Thema Wasser - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

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Thema Wasser - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Thema Wasser
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht
Lernangebot zur Förderung sprachlicher und
fachlicher Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern
Erarbeitet von Prof. Dr. Gabriele Pommerin-Götze,
Dr. Steffi Schieder-Niewierra und Monika Jütte
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Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Inhalt
3
Inhalt
1. Überblick über das Lernangebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2. Allgemeine Betrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Didaktisch-methodische Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 4. Module . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Modul A: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Wie viel Wasser (ver-)braucht der Mensch? – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Inhalte und Aktivitäten 1-2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Projektvorschlag I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Projektvorschlag II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Inhalte und Aktivitäten 3-7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Modul B: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Berufswelt Wasser – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Inhalte und Aktivitäten 1-2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Projektvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Modul C: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 Von Entdeckern, Abenteurern, Seejungfrauen und anderen Fabelwesen: Zur poetischen und mystischen Bedeutung des Wassers – Übersicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Inhalte und Aktivitäten 1-2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Projektvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Inhalte und Aktivitäten 3-6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 5. Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44 6. Glossar und Materialsammlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Überblick über das Lernangebot
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Überblick über das Lernangebot
Modul A
Modul B
Wie viel Wasser
(ver-)braucht der Mensch?
Berufswelt Wasser
Thema: Wasser
Modul C
Von Entdeckern, Abenteurern,
Seejungfrauen und anderen
Fabelwesen – zur poetischen und
mystischen Bedeutung von Wasser
Fakultative Module
Gewässer in verschiedenen Ländern,
Badespaß für groß und klein,
auf der Suche nach Atlantis,
Kampf ums Wasser,
Lebenselixier und Bedrohung,
Wirtschaftsfaktor Wasser
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
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Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Allgemeine Betrachtungen
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Allgemeine Betrachtungen
„Der Ursprung aller Dinge ist das Wasser; aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück.“
(Thales aus Milet, Griechischer Philosoph; lebte vor über 2500 Jahren in Milet)
Wasser ist – aus der Sicht der Chemie betrachtet – eine Verbindung zwischen Wasserstoff und Sauerstoff (Wasser­
stoffoxid) – kurz: H2O. Es handelt sich dabei um eine farb­
lose Flüssigkeit, dessen Schmelzpunkt bei 0 °Celsius und dessen Siedepunkt bei 100 °Celsius liegt.
Wasser ist Nährstoff für alle Lebewesen und Pflanzen, ob sie nun am Wasser, auf der Erde oder in der Luft leben.
Ungefähr 75 % unseres Planeten sind von Wasser bedeckt.
Aus diesem Grunde spricht man von der Erde auch vom „Blauen Planeten“.
Und nur auf der Erde als einzigem Planeten unseres Son­
nensystems findet sich Wasser in allen drei Aggregats-
zuständen: flüssig (Wasser in flüssiger Form), gasförmig (Nebel oder Dampf) und fest (Eis).
Der ewige Kreislauf des Wassers bestimmt sich durch das Zusammenspiel von Wasser und Luft. Mit steigenden Temperaturen kann die Luft größere Mengen Wasserdampf
aufnehmen als in kaltem Zustand. Bei 0 °Celsius fasst die Luft je Kubikmeter 4,8 Gramm, bei 10 °C schon 9,4 Gramm,
bei 20 °C bereits 17,1 Gramm und bei 30 °C das Doppelte.
Die großen Wassermengen, die z. B. bei 30 °C aufgenom­
men werden, müssen zu zwei Dritteln schon bei einer Abkühlung auf 10 °C als Regen ausgeschieden werden. So ist auch die Heftigkeit der Tropenregen zu erklären.
Ohne Wasser in flüssiger Form gäbe es kein Leben auf unserem Planeten. Die erste Lebensform, die Urzellen,
aus denen sich die ganze Vielfalt des Lebens entwickelt hat, bildeten sich im und mit dem Wasser; etwa 70 % jeder lebenden Zelle bestehen aus Wasser. Menschen, Tiere und Pflanzen können also ohne Wasser nicht existieren.
Der Mensch kann maximal 36 Stunden ohne Wasser überleben.
Vor diesem Hintergrund ist nachvollziehbar, dass sich nicht
nur die höher entwickelten Tierarten immer in der Nähe
der für sie erreichbaren Wasserquellen wie Bachläufe, Flüs­
se, Seen oder Teiche aufhalten oder die sie zu erreichen
suchen, sondern dass auch die Besiedelung der Erde durch
den Menschen eng an das Vorhandensein des Wassers
geknüpft ist.
In der Geschichte der Menschheit ging es also auch immer
um Wasserrechte, was häufig zu Konflikten, ja Kriegen
führte.
Das Vorhandensein von Quellen, Seen, Flüssen und der
Zugang zu Meeren beeinflusste nicht nur in Europa, son­
dern auch auf dem afrikanischen Kontinent, in Asien
und Afrika und bei der Besiedelung Australiens die Entste­
hung von Dörfern, großen Städten, Märkten und Han­
delswegen.
Die Errichtung der Burgen in Europa zur Sicherung der
wirtschaftlichen und politischen Macht geschah meist in
wasserreichen Gegenden. Während der Industrialisierung
im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Nutzung des Wassers
eine wesentliche Rolle, etwa bei der Erfindung der Walk­
mühle, dem Einsatz von Dampfkraft, der Weiterentwick­
lung der Schifffahrt, des Deichbaus in den Niederlanden
oder der einstmals mächtigen Seemacht Venedig.
Die wissenschaftliche und wirtschaftlich-technische Ent­
wicklung einer Gesellschaft ist bis in unsere Zeit untrenn­
bar mit der Nutzung des Wassers verbunden, etwa im
Agrarbereich, bei der Papierherstellung oder der Produk­
tion begehrter Konsumgüter, wie Autos, Textilien und
Genussmittel. Erst bei gründlicher Recherche wird man
herausfinden, was die Herstellung von Jeans mit Wasser­
nutzung zu tun hat.
Bedenkt man allerdings, dass in unserem Land die Toi­
lettenspülung mit Trinkwasser vorgenommen wird, viele
Menschen ihre Autos mit einer enormen Menge von
Trinkwasser waschen, wir alle manchmal gedankenlos Was­
ser aus dem Hahn laufen lassen und in touristisch er­
schlossenen Gebieten, wo in den Luxushotels jeden Tag
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Allgemeine Betrachtungen
die Wäsche gereinigt wird und Schwimmbäder direkt
neben dem Meer zum Badespaß einladen, dann wird man
nicht umhin können, von einer Wasservergeudung
enormen Ausmaßes zu sprechen.
Wasser wird von den Menschen seit jeher als Urelement
erfahren: in seiner heilenden Wirkung, als zerstörerische
Kraft, in seiner mythologischen Bedeutung sowohl in den
Naturreligionen als auch im Christentum und Islam, im
Judentum oder Buddhismus.
Wasser symbolisiert unter anderem Bewegung, Fluss und
Wiederkehr bei der Welle oder den Verlauf in eine andere
Richtung wie bei Flüssen und Bächen.
„Man steigt niemals in denselben Fluss!“, sagte der griechi­
sche Philosoph Heraklit. Damit wollte er ausdrücken,
dass die Zeit nicht anzuhalten ist und alles Leben ständig
in Bewegung ist.
Wasser steht auch für den Gegensatz von Stillstand und Be­
wegung. Das Meer ist der offene Raum. Der Blick des
Menschen in die Weite bis zum Horizont symbolisiert auch
die Sehnsucht nach Ferne, Entdeckerlust und Transzen­
denz. Seine Helden sind Abenteurer und Entdecker neuer
Kontinente, wie Odysseus und Christopher Columbus,
Cortez oder Vasco da Gama, James Cook, Thackleton oder
den Inkafürsten Atahualpa Yupangi.
Sie erprobten ihre Kraft im Kampf mit dem Meer und in der
Herausforderung, unbekanntes Land zu entdecken. Aller­
dings führte diese Entdeckerlust auch zur Beherrschung und
Ausbeutung der Welt durch Europa. Der Schiffbruch wird
zum Mythos für Leben und Lebenskampf. Die große Wir­
kung, die der Untergang der Titanic oder der U-Boot-Kampf
im Zweiten Weltkrieg ausgelöst hat, zeigt sich auch heute
noch in den Erfolgen bei der Verfilmung dieser Bücher.
Das Meer kann den Menschen forttragen zu neuen Län­
dern; es kann ihn aber auch verschlingen.
Neben nachweisbaren Gefahren, wie Klippen, Eisbergen,
Stürmen und haushohen Wellen, wie der Tsunami oder,
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wie die Chilenen zu einem plötzlich auftauchenden See­
beben sagen, dem Maremoto, neben gefährlichen Tieren,
wie der Riesenkrake, dem weißen Hai oder angriffslusti­
gen Barracudas fürchteten sich die Seefahrer zu allen Zei­
ten vor Ungeheuern, Sirenen oder auch Meerjungfrauen,
die sie in die Tiefe ziehen könnten. Kaum ein Dichter von
Rang, der nicht die Schönheit oder Grausamkeit des
Meeres, die Magie gefährlicher Strudel oder stiller Seen
und Bäche besingt.
So vergleicht Eichendorff in dem Gedicht „Die Nachtblu­
me“ (1841) das Meer mit der Nacht. Wird der Betrachter
bei Heinrich Heine noch rechtzeitig davor zurückgeris­
sen, sich in die Tiefe zu stürzen und damit in den Tod,
so lockt das Meerweib in Goethes Gedicht „Der Fischer“
(1778) den Mann durch schönen Gesang in den Ab­
grund.
Die Literatur in vielen Ländern der Welt wird von Zwi­
schenwesen (halb Frau – halb Fisch) bevölkert.
Vor allem in der Epoche der Romantik wurden in zahlrei­
chen Märchen, Mythen, Legenden, Liedern und Gedichten
Geschichten von Meerjungfrauen erzählt, die sich in
weltliche Prinzen verlieben und dem Mann den Tod brin­
gen, sobald er ihr Geheimnis entdeckt, wie etwa im „Melusinen-Märchen“ von Ludwig Tieck, in der Novelle „Undi­
ne“ von Fouqué (1871) oder in dem berühmten Märchen
„Die kleine Seejungfrau“ von H. C. Anderson.
Aber auch in der Musik ist das Phänomen „Wasser“ ein
wichtiges Motiv: Beethoven, Schubert, Rossini oder De­
bussy vertonten Wassermotive entweder als drohendes
Naturereignis oder als heiter verspieltes Element, das
Mensch und Tier erfreut. Auch viele Künstler der aktuellen
Pop- und Rockszene beziehen Wassermotive in ihre Mu­
sik mit ein, beispielsweise Peter Fox in seinem Stück „Haus
am See“ oder die isländische Künstlerin Björk. Sowohl in
der Musik als auch in der Malerei und Architektur gewinnt
das Element Wasser eine ästhetisch-sinnliche Qualität.
Denken wir nur an die Seerosenmotive impressionistischer
Maler, an die zahlreichen Wasserschlösser oder wasser­
speienden Löwen als Brunnenverzierung.
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In asiatischen Ländern, vor allem in Japan und Indien, gilt
Wasser als Symbol für Natürlichkeit und Reinheit. Die
bekannten Worte Laotses „Das oberste Gut ist das Wasser.
Es dient allen Dingen, ohne um seinen eigenen Ort zu strei­
ten“ ist ein charakteristisches Beispiel für eine von Tao­
ismus und Buddhismus geprägte Lebensauffassung.
Wasser hat in allen Religionen auf der Welt eine symbo­
lische Bedeutung: Wasser spielt in der christlichen Religion
sowohl bei der Taufe als beim Sterben eine wesentliche
Rolle und steht somit für Anfang und Ende des Lebens. Bei
vielen Initiationsriten indianischer und afrikanischer
Stammesgesellschaften diente das Wasser wie das Feuer –
je nach Lebensbedingungen – der körperlichen wie der
seelischen Reinigung. Wasser- und Feuerproben mussten
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Allgemeine Betrachtungen
bestanden werden, bevor der junge Mensch in die Ge­
sellschaft der Erwachsenen aufgenommen werden konnte.
In der griechischen Mythologie trennt das Wasser die Lebenden von den Toten.
Die Toten müssen den Fluss Acheron überqueren, bevor
sie in das Totenreich gelangen.
Aber auch in Ägypten, in vorderasiatischen Flusskulturen
allgemein, im heutigen Mexiko und Guatemala und vie­
len Ländern Afrikas und Amerikas existieren Schöpfungs­
mythen, die das Entstehen der Welt aus dem Wasser
erklären. So gibt es auch heute noch den Schamanen, der
neben seinen Aufgaben als Medizinmann, Seelsorger
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Allgemeine Betrachtungen
und politischer Berater den „Beruf“ des Regenmachers aus­
übt, wie etwa in Kenia, Kamerun oder unter den India­
nern Brasiliens, Ecuadors, Perus und Nordchiles.
Diese Menschen stellen eine besondere Verbindung zwi­
schen ihrer Gemeinschaft und der Natur her. Sie sind
geübt in der Beobachtung der Vögel, der Ameisen, aber
auch der großen, wilden Tiere. Sie wissen das „warning
system of nature“ genau zu deuten und können mit Hilfe
dieser Kenntnisse auch Regen voraussagen. In den hoch­
technisierten Ländern Europas und der USA sind es vor
allem die Bewässerungsanlagen oder die Staudämme,
die den „Regenmacher“ ersetzt haben. Wenn in hochtech­
nisierten Gesellschaften heutzutage vom „Regenma­
cher“ die Rede ist, wird ein Mensch beschrieben, der ande­
ren finanzielle Vorteile bzw. Kompensationen für ei­
nen erlittenen Schaden verschafft. So wird ein „warmer
Regen“ in unserem heutigen Verständnis zum Geldsegen.
In unserer Zeit gewinnt das Wasser eine neue, hoch politi­
sche Bedeutung: Das Wasser ist eine nicht nachwachsende
Energiequelle, ebenso wie die Luft und das nicht ver­
mehrbare Land.
Der unverantwortliche Umgang mit diesen Ressourcen
hat bereits jetzt schon viele Schäden auf unserer Erde
verursacht, die nicht oder nur mit ungeheuren Anstren­
gungen aller wieder gut zu machen sind.
Die Folgen dieser Zerstörung sieht man etwa bei der all­
mählichen Austrocknung des Aralsees, der Vergiftung von
Flüssen und Seen durch Elektromüll in Ghana, Kamerun
und durch die Trinkwasserknappheit in Indien und Hoch­
wasserschäden weltweit.
Dem wirkungsvoll zu begegnen, bedarf es des Umdenkens
nicht nur der Politiker, sondern aller Menschen auf glo­
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baler Ebene, damit heranwachsende Generationen überle­
bensfähig sind.
