rundschau 2 2009
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rundschau 2 2009
I GT-Rundschau 2/09 Willkommen in Oberägeri! IOGT Schweiz lädt zur diesjährigen Jahrestagung vom 19.-21. Juni 2009 in den Kanton Zug ein. April/Maio 2009 Gutes Echo auf Workshops Schweizer Guttempler IOGT Schaffhauserstr. 432, 8050 Zürich Tel. 044 300 30 45 Fax 044 302 36 46 [email protected], www.iogt.ch Postkonto 80-35909-2 Redaktion: Alex + Flo Klee Sierenzerstr. 72, 4055 Basel [email protected] IN DIESER AUSGABE: Im historischen Ambiente des Zentrums «Karl der Grosse» in Zürich fanden an zwei Nachmittagen im März die WorkshopVeranstaltungen «Kinder aus suchtbelasteten Familien» statt. Sie boten einen Rahmen für Fachkräfte aus Kindergärten und –tagesstätten sowie für im Suchtbereich Tätige, sich mit diesem Thema näher auseinanderzusetzen und sich gegenseitig auszutauschen. Rund 40 Teilnehmende machten vom diesem Angebot Gebrauch. Von Susanne Scheiwiller. 3 • REGIONEN Jahressitzungen der Regionalverbände Aargau/Solothurn und Zürich/Inner-/ Ostschweiz Alkohol verlänger t den Bremsweg des Gewissens Das Tagungszentrum «Ländli», direkt an den Gestaden des Ägerisees gelegen, bietet einen idealen Rahmen für einen gelungenen Tagungsverlauf. Neben den üblichen statuarischen Geschäften sind auch drei interessante Referenten angekündigt: Philippe Vuichard, Präventionsexperte der Eidg. Alkoholverwaltung, informiert über alkoholpolitische Aktualitäten am Samstag Vormittag. Nach der Mittagspause berichtet Matthias Meyer (Mitglied der IOGTGruppe Jallakka) von seiner Tätigkeit als Leiter des Gesundheitsamtes des Kantons Zug – interessant dürfte vor allem sein, inwieweit es ihm gelungen ist, auch alkoholpolitische Akzente zu setzen. Und am Sonntag Vormittag steht eine kurze Ansprache von Kristina Šperková auf dem Programm. Die internationale Vizepräsidentin (s. Portrait in der IOGTRundschau 1/09) ist seit vielen Jahren die ranghöchste IOGT-Vertreterin zu Besuch an einer schweizerischen JahFORTSETZUNG AUF S. 2 Durch die Veranstaltung führten Priska HauserScherer und Alex Klee vom IOGT-Schweiz-Landesvorstand. Den Auftakt zur Veranstaltung machten die Referentinnen Ruth Hagen (SFA, rechts im Bild) und Maria Lumsden Rieder (IOGT, links). Sie referierten über die Frage, was Kinder stärkt und emotional belastbar macht. Die Referentinnen wiesen darauf hin, dass Alkoholprobleme einnimmt, fehlt den Eltern die Zeit, sich ausreichend um das Kind zu kümmern. Die Beziehung zu den Eltern ist geprägt durch fehlende Zuneigung, fehlenden Schutz, aber auch durch Unberechenbarkeit. Was heute gilt, ist morgen überholt. Regeln und Grenzen ändern sich je nach Zustand der abhängigen Person. Häufig schlüpfen Kinder in elterliche Rollen, bspw. in die Rolle des Vertrauten, des das ganze Familienleben beeinflussen und dass dieses Problem die Familie als Ganzes «beherrscht». Für die Kinder stellt diese Situation eine grosse Belastung dar. Dadurch, dass die Sucht sehr viel Raum Vermittlers oder in diejenige des Familienoberhaupts. Erschwerend für das Kind kommt hinzu, dass über die Alkoholabhängigkeit der Eltern nicht gesprochen werden darf. Es ist das wohl- 4/5 • JUGEND Schweizer JuventeAktivisten unterwegs in Bosnien-Herzegowina, in Norddeutschland – und bald in Albanien 7/8 • POLITIK Alkohol-Marketing im Wandel der Zeit: Von der Plakatwand zum Internet-Spiel Redaktionsschluss Ausgabe 3/09: 25. Juni 2009 4 IOGT AKTIV FORTSETZUNG VON S. 1 4 restagung und wird die Anwesenden aus erster Hand über die weltweite Entwicklung der IOGTBewegung informieren können. Der Samstagabend ist, wie gewohnt, Ausflugszeit: Diesmal ist das Ziel der frisch renovierte Berggasthof auf dem Ratenpass, der nicht nur mit einem schmackhaften Abendessen lockt, sondern auch mit einer fantastischen Aussicht in die Innerschweizer Bergwelt. Die IOGT-Jugendorganisation Juvente veranstaltet parallel zur Jahrestagung ein FrühsommerWeekend in Morgarten bei Oberägeri, so dass gewisse Programmteile gemeinsam durchgeführt werden können. Die Einladung zur Jahrestagung mit dem Detailprogramm und dem Anmeldeschein liegt dieser IOGT-Rundschau- Ausgabe bei. Bitte möglichst rasch