Motion 7
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7. AUFLAGE 2004 Schutzgebühr: 3,– € BVfK MAGAZIN FREIER KFZ-HÄNDLER im Kfz-Vertragshandel – die Pleitewelle erfasst das Land Dekra hilft schlichten beim BVfK-Schiedsverfahren Musterkarriere als freier Händler Werner Friesen seit 45 Jahren erfolgreich Autoversteigerung Sensationelles BGH-Urteil zur Beweislastumkehr zögernde Akzeptanz trotz positiver Prognose Neue Software steigert Effizienz freier Händler Automechanika 2004 dramatischer Ausstellerschwund? BVfK, Reuterstraße 241, 53113 Bonn PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, G 52588 EDITORIAL VON ANSGAR KLEIN Liebe Leser, „Wer zu spät klickt, den bestraft der virtuelle Auktionator – den Aufmerksamen belohnen gesunde Erträge.“ die prophezeite Unternehmensund Arbeitsplatzvernichtung ist in vollem Gange. Während man sich in Frankfurt anlässlich der Automechanika wieder mal an überquellenden Buffets traf, brennt das bundesdeutsche KfzLand. Tausende von Betrieben, überwiegend klassische Autohäuser – schließen für immer ihre Pforten. Diametral dazu der freie Handel. Er beweist seit Jahren Flexibilität und Pragmatismus ohne AudiHangar mit Chrom und Granit. Dies belegt die aktuelle BVfK-Umfrage (s. Seite 15). Doch Vorsicht ist geboten. Der Feind lauert nicht nur im Kaufrechts-Gebüsch und bei „Eichels-Mannen“. Wenn 40.000 Kfz-Betrieben das AUS droht (so Pitschetsrieder im Jahr 2000), Hersteller ihr geliebtes Kartellinstrument GVO in Gefahr sehen, dann wird auf der Insel der Freien scharf geschossen. Wie bereits in der letzten „motion“ aufgedeckt und von Dr. Reinking fundiert nachgewiesen, haben die Hersteller durch Wegfall der Neuwagengarantien tückische Fallgruben für die EU-Händler ausgehoben. Der BVfK hält für seine Mitglieder nun die passende Antwort in Form entsprechender Vertragsformulare bereit. BMW fährt weiter seine 500.000 €-Großattacken gegen den Schleichbezug und betreibt hierfür eine eigene Abteilung, während mancher Vertragshändler froh über jedes Neufahrzeug ist, das nicht nur als Vorführwagen zugelassen wird. Daher ist Aufmerksamkeit geboten. Die Branche ist im Wandel. Das Tempo ist beängstigend. Jeden Tag erfindet ein überflüssiger Stratege eine ihn wieder wichtig machende neue Idee zur Aufrechterhaltung dessen, was längst so wirksam ist wie ein Keuschheitsgürtel auf der Reeperbahn: Die GVO – das letzte Kartell. Für diese Aufmerksamkeit steht Ihr BVfK. Unser „Krähennest“ an der Mastspitze ist immer besetzt. Unsere Ohren sind überall, wo sich Wichtiges ereignet. Ob in Frankfurt, Berlin oder Brüssel. Wir diskutieren mit Ministerien, Verbraucherschützern und BGHRichtern und bewegen dort, wo es wichtig ist. Über die bedeutenden Veränderungen und Neuerungen – wie z. B. über die Auktions-Neugründung ECAN berichten wir ebenso, wie über das neuste BGH-Urteil. Denn nicht nur bei ECAN erfährt man: „Wer zu spät klickt, den bestraft der virtuelle Auktionator – und den Aufmerksamen belohnen gesunde Erträge.“ Unterstützung hierbei garantiert der BVfK! Es grüßt Sie herzlich mit dem Fernrohr von der Mastspitze Ihr Ansgar Klein 3 I N H A LT BVfK .................................................... 21 Das BVfK-Beraternetzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Fordern Sie uns ! Branchen-News Automechanika 2004 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächenbrand im Vertragshandel 5 .................................. 5-6 7 BVfK Aktuell Diskussion über erfreuliches BGH-Urteil zur Beweislastumkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9 BVfK-Shop. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Info Neue Computer gestützte Auktionsbörse ECAN gestartet . . . . . . 11 Content Management – die virtuelle Filiale im Internet 7 als grenzüberschreitende Verkaufsplattform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 DEKRA-Prüfsiegel für kleine Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13-14 Sind freie Händler im Westen genauso zufrieden wie im Osten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Kundenbindung durch Fahrzeuggarantien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Mehr Rechtssicherheit mit den neuen BVfK-Vertragsformularen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9 18 Panorama Erfolgsstory – BVfK-Händler seit 45 Jahren im Geschäft . . . . . . . . 19 CC-Bank ab 1. Oktober 2004 mit neuem Firmenlogo 20 ........... Lifestyle Deutsche Weine hoch im Kurs – Rieslinge im Trend . . . . . . . . . . . . . 22-23 22-23 IMPRESSUM Motion Verbands-Magazin des Bundesverbandes freier Kfz-Händler Ansgar Klein (V.i.S.d. Presserechts) Hauptgeschäftsstelle Bundeskanzlerplatz / Reuterstraße 241 53113 Bonn Fon 0228 31 82 55 Fax 0228 31 82 54 [email protected] www.automobilverband.de 4 Recht und Steuern Neue Urteile & BVfK Rechtstipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24-25 w w w. a u t o m o b i lve r b a n d . d e Herausgeber: BVfK Redaktion: Hennicke Media Team Königinstraße 73 80539 München Fon 089 388 696 64 Fax 089 388 696 65 [email protected] Auflage: 10.000 Motion erscheint 4-mal im Jahr Der Bezugspreis ist im Mitgliedspreis enthalten. Layout, Satz und Druck: Henzgen & Schommer media GmbH Füllscheuer 20 56626 Andernach Fon 02632 98 90 0 Fax 02632 98 90 90 Titelbild: Henzgen & Schommer media GmbH BRANCHEN-NEWS AUTOMECHANIKA 2004 Seismograf der Kfz-Branche 33% weniger Aussteller Während die Messegesellschaft mit angeblichem Zuwachs der Aussteller von 4% Optimismus verbreitet, munkelt es aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, es seien über 33% weniger Aussteller gekommen – und das war hinsichtlich der Präsenz der Internetbörsen noch stark untertrieben. WEBMOBIL24 zeigte als einzige der großen Börsen Flagge. Der Rest war entweder gar nicht gekommen (mobile.de, ebay,) oder war bei anderen zu Gast, wie etwa Autoscout24 beim Vogel-Verlag. Doch waren bei Autoscout24 vermutlich weniger Budgetkürzungen, sondern eher Konzeptionsänderungen die Ursachen für den schlanken Auftritt. Denn die Mannschaft um die Geschäftsführer Descovic, Schmid und Hinz war in Frankfurt direkt mehrfach präsent – jedoch nicht nur auf, sondern auch neben der Messe. So veranstaltete man u. a. das OEM-Trendsymposium im Saalbau Gutleut, wo die zahlreichen Teilnehmer aus dem Munde von Prof. Dr. Dudenhöffer u. a erfahren konnten, wie sich nach Meinung der Hersteller im Jahre 2015 der KfzVertrieb entwickelt haben wird. Von Thomas Pauschert von ENIGMA/ GfK erfuhr man, welche Bedeutung das Internet dabei spielen wird und Vertreter von Lexus und Ford erklärten uns ihre Konzepte zur Gebrauchtwagenvermarktung. Burkhard Weller, Deutschlands zur Zeit erfolgreichster Mehrmarkenhändler („23 Outlets“), zeigte ebenfalls Flagge, wie auch Georg-von-Opel-Chef Prof. Sachs, die u. a. über das Verhältnis von Internetnachfrage zu Kaufabschlüssen berichteten. Anita Friedel-Beitz moderierte kompetent und locker das Branchenevent. Dinner for one Dennoch steht die kritische Frage im Raum, wie Adressaten und Absender wieder in das richtige Verhältnis gebracht werden können, damit sich der Marktplatz der Branchenanbieter nicht weiter in Richtung „DINNER FOR ONE“ entwickelt. Wir erinnern uns: Die Gäste waren längst verstorben, doch die Gastgeberin ignorierte dies standhaft und zehrte von der Erinnerung schöner alter Zeiten. Wo sind die Repräsentanten der Autohäuser? Im letzten Jahr wieder Tausende von Pleiten – und die anderen? Die kämpfen ums Überleben. Sie müssen abwägen zwischen Geldverdienen oder dem Kosten-Nutzen-Verhältnis eines Messetages: 180,– € für ein Mittelklassehotel, 20,– € Eintritt, Fahrtkosten und nicht zuletzt die 4,– € für das Salamibaguette, das schmeckt, als wäre es vom Fließband eines Herstellers für Dichtungsmaterial heruntergefallen. Das Alles, damit ich mir anschauen kann, wofür sowieso kein Geld da ist? Da putzt so mancher lieber seine Edelstahlfassade in der Hoffnung, auch einmal in den steuermindernden Genuss der vom Hersteller (OEM) geforderten Investition zu kommen. Dennoch war es mal wieder schön in Frankfurt. Pulsierender und internationaler geht es nicht. Das Fazit von Volker Zweigler (WebMobil24): „Die Automechanika ist weiterhin die internationale Leitmesse der Kfz-Branche. WebMobil24 konnte durch sein Konzept als Allround-Kfz-Dienstleister wieder viele neue Kunden aus dem In- und Ausland gewinnen.“ Doch trotz guter Atmosphäre wurde der Ruf einer insgesamt getrübten Branchenstimmung spürbar lauter: Deutschland braucht eine Debatte über das Kfz-Businness! 