Miteinander Nr. 2/2011 - Lebenshilfe Gießen eV

Transcrição

Miteinander Nr. 2/2011 - Lebenshilfe Gießen eV
miteinander
Nov 2011
Das Magazin der Lebenshilfe Gießen e.V.
Gesundheit
Behandlung
Spielen und Lernen . Wohnen . Arbeiten . Beraten und Unterstützen .
Lebensart, Kultur, Reisen . Kaleidoskop . Einrichtungen und Dienste
www.lebenshilfe-giessen.de
Inhaltsverzeichnis
03 Grußwort Holger Sehrt . Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen
04 Vorwort Maren Müller-Erichsen . Aufsichtsratsvorsitzende
Gesundheit – Behandlung
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Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben
Olaf dichtet gegen die Angst
Timmi, die Delphine und unsere ganze Familie
Ambulant vor stationär . Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar
Ambulant vor stationär . Wer hat keine Angst vorm Zahnarzt?
Inhalieren leicht gemacht
Zusammenarbeit mit den Kliniken in Stadt- und Landkreis Gießen
Fortsetzung aus der Juni-Ausgabe: Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung
Frühstück in der Fische-Gruppe
»Bitte freimachen!«
Unterstützte Kommunikation in der Gesundheitsversorgung
Große Post für kleinen kranken Tiger
Spielen und Lernen
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Bessinger Kindergartenkinder helfen Kindern in Uganda . Kindergarten Nieder-Bessingen
Lernen sichtbar machen . Kita Anne Frank
Abschied von den »Großen« . Kita Helen Keller
Hallo . Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich
Projekt »Marienkäfer« . Kindergartengruppe in Garbenteich
Ein Projekt für die Ohren . Igelklasse der Sophie-Scholl-Schule
Wohnen
32 Ich find’s cool! . Einzug in Thorsten Antwerpens erste eigene Wohnung in der Schönen Aussicht
33 Wenn der Hausarzt in die Wohnstätte kommt . Interview Dr. Marck, Hausarzt
36 Hausärztliche Versorgung in der Wohnstätte Kiesweg . Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt
Arbeiten
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Außenarbeitsplätze . »In diesem Beruf musst du ein sehr ruhiger Charakter sein«
Außenarbeitsplätze . Bei der Produktion der Armaturen von Conti ist Selbstständigkeit gefragt
Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche Integration . Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen
Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache . Herr B. Stertmanns Einblick in die Arbeit des FBI
3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter
Fußballer der Limeswerkstatt wurden von »Eintracht Frankfurt« eingeladen!
Tagung: 3. November 2011
Alexander, der Postbote
Schlangenalarm in der WeLo . Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle
Die »neuen« Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen . Die LiLo-Küchenbetriebe
Beraten und Unterstützen
48 Gemeinsame Lebenswege! . Vinzent, 4 Jahre alt, Frühförder- und Beratungsstelle Gießen
50 Die Tanzmaus eröffnet . Neues Gruppenangebot für Kleinkinder
Lebensart, Kultur, Reisen
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»DU WILLST ES DOCH AUCH …« . Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm
Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradgespann durch den Vogelsberg
Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers
Harmonische Zeiten und einige Sehenswürdigkeiten . Reise nach München
»Barrierefrei«, was heißt das eigentlich? . Neues von der Rollo-Redaktion
Martin Stich, Mitarbeiter WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil
Spendenübergabe am 26. Mai 2011 in der Limeswerkstatt
Kaleidoskop
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14. Run’n Roll for Help 2012 startet am 19. August
Großer Auftritt in historischem Renntrimm: Dunlop lässt automobile Renngeschichte aufleben
»125 Jahre – Mobile Meilensteine« . Motto der Oldtimerspendenaktion 2011 der Lebenshilfe
Oldtimerspendenaktion bei den Golden Oldies 2012
Engagement Erster Klasse . Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Achaz Bading feierte 75. Geburtstag
Abkürzungen in der Lebenshilfe
Jubilare im Jahre 2011
Schließungstage 2011/ 12
Nachrufe . Karl-Hans Jung, Christopher Specht
Einrichtungen und Dienste
75 Adressen und Ansprechpartner . Kontakt
79 Werden Sie Mitglied
Grußwort
Liebe Vereinsmitglieder,
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Lebenshilfe Gießen,
Sie vertreten seit über 50 Jahren die Interessen von Menschen mit Behinderungen in unserer Region, Sie engagieren sich erfolgreich für deren soziale Integration, ermöglichen damit vielen Menschen ein selbstbestimmtes und
sinnerfülltes Leben, getragen von der Teilhabe an unserer
Gesellschaft. Das verdient und findet große Anerkennung.
Möglich ist dies nur durch ein umfangreiches Angebot von
– auf die Bedürfnisse dieser Menschen zugeschnittene –
Arbeitsplatz- und Wohnraumangebote, aber auch durch
Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen und den Betrieb von Kindertagestätten und Schulen.
Zu den 34 Einrichtungen und Diensten der Lebenshilfe
Gießen zählt, neben einer Werkstatt für Menschen
mit Behinderungen, auch die integrative Kindertagesstätte
Holger Sehrt, Bürgermeister
der Gemeinde Reiskirchen
Anne-Frank in Reiskirchen. Ich möchte die Gelegenheit
nutzen, einmal Danke zu sagen für die hervorragende
Arbeit die dort geleistet wird, wie auch für die stets sehr
gute Zusammenarbeit.
Sie haben viel erreicht und können darauf stolz sein. Ich
bin aber auch sicher, dass sie ihrem so wichtigen Ziel,
Menschen mit Behinderungen in unserer Region noch
stärker in die Gesellschaft zu integrieren, durch stetige
Fortentwicklung und Erweiterung ihrer Angebote immer
näher kommen werden. Dazu wünsche ich Ihnen viel
Glück und viel Kraft und wie bisher große Erfüllung in
der haupt- und ehrenamtlichen Arbeit.
Ihr
Holger Sehrt
Bürgermeister der Gemeinde Reiskirchen
In eigener Sache
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Vorwort
Liebe Mitglieder, liebe Eltern, liebe Freunde,
zur Zeit, während ich diesen Bericht schreibe,
erleben wir wunderschöne Herbsttage
mit Temperaturen, die wir uns manchmal im
Sommer gewünscht haben, insbesondere
während der Sommerferien.
Dennoch hoffe ich, das Sie z. B. Ihren Urlaub genießen
konnten. Unsere Lebenshilfe Gießen läuft zur Zeit im
ruhigen Fahrwasser, so erscheint es zumindest nach außen.
Entsprechende Rückmeldungen erhalte ich immer wieder.
Schaut man nach innen, so ist doch einiges los und erfordert höchsten Einsatz und viel Kraft und Zeit. So erlebe
ich es bei Herrn Magnus Schneider, der Geschäftsführung
und den Bereichsleitern / innen.
Wir planen den Kauf des Kindergartens in Reiskirchen
und wollen diesen erweitern für eine »Krabbelgruppe«.
Die Frage nach Tagesplätzen für Kindern unter drei Jahren
wächst ständig. Außerdem wollen wir unsere Kitas in
Familienzentren umwandeln.
Die Planungen für den Neubau der Schule für den
Sekundärbereich laufen auf Hochtouren. Wie Sie sicher
wissen, haben wir das Grundstück der ehemaligen
Highschool an der Rödgener Straße gekauft. Wir teilen
uns das Riesengrundstück mit dem Alpenverein, der
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In eigener Sache
dort eine neue Kletterhalle bauen wird. Wir planen, den
Altbau abzureißen, um ein neues Gebäude zu errichten
unter dem Dach der Sophie-Scholl-Schulen gGmbH (siehe
Heft Juni 2011, S. 30).
Die Turnhalle bleibt allerdings stehen, sie muss aber
saniert werden. Hier gelingt es uns hoffentlich mit Hilfe
unseres Sportvereins »Ohne Norm in Form«, den wir
1993 gegründet haben, Mittel vom Land Hessen bzw.
dem Landessportbund zu erhalten.
62 Erstklässler haben wir zum Schulbeginn aufgenommen, erstmalig waren es so viel. Wie in jedem Jahr habe
ich an dem Einschulungsgottesdienst in der St.-ThomasMorus-Kirche teilgenommen. Herr Brandbeck und Pfarrer
Gissel und die zweite bis vierte Klassen gestalteten diesen
Gottesdienst so schön und lebendig, dass ich immer
wieder innerlich berührt bin. Ich glaube, den Eltern und
Großeltern ging es ebenso. Riesig war der Andrang
am Tag der offenen Tür in Haus 1 und Haus 2. Bei schönem
Wetter konnten wir mit Unterstützung des Fördervereins
viele, viele Gäste begrüßen. Immer wieder bin ich beeindruckt, mit welchem Engagement sich der Förderverein
unter dem Vorsitz von Herrn Stephan Kampermann für die
Schule einsetzt und mit enormen Finanzmitteln, insbesondere für den Nachmittagsbereich, den Sportunterricht
etc. unterstützt. Dafür sage ich an dieser Stelle einmal:
Herzlichen Dank Ihnen allen!
Im Werkstattbereich planen wir auf dem Biolandhof neue
Gebäude zu errichten, damit wir dort 12 Menschen mit
Behinderung beschäftigen können. Es fehlen Sozial- und
Arbeitsräume! Wie ich gehört habe, wird der Biolandhof
gerne von Schülern und Schülerinnen der Sekundarstufe
der Sophie-Scholl-Schule gewählt, um dort ein Praktikum
zu absolvieren!
Weiterhin planen die Werkstätten eine Großküche auf
dem Gelände und in der Nähe der Limeswerkstatt zu
errichten. Unser neuer Küchenchef, Herr Groß, hat viele
Pläne, um das Angebot im Cateringbereich und in der
Belieferung von Kitas und Schulen zu erweitern. Ich bin
fest davon überzeugt, dass das eine gute Idee ist und
auch weitere Arbeitsplätze ermöglicht.
Zum Thema »Wohnen« wollen Frau Hasenauer und ich
demnächst alle Eltern einladen, um mit ihnen ihre Vorstellungen, insbesondere für die angehenden Senioren zu
besprechen. Noch immer steht es auf unserer Agenda
in einem »halben« Haus der Dulles-Siedlung ein inklusives
Wohnprojekt zu verwirklichen. Für mich ist es wichtig,
dass dort auch eine Gruppe von Menschen mit schwerster
Behinderung unter dem Dach des Ambulanten Wohnens
leben sollen. Dieses Projekt planen wir gemeinsam mit
dem Landesverband der Lebenshilfe und zehn weiteren
Lebenshilfen in Hessen.
Ich wünsche Ihnen auch im Namen von Herrn M. Schneider,
der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat eine gute
Zeit bis zum nächsten Heft. Schon heute alles Gute für das
neue Jahr 2012.
Ihre
Maren Müller-Erichsen
Aufsichtsratsvorsitzende
In eigener Sache
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miteinander
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Empfehlungen
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Behandlung
Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben
Olaf dichtet gegen die Angst
Timmi, die Delphine und unsere ganze Familie
Ambulant vor stationär
Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar
Wer hat keine Angst vorm Zahnarzt?
Inhalieren leicht gemacht
Zusammenarbeit mit den Kliniken in Stadt- und
Landkreis Gießen
Gesundheitliche Vorsorge von Menschen
mit Behinderung
Fortsetzung aus der Juni-Ausgabe
Frühstück in der Fische-Gruppe
»Bitte freimachen!«
Unterstützte Kommunikation in der
Gesundheitsversorgung
Große Post für kleinen kranken Tiger
Einen Angehörigen im Krankenhaus zu haben
… ist für die ganze Familie eine Belastung, die in ihrem Ausmaß von der Art und Schwere
der Erkrankung und deren Prognose abhängt. Je schwerer die Erkrankung, desto mehr
kommt es auf jede Kleinigkeit an. Kleinigkeiten mit großer Wirkung, die dazu beitragen,
dass es der / dem Patienten, Ihrem Angehörigen, gut geht.
Wie schön ist es, wenn man seinen kranken Angehörigen
in guten Händen weiß, wenn man sicher ist, Ärzte und
Pflegepersonal haben alles gut im Blick und tun ihr Bestes.
Aber das scheint bei dem zunehmenden Kostendruck und
wachsenden Pflegenotstand immer seltener zu werden.
Hygienemängel, Überforderung des Personals durch Unterbesetzung, Hierarchie und Machtgebahren tragen ihr
übriges dazu bei, dass die Zeit im Krankenhaus ein wahrer
Albtraum werden kann.
Warten bestimmt den Alltag: auf den Frühdienst, das Frühstück, die Visite, warten auf das Untersuchungsergebnis,
die Abholung zum MRT, zum Röntgen, zur Spiegelung und,
und, und. Nicht selten ist dieses Warten gepaart mit der
Befürchtung einer schlechten Nachricht. Und dann vergeht
die Zeit noch langsamer!
Durch den siebenwöchigen Krankenhausaufenthalt meines
Mannes wurde ich vor kurzem gegen meinen Willen Kronzeugin des Pflegenotstandes in einem großen Klinikum.
Warten, mangelnde Information, schlechte Behandlung,
fehlende Geräte und andere Misstände waren nicht zu übersehen. Jeden zweiten Tag erlebten wir eine Geschichte,
von der ich vorher dachte, das gibt es nicht.
Bei akuten Veränderungen des Gesundheits- bzw. Krankheitszustandes 4 Stunden warten, bis überhaupt ein
Arzt kommt. »Tut mir leid, die diensthabende Ärztin ist
im OP. Ein Notfall.« Und das ist leider keine Einzelfall,
sondern nur die Spitze des Eisberges.
Warten, 1 Stunde ohne Arztkontakt, auch bei Atemnot.
Keine weitere notwendige Wassertablette von der
Ärztin im Wochenenddienst, da der Stationsarzt diese
ja nicht angeordnet hatte und man ihm nicht in sein
Konzept »reden« wollte.
»Sie haben ein Loch im Darm!« Auf Rückfrage, was
diese Hiobsbotschaft bedeute, erhielten wir die Antwort:
»Das sagen Ihnen dann die Chirurgen.« Diese kamen
leider erst eine Stunde später und auch nur aufgrund
von lautstarken Einwänden meinerseits. Sonst hätten wir
noch länger gewartet.
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Gesundheit – Behandlung
Das sind nur wenige Beispiele, die Liste könnte viele
Seiten füllen.
Es war sehr schwer, gegen den durchorganisierten
Apparat von Personalmangel, Hierachie, Karrierebegehren
und Machtspielereien anzukommen.
So ist es uns ergangen, obwohl mein Mann trotz schwerer
Krankheit immer geistig völlig orientiert und reflektiert
war; So ist es uns ergangen, obwohl ich, die ich ihn intensiv
begleitete, mich im Prinzip gut wehren und in solchen
Situationen – dank guten Vorwissens und der notwendigen
Auffassungsgabe – auch durchsetzen kann.
Um wie viel schlimmer und schwieriger ist die Ausgangssituation für Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Anders als mein Mann und ich werden Menschen mit Behinderung die Worte der Ärzte inhaltlich nicht (oder
nicht in diesem Umfang) erfassen, die Bedeutung der Botschaft und der damit womöglich verbundene Schrecken
überträgt sich jedoch auch ohne Worte. Das aushalten
zu müssen, wird voraus gesetzt, in einer Umgebung, die
ohnehin eher kühl als einladend anmutet. Da denke ich
nur an die Katakomben, die man durchschreiten muss,
um zu einer einfachen Röntgenuntersuchung zu gelangen.
Schon ein bisschen Farbe und Materialeinsatz könnten
wenigstens die äußeren Bedingungen, die wie man inzwischen weiß, nach innen ausstrahlen, etwas erleichtern.
Umso wichtiger ist es, Menschen mit einer geistigen
Behinderung durch vertraute Menschen zu begleiten
und auf deren besonderen Bedürfnisse einzugehen.
Dafür zu sensibilisieren und zu ermutigen, ist ein Ziel
dieses Heftes.
Ursel Seifert, Geschäftsführung, Bereich Organisations entwicklung
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Olaf dichtet gegen die Angst
Diese Geschichte wird im Artikel »Fortsetzung: Gesundheitliche Vorsorge von Menschen mit Behinderung«
von Frau Maren Müller-Erichsen auf Seite 17 angesprochen!
Das Leben für Bianca ist ein Chaos
Es war einmal ein Junge, und der
liegt im Krankenhaus, und der heißt
Olaf Müller-Erichsen.
»Hallo, ich bring für dich ein Bett, so,
schlaf gut, und jetzt ist Schlafenszeit.«
Und sie schlafen ein.
Er lebt noch 24 Stunden lang.
Er hat noch einen Zettel geschrieben,
darauf steht: »Ich liebe dich, such
dir einen Freund, nimm einen und sei
glücklich.«
Und dann kam Bianca reingestürmt.
Sie sah Olafs Mutter,
seinen Vater, seinen Bruder
und seine Freundin weinen.
Da sagte sie:
»Wo ist Olaf? Warum weint ihr?«
»Weil Olaf noch 24 Stunden zu leben
hat.«
»Was, nur noch 24 Stunden zu leben,
ja?«
»Er will dich noch einmal sehen.«
»Gut, ich gehe rein.«
Sie klopft an die Tür.
»Ja, wer ist da?«
»Ist die Bianca, darf ich rein?«
»Aber ja doch, komm rein!«
Gut, sie ging hinein.
»Olaf, was hast du eine schlimme
Krankheit, wie heißt die Krankheit?
Du Armer!«
»Ich will dir etwas geben. Hier, bitte,
kriegst du mein Testament.«
»Danke. Moment mal, ich bekomme
deine Millionen Mark?«
»Klar.«
»Aber warum?«
»Weil ich dich so sehr liebe, was ich
dir beweisen will.«
Am nächsten Morgen kommen die
Leichenbestatter. Sie holen ihn gleich
aus seinem Bett und bringen ihn weg.
Und die Bianca wacht auf und
will nun ihren Olaf sehen. Sie ist
erschreckt:
»Wo ist der Olaf?« und guckt unters
Bett.
Da kommt Doktor Schäfer:
»Na, was suchen Sie, kleine Mistress?«
»Ich heiße Bianca, und ich suche
meinen Freund Olaf, wo ist der?«
»Er wurde vom Leichenbestatter
geholt.«
»Was, die haben ihn geholt, ja?«
»Ich habe einen Zettel für Sie.«
»Danke.« Sie liest:
»Ich liebe dich, nimm dir einen
Freund, der dich glücklich macht.
Dein Olaf.«
»Oh nein, er ist tot!«
»Jetzt kommst du ihn auf dem Friedhof besuchen.«
Und er fliegt mit seiner Seele in den
Himmel zu Gott. Der aber gibt seine
Seele dahin zurück, wo die anderen
sind – er schenkt ihm sein Leben
zurück.
Olaf fliegt auf die Erde zurück zur
Bewährung.
Alle gehen davon, sie weinen und
haben Tränen in ihren Augen.
Und alle liegen in ihren Betten und
schlafen ein.
Und auf dem Friedhof bewegt sich
etwas, steht auf und schleicht in
Dunkelheit dorthin, wo Bianca
wohnt.
Olaf Müller-Erichsen
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Bianca ging zum Friedhof. Familie und
Freunde, alle stehen da und weinen
sich die Augen aus.
Gesundheit – Behandlung
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Timmi, die Delphine und unsere ganze
Familie Kleine Wunder des Alltages
Seit der schweren Erkrankung im 1. Lebensjahr, einer
Herpesinfektion, versuchen wir unseren Sohn Tim Lucas so
gut wie möglich zu fördern. Wir müssen häufig ärztliche
Behandlungen und viele Therapien wahrnehmen. Immer
wieder stellen wir uns die Frage, ob es noch andere Möglichkeiten gibt, um Timmi ein weitestgehend selbstständiges
Leben zu ermöglichen, seine Behinderung zu verbessern
und ihm in seinem Leben mehr Zufriedenheit, mehr Lebensfreude zu verschaffen. Nach intensiven Recherchen und
Gesprächen mit Ärzten und Therapeuten haben wir von der
Behandlung im Rahmen der Delphintherapie erfahren und
uns intensiv damit beschäftigt.
Kraulen machte Spaß!
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Gesundheit – Behandlung
Die Delphintherapie verbindet mehrere Behandlungsansätze mit der ganzen Familie: Tiergestützte Wasser- und
Bewegungstherapie. Ziele der Delphintherapie sind die
Verbesserung von Fein- und Grobmotorik, Kommunikationsbarrieren zu verringern, Konzentrationsvermögen zu
verbessern, Selbstvertrauen aufzubauen und die Aktivierung eigener, bereits vorhandener Ressourcen. Delphine
werden sicher keine Krankheiten heilen oder Behinderungen beseitigen; es werden in diesem Sinne auch keine
Wunder geschehen. Forschungsreihen haben aber ergeben,
dass gerade Kinder mit mentalen und körperlichen Beeinträchtigungen in der Therapie mit Delphinen bedeutend
schneller und intensiver lernen. Die Delphintherapie ist
deshalb eine sinnvolle Ergänzung!
Für Eltern, deren Kinder das erste Mal »MAMA« gesagt
haben oder sich seit langer Zeit wieder unverkrampft bewegt haben, ist es ein Wunder. Und wir haben dieses Wunder selbst schon erlebt und werden es niemals vergessen.
Danke auch an die Spender, die uns ermöglicht haben, die
Delphintherapie durchzuführen. Wir sind auch sehr froh,
dass wir uns von der Wirkung der Delphintherapie selbst
überzeugen und sie mit Timmi zusammen erleben konnten.
Familie Schramek
Unser Familienerlebnis in der Welt der Delphine
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Schnelle Rotationen im Wasser
Meine Schmuseeinheit mit dem liebenswerten Tier
Gesundheit – Behandlung
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Ambulant vor stationär
Das Ambulante OP-Zentrum Wetzlar
Erfahrungen zur Zahnprophylaxe und Behandlung bei Menschen mit schwerer geistiger
Behinderung und /oder autistischen Störungen.
Es ist oft sehr schwierig, bei Menschen mit einer schweren
geistigen Behinderung, medizinische Leiden zu erkennen,
da sie sich nicht ausreichend mitteilen können, und man
somit meistens auf Vermutungen, und Interpretationen der
von ihnen ausgesendeten Signale angewiesen ist, vor
allem, wenn die Kommunikation non verbal stattfindet.
Meistens ist es jedoch auch für die non-verbal kommunizierenden Bewohner nicht möglich, ihre Schmerzen oder
das Unwohlsein einem konkreten Bereich zuzuordnen.
Daher sind eine genaue Beobachtung und eine regelmäßige Konsultation der verschiedenen Ärzte überaus wichtig,
um mögliche Krankheiten und Symptome so früh wie
möglich zu erkennen und zu behandeln.
auf sie in so einem Fall zukommt. Daher sind ambulante
Eingriffe in den meisten Fällen eine hilfreiche Alternative
zu stationären Behandlungen.
Ein vertrautes, und strukturiertes Umfeld ist für Menschen
mit einer schweren geistigen oder autistischen Behinderung besonders wichtig, um ihnen die nötige Sicherheit zu
geben, welche sie im alltäglichen Leben, vor allem aber in
Stresssituationen benötigen. Im Falle einer Krankheit ist ein
Krankenhausaufenthalt immer mit zusätzlichem Stress und
Ängsten verbunden, da das gewohnte Umfeld für diese
Zeit plötzlich und übergangslos wegfällt. In der Kommunikation ist es meistens auch nur ansatzweise möglich, Menschen mit einer schweren geistigen Behinderung im Vorfeld zu informieren, und ihnen plausibel zu machen, was
Im Laufe der Jahre hat sich die Zusammenarbeit mit dem
AOZ Wetzlar bewährt. Es wird dort viel Verständnis, was
die besonderen Belange der Menschen mit geistiger Behinderung betrifft, aufgebracht. Gerade bei der Vereinbarung
von Terminen, welche von verschiedenen Faktoren abhängig
sind, wie beispielsweise organisatorische Strukturen der
Wohnstätte, sowie Eigenheiten und schwierige Verhaltensweisen der Bewohner, haben wir sehr gute Erfahrungen
gemacht.
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Gesundheit – Behandlung
Darüber hinaus ist das Verständnis für die Notwendigkeit
einer medizinischen Untersuchung oder einer Behandlung,
bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung oft
nicht oder nur sehr eingeschränkt vorhanden, und es können einige Routineuntersuchungen nur unter Vollnarkose
stattfinden, weil sie sich sonst aufgrund von starken
Ängsten massiv zur Wehr setzen, oder z. B. bei zahnmedizinischer Prophylaxe es nicht zulassen, dass ein Zahnarzt
in den Mund schaut.