Auch unsere Sprache, die in einem engen Bezug zu unserem
Denken steht, ist geprägt durch einen sehr differenzierten
Vorrat an „Wasserwörtern“ und Redensarten, die ihren Ur­
sprung häufig in der Seefahrt hatten, aber auch heutzu­
tage – oft in übertragenem Sinne – unsere Alltagssprache
bestimmen.
Wenn wir uns in einer Notsituation befinden, so sprechen
wir davon, dass uns „das Wasser bis zum Halse steht“ und
wir können bei Kummer „Rotz und Wasser heulen“ oder
unser Leid „in einem Meer von Tränen ertränken“. Wir
„nehmen einen mit ins Boot“, wenn er dazu gehören soll
und „streichen die Segel“, wenn wir mit unserer Meinung
nicht durchkommen.
„Das Boot ist voll!“, hören wir häufig von denjenigen, die
glauben, dass Deutschland allein den Deutschen „gehören“
sollte, nicht wissend, dass unsere Gesellschaft von jeher
multikulturell war.
„Untergetaucht“ sind Menschen, die etwas zu verbergen
haben, wie etwa Spione, Diebe oder Kriegsverbrecher.
Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Plötzlich ist
ein alter Freund „wieder aufgetaucht“, von dem wir lange
nichts gehört haben.
„Auf große Fahrt gehen“, möchte wohl jeder Mensch
einmal in seinem Leben, um „über den Horizont zu schau­
en“. „Ob die Welt rund ist“ „und warum das Wasser der
großen Meere auf der südlichen Halbkugel nicht einfach
ins All runter läuft!“, dies sind aus heutiger Sicht kind­
liche Fragen, die Jahrhunderte zuvor aber die Wissenschaft­
ler der Alten Welt beschäftigten.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Didaktisch-methodische Bemerkungen
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Didaktisch-methodische
Bemerkungen
Zur Themenwahl
Wasser hat, wie wir ausführlich dargestellt haben, eine
existenzielle Bedeutung für den Menschen auf der gesam­
ten Erde, unabhängig davon, in welchem Teil der Welt er
lebt, welchen Geschlechts er ist, welche Sprache er spricht,
welcher Religionsgemeinschaft er angehört, ob er reich
oder arm ist oder welches Alter er hat.
Wasser gehört, wie die anderen „Ur-Elemente“ – Feuer,
Erde, Luft – zu den Bedingungen, dass Leben überhaupt
entstehen kann.
Das Thema „Wasser“ gehört somit zu den existenziellen
Schlüsselthemen unserer Gesellschaft, wie etwa auch
„Frieden“, „Nahrung“, „Erziehung“ „Emanzipation“, „Globa­
lisierung“, „Technologisierung“ oder etwa „Raum- und
Zeiterfahrungen“.
Jugendliche kommen mit diesem Thema – bewusst oder
unbewusst – täglich in Berührung. Für Jugendliche in
Deutschland, aber auch in anderen europäischen Nachbar­
ländern sowie in den großen Städten der USA und Aus­
traliens ist es eine Selbstverständlichkeit, den Wasserhahn
aufzudrehen und Zugang zu sauberem Trinkwasser zu
bekommen, sich täglich duschen zu können, im Sommer
freie Zeit im Schwimmbad zu verbringen oder sich zu­
mindest an den zahlreichen Stadtbrunnen zu vergnügen.
Der Zugang zu (Trink-)Wasser ist, so scheint es, einfach
und kostenlos.
Wassermangel, Wasservergeudung und Wasserverschmut­
zung sind für die Jugendlichen in unserer Gesellschaft
etwas Exotisches, das jenseits ihrer eigenen Erfahrung liegt;
es sei denn, ihre Eltern und Großeltern stammen aus
Ländern, die Wasser als eine äußerst bedrohte Ressource
kennengelernt haben.
Wasser als kostbares, aber auch bedrohtes Gut kennen zu
lernen, das geschützt werden muss, ist ein grundlegendes
Ziel dieses Lernangebots. Dies zu vermitteln, wird nicht
ganz einfach sein, da der Mangel an eigenen Erfahrungen
mit Wasserknappheit und -vergeudung nicht durch
rationale Belehrungen kompensiert werden kann.
Einsichten in dieses so (über)lebenswichtige Thema können
also nur erfolgen, wenn die Jugendlichen auch einen emo­
tionalen Zugang zum „Wasser“ finden und selbst aktiv handeln können.
Dazu wird innerhalb dieses Lernangebots in allen drei
Modulen eine Vielfalt von Aspekten angesprochen, zu de­
nen alternative Arbeitsvorschläge angeboten werden.
Zum Aufbau des Lernangebots
Die Komplexität und Interdisziplinarität des Themas er­
fordert es, dass diese Vielzahl thematischer Schwerpunkte
sowohl an Kenntnissen und Interessen der Schüler und
Schülerinnen als auch an ihren sprachlichen Fähigkeiten
orientiert ist. Ausgehend von Fragen des eigenen Wasser­
verbrauchs hin zum Vergleich des Wasserbrauchs anderer
Menschen im eigenen Land, aber auch in wasserarmen
Gegenden der Erde, werden zahlreiche gesellschafts- und
wirtschaftspolitische Informationen – auch aus histo­
rischer Sicht — und naturwissenschaftliche Erklärungen
zum Wasserkreislauf geliefert, die zur eigenen weiteren
Recherche motivieren (Modul A). Die Erkundung von Be­
rufszweigen, die für die Aufbereitung und Verteilung
von (Trink-)Wasser oder in der Tourismusbranche vorzu­
finden sind, findet sich als Schwerpunkt vor allem in
Modul B.
Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt bilden Fragen, die
einen Bezug zum Thema Wasser in der Literatur, der Kunst
und Musik, in den verschiedenen Religionen bzw. kultu­
rellen Riten herstellen und dem Ursprung von „Wasser­
wörtern und Redensarten“, vor allem aus der Sprache der
Seefahrt, auf die Spur kommen (Modul C).
Hier können Jugendliche entdecken, wie komplex und
differenziert inzwischen die Fachsprache zum Thema Was­
ser geworden ist und in welchem Ausmaß auch unsere
Alltagssprache davon belebt wird, ohne dass wir uns des­
sen immer bewusst sind.
Literaturrecherchen werden neben Analysen sachorien­
tierter Texte einen wichtigen Platz innerhalb des Moduls C
einnehmen, ebenso kreativ verfasste Texte, wie etwa
Kleinformen der Lyrik und Verfremdungen. Ein multikul­
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Didaktisch-methodische Bemerkungen
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turelles Wasserfest für Groß und Klein könnte den Ab­
schluss für dieses Modul bilden.
Trotz des Bemühens, viele unterschiedliche Aspekte des
Themas aufzugreifen, kann die Auswahl der inhaltlichen
Schwerpunkte nur exemplarisch sein.
Jedoch gibt es zwischen den Modulen Querverbindungen
und Vernetzungen, die den Jugendlichen erlauben, einmal
von ihren eigenen unmittelbaren Erfahrungen auszuge­
hen, um ihr Wissen und ihre Kompetenzen dann schritt­
weise auszubauen.
Es gibt zur Lebenswelt der Schüler in jedem Modul direkte
Bezüge, so etwa die Frage des Wasserverbrauchs bei der
Jeansherstellung, bei der Frage zur Sauberkeit des Wassers
beim Schwimmbadbesuch oder bei der Entscheidungs­
findung bei der zukünftigen Berufswahl.
Die kompetente Erarbeitung des gewählten thematischen
Schwerpunkts erfordert nicht nur ein starkes Engagement
in den entsprechenden Unterrichtsstunden, sondern auch
den engen Kontakt zur Gemeinde oder Kommune, sobald
es um Erkundungen vor Ort geht, die auch Gespräche
mit Experten notwendig machen.
Die Lernerbiografien in heterogenen Lerngruppen, die
durch Mehrsprachigkeit und unterschiedliches Weltwissen
gekennzeichnet sind, können dann als gegenseitige Lern­
chance für alle genutzt werden, wenn die Schüler sich un­
tereinander thematisch abstimmen, wenn die Erfahrun­
gen zum Thema Wasser, die die Jugendlichen aus ihrem
spezifischen kulturellen Hintergrund beziehen, auch
wirklich als wichtiger Beitrag ernst genommen und hand­
lungsorientiert bearbeitet werden.
Das Thema „Wasser“ ist konfliktträchtig: Dies müsste die
Lehrkraft antizipieren, etwa, wenn es um Fragen des Was­
serverbrauchs auf der Weltkugel, um Wasservergeudung
und -verunreinigung, vor allem aber um die Möglichkeiten
einer gerechten Verteilung dieser Ressource geht. Die
Betroffenheit der Jugendlichen stellt sich erfahrungsgemäß
erst mit der intensiven Beschäftigung mit dieser The­
matik ein.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Didaktisch-methodische Bemerkungen
Zum (Zweit-)Spracherwerb
Die anspruchsvolle Thematik und ihre Differenzierung
in sehr unterschiedliche Fragestellungen, die nur interdis­
ziplinär bearbeitet werden können, führen naturgemäß
zu einem komplexen Angebot an Sprachfördermaßnahmen
auf allen Sprachebenen: der mündlichen Kommunika­
tion, der schriftsprachlichen Produktion von Texten, dem
Verstehen von Äußerungen und Texten, der intensiven
Literaturrecherche und der Reflexion über Sprachgebrauch
und Sprachsystem.
Naturwissenschaftliche Definitionen, wirtschaftspolitische
und geografische Informationen zum Thema Wasser so­
wie die Beschäftigung mit Aspekten von Fachsprachen und
literarischen Texten, wie etwa Tabellen und Diagrammen
oder Reiseberichten von Entdeckern und Abenteurern, Mär­
chen, Legenden und Gedichten machen es erforderlich,
dass die Jugendlichen mit einer Vielzahl von Textsorten be­
kannt werden.
Das Wasser ist, wie bereits dargestellt, in vielen Bereichen
in die deutsche Sprache geflossen: „hohe Wellen schlagen“,
„verwässern“, „fließend“ oder „flüssig sprechen“, um nur
wenige Beispiele zu nennen. Eine Recherche zur „Sprache
des Wassers“ kann für Jugendliche zu einer sehr moti­
vierenden Aufgabe werden.
Die einzelnen Module sehen eine höchst konstruktive
sprachliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen
Materialien und Texten vor und ermöglichen die (Weiter-)
Entwicklung kommunikativer und systematischer Fähig­
keiten vor allem bei Recherchen, Interviews, Auswer­
tungen von Zahlen und Tabellen und Präsentationen oder
bei der Gestaltung eines Portfolios. Die Differenzierung
des (Fach-)Wortschatzes und die Anwendung wichtiger
grammatischer Strukturen werden funktional eingeübt;
sie sind nicht Selbstzweck, sondern werden den übergrei­
fenden Zielen funktional untergeordnet.
Innerhalb eines Moduls variieren die sprachlichen Aktivi­
täten, sodass die Jugendlichen auf allen Ebenen sprach­
licher Fertigkeiten (Hörverstehen, Sprechen, Lesen, Schrei­
ben) durch vielfältige Sprech- und Schreibanlässe geför­
dert werden. Wird beispielsweise der Akzent innerhalb eines
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Didaktisch-methodische Bemerkungen
Moduls eher auf Recherche und Analyse literarischer und
fachlicher Texte gelegt, so sollte eine Vernetzung und Kom­
bination mit Elementen anderer Module vorgenommen
werden, bei denen es eher um mündliches Sprachtraining
oder Förderung der kreativen Schreibfähigkeiten geht.
In enger Verbindung zu allen sprachlichen Qualifikationen,
wird es immer sinnvoll sein, das eigene sprachliche Han­
deln zu Gunsten reflexiver Phasen zu unterbrechen und zu
fragen, wie Sprache funktioniert.
Wünschenswert wäre die Dokumentation aller Arbeits­
schritte, wichtiger Sprachlernfortschritte, aber auch Fehler
im Rahmen eines (Sprachen-)Portfolios, das von den
Jugendlichen für den gesamten Zeitraum ihrer Arbeit mit
den einzelnen Modulen geführt werden sollte. Auf diese
Weise wäre es möglich, einen Einblick in den eige­
nen Zweitspracherwerb zu erhalten und ihn gezielter zu
steuern.
Zum Umgang mit dem Lernangebot Wasser
Grundsätzlich ist ein induktives Vorgehen mit dem Lern­
angebot „Wasser“ zu empfehlen, d.h. von den Erfahrungen,
den Wertschätzungen, dem bisherigen Kenntnisstand
der Jugendlichen auszugehen. Aufgrund der kulturellen,
sprachlichen und sozialen Vielfalt in den Lerngruppen
ist es sehr wahrscheinlich, dass die Jugendlichen auch ei­
nen unterschiedlichen Zugang zu dieser Thematik fin­
den. Es ist also bereits in der Phase des Einstiegs mit einer
Vielfalt an Meinungen und Kenntnissen zu rechnen,
eventuell sogar mit großen Gegensätzen. Für die Lehrkraft
bedeutet dies, Vielfalt und Widersprüche zuzulassen und
auszuhalten.
Insofern sind fundierte Fachtexte, Expertenbefragungen,
eigene Literaturrecherchen innerhalb aller Module so früh
wie möglich einzuführen, um zu den eigenen Vorkennt­
nissen, die in dieser Altersgruppe nicht immer sehr fundiert
sein können, solides Fachwissen hinzuzugewinnen.
Die Auseinandersetzung mit dem globalen Wasserverbrauch,
dem eigenen Verbrauch an Wasser und einer gerechten
Verteilung dieser Ressource dürfte für die Jugendlichen
sicher einer der wichtigsten Schwerpunkte innerhalb
der gesamten Arbeit des Lernangebots werden (Modul A).
13
Von gleicher Dringlichkeit stellen sich allerdings auch Fra­
gen der Berufsfindung (Modul B). Bei der intensiven
Beschäftigung mit „Wasserberufen“, auch außerhalb des
europäischen Kontinents, gewinnen die Jugendlichen
nicht nur neue Kenntnisse über Berufsprofile, sondern sie
können auch ausloten, ob eigene Berufswünsche und
Fähigkeiten mit den teilweise neu gelernten Berufsprofi­
len übereinstimmen.
Die Beschäftigung mit literarischen, künstlerischen, mu­
sikalischen oder religiösen Aspekten des Wassers und der
„Sprache des Wassers“ könnte zwar auf den ersten Blick
als reizvoll, aber entbehrlich gewertet werden. In Wirklich­
keit werden den Jugendlichen aber – durch Ästhetik und
Poetizität – die Augen geöffnet für das Fantastische in
ihrem Alltag.
Die Recherche und intensive Auseinandersetzung mit den
Entdeckern der Weltmeere, den großen Seefahrern und
Abenteurern, mit dem Motiv der Seejungfrau stellt gerade
für diese Altersgruppe, die sich in der Schule hauptsäch­
lich mit pragmatischen Fragen beschäftigen muss, eine un­
geheuere Bereicherung dar.
