Erdölbörse im Iran: Imperium am Abgrund - Gerhard

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Erdölbörse im Iran: Imperium am Abgrund - Gerhard
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Erdölbörse im Iran: Imperium am Abgrund
Beigesteuert von Gerhard Wisnewski
Tuesday, 28. February 2006
Warum
wollen die USA einen Krieg mit Iran? Wegen der iranischen A-Bombe?
Nicht doch. Wegen des Öls? Auch nicht. Das heißt: Nicht ganz. "Nicht
ganz" deshalb, weil es eigentlich nicht um den Rohstoff selbst geht,
sondern darum, daß dieses und weitere Länder künftig ihr Öl in Euro
statt in Dollar abrechnen wollen. Die USA müssen dies verhindern - um
jeden Preis. Denn sonst wäre es aus mit dem Imperium. Der Präsident des
Erdölförderlandes Iran, Ahmadinedschad, hat tatsächlich eine A-Bombe,
die die USA in Stücke fetzen könnte, allerdings ist diese Bombe
finanzieller Natur. Lesen Sie diesen Artikel
Von Digital_Data
Ich
will hier versuchen, die derzeitige Situation, gerade auch in
Verbindung mit dem Iran, aufzuzeigen und zu beleuchten, wie sich dies
für mich darstellt. Ich versuche dies so wertfrei wie möglich zu tun
und mich nur auf Fakten zu beziehen bzw. eigene Meinungen klar
abzuheben. Man kann vieles im Web selbst einfach finden, wenn man nur
weiß, nach was man suchen muss. Dies soll auch eine Anleitung sein,
sich selbst zu informieren und Dinge auch selbst zu prüfen.
Anfangen
will ich mit einer Äußerung des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad
zu einem versteckten großen Wirtschaftskrieg.Welcher Wirtschaftskrieg
soll da gemeint sein? Fangen wir mit den Gründen für den Irakkrieg an.
Ich dachte anfänglich auch, dass Öl eine treibende Kraft ist, in
Wirklichkeit aber ist die Währung der Grund. Der Irak hat Ende 2000
seine Ölverkäufe von Dollar auf Euro umgestellt (Uni Kassel). Nach Besetzung des Iraks durch die Amerikaner wurde dies
sofort wieder rückgängig gemacht.
Doch es gibt weitere "Euro-Übeltäter", die Öl in Zukunft in Euro abrechnen wollen:
Venezuela: der Putsch dort ist gescheitert und war ein Grund für
Überlegungen von Präsident Chavez, Öl künftig in Euro abzurechnen.
(Chavez: "The most negative force in the world today is the government
of the United States"). Mit Nachbarländern wird bereits in Naturalien
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abgerechnet, z.B. Kuba Öl gegen Ärzte, was Amerika natürlich nicht
gefällt.(Rice puts Venezuela on notice)
- China hat seine Dollar-Reserven 2003 in Euro umgestellt.
- Nordkorea hat seine Dollar-Reserven 2003 in Euro umgestellt.
- Rußland ist dabei, seine Dollar-Reserven in Euro umzustellen. Putin fragt, "Warum Öl nicht in Euro abrechnen?".
- Norwegen überlegt, Öl in Euro zu verkaufen
Und
last but not least, plant der Iran für März 2006 sogar eine Ölbörse zu
installieren, die Öl in Euro abrechnet. Die Gefahr, dass hier bald
andere Länder folgen, ist sehr groß.
Warum ist der Handel von Öl in Euro für Amerika so gefährlich? Betrachten wir zunächst einmal die Geschichte des Dollars:
Fast
von Anfang an, war die FED (Federal Reserve, amerikanische Notenbank)
von der Rothschildbank "betreut". 1861 brauchten die Nordstaaten unter
Abraham Lincoln Geld für den Bürgerkrieg. Die Bank verlangte aber zu
hohe Zinsen, und so entschied sich Lincoln, eigene Dollarnoten zu
drucken, den Greenback. Damit war die Finanzierung des Bürgerkrieges
gesichert. Nur Lincolns Zukunft nicht. Er wurde 1865 von einem
Einzeltäter erschossen, der später wiederum auf der Flucht erschossen
wurde. Der Nachfolgepräsident war Andrew Johnson, und der
FED-unabhängige Greenback war fortan Geschichte.