anmelden! gehütete Familiengeheimnis. Die Loyalität gegenüber der Familie verunmöglicht es den Kindern, mit externen Vertrauenspersonen über ihre Probleme zu sprechen. Ein Drittel der rund 100’000 betroffenen Kinder entwickeln in späteren Jahren eine substanzbezogene Abhängigkeitserkrankung. Es hat sich gezeigt, dass das Risiko für die Kinder, eine Abhängigkeitserkrankung zu entwikkeln, grösser ist, wenn den Kindern keine adäquaten Be-wältigungsstrategien zur Verfügung stehen. Wie kann Kindern aus suchtbelasteten Familien geholfen werden? Hier wurde als wichtige Massnahme genannt, das Kind und sein Umfeld zu beobachten – Wie ist das Verhalten des Kindes? Wirkt es zufrieden und aktiv? Wie verhält sich das Kind in Gegenwart seiner Eltern? Hat das Kind andere wichtige Bezugspersonen im nahen Umfeld? Weitere Tagungsor t auf dem Wasserweg erreichbar Das Tagungszentrum Ländli in Oberägeri verfügt über eine eigene Anlegestelle der Ägerisee-Schifffahrtsgesellschaft. Wer am Freitag schon frühzeitig anreist – z.B. um die Gratisnutzung des Hallenbades und Whirlpools auszukosten –, kann folgende Verbindungen nutzen: Zug (Bus) ab 14:40 15:55 Unterägeri, Station an 15:02 16:14 Unterägeri AeS ab 15:15 16:35 Ländli AeS an 15:35 16:55 Wer (z.B. aus der Ostschweiz) über Sattel anreist, kann das Schiff in Morgarten besteigen und von dort eine Haltestelle weit zum IOGT-Tagungsort fahren. IOGT-Rundschau 2/09 • 2 Möglichkeiten, dem Kind zu helfen, sind: dessen Stärken zu fördern, es ernst zu nehmen, Interesse zeigen, Rat und Unterstützung bei entsprechenden Fachstellen suchen. Angebote für Kinder aus suchtbelasteten Familien gibt es nur vereinzelt. Es ist sehr schwierig, an diese Kinder heranzukommen; sie sind im Hilfesystem nach wie vor überwiegend ein «blinder Fleck». Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die SFA zusammen mit der ags (Aargauische Stiftung Suchthilfe) ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, ein Angebot für Kinder aus suchtbelasteten Familien bereitzustellen, um die Entwicklungschancen der Kinder zu verbessern und das Tabu zu brechen. Zentraler Bestandteil des Projektes ist die Sensibilisierung und Vernetzung von Fachleuten, die mit Kindern aus suchtbelasteten Familien oder deren Eltern in Kontakt sind (z.B. Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, Vormundschaftsbehörde, Sozialdienst, Erziehungsberatung, Suchtfachstellen, Kinderärzte etc.). Der Wissensstand der Fachleute soll verbessert und die Verantwortlichkeiten und Abläufe zwischen den verschiedenen Institutionen geklärt und optimiert werden. Anschliessend an das CoReferat verteilten sich die Teilnehmenden auf die Workshops. Die Diskussionen verliefen angeregt und waren sehr intensiv. Im Workshop 1 («Wie kann mit Kindern im Vorschul- und Kindergartenalter über das Thema Alkohol gesprochen werden?») unter der Leitung von Karin Schifferle (IOGT) wurden als Möglichkeiten, mit Kindern über Alkohol zu sprechen oder das Thema anzugehen, Bilderbücher, Geschichten, Zeichnungen sowie Puppenspiele genannt. Wichtig sei, das Kind nicht zu verhören, sondern das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Nützlich und präventiv sei es, wenn im Kindergarten auf die Entwicklung von Selbstwert und Selbstvertrauen geachtet werde. Die Teilnehmenden, die sich mit dem Thema des zweiten Workshops «Wie weit mische ich mich in Familienangelegenheiten ein?» (Moderation: Maria Lumsden Rieder) auseinandersetzten, bekräftigten, dass es wichtig sei, die Eltern immer wieder anzusprechen und zum Ausdruck zu bringen, dass sie sich Sorgen um die Kinder machen. Hierbei sei es wichtig, mitzuteilen, was die betreuende Person selber beobachtet hat und diese Beobachtungen mit den Eltern zu teilen. Zudem soll der Austausch mit anderen Fachleuten gesucht und das Gespräch mit den Eltern gegebenenfalls zusammen mit einer Fachperson geführt werden. «Woran kann ich erkennen, dass ein Kind in einer suchtbelasteten Familie lebt?» In diesem von Priska Hauser-Scherer und Karin Schifferle geleiteten Workshop folgerten die Teilnehmenden, dass dies oft Kinder seien, die Verantwortung übernehmen müssen, die nicht altersgerecht ist (bspw. älteres