Möglich ist sicherlich, dass innerhalb des Lernangebots
„Wasser“ Schwerpunkte aus allen Modulen genommen und
miteinander verbunden werden. Dies kann vor allem
dann gelingen, wenn arbeitsteilig differenziert wird und
am Ende die Vielfalt der Arbeitsergebnisse in einer Prä­
sentation zusammenfließt, in der Sachtexte, wie literari­
sche und sehr persönliche Texte der Jugendlichen, Foto­
material, ausgewählte Musikstücke oder Wassermotive und
Wasserorte der näheren Umgebung wie ferner Länder
ihren Platz finden.
Der Aspektenreichtum der Thematik entspräche dann
auch der Heterogenität der Lerngruppe.
14
4
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Module
Modul A: Wie viel Wasser (ver-)
braucht der Mensch? – Übersicht
Lernorte: Fußgängerzonen, Marktplätze, Klärwerke, Kanalisation, Talsperren, Betriebe der Trinkwasserversorgung und
der Abwasserentsorgung, Bibliotheken, Archive und Museen, Internet, Arbeitsamt, Berufsschulen, öffentliche Plätze
1. Wasser ist Leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 2. Wasserverbrauch und Lebensstile. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Projektvorschlag I: Wasserverbrauch und Lebensstile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Projektvorschlag II: Bade- und Waschtag in vergangenen Zeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3. „Wasserstellen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 4. Der Wasserverbrauch in der Stadt oder der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 5. „Wasserwege“ – die Wasserversorgung in unserer Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 6. Das „blaue Gold“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 7. „Wasser des Lebens“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
15
1. Wasser ist Leben
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Anteil und Funktion des Wassers im menschlichen Körper
feststellen
Lesen und Informationsent­
nahme aus wissenschaftlichen
Texten und/oder wissenschaft­
lichen grafischen Darstellungen
Wortschatzerweiterung
Naturwissenschaftliche Texte
Grafische Darstellungen
Filmmaterial
Den Wasserbedarf beim Men­
schen ermitteln
Internetrecherche Fachtexte wiedergeben Gruppenarbeit
Zusammenfassung und grafische Darstellung von Informationen
Inhalte erläutern, präsentieren
Wortfeld und Wortfamilie
„Wasser“
Fachsprache
Körperflüssigkeit, Körpertem­
peratur, regulieren, Wasserge­
halt, Tagesbedarf, Verdunstung,
Stoffwechsel, Wassermangel
etc.
Anwendung des Passivs
... werden zugeführt ...
2. Wasserverbrauch und Lebensstile (siehe Projektvorschläge I und II)
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Interview in der Lernergruppe
zum vermuteten Wasserver­
brauch durchführen
Funktionales Schreiben
Lesen, Informationsentnahme
und Interpretation von aktu­
ellen Berichten, Statistiken,
historischen Quellen etc.
Aufstellen von Thesen
Mündliche Kommunikation
Grafisches Gestalten
Auseinandersetzung mit narra­
tiven Texten
Vergleiche anstellen
Diskutieren
Dialoge führen
Kommentierendes Schreiben
Grafische Darstellung
Wortschatzerweiterung
Video: Übermorgen ist ein
guter Tag zum Duschen. Bun­
desministerium für Land- und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft (BMLFUW)
Den persönlichen Verbrauch
ermitteln und dokumentieren
Passanten interviewen und
die Ergebnisse der Erhebung
schematisch darstellen
Den Zusammenhang zwischen
verändertem Lebensstil und
gestiegenem privaten Was­
serverbrauch erkennen und
darstellen
Gruppen- und Partnerarbeit
Erstellen und Auswerten von
Statistiken
Umfragen entwickeln, durch­
führen und auswerten
Interpretation von Umfragen,
Präsentation
Strategien der Gesprächsfüh­
rung anwenden / Gesprächsre­
geln aufstellen
Interviewtechniken anwenden
(Training des Hörverstehens
und des freien Sprechens)
Umsetzung von statistischen
Werten in Tabellen und Dia­
grammen
Umgang mit digitalen Medien
Auswertung von Film- und
Tondokumenten, Recherchen
Verwendung von Museums­
exponaten
Fachsprache
z. B. Wasserbedarf, Wasser­
reservoir, Wasservorkommen,
Sanitärwasser
Konditionale Konjunktionen
wenn alle duschen, ...
Temporaladverbien
oft, manchmal, zuerst, morgen,
übermorgen, oft, immer
Kausale Konjunktionen
dann Aussagen über die eigene
Person im Präsens
Fragewörter
wie, wann, wo, womit
Hohlmaße
Liter etc.
Höflichkeitsform
3. Person Plural
haben Sie …, würden Sie sagen …
Redewendungen
das Kind mit dem Bade aus­
schütten ...
etwas ausbaden müssen
Berichte
Kommentare
Reportagen
Statistiken
Interviews
Zeitdokumente
Quellentexte, bildliche Dar­
stellungen
Radiomitschnitte, Filme
Aussagen
Erzählungen
Sachtexte
Zeitungsartikel
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
16
Projektvorschlag I: Wasserverbrauch und Lebensstile
Einleitung: Spracharbeit und inhaltliche
Annäherung (3 UE )
„Wassermusik“: Wassergeräusche anhören und durch
geeignete Verben benennen
■ Wortschatzarbeit
Sammeln von Wortarten, die zur Beschreibung des
Gehörten geeignet sind
■ Verben:
nieseln, plätschern, rieseln, gluckern, tröpfeln, rinnen,
regnen, pladdern, rauschen ...
■ Adjektive:
nass, kühl, regnerisch, funkelnd, glitzernd, reißend …
■ Nomen:
der Fluss, der See, das Meer, die Wellen, das Wasser, der
Regen, die Quelle …
Spiel mit Assoziationen: Welche Fantasie/Erinnerung
löst das Gehörte aus?
Austausch im Plenum
■ Schreibversuch:
■ Wasser bedeutet für mich ...
Im Urlaub sind wir an einem Fluss gewesen; das war
richtiges Wildwasser ...
■ Als ich ein Kind war, habe ich gerne mit Sand und
Wasser gespielt ...
■ Ich habe ...
■ Erste Präsentation der Texte in der Gruppe
■ Überarbeitung der Texte
■ Gestaltung der Texte z. B. mit Bildausschnitten aus dem
Internet, Zeichnungen, sonstigen
grafischen Elementen etc.
■ Präsentation der überarbeiteten und gestalteten Texte
Auseinandersetzung mit dem Thema und
Methodentraining (1 UE)
■ Ideensammlung (Brainstorming): Stichworte zum The­
ma „Wasser heute“
■ Mögliche Antworten:
Sauberkeit, Sportmöglichkeit, als Regen angenehm,
unangenehm, lebensnotwendig, stundenlanges Wannen­
bad, immer verfügbar ...
■ Anordnen der Stichworte im Cluster
Clustererstellung zum Begriff „Wasser“
Hallenbad
Wassersport
Freibad
tauchen
Wäschepflege
Sauberkeit
Wasser
segeln
Wohnungspflege
Körperpflege
für Menschen
und Tiere
duschen
Sauberes
Trinkwasser
Wüste, Dürre
Missernten
Wasser­
mangel
Regen
Felder, Wiesen
und Wälder
Hunger
Lebensmittel
Durst
In Deutschland
immer verfügbar
Überschwemmung
In meinem Herkunfts­
land / bei meinen
Großeltern ...
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Inhaltliche Schwerpunkte finden und sprachlich
vertiefen (Ersatz- und Erweiterungsprobe)
Beispiel: Wassersport
■ schwimmen (lernen)
■ Kopfsprung vom 1-Meterbrett üben
■ tauchen, schnorcheln
■ Taucherbrille, Schnorchel, Flossen
■ Badeanzug/Badehose
■ segeln (lernen)
■ Segelschein machen
■ Dampfer
■ Segel setzen
■ wenden
■ ...
Beispiel: Regen/Überschwemmung
■ Es regnet.
■ Es regnet in Strömen.
■ Es gießt (aus Kannen).
■ Es kommt zu Überschwemmungen.
■ Ganze Landstriche sind (bereits) überschwemmt.
■ Die Menschen flüchten vor dem Wasser auf das Dach
ihres Hauses.
■ Die Menschen freuen sich, dass es nach einer
langen Dürreperiode endlich regnet.
Spracharbeit und Methodentraining (3 UE)
Video: „Übermorgen ist ein guter Tag zum Duschen“1
Wiedergabe der Kernaussagen des Films verbal, schriftlich
oder als Collage
17
■ Mögliche Argumente:
Ich finde, das Duschen zu unterlassen, bringt nichts.
Man muss sich doch reinigen können.
Da ist doch noch genügend Wasser, da ist ein großer Fluss.
Wenn sie in Las Vegas ihren Wasserverbrauch nicht
senken, sitzen sie bald auf dem Trockenen.
Was geht das uns an? Las Vegas ist nicht Deutschland!
■ Sich zum eigenen Wasserverbrauch äußern und ihn
einschätzen
■ Grammatische Redemittel:
■ Kausaladverbien:
Ich glaube nicht, dass ich viel Wasser verbrauche
■ Temporaladverbien:
Ich dusche nur einmal, täglich, mehrmals am Tag
■ Wortschatz:
Hohlmaße: Ich verbrauche höchstens 30 Liter pro Tag
■ In Gruppen eine einfache Beobachtungstabelle2 für den
persönlichen Verbrauch während einer Woche entwi­
ckeln.
■ Den persönlichen Wasserverbrauch ermitteln.
■ Die Tätigkeiten mit hohem Wasserverbrauch herausfin­
den. Vorschlag für eine Beobachtungstabelle – Literangaben für einen Tag.
Uhrzeit
Sauberkeit/
Pflege
Nahrungs­
zubereitung
07.00
Duschen/
Zähneputzen
15 Liter
Frühstück
Wäsche
Blumen
xx Liter
08.00
■ Mögliche Aussagen:
■ Las Vegas liegt in der Wüste.
■ Die Touristen verbrauchen viel Wasser.
■ Die Stadt bezieht ihr Wasser aus einem Fluss, dessen
Wasserspiegel ständig sinkt, weil es seit drei Jahren
nicht mehr geregnet hat.
■ Die Hotels sparen Wasser, indem sie das obligatorische
Glas Wasser nicht mehr reichen.
■ Die Stadt bietet eine Prämie, wenn Hausbesitzer ihre
Vorgärten zubetonieren, um Wasser zu sparen.
■ Wortschatzerweiterung:
genial, der Wasserspiegel, ausdrücklich, hauptsächlich,
obligatorisch, das Kasino
■ Aussprache im Plenum:
Meinungsbildung zur Kernaussage
Schülerinnen und Schüler entwickeln Argumente
Auswertung der Ergebnisse
1 s. Materialliste S. 44
2 s. 6. Glossar und Materialsammlung
■ Den Wasserverbrauch in der Gruppe vorstellen und
erläutern.
■ Grammatische Redemittel
■ Steigerungsformen:
■ Präpositionen mit Akkusativ:
Das meiste Wasser brauche ich für meine Körperpflege.
■ Infinitivkonjunktionen:
Das meiste Wasser brauche ich, um zu duschen.
■ Enklitische Form:
Das meiste Wasser verbrauche ich beim Baden.
(Präposition+Artikel)
bei+dem / beim; zu+dem / zum; an+dem / am etc.
18
Besuch außerschulischer Lernorte – Vorbereitung
(3 UE)
■ Klassendiskussion zum Wasserverbrauch
■ Wie ist das mit dem Wasserverbrauch bei Anderen?
■ Vorbereitung einer Passantenbefragung – Gruppen­
arbeit
■ Fragestellungen für den Aufbau und Inhalt der Items
entwickeln3
■ Was wollen wir erfragen?
■ Wie müssen die Fragen formuliert sein, um brauchbare
Antworten zu bekommen?
■ Worauf müssen wir achten?
■ Fragetechnik und Höflichkeitsformen
■ Guten Tag, wir sind ... kommen von ... und beschäftigen
uns mit dem privaten Wasserverbrauch.
■ Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen stellen?
■ Erlauben Sie … Sind Sie damit einverstanden, dass …
■ Habe ich Sie richtig verstanden? Sie meinen, dass ...
■ Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben,
um unsere Fragen zu beantworten.
■ Auf Wiedersehen!
■ Grammatische Redemittel
■ Personalpronomen 3. Pers. Singular
■ Höflichkeitsanrede:
Sie meinen … Sie haben ...
■ Hilfsverben 3. Pers. Plural:
Sind die Menschen ... Haben die Verbraucher …
■ Modalverben:
dürfen … können …
■ Konjunktiv II:
… dass die Allgemeinheit Wasser sparen sollte?
■ Konjunktionale Konditionen:
Falls ja ...
Durchführung der Befragung (ca. 100 Befragungen)
(2 UE)
■ Befragung der Passanten durch ein Team
■ Auswertung der Fragebögen
■ Die ermittelten Werte in einer Tabelle oder in einem
Diagramm darstellen und visualisieren – Anwendung
von Excel
■ Die Werte des Diagramms verbalisieren und in einem
Text zusammenfassen
■ Aus den Aussagen Thesen aufstellen und Fragestellun­
gen entwickeln
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
■ X von 100 Befragten wollen Wasser sparen.
■ Jederzeit über Wasser aus der Leitung verfügen zu kön­
nen, macht den Verbrauch zu einfach.
Mögliche Fragestellungen:
■
■
■
■
Werden wir immer genug Wasser haben?
Müssen wir so viel Wasser verbrauchen?
Wie war das früher?
Wofür wird denn noch Wasser verbraucht?
Präsentation der bisherigen Ergebnisse (1-2 UE)
■ Die Gruppen stellen im Plenum ihre Ergebnisse vor.
■ Im Plenum werden die Ergebnisse besprochen und
Schlussfolgerungen ausgetauscht.
■ Entstandene Fragen werden auf einer Papierbahn
fixiert, um in den Folgestunden beantwortet zu werden.
■ Mögliche Weiterführung4
Kommentar
Die Bezeichnung UE (= Unterrichtseinheit) bezieht sich
auf die Dauer einer Unterrichtsstunde. Der angegebene Zeit­
rahmen kann nur eine Richtschnur sein. Die genaue
Dauer hängt von den Lernvoraussetzungen der Gruppe und
den Rahmenbedingungen ab.
Das gesamte Modul ist so angelegt, dass sich aus den er­
arbeiteten Ergebnissen gleichzeitig die Fragestellung für die
nächste Sequenz entwickelt. Die Schülerinnen und Schü­
ler sollen neugierig bleiben und sich selbst als Suchende,
Forschende erleben.