Andreas Kretzer, Pädagogischer Mitarbeiter der Autistengruppe Wohnstätte Grüninger Weg
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Wer hat keine Angst
vorm Zahnarzt?
Ein Beispiel aus der Wohnstätte Langgöns
Bei der ersten Behandlung eines unserer Bewohner dort im
Jahr 2007 mussten wir einige Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden. Es fing an mit dem Zahnarztbesuch in
der Praxis von Dr. Werner, der später die Behandlung
durchführte. Der Bewohner weigerte sich allerdings, die
Praxis zu betreten.
So besprachen wir mit dem Zahnarzt die Vorgehensweise
und beschlossen, ohne Voruntersuchung die Behandlung
durchzuführen. Er gab uns einen Termin. Jetzt war der
nächste Schritt der Besuch beim Leiter des OP-Zentrums,
dem Anästhesisten Dr. Haimerl, zur Auf- und Abklärung
der Narkose-Risiken. Auch diesmal konnten wir den
Bewohner nicht dazu überreden, das Gebäude zu betreten
und mussten unverrichteter Dinge wieder abfahren.
Für einen erneuten Versuch schlug uns
Dr. Haimerl vor, dem Bewohner vorab ein
Beruhigungsmittel zu verabreichen.
Außerdem bat er darum, dass zwei
tatkräftige Mitarbeiter den Bewohner zu dem OP-Termin begleiten.
Nach Absprache mit unserem
Psychiater verabreichten wir dem
Bewohner eine Stunde vor dem
Termin 10 mg Tranxilium. Mit den
Arzthelferinnen kamen wir überein,
den Seiteneingang benutzen zu dürfen, um die Angstschwelle herabzusetzen. Diese Maßnahmen hatten
Erfolg, der Aufklärungstermin konnte
stattfinden. Die Einwilligung des
gesetzlichen Betreuers erfolgte per
Fax, was diesem eine lange Anreise
und uns Zeit ersparte. Die Vorberei-
Dr. Werner
tungen für die Narkose (Ermittlung der Blutwerte) wurden
vom Hausarzt übernommen. Auch das trug dazu bei, dass
der Ablauf erleichtert wurde.
Am Tag der Behandlung verfuhren wir genauso, zwei
erfahrene und vertraute Betreuer begleiteten den Bewohner und konnten 1 1/ 2 Stunden nach der Behandlung
wieder mit ihm nach Hause fahren. Die Zähne waren in
einem guten Zustand, es wurde lediglich eine
Zahnsteinentfernung vorgenommen. Der Zahnarzt empfahl eine regelmäßige jährliche
Behandlung. Inzwischen waren wir mit weiteren drei Bewohnern dort zur Zahnbehandlung. Der Ablauf war im Wesentlichen gleich: Die Narkosevorbereitung
wurde vom Hausarzt durchgeführt, eine
Stunde vor dem Termin verabreichten wir
ein Beruhigungsmittel und die Begleitung
übernahmen vertraute Betreuer.
Zwei Mal musste ein Zahn gezogen werden,
einmal wurde eine Zahnfleischwucherung
entfernt, eine Füllung sowie Zahnsteinentfernung und Zahnreinigung wurde vorgenommen.
Thomas Etzel-Euler, Leiter der Wohnstätte
Langgöns
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Gesundheit – Behandlung
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miteinander
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Inhalieren leicht gemacht
In unserer Einrichtung müssen Kinder auch
während der täglichen Kindergartenzeit
immer wieder bestimmte Medikamente bekommen oder entsprechende Hilfsmittel für
eine gute Begleitung im gesundheitlichen Bereich eingesetzt werden. So gehört z. B. das
tägliche Inhalieren für einzelne Kinder in unserer Kindertagesstätte zum täglichen Ablauf.
Uns ist es wichtig, dass diese notwendigen Versorgungen
so gestaltet sind, dass die Kinder weiterhin mittendrin
im Spiel, beim Vorlesen, im Stuhlkreis etc. sein können und
sich während dieser Zeit nicht ausgeschlossen fühlen,
sondern es als eine für sie zwar notwendige, aber dennoch
auch unkomplizierte Aktivität im täglichen Tun erleben.
Doch sehen Sie einfach selbst:
Larissa Zeinert, Leiterin der Kita Helen Keller
So nicht!
So …
oder so …
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miteinander
oder auch so!
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Gesundheit – Behandlung
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Zusammenarbeit mit den Kliniken in
Stadt- und Landkreis Gießen
Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, dass Menschen mit Behinderung aus unseren Wohnstätten und auch aus dem Elternhaus eine Klinik aufsuchen müssen. Unsere
Erfahrungen zeigen, das dieses Ereignis nicht immer problemlos abläuft. Nicht alle Ärzte
und Schwestern haben die Erfahrung im Umgang mit unserem Personenkreis.
Mancher Mensch mit Behinderung kann nicht sprechen, ein
anderer hat Verhaltensweisen, die für den Arzt bzw. die
Krankenschwester nicht verständlich sind. Wenn Eltern bereit
sind den Sohn bzw. die Tochter zu begleiten, gibt es kaum
Probleme. Die Menschen mit Behinderung aus den Wohnstätten können wir aber nicht rund um die Uhr begleiten,
von daher ist es notwendig Absprachen zu treffen, Verständnis für unseren Personenkreis zu erwirken und Ansprechpartner zu haben. Aus diese Grunde haben Frau Hasenauer
und ich die verschiedenen Kliniken in unserem Umkreis
besucht, um konkrete Absprachen zu bewirken. Gesprächspartner waren die Direktoren der Pflegedienste. Alle
haben uns sehr offen empfangen und Angebote gemacht,
die wir an dieser Stelle bekannt geben.
Uniklinikum Gießen-Marburg Mit Herrn Pflegedienstleiter
Rantsch hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch. Er hat
unser Anliegen verstanden und angeboten, wenn es Probleme gibt, ihn direkt bzw. die Sozialarbeiterin zu konsultieren.
Hier haben wir auch das Problem der Nachsorge besprochen. Wie Sie vielleicht wissen, werden heute Patienten sehr
viel früher aus dem Bereich der Klinik entlassen als vor Jahren. Für die Wohnstätte heißt das Behandlungspflege in der
Wohnstätte, die aber bis heute nicht in jedem Fall vom LWV
finanziert wird. Eine Verlegung in eine anschließende Reha
ist nicht gesichert, zumal man von Seiten der Klinik oft der
Meinung ist, dass die Einrichtung dafür zuständig ist. Wir
sind aber keine Einrichtung der Pflegeversicherung (SGB XI),
sondern der Eingliederungshilfe (SGB XII) und müssen für die
Nachsorge den Ambulanten / Sozialen Dienst anfordern und
diesen auch bezahlen.
Herr Rantsch von dem Uniklinikum wird diese noch in diesem
Jahr verlassen, ein Nachfolger / in ist noch nicht bekannt,
aber sicher unter folgender Telefonnummer zu erreichen.
Pflegedirektion, 0641 985400 60
Zentrale Patientenüberleitung, Frau Rita Keppers,
0641 985400 70
Asklepiosklinik Lich Mit Herrn Pflegedienstleiter Stumpf
hatten wir auch ein sehr angenehmes Gespräch. Unser Anliegen hat er sehr offen entgegengenommen und wir haben
vereinbart, dass wir uns besser kennenlernen müssen und
dass es auch einen Sinn macht mit den Krankenschwestern
und den Ärzten eine Fortbildung zu veranstalten. Wir
haben z. B. vereinbart, dass alle Stationen unser Magazin
›miteinander‹ erhalten. Pflegedienstleitung Herr Erwin
Stumpf, 06404 81453
Evangelisches Krankenhaus Mittelhessen Mit der neuen
Pflegedienstleitung, Frau Christa Hofmann-Bremer hatten
wir, Herr Pfeiffer und ich, ebenfalls ein sehr angenehmes
Gespräch. Frau Hofmann-Bremer war sehr offen für unser
Anliegen und hat zugesagt, dass sie das Thema Menschen
mit Behinderung in die Fortbildung der Krankenschwestern
und hoffentlich auch der Ärzte aufnehmen wird. Noch in
diesem Jahr soll ein Besuch in der Limeswerkstatt organisiert
werden. Auch hier gab es den Wunsch unser Magazin für
die verschiedenen Stationen zu erhalten, dem wir natürlich
nachkommen. Pflegedienstleitung Frau Christa HofmannBremer, 0641 9606 114
Weitere klinische Einrichtungen, wie das Katholische
Krankenhaus und das Balserische Stift werden wir noch
besuchen.
Abschließend verweise ich auf einen Artikel von Herrn Professor Budroni et al. von der Universität Witten / Herdecke:
»Die Krankenhausversorgung geistig- oder mehrfach behinderter Menschen« in: Medizin für Menschen mit geistiger
oder mehrfacher Behinderung 8 Jg., Heft 1, Juni 2011. Professor Budroni schildert die gleichen Erfahrungen, die wir,
die Eltern und Betreuer in den Kliniken machen und gemacht
haben. Eine Kopie des Artikels können Sie in der Geschäftsstelle oder bei mir im Büro bekommen.
Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende
Gesundheit – Behandlung
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Fortsetzung: Gesundheitliche Vorsorge
von Menschen mit Behinderung
Ich komme nochmals zurück auf die Vorsorge und veröffentliche an dieser Stelle eine
Tabelle, die im Rahmen der Untersuchung »Diagnose, Evaluation und Individuelles
Programm zur Entwicklung von Menschen mit geistiger Behinderung« kurz InDiPro von
Herrn Prof. Dr. Neuhäuser erstellt wurde.
63 Menschen mit Behinderung von den Werkstätten aus
Gießen, Wetzlar und anderen Orten hatten an der medizinischen Untersuchung teilgenommen. 40 % der Teilnehmer / -innen hatten visuelle Probleme, ca. 83 % sprachliche
und 84 % orthopädische Probleme.
Alle Eltern wurden nach der Feststellung der Ergebnisse
aufgefordert, einen Facharzt aufzusuchen. Wir haben sogar
in der Limeswerkstatt für einige Zeit einen Therapeuten
damit beschäftigt, mit allen Mitarbeitern / -innen einen Sehtest durchzuführen. Leider ist uns nicht bekannt, ob die
Eltern /Angehörigen der Empfehlung gefolgt sind und ich
frage nach den Gründen. Haben Sie keinen Arzt gefunden?
Vielleicht könnte sich das eine oder andere Elternteil
melden und berichten.
Meine Erfahrung ist die, dass man hartnäckig insistieren
muss, wenn es um eine fachärztliche Behandlung geht.
16 .
miteinander
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November 2011
.
Gesundheit – Behandlung
Kann es sein, dass mancher Arzt denkt, das lohnt sich
nicht, oder er denkt, eine intensive Untersuchung dauert
zu lange, z. B. weil es Sprachprobleme gibt.
Es gibt natürlich kritische Situationen, z. B. wenn der
behinderte Patient Angst vor Spritzen hat oder Angst hat,
alleine in ein Untersuchungszimmer zu gehen, Angst hat,
in der Röhre zu liegen. Besonders kritisch ist die Vorbereitung einer Betäubung. Mit meinem Sohn Olaf habe ich das
z. B. erlebt, als ihm ein Shunt gelegt werden musste, weil
er an die Dialyse kam. Er hat fürchterlich geschrien, trotzdem durfte ich nicht mit in den Vorbereitungsraum für die
Narkose. Die Ärzte haben ihn dann fixiert, was für ihn
noch viele Jahre ein Albtraum war. Zu Recht hat er immer
wieder behauptet, dass das verboten sei. Darum ist es so
wichtig, dass uns, den Eltern oder den Betreuern / -innen
erlaubt wird, den Patienten bis zum Einschlafen zu begleiten.
Bei den Besuchen in den Kliniken haben wir diesen Punkt
angesprochen und eher Zustimmung als Ablehnung erfahren. Nun gibt es in unseren Bereichen viele Kinder und
Erwachsene, die schon viele Operationen haben erleben
müssen, sie haben sicher schon Erfahrung und können das
Procedere einer OP-Vorbereitung einschätzen. Ich bewundere das sehr und kann mir aber vorstellen, dass
die Eltern besonders gefordert sind. Ich glaube, viele von
Ihnen könnten eine »Geschichte« dazu schreiben.
Mein Alptraum ist die Geschichte von Olafs Nierenversagen. Wochenlang diagnostizierte der Facharzt »Magenschleimhautentzündung« weil Olaf immer morgens kotzte,
bis bei mir der Geduldfaden riss und ich eine Blutuntersuchung einforderte. Das Ergebnis war ein Kreatininwert
von 14, normalerweise hat man einen Wert von 0,5 – 1,0.
24 Stunden gaben ihm die Ärzte in der medizinischen
Uniklinik. Das hat er mitgekriegt und in der Nacht vor dem
Katheter zur Dauerdialyse seine Geschichte geschrieben
(siehe S. 09).
Erfahrung, die ich hatte. Obwohl es nochmals eine Krise
gab, als ich einforderte, dass Olaf – er war gerade 24 Jahre
alt – auf die Liste kommt, um eine neue Niere zu bekommen. Ich selbst hätte ihm ja eine gegeben, aber alle Ärzte,
die ich aufsuchte, meinten, ich wäre schon zu alt und
ich müsste mich damit abfinden, denn ich sollte mir nicht
einbilden, dass ein Behinderter eine neue Niere bekäme.
Wir warteten vier Jahre – eine kurze Zeit – und dann kam
der Anruf von einer einfühlsamen Ärztin: »Bitte sofort
kommen, wir haben eine Niere.« Das war im Jahr 2004.
Sie funktioniert noch immer hervorragend, und ich bin
froh und dankbar, auch weil Olaf sehr präzise seine Medikamente einnimmt und seine Werte wie Körpertemperatur,
Blutdruck und Gewicht kontrolliert und dokumentiert.
Ich erinnere mich noch, dass zur gleichen Zeit als Olaf drei
Mal pro Woche für 4 bis 5 Stunden an die Dialyse musste,
meine Stiefmutter auch zur Dialyse musste und nur über
ihren Zustand jammerte. »Wenig trinken, nur bestimmte
Nahrungsmittel etc.«, während Olaf fröhlich mit dem Taxi
zur Dialyse fuhr, dort mit den Pflegern und Pflegerinnen
scherzte und für die meist älteren Patienten der Sonnenschein war. In dieser Zeit hat er Blöcke mit Geschichten
vollgeschrieben. Noch heute, wenn wir zur Kontrolle zur
Dialysestation fahren, wird er freundschaftlich begrüßt
und von seinem behandelnden Arzt ernst genommen, sodass auch ich immer ein gutes Gefühl habe.
Ich wünsche mir, dass es viele solcher positiven Geschichten gibt, dann wären wir auf einem guten Weg.
Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende
.
Ich erinnere mich noch sehr genau an das Notaufnahmezimmer. Wir hatten jeder ein Notbett und überlegten, was
wir bis zum Einschlafen tun könnten. Ich hatte meine
Aktentasche dabei und beschloss zu arbeiten, Olaf brauchte nur einen Block, um seine Geschichte zu schreiben.
Nach seiner Geburt und der unmöglichen Bemerkung des
Kinderarztes: »Das ist ein Vollidiot, geben Sie ihn gleich
in eine Einrichtung«, war diese Begebenheit die schlimmste
Gesundheit – Behandlung
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miteinander
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November 2011
. 17
Frühstück in der Fische-Gruppe
Wir alle sind die »Fische« – 15 Kinder und
5 Erwachsene – und gehen in die Kita der
Lebenshilfe in Pohlheim-Watzenborn.
Wir sind: Samuel, Manuel, Lena, Katharina, Juliana, Henni,
David, Aurelio, Giulia, Emilia, Noah, noch eine Katharina,
Samir, Nino, Leo und die Erwachsenen Monja, Jessica,
Robert, Simone und Melanie.
Zu uns gehört auch Katharina, die anders isst als wir. Am
Anfang war das natürlich sehr neu für uns, aber auch
sehr interessant. Jetzt schauen wir zu, wenn Katharina
ihren Tee über die Nasensonde bekommt. Damit sie beim
Essen und Trinken Gesellschaft hat, sitzen wir gerne
dabei, schauen zu, streicheln sie, geben ihr Spielzeug in
die Hand, beobachten sie und stellen dabei natürlich viele
Fragen, weil wir alles wissen möchten: wieso bekommt
sie den Tee über die Sonde? Wo kommt der Tee dann hin?
usw. Die ErzieherInnen erklären uns alles, was wir wissen
möchten – jetzt ist es für uns nichts Besonderes mehr und
wir wissen: Katharina isst und trinkt halt anders als wir!
Manchmal braucht Katharina aber auch ihre Ruhe, besonders wenn sie ihre Flasche bekommt, die trinkt sie wie
wir auch. Das Trinken dauert dann aber länger als bei Kindern, die aus einer Tasse trinken und wenn sie gar keine
Lust hat zum Trinken, bekommt sie die Milch eben wieder
über die Nasensonde. Wir lassen Katharina dann auch
in Ruhe trinken, schauen nur kurz mal zu und spielen erst
später wieder mit ihr.
Besonders schön ist es, wenn wir alle gemeinsam in unserer Gruppe frühstücken. Wir sitzen an unserer großen
Samuel, Katharina und Noah spielen und unterhalten sich miteinander
18 .
miteinander
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November 2011
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Tischrunde, Katharina sitzt in ihrem Rollstuhl oder auf
dem Schoß eines Erwachsenen. Wir alle fangen mit einem
gemeinsamen Tischspruch an und Katharina beginnt ihr
Essen damit, dass eine Erzieherin oder unser Erzieher
ihr über die Wange streichelt – das ist ihre Gebärde für
das Essen. Dann essen wir, was wir mitgebracht haben;
Katharina hat ein Früchtemus mitgebracht, das sie selbst
schlucken kann. Da sie nicht so sehen und greifen kann
wie wir, geht es bei ihr schön langsam zu: erst riecht
sie am Mus, dann bekommt sie etwas auf die Lippen und
dann weiß sie, was es ist und öffnet ihren Mund.
Wir freuen uns immer, wenn wir Kinder kennen lernen,
die uns Neues beibringen und von denen wir lernen,
dass es viele Wege gibt, um Dinge zu tun. Jeder von uns
ist anders – und das ist auch gut so!
Monja Kirchhof, Erzieherin und Ursula Schachl, Leiterin der
Kita Watzenborn
Tischspruch beim gemeinsamen Frühstück
Gesundheit – Behandlung
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Katharina wird sondiert
Gesundheit – Behandlung
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miteinander
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. 19
Unterstützte Kommunikation in der
Gesundheitsversorgung
Wenn man krank ist, zum Arzt muss oder gar ins Krankenhaus, ist das für viele Menschen
oft mit Unsicherheit oder Angst verbunden. Wie mag es dann erst sein, wenn dem Mensch
dann auch noch keine Lautsprache zur Verfügung steht und /oder eine umfassendere
Behinderung die Orientierung im Alltag und das Einstellen auf besondere Ereignisse wie
einen Arztbesuch oder Klinikaufenthalt erschwert?
Ärzte und Krankenhäuser müssen eine genauso gute und
einfühlsame Behandlung für Menschen mit Behinderung gewährleisten wie für Menschen ohne Behinderung. Dazu
gehören nicht nur ein Rollstuhl oder ein behindertengerechtes
WC, sondern auch Wegweiser für blinde Menschen und
andere Unterstützungshilfen wie Maßnahmen der Unterstützten Kommunikation.
Es kommt vor, dass nach schweren Verletzungen oder Er krankungen selbstverständliche Fertigkeiten wie Sprechen,
Essen und Trinken oder sogar Atmen eingeschränkt sind. Parallel zu der (intensiv)medizinischen Behandlung ist es dann
von großer Bedeutung, die Kommunikationsfähigkeit des
Patienten zu verbessern. Schließlich müssen auch Patienten
mit Erschwernissen oder Behinderungen in der Lautsprache
über medizinische Maßnahmen informiert und um ihr Einverständnis gebeten werden. Auch ist es wichtig, etwas über
die Gewohnheiten und Vorlieben, Ängste oder Abneigungen
des Menschen, der behandelt werden soll, zu erfahren.
Doch wie können Ärzte und Pflegepersonal alternativ
mit den Patienten kommunizieren? Folgende Maßnahmen
oder Hilfsmittel können die Kommunikation unterstützen:
Anfertigen eines Ich-Buches vor dem Arztbesuch oder der
Aufnahme in ein Krankenhaus von den Menschen, die den
Patienten gut kennen und etwas über ihn berichten können.
Einsatz von Symbol- oder Bildkarten Der Patient kann
anhand von Bildkarten seine Wünsche und Befindlichkeiten
äußern (z. B. bestimmte Schmerzen, Hunger, Durst), aber
auch Informationen bekommen.
1. und 4.- Symbol Ohrenschmerzen und Symbol Krank sein:
Aus: © Symbole Anette Kitzinger
Einsatz von Computertechnik Durch einen Taster können
verschiedene An- und Aus-Informationen gesendet werden z. B. ein Alarm zum Herbeirufen von Hilfe, Betätigung
von Licht, Fernseher oder Musikgeräten. Talker ermögli-
20 .
miteinander
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November 2011
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Gesundheit – Behandlung
chen die Aufnahme von kleinen Aussagen und Nachrichten, die dann bei Bedarf durch Tastendruck wiedergegeben werden können. Ein Taster oder Talker kann nicht nur
mit der Hand, sondern durch entsprechende
Konstruktionen auch durch Kinn, Zunge,
Bauchmuskeln oder durch Pusten und Saugen betätigt
werden. Mit Hilfe von Text- oder Sprachausgabegeräten können Signale in Laut- und /oder
Schriftsprache umgewandelt oder Symbolsysteme mit und ohne Schriftsprache
genutzt werden.
Ja / Nein-Codes Durch vereinbarte Gesten (Augenzwinkern,
Kopf- oder Fingerbewegungen) kann der Patient seine
Zustimmung oder Ablehnung äußern.
Verfügt der Patient über die Möglichkeit, Gebärden zu nutzen, können diese vor dem Arztbesuch oder einem Klinikaufenthalt fotografiert und katalogisiert werden. So können
der Arzt oder das Pflegepersonal »nachschlagen« und den
Menschen, der unterstützt kommuniziert, auch ohne Lautsprache verstehen. Prima wäre es, wenn die Gebärden
auch in der Antwortsituation genutzt würden, damit auch
der Patient verstehen kann, was um ihn herum passiert.
Diese Hinweise sollen dazu beitragen, Ideen zur Unterstützung der Menschen mit Erschwernissen und /oder Behinderungen auch in der Kommunikation zu entwickeln, die
dazu beitragen können, selbstbewusst und selbstverständlich Leistungen unseres Gesundheitssystems ohne Angst
in Anspruch zu nehmen.
Gebärde Ohrenschmerzen und Gebärde krank
Aus: Gebärdengrafik: © Gebärdenbaukasten CD
Gabi Mehmet und Susanne Klare Grußdorf, Beratungsstelle Unterstützte Kommunikation
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Weiterführende Literatur: Pantke, K. H.: Locked-in: Gefangen im eigenen Körper. Mabuse-Verlag, 1999 Bohn-Derrien, L.: Ich spreche: Die Geschichte einer
Frau, die am Locked-in-Syndrom erkrankte und auf unglaubliche Weise ins
Leben zurückkehrte. Goldmann Verlag, 2006 Bauby, J. D.: Schmetterling und
Taucherglocke. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2008 Marohl & Lorenzen &
Münchberger, Anna und Tim beim Arzt, Gebärdenbilderbuch Verlag hörgeschädigter Kinder, 2010
Große Post für kleinen kranken Tiger
Viel Spaß zusammen
Wer in den Kindergarten geht, weiß, dass Kinder auch mal
krank werden. Manchmal ist es aber auch so, dass ein
Kind schwerer und über einen längeren Zeitraum erkrankt,
dies kam in der Tigergruppe in der Kita Eberstadt im
letzten Kindergartenjahr vor.
In unserem täglichen Stuhlkreis haben wir festgestellt, dass
Julia in unserer Mitte fehlt. Und dass Julia keinen Schnupfen
oder Bauchweh hat. Julia hat eine Behinderung und sie
muss am Kopf operiert werden, deshalb ist sie mit ihrer
Mama in ein Krankenhaus gefahren. Damit es Julia nicht
so langweilig wird und sie merkt, dass wir alle an sie
denken, haben wir gemeinsam entschieden, dass wir ihr
eine Karte schreiben und überlegt, was man in so eine
Karte wohl hineinschreibt. Da das Krankenhauszimmer
vielleicht noch etwas Platz an den Wänden hat, haben wir
Bilder für Julia gemalt und für sie gebastelt. Ein paar
Tage später bekamen wir dann einen Brief – Post von Julia:
Die OP hat sie ganz gut überstanden, aber Julias Mama
meint, dass ihr Arzt besser nicht Frisör werden sollte – er
hat Julia einen ganz schön kurzen Haarschnitt verpasst.
