer wieder fest, dass wirklich
substanzielle Potenziale dann erschlossen werden, wenn die
Zusammenarbeit bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium beginnt. Wenn also das Know-how von mehreren
Seiten – auch von Lieferanten wie Festo – eingebracht und
genutzt wird. Dann reden wir nicht mehr nur über den Einsatz
dieser oder jener Komponente, sondern über Antriebstechnologie, Wirkungs- und Wertschöpfungsketten, über Funktionsoder Systemintegration, Energieeffizienz, Sicherheitstechnik
oder Life Cycle Cost – also die ganzheitliche, optimierte Lösung
ihrer Aufgabenstellung. Das sind Aspekte, die Sie unterm
Strich weiterbringen und Ihre Position in Ihrem Markt stärken.
Partnerschaft muss gelebt und erlebt werden, meine ich. Das
Risiko, damit Misserfolg zu haben, ist weitaus geringer als die
Alternative, es nicht zu versuchen. Gerade in Zeiten mit schwierigen wirtschaftlichen Randbedingungen werden gute Ideen
vom Markt belohnt. Der Anfang guter Ideen ist das Gespräch.
Zum Beispiel ein Telefonat zwischen Ihnen und Ihrem Vertriebsingenieur. Oder ein Messebesuch. Eine ideale Gelegenheit wäre
die Motek vom 21. bis 24. September 2009 in Stuttgart und ein
Besuch auf dem Festo Stand 3303 in Halle 3. Übrigens, mich
finden Sie dort auch.
Ihr
Foto: stockmaritime.com/Loic Jacob
Schwerpunkt Vertrauen und Zusammenarbeit sind
nicht nur auf hoher See unerlässlich, um das Boot
auf Kurs zu halten. Auch in der Industrie spielen
Partnerschaften eine immer größere Rolle: Gemeinsam lassen sich Projekte verwirklichen, die ein Unternehmen alleine nicht stemmen könnte. In dieser
Ausgabe finden Sie Trends und Expertenstimmen
zum Thema sowie viele Beispiele für erfolgreiche
Partnerschaften.
trends in automation
2.2009
Editorial 3
Panorama 6
Neue Produkte 8
Festo weltweit 57
Preisrätsel/Impressum
Soft Stop 62
18
61
Bionik live: Bei der Entwicklung des
FinGripper stand die Natur Pate.
Kompass
12
„Partner tragen Risiken gemeinsam
und kennen keine Hierarchie.“
Inspiration
Schwerpunkt Gemeinsam mehr erreichen
Prof. Engelbert Westkämper, Leiter des
Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart,
spricht über Chancen und Möglichkeiten
von Partnerschaften in der Industrie. 12
Schwerpunkt Eng verzahnt Neues schaffen
Studien belegen, dass sich Entwicklungspartnerschaften bezahlt machen: Sie tragen dazu bei, Kosten zu senken und den
Technologievorsprung zu sichern. 16
Flügel, Flossen, Flexibilität
Bionische Prinzipien eröffnen auch in der
Automatisierungstechnik ganz neue Möglichkeiten, wie die neuesten Entwicklungen von Festo zeigen. 18
2.2009 trends in automation
Inhalt 4 5
–
26
Bei Kleinteilen gibt es große
Einsparpotenziale.
54
Der Tripod ermöglicht ein dynamisches
Handling und braucht wenig Platz.
Impulse
Clever kombinieren
Mechatronic Motion Solutions vereinen
Pneumatik, Elektrik und Servo-Pneumatik. So läuft die Produktion rund und die
Kosten bleiben kalkulierbar. 22
Schwerpunkt Kosten senken bei den
Kleinteilen
Mit einer partnerschaftlichen Logistiklösung hilft Festo seinen Kunden, den
Lagerbestand an Kleinteilen zu optimieren und Kosten zu reduzieren. 26
Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit
Am Jahresende tritt die neue Maschinenrichtlinie in Kraft. Ideen zur Umsetzung
vieler Sicherheitsfunktionen präsentiert
Teil 2 der Serie „Sicherheitstechnik“. 28
Maximale Leistung auf kleinstem Raum
Kanalplatten statt Verschlauchungen –
mit der Integrationstechnik von Festo lassen sich kompakte und flexible Systemlösungen verwirklichen. 32
Schwerpunkt In der Krise vom Partner
profitieren
Mit Festo als Partner können Kunden ihre
Geschäftsvorgänge optimieren und bares
Geld sparen. Zehn Beispiele für BestPractice-Prozesse. 34
Synergien
Schwerpunkt Kleines Land –
große Effizienz
Die Niederlande gehören zu den weltweit
größten Agrarexporteuren. Modernste
Automatisierungstechnik macht’s möglich. 36
Immer der Reihe nach
Der Rundschalttisch DHTG sorgt bei
der Karl Küfner KG und bei der Fichter
Maschinen GmbH für eine schnelle,
präzise und zuverlässige Fertigung. 40
Schwerpunkt Mehr Speed für die
Dichtheitsprüfung
Mit speziellen Doppel-Handlings von
Festo verkürzt die Hof Prüfsysteme GmbH
die Prüfzeit für Wärmetauscher. 42
Auf die Dosis kommt es an
Beim Umgang mit radioaktiven Therapiesubstanzen ist höchste Präzision gefragt.
boschen & oetting setzt deshalb in einer
Befüllanlage auf Bauteile von Festo. 44
Gestärkt aus der Krise
Zwei indische Maschinenbauer nutzen die
Krise als Chance zum Wachstum. Technologie von Festo spielt dabei eine wichtige
Rolle. 46
Schwerpunkt Partnerschaft der Pfiffigen
Mit einer Erweiterung der VTSA-Ventilinsel
hat Festo die Beck Automation AG bei der
Entwicklung eines Handling-Roboters für
das In-Mould-Labeling unterstützt. 48
Qualitätsdekore für die Möbelindustrie
Proportional-Pneumatik von Festo sorgt
für beste Druckqualität bei der neu entwickelten Tiefdruckmaschine der Robert
Bürkle GmbH. 50
Schnell und präzise biegen
Bei ihrer neuen Biegemaschine profitiert
die Mobitec Kottmann & Berger GmbH
von der Dynamik, Präzision und Laufruhe
der Linearachse EGC. 52
Flott mit Tripod
Platzsparend, flexibel und schnell – gleich
zwei Tripods hat die G. Ulmer Automation
GmbH in eine Montageanlage für die
Automobilzulieferung eingebaut. 54
Brücken verbinden
Das Viadukt von Millau in Südfrankreich gehört zweifellos zu
den imposantesten Bauten Europas. Der Bau einer solchen
Brücke ist das Ergebnis langjähriger und erfolgreicher Partnerschaften – von der architektonischen Gestaltung durch
den britischen Architekten Lord Norman Foster über die Expertise der Zulieferer und Konstrukteure bis hin zum Einsatz
von Hunderten von Arbeitern aus den verschiedensten Gewerken. Insgesamt waren mehr als 2,2 Millionen Arbeitsstunden nötig, um die längste und höchste Schrägseilbrücke der
Welt zu errichten. Über eine Strecke von 2460 Metern und
auf einer Höhe von 270 Metern führt sie die Autofahrer über
das Tarn-Tal.
Foto: Foster + Partners, Stephane Compoint
2.2009 trends in automation
Panorama 6 7
–
www.festo.de/neuheiten
Ventile
Kompakt und durchflussstark
Universell einsetzbar ist das kleinbauende und durchflussstarke
Magnetventil VOVG – ob für kompakte Handlingaufgaben oder
für Lösungen mit extrem hoher Packungsdichte. Auch bei Anwendungen in der Elektronik- oder Light-Assembly-Industrie
spielt es seine Stärken aus. Dazu zählen beispielsweise hohe
Zylindergeschwindigkeiten bei gleichzeitig reduziertem Mindestbetriebsdruck durch leistungsstarke Auslegung.
Vom Einzelventil bis hin zur Ventilbatterie ist das Magnetventil
VOVG als komplettes Angebot mit vielfältigen Funktionen erhältlich. Die bauraumoptimierte Ausführung für die direkte Vor-OrtMontage reduziert den Verschlauchungsaufwand und verbessert
die Anlageneffizienz. Das Patronen-Dichtsystem mit Kolbenschieber ermöglicht eine lange Lebensdauer und hohe Anlagenverfügbarkeit. Mehr noch: VOVG ist erweiterbar für anwendungsspezifische Varianten.
Bauraumoptimiert:
das Magnetventil VOVG.
Steuerungstechnik
Platzsparende Lösung
Mit der integrierten Steuerung FED-CEC stellt
Festo ein platzsparendes Steuerungskonzept zur
Verfügung. Das System basiert auf der Software
„CoDeSys provided by Festo“ und kann in die
Festo HMI-Reihe FED 50 … 5000 integriert werden.
Die CANopen-Schnittstelle erlaubt eine einfache
Ansteuerung der Festo Ventilinseln, der elektrischen Antriebe von Festo sowie des Marktes. Die
Projektierung und Programmierung erfolgt über die
eingebaute Ethernet-Schnittstelle. Die FED 1000 …
5000 sind per optionale Ein-/Ausgangskarten mit
digitalen und analogen Kanälen erweiterbar.
Die integrierte Steuerung FED-CEC – optional mit integrierten Digitalund Analogkanälen.
tia2009_Nr2_de.qxp
26.08.2009
17:55 Uhr
Ventilinseln
Seite 10
Ventile
Ventilinseln
Messmodul für
CPX-Terminal
Einfach regeln
Flexibel
und modular
Deutlich reduzierte Taktzeit und voll diagnosefähig: das Messmodul CPX-CMIX.
Robuste Bauweise und neue Funktionen: das Proportionalventil VPPE mit Display.
Flexibel für Einzelanschlussplatten: die modulare Ventilinsel MPA-L.
Das CPX-CMIX Modul macht den pneumatischen Antrieb zum Sensor. Das Standardmodul ist im CPX Baukasten integriert und kann mit allen in CPX verfügbaren Feldbusknoten und integrierten
Steuerungen kombiniert werden. Entfernungen von bis zu 30 Metern sind zwischen Messmodul und Zylinder möglich.
Ebenso wie das Ein- und Ausfahren in
einem Arbeitsschritt. Der Anwender kann
wahlweise den Positionswert oder die
Geschwindigkeit auslesen. Die Wiederholgenauigkeit liegt bei ± 0,01 mm.
Mit dem Proportional-Druckregelventil
VPPE lassen sich einfache Regelaufgaben
preisbewusst lösen. Das zuverlässige Proportionalventil ist einfach zu bedienen,
kompakt gebaut und einsatzbereit für
vielfältige Applikationen. Überall dort, wo
ein optimales Kosten-Nutzen-Verhältnis
im Vordergrund steht, bietet das VPPE
eine interessante Alternative zu bisherigen Lösungen.
Bis zu 32 Ventile der Größe MPA1 sind
ab sofort mit Durchflussleistungen bis
360 l/min auf der Ventilinsel MPA-L bestückbar. Die besonders leichten und korrosionsbeständigen Anschlussplatten
sind aus Kunststoff gefertigt und können
einzeln oder in 4er-Gruppen beliebig
miteinander kombiniert werden. Zur Ansteuerung stehen elektrische MultipolAnschlüsse und für Feldbusse das CPXInstallationssystem zur Verfügung.
Sicherheitstechnik
Vorkonfektionierte Not-Aus-Steuerung
Am 29.12.2009 tritt die Europäische Maschinenrichtlinie in Kraft, die nicht
nur Maschinenbauer pneumatischer Anlagen betrifft, sondern auch all diejenigen, die pneumatische Anlagen ergänzen, modernisieren oder nicht mit
Originalersatzteilen reparieren. Für den Stand-alone-Betrieb innerhalb eines
Netzes bietet Festo eine vorkonfektionierte Not-Aus-Steuerung an. Damit
ist es möglich, das Sicherheitsventil MS6-SV eigenständig anzusteuern,
Not-Aus-Befehlseinrichtungen anzubinden und ein Lichtgitter oder einen
Türschutzschalter anzuschließen. Dieses mechatronische System entspricht DIN ES ISO 13849-1 und bietet:
• Schutz gegen unerwarteten Anlauf
• Sicheres Entlüften in der Kategorie 4
• Hohen Performance Level PL = e (SIL 3) in der Risikobeurteilung
Mehr Details unter
www.festo.de/Not-Aus-Steuerung
Sicheres Entlüften in der Kategorie 4 und Schutz gegen
unerwarteten Anlauf bietet die vorkonfektionierte Not-AusSteuerung.
2.2009 trends in automation
Neue Produkte 8 9
–
Sensoren
Positionstransmitter für T-Nut
Positionsermitter SMAT-8M: Die Positionsmeldung des Kolbens erfolgt als analoges Spannungssignal.
Der SMAT-8M ist ein Positionstransmitter für T-Nut (Profilnut 8)
zur berührungslosen Erfassung der Kolbenposition von magnetisch abfragbaren Antrieben. Der Positionstransmitter lässt sich
ohne Zubehör direkt an analoge Eingänge der SPS anschließen.
von bis zu 40 mm liefert er ein wegproportionales analoges Ausgangssignal. Die Spannung am Ausgang steigt an, wenn sich
der Kolben in Richtung Kolbenstange bewegt. Fährt der Kolben
ein, sinkt die Spannung am Ausgang. Die Einbaurichtung des
SMAT-8M spielt dabei keine Rolle.
Auf Grund seiner sehr kleinen Bauform ist der SMAT-8M die
ideale Lösung auf Greifern, Kurzhubantrieben und in allen Applikationen mit eingeschränktem Bauraum. Im Wegmessbereich
Festo Online-Shop
Komfortabler
Vakuumtechnik
Saugereinsatz für empfindliche
Werkstücke
Der aktualisierte Festo Online-Shop mit vielfältigen, neuen Funktionen.
Neue Funktionen erweitern den OnlineShop zu einer Shopping-Plattform mit interessanten Auswahl- und Exportmöglichkeiten. So bietet der Festo Warenkorb
neue Möglichkeiten wie Produktvergleiche, Zusammenfassen gleicher Teile und
zusätzliche Export-Einstellungen. Bei der
Auswahl des CAD-Systems von Adobe
PDF erfolgt die Zusendung der Daten
automatisch in 3D-PDF Dateien. Der Acrobat Reader zeigt diese Daten in der gewünschten Darstellungsweise mit verschiedenen Einstellmöglichkeiten an.
Der schnelle Zugriff zum Zeichnungsmodell ist im Festo Online-Shop mit wenigen Schritten möglich.
www.festo.de/onlineshop
Lieferbar in den Durchmessern 10, 20, 30, 40 und 50 mm: der Saugereinsatz OASI aus porösem
Sintermaterial.
Passend zum ESG-Sauggreiferprogramm
gibt es jetzt den Saugereinsatz OASI. Er
wird einfach in einen 3,5-fach-Faltenbalg
eingeschnappt. Damit ist es möglich, sehr
empfindliche Werkstücke wie Leiterplatten, dünnes Papier, dünne PE-Folien und
Solarzellen zu handhaben.
Die Vorteile für den Anwender:
• Schonender und sicherer Transport
von Werkstücken
• Kein Einsaugen und dadurch keine
Deformation labiler Werkstücke
• Sicheres und schnelles Ablegen von
leichten Werkstücken
Einsatzgebiete finden sich in der Elektronik-, Lebensmittelindustrie und der Photovoltaik.
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Neue Produkte 10 11
–
Elektrische Antriebe
Ideal für Standard-Anwendungen
öffnen ein breites Anwendungsspektrum
zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Dank der Auslegungs-Software PositioningDrives und der Konfigurations-Software FCT lässt sich die Komplettlösung
rasch in Betrieb nehmen. Die offene Motorenschnittstelle ermöglicht neben dem
Anschluss aller Festo Motoren auch die
Montage von Fremdmotoren. Für höhere
Belastung und besseres Führungsverhalten stehen ein langer sowie bis zu zwei
zusätzliche Schlitten zur Verfügung.
Einfache Komplettlösung: die elektrische Zahnriemenachse ELGR.
Zubehör
Die neue elektrische Zahnriemenachse
ELGR ist für Automatisierungsaufgaben
mit vergleichsweise niedrigen Anforderungen an Belastung, Dynamik und Präzision. Eine kostenoptimierte Konstruktion
und eine leicht zu bedienende Endlagenabfrage für hohe Sicherheit im Betrieb er-
Typische Anwendungsfelder der Achse:
• Pick-and-Place Aufgaben
• Zentrieren von Paketen auf Förderbändern mit gegenläufigen Schlitten
• Transport kleiner Massen (. 15 kg)
• Pusher-Funktion auf Förderbändern
Ventilinseln
Kostengünstige Relativ- oder
Metallvariante Differenzdrücke messen
Drücke zu erfassen und auszuwerten
kommt in der Prozess- und Fertigungsautomatisierung häufig vor. Entweder vier
Relativdrücke oder zwei Differenzdrücke –
beides ist mit dem neuen analogen Eingangsmodul CPX-4AE-P passend für das
CPX-Terminal möglich. Statt es mit externen Sensoren und entsprechend hohem
Kosten-, Platz- und Installationsaufwand
zu erkaufen, reichen hier 4 mm-Schläuche
zwischen Messort und Drucksensormodul. Dank Funktionsintegration in IP65/67
profitiert auch das Engineering: einfache
Parametrierung, schnelle Inbetriebnahme,
Auswertung als Absolutwert in mbar, psi,
kPa ohne Umrechnung.
Vielfältig einsetzbar:
die Steckverschraubung NPQM.
Ob im Karosseriebau, der Holzbearbeitungsindustrie, der Elektronikindustrie
oder in Werkstattumgebungen – die metallische Steckverschraubung NPQM ist
für verschiedenste Anwendungen konzipiert. Dabei bietet sie eine Reihe von
Vorteilen: Die Steckverschraubung ist
antistatisch, flammhemmend und im
Druckbereich bis zu +16 bar einsetzbar.
Zudem ist sie um 15 % preiswerter als
vergleichbare Verschraubungen.
Eingangsmodul CPX-4AE-P: lieferbar für die
Messbereiche 0…+10 bar oder -1…+1 bar.
• Kanalorientierte Diagnose – für reduzierte Stillstandszeiten
• Reduzierte Systemkosten – durch Anbindung an Feldbus-/Ethernet-Netzwerke
• Anzeige der Druckwerte und Diagnose
über ein LCD-Display
Schwerpunkt Interview
Gemeinsam
mehr erreichen
Als wahre Profis in Sachen Netzwerk und Partnerschaft beweisen sich täglich die Experten
des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung, kurz Fraunhofer IPA,
in Stuttgart. Prof. Engelbert Westkämper ist Leiter des Instituts, das rund 300 Entwicklungspartnerschaften unterhält. Im Interview erklärt Prof. Westkämper, warum man mit den geeigneten Partnern weiterkommt als alleine und warum Partnerschaften in der Automobilindustrie nicht wirklich als Vorbild für den Maschinenbau dienen können.
trends in automation: Herr Professor Westkämper, wodurch
zeichnen sich erfolgreiche Partnerschaften aus?
