GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER - Fachbereich Medien, Kunst

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GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER - Fachbereich Medien, Kunst
„GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER“
ver.di zum 200. Verdis
Eine Ausstellung künstlerischer Sichtweisen zum 200. Geburtstag des Komponisten
Giuseppe Verdi, mit Malerei von Hans Vent und Hans Aichinger, mit Plastiken von Wolfgang
Flad und mit Szenenbildern aus der Inszenierung „VILLA VERDI“ von Johann Kresnik - mit
Uraufführung an der Volksbühne Berlin am Rosa-Luxemburg-Platz / frei nach dem Film „IL
BACIO DI TOSCA“ von Daniel Schmid
Was gäbe es für einen Künstler Besseres, als sein Werk über die Jahrhunderte bewundert zu
wissen, und das nicht nur im Kontext höchster Verehrung, sondern und vor allem mit
besonderer Anerkennung seiner sozialen Verdienste und seines diesbezüglich vorbildhaften
Rufs? Giuseppe Verdi, „das allergrößte italienische Seelengenie“ (FAZ), widmete sich
durchweg menschlichen Themen. Er holte seine Opern-Figuren aus bis dahin gewohnten
Götterdarstellungen heraus. Was hingegen heute weithin unbekannt ist: dass der Meister
die Gründung des Altenheims „Casa Verdi“ in Mailand selbst als sein größtes Werk verstand!
Wenn daher die Gewerkschaft ver.di, die nicht zufällig ihre Namensassoziation an diesen
Komponisten bindet, das nun auch mit dieser Ausstellung zu verändern versucht, ist es eine
weitere Verehrung für den großen Komponisten.
„GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER“ führt Verdi in die heutige Zeit. Wie in seinen Opern ist das
große Thema der ‚MENSCH‘. In einem gedachten Spannungsbogen berühren die
ausgestellten Arbeiten der bildenden und angewandten Kunst indirekt Spuren des
Komponisten. Die Ausstellung versteht sich als Brücke und künstlerische Verknüpfung –
zwischen Menschen – zwischen Themen – zwischen Künsten – zwischen Bildern. Sie fügt
unterschiedliche künstlerische Ausdrucksweisen aus drei Generationen zusammen – in ihren
verschiedenen künstlerischen Wahrnehmungen und Sehweisen zum Thema ‚MENSCH‘.
Unwillkürlich, durch räumliche Zuordnung, nehmen sie Kontakt miteinander auf und lassen
tiefere, reflektorische Fragen an unser Heute und an die vergangenen Zeiten entstehen. Es
ist immer wieder die vergehende Zeit, die Gesellschaftsbilder und längst Erreichtes
entschärft und verschwimmen lässt – der kollektive Gedächtnisverlust einer Generation
gehört zum Leben. Es kommt zu Wahrnehmungsverschiebungen und zu Wiedergeburten
von Idealen; das erfordert immer wieder auch klare Positionierungen. Sind es nun
Größenwahn und / oder Arroganz; sind es Toleranz, Bescheidenheit und Realitätssinn, was
uns wirklich steuert? Der 100 Jahre nach Verdi geborene Albert Camus fordert: „Leben ist
handeln!“- und diese Ausstellung fragt unter anderem danach: was bleibt?
Eröffnet wird die Ausstellung „GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER“ mit Opern-Arien aus Johann
Kresniks Volksbühnenaufführung „VILLA VERDI“. Kammersängerin Jutta Vulpius, Sopranistin
Sarah Behrendt, Countertenor Jochen Kowalski und Manfred Meier präsentieren mit ihrem
Gesang und als Künstlerpersönlichkeiten unterschiedliche Generationen. Das szenische
Moment setzt sich in der Ausstellung des Theaterfotografen Thomas Aurin fort. Er zeigt
Szenenfotos aus der Aufführung „VILLA VERDI“, die vom Glamour alter Tage, von
Einsamkeit und dem Leben für die Kunst in einer unterfinanzierten Altenvilla für Künstler
erzählen. (Textabschnitt und Zusammenstellung der Opernarien; Sabine Zielke, Dramaturgin
/ Volksbühne Berlin) Auf der Galerieebene wird Malerei und Plastik der Künstler Hans Vent;
Hans Aichinger und Wolfgang Flad gezeigt.
„Die Kunst lebt von der Auseinandersetzung mit dem Vergangenen sowie seiner
Fortentwicklung. Was liegt also näher, die lebende Generation auch am materiellen Erfolg
der
Vorgängerinnen
und
Vorgänger
teilhaben
zu
lassen?“
(Gesetzentwurf
Künstlergemeinschaftsrecht) Die Ausstellung „GEDEHNTE ZEIT – SZENEN-BILDER“ möchte
unter anderem auf den Bezug aktueller gewerkschaftlicher und gesellschaftlicher
Herausforderungen und die bereits erbrachten Leistungen (Organisation der
Kunstfachgruppen, sowie die Erarbeitung und Herausgabe des „Vertragswerks“ und des
„Künstlergemeinschaftsrechts“) aufmerksam machen. Verwiesen werden soll ebenfalls auf
alle bisherigen Kunst-Ausstellungen und die zugeordneten Veranstaltungen, seit 2005 in der
ver.di-Bundesverwaltung; hier, wo große Veranstaltungs- und Tagungsräume des
Gebäudes Namen von Verdi-Opern tragen. Desweiteren setzt sich in regelmäßiger
Ausgabe das Fachblatt kunst+kultur oder www.kunstundkultur-online.de, aktuell mit den
Themen des Spektrums Künstler-Kunst-Kunstmarkt- auseinander.
Art.iS