Da Julia Vorschulkind ist und ihre Kindergartenzeit zu Ende
geht, hat ihre Mama alle Tigergruppenkinder und Er zieherinnen zum Abschied feiern nach Hause eingeladen.
Eine Bettparty sollte es für Julia geben. An ihrem großen
Tag ging es Julia dann so gut, dass sie auf dem Schoß ihrer
Mama gutgelaunt zusammen mit allen Tigerkindern um
eine große Decke mit vielen Leckerbissen in ihrem Zimmer
sitzen und picknicken konnte. Für uns alle ein ganz schön
toller Tag mit viel Lachen und Freude, aber auch ein bisschen Traurigkeit beim Abschied nehmen.
Kurze Zeit später hatte Julia dann Geburtstag und wir
haben ihr ein Geburtstagslied durchs Telefon gesungen:
sie zu Hause bei Kuchen und allem, was dazugehört
und wir im Kindergarten beim täglichen Tigerschmaus
mit Obst und Keksen. Und so sind wir doch irgendwie
immer alle zusammen.
Andrea Kammer, Erzieherin Kita Eberstadt
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Picknick statt Bettparty
Zum Abschied ein Lieblingslied
Gesundheit – Behandlung
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miteinander
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Tag der Offenen Tür
am 1. Advent,
dem 27. November 2011
von 10 bis 17 Uhr
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Spielen und Lernen
Bessinger Kindergartenkinder
helfen Kindern in Uganda
Kindergarten Nieder-Bessingen
Lernen sichtbar machen
Kita Anne Frank
Abschied von den »Großen«
Kita Helen Keller
Hallo
Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich
Projekt »Marienkäfer«
Kindergartengruppe in Garbenteich
Ein Projekt für die Ohren
Igelklasse der Sophie-Scholl-Schule
Die selbstgebauten Trommeln im Einsatz
Bessinger Kindergartenkinder helfen Kindern
in Uganda
Hocherfreut zeigte sich Edgar Zeiss, ehrenamtlicher Mitarbeiter des Hilfswerks Global Aid
Network, als er aus den Händen der Kindergartenkinder des Lebenshilfe-Kindergartens in
Nieder-Bessingen einen Umschlag mit 100 Euro entgegen nehmen konnte.
Das Geld wird, das versprach Zeiss, den Kindern in dem
Kinderdorf Arche Noah bei Mukono in Uganda zugute
kommen. Doch wie kam es zu dieser Spende?
Die Kinder hatten sich zusammen mit ihren Erzieherinnen
intensiv mit dem Thema Afrika auseinander gesetzt. Dabei
entstand eine große Afrika-Karte, auf der die Kinder die
typischen Landschaften, Tiere und Pflanzen aufgemalt und
geklebt hatten. Trommeln wurden gebastelt und mit viel
Spaß zu den gelernten afrikanischen Liedern gespielt. Viel
Wissenswertes über das Leben und die Gebräuche auf
diesem großen Kontinent erfuhr man aus Bilderbüchern
und ganz praktisch ging es zu bei einem afrikanischen
Essen, das die Kinder selbst zubereitet hatten und sich
schmecken ließen.
Doch viele Fragen blieben offen und so lud die Kita-Leiterin Dorothea Welter den Licher Architekten Edgar Zeiss
ein, von dem sie wusste, dass er mehrfach Afrika bereist
hatte und sich beim Aufbau des Kinderdorfes in Uganda
engagiert. Herr Zeiss brachte beeindruckende Bilder mit in
den Kindergarten, die er auf einer großen Leinwand zeigte
und mit seinem Wissen den Kindern und ihren Erzieherinnen die Farben und Tiere Afrikas und das Leben der Kinder
im Kinderdorf näher brachte.
24 .
miteinander
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November 2011
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Spielen und Lernen
Es entstand die spontane
Idee, Krokodilklammern zu
basteln und am Sommerfest, das zum Abschluss des
Afrika-Projekts stand, gegen
eine Spende an die Gäste
abzugeben. Auf diese
Weise konnten die Bessinger Kindergartenkinder
den Kindern im Kinderdorf
in Mukono helfen.
Dorothea Welter, Leiterin
der Kita Nieder-Bessingen
Alle freuen sich über die Spende
.
Großer Auftritt der großen Tiere
Lernen sichtbar machen
Wie Portfolio die Entwicklung von Kindern
dokumentiert
Was bedeutet Portfolio eigentlich?
Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und setzt sich
aus den Wörtern portare »tragen« und folium »Blatt«
zusammen.
Im ursprünglichen Sinne bedeutet das Wort »Brieftasche« –
und zwar keine Geldbörse sondern eine kleine Tasche,
in welcher der Träger wichtige Briefe mit sich führt. In früherer Zeit führten Künstler und Architekten eine solche
Tasche mit sich, welche Skizzen und Entwürfe ihrer besten
Werke enthielt. Ein Katalog der »besten Werke« ist das
Portfolio also, der möglichst viel über den Besitzer und
seine persönliche Handschrift verraten soll. Ganz ähnlich
ist es bei unserem Portfolio, welches im Lauf der Kindergartenjahre entsteht: Auch hier sammeln sich Beweise
für erworbene Kompetenzen, und damit wird eine persönliche Handschrift deutlich.
An wen richtet sich das Portfolio?
In erster Linie an das Kind selbst. Es soll daran selbst erkennen, was es kann, was es gelernt hat und wie es Dinge
lernt. Es soll so seinen eigenen Weg, seine Stärken und
individuellen Besonderheiten wertschätzen lernen. Ein Portfolio soll beim Kind Stolz und Zuversicht wachsen lassen.
Stolz und Zuversicht als Begleiter auf der Reise ins Großwerden. Das Ziel des Portfolios ist dann erreicht, wenn das
Kind seinen Ordner durchblättert und ihm die Zuversicht
gibt: Diese Werke sind mir schon ziemlich gut gelungen,
und wenn ich das geschafft habe, schaffe ich auch noch
viel mehr!
Mein »Ich-Buch« – Aufbewahrungsort unbezahlbarer Schätze
Wie sieht die Portfolioarbeit in unserer KiTa aus?
Jedes Kind bekommt einen
Ordner für sein persönliches
Portfolio.
Im Portfolioordner wird die
Entwicklung des Kindes
dokumentiert, anhand von
Experimente erleben
… Fotos
… Zeichnungen / Werken des Kindes
… Arbeitsblätter
… Lerngeschichten
… Selbstbeschreibungen des Kindes
… Bildern / Dokumenten, die für das Kind von größerem
Wert sind.
Jedes Kind kann jederzeit seinen Ordner zur Hand nehmen
und darin blättern.
Das Kind entscheidet gemeinsam mit der Erzieherin darüber, was in den Ordner eingeheftet wird.
Bei Entwicklungs- / Geburtstagsgesprächen zwischen
Eltern und Erzieherinnen kann der Portfolioordner
des Kindes benutzt werden, um die Entwicklung und
das Lernen des Kindes in der KiTa zu veranschaulichen.
Dr. Rebecca Neuburger-Hees, Leiterin der Kita Anne Frank
.
»Die wahre Lebensweisheit besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare zu sehen.«
Pearl S. Buck (Literaturnobelpreisträgerin)
Sinnliches Begreifen
Helfen können
Freundschaft aufbauen
Spielen und Lernen
.
miteinander
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. 25
Abschied von den »Großen«
Jedes Jahr im Sommer ist es soweit: die Vorschulkinder sind nur noch wenige Wochen
in der Kita, bevor sie nach den Ferien in
die Schule gehen. Diese Zeit ist für die Vorschulkinder eine ganz besondere Zeit in
ihrer Kindergartenlaufbahn. Sie sind nun
»die Großen«, die sich im Endspurt Richtung
Einschulung befinden.
Das bedeutet Aufregung und Gespanntsein auf das Neue,
aber auch sich verabschieden müssen von Altbekanntem
und liebgewordenen Freunden. Um diesem Verabschieden
einen besonderen Rahmen zu geben, machen die Vorschulkinder kurz vor den Ferien einen besonderen Ausflug
mit ihrer Gruppe an dem die Verabschiedung und das
Überreichen der Schultüten im Mittelpunkt stehen.
»Wir sind die Großen und kommen bald in die Schule!«
Dieses Jahr sind wir in den Frankfurter Zoo gefahren, in
dem es eine Menge zu sehen gab. Hier durften die
Vorschulkinder den Weg bestimmen und uns nach ihren
Wünschen durch den Tierpark führen. Zu den Highlights
gehörten die Giraffen, der Tiger und der Besuch im
Reptilienhaus. Auch ein gemeinsames Picknick und ein
Stopp am Eisstand durften nicht fehlen.
Nun kann der Start in die Schule kommen und dafür
wünschen wir unseren »Großen« alles Gute und viel
Erfolg!
Christiane Platt, Erzieherin der Kita Helen Keller
.
»Guck doch mal, wie lang die Hälse der Giraffen sind!«
Eine kleine, erfrischende Pause – natürlich mit Eis
26 .
miteinander
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November 2011
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Spielen und Lernen
Einige von uns im Bewegungsraum
Hallo,
wir sind aus der Schülerbetreuung der Lebenshilfe in Garbenteich: Marlon, Lara, David, Can,
Ole, Noah, Yaneck, Lara, Louis, Lara, Julie, Melissa, Philipp, Joshua, Merrit, Lisa, Altine und
die vier Erwachsenen Michaela, Heike, Anja und Marina.
Wir sind Schulkinder (1.– 4. Klasse der Lückebach-Grundschule) und treffen uns teilweise schon vor der Schule in
den Räumen der Kita in Garbenteich. Da unser Raum noch
geschlossen ist, bleiben wir hier bis zum Unterrichtsbeginn
und können spielen und den Bewegungsraum nutzen.
Nach der Schule geht es dann in die Räume der Schülerbetreuung oder wieder in die der Kindertagesstätte, weil wir
dort auch sehr gerne sind. Meistens spielen wir im Bewegungsraum, im Garten oder ziehen uns zurück, um nach dem
Schulstress und dem langen Sitzen ausspannen zu können.
Um 13.00 Uhr gibt es Mittagessen; danach werden die
Hausaufgaben gemacht. Zum Glück helfen uns die
Betreuerinnen Michaela, Heike, Anja und die Praktikantin
Marina, wenn wir Fragen haben oder nicht weiter wissen.
Besonders toll war es in diesem Sommer im Dunkelkaufhaus; es war ziemlich spannend und auch etwas unheimlich, plötzlich nichts mehr sehen zu können.
Wenn Ihr neugierig seid, könnt Ihr uns gerne auch mal in
den Räumen über der Feuerwehr in Garbenteich besuchen.
Eure SchülerInnen der
Schülerbetreuung
Michaela Reimer, Erzieherin
und Ursula Schachl,
Leiterin der Schülerbetreuung
der Kita Garbenteich
.
Hier machen wir gerade Hausaufgaben.
Wenn wir die Hausaufgaben erledigt haben, können wir
an verschiedenen Angeboten teilnehmen: Fußball spielen,
Roller fahren, basteln und spielen, alles was uns so einfällt.
In den Ferien sind einige von uns den ganzen Tag in der
Einrichtung. Dann machen wir meist etwas ganz Besonderes: ins Freibad gehen, im Erdbeerfeld Erdbeeren pflücken
(und essen!), auf den Abenteuer-Spielplatz fahren usw.
In der Hängematte können wir
entspannen.
Spielen und Lernen
Viele Grüße von uns Schülern!
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miteinander
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. 27
Eine Larve und ein Käfer
Projekt »Marienkäfer«
In der Kindergartengruppe in Garbenteich, unserer »Bienen«Gruppe, haben sich die Kinder im Frühjahr immer wieder
die Lupengläser genommen und Käfer, Spinnen, Rinde usw.
gesammelt, beobachtet und genau untersucht. Dabei haben
sie besonders oft eine merkwürdige Art von »Krabbeltieren«
speziell bei den Haselnusssträuchern und bei den Birken
entdeckt; und sie waren vor allem auch dort, wo Blattläuse
zu finden waren. Schnell wurden Bücher geholt, um zu
erkunden, welche Tiere die Kinder denn gefunden haben.
Dabei entstand die Vermutung, dass es sich um Larven
handelt, die sich verpuppen und zu Marienkäfern werden.
Um diese Vermutung zu überprüfen, wurden einige Larven
gesammelt und in ein spezielles Netz, das zur Aufzucht
von Schmetterlingen verwendet wird, gesetzt. Die Kinder
gaben ihnen täglich frische Blätter, natürlich mit Blattläusen, damit sie etwas zum Fressen hatten. Nach ca. einer
Woche haben sich die Larven verpuppt und nach 5 bis
7 Tagen sind Marienkäfer geschlüpft. Zweimal haben die
Kinder es genau gesehen: die Marienkäfer sind anfangs
noch weiß und verfärben sich zunächst gelb und später erst
rot. Das war für alle natürlich eine besondere Beobachtung und ein tolles Erlebnis.
Nachdem alle Kinder und Erwachsenen das erfahren
haben, wurden die Marienkäfer in die Freiheit entlassen.
Dabei hat es manchmal etwas gedauert, bis sie über
die Pullover oder die Hände der Kinder ihren Weg gefunden haben und weggeflogen sind – sehr zur Freude
aller Kinder!
Collage zur Entwicklung der Marienkäfer
2 Kinder bei der Ausschau nach »Krabbeltieren«
Nach diesem Projekt sehen sowohl die Kinder als auch
ihre Eltern – an die die Kinder ihr Wissen natürlich sofort
weitergegeben haben – in jedem kleinen »Krabbeltier«
etwas Besonderes und freuen sich über ihr selbst erarbeitetes Wissen von den Marienkäfern.
Nicole Gilbert, Erzieherin und Ursula Schachl, Leiterin der
Kita Garbenteich
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Spielen und Lernen
Zunächst wird alles in den Lupengläsern betrachtet
Ein Projekt für die Ohren
einem akustischen
Donnergrollen von Kanonenkugeln, wilIgelklasse der Sophie-Scholl-Schule
Spaziergang zusamdes Meeresrauschen und Möwenkreikreiert eigenes Hörspiel
mengeschnitten.
schen zieht durch das Foyer der Sophie»Das geheimnisvolle Schiff«
Manch ein Schüler wird
Scholl-Schule. Im Zuge des Projekttages
nun sicherlich das Geräusch
»Earsinnig hören« hatten die Schüler der
der Toilettenspülung oder
Igelklasse, Stufe 3 und 4 die Möglichkeit, unter
das der vielen trappelnden Schülerfüße
professioneller Anleitung ihre Medienkompetenz zu
ganz anders wahrnehmen und auch bewerten.
erweitern, die Grundregeln des Zuhörens spielerisch
zu erlernen und schließlich ihr eigenes Hörspiel zu
Auch ging es an dem Projekttag darum, die Umwelt
kreieren, das dann im Rahmen einer Radiomit all ihren Geräuschen bewusster wahrBühnenschow präsentiert wurde. »Das
zunehmen. Die Schüler sollten nicht nur
geheimnisvolle Schiff«, ist
aktiv etwas erarbeiten, auch das genaue
der Titel der spannenden
Zuhören stand auf dem Programm diePiratengeschichte, die sich
ses abwechslungsreichen Tages.
die 23 Schüler der Igelklasse ausgedacht hatten.
Ein weiterer wichtiger Tagespunkt war
die Kooperations- und Teamfähigkeit.
Durch Einblick in die ProDie Schüler arbeiteten in kleinen Gruppen,
duktion professioneller Hörderen Ergebnisse eine Einheit in Form
spiele bekamen die Schüler
des fertigen Hörspiels bildete. So wurde die
im Vorfeld schon einiges WisIntegrationsfähigkeit eines jeden Schülers getestet und
sen mit auf den Weg gegeben. Als Vorgabe gab es einen
Lückentext, der die Eckdaten des Hörspieles festlegte, aber auch geschärft. Ermöglicht wurde das Projekt durch
die Sparkassen Kulturstiftung Hessen Thüringen, die das
viel Spielraum für eigene Ideen und Interpretationen des
von der Stiftung »Zuhören« durchgeführte Programm
Themas lies. Aber nicht nur um das Inhaltliche mussten
sich die Schüler kümmern, auch die Geräuschkulisse wurde »Earsinnig hören« schon im vergangenen Jahr in diversen
selbst erarbeitet. So wurde mal schnell eine geplatzte Brot- Schulen umsetzte.
papiertüte zum Kanonendonner, ein Wasserbecken mit
Dieses Jahr kommen weitere 14 Schulen in ganz Hessen in
Löffeln zum tosenden Ozean und die Schüler selbst zu
den Genuss dieses einzigartigen Projekttages.
quietschfidelen Möwen, die das Piratenschiff umkreisten.
Vorab hatten die Schüler in der Schule und auf den SchulGießener Anzeiger / Artikel vom 27.05.2011
hof allerlei alltägliche Geräusche aufgenommen und zu
.
Die Schüler der Igelklasse am Projekttag mit ihrer Pirateninsel (Bild von dem Gießener Anzeiger)
Spielen und Lernen
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miteinander
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.
Empfehlungen
Wohnen
Ich find’s cool!
Einzug in Thorsten Antwerpens erste eigene
Wohnung in der Schönen Aussicht
Wenn der Hausarzt in die
Wohnstätte kommt
Interview Dr. Marck, Hausarzt der Wohnstätte
Langgöns
Hausärztliche Versorgung in der
Wohnstätte
Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt in
der Wohnstätte Kiesweg
Ich find’s cool!
Am 01.04.2011 bezog Thorsten Antwerpen
seine erste eigene Wohnung in der Schönen
Aussicht.
»Am Anfang war es total ungewohnt, auf mich alleine
gestellt zu sein«, sagt Thorsten Antwerpen, »mittlerweile
finde ich es ziemlich cool, selbst zu bestimmen, wann
ich abends ins Bett gehe oder womit und mit wem ich
meine Zeit verbringe. Ich muss mich auch nicht mehr anund abmelden.
Schwierig für mich ist es, den Überblick über mein Geld
zu behalten, meine gesetzliche Betreuerin verwaltet deshalb
mein Konto und bei der Einteilung des Haushalts- und
Taschengeldes unterstützt mich meine Bezugsbetreuerin
Anne Roßburger aus dem Unterstützen Wohnen. Sie begleitet mich jede Woche zur Bank und anschließend gehen
wir gemeinsam einkaufen. Im Moment versuche ich, nicht
so viel auszugeben, damit ich mir für den Kauf einer
Kommode und eines Sessels etwas Geld zurücklegen kann.
Ich habe mit Anne drei Termine in der Woche, denn es
fällt mir schwer, meinen Haushalt selbst zu organisieren, da
ist es gut, jemanden zu haben, der mir auch mal sagt,
was zu tun ist. Kochen habe ich von meiner Mutter und in
der Schule gelernt, damit komme ich gut klar. Anne begleitet mich auch, wenn ich mal zum Arzt muss und erklärt
mir, wie und wann ich die Medikamente einnehmen muss.
Ich habe eine ganze Menge Freunde aus meiner Zeit in der
Martin-Buber-Schule, Bekannte und Kollegen aus dem
Berufsbildungsbereich und meinen Zwillingsbruder Christian
mit denen ich meine Zeit verbringe. Wir verabreden uns
telefonisch oder per Email, mein Bruder kommt oft zu Besuch und übernachtet auch ab und zu bei mir.
In der Arbeitswoche stehe ich immer um 6:00 Uhr auf,
das gelingt mir ohne Probleme, denn ich möchte immer
pünktlich sein.
Ich bin froh, diese Wohnung in der schönen Aussicht
bekommen zu haben auch wenn es Bewohner im Haus gibt,
die mich bisweilen mit ihren seltsamen Angewohnheiten
nerven. Nach und nach werde ich mir noch weitere Möbel
anschaffen und ich möchte gerne eine Wand im Wohnzimmer farbig gestrichen bekommen, denn nur weiß finde
ich langweilig.«
Klaus Bergner, Unterstütztes Wohnen nach einem
Gespräch mit Thorsten Antwerpen
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miteinander
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Wohnen
Wenn der Hausarzt in die Wohnstätte kommt
Interview Dr. Marck,
Hausarzt der Wohnstätte Langgöns
Seit 15 Jahren ist Dr. Marck Hausarzt in unserer Wohnstätte. Außer unseren Bewohnern behandelt er insgesamt um die 50 geistig und mehrfach behinderte
Personen in seiner Praxis.
Herr Dr. Marck, sind unsere Bewohner besonders
schwierige Patienten? Nein, schwierig ist nur, dass man
als Arzt eine andere Herangehensweise braucht, um
herauszufinden, was dem Patienten fehlt. Die meisten
Bewohner können sich nicht verbal verständigen, deshalb
muss ich mich allein darauf verlassen, was ich sehen,
ertasten, hören kann, und was die Betreuer an Auffälligkeiten rückmelden. Ein Problem ist es, wie Verhaltensänderungen zu interpretieren sind. Sind sie Ausdruck von
Schmerzen, oder müssen sie im Rahmen der Behinderung
gesehen werden. Je besser ich die einzelnen Bewohner
kenne, desto einfacher wird es.
Arzt, Betreuer und Patient sind ein Team.
Aber ist nicht die Behandlung schwierig? Das sehe ich
nicht so, weil ich glaube, dass wir immer zusammen –
ich von der medizinischen Seite, Sie von Seiten des betreuenden Personals – das umsetzen, was medizinisch sinnvoll
ist, soweit es für den Einzelnen geht. Z. B. wenn ich einen
Patienten habe, für den es besser wäre, wenn er aufhören
würde zu rauchen, dann ist mir immer auch klar, dass
ein Mensch mit einer schweren Mehrfachbehinderung in
der Regel nicht aufhören wird. Wenn es uns gelingt,
den Zigarettenkonsum zu reduzieren, halte ich das für
einen Erfolg. Ich muss viele Dinge, die ich für medizinisch
sinnvoll oder notwendig erachte, auch in Relation dazu
setzen, was realistischerweise umzusetzen ist. Was können
wir gemeinsam erreichen, ohne dass sich die Lebensqualität des Bewohners so verschlechtert, dass das Zu sammenleben in der Wohnstätte schwierig wird? Das
ist immer eine individuelle Entscheidung. Die treffe ich
nicht alleine, die trifft auch der Bewohner nicht alleine,
die treffen wir zusammen.
Die meisten unserer Bewohner haben Angst, zum Arzt
zu gehen. In Ihrer Praxis werden sie bevorzugt und mit
Geduld behandelt. Sie kommen alle 2 Wochen zur Visite
in die Wohnstätte, und oft genug auch zwischendurch,
Wohnen
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miteinander
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Hausarztbesuch in der Wohnstätte
wenn ein Bewohner akut erkrankt ist. Wird das von
den Krankenkassen besonders honoriert? Wie viel
Idealismus gehört dazu? Die erste Frage ist ganz einfach:
Es wird nicht besonders honoriert, weil die Betreuung
schwerstbehinderter Patienten keinen besonderen Stellenwert hat, was die Abrechnung kassenärztlicher Leistungen
angeht. Das kann man so und so sehen. Ich glaube, es ist
im Sinne der Integration ganz sinnvoll, dass diese Patienten keinen Sonderstatus haben. Die Kehrseite der Medaille
ist, dass der zeitliche Mehraufwand, der sicherlich besteht,
von vielen Kollegen nicht so gern geleistet wird, auch
deshalb, weil es keine zusätzliche Honorierung gibt. Es ist
schon so, dass man die Arbeit mit behinderten Menschen
auch gerne machen muss. Ich mache das gerne, weil ich
das Gefühl habe, dass das eine sinnvolle Arbeit ist. Dass es
Menschen sind, die mich wirklich brauchen, und dass
ich in einem Team mit Ihnen als Betreuer und mit den Bewohnern ärztlich arbeiten kann.
Logistik schaffen.
Wenn ein Bewohner ins Krankenhaus oder zu einem
Facharzt muss, stellen Sie den Kontakt her und bereiten
Ihre Kollegen auf die besonderen Bedürfnisse unserer
Patienten vor. Wie klappt die Zusammenarbeit mit
anderen Ärzten? Das wird zunehmend leichter. Am Anfang
musste ich viel Neuland betreten. Es gab einfach keine
Logistik dafür. Mittlerweile hab ich ein ganz gutes Umfeld
von Kollegen, die auch bereit sind, sich mit »schwierigen«
Patienten auseinanderzusetzen. Um Menschen mit geisti-
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miteinander
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Wohnen
ger und Mehrfachbehinderung eine gute medizinische
Versorgung zukommen zu lassen, muss man Logisitiken
schaffen, mit denen diese umgesetzt werden kann.