Manche sprachlichen Mittel sind den Jugendliche durch
aus bekannt. Es ist jedoch wichtig, durch ständiges Auf­
greifen und Wiederholen eine Festigung zu erreichen, die
auch in Stresssituationen wie z. B. in Interviewsituatio­
nen oder bei Vorstellungsgesprächen spontan zur richtigen
Anwendung führt.
■ Viele Menschen wissen nicht, wie viel Wasser sie ver­
brauchen.
■ X % interessieren sich nicht für ihren Verbrauch.
In diesem Modul werden viele Internetrecherchen durch­
geführt. Textarbeit mit Computern ist ebenfalls denkbar.
Deshalb müssen Computer in ausreichender Zahl zur Ver­
fügung stehen. Ein Beamer ist beim gemeinsamen An­
schauen des vorgeschlagenen Film- und Videomaterials
unerlässlich. Den Schülerinnen und Schülern sollten
einfache Textprogramme und Grundkenntnisse in Excel
geläufig sein. Wenn das nicht der Fall ist, bietet sich hier
die Gelegenheit, „durch die Hintertür“ diese Kenntnisse zu
vermitteln und dadurch eine weitere Qualifizierung zu
erreichen. Das meiste Material ist sowohl in Bibliotheken
als auch im Internet zu finden.
3 s. S. 48
4 s. Projektvorschlag II
Mögliche Thesen:
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
19
Projektvorschlag II – Mögliche Weiterführung: „Bade- und Waschtag in vergangenen Zeiten“
Körperpflege im Mittelalter, zur Zeit Louis XIV. und
1950 im Vergleich (3 UE)
Beispiel: Körperpflege im Mittelalter
Mögliche Äußerungen und Fragestellungen:
■ Die sitzen ja zusammen im Wasser.
■ Was sind denn das für Wannen?
■ Was, Männer und Frauen zusammen in einer „Wanne“?
■ Die essen und trinken dabei ...
■ Was hat das mit Körperpflege zu tun?
■ Warum baden sie nicht zuhause?
■ Wie war das mit dem Wasser in den Privat­
häusern?
■ Wie oft haben sie gebadet?
■ Wie oft wurde die Kleidung gewechselt?
■ Wie und wo waren die „Toiletten“?
Recherche im Internet und in den Geschichtsbüchern1.
Aus historischen Quellen und Sachtexte lesen. Bildquellen
analysieren. Informationen entnehmen und interpretieren.
■ Wortschatzerweiterung
Der Badezuber, der Bottich, der Bader, der Abfluss, Kup­
fer, Messing, Dienstleistung, der Barbier, das Präparat,
die Prozedur, baden, zur Ader lassen, die Reisenden, der
Nachttopf
■ Spracharbeit: Verben im Präteritum
Sie saßen … sie badeten ... sie schütteten ... sie waren ... sie
taten … sie rasierten … der Bader war für ...
1 s. Materialien und Internetlinks S.44
■ Redensarten
Das Kind mit dem Bade ausschütten ... etwas ausbaden
müssen ...
■ Die Herkunft und Bedeutung der Redensarten erklä­
ren. Beispiele für die angemessene Anwendung dieser
Redensarten in der heutigen Zeit finden.
Umsetzung dieser Beispiele in freiem Schreiben oder in
einem Comic.
Präsentation der Gruppenergebnisse (2 UE)
■ Die Gruppen stellen ihre Ergebnisse und ihre ersten
Schlussfolgerungen bez. des Wasserverbrauchs und des
Zugangs zu Wasser im Plenum vor.
■ Diskussion der Ergebnisse.
■ Der Wasserverbrauch der verschiedenen Epochen wird
zum heutigen Verbrauch in Bezug gesetzt.
■ Schlussfolgerungen und Erstellen von Thesen.
■ Sicherung der Thesen – Festhalten noch vorhandener
Fragen.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
20
3. „Wasserstellen“
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Eine Karte der globalen Was­
servorräte erstellen und die
Vorkommen nach Salzwasser,
Süßwasser und zugänglichem
Trinkwasser kategorisieren
Grafisches Gestalten
Fachbegriffe mit Artikeln
Die Aggregatszustände, der
Niederschlag, die Ressource,
Süßwasservorkommen, das
Grundwasser, das Salzwasser,
das Oberflächenwasser ...
Fachartikel
Schematische Darstellungen
Statistiken
Tabellen
Feststellen, welche Länder
über die größten Trinkwasser­
vorkommen verfügen
Exkurs
Wasserverbrauch und Lebens­
stil in wasserarmen Gebieten:
■
Die Tuareg
Informationsentnahme
Sachbezogenes Schreiben
Lesen, Zusammenfassen, Inter­
pretieren
Dialoge führen
Hörverstehen und Sprechen
trainieren
Diskutieren
Interpretieren von Lebenswei­
sen und Ansichten
Internetrecherchen durch­
führen
Kategorien entwickeln
Grafische Umsetzung von
Ergebnissen
Tabellarische Anordnung
der Länder nach Trinkwasser­
vorkommen erstellen
Einem Film Informationen
entnehmen
Zwischen Bedarf und Bedürf­
nissen unterscheiden und
abwägen
Kulturkontrastive Untersu­
chungen durchführen
Inhalte zusammenfassen
Bezüge herstellen
Fachtexte interpretieren
Interviewfragen entwickeln
Ein Schaubild erstellen
Ein Referat halten
Redewendung
auf dem Trockenen sitzen, je­
mandem das Wasser abgraben
Wortschatzerweiterung
Wasserarm, Wüste ausgedorrt,
Nomaden, sesshaft, Vegeta­
tion, Oase ...
Synonyme
enorm, maßgeblich, erheblich …
Präpositionen mit Dativ
seit, ab, von ...
Präpositionen mit Genitiv
trotz, dank, wegen
Filmsequenz
Wissenspool Africa’s child
unter http://www.planet­
schule.de/wissenspool/kinder­
afrikas/inhalt.html
Literatur
Fachartikel
Grafiken, Messtischblätter
Reportagen
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
21
4. Der Wasserverbrauch in der Stadt oder der Region
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Den Gesamtverbrauch ermit­
teln und in privaten und nicht
privaten Verbrauch aufschlüs­
seln
Mündliche Kommunikation,
Dialoge führen
Auskünfte einholen
Wortschatzerweiterung
Präpositionen mit Dativ
ab, von
Informationsentnehmendes
Lesen
mit Akkusativ
um, bis, durch, ohne
Dialoge
Interview
Dokumentationen
Statistiken
Tabellen
Verbrauchsintensive Produk­
tionszweige in Industrie und
Landwirtschaft ermitteln
Die Verwendung des Wassers
im Produktionsablauf eines
verbrauchsintensiven Betriebs
erkunden und dokumentieren
Die Ergebnisse präsentieren
Exkurs
Hilfe – meine Lieblingsjeans
verbraucht zuviel Wasser!
Das virtuelle Wasser bei der
Jeansherstellung
Interviewtechnik
Funktionales Schreiben
Grafisches Gestalten
Referat
Leseverstehen
Sachliches Schreiben
Anfragen formulieren
Internetrecherche
Abläufe erkennen und be­
schreiben können
Verschmelzung von Präposition Fachberichte
Referate
und Artikel
an dem > am
Grafiken
Sachtexte
an das > ans
Zeitadverbien
danach, zuerst
Fachsprache
blaues, grünes und virtuelles
Wasser, Produktionsablauf,
verbrauchsintensiv
Fragestellungen entwickeln
Fragetechniken anwenden
Substantivierung von Verben
das Nähen, das Bleichen, das
Bügeln, das Zuschneiden,
Erfassen tabellarischer Aus­
sagen
Artikel bei Anglizismen
die Jeans (Singular)
Dokumentationen erstellen
Mit Powerpoint-Präsentation
Fachtexte interpretieren
Wasserverbrauch recherchieren
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
22
5. „Wasserwege“ – die Wasserversorgung in unserer Region
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Den Weg des Trinkwassers von
der Quelle bis in die Haushalte
der Region verfolgen
Sinnentnehmendes Lesen
Interpretieren von Informa­
tionen
Fachlektüre
Internettexte
Die Methoden der Trinkwas­
seraufbereitung zur Qualitäts­
erhaltung des Trinkwassers
recherchieren
Vorgänge und Abläufe be­
schreiben
Wortschatzerweiterung
Fachsprache
kommunal, genossenschaftlich,
Qualitätserhaltung, Desinfek­
tion, Institut, Normen, Filtra­
tion, Konzentration, (chem.)
Qualität
Trinkwasserwerte der Region
recherchieren und mit anderen
Regionen vergleichen
Berufe und Ausbildungsmög­
lichkeiten in diesem Bereich
kennen lernen
Vergleichen
Dialoge führen
Entnommene Informationen
tabellarisch oder grafisch
umsetzen
Eine Darstellung erläutern
Internetrecherchen
Chemische Vorgänge verstehen
und erläutern können
Tabellen erläutern können
Werte vergleichen
Rückschlüsse ziehen
Aussagen daraus ableiten
Anwendung des Passivs
… wird gewonnen, … ist organi­
siert
Diagramme
Schaubilder
Grafische Darstellungen
Einfache chemische Formeln
Tabellen
Sachtexte
Modalverben
müssen, können …
Komparativ und Superlativ
schneller, besser, am meisten
Fachwortschatz
Trinkwasseraufbereitung, Roh­
wasser, chemisch, Sauerstoff,
Filtration, Grundversorgung
etc.
6. Das „blaue Gold“
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Den Wasserverbrauch in
wasserarmen Ländern mit dem
im wasserreichen Deutschland
vergleichen
Lesen, zusammenfassen und
kommentieren
Fremdwörter
die Priorität, generell, hygie­
nisch, gravierend, die Devise
Berichte
Die Folgen des fehlenden
Zugangs zu sauberem Trink­
wasser in Europa und weltweit
erörtern
Erkennen, dass die Ressource
„Wasser“ als Profitmöglichkeit
bereits gehandelt wird
Vergleichende Interpretationen
Aussageverknüpfungen und
Schlussfolgerungen
Diskutieren
Einem Sachtext Informationen
entnehmen
Tabellen interpretieren
Textrecherche
Internetrecherche
Wortschatzerweiterung Kom­
posita und Ableitungen
Trinkwasserversorgung
Lokale Angaben mit AdjektivErweiterung
auf dem afrikanischen Konti­
nent …
Anwendung klassifizierender
Adjektive
„Die sanitären Bedingungen …“
Mengenangaben
Liter, Milligramm
Börsenbegriffe
Fond, Kapital, Anbieter, Kurs,
Anteil, Wertsicherung
Szenen aus SF-Film
Fachtexte, z. B. Empfehlungen
von Anlageberatungen
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
23
7. „Wasser des Lebens“
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Sich das Alltagsleben mit
einer Minimalmenge Wasser
vorstellen
Kreatives Schreiben und grafi­
sches Gestalten,
z. B. Gedicht, Comic
Kausale Konjunktionen
Wenn, dann …
Elfchen
Überlegen und darstellen,
welchen Einfluss Wasserman­
gel auf unsere Lebensführung
hätte
Prosatext
Dialoge und Rollenspiele
Cluster
Diskutieren und argumentieren
Lesen und Erläutern fachspezi­
fischer Texte
Zwischen Bedürfnis und Bedarf
unterscheiden
Möglichkeiten zur Wasserer­
sparnis herausfinden
Darüber diskutieren, ob und
wie der Zugang zu sauberem
Trinkwasser als Menschenrecht
für alle verwirklicht werden
kann
Eine Präsentation zum Thema
erstellen und Eltern, Wasser­
lieferanten, Parteien, Umwelt­
verbände etc. dazu einladen
Aus den bisherigen Kennt­
nissen Thesen ableiten und
Kernaussagen treffen, Vorstel­
lungen entwickeln und in ein
Comic umsetzen
Den Lehrsatz / die Nutzanwen­
dung einer Fabel erkennen und
einen Bezug zur heutigen Zeit
herstellen
Eine Präsentation vorbereiten
Einladungstexte- und Karten
entwerfen
Durch eine Präsentation führen
Eine Gesprächsrunde zur
Präsentation leiten
Konjunktiv II in Haupt- und
Nebensätzen
ich würde, wir gingen, wir
hätten, sie ließen, es gäbe ...
Qualifizierende Adjektive und
ihre Anwendung
das arglose Lamm, der böse
Wolf, das saubere Wasser …
Redewendungen
jemand kann kein Wässerchen
trüben
jemandem das Wasser abgraben
sich fühlen wie ein Fisch auf
dem Trockenen
Haiku
Comic
Rollenspiel
Dialog
Theaterszene
Fabel
Dokumentation
Präsentation
24
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Modul B: Berufswelt Wasser –
Übersicht
Lernorte: Gewässer der Umgebung: Bäche, Flüsse, Kanäle, Seen, Teiche, Brunnen, Wasserbetriebe, Bäderbetriebe,
Berufsberatung …
1. Was Wasser alles kann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2. Berufe rund ums Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Projektvorschlag: Bademeister oder Kapitän? – Berufe rund ums Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
25
1. Was Wasser alles kann
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Beschreiben, woraus Wasser
besteht und was es für die
Menschen und die Natur
bedeutet
Eigene Assoziationen festhal­
ten, diskutieren und darstellen
Fachwortschatz
„Wasserverben“
fließen, rinnen, tröpfeln, strö­
men ...
Schaubilder
„Wasseradjektive“
klar, rein, verschmutzt, trübe ...
Zeitungsartikel
Was man mit Wasser tun kann –
Tätigkeiten mit Wasserbezug
(Sport, Spaß, Arbeit)
Eigene Definitionen zu „Was­
ser“ formulieren
Sachlich beschreiben
Persönlich kommentieren
Texte zusammenfassen, Kern­
inhalte festhalten
Ergebnisse schriftlich fixieren
und präsentieren
Arbeit mit Nachschlagewerken,
Verständnis von statistischen
Darstellungen
Auswertung verschiedener
Quellen (persönl. Cluster,
Diagramme, Fachtexte z. B. aus
Knaurs Universallexikon)
Überpunkte bzw. Kriterien
erstellen
Diskussions- und Vortrags­
techniken üben
„Wasserberufe“
Bademeister, Physiotherapeut,
Wasserinstallateur ...