Prof. Engelbert Westkämper: Im Allgemeinen versuchen Unternehmen in Partnerschaften besondere Kompetenzen für die
Entwicklung und Herstellung innovativer Produkte zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen. Sie profitieren dabei von SynergieEffekten in der Zusammenarbeit. Besonders erfolgreiche Partnerschaften zeigen sich dort, wo Produkte und technische
Systeme entstehen, die ein einzelnes Unternehmen nicht erreichen kann, da spezielles Know-how erforderlich ist, um heutige
Grenzen zu überwinden. Partner tragen Risiken gemeinsam
und kennen keine Hierarchie.
Die Automobilindustrie machte es vor: OEMs übertragen
immer mehr Aufgaben auf ihre Zulieferer, die komplette Module
und Systeme direkt an die Montagelinie der Fahrzeughersteller
liefern. Ist das auch die Zukunft des Maschinen- und Anlagenbaus?
Westkämper: Ich bin mir nicht sicher, ob der Automobilbau ein
Vorbild für den Maschinenbau in Bezug auf Partnerschaften und
vernetztes Arbeiten sein kann. Für den Maschinenbau sind kundenspezifische Lösungen typisch, die jeweils eine enge Zusam-
menarbeit von Partnern in der Konstruktion erfordern. Im Maschinenbau spielen Vertrauen und Verlässlichkeit in jedem Projekt eine sehr große Rolle. Die Individualisierung der Lösungen
und zugleich die kleinen Stückzahlen fordern Beweglichkeit und
Anpassungsfähigkeit. Ich meine, dass Partnerschaften im Maschinenbau eher den Charakter nachbarschaftlicher Beziehungen haben, in denen man sich gegenseitig im Rahmen seiner
Möglichkeiten unterstützt und nicht ausnutzt.
Welches Partnerschafts- oder Netzwerkprojekt beschäftigt
Sie im Moment am meisten?
Westkämper: Im Augenblick bemühen wir uns, im Spitzencluster-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erfolgreich abzuschneiden. Wir streben dabei
eine neue Generation von Maschinen und ein neuartiges Produktionssystem an, das durch technische Intelligenz, lernfähige
Maschinen und eine lernfähige Organisation geprägt wird.
„Wissen zu Wertschöpfung für nachhaltiges Produzieren“ heißt
das Motto, unter dem sich bereits rund 30 Unternehmen des Maschinenbaus zusammengefunden haben. Hier handelt es sich
um ein regionales Netzwerk, das sich das ehrgeizige Ziel gesetzt
hat, partnerschaftlich die Fabriken der Zukunft zu entwickeln
und zu vermarkten. Mit unserem neu gegründeten Verein
2.2009 trends in automation
Inspiration 12 13
–
Zur Person
Prof. Dr.-Ing. Engelbert
Westkämper
Engelbert Westkämper studierte Maschinenbau an der RWTH
Aachen. Nach seiner Promotion war er elf Jahre lang Leiter
des Ressorts „Produktionstechnik“ im MBB-Unternehmensbereich Transportflugzeuge und des AEG-Zentralbereichs
„Produktionstechnik“. 1988 übernahm Westkämper den
Lehrstuhl und die Leitung des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an der TU Braunschweig. Seit
1995 ist Prof. Westkämper – neben Prof. Alexander Verl –
einer der beiden Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart sowie
Lehrstuhlinhaber und Direktor des Instituts für Industrielle
Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität Stuttgart.
Zum Institut
Fraunhofer IPA und
IFF, Universität Stuttgart
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit einem Forschungsvolumen von 1,4 Mrd. Euro, 57 Fraunhofer-Instituten an 40
Standorten in Deutschland und 15.000 Mitarbeitern die
führende Organisation für angewandte Forschung in
Europa. Auftraggeber der einzelnen Institute sind Industrieunternehmen, Dienstleistungsunternehmen und die
öffentliche Hand.
Das Fraunhofer IPA in Stuttgart forscht mit 250 Mitarbeitern anwendungsbezogen zur Unternehmensorganisation,
Automatisierung und Oberflächentechnik. Das Themenspektrum erstreckt sich dabei in 14 Abteilungen von der
Digitalen Fabrik über Robotersysteme oder Reinst- und
Mikroproduktion bis hin zur Orthopädie.
Integriert am selben Standort ist das Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb (IFF) der Universität
Stuttgart, ein Partnerinstitut des IPA. Das traditionsreiche
Institut hat 40 Mitarbeiter und betreibt sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Projekte
wie die Lernfabrik für advanced Industrial Engineering.
Das IFF bearbeitet Aufgaben zu Themen wie Wandlungsfähigkeit in der Produktion, Life Cycle Management,
Digitale Fabrik, Mikrosystem- und Nanotechnik oder
Modellierung und Simulation.
www.ipa.fraunhofer.de
www.iff.uni-stuttgart.de
Lernfabrik iFactory von Festo Didactic am IFF der Universität
Stuttgart: In der Lernfabrik aIE mit physischem Produktionssystem
und digitaler Lerninsel lernen Manager, Fertigungs- und Logistikplaner, wie sie ihre Montageanlagen extrem flexibel und wandlungsfähig gestalten können.
„Manufuture BW“ möchten wir eine weltweit sichtbare Entwicklung für die Produktionstechnik einleiten.
Baden-Württemberg angehören. Festo hat von Anbeginn intensiv an den Strategien und Initiativen aktiv mitgewirkt.
Sie und Ihr Institut engagieren sich im Netzwerk Manufuture.
Welche Ziele verfolgen dabei die Partner im Netzwerk?
Wie sollte im Idealfall eine Partnerschaft zwischen Kunden
und Lieferanten aussehen?
Manufuture ist eine Europäische Technologie-Plattform, die sich
zum Ziel gesetzt hat, die Forschung für die Produktion in Europa
wieder auf ein Niveau zu bringen, das der wirtschaftlichen Bedeutung gerecht wird. Wir haben gemeinsam mit Unternehmen
und Verbänden einiges erreicht. Unternehmen versprechen sich
davon Impulse für ihre eigenen Entwicklungen zu höherer Wettbewerbsfähigkeit und zugleich auch Nachhaltigkeit der industriellen Produktion. Viele Partner erwarten von Manufuture
praktikable Innovationen, nicht nur aufgrund des Drucks von
europäischen Regularien, sondern vielmehr aus der Erkenntnis,
dass größere Effizienz Wettbewerbsvorteile schafft. In einigen
unserer Vorbereitungsgespräche konnten wir eine große Begeisterung bei Themen wie die Energieeinsparung oder intelligente
Produktionssysteme feststellen. Allerdings bedauern viele die
langen Wege von den Ideen bis zu konkreten Projekten. Um das
zu verbessern, haben wir eine europäische Forschungsvereinigung EFFRA (European Factory of the Future Research Association) gegründet, der bereits einige führende Unternehmen in
Westkämper: Im Idealfall sollte eine Partnerschaft durch gegenseitiges Vertrauen gekennzeichnet sein und durch den Willen,
etwas Einzigartiges und Neues zu entwickeln. Die Partner sollten
ein Klima der Innovationen und der technischen Kreativität pflegen. Gemeinsam erreichen wir viel mehr als jeder Einzelne.
Wenn dann auch noch die notwendige Breite und Tiefe der Technologien hinzukommt, brauchen Partner den globalen Wettbewerb nicht zu fürchten.
Sie waren in Ihrer Berufslaufbahn nicht immer in Forschung
und Lehre tätig. Wie profitieren Sie heute noch von Ihren Erfahrungen in Ihrer Industrietätigkeit bei MBB und AEG? Spielten
Partnerschaften dabei auch eine Rolle?
Westkämper: Zehn Jahre aktive Tätigkeit in der Industrie haben
mir eine gute Basis für das Verständnis von Problemen oder die
Einschätzung von Potenzialen von Innovationen gebracht. Ferner
habe ich ein Feeling für das Machbare trotz weitreichender Ideen
2.2009 trends in automation
Inspiration 14 – 15
„Im Maschinenbau sind
kundenspezifische Lösungen typisch – dabei
spielen Vertrauen und
Verlässlichkeit unter den
Partnern eine wichtige
Rolle.“
Engelbert Westkämper
behalten. Das kann man im akademischen Bereich nicht erreichen. Ich war in den beiden Unternehmen im Bereich der Produktionstechnik tätig. Dadurch konnte ich ein breites Wissen in
der Fertigungstechnik sowie in der Betriebswirtschaft aufbauen,
auf das ich auch heute immer wieder zurückgreife.
Eine persönliche Frage: Wer oder was inspiriert Sie bei Ihrer
Arbeit?
Westkämper: Der große Freiraum und die Arbeit mit jungen
Ingenieuren, die immer wieder für Neues zu begeistern sind,
helfen mir, immer wieder Spaß an der Arbeit zu haben – trotz
der starken Belastung durch meine zahlreichen Aufgaben an
der Uni Stuttgart und dem Fraunhofer IPA.
Eine Frage zum Privatmann Engelbert Westkämper: Was unternehmen Sie gern in Ihrer Freizeit, haben Sie besondere Hobbys?
Westkämper: Für meine Hobbys Wandern, Radfahren und Lesen
bleibt leider sehr wenig Zeit. Schwerpunkt Innovationspartnerschaften
Eng verzahnt Neues schaffen
In einer Zeit, in der alle Kosten auf dem Prüfstand stehen, geraten auch die Ausgaben für
Forschung und Entwicklung unter Druck. Kein Wunder also, dass immer mehr OEMs Innovationen gemeinsam mit kompetenten Partnern aus den Reihen ihrer Zulieferer entwickeln.
So können Kosten gesenkt werden, ohne neue Technologien zu verpassen.
D
as Spannungsfeld aus Innovations- und Kostendruck ist heute
in vielen Unternehmen ausgeprägter denn je. Auf der einen
Seite sind Endverbraucher immer weniger
bereit, auf die neuesten technologischen
Entwicklungen zu verzichten, auf der anderen Seite setzt die Absatzkrise vielen
F&E-Budgets enge Grenzen. Ein Ausweg,
der nun in vielen Bereichen des Maschinenbaus – allen voran in der AutomotiveBranche – verstärkt eingeschlagen wird,
sind Entwicklungs- oder Innovationspartnerschaften. Know-how und Entwicklungsressourcen sollen so gebündelt werden,
Ergebnisse schneller verfügbar sein.
Wie ist der aktuelle Stand solcher Kooperationsmodelle? Welche Partner werden
bevorzugt, und wie wird sich der Trend in
den nächsten Jahren fortsetzen? Eine Studie liefert interessante Antworten.
Wer kooperiert mit wem?
Dort zeigt sich beispielsweise, dass Partnerschaften vorzugsweise zwischen Unternehmen geknüpft werden, die bereits
in einem Kunden-Lieferanten-Verhältnis
stehen. Weiterhin dominieren offenbar
Kooperationen, die Produktionsprozesse
optimieren oder neu aufsetzen sollen,
während weitergehende strategische Zusammenarbeit, z. B. in Beschaffung und
Logistik, bislang wenig gefragt ist. So
gaben über 80 Prozent der Befragten in
einer Umfrage der Unternehmensberatung Capgemini an, dass sie mit Lieferanten kooperieren, um kostengünstiger
entwickeln und produzieren zu können.
Der Schutz eigenen Know-hows lässt dagegen viele vor breiteren strategischen
Partnerschaften zurückschrecken.
Werden die Ziele erreicht?
Gerade bei Unternehmen mit großen
Innovationserfolgen zeigt sich, dass
durch Partnerschaften viele Ziele erreicht
Bedeutung der Zusammenarbeit mit
Komponentenlieferant
5,87
Spezialisierter technischer Dienstleister
5,05
System-Lieferant
5,00
Universität, Hochschule
4,10
Andere Forschungsinstitute
3,44
Hightech Start-up/Spin-off
3,29
Wettbewerber
2,38
Völlig unwichtig (1)
Sehr wichtig (7)
Die meisten Innovationspartnerschaften basieren auf einer bestehenden Kunden-LieferantenBeziehung. Quelle: Capgemini Consulting/Universität St. Gallen: „Collaborative Innovation
– Die Zukunft von Entwicklungspartnerschaften in der Fertigungsindustrie“, Berlin/St. Gallen,
2007 (Capgemini 2007) Basis: jeweils alle Befragten (n=41)
Auswirkungen von Innovationserfolgen
bei Unternehmen mit großen/ geringen Innovationserfolgen
Absatz
erhöht
1,1
Rentabilität
erhöht
1,1
Marktanteil
ausgeweitet
1,0
Zeitpunkt
Markteinführung eingehalten
Kosten
gesenkt
0,9
0,5
traf häufiger zu
50 %
-0,1
-0,2
-0,1
-0,2
-0,2
traf weniger zu
In vielen Fällen führen Innovationspartnerschaften zu erhöhten Absätzen und Erträgen
sowie kürzeren Einführungszeiten. Quelle: Capgemini 2007
2.2009 trends in automation
Kompass 16 17
–
Wichtige Motive für die Kooperation mit Lieferanten
Kostensenkung
80 %
Ergänzung fehlenden Know-Hows
68 %
Absicherung Fertigungskapazitäten
63 %
Verteilung der Geschäftsrisiken
34 %
Durchsetzung von Standards
24 %
Image-Gewinn
10 %
Zugang zu neuen Märkten
7%
Andere
12 %
werden. So konnten diese Unternehmen
meist ihren Absatz sowie ihre Rentabilität
erhöhen, ihre Marktanteile ausweiten und
die Kosten senken. Und auch der Blick in
die Zukunft fällt bei der Mehrheit der befragten Unternehmen positiv aus: Rund
drei Viertel wollen die Zusammenarbeit
mit ihren Partnern fortsetzen. Insbesondere die gestärkte Position gegenüber
dem Endkunden und das Wissen um die
zusätzlichen Ressourcen der Partner führen offenbar zur Festigung der Partnerschaftsbeziehungen.
Kein Selbstläufer
Allerdings verlaufen nicht alle Entwicklungspartnerschaften nach Plan: In rund
30 Prozent der Fälle wurde der angestrebte Markteintrittstermin auch in der
Zusammenarbeit nicht erreicht. Als größte
Probleme in bestehenden Partnerschaften
werden unklare Rollen und Verantwortlichkeiten in den Projekten sowie die Zunahme der Abhängigkeit vom Lieferanten
genannt. Dass 56 Prozent der Befragten
auf hohe Koordinationskosten verweisen,
zeigt, dass das Augenmerk auch auf effizientem Kooperationsmanagement liegen muss.
Mit Kooperationsprojekten sollen vorrangig Kosten gesenkt werden. Langfristige Ziele
spielen eine untergeordnete Rolle. Quelle: Capgemini 2007
Innovationspartnerschaft
bei Unternehmen mit großen/ geringen Innovationserfolgen
Vorentwicklung
Markt- und Produktentwicklung
Konstruktion/Engineering
Vertrieb
Beschaffung und Logistik
1,1
Fertigungsprozesse
Modul- und Endmontage
0,8
Service
0,6
0,3
0,2
50 %
-0,2
0,4
-0,6
-0,4
-0,3
intensiver
-0,3
weniger
-0,3
-0,7
-0,7
-0,7
-0,7
Klarer Schwerpunkt der Zusammenarbeit sind aktuell die klassischen EngineeringFunktionen. Quelle: Capgemini 2007
Häufigste Gründe für Probleme bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten
Blick in die Zukunft
Fazit: Innovationspartnerschaften müssen sich daran messen lassen, inwieweit
Kosten gesenkt, geistiges Eigentum geschützt und Risiken verteilt werden können. Der Schwerpunkt der Kooperationen
liegt dabei eindeutig auf den klassischen
Engineering-Bereichen wie Vorentwicklung, Produktentwicklung und Konstruktion. Es wird sich zeigen, ob – vor dem
Hintergrund extremer Marktsituationen –
auch Partnerschaften in der Logistik, der
Fertigung oder der Montage eine Chance
bekommen. Abhängigkeit von Lieferanten
61 %
Hohe Koordinationskosten
56 %
Unklare Rollen/Verantwortungen
49 %
Unklare Ziele bzw. Zieldefinitionen
39 %
Fehlendes Vertrauen
27 %
Mangelnde Geheimhaltung
24 %
Andere
20 %
Nur bei klaren Verantwortlichkeiten und effizienter Kommunikation sind Entwicklungsund Innovationspartnerschaften leistungsfähig. Quelle: Capgemini 2007
Bionik
Flügel, Flossen,
Flexibilität
Festo engagiert sich mit seinem Bionic Learning Network
für den Übertrag aus der Natur in die Praxis und nutzt die
biomechatronischen Ergebnisse für die Automatisierungstechnik. Im Mittelpunkt stehen dabei völlig neue Funktionsprinzipen, aus denen energieeffiziente Innovationen für die
Zukunft entstehen.
2.2009 trends in automation
Kompass 18 19
–
Der AquaPenguin zeigt, wie in Zukunft die Technik unter der Wasseroberfläche aussehen könnte. Die
bionischen Pinguine sind autonome
Unterwasserfahrzeuge, die sich
selbstständig orientieren und in der
Gruppe unabhängig navigieren.
AirPenguin: autonome selbststeuernde Systeme
mit kollektivem Verhalten.
D
ie eindrucksvollste Neuheit aus
dem Bionic Learning Network –
dem Verbund von Festo mit namhaften Hochschulen, Instituten
und Entwicklungsfirmen – ist zweifellos
der FinGripper. Als innovativer Greifer ist
er die perfekte Ergänzung zum BionicTripod und ein gelungenes Beispiel für die
konsequente Ableitung bionischer Konstruktionsprinzipien für eine effiziente
und flexible Automation. Der FinGripper
zeichnet sich vor allem dadurch aus,
dass er adaptiv greifen kann. Das heißt,
er passt sich flexibel an den Gegenstand
an, den er aufnehmen soll.
Vorbild Fischflosse
Der Greifer basiert auf dem FinRay®-Prinzip, das erstmals nun in der Automation
zum Einsatz kommt. Hierunter versteht
man die Reaktion des seitlichen Drucks
mit Gegendruck – vergleichbar mit der
Funktionsweise einer Fischflosse. Übt
Der FinGripper – ein innovativer Greifer – ist die perfekte Ergänzung zum BionicTripod und ein gelungenes Beispiel für eine konsequente Ableitung bionischer
Konstruktionsprinzipien in die Automation.
man auf die Schwanzflosse Druck aus,
so bewegt sie sich entgegen der einwirkenden Kraftrichtung. Auf diese Weise
löst der FinGripper auch schwierige Handhabungsaufgaben und kann zerbrechliche
oder unregelmäßig geformte Gegenstände wie Glühlampen sowohl aufnehmen als auch sicher absetzen.
