Les Fontaines de Morat – Murtenbieter, 30.04.2013a
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Les Fontaines de Morat – Murtenbieter, 30.04.2013a
8 Dienstag, 30. April 2013Murten Gastkolummne Eine neue monatliche Kolumne zum Thema Zweisprachigkeit Les Fontaines de Morat Quand j’ai fait ma première petite randonné dans la ville de Morat j’étais impressionné par la beauté des fontaines mais surtout ce qui m’ai tapé à l’œil c’était les inscriptions d’avertissement – et bien sure en allemand et en français : «… Les maîtres sont responsables pour leurs domestiques et les parents pour leurs enfants». En effet, des petits détails qui racontent beaucoup sur la vie d’une ville. Ainsi la bourgeoisie de Morat se présentait très aristocrate comme d’ailleurs dans toute les villes Suisse, malgré qu’il ne l’était pas. Mais parler français faisait preuve d’une éducation supérieure et de noblesse. Et comme l’eau ne coulait pas encore du robinet, tout le monde se rencontrait près des fontaines car il fallait contrôler ses employés. Le bilinguisme véritablement vécu dans une ville bernoise ne nécessitait pas forcément Napoléon pour apprendre aux Moratois qu’il existe une autre langue que l’allemand. Malheureusement, aujourd’hui on délaisse nos langues nationales et donnes plus de poids à l’anglais. Et par contre, la plus part des immigrants ne viennent pas des pays anglo-saxons. Les langues latines et serbes sont beaucoup plus nombreuses et formes une culture de multilinguisme. Aujourd’hui nous avons la chance que beaucoup de nos enfants peuvent apprendre trois langues ou même plus. Avec la réinscription de la gare un premier pas fut fait. Un deuxième sera d’avoir sur les affiches de la commune vis-à-vis du château «Murten» et «Morat» à la même hauteur et avec la même grandeur d’écriture. Cela ne coutera pas beaucoup mais renforce l’apparence et le message de vouloir se manifester pour le bilinguisme. L’été n’est pas loin. On va avoir plein d’occasions de se rencontrer autour de toutes ces belles fontaines de Morat et vivre notre culture, l’un en français, l’autre en allemand et tous on se comprend. Assurer que tous nos enfants arrive à bien parler l’allemand et le français est le bût de Murten-Morat Bilingue mais surtout une invitation aussi aux parents de profiter de la chance de vivre dans un canton multilinguistique et de transmettre cette richesse à leurs enfants. Raphael Maiga, wohnt in Murten seit Februar 2010, ist Unternehmensberater, seit Januar 2013 im Vorstand von Murten-Morat Billingue: «Ich hatte das Glück, zweisprachig aufwachsen zu dürfen und betrachte jede Sprache, in welcher man sich verständigen kann, als eine weitere Öffnung gegenüber neuen Kulturen und deren Menschen.» Murten Morat Bilingue Association pour la promotion du bilinguisme Verein zur Förderung der Zweisprachigkeit www.murten-bilingue.ch Anzeige Die Kraft des Lichts eingefangen Murten / Tom Erlandsen gibt mit der Fotoausstellung «Licht in der Dunkelheit» einen sehr persönlichen Einblick in seine Schulkirche «Gamle Aker» in Oslo: Die Bilder überraschen durch ihre Ruhe und Poesie. Zu sehen sind sie in der Deutschen Kirche in Murten, in jenem Gotteshaus, in dem Tom Erlandsen über 35 Jahre als Sigrist wirkte. grist merkt man nicht», ist Erlandsen überzeugt. Der bleibe immer diskret im Hintergrund, ob bei Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen, sagt er. Sein Aufgabengebiet sei sehr vielfältig gewesen: von den Vorbereitungen der Anlässe über handwerkliche Einsätze bis hin zum Unterstützen der Pfarrer bei Amtshandlungen sei alles dabei gewesen. «Sogar bei der Renovation der Kirchenorgel habe ich mitgeholfen», erinnert er sich: «Das riesige Instrument wurde vollständig Der linke Türflügel der Deutschen Kirche in Murten quietscht leise, als ihn Tom Erlandsen mit routiniertem Griff aufstösst. Drinnen riecht es nach Stein, es ist kühl. «Eigentlich ist sie immer noch meine Kirche», meint Tom Erlandsen und sieht sich um. Dieses Gotteshaus kennt er bis ins Detail. Hat es über 35 Jahre lang gehegt und gepflegt. Und so entgeht ihm auch nicht, dass eine Kerze auf einem der