Wie sieht eine solche Logistik aus? Nehmen wir das Beispiel einer Magenspiegelung. Zuerst brauche ich natürlich
das Einverständnis des gesetzl. Betreuers. Bevor ich eine
Untersuchung anordne, muss ich mir überlegen, wie belastend ist diese, muss sie wirklich sein oder kann ich
auch darauf verzichten? Wo kann ich sie am sinnvollsten
machen lassen, wo ist sie am wenigsten mit Stress verbunden? Wie ist es zu erreichen, dass sie möglichst zügig
vonstatten geht und ohne lange Wartezeiten, in denen
die Situation eskalieren kann? Soll der Patient schon zuhause ein Beruhigungsmittel bekommen, dass er die Fahrt
und unvermeidliche Wartezeiten besser ertragen kann?
Eine solche Logistik ist nicht nur für den Patienten, sondern für das ganze Umfeld wichtig, damit es nicht zu einer
spiralförmigen Eskalation der Angst kommt. Denn die
anderen Patienten im Wartezimmer verstehen es möglicherweise nicht, wenn jemand mit einer schweren Behinderung unruhig wird, laut wird und schreit. Eine gute Planung
trägt dazu bei, dass bei allen Beteiligten ein Gefühl entsteht, dass sich das Ganze in einem Rahmen bewegt, der
gut vermittelbar und ertragbar ist.
Wie reagieren die Patienten in Ihrem Wartezimmer, wenn
ein Mensch mit einer Behinderung bevorzugt behandelt
wird? Unsere Patienten wissen, dass wir viele Menschen
mit schwerer Behinderung betreuen. Das Echo ist ganz
und gar positiv. Ich habe noch nie darüber diskutiert oder
diskutieren müssen, warum diese vorher drankommen.
Das ist mittlerweile absolut akzeptiert.
Betreuer sind wichtig für die Diagnostik.
Weil die meisten unserer Bewohner nicht sprechen können, sind Sie bei Untersuchungen und Behandlungen
auf die Betreuer angewiesen. Was wünschen Sie sich
von diesen, damit Sie Ihre Arbeit gut machen können?
Wenn z. B. jemand eine Kurzatmigkeit entwickelt, dann
sind Informationen darüber wichtig, seit wann, wo und
bei welchen Gelegenheiten diese auftritt. Das erfahre ich
von den Betreuern. Und dann kann ich überlegen, wie
komme ich dem Phänomen näher, wie kann ich eine vernünftige Diagnose stellen und mit welchem Aufwand,
damit es für die betreffende Person nicht zu belastend ist?
Bei einem Bewohner, der eine Kurzatmigkeit entwickelt
hatte, haben wir im EKG eine Veränderung festgestellt,
dann haben wir eine klassische Diagnostik gemacht, mit
Herzkatheteruntersuchung und einer anschließenden Herzoperation, die erfolgreich war. Dabei hat es überhaupt
keine Rolle gespielt, dass es sich um einen geistig behinderten Menschen gehandelt hat.
Betreuer müssen ein Stück »medizinische Brutalität«
lernen. Wie erleben Sie uns Betreuer in Ihrer Praxis,
wenn wir z. B. mit einem Bewohner da sind, um Blut
abnehmen zu lassen – da wird es ja manchmal auch
handgreiflich? Jemand, der Angst hat, wird sich kein Blut
abnehmen lassen, er wird sich wehren. Wenn aber eine
Blutabnahme notwendig ist, dann gibt es eigentlich nur
die Möglichkeit zu sagen: ok, das ist jetzt ein Trauma für
den Patienten. Wir können das begrenzen, indem wir
sagen, alle halten ihn jetzt fest, und zwar nicht ein bisschen, sondern so fest, dass der Arm immobilisiert ist. Denn
jede Bewegung führt dazu, dass man sich an der Nadel
verletzen kann, und das lässt die Situation völlig aus dem
Ruder laufen. Das war am Anfang das Problem, dass diese
– sagen wir – »medizinische Brutalität«, die eingefordert
wurde, von vielen Betreuern nicht umgesetzt wurde, weil
sie nicht wehtun wollten.
Das hat sicherlich mit den Unterschieden in den klassischen beruflichen Werdegängen zu tun. Bei Medizinern
und Krankenpflegepersonal gehört es zum Handlungskonzept, sich in manchen Situationen so zu verhalten, dass
es nach außen brutal wirkt. Im pädagogischen Zusammenhang geht es eher darum, präventiv zu arbeiten. Das muss
man lernen, aber ich denke, wir haben mittlerweile eine
gute Ebene miteinander erreicht. Es gibt dann auch noch
die Möglichkeit, soweit es medizinisch erlaubt ist, die
Blutabnahme aufzuschieben und es nach ein oder zwei
Wochen noch einmal zu versuchen.
Man muss eine vernünftige Begründung haben, wenn man
gegen verbalen und körperlichen Widerstand eine Behandlung durchführt, um sich vor sich selbst legitimieren zu
können. Sonst wird man das nicht tun, man wird sagen, das
steht mir nicht zu, das ist Körperverletzung.
Die Notwendigkeit diagnostischer Maßnahmen
bejahen bedeutet auch, den besonderen Aufwand,
z. B. eine Narkose, bejahen.
Wenn ich bestimmte Untersuchungen, die ohne Sedierung
oder Narkose nicht gehen, als notwendig erachte, muss
ich auch den damit verbundenen Aufwand vertreten und
einplanen. Und ich muss die Frage der Verhältnismäßigkeit
bedenken.
Wann sind Sie besonders zufrieden mit Ihrer Arbeit?
Ich bin mit meiner Arbeit zufrieden, wenn ich sagen kann,
das, was ich hier tue und mache, ist sinnvoll. Was ich
mache sind keine Luxussachen. Ich arbeite mit Menschen,
die krank sind, die kontinuierlich eine medizinische Versorgung benötigen, chronisch Kranke. Und dazu zählen für
mich auch Menschen mit geistiger Behinderung, die mit
höherem Lebensalter ja genau die gleichen internistischen
Erkrankungen bekommen wie andere. Was uns ein bisschen fehlt, ist eine Traditionslinie in der Versorgung von
Menschen, die mit geistiger und Mehrfachbehinderung alt
werden, weil in diesem Land Behinderte in einer bestimmten Zeit umgebracht worden sind. Nur wenige Einrichtungen
haben sich der Ermordung widersetzt. So gibt es z. B. in
Bethel relativ viele Erfahrungen mit alten Menschen mit
Behinderung. Das heißt, wir machen hier auch neue Erfahrungen. Und das macht mich zufrieden.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Marck!
Thomas Etzel-Euler, Leiter der Wohnstätte Langgöns
Wohnen
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miteinander
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Hausärztliche Versorgung in der Wohnstätte
Interview mit Herrn Werner Fleck, Hausarzt in der Wohnstätte Kiesweg
Herr Fleck, seit wann sind Sie Hausarzt der Wohnstätte Kiesweg? Ich
betreue die Bewohner der Wohnstätte
Kiesweg seit 1993.
Wie viele Patienten mit geistiger
Behinderung haben Sie neben der
Wohnstätte? Neben den Bewohnern
der Wohnstätte betreue ich noch
ca. 30 weitere Patienten mit geistiger
Behinderung, darunter auch einige ehemalige Bewohner der Wohnstätte. Der
Gesamtanteil der Menschen mit geistiger Behinderung meines Patientenstamms liegt bei unter einem Prozent.
Sind die Bewohner unserer Wohnstätte besonders »schwierige«
Patienten, bzw. sehen Sie Unterschiede zu den übrigen Patienten? Ja,
ich sehe Unterschiede. Dies beginnt
mit einer aufwendigeren Anamnese,
denn man ist hierbei auf eine gute
Kooperation mit den Betreuern und
den Eltern angewiesen. Zudem
handelt es sich oft um sehr komplexe
Krankheitsbilder, bei denen auch
die Wechselwirkungen der Medikation
zu beachten ist. Hinzu kam zu Beginn
meiner Arbeit aber auch, dass man
den Umgang mit diesem Personenkreis
nicht an der Universität gelernt hat.
Man lernt zwar einige Krankheitsbilder
theoretisch kennen, muss sich aber
den Zugang zu den Menschen erst
durch »Versuch und Irrtum« aneignen.
zugenommen. Wichtig ist für mich,
dass im Laufe der Jahre innerhalb
des Teams eine hohe Kontinuität gewährleistet ist. Eine hohe Fluktuation
innerhalb des Teams hätte sowohl
mich als auch die Bewohner irritiert
und damit die Zusammenarbeit erschwert. Da in der Wohnstätte Kiesweg das Team über Jahre hinweg
sehr konstant zusammen arbeitet, sehe
ich hier eine sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die mir meine
Arbeit erleichtert.
Wie sehen Sie die Zusammenarbeit
mit Fachärzten und Kliniken? Auch
hier halte ich eine kontinuierliche
Zusammenarbeit für wichtig. Ich versuche mit denselben Ärzten und
Abteilungen zusammen zu arbeiten,
denen die Problematiken der Bewohner bekannt sind. Dabei erlebe ich
die Kollegen meist kooperativ, auch
wenn die Arbeit mit einigem Aufwand
verbunden ist.
Wir hatten in den letzten Jahren
leider einige Todesfälle in der Wohnstätte. Wie sehen Sie diesen Aspekt,
gerade im Hinblick auf unseren
»besonderen« Personenkreis? Der Tod
ist immer ein sehr einschneidendes
Sie betreuen unsere Bewohner nun
schon sehr lange. Sehen Sie Veränderungen in der Zusammenarbeit
mit der Wohnstätte? In erster Linie
hat die Bürokratie mit den Jahren
miteinander
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Wohnen
Gehört zu Ihrer Arbeit eine Menge
Idealismus und ethische Grundüberzeugung? Ich halte nichts vom
»Gutmenschentum« und biete allen
Patienten das gleiche an, egal ob
behindert oder nicht. Ich lasse mich
gerne auf die Bewohner und deren
Bedingungen ein und betone nochmals die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern der
Wohnstätte. Denn neben der medizinischen Seite ist die pädagogische
Seite nicht zu vernachlässigen.
Wann sind Sie mit ihrer Arbeit
besonders zufrieden? Dies betrifft
gar nicht so sehr den medizinischen
Teil der Arbeit. Ich bin zufrieden,
wenn die Kommunikation mit dem
Bewohner funktioniert, d. h. ich
verstehe die Anliegen des Bewohners
und der Bewohner versteht mich.
Wenn dann individuelle Lösungen
für den Bewohner in Kooperation
von Arzt, Bewohner und Mitarbeitern
erarbeitet werden ist die Arbeit für
mich erfolgreich.
Thorsten Sohn, Leiter der Wohnstätte
Kiesweg
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Hausbesuch in der Wohnstätte
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Erlebnis. Man versucht professionell
damit umzugehen. Ich denke, man
muss sich Zeit nehmen, um gemeinsam mit den Bewohnern und Betreuern einen Todesfall zu bearbeiten.
Ich sehe den Tod als Teil des Zusammenlebens in der Gemeinschaft
und finde es gut, als Arzt Teil dieses
Systems »Wohnstätte« zu sein.
Arbeiten
Außenarbeitsplätze
»In diesem Beruf musst du ein sehr ruhiger Charakter sein«
Bei der Produktion der Armaturen von Conti ist Selbstständigkeit gefragt
Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche
Integration
Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen
Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache
Einen Vormittag lang verschaffte sich der Bereichsleiter Arbeit,
Herr B. Stertmann einen kleinen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte
Berufliche Integration.
3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter
die auf einem Außenarbeitsplatz arbeiten bzw. regulär in Betriebe des
allgemeinen Arbeitsmarktes vermittelt wurden.
Fußballer der Limeswerkstatt wurden von
»Eintracht Frankfurt« eingeladen!
Tagung: 3. November 2011
Alexander, der Postbote
Schlangenalarm in der WeLo
Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle
Die »neuen« Küchenbetriebe der Lebenshilfe
Gießen e.V.
Die LiLo-Küchenbetriebe
Vorab eine kurze Einleitung zu den
unten folgenden Artikeln:
Außenarbeitsplätze
»In diesem Beruf musst
du ein sehr ruhiger
Charakter sein«
Die Lebenshilfe Gießen beschäftigt Fachkräfte,
die für die berufliche Integration der MitarbeiterInnen ihrer Werkstätten zuständig sind.
Dies sind Frau Domagala und Frau Geldmacher,
zuständig für die Reha-Mitte und die RehaWest sowie Frau Emin und Frau Vesper, zuständig für die Werkstätten in Lollar, Garbenteich
und Reiskirchen.
Diese Fachfrauen helfen bei der Vermittlung von
Praktika und Außenarbeitsplätzen und begleiten
diese und auch alle anderen Aktivitäten von
MitarbeiterInnen der Werkstätten für Menschen
mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt.
In Form einer Serie von Artikeln im »miteinander«
wird nun über die Außenarbeitsplätze der WerkstattmitarbeiterInnen berichtet.
Hans-Jürgen Moser, Stephan Jauernig und Pflegedienstleiterin Stefanie
d’Unker- Lützow (v. l.)
Stephan Jauernig, ehemaliger Mitarbeiter der Gießener
Reha-Mitte, hat seit dem 1. Juli 2011 – nach einem dreiwöchigen Praktikum im selben Betrieb – einen Außenarbeitsplatz im Seniorenhaus Lumdatal inne. Dieses Seniorenheim für 46 Bewohner verfügt über 37 Pflegekräfte,
besitzt helle, gemütliche Räume und strahlt eine ruhige,
angenehme Atmosphäre aus.
Jauernig absolvierte zuvor in Alsfeld eine Qualifizierung
zum »Alltagsbegleiter«, welche drei Monate dauerte und
sowohl Theorie über Demenz-Patienten, als auch praktische Übungen in diesem Bereich umfasste.
»Herr Jauernig gibt sich große Mühe«, äußert der Leiter
des Seniorenhauses, Hans-Jürgen Moser, über seinen Mitarbeiter. »Er ist vor allem auch sehr sensibel für unsere
dementen Hausbewohner. Wichtig wird sein, dass er – da
er selbst ein kleines Handicap besitzt – lernt, sich über
einen längeren Zeitraum, in welchem er Urlaub oder eine
andere Arbeitspause hat, die Namen der Bewohner zu
merken, was ihm zunächst noch nicht ganz gelingt. Grund sätzlich aber ist er, da er auch sehr freundlich und höflich
ist, genau der richtige Mensch für unsere Einrichtung.«
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miteinander
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Arbeiten
Dabei hat Stephan Jauernig selbst darum gebeten, dass er
täglich eine halbe Stunde länger arbeiten darf, »um seine
Arbeit zum Abschluss zu bringen«, das heißt, so lange mit
den alten Leuten zu arbeiten, bis das Mittagessen beendet
ist, die Hausinsassen von der Pflege übernommen werden
und die Mittagsruhe beginnt.
In diesem Seniorenheim fühlt er sich sehr wohl. Er muss
von 8.00 bis 9.30 Uhr die alten Menschen begrüßen und
– zusammen mit anderen – das Frühstück vorbereiten und
durchführen. Hierbei sollen sich die Senioren fühlen »wie
daheim«, eine Atmosphäre, die er besonders den dementen
Hausbewohnern vermitteln möchte.
Schließlich bringt er den Essenswagen fort und kümmert
sich nach einer kurzen Pause liebevoll um die Heimbewohner. So liest er ihnen vor, spielt etwas mit ihnen oder
geht mit ihnen – oft auch mit Rollstuhl – im Park spazieren.
Manchmal finden auch gemeinschaftliches Kegeln und
einmal wöchentlich Gymnastik statt.
Anschließend bringt er die Bewohner an ihre Plätze für
das Mittagessen, welches von 11.30 bis 13.00 Uhr eingenommen wird. Dabei reicht der Alltagsbegleiter auch
immer denselben Personen persönlich das Essen. Sein Tagesablauf umfasst zudem das Putzen der Tische und das
Kehren der Essensbereiche.
»Man könnte denken, seine Arbeit sei sehr einfach zu
leisten, aber das ist sicher falsch«, so Barbara Domagala,
die ihn bei seiner Tätigkeit begleitet.
»Wichtig ist in diesem Beruf, dass man ein sehr ruhiger Charakter ist«, sagt Jauernig selbst. »Man darf die alten Leutchen nicht anschreien, ihre kleinen Bosheiten, zu denen sie
manchmal fähig sind, nicht so ernst nehmen, und man muss
ihnen zwischenmenschliche Wärme vermitteln.«
Stephan Jauernig mit einer Seniorin beim Mittagessen
Bei der Produktion der Armaturen von Conti
ist Selbstständigkeit gefragt
Die Wettenberger Firma Conti arbeitet auf verschiedenen
Gebieten mit der Gießener Reha-Mitte der Lebenshilfe zusammen. So stellt man immer wieder Praktikumsplätze und
auch Außenarbeitsplätze für psychisch erkrankte Mitarbeiter
der Reha zur Verfügung. Barbara Domagala weist sehr
zufrieden auf die diesbezüglich hervorragende Zusammen arbeit mit Conti hin. Zudem gibt man auch Werbemailings
bei der Reha-Abteilung für Bürodienstleistungen in Auftrag,
lässt in der Montage der Reha größere Aufträge erledigen
und ist neuerdings eventuell an den Leistungen der dortigen
Elektronischen Archivierung interessiert.
Die Conti Sanitärarmaturen GmbH, wie die Firma mit vollem
Namen heißt, fertigt Sanitärarmaturen für den gewerblichöffentlichen Bereich, das heißt langlebige und robuste Armaturen für Duschen, Waschräume und Toiletten von Sporthallen, Schwimmbädern und Justizvollzugsanstalten etc., so
Geschäftsführer Markus Hartmann. Die Conti-Armaturen
sind also nicht für die geringe Belastung in Privathaushalten
gedacht, sondern für die hohe Belastung durch viele Personen, und man hat dabei die Wasserhygiene immer im Blick.
anhand von Arbeitspapieren selbstständig seine Materialien
zusammen, wobei ein Höchstmaß an Sorgfalt gefragt ist, und
lagert dann seine Produkte selber ein.«
Bei dieser Arbeit ist von Herrn Müller, der bei jedem Wetter
mit dem Fahrrad von Gießen-Wieseck nach Wettenberg fährt,
ein großes Maß an Selbstständigkeit gefordert, eine Eigenschaft, die Klaus Müller nicht nur besitzt, sondern auch gerne
bei seiner Arbeit auslebt, da sie ein gewisses Maß an Freiheit
birgt. Dies muss laut Manfred Burger auch so sein, da die
anderen Mitarbeiter durch ihre eigene Arbeit so stark ausgelastet sind, dass ihnen kaum Zeit bleibt, jeden Arbeitsgang
eines Kollegen zu begleiten. Allerdings bekommt Müller bei
jeder neuen Tätigkeit Hilfe, bis er sie allein ausführen kann,
was meist sehr schnell der Fall ist.
Nette Arbeitskollegen und ein Mittagessen in der Firma
tragen zusätzlich dazu bei, dass Klaus Müller sich bei Conti
wohlfühlt und die erforderliche Leistung an seinem Außenarbeitsplatz erbringen kann.
Wolfgang Wiekert, Mitarbeiter der Werkstatt der Reha Mitte
.
Mit aller erforderlichen Genauigkeit bei der Montage der
Kleinteile dieser Armaturen geht dabei Klaus Müller zu
Werke, der zunächst in der Gießener Reha-Mitte beschäftigt
war, seit nunmehr fünf Jahren aber einen Außenarbeitsplatz
bei Conti innehat. Er arbeitet an diesem Platz von Montag
bis Mittwoch etwa 6 bis 7 Stunden täglich – Donnerstag und
Freitag ist er in der Reha tätig – wobei seine Arbeitszeit
flexibel nach seinen Bedürfnissen gestaltet wird.
»Herr Müller montiert Kleinkomponenten, z. B. von Brauseköpfen, oder bereitet das gesamte Innenleben von Armaturen vor«, so Produktionsleiter Manfred Burger. »Er sucht sich
Klaus Müller an seinem Arbeitsplatz
Am Ende noch einmal ein Appell an die Betriebe der heimischen Wirtschaft und die Verwaltung der Stadt und
des Landkreises: Die Lebenshilfe Gießen bittet Sie, die Verantwortlichen dieser Bereiche, darum, Praktikumsund Außenarbeitsplätze für ihre Rehabilitanden anzubieten. Viele Leute mit Handicap aus den Werkstätten der
Lebenshilfe würden sich sehr über neue Perspektiven freuen. Je mehr Auswahl besteht, desto größer ist die
Chance auf Vermittlung, und desto eher können sie ihrem Ausbildungsstand entsprechend eingesetzt werden.
Arbeiten
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miteinander
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Neues vom FBI – Fachkräfte Berufliche
Qualikurs geht auf Besichtigungsreisen
Integration
Polizeiausbildung
Polizeihubschrauber
Handschellen und Schusswaffen
Im Rahmen des Kurses »Fit fürs Praktikum« den die Fachkräfte Berufliche Integration regelmäßig für Mitarbeiter /
-innen der Werkstatt Lollar, der Limeswerkstatt und der
Integ Mechanik anbieten, wurde das Polizeipräsidium Mittelhessen und die Firma Schunk (Wettenberg) besichtigt.
Besonders spannend war die Führung im Polizeipräsidium,
Herr Lenz erklärte und zeigte den Teilnehmer (TN) die verschiedenen Bereiche und beantwortete viele Fragen über:
den Erkennungsdienst
Zum Abschluss wurde in der
Kantine zu Mittag gegessen
1120 kg besuchten die Firma Schunk Bahn- und Industrie
in Wettenberg.
Der Betriebsleiter Herr Pannek, sowie 2 Schwerbehindertenvertreter führten uns durch die Werkhallen. Wir sahen
verschiedene Montagebereiche, die Metallwerkstatt, die
Gießerei, die Versandabteilung und vieles mehr. 3 ehemalige Werkstattmitarbeiter, die schon lange in dem Betrieb
arbeiten, staunten nicht schlecht über unseren Besuch.
Ausnüchterungs- und Sammelzellen
die Hundestaffel
wie sich Türen öffnen
Einsatzzentrale
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miteinander
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Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration
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Arbeiten
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» Ihr seid ja viele Kilometer unterwegs «
Praktikumsbesuche wurden zur Chefsache
Bild 1
Einen Vormittag lang verschaffte sich der Bereichsleiter Arbeit, Herr B. Stertmann einen
kleinen Einblick in die Arbeit der Fachkräfte Berufliche Integration.
So hatte er Gelegenheit einige Mitarbeiter / -innen mit
Handicap auf ihren Außenarbeitsplätzen bzw. Praktikumsplätzen zu besuchen. Die Mitarbeiter / -innen freuten
sich, dass er sich die Zeit dafür nahm und Interesse an
ihren Arbeitsplätzen zeigte.
wünschten um Rückruf, Vorstellungstermine wurden
vereinbart, die eine oder andere kleine Krise musste am
Telefon behandelt werden.
Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration
.
Hier einige Stationen …
Kindergarten Fellingshausen (Bild 1)
Als zusätzlichen Besucher brachte Herr S. seine »Baby Boa«
Lilli mit in die Kindertagesstätte, da dort zurzeit das Thema
Schlangen bearbeitet wird.
Krabbelgruppe Annerod (Bild 2)
Hier zeigte ihm eine Mitarbeiterin ihren Arbeitsplan, durch
den sie selbständig arbeiten kann.
Firma Schunk – Wettenberg (Bild 3)
Hier lernte der »Chef« 3 ehemalige WfbM Mitarbeiter
kennen und überzeugte sich davon wie gut die Integration
schon seit vielen Jahren funktioniert.
Bild 2
Die letzte Station, der Bauhof Lollar, musste ausfallen,
da der Bauhoftrupp, aufgrund des am Vortag wütenden
»Unwetters«, im Stress war.
Nebenbei bekam der Bereichsleiter den ganz normalen
»Chaosalltag« des FBI mit, häufig klingelte das Telefon,
Mitarbeiter meldeten sich krank, Beschäftigungsgeber
Bild 3
Arbeiten
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3. Bildungsseminar für Werkstattmitarbeiter
die auf einem Außenarbeitsplatz arbeiten bzw. regulär in Betriebe des allgemeinen
Arbeitsmarktes vermittelt wurden.