Semantisch-syntaktische
Wendungen
es regnet (in Strömen),
Wasser bedeutet Leben,
Wasser braucht man …
Definitionen
Lexikonartikel
Vortrag
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
26
2. Berufe rund ums Wasser (siehe Projektvorschlag)
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Berufsbilder rund ums Wasser
recherchieren
Orientierendes, selektierendes,
exzerpierendes Lesen
Cluster
Fremde Berufe klären und
erarbeiten
Tätigkeitsbereiche sachlich
beschreiben
Wortbildungsverfahren
Ableitung: wässrig, belastbar,
kommunikativ; Zusammenset­
zung: teamorientiert, Wasser­
bauer, Kläranlage
Interviews mit Wasserexperten
planen, führen und auswerten
Erzählungen, Erlebnisberichte
auswerten
Schaubilder
Tagesabläufe verschiedener
Berufe kennenlernen
Vergleiche anstellen, auswer­
ten und tabellarisch darstellen
Entscheidungsfragen, Ergän­
zungsfragen
(siehe Lernangebot Orientie­
rung in Raum und Zeit)
Stärken-Schwächen-Analyse
durchführen
Nonverbale Kommunikation:
Gestik, Mimik üben
Lexikonartikel
Einen speziellen Beruf auswäh­
len und in einer Präsentation
vorstellen, evtl. pantomimisch
darstellen
Funktionales und kreatives
Schreiben
Inversion
Stellung des Verbs bei Satzge­
füge, Wechsel der Satzart, z. B.
Fragesatz
Werturteile für das eigene
Leben treffen
Satzgliedstellung
durch Umstellproben
Interviews
Arbeit mit Nachschlagewerken,
Verständnis von statistischen
Darstellungen
Modalitäten ausdrücken
können, sollen, müssen, dürfen
Tagesablaufspläne
Ein eigenes Berufsportfolio
erstellen
Posterpräsentation zu Wasser­
berufen für Publikum erstellen
Auswertung verschiedener
Quellen (persönl. Cluster,
Diagramme, Fachtexte z. B. aus
Knaurs Universallexikon)
Diskussions- und Vortrags­
techniken üben
Fragetechniken/Interview­
technik einüben
Pantomime vorstellen
Sach- und Gebrauchstexte
lesen, verstehen, auswählen,
beurteilen, auswerten und
nach übergeordneten Kriterien
anordnen
Plakate, Wandzeitungen
erstellen
Steigerungsformen von
Adjektiven
mein größter Wunsch wäre es
… zu werden
Fach-, Sachtexte
Tabellen
Diagramme
Definitionen
Zungenbrecher, Sprachspiele
Ranglisten
Berichte
(Vorgangs-)Beschreibungen
Foto-Text-Dokumentationen
Portfolios
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
27
Projektvorschlag: Bademeister und Kapitän? –
Berufe rund ums Wasser (12 UE)
1. Einstieg (2 UE)
Zungenbrecher zu Wasserberufen:
Wir Wiener Waschweiber wollen weiße Wäsche waschen,
wenn wir nur wüssten, wo warmes weiches Wasser wär.
Fischer, die als Floßfahrer auf Flussflößen auf Floßflüssen
fahren, sind fischende Floßflussflussfloßfahrer. Wenn die
fischenden Floßflussflussfloßfahrer aus den Floßflüssen
Fische fischen, sind’s nicht Floßfische – auch nicht bloß
Fische – es sind Floßflussfische, es sind Flossenfische: es
sind Floßflussflossenfische.
Quelle: (www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/
spiele-zungenbrecher.html)
Neue Zungenbrecher, Reime zu Berufen (er-)finden
■ Wortbildungsverfahren:
■ Zusammensetzung am Beispiel Berufsbezeichnungen
■ Wasch-Weiber
■ Floß-Fluss-Fluss-Floß-Fahrer
■ Donau-Dampf-Schiff-Fahrts-Kapitän
■ Schilder fotografieren
und einen Schilderwald mit „Wortungetümen“ (Wasser­
versorgungsamtsleiter, Main-Donau-Kanal-Schiffs­
schleuse) gestalten
2. Recherchieren von Berufsbildern (4 UE)
■ Vorwissen aktivieren:
Berufe rund ums Wasser sammeln und als Cluster
zusammenstellen:
Bademeister
Kapitän
Chemiker
Wasserberufe
Taucher
Anlagentechniker
Installateur
Getränkehersteller
Meeresbiologe
■ Unbekannte Berufsbezeichnungen vorgeben
und Überlegungen darüber anstellen, dabei eigene
Neigungen und Interessen berücksichtigen:
■ z. B. was macht ein „Wasserbauer“?
■ z.B. technisch orientiert: Installateur, Anlagentechniker, ...
■ z. B. dienstleistungsorientiert: Servicekraft im Bäderbe­
trieb, ...
■ Recherche über Berufsbilder:
■ im Internet, in der Bundesagentur für Arbeit, bei Freun­
den, Nachbarn …
■ Geeignete Internetadressen:
www.planet-beruf.de/Berufe-rund-ums-Wass.
2029.0.html
www.planet-beruf.de/Berufe-von-A-bis-Z.39.0.html
www.mixopolis.de
■ Fachwortschatzarbeit
■ Berufsbezeichnungen,
z. B. Wasserbauer, Chemielaborant, Abwassermeister …
■ Darstellung berufsspezifischer Tätigkeiten
Beispiel: Ein Fachangestellter für Bäderbetriebe hat
folgende Aufgaben:
■ Kontrolle der Wassersteuerung
■ Überprüfung der Wasserwerte
■ Überwachung der Pumpen- und Filteranlagen
■ Testen der Belastbarkeit von Spielgeräten
■ Reinigung des Planschbeckens
■ Adjektive, die ein Berufsbild kennzeichnen / Adjektiv­
bildung durch Suffixe (-bar, -fähig, -lich, -ig, -iv …)
und Adverbien plus Partizip I (-end/ -ernd/ -iert) und
Zusammensetzungen mit den Endungen -bewusst/
-orientiert, die in diesen Fällen nicht mehr als eigen­
ständiges Wort auftreten
■ Beispiele:
konfliktfähig, verantwortungsbewusst, geduldig, team­
fähig, kontaktfähig, belastbar, ausdauernd; physisch
anstrengend, konzentriert arbeitend, höflich, selbstän­
dig arbeitend, serviceorientiert, kommunikativ,
mehrsprachig.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
28
Berufsbilder konkretisieren und personalisieren
(4 UE)
■ Stärken-Schwächen-Analyse
■ Wie gut kennst du dich?
■ Nenne fünf deiner Stärken – Dinge, die du besonders
gut kannst und magst!
■ Wo liegen deine Schwächen? Befrage auch Freunde und
Verwandte!
■ Welche Ziele hast du?
■ Wie willst du später leben?
■ Erstellung eines Steckbriefes
■ Das bin ich heute: ______
■ So will ich in zehn Jahren leben: ______
■ Diese Schritte unternehme ich, damit ich mein Ziel
erreiche: ______
■ Ausgewählte Berufsbilder im Vergleich darstellen
überschaubare Anzahl von Berufsbildern je nach Inte­
ressenslage der Schüler auswählen und für einen
tabellarischen Vergleich aufbereiten
Weiterbildungsmöglichkeiten recherchieren
Vergleichskriterien erarbeiten, Gemeinsamkeiten und
Unterschiede herausarbeiten, Tabelle erstellen
Arbeitszeit
Verdienst /
Ähnliche
Berufe
Art und
Dauer der
Ausbildung
Voraus­
setzungen
Weiter­
bildungs­
möglichkei­
ten
■ Tabelle versprachlichen: Vergleiche
anstellen, den eige­
nen Fähigkeiten und Neigungen entsprechend weni­
ger/mehr verdienen, längere/kürzere Arbeitszeit, besse­
re/schlechtere Weiterbildungsmöglichkeiten ...
■ Ausbildungs-, Berufsmöglichkeiten in der näheren
Umgebung erkunden
■ Interviews mit „Experten“ führen
■ Interviewtechniken (Vorbereitung, Durchführung,
Nachbereitung) einführen und einüben
■ Interview mit einem ausgewählten Partner führen, um
das bevorzugte Berufsbild konkret kennenzulernen
■ Interviewergebnisse aufbereiten
■ Einen typischen Tagesablauf strukturieren und schildern
■ Ein Tag im Leben eines ... :
■ Tagesabläufe verschiedener Berufsbilder kennenlernen:
■ (z. B. über Internet: www.planet-beruf.de/
Tagesablaeufe.163.0.html)
Schriftliche Fixierung eines Tagesablaufs am Beispiel:
Wasserversorgungstechniker
Hallo, ich heiße Theodores Deligiannis und bin 24 Jahre
alt. Zusammen mit meinen Kollegen arbeite ich als Fach­
kraft für Wasserversorgungstechnik in einem Wasserwerk.
Begleite mich an einem Arbeitstag!
7:00 – 7:20 Uhr: Umziehen und Teambesprechung
Im Wasserwerk angekommen, ziehe ich meine Arbeitsklei­
dung an: dunkelblaue Hose, hellblaue Jacke und Sicher­
heitsschuhe. Anschließend bespricht das Team mit dem
Leiter des Werks die Aufgaben. Zusammen mit einem
Kollegen bin ich für die tägliche Rundtour eingeplant.
7:20 – 8:00 Uhr: Brunnen kontrollieren
Zu unserem Wasserwerk gehören drei Brunnen, die wir
täglich kontrollieren. Das ist wichtig. Schließlich ist das
Trinkwasser ein Grundnahrungsmittel und lebensnotwen­
dig. Ich steige durch den Schacht in den Brunnen. Dann
beginne ich mit meinen Messungen. Die Leitfähigkeit des
Wassers und die Pumpen sind in Ordnung. Jetzt überprü­
fe ich die Bestrahlungsanlage. Alles ist im grünen Bereich!
8:00 Uhr – 9:15 Uhr: Hochbehälter überprüfen
Zusätzlich zu den Brunnen beziehen wir unser Wasser
noch aus einem Hochbehälter. Dieser befindet sich – wie
der Name schon sagt – oberhalb der Ortschaft. In der
Schaltwarte kann ich alle wichtigen Werte ablesen und
überprüfen. Das Wasser hier ist ebenfalls von bester
Qualität.
9:15 – 12:00 Uhr: Leitungen legen
Mit unserem Transporter fahren wir zu einer Baustelle, die
etwas außerhalb liegt. Dort wird ein Haus gebaut. Damit
die Wasserversorgung gewährleistet ist, müssen wir dort
Leitungen verlegen. Nachdem das erledigt ist, montieren
wir noch die Hydranten an das Rohrnetz. Dann ist unsere
Arbeit hier beendet und wir machen Mittagspause.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
12:30 – 15:00 Uhr: Skizzen anfertigen
Damit wir bei einem eventuellen Rohrbruch schnell han­
deln können, fertigen wir Pläne an. Darauf ist die Lage der
Rohre und ihrer Verbindungen sowie die der Hydranten
vermerkt. Dieses Dokument schicken wir an die Feuerwehr
sowie die Strom- und Gasunternehmen.
15:00 – 16:30 Uhr: Rohrbruch reparieren
Ein Hausbauer hat mit seinem Bagger eine Wasserleitung
beschädigt. Wir machen uns sofort auf den Weg. Glück­
licherweise haben mein Kollege und ich erst vor kurzem
hier die Rohre verlegt. Deshalb wissen wir, wo der Schie­
ber ist. Diesen kann ich mit einem speziellen Schlüssel dre­
hen und das Wasser wird gestoppt. Eigentlich hätte ich
um 15:45 Uhr Feierabend, aber der Mann kann nicht ein­
fach ohne Wasser zurückgelassen werden. Also reparie­
ren wir den Schaden noch und legen die Anschlüsse neu.
Dann fahren wir zurück zum Werk und ich mache Feier­
abend!
(Quelle: www.planet-beruf.de/Tagesablauf-Fachkraf.
1685.0.html?&type=100)
■ Anlegen eines persönlichen Berufsportfolios (ständige
Erweiterung)
Mögliche Inhalte:
■ Fotos zum „Schilderwald“ mit „Wortungetümen“
■ Eigenes Berufscluster
■ Stärken – Schwächen – Analyse
■ (Tabellarische) Darstellung ausgewählter Berufsbilder
■ Berufssteckbriefe
■ Interviewergebnisse
■ Tagesablauf des eigenen Wunschberufes
■ Adressen-, Linksammlung, Literaturhinweise …
Abschluss (2 UE)
■ Posterpräsentation über Wasserberufe bzw. den eigenen
Berufswunsch erstellen und für Publikum (Partner­
klasse, Eltern, Lehrer ...) aufbereiten
29
■ Bildmaterial
sammeln und Collage erstellen
ausgewählte Tagesabläufe schildern
benötigte Stärken und Interessen darstellen
■ Den eigenen Berufswunsch darstellen, dabei Neigun­
gen, Anforderungen, Aus- und Weiterbildungsmöglich­
keiten, Verdienst etc. realistisch einschätzen; Bsp. für
einen Textanfang:
„Am liebsten würde ich eine Ausbildung zu einer Kauf­
frau für Tourismus und Freizeit machen und in einem
Bäderbetrieb in der Umgebung arbeiten. Ich arbeite gerne
mit Menschen und die Atmosphäre in einem Schwimm­
bad gefällt mir besonders gut. Außerdem liebe ich es zu
schwimmen!“
„Der Bereich Massage und Wellness ist für mich auch
sehr interessant, so dass ich mir auch eine Ausbildung
zur Physiotherapeutin vorstellen kann ...“
Internetquellen für Rechercheaufgaben und Material:
■ www.wasser-macht-schule.com/index.php?id=13
www.planet-schule.de/sf/10_fil00.php
■ www.planet-beruf.de/fileadmin/assets/PDF/Hefte/
Schritt_fuer_Schritt_zur_Berufswahl_08_09.pdf
■ htttp://berufenet.arbeitsagentur.de
■ www.spiegel.de/sptv/extra/0,1518,275554,00.html
jobs.meinestadt.de/deutschland/seltene-berufe/unter­
wasserschweisser
30
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Modul C: Von Entdeckern und
Abenteurern, Seejungfrauen und
anderen Fabelwesen: Zur poetischen
und mystischen Bedeutung des
Wassers – Übersicht
Lernorte: Schule, Schulgebäude, Bibliotheken, Schwimmbäder, Kinos, Theater, Literaturhäuser, Flusslandschaften,
Seen und Teiche der Umgebung, Brunnen
1. „Wasser ist unser Element.“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 2. Von Entdeckern/Abenteurern des Meeres und Seejungfrauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Projektvorschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 3. Verfremdungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 4. Wasser in Kunst, Musik und Architektur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 5. Wasser in seiner spirituellen Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 6. Wassersprachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
31
1. „Wasser ist unser Element.“
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Wasserfreuden in Sport und
Freizeit ermitteln und dar­
stellen
Lieblings-Wassersportarten
der eigenen Gruppe beschrei­
ben und per Video/Fotos mit
unterlegten Texten festhalten
Adjektive und ihre Steige­
rungsformen
Am liebsten …
In Wassersport … bin ich besser als …
Am allerschönsten ist …
Foto-Text-Collage
Video
Schaubilder
Sachtexte
Wassergymnastik zu Musik
durchführen und fotografieren
„Wasserbilder“ und „Wasser­
reliefs“ erstellen und aus der
Sicht eines Sportreporters
darstellen
Passende Musikstücke zusam­
mentragen
Fotoserien herstellen/Video­
film drehen
Das Entstehen der Wasser­
bilder und -reliefs nach
ihrem Bewegungsablauf exakt
beschreiben
Planung, Durchführung und
Auswertung von Interviews,
Beobachtungen, Recherchen
Zusammenstellung von Text,
Musik und Fotomaterial
Umgang mit der Technik:
Mikrofon, Internet, Computer,
Fotoapparat
Genaue Wiedergabe eigener
Beobachtungen
Fachwortschatz zu Wasser­
sport und Wasserspaß
Auf der Wasserrutsche …
mit Schnorchel tauchen
um die Wette schwimmen
Frage- und Antwortstrategien
Was ist deine Lieblingssportart
im oder auf dem Wasser?