5 Frankfurt, 17.09.2004 Autobild.de steigt groß ins Kfz-Anzeigengeschäft ein Autobild.de attackiert die Marktführer Autoscout24 und Mobile.de mit einem neuen Rubrikenmarkt für gebrauchte Pkw. Parallel dazu erscheint alle 14 Tage ein Anzeigenblatt in Print-Form, mit dem das zum Axel Springer Verlag gehörende Portal etablierten Anbietern wie der „Deutschen Automobil Zeitung“ Konkurrenz machen will. Gegenwärtig zählt Autobild.de etwas mehr als 680.000 Pkw im Bestand. Mobile.de liegt bei fast 900.000, Autoscout24 bei 1,17 Mio. Händler könnten für 49,– € pro Monat und Filiale unbegrenzt viele Pkw-Annoncen bei Autobild.de platzieren, teilte das Portal auf der Automechanika mit. Für Privatpersonen sind Inserate kostenlos. Den Angaben zufolge will Autobild.de rund zehn Mio. Euro an Werbemitteln in sein neues Projekt stecken. Ab Herbst sind Print- und TV-Kampagnen geplant. bes – und das nicht trotz, sondern wegen des Kartells. Nun können wir ahnen, welchen Namen die Zukunft trägt: WELLER! Das bedeutet Mehrmarken-Mega-Dealer mit schlanken Vertriebskosten und starker Eigenständigkeit wie auch Position gegenüber den Herstellern und nicht freundliches Wiederholen der Herstellerwünsche. Bonn, 18.06.2004 Spitzentreffen zwischen BVfK und BVUH (Bundesverband des Unfallwagenhandels) Harald Penning (GF BVUH) und Ansgar Klein (Vorstand BVfK) bekräftigten die Absicht zur Zusammenarbeit und zum Erfahrungsaustausch, besonders im Bereich der Steuerproblematik bei EU-Nettowarenlieferungen. Hierzu überbrachte Penning auch das Zitat von BVUH-Vorstands- Bonn, Burkhard Weller kooptiertes ZDK-Mitglied Burkhard Weller (50), Automobilunternehmer aus Berlin, ist neues kooptiertes Mitglied des ZDK in Bonn und hat damit im Vorstand beratende Funktion. Der Automobilunternehmer ist neben diesem neuen ehrenamtlichen Engagement auch Vorsitzender des Toyota-Händlerverbandes. Es kursieren Gerüchte, dass Weller nächster ZDK-Präsident werden soll (Autohaus-Online v. 22.06.04). Welche Zeichen wird der Mehrmarken-Mega-Dealer setzen? Während der amtierende Präsident noch zur Solidarität und Geschlossenheit innerhalb der wohl immer weniger geschlossenen Vertriebssysteme aufruft, kreist der Pleitegeier weiter über vielen der ca. 30.000 Mitglieder des deutschen Kfz-Gewer- v.l.n.r: Harald Penning (GF BVUH) und Ansgar Klein (Vorstand BVfK) mitglied Ulfried Palm über den Vortrag der BVfK-LeistungsgruppeSteuerskandal: „Das Beste und Professionellste, das ich zu dieser hochexplosiven Thematik je gesehen habe. Ich hatte ja keine Ahnung, was in unserem Rechtsstaat alles passiert! Ich kann nur jedem, der mit EU-Ausländern handelt, dringend raten, sich diese Unterstützung zu sichern!“ BRANCHEN-NEWS Flächenbrand im Vertragshandel die Pleitewelle erfasst das Land In den Medien liest man fast täglich neue Negativschlagzeilen über die Automobilbranche und den Kfz-Handel: Nach Schätzungen des Center Automotive Research wird sich die Zahl der fabrikatsgebundenen Autohändler in Deutschland von derzeit 23.700 auf 11.000 bis 2010 reduzieren. 12.700 Betriebe müssten danach in den nächsten acht Jahren neue Lösungen finden. Im Kfz-Handel herrscht vielerorts „Heulen und Zähneknirschen“ Allein für 2004 werden über 1.000 Pleiten von Kfz-Betrieben in Deutschland erwartet und auch die Hersteller melden sinkende Absatzzahlen. Doch auch angesichts dieser Situation verteidigen viele Hersteller immer noch die Bastion des selektiven Vertriebssystems um jeden Preis. Der BVfK hat schon früh auf die Konsequenzen einer Marktpolitik hingewiesen, die sich über Jahre gegen die notwendige Flexibilität und wirtschaftlichen Pragmatismus gerichtet und dabei die freien Händler mit ihren leistungsfähigen Konzepten übersehen hat. Aber es gibt noch andere Gründe für die existenzgefährdende Situation vieler Vertragshändler: Der Präsident des Deutschen Kfz-Gewerbes, Rolf Leuchtenberger, wirft der Autoindustrie vor, dass sie in einigen Fällen „sehenden Auges Betriebe in Investitionen gezwungen hat“. Diese seien nun zusammen „mit der Marktschwäche ursächlich dafür verantwortlich, dass Unternehmen in kaum noch zu korrigierende Schieflagen gekommen sind“. Der freie Wettbewerb fordert die Branche zum Handeln Was bringt die Zukunft? Es werden weiterhin jedes Jahr Millionen von neuen und gebrauchten Fahrzeugen gehandelt werden. Der Kuchen wird zwar auch kleiner, doch ist das nicht die Hauptursache der dramatischen Marktveränderung. Mario Monti hat die Wettbewerbsspirale in Gang gesetzt. Ein freier Importeur in Bonn soll z. B. einer der „Hauptverursacher“ für das Verschwinden von 4 der 5 Fordhändler der Stadt sein. Er bietet seit Jahren die gängigen Modelle bis zu 30 % unter UPE an – und das Ganze aus dem 50-qm -Ladenlokal eines früheren Zeitschriftenhändlers. Wer ist in der Wertschöpfungskette vom schärfer werdenden Wettbewerb neben dem Handel betroffen? – Die Hersteller! Wer hat die größte Macht? – Die Hersteller! Wie begegne ich den Folgen schärferen Wettbewerbs? – Durch günstigere Preise! Wo kann ich einsparen? – Wer sich eine Türverkleidung von innen anschaut und die Arbeiterlöhne kennt, weiß, dass bei den Produktionskosten kaum noch Luft ist. Also geht es ans „fette Polster“ Vertriebskosten. Bis zu 50% des kalkulierten VKs bestehen im weiteren Sinne aus Vertriebskosten. Da gerät der Rotstift in Extase – und, während am Haupteingang die GVO-Mönche den Vertragshändlern noch das „Grundgesetz des Kfz-Handels“ vorbeten, brennt am Hintereingang bereits nach dem Motto: „Wer bezahlt, wird reingelassen“, die rote Laterne. Das Credo heißt: Verkaufen um jeden Preis. Dem Kartell nur so lange treu sein, wie es den eigenen Zielen dient – fertig. Die Nibelungentreue der Hersteller wird immer mehr deutlich. Das Supermarktauto wird ebenso kommen, wie sich das Händlersterben weiter fortsetzt. Am Ende stehen einige wenige Groß- und Megadealer und eine Vielzahl kleiner, leistungsfähiger und vor allem flexibler Handelsbetriebe, die den schnellen Marktveränderungen in der Lage sind, zu folgen. Denn daran scheitern alle Strategen: Die Einflüsse von Europäisierung und Globalisierung sind kaum berechenbar und für Großunternehmen kurzfristig nicht beherrschbar. Das Tagesgeschäft braucht selbständige und schnelle Entscheider, die ohne einen Wasserkopf an Management die Windrichtung spüren und ihre Segel richtig stellen. Denn es gilt: Wenn man die Strömung erkennen will, muss man die kleinen Boote beobachten. 7 BVFK -AKTUELL Spitzenvertreter des Autokaufrechts trafen sich in Frankfurt ADAC fordert Urteilskorrektur beim Europäischen Gerichtshof (v.l.n.r): Ansgar Klein (BVfK), Ulrich May (ADAC), Dr. Kurt Reinking (Autor Reinking/Eggert: „Der Autokauf“) Diskussion über erfreuliches BGH-Urteil zur Beweislastumkehr ADAC-Vertreter Ulrich May sieht die Verbraucherrechte eliminiert und kündigt die Berufung vor dem europäischen Gerichtshof an, während Ansgar Klein vom BVfK feststellt: „Die höchstrichterliche Entscheidung korrigiert die um sich greifende Unternehmerausbeutung, die der Gesetzgeber nicht vorgesehen hat.“ Das war genug Zündstoff für eine hochkarätige Podiumsdiskussion am 16. September 2004 auf der Automechanika in Frankfurt. Was war geschehen? Das neue Schuldrecht hat mit Beginn des Jahres 2002 die Autobusiness-Welt grundlegend verändert. Der Gewährleistungsausschluss an Privat wurde verboten und es wird bei jedem Mangel, der innerhalb von 6 Monaten auftritt, vermutet, dass dieser bereits bei Über- 8 gabe vorgelegen hat. (Beweislastumkehr). BGH vom 02.06.2004 (VIII ZR 329/03): „Macht der Käufer Rechte gemäß § 437 BGB geltend, nachdem er die Kaufsache entgegenDie Medien titelten: genommen hat, trifft ihn die Darlegungs- und „Goldene Zeiten für Verbraucher – auf GebrauchBeweislast für die einen Sachmangel begrünte gibt es jetzt 2 Jahre denden Tatsachen“ Garantie“, und zählte die – Ebenso muss dieser beweisen, dass er den redlichen Bemühungen Mangel nicht verursacht hat. (weiterer Tenor) des Handels um differenzierte Betrachtung und kalkulierbaren Umgang in einer diese gegen unberechtigte Kunden7-Punkte-Liste auf, die mit „Die ansprüche kämpfen und setzen rigoros üblen Tricks der Gebrauchtwagendas um, was Brüssel wollte – egal ob händler“ überschrieben war. rechtlich vertretbar, oder nicht. Dem folgten auch viele Richter: „In 90% der Fälle bezahlen Auto„Wenn Ihnen das nicht passt, müssen händler für verschleißbedingte Defeksie sich in Brüssel beschweren!“ Mit te, die genaugenommen im Risikosolchen wenig fundierten Begrünbereich des Verbrauchers liegen nur dungen entgegnen die Vertreter der deshalb, weil sie nicht das objektiv Judikative gerne den differenzierten Richtige beweisen können. Aus dieArgumenten der BVfK-Anwälte, wenn sem Grund ist jede richterliche Kor- rektur dieses an Unternehmerausbeutung grenzenden Zustandes höchst erfreulich.“ So beschreibt der BVfK die Folgen der Beweislastumkehr. Dazu Ulrich May vom ADAC: „Das Urteil wird keinen Bestand haben. Wir werden es dem EUGH zur Korrektur vorlegen“ – und meint damit den auch Dr. Reinking erzürnenden Teil des Urteils, der Kunde habe zu beweisen, dass er den Defekt nicht durch Fehlbedienung verursacht hat. Dr. Reinking: „Damit ist die Beweislastumkehr tot.“ Hier wurde deutlich, wie sehr Gesetzgebung und Rechtssprechung mit politisch Gewolltem verknüpft sind und, wie unzulänglich die Umsetzung häufig gelingt, wenn sie sich im Dikkicht der juristischen Logik verfängt. Hierzu Ansgar Klein: „Hätten wir mehr neutrale Richter, wären die meisten Risiken des Schuldrechts beherrschbar. Wir bräuchten diese Waffe zur Eliminierung der Beweislastumkehr nicht. Dieser Anforderung begegnen seriöse Händler mit kaufbegleitenden Gutachten. Wir sind hocherfreut, dass sich nun im Bewusstsein verankert, dass nicht jeder Defekt ein Mangel ist und diese Frage zuerst und vor allen anderen Fragen vom Kunden zu klären und beweisen ist.