Stimmung? – Teuflisch gut! - Stadt Osterholz
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Stimmung? – Teuflisch gut! - Stadt Osterholz
LOKALES DONNERSTAG, 2. AUGUST 2007 · NR. 178 · OHZ SEITE 3 OSTERHOLZ-SCHARMBECK · LANDKREIS OSTERHOLZ Rote Farbe stand gestern im Kindergarten Käthe-Kollwitz-Straße hoch im Kurs. Mit Hingabe bastelten die Ferienkinder Hör- Im Hafen rollten Joachim Böttjer (links) und seine Kollegen von den Stadtwerken den Trailer ans Wasser, damit die TorfkahnFOTOS: WOLF schiffer Eckhard Rehberg, Gerd Ronge und Uwe Georgi den Landkreis-Kahn aus dem Becken hieven konnten. ner aus Eierkartons und Tonpapier. Auch Dreizack-Spieße aus bemaltem Karton und Bambusstäben nahmen Gestalt an. Stimmung? – Teuflisch gut! Für die Stadtaufgabe legten sich viele Osterholz-Scharmbecker höllisch ins Zeug Von unserer Redakteurin Gaby Wolf Bürgermeister Martin Wagener erhielt die Aufgabe per Telefon-Liveschaltung. OSTERHOLZ-SCHARMBECK. „Tschacka! Das schaffen wir!“. Stadtmanager Matthias Renken grinst erleichtert von einem Ohr zum anderen. Gerade hat NDR 1 die Aufgabe für die Stadtwette „Stadt auf Zack“ per Telefon-Liveschaltung an Bürgermeister Martin Wagener übermittelt. Torfschiffer und Torfkähne sind zwar nicht gefragt, aber mindestens 100 Moorteufel, die frei nach Wolfgang Petry „Hölle-Hölle-HölleHölle“ singen. Das dürfte doch wohl bis 18.30 Uhr zu meistern sein. „Zehn Moorteufel haben wir schon hier – und einige müssen sich gar nicht mehr schminken“, frotzeln sich die Orga-Teamler gegenseitig zu, während das auf 91,1 gekurbelte Radio aufmunternd im WiegeschrittTakt dudelt. Auch Wagener und Renken lassen mit flotten Sprüchen die erste Anspannung weichen: „Der NDR kann schon mittags kommen.“ Währenddessen rufen schon die ersten eifrigen Bürger an. „Wir suchen noch Akkorde- Höllisch gut drauf: Jörg Mehrtens, Tanja Böschen und Isabel Schepler von der Stadtverwaltung nahmen gestern Mittag im Rathaus schon mal Maß. Denny, Jeremy und Tim vom Kindergarten Käthe-Kollwitz-Straße haben sich flammende Augenbrauen und einen diabolischen Spitzbart ins Gesicht schminken lassen. onspieler“, teilt Sonja Wriedt ihnen mit. Die übrige „Task Force Osterholz-Scharmbeck“, für die eigens fünf studentische Hilfskräfte akquiriert wurden, stürzt sich schnell noch auf die aufgetürmten Brötchen. Gemäß dem Motto: Wenn die Kaumuskeln arbeiten, wird auch das Gehirn durchblutet. Und tatsächlich sprudeln die ersten Ideen, wo mit Flugblättern weitere Teilnehmer aktiviert werden könnten. „Bei Aldi. Heute ist Aldi-Tag.“ – „Vor Marktkauf.“– „Auf dem Campingplatz im Teufelsmoor.“ – „Wir brauchen einen, der Keyboard spielt.“ – „Wo kriegen wir Kleber für die Hörnchen her?“ Wagener ruft bei Astrid Gries von der Speeldeel an. Kurz darauf sind vier, fünf Maskenbildnerinnen für eine Schminkecke ab 16 Uhr auf dem Marktplatz gebucht. Auf einmal steigt der Adrenalinpegel wieder. Um gefühlte 100 Prozent. „500 bis 600 Leute wollen wir schaffen“, gibt Renken als Losung aus. Es werden Vorlagen für Teufelsmasken gesichtet, der Petry-Liedtext per E-Mail verschickt, das Internet mit den neuesten Infos gespeist. Pressesprecherin Nicoline Schambach hackt einen Durchsagetext für die Feuerwehr in den Computer, die mit ihren „Flüstertüten“ später die Mär von den „gefallenen Engeln und dem gesungenen Wahnsinn“ akustisch unters Volk bringt. „Das ist Waaahn-sinn“, singt Wagener. Derweil wird im Kindergarten Käthe-Kollwitz-Straße mit roter Farbe gekleckst. 20 Ferienkinder basteln mit Leiterin Karla Schefft und den Erzieherinnen Nadine Flach-Gogolin und Christina Wendler Hörner aus Eierkartons und Tonpapier. Auch DreizackSpieße aus bemaltem Karton und Bambusstäben nehmen Gestalt an. Denny, Jeremy und Tim lassen sich flammende Augenbrauen und einen diabolischen Spitzbart ins Gesicht schminken. Im Hafen haben die Stadtwerker Reinhard Treppner, Joachim Böttjer und Holger Meyerhoff den Trailer ans Wasser gerollt. Denn natürlich soll die Aktion nicht ohne Torfkahn abgehen. Torfkahnschiffer Gerd Ronge und Eckhard Rehberg sind schon unterwegs mit dem Markenzeichen der Region. Allerdings wird nicht der „Moorteufel“ des Stadtmarketing aus dem Becken gehievt, sondern der namenlose LandkreisKahn. „Der ist etwas undicht und muss sowieso nachgeguckt werden“, verrät Schifferkollege Uwe Georgi. Damit’s dennoch teuflisch wird, ist auf dem Marktplatz eine „Nottaufe“ geplant. Auf „Moorteufel 2“. Genia Fleck und André Prigge haben die „Mittagsschicht“ beim Maskenschnippeln. Puschelig geht’s im Keller der Kreissparkasse zu. Marketingmitarbeiter Axel Schulze hat den Stoffladen an der Bahnhofstraße um die letzten Miniboas in Rot und Schwarz erleichtert. Nun bastelt er neckische Teufelsschwänze und Hörnchen. „Erst wird gebastelt und gepuschelt. Und heute Abend wird gekuschelt“, reimt er drauflos, während er nochmal das Lineal anlegt. Auch einige Volksbank-Mitarbeiter werden selbst Hand ans Kostüm legen, schätzt Birgit Assmann. Andere spekulieren auf die Teufelsmasken der Stadt. Die werden im Rathaus noch fleißig geschnippelt. Jörg Mehrtens, Genia Fleck und André Prigge haben die „Mittagsschicht“ erwischt. Tanja Böschen und Isabel Schepler verpassen den Masken Löcher für Augen und Mund. Amtshilfe im Schnippeln leistet der Landkreis. Aber noch an vielen anderen Orten in der Stadt wird Material von A nach B transportiert, werden Bastelvorlagen weitergegeben, Kostüme im Schnellverfahren geschneidert – und der Text gelernt. Die Stimmung? Teuflisch gut – Hölle-Hölle-Hölle-Hölle! Jutta Menke vom Seniorenbeirat probierte schon mal ihren Plastikspieß aus. Morgendliche Besprechung beim Orga-Team im Rathaus. Zeit zum Frotzeln blieb trotzdem: „Zehn Moorteufel haben wir schon hier – und einige müssen sich gar nicht mehr schminken.“ Axel Schulze vom Marketingteam der Kreissparkasse erleichterte den Stoffladen um die letzten Miniboas und bastelte im Keller des Bankinstituts neckische Teufelsschwänze und Hörnchen.