Intelligentes, adaptives Greifen erspart
aufwendige Konstruktionsschritte in der
Handhabungstechnik – zum Beispiel beim
Sortieren von Produkten mit unterschiedlicher Größe und Konturen in der Lebensmittelindustrie. Auch für druckempfindliche Bauteile, die man ohne Beschädigung
bewegen und platzieren muss, ist der
FinGripper ideal nutzbar. Bei herkömmlichen Greifern sind Verletzungen der zu
transportierenden Teile häufig vorprogrammiert. Der FinGripper passt sich dagegen
der äußeren Form an, ohne zu viel Druck
aufzubauen.
Der BionicTripod und der FinGripper lassen sich demnach einfach und schnell an
die Applikation anpassen. Der leichtgewichtige Greifer benötigt sehr wenig Energie und keine steife und robuste Anschlusskonstruktion – ein absolutes
Alleinstellungsmerkmal.
AquaPenguin
Der AquaPenguin und der AirPenguin sind
zwei weitere biomechatronische Entwicklungen von Festo. Ihre natürlichen Vorbilder stellen eine Besonderheit im Vogelreich dar: Sie können nicht fliegen, sind
im Wasser aber höchst agil. Im Vergleich
zu den besten technischen Strömungskörpern besitzt der spindelförmige Pinguinkörper einen um 20 – 30 % niedrigeren
Strömungswiderstand. Dazu liefern die
elastisch verformbaren Flügelflächen
einen hohen Schubwirkungsgrad. Beides
zusammen führt zu einem erstaunlich geringen Energieverbrauch.
Das dachte sich auch das Team vom Bionic Learning Network von Festo und konzipierte die AquaPenguins – autonome
Unterwasserfahrzeuge. Wie natürliche
Pinguine verfügen die mechatronischen
Pinguine über eine strömungsgünstige
Form. Mit Flügelantrieb sowie mit beweglichen Kopf- und Schwanzelementen können sie auf engstem Raum manövrieren,
auf der Stelle wenden und, anders als ihre
biologischen Vorbilder, sogar rückwärts
schwimmen. Ausgerüstet mit 3D-Sonar,
kommunizieren sie in der Gruppe sowohl
untereinander als auch mit der Umwelt
und können so Kollisionen vermeiden.
AirPenguin
Pinguine haben im Laufe der Evolution das
Fliegen zwar verlernt, das Bionic Learning
Network hat ihren künstlichen Verwandten das Fliegen wieder beigebracht. Die
AirPenguins sind autonom fliegende
Objekte mit kollektivem Verhalten. Un-
2.2009 trends in automation
Kompass 20 21
–
BionicTripod
Der FinGripper umschließt die zu greifende Glühbirne ähnlich wie eine Hand, nutzt dabei aber einen
bionischen Effekt, der aus der Bewegung einer Fischschwanzflosse abgeleitet ist.
Der Arbeitsraum des BionicTripod von Festo
wird im Vergleich zur herkömmlichen TripodAnordnung um ein Vielfaches erweitert, so
sind z.B. auch Pick-and-Place-Anwendungen
mit einem 90-Grad-Versatz möglich.
Drei pyramidenförmig angeordnete
Glasfaserstäbe – ausgesteift durch
Querverbindungen – bilden den
„Rumpf“ des BionicTripod. Das Einziehen und Ausfahren der Stäbe lenkt die
Konstruktion in jede Richtung. Die Linearachse EGC und der EMMS Antrieb
von Festo sorgen dafür, dass die elektrische Ansteuerung und Auslenkung
schnell und präzise stattfinden. Die
Steuerung erfolgt über die bewährte
Robotik-Steuerungssoftware CMXR,
die statt mechanischem Wechsel eine
Positionseingabe am Rechner ermöglicht. Damit baut der neue Tripod sehr
leicht und verbraucht so deutlich weniger Energie.
sichtbare Ultraschall-Sendestationen erfassen den definierten Luftraum, den die
Pinguin-Schar erkunden kann – nach vereinbarten Regeln oder auf eigene Faust.
AquaPenguin und AirPenguin sind BionikModelle, aus denen sich auch handfeste
Nutzen für die Automatisierungstechnik
ableiten lassen. So kann die Rumpf- und
Schwanzkonstruktion der Pinguine in der
Automation als flexible Tripod-Anordnung
eingesetzt werden und erschließt der
Handhabungstechnik neue Anwendungsfelder.
Bionik ist eine echte (R)Evolution
In der Automation werden Flexibilität,
Energieeffizienz und Leichtigkeit in Bezug
auf die zu bewegende Masse immer wichtiger. Die Natur zeigt, wie man mit einem
Minimum an Energieverbrauch ein Maximum an Leistung erzielt. Mit Hilfe der Bionik detektiert und entwickelt Festo neue
Technologien, um die Automatisierungstechnik noch effizienter zu gestalten.
Bionische Prinzipen haben in der Factory
Automation noch ein großes Potenzial –
beispielsweise bei autonomen, flexiblen,
adaptiven und selbstregulierenden Prozessen. Neben der Greifertechnologie gehören zum Beispiel die Sensorik oder die
Regelungstechnik zu den weiteren möglichen Anwendungsgebieten. Auf dem
Weg zu dezentralen, selbststeuernden
und selbstorganisierenden Systemen
dient die Natur als Inspiration. Sie zeigt
dem Maschinenbau neue Wege. is 2.09-1
AirPenguin
is 2.09-2
AquaPenguin
is 2.09-3
BionicTripod
Mechatronic Motion Solutions
Clever kombinieren
Ob Pneumatik, Elektrik oder Servo-Pneumatik: Jede Antriebstechnologie hat Ihre
spezifischen Vorzüge und Einsatzgebiete. Die durchdachte Kombination der drei Technologien – Mechatronic Motion Solutions – sorgt dafür, dass die Produktion rund
läuft und die Kosten im Rahmen bleiben. Dies gilt auch für den Einsatz von Linearmotorantrieben.
Ein umfangreiches Produktportfolio deckt alle geforderten Bewegungsarten ab.
2.2009 trends in automation
Impulse 22 23
–
M
echatronic Motion Solutions
macht jetzt möglich, was nicht
vorhandene oder inkompatible Schnittstellen bisher verhinderten: die freie Wahl des Antriebssystems und damit eine technologieneutrale
Automatisierung aller Bewegungsarten
aus Komponenten, Modulen und Systemen – ganz gleich, welche Steuerungsumgebung vorgegeben ist. Alle pneumatischen und elektrischen Antriebe haben
passende Mechanik-, Energie- und Datenschnittstellen. Abgestimmte Softwarepakete ermöglichen zudem eine sichere
Auslegung und Konfiguration – von der
Auslegung einzelner Komponenten bis hin
zur Inbetriebnahme komplexer Systeme.
Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Technologien in einem System kombinieren, das nicht nur die jeweilige Automatisierungsaufgabe optimal erledigt,
sondern auch ein Maximum an Wirtschaftlichkeit gewährleistet.
Für alle Bewegungsarten
die passende Lösung
Das umfangreiche Produktportfolio von
Mechatronic Motion Solutions deckt mit
Linear- und Drehantrieben, Greifern und
Vakuumtechnik alle geforderten Bewegungsarten und nahezu alle Performance
Anforderungen bei Handhabungsaufgaben ab:
• Elektromechanische und elektrische
Positioniersysteme
• Portalachsen mit Zahnriemen- oder
Spindelantrieb, Auslegerachsen
• Skalierbare Motor- und ControllerKombinationen
• Komplexe Motion-Control-Lösungen mit
umfangreichem Schnittstellenportfolio
• Drehen und Schwenken mit Winkeln
von bis zu 360°
• Greifervielfalt in Bezug auf Bauart und
Leistung
• Vakuumerzeugung vor Ort und Sauggreifer für alle Fälle
Alle Komponenten sind beliebig miteinander kombinierbar. Einheitliche Schnittstellen machen es möglich.
Wie viel Wertschöpfung soll es sein?
Mechatronic Motion Solutions unterstützt
die Kunden in ihrem Bestreben, sich auf
die eigene Kernkompetenz zu konzentrie-
ren und die internen Prozesse zu optimieren. Weitere Vorteile: Die Kunden können
komplette Systemleistungen einkaufen
und die Time to Market generell verkürzen.
Eigenbau …
Der Anwender bestimmt dabei, wie weit
die Kooperation mit Festo gehen soll. So
kann er aus standardisierten Komponenten, Baugruppen und Modulen die für ihn
passenden Komponenten wählen und
diese selbst zu Ein- oder Mehrachssystemen kombinieren. Dabei sind speziell
darauf abgestimmte Software Tools wie
PositioningDrives oder die FCT-Software
behilflich. Sie ermöglichen schnelle, systematisch passgenaue und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Lösungen. Selbstverständlich ist es bei dieser
Vorgehensweise auch möglich, einzelne
Komponenten, wie beispielsweise einen
Linearantrieb, mit dem Motor eines anderen Herstellers zu kombinieren.
… oder einbaufertiges Handling?
Die Alternative zum Eigenbau sind fertig
montierte, anschlussfertige und geprüfte
Subsysteme, die nach Kundenvorgaben
Wie Linearmotoren funktionieren
Bei einem herkömmlichen Elektromotor (Drehstrommotor) dreht sich ein Eisenteil
mit ausgeprägten Polen immer mit. Linearmotoren folgen demselben Funktionsprinzip wobei die ursprünglich kreisförmig angeordneten elektrischen Erregerwicklungen auf einer ebenen Strecke angeordnet sind. Der „Läufer“, der im Drehstrommotor
rotiert, wird beim Linearmotor von dem längs bewegten Magnetfeld über die Fahrstrecke gezogen. Theoretisch kann aus jedem Elektromotor durch aufsägen und
auswälzen ein Flachbett Linearmotor erzeugt werden.
Beim Linearmotor-Zylinder DNCE-LAS bilden alle erforderlichen Komponenten wie Linearmotor, Messsystem, Führung und Referenzschalter eine einsatzbereite Achse.
erstellt werden. Der erste Schritt dazu
ist das Gespräch mit Festo: Gemeinsam
erarbeitet der Kunde mit den Festo Experten Ansätze für eine optimale Gesamtlösung und erhält darauf ein detailliertes
Angebot. Nach Auftragserteilung konstruiert Festo das Ein- oder Mehrachssystem,
überprüft anschließend die Funktion und
stellt sicher, dass alle geforderten Eigenschaften vorhanden sind. Auf Wunsch er-
Standardpneumatik
Die Führungsachse DFME- LAS lässt sich per Festo Configuration Tool einfach
konfigurieren und in Betrieb nehmen.
folgt im letzten Schritt die Integration und
Inbetriebnahme von kompletten Subsystemen direkt in der Maschine des Kunden.
Linarmotorantriebe –
Meister der Beschleunigung
Eines der technologischen Highlights innerhalb von Mechatronic Motion Solutions sind die Linearmotorantriebe. Mit
Beschleunigungswerten von 125 m/s sind
Servopneumatik
Zahnriemen
sie genau die richtigen Aktoren für hohe
Dynamik bei höchster Präzision – wie sie
etwa in der Photovoltaik, Medizintechnik,
Elektronik oder Kleinteilemontage, z. B.
in der Uhrenindustrie, notwendig sind.
Die neuen elektrischen Linearmotorantriebe ELGL-LAS, DNCE-LAS und DFMELAS beschleunigen um mehr als das Eineinhalb- bis Vierfache anderer elektri-
Gleitgewindetrieb
Last
Hub
Geschwindigkeit
Beschleunigung
Genauigkeit
Geräusche
Steifigkeit
Kosten (TCO)
Flexibilität
Leistungsdichte
Jede Achstechnologie hat ihre spezifischen technischen Eigenschaften. Mechatronic Motions Solutions
lässt dem Anwender die freie Wahl. Je nach den Hauptanforderungen der Anwendung wählt er die am
besten geeignete Achsentechnik aus.
Kugelgewindetrieb
Linearmotor
2.2009 trends in automation
Impulse 24 25
–
„Bei Linearmotorzylindern von
Festo sind alle
erforderlichen
Komponenten wie
Linearmotor, Messsystem,
Führung und Referenzschalter bereits integriert. Montieren, anschließen, parametrieren und das Startsignal
geben – fertig!“
Jürgen Kühnle, Produktmanagement Electric Drives
Die Luftlagerung mit magnetischer Vorspannung macht die ELGL-LAS präzise,
steifer und unempfindlich gegenüber trockenen Schmutzpartikeln. Damit ist
sie verschleißarm und wartungsfrei.
scher und pneumatischen Antriebe. Sie
sind auch zwei- bis dreimal dynamischer
als elektrische Antriebe mit Gewindeoder Riementriebe. Und das bei einer Genauigkeit von 10μm. Damit sind die Linearmotorachsen für kurze Montagezeiten
prädestiniert, denn dabei kommt es nicht
nur auf hohe Geschwindigkeiten, sondern
vor allem auf eine hohe Dynamik an.
Alle drei Linearmotorachsen gibt es einsatzbereit als Komplettsystem – inklusive
des Motorcontrollers SFC-LACI bzw.
CMMP-AS zur freien Einstellung von Geschwindigkeit, Kraft und Position mit unterschiedlichen Anschlüssen wie I/O oder
Feldbus und der Inbetriebnahme-Software Festo Configuration Tool FCT. In die
Linearmotorachsen sind alle erforderlichen Komponenten, nämlich Linearmotor,
Messsystem, Führung und Referenzschalter, integriert. Auf diese Weise müssen
die Achsen nur noch komplett in die Anwendung eingebaut werden – eine aufwändige Montage der Einzelkomponenten ist nicht mehr nötig.
Mit Linearmotorzylindern dynamisch
und präzise führen
Der DNCE-LAS ist ein elektrischer Linearmotorzylinder speziell für kleine Lasten.
Mit ihm sind Positionierungen über kurze
Hübe bei weniger als 20 Millisekunden
möglich. Bis auf eine Längsseite entsprechen alle mechanischen Schnittstellen
der Pneumatikzylinder-Baureihe DNC.
Die geführte Version, die elektrische Führungsachse DFME-LAS, bietet höchste
Präzision beim Positionieren und eine
exzellente Dynamik für kleine Lasten.
Bei beiden Varianten enthält das Zylindergehäuse eine Führung mit integrierter
Fettreserve. Damit sind die Zylinder wartungsfrei und haben eine lange Lebensdauer. Auch die Schnittstellen sind identisch zu den pneumatischen Pendants
und fügen sich damit nahtlos in den mechatronischen Mehrachsbaukasten von
Festo ein. Auf diese Weise werden hunderte freier Kombinationen möglich –
sowohl mit anderen elektrischen, pneumatischen und servopneumatischen Antrieben als auch mit Komponenten zum
Greifen, Fügen, Drehen und Positionieren.
Ebenfalls kein Problem: die Entwicklung
kompletter einbaufertiger Handhabungssysteme.
Luftgelagerte Achse –
ohne Gleitreibung bewegen
Das Flaggschiff der Linearmotorachsen ist
die luftgelagerte ELGL-LAS. Hier erzeugen
Dauermagnete eine starke Anziehungskraft zwischen Wagen und Basis. Die
Druckluft wird zwischen die Magnete und
die Basis geleitet. Das daraus resultierende Luftkissen bildet eine Gegenkraft
zur Anziehungskraft der Magnete mit dem
Ergebnis, dass der Laufwagen abhebt und
sich ohne Gleitreibung bewegen lässt.
Die Achse positioniert sowohl horizontal
als auch vertikal mit hoher Dynamik. Auf
ihr können mehrere Laufwagen montiert
werden, die sich unabhängig voneinander
bewegen.
Die Integration von Linearmotoren in das
System Mechatronic Motion Solutions
ermöglicht es Anwendern, auch bei Anwendungen, die extrem hohe Beschleunigungswerte erforderlich machen, ein
optimales Verhältnis von eingesetzter
Technologie zu Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Denn wenn es um extrem hohe
Beschleunigungswerte deutlich über
100 m/s geht, gibt es zu Linearmotoren
keine Alternative. Die Grenzen liegen bei
30 m/s für die Pneumatik, bei 50 m/s für
Spindelantriebe und bei 100 m/s für
Zahnriemenantriebe. is 2.09-4
Poster „Intelligent automatisieren“
Schwerpunkt Logistikoptimierung
Kosten senken
bei den Kleinteilen
Schläuche, Verschraubungen und andere Pneumatik-Zubehörteile stehen selten im Licht
der Aufmerksamkeit. Wenig beachtet liegen sie in Kleinteilelagern oder gar in den Werkstätten der Instandhalter. Dabei schlummern hier beachtliche Einsparpotenziale. Mit maßgeschneiderten Dienstleistungen hilft Festo seinen Kunden, Logistik-Kosten zu senken, ohne
Fehlmengen zu riskieren.
Fehlgriffe minimieren: Spezielle Etiketten von Festo mit eindeutigen
Abbildungen erleichtern die Produktidentifikation im Lager.
2.2009 trends in automation
Impulse 26 27
–
Z
ubehörprodukte von Festo wie
Verschraubungen und Schläuche
sind im Vergleich zu anderen Artikeln, die Anlagenbetreiber in
ihrem Lager verwalten, nicht besonders
kostspielig. Wenn diese sogenannten CMaterialien jedoch nachbestellt werden
müssen, verursachen sie dieselben Prozesskosten wie A- oder B-Teile. Festo bietet daher ein Servicepaket an, das die
Logistik-Kette für Zubehörteile wesentlich
verbessert und die Lagerhaltungskosten
deutlich senkt. Das beginnt bei der Planung der optimalen Bestellmengen und
optimalen Bestellzyklen, geht über das
Erstellen aussagekräftiger Lageretiketten
und reicht bis zu einem beschleunigten
und fehlerfreien Beschaffungsprozess.
Festo Logistik-Optimierungsservice
Der Festo Logistik-Optimierungsservice
ist eine in drei Module eingeteilte, Produktbegleitende Serviceleistung, welche
die Prozesskosten in der Beschaffung reduziert und die Prozesssicherheit maximiert. Im ersten Schritt untersucht ein
Festo Experte zusammen mit dem Anwender die Bestellhistorie des jeweiligen
Arbeitsbereiches. Er identifiziert Bestellzyklen, Bestellmengen und Artikelspektrum und erstellt anschließend eine Analyseliste mit allen Produkten und dem
tatsächlichen Bedarf.
Analyse des Bestellverhaltens
Auf Basis der Liste lässt sich unter anderem die Produktvarianz merklich verrin-
gern. Der Kunde kann auf einen Blick erkennen, welche Produkte nicht oder kaum
verwendet werden, und sie anschließend
aus dem Bestellportfolio entfernen bzw.
durch andere Produkte ersetzen. Und
auch die Bestellmenge und die Bestellzyklen der einzelnen Artikel lassen sich optimieren. Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht, welche Einsparpotenziale in
den Prozesskosten schlummern: So verursachten bei einem Kunden 45 Bestellungen eines Standard-Schalldämpfers mit
einer durchschnittlichen Bestellmenge
von 6 Schalldämpfern vier Mal höhere
Prozesskosten als 10 Bestellungen mit
einer durchschnittlichen Bestellmenge
von 30 Stück.