Welchen Wassersport möch­
test du noch lernen?
Sprache des Sports
(ab-)tauchen, an den
Schwimmpartner anschließen,
Rücken kraulen, Schmet­
terlingsstil, treiben lassen,
schnorcheln …
Musik-Video-Clip
(Foto-)Reportage
Kommentar
Bericht
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
32
2. Von Entdeckern/Abenteurern des Meeres und Seejungfrauen
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Reiseberichte, Tagebücher,
Aufzeichnungen von Expediti­
onen und Abenteuergeschich­
ten von großen Seefahrern aus
aller Welt zusammentragen
und eine multimediale Leseral­
lye veranstalten
Leseförderung am Beispiel
literarischer Texte
„Heldenportraits“ entwerfen
Biografien schreiben und
vorstellen
Sprichwörter, Redensarten
und andere Phraseologismen
aus der „Sprache der Seefahrt“
in den Wind stellen; See­
mannsgarn spinnen; vor Anker
gehen; durch den Wind gehen;
Schotten dicht machen; Kiel
holen; Achterdeck; die Segel
streichen, ...
Rezensionen
Legenden und Märchen,
Balladen und Gedichte über
Seejungfrauen, Melusinen und
Undinen, Fischfrauen und an­
deren Fabelwesen des Wassers
untersuchen und die eigene
Lieblingslegende vorstellen
Leseförderung am Beispiel
fiktionaler Texte
Szenisches Lesen
Multimediale Präsentation
Kritische Distanz zu fiktionalen
Texten einüben
Fähigkeit zur Literaturrecher­
che und -auswertung
Einübung von Vortragstechni­
ken und Aufnahme gesproche­
ner Sprache
Transkription (gesprochener in
geschriebene Sprache)
Adjektive zur sachlichen und
metaphorischen Beschreibung
des Wassers
glasklar; brodelnd; trüb; turm­
hohe Wellen; weiße Gischt, ...
Historische Wendungen
untersuchen
Es begab sich …
Vor langer, langer Zeit …
Es war einmal …
Als die Welt noch …
Als König … noch über sein großes, vergangenes Reich herrschte, …
Verben des Wassers
brodeln, zischen, sich schlän­
geln, sich überschlagen,
kräuseln, …
Literaturberichte
Biografien
Psychogramme
Übersetzungen
Reisetagebücher
Romane, Gedichte, Märchen
Rezitation
Textanthologie
Transkription
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
33
Projektvorschlag: Von Entdeckern und Abenteurern
der Meere – Von Seejungfrauen und anderen Fabelwesen
Zur Mystik des Meeres (12 UE)
1. Einstieg (3 UE) Textcollage aus fünf Textbeispielen
Text 1
Aus dem Tagebuch des achtzehnjährigen Georg Forster,
der seinem Vater Reinhold Forster auf dessen Reise mit
James Cook nach Tahiti als Kartograph begleitete: „Am 09.
(September 1772) passierten wir die Linie (von Madeira
über die Inseln des Grünen Vorgebirges auf dem Seeweg
hin zum Kap der Guten Hoffnung) bei einer gelinde we­
henden Luft. Unsere Matrosen tauften ihre Kameraden,
die sie noch nicht passiert hatten und sich nicht durch
Trinkgelder loskaufen wollten. Wer die Salztaufe über sich
ergehen ließ, zog nachher frische Kleider an, und da dies
auf der See nicht zu oft geschehen kann, war das Untertau­
chen, statt eine Strafe zu sein, vielmehr heilsam und ge­
sund. Für die Trinkgelder wurden starke Getränke ange­
schafft, und diese vermehrten die Lust und Laune …
Am 19. ging die See sehr hoch aus Süden, und ein großer
Wal, desgleichen ein zwanzig Fuß langer Hai schwammen
am Schiff vorüber. Da wir schon lange auf See waren,
hatte der Kapitän an den Fleischtagen, das ist vier mal die
Woche, Sauerkraut an die Leute austeilen lassen, für je­
den ein halbes Quart. Am 24. ließ der Kapitän, da die „Ad­
venture“ weit zurückgeblieben war, ein Boot aussetzen,
in dem verschiedene Offiziere und Reisende aufs Vogel­
schießen ausgingen.Das gab uns wiederum Gelegenheit,
die beiden Arten von Albatrossen und eine große schwarze
Art von Sturmvögeln zu untersuchen. Wir hatten nun
seit neun Wochen kein Land gesehen …
Am 29. früh entdeckten wir das äußerste Ende von Afrika.
Es war von Wolken und Nebel bedeckt, und einige Sturm­
taucher und Enten kamen von dort auf See. Um drei Uhr
nachmittags klarte die Luft endlich auf und ließ uns die
Küste deutlich sehen. Da der Wind sehr frisch und die „Ad­
venture“ noch weit zurück war, durften wir es nicht
wagen, noch diese Nacht in die Tafelbai einzulaufen. Wir
nahmen deshalb die Segel ein, zumal es sehr finster war
und harter Regen mit Stoßwinden ständig wechselte. Kaum
war es Nacht geworden, als die See rundum einen bewun­
derungswürdigen Anblick bot: Der ganze Ozean schien
Feuer zu sein. Jede brechende Welle war an der Spitze
von einem hellen Glanz erleuchtet, der dem Lichte des
Phosphors glich, und an den Seiten des Schiffes bilde­
ten die anschlagenden Wellen eine feuerhelle Linie. Hier
konnten wir auch große leuchtende Körper im Wasser
erkennen. Um dies wunderbare Phänomen zu untersuchen,
ließen wir einen Eimer Seewasser aufs Verdeck holen,
und es fand sich, dass unzählbare leuchtende Körperchen
von rundlicher Gestalt, die mit großer Geschwindigkeit
umherschwammen, den glänzenden Schein hervorbrach­
ten … Nach zwei Stunden hörte das Meer gänzlich auf
zu leuchten. Wir säumten nun nicht länger, von dem ers­
ten untersuchten Kügelchen eine Zeichnung zu machen
und unsere Beobachtung niederzuschreiben, aus der sich
vermuten lässt, dass diese kleinen Tiere vielleicht die
Brut einer Medusenart sind, doch können sie auch wohl
ein eigenes Geschlecht ausmachen.“
(Aus: Georg Forster, Entdeckungsreise nach Tahiti und in
die Südsee 1772-1775. Neu herausgegeben von Hermann
Homann. Mit 29 zeitgenössischen Abbildungen. Verlag
Neues Leben Berlin, S. 36-39.)
Text 2
„Weit draußen ist das Meer so blau wie die Blätter der
schönen Kornblume und so klar wie das reinste Glas. Aber
es ist sehr tief, tiefer als irgendein Anker reicht. Viele
Kirchtürme müssten aufeinander gestellt werden, um vom
Grunde bis über das Wasser zu reichen. Dort unten
wohnt das Meervolk …
(Anhang des Märchens von H. C. Anderson, Die kleine
Seejungfrau)
Text 3
Der Genuese wandte sich an den Jungen: „Dreimal hast
du nun versucht, einen Platz als Schiffsjunge zu finden. Drei­
mal hat man dich abgewiesen. Was für eine Lehre ziehst
du daraus?“ „Dass ich es ein viertes Mal versuche. Und wenn
es sein muss, ein fünftes Mal. Oder ein sechstes Mal. Bis
mein Traum in Erfüllung geht“, sagte Juan bestimmt. „Wa­
rum?“, fragte der Genuese. „Weil es meine Bestimmung
ist. Ich bin für die Seefahrt geboren. Ich will die Welt erkun­
den. Und ich suche das Abenteuer!“
(Auszug aus: Peter Schwindt, Die erste Reise, S. 17)
Text 4
Die grauen Himmel haben Tonnuancen ohne Zahl: warmes
Grau, kaltes Grau. Sie sind mit Umbra, mit Dunkelocker,
mit Terra di Siena gemischt. Velasquezgrau, Taubenfeder­
grau – neben so farbigen Graus gibt es vollkommen aus­
druckslose Grautöne: Betongrau, Stahlgrau. Außer Grau ist
Blau die Hauptfarbe am Himmel. Am großartigsten wirkt
34
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
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Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
ein tiefes Blau über einer tobenden See, die unter sausen­
den Windzügen hochzuckt: ein hochgewölbtes Kobalt­
blau ohne Sturmwolken. Manchmal ist das Blau so satt wie
in Wasser gelöstes Indigo. Ganz selten und deshalb auch
umso kostbarer ist das grünliche Coelinblau. Wandelbar
wie die Himmelsfarben sind die Farbzustände der See:
Die im Morgenlicht grau dampfende See. Die schwarze, die
flaschengrüne, die graue, die violette, die weiße See. Die
ständig wechselnde Struktur der See bringt neue Variatio­
nen dazu: Die seidige See, die stumpfe See, die geriffelte,
die gerauhte, die schrundige See. Die kabbelige, die zucken­
de, die dünende See.
(Auszug aus: Lothar-Günther Buchheim, Das Boot, S. 144)
Text 5
Das Wetter ist noch schlechter geworden. Die tiefhängen­
den Regenböen verdüstern ringsum den Himmel. Alle
Helligkeit des Tages ist erloschen. Es sieht aus, als wäre der
Abend schon da. Spritzwasserwürfe überziehen die Was­
serlandschaft mit bleichem Dunst. Das Boot schlingert stark.
Die See kommt von backbord querab. Durch das geöff­
nete Turmluk stürzt Wasser herunter. Das Luk muß jetzt
aber offen bleiben, weil der Feind das Boot jeden Augen­
blick überraschen kann. Die Schrauben rasen, den Dieseln
wird das Letzte abgefordert. Der Kommandant weicht
nicht mehr von der Brücke. Unter der tief herabgezogenen
Krempe des vor Nässe glänzenden Südwesters sucht er
das Wasser ab. Reglos stehend dreht er seinen Kopf langsam
hin und her. Ich höre den Kommandanten: „Hart steuer­
bord auf hundertachtzig Grad gehen!“ Ein Brückenposten
reicht mir unaufgefordert sein Glas. Ich suche in der
Blickrichtung des Kommandanten. In den Okularen er­
scheint das Grau einer Regenfahne. Nichts als trübes
Grau! Mit angehaltenem Atem zwinge ich mich zur Ruhe,
suche das rechte Ende der Regenfahne und führe dann
das Glas von rechts nach links ganz langsam über sie hin.
Da entdecke ich in dem gestreiften Grau einen haardünnen Strich, der sogleich wieder verschwindet. Wars
eine Täuschung? Bilde ich mir den Strich nur ein? Ich
atme tief, mache mich in den Kniegelenken locker, federe
leicht durch, lasse das Glas auf den Fingerspitzen auf­
sitzen. Das Boot dreht unter mir. Ich finde die Richtung
nicht gleich, orientiere mich wieder am Kommandan­
ten. Da ist der Strich wieder! Ich weiß: Jeder Dampfer hat
eine Rauchfahne, die ihn längst verrät, ehe seine Masten
hinter der Kimm hochkommen. Das da kann also kein
Dampfer sein. Verdammt noch mal – wo ist der Strich
jetzt? Da habe ich ihn wieder. Man müsste ihn jetzt schon
mit bloßen Augen sehen können. Ich setze das Glas ab
und suche – da ist er schon! Eine Minute vergeht. Mein
Blick saugt sich an dem dünnen Strich über der Kimm
fest. Erregung pocht mir hoch im Hals. Es gibt jetzt keinen
Zweifel mehr: Der Mast kommt höher heraus, der Zer­
störer hält also direkt auf uns zu. Mit unseren langsamen
35
Maschinen haben wir keine Chance mehr, über Wasser
davonzukommen. „Die müssen uns gesehen haben! Ver­
dammt – verdammt!“ flucht der Kommandant und gibt
mit nur wenig erhobener Stimme Alarm.
(Auszüge aus: Lothar-Günther Buchheim, Das Boot, 215-216)
■ Arbeitsaufträge (arbeitsteilig):
Analyse der einzelnen Texte in Kleingruppen nach
folgenden Aspekten:
■ Worum geht es in den Texten?
■ Welche Begriffe, Sätze oder Textpassagen hast du nicht
verstanden? Kennzeichne sie mit einem Stift.
■ Was sind die Schlüsselthemen?
■ Wie sind die Gewässer jeweils beschrieben?
■ Gibt es besonders spannende, berührende Textstellen,
die dein Interesse wecken?
■ Um welche Art von Geschichten handelt es sich?
■ Wer sind die Hauptfiguren der Geschichten?
■ Wo und wann findet das Geschehen statt?
Vertiefung (3 UE)
■ Literaturrecherche und kreative Verfremdungen
■ Sammeln weiterer Texte aus Seefahrt, Meeresforschung,
Abenteuergeschichten, Märchen, Legenden und Ge­
dichten nach persönlicher Neigung
■ Erstellen von Biografien der beliebtesten Entdecker,
Forscher, Abenteurer oder Fabelwesen
■ Präsentation der ausgewählten Texte im Rahmen einer
Lese-Rallye und Dokumentation in einer Textanthologie
Beispiel 1
Biografie eines Forschers aus unterschiedlichen Perspek­
tiven schreiben und mit Fotomaterial und Zeichnungen
versehen
A Schreiben aus der Ich-Perspektive:
Gestatten mein Name ist Alexander Humboldt. Ich habe
von ... bis ... gelebt. Im Gegensatz zu meinem Bruder
Wilhelm habe ich bereits die ganze Welt gesehen und un­
geheure Entdeckungen gemacht: in der Botanik, der
Meeresforschung, der Vermessung von Land und See ...
B Beschreibung eines Seefahrers
Mein Lieblingsforscher ist James Cook ... Denn er ist ein
großer Seefahrer und Abenteurer. Er ... Du weißt nicht, was
„Adventure“ ist? Na dann, erklär ich’s dir! ...
C Phantasiegeschichte als fiktiven Dialog
Wenn ich vor 200 Jahren gelebt hätte, wäre ich auf der
„Adventure“ mitgereist ...