Kind holt jüngeres von der Schule ab). Habe sich der Verdacht bestätigt, dass ein Kind aus einer suchtbelasteten Familie stammt, gelte es, das Vertrauen zu den Eltern aufzubauen. Sich auf schwierige Elterngespräche vorbereiten und den Rückhalt durch Vorgesetz- 4 3 • IOGT-Rundschau 2/09 REGIONEN RV 3: Keine offenen Fragen an der Jahressitzung Am 14. März fanden sich die Mitglieder des IOGT-Regionalverbands 3, Aargau/Solothurn, im mit Frühlingsblumen geschmückten Kirchgemeindehaus Gränichen ein. Präsidentin Rosmarie Schmelz hiess sie alle herzlich willkommen. Protokoll der Tagung 2008 und Jahresbericht der Präsidentin lagen der Einladung zur Versammlung bei und wurden einstimmig genehmigt. Peter Werfeli dankte Rosmarie Schmelz für ihr umsichtiges Wirken. Die Gruppen-Verantwortlichen gaben einen Rückblick auf die Tätigkeiten im vergangenen Geschäftsjahr. Neben vielen gemeinsamen Anlässen im RV 3, dem Besuch der Jahrestagung des Landesverbandes in Wislikofen und Kontakten mit ausländischen Gruppen (insbesondere Grenchen) kam man auch gruppen-intern wieder unzählige Male zusammen. Ebenfalls bestehen Kontakte zu den Therapieeinrichtungen Effingerhort und Chärnebärg. Kassabericht (nach Beantwortung einiger Fragen), Revisorenbericht und Budget wurden mit Dank an 4 te sichern sind wichtige Punkte, die zu beachten sind. Auch wenn es sich um eine Familienangelegenheit handelt, sei es manchmal unumgänglich, dass sich betreuende Personen zum Wohl des Kindes einmischen. Im vierten Workshop unter der Moderation von Rut Brunner (Integrierte Suchthilfe Winterthur) wurde das Thema «Welches sind meine Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Umgang mit Kindern aus suchtbelasteten Familien?» behandelt. Die Quintessenz dieses Workshops war, dass es wichtig ist, nicht einfach wegzusehen, sondern hinzuschauen und das Tabu zu brechen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, sich vorgängig zur Intervention zu überlegen, wie das Problem angegangen werden kann. Zudem soll sowohl bei Kindern wie auch bei Erwachsenen Aufklärungsarbeit geleistet werden. Das Feedback auf die Workshops war gut; die Durchführung in anderen Regionen ist geplant. Kassierin und Revisoren ebenfalls verabschiedet. Vorstand, Revisoren und Vertreter im aargauischen Abstinentenverband wurden diskussionslos wiedergewählt. Im Berichtsjahr musste von vier und im laufenden Jahr bereits wieder von zwei lieben Menschen Abschied genommen werden. Ihrer gedachte die Versammlung in einer kurzen Zeit der Stille und mit einem Bibelvers, vorgelesen von Walti Bader. Dazu kamen noch zwei Austritte. Somit ist die aktuelle Mitgliederzahl auf 80 gesunken. Das Tätigkeitsprogramm fürs laufende Jahr wurde angenommen. Die Hallwilerseerundfahrt mit anschliessendem Essen im Restaurant Zihl, Beinwil am See, wurde auf den 6. Juni 2009 festgelegt. Der Aushang von «Einstieg-zumAusstieg»-Plakaten in Bussen und Bahnen im Aargau soll – sofern der Nachdruck vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) gestattet wird – im Spätherbst wiederholt werden. Ein neues Flugblatt der SFA, «Alkohol im Essen» wurde vorgestellt, und Rosmarie schlug vor, dieses im Herbst beim Versand der Jahresberichte beizulegen. Urs Kuhn, Vertreter des LV, und Claire haben sich schriftlich entschuldigt, da sie jeweils an diesem Samstag Mitte März seit Jahren anderweitig engagiert sind. Damit das obligate «Värsli», gedichtet von Urs, auch in waschechtem «Soledornerdüütsch» vorgetragen werden konnte, wurde Madeleine Krebs mit dem Vorlesen betraut... Den zweiten Teil der Zusammenkunft bildete ein feines Nachtessen im Restaurant «Brunnenhof». Besten Dank allen, die zum Gelingen dieses Anlasses beigetragen haben. resu Regionalverband 5 unterstützt Internet-Prävention An der Jahressitzung des IOGTRegionalverbands 5, Zürich/Ost-/ Innerschweiz, am 28. März 2009 in der IOGT-Geschäftsstelle in ZürichOerlikon, konnte Präsident Max Ritter mit Rosemarie Mory Altorfer erfreulicherweise auch ein neues Mitglied begrüssten. Der Jahresbericht wird verlesen und mit Applaus genehmigt, ebenso wie die von Kassierin Ursula Bortolazzi vorgestellte Jahresrechnung, die mit Mehreinnahmen