Optimierter Bestellprozess
In einem mit Festo Lageretiketten strukturierten Lager ist das Nachbestellen ganz
einfach. Ein Werker liest mit Hilfe eines
Scanners den Barcode auf der Lagerkiste
des zu bestellenden Artikels ein. Die Bestellnummer wird zusammen mit der optimalen Bestellmenge erfasst und anschließend über eine Docking-Station oder eine
USB-Schnittstelle je nach Scannertyp in
den Festo Online-Shop eingelesen. Falschbestellungen sind so gut wie ausgeschlossen. Die Ware kann nun ohne Verzögerung ausgeliefert werden und der
Kunde profitiert von einem schlanken,
kostenreduzierten und fehlerfreien Bestellprozess.
Kundenspezifische Lageretiketten
Die Analyse und die anschließende Optimierung von Produktspektrum und Bestellverhalten liefern den Input für spezielle Festo Lageretiketten. Auf diesen
sind die optimale Bestellmenge und alle
für den Kunden und Festo wichtigen Informationen fixiert. Barcodes machen die Informationen maschinenlesbar. Die Kodierung ist in allen gängigen Barcode- und
Landesprachen möglich, weshalb die
Integration in bestehende Lager-Logistiksysteme des Anwenders kein Problem
darstellt. Die Etiketten tragen ein Produktfoto, so dass die Produktidentifikation im Kleinteile-Lager wesentlich
erleichtert wird. Die Fehlerquote durch
falsche Produkteinlagerung oder
-entnahme sinkt so beträchtlich.
Mit dem Festo Logistik-Optimierungsservice lassen sich somit Kosten und
Aufwand für Nachbestellungen von Kleinteilen deutlich reduzieren. Gleichzeitig
stellen Anwender sicher, dass die Kleinteile, die sie gerade benötigen, immer in
ausreichender Stückzahl und am richtigen
Lagerplatz zur Verfügung stehen. Diese
Vorteile haben sich inzwischen herumgesprochen: Zahlreiche Festo Kunden in
Deutschland, Österreich, Belgien, Finnland, Norwegen, Schweden, USA, Irland,
Polen und Australien setzen den Service
mit großem Erfolg ein. Kostentreiber aus dem Lagerbestand verbannen: Der Festo Fachberater analysiert gemeinsam mit dem Kunden das verwendete Kleinteilespektrum sowie das
Bestellverhalten und hilft, Beschaffungskosten zu senken.
www.festo.de/flos
Sofort online: Über eine Docking-Station oder eine USBSchnittstelle werden die Bestelldaten aus dem Barcode-Scanner
in das Online-Bestellsystem von Festo eingelesen.
Sicherheitstechnik – Teil 2
Schritt für Schritt
zu mehr Sicherheit
Der Countdown läuft: Bis Jahresende müssen alle Unternehmen
des Maschinen- und Anlagenbaus die neue Maschinenrichtlinie
umsetzen. Höchste Zeit also, die Anforderungen der Richtlinie
abzuarbeiten. Gefahren in Produktionsanlagen müssen u. a. durch
technische Schutzmaßnahmen reduziert werden. In unserer Artikelserie zeigen wir Ideen für die Umsetzung unterschiedlichster
l5
Sicherheitsfunktionen auf.
du
Mo
l4
du
Mo
l3
du
Mo
l2
du
Mo
l1
du
Mo
Am Beispiel dieser Musteranlage informiert Festo über Lösungen für Sicherheitsanforderungen
an unterschiedlichen Modulen einer Anlage.
D
ieses Jahr wird es ernst. Ende Dezember tritt – ohne Übergangszeitraum – eine neue Maschinenrichtlinie in Kraft. Die Richtlinie
muss von allen Unternehmen eingehalten
werden, die im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) Maschinen in Verkehr bringen. Das neue europäische Gesetz enthält
2.2009 trends in automation
Impulse 28 29
–
Auslöseereignis
Eingang
Logik
Antrieb
Ausgang
Was löst die
Sicherheitsmaßnahme aus?
Gerät, das die
Auslösesituation
erkennt
Gerät, das das
Signal sicher verarbeitet
Gerät, das die gefahrbringende Bewegung
sicher ansteuert
Zum Beispiel
• Annäherung an
eine Gefahrenstelle
• Öffnen einer
Schutztür
• Lichtschranke
• Schutztür
• Trittmatten
• Not-Aus
• Fehler
• Laserscanner
• Kamera
• Hartverdrahtung
• Sicherheitsrelais
• Sicherheits-SPS
• Pneumatische
Steuerung
• Pneumatische
• Elektrische
• Hydraulische Energie
Ablauf bei Umsetzung einer Sicherheitsfunktion.
Modul 1:
Materialzufuhr
Trägermaterial und Beschichtungsmaterial werden von zwei Rollen abgewickelt und
der Beschichtungsstation zugeführt.
Modul 2:
Beschichtungsstation
Die beiden Bahnen werden durch eine Rolle aufeinander gepresst. Beispielsweise durch
Wärmezufuhr oder Auftragen von Klebstoff erfolgt die Beschichtung. Eine weitere Rolle
fixiert die Verbindung.
Modul 3:
Schneidestation
Die fixierten Bahnen werden in Einzelelemente geschnitten und vereinzelt.
Modul 4:
Formgebungsstation
Aus den vereinzelten Platten werden mittels auswechselbarer Stanzwerkzeuge unterschiedliche Formen ausgestanzt. Eine weitere mögliche Anwendung wäre das Bedrucken
des Materials.
Modul 5:
Palettier- und Verpackungsstation
Ein Handhabungssystem stapelt die Platten. Ist der Stapel voll, wird er zur Verpackungsstation verschoben. Die Verpackungsfolie wird von Hand an den Stapel angelegt und
dann, ausgelöst durch die Zweihandbedienung, automatisch eingewickelt.
zahlreiche Neuregelungen für die Dokumentation, für die CE-Kennzeichnung und
vor allem für unvollständige Maschinen.
Das Problem, vor dem viele Maschinenbauer nun stehen, ist, dass sie nicht sicher sein können, ob ihre gegenwärtigen
Sicherheitskonzepte dem Stand der künf-
tigen Anforderungen entsprechen. Es ist
unter anderem notwendig, eine Risikobeurteilung sowohl für Maschinen als auch
für unvollständige Maschinen durchzuführen. Als risikomindernde Maßnahmen
müssen konstruktive, technische und informative Schutzmaßnahmen umgesetzt
werden. Für den Nachweis der techni-
schen Schutzmaßnahmen sind oft umfangreiche Berechnungen notwendig.
In Teil zwei unserer Artikelserie zum
Thema Sicherheitstechnik informieren
wir ausführlich über Möglichkeiten der
Risikominderung bei Modul 3 und 4 der
Beispielanlage, die wir im ersten Teil
der Serie vorgestellt haben.
Quetschen
Stoßen
Einziehen/Einzugsstelle
Schneiden
Entlüften von
Anlagenteilen
In Modul 3 stellen die Bewegungen der Antriebe in der Schneidestation eine Gefahrenquelle
für den Werker dar.
Sicherheitsfunktion „Sicheres Entlüften“ als
Integrationslösung: Vorgefertigte VentilblockModule entlüften bei Not-Aus die sicherheitskritischen Bereiche der Anlage.
Technische Schutzmaßnahmen
Die Illustration zeigt einige Gefahren, die
bei unterschiedlichen Betriebsarten typischerweise auftreten können. Die Darstellung erhebt jedoch keinen Anspruch auf
Vollständigkeit. Sind alle konstruktiven
Maßnahmen erschöpft, ist es die Aufgabe
des Konstrukteurs, technische Schutzmaßnahmen (Sicherheitsfunktionen) umzusetzen. Die Umsetzung der Sicherheitsfunktion mit Sensor, Logik und Ausgängen ist dabei immer ähnlich.
Anhalten, Halten, Blockieren der Bewegung
Modul 4: Vertikale Bewegungen in einer Produktionsanlage bergen für den Werker häufig die
Gefahr des Quetschens.
Schneidestation der Beispielanlage
An der Schneidestation wird beschichtete
Kunststofffolie in Einzelelemente geschnitten und vereinzelt. Der Bediener
gibt die Größe der zu schneidenden
Rechtecke ein, ein Messer auf einem X-YPortal schneidet das Material. Bei diesem
Vorgang treten zwei potenzielle Gefährdungen auf: Schneiden und Stoß. Der
Werker kann sich zum einen an dem
schnell hin und her bewegenden Messer
verletzen, zum anderen können die
schnellen Bewegungen des X-Y-Portals
Stoßverletzungen an Händen, Armen und
2.2009 trends in automation
Impulse 30 31
–
Sicheres Entlüften: Wenn es darum geht, ganze Prozesse zu sichern, ist das Druckaufbau- und Entlüftungsventil MS6-SV das Sicherheitsbauteil der Wahl.
Oberkörper verursachen. Aufgabe des
Konstrukteurs ist es nun, geeignete Sicherheitsfunktionen zu definieren und
mit Hilfe der EN ISO 13849-1 umzusetzen.
Sicheres Entlüften
Wie kann an dem beschriebenen Modul
die geforderte Risikominderung realisiert
werden? Ein Vorschlag ist, die Station mit
einer trennenden Schutzeinrichtung mit
Wartungstür in Kombination mit einem
Integrations-Ventilblock „Sicheres Entlüften“ auszustatten. Wird dir Schutztür
geöffnet, schaltet die vorinstallierte, funktionsgeprüfte Systemlösung von Festo
die Antriebe zuverlässig energiefrei. So
könnte beispielsweise ein Materialstau
sicher entfernt werden.
Eine zweite Möglichkeit wäre ein Be- und
Entlüftungsventil vom Typ MS6-SV von
Festo. Das Ventil entlüftet bei Not-Aus in
sicherheitskritischen Bereichen einer Anlage. Die Entlüftungsleistung ist dabei mit
9000 Litern pro Minute 1,5-mal so hoch
wie die Belüftung. Durch die redundante
zweikanalige Konstruktion des Ventils
Sowohl die Bremseinheit mit Zylinder der Baureihe
DNCKE-S als auch die Bremseinheiten KEC-S sind als
Halteeinrichtung und als Bremse für den Einsatz in
sicherheitsrelevanten Steuerungen zugelassen.
wird eine so genannte Einfehlersicherheit
erreicht. Selbst bei Auftreten eines Fehlers im Ventil entlüftet die Anlage sicher.
Bei dieser Lösung ist der Durchfluss im
Gerät fix, der Ventilblock ermöglicht variablen Durchfluss.
Bremsen und Anhalten
In Modul 4 der Beispielanlage ist eine
ganze Reihe von Anwendungen wie beispielsweise das Bedrucken des Materials,
das Ausstanzen von Formen oder eine
Teststation für das Material denkbar. Gemeinsam haben diese Stationen eine vertikale Bewegung, die die Gefahr des Quetschens in sich birgt. Um Verletzungen zu
vermeiden, wird an solchen Stationen
häufig die Sicherheitsfunktion „Anhalten
einer Bewegung“ umgesetzt.
Bremseinheiten und Klemmpatronen für
die Antriebe können diese Funktion erfüllen. Ganz gleich ob Energieausfall,
Zwischenstopps für Wartungstätigkeiten
sowie Druckaus- oder -abfall: Innerhalb
genau definierter Toleranzen bremsen
und halten Bremseinheiten vom Typ
KEC-S Bewegungen von Festo Antrieben –
und zwar durch ein Klemmelement, das
mittels Federkraft auf eine Rundstange
wirkt. Diese Funktion erfüllen die Bremseinheiten auch über längere Zeit und bei
wechselnden Belastungen, unabhängig
von Schwankungen des Betriebsdrucks
und unbeeinflusst von Leckagen.
In der nächsten Ausgabe schließen wir
die Artikelserie ab. Dort berichten wir
unter anderem über Schutzmaßnahmen
für Modul 5 der Beispielanlage, einer
Palettier- und Verpackungsstation. is 2.09-5
Poster Safety@Festo
is 2.09-6
Leitfaden Sicherheitstechnik
Integrationstechnik
Maximale Leistung
auf kleinstem Raum
Mit der Integrationstechnik realisiert Festo bauraumoptimierte Systemlösungen,
die sich perfekt in die Anlagenumgebung einfügen. Robuste Polyurethan-, Aluminiumprofile oder Aluminiumblöcke ersetzen dabei den aufwändigen, konventionellen
Aufbau mit vielen Verschlauchungen und Verbindungsteilen.
I
ntegrationstechnik wird überall dort
eingesetzt, wo es auf optimierten
Bauraum, schnelle Installation und
unkomplizierte Wartung oder auch auf
ein aufgeräumtes Design ankommt. Anstelle der zahlreichen Verschlauchungen
und Verbindungsteile, die typisch für einen
konventionellen Aufbau sind, kommen
bei integrierten Lösungen robuste Polyurethan-Kanalplatten, Aluminiumprofile
oder Aluminiumblöcke zum Einsatz. Selbst
pneumatische Funktionen wie Wegeventile, Drosselventile oder Vakuumdüsen
lassen sich direkt in kundenspezifische
Konstruktionen integrieren. Maßgeschneiderte Blechkonstruktionen und Sondergehäuse runden das Angebot ab.
Fünf Optionen zur Auswahl
Vom Eigenbau bis hin zur direkten Integration in die Maschine stehen den Kunden, je nach Bedarf und Individualisierungsgrad, verschiedene Möglichkeiten
zur Verfügung:
1. Eigenbau:
Der Kunde kauft die einzelnen Komponenten und baut seine Baugruppe
selbst.
2. Einbaufertige Pneumatik:
Festo baut, verschlaucht und prüft die
Baugruppe. Auf Wunsch übernimmt
Festo auch den Einbau.
3. Integrationstechnik:
Besteht aus:
• Einzelkomponenten
• einer Aluminium Montageplatte
• einer Kanalplatte aus PolyurethanHartintegralschaumstoff.
Eine Verschlauchung zwischen den einzelnen Komponenten entfällt komplett.
Somit wird deutlich an Platz eingespart.
Ca. 40 % im Vergleich zur einbaufertigen
Pneumatik.
4. Optimierte Integrationstechnik:
Erweiterung der Integrationstechnik um
mehrere Kanalplatten unter der Montageplatte. Damit sind nochmals Platzeinsparungen um weitere 45 % möglich.
5. Direktintegration:
Hier wird die komplette Baugruppe in
das Maschinengestell eingepasst. Dies
spart im Idealfall 75 % Platz gegenüber
der herkömmlichen Schaltschranklösung. Ein weiterer Vorteil ist zudem,
dass alle Komponenten sowie die pneumatischen und mechanischen Schnittstellen vom Maschinengehäuse geschützt sind. Dadurch wird die Sicherheit und Lebensdauer erheblich gesteigert. Die Maschine erhält zudem ein
ansprechendes Design.
Was macht
Integrationstechnik
interessant?
Festo bietet mit der Integrationstechnik kostenoptimierte Lösungen,
die passgenau auf die Wünsche und
Anforderungen der Anwender zugeschnitten werden. Die Anwender
profitieren so von einer ganzen
Reihe an Vorteilen:
• Maßgeschneidertes Design
• Kleiner Bauraum und geringes
Gewicht
• Leichte und schnelle Installation
• Wartungsfreundlichkeit
• Professionelles Erscheinungsbild
• Wettbewerbsvorsprung durch
eine exklusive Lösung
• 100 % geprüfte Einheit
• „Plug & Work“
2.2009 trends in automation
Impulse 32 33
–
Integrationszylinder
für Werkzeugwechsel
Integrationstechniklösung für Roboterarm
mit Sondergehäuse
In vier Schritten zur fertigen Lösung
Kompetente und erfahrene Spezialisten
betreuen die Kunden von der Planungsphase bis zur Lösung:
1. Der Kunde übermittelt die Aufgabe an
Festo – mit Bildern, Skizzen, Schaltplänen und CAD-Modellen.
2. Ein Ansprechpartner von Festo, der alle
Projektphasen betreut, nimmt Kontakt
auf und bespricht die Details. Auf
Wunsch kommt der Ansprechpartner
auch zum Kunden, um die Einzelheiten
des Projekts vor Ort aufzunehmen.
3. In enger Abstimmung mit dem Kunden
entwickelt Festo das System Schritt für
Schritt und erstellt anschließend ein individuelles Angebot.
4. Festo stellt dem Kunden einen Prototyp
zum Test und zur technischen Freigabe
zur Verfügung. Nachdem etwaige Änderungswünsche umgesetzt sind, steht
das einbaufertige System bereit. Optimierte Intergrationstechnik mit vier PolyurethanPlatten. Dadurch entfällt die
konventionelle Verschlauchung.
„Mit Integrationstechnik
haben wir
schon oft
dazu beigetragen, dass
unsere Kunden ein
deutlich kompakteres
Maschinendesign oder
effektivere Prozessabläufe realisieren konnten.“
Tuncay Arici, Projektierung Anwendungsoptimierte Lösungen
is 2.09-7
Kundenindividuelle Lösungen
Schwerpunkt Tipps für mehr Effizienz
In der Krise vom
Partner profitieren
Gerade in schwierigen Zeiten gilt es, aus allen Geschäftsvorgängen das Maximum
herauszuholen. Festo zeigt an zehn Beispielen ( 1 bis 10 ) auf, wie das Unternehmen
seinen Kunden durch Best-Practice-Prozesse bares Geld spart: von kostensenkenden
Produktinnovationen über Software-Tools bis hin zur Logistik-Optimierung.
er versucht, den aktuellen
Wirtschaftsabschwung alleine zu bewältigen, kämpft
schnell auf verlorenem Posten. Eine stärkere Position in schwierigem
Marktumfeld beschaffen sich dagegen die
Unternehmen, die sich mit Partnern, Lieferanten und Kunden eng verzahnen und
gemeinsam den Weg zu optimalen Prozessen suchen. Festo hat sich zur aktuellen Marktsituation vieler Partnerunternehmen Gedanken gemacht und bietet
vor diesem Hintergrund einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, wie FestoKunden konkret Kosten senken können,
ohne die Qualität zu gefährden.
W
kömmlichen Produkten deutliche Einsparungen bei den Prozess- und Produktkosten versprechen. Ein Beispiel dafür ist die
neue selbsteinstellende Dämpfung (PPS)
für Pneumatikzylinder. In Festo Rundzylindern mit PPS führen Längsnuten an der
Zylinderinnenseite die Luft gezielt ab und
ermöglichen so ein sanftes Abdämpfen
bis in die Endlage. Diese Konstruktion
macht Schluss mit den manuellen Eingriffen am Zylinder und beschleunigt so die
Inbetriebnahme erheblich. Beispielsweise
verkürzte sich die Inbetriebnahmezeit
einer Paket-Sortieranlage mit 60 Stationen durch den Einsatz von PPS um fünf
Arbeitsstunden.