1913
kam es zu einer Art Putsch, zumindest könnte man es so nennen. Die FED
wurde zu einem privaten Geld- und Kreditsystem, dessen Aktionäre die
folgenden waren und sind:
- Warburg Bank Amsterdam und Hamburg
- Kuhn Loeb Bank New York
- Rothschild Bank London
- Rothschild Bank Paris
- Lazard Brothers Bank Paris
- Israel Moses Seif Bank Italien
- Lehmann Bank New York
- Rockefellers Chase Manhattan Bank New York
- Goldman Sachs Bank New York
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Damit ist die FED, also die amerikanische Notenbank in Privatbesitz.
Die
nächste interessante Begebenheit ergibt sich 1963. Mit der Executive
Order 11110 in Zusammenhang mit einer eigenen durch Silber gedeckten
Währung schien es so, als ob John F. Kennedy nach Lincoln erneut einen
eigenen Weg gehen wollte. Die Bewertung dieser Order ist umstritten.
Auf jeden Fall wurde die Silberdollar-Währung 1964 (nach Kennedys
Ermordung durch einen Einzeltäter, der später erschossen wurde)
wieder abgeschafft.
Der
Vietnamkrieg führte aber zu einer weiteren wichtigen Entwicklung. Die
USA hatten sich horrend verschuldet. Dies führte zur Entscheidung von
Präsident Nixon 1971, den Goldstandard aufzuheben. Der Goldstandard
besagt, dass jeder seine Dollars gegen Gold eintauschen kann. D.h. der
Dollar war nicht mehr durch Goldreserven abgesichert, es wurde buntes
Papier daraus. Das war das Ziel, nun konnte man endlich soviele Dollars
drucken, wie man wollte. Das Ergebnis: Erhöhte sich zwischen 1945 und
1965 die Anzahl der Dollarnoten um 55 Prozent, so stieg deren Anzahl
von 1971 bis 2001 um 2000 Prozent.
Eine
Währung, die sich unkontrolliert vermehrt, wäre normalerweise einem
hohen Wertverfall ausgesetzt (Inflation), da dieser Währung niemand
vertrauen würde. Der Dollar hat aber einen riesigen Vorteil, und der
besteht darin, dass das Öl damit gehandelt wird . Das heißt: jedes
Erdöl importierende Land dieser Welt braucht Dollars, um seine
Ölrechnungen zu bezahlen, und damit ist eine stetig steigende Nachfrage
nach dieser Währung gesichert.
1972/73
trafen die USA "mit Saudi Arabien die unumstößliche Vereinbarung, dass
die USA das Königshaus Saud fortan unterstützen würden, wenn dieses als
Gegenleistung nur mehr US-Dollar für sein Rohöl akzeptiert. Die
restlichen Mitglieder der OPEC taten es Saudi Arabien gleich und
akzeptierten ebenfalls nur mehr Dollar. Weil die Welt Öl von den
Arabischen Ländern kaufen musste, bestand für sie ein Grund, Dollars
für die Bezahlung des Öls bereit zu halten. Weil die Welt immer größere
Mengen an Öl benötigte, konnte die Nachfrage nach Dollar nur steigen.
Auch wenn Dollar nicht mehr länger in Gold gewechselt werden konnte,
waren sie nun gegen Öl wechselbar", schrieb der Internetdienst russland.ru am 9.2.2006.
Und weiter:
"Die
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ökonomische Quintessenz dieser Vereinbarung war, dass der Dollar nun
von Öl gedeckt wurde. Solange dies der Fall war, musste die Welt
Unmengen an Dollar akkumulieren, weil sie diese Dollar für den Einkauf
von Öl benötigten. Solange der Dollar die einzig akzeptierte Währung im
Ölgeschäft war, war die Dominanz des Dollars in der Welt gesichert
(...). Falls, aus welchem Grund auch immer, der Dollar seine Öldeckung
verlöre, würde das amerikanische Imperium untergehen. Der
Überlebensdrang des Imperiums diktiert daher, dass Öl nur für Dollar
verkauft werden darf. Er diktiert auch, dass die verschiedenen Länder
mit Ölreserven nicht stark genug sein dürfen, politisch oder
militärisch, um für die Bezahlung des Öls etwas anderes als Dollar zu
verlangen. Falls jemand ein anderes Zahlungsmittel verlangte, musste er
entweder mit politischem Druck oder militärischen Mitteln überzeugt
werden, seine Meinung zu ändern." Soweit russland.ru.