»Vergiss deine Träume nicht, was du träumen
kannst, kannst du auch realisieren«
»Die Zeit geht viel zu schnell vorbei, wir
brauchen Sponsoren, dass wir nächstes
mal länger bleiben können« (TN)
»Vergiss deine Träume nicht, was du träumen kannst, kannst du auch
realisieren«
22 Mitarbeiter / -innen die in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen des allgemeinen Arbeitsmarktes arbeiten, trafen
sich Anfang September erneut für 2 Tage im Seminarhotel
Jakobsberg in Grünberg. Neben dem kollegialen Austausch
und der Freude sich wieder zu sehen, ging es diesmal um
das Thema »Träume«. Im Mittelpunkt sollten nicht »Alltagsprobleme« stehen, sondern der Blick sollte offen sein
für Träume und neue Wege.
zu arbeiten, den Führerschein zu machen, in der eigenen
Wohnung zu leben, einen Partner / -in zu haben oder gar
zu heiraten, oft voreilig als »Spinnerei« abgetan werden.
Doch bei genauem hinschauen fanden sich in der Gruppe
Beispiele dafür, dass es sich lohnen kann seine Träume
nicht vorschnell aufzugeben. Das es wichtig ist, diese zu
äußern und sich »Verbündete« zu suchen. Da war der TN,
der endlich seinen Traumjob gefunden hat, der, der mit
einem Freund eine WG gegründet hat oder die TN, die seit
2 Jahren verheiratet ist.
Um die Träume auch für die Zeit nach dem Seminar einzufangen wurden »Traumfänger« angefertigt.
abtauchen, loslassen, träumen
Zum Einstieg führte eine Traumreise in das Reich der Träume
Träume für verschiedene Lebensbereiche wurden auf Plakaten festgehalten
Rückmeldungen der Teilnehmer (TN) ergaben, dass Träume
von Menschen mit Handicap; z. B. außerhalb der Werkstatt
… einen Traum, hatten alle TN, nächstes Jahr wieder in
Grünberg dabei zu sein …
Petra Emin / Ruth Vesper, Fachdienst Berufliche Integration
42 .
miteinander
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Arbeiten
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Fußballer der Limeswerkstatt wurden von
»Eintracht Frankfurt« eingeladen!
Die Fußballer der Limeswerkstatt
wurden in diesem Jahr vom Fußballbundesligisten Eintracht Frankfurt
zu einem Training eingeladen. Am
11. Mai fuhren 5 Fußballer (Ralf
Piotrowski, Christian Klein, Lars Brück,
Norbert Theiß, Alexander Eichel)
zur Commerzbank Arena um einen
unvergesslichen Tag zu erleben.
Norbert Weihrauch (früher Bayern
München) nahm persönlich rund 40
Sportler aus 8 Werkstätten in Hessen
in Empfang. Das Treffen mit den Eintracht-Profis, die direkt auf dem Nachbarplatz trainierten, war eines der
Highlights an diesem Tag. Später war
auch noch ein kleiner Plausch mit
einigen Profis (Nicolov, Fenin, Ochs,
Altintop usw.) von der Eintracht
möglich.
Nach dem »Sportler Mittagessen«
in der Sportschule wurden wir
noch, mit einer Führung durch die
Commerzbank Arena belohnt,
wo wir kurz den »heiligen Rasen«
betreten durften. Auch ein Blick
in die Umkleiden der Profis versetzte
einige ins Staunen.Wir sagen: »Danke
Eintracht für diesen schönen Tag«.
Betreut wurde die Mannschaft von
Ralf Wohlfeil.
Ralf Wohlfeil, Sportpädagoge
Arbeitsbegleitende Maßnahmen
.
Von links nach rechts:
Lars Brück,
Alexander Eichel,
Norbert Theiß,
Christian Klein,
Coach Ralf Wohlfeil
Ralf Piotrowski,
Arbeiten
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miteinander
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November 2011
. 43
Tagung: 3. November 2011
von 09:30 – 16:00 Uhr, Frankfurt, Saalbau Bockenheim (barrierefrei), Schwälmer Str. 28
Seit Mai 2010 gibt es bei der LAG Gemeinsam leben – gemeinsam
lernen und der Lebenshilfe Gießen ein Projekt zur beruflichen Eingliederung von Menschen mit hochfunktionalem Autismus (HFA) und Asperger-Syndrom (AS). Die bisherigen Instrumente der Agenturen für Arbeit
oder Integrationsfachdienste reichen nicht aus, um für die Menschen
stabile Beschäftigungsverhältnisse anzubahnen und zu erhalten. Laut
der UN-Behindertenrechtskonvention soll der allgemeine Arbeitsmarkt
Menschen mit Behinderungen zugänglich gemacht werden (Artikel 27).
Was brauchen Menschen mit HFA /AS, um auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt Fuß fassen zu können? Auf der Tagung gaben die Hauptpersonen selbst Antworten. Fachleute nahmen ihre Anregungen
in einer Podiumsdiskussion auf und diskutierten gemeinsam mit den
Hauptpersonen über Lösungen. Das Projekt berichtete von seinen
Ansätzen und bisherigen Erfahrungen.
Fachtagung – Arbeit nach MAAS: Menschen
mit Asperger-Syndrom auf dem allg. Arbeitsmarkt – Wie geht das?
Programm
09:30 Anmeldung und Stehkaffee
10:00 Begrüßung und Einführung
10:30 Hauptpersonen berichten Teil I
11:00 Fr. PD Dr. Lang, IRA Gießen
11:45 Pause
12:00 Projektvorstellung
12:45 Mittagsimbiss
13:30 Hauptpersonen berichten Teil II
14:30 Podiumsdiskussion
16:00 Ende der Tagung
Infos unter:
[email protected]
oder telefonisch unter 0641 9721055200
Swetlana Nowakowski /Ina Blodig, Beraterinnen
MAASarbeit
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»Autoscooter« von Uwe Breckner (Atelier 23)
Alexander, der Postbote
Guten Tag, ich bin’s Eure Lohnabrechnung. Eigentlich ist
mein Weg von der Verwaltung bis zu meinem Empfänger
sehr weit. In allen möglichen Fächern der Verwaltung, der
Tagesförderstätte und der Gruppen lande ich. Das dauert
lang und ist anstrengend. Doch vor einigen Monaten gab
es eine Überraschung für mich. Ein junger, freundlicher
Mann namens Alexander kam in seinem gelben Postoufit mit
Schlüssel, Tasche und Mütze zu mir. Er holte mich in der
Limeswerkstatt in einem Fach vor dem Büro der Tagesförderstätten-Teamleitung ab. In Mappen für beide Häuser
legen die Teamleiter und die Tagesförderstätten-Leitung die
Post, samt mir der Lohnabrechnung, für alle Gruppen.
Alexander steckt mich, wenn ich in der Mappe bin, in seine
gelbe Post-Tasche und geht los. Bevor wir zu den Fächern
gehen, besuchen wir noch kurz ein paar Gruppen. Wenn ich
dann in dem richtigen Fach liege, weiß jeder durch den
Besuch von Alexander, dass ich da bin und ich werde schnell
abgeholt. So macht meine monatliche Reise viel mehr Spaß.
Mein Freund, das Miteinander, hat auch schon gesagt,
dass er sich über so einen netten Postboten freuen würde.
Bis bald Eure Lohnabrechung
Stephanie Meis, Gruppenleiterin Tagesförderstätte
44 .
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Arbeiten
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Schlangenalarm in der WeLo
Reptilienschau in der WeLo-Sporthalle
Jetzt war es endlich soweit! Zum ersten Mal in der Geschichte der Werkstatt Lollar (WeLo) wurde die Sporthalle
zu einem »Reptilienhaus« verwandelt!
Fam. Gieschen (Pia, Stefan und Sven) aus Bellersheim veranstaltete vor ca. 50 begeisterten Mitarbeiter und Betreuern eine einzigartige und sehr informative Reptilienschau!
Sohn Sven rundete das Ganze mit zwei selbst hergestellten
Infotafeln über die Lebensräume und anderen wichtigen
Dingen, die man über Schlangen und verschiedene Reptilien
wissen sollte, gut verständlich für alle Anwesenden ab!
Folgende Schlangen konnten besichtigt und teilweise auch
berührt werden: Kornnatter, Amurnatter, Königsnatter,
Kettennatter und die Mexikanische Königsnatter! Stefan
Gieschen hat sich seit ca. 30 Jahren sehr intensiv mit Reptilien beschäftigt, was sich als »kostspieliges Hobby«
herausgestellt hat. In den vergangenen Jahren hat sich S.
Gieschen auch sehr stark in verschiedenen Schulen engagiert und bei vielen Vorführungen und Exkursionen die
Klassenlehrer unterstützt. Jetzt war also die WeLo an der
Reihe! Die begeisterten Zuschauer staunten nicht schlecht
als Sven und Pia Gieschen mit zwei Schlangen durch das
Publikum gelaufen sind, mit jeweils einer Schlange in
der Hand! Wer den Mut hatte und eine davon berühren,
streicheln oder gar um den Hals hängen wollte musste
im Vorfeld einiges beachten! Die Hände mussten desinfiziert werden damit die Reptilien keine Bakterien bekommen konnten und davon eventuell erkrankten.
» Die Schlange fühlt
sich aber kalt an! «
Anfangs noch etwas respektvoll und zögerlich näherten
sich die Mitarbeiter und Betreuer den schönen Reptilien.
Sie wurden gestreichelt und vorsichtig um den Hals
des einen oder anderen gelegt. Es fühlte sich kalt an, da
Schlangen eine sehr niedrige Körpertemperatur besitzen.
Während des Rundganges von Pia und Sven Gieschen
erläuterte Stefan Gieschen die verschiedensten Fragen die
das interessierte Publikum stellte. Zum Abschluss der
sehr gelungenen Veranstaltung konnte sich jeder der wollte
noch eine »Schlangenhaut« als Souvenir mit nach Hause
nehmen. Denn Schlangen häuten sich in regelmäßigen
Abständen! Unter sehr großem Beifall wurde anschließend
Familie Gieschen für diese tolle und informative Veranstaltung von den WeLo Mitarbeitern verabschiedet!
Achim Schneider, Gruppenleiter in der WeLo,
Montagegruppe 4
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Arbeiten
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miteinander
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Die »neuen« Küchenbetriebe
der Lebenshilfe Gießen e.V.
Seit Anfang 2010 haben sich die beiden Küchen der Lebenshilfe Gießen e.V., bestehend
aus der Limes-Küche in Pohlheim-Garbenteich und der Welo-Küche in Lollar, einen neuen
Namen gegeben: »Die LiLo-Küchenbetriebe der Lebenshilfe Gießen e.V.«
LiLo – das steht für Limes-Lollar. Unsere Küchen stehen
für regionale und internationale Speisen mit sozialem, ökologischem und ökonomischem Anspruch. Es geht aber
nicht nur um einen neuen Namen, sondern um einen neuen
Weg, den wir beschreiten wollen.
Seit Jahren wächst die Nachfrage nach unserer AußerHaus-Verpflegung stetig. Unsere Küchen produzieren mittlerweile etwa 1.700 Mahlzeiten täglich, also rund 300.000
Mahlzeiten im Jahr v. a. für Schulen und Kindergärten. Für
unsere Küchenteams bedeutet das eine enorme logistische
und körperliche Herausforderung und unsere Küchen
sind bereits jetzt an ihre Grenzen des Machbaren gelangt.
Dennoch: der Bedarf des Marktes ist nicht gedeckt. Wir
erhalten weiterhin Anfragen von Betrieben und Unternehmen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesund, aber
kostengünstig zu verköstigen, sowie private und geschäftliche Veranstaltungen wie Geburtstage und Betriebsfeiern
auszurichten. Mit den gegenwärtigen Kapazitäten erschien
es uns daher als unmöglich, uns den Bedürfnissen des
Marktes anzupassen.
So entschloss sich die Geschäftsführung zu dem Schritt,
die bisherigen Küchen in Lollar und Pohlheim zu einer Großküche zusammenzuführen. Ein externes Planungsbüro,
das bereits Küchen für andere Lebenshilfen barrierefrei für
Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen
eingerichtet hat, hat 2010 mit den Planungen begonnen.
Ein Grundstück für den Neubau, das den Anforderungen
und den Richtlinien der Lebenshilfe entspricht, wurde
bereits gefunden. Die Verhandlungen werden aller Erwartung nach im zweiten Halbjahr 2011 abgeschlossen sein.
Wir hoffen, nach der Erledigung aller baurechtlichen
Formalitäten im Jahr 2012 mit dem Neubau beginnen zu
können, der voraussichtlich noch einmal 9 – 12 Monate
in Anspruch nehmen wird.
Durch die neue Großküche werden wir nicht nur unseren
Kundenstamm erweitern und unsere Angebotspalette
ausdehnen können, sondern wir schaffen auch 25 neue
Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen.
Übrigens: Die gemeinsame Großküche ist zwar noch
in Planung, einen gemeinsamen Internetauftritt gibt
es aber schon:
www.lilo-kuechenbetriebe.de
Swen Groß, Leiter der Küchenbetriebe
LiLo
LiLo.. Einfach lecker.
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miteinander
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November 2011
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Arbeiten
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Die gute Küche für Schulen, Kindergärten & Betriebe
Partyservice, Catering & Geschirrverleih
Telefon 06404 804-500 www.lilo-kuechen.de [email protected]
Beraten und
Unterstützen
Gemeinsame Lebenswege!
Vinzent, 4 Jahre alt, wird seit März 2008 von der
Frühförder- und Beratungsstelle Gießen im Rahmen
der pädagogische Frühförderung betreut
Die Tanzmaus eröffnet
Neues Gruppenangebot für Kleinkinder im Alter von
1 bis 3 Jahren in der Frühförder- und Beratungsstelle
Gemeinsame Lebenswege!
»Viele haben uns bisher begleitet.«
Unser Sohn Vinzent, 4 Jahre alt, wird seit
März 2008 von der Frühförder- und
Beratungsstelle Gießen im Rahmen der
pädagogische Frühförderung betreut.
Mit 7 Monaten fiel uns auf, dass Vinzent
sich nicht altersentsprechend entwickelte.
Nach vielen Untersuchungen wurde
festgestellt, dass Vinzent eine Balkenage nesie (Balkenmangel) hat und eine Zere bralparese, die auf Sauerstoffmangel
im Rahmen der Geburt zurückzuführen ist.
Zum damaligen Zeitpunkt war uns die Lebenshilfe Gießen
ein Begriff, aber von der Frühförder- und Beratungsstelle
hatten wir noch nie zuvor gehört. Wir erfuhren im Januar
2008 erstmals durch Vinzents Krankengymnastin davon.
Im März 2008 folgt dann das Gespräch mit Frau Ertel, der
Leiterin der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen.
Hier wurden uns die sehr vielfältigen Frühförder- und
Beratungsangebote erklärt. Im Mai 2008 hatten wir dann
48 .
miteinander
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November 2011
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Beraten und Unterstützen
erstmals mit unserer zuständigen Betreuerin, Frau Leitherer,
Kontakt. Seit diesem Tag gehört Frau Leitherer zu unseren
wöchentlichen Terminen. Bis September 2009 besuchte
uns Frau Leitherer wöchentlich zu Hause um ihn erst einmal für das Spielen und spätere Lernen zu interessieren. Im
Oktober 2009 kam Vinzent dann als Integrationskind in die
Kita. Hier begleitet Frau Leitherer unseren Sohn regelmäßig
in der Kita. Auch werden Absprachen mit der Integrationskraft getroffen und nach Bedarf kommen wir Eltern zum
Beratungsgespräch dazu und vereinbaren weitere Fördermaßnahmen. Auch das 1 x jährlich stattfindende interdisziplinäre Gespräch, in dem alle Therapeuten von Vinzent
an einen Tisch kommen, um Fördermaßnahmen festzulegen, wird von Frau Leitherer koordiniert.
Bevor Vinzent jedoch Kindergartenkind wurde, haben wir
zusätzlich zur Einzelförderung die Mutter-Kind-Gruppe von
Frau Mehmet und Frau Klare-Grußdorf besucht. Zwischen
dem gemeinsamen Singen zu Beginn und am Ende der
Gruppe hatten die Eltern 1 Stunde Auszeit um sich mit den
anderen Eltern – ohne die Kinder – auszutauschen. Die
Förderung in der Gruppe konnte diese Aspekte integrieren,
die zu Hause in der jeweiligen Zusammensetzung nicht
möglich waren. Und unsere Kleinen konnten sich an die
erste Stunde wöchentlich ohne Mama auf die bevorstehende Kindergartenzeit vorbereiten. Es war ein sehr schöner
Kreis, in dem man sich gegenseitig helfen und u. a. über
Therapien und Möglichkeiten der gesetzlichen Förderung
rund um das gehandicapte Kind informieren konnte. Hierbei sind auch enge Kontakte zu anderen betroffenen
Familien entstanden, die auch heute noch bestehen. Wenn
man andere Familien kennen lernt, die ein ähnliches
Schicksal teilen, fühlt man sich nicht mehr so alleine und
man wird auch ohne viele Worte verstanden.
Zu Beginn der Kindergartenzeit wurde Vinzent dann aus der
Mutter-Kind-Gruppe verabschiedet und wir nehmen seit
dem, an der UK-Gruppe (unterstützende Kommunikation)
1 x monatlich teil. Auch dies ist eine Eltern-Kindgruppe
in der zur Unterstützung mit Gebärden gesungen und gespielt wird. Darüber hinaus kommt es zu einem regen
Austausch zu Themen der unterstützenden Kommunika tion
(wie z. B. Hilfsmittel, PC-Programme, Gebärden).
Weiterhin nehmen wir 1 x monatlich schon am Arbeitskreis Einschulung teil. Hier erfährt man u. a. die rechtlichen
Grundlagen zur Beschulung unserer besonderen Kinder.
Es werden die von den Eltern gewünschten Schulen durch
die Vertreter der Schulen vorgestellt, der Leiter des Schulamtes kommt einmal jährlich zum Arbeitskreis. Eltern von
schulpflichtigen Kindern berichten von ihren Erfahrungen
aus den jeweiligen Schulen.
Dieser Arbeitskreis ist sehr wertvoll und hilft uns Eltern
durch den sog. Dschungel der Rechte und Pflichten im
Rahmen der Beschulung zu kommen und gibt Hilfestellung
bei der Auswahl der Schule. Der Arbeitskreis wird von
Frau Mehmet und Frau Klare-Grußdorf geleitet, die mit
ihrer langjährigen Erfahrung auf diesem Gebiet eine
große Hilfe sind.
Kaum zu glauben, dass wir vor 4 Jahren die Frühförderund Beratungsstelle noch nicht gekannt haben und diese
jetzt ein ganz wichtiger Begleiter unserer Familie ist. Wir
freuen uns, dass wir auch in Zukunft auf die Unterstützung
der Frühförderstelle bauen dürfen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle für die sehr
gute Betreuung ☺
Nicole und Frank Weixler mit Vinzent und Pauline
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Auch in der Spielgruppe
finde ich das,
was mir Spaß macht
Meine Kunst in der Küche
Beraten und Unterstützen
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miteinander
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Die Tanzmaus eröffnet
erste Verabredungen werden getroffen
unsere Tanzmaus
Seit März 2011 gibt es in der Frühförder- und Beratungsstelle Gießen ein neues Gruppenangebot für Kleinkinder
im Alter von 1 bis 3 Jahren. Das Angebot richtet sich
an Eltern und Kinder, die noch nicht den Kindergarten besuchen. Zusammen mit 2 Mitarbeiterinnen und einer
Praktikantin der Frühförder- und Beratungsstelle haben
Eltern und Kinder einmal die Woche Zeit gemeinsam zu
spielen und sich auszutauschen.
Die Stunden werden durch »Liedrituale« eröffnet. Nachdem die Kinder getrommelt haben und von der »Tanzmaus« begrüßt wurden, können sich alle ihrem Lieblingsspiel widmen. Bei den Kindern stehen Baden in den Bohnen
und das »Bällebad« hoch im Kurs, während die Eltern die
Zeit nutzen um Erfahrungen untereinander auszutauschen.
Es entstehen Freundschaften zwischen den Kindern und
auch unter den Eltern finden sich Menschen, die dieselben
Gedanken und Sorgen teilen, sich gegenseitig Mut machen
und Spaß haben.
hier kann man sich auch verstecken
ich bin schooon so groß!
Die Kinder haben durch dieses Angebot schon vor dem
Kindergartenbesuch die Chance, sich an Gruppen zu gewöhnen und erlernen Grundlagen der sozialen Interaktion.
Anna-Lena Brück und Nina Opitz, Frühförder- und
Beratungsstelle
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unsere Trommelband
soooo viel Bohnen!
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miteinander
ich will der Frau Opitz noch was erzählen
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November 2011
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Beraten und Unterstützen
Lebensart,
Kultur, Reisen
»DU WILLST ES DOCH AUCH …«
Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm
Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradgespann durch den Vogelsberg
Erlebnisreiche Fahrt durch atemberaubende Naturlandschaften!
Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers
Erlebnis-Pädagogik: Motorrad-Gespann der Lebenshilfe Gießen
nahm an Einladungs-Fahrt teil
Harmonische Zeiten und einige Sehenswürdigkeiten
8 Herren und Damen der Integ-Mechanik verreisten im Juni
nach München
»Barrierefrei«, was heißt das eigentlich?
Neues von der Rollo-Redaktion
Mitarbeiter der WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil
Spendenübergabe am 26. Mai 2011 in der
Limeswerkstatt
»DU WILLST ES
DOCH AUCH … «
Anna Rossas Gemälde »Gucci«
Die aktuelle Ausstellung der Galerie am Bahndamm.
Unter dem Titel »DU WILLST ES DOCH AUCH ... « präsentiert die Galerie am Bahndamm neun Künstler aus ganz
Deutschland. Den Besucher erwartet thematisch ein weites
Spektrum menschlicher Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte. Die Gemälde, Grafiken und Skulpturen der Künstler
handeln von lebens- und liebenswürdigen Dingen bis hin
zum Wunsch nach Anerkennung und Luxus. Diese Werkschau reißt keine Gräben auf, sondern zeigt einen kleinen
aber nicht minder repräsentativen Ausschnitt menschlichen
Daseins.
Der Betrachter ist eingeladen sich in den Werken wieder
zu finden. Ob in den Darstellungen von Dingen des täglichen Bedarfs oder den unterschiedlich verbildlichten
Lebensentwürfen. Darüber hinaus bieten die Arbeiten der
Künstler ausreichend Raum für eigene Ideen, Entwürfe
oder Träumereien.
Freut euch auf eine lebhaft kulinarische Ausstellung. »Lady
Luck« erwartet euch mit »Fischgericht« und »Spiegelei« im
»Kinderwagen«. Also: »Reinkommen, Essen ist fertig.«
»DU WILLST ES DOCH AUCH … «
MARINA SONNENBERG, HEIDI RAUTENHAUS, MALU
THÖREN, COLETTE BOBERZ, CARL F., JOHANNES
DECHAU, RABKA MEHR, ANNA ROSSA, BIRGIT GIGLER
19. AUGUST – 19. NOVEMBER
GALERIE AM BAHNDAMM
LUDWIGSTRASSE 51, GIESSEN
Öffnungszeiten:
Do, Fr: 16 – 19 Uhr
Sa: 13 – 16 Uhr
Mirko Westermayer, Kunstassistent Atelier 23
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Zur Eröffnung der Ausstellung am 19.08. sprachen
Magnus Schneider (Vorstand Lebenshilfe Gießen), Andrea
Lührig (Leitung Atelier23) und Dr. Friedhelm Häring
(Museumsleiter Oberhessisches Museum Gießen). Zahlreiche weitere Freunde und Förderer der Galerie am
Bahndamm sammelten sich an diesem Tag in der Galerie,
um die Werke der Künstler zu bestaunen. Wer diese
Eröffnung verpasst hat, muss sich nicht grämen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 19.11. und kann jeden
Donnerstag, Freitag und Samstag besichtigt werden.
Marina Sonnenbergs »Kinderwagen«
Eröffnungsrede zur Ausstellung »DU WILLST ES DOCH AUCH …«
Lebensart, Kultur, Reisen
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miteinander
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Eric Kosuch fährt mit dem WeLo-Motorradfühlt sich an wie im
gespann durch den Vogelsberg »Geil,
Formel 1 Rennwagen!«
Erlebnisreiche Fahrt durch atemberaubende
Naturlandschaften!
Am Freitag den 08.07.2011 war es soweit! Ein großer
Wunsch von Eric Kosuch konnte endlich nach langer Wartezeit in Erfüllung gehen: Eine Fahrt im WeLo Motorradgespann durch den heimischen Vogelsberg. Treffpunkt war
gegen 13.50 Uhr vor der Limeswerkstatt in PohlheimGarbenteich. Hier arbeitet Eric schon seit einem Jahr in
der Integrativen Bildungsgruppe 1 (IBG 1) bei seiner
Gruppenleiterin Irena Spinner. Begleitet wurde Eric von
Yvonne Lippert und Andrea Gädicke auf einer Solomaschine.