Kostensparende Produktinnovationen
So hat Festo eine ganze Reihe neuer 1
Produkte entwickelt, die gegenüber her-
Ebenfalls zu deutlichen Einsparungen
führen 2 Materialinnovationen wie die
neuen PEN-Schläuche. Dank neuer Mate-
2.2009 trends in automation
Impulse 34 35
–
Falsch spezifizierte Produkte verschwenden Zeit und Geld: Mit kostenfreien Auslegungs-Tools von
Festo liegen Anwender von vornherein richtig.
ideale Partner für einen solchen Schritt,
der bis zu 65 Prozent an Kosten für Verdrahtung und Arbeitszeit einspart.
Ein Gehäuse, viele Konfigurationen: Neue
Ventile der VB-Baureihe lassen sich flexibel
an geänderte Bedürfnisse anpassen.
rialtechnologie und optimiertem Fertigungsverfahren passen ihre Eigenschaften perfekt zu vielen Automatisierungsaufgaben.
Komplexität verringern
Festo hilft seinen Kunden auch dabei, mit
großer 3 Flexibilität auf sich rasch ändernde Kundenanforderungen reagieren
zu können. Die neue VB-Ventilbaureihe ist
ein gutes Beispiel hierfür. Sie besitzt ein
Basisgehäuse und eine große Vielfalt an
Konfigurationen für jeden Einsatzfall. Der
Kunde muss also nur noch ein Basisgehäuse am Lager haben, die Anpassungen
erfolgen durch bloßes Aufstecken der gewünschten Konfiguration.
Eine große Hilfe, um nicht überdimensioniert zu konstruieren, stellen die 4
Festo Software-Tools zur Auslegung dar.
So errechnet beispielsweise das Programm PositioningDrives schnell und
zuverlässig die exakten Belastungskennwerte für elektrische Antriebe. Das Konstruktionsprinzip „Luft nach oben“, das
bei den Betriebskosten vielerorts stark
zu Buche schlug, kann damit der Vergangenheit angehören.
Maschinen- und Anlagenbauer können
den aktuellen Konjunktureinbruch auch
dazu nutzen, Technologiesprünge umzusetzen, die bei einer Vollauslastung nicht
zu realisieren sind. Wer beispielsweise
noch nicht auf 5 Feldbus-Technologie
umgestiegen ist, kann dies jetzt meist
ohne Kapazitätsprobleme nachholen. Mit
seiner sehr großen Auswahl an Ventilinseln und Feldbusprotokollen ist Festo der
Dienstleistungen und einbaufertige
Lösungen
Die 6 Festo Energy-Saving-Dienstleistungen wie Druckluftanalyse oder die
Condition-Monitoring-Angebote auf der
CPX-Plattform helfen dabei, die Betriebskosten im Zaum zu halten. 7 Einbaufertige Lösungen schaffen zudem Kostenvorteile durch höhere Liquidität beim Anwender. Überhaupt bietet Festo mit seinem sehr 8 breiten und abgestuften
Produktangebot die Möglichkeit, Prozesskosten im Einkauf zu minimieren und von
zahlreichen zusätzlichen Services zu profitieren.
Vor dem Hintergrund des Kostendrucks
in allen Geschäftsbereichen wird auch
ein weiteres Dienstleistungsangebot von
Festo für viele Anwender attraktiv: der 9
Festo Logistic Optimisation Service. Lesen
Sie dazu den ausführlichen Beitrag auf
Seite 26 in diesem Heft.
Schulungen gezielt einsetzen
In Zeiten des Abschwungs sind die Budgets für Weiterbildung und Schulungen
erfahrungsgemäß besonders von Streichung bedroht. Kürzungen nach dem
Rasenmäherprinzip sind hier allerdings
nicht die beste Lösung. Schließlich müssen Unternehmen gerade bei schwierigen
Marktbedingungen ihre Prozesse ändern
und effizienter gestalten. Schulung kann
hierbei eine wichtige Rolle spielen. Festo
unterstützt daher seine Kunden hier mit
einem 10 Schulungsbedarf-Ermittlungsservice, der strategische und effiziente
Schulungsmaßnahmen identifiziert. is 2.09-8
Kosten senken – Qualität sichern
Land der Windmühlen: In den Niederlanden waren bis Ende des 19. Jahrhunderts mehr als 10.000 Windmühlen im
Einsatz.
2.2009 trends in automation
Synergien 36 37
–
Schwerpunkt Niederlande: Automatisierung im Agro-Business
Kleines Land –
große Effizienz
Die Niederlande gehören zu den am dichtesten besiedelten
Flächenstaaten der Welt. Dennoch ist das Land weltweit
einer der drei größten Exporteure von Agrarprodukten.
Möglich ist das nur mit höchster Effizienz – sowohl bei
Maschinen und Anlagen als auch bei der Bewältigung der
Wirtschaftskrise.
B
eim Krisenmanagement sind
die Niederländer äußerst konsequent. Als eines der ersten Länder haben die Niederlande einen
riesigen Rettungsschirm von 200 Mrd.
Euro für die Banken aufgespannt. Laut
der deutschen Außenhandelsagentur
German Trade & Invest liegt das „kleine“
Land damit noch vor Deutschland bei
den Hilfen zur Stabilisierung der Finanzmärkte. Und selbst bei der Verstaatlichung von Banken wie Fortis Nederland
und ABN Amro zögerten die sonst eher
als wirtschaftsliberal geltenden Niederländer nicht lange. Damit scheint die finanzwirtschaftliche Flanke für Geschäfte
mit niederländischen Unternehmen bis
auf weiteres abgesichert zu sein.
Die wertmäßig stärkste einheimische
Maschinenbausparte mit geschätzt mehr
als 3 Mrd. Euro Umsatz im Jahr und einem
bis zur Krise durchschnittlichen jährlichen
Wachstum von real 5 % sind Spezialmaschinen für die hochmoderne Landwirtschaft und Agrarindustrie. Das Spektrum
reicht von der biotechnologischen Zucht
über die Ernte bis hin zur Verarbeitung
und Verpackung von Nahrungsmitteln.
Weites Spektrum
Ein starker Player der Branche ist die Visser-Gruppe. Mit seiner über vierzigjährigen
Erfahrung kombiniert das Unternehmen
Module, wie Stapel- und Entstapelsysteme, Transport- und Handlingsysteme,
Verpackungsmaschinen, Palettierungseinheiten, Fördersysteme oder Kodier- und
Identifizierungssysteme, zu kompletten
Einheiten. Mit diesen Einheiten lassen
sich die unterschiedlichsten Produkte,
wie Obst und Gemüse, Pilze, Fische,
Fleisch, Schnittblumen, Getränke, Molkereiprodukte, Süßigkeiten, Backwaren
oder chemische und pharmazeutische Erzeugnisse, verarbeiten und verpacken.
Mehr als Windmühlen
Die Mechatronik ist der Treibstoff, der Festo und die niederländischen Maschinen- und Anlagenbauer zu intensiven Entwicklungspartnerschaften treibt – und das seit über 40 Jahren. Heraus kommen kreative Ideen wie beispielsweise
Melk- oder Apothekenroboter. Daneben zählt Festo Niederlande mit Sitz in Delft, der Stadt des königlichen OranjeGeschlechts, auch viele große Markenartikler wie Campina,
Heineken oder Philips zu seinen Kunden.
Ein ungeheures Potenzial steckt in der Automatisierung der
niederländischen Agrarindustrie, die einen Anteil von 20 %
am gesamten Export hält. „Tulpen aus Amsterdam“ ist nicht
nur ein Gassenhauer, sondern tatsächlich sind die Niederlande weltweit der größte Blumenexporteur. Das Sortieren
der Blumen übernehmen Handhabungsautomaten mit Komponenten von Festo.
„Auch die Automatisierung der Kuhställe schreitet kontinuierlich voran – trotz Wirtschaftsflaute“, erklärt Thomas Pehrson,
Geschäftsführer von Festo Niederlande. Lely ist hier Marktführer – dank seines zuverlässigen Melkroboters, der mit
einem servopneumatisch betriebenen Roboterarm der rauen
Umgebung eines Kuhstalls trotzt. Festo war von Beginn an bei
der Entwicklung des Robotersystems beteiligt. Zusätzlich zur
gemeinsamen Produktentwicklung ließ Lely seine Mitarbeiter
bei Festo auch in pneumatischer Automatisierungstechnik
schulen.
Die Partnerschaft zwischen Wilee und Festo verhindert Verwechslungen bei der Medikamentenausgabe in der Apotheke: Ein vollautomatisches System greift immer zur richtigen Arznei. Die gemeinsam erarbeitete Lösung besteht aus
einem Raumportal mit elektrischen Zahnriemenachsen von
Festo inklusive eines eigens von Festo Niederlande entwickelten Manipulators. Der Manipulator verfügt über einen drehbaren Teleskopzylinder mit Vakuumdurchführung zur Aufnahme geeigneter Vakuumsaugdüsen.
www.visserite.com
www.lely.com
www.wileetechniek.nl
„Trotz Wirtschaftsflaute stecken riesige Chancen
in der Automatisierung der Agrarindustrie“,
erklärt Thomas Pehrson, Geschäftsführer von
Festo Niederlande.
Jüngstes Beispiel für Effizienzsteigerung durch Automatisierung: Der nur rund
sieben Meter lange Kombifüller für Baumschulen zum Bepflanzen von einzelnen
Töpfen sowie von Trägersystemen für
mehrere Pflanztöpfe, den so genannten
Trays. Der Einsatz solcher automatisierten
Anlagen rechnet sich für die Betreiber,
denn obwohl die Energiekosten in jüngster Zeit explosionsartig gestiegen sind,
schlagen die Arbeitskosten im Gartenbau
noch immer deutlich höher zu Buche.
Kombilösung für Baumschulen
„Wie alle Systeme von Visser ist auch der
Kombifüller aus der Anfrage eines Kunden
hervorgegangen“, so Cees Visser, einer
der Geschäftsführer des Unternehmens.
Eine niederländische Baumschule wollte
eine kombinierte Anlage, mit der sich sowohl runde Töpfe im Sechserpack als
auch so genannte Vierkant-Rundtöpfe mit
Buchsbäumen bepflanzen lassen. Bislang
arbeiteten die Topfmaschinen entweder
nur mit Töpfen oder nur mit Trays – und
immer mussten alle Seitenführungen,
Transportbänder oder Bohrstationen auf
2.2009 trends in automation
Synergien 38 39
–
Die Anlage arbeitet sauber und benötigt weniger Erde beim Pflanzen
der Setzlinge.
Module kombiniert: schlüsselfertige Sortier- und Verpackungsstraßen für
Strauchtomaten nach den strengen HACCP-Hygienerichtlinien.
die Außenmaße der gerade verwendeten
Trays gesondert eingestellt werden. Die
Neuentwicklung von Visser schafft dies
ohne Umstellung. Sie entstapelt die Trays
und anschließend die Töpfe, die mit Erde
befüllt werden.
Multiple Aufgaben
Im nächsten Schritt bohrt eine Bohrmaschine die Pflanzlöcher in die Topferde,
in die ein Roboter die Pflanzen setzt. Anschließend werden die Töpfe und Trays
auf ein Transportband geschoben, von
wo sie zu ihrem Platz im Gewächshaus
transportiert werden.
Die Anlage arbeitet sauber und benötigt
weniger Erde: Eine Bürste fegt überschüssiges Substrat vom Topf und sorgt für genaue Befüllung. „Bei 9er-Töpfen arbeitet
unsere Maschine auf zwei Gramm genau“,
erklärt Visser. Der Kombifüller kann 650
Trays pro Stunde befüllen, bei einem
20er-Tray sind das 13.000 Töpfe pro
Stunde. Laut Visser wird von keiner anderen Topfmaschine diese Geschwindigkeit erreicht.
Eine komplette Einheit zum Verarbeiten und Verpacken von Blumen: Visser
kombiniert Standard-Maschinenmodule immer wieder zu neuen kundenindividuellen Anlagen.
Weniger Personal, schnellere Inbetriebnahme
Am Kombifüller sind im Schnitt nur 2,5
Mitarbeiter beschäftigt: einer beaufsichtigt die Maschine, einer bedient den Gabelstapler und ein Springer füllt die Erde
oder Töpfe nach. Ohne Automatisierung
wären dreimal so viele Mitarbeiter für
die gleichen Aufgaben im Einsatz. Zudem
lief der Prototyp nach nur zwei Tagen problemlos, sonst ist ein halbes Jahr Anpassungszeit üblich – Effizienz also nicht
nur bei den Eigenschaften der Maschine,
sondern auch bei der Inbetriebnahme.
Die Flexibilität der Buchsbaum-Pflanzanlage ist exemplarisch für das Engineering
der Visser-Gruppe. Ganz gleich, ob es
ums Befüllen, Säen, Verpflanzen, Sortieren per Kamera oder ums Bewässern
geht, die Visser-Gruppe findet leistungsfähige Lösungen für das globale AgrarBusiness auf allen fünf Kontinenten.
Baukasten für individuelle Lösungen
Was steckt hinter dem flexiblen Erfolgsrezept? Visser kombiniert Standard-Maschi-
nenmodule immer wieder zu neuen kundenindividuellen Anlagen. Die verwendeten pneumatischen Ventilinseln MPA von
Festo sind für dieses Baukastensystem
bestens geeignet, denn sie sind ebenfalls
modular konzipiert und damit beliebig erweiterbar, je nach Zahl der verwendeten
Antriebe und Greifer. Zusätzlich sorgen
die Wartungsgeräte der MS-Reihe von
Festo dafür, dass den Visser-Anlagen nicht
die (Druck-)Luft ausgeht. Auch bei dieser
Reihe steht das „M“ für modular. Sie ist
damit ein wichtiger Bestandteil des Anlagenkonzepts bei Visser. Automatisierung mit Rundschalttischen
Immer der Reihe nach
Pneumatische Rundschalttische bieten viele Vorteile: Sie sind in der Regel kostengünstiger
als vergleichbare elektrische Lösungen und lassen sich schneller projektieren und in Betrieb
nehmen. Die Fichter Maschinen GmbH und die Karl Küfner KG haben diese Vorteile erkannt
und nutzen den Rundschalttisch DHTG für ihre Automatisierungslösungen.
R
undschalttische transportieren
in der Automatisierung die Werkstücke in einer vorgegebenen
Taktung von Station zu Station.
Sie lassen sich in Teilautomaten, Bestückungspuffer sowie für Schwenk- oder
Vereinzelungsaufgaben einsetzen.
Kabelverschraubungen im
Drei-Sekunden-Takt
Bei der Fichter Maschinen GmbH, die sich
auf innovative Systemlösungen für die
Montage spezialisiert hat, sollen Kabelverschraubungen in unterschiedlichen
Baugrößen montiert werden. Um die geforderte Taktzeit von drei Sekunden zu erreichen, montiert die Anlage immer zwei
Bauteile gleichzeitig. Ein motorischer
Rundtisch transportiert dabei die zu bearbeitenden Teile von Station zu Station.
Zuführsysteme vereinzeln die Bauteile
und stellen am Ende der Linearförderstrecke immer ein Teil lageorientiert bereit.
Dieses Teil wird durch den Staudruck der
Linearförderstrecke in die davor positionierte Teileaufnahme des pneumatischen
Rundtisches DHTG geschoben. Während
immer eine Teileaufnahme bereitsteht,
um am Ende der Linearstrecke ein Teil zu
übernehmen, geben die zweite und dritte
Aufnahme die Teile an ein Handling mit
Doppelgreifer weiter. Das Handling übernimmt die Bauteile paarweise und setzt
sie wiederum in die Teileaufnahmen des
Montagerundtisches.
„Mit dem Rundschalttisch DHTG können wir hochtaktende, vollautomatische Montagesysteme realisieren.“
Jürgen Stiedl, Geschäftsführung Vertrieb Fichter Maschinen GmbH
Fichter
Maschinen GmbH
Bruckmatten 6
D-79356 Eichstetten
www.fichter-maschinen.de
Tätigkeitsfeld: Innovative Systemlösungen – von teilautomatisierten
Montagemaschinen bis hin zu vollautomatischen komplexen Montageanlagen.
Ein Handling übernimmt die Bauteile und
setzt sie in die Teileaufnahmen des Rundschalttisches DHTG.
2.2009 trends in automation
Synergien 40 41
–
Die Karl Küfner KG nutzt diese
Rundschalttischanlage, um Filtersiebe zu fertigen.
Gelungenes Zusammenspiel: Nachdem Winkelring und Gewebepaket verbunden sind, entnimmt
ein Normzylinder das Teil aus dem Rundschalttisch DHTG und führt es der Ausblaseinrichtung zu.
Karl Küfner KG
Rossentalstraße 87– 89
D-72461 Albstadt
www.kuefner.com
Tätigkeitsfeld: Filtersiebe als Spritzgussverbundteile oder als Vollmetall- und Webeblätter – überwiegend für die Automobilbranche.
„Die Festo Produktpalette ist kompatibel
und bietet für die Automatisierung nahezu
alles aus einer Hand.“
Martin Konzelmann, Projektmanager bei der Küfner KG
Fertigung von Filtersieben
Die Karl Küfner KG hat sich auf die Produktion von Filtersieben spezialisiert und
beliefert vorwiegend die Automobilindustrie. Den pneumatischen Rundschalttisch
DHTG setzt das Unternehmen in einer
halbautomatischen Rundschalttisch-Vorrichtung mit vier Bearbeitungsstationen
ein. Das zu fertigende Filtersieb besteht
aus zwei Stützgeweben und einem Siebgewebe – gefasst in einen Metallring
Die Bestückung des vorgefertigten Winkelrings und des Gewebepakets erfolgt
an der ersten Bearbeitungsstation manuell. In der zweiten wird der Metallring
pneumatisch vorgezogen, damit das Gewebepaket positioniert werden kann. Ein
Normzylinder ADN übernimmt in der dritten Station das Verschließen des Rings.
Zum Schluss entformt ein Normzylinder
Typ ADVUL das gefertigte Teil vom Rundschalttisch DHTG, bevor es schließlich
mittels einer Ausblaseinrichtung entladen wird. is 2.09-9
Rundschalttisch DHTG
Schwerpunkt Qualitätssicherung in der Automotive-Industrie
Mehr Speed für die
Dichtheitsprüfung
Die hochpräzisen Helium-Prüfanlagen der Hof Prüfsysteme GmbH
sind weltweit gefragt. Mit speziellen Doppel-Handlings von Festo
verkürzt das Unternehmen seine Time to Market und sichert so
wichtige Aufträge.
Dichtheitsprüfung nach
dem Helium-Verfahren:
Wärmetauscher werden
in Vakuumkammern auf
kleinste Qualitätsmängel
untersucht.
2.2009 trends in automation
Synergien 42 43
–
Insgesamt vier Werkstückträger greift das
clevere Doppel-Handling von Festo bei der
Be- und Entladung der
Vakuumprüfkammern.
An den Handling-Stationen der Dichtheitsprüfanlage kommen pneumatische Greifer HGPL
in unterschiedlichen Baugrößen zum Einsatz.
A
lle zehn Sekunden ein geprüftes Teil: Das war die zentrale
Forderung eines großen Automobilherstellers an die Konstrukteure von Hof Sonderanlagenbau.