von CHF 3’500,- schliesst. Die Mitglieder des Regionalverband stimmen den folgenden Unterstützungszahlungen zu: Beim Ferienhausverein IOGT Les Présd’Orvin werden fünf Anteilscheine à CHF 200 gezeichnet, an die IOGTJugendorganisation Juvente werden CHF 100 überwiesen, und mit Inseraten im Wert von CHF 2’000 unter dem Titel «Internet-Prävention» wird in den Mitgliederzeitungen von Coop, Migros und TCS für die von Hermann Meyer betriebene Website www.alkohol politik.ch geworben. Der Vorstand mit Präsident Max Ritter, Kassierin Ursula Bortolazzi und Sekretär Peter Altorfer wird einstimmig wiedergewählt. Ruth El Harouchy überbringt die besten Grüsse des Landesvorstandes von IOGT Schweiz. Sie berichtet über die erfolgreichen Workshop-Veranstaltungen «Kinder aus suchtbelasteten Familien» (s. Seiten 1/2) und die Entwicklungshilfe-Projekte in Guinea-Bissau. Die Sitzung klingt bei Kaffee und Kuchen aus. JUGEND IOGT-Rundschau 2/09 • 4 «Du kannst die Welt verändern» Vom 2.-8. März 2009 fand in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina, ein Seminar des europäischen IOGT-Jugendverbandes ACTIVE statt. Der Titel lautete «You(th) can do more than you(th) think that you(th) can do» (frei übersetzt: Du kannst mehr als du denkst). Juvente-Schweiz-Vizepräsident Samson Rentsch berichtet: Faszinierende Metropole: Das Stadtzentrum von Sarajevo Wir haben uns in dieser knappen Woche mit vielen verschieden Themen beschäftigt: Soziales Netzwerk, Kommunikation, Umweltschutz und noch einige weitere. Aber das Wichtigste war, so waren wir uns einig, die Erkenntnis, dass man als eine einzelne Person die Welt verändern kann. Man kann seine Freunde, Verwandte und Bekannte durch seine eigene Reaktion, z.B. auf deren Alkoholgenuss, dazu bringen, auch mal daran zu denken, was sie anders machen könnten. Das Seminar war ein einmaliges Erlebnis, das uns viele Wege und Mittel zur Selbstwahrnehmung und Kommunikation mit anderen gezeigt hat. Juvente-Mitgliederversammlung am 7. März Da das Wetter die diesjährige Mitgliederversammlung von Juvente, auf dem Montoz im Berner Jura geplant, in den Schnee fallen lassen wollte, fand sie unplanmässig in Basel statt, und zwar an der Uhlandstrasse in der Wohnung von Annekäthi «Däden» und Bettina «Josy» Häusermann. In der gemütlichen Runde gab es nicht nur viele gesunde Sachen zum Essen, sondern auch einiges an Diskussionen, Rückblicken und Planung. Unter anderem wurde ein neuer Vorstand gewählt; er besteht aus Andrea «Fajky» Solari, Basel, Präsidentin (bisher), Samson Rentsch, Allschwil, Vizepräsident (bisher), Sandrine Bensegger, Allschwil, Sekretärin (neu), und Annekäthi «Däden» Häusermann, Basel, Finanzen (neu). Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Alexandra Joss, Hochwald SO, und Andrea «Baba» Krebs, Büren an der Aare BE. Gespannte Zuhörer: Lennart Christan (Juvente D), Sandrine Bensegger und Samson Rentsch (Juvente CH) Nicht nur die Vorträge etc. waren spannend, sondern auch der Besuch einer Instiutotion für psychisch Labile und Nachkriegsbelastete. Wir haben den Bewohnern einige Kleidungstücke mitgebracht, denn sie können jede Unterstützung gebrauchen. Diese Aktion lief unter der Kampagne von ACTIVE «Clothes 4 all» (Kleider für alle). Auchdie Innenstadt Sarajevos ist bewundernswert. Die Mischung aus christlicher und islamischer Kultur ist spannend. Leider sieht man oft auch die dunkle Seite der Stadt, die vielen armen Menschen. Der insdustrielle Fortschritt des Landes verschärft zugleich die sozialen Probleme. Neue ACTIVE-Kampagne Dem Glamour der gängigen Alkoholwerbung will ACTIVE mit ihrer Kampagne «Content matters» (Auf den Inhalt kommt es an) etwas entgegensetzen. Die Kampagne, die vom Europarat mitfinanziert wird, setzt auf die Erfahrungen Jugendlicher mit negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums. In Form von Bildern, Texten, Gedichten oder Postern sollen sie ihre Gedanken zum Ausdruck bringen zu Fragen wie: Fühlen sich Jugendliche ernst genommen? Ist Alkohol ein fester Bestandteil der Jugendkultur? Was sind Eure Erfahrungen? Resultat der Kampagne wird ein Buch mit den besten Beiträgen sein, und auch mit einem grossen Poster