“ Doch es sind neben der kritisierten Einseitigkeit der Richter noch andere Dinge, welche die BVfK Juristen rührt: Konstruktionsfehler der Hersteller, sowie Lebenserwartungsmaßstäbe, die sich nicht am konkreten Fahrzeugmodell, sondern an einer Fahrzeuggattung orientieren. Klein macht dies am Beispiel eines Rechtsfalles deutlich, in dem es um die Automatik eines Sharan ging. Die war bereits nach 100.000 km kaputt gegangen. Dass der Sharan unter diesem Problem leidet und folglich der Defekt zu den „üblen Erwartungen“ zählt, die ins Käuferrisiko fallen, interessierte den Richter nicht. Er definierte die Lebenserwartung an der Kategorie „Van“ und die sei schließlich hinsichtlich der Automatik wesentlich höher. „Das ist der Unterschied zwischen a-typischem und art-typischem Defekt“ erklärt Dr. Reinking und unterstützte die Auffassung des BVfK, dass nicht eine Fahrzeugklasse den Maßstab für die Haltbarkeitserwartung liefern könne, da sich sonst dem- nächst alle den 5.000-€-Billigimport aus Rumänien kaufen, um dann die Qualität eines Golf einzufordern. ADAC-Vertreter May kündigte die Umsetzung des Beschlusses des 2004-er Verkehrsgerichtstages hinsichtlich einer Lebenserwartungsliste an. OLG Stuttgart: Gewährleistungsausschluss bei Vermittlung Anlässlich des aktuellen Stuttgarter OLG-Urteils diskutierte die Runde abschließend das Thema des Gewährleistungsausschlusses bei Vermittlungsgeschäften. Der Händler hatte Recht bekommen, der Gewährleistungsausschluss war wirksam. Dazu Dr. Reinking: „Der Gesetzgeber hat das so gewollt, ob man das mag oder nicht, spielt keine Rolle. Das dem BGH zur Überprüfung vorliegende Urteil entspricht dem Gesetz“. Schließlich suchte die Runde nach Lösungen bei den oft entscheidenden Detailfragen in Zusammenhang mit einer rechtzeitigen Aufklärung über das Vermittlungsgeschäft. Einig waren sich beide, dass der Vermittlungsvertrag nicht überraschend vorgelegt werden dürfe. Wie jedoch die von beiden geforderte Transparenz umzusetzen sei, blieb umstritten. Die BVfK-Vertreter verneinten einen strikten Kriterienkatalog. „Die Gesamtheit der Umstände ist entscheidend – geforderte Details, wie räumliche Trennung, sind Unsinn“ – so Ansgar Klein, der sich resümierend über ein großes Maß an erarbeiteter Übereinstimmung freute, die man in solchen Foren und Gesprächen besser erzielen könne, als in langwierigen und kräftezehrenden Gerichtsprozessen mit – wie man erfahren hatte – oft für beide Seiten unerwartetem Ausgang und bedankte sich bei dem freundlichen Gastgeber Volker Zweigler von Webmobil24 (www.webmobil24.com). 9 BVFK -AKTUELL Neu im BVfK-Shop! Ab sofort: Die neuen BVfK-Vertragsformulare – der aktuellen Rechtsprechung angepasst – für Ihr rechtssicheres Geschäft! Die überarbeiteten rechtssicheren Vertragsformulare des BVfK sind ab sofort erhältlich. Zum besseren Verständnis der vielen Detailänderungen gibt es nun die aktuelle VertragsBroschüre des BVfK, die detaillierte Erläuterungen zu den wichtigen Punkten und jeweiligen Änderungen liefert. NEU: Verbindliche Bestellung Gebrauchtwagen, Privatkauf Verbindliche Bestellung Gebrauchtwagen, gewerblich Verbindliche Bestellung Gebrauchtwagen, Vermittlung als DVD beim BVfK bestellen und in Ruhe zu Hause nachverfolgen. • BVfK-Jahreskongress 2004 als DVD mit 6 Stunden Spielzeit, Preis: 22,– € / DVD zzgl. MwSt. und Versand • BVfK-TV-Beiträge: Fünf verschiedene TV-Berichte unter Mitwirkung des BVfK, Preis: 14,– € /DVD zzgl. MwSt. und Versand BVfK-Broschüre zur EU-Nettowarenlieferung minimiert steuerliches Risiko Fahrzeugcheckliste je 50-er Durchschreibeblock für 25 Verträge ab 6,16 € zzgl. MwSt. Die BVfK-Broschüre inkl. Checkliste und vollständigem Formularsatz soll sowohl das gesetzlich Geforderte als auch darüber hinaus Rahmenbedingungen kennzeichnen, die Händler benötigen, um die Sorgfaltspflichten eines ordentlichen Kaufmanns aus umsatzsteuerrechtlicher Sicht zu erfüllen. Infobroschüre zu allen Formularänderungen mit vielen Tipps aus der Rechtspraxis, 24 Seiten – Sonderpreis bis 31. Oktober nur 9,90 € /statt 17,90 € Eine Orientierungshilfe, die aufgrund der rechtswidrigen Verwaltungspraxis an vielen Stellen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus geht. Preis ab 24,90 € zzgl. MwSt. Verbindliche Bestellung Neuwagen Fahrzeugankauf BVfK-Veranstaltungen und TV-Berichte auf DVD/CD-ROM Holen Sie sich jetzt wichtige Veranstaltungen des BVfK auf DVD oder CD-ROM nach Hause: Wenn Sie nicht an allen Veranstaltungen des BVfK persönlich teilnehmen konnten, können Sie die Live-Mitschnitte der vergangenen Highlights der BVfKVeranstaltungen und TV-Berichte auch 10 Endlich lieferbar: Praxishandbuch Autokaufrecht A-Z Mit Wirkung der Schuldrechtsreform zum 1. Januar 2002 ist ein in wesentlichen Teilen verändertes Kaufrecht entstanden, das die Vorgaben der Verbraucherschutz orientierten EU-Verbrauchsgüterrichtlinie umsetzte. Erst Ende 2002 Praxishandbuch Autokaufrecht A-Z Leitfaden für den kaufrechtlichen Alltag im Autohaus Joachim Otting / Friedrich Schmidt Bestell-Nr. 125 1. Auflage 2003 Preis 59,– € zzgl. MwSt. gab es die ersten veröffentlichten Gerichtsentscheidungen zur neuen Sachmängelhaftung. Dieser praxisnahe Ratgeber versucht, den KfzHandel vor vielen, immer wieder kehrenden Fehlern im Umgang mit dem neuen Kaufrecht zu bewahren, um möglichen Schaden abzuwenden. Fordern Sie den aktuellen Bestellschein an unter FAX 02 28 /3182 57 (siehe auch Seite 21). BVfK-Mitglieder erhalten Sonderpreise. Viele Formulare als PDF-Datei im Mitgliedsbeitrag enthalten. Neue Computer gestützte Auktionsbörse ECAN gestartet Am 1. September 2004 fiel der Startschuss für die neue japanische Auktionsbörse „Euro Car Auction Network“ (kurz: ECAN) in Marl bei Gladbeck für gewerbliche Fahrzeugaktionen per Mausklick. Rund 100 Händler kamen zur Premiere und konnten um 250 Fahrzeuge mitbieten. Alle 30 Sekunden soll in dem an der A2/A52 gelegenen Neubau zukünftig ein Fahrzeug versteigert werden und zwar mit Hilfe einer speziell entwickelten Auktionsmaske, die den Bietern auf zahlreichen Bildschirmarbeitsplätzen zur Verfügung steht. Die verschiedensten direkt das Fahrzeug betreffenden Informationen als auch z.B. die Anzahl der aktiven Bieter, die Echtzeit-Gebotshöhe (Bruttound Netto-Preisangabe) oder das Erreichen des Minimum-Preises, werden in dieser Maske visualisert. Auf Knopfdruck kann das nächst höhrere Gebot abgegeben werden. Jeder mitbietende Händler muss sich vor der Teilnahme noch mit einer ChipKarte bei ECAN registrieren lassen, dann kann es losgehen. ECAN in Zahlen: Das Gelände der ECAN-Börse bietet Platz für rund 1.000 Fahrzeuge. In der Fahrzeugannahme werden im 30 Minuten-Takt die für die Versteigerung „Big Bang“ zur Eröffnung der ECAN (v.l.n.r.): Motokazu Yoshida, Mitsui; Uta Heinrich, Bürgermeisterin Marl; Kenji Asai, GF von ECAN; Shigeo Nagashima, CEO von JAA bestimmten Fahrzeuge vom ECANTeam bewertet, gewaschen und alle relevanten Daten für die Auktion bereitgestellt. Vor der Auktion können die Fahrzeuge auch noch einmal physisch von den Teilnehmern in Augenschein genommen werden, danach wird nur noch via Computer verhandelt. Die Vision von Geschäftsführer Kenji Asai orientiert sich an den vier Abkürzungsbuchstaben von ECAN: E steht für E-Business und dem Mix zwischen Computer unterstützter und physischer Auktion, C steht für Customer- oder Kundenzufriedenheit, A steht für „Alles über Euro“, der Standort Marl soll nur den Anfang einer deutschland- und europaweit geplanten Expansion sein und N steht für „Neuen Wert schaffen“ über ein innovatives Geschäftsmodell, das den Gebrauchtfahrzeugvertrieb beleben und zur Entwicklung des Händlergeschäfts beitragen soll. ■ Gewerblicher Handelsplatz mit 252 Bildschirmplätzen ■ Verauktioniert werden jeweils mittwochs rund 300 Gebrauchtfahrzeuge ■ Angepeilte Erfolgsquote 2004: 50 bis 60 Prozent ■ Bisher erzielter durchschnittlicher Verkaufs-Preis (brutto): 11.800,– € ■ Ecan-Gebühr bei GW-Kauf: 150,– € ■ Ecan-Gebühr bei GW-Verkauf: 150,– € (Teilnahmegebühr bei Nichtverkauf: 50,– €) ■ Transport-Service: 61 bis 210,– € pro Pkw (je nach Entfernung), 275 bis 968,– € für Ladungen bis 8 Pkw ■ Mitarbeiter: 20 ■ Kontakt: Tel.: 0 23 65-9 24 60, E-Mail: [email protected] ■ Homepage: www.euro-car-auction.com 11 INFO Content Management – die virtuelle Filiale im Internet als grenzüberschreitende Verkaufsplattform VON Überregionale bzw. europaweite Verkaufsaktivitäten stellen hohe Anforderungen an den Außenauftritt eines Außenhändlers: Je größer die Entfernung zwischen Händler und potenziellem Kunden ist, desto mehr Informationen muss der Händler diesem vorab bereitstellen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und ihn zu einer ersten Kontaktaufnahme und einem anschließenden Kaufakt zu bewegen. Hürden der ersten Kontaktaufnahme überwinden Die Präsentation der eigenen Produkte sollte primär über die etablierten Autobörsen erfolgen, da diese durch umfangreiche, medienübergreifende Werbemaßnahmen in weiten Teilen Europas hinreichend bekannt sind und über hohe Besucherzahlen verfügen. Spätestens wenn der Kunde sich für ein Automobil entschieden hat, erwartet er eine über die reine ProduktdarstelAnzeige Gewerbegrundstück mit