Das Unternehmen mit Sitz im hessischen
Lohra bietet neben Maschinen und Anlagen der Vakuum- und Kältetechnik spezielle Prüfsysteme für Bauteile in der
Automobilfertigung an. In diesem Fall
handelte es sich um neu entwickelte
Wärmetauscher, die auf Dichtheit geprüft werden sollten.
Die klare Zeitvorgabe rückte neben der
fehlerfreien Dichtheitsprüfung die Geschwindigkeit und Taktung der Anlage
ins Zentrum der Konstruktionsaufgabe.
Insbesondere die vielen Handlingschritte
mussten dazu beitragen, Tempo und
Durchsatz der Anlage heraufzusetzen.
Hier konnten Spezialisten von Festo einen erheblichen Beitrag zur schnellen
Realisierung der Anlage leisten.
Aufwändiger Prüfprozess
Dass die Dichtheitsprüfung der beiden
Stoffkreisläufe der Wärmetauscher gegeneinander sowie die Prüfung der einzelnen Kreisläufe auf Dichtheit gegenüber
der Umgebung geraume Zeit in Anspruch
nehmen würde, war schon früh klar.
Schließlich mussten die Werkstücke in
Vakuumkammern geladen, die Prüfkammern evakuiert, die einzelnen Kreisläufe
nacheinander mit Druck beaufschlagt
und nach erfolgter Prüfung die Kammern
wieder entladen werden.
Daraus ergab sich, dass eine sukzessive
Prüfung der Wärmetauscher nicht in Frage
kam. Mindestens vier Werkstücke mussten parallel geprüft werden können, um
sechs geprüfte Teile pro Minute zu gewährleisten. Die Konstrukteure von Hof
entschieden sich konkret, die Anforderungen mit zwei Prüfkammern, in denen jeweils zwei Teile geprüft werden, zu erfüllen. Dabei kam es entscheidend darauf
an, dass der Be- und Entladeprozess
schnell und effizient vonstatten geht,
um nicht Zeit für den eigentlichen Prüfprozess zu verlieren.
Doppel-Handling macht Tempo
Hier griffen die Verantwortlichen bei Hof
auf die Fachkompetenz von Festo zurück
und gaben eine entsprechende pneumatische Handhabungslösung in Auftrag. Die
Esslinger Automatisierungstechnikspezialisten lösten die Aufgabe mit einem cleveren Doppel-H-Lader in einem Linienportal.
Der Lader greift jeweils zwei Werkstückträger mit Prüfteilen und lädt sie in die
Schublade der Vakuumkammer. Nach erfolgter Prüfung entlädt derselbe Lader
beide Teile, während gleichzeitig zwei ungeprüfte Teile wiederum in die Schublade
eingesetzt werden.
Konkret kommt ein 2-Achs-Linienportal
zum Einsatz, dessen Hübe in Z-Richtung
im Wechsel begrenzt werden, da das Kassettenfach höher ist als das Niveau der
Fördertechnik. Zwei Antriebe DGC von
Festo übernehmen die Aufgabe, Greifer
vom Typ HGPL-25 vertikal an exakt die
richtige Position zu verfahren. Die Achsen
sind gleich lang, der Hub eines der Zylinder wird allerdings jeweils mittels eines
Anschlagzylinders beschränkt. Nach der
Prüfung setzt der Lader die Gutteile auf
einer Fördertechnik ab. Je nach Prüfergebnis werden die Werkstücke von dort aus
zum Labeln transportiert oder durch ein
weiteres Festo Handling als Schlechtteil
vom Band entnommen. Hof Vakuum- und
Kältetechnik/Sonderanlagenbau GmbH
Ludwig-Rinn-Straße 1– 3
D-35102 Lohra
www.hof-sonderanlagen.de
Tätigkeitsfeld:
Vakuum- und Kältetechnikanlagen,
Sondermaschinenbau, Prüfsysteme
Verpacken von Therapiemitteln
Auf die Dosis
kommt es an
Der Umgang mit radioaktiven Therapiesubstanzen erfordert
höchste Sicherheitsvorkehrungen. Vor dieser Herausforderung
stand boschen & oetting: Das Berliner Unternehmen erhielt den
Auftrag zum Bau einer Anlage, mit der sich radioaktiven Substanzen
automatisch befüllen, kontrollieren und verpacken lassen.
Bleigefäß-Zuführung der Befüllund Verpackungsanlage.
H
öchste Funktionssicherheit ist
ein hoher Anspruch – erst recht,
wenn alles automatisch ablaufen
soll und eine Anlage einige tausend Einzelteile umfasst, darunter 8 Ventilinseln und über 50 weitere Festo Komponenten wie pneumatische Antriebe,
spezielle Handhabungseinheiten und
Wartungsgeräte.
In der von boschen & oetting entwickelten
Anlage werden nicht nur Therapiekapseln
mit radioaktiver Substanz befüllt, sondern
auch die befüllten Kapseln in Bleigefäße
verpackt, die als Versandbehältnisse dienen. Die einzelnen Schritte bis zum Verschließen der Bleigefäße erfolgen in abgeschlossenen, durch Vakuumschleusen
verbundenen Vakuumkammern. In diesen
Kammern herrscht leichter Unterdruck,
damit auch im Havariefall keine radioaktive Substanz aus der Anlage entweicht,
sondern über Filter in der zentralen Absaugung aufgefangen werden kann.
Entscheidend: Stimmt die Dosis?
Bevor der Befüllprozess startet, bestückt
der Anlagenfahrer die jeweils erste Kammer der zweisträngigen Anlage mit Behältern der radioaktiven Stammlösung. Die
Flaschen werden in den geschlossenen
Kammern geöffnet. In der zweiten Kammer öffnen Handhabungseinheiten die zugeführten Kapseln, führen sie zum Befüllen und schließen sie wieder – kontrolliert
durch ein Kamerasystem. Da die zugeführte Dosis individuell auf jeden Patienten abgestimmt ist, erfolgt in der dritten
Kammer eine Kontrolle der richtigen
Dosis durch Messen der Radioaktivität.
2.2009 trends in automation
Synergien 44 45
–
Nachgefragt ...
trends in automation: Welche Erwartungen haben Sie an
Ihre Lieferanten?
Dennis Bittner, Geschäftsführer b&o: Um die hohen Qualitätsanforderungen unserer weltweit eingesetzten Anlagen
sicherzustellen, legen wir großen Wert auf zuverlässige und
wartungsarme Komponenten. Dementsprechend wählen wir
unsere Lieferanten aus.
trends in automation: Warum haben Sie in diesem Fall
CPX-MPA Ventilinseln von Festo gewählt?
Axel Benzmann, Projektleiter: Die Ventilinseln zeichnen
sich durch eine hohe Variabilität aus. Ihre Busfähigkeit vereinfacht die steuerungstechnische Anbindung an die Anlagensteuerung signifikant.
Kompakte Lösung: SPS-Steuerung, CPX-MPA Ventilinsel und die Wartungseinheit D-Reihe für die
Druckluftaufbereitung sind alle in einem Schaltschrank untergebracht.
Die Kapseln aus beiden Befüllstrecken
werden in einer vierten Kammer durch
einen Kontrolleur mittels Stangenmanipulator visuell geprüft. Erst nach seinem
O.K. wird die Radioaktivität erneut gemessen und mit den medizinischen Vorgabedaten verglichen.
Individuell: Daten auf Klebeetikett
Parallel zu dieser Messung wird das passende Bleigefäß angefordert. Drei verschiedende Größen stehen zur Auswahl.
Das größte Bleigefäß wiegt dabei 3,5 kg.
Über sechs Zuführbänder gelangen die
Gefäße zu einem Handling, das aus diversen Antrieben von Festo besteht. Das
Handling greift das Bleigefäß und führt
es zum Etikettendrucker, der inzwischen
alle Daten der befüllten Therapiekapsel
auf das Klebeetikett gedruckt hat. Nach
boschen & oetting
AutomatisierungsBau GmbH
Reuchlinstraße 10 –11
D-10553 Berlin
www.boschen-oetting.de
Tätigkeitsfeld: Montage- und Automatisierungsanlagen für alle Branchen von Einzelmodulen bis zu
kompletten Großanlagen sowie
vollautomatische Anlagen mit
manuellen Eingriffsmöglichkeiten.
Sicherheit geht vor: Kontrolle der Radioaktivität
nach der Sichtkontrolle der Therapiekapseln.
dem Datenvergleich von Kapsel und Etikett gelangt die Kapsel in das Bleigefäß,
das im letzten Schritt verschlossen wird.
Steuerungskonzept: eine Ventilinsel
je Anlagenbereich
Vier SPS-Steuerungen regeln über jeweils einen Pneumatik-Regelkreis die gesamte Anlage. Zu den vier Regelkreisen
gehören die Befüllstrecke, die optische
Kontrolle, das Zuführen zum Befüllen und
das Zuführen der Bleigefäße zum Einfülltrichter. Taktangebend sind dabei Ventilinseln des Typs CPX-MPA – für jeden Regelkreis eine. Verpackungs- und Druckindustrie in Indien
Gestärkt aus
der Krise
„Schlechte Zeiten sind für viele schlecht, aber
für einige gut.“ Dieses Zitat des MarketingPapstes Philip Kotler lässt sich auch auf die
beiden indischen Unternehmen EEL India und
Manugraph anwenden: Sie gehören zu den
wenigen, die so gut aufgestellt sind, dass sie
aus der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise wohl gestärkt herauskommen werden.
„In der staubigen Umgebung von
Zementwerken läuft ohne robuste
Pneumatik gar nichts“, erklärt Chander Sethi, Geschäftsführer Services
bei EEL India.
Erfolgsmodell: Dank des Roto-Packer hat EEL seinen Umsatz in
zwei Jahren vervierfacht.
Präzise Befüllung: Mit dem MFH-Magnetventil
und dem Druckregler erreichen die EEL-Kunden
beim Befüllen der Zementsäcke genau 50 kg –
selbst bei schlechter Druckluftqualität.
2.2009 trends in automation
Synergien 46 47
–
Als Platzhirsch gestärkt
aus der Krise: das OffsetDruckmaschinenwerk von
Manugraph.
S
owohl EEL Limited, Hersteller
von Verpackungsmaschinen, als
auch der Druckmaschinenbauer
Manugraph sind mit jeweils rund
90 % Marktanteil wahre Platzhirsche an
ihrem Heimatmarkt Indien. Sie exportieren zwar auch viele Maschinen in Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien,
Afrika und Lateinamerika – ihre starke
Präsenz am heimischen Markt schützt sie
aber vor den weltweiten Turbulenzen, die
vor allem exportabhängige Unternehmen
aufgrund der weltweiten Kreditklemme
stark in Mitleidenschaft zieht.
„Politischer Druck“
Mit mehr als 700 Millionen Wahlberechtigten ist Indien die größte Demokratie der
Welt. Gerade die politischen Parteien sorgen in Indien deshalb für „politischen
Druck“, sprich Nachfrage nach Druckerzeugnissen: Eine Partei nach der anderen
hat in den letzten Jahren Tageszeitungen
gegründet. Hinzu kam, dass die über mehrere Wochen andauernden Parlamentswahlen in Indien den Bedarf an Zeitungen,
Wahlkampfplakaten und Werbebroschüren erhöhten. Dadurch stieg in den letzten
Monaten die Nachfrage nach Offset-Druckmaschinen von Manugraph auf dem indischen Markt sogar noch weiter.
Vormontierte Lösungen: Um Zeit und
Kosten zu sparen, greift Manugraph
immer öfter auf einbaufertige Pneumatik zurück.
Einbaufertige Schaltschränke
Auf die ständig wachsende Inlandsnachfrage hat Manugraph reagiert: „Mit der
Erhöhung der Outsourcing-Quote auf
90 % konnten wir die Durchlaufzeiten
von sechs auf zweieinhalb Monate pro
Maschine verkürzen“, berichtet Mohan
Harshe, Direktor Werke von Manugraph.
„Damit war es für uns natürlich entscheidend, dass wir mit absolut zuverlässigen
Pneumatik-Partnern zusammenarbeiten“,
erklärt Harshe die Entscheidung für Festo
als Lieferant der Automatisierungstechnik. Shekhar Shashikant Patil, Gebietsverkaufsleiter der Region Kolhapur bei Festo
Indien, erläutert die Strategie des Druckmaschinenbauers in Sachen Pneumatik:
„Manugraph greift dabei immer öfter auf
einbaufertige Pneumatik zu, um Zeit und
Kosten zu sparen.“
Höchste Qualität auch in widriger
Umgebung
Ähnlich erfolgreich ist EEL India Limited:
Mit Verpackungsmaschinen für Zementsäcke hat das Unternehmen vom indischen
Bauboom profitiert und konnte seinen
Umsatz zwischen 2006 und 2008 vervierfachen. Vom Erfolgsmodell Roto-Packer
baute das Unternehmen im Jahr 2004 insgesamt 20 Maschinen. Jetzt liefert EEL
alle zwei Monate 20 Maschinen aus.
Um bei seinen Maschinen höchste Qualität auch unter den widrigen Umständen
einer Baustelle oder eines Zementwerks
zu gewährleisten, hat sich EEL ebenfalls
für Festo als Partner entschieden. Chander Sethi, Geschäftsführer Services bei
EEL, beschreibt die Vorzüge der Pneumatik von Festo: „Mit dem MFH Magnetventil
und dem Druckregler erreichen wir beim
Befüllen der Zementsäcke genau 50 kg –
und das sogar bei schlechter Druckluftqualität.“ Und damit ist in der staubigen
Umgebung von Zementwerken durchaus
zu rechnen. EEL India Limited
Dundahera, Gurgaon,
Haryana (New Delhi)
www.eelindia.com
Tätigkeitsfelder: Verpackungsmaschinen für Zement, Chemie, Petrochemie,
Düngemittel, Zucker und Reis.
Manugraph India Ltd.
Maharastra, India
www.manugraph.com
Tätigkeitsfelder: Offset-Druckmaschinen im 4x1- und 2x1-System mit
bis zu 70.000 Seiten pro Stunde
(Modell Smartline).
Schwerpunkt Kunststoff-Spritzgießen
Partnerschaft
der Pfiffigen
Wer pfiffige Lösungen entwickelt, braucht einfallsreiche, aber auch verlässliche Partner. „Mit Festo haben
wir so einen gefunden“, erklärt Christian Beck, einer
der Geschäftsführer der Schweizer Beck Automation
AG. Das Unternehmen liefert Handling-Roboter für
das so genannte In-Mould-Labeling.
D
as In-Mould-Labeling (IML) ist
eine pfiffige Lösung für Kunststoffverpackungen, werden
doch die Etiketten im selben Arbeitsgang wie das Spritzgießen selbst in
der Werkzeugform auf die Verpackungen
aufgebracht. Das spart Zeit und Kosten,
da sowohl Nachbearbeitungsprozesse,
wie das nachträgliche Bedrucken der Verpackungen, als auch interne Transporte
und Zwischenlagerungen entfallen. Mit
IML können Etiketten ohne Produktionsunterbrechung gewechselt werden. Das
Verfahren eignet sich dabei auch für verschiedene Behälter-Geometrien – ob rund
oder eckig. Und auch bei der Größe ist
IML flexibel: Die Roboter von Beck Automation können Behälter mit Volumina
bis zu 40 Liter verarbeiten.
Bei Lebensmittelverpackungen stellen
ein ansprechendes Produktdesign sowie
Strichcodes und gesetzlich vorgeschriebene Produktinformationen auf der Verpackung die Hauptmotivation für den
Einsatz von In-Mould-Labeling dar.
Ein Arbeitsgang beim Spritzgießen
Die Handling-Roboter von Beck Automation greifen die Etiketten mit Vakuumgreifern aus einem Magazin und platzieren die
kompletten Etiketten (Seitenwände und
Boden) in der Kavität. Dabei werden die
Etiketten außerhalb des Werkzeugs auf
einen Hilfskern aufgerollt. Die Übergabe
im Werkzeug erledigt das Handhabungsgerät. Durch statische Aufladung werden die Etiketten im Werkzeug platziert.
Während die Verpackung spritzgegossen
Vakuum und Ausblasen: Diese zwei Funktionen
sind auf dem partnerschaftlich entwickelten VSVA
Ventil in der VTSA Ventilinsel integriert.
wird, wird im Werkzeug gleichzeitig das
Etikett mit der Verpackung verbunden.
Beim Spritzgießen im IML-Verfahren
kommt den pneumatischen Funktionen
Vakuumgreifen und Ausblasen eine
Schlüsselstellung zu. „Wir wollten aber
keinesfalls unterschiedliche Komponenten fürs Erzeugen des Vakuums und fürs
Ausblasen“, betont Christian Beck, einer
der Geschäftsführer der Beck Automation
AG. Die Aufgabenstellung für einen möglichen Pneumatik-Partner war deshalb
eindeutig: Beide Funktionen sollten in
einem Ventil integriert sein.
Zwei Funktionen – ein Ventil
Diese Aufgabe war für Festo Ansporn
genug, die VTSA Ventilinsel mit den VSVA
Ventilspulen weiterzuentwickeln. Die
VTSA Ventilinsel vereint die Vorzüge der
kompakten CPV Ventilinsel und der modularen MPA2 Typen. „Innerhalb von gerade
einmal sechs Wochen konnten wir Beck
eine Lösung präsentieren, bei der zwei
Ventile in einem Gehäuse integriert sind“,
berichtet Jochen Krinn, Produktmanager
bei Festo. Die VSVA Ventile arbeiten mit
zwei Druckzonen und ermöglichen den
Reversbetrieb.
„Wir fühlten uns von Anfang an gut betreut – sowohl von den Kollegen der
Schweizer Landesgesellschaft als auch
von Entwicklung und Produktmanagement im Festo Mutterhaus in Deutschland, so dass wir gleich damit einverstanden waren, als Pilotkunden für das neue
Ventil zu fungieren“, so Beck. Festo Pro-
Schnell und präzise: Die Handling-Roboter von
Beck Automation greifen die Etiketten mit Vakuumgreifern aus einem Magazin und platzieren die
kompletten Etiketten (Seitenwände und Boden)
in der Kavität.
Richtig gut aussehen: Ohne die werbewirksame Gestaltung von Kunststoffverpackungen geht heute in der
Markenartikelindustrie nichts mehr.
2.2009 trends in automation
Synergien 48 49
–
Beck Automation AG
Neugutstrasse 19
Postfach
8102 Oberengstringen
Schweiz
[email protected]
www.beck-automation.com
Tätigkeitsfeld: Entnahmeroboter
und Automatisierungsvorrichtungen
für Kunststoff-Spritzgießanlagen.
Clevere Lösung: Beim In-MouldLabeling werden die Etiketten durch
statische Aufladung am Hilfskern
im Werkzeug platziert.
duktspezialist Krinn erläutert die weitere
Vorgehensweise: „Schließlich wurde das
endgültige Produktdesign mit Beck gemeinsam festgelegt, nachdem viele Anforderungen und Verbesserungsvorschläge
von Beck darin eingeflossen sind.“ Inzwischen ist aus der ehemaligen Sonderanwendung VSVA auf der VTSA Ventilinsel
ein Katalogprodukt geworden, von dem
alle Kunden weltweit profitieren können.