soll geworben werden. Die neusten Aktivitäten, aber auch die von Teilnehmenden eingereichten Beiträge sind jederzeit zu verfolgen auf der eigens eingerichteten Internet-Seite: http://contentmatters. activeeurope.org 5 • IOGT-Rundschau 2/09 JUVENTE & KiM Die Schweizer Delegation setzte Akzente am BJT Foto: Frank Lindemann Mit 15 Personen – Mitgliedern und Freunden von Juvente und KiM – war die Schweizer Delegation nicht zu übersehen am diesjährigen Bundesjugendtag (BJT) von Juvente Deutschland. Dieser fand zusammen mit dem Bundeskindertag (BKT) von KiM Deutschland über Ostern im schleswig-holsteinischen Wedel, einem Vorort Hamburgs, statt. Schweizer Protagonist(inn)en an der Juvente-Öffentlichkeitsaktion in Hamburg: Francielle Spycher, Samson Rentsch und Mateo Gudenrath (v.l.n.r.), voll «besoffen». Juvente Schweiz machte gleich eine ganze Osterwoche aus diesem Anlass, der eigentlich nur vier Tage dauert: Einen Tag vor und zwei Tage nach dem Lager verbrachten die Schweizer Jugendlichen im IOGTHaus in Hamburg-Bergedorf und erkundeten von dort aus die norddeutsche Millionenstadt. Während am BKT viel gespielt und gebastelt wurde – Höhepunkt war die samstägliche Barkassenfahrt durch den Hamburger Hafen mit anschliessendem Besuch des Hafenmuseums –, stand bei den Jugendlichen die eigentliche BJT-Sitzung, die Jah- reshauptversammlung von Juvente Deutschland, im Zentrum. Diese wurde im Kinder- und Jugendzentrum von Wedel übrigens von Juvente-SchweizVizepräsident Samson Rentsch geleitet – nur ein Indiz für die sehr enge Zusammenarbeit der beiden Jugendverbände, die im CH/D-Gruppenreise nach Albanien im Juli Das Programm steht: Juvente Schweiz organisiert eine gemeinsame Anreise zum diesjährigen ACTIVESommerlager in der albanischen Hafenstadt Vlorë. Den Auftakt macht eine Bahnfahrt nach Brindisi mit anschliessendem Fährtransfer über die Adria. Vor dem Camp besteht die Gelegenheit, das unbekannte Hinterland Albaniens kennenzulernen. Bereits sind 19 Teilnehmende aus CH und D im Alter von 2 bis 50 Jahren angemeldet. Termin: 13.-28. Juli. Detailinformationen und Anmeldungen können bei [email protected] angefordert werden. Bild: Adria-Strand bei Vlorë. gemeinsamen Winterlager in Wila (ZH) gipfeln wird. Wie immer gehörten abwechslungsreiche Abendprogramme zum BJT, und die Aufnahme neuer Mitglieder wurde zu später Stunde am Elbestrand gefeiert. Am Ostersamstag führte Juvente weitere AlkoholTestkäufe in Hamburg durch, um zu prüfen, wie gut sich die Detailhändler an die Alkoholabgabeverbote für Jugendliche halten; das Resultat war ernüchternd. Mit einer Öffentlichkeitsaktion, die manchen Passanten zum Stehenbleiben veranlasste, machten die Jugendlichen danach in der Hamburger Innenstadt auf ihr Anliegen aufmerksam. Nach einer spannenden Lagerwoche mit vielen neuen Eindrücken reiste die Schweizer Gruppe wieder so nach Basel zurück, wie sie schon gekommen war: im Easyjet-Flugzeug! NACHRUFE IOGT-Rundschau 2/09 • 6 Im Gedenken Theo Schenk Im 88. Altersjahr ist am 22. Juni 2008 Theo Schenk verstorben. Mit ihm vermissen die Berner Guttempler schmerzlich ein Mitglied, das sich mit beispielhafter Tatkraft und Ausdauer gegen den Alkoholismus und für die IOGT-Ideale eingesetzt hat. Als Kind erlebte er viel Belastendes. Der Vater war Alkoholiker, die Schwester behindert, und angesichts der Wirtschaftskrise erfuhr er auch, was es heisst, arm zu sein. Darüber hinweg halfen ihm seine tüchtige, warmherzige Mutter, aber auch seine vielfältige Begabung. Sowohl sein intellektuelles als auch handwerkliches Geschick sowie sein Wille, Fleiss und Mut wurden zum Schlüssel für ein erfülltes Leben, das er mit grosser Entschlossenheit immer wieder auch anderen Menschen zu widmen verstand. Eine wichtige Rolle spielten dabei Theos Verbundenheit mit der Natur und die Fähigkeit, sich in das Leiden anderer hinein zu versetzen. So litt er als Kind darunter, wenn der Nachbar auf die Vögel schoss, welche die Kirschen von den Bäumen holten. Er liebte auch die Geselligkeit und fand viele Freunde bei den Pfadfindern, den Berufskollegen und natürlich bei den Guttemplern. Seine Sprach- und Geographiebegabung waren wegweisend für den Besuch der Verkehrsschule und ermöglichten ihm den beruflichen Aufstieg zum Beamten und späteren Amtsleiter bei der Post. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Trudi – sie waren 61 Jahre lang verheiratet und erzogen drei Kinder – gehörte Theo zu den unentbehrlichen Mitarbeitern bei den Guttemplern der Loge «Berna» und im Stadtbernischen Abstinentenverband. Sie waren in vielen Ämtern tätig, halfen bei zahlreichen Süssmost-, Traubensaft- und anderen Aktionen mit und leiteten auch Lager für Kinder von alkoholabhängigen Eltern. Theo verstand es vortrefflich, Guttempler-Anlässe zu organisieren und mit Unterhaltung zu würzen. Oft begleitete er dabei Lieder und Tänze auf seiner Handorgel. Unzählige Arbeitsstunden widmete er dem Ferienheim der Berner Guttempler auf dem Mannenberg bei Zweisimmen. Dabei kamen ihm seine praktischen Fähigkeiten und seine aussergewöhnliche Schaffens- freude sehr zustatten. In den letzten Jahren seines Lebens war Theo gesundheitlich stark behindert. Seine Sehkraft nahm in beängstigendem Masse ab, eine Metastase drückte auf die Wirbelsäule, und von da an war er auf den Rollstuhl angewiesen. Tapfer und von Trudi liebevoll unterstützt, meisterte er auch diese schwierige Zeit auf bewunderungswürdige Art, aber sein Tod war dennoch eine Erlösung. Wir Berner Guttempler werden nicht vergessen, was er für uns geleistet und bedeutet hat. hg Heidi Baumgartner Heidi Baumgartner wurde am 11. Mai 1923 geboren. Sie verbrachte ihr ganzes Leben in Basel. Ein alkoholund drogenfreies Leben war ihr sehr wichtig. Seit ihrer Jugend war sie IOGT-Mitglied. Sie war sehr interessiert an der Kinderarbeit und besuchte während vieler Jahre jeweils die verschiedensten Veranstaltungen und die Weihnachtstheater-Aufführungen der Kindergruppen im Clarahof. Unter ihren geschickten Händen entstanden unzählige schöne Handarbeiten. Ihre selbst modellierten Puppen und Batikbilder mit Fasnachts- oder Messesujets schmücken noch heute die Zimmer ihrer Verwandtschaft. Heidi konnte ihre Pensionierung sehr lange geniessen. Denn sie führte ein sehr aktives Leben weiter. Gesundheitliche Probleme führten dann aber zu verschiedenen Spitalaufenthalten, welche schlussendlich den Umzug ins Altersheim notwendig machten. Am 30. Januar 2009 schloss sie ihre Augen für immer. Uns bleiben schöne Erinnerungen an eine fröhliche, zufriedene, bescheidene Frau, die sich selber nie in den Mittelpunkt stellte. Toni Haas Toni Haas verschied am 3. März 2009 nach schwerer Krankheit in seinem 64. Altersjahr. Er wurde am 24. März 1988 zusammen mit seiner Frau Vreni in die Gruppe «Aquae» aufgenommen. Nebst dem regelmässigen Gruppenbesuch beteiligten sich beide im Guttempler-Gesprächskreis Baden. Oft zweifelte Toni am Ideal einer enthaltsamen Lebensweise und fand schliesslich nach schmerzlichen Niederlagen die für ihn und seine Familie so bedeutsame und notwendige Überzeugungskraft. Dies nicht zuletzt auch dank dem vorbildlichen Beistand seiner Familie. Toni besuchte schon bald den Gesprächskreis-Leiterkurs in Zürich und war über Jahre im GesprächskreisLeiterteam Baden und Aarau engagiert. Mit seiner Hilfsbereitschaft hat er die Gruppe «Aquae» auch als Vizepräsident unterstützt und mitgeprägt. An vorderster Front engagierte er sich bei Autobahn- und Traubensaftverkaufsaktionen, bei Marktständen an Badenfahrten, an Guttempler-Bazaren in Wettingen, und er organisierte über Jahre voller Begeisterung den regionalen Saujasset. Dadurch wuchs auch sein Interessse am IOGT-Regionalverband. Toni besuchte mit seiner Gattin wenn immer möglich die Jahressitzungen und Auffahrtstreffen. Es war ihm trotz hoffnungsvoller Tage und Wochen und viel Tapferkeit nicht vergönnt, wieder gesund zu werden. Wir danken ihm herzlich für sein unvergessliches Wirken. Liseli Mollet-Hilfiker Der Regionalverband 3, Aargau/Solothurn, trauert um sein Einzelmitglied Liseli Mollet, die noch einige Jahre mit ihrem Gatten Fritz im Alters- und Pflegeheim Schönenwerd verbringen durfte. Ende Januar wurde sie im Alter von 87 Jahren von ihren Leiden erlöst. Ein liebenswertes und treues Mitglied hat uns für immer verlassen. Liseli war stets bereit, wenn es galt, irgendwo Hand