Deckenleuchter leicht schief steht. «Aber um das muss ich mich nicht mehr kümmern», sagt der ehemalige Sigrist mit einem Schmunzeln. Denn Ende März ist er in Pension gegangen. «Einen guten Sigrist merkt man nicht», ist Tom Erlandsen überzeugt. Der Mann hinter der Linse Das nahm die Reformierte Kirchgemeinde Murten zum Anlass und initiierte in der Deutschen Kirche eine Ausstellung, die eine überraschende Seite ihres langjährigen Mesners preisgibt: die des aufmerksamen, stillen Beobachters hinter der Linse. Tom Erlandsen wuchs in Norwegen auf und arbeitete dort bis Mitte der 70erJahre als Fotograf (siehe Kasten). Wenn er in seine Ursprungsstadt Oslo zurückkehrt, so zieht es ihn immer wieder in die «Gamle Aker Kirke», seine einstige Schulkirche. «Hier besuchten wir zweimal jährlich den Gottesdienst, an Weihnachten und am 17. Mai, dem Nationalfeiertag», erzählt er. Das Mobiliar sei noch dasselbe. «Und auch die eingebaute Ruhe der Kirche ist geblieben», sagt er. Während seiner Reisen machte er unzählige Fotos im Innern dieser ältesten Steinkirche von Oslo. Bilder, auf denen Erlandsen das natürliche Licht – ohne zusätzliche Lichtquellen – zwischen den Mauern eingefangen hat. Licht in die Dunkelheit Zwölf dieser Werke sind noch bis zum 10. Juni 2013 in der Deutschen Kirche Murten ausgestellt. Hauptdarsteller wie etwa ein einzelner mit Bast bespannter Stuhl, ein antikes Taufbecken, getragen von einer Innehalten und Ruhe geniessen: Tom Erlandsen besucht immer wieder die Deutsche Kirche in Murten, in der derzeit eine Fotoausstellung von ihm zu sehen ist. Holzfigur oder blank geputzte Fliesen erzählen im Lichtkegel ihre Geschichten: von Einsamkeit, von jungem Leben oder umsichtiger Pflege. Und kein Mensch stört diese Mystik, diesen Frieden. «In einer Kirche fotografiert man grundsätzlich keine Leute», betont Erlandsen. In Nor- «Eigentlich ist die Deutsche Kirche immer noch ‹meine› Kirche», meint Tom Erlandsen. wegen seien die Kirchen jeweils nur kurze Zeit für Besucher geöffnet, «und wenn, dann ist immer der Sigrist anwesend», sagt er. Den lasse man beim Ablichten halt im Dunkeln oder hinter einer Säule «verschwinden». Und weshalb die Verschlossenheit der Gotteshäuser? Die meisten norwegischen Kirchen seien aus Holz konstruiert, das mit Teer imprägniert wird, klärt Erlandsen auf. «Ein kleines Flämmchen reicht, um ein Inferno auszulösen.» Vom Fotograf zum Sigrist Eher aus Zufall ist der Fotograf zu seinem kirchlichen Amt in Murten gekommen: «1976 erlitt der damalige Sigrist einen Schlaganfall. Und da hat man mich gebeten, einzuspringen», erzählt Erlandsen. Offiziell sei er erst im 1978 ins Amt aufgenommen worden. Erst in Teilzeit, später in Vollzeit. Und was zeichnet einen guten Sigrist aus? «Einen guten Si- auseinandergenommen, geputzt und wieder zusammengebaut. Und es hat erst noch funktioniert.» Erlandsen sah in all den Jahren auch viele Pfarrer kommen und gehen. Die meisten seien ihm auf Augenhöhe begegnet, sagt er. Und würde er diesen zweiten Berufsweg nochmals wählen? «Hier in der Schweiz schon, aber ich habe mal das Pflichtenheft eines Sigristen in Norwegen studiert. Und diese Anforderungen hätte ich nicht erfüllen wollen», zieht er Bilanz. Jetzt, da er pensioniert sei, werde er sich vermehrt seiner wirklichen Leidenschaft widmen. Und erst einmal versuchen, Ordnung in sein Ablagesystem der Digitalbilder zu bringen, «so dass ich die Fotos im Computer auch wieder finde», schmunzelt Erlandsen. mkc Zur Person Tom Erlandsen verbrachte seine Kinder- und Jugendjahre in Oslo, nicht unweit der «Gamle Aker Kirke». Nach der Schule studierte er an der Foto- und Filmschule in Stockholm und arbeitete bis Mitte der 70er-Jahre als Reprofotograf und freier Fotograf. Eine ererbte Allergie auf chemische Substanzen zwang ihn später, auf die Textilkunst umzusatteln. Er begann sich mit der Bildweberei auseinanderzusetzen, einer in Norwegens Kultur tief verankerten Tradition. 