Das Gespann wurde von Achim Schneider gefahren. Nachdem Eric in dem großen Seitenwagen Platz genommen
hatte konnte es losgehen! Sichtlich angespannt lauschte er
dem Motorengeräusch der 90 PS Maschine und war sehr
beeindruckt als sich das Gefährt in Bewegung setzte! Über
Garbenteich Richtung Lich nach Hungen wurde die Fahrt
fortgesetzt. Der Wind und die Vibrationen waren etwas
Neues und ungewohntes für Eric Kosuch. Immer besser
konnte er sich auf diese neue Situation einstellen und
anfangen zu genießen! Freudestrahlend schaute er zu seinen
Begleitern und reckte den Daumen in die Höhe!! »Alles ok!
Ein geiles Gefühl, so muss sich auch ein Formel 1 Wagen
oder ein Düsenflieger anfühlen«!!
Weiter ging es über Nonnenroth, die Straßen wurden immer
schmäler und das Motorradgespann fing immer mehr an zu
»tänzeln«! Schnell wurde Grünberg erreicht und der weitere
Streckenverlauf führte uns über Weikertsheim nach Lardenbach über Sellnrod nach Feldkrücken! Jetzt war es nicht
mehr weit zum Hohenrodskopf! Die Temperaturen wurden
spürbar kühler! Eric konnte die Fahrt immer mehr genießen,
hatte er sich jetzt doch auf die Geschwindigkeit, den Wind
und die Fahrdynamik eines Motorradgespannes voll einge-
stellt, was er mit schmunzelnder Mine mitteilte!! Am höchsten Punkt der Fahrt, kurz vor dem Gipfel des Hohenrod kopfes, auf fast 700 m sind wir dann nach rechts Richtung
Breungeshain abgebogen. Hier fährt man dann wieder
mehrere Kilometer ins Tal bevor es rechts Richtung Sichertshausen wieder etwas ansteigt und man den Segelflugplatz
passiert! Waren vor kurzem noch die »Weiten« und Hügellandschaften Richtung Schotten und Nidda über viele
Kilometer zu sehen, führte uns das Asphaltband jetzt durch
ein dunkles, dichtes Waldgebiet!
In Sichertshausen mussten wir scharf nach links abbiegen
und erreichten über eine Steigung das »Oldtimercafe«
in Hartmannshain! »Wegen Betriebsferien geschlossen« –
erstaunt schauten wir uns alle an! Was jetzt? Aber bei
Motorradausfahrten gilt der Slogan: Der Weg ist das Ziel!!
Yvonne und Andrea sagten spontan: »Lasst uns zum Fall torhaus zwischen Schotten und Laubbach fahren« – dort
können wir auch einen Imbiss einnehmen! Gesagt, getan!!
Wir fuhren mit unserem »kleinen Konvoi« zurück über
Sichertshausen und Breungeshain nach Schotten. Im Falltorhaus angekommen stärkten wir uns mit Kaffee, selbst
gemachten Kuchen und Currywurst!
Gemeinsam mit mehreren Motorradfahrern führten wir so
genannte »Benzingespräche« – hier tauscht man Erlebnisse
rund um das Motorradfahren aus – Eric konnte inzwischen
auch schon einiges davon erzählen! Anschließend führte uns
der Weg wieder zurück in »heimatliche Gefilde« über Grünberg zur Familie Kofuch nach Burkhardsfelden! Gespannt
hörte Erics Familie zu was er zu berichten hatte! Es wurden
noch einige Erinnerungsfotos gemacht, dann verabschiedeten wir uns wieder Richtung Garbenteich und Lollar! Alle
waren sich einig: Es war ein sehr erlebnisreicher Tag der
wiederholt werden sollte!!
Achim Schneider, WeLo, Gruppenleiter Montage 4
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miteinander
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November 2011
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Lebensart, Kultur, Reisen
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Gruppenbild zum Abschluss.
Gespann-Ausfahrt mit den Business-Choppers
Erlebnis-Pädagogik: Motorrad-Gespann der Lebenshilfe Gießen nahm an Einladungs-Fahrt teil
Auf Einladung des Wirtschafts-Club »Business-Choppers«
nahm die Lebenshilfe Gießen an einer Benefiz Ausfahrt der
noch jungen Firma durch den Vogelsberg teil. Es handelt
sich bei den Business-Choppers um eine Firma die versucht
Menschen aus der Wirtsschaft wie zum Beispiel Anwälte,
Steuerberater und viele andere zusammen zu bringen. Die
Firma Business-Choppers sieht sich selbst als MarketingFirma. Die Kunden sind Menschen aus der freien Wirtschaft.
Die Mitglieder / Kunden verbindet eines, nämlich dass Sie
leidenschaftliche Motorradfahrer sind.
Offiziell gibt es die Firma seit gut einem Jahr. Die Firma ist,
sollte ein Kunde aus irgendeinem Grunde in eine Notlage
geraten, aber auch im Rahmen der Arbeit für den Kunden da.
Es wird also den schwächeren geholfen. Sie wollten mit
der ersten Benefiz-Ausfahrt Behinderten Menschen die Möglichkeit bieten einen schönen Tag zu erleben. Von der
Lebenshilfe Gießen waren als Fahrer unserer beiden BMW
Gespanne Achim Schneider und Stefan Schultheis vertreten.
Sie fuhren mit Mitarbeitern der Werkstatt Lollar und der
Limeswerkstatt in den Gespannen nach Laubach wo man
sich im kleinen Hof des dortigen Schlosses traf. Hier traf
die Gruppe aus der WeLo auf die Gruppe des Betreuten
Wohnens um Anette Gmoll, die ebenfalls eingeladen waren.
Es wurde zur Begrüßung ein kleiner Imbiss angeboten.
Aber kommen wir jetzt zur Ausfahrt. Hier standen zum
einem unsere beiden Gespanne, als auch extra für diesen Tag
von den Business-Choppern angemietete Trikes zur Mitfahrt
bereit. Der Autor zeigte sich wie einige andere mutig und
bestieg eines der Trikes. Nun ging es über neben strecken
mit einer kleinen Rast in Stornfels in Richtung Schotten. An
der dortigen Talspeere wurde eine kleine Pause gemacht,
bevor es in den Erlebnis-Park »Grünes Meer« ging. Im Grünen Meer war die ganze Gruppe wieder von den BusinessBikern eingeladen, sich zu erfrischen. Es wurde bei der Sommerlichen Wärme auch dankbar angenommen. Da wir einige
Leute hatten, die nicht gut zu Fuß sind, wurde der Anhänger eines Traktors bestiegen und der Weg zum Großen
Aussichts-Turm damit bestritten. Hier noch eine Anekdote.
Die Wäscherei der WeLo, machte am 25.05.2011 ihren
Gruppen Ausflug ins Grüne Meer. Der Autor meinte von
dem Turm das Wetzlarer Krankenhaus gesehen zu haben.
(Wetzlar ist ca. 50 km entfernt und das Krankenhaus gut
erkennbar). Das wurde beim Ausflug der Wäscherei von
einigen angezweifelt. Der Autor wollte seine Vermutung nun
bestätigt haben und hatte deswegen ein Fernglas mitgebracht. Ein Blick offenbarte, dass der Autor mit seiner ersten
Vermutung beim Ausflug der Wäscherei Recht hatte. Es
wurde von Stefan Schultheis und Achim Schneider bestätigt.
Man kann bei gutem Wetter von oben das Wetzlarer Krankenhaus sehen. Hier ist noch anzumerken, dass der Autor
aus Aßlar (sicher vielen bekannt durch das Freizeitbad Laguna) kommt. Und das sind knappe 4 KM nach Wetzlar. Sogar
die Skyline von Frankfurt ist mit bloßem Auge zu sehen.
Soweit dazu. Nachdem der Rückweg auch wieder per
Anhänger zurück gelegt wurde, traf man sich wieder am
Eingang des Grünen Meeres. Jetzt wurden wieder die
Gespanne und die Trikes bestiegen um wieder nach Laubach
zum »Biker-Grillen« zu gelangen. Es wurde aber kein Motorrad-Fahrer gegrillt sondern Steaks und andere Leckereien.
Dazu wurden Salate und verschiedene leckere Soßen
gereicht. Das Essen wurde vom Schloss-Restaurant »Hirschfrikadelle« vor und zubereitet. Außerdem wurde bei der
Ankunft ein Scheck an die Business-Biker übergeben. Die
Gruppe bekam sogar noch Besuch von einer echten Gräfin.
Sie ist die Tante des heutigen Grafen. Nachdem sich alle
gestärkt hatten wurde so langsam wieder in Richtung
Heimat aufgebrochen. Alles in allem ein sehr schöner Tag
der sich hoffentlich noch oft wiederholt.
Martin Stich, WeLo
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Lebensart, Kultur, Reisen
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Harmonische Zeiten und einige
Sehenswürdigkeiten
8 Herren und Damen der Integ-Mechanik verreisten im Juni nach München
Chinesischer Turm, Olympiagelände, Stadtrundfahrt, Hellabrunn ... und
vieles mehr haben wir gesehen und miteinander erlebt. Die Unternehmungen haben wir den wechselhaften Wetterverhältnissen angepasst.
Durch frühmorgendlichen Sonnenschein animiert, konnten wir auch
eine Schifffahrt auf dem Starnberger See unternehmen, wobei auch Hunger
und Durst gestillt wurden.
8 TeilnehmerInnen der Freizeit: München-Integ-Mechanik,
zusammen mit Ernst Willi Rühl und Uwe Damm
.
ten wir die
nnenschein konn
Bei herrlichem Somp
iaturm genießen.
Oly
m
vo
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In der Flugwerft Schleißheim konnten wir
erfahren, welche Kraft notwendig ist, um einen
Propeller anzutreiben.
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Lebensart, Kultur, Reisen
Lebensart, Kultur, Reisen
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miteinander
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»Barrierefrei«, was heißt das eigentlich?
» Freiheit – es gibt sie wirklich.
Sie liegt jenseits der Mauern, die wir uns selbst errichten. «
Oftmals ergeben sich für Menschen
Situationen, in denen man frustriert
ist, weil man Dinge, welche für Andere selbstverständlich sind nicht nutzen kann. Manche kennen vielleicht
den Begriff »Behindertenfreundlich«.
Dieser Ausdruck wurde ersetzt durch
Barrierefrei.
In dieser Ausgabe des Miteinander haben wir uns
mit dem Thema »Barrierefrei« auseinandergesetzt.
Was heißt das eigentlich?
Barrierefreiheit bedeutet, dass öffentliche Gebäude (z. B. Kaufhäuser),
Verkehrsmittel (Bus, Bahn etc.), Informationsquellen (Radio, TV, Internet)
oder auch Gegenstände des alltäglichen Lebens so gestaltet sind, dass
sie von jedem Menschen, unabhängig
von einer vorhandenen Behinderung,
zugänglich sind oder genutzt werden
können.
Früher dachte man selten beim konstruieren von Dingen oder gestalten
von Gebäuden daran, dass es für
Menschen mit Behinderung schwer
oder gar unmöglich ist diese Sachgerecht zu nutzen, dabei sollte dies
auf die Selbstverständlichkeit und
die Teilhabe in allen Lebensbereichen
ausgeweitet werden.
Da es sehr vielfältige »Behinderungen«
gibt, ist es aber auch nicht immer
möglich alles Barrierefrei zu machen.
So schafft als Beispiel die Natur einige
Einschränkungen. Es ist z. B. un möglich alle Wanderwege so zu Teeren, dass sie Rollstuhlgerecht sind.
Aber heute sieht es da bei der Planung
bestimmter Sachen schon anders aus.
Es wird immer mehr an Menschen
gedacht, die eben genau auf Barrierefreiheit angewiesen sind. So wird
z. B. die Nutzung des Flugverkehrs
derzeit ausgiebig im Bundestag – und
Europaparlament diskutiert und nach
Lösungen gesucht.
Die Züge, welche mit einem Rollstuhl
genutzt werden können fahren aber
an den erreichbaren Gleisen ab. Aber
auch nur zu bestimmten Zeiten! Hierbei sehen wir Verbesserungsbedarf. Es
war möglich, gegen Mittag mit dem
Zug von Lollar nach Gießen zu fahren,
aber eine Verbindung zurück gab es
nicht. Wir denken, es sollte zumindest
Abends eine Verbindung zurück geben.
Daher sollte man sich vorab bei der
Bahn informieren wann und wo es
Verbindungen gibt. Dies kann man
selbst über das Internet machen oder
telefonisch bei der Bahn erfragen.
Fahrkartenautomat, übersichtlich und einfach
Wir haben getestet, wie »Barrierefrei«
eine Zugfahrt mit einem Rollstuhl und
Elektrorollstuhl ist.
Am Bahnhof in Lollar angekommen
bemerkten wir, dass nicht jedes Gleis
mit einem Rollstuhl zu erreichen ist.
Oben angekommen, kein Problem
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miteinander
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Lebensart, Kultur, Reisen
Alles logisch, oder?
Das nächste Problem war für uns der
Fahrplan. Für einen Rollstuhlfahrer
war er viel zu hoch aufgehangen und
die Schrift war sehr klein. Die Züge,
welche mit einem Rollstuhl genutzt
werden können waren seltsamerweise
durch ein Fahrrad gekennzeichnet.
Der Einstieg in den Zug war super.
Sofort kam eine nette und hilfsbereite
Angestellte und half uns anhand einer
ausklappbaren Rampe in den Zug
zu gelangen. Sie erfragte auch direkt
wo wir aussteigen wollen um dort
behilflich zu sein. Die Türen des Zuges
waren sehr breit, so dass es keine
Probleme gab.
Da wir unsere Behindertenausweise
dabei hatten durften wir umsonst
fahren. Es geht auch eine Kopie mit
Beiblatt. Diese muss jedoch vom
Versorgungsamt beglaubigt werden.
Am Hauptbahnhof in Gießen hatten
wir Schwierigkeiten beim Ausstieg, da
der Zug mit der Tür direkt vor einem
Stahlträger angehalten hat. In Zentimeterarbeit gelang es uns dann doch
noch aus dem Zug zu kommen.
Hier fiel uns auf, dass die Fahrpläne
größer und deutlicher waren als
die am Bahnhof in Lollar. Vielleicht
muss dies an kleineren Bahnhöfen
noch nachgeholt werden.
Gleis 2, 3 oder 4?
Anhand des Aufzuges war es uns
möglich zu jedem Gleis und so auch
zur Haupthalle und zum Ausgang zu
kommen. Er war gerade für Rollstühle
sehr praktisch, da man auf der einen
Seite hinein und auf der gegenüberliegenden Seite herauskam. Auch für
gehörlose und blinde Menschen war
er geeignet.
Es gab viele Möglichkeiten Hilfestellung
zu bekommen. Entweder durch das
Personal der Bahn oder auch z. B. von
der Bahnhofsmission. Einfach an der
Information nachfragen.
Toll fanden wir die Möglichkeit einen
Lifter bei der Bahn anzumieten, mit
welchem man durch einen Angestellten in den Zug befördert wurde. Eine
junge Frau war gerade dabei und
erlaubte uns ein Foto zu knipsen. An
dieser Stelle noch mal vielen Dank!
nen.) Immer vorab bei der Bahn
nachfragen! Vielleicht weist man
dadurch auch auf so manche
Verbesserung hin. Gute Reise!
Eure Rollo (Rollstuhlfahrer Lollar)
Michael Barborsik, Julian Kauß, Katja
Rahn, Jürgen Eger, Steve Theiß
Swen Hinkel,
Tagesförderstätte Lollar
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Mit dem Lifter …
Direkt vor dem Bahnhof gibt es die
Möglichkeit Busse zu nutzen.
Unser Fazit: In den letzten Jahren
hat sich doch einiges zum positiven
verbessert. (Vielleicht sollte man
Rollstuhlgeeignete Züge mit einem
entsprechenden Symbol kennzeich-
… in den Zug.
Deutlich angebrachte Schilder wiesen
gut auf Gleise, WC, Ausgang etc. hin.
Bahnhofsmission – Eine tolle Sache!
Lebensart, Kultur, Reisen
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miteinander
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Mitarbeiter der WeLo nimmt an Landesmeisterschaft im Sportschießen für Behinderte teil
Martin Stich in der Ruhe-Phase vor einem Schuss.
Martin Stich startete mit dem Luftgewehr in der offenen Klasse bei der Landesmeisterschaft des Hessischen-Rehabilitattions und Behinderten Sport-Verbandes (HBRS)
Martin Stich ist seit fast zwei Jahren Mitarbeiter der Wäscherei der WeLo und seit 13 Jahren im Schützenverein 1927
Hermannstein (Lahn-Dill-Kreis) aktiver Luftgewehr-Schütze.
In seinem Verein gibt es die Möglichkeit in der Behinderte
das Hobby Sportschiessen ausüben können (Siehe Artikel
miteinander vom Juni 11). Im Rahmen des Sport-Schießens
für Behinderte nahm Martin Stich an den Landesmeisterschaften im Gewehrschießen des Hessischen-Rehabilitations
und Behinderten-Sportverbandes (HBRS) in Frankfurt / Main
teil. Er startete in der offenen Klasse in der Disziplin Luftgewehr (AB R 1), d. h. alle Starter in dieser Klasse hatten kein
Hilfsmittel wie eine Auflage oder ähnliches. Sie schossen die
40 Wettkampf Schüsse stehend freihändig. Martin Stich
startete dieses Jahr zum Ersten mal in der offenen Klasse bei
60
miteinander
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November 2011
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Lebensart, Kultur, Reisen
den Behinderten. Normalerweise schießt er in der Schützen (Erwachsenenklasse) und geht mit der ersten Luftgewehrmannschaft von Hermannstein nach erfolgreichem
Aufstieg in der Kreisklasse des Schützenkreises 41 Wetzlar
auf Ringejagd.
Aber jetzt wieder zur Landesmeisterschaft. Martin Stich war
natürlich aufgeregt und hatte »Lampenfieber« aber er musste die Ruhe bewahren, denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Er versuchte nach dem Motto »Dabeisein ist alles«
die 40 Schüsse bestmöglichst auf die Scheiben zu platzieren.
Die ersten 10 Schuss waren schnell und sicher über die
Bühne gebracht. Nach der Auswertung hatte Martin Stich
85 Ringe erzielt. Das war zwar nicht optimal, dennoch auf
Grund der Besonderen Umstände zufrieden stellend.
Auch die zweite Serie von 10 Schuss war schnell abgeharkt.
Hier lief es mit 91 Ringen etwas besser. Nun hieß es nochmal
Kräfte mobilisieren und sich Konzentrieren, denn die letzen
20 Schuss sollten die Wende bringen, kam es doch auf das
Endergebnis an. In der 3. Serie (10 Schuss = 1 Serie) erzielte
Martin Stich 89 Ringe. Nun kam die letze und Entscheidende
Phase des Wettkampfes. In der letzen und entscheidenden
Serie erzielte Martin Stich 89 Ringe. Das bedeutete im Gesamtergebnis 354 Ringe von 400 möglichen Ringen und
einen 1. Platz. Da Martin Stich der einzige Männliche
Starter war, wurde er automatisch Hessenmeister des HBRS
bei den männlichen Schützen in dieser Klasse und Disziplin.
Martin Stich war mit seinem ersten Start bei einer Landesmeisterschaft durchaus zufrieden. Zwar hätten es ein paar
Ringe mehr in der Endabrechnung sein können, aber für das
erste mal bei einer Landesmeisterschaft war das Ergebnis
mehr als in Ordnung.
Neben Martin Stich ging auch die deutsche Meisterin 2010
in der Schadensklasse R 5 Luftgewehr 60 Schuss liegend
mit dem Federbock Ilse Siebert in der Klasse Körperbehinderte mit dem Federbock in der Disziplin Luftgewehr und
KK 100 m an den Start. Sie erreichte in der offiziellen Disziplin
des Deutschen Schützenbundes mit dem Federbock mit dem
Luftgewehr 394 Ringe von 400 möglichen Ringen und
den 2. Platz. Der erste Platz war für sie mit dem Kleinkalieber-Gewehr auf 100 m drin. Hier schoss sie sehr gute 295
Ringe von 300 möglichen Ringen. Sie stellte damit einen
neuen Hess. Rekord auf. Der alte Rekord lag bei 291 Ringen
Sie stand also zweimal auf dem »Stockerl« dem Siegertreppchen. Also alles in allem ein langer aber erfolgreicher Tag für
die Hermannsteiner Schützen.
Martin Stich, WeLo
.
Spendenübergabe am 26. Mai 2011
in der Limeswerkstatt
Herr Heller übergab einen
Scheck in Höhe von
1.000 Euro an Herrn Laatsch
vom Freizeitpädagogischen
Dienst, den er anlässlich
seines 70. Geburtstages erhalten hatte.
Die Spende kommt den
31 TeilnehmerInnen der seit
24 Jahren stattfindenden
»Mutter-Kind-Freizeit« in
Cuxhaven zu Gute.
Michael Laatsch, Freizeitpädagogischer Dienst
.
v. l. n. r. M. Laatsch, Ehepaar Heller
Lebensart, Kultur, Reisen
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miteinander
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November 2011
. 61
Empfehlungen
Beachten Sie die Angebote unserer Anzeigenpartner.
Obershäuserstraße 21 . 35794 Mengerskirchen
Tel. 06476 / 41898-0 DW-10 . Fax 06476 / 41898-25
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62 .
miteinander
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November 2011
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Empfehlungen
Kaleidoskop
14. Run’n Roll for Help 2012
startet am 19. August
Großer Auftritt in historischem Renntrimm
Dunlop lässt automobile Renngeschichte wieder aufleben und den legendären L 319 Mercedes-Benz Kastenwagen zeitgenössisch restaurieren!
»125 Jahre – Mobile Meilensteine«
unter diesem Motto steht die Oldtimerspendenaktion 2011 der
Lebenshilfe Gießen e.V.!
Oldtimerspendenaktion bei den
Golden Oldies 2012
Deutschlands schönste Oldiefete vom 27. bis 29.07.12 in Wettenberg
Engagement Erster Klasse
Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
Achaz Bading feierte 75. Geburtstag
im Kreise der Lebenshilfe-Familie
Abkürzungen in der Lebenshilfe
Jubilare im Jahre 2011
Schließungstage 2011/12
Nachrufe
Karl-Hans Jung, Christopher Specht
14. Run’n Roll for Help 2012
startet am 19. August
Start der jüngsten Teilnehmer auf die 1000 m-Strecke
Am 19. August 2012 ist es wieder soweit: der Gießener Stadtlauf startet mit über 1200 Walkern und
Läufern ab 15.30 Uhr durch die Gießener Innenstadt.
Die Strecke 2012 führt in einer Länge von ca. 1,7 km
vom Brandplatz durch die Senckenbergstrasse und zurück
über die Ostanlage zum Ziel.
Der erste Startschuss fällt um 15.30 Uhr für die Walker
und die Nordic-Walker. Die Strecke von 5 km wird in drei
Runden mitten durch die Gießener Innenstadt absolviert.
Danach tritt der Nachwuchs im 1000-Meter Schülerlauf an.
Spannend wird es ab 16.45 Uhr für die Betriebsmannschaften, die sich im 5-km Lauf messen werden. Insgesamt
bewarben sich in den letzten Jahren über 100 Mannschaften um die begehrte Trophäe! Übrigens: gewertet
für den Pokal werden die drei schnellsten Läufer des 5 kmLaufs, aber auch die Walker und 10 km-Läufer können
in ihrer Mannschaft antreten, selbstverständlich auch Einzelläufer zu den 5 km starten.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung: der 10-km-Lauf, Start
um 18.00 Uhr. Knapp über 30 Minuten brauchen hier die
schnellsten Athleten, aber alle unsere Teilnehmer werden
vor allem wieder das »Gemeinschaftserlebnis« genießen!
Wir freuen uns auch dieses Jahr wieder über die Teilnahme
unserer PROSA-Mannschaft, dem »Projekt schreibender
autistischer Menschen« und unserer großen LebenshilfeKindermannschaft »Ohne Norm in Form«!
und der AIDS-Hilfe Gießen e.V. am Brandplatz. Der Erlös
des Verkaufs und des Benefizlaufs geht zu gleichen Teilen
an beide Vereine.