Die
Erdöl exportierenden Länder wiederum, allen voran Saudi Arabien, das
Heimatland Osama Bin Ladens, investieren ihre Dollars in Amerika.
(Mangelnde ausländische Investitionen sind ein Grund für die deutschen
Wirtschaftsprobleme) Dies stützt den Dollar weiter, und viele Währungen
benutzen den Dollar dann gleich noch als Absicherung der eigenen
Währung. Damit ist man auch auf einen stabilen Dollar angewiesen, da
sonst die eigene Währung in Schieflage gerät. Der derzeitige Dollarkurs
wird massiv durch asiatische Stützungskäufe am Leben gehalten, doch
auch hier bröckelt die Front derer, die die Stabilität der eigenen
Währung durch teuren Ankauf bunten Papiers zu stützen bereit sind. Der
Euro ist die gewünschte Alternative. Öl für Euro würde den Kurs des
Dollars stark beeinflussen, da die Nachfrage nach Dollars massiv sinken
würde. Dazu kommt das mörderische Handelsdefizit der USA. Müßte man nun
Euros kaufen, um Öl damit zu bezahlen, würde das den Kurs des Euros
stärken, der Dollar würde weiter schwächeln, das Handelsdefizit wächst
weiter, und der Dollar befände sich dann ziemlich schnell im freien
Fall.
Meine Meinung:
Die
Umstellung auf Öl in Euro muss sachte vor sich gehen, da ein schneller
Umstieg vom Dollar andere betroffene Währungen mitreißen könnte. Das
muss strategisch gut vorbereitet werden. Das weltweite Säbelrasseln
zeigt aber, dass der Moment näher rückt. Dies bestätigt auch eine
Flucht in die Sachwerte, so hat sich der Goldkurs seit 2001 verdoppelt.
Die Möglichkeiten Amerikas sind im Moment begrenzt, Probleme zu Hause,
gebundene Truppen im Irak, finanzielle Probleme auch ausgelöst durch
die Dot.com-Börsenblase machen den Riesen ziemlich handlungsunfähig.
Deshalb springt auch Israel immer öfter in die Lücke (und bezieht
gleich eine Warnung von Frankreich?). Ich sehe die Gefahr weniger beim
Iran, als bei Amerika, das bei einem Kollaps der Währung und dem damit
verbunden Absturz die Welt in einen dritten Weltkrieg führen könnte.
Ein Angriffskrieg des Iran ist unwahrscheinlich, da man nicht alle
gegen sich haben will, die Verbündeten des Iran sind aber auch klar
definiert.
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Noch etwas zu den Medien: Wenn China 20 Airbusse
kauft, dann ist das überall auf der Titelseite, weil es ein Erfolg für
die europäische Wirtschaft ist. Wenn der Iran eine Ölbörse, die in Euro
abrechnet, installieren möchte, dann wäre dies die europäische
Wirtschaftsnachricht schlechthin! Euro als weltweite Leitwährung,
weniger Währungsrisiko für europäische Firmen im Energiebereich. Das
wäre eine Schlagzeile! Doch nicht nur, dass man darüber praktisch
nichts liest, es weiß auch praktisch niemand. Warum ist die iranische
Euro-Ölbörse keine Schlagzeile wert?
Weitere gute Links:
http://russland.ru/iran/morenews.php?iditem=186
http://de.wikipedia.org/wiki/Federal_Reserve_System
Zeit-Fragen Das Öl, der Dollar und der Euro
Von Clearstream bis Yukos
Not for Resale
Why Russia's `Oligarchs' Are Now Under Attack
(LINCOLN/TAYLOR/KENNEDY
THE GREENBACK -- TRUTH, SPECULATION, AND TRIVIA)
http://www.freace.de/artikel/200411/231104b.html
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