1975 zog er mit seiner Familie nach Murten, wo er gemeinsam mit seiner Frau Juliette das «Wäbhüsli» an der Deutschen Kirchgasse eröffnete. Mieterverband auf Mitgliedersuche Murten / Der Deutschfreiburger Mieterinnen- und Mieterverband will die Mitgliederwerbung verstärken. Um den Druck auf dem Wohnungsmarkt zu mindern, sind flankierende Massnahmen notwendig. Anlässlich der 27. Generalversammlung des Mieterinnen- und Mieterverbands Deutschfreiburg (MVDF) im Hotel Murtenhof und Krone betonte Präsident Andreas Stöckli, dass die Verbandspitze im vergangenen Jahr bestrebt war, auf einem qualitativ hohen Niveau stehende Dienstleistungen zu gewährleisten. In Freiburg, Düdingen und Murten wurden insgesamt ca. 60 Rechtsberatungen durchgeführt. Der Weiterbildung von zehn Rechtsberatern sowie je zwei Wohnungsabnehmern, Mitgliedern der Schlichtungsstelle und Beisitzern am Mietgericht wird grosse Beachtung geschenkt. Rege genutzt werden die Unterstützung der Mieter bei Wohnungsabnahmen und die Beratung bei Mängeln. Aktuell zählt der Verband 654 Mitglieder (Ende 2012 waren es 636 und Ende 2011 612). Zwischen 2008 und 2012 ist die Mitgliederzahl um 16.7 Prozent gestiegen. «Damit belegen wir im schweizweiten Vergleich einen Spitzenplatz», freut sich der Präsident. Dieser Aussage hielt ein Mitglied entgegen, dass im Vergleich mit anderen Sektionen nur ein kleiner Teil der Deutschfreiburger Bevölkerung Mitglied des Mieterverbands sei und der Welschfreiburger Verband (Asloca) prozentual zur Bevölkerung mehr Mitglieder zähle. Mitgliederwerbung aktivieren Neue Mitglieder sollen durch eine verstärkte Mitgliederwerbung gewonnen werden. Zusammen mit dem Schweizerischen Mieterverband Deutschschweiz wird ein neuer Werbeflyer geschaffen. Von Mitgliederseite wurden diverse Anregungen vorgebracht, mit welchen die Werbung unterstützt werden könnte. Genannt wurden z. B. Mund-zu-Mund-Propaganda, Veröffentlichung von Urteilen usw. Wichtig sei, Mitglieder zu gewinnen, welche den Gang vor die Schlichtungsstelle oder das Mietgericht nicht scheuten, um für ihre Rechte, insbesondere bei missbräuchlichen Mitzinserhöhungen zu kämpfen. Abschliessend kommentierte der Präsident die Abstimmungsresultate der Bausparini- tiative, die Forderung nach flankierenden Massnahmen gegen die negativen Auswirkungen der Personenfreizügigkeit sowie des Raumplanungsgesetzes. Mit einer Gegenstimme wurde der Vorstand für eine weitere Amtsdauer wiedergewählt. Neu wurde der Jurist und wissenschaftliche Mitarbeiter an der Universität Freiburg, Raffael Kubalek (Freiburg), gewählt. Im Verlauf des Sommers wird dieser für den wegen eines Auslandaufenthalts abwesenden Andreas Stöckli das Präsidium übernehmen. Nach dem Austritt des MVDF aus dem Welschfreiburger Verband Asloca wurde einer entsprechenden Statutenänderung zugestimmt. Wohnungsmarkt beschäftigt Parlamentarier Durch ihre Tätigkeit im Nationalrat und als Ersatzbeisitzerin am Mietgericht des Seebezirks ist Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel mit den Problemen auf dem Wohnungsmarkt vertraut. Als Gastreferentin äusserte sie sich zu wohnungs- und mietpolitischen Problemen, mit welchen sie in ihrem ersten Jahr als Nationalrätin konfrontiert wurde. Sie stellt fest, dass die Mietzinse in den letzten Jahren trotz sehr niedrigen Hypothekarzinsen stagnierten oder sogar anstiegen, und dass die Lage auf dem Wohnungsmarkt trotz grosser Bautätigkeit angespannt ist. Als Ursachen nennt sie u. a. den grossen Geldzufluss in den Immobilienmarkt aufgrund günstiger Zinsen und unsicherer wirtschaftlicher Lage. Weiter ein starkes Bevölkerungswachstum und zunehmenden Flächenkonsum, die allg. Überalterung sowie den Bedarf einer Familie für zwei Wohnungen (durch eine hohe Scheidungsrate) etc. Die Zuwanderung von Arbeitskräften mit hohem Qualifikationsniveau aus EULändern und erhöhten Ansprüchen an Wohnkomfort wirke sich auch auf den Wohnungsmarkt aus, was selbst dem Bundesrat nicht entgangen sei. Dieser stellt fest, dass für wirtschaftlich schwächere Menschen, solche mit Behinderungen und für ältere Menschen geeignete und vor allem bezahlbare Angebote zur Verfügung stehen sollten. Ursula Schneider Schüttel muss feststellen, dass parlamentarische Vorstösse und Initiativen, welche diesbezüglich eine Verbesserung bringen könnten, von bürgerlicher Seite abgelehnt werden. dik