Ausstellungshalle verkehrsgünstig zur A59 (Köln-Bonn) – direkt an der B8 gelegen zu verkaufen oder zu vermieten • Grundstück ca. 3000 m2 • Ausstellungs- und Verkaufsfläche (komplett verglast) ca. 663 m2 • Lagerraum und 2 Büroräume mit WC • bisherige Nutzung Autohaus Kaufpreis: 550.000,– € Keine Käuferprovision! Mietpreis: 3.750,– € netto Infos unter: Tel. 02 28 - 9 62 85 85 Fax 02 28 - 4 00 94 29 Mobil 0151 - 14 55 55 51 www.hl-gmbh.com 12 DR. KAI KOSTER lung hinausgehende Präsentation seines potenziellen Geschäftspartners: Dessen direkt aus der Autobörse heraus verlinkte Internetpräsenz ist hierzu die ideale Anlaufstelle! Die virtuelle Filiale im Internet Geeignete Inhalte sind die Herausstellung einzelner Fahrzeuge (Specials), virtuelle Rundgänge durch die Verkaufsräume und die Vorstellung des Verkaufsteams. Zusätzliche Serviceleistungen wie Tipps & Tricks rund um Wartung und Betrieb des KFZ oder Finanzierungsangebote runden das Informationsangebot ab und tragen zur Differenzierung bei. Integrierte Feedbackmechanismen (z.B. Kontaktformular, Rückrufservice) und eine interaktive Anfahrtskizze bieten eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Elektronische Newsletter können zusätzlich zur Kundenbindung beitragen, sofern deren Inhalte zielgruppengerecht aufbereitet sind. Ein Impressum mit Angaben zum Autor der Inhalte ist in Deutschland obligatorisch und darf auch in Newslettern nicht fehlen! Wettbewerbsvorteile durch Content Management Handprogrammierte, mit HTMLEditoren bzw. Flash erstellte Seiten haben keinerlei praktische Bedeutung mehr – zu hoch sind die Aufwände für Wartung und Pflege. Einzig moderne Content Management Systeme (CMS) bieten die Möglichkeit, Inhalte ohne Programmierkenntnisse selbst zu aktualisieren und die laufenden Kosten gering zu halten. Durch kostenlos verfügbare Open Source Software, ist Content Management jüngst auch für kleine und mittelständische Unter- nehmen finanzierbar geworden. Prominentestes Beispiel ist das Open Source Content Management System TYPO3, das u.a. von VW eingesetzt wird und sich aufgrund seiner einfachen Bedienung und seines umfangreichen, auch nachträglich erweiterbaren Funktionsumfangs, auch bei zahlreichen kleineren Unternehmen bewährt hat. Kompetente Beratung und Service sichern die Investition Die erfolgreiche Einführung von TYPO3 setzt eine individuelle und kompetente Beratung voraus, die zumindest folgende Bereiche abdecken sollte: ■ Erstellung eines auf die Zielgruppe abgestimmten Inhaltskonzepts ■ Festlegung des erforderlichen Funktionsumfangs ■ Bereitstellung eines geeigneten Servers sowie Domainregistrierung bzw. -umzug ■ Entwicklung eines individuellen, ansprechenden Webdesigns ■ Einpflegen von Inhalten und ggf. deren Übersetzung in andere Sprachen ■ Anwenderschulung und Dokumentation ■ Support-Hotline für Rückfragen während des laufenden Betriebs ■ Optional: Anpassung der Printmedien, Online-Werbung, Marktforschung. Dr. Kai Koster ist Geschäftsführer der Münchner Unternehmensberatung KOSMICON – Koster Media Integration Consulting (http://www.kosmicon.biz). Das Leistungsspektrum umfasst Beratung zu den Themen Internet, Intranet und Marketing. INTERVIEW INFO Werner von Hebel (DIPL.-ING. FH), Mitglied der Geschäftsführung für den Geschäftsbereich Gutachten der DEKRA Automobil GmbH. DEKRA-Prüfsiegel für kleine Kfz-Unternehmen VON Motion: Herr von Hebel, die DEKRA macht sich jetzt auch stark für eine dauerhafte Professionalisierung des GW-Hereinnahmeprozesses. Wie und in welchem Umfang können freie Händler von diesen Leistungen profitieren? W. v. Hebel: DEKRA will mit seinen Leistungen im professionellen GWManagement vor allem auch die kleinen und mittleren Kfz-Unternehmen bedienen. Bei lediglich einer GWHereinnahme pro Woche macht es natürlich keinen Sinn, einen eigenen DEKRA-Mitarbeiter vor Ort zu installieren, wie wir dies für große Handelsbetriebe mit 600 GW-Einheiten und mehr pro Jahr anbieten. Daher stellt DEKRA für diese Betriebe eigene Systeme zur Verfügung, wozu u.a. standardisierte Hereinnahme-Protokolle gehören. Hierzu bietet die DEKRA eine kostenlose Schulung an. Hier lernt der Verkäufer auch die gängigsten Schäden kennen, kann Kosten für Reparaturen kompetenter beurteilen und erhält mehr Sicherheit, wie viel Zeit für Reparaturarbeiten realistisch anzusetzen ist. Am Ende des Hereinnahmeprozesses nimmt ein DEKRA-Mitarbeiter das Protokoll ab und vergibt das DEKRA-Prüfsiegel, das für den Händler und den Kunden einerseits Sicherheit gibt sowie darüber hinaus Probleme abwehren kann, die im Zusammenhang mit der seit 2002 geltenden Beweislastumkehr immer wieder auftreten. Gleichzeitig bietet DEKRA im Rahmen des SIGRID HENNICKE Motion: Mit über 1 Mio. Gutachten jährlich ist DEKRA Marktführer in Europa – damit verfügen Sie über eine beachtliche Datensammlung und Erfahrungswerte, auf die Ihre Gutachter zurückgreifen können. Wie kann der Händler hiervon profitieren? W. v. Hebel: DEKRA wird ab Januar 2005 ein leistungsfähigeres EDVSystem anbieten können, das seinen Partnern aktuelle, auch nach Regionen selektierbare Marktdaten zur Verfügung stellt. Diese Daten geben die realisierten Verkaufspreise und Hereinnahmedaten wieder, die die Höhe der tatsächlich zu erzielenden GWPreise in den verschiedenen Märkten realistisch abbilden. Darüber hinaus wird das neue EDV-System den Informationsaustausch zwischen den einzelnen DEKRA-Mitarbeitern und ihren Partnern erheblich verbessern. das BVfK-Schiedsverfahren aktiv eingebunden. Wie beurteilen Sie die Chancen, mit diesen Konzepten die steigende Flut von Kaufrechtsfällen schnell und kostengünstig im Interesse der Händler, wie auch der Kunden, zu schlichten? W. v. Hebel: Das jüngst auf Anregung von BVfK-Vorstand Ansgar Klein gestartete Projekt „Neutrale Schiedsstelle Dekra“ soll die erste Schlichtungsphase im Zusammenhang mit Reklamationen „neutral“ und kostengünstig beilegen helfen sowie die Reklamationsquote von Kunden dauerhaft senken. Für eine Pauschale von 100,– € ist diese Leistung durch DEKRA ab sofort über den BVfK zu beziehen. Wir sind davon überzeugt, dass die Einbindung einer neutralen und anerkannten Schiedsstelle wie die DEKRA Erfolg haben wird. Dass das Dekra-Siegel auch das BeweislastProblem erfolgreich abwehren kann, hat jüngst ein BGH-Urteil zu einem Getriebeschaden bewiesen. Hier hat das Gericht entschieden, dass ein Mangel im DERKA-Gutachten nicht aufgeführt war und daher nicht nachträglich vom Kunden reklamiert werden durfte. Motion: Die DEKRA nimmt im BVfK-Rechtskonzept eine wichtige Rolle ein. Sie ist nicht nur Hauptlieferant der kaufbegleitenden Gutachten (DEKRASIEGEL), sondern ist auch in Motion: Wo werden Ihrer Meinung nach die meisten Fehler in der Hereinnahme vom Händler gemacht? W. v. Hebel: Die meisten Fehler innerhalb des Hereinnahmeprozesses Hereinnahme-Prozesses für Autohändler spezielle DEKRA-Flyer an, mit denen die Kunden direkt zur benachbarten DEKRA Niederlassung geschickt werden können, um sich dort ein Prüfsiegel für ihren Gebrauchten ausstellen zu lassen, das sie dann direkt ihrem Händler vorlegen können. 13 INFO lassen sich auf drei Hauptursachen zurückführen: 1. Werden Mängel an hereinzunehmenden Fahrzeugen überbewertet, wird man leicht Gefahr laufen, das Gegengeschäft zu verlieren. 2. Oft wird schlichtweg aus Zeitmangel eine ausführliche und kalkulationssichere Hereinnahme-Bewertung nicht erstellt. 3. Wir beobachten immer noch häufig fehlenden technischen Sachverstand bei der Mängelbewertung bei der Fahrzeughereinnahme. Gerade im Bereich „Smart Repair“ schult DEKRA seine Mitarbeiter intensiv, um hier Kosten für den Betrieb transparenter und steuerbarer zu machen. Auch die Überwachung von externen Reparaturdienstleistern und internen Prozessen – hier sei das Stichwort Standzeitenüberwachung genannt – kann durch die Kompetenz der DEKRA Mitarbeiter erheblich verbessert werden. Durch die Professionalisierung des Hereinnahmeprozesses bis zur Vergabe des DEKRASiegels haben wir Einsparpotenziale von durchschnittlich 500,– € pro Fahrzeug ermittelt. Jeder Unternehmer muss hier aber individuell entscheiden, was für ihn sinnvoll ist und wie viel Unterstützung er wo benötigt. Nicht alle 12 Module, die hier DEKRA anbietet, sind für jeden Händler gleich sinnvoll. Motion: Vereinzelt hört man, das DEKRA-SIEGEL sei bei einigen Gutachtern und Prüfern nicht sehr beliebt. Teilen Sie diese Erkenntnis, bzw. wie wollen Sie darauf reagieren? W. v. Hebel: Um die Honorierung der Erstellung des DEKRA-Siegels für unsere Mitarbeiter zu verbessern, haben wir unsere EDV und Hilfsmittel überprüft, so dass ab Januar 2005 vor allem die administrativen Tätigkeiten deutlich einfacher, schneller und damit effizienter für unsere Mitarbeiter abgewickelt werden können. Motion: Wie sehen Sie die Zukunft des Kfz-Gewerbes, welche Rolle wird Ihrer Meinung nach das Gebrauchtwagengeschäft hierbei spielen? W. v. Hebel: Solange das Neuwagenund Servicegeschäft den Handelsbetrieben ausreichende Margen eingebracht hat, wurde das Gebrauchtwagengeschäft sträflichst vernachlässigt. Diese Situation hat sich um 360 Grad Mobilität ohne Emotionen Der Logan kommt im Juni 2005 nach Deutschland. Auto minus