Beispiel 2
Schreiben einer fiktionalen Reisegeschichte eines „kleinen
Wassertropfens, den es zum großem Meer hinzieht“
36
Beispiel 3
Verfassen eines modernen Märchens: Eine Meerjungfrau
aus dem Jahre 2013
Beispiel 4
„Psychogramm“ des Wassers anhand ausgewählter Fotos
erstellen
Verknüpfungen (2 UE)
■ Wasser in Literatur, Kunst, Musik und Architektur
■ Unterschiedliche Wassermotive in Kunst, Musik, Lite­
ratur und Architektur aufspüren und in Form einer
multimedialen Ausstellung präsentieren:
■ Wasser-Aphorismen aus verschiedenen Kulturen in
verschiedenen Sprachen sammeln und mit eigenen
Worten interpretieren:
■ Beispiel:
Man steigt nie in denselben Fluss. (Heraklit)
Eigene Formulierungen:
Man verändert sich ständig.
Die Zeiten ändern sich.
Es gibt keinen Stillstand.
■ Wassergedichte verfassen als
Haiku
Elfchen …
und grafisch gestalten und vertonen
■ Piktogramme zum Thema Wasser
■ Einen „Wasserkalender“ mit eigenen Texten, Zeichnun­
gen, Fotos, eingeklebten oder eingescannten Materiali­
en entwerfen
■ Einen Klangpfad mit unterschiedlichen Wasserge­
räuschen bauen;
Hilfen: Wasserflaschen unterschiedlich auffüllen;
Schüsseln mit Wasser und (Kiesel-)Steinen auffüllen;
Wassertropfen in einen Becher tropfen lassen mit der
Hand oder Gegenständen Wassergeräusche erzeugen etc.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
Sprachliche Feinarbeit (2 UE)
■ Sprache der Seefahrt, „Wasserwörter“ und „Wasserwen­
dungen“
■ (Fach-) Wortschatz und idiomatische Wendungen zum
Thema Wasser zusammentragen und als „Wassermo­
saik“ gestalten
■ Metaphern und andere Sprachbilder zum Wasser in
verschiedenen Sprachen zusammentragen und visuell
darstellen
■ Ein „Wasserlexikon“ (mehrsprachig) herausgeben
Beispiel:
Deutsch
Wasser
Wasserfall
Wasserhahn
...
Russisch
Türkisch
Spanisch
Englisch
Chinesisch
...
Dokumentation (3 UE)
Ein Wasserfest mit Eltern, Freunden und Nachbarn feiern,
bei dem einige Ergebnisse zum Lernangebot „Wasser“
vorgestellt werden:
1.
2.
3.
4.
Ausstellung und szenische Lesung
Hörspiel oder Feature
Wasserkalender und Klangpfad
Podiumsdiskussion zum verantwortlichen Wasserver­
brauch
5. Wasserberufe vorstellen
6. Wassergeräusche zu (literarischen) Texten durch Quiz
erraten lassen
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
37
3. Verfremdungen
Inhalte und Aktivitäten
Sprachliche Kompetenzen /
Fertigkeiten
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Würde James Cook heute le­
ben – und andere Verfremdun­
gen: Zeitversetzungen großer
Entdecker und Abenteurer ins
Heute entwerfen
Eine Abenteurer- oder Entdeckergeschichte aus der Ich-Perspektive schreiben Fiktive Biografie
Verfremdungen (nach literari­
schen Vorbildern)
Fiktive Reportage
Mein Leben auf einem Schiff,
Hausboot, in einer Unterwas­
serstadt und anderen Wasser­
fantasien freien Lauf lassen
Gemeinsam eine kreative Was­
sergeschichte schreiben
Konjunktiv II als Irrealis und
Potentialis
Wäre ich James Cook,
würde ich …
könnte ich …
hätte ich …
Lebte Alexander von Humboldt heute, im Jahre 2013, so wäre …
Die Reise eines kleinen
Wassertropfens zum großen
Meer – eine Fantasiegeschichte
schreiben und bebildern
Die Geschichte einer „mo­
dernen Seejungfrau“ aus der
Ich-Perspektive entwerfen und
grafisch gestalten
Erfüllbare und unerfüllbare Wünsche formulieren
Gattungsunterschiede in der Literatur kennenlernen und bei der eigenen Textproduktion anwenden
Verschiedene Schreibstile: objektivierend emotional spannungsgeladen,
ironisierend
Erkennen von Rhema-Thema-
Strukturen
Schriftliche Texte mit Musik und Bildmaterial zusammen­
bringen
Schreiben aus unterschiedli­
chen Perspektiven Tempora der Verben und an­
dere sprachliche Möglichkei­
ten, die Zeitliches ausdrücken
Wäre ich als James Cook vor 300 Jahren auf die Welt gekom­
men, …
Mein Name ist Lord Nelson.
Vor … Jahren habe ich für meine Majestät, Königin Elisabeth die Erste, eine große Seeschlacht gewonnen.
Im Jahre…, Im Winter 1776,
Heutzutage…
Wortfelder / Wortfamilien /
Sinnbezirke zum Thema
„Wasser“
s. Module A und B
Textlinguistische Merkmale
Zur Logik und Kohärenz von
Texten: Ereignisfolgen durch
richtige Zeit- und Ortsangaben
und Logik von Handlungen
durch Begründungen
Wendungen und Phraseolo­
gismen aus der Seefahrt
an Bord gehen; anheuern;
eine Kajüte beziehen; in See
stechen; über Bord gehen;
spiegelglatte See; Luv und Lee;
Steuerbord – Backbord; mit
voller Kraft voraus
Hörspiel
Feature
Theaterstück (mit Musik)
Fiktionale Reisegeschichten
Modernes Märchen
Moderne Fabel
Moderne Ballade
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
38
4. Wasser in Kunst, Musik und Architektur (1)
Inhalte und Aktivitäten
Sprachliche Kompetenzen /
Fertigkeiten
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Wassermotive in literarischen
Texten untersuchen – Ge­
dichte, Romane und Novellen
in verschiedenen Ländern zu
verschiedenen Zeiten
Exzerpierendes Lesen
Rezitatives Lesen
Kulturvergleiche anstellen
Sprachgeschichte und Etymo­
logie
Woher kommen die Begriffe
„luv“ und „lee“, „backbord“
und „steuerbord“, „Persenning“
etc.
Literarische Zusammenfas­
sungen
Text-Collagen
Lieblingsmaler und -gemälde
vorstellen (im Internet, in
Buchhandlungen und Galerien)
Aphorismen aus verschiedenen
Kulturen sammeln und selber
schreiben
Ein Wassergedicht verfassen
und vertonen (mit selbst
gebastelten Trommeln)
„Zwischen den Zeilen“ lesen
lernen
Kulturelle Sichtweisen erklären
Den Sinn verschiedener Apho­
rismen mit eigenen Worten
ausdrücken (paraphrasieren)
Kreatives und funktionales
Schreiben
Literatur-Recherche
Studien zur Sprachgeschichte
an ausgewählten Beispielen
Unterscheidung literarischer
Genres
Textanalyse
Vertonung eigener Texte
Bildbeschreibung
Kreatives Schreiben zu Bildern
Rezitations- und Vertonungs­
techniken
Bewusstmachung der Unter­
schiede zwischen kreativen
und funktionalen Schreibver­
fahren
Reflexion über die Unter­
schiedlichkeit kreativer
Schreibverfahren zur Verbesse­
rung des eigenen Schreibstils
(Weiter-)Entwicklung der
eigenen Schreibkompetenz:
Mit welchen Schreibverfahren
komme ich am besten zurecht?
Konjunktionen
sowohl als auch
während
währenddessen
Adjektive zur Beschreibung
von Farben und geometri­
schen Formen
himmelblau, aquamarin, feuer­
rot, wellenförmig, quadratisch,
spiralförmig
(diese Adjektive können nicht
gesteigert werden)
Fachwortschatz
Papier knicken und falten,
ausschneiden, perforieren
Bildbände
Rezensionen
Aphorismen
Haiku
Elfchen
Piktogramm
Akrostichon
Zungenbrecher
Bastelanleitungen
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
39
4. Wasser in Kunst, Musik und Architektur (2)
Inhalte und Aktivitäten
Sprachliche Kompetenzen /
Fertigkeiten
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Einen „Klangpfad“ mit Hilfe
verschiedener Behälter (mit
Wasser gefüllt) erstellen
Klangpfad mit kreativen und
funktionalen Texten unterlegen
Spielszenen einstudieren
„Kulissen“ entwerfen und mit
dem Beamer als Bühnenhinter­
grund projizieren
Differenzierung von „Klang­
farben“ – Adjektive
hell, dunkel, surrend, schrill,
brummend, schräg, wohltem­
periert, quietschend, raunend,
Eine Szene aus einem Wasser­
märchen nachspielen (mit
selbstentworfener Kulisse z. B.:
Wasserschloss, Brunnen, etc.
Wassergeräusche vertonen:
Wassertropfen; heftiger tropi­
scher Regen; Wasserfall; Toi­
lettenabzug; Eingießen in ein
Wasserglas; Eimer ausschütten
etc. (www.auditorix.de)
Ein „Wassermosaik“ erstellen
Wassergeräusche sachlich oder
ironisch beschreiben
Unterscheidung sprachlicher
Varietäten und ihrer Merk­
male: emotionaler, objektiver
Sprachstil, Perspektivenwech­
sel etc.
Vergleiche anstellen: Ge­
räusche nach angenehm –
unangenehm, heftig – sanft
unterscheiden
Gefühle sprachlich zum Aus­
druck bringen
Kreatives und funktionales
Schreiben
Arbeit mit Aufnahmegeräten
Arbeit mit „Auditorix“
Unterscheidung von direkter
und indirekter Rede in Spiel­
szenen
Wortschatzdifferenzierung
nur im Bereich der HauptWortarten Substantive, Verben,
Adjektive
Gegensätze im Adjektivbe­
reich
angenehm – unangenehm
sanft – heftig
tosend – leicht
Textsorten / Materialien /
Quellen
Vertextung zu „Klangpfaden“
Kritischer Kommentar
Theaterszenen, Bühnenbilder
Wassergeräusche-Quiz
Wassergeräusche-Tabelle
Fotodokumentation mit eige­
nen funktionalen Texten
„Wasserbildteppich“ (beste­
hend aus Texten und visuellem
Material, z. B. Sand, Seesterne,
Muscheln)
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
40
4. Wasser in Kunst, Musik und Architektur (3)
Inhalte und Aktivitäten
Sprachliche Kompetenzen /
Fertigkeiten
Einen „Wasserkalender“
entwerfen
Kalenderblätter durch Auswahl
geeigneter Texte und mit Hilfe
von Bildmaterial entwerfen
Wassermotive in der Kunst,
Musik und Architektur auf­
spüren und miteinander in
Beziehung setzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Zeitausdrücke, Jahreszahlen
und Tempora der Verben
In der Renaissance …
Vor über 1000 Jahren …
Geeignete Wassermotive aus­
Nach dem Zweiten Weltkrieg …
wählen: Seerosen, Wasserfall,
Im Sommer …
Wasserspiegelungen, unterge­
Heute Morgen …
hende Sonne, gefährliche Tiere,
Später als …
hohe Welle, …
Als mein Großvater gerade Systematische „Durchforstung“ geboren war …
von Texten, Bildern und Musik Im Jahr 1773 …
Ergebnisse multimedial prä­
sentieren
Fähigkeit zum Motivvergleich
und zur Systematisierung in
Literatur, Kunst und Musik
Präsentationstechniken
einüben
Textsorten / Materialien /
Quellen
Kalender mit monatlichem
Kalendarium, Texten und
Bildmaterial
Lexikon- und Handbuchartikel
Feuilletonartikel (verschiede­
ner Zeitungen)
Weblog und digitale Plattform
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
41
5. Wasser in seiner spirituellen Bedeutung
Inhalte und Aktivitäten
Sprachliche Kompetenzen /
Fertigkeiten
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
Die Bedeutung des Wassers in
den verschiedenen Religionen
untersuchen: Taufen, Beerdi­
gungen, Waschungen, Initiati­
onsriten in den Naturreligionen
Befragung von Eltern, Großel­
tern und „Experten“ innerhalb des familiären Umfeldes Analyse religiöser Schriften Erklärung von Fachwortschatz
Erzählung
Mythen und Legenden zur
Entstehung der Welt aus dem
Wasser und aus verschiedenen
Kulturen sammeln: Motiv ist
Leben
Erzählungen und Erlebnisbe­
richte, wissenschaftliche und literarische Texte zusammen­
stellen und auswerten
Konjunktionen und Nominal­
ausdrücke (des Vergleichs)
Während die meisten Christen Neugeborene taufen, …
Im Gegensatz zu den Musli­
men …
Satzgliedstellung
Hauptsätze und Nebensätze
Sprachvergleich, Übersetzung
Der Schamane als Regenma­
cher – ein besonderes „Berufs­
feld“ untersuchen
Fachwortschatz zur spirituel­
Sprachliche Besonderheiten in len Bedeutung des Wassers
den verschiedenen Sprachen Taufe, Taufbecken, Wasserwiedergeben und sinngemäß taufe, Fußwaschung, der Fluss
übersetzen
Acheron, Bad im Ganges,
Heilung durch Heilbäder, mit
„Rollenrepertoire“ eines Weihwasser besprenkeln
Schamanen erstellen und anhand verschiedener Texte nachweisen
Exzerpierendes Lesen Systematisierung eines spezi­
fischen Wortschatzes nach übergeordneten Kriterien
Interviewtechniken
Auswertung familiärer Ge­
spräche
Fähigkeit zur Literaturrecher­
che und -auswertung Fähigkeit zum Kulturvergleich Sprachvergleiche anstellen
Auswertung verschiedener Quellen: wissenschaftliche Texte, Reise­
berichte, Filme etc.
Erlebnisbericht
Textanalyse und Textantholo­
gie aus: Bibel, Koran etc.
Märchen und Legenden
Rollenrepertoire oder Berufs­
bild
Textmontage
Kriterienraster
Synopse/Tabelle
Film
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
42
6. „Wassersprachen“
Inhalte und Aktivitäten
Kompetenzen
Grammatische Redemittel /
Wortschatz /
Idiomatische Wendungen
Textsorten / Materialien /
Quellen
„Wasserwörter“ und „Wasser­
wendungen“ aus allen Lebens­
bereichen zusammenstellen
und nach systematischen
Aspekten gliedern
Exzerpierendes Lesen Systematisierung eines spe­
zifischen Wortschatzes nach überlegten Kriterien
Fachsprache:
Wortfelder
Wortfamilien
Unterscheidung von Wort­
arten
Idiomatische Wendungen
Ethymologische Bedeutung
(altertümlicher) Begriffe und
Wendungen
Satzgliedstellungsprobleme
bei Übersetzungen
Textmontage
Ein „Wasser-Lexikon“ mit
den wichtigsten Begriffen,
Wendungen, Erklärungen,
Übersetzungen herstellen
Ein multikulturelles und mul­
timediales Wasserfest planen
und durchführen;
Originelle, zum Thema passen­
de Einladungen verfassen
Reflexion über Sprache Funktionales Schreiben Definieren Alphabetisch ordnen
Ziele setzen Arbeiten delegieren und zu Ende bringen Material beschaffen Texte und Bildmaterial aus­
wählen Einladungen und Programme schreiben Räume dem Anlass entspre­
chend gestalten
Auswertung verschiedener Quellen: wissenschaftliche Texte, Reise­
berichte, Filme etc.