Wir bedanken uns für den tollen Einsatz bei der Stadt Gießen und dem Stadtmarketing Gießen, dem Roten Kreuz,
der Feuerwehr, die wie immer für Abkühlung sorgen wird,
und vielen, vielen anderen ehrenamtlichen Helfern. Ein
großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, die 2011
zum ersten Mal auch die Streckensicherung übernommen
haben! Auch ohne unsere Sponsoren geht es nicht: stellvertretend ein großes Dankeschön an den Gießener Anzeiger, die Stadtwerke Gießen, Karstadt Sport und die Licher
Brauerei, die alle Sportler im Zieleinlauf mit isotonischem
Licher Bier versorgt hat!
Auch in diesem Jahr übernimmt Oberbürgermeisterin Dietlind
Grabe-Bolz die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.
Das Stadtfest und der »Gießener Stadtlauf« sind als Institution inzwischen hessenweit und darüber hinaus bekannt.
Anmeldungen unter www.runandrollforhelp.de, dort finden Sie detaillierte Informationen und viel Wissenwertes.
Oder melden Sie sich telefonisch unter 0641-390226 bei
unserer Hot-Line, auch dort wird man alle Fragen gerne
beantworten.
Tina Gorschlüter, Marketing
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Unser Motto ist wie immer mitmachen und dabei sein,
Spaß am Sport und Unterstützung für den guten Zweck!
Für das leibliche Wohl ist gesorgt: Herzhaftes, Kuchen,
Kaffee und kalte Getränke gibt es am Stand der LebenshilfeStand der Licher Brauerei
64 .
miteinander
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November 2011
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Kaleidoskop
Start 5 km Walken und Nordic Walken
Großer Auftritt in historischem Renntrimm:
Dunlop lässt automobile Renngeschichte wieder aufleben und den legendären
L 319 Mercedes-Benz Kastenwagen zeitgenössisch restaurieren!
Zum 2. Mal gewinnt die Lebenshilfe Gießen
das »Goldene Klassik Lenkrad«.
Unser neues Prunkstück, der Mercedes-Benz L 319 aus
dem Jahr 1961 wurde zunächst als Feuerwehrfahrzeug
ausgeliefert. 50 Jahre später entschloss sich Dunlop die
Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe Giessen mit einem
Oldie zu unterstützen. Das Fahrzeug sollte das Engagement von Dunlop im Klassikbereich unterstreichen und die
Markenhistorie in klassischem orangefarbenen DunlopDesign verkörpern.
Einiges war zu tun: In vielen Stunden wurden Zugfahrzeug
und Anhänger innen und außen nach klassischen Vorgaben restauriert und liebevoll hergerichtet.
Nun rollt er wieder über die Straßen, mit gemütlicher
Höchstgeschwindigkeit von max. 95 km / h aus 65 PS
und 1884 ccm. Das authentische Design wird durch den
passenden Anhänger komplettiert. Viel Aufmerksamkeit
bekommt das sympathische Gespann bei seinen Einsätzen
auf zahlreichen Klassik-Veranstaltungen und verkörpert
damit Dunlops lange Tradition und Kompetenz im Bau
sportlicher und historischer Reifen.
Und der Einsatz wird noch zusätzlich belohnt: Als beste
Restaurierung des Jahres 2011 durften Frank Hohmann,
Dunlop und Reinhard Schade von der Lebenshilfe Gießen
am 29. September im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart
das begehrte Goldene Klassik Lenkrad aus den Händen
der Chefredakteure von Auto Bild Klassik, Bernd Wieland
und Christian Steiger entgegen nehmen. Ca. 27.000 Leser
hatten ihr Votum abgegeben und den Kastenwagen mit
der sympathischen Erscheinung zu ihrem Favoriten gekürt.
Die Lebenshilfe Gießen profitiert von der guten Idee:
Im Dienst der guten Sache wird der Klassiker nun noch
einige Zeit quer durch Deutschland touren bis er in
einer der nächsten Oldtimerspendenaktionen zugunsten
von Menschen mit Behinderung einen neuen glücklichen
Besitzer finden wird.
Tina Gorschlüter, Marketing
Frank Hohmann, Dunlop
und Reinhard Schade,
Lebenshilfe Gießen e.V.
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Christian Steiger, AUTO BILD
KLASSIK, Reinhard Schade,
Lebenshilfe Gießen e.V., Frank
Hohmann, Dunlop, Bernd Wieland,
AUTO BILD KLASSIK
Kaleidoskop
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miteinander
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November 2011
. 65
»125 Jahre – Mobile Meilensteine«
unter diesem Motto steht die Oldtimerspendenaktion 2011 der Lebenshilfe Gießen e.V.!
Countdown für die 17. Runde: Noch bis zum 15. Januar
können Sie teilnehmen!
1. Preis:
Benz Patent-Motorwagen
1886 (Replika), Daimler AG, Stuttgart
Wieder einmal können Oldtimer-Fans
attraktive Klassiker und viele Preise
mehr gewinnen und mit einer Spende
Menschen mit geistiger Behinderung und psychischer Erkrankung
unterstützen. Ganz besondere
Beispiele automobiler Geschichte wurden diesmal
neben vielen anderen
Preisen von Automobilherstellern und engagierten Liebhabern
zur Verfügung
gestellt:
2. Preis: Fiat Dino Coupé 2,4 l,
Bj. 1972, Volkmar Spielmann
3. Preis:
Mercedes-Benz 190 C,
Bj. 1965, Mercedes-Benz IG
4. Preis:
5. Preis: BMW 2000, Bj. 1967,
BMW Classic, München
6. Preis, Sonderpreis:
Porsche Diesel Junior, Bj. 1960,
Top Kopie, Frankfurt
7. Preis:
1. Preis:
Ford Capri I, Bj. 1970,
Urban Priol
BMW R 45, Bj. 1979,
Jan Batke
Benz Patent-Motorwagen
(Replika)
2. Preis: Fiat Dino Coupé 2,4 l, Bj. 1972
3. Preis:
66 .
miteinander
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November 2011
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Kaleidoskop
Mercedes-Benz 190 C, Bj. 1965
4. Preis:
Ford Capri I, Bj. 1970
5. Preis:
BMW 2000, Bj. 1967
7. Preis:
BMW R 45, Bj. 1979
Wir drucken Originale – digital!
6. Preis:
Sonderpreis Porsche Diesel Junior, Bj. 1960
»Eine faszinierende Auswahl«, kommentiert Reinhard Schade, Lebenshilfe
Gießen e.V., »da ist wirklich ein Klassiker für jeden dabei. Dafür ganz herzlichen Dank an alle Spender!«
Wieder steht in diesem Jahr ein wegweisendes Projekt im Mittelpunkt der
Spendenaktion: Der Erlös 2011 fließt
in die Entwicklung des »Kompetenzzentrums berufliche Bildung«. Diese
neue Einrichtung bietet Menschen mit
Behinderung eine Vielzahl von Angeboten zur beruflichen Orientierung,
Qualifizierung und Vermittlung an.
Dabei werden die Teilnehmer in ihren
Interessen und Neigungen bestärkt,
auf einen erfolgreichen Einstieg ins
Berufsleben vorbereitet und im Übergang unterstützt.
Klar, dass die Lebenshilfe sich auch in
diesem Jahr auf zahlreiche Teilnehmer
und auf glückliche Gewinner freut!
Tina Gorschlüter, Marketing
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Teilnehmen kann man mit einer Spende von 5 Euro
oder einem Betrag nach Wahl online oder per
Überweisung auf das Spendenkonto bei der Sparkasse
Gießen, BLZ 513 500 25; Konto-Nr. 200 626 000
Bitte Namen und Adresse nicht vergessen.
Übrigens kann man die Teilnahme auch verschenken:
Geschenkgutscheine gibt es online auf unserer Website
oder telefonisch unter 0641-972 1055 402, wir freuen
uns auf Ihre Nachricht!
Informationen gibt es unter www.oldtimerspendenaktion.de
oder unter www.lebenshilfe-giessen.de.
Aktionsende ist der 15. Januar 2012!
Kaleidoskop
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miteinander
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November 2011
. 67
Oldtimerspendenaktion bei den
Golden Oldies 2012
Vom 27. bis 29. Juli 2012 wird das mittelhessische Wettenberg bereits zum 23. Mal
»Deutschlands Hauptstadt der Oldiemusik«.
Für drei Tage steht der gesamte Ort unter
dem Motto »Musik, Motoren, Memories«.
Auf 9 Bühnen präsentieren 52 Musikgruppen
Beat, Soul, Pop und Rock’n’Roll der 50er
bis 70er Jahre. Natürlich erklingen auch
Klassiker und Evergreens der 20er bis 40er
Jahre am Fuße der Burg Gleiberg.
Neben dem umfangreichen Musikprogramm sorgen zahlreiche Aktionen, Ausstellungen und ein umfangreiches
Kinderprogramm für Abwechslung. Auf dem Original
»Nostalgie-Markt« erhalten Sie an rund 100 Verkaufsständen die Originalware der sogenannten »WirtschaftsWunderzeit«. Petticoats, Tulpenlampen, Schallplatten
und Juke-Boxen stehen in der Hauptstraße und in der
Mehrzweckhalle zum Verkauf. Getreu dem Motto »Lifestyle
und Luxus der 50er Jahre« flanieren nicht nur die die
Damen auf der Hauptstraße unterhalb der Burg im Outfit
der Zeit: Die »Kinderwagenparade« in der Hauptstraße
am Samstag ab 17 Uhr ist inzwischen Kult.
Nostalgie pur bei den Golden Oldies
Am Samstag, dem 28. Juli und Sonntag, den 29. Juli 2012,
findet der automobile Höhepunkt statt: Die große Ausstellung der Klassikfahrzeuge. Zu diesem Marken ungebundenen Treffen sind private Fahrzeugbesitzer und Oldtimerclubs herzlich eingeladen. Wer ein Fahrzeug bis Baujahr
1979 besitzt, kann mit seinem Oldie an der Ausstellung am
Samstag teilnehmen. Die Ausstellung am Sonntag ist nur
mit Anmeldung möglich!
Der Andrang an unserem Oldtimerstand war auch 2011 riesengroß
Über 2.000 Oldtimer werden bei ihrer Einfahrt am
Samstag und Sonntagmorgen von Moderatoren-Ikone
Johannes Hübner begrüßt, natürlich auch die Klassiker
der 18. Oldtimerspendenaktion der Lebenshilfe Gießen
e.V.! Die Oldtimerspendenaktion wird auch 2012
wieder ihre attraktiven Hauptpreise in der Hauptstraße
in Krofdorf-Gleiberg präsentieren und freut sich wie
in jedem Jahr auf zahlreiche Teilnehmer.
Tina Gorschlüter, Marketing
Unser Sonderpreis 2011 – der Porsche Traktor stieß auf ungeteilte
Sympathie bei den Golden Oldies
Tausende von Besuchern füllen die
Hauptstraße in Krofdorf-Gleiberg
68 .
miteinander
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November 2011
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Kaleidoskop
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Engagement Erster Klasse
Bundesverdienstkreuz für Maren Müller-Erichsen
Verleihung des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse an Maren Müller-Erichsen durch den Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier
»Sie ist unheimlich jung geblieben«, das sagen die meisten,
die Maren Müller-Erichsen kennen. »Neuen Entwicklungen
gegenüber ist sie nicht nur offen, sondern sie treibt sie
voran«, befindet Ursel Seifert, Referentin in der Lebenshilfe
Gießen. Das hat sich offenbar herumgesprochen. Am
13. Juli überreichte der Hessische Ministerpräsident Volker
Bouffier in einer Feierstunde in Wiesbaden der Aufsichtsratsvorsitzenden der Lebenshilfe Gießen, Maren MüllerErichsen, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland.
Im Kreise ihrer Familie sowie Bundesgeschäftsführer der
Lebenshilfe, Ulrich Bauch, und dem Landesvorsitzenden
der Lebenshilfe Hessen, Friedel Rinn, nahm sie die Ehrung
entgegen.
»Maren Müller-Erichsen gehört zu den engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich ehrenamtlich für das
Gemeinwohl einsetzen und ohne deren großes Engagement unsere Gesellschaft um vieles ärmer wäre«, sagte
der Ministerpräsident.
Seit mehr als drei Jahrzehnten ist Maren Müller-Erichsen
eine feste und verlässliche Größe in der Lebenshilfe;
und das im Lauf der Jahre in vielen Funktionen: darunter
als Mitglied des Vorstands des Landesverbandes und als
Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Lebenshilfe.
Sie ist besonders kämpferisch, wenn es um die Rechte
schwer behinderter Menschen geht. Ihr Sohn Olaf, der mit
dem Down-Syndrom geboren wurde, ist inzwischen in
den Dreißigern. Kein Grund für Maren Müller-Erichsen
nachzulassen. Schon lange vor der Verabschiedung der UNKonvention, die Menschen mit Behinderung uneingeschränkte Teilhabe an der Gesellschaft verspricht, hat sie
sich für die Inklusive Schule eingesetzt. Die bundesweit
renommierte Sophie-Scholl-Schule Gießen geht mit auf
ihre Initiative zurück.
Für ihren rasanten Fahrstil bekannt, immer das Handy in
Griffnähe und überhaupt schnell, flexibel und hartnäckig,
kann die inzwischen 73-Jährige nun auf ihr zweites Bundesverdienstkreuz stolz sein. Bereits 1995 wurde sie mit dem
Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr Wirken im sozialen Bereich
ausgezeichnet.
Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V., LH-Zeitung,
Ausgabe September 2011
.
Kaleidoskop
.
miteinander
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November 2011
. 69
Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
Achaz Bading feierte 75. Geburtstag
im Kreise der Lebenshilfe-Familie
Am 22.05.2011 feierte Herr Achaz Bading, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Lebenshilfe Gießen,
seinen 75. Geburtstag. Wir, der Aufsichtsrat, der Vorstand
und die Geschäftsführung nahmen diesen Geburtstag
zum Anlass, um ihn für seinen jahrzehntelangen Einsatz zu
danken und organisierten am 23.5. einen Empfang.
Wir, die Mitglieder des Aufsichtsrates, wünschen uns sehr,
dass sich Herr Bading für die anstehenden Wahlen
des Aufsichtsrates wieder zur Verfügung stellt, weil wir
überzeugt sind, dass wir seine Kompetenz brauchen,
um wichtige Beschlüsse z. B. im Zusammenhang mit den
Kosten für neue Projekte zu beschließen.
Herr Bading begleitet als Fachmann alle Bauprojekte von
Neubauten bis hin zu Renovierungsprojekten der Lebenshilfe Gießen. Als Ehrenamtler ist er in dieser Funktion unersetzlich und »unbezahlbar«. Für Herrn Schneider ist er ein
wichtiger Berater und für den Aufsichtsrat ein Garant, dem
wir vertrauen. Seine Fachkompetenz und seine Verbindungen zu Behörden und Verbänden könnte kein anderes
Mitglied des Aufsichtsrates übernehmen. Herr Bading ist
auch im ständigen Kontakt mit unserem Facility-Manager,
Herrn Neutzner, der den Einsatz unserer Hausmeister organisiert. Ich bin auch überzeugt, dass alle Bereichsleiter,
die Renovierungen bzw. Einrichtungen bis hin zum Neubau
der Sophie-Scholl-Schule auf dem Gelände der High-school
planen, gerne das Gespräch mit Herrn Bading suchen.
Mein besonderes Anliegen ist es, dass sie alle das ehrenamtliche Engagement würdigen.
Maren Müller-Erichsen, Aufsichtsratsvorsitzende
.
Abkürzungen in der Lebenshilfe
Bei den vielen Abkürzungen in der Lebenshilfe gibt es immer wieder Verwirrungen und Fragezeichen auf der Stirn.
Hier ein Überblick
1
2
3
Arbeiten im Verbund
AiV
Betriebsrat
BR
Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit besonders
betroffener behinderter Menschen –
proLiberi Mittelhessen gGmbH
DIA-AM
4 Fachdienst Berufliche Bildung
FBI
5 Facility Management
FM
6 Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung für
Menschen mit Behinderung und Krisenintervention FB
7 Familienunterstützender Dienst
FUD
8 Frühförder- und Beratungsstelle
FF
9 Integrationsbetreuung
IB
10 Junge Lebenshilfe Gießen
JuLe
70 .
miteinander
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November 2011
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Kaleidoskop
11 Kompetenzzentrum berufliche Bildung –
Berufsbildungsbereich
KobBi
12 Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich
LW
13 Projekt zur beruflichen Integration
von Menschen mit hochfunktionalem
Autismus /Asperger Syndrom
MAASarbeit
14 Projekt Interdisziplinäre Diagnose individuelles
Programm
InDiPro
15 Projekt schreibender autistischer Menschen
PROSA
16 Qualitätsmanagement
QM
17 Tagesförderstätte Lollar
Tafö Lollar
18 Tagesförderstätte Pohlheim
Tafö Pohlheim
19 Unterstützes Wohnen
UWO
20 Werkstatt Lollar
WeLo
21 Küchenbetriebe der Limeswerkstatt und der
Werkstatt Lollar
LiLo
Jubilare im Jahre 2011
10 Jahre
15 Jahre
.
AIV Elisabeth Drolsbach Jörg
Malkowsky Manuel Rumpf David
Steller
Familienunterstützender Dienst
Sascha Bücher Marc Seibert
IT Service
Marlon Diaz
Kita Reiskirchen Michaela Damm
Miriam Schneider
Limeswerkstatt Nandor Arnold
Sasan Dadkhahi Christopher
Dudenhöfer Julia Frank Werner
Haas Jörg Herzberger Eva-Maria
Kleinke Andreas Riedl ChristianKim Schmidt Jörg Stommel Andrea
Vogl Carola Weber
Reha-Mitte Burkhard Bayer Karin
Hackenschmidt Kai Horst Michael
Ridder Wulf Straßburger Petra
Tischer Stefan Zilch
Reha-West Anni Irschfeld Ralf
Prager
Sophie-Scholl-Schule Invield HelmerLeemhuis Barbara Weigel
Tafö Lollar Thomas Rath
Tafö Pohlheim Jutta Böhm Ulrike
Panz Marzanna Popanda
TFS Pohlheim Patrick Gerneth
Christiana Wirth
Unterstütztes Wohnen Regina
Müller-Laatsch
Verwaltung Michaela Stein
WeLo Sükrü Budak Jasmina
Demirovic Silke Dörr Manuela
Lenhard Johannes Sasmaz Florian
Wirkner
WH Grenzweg Horst Hasenstab
Hossein Mohammadi
WH Grüninger Weg
Kay Göbel Jan Hillgärtner
WH Kiesweg Thorsten Sohn
WH Langgöns Alix Mergard-Bäuerle
WH Linden Christine Uellner
WH Watzenborn Marina Samuszin
Simone Stender
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Integ Sonja Huisgen Thomas Kübler
Roland Peschke Dirk Vogel
Limeswerkstatt Oliver Patzer
Alexander Seidel Sylvia Seyfarth
Reha-Mitte Franziska Köll Katja Walz
Tafö Pohlheim Sascha Eisenhut
TFS Pohlheim Marie-Luise Becker
WeLo Vladimir Gebert Dominic
Jendorff Christian Köhler Maria
Leo Matthias Prax Elke Schäfer
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Wolfgang Schnarr Peter Stracke
Frank Waller Martina Welz
TFS Pohlheim Beate Börger
Unterstütztes Wohnen Klaus Fischer
WeLo Patricia Geissen Sabine Koch
Andrea Schäfer
WH Albach Monika Janes-Sittner
WH Staufenberg Christa DemelFischer Kirsten Döring
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20 Jahre
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Atelier 23 Andrea Lührig
Familienberatung Ramona Zutautas
Integ Thomas Auer Uwe Damm
Carmen Kovacs
Limeswerkstatt Eduard Balog Jörg
Erbes Thomas Häuser Silvia
Kochanek Christian Schneider
Matias Völksch
Reha-Mitte Kerstin Becker-Weil
Tafö Lollar Katja Rahn
Tafö Pohlheim Marion Görgen
Angelika Müller-Knöpp
TFS Pohlheim Thomas Althaus
Thomas Eschler Franz-Wilhelm
Federer Michael Grundmann
Klaus-Christian Knoblich Jörg
Kuncke Matthias Träger
Verwaltung Udo Schöps
WeLo Markus Große Jügen
Schuster Ahmed Swelam Edmund
Weigl Martin Weiß
WH Albach Ilkka Höhn
WH Grüninger Weg Holger Klier
WH Kiesweg Georg Diederichs
WH Linden Anette Diehl
WH Staufenberg Corinna Grüthner
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25 Jahre
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AIV Sabine Borggrebe
Berufsschule Ingrid Reinl-Zänker
Frühförderung Barbara Nocera
Integ Birgit Röthig
Limeswerkstatt Jügen Jakob HansJoachim Kuhn Volker Scheu
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30 Jahre
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Limeswerkstatt Birgit Kinzebach
Jörg Stumpf
Reha-Mitte Elke Heyen
Tafö Lollar Werner Lauz
Tafö Pohlheim Uta Fitzen Reinhard
Müller
TFS Pohlheim Gerhard Roth
Unterstütztes Wohnen Klaus Bergner
WeLo Oswald Vollmann
.
35 Jahre
AIV Harald Czech
Integ Renate Weil
Limeswerkstatt Armin Böck Sigrid
Köhler Jutta Lechner Ursula
Schneider
WeLo Klaus-Jürgen Herth Gudrun
Keim Witte-Ramona König Beatrix
Rademacher Karin Roos
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40 Jahre
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Integ Karin Nagel
Limeswerkstatt Erhard Momberger
Tafö Pohlheim Ursula Reuschling
WeLo Wilma Müller
45 Jahre
Limeswerkstatt Gerold Kraft
Manfred Mohr
WeLo Berthold Schweitzer
Kaleidoskop
.
miteinander
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November 2011
. 71
Schließungstage
2011 / 12 Hinzu kommen noch alle gesetzlich festgelegten Feiertage!
Kita Eberstadt
21.02.12
Faschingsdienstag
23.07. – 13.08.12
Sommerferien (13.08. Putztag)
18.05.12
Brückentag (nach Himmelfahrt)
08.06.12
Brückentag (nach Fronleichnam)
27. – 29.12.12
Weihnachtsferien 2012
ab 12.00 Uhr geschlossen
Termine für zwei Pädagogische Tage sowie einen Betriebsausflug werden rechtzeitig in der Kita bekannt gegeben
Kita Nieder-Bessingen
Schülerbetreuung
Kita Garbenteich
24.12.11– 02.01.12 Weihnachtsferien 2011
21.02.12
Faschingsdienstag
im März 2012
Teamfortbildung
ab 13.00 Uhr geschlossen
Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben
13.07.12
Betriebsausflug
23.07. – 12.08.12
Sommerferien
22.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 2012
21.02.12
Faschingsdienstag
ab 12.00 Uhr geschlossen
Berufsbildungsbereich
23.07. – 13.08.12
Sommerferien (13.08. Putztag)
27. – 30.12.11
27. – 29.12.12
Weihnachtsferien 2012
18.05.12
Brückentag (nach Himmelfahrt)
Integ
Brückentag (nach Fronleichnam)
23. – 30.12.11
Kita Helen Keller
08.06.12
27. – 30.12.11
Weihnachtsferien 11/12
21.02.12
Faschingsdienstag
Termine für zwei Pädagogische Tage sowie einen Betriebsausflug werden rechtzeitig in der Kita bekannt gegeben.
18.05.12
Brückentag
08.06.12
Brückentag
21.06.12
Sommerfest
23.07. – 13.08.12
Sommerferien
Kita Anne Frank
Schließungstage
Schließungstage
Limeswerktstatt
27. – 30.12.11
Schließungstage
27.11.11
Tag der offenen Tür
23. – 30.12.11
Weihnachtsferien 2011
21.02.12
Faschingsdienstag
30.03.12
Pädagogischer Tag
27.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 12/13
08.06.12
Brückentag (nach Fronleichnam)
13.07.12
23.07. – 13.08.12
Sommerferien
(einschließlich Montag)
WeLo
15.10.12
Pädagogischer Tag
27. – 30.12.11
Schließungstage
27. – 28.12.12
Weihnachtsferien 2012
13.12.11
Weihnachtsfeier
(einschließlich Montag)
Betriebsausflug
Projektwoche
04. – 06.06.12
Igelgruppe
11. – 13.06.12
Nilpferdgruppe
13. – 15.06.12
Bärengruppe
18. – 20.06.12
Kängurugruppe
20. – 22.06.12
Elefantengruppe
25. – 27.06.12
Mäusegruppe
Die Termine für das Sommerfest, den Betriebsausflug und die
Freizeitfahrt stehen noch nicht fest – werden aber rechtzeitig
bekannt gegeben.