anzulegen. Die Verstorbene war 1949 Mitglied der damaligen Loge «Standhaft» in Schönenwerd geworden und ist ihrem Gelübde lebenslang treu geblieben. Während vieler Jahre leitete sie auch den Jugendbund «Kampfbereit» Schönenwerd und unterstützte mit viel Freude während Jahren Karl Renz, der den Jugendbund nach ihrem Rücktritt als Leiterin noch mehrere Jahre weiterführte. Auf diese Art und Weise hatte sie, privat kinderlos, doch viele Jahre Kontakt mit der Jugend. Wir gedenken Liselis in Dankbarkeit und entbieten ihrem Gatten Fritz unser herzlichstes Beileid. rs 7 • IOGT-Rundschau 2/09 ALKOHOLPOLITIK Von der Plakatwand in die Online-Welt: Alkohol-Marketing im Wandel Riesenplakate mit Reklamen für Alkoholisches sind zwar noch lange nicht passé, doch bedienen sich Hersteller und Händler von Bier, Wein und Schnaps immer umfassenderer Marketingstrategien, um den Konsum ihrer Produkte zu fördern. Das Internet spielt eine wichtige Rolle bei der mehr oder weniger heimlichen Verführung zum Alkoholkonsum. Von Hermann Fahrenkrug* Immer noch aktuell: Plakate, Anzeigen, TV- und Radiospots AIDA ist nicht nur der Titel einer italienischen Oper, sondern auch eine der Zauberformeln der Marketingbranche. Es steht für Attention (Aufmerksamkeit), Interest (Interesse), Desire (Wunsch) und Action (Kaufaktion) als Abfolge beim Versuch, Kundinnen und Kunden für ein Produkt zu gewinnen. Die Wege, auf denen dieses Programm bei alkoholischen Getränken umgesetzt wird, sind vielfältig und verzweigen sich laufend. Da gibt es die klassischen Kanäle, wie Riesenplakate am Strassenrand mit munteren jungen Menschen, die gemeinsam eine Bierparty feiern. Oder die Printmedien, die in Anzeigen in den Massenmedien für allerlei Alkoholisches zusammen mit Heimat- und Landschaftsvorstellungen werben. Stets geht es darum, ein positives Bild vom Alkoholgenuss herzustellen und gleichzeitig per AIDA die Kaufaktion zu initiieren sowie eine Bindung an ein Produkt und eine Marke herzustellen. ter for the Monitoring of Alcohol Marketing (EUCAM) in Brüssel neben den herkömmlichen massenmedialen auch neue Formen des Alkohol-Marketings vor. Eine umfassende Marketingstrategie für alkoholische Getränke beinhaltet heutzutage weit mehr als Reklame: Es gehören Produktentwicklung, Preisgestaltung, Marktsegmentierung nach Zielgruppen, Werbeund Promotionskampagnen sowie die optimale Zugänglichkeit der Ware dazu. Hier einige Beispiele: In den Labors der Getränkehersteller werden «neue Drinks» für nachwachsende oder neue Zielgruppen angefertigt, die dann vor Ort, z.B. am «Point of Sale», dem Verkaufspunkt, beworben werden. So birgt die Zielgruppe «junge Frauen» ein nicht ausgeschöpftes Potenzial für den Bierkonsum. In Holland wurde hierzu ein spezielles Rosé-Bier-Mischgetränk entwickelt. Dabei spielt das «Product packaging», die stilgerechte Verpackung der flüssigen Ware, eine wichtige Rolle. Smarte Ladys aus der «Sexin-the-City»-TV-Serie trinken in ei- Neue Drinks in stilgerechter Verpackung Ross Gordon vom Institute for Social Marketing an der britischen Stirling University stellte kürzlich auf einer Tagung des European Cen- ner amerikanischen MarketingKampagne für ein kalorienarmes alkoholisches Mischgetränk aus Behältnissen, die an Parfümflaschen erinnern. Alkoholwerbung geht neue Wege im Internet: Der Auftritt der Münchner «Paulaner»-Brauerei ist comic-artig aufgebaut, wahlweise auf Bayrisch, Deutsch und Englisch verfügbar. Mit viel Humor und interaktiven Schaltflächen werden Szenen vom «Schdammdisch füa Mönch und Genießa» dargestellt; Zielgruppe: eindeutig Jugendliche. FORTSETZUNG AUF S. 8 ALKOHOLPOLITIK «Happy Hours» und «Brand Merchandising» «Happy hours» mit Lockvogel-Preisangeboten für billigen Alkoholkonsum zu bestimmten Tageszeiten in Gaststätten und Diskotheken sind ein weit verbreitetes Marketinginstrument. Happy hours für Spirituosen sind in der Schweiz verboten. Dennoch finden sich auf dem Internet Hinweise auf Angebote zu Discountpreisen. Als «Brand Merchandising» gilt der Handel mit Artikeln, die als Werbeund Kommunikationsmittel für eine Produktmarke dienen. Im Allgemeinen kommen dabei Poster, Taschen, Kappen und auch T-Shirts