Arbeit mit eigenen Texten und literarischen sowie funktiona­
len Texten Deduzierung von Kriterien und Gliederungspunkten Umgang mit Lexika und Wör­
terbüchern
Gliedern nach wissenschaftli­
chen Aspekten
Reflexion über Übersetzungs­
versuche
Arbeitsteiliges Vorgehen (nach individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen) Einüben in Organisation und Präsentation
In Stichworten formulieren
Idiomatische Wendungen für
Einladungen und Programme
Kriterienraster
Synopse/Tabelle
(Mehrsprachige) Lexika
Übersetzungen
Nachschlagewerke
Einladungsschreiben
Programm, Plakat,
Reportage, Bericht
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Module
43
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Literaturhinweise
44
5
Literaturhinweise
Äsop: „Der Wolf und das Lamm“ (www.udoklinger.de/
Deutsch/Fabeln/Aesop.htm#Das_Lamm_und_der_Wolf)
Buchheim, Lothar-Günther (2005): Das Boot. Piper,
München.
Busch, Bernd (2000): Wasser. In: Wasser. Schriftenreihe
Forum. Band 9. Elemente des Naturhaushalts I. Hrsg. von
der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland GmbH. (Druck- und Verlagshaus Wienand).
Köln, S. 301-311.
Forster, Georg (1979/1989): Entdeckungsreise nach Tahiti
und in die Südsee 1772-1775. Neu hrsg. von Hermann
Hohmann. Mit 29 zeitgenössischen Abbildungen. (Verlag
Neues Leben) Berlin.
Schwindt, Peter (2009): Die erste Reise. In: Ich schenk dir
eine Geschichte. Abenteuergeschichten. (cbj Verlag)
München, S. 8-18.
Unicef und WHO: „Weltwasserbericht“ (www.unicef.de/
presse/pm/2004/sauberes-wasser/)
Vazquez-Figueroa, Alberto (1990): Tuareg München.
von Humboldt, Alexander (1985): Aufgezeichnet von
Hanno Beck. Mit 36 Illustrationen. (Thienemann Verlag
Edition Erdmann). Stuttgart.
Wasserwelten 2000. Ein Projekt von Goethe-Institut und
PreussenElektra.
Materialien und Internetlinks
Götze, Lutz unter Mitarbeit von Gabriele Pommerin und
Anna-Ulrike Mayer (2000): Schüler Wahrig. Deutsche
Grammatik. Gütersloh.
Heringer, Hans Jürgen (2002): „Deutsch Express – Lerner­
grammatik, Deutsch als Fremdsprache“, Berlin.
Hummel, Manfred (2009): Rund um den Ammersee. Eine
nichtalltägliche Entdeckungsreise. Verlag Berg&Tal,
München, S. 23-25.
Mallebrain, Cornelia (2000): Heiliges Wasser und heilige
Gewässer am Beispiel des Ganges. In: Wasser. Schriften­
reihe Forum. Band 9. Elemente des Naturhaushalts I. Hrsg.
von der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik
Deutschland GmbH. (Druck- und Verlagshaus Wienand).
Köln, S. 536-549.
Mare. Nr 15. Die Zeitschrift der Meere. August/September
1999. (Verlag CitySatz&Nagel)
Mauser, Wolfram (2007): Wie lange reicht die Ressource
Wasser? – Vom Umgang mit dem blauen Gold. Hamburg.
Rug, Wolfgang /Tomaszewski, Andreas (1993): Grammatik
mit Sinn und Verstand. Klett.
Videoclip: “Übermorgen ist ein guter Tag zum Duschen“
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Um­
welt und Wasserwirtschaft (BMLFUW)
Film: „Flow – Wasser ist Leben“, Sunfilm Entertainment
„Zähne putzen, Ohren waschen“ Lübecker Stadtzeitung v.
30.10.2001
„Ganz schön sauber“ Körperpflege im Mittelalter, aus: www.amuseum.de/index.html
www.homoheidelbergensis.de/cms/front_content.
php?idcat=83&idart=109
„Badetag“: www.oldie-52.de Geschichtsbücher der SEK I „Wasser macht Schule“ Forum Trinkwasser e.V.
„Der Traum vom sauberen Wasser“, GTZ April 2008 UNSER WASSER– Lebensmittel – Rohstoff – Kulturgut Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Literaturhinweise
Wasser im 21. Jahrhundert: Die Materialien für Schülerin­
nen und Schüler umfassen die folgenden Themen:
Ein Fluss ist mehr als Wasser
Lebensstil und Wasser
Comic: Auf dem Trockenen. Der Kompetenzcheck
Hrsg: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (BMU), Referat Öffentlichkeitsarbeit,
Berlin 2006
Landesportal Hessen: „Wasser sparen“
www.agenda21-treffpunkt.de
www.foodwatch.de
www.trinkwasser.de
www.wasser-macht-schule.com/index.php?id=13
www.planet-schule.de/sf/10_fil00.php
www.planet-beruf.de/fileadmin/assets/PDF/Hefte/
Schritt_fuer_Schritt_zur_Berufswahl_08_09.pdf
http://berufenet.arbeitsagentur.de
www.spiegel.de/sptv/extra/0,1518,275554,00.html
http://jobs.meinestadt.de/deutschland/
seltene-berufe/unterwasserschweisser
45
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Glossar und Materialsammlung
46
6
Glossar und Materialsammlung
Fachbegriffe:
Virtuelles Wasser
Tony Allen, Professor an der Universität in London, prägte
den Begriff des „virtuellen Wassers“: Er bezeichnet die
Menge an sauberem Wasser, die zur Herstellung eines Pro­
dukts verbraucht, verdunstet oder verschmutzt wird.
Blaues Wasser
bezeichnet den sichtbaren, flüssigen Wasserstrom, der
sich durch Flüsse, Seen, Gewässer und das Grundwasser
bewegt.
Grünes Wasser
bezeichnet den unsichtbaren Fluss von Wasserdampf von
der Erdoberfläche in die Atmosphäre durch Verdunstung
und den im Boden gespeicherten Niederschlag.
Produktives grünes Wasser
bezeichnet die Verdunstung durch die Vegetation, da die­
ser Wasserfluss zur Produktion von Biomasse führt.
Verbrauchsintensiv
bezieht sich hier auf den gesamten Wasserverbrauch im
Produktionsablauf.
Rohwasser
ist Wasser, bevor es als Trinkwasser aufbereitet wird
Redewendungen:
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
Stille Wasser sind tief.
Wasch’ mir den Pelz, aber mach mich nicht nass
Sich die Hände in Unschuld waschen
Ins kalte Wasser springen
Das ist Wasser auf seine Mühle
Mit allen Wassern gewaschen sein
Reden wie ein Wasserfall ...
Sich über Wasser halten können
Das Wasser steht bis zum Halse
Jemandem das Wasser abgraben
In einem Boot sitzen
Ins Boot holen
Ins kalte Wasser springen
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
■
Jemand taucht unter / taucht ab
Sich in die Fluten stürzen
Wir sitzen alle im gleichen Boot.
Das Boot ist voll
mit ins Boot nehmen
Seemannsgarn spinnen
jemanden absaufen lassen
etwas in trockene Tücher bringen.
das rettende Ufer erreichen
in See stechen
an/von, über Bord gehen das Boot in den Wind stellen
Fahrt aufnehmen
Mit voller Kraft voraus!
auf Deck
auf dem Achternschiff
sich über die Reling lehnen
durch die Luke schauen
am Vordermast
in der Seemannsspelunke
Segel setzen
in der Kajüte verschwinden
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Glossar und Materialsammlung
47
Beispiel
Mein Wasserverbrauch vom
bis
Wasseruhr
vorher/nachher
Montag
Tätigkeit
Wasseruhr
vorher/nachher
Dienstag
Tätigkeit
Wasseruhr
vorher/nachher
Mittwoch
Tätigkeit
Wasseruhr
vorher/nachher
Donnerstag
Tätigkeit
Wasseruhr
vorher/nachher
Freitag
Tätigkeit
Legende
D = Duschen
B = Baden
T = Toilette
H = Hände waschen
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Glossar und Materialsammlung
48
Beispiel
Fragen
Kennen Sie Ihren täglichen Was­
serverbrauch?
Falls ja, wie viel Liter verbrauchen
Sie?
Wofür verbrauchen Sie das meiste
Wasser?
Wie oft in der Woche benutzen
Sie Ihre Waschmaschine?
Hat Ihr Wasserverbrauch in den
letzten Jahren zugenommen?
Falls ja, warum?
Glauben Sie, dass es Ihnen möglich
wäre, Wasser zu sparen?
Falls ja, in welchem Bereich?
Falls nein, warum nicht?
Sind Sie der Meinung, dass die All­
gemeinheit Wasser sparen sollte?
Falls ja, warum?
Falls nein, warum nicht?
Ja
Nein
weiß nicht
ausführliche Antworten
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Glossar und Materialsammlung
49
50
Über Entdecker und Abenteurer
Faszination der Wassersäule
„Im Südwesten sahen wir dicke Wolken, und an der Süd­
seite des Kaps regnete es. Bald darauf erblickte man dort
plötzlich einen weißlichen Flecken auf der See, von der
eine Wassersäule emporstieg, die wie eine gläserne Röhre
anzusehen war. Eine andere Dunstsäule senkte sich aus
den Wolken herab und schien sich mit jener vereinigen zu
wollen. Dies erfolgte dann auch wirklich, uns so entstand
die Erscheinung, die Wasserhose, Trombe oder Waterspout
genannt wird … Da die Natur und Ursache dieses Phäno­
mens bis jetzt noch wenig bekannt ist, waren wir auf alle
Umstände aufmerksam, die sich dabei ereigneten. Die
Basis der Säulen, wo sich das Wasser heftig bewegte und
in einer Spirallinie gleich einem Dunst emporstieg,
nahm einen großen Flecken in der See ein, der gelblich in
die Augen fiel, wenn die Sonne darauf schien. Die Säu­
len hatten eine zylindrische Form, doch waren sie nach
oben dicker als am unteren Ende. Sie rückten schnell
auf der Oberfläche der See weiter, da die Wolken ihnen aber
nicht folgen konnten, bekamen sie eine schiefe, gebo­
gene Richtung …
Gleich nachher sahen wir, dass die See ungefähr zwei­
hundert Klafter von uns an einer Stelle heftig in Bewegung
geriet. Das Wasser kräuselte sich in einem Umfang von
50 bis 60 Faden gegen die Mitte hin und zerstäubte dann
in Dunst, der durch die wirbelnde Bewegung in Form
einer gewundenen Säule gegen die Wolken emporgetrie­
ben wurde. Um diese Zeit fiel etwas Hagel auf das Schiff,
und die Wolken hatten ein schreckliches schwarzes und
schweres Aussehen.
Gerade über dem Wasserwirbel senkte die Wolke sich
langsam herab und nahm nach und nach die Gestalt einer
langen, dünnen Röhre an. Man konnte deutlich sehen,
wie das Wasser innerhalb des Wirbels aufwärts gerissen
wurde …
Die ganze Zeit über befanden wir uns in einer höchst ge­
fährlichen und beunruhigenden Lage. Die schreckensvolle
Majestät dieser Naturerscheinung, die See und Wolken
vereinigte, machte unsere ältesten Seeleute verlegen. Ob­
schon sie solche Wassersäulen bereits gesehen hatten,
so waren sie doch noch nie so davon umgeben gewesen,
und jeder wusste fürchterlich Geschichten zu erzählen,
was für schreckliche Verwüstungen sie anrichten könnten,
wenn sie über ein Schiff hinweggingen.“
Aus: Georg Forster, Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee
1772-1775. Neu herausgegeben von Hermann Homann. Mit 29 zeit­
genössischen Abbildungen. Verlag Neues Leben Berlin, S. 84-85.
Ergänzender bildungssprachlicher Deutschunterricht – Thema Wasser
Glossar und Materialsammlung
Sprachliche Hilfen zum Verständnis chemischer
Prozesse und Naturerscheinungen
■ Wasser wird als … verwendet.
■ Mit Wasser kann ich …
■ Wasser wird bei … zu Eis.
■ Im Wasser kann ich …
■ Auf dem Wasser …
■ Wasser lässt sich …
■ Ohne Wasser …
■ Eis schmilzt …
■ Wird Wasser erhitzt, …
■ Wasser verdampft …
■ Die Aggregatszustände des Wassers sind: …
■ Die Oberflächenspannung des Wassers …
■ Wir unterscheiden: Grundwasser, Regenwasser, Hoch­
wasser, Abwässer, Süßwasser …
■ Wasserdampf entsteht, wenn …
■ Wir kennen Wasserfälle, Wassersäulen, meterhohe
Wellen, …
Fragen rund um das Wasser
■ Was ist Wasser?
■ Welche Bedeutung hat das Wasser für dich?
■ Woher kommt das Wasser?
■ Welches sind die größten Gewässer der Erde?
■ Wer lebt im Wasser?
■ Wo findest du Wasser in deiner Heimatstadt?
■ Welche Bedeutung hat das Wasser für die Menschen auf
der ganzen Welt?
■ Warum ist das Wasser salzig?
■ Warum verehren und fürchten die Menschen das Wasser?
■ Welche Gefahren birgt das Wasser?
■ Warum können wir durch Wasser krank werden?
■ Welche Heilkraft hat das Wasser?
■ Träumst du gern, wenn du ins Wasser schaust?
■ Wie wäre es, wenn du auf einem Hausboot leben würdest?
■ Hast du weitere Fragen?
Sprichwörter/Redensarten
■ Erde ist mein Körper, Wasser ist mein Blut, Luft ist mein
Arm und Feuer ist meine Seele.
(Indianisches Sprichwort)
■ Steter Tropfen höhlt den Stein.
■ Man steigt nicht zweimal in denselben Fluss.
Impressum
Herausgeber
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Referat Informationszentrum Integration, Bürgerservice
Frankenstraße 210
90461 Nürnberg
www.bamf.de
Stand
Mai 2013
Gestaltung
KonzeptQuartier® GmbH
Text
Prof. Dr. Gabriele Pommerin-Götze,
Dr. Steffi Schieder-Niewierra und Monika Jütte
Redaktion
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge
Referat Fragen der sprachlichen und politischen Bildung,
Kurskonzepte
ISBN
978-3-00-038932-0
www.bamf.de