Emotionen = Mobilität zum Dumpingpreis! Die Antwort von Renault heisst LOGAN. Jetzt werden die Kunden ins Visier genommen, die optimal von A nach B kommen wollen: Optimal günstig, optimal sicher, optimal umweltbewusst – Fertig! Freie Händler bedienen bereits seit Jahren diesen Minimalismus durch günstige EU-Importe. Für sie bedeuten 7.500,– €, die für den Logan verlangt werden sollen, keine Sensation. So kostete der günstigste Neuwagen, 14 den bei einer Blitzumfrage ein BVfKHändler anbieten (und auch liefern) konnte, keine 5.000,– €. Damit sind neue Signale und Wegmarken gesetzt. Die mehr als 500 BVfK-Mitglieder werden in Kürze mehr beim Thema „Mobilität zum Dumpingpreis“ mitreden und seriöse Angebote für die neue Generation der „MinimalOptimierer“ machen. Interessierte Händler können sich per E-Mail an Torsten Heydrich vom BVfK wenden ([email protected]) gedreht. Das GW-Geschäft kann jetzt der „Profitbringer Nr.1“ sein. Die Händler sollten dies als Chance sehen, über ein professionelles GWManagement mehr Geld an Gebrauchtfahrzeugen zu verdienen, aber auch kostengünstiger für den Kunden anbieten zu können. DEKRA bietet seinen Partnern im Zuge der steigenden Internationalisierung des Geschäfts auch eine eigene Webbasierte Plattform an, die Angebot und Nachfrage der DEKRA-Partner grenzüberschreitend zusammenbringen soll. Ab Januar 2005 wird diese Plattform durch die eingangs beschriebene verbesserte EDV noch leistungsfähiger und bedienungsfreundlicher. Motion: Welches sind Ihre persönlichen Ziele bei der Ausgestaltung Ihrer Aufgabe bei der DEKRA? W. v. Hebel: Es wird zukünftig für eine SV-Organisation nicht mehr ausreichen, „nur“ technische Zusammenhänge zu beurteilen. Wir werden immer mehr zum Systemlieferanten bzw. kompletten Prozessbegleiter für unsere Kunden. Diesen Wandel möchte ich aktiv bei DEKRA mitgestalten und voran treiben. INFO BVfK-Unternehmerumfrage 2004: Sind freie Händler im Westen genauso zufrieden wie im Osten? Im europäischen Fahrzeugmarkt gibt es ständig Änderungen der gesetzlichen Vorschriften. Wir verfügen über zeitnahe Informationen im Umgang mit den EU-Richtlinien und garantieren so eine einwandfreie und rechtlich gesicherte Bearbeitung Kfz-Briefbeantragung Umfrageergebnis 2004 „Probleme im freien Kfz-Handel“ in Deutschland Beschaffung von COC-Papieren Vermittlung von TÜV-Abnahmen Ausnahmegenehmigungen Beratung in Zollangelegenheiten Dokumententechnische Vorbereitung für den Import und Export Nun liegen auch die Ergebnisse der Unternehmerumfrage des BVfK für Westdeutschland in 2004 vor. Abgefragt wurde die Zufriedenheit der Händler mit ihrem Geschäft. Die Erhebung der Daten aus den verschiedenen Regionen Deutschlands zeigt interessante Unterschiede: Das Thema „Steuern“ wurde von den befragten Händlerbetrieben im Westen Deutschlands deutlich problematischer eingestuft als im Osten, auch der Bereich „EU-Export“ erzielte im Westen eine vier mal so hohe Bedeutung wie im Osten. Der Bereich „Küchentischhändler“ wies hingegen im Osten eine höhere Relevanz auf. Die Themen „Gewährleistung“ und „EU-Osterweiterung“wurden in etwa gleichrangig von ost- und westdeutschen Händlern eingestuft. Intrastat – Meldung der Importe und Exporte an das Statistische Bundesamt Zufriedenheit mit dem Geschäft gestiegen 65 % der befragten Händler im deutschen Osten und 64,2 % im Westen stuften die Zufriedenheit mit ihrem Geschäft gleichermaßen als gut bis befriedigend ein, 23 % der Händler im Westen und 27,5 % im Osten bewerteten ihr Geschäft sogar besser als noch im Vorjahr. Durchschnittlich 30 % der befragten Händler im Osten stuften die Themen Rechtsschutz und Autoauktionen als sehr wichtig ein, im Westen waren es knapp 20 %. Das Thema Garantie war für westdeutsche Händler mit 58 % Spitzenreiter in der Gesamtbetrachtung, im Osten waren es immerhin noch knapp 37 %. Vertrauen Sie unserem Know-how und unserer mehr als 15-jährigen Erfahrung. D– 54294 Trier Am alten Flugplatz 5 Tel.: 06 51/9 98 90-0 www.aucotras.de 15 INFO Kundenbindung durch Fahrzeuggarantien Im Falle eines Schadens an einem verkauften Fahrzeug liegt die Beweislast auf Seiten des Händlers. Nach dem neuen Sachmangelhaftungsrecht muss das Autohaus in den ersten sechs Monaten nach Verkauf nachweisen, dass der Gebrauchtwagen zum Zeitpunkt der Übergabe mängelfrei war. Unabhängig von der Frage, ob dies im Einzelfall gelingt, hat es der Händler mit einem verärgerten Käufer zu tun. Horst Ziegler, Leiter des operativen Garantiegeschäfts: „Die Autohäuser, mit denen wir zusammen arbeiten, sind hochzufrieden mit uns.“ Sicherheit bieten Gebrauchtwagen- oder Neuwagen-Anschlussgarantien. Beide greifen nach dem Ablauf der üblichen Herstellergarantie und sichern Autofahrer bzw. Halter bis zu zwei weiteren Jahren gegen finanzielle Schäden ab. Nicht nur der Kunde kann sicher sein, dass er mit seinem Fahrzeug keinen Ärger hat. Kürzere Standzeiten Eine Fahrzeuggarantie ist aber nicht nur ein gutes Verkaufsargument. Ein durchgängig mit einer Garantie ausgestatteter Gebrauchtwagenpark weist kürzere Standzeiten der Fahrzeuge auf und verringert somit die Kapitalbindung des Händlers. Zudem kommt im Schadenfall der Käufer zurück in die eigene Werkstatt, anstatt das Fahrzeug woanders reparieren zu lassen. Dies kommt der eigenen Werkstattauslastung zugute und bietet Chancen zum Verkauf weiterer Serviceleistungen. 16 „Alles aus einer Hand“ Mondial Assistance bietet je nach Bedarf des Autohauses verschiedene Varianten vom Basisprodukt bis zur Vollgarantie (siehe Kasten). Von der Antragsstellung über die Schadenmeldung bis hin zum Erhalt des Reparaturbetrages erfährt der Händler eine umfassende Betreuung. Die Mondial Assistance beschäftigt insbesondere in der Schadenabwicklung ausschließlich Kfz-Meister. Das verhindert Missverständnisse, schafft Vertrauen bei den Partnerwerkstätten und beschleunigt die Bearbeitung der einzelnen Garantiefälle. „Fachleute kommunizieren mit Fachleuten“, betont Horst Ziegler, Leiter des operativen Garantiegeschäfts bei der Mondial, „ein grundlegender Bestandteil unserer Firmenphilosophie“. So wird der Großteil der Schadenmeldungen bereits beim ersten Telefonat mit der Werkstatt entschieden. Damit hat die Werkstatt sofort eine Kostenzusage und ist schnell in der Lage, den Kunden umgehend zu informieren, dass der Schadenfall übernommen wird. Händler profitieren zudem von einem ausführlichen und effizienten Berichtswesen über die tatsächliche Entwicklung des Garantieproduktes. Die Schadenentwicklung, gesplittet nach Händlern, Tarifen oder Zeitabschnitten, kann damit ebenso wie die Schadenkosten oder Prämienverläufe kontinuierlich verfolgt werden. Dieses Konzept des Garantiespezialisten hat sich am Markt bewährt. Kontakt: Mondial Assistance Deutschland GmbH, Horst Ziegler Riedenburger Str. 2, 81677 München Tel. 089-20801-4011 Fax 089-20801-1950 www.mondial.de [email protected] Auf einen Blick Mondial Assistance Fahrzeuggarantien Basisgarantie ■ Absicherung von 14 Baugruppen (inkl. Komfortelektronik) ■ Volle Übernahme der Arbeitskosten ■ Materialkostenstaffel ab 50 TKM Comfortgarantie ■ Vollgarantie ■ Volle Übernahme der Arbeitskosten ■ Materialkostenstaffel ab 50 TKM Mondial Vollgarantie ■ Vollgarantie ■ Volle Übernahme der Arbeitskosten ■ Volle Übernahme der Materialkosten INFO Mehr Rechtssicherheit mit den neuen BVfK – Vertragsformularen Bereits zum zweiten Mal fand seit Anfang 2002 eine grundlegende und umfangreiche Überarbeitung dieser Formulare statt und das Ergebnis liegt nun vor. Fast drei Jahre neuen Schuldrechtes haben ihre Spuren hinterlassen. Es gibt inzwischen eine ganze Reihe hochinteressanter Gerichtsurteile, welche teilweise wider Erwarten nicht nur einseitig zugunsten der Verbraucher gefällt wurden. Es dürfte bekannt sein, dass an dieser Entwicklung der BVfK maßgeblich beteiligt ist. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, ganzheitliche Konzepte zur Begegnung und zum Umgang mit dem neuen Schuldrecht zu entwickeln. Hierzu gehört sowohl die konsequente Meinungsbildung in allen wichtigen Bereichen bis hin zum Verkehrsgerichtstag in Goslar, das Durchfechten von aussichtsreichen und entscheidungswichtigen Rechtsstreiten, wie auch die Entwicklung rechtssicherer und den Erfahrungen und Begebenheiten angepasster Vertragsformulare. 