Mehr als nur Pneumatik
„Da unser Geschäft international ist, war
es uns wichtig, mit einem Automatisierungspartner zusammenzuarbeiten, dessen Produkte über ein dichtes Filialnetz
weltweit schnell verfügbar sind“, ergänzt
Beck und erwähnt dabei eine weitere
Facette der Partnerschaft zwischen seinem Unternehmen und Festo: „Die Zukunft des Anlagenbaus liegt beim Kundendienst. Daher haben alle unsere
Servicetechniker das Seminar ,Service
Ambassador‘ bei der Schweizer Landesgesellschaft von Festo belegt.“ Dort
haben die Beck-Servicetechniker das
nötige kommunikative Rüstzeug bekommen, um mit internationalen Anwendern
und ihren Mentalitäten sicher und gewandt umgehen zu können. „Es kommt
ja nicht nur auf die pfiffige Lösung an,
man muss sie auch pfiffig an den Mann
bringen können“, so Beck. Lackier- und Drucksysteme
Qualitätsdekore
für die Möbelindustrie
Die Robert Bürkle GmbH hat sich auf Pressen- und Beschichtungstechnologie spezialisiert und liefert Anlagen und Maschinen an Hersteller in der ganzen Welt. Bei ihrer
neuen Tiefdruckmaschine für die Holz und Holzwerkstoff verarbeitende Industrie
setzt das Schwarzwälder Unternehmen auf Proportional-Druckregelventile von Festo.
Sie gewährleisten konstant den richtigen Rakel-Anpressdruck und tragen so zu einer
noch besseren Farbqualität der Dekore bei.
D
VPPM-MPA erweitert die CPX/MPA Ventilinsel um pneumatische und elektrische Funktionen und ermöglicht damit
eine individuelle Druck- und Kraftregelung an mehreren Aktoren.
er Weg zu Printed Decor Laminates (PDL) in der heutigen Qualität war lang. Die Robert Bürkle
GmbH hat viele Jahre in die Forschung und Entwicklung investiert, damit
sie ihren Kunden Anlagen und Maschinen
bieten kann, die das gegenwärtige Qualitätsniveau liefern. Heute sieht sich Bürkle
mit seinen über 700 Mitarbeitern als
Technologieführer, nicht nur bei den
Maschinen für die Produktion von PDL,
sondern auf dem Gebiet der Pressenund Beschichtungstechnologie generell.
Entsprechend hoch sind die Erwartungen
der Kunden an die Bürkle-Konstruktionen.
Meilensteine beim Tiefdruck
Ein Meilenstein in der Tiefdruckmaschinen-Technologie bei Bürkle war die Entwicklung der „DRUMA“ im Jahr 2000. Sie
leitete den heute üblichen modularen
Aufbau einer Druckmaschine ein, der die
flexible Anpassung an spezifische Kundenwünsche und Anforderungen jederzeit
problemlos ermöglicht. Zu den Aufgaben,
die Maschinen heute neben dem Drucken
außerdem übernehmen müssen, gehören
das Auftragen von Grund- und Decklacken
sowie das Benetzen mit Beizen, Ölen und
Wachsen.
Als jüngsten Meilenstein in der Weiterentwicklung seiner Tiefdruckmaschinen sieht
Bürkle den Einsatz von ProportionalPneumatik. Von der neuen Technik verspricht sich Bürkle gleich in doppelter
Hinsicht Vorteile. Zum einen stabilisieren
die eingesetzten, neuen ProportionalDruckregelventile VPPM mit Multi-SensorControl das Regelverhalten. Zum anderen
verringert sich der Installationsaufwand,
während gleichzeitig die ProportionalPneumatik mit der Steuerungswelt der
Maschine über Feldbus vernetzt wird. Die
Funktionsintegration macht’s möglich.
Höhere Druckqualität
durch Proportional-Pneumatik
Für eine zuverlässige Produktion müssen
in jedem Druckwerk Gravurzylinder, Auftragswalze und Transportband synchronisiert werden. Das Gravurzylinderrakel ist
dabei für einen gleichmäßigen Farbauftrag auf dem Gravurzylinder verantwort-
2.2009 trends in automation
Synergien 50 51
–
Der Anpressdruck des Gravurzylinder Rakels hat starken Einfluss auf die Qualität des Druckergebnisses. Durch die Proportional-Druckregelventile wird der Rakelanpressdruck während des gesamten Druckvorgangs exakt geregelt. Alle Pneumatik-Funktionen der Tiefdruckmaschine
sind platzsparend und sicher in einem Schaltschrank zusammengefasst.
Nachgefragt ...
Nachgefragt
Sascha Lämmle,
Konstrukteur bei der
Robert Bürkle GmbH
trends in automation:
Die Einführung neuer Technologien ist oft eine
kritische Phase. Was erwarten Sie von Ihren Partnern?
Dipl.-Ing. (BA) Sascha Lämmle: Für mich ist
bei der Zusammenarbeit mit Lieferanten wichtig,
dass meine Fragen schnell und kompetent beantwortet werden. Während des Engineering erwarte
ich Lösungsvorschläge auch in technologischer
Hinsicht. Die Funktionsintegration von Proportionaltechnik auf der Ventilinsel ist ein Beispiel
dafür. Später bei Montage und Inbetriebnahme
helfen uns Services wie die anschlussfertigen
Pneumatik-Schränke dabei, schneller zu installieren und damit unsere Liefertermine einzuhalten.
lich. Da die verschiedenen Farben eine
unterschiedliche Fließeigenschaften
haben, muss der Anpressdruck der Walzen variiert und auf die jeweilige Farbe
angepasst werden. Für eine gleichmäßige
Farbdicke ist es entscheidend, dass das
Rakel mit einem konstanten Anpressdruck
auf den Gravurzylinder drückt. Ist dies
nicht sichergestellt, können Unterschiede
in der Schichtdicke Farbveränderungen
verursachen und zu überflüssigem Farbverbrauch führen. Für Sascha Lämmle, der
für die Neukonstruktion verantwortlich
ist, steht fest: „Bei all diesen Prozessabläufen steht die Zuverlässigkeit der Bauelemente für uns an oberster Stelle. Das
gilt auch für die erstmalig eingesetzten,
neuen Proportional-Druckregelventile
von Festo. Damit erreichen wir eine konstant bessere Farbqualität als bisher.“
Neue Technik zum richtigen Zeitpunkt
Doch nicht nur die Zuverlässigkeit gab
den Ausschlag für Festo, der PneumatikSpezialist hatte auch die Teile im Angebot, die den Anforderungen von Bürkle
exakt entsprachen. „Die Ansteuerung
Prozessautomation mit Wasser
Schnelle Reinigung,
weniger Kosten
unserer neuen Tiefdruckmaschine soll
über ein Feldbussystem erfolgen. Deshalb
haben wir eine Ventilinsel gesucht, in der
neben pneumatischen Funktionen auch
Proportionalventile integriert sind und die
zusätzlich elektrische Peripherie beinhaltet“, betont Sascha Lämmle. „Die VPPMMPA Ventilinsel, die uns Festo angeboten
hat, kam genau zum richtigen Zeitpunkt
auf den Markt.“
Dank der modularen Bauweise der Ventilinsel-Plattform CPX-MPA konnte Bürkle
auch die Proportionaltechnik und damit
die Druckregelung realisieren – in einer
Einheit. Vorteilhaft ist zudem die fernsteuerbare Druckzonenregelung, die einen erheblichen Gewinn an Flexibilität im laufenden Prozess bedeutet. „Da alles in
einem Schaltschrank montiert werden
soll, kommt uns der deutlich geringere
Platzbedarf der Ventilinsel-Lösung gegenüber einer herkömmlichen Installation
entgegen“, betont Lämmle. „Das macht
sich beim Verdrahtungs- und Verschlauchungsaufwand positiv bemerkbar.“
Zusätzlich zum automatisierten Druckprozess beschäftigt
sich Bürkle auch intensiv mit der automatisierten Reinigung des Druckwerks seiner Tiefdruckmaschinen. Spätestens bei der Umstellung auf ein anderes Dekor ist eine
solche Reinigung notwendig, um die hohen Qualitätsansprüche an Farb- und Druckqualität einhalten zu können. Hinzu kommt, dass in Zeiten immer kleiner werdender Losgrößen teilweise über 10 Dekorwechsel pro
Schicht erforderlich sind.
Aus diesem Grund bietet eine automatisierte Reinigung
vor allem industriellen Anwendern der Tiefdrucktechnik
einen signifikanten Kostenvorteil: Sie reduziert die Stillstandszeiten der Maschine drastisch und trägt somit zu
einer schnellen Amortisierung bei. Die Reinigung selbst
erfolgt mit Wasser. Die Wasserarmaturen sind in einem
Schaltschrank direkt an der Maschine platziert – angesteuert durch Pneumatik. Auch dieser Schaltschrank
wurde von Festo anschlussfertig an Bürkle geliefert.
Alle Funktionen und Einstellungen, die
bisher von Hand gemacht werden mussten, laufen dank der Funktionsintegration
nun vollautomatisch ab. Das Gleiche gilt
für Prozessveränderungen, die durch die
Maschinenerwärmung während des Fertigungsprozesses hervorgerufen werden:
Sie können nun von der Steuerung automatisch kompensiert werden. Robert Bürkle GmbH
Stuttgarter Straße 123
D-72250 Freudenstadt
www.buerkle-gmbh.de
is 2.09-10
Tätigkeitsfeld: Pressen und Beschichtungsanlagen für Oberflächen in der Holzbearbeitungs-,
Leiterplatten-, Photovoltaik- und
Plastikkartenindustrie für Handwerk, Holz und Holzwerkstoff verarbeitende Industrie.
Proportional-Pneumatik
Dieses Holzdekor ist nur eine von vielen Farbund Gestaltungsvarianten der Druckmaschine
der Robert Bürkle GmbH. Die Möbelhersteller verwenden das Dekor häufig auf Holz- und Verbundplatten für Schränke und Türen.
2.2009 trends in automation
Synergien 52 53
–
Rohrbearbeitung
Schnell und präzise biegen
Rohrbiegen und Rohrendenbearbeitung sind die Spezialgebiete der Mobitec
Kottmann & Berger GmbH. Bei einer neu entwickelten Biegemaschine haben sich die
Schwaben die große Steifigkeit der elektrischen Linearachse EGC zunutze gemacht.
Sieben Meter lang: Die bei Mobitec
eingesetzte Linearachse EGC hält
den hohen Querkräften beim Biegen
problemlos stand.
„Die kompakte Bauweise der EGC Linearachse
ermöglicht eine einfache Einbindung in unser
Maschinenprogramm.“
Thorsten Mutschler, Vertriebsleitung Mobitec Kottmann & Berger GmbH
D
ie Biegemaschine BVA 42 SM 3
wurde konzipiert, um Hydraulikrohre mit Außendurchmessern
von 6 bis 42 mm und Wandstärken von 1 bis 2 mm zu biegen. Die Anlage
ist sehr flexibel und kann für Einzelteile
genauso wie für Klein-, Mittel- und Großserien eingesetzt werden. Insgesamt sind
drei Linearachsen in die Anlage integriert:
Sie übernehmen das Biegen, die Verdrehung und den Linearvorschub. Letzteres
ist die Aufgabe der EGC Linearachse, die
somit die Abstände zwischen den Bögen
definiert.
Das Konstruktionsteam bei Mobitec entschied sich für die Linearachse mit Zahnriemenantrieb, da diese im Vergleich zum
Spindelantrieb eine höhere Geschwindigkeit und Dynamik bietet. Gerade diese
Eigenschaften sind bei der Anwendung
gefordert: Die Rohre müssen schnell, zu-
verlässig und mit hoher Wiederholgenauigkeit gebogen werden. Außerdem lässt
sich bei der Zahnriemenvariante der Motor flexibel anbinden – an beiden Enden
der Achse jeweils rechts oder links. Betrieben wird die Achse mit einem Servomotor. Auf diese Weise kann sie sich synchron zur Verdrehachse bewegen. is 2.09-11
Elektrische Achse EGC
Automobilzulieferung
Flott mit Tripod
„Der Tripod erfordert weniger Platz und Konstruktionsaufwand als ein HandlingPortal und ist auch noch schneller als ein SCARA“, bringt Gerd Ulmer, Geschäftsführer
der G. Ulmer Automation GmbH, die Vorteile des neuartigen Handhabungssystems
auf einen Nenner. In einer Montageanlage für die Automobilzulieferung hat er gleich
zwei von ihnen eingebaut.
2.2009 trends in automation
Synergien 54 55
–
Hohe Steifigkeit und geringe bewegte Masse: Der pyramidenförmige, geschlossene Aufbau macht den Roboter hochdynamisch. Gleichzeitig ist das Handling
leichter zugänglich und ermöglicht eine hohe Produktionsgeschwindigkeit.
I
n einer Anlage zur Montage von Sicherheitsrelais für Dieselmotoren bestücken zwei Delta-Roboter die Kunststoff-Grundkörper der Relais mit
sieben bis neun Kontakten je nach Relaistyp. „Die Teile wurden seither im Ausland
gefertigt und sollen nun – vorwiegend zur
Qualitätsverbesserung – auf einer vollautomatischen Anlage mit automatischen
Prüfstationen gefertigt werden“, erklärt
der Sondermaschinenbauer. Die Anlage,
die ein Automobilzulieferer bei Ulmer in
Auftrag gegeben hatte, umfasst insgesamt 24 Stationen.
Qualitätsbewusst
Die Anlage umfasst Stationen zur Prüfung
von Einzelteilen, Durchgangs- und Hochspannungsprüfung, Überwachung der
Lötpastendosierung, Temperaturüberwachung des Lötprozesses oder zum Vermessen der in den Relais-Grundkörper
eingebauten Kontakte. „Ein wesentlicher
Teil der Montagezellen sind Prüfstationen
– integriert sind auch vier Kameras“, betont Ulmer.
13 Vibrationsförderer führen die Kontakte
und Montageteile der Anlage zu. Nach
nur 90 Sekunden haben die Kontakte
und Grundkörper alle 24 Montagestationen durchlaufen und kommen
als fertig montiertes und geprüftes
Relaisgehäuse – inklusive Umspritzung
des Bauteils in einer Spritzgießmaschine
und mit aktuellem Fertigungsdatum bedruckt – am Ende der Anlage heraus.
„Genau genommen sind es alle 30 Sekunden vier fertige Baugruppen, denn
vier Stück werden in der Spritzgießmaschine alle 30 Sekunden gleichzeitig
bearbeitet“, so Ulmer über die Leistungsfähigkeit der Anlage.
Tripod-Robotersystem
mit CMXR
Präzise Ansteuerung: Die Robotiksteuerung
CMXR positioniert Werkzeuge und Greifer im
Raum und ist damit die Basis für das einbaufertige Handhabungssystem Tripod.
Das Roboter-Handling ist aufgrund seiner geringen bewegten Masse und seiner hohen Steifigkeit durch den pyramidenförmigen, geschlossenen Aufbau
hochdynamisch, aber auch leichter
zugänglich als kartesische Handlings
oder SCARA-Roboter. Angesteuert wird
der Tripod von der Robotiksteuerung
CMXR. Diese kann Werkzeuge und
Greifer im Raum positionieren. Dabei
wird die Werkzeugspitze stets auf der
programmierten Bahn geführt, auch
wenn sich dabei die Orientierung des
Werkzeugs ändert. Ein optionales
Handterminal, ausgestattet mit Touchscreen und Tastatur, erleichtert die
Bedienung. Mehr noch: Die Steuerung kann Bildverarbeitungssysteme
wie die intelligente Kompaktkamera
SBO..-Q einbinden und damit auch
bewegte Objekte handhaben.
Eine Million Relais pro Jahr im Schicht-Betrieb: Zuverlässigkeit mit dem Delta-Roboter.
Flexibel und leicht teachbar
„Die Leistungsfähigkeit zur Herstellung
von rund einer Million Relais pro Jahr im
Schicht-Betrieb in drei Varianten geht
auch auf den Tripod zurück“, berichtet der
Anlagenbauer. Dabei profitierte man von
der Flexibilität des Handhabungssystems,
das per Festo Configuration Tool FCT in
Kombination mit der Programmiersprache
Festo Teach Language FTL leicht zu programmieren ist: „Da wir korrigierte Serienteile von unserem Endkunden sehr spät
bekommen haben und wir die gesamte
Programmierung im eigenen Haus durch-
geführt haben, half uns die unkomplizierte und intuitive Programmierung des
Robotersystems, den Funktionsablauf
und die Bestückungsposition kurzfristig
anzupassen.“ G. Ulmer Automation
GmbH
Vaihinger Straße 13
74343 Sachsenheim-Hohenhaslach
www.ulmergmbh.de
Tätigkeitsfeld: Sondermaschinenbau/Automatisierungstechnik.
2.2009 trends in automation
Synergien/Festo weltweit 56 57
–
Österreich
50 Jahre Festo Österreich
Feiern und fördern
Leonardino: Für die Kinder der
so genannte Cyber-Enkel des
berühmten Leonardo da Vinci
Den Schülern macht es Spaß, im Team zu experimentieren. Fotos: Stickler Fotografie
Im Mittelpunkt der Aktivitäten zum 50jährigen Jubiläum von Festo Österreich
steht die Förderung des TechnikerInnenNachwuchses. Festo setzt dabei schon bei
den Jüngsten an. Leonardino, so heißt der
erste Preis für technisch begabte Kinder,
der für die 3. Klassen der Wiener Volksschulen ausgeschrieben wurde. Ziel des
Projekts – bei dem Festo die Schulen mit
luftigen Experimentierboxen ausgestattet
hat – ist es, Mädchen und Jungen für
Physik und Technik zu interessieren. Den
Kindern gefällt die Reise in eine faszinierende Erlebniswelt, in der sie nach Herzenslust experimentieren können und
so spielerisch an das Phänomen „Luft“
herangeführt werden. Das Finale des
Leonardino-Contests findet im Herbst
im Technischen Museum Wien statt.
www.leonardino.at
Ein voller Erfolg
Wolfgang Keiner, Geschäftsführer Festo Österreich,
freut sich über den Erfolg bei den Kindern und den Zuspruch der Lehrer: „Es macht Spaß, den Kids zuzusehen – die Begeisterung ist spürbar. Das ist auch für die
LehrerInnen ein spannender Zugang zum Thema Luft.“
International
Deutschland
Funktion, Qualität,
Innovation
Design Awards für Festo
Beim diesjährigen iF product design award
konnten sich alle Einreichungen von Festo
durchsetzen. Sechs Produkte hatte das Unternehmen in den Wettbewerb gegeben und
alle wurden mit dem international renommierten Preis in der Kategorie Industrie und
Handwerk ausgezeichnet. Ein Produkt aus
der Reihe der Award-Gewinner: der Zylinderschalter SME/SMT-10M. Der nur etwa 25 mm
lange Schalter überzeugte die international
besetzte Jury durch seine hohe Funktionalität. Klar gestaltete Bedienhinweise am Produkt sorgen zusammen mit der produktspezifischen Designaussage für Orientierung, so
dass das Produkt weitgehend selbsterklärend
ist. Dies fördert den sicheren und fehlerfreien
Umgang mit dem Produkt. Insgesamt bewertete die Jury in diesem Jahr 2808 Produkte
von 1025 Teilnehmern aus 39 Ländern und
vergab 802 Auszeichnungen.