Kitas Watzenborn und
Garbenteich
Elefanten- und Igelgruppe
Am Freitag, den 25.05.2012 bleibt für die Kinder der zwei
Gruppen die Kita geschlossen.
2. Freizeitfahrt
24.12.11– 02.01.12 Weihnachtsferien 11/12
21.02.12
Faschingsdienstag
im März 2012
Teamfortbildung
ab 13.00 Uhr geschlossen
Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben
29. – 31.05.12
Bären-, Känguru- und Nilpferdgruppe
Am Freitag, den 01.06.2012 bleibt für die Kinder der drei
Gruppen die Kita geschlossen.
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miteinander
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November 2011
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27. – 30.12.11
Schließungstage
Mitarbeiter
16.12.11
Weihnachtsfeier
Personal
1. Freizeitfahrt
22. – 24.05.12
Reha-Mitte und Reha-West
Kaleidoskop
13.07.12
Betriebsausflug
23.07. – 13.08.12
Sommerferien
22.12.12 – 01.01.13 Weihnachtsferien 12/13
Nachrufe
Die Mitarbeiter der Reha-Werkstatt Gießen
Mitte trauern um den Tod ihres langjährigen
Mitarbeiters Karl-Hans Jung.
Herr Jung wurde am 18.06.1953 geboren und lebte
bis zu seinem Tod im Elternhaus in Steinbach. Er verstarb
am Mittwoch, den 07. September 2011 im Alter von
58 Jahren.
Nach seiner Schulzeit arbeitete er als Lagerarbeiter und in
mehreren anderen Beschäftigungsverhältnissen.
Am 15.01.1987 kam er in die Reha-Werkstatt Gießen
Mitte als Mitarbeiter in unsere Metallabteilung, später
wechselte er in die Schreinerei. Besonders sorgfältig und
mit Hingabe ausgeübte Tätigkeiten bestanden in der
Maschinenabnahme, Botengängen und in der Assistenz
unserer Haustechnik.
Herr Jung war geschätzt und beliebt. Feiern und Gruppenausflüge, einmal sogar eine gemeinsame Reise bis in die
Niederlande, ließen ihn immer wieder über sich hinaus
wachsen. Regelmäßige Einladungen zu Grill- und Geburtstagsfeiern auf dem elterlichen Grundstück waren beliebt.
Herr Jung hatte schon früh seinen Vater verloren. Das
machte ihn hin und wieder traurig; er redete gern hierüber, wenn es Gelegenheit hierzu gab. Er tat dies, um
seine Erinnerung und Trauer nicht verblassen zu lassen.
Auch seine Mutter war für ihn sehr wichtig. Er hatte immer
gute Erzählungen und Anekdoten aus seiner familiären
Umgebung und deren Freundeskreis parat. Sie bildeten oft
im Arbeitsalltag sein Salz in der Suppe.
Plötzlich und für ihn, seine Mutter und alle Angehörigen
und Freunde völlig unvermittelt kam die Nachricht von
einer sehr schweren Krankheit. Die Heimtücke, das Verstehen, eventuelle Chancen und sich hieraus ergebende
berechtigte oder unberechtigte Hoffnungen veranlassten
ihn mehr und mehr zum Rückzug.
Wir halten unseren Kollegen Karl-Hans in guter Erinnerung
und wünschen seiner Familie besonders in der Trauerzeit
Beistand und Geborgenheit.
Helmut Otter, Sozialer Dienst der Reha-Mitte, Gießen
.
Am 11.05.2011 verstarb Christopher Specht.
Im August letzten Jahres kam Chrissi in die Tagesförderstätte. Durch sein aufgeschlossenes und freundliches
Wesen lebte er sich schnell bei uns ein und wurde von
allen akzeptiert und geschätzt.
Mit seiner großen Lebensfreude und seinen ausdrucksstarken Lachen hat er uns oft angesteckt. Christopher
lernten wir als starke Persönlichkeit kennen. Er war zielstrebig, motiviert und voller Hoffnung seine Rehabilitation
nach einem schweren Autounfall voranzutreiben. Auch
im privaten Bereich wollte er sein Leben wieder auf eigene
Füße stellen und ins Betreute Wohnen wechseln. Die
Möbel waren schon bestellt, als er einen Rückschlag erlitt,
von dem er sich letztendlich nicht wieder erholen sollte.
Wir werden Chrissi noch lange in Erinnerung behalten
und sind froh, dass wir ihn in unserer Gemeinschaft
erleben durften.
Sabrina Kapic, Teamleiterin der Tagesförderstätte
Thomas Henkelmann, Teamleiter der Tagesförderstätte
Kaleidoskop
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miteinander
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Gießener Wochenmarkt:
Mittwochs: 07:00 – 14:00 Uhr
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miteinander
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Empfehlungen
Einrichtungen
und Dienste
Vorstand
Aufsichtsrat der Lebenshilfe Gießen
Beratung & Unterstützung
Magnus Schneider
Telefon 06404 804-222 . Telefax 06404 804-244
Mobil 0160 7059001
E-Mail [email protected]
Geschäftsführung
Vorsitzende
Maren Müller-Erichsen
Dresdener Straße 28 . 35440 Linden-Leihgestern
privat 06403 62673 . Telefax 06403 68636
dienstlich 06404 804-216
Telefax 06404 804-244 . Mobil 0160 7059000
E-Mail [email protected]
Bereichsleitung Ambulante Hilfen
Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen
Telefon 0641 79798-114
Telefax 0641 79798-101
Mobil 0160 7059004
E-Mail [email protected]
Martina Ertel
Geschäftsführung Bereich Organisations entwicklung
Ursel Seifert
Telefon 06404 804-239 . Telefax 06404 804-244
Mobil 0160 7059040
E-Mail [email protected]
Stellvertretender Vorsitzender
Achaz Bading
Triebstraße 62 . 35398 Gießen-Allendorf
privat 06403 8819 . Telefax 06403 928712
Mobil 0160 4050704
E-Mail [email protected]
Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation
Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen
Telefon 0641 79798-123
Telefax 0641 79798-101
E-Mail [email protected]
Susanne Klare-Grußdorf, Gabi Mehmet
Geschäftsführung Bereich Finanzen
Eberhard Emrich
Telefon 06404 804-224 . Telefax 06404 804-244
Mobil 0160 7059035
E-Mail [email protected]
Horst Harig
Rosenweg 46 . 35423 Lich
privat 06404 5107 . Mobil 0179 5204694
E-Mail [email protected]
Frühförder- und Beratungsstelle
Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen
Telefon 0641 79798-0
Telefax 0641 79798-101
Mobil 0160 7059004
E-Mail [email protected]
Leitung Martina Ertel
Geschäftsführung Bereich Personal
Udo Schöps
Telefon 06404 804-215 . Telefax 06404 804-245
Mobil 0160 7059036
E-Mail [email protected]
Zentrale Verwaltung
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0 . Telefax 06404 804-244
E-Mail [email protected]
Geschäftsstelle / Sekretariat
Florenzia Völzing
Telefon 06404 804-255 . Telefax 06404 804-244
E-Mail [email protected]
Susanne Kemper
Telefon 06404 804-240 . Telefax 06404 804-244
E-Mail [email protected]
Iris Damm
Uhlandstraße 14 . 35447 Reiskirchen
privat 06408 64697
E-Mail [email protected]
Alfred Grummbt
Rheinfelser Straße 6 . 35398 Gießen-Lützellinden
privat 06403 74745 . dienstlich 0641 97509-21
Telefax 0641 97509-20
E-Mail [email protected]
Andrea Kreuder
Von-Bibra-Str. 26 . 35305 Grünberg
privat 06401 3237 . E-Mail [email protected]
Simone Kreuter
Am Steinkreuz 5 . 35435 Wettenberg
privat 0641 8772634
E-Mail [email protected]
Familienunterstützender Dienst (FuD)
Schöne Aussicht 1 . 35396 Gießen
Telefon 0641 96625-0
Telefax 0641 96625-101
Mobil 0160 7059042 (C. Kröll)
Mobil 0160 7059046 (S. Geier)
Notfallhandy: 0151 16204891
E-Mail [email protected]
Leitung Christa Kröll, Sabine Geier
Familien-, Erziehungs- und Lebensberatung
für Menschen mit Behinderung und Krisenintervention
Aulweg 66 . 35392 Gießen
Telefon 0641 25090-599
Telefax 0641 25090-598
E-Mail [email protected]
Elisabeth Gohl, Romy König, Theo Stöber, Romana
Zutautas
Freizeitpädagogischer Dienst
Michael Laatsch
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-120
Telefax 06404 804-104
Mobil 0151 16204894
E-Mail [email protected]
JuLe, Junge Lebenshilfe Gießen
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 0160 94417603
Mo – Fr: 8.00 – 16.00 Uhr
Schatzkiste (Partnervermittlung für Menschen
mit Behinderung)
Susanne Wendel
Dammstraße 4 . 35390 Gießen
Telefon 0641 3011742
Telefax 0641 30190631
E-Mail [email protected]
Spielen & Lernen
Bereichsleitung Kindertagesstätten
Ina Maag
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-281
Telefax 06404 804-245
Mobil 0160 7059033
E-Mail [email protected]
Kindertagesstätte Helen Keller
Ringallee 64 . 35390 Gießen
Telefon 0641 34711
Telefax 0641 33556
Mobil 0151 54439682
E-Mail [email protected]
Leitung Larissa Zeinert
Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Wetterau
Frankfurter Straße 103 . 61231 Bad Nauheim
Telefon 06032 804086-0
Telefax 06032 804086-111
E-Mail [email protected]
Leitung Marion Deysenroth
Primarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen
Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen
Telefon 0641 94430-0
Telefax 0641 94430-10
E-Mail [email protected]
Leitung Invield Helmer-Leemhuis
Sekundarstufe Sophie-Scholl-Schule Gießen
Rooseveltstraße 7 . 35394 Gießen
Telefon 0641 4801077-0
Telefax 0641 4801077-104
E-Mail [email protected]
Leitung: Michael Plappert
LEO die Schreibwerkstatt von proLiberi Mittelhessen gGmbH
Grünberger Straße 222 . 35394 Gießen
Telefon 0641 73976
Telefax 0641 74972
E-Mail [email protected]
Anette Gümbel, Katrin Arbeiter
Bereichsleitung Berufliche Rehabilitation
Burkhard Stertmann
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-226
Telefax 06404 804-246
Mobil 0151 54439691
E-Mail [email protected]
Kindertagesstätte Lich-Eberstadt
Römerstraße 2 . 35423 Lich-Eberstadt
Telefon 06004 1755
Telefax 06004 914431
Mobil 0160 7059009
E-Mail [email protected]
Leitung Dorothea Welter
Tagesförderstätten Pohlheim und Lollar
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-104
Mobil 0151 16204895
E-Mail [email protected]
Leitung Karin Reuther
Kindergarten Nieder-Bessingen (gGmbH)
Erlesbergstraße 12 . 35423 Lich / Nieder-Bessingen
Telefon 06404 2341
Telefax 06404 6680684
Mobil 0160 7059009
E-Mail kiga-nieder-bessingen@
lebenshilfe-kindertagesstaetten.de
Leitung Dorothea Welter
DIA-AM von proLiberi Mittelhessen gGmbH
Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen
Telefon 0641 3012013-150
Telefax 0641 3012013-255
E-Mail [email protected]
Katrin Arbeiter, Gerlinde Rohde
Kindertagesstätte Außenstelle Garbenteich
(gGmbH)
Fröbelstraße 4 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon & Telefax 06404 69689-50
Leitung Ursula Schachl
Kompetenzzentrum berufliche Bildung
Berufsbildungsbereich
Siemensstraße 6 . 35394 Gießen
Telefon 0641 9721055-0
Telefax 0641 9721055-144
E-Mail [email protected]
Leitung Thomas Bauer
Limeswerkstatt Pohlheim-Garbenteich
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-104
Mobil 0160 7059044
E-Mail [email protected]
Leitung Christian Schneider
Sophie-Scholl-Schulen gGmbH
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-240
Telefax 06404 804-244
Leitung N.N.
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Biolandhof
Grüner Weg 9 . 35418 Buseck – Großen-Buseck
Telefon 06408 92167
Telefax 06408 92169
E-Mail [email protected]
Leitung Petra Mertens
Integ-Mechanik
Siemensstraße 8a . 35447 Reiskirchen
Telefon 06408 504517-0
Telefax 06408 504517-44
Mobil 0160 7059048
E-Mail [email protected]
Leitung Jörg Langschied
Reha-Mitte
Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen
Telefon 0641 97509-0
Telefax 0641 97509-20
Mobil 0160 7059049
E-Mail [email protected]
Leitung Sebastian Ziegler
Agentur für angepasste Arbeit
Kindertagesstätte Anne Frank
Goethestraße 31 . 35447 Reiskirchen
Telefon 06408 660711
Telefax 06408 660436
E-Mail
[email protected]
Leitung Dr. Rebecca Neuburger-Hees
Kindertagesstätte Watzenborn (gGmbH)
Germaniastraße 1 . 35415 Pohlheim-Watzenborn
Telefon 06403 1202
Telefax 06403 9692226
E-Mail kita-watzenborn@
lebenshilfe-kindertagesstaetten.de
Leitung Ursula Schachl
Werkstatt Lollar
Rothweg 2 . 35457 Lollar
Telefon 06406 806-0
Telefax 06406 806-20
Mobil 0160 7059003
E-Mail [email protected]
Leitung Jürgen Gall
Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen
LiLo
Die gute Küche für Schulen, Kindergärten &
Betriebe, Partyservice, Catering & Geschirrverleih
Telefon 06404 804-500
Küche Limeswerkstatt 06404 804-135
Küche Werkstatt Lollar 06406 806-21
E-Mail [email protected]
Leitung Swen Groß
Integrationsbetreuung (IB)
Siemensstraße 18 . 35394 Gießen
Telefon 0641 9718403
E-Mail [email protected]
Reha-West
Robert-Bosch-Straße 6 . 35398 Gießen
Telefon 0641 4801588-0
Telefax 0641 4801588-20
E-Mail [email protected]
Leitung Stefan Bolz
Arbeiten im Verbund (AiV)
Petra Emin, Ruth Vesper
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-170
Telefax 06404 804-104
Petra Emin
Mobil 0151 16204887
Ruth Vesper
Mobil 0151 16204889
E-Mail [email protected]
E-Mail [email protected]
Fachdienst Berufliche Integration (FBI)
Petra Emin
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-170
Telefax 06404 804-104
Mobil 0151 16204887
E-Mail [email protected]
Barbara Domagala
Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen
Telefon 0641 97509-31
Telefax 0641 97509-20
MAASarbeit
Projekt zur beruflichen Integration von Menschen
mit hochfunktionalem Autismus /Asperger-Syndrom
Siemensstraße 6 . 35394 Gießen
Telefon 0641 9721055-200
Telefax 0641 9721055-144
Swetlana Nowakowski
Mobil 0151 55042687
Ina Blodig
Mobil 0151 55042688
E-Mail [email protected]
E-Mail [email protected]
Sprechstunden jeden Mittwoch von 9.00 bis
11.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung
Integrationsfachdienst Unterstützte
Beschäftigung
Ludwigstraße 14 . 35390 Gießen
Telefon 0641 97576-25
Telefax 0641 97576-51
Mobil 0177 7051591
E-Mail [email protected]
Leitung Martin Schmidt
PROSA
(Projekt schreibender autistischer Menschen)
Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen
Telefon 0641 3012013-250
Telefax 0641 3012013-255
E-Mail [email protected]
Leitung Danja Moldenhauer, Ursula Güthoff
ATELIER 23
Klaus Lang, Andrea Lührig
Moltkestraße 5 . 35440 Linden
Telefon 06403 7740866
E-Mail [email protected]
Stationäres Wohnen
Bereichsleitung Wohnstätten
Christine Hasenauer
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-285 (Sekretariat)
Telefax 06404 804-246
Mobil 0160 7059002
E-Mail [email protected]
Wohnstätten
Haus Eichenweg 3 . 35463 Fernwald-Albach
Telefon 06404 65544
Telefax 06404 666562
E-Mail [email protected]
Leitung Thomas Heeb
Haus Grenzweg 6 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 63157
Telefax 06404 668763
E-Mail
[email protected]
Leitung Sabine Schroff
Haus Grüninger Weg 29 a . 35415 PohlheimGarbenteich
Leitung Jan Hillgärtner
Telefon 06404 804-400
Telefax 06404 804-444
E-Mail [email protected]
Gruppe 1
Telefon 06404 804-410
E-Mail [email protected]
Gruppe 2
Telefon 06404 804-420
E-Mail [email protected]
Gruppe 3
Telefon 06404 804-430
E-Mail [email protected]
Haus Kiesweg 27 . 35396 Gießen-Wieseck
Telefon 0641 51251
Telefax 0641 5591324
E-Mail
[email protected]
Leitung Thorsten Sohn
Haus Am Wingert 5 . 35428 Langgöns
Telefon 06403 72900
Telefax 06403 76196
E-Mail
[email protected]
Leitung Thomas Etzel-Euler
Haus Fichtenweg 2 . 35423 Lich
Telefon 06404 697816
Telefax 06404 697865
E-Mail [email protected]
Leitung Thomas Heeb
Haus Weinbergstraße 37 . 35440 Linden
Großen-Linden
Telefon 06403 4294
Telefax 06403 779763
E-Mail
[email protected]
Leitung Steffen Pfeifer
Haus Burgackerweg 39 . 35460 Staufenberg
Telefon 06406 1241
Telefax 06406 909760
E-Mail
[email protected]
Leitung Christa Demel-Fischer
Haus Weimarer Straße 3 . 35415 PohlheimWatzenborn
Telefon 06403 69269
Telefax 06403 969953
E-Mail
[email protected]
Leitung Peter Haider
Unterstütztes Wohnen
Bereichsleitung Unterstütztes Wohnen
Klaus Bergner
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-290
Telefax 06404 804-246
Mobil 0160 7059010
E-Mail [email protected]
Teambüro
Grüninger Weg 23 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-291
Telefax 06404 804-246
[email protected]
Zweigbüro Gießen
Ludwigstraße 7 . 35390 Gießen
Telefon 0641 9718271
Telefax 0641 9718273
Wohnen im Verbund
Kontakt siehe Bereichsleitung
Autisten-WG
Aulweg 66 . 35392 Gießen
Telefon 0641 25090-130
E-Mail [email protected]
Leitung Klaus Bergner
Zentrale Serviceleistungen
Qualitätsmanagement (QM)
Gerhard Pracht
Siemensstraße 6 . 35394 Gießen
Telefon 0641 9721055-410
Telefax 0641 9721055-144
Mobil 0151 55042671
E-Mail [email protected]
Arbeitssicherheit
Klaus Jurke
Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen
Telefon 0641 97509-470
Telefax 0641 97509-20
Mobil 0151 16204892
E-Mail [email protected]
Facility-Management
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-296
Telefax 06404 804-246
Mobil 0160 94661401
E-Mail [email protected]
Leitung René Neutzner
IT-Service
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Hotline 06404 804-266
Telefax 06404 804-246
E-Mail [email protected]
Dirk Schneider
Mobil 0160 7059047
Marlon Diaz
Mobil 0151 54439700
Sebastian Schlapp
Mobil 0151 15108288
Leitung Dirk Schneider
Telefon 06404 804-260
Marketing / Öffentlichkeitsarbeit
Siemensstraße 6 . 35394 Gießen
Telefon 0641 9721055-400
Telefax 0641 9721055-144
Reinhard Schade
Mobil 0160 7059039
Tina Gorschlüter
Mobil 0151 16204885
E-Mail [email protected]
E-Mail [email protected]
Leitung Reinhard Schade
Projekt ›Tatendrang‹
Anja Böhme
Freiwilligenkoordination
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-253
Telefax 06404 804-246
Mobil 0151 55042690
E-Mail [email protected]
Betriebsrat & Werkstattrat
Betriebsrat
Erdkauter Weg 13 . 35394 Gießen
Telefon 0641 97509-28
Telefax 0641 97509-27
E-Mail [email protected]
Herwig Selzer
Sprecherin des Wohnstättenbeirates
Katja Richter
Wohnstätte Staufenberg . Burgackerweg 39
35460 Staufenberg
Einrichtungen und Dienste der Lebenshilfe Gießen
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miteinander
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Gesamtsprecherin der Werkstätten
Frau Sahar Lahdo (Vorsitzende)
Limeswerkstatt
Grüninger Weg 26 . 35415 Pohlheim
Telefon 06404 804-0
Elternbeiräte
Kindertagesstätten
Daniela Kannwischer (Vorsitzende)
Tiergartenstraße 14 . 35410 Lich
Telefon 06402 508664
E-Mail [email protected]
Sophie-Scholl-Schule
Sigrid Diehl (Vorsitzende)
An der Johanneskirche 4 . 35390 Gießen
Telefon 0641 9791222
E-Mail [email protected]
Werkstätten
Roswitha Heller (Vorsitzende)
Am Gallichten 29 . 35398 Gießen-Allendorf
Telefon 06403 5566
Mobil 0171 3503119
E-Mail [email protected]
Tagesförderstätten
Wilfried Rauscher
Aulweg 3 . 35392 Gießen
Telefon 0641 71252
Mobil 0170 3116701
Tochtergesellschaften der
Lebenshilfe Gießen
proLiberi Mittelhessen gGmbH
Sitz Grüninger Weg 29 . 35415 PohlheimGarbenteich
Telefon 06404 804-239
Mobil 0160 7059040
Geschäftsführerin Ursel Seifert
Lebenshilfe Kindertagesstätten gGmbH
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-282
Telefax 06404 804-245
Mobil 0160 7059033
E-Mail [email protected]
Geschäftsführerin Ina Maag
pro casa
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-215
Telefax 06404 804-245
E-Mail [email protected]
Geschäftsführer Udo Schöps
Lebenshilfe Wetterau gGmbH
Hauptstraße 29 . 61169 Friedberg
Telefon 06031 68456-0
Telefax 06031 68456-199
E-Mail [email protected]
Geschäftsführer Magnus Schneider
Verbundene Unternehmen
Wohnstätten
Karlheinz Metz (Vorsitzender)
Hölderlinstraße 12 . 35415 Pohlheim
Telefon 06403 62038
Stiftung Lebenshilfe Gießen
Sitz Grüninger Weg 29 . 35415 PohlheimGarbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-244
Vorsitzende Maren Müller-Erichsen
Impressum
Prowerk gGmbH
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-244
Vorstand Magnus Schneider
Deutsch-Israelischer Verein
Grüninger Weg 29 . 35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-244
E-Mail [email protected]
Vorsitzende Maren Müller-Erichsen
Projekt InDiPro
Heegstrauchweg 68 . 35394 Gießen
Telefon 0641 30190-128
Telefax 0641 30190-127
E-Mail [email protected]
Regina Eccher, Andrea Pahlich
Behindertenbeauftragte der Stadt Gießen
Christine Becker
Information, Koordination, Ermutigung
Berliner Platz 1 . 35390 Gießen
Telefon 0641 306-1828
E-Mail [email protected]
Sprechstunden:
jeden 1. & 3. Donnerstag im Monat von 14.00 bis
16.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung
Behindertenbeauftragter Landkreis Gießen
Gerhard Greilich
An der Automeile 3 . 35394 Gießen (Zimmer 3.013)
Telefon 0641 93909 431
Telefax 0641 93909 901
E-Mail [email protected]
Evangelisches Dekanat Gießen
Tagesstätte für ältere Menschen mit Behinderung
Südanlage 13 . 35390 Gießen
Telefon 0641 97269570
Telefax 0641 97269573
Pfarrer Armin Gissel
E-Mail: [email protected]
Herausgeber
Gestaltung
Kontakt
Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V.
Grüninger Weg 29
35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-244
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www.lebenshilfe-giessen.de
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GmbH, Frankfurt am Main
www.weigand-design.de
Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Kreisvereinigung Gießen e.V.
Grüninger Weg 29
35415 Pohlheim-Garbenteich
Telefon 06404 804-0
Telefax 06404 804-244
[email protected]
www.lebenshilfe-giessen.de
Redaktion
M. Müller-Erichsen (v.i.S.d.P.),
U. Seifert, C. Hasenauer, M. Ertel,
F. Völzing, R. Heller, A. Grummbt,
B. Stertmann
(Die Redaktion behält sich vor, Artikel
zu kürzen.)
Anzeigenkoordination
Susann Balser-Hahn .
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Druck
Druckkollektiv, Gießen .
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Unsere Bankverbindungen
4000 Exemplare
Sparkasse Gießen
BLZ 513 500 25 . Kontonummer 200512021
Volksbank Mittelhessen
BLZ 513 900 00 . Kontonummer 2590000
Erscheinungsweise
© 2011
Auflage
halbjährlich
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