zum Einsatz, die gratis abgegeben oder verkauft werden. Weltweit wird diese Form des Alkoholmarketings immer häufiger eingesetzt. Fast alle grossen Getränkemarken benutzen dieses Marketinginstrument, etwa auf gesponserten Sport- und Kultur-Events, die als weitere neue Marketingtechniken eingesetzt werden. In der Schweiz kann man sich online ein Bier- IOGT-Rundschau 2/09 • 8 T-Shirt bestellen und damit als lebendes Werbemedium herumspazieren. Alkohol-Marketing im Cyberspace: Internetshops und virales Marketing Online-Shops, die ihre Kundschaft mit Alkoholischem inklusive Zubehör bedienen, sind heutzutage keine Seltenheit. Ein Blick auf myshop.ch zeigt: Auch in der Schweiz kann man mühelos seinen Bedarf an alkoholischen Getränken befriedigen; vorausgesetzt man hat eine Kreditkarte und überwindet die Altersbarrieren der Verkaufsportale. Wer dort kauft, wird später mit Internet-Werbung versorgt. Wie subtil das Verhalten über virales Marketing beeinflusst werden kann, beginnt die Forschung gerade erst zu entdecken. Es handelt sich dabei um eine Art Mundpropaganda für Produkte oder Dienstleistungen in sozialen Netzwerken im Internet wie beispielsweise myspace. com. Der Soziologe Nicholas Christakis von der Harvard-Universität zeigte in seinen Untersu- chungen, wie Botschaften und Verhaltensweisen über soziale Kontakte quasi wie Viren von Netzwerkfreund zu Netzwerkfreundin überspringen. Beim Alkoholmarketing gilt als Musterbeispiel für virales Marketing ein von der Internetseite eines Getränkeherstellers herunterladbares Spiel (Mooshuhn). Mit der Getränkewerbung wurde dieses von Internetnutzern an Bekannte weitergereicht. Alkoholhaltiges in Internet-Netzwerken Wie sehr die Sphäre des Cyberspace und insbesondere die dort rapide entstehenden sozialen Netzwerke bereits alkoholisch angehaucht sind, zeigt ein Besuch auf myvideo.ch. Tippt man im Suchfeld des in der Schweiz vielbesuchten Video-Internetportals das Wort «Bier» ein, erscheinen 12’354 Videos zu diesem Thema. Die hier wie in anderen sozialen Internet-Netzwerken verbreiteten Bilder und Botschaften zum ungehemmten Amüsieren beim Rauschtrinken, vereint mit Abbildungen der bevorzugten Getränke, mögen da Standards des Trinkverhaltens setzen und fördern sicher den Getränkeabsatz. Die «virale» Verbreitung der Aufforderung per InternetFreundschaftsnetzwerk, an einem öffentlichen Saufgelage wie den Botellones in der Schweiz teilzunehmen, steht als weiteres Beispiel dafür. Nicht nur die Forschung über den Einfluss von neuen Marketingtechniken auf Trinkverhalten, sondern auch die Suchtprävention steht angesichts derartiger Entwicklungen vor neuen Aufgaben. * Der Autor dieses Beitrags, Hermann Fahrenkrug, ist Anfang April gestorben. Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA) hat einen äusserst wertvollen, geschätzten und kompetenten Mitarbeiter verloren. Er hat in der langjährigen Tätigkeit für die SFA grosse Fachkompetenz zu Fragen rund um Alkohol, illegale Substanzen und Substanzabhängigkeit erworben. Sein politischer Blick, seine genauen Analysen, seine wissenschaftliche Sachverständigkeit, seine engen Verbindungen in die Fachwelt – all das wird fehlen. «Standpunkte online» verliert einen erfahrenen und engagierten Redaktor. Meldungen ter zu verstehen sein könnte: Hüllinghorst soll an Auffahrt 2010 in Cottbus zum Bundesvorsitzenden der deutschen Guttempler gewählt werden. Generationenwechsel beim Verein für Suchtprävention in Basel: Als Nachfolger Hanni Huggels (rechts) wurde Ende März Alex Klee zum neuen Präsidenten gewählt. Mit Kassier Heinrich Polt ist IOGT gleich doppelt Foto: Bruno Jagher Bis zu seiner Pensionierung machte IOGT-Mitglied Rolf Hüllinghorst Dampf für einen wirksamen Alkohol-Jugendschutz, so auch bei seinem Auftritt in der ARD-Talksendung «Menschen bei Maischberger». Inzwischen ist er als langjähriger Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen in Pension gegangen. Sein Nachfolger Raphael Gaßmann wünschte ihm «einen erfolgreichen Beginn des Unruhestandes». Inzwischen pfeifen schon die Spatzen vom Dach, was darun- im VfS-Vorstand vertreten, und zudem wurde Juvente als neuer Mitgliedsverband aufgenommen.