Halle 3, Stand 3303: Bionik und Handhabungstechnik – ein Blick in die Zukunft
mit dem BionicTripod.
Motek 2009
Von rekordverdächtigen High-Speed-Raumportalen
bis zu bionischen Greifern
Geschwindigkeit und Dynamik stehen nicht nur bei diesem Handling im Mittelpunkt, sondern auch bei den neuen Linearmotorachsen und -zylindern.
Sie sind Teil des weltweit einzigartigen Systems aus Komponenten, Modulen und Software für die Automatisierung, den „Mechatronic Motion Solutions“, die in vielen Beispielen auf dem Festo Stand zu sehen sind. Elektromechanische Antriebe gehören ebenso dazu wie servopneumatische und
pneumatische. Clever und sinnvoll miteinander kombiniert, ergeben sich effiziente Automatisierunglösungen für Montage-, Handhabungs- und Positionieraufgaben. Zu erleben vom 21. bis 24. September 2009 in Halle 3, Stand
3303. Weitere Themen: die neue Maschinenrichtlinie, kostensenkende Produktideen und Energieeffizienz mit passenden Lösungen und Services.
Einer der sechs Gewinner von Festo: der Zylinderschalter SME/SMT-10M.
www.ifdesign.de
www.festo.de/motek
Vietnam
Festo am Mekong Delta
57. Landesgesellschaft gegründet
Mit der Gründung der 57. Landesgesellschaft hat Festo seine Präsenz in Vietnam gestärkt und damit auf die verstärkte Nachfrage
in einem dynamischen Land reagiert. Standort der Gesellschaft
ist Ho-Chi-Minh-Stadt. Die Metropole im Süden des Landes gilt
als wirtschaftlicher Mittelpunkt Vietnams und zählt über 5 Millionen Einwohner. Festo Vietnam beschäftigt 16 Mitarbeiter unter
der Geschäftsführung von Johnny Ng.
Die Halong-Bucht im Norden Vietnams: Sie gehört mit etwa 3000 Inseln und
einer Fläche von 1500 km2 zu den beeindruckendsten Landschaften der Erde
und wurde 1994 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
2.2009
1.2009 trends in automation
Festo weltweit/Preisrätsel
Neue
FestoProdukte
weltweit 58
59 59
60
–
Deutschland/Thailand
Hoher Besuch
Thailändische Prinzessin zu Gast bei Festo
In Ihrem Heimatland Thailand wird Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn auch „Prinzessin
der Technologie“ genannt. Ihr großes Interesse und Fachwissen über neue Technologien
und wie man diese für Verbesserungen des eigenen Landes anwenden kann, lässt sie
immer wieder auch nach Deutschland kommen. So besuchte Ihre Königliche Hoheit im
Juli Festo am Stammsitz in Esslingen.
Asampinpongs Vitoon, General Manager Festo
Thailand, überreicht Ihrer Königlichen Hoheit Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn eine Urkunde über
die Schenkung eines neuen technischen Lernsystems der Festo Didactic.
Die Prinzessin nahm dabei an Veranstaltungen im Festo TechnologieCenter sowie in der
Ausbildung teil. Im Mittelpunkt standen Gespräche über neueste Trends in der technischen Aus- und Weiterbildung. Festo Didactic kooperiert seit vielen Jahren mit thailändischen Bildungseinrichtungen. So beteiligte sich Festo beispielsweise 1995 am größten
Joint-Venture-Projekt in Thailand, dem Thai German Institute (TGI).
Kanada
Deutschland
WorldSkills in Calgary
Umwelttechnikpreis 2009
Treffpunkt für Auszubildende aus aller Welt
Im September 2009 treten in Calgary die besten 850 Auszubildenden aus 48
Ländern in mehr als 51 Berufen zum Wettbewerb an. Dabei werden Gold-, Silberund Bronzemedaillen in jedem Beruf vergeben – für den besten Dreher, Fräser,
Koch, EDV-Spezialisten ... und für das weltbeste Mechatronik- und Mobile Robotics Team. Mit am Start auch Auszubildende von Festo, die bei den Skills Germany, den nationalen Ausscheidungswettbewerben, im Bereich Mechatronik
den ersten Platz für sich entschieden.
Festo ist Gründungspartner und globaler Sponsor von WorldSkills International.
Neben den Mechatronik-Wettbewerben, die Festo seit 1991 als Organisator dieser Disziplin und offizieller Lieferant des Wettbewerbs-Equipments unterstützt,
engagiert sich das Unternehmen seit 2007 auch im Wettbewerb Mobile Robotics.
Festo Energy Saving Services
ausgezeichnet
Im Juni dieses Jahres hat das Umweltministerium zum ersten Mal den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg vergeben. Der Gewinner in der Kategorie Mess-,
Steuer- und Regeltechnik: die Festo Energy
Saving Services. Mit Ihnen kann man den
Energieverbrauch von Anlagen analysieren
und ihren Druckluftverbrauch optimieren.
Damit senken Unternehmen ihre Betriebskosten und schonen die Umwelt.
In ihrer Laudatio begründete Umweltministerin Tanja Gönner die Entscheidung der
Jury: „Der Maschinenbau ist eine tragende
Säule der Wirtschaft in Baden-Württemberg. Festo hat die Zeichen der Zeit erkannt und trägt mit seinen Energy Saving
Services dazu bei, den internationalen
Technologievorsprung auch im Hinblick
auf die Energieeffizienz weiter auszubauen. Ein klares Plus für die Umwelt,
das sich bezahlt macht.“
Auch in diesem Jahr wird sicherlich wieder gefeiert werden – wie hier bei den
WorldSkills 2007 in Japan.
Der Umwelttechnikpreis wird alle zwei Jahre für
hervorragende und innovative Produkte in der
Umwelttechnik verliehen werden.
Deutschland
Treffen der Photovoltaik-Maschinenbauer
VDMA-Forum tagte bei Festo
Die Jahrestagung des VDMA-Forums Photovoltaik-Produktionsmittel fand in diesem Jahr bei Festo in Esslingen statt.
Über 130 Teilnehmer waren Mitte Mai ins TechnologieCenter
gekommen, um sich über Technologie-Trends, aber auch
über die aktuelle Marktsituation auszutauschen.
Die Vorträge am Vormittag beschäftigten sich mit Themen
wie der Weiterentwicklung von Automatisierungskonzepten
für die PV-Produktionstechnik. Am Nachmittag erarbeiteten
die Teilnehmer in Workshops konkrete Ergebnisse zu Themen
wie der fehlenden Messetransparenz in diesem Markt. Im
Jahr 2008 hat sich der Umsatz mit Photovoltaik-Produktionsmitteln nahezu verdoppelt.
International
Deutschland
Infotage von Festo
September und Oktober 2009
03.09. – 04.09.
08.09. – 09.09.
15.09.
16.09.
17.09.
29.09. – 30.09.
07.10. – 08.10.
Fachkompetenz unter einem Dach: Führende Ausrüster der PhotovoltaikProduktion kamen im TechnologieCenter zusammen, um wichtige Branchenthemen zu diskutieren.
Verkaufsbüro Lüdenscheid
Verkaufsbüro Bochum
Verkaufsbüro Berlin,
Spreehotel Bautzen
Verkaufsbüro Berlin
Verkaufsbüro Berlin
Hotel Blocksberg,
Wernigerode-Silstedt
Verkaufsbüro Neuss
Verkaufsbüro Freudenberg
Nähe Informationen unter www.festo.de/infotage
Die mobile Messe – der Festo Expotainer – bringt aktuelle Automatisierungstrends direkt zum Kunden.
Festo auf Messen
und Fachtagungen
September bis Dezember 2009
hi [09] , Herning/Dänemark
MSV, Brünn/Tschechische Republik
drinktec, München/Deutschland
Intermach, Joinville/Brasilien
Fenasucro, Sertaozinho/Brasilien
Motek, Stuttgart/Deutschland
Photovoltaik, Hamburg/Deutschland
MSR-Spezialmesse, Rosenheim/Deutschland
ITF, Plovdiv/Bulgarien
PACK EXPO, Las Vegas/USA
SMART Automation, Linz/Österreich
WEFTEC, Orlando/USA
MOCON, Brüssel/Belgien
PROPAK, Johannesburg/Südafrika
pea 09, Lilleström/Norwegen
ANDINA-PACK, Bogota/Kolumbien
Mecminas, Belo Horizonte/Brasilien
TIB, Bukarest/Rumänien
Rockwell Automation, Anaheim/USA
SPS/IPC/DRIVES, Nürnberg/Deutschland
Enviro Asia, Singapur/Singapur
Nähe Informationen unter www.festo.de/messen
Halle 3, Stand 3303
Halle 9, Stand 9-347
01.09. – 04.09.
14.09. – 18.09.
14.09. – 19.09.
15.09. – 19.09.
18.09. – 21.09.
21.09. – 24.09.
21.09. – 24.09.
23.09.
28.09. – 03.10.
05.10. – 07.10.
07.10. – 09.10.
10.10. – 14.10.
14.10. – 15.10.
20.10. – 23.10.
27.10. – 29.10.
03.11. – 06.11.
03.11. – 07.11.
04.11. – 07.11.
11.11. – 12.11.
24.11. – 26.11.
01.12. – 04.12.
2.2009 trends in automation
Festo weltweit/Preisrätsel 60 61
–
Sushi-Kochkurs oder Quadfahren …
Impressum
trends in automation 2.2009
September 2009
ISSN 1438-0560
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Ausgabe von „trends in automation“ sind
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3. Preis: mydays
Gutschein im Wert von 100 Euro
Tragen Sie Ihre Lösung auf beiliegendem
Faxblatt ein und schicken Sie dieses bis
zum 1. Dezember 2009 an Festo. Das Lösungswort ist ein wissenschaftlicher Bereich, der sich mit dem systematischen
Lernen von der Natur beschäftigt. Festo
nutzt die Erkenntnisse, um neue Techniken zu implementieren und Produkte hin-
sichtlich Energieeffizienz, bester Wirkungsgrad und optimale Kinematik zu
verbessern. Jeder kann wie immer nur
einmal teilnehmen. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen, ebenso die Auszahlung
der Gewinne in Geldwert. Festo Mitarbeiter und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt.
Wer die glücklichen Gewinner sind, erfahren Sie in der nächsten Ausgabe. Wir
drücken Ihnen schon mal die Daumen!
Viel Erfolg beim Lösen des Preisrätsels
wünscht Ihnen Ihr „trends in automation“
Redaktionsteam.
„trends in automation 1.2009“-Gewinner
1. Preis: Bahngutschein: Herr Fichtner, HAWE
Hydraulik SE, 81673 München
2. Preis: MairDumont Weltatlas: Herr Breidenich,
Philips Technologie GmbH, 52068 Aachen
3. Preis: GEO Jahresabo: Herr Faisst, NIDEC MOTORS & ACTUATORS, 74321 Bietigheim-Bissingen
1. Durch welches Bussystem wird die Tiefdruckmaschine angesteuert? (Seite 50)
2. Welches Tier hat Bionic Learning Network zum Vorbild genommen? (Seite 18)
3. Die metallische Steckverschraubung NPQM ist prädestiniert für Anwendungen im …
(Seite 11)
Auflage
31.000 Exemplare
Erscheinungsweise
mehrmals jährlich
Schutzgebühr 3,– Euro
Herausgeber
Festo AG & Co. KG
Ruiter Straße 82
D-73734 Esslingen
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Telefax 0711 347-20 71
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Telefon 0711 347-3902,
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Leiter Marketing Instruments
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Ralf Sohn, Leiter Direktmarketing
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Sämtliche Begriffe wie Kunde,
Anwender, Spezialist oder Fachberater
stehen sowohl für weibliche wie auch
für männliche Personen.
Copyright 2009 Festo AG & Co. KG
Alle Rechte vorbehalten.
4. Was wird bei der Integrationstechnik durch Kanalplatten nicht gebraucht? (Seite 32)
5. In welchem Land wurde die 57. Festo Landesgesellschaft gegründet? (Seite 58)
6. Name einer Messe für Handhabungs- und Montagetechnik, die im September
in Stuttgart stattfindet. (Seite 59)
Sämtliche Bilder, Graphiken und Texte
unterliegen dem Urheberrecht bzw.
anderen Gesetzen zum Schutz geistigen
Eigentums. Eine Vervielfältigung, Veränderung oder Verwendung in anderen
gedruckten oder elektronischen Publikationen ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Festo AG & Co. KG gestattet.
2.2009 trends in automation
Soft Stop 62
Haben Sie schon
eine heiße Spur,
Frau Steinlein?
Nein, glücklicherweise muss ich als Leiterin
der Abteilung Analysis Diagnostics bei Festo
keine Verbrechen aufklären. Meine Abteilung
hat vielmehr die Aufgabe, Neuentwicklungen
und Sonderanfertigungen hinsichtlich der Werkstoffeigenschaften auf Herz und Nieren zu prüfen. Außerdem untersuchen wir
Teile, bei denen im Betrieb Störungen aufgetreten sind, um die
Ursachen herauszufinden.
Kriminalistisches Gespür ist dabei allerdings schon gefragt: Wir
müssen uns die Bauteile genau ansehen, die Beschaffenheit
und den Zustand des Materials analysieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Und genau wie in einem kriminaltechnischen Labor setzen wir dafür modernste Techniken ein. Mit dem
Computertomographen können wir zum Beispiel sehr schnell
und zuverlässig Teile durchleuchten und geometrisch vermessen, ohne sie zerstören zu müssen. Das trägt auch dazu bei, die
Entwicklungszeit für neue Produkte weiter zu reduzieren. Unerlässliche Voraussetzung zur lichtoptischen Untersuchung des
Werkstoffgefüges ist die fachgerechte Herstellung eines Schliffes. Die Probenentnahme muss dem Untersuchungszweck angepasst sein. Mit unserem neuesten Gerät, einem Gaschromatograph-Massenspektrometer, spüren wir selbst geringste
Verunreinigungen im Bauteil auf.
Ganz wichtig bei alldem ist, dass wir möglichst genaue Informationen über die Umgebung haben, in der ein Teil eingesetzt
wird. So klären wir bei speziellen Anwendungen im Vorfeld ab,
ob Material und Konstruktion für die spezifische Einsatzumgebungen geeignet sind. Bei besonders widrigen Umgebungen
kann es auch vorkommen, dass wir uns vor Ort ein Bild machen.
So haben wir beispielsweise bei einem Kunden aus der Landwirtschaft den Ammoniakgehalt der Luft im Kuhstall ermittelt.
Die Kunden profitieren von unserer Arbeit doppelt: Unsere Analysen tragen dazu bei, dass wir noch schneller Produkte entwickeln, die bestens an die Einsatzumgebung beim Kunden angepasst und damit weniger störungsanfällig sind. Und wenn
doch einmal Störungen auftreten, können wir schnell und präzise die Ursachen bestimmen. Damit sind wir in der Lage, den
Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass beispielsweise
ein Schmier- oder Reinigungsmittel für das Material des betreffenden Produkts nicht optimal geeignet ist, und eine entsprechende Lösung anbieten.
Selbstverständlich fließen unsere Erkenntnisse auch in die Produktentwicklung ein: Mit unseren 20 Mitarbeitern im Bereich
Analysis führen wir jährlich 800 bis 1000 Analysen durch und
stellen die Ergebnisse unternehmensweit zur Verfügung. Auf
diese Weise tragen wir dazu bei, dass nicht nur aktuelle Fälle
gelöst werden, sondern dass die Produkte von Festo immer
präziser den Anforderungen beim Kunden entsprechen.“
Innovation …
… tut dem Markt gut.
Zu sehen bei Festo. Herzlich willkommen!
Hannover Messe 2009 – ein Markt der Chancen. Hier finden Sie neue Wege,
mit denen Sie Ihren Wettbewerbsvorsprung halten und ausbauen können.
Dazu müssen Sie vorerst nur einen Weg gehen: in Halle 15, zum Stand von Festo.
um bis zu
durch integrierte Diagnosefunktionen.
Vision und Realität!
70 % energiesparender aus, wenn Sie
PositioningDrives nutzen.
Live: Maschinensicherheit – Energieeffizienz – Neuheiten
An der „Festo Messemaschine“
wir Ihnen zum
Adaptives Greifen:demonstrieren
auswiedem
Lehrbuch
Beispiel,
Maschinensicherheit
nach der neuen Maschinenrichtlinie
DIN EN ISO 13849-1
aussehen wird.
der Bionik in die Realität
übertragen.
20 Jahre Ventilinseln: die (R)Evolution
Auf das Wesentliche konzentriert –
Für
mehr
Effizienz
in weiter
der Handhabung
geht
so könnte man den Festo Stand D07
in Halle 15 charakterisieren. Die the-
Mehr Funktionsintegration für Pneu-
den Weg zu den Neuheiten.
ben. Mehr Flexibilität durch wählbare
matik, Elektrik und Controller-AufgaIhnen schnell
–matische
so Struktur
wieweist
beim
rekordverdächtigen
Installationskonzepte. Mehr Sicherheit
High-Speed-Handling.
Zu sehen auf
Mechatronic Motion Solutions
Komponenten, Systeme und Software
für nahezu
jede Form von Bewegung.
der
Motek.
Willkommen bei Festo!
Inklusive: Erfahrung und Lösungskompetenz für pneumatische, servopneumatische und elektromechanische
Antriebe. Übrigens:
Neue Messe Stuttgart
Elektrische
An
triebssysteme
21. – 24. September 2009 legen Sie
Halle 3, Stand 3303
www.festo.de
Foto: stockmaritime.com/Loic Jacob
Gemeinsam auf Kurs bleiben
Beim Segeln muss jeder Handgriff sitzen, damit die Wende
klappt und das Boot am Wind bleibt. Jeder weiß, was er zu tun
hat. Jeder weiß, dass er sich auf die anderen verlassen kann.
Doch Vertrauen und Verlässlichkeit sind nicht nur auf hoher See
unentbehrlich, sondern auch dann, wenn Industrieunternehmen
gemeinsam Projekte vorantreiben. Gerade in schwierigen Zeiten
helfen Partnerschaften, Unternehmen auf Kurs zu halten. Die
abgebildete Yacht gehört zur legendären J-Class, die in den 30erJahren den America’s Cup dominierte. Auch sie hat schon vielen
Stürmen getrotzt – und vor allem der Zeit: Nach ihrer Stilllegung
im Jahr 1938 wurde sie in den 80er-Jahren restauriert und feierte
ihr Comeback auf hoher See.
TN 56329 – ISSN 1438-0560
Festo AG & Co. KG
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