18 Der BVfK möchte den Händlern jedoch nicht nur einfach ein Formular vorlegen, sondern auch genau und Punkt für Punkt erklären, was sich die Entwickler dabei gedacht haben. Hierzu wurde eine Broschüre erstellt, die den Anwendern nun detaillierte Hinweise und Begründungen zu den wichtigen Punkten und jeweiligen Änderungen gibt. Es sei in jedem Fall darauf hingewiesen, dass selbst das beste Vertragsformular ebenso wie der sorgfältigste Händler, keine Garantie für das erfolgreiche Abwehren einer unberechtigten Forderung eines Kunden bietet. Dem stehen vielfach die Gerichte – allen zuvor die Amtsgerichte entgegen, die – wir wissen es – oft emotional und verbraucherfreundlich urteilen. Dann kann man nur hoffen, dass die Streit- wertgrenze von 600,– € überschritten wurde, und man in der nächsthöheren Instanz die Chance auf objektive Beurteilung hat. Die BVfK - Rechtsabteilung bearbeitet mit Unterstützung der bundesweit niedergelassenen 25 Netzwerkanwälte im Jahr über 400 Rechtsfälle und das mit steigender Tendenz. Die hier gewonnenen Erfahrungen wurden im Vertragswerk ebenso umgesetzt, wie die Anregungen der großen Automobilclubs als Verbrauchervertreter und besonders der kontinuierliche und wertvolle Rat der hochgeschätzten juristischen Kompetenzen Dr. Kurt Reinking und Ass. jur. Joachim Otting. Die Erläuterungen in der Broschüre sind leicht nachvollziehbar, machen die Verträge verständlich und tragen dazu bei, dass Kfz-Geschäfte in noch besserem Maße vor unberechtigter Inanspruchnahme aus Sachmängelhaftung geschützt werden. Interesse an den BVfKVertragsformularen? Fordern Sie mit dem Antwortschein auf Seite 21 den Bestellschein an! Reich werden, ohne einen Finger zu krümmen! Diesem Ziel näher kommen ab November 2004 die Nutzer von „aagent22“, der Händlersoftware, bei der BVfK-Mitglieder zumindest keine Finger mehr unnötig krümmen. „Das beste Programm für freie Händler“ ist die Vorgabe an Michael Deuse und sein Team aus Koblenz, die nun diese anspruchsvolle Aufgabe gelöst haben: Fahrzeugverwaltung, Formulardruck, Datentransfer zu allen Börsen – das können viele. Der aagent22 kann das nicht nur besser, sondern bietet weitere unzählige Funktionen, die dem Händler im Alltag vielerorts helfen, Stress und unnötige Mühsal zu verhindern. Wer sich weiter professionalisieren und dem Wettbewerb wieder eine Nasenlänge voraus sein will, kann auf S. 21 kostenlose Informationen über den optimalen Helfer zur Vermehrung der Erträge und Reduzierung von Stress und Arbeit anfordern. INTERVIEW Werner Friesen PA N O R A M A Motion: Herr Friesen, Ihr Unternehmen blickt auf eine 40-jährige außergewöhnliche Erfolgsstory zurück, wann kamen Sie erstmals auf die Idee, mit Autos zu handeln? W. Friesen: In 2005 bin ich als Unternehmer ganze 45 Jahre im Geschäft. Damals begann ich mit Versicherungsbüros in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Zur Ergänzung wurde Anfang der 60-er Jahre eine zusätzliche Gesellschaft gegründet: Reisebüro und Autovermietung, damals die größte Autovermietung mit Sitz im Saarland mit über 50 Vermietstationen. 1973 kam die Ölkrise, SonntagsFahrverbot usw. Die Autos wurden abgeschafft, weil es nicht voraussehbar war, wie es weitergehen würde. Die Ölkrise ging vorbei und es mussten wieder Neuwagen angeschafft werden. Großabnehmer-Verträge bestanden mit fast allen Herstellern. Ich erinnerte mich an die römischen Verträge aus 1957/58, wonach Bürger der damals 7 EG- Staaten auch Autos überall kaufen konnten, wo der Preis am günstigsten war. Damals kaufte ich nur für den Eigenbedarf, aber schon bald erweiterte ich den Handel für andere Kunden. Motion: Auto Friesen hat sich zu einem der größten freien Händlerbetriebe in Deutschland entwickelt – gibt es ein Geheimnis Ihres Erfolgs? W. Friesen: Wie oft im Leben, ist es nur eine Frage des „Rangehens”. Ich habe konsequent den Handel mit den aus dem benachbarten Ausland eingeführten Neuwagen betrieben. Es dauerte nur 10 Monate und wir hatten die ersten 2.000 Fahrzeuge verkauft. Erfolgsstory – 45 Jahre im Geschäft Die Verkaufszahlen steigerten sich dann in den Folgejahren kontinuierlich bis 1999 auf 5.000, um sich dann wieder durchschnittlich auf ca. 4.000 Neuwagen pro Jahr einzupendeln. Dabei waren die größten Herausforderungen unternehmerische Kreativität und die Kraft, immer eigene Wege zu gehen. Motion: Haben sich die Bedingungen für den freien Kfz-Handel in den letzten Jahren maßgeblich verändert? Wie sehen Sie die Zukunft? W. Friesen: Die Bedingungen für den freien Autohandel haben sich in den letzten 34 Jahren kaum verändert. Künftig wird es auch kaum Veränderungen geben, denn die Autohersteller brauchen den Markt auch in den ärmeren Ländern. Man wird seitens der Autohersteller immer bemüht sein, einen bestimmten Marktanteil zu bekommen, und das ist nur erreichbar über den Netto-Preis. Es ist doch so, dass wir hier in Deutschland relativ reich sind und dementsprechend hoch sind auch die Autopreise. Jeder Bürger, der hier bei uns in Deutschland beim Vertragshändler ein Auto kauft, subventioniert damit den günstigen Preis in den ärmeren EU-Ländern. Motion: Wie sehen Sie die Probleme vieler freier Kfz-Händler, die im Zusammenhang mit der Umsatzsteuerproblematik und Gewährleistungsfragen bestehen? Wo besteht Ihrer Meinung nach der größte Handlungsbedarf? W. Friesen: Es sind meist hausgemachte Probleme der freien KfzHändler, wenn diese im Zusammen- hang mit Umsatzsteuerproblematik und Gewährleistungsfragen ins Stolpern geraten. Ich meine, das hätte nicht passieren brauchen, wenn man sich frühzeitig durch die Medien und insbesondere aus Fachzeitungen und Büchern schlau gemacht hätte. Die Mitgliedschaft in den verschiedenen Verbänden ist deshalb aus meiner Sicht zwingend notwendig. Dort gibt es gute Juristen, die den Mitgliedern zur Verfügung stehen. Motion: Eine letzte Frage: Welchen Rat würden Sie heute den jüngeren Kfz-Händlern geben? W. Friesen: Mein Rat an die jüngeren Kollegen: Sucht die Zusammenarbeit mit erfahrenen und vor allem auch erfolgreichen EU-Händler-Kollegen, sucht die Mitgliedschaft in den entsprechenden Verbänden. Sowohl die Industrie- und Handelskammern als auch die Kfz-Innungen und auch die regionalen Anwaltskanzleien werden weniger hilfreich sein als „aus der Praxis, für die Praxis!”. Firmenprofil Autohaus AUTO FRIESEN International AG Hauptstraße 111-113 66415 Homburg (Saar)-Einöd www.autofriesen.de Standort (Anzahl): 3 Fabrikate (Anzahl): 20 Mitarbeiter: 60 Fläche in qm gesamt: 30.000 Gesamtumsatz in Euro: 50 Mio. Umsatzrendite: 1,2 % Verkauf pro Jahr: – Neuwageneinheiten: 3.000 – Gebrauchtwageneinheiten: 600 19 PA N O R A M A INTERVIEW CC-Bank ab 1. Oktober 2004 mit neuem Firmenlogo Marion Johl, Bereichsleiterin Vertrieb Importeure, Motorräder und Leisure der CC-Bank Motion: Frau Johl, nachdem die CC-Bank erst vor 2 Jahren mit der AKB-Bank zum größten herstellerunabhängigen Finanzierungsinstitut Deutschlands fusionierte, bekommt die CCBank nun ein neues Firmenlogo, das die Grupo Santander, zu der die CC-Bank gehört, nun optisch in den Vordergrund stellt. Warum hat man sich für ein neues Logo entschieden? Marion Johl: "Innerhalb unserer Kampagne zur Einführung des neuen Logos versprechen wir unseren Händler-Partnern "Schöne Aussichten". Diese schönen Aussichten be- Daten der CC-Bank: • Stück Absatzfinanzierung 2003: 414.000 Fahrzeuge • Umsatz Absatzfinanzierung 2003: 3,83 Mrd. € • Stück Händlereinkaufsfinanzierung 2003: 250.000 Fahrzeuge • Umsatz Händlereinkaufsfinanzierung 2003: 2,63 Mrd. € • Händleranzahl im Kfz-Bereich: zurzeit ca. 27.000 Partner-Händler • Gesamtumsatzvolumen 2003: Forderungen an Kunden gesamt: 9,81 Mrd. € 20 ziehen sich einerseits auf unser neues Erscheinungsbild mit der Farbe Rot, dem Firmenlogo und dem modernen Design, welches zudem die Verbundenheit zu unserem langjährigen Aktionär – der Grupo Santander – deutlich macht. Andererseits beziehen wir uns mit den Worten Schöne Aussichten auch auf die partnerschaftliche und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Kfz-Handel und der CC-Bank. Denn die CC-Bank verändert zwar ihr Aussehen, die Leistungen und der Service der CC-Bank bleiben aber so händlerorientiert und innovativ, wie man es von uns kennt." Motion: Die Kampagne verspricht Ihren Händler-Partnern „Schöne Aussichten“ – was Mut macht, dennoch sind immer mehr Kfz-Händler in Deutschland – vor allem im vertragsgebundenen Handel – zunehmend mit zurückgehenden Erträgen und Insolvenzen konfrontiert. Die neuen Richtlinien von Basel II erschweren vor allem den kleinen und mittleren Unternehmen in der Kfz-Branche das Leben zusäztlich. Welche Unterstützung können Sie Ihren Händler-Partnern in diesen doch oft schwierigen Zeiten anbieten? Marion Johl: Das Thema Liquidität und Liquiditätsbeschaffung ist für den Kfz-Handel ein besonders wichtiges Thema. Weil wir so stark auf die Anfordernisse des Marktes eingehen, erfahren wir bei den Produkten, die den Handel in diesem Bereich unterstützen, einen sehr großen Zuspruch. DasbeginntbeiunserenEinkaufsfinanzierungsprodukten P@artnerPlus® und DealerFinance und reicht bis zu unseren innovativen Programmen PartnerGold und CC-Vorführwagenleasing. Bei diesen beiden Programmen steht die Liquiditätsbeschaffung im Vordergrund. Der entscheidende Vorteil beim CC-Vorführwagenleasing liegt zum Beispiel darin, dass der Händler Vorführwagen halten kann, ohne sein Anlagevermögen oder sein Eigenkapital zu belasten. Durch das CC-Vorführwagenleasing verbessert sich die Eigenkapitalquote und die Gesamtkapitalrentabilität der Bilanz. Das CC-Vorführwagenleasing wurde bereits über 3 000 mal von Händlern in Anspruch genommen. Motion: Die Grupo Santander ist die größte Bank Spaniens und zählt europaweit zu den wichtigsten 10 Geldinstituten. Wie beurteilen Sie das Thema Internationalisierung für die CC-Bank? Marion Johl: Wir sind mit der CCBank bereits erfolgreich in einigen anderen europäischen Ländern aktiv, wie z. B. Polen, Tschechien und Ungarn. Wir werden auch in Zukunft unsere europäischen Aktivitäten ausbauen, um entsprechende Synergieeffekte nutzen zu können. BVfK FORDERN SIE UNS! Haben Sie Fragen? Können wir Sie näher informieren? Möchten Sie Mitglied werden? Dann schnell diesen Bogen ausfüllen und aufs Fax legen. Faxen an: 02 28 31 82 54 Ja, ich interessiere mich für folgende Themen, bitte schicken Sie mir unverbindlich den Bestellschein für: ❨ ❩ Aktuelle Vertragsformulare und InfoBroschüre zu Formularänderungen 2004 ❨ ❩ ❨ ❩ ❨ ❩ Broschüre EU-Nettowarenlieferung Fachbuch „Praxis Autokaufrecht A-Z“ BVfK-Veranstaltungen und TV-Berichte auf DVD/CD-ROM ✃ Schnell sein, in schnellen Zeiten: Ja, bitte informieren Sie mich unverbindlich über: ❨ ❨ ❨ ❨ ❨ ❨ ❨ ❨ ❩ ❩ ❩ ❩ ❩ ❩ ❩ ❩ Mitgliedschaft für weniger als 1,– € pro Tag Garantiekonzept EDV-Fahrzeugverwaltung „aagent22“ Rechtsschutz Seminare Autohaus 3070 gekündigter Markenhändler – Chancen und Rechte persönliches Beratungsgespräch Wer bis zum 30.10.2004 Mitglied wird, erhält zur Begrüßung ein kostenloses Starterkit der rechtssicheren BVfK-Formulare: Ankauf, Verkauf-privat, Verkauf-gewerblich, BVfK-Check, Vermittlung (je ein 50-er Durchschreibeblock) Firma Ansprechpartner Straße, Haus-Nr. Telefon PLZ, Ort E-Mail Fax Datum, Unterschrift 21 Wein – die pure Lust am LIFESTYLE „Wein ist von den Getränken das nützlichste, von den Arzneien die süßeste und von den Speisen die angenehmste.“ (Plutarch, 46 bis 125 n. Chr.) Deutscher Riesling von der Mosel: Die Königslay-Terrassen DEUTSCHE WEINE hoch im Kurs – Ries VON Wer hätte dem deutschen Weißwein vor ein paar Jahren eine ernsthafte Chance gegeben? Vergebens, so schien es, lasen ernsthafte Weinkritiker aller Herren Länder trockenen Weißweinen aus der Pfalz, dem Rheingau oder der Mosel die Leviten. Klar, teure Beeren- und Trockenbeerenauslesen und die berühmten Eisweine sind weltweit gesucht und gehen auch in Krisenzeiten in Kleinflaschen für dreistellige Summen über den Tisch. Aber – ein trockener Spitzenwein aus Deutschland? Den musste man mit der Lupe suchen. Aber so langsam wendet sich das Blatt: Das Ausland lobt plötzlich unsere Weine. Seitdem namhafte amerikanische Kritiker wie Robert Parker und Fachzeitschriften wie Wine Spectator Anfang des Jahres trockene Spitzenrieslinge entdeckt haben, steigt auch bei uns die Nachfrage. Einige der besten Beispiele für gelungenen trockenen Riesling der letzten Jahre von ausgesuchten deutschen Anbaugebieten haben wir für Sie zusammengestellt: 22 ANDREAS BACH Pfalz Eines der sonnenverwöhntesten Anbaugebiete Deutschlands – quasi gegenüber dem Elsass. Hier finden sich mit die ausdrucksvollsten und im positiven Sinne süffigsten Rieslinge. Wie diejenigen von Georg Mosbacher aus Forst. Ein renommiertes Weingut, das in den letzten Jahren mit tollen Tropfen enorm von sich reden gemacht hat. Besonders empfehlenswert: Die trockenen, gehaltvoll-dichten Spätlesen aus den Lagen Forster Stift, Forster Pechstein und Deidesheimer Leinhöhle. Weitere Top-Erzeuger aus der Pfalz: Bürklin-Wolf, Müller Catoir, Christmann. Nahe Ein kleines, aber feines Anbaugebiet, das gerade im „schwierigen“ Jahr 2003 mit guten Ergebnissen glänzte. Testen Sie insbesondere die trockenen Kabinette und Spätlesen des Erzeugers Emrich-Schönleber aus Monzingen. Seine Weine aus den Lagen Frühlingsplätzchen und Halenberg sind Musterbeispiele für ver- spielte Finesse und Eleganz einerseits, aber auch für Mineralität und Reichtum an Geschmack. Weitere Top-Erzeuger von der Nahe: Dr. Crusius (trockene Weine sehr gut in 2003), Dönnhoff (herausragende, tiefgründige Weine mit unglaublichem Profil, siehe www.weinpalais.de), Schlossgut Diel. Mosel Hier gibt es mittlerweile nicht nur Erzeuger, die mit rest- und edelsüßen Erzeugnissen glänzen. Auch der trockene Mosel-Riesling hat es heutzutage in sich. Mit die bekömmlichsten und günstigsten trockenen Rieslinge gibt es bei Alfred Kallfelz an der Terrassenmosel bei Merl. Seine trockenen Spätlesen aus den Lagen Merler Adler, Stephansberg und vor allem Königslay Terrassen sind ein Gedicht. Weitere Top-Erzeuger von der Mosel: Heymann-Löwenstein, Dr. Loosen, Fritz Haag, Karlsmühle, Reichsgraf v. Kesselstadt, Selbach-Oster, Frantzen, Molitor. Leben der Lage Hochheimer Hölle – ob Kabinett, Spätlese oder Auslese oder die berühmte Auslese Goldkapsel – haben es mir angetan. Nahezu perfekte Weine – geradlinig, fest, unglaublich vielschichtig, oft brillant. linge im Trend Weitere Top-Erzeuger aus dem Rheingau: Georg Breuer, Robert Weil, August Kesseler, Josef Leitz. Rheinhessen Saar An der Saar hat sich die letzten Jahre über viel getan. Besonders die beiden Güter Weinhof Herrenberg aus Schoden und das wieder belebte Traditionsweingut Van Volxem sorgten mit harter Arbeit im Weinberg, absoluter Hingabe, bedingungslosem Qualitätsstreben und unbedingtem Perfektionismus für neuen Schwung. Weitere Spitzenerzeuger von der Saar: Van Volxem, Schloß Saarstein, Egon Müller, Geltz-Zilliken Rheingau Ach, wie ist es am Rhein so schön... Doch das Rheingau tat sich in den letzten Jahren manchmal schwer gegen die anderen Anbaugebiete, ist aber jetzt wieder im kommen. Erzeuger wie Breuer oder Künstler haben seit 2001 ungemein eindrucksvolle trockene Rieslinge erzeugt. Vor allem die Gunter Künstlers Rieslinge aus Früher von Kennern als Supergau des deutschen Weinbaus verschmäht, gibt es neben gesichts- und geschmacklosen Massenprodukten jetzt eine handvoll ambitionierter Spitzenerzeuegr aus dem Rheinhessischen. Allen voran die Weingüter Keller und Wittmann. Weitere Erzeuger aus Rheinhessen: Dirk Würtz, Wagner-Stempel (auch sehr gute Weißburgunder), Heyl zu Herrnshei. Andreas Bach ist Journalist, Weinliebhaber und Eigentümer der TVProduktionsfirma puck.film. Das Unternehmen hat sich neben dem Thema Auto & Verkehr auf die Bereiche Gesundheit, Wellness, Reise und Genießen spezialisiert. puck.film unterhält auf seiner Homepage www.film.puck.de eine spezielle Sektion zum Thema Wein mit regelmäßig neu veröffentlichten Texten rund ums Thema Wein. [email protected] Beliebtes Händlerforum Der BVfK ist Partner von www.haendler-treff.de , die kostenlose Kommunikationsplattform für den Kfz-Handel. 23 RECHT & STEUERN Harald Kunze, Rechtsanwalt beim BVfK. Spezialgebiete: Autokaufrecht, Wettbewerbsrecht, Vertragsrecht und Verkehrsrecht Neue Urteile & BVfK Rechtstipps BGH: Sensationelles und umstrittenes Urteil zur Beweislast – Kunden müssen Mängel nachweisen! Das oberste deutsche Gericht bestätigte nun die Auffassung des BVfK, wonach der Kunde zunächst darlegen und beweisen muss, ob überhaupt ein Mangel vorliegt. Ebenso muss der Käufer beweisen, dass er den Mangel nicht verursacht hat. Das hat zu kontroverser Diskussion geführt, die im Rahmen einer Podiumsdiskussion von Spitzenvertretern des Autokaufrechts am 16. September auf der Automechanika ausgetragen wurde. (s.a. Bericht auf Seite 8/9), BGH vom 02.06.2004 (VIII ZR 329/03). OLG-Stuttgart: Gewährleistungsausschluss bei Vermittlung möglich! Diese, im Händlersinne positive Entscheidung liegt zur Überprüfung jetzt dem Bundesgerichtshof vor. Der BVfK sieht derzeit keine abweichende rechtliche Interpretation für schlüssig, wenn der Händler mit Sorgfalt und Transparenz tatsächlich vermittelt und nicht ein Eigengeschäft zwecks Umgehung der Sachmängelhaftung kaschiert. (s.a. Bericht auf Seite 8/9), OLG Stuttgart, Urt. v. 19.5.2004 - 3 U 12/04 (nicht rechtskräftig, beim BGH VIII ZR 175/04 anhängig). 24 Wegelagerer auf den Autobahnen? Einen Golf für 100,– € hatte Jurek T. (Name v. Red. geändert) stolz auf den Anhänger hinter seinem VW-Bus geladen und rollte frohgelaunt Richtung polnische Heimat. Dort freute sich schon der Verwandte auf das neue Gefährt. Die anstehende Zahl von Reparaturen störten den Kfz-Mechaniker nicht. Autohändler K. aus Essen hatte dem Verkauf zuvor nur unwillig zugestimmt. Er hatte vom BVfK erfahren, dass Gewährleistungsrechte auch vor Grenzen nicht halt machen und scheute angesichts des Kaufpreises und des Alters des Fahrzeuges das wirtschaftlicheRisiko. So kam schließlich ein gewerblicher Kaufvertrag zustande, der dem Polen ein kostspieliges Erwachen bescherte. Nach einigen Kilometern winkte die rote Kelle der Autobahnpolizei. Die fragte genau nach diesem Kaufvertrag und schloss daraus, dass Jurek T. nun auch ein gewerblicher Transporteur sei. Dies wiederum führe bei einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen u.a. zur Pflicht, einen Fahrtenschreiber zu führen. Jurek fiel aus allen Wolken, als er dann auch noch erfuhr, dass ihn das Versäumnis 1.500,– € kosten werde. Es folgten Lamento, Diskussion und anschließendes Feilschen. Und als man den Polen zum Schnäppchenpreis von 250,– € ziehen ließ, fühlte er sich schon fast wie zu Hause. Die BVfK-Juristen beurteilen die Rechtslage auslegungsfähig und haben beim Innenminister um Klärung ersucht. Bis dahin sollten andere Geschäftsformen gewählt werden, denn hierauf stützt sich im Falle eines gewerblichen Kaufvertrages die Vorgehensweise der Polizei. Schlechte Chancen auf Rechtserlangung im EU-Ausland! Wer glaubt, der gemeinsame Binnenmarkt erleichtert ähnlich wie den Warenhandel auch die Durchsetzung rechtlicher Ansprüche, der irrt gewaltig. Diese Erfahrung machen immer wieder deutsche Händler. In konkreten Fällen hatten diese in Italien und in den Niederlanden Fahrzeuge bestellt und trotz Zusage nicht geliefert bekommen, Anzahlungen wurden einbehalten, Extras fehlten. Bei solchen Vertragsstreitigkeiten stehen die Chancen, sein Recht zu bekommen, eher schlecht. Der BVfK zählt zu seinem Beraternetzwerk zwar inzwischen Anwälte, die in Spanien, Italien und den Niederlanden Ansprüche verfolgen können, doch sind vor den Erfolg wesentlich höhere Hürden gesetzt als in vergleichbaren Fällen in Deutschland. Daher empfehlen die BVfK-Juristen strenge Sorgfalt bei diesen Geschäften und raten selbst bei lang bestehender Verbindung vor leichtfertigem Vertrauen ab. Abmahnungen im Internet Wenn Ihnen eine Abmahnung ins Haus flattert, ist zuerst zu prüfen, ob der Grund wirklich besteht. Selbst wenn das der Fall ist, kann das Begehren, welches in der Regel mit einer saftigen Gebührenrechnung verbunden ist, abgewehrt werden, wenn es an der Befugnis zur Abmahnung mangelt. Der Abmahnende, der in der Regel einen Rechtsanwalt beauftragt, muss nämlich vom wettbewerbsrechtlich kritischen Verhalten des Angegriffenen betroffen sein. Dies gilt z. B. für einen Kollegen, dessen eigenes Angebot durch die oben beschriebene Offerte Was ist, wenn Verbände oder Vereine Initiator der Abmahnung sind? Dann ist ebenfalls genauer hinzuschauen. Eine Reihe der Vereine haben einen satzungsgemäßen Auftrag und gehen damit verantwortungsvoll um. Einige wurden lediglich gegründet, um Kasse zu machen. Der BVfK kennt solche Vereine und legt ihnen ggf. das Handwerk. Insgesamt ist zur Vorsicht und Umsicht zu raten. Das Wettbewerbsrecht passt in vielen Fällen nicht mehr in die heutige Zeit. Viele der zu Recht unverstandenen Paragrafen sind tatsächlich Gesetz und sind zu befolgen. Im anderen Falle drohen Prozesse, die schnell einige tausend Euro kosten können. Internetofferten www. unattraktiver erscheint. Der BVfK rät in solchen Fällen zu einem freundlichen Hinweis. Die juristische Keule sollte erst bei den harten Jungs geschwungen werden. Wer sich jedoch wundert, warum sich der Kollege aus einem 500 km entfernten Dorf an den unvollständigen Angaben auf der Website stört und sofort den kostenverursachenden Rechtsanwalt beauftragt, sollte auch dort mal näher hinschauen. Es reicht nicht nur, wenn der Abmahner ein Gewerbe angemeldet hat. Er muss auch tatsächlich in der Branche aktiv sein. Bei Fahrzeugangeboten im Internet keine verwirrenden Angaben machen! In der für Km- oder Preis-Angabe vorgesehenen Zeile geben Anbieter gerne lediglich eine 3-stellige Zahl an (z. B. 130 für 130.000 km), oder beim Preis stehen Leasingrate bzw. Einzelpreis für z. B. Motorhaube oder Getriebe. Sie erreichen damit eine bessere Platzierung im Suchergebnis. Dies steht nicht nur dem Fairnessgebot entgegen, sondern verstößt auch gegen § 1,3 UWG (irreführende Angaben). Solche Inserenten riskieren daher eine kostenpflichtige Abmahnung sowie Einforderung einer strafbewehrten Unterlassungsverpflichtungserklärung. Landkarten, Photos Haben Sie auch eine Wegbeschreibung auf Ihrer Homepage? Dann prüfen Sie schnell, ob Sie oder Ihr Webmaster auch Inhaber der Rechte an dieser Landkarte sind. Ein großer deutscher Verlag durchforste nämlich regelmäßig das WorldWideWeb. Es wird nach Dateiendungen, wie .jpg odet .tif gesucht. Das geht automatisch. Und jedes Mal, wenn es Bingo macht, klingeln die Kassen beim Verlag und seinem Anwalt. Ob das Herr Falk, der das gleichnamige Unternehmen nicht mehr führen kann, gewollt hat, ist fraglich. Unternehmensangaben im Internet Für Unternehmer und Freiberufler gelten seit Anfang 2002 strengere Regeln für die Platzierung von Websites. Das neue Gesetz über rechtliche Rahmenbedingungen für den elektronischen Geschäftsverkehr (EGG), sowie das Teledienstgesetz (TDG) verpflichtet alle Betreiber von Websites zur Veröffentlichung eines Impressums. Verstöße gegen diese Regelung werden mit Geldbußen bis zu 50.000,– € geahndet – ein gefundenes Fressen für Abmahnvereine. Hier das Wichtigste auf einen Blick: 1. Adresse: Unternehmen müssen im Impressum ihrer Website angeben: ihren Firmennamen, die (Niederlassungs-)Anschrift sowie bei juristischen Personen einen gesetzlichen Vertreter (Geschäftsführer oder Vorstand) 2. Kontakt: Ab sofort ist es zudem Pflicht, eine „Möglichkeit zur schnellen elektronischen Kontaktaufnahme“ zu schaffen. Das bedeutet, Telefonnummer und E-Mail-Adresse dürfen nicht fehlen. 3. Handelsregister: Unternehmen, die im Handelsregister eingetragen sind, müssen zusätzlich ihre Handelsregisternummer und das zuständige Amtsgericht nennen. 4. Umsatzsteuer-ID-Nummer: Unternehmen, die nach § 27a UstG eine Umsatzsteuer-ID-Nummer zugeteilt bekommen haben, müssen diese bei ihrem Web-Auftritt angeben. Alle Rechtstipps des BVfK sind unverbindlich und ohne Gewähr. 25 BVfK K OMPETENZBÜNDELUNG U MFASSENDE B ERATUNG S CHNELLE E RSTEINSCHÄTZUNG Das BVfK-Beraternetzwerk Von der richtungsweisenden Ersteinschätzung bis zum erfolgreichen Ausfechten von Gerichtsverfahren Zentrale Anlaufstelle ■ BVfK-Rechtsabteilung Bundeskanzlerplatz/Reuterstr. 241 D-53113 Bonn Fon 0228-318255 Fax 0228-318254 [email protected] www.bvfk.de nach PLZ geordnet ■ Theisen + Hagen Rechtsanwälte Hans Theisen Arndtstrasse 15 D-01099 Dresden Fon 0351 80 80 10 Fax 0351 80 80 128 [email protected] www.theisen-ra.com ■ Rechtsanwälte Zimmer & Kempkens Bautzner Straße 45/47 D-01099 Dresden Fon 0351-8011960 Fax 0351-8011970 [email protected] ■ Anwaltskanzlei Hammermann & Ehlers Cottbuser Straße 39 D-03205 Calau Fon 03541-87170 Fax 03541-871720 [email protected] ■ Rechtsanwalt Gartner Alter Amtshof 2-4 D-04109 Leipzig Fon 0341-983770 Fax 0341-9837777 [email protected] ■ Rechtsanwälte Karpe & Kollegen Am Kalkwerk 1 D-06647 Bad Bibra Fon 0344-6570995 Fax 0344-6570993 [email protected] ■ Rechtsanwälte Gülpen & Garay Kurfürstendamm 56 D-10707 Berlin Hebbelstraße 37 D-14469 Potsdam Fon 0331-900071 Fax 0331-900072 [email protected] www.guelpen-garay.de ■ Anwaltskanzlei Kelling & Kerls Rosa-Luxemburg-Straße 25/26 D-18055 Rostock Fon 0381-2019073 Fax 0381-2019075 [email protected] 26 ■ Anwaltskanzlei Grüning & Trolldenier Beethovenstraße 2 D-19053 Schwerin Fon 0385-745280 Fax 0385-7452828 [email protected] ■ Rechtsanwalt Peter Henselmann Süderstr.165 D-20537 Hamburg Fon 040-25198433 Fax 04025198434 ■ Rechtsanwaltskanzlei Ravensberger Strasse Rechtsanwalt Andy Bender Ravensberger Straße 30 D-33602 Bielefeld Fon 0521-522060 Fax 0521-5220622 [email protected] www.bender-rabe.de ■ Kanzlei Dr. Schulte, Prof. Schönrath & Schmidt Rechtsanwalt Hans-Joachim Ahnert Kaiser-Wilhelm-Ring 17 D-40545 Düsseldorf Fon 0211-4931001 Fax 0211-4911445 [email protected] www.lawplus.de ■ Rechtsanwalt Dieter Kottirre Heerstraße 34 D-41542 Dormagen Fon 02133-929770 Fax 02133-929771 [email protected] ■ Rechtsanwälte Theile & Theile Alfredstraße 51 D-45130 Essen Fon 0201-720930 Fax 0201-7209320 [email protected] ■ Rechtsanwalt Harald Kunze Reuterstraße 241 D-53113 Bonn Fon 0228-318253 Fax 0228-318257 [email protected] ■ Rechtsanwalt Schulz Hangweg 31 D-53757 Sankt-Augustin Fon 02241-331268 Fax 02241-331268 ■ Rechtsanwalt Markus Kohl Ludwigstraße 10 D-63920 Großheubach Fon 09371-959030 Fax 09371-959031 [email protected] www.rechtsanwalt-kohl.de ■ Rechtsanwälte Ames & Schramm Poststraße 3 D-66557 Illingen Fon 06825-2250 Fax 06825-42041 [email protected] ■ Kanzlei Dengler & Dengler Karmeliterstraße 10 D-67346 Speyer Fon 06232-600311 Fax 06232-600399 [email protected] www.dengler-dengler.de ■ Rechtsanwaltskanzlei Schnabel & Kollegen Brunnenstraße 19 D-70372 Stuttgart Fon 0711-5590421 Fax 0711-5590507 [email protected] www.schnabel-und-heinz.de ■ Anwaltskanzlei Erz & Kollegen Unterländer Straße 41 D-70435 Stuttgart Fon 0711-9879000 Fax 0711-98790020 [email protected] ■ Kuntz. Schröder. Schultz Rechtsanwälte Amalienstraße 42a D-76133 Karlsruhe Fon 0721-913110 Fax 0721-9131191 [email protected] ■ Rechtsanwältin Nehl Schäfflerstraße 3 D-80333 München Fon 089-18929180 Fax 089- 18929189 [email protected] ■ Anwaltskanzlei Dittenheber & Werner Pettenkoferstraße 44 D-80336 München Fon 089-54344830 Fax 089-54344833 [email protected] ■ Bietmann Rechtsanwälte Gartenstraße 34 D-99867 Gotha Fon 03621-404400 Fax 03621-404401 [email protected] Serienausstattung 23 Sprachen: Ihre Fahrzeuglisten werden automatisch in 23 Sprachen übersetzt. Datenübertragung: Export Ihrer Fahrzeugdaten in weitere Fahrzeugbörsen und zu eBay Motors per „Mausklick“ Rechnungsverwaltung: Hauseigene komfortable Fahrzeug-und Rechnungsverwaltung. Und vieles mehr! Urteil der Gebrauchtwagenhändler über genutzte Onlinebörsen Gesamteindruck der Qualität der Inserate Top-Box (1/2) 82% mobile.de Ø 2,0 autoscout24.de 57% Ø 2,4 webmobil24.de 56% Ø 2,4 32% autoboerse.de 0% 20% Ø 2,9 40% 60% 80% 100% Frage: Denken Sie zusammenfassend bitte noch einmal an... Wenn Sie ein Gesamturteil über die Qualität der eingestellten Inserate abgeben müssten, welche Note auf einer Skala von 1 = sehr gut bis 6 = schlecht würden Sie vergeben? Quelle: Im Oktober 2003 durchgeführte Studie der GfK Autombil-Marktforschung zur Qualität von Inseraten in Gebrauchtwagen Online-Börsen ...für nur 49,- EURO* * monatliche Nutzungsgebühr zzgl. der gesetzlichen MwSt.