März 2004 - Stadtteilzeitung

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März 2004 - Stadtteilzeitung
Die Stadtteilzeitung
Zeitung für bürgerschaftliches Engagement und Stadtteilkultur in Schöneberg, Friedenau, Steglitz Nord
Ausgabe Nr. 9 - März 2004
Liebe Leserinnen und Leser,
Immer wieder rufen uns Leser an
und fragen, wo in ihrer Nachbarschaft die Stadtteilzeitung ausliegt. Bisher finden Sie die Zeitung
in über 100 Geschäften im Bezirk
Schöneberg und Steglitz. Dafür
danken wir den Geschäftsleuten,
die uns Monat für Monat ein wenig Platz ihrer begrenzten Verkaufsfläche zum Auslegen der
Zeitung gewähren. Sollte Sie die
Stadtteilzeitung beim Kaufmann
oder der Kauffrau um die Ecke
nicht finden, so sprechen Sie doch
die Ladeninhaber einfach, ob sie
die Zeitung in ihrem Laden nicht
auslegen wollen. Wenn der Inhaber/die Inhaberin damit einverstanden ist, dann rufen Sie uns
bitte an: Tel. 766 84 757, wir nehmen das Geschäft dann in unseren Verteiler auf!
Der Schwerpunkt der nächsten
Ausgabe widmet sich der Schöneberger Linse zwischen S-Bhf. Papestraße und S-Bhf Schöneberg.
Bis dahin - bleiben Sie uns gewogen.
Ihre Redaktion
In dieser Ausgabe:
Gesucht:
Künstler für Europafest
S. 2
KÜNSTLER IM KIEZ:
Dietrich Riemann
S. 3
Portraitreihe BVV
Tobias Dornisch
S. 4
Kids-Partnership
Die armen Vandalen
S. 4
Geheimtipp
Das Hotel Friedenau
S. 5
Kunst und Karriere
S. 7
Beratung der besonderen Art
Öffne die Augen
S. 8
Die etwas andere Ausstellung
Frei leben ohne Gewalt
S. 9
Interview mit Ursula Hasecke
Frauen ergreifen neue
Chancen
S. 10
VHS: Michal Majchrzak
Theater-Multitalent
S. 12
www.stadtteilzeitungen.de/schoeneberg
TANZ
AUF DEM
Varziner Platz, Herbst 2003, Foto: Sebastian Gülde
DER VARZINER PLATZ UND
DAS WAGNERVIERTEL
VOR 100 JAHREN EIN SPEKULATIONSOBJEKT
Als Friedenau noch eine kleine
Landgemeinde und hauptsächlich
zwischen der heutigen Bundesallee
und dem Gelände der Wannseebahn geschlossen bebaut war,
spielte das Gebiet des heutigen
"Wagnerviertels" - zwischen Bundesallee, Varziner-, Handjery-, Sarrazin- und Kundrystraße - schon
eine große Rolle. Daß eine Gasanstalt auf dem noch brachliegenden
Areal errichtet werden sollte, war
vom Gemeinderat schon 1885 mit
dem Hinweis auf eine mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung der
Friedenauer Villenbewohner abgeschmettert worden. Stattdessen
etablierte sich um 1890 hier an der
Grenze zu Wilmersdorf für nur 15
Jahre der weitaus gesündere Sport:
der "Friedenauer Sportpark" wurde gegründet mit seiner 500-Meter-Radrennbahn, auf der sogar
Weltrekorde aufgestellt wurden.
Von den Holztribünen des sehr populären Sportparks aus beobachteten Tausende begeisterter Berliner
und Berlinerinnen Ballonstarts und
1904 sogar einen der ersten
öffentlichen Laufwettkämpfe von
Frauen, deren Nachnamen zu veröffentlichen eine Zeitung sich weigerte mit dem Hinweis, daß dies
"ihren Familien unmöglich angenehm sein könne"...
Fortsetzung Seite 6
"Sind Rentenkürzungen
generationengerecht?"
Nachbarschaftsheim
sucht Fahrrad!
Die SPD Tempelhof-Schöneberg
lädt zu einem Streitgespräch mit
Annelie Buntenbach, Abteilungsleiterin Sozialpolitik bei der IG Bauen,
Agrar, Umwelt, ehemals MdB für
Bündnis 90/Die Grünen, Franz
Thönnes (SPD), Parlamentarischer
Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale
Sicherheit am 31. März 2004,
19.30 im Rathaus Schöneberg,
Casino (linke Treppe, 2. Stock).
Das Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V. sucht für verschiedene Arbeitsbereiche gut erhaltene und fahrtüchtige Fahrräder. Diese sollen
bspw. in einer Sozialstation und einer Kindertagesstätte als Dienstfahrräder eingesetzt und als Übungsfahrräder für arabische Frauen genutzt werden. Sollten Sie Fahrräder
abzugeben haben, melden Sie sich
bitte in der Sozialstation Tübinger
Straße unter der Telefonnummer
8 54 01 93. Vielen Dank schon jetzt!
VULKAN
5. - 28. MÄRZ 2004
Sie haben im März noch nichts
bestimmtes vor? Dann empfehlen wir Ihnen den Frauenmärz,
der geht vom 5. bis 28. März.
Mit Engagement und Unterstützung von vielen Seiten ist das
diesjährige Programm zu Stande
gekommen. Und die Angebote
des Frauenmärzes 2004 können
sich sehen lassen, es gibt neben
Information und Tanz vor allem
viel zu erleben und zu erobern.
Das Motto der Veranstaltung ist
"Tanz auf dem Vulkan". Explosive Energie, Spaß an Bewegung,
Lachen und Kreativität werden
hier miteinander verknüpft.
Fortsetzung Seite 8
Ausschnitt aus einer Video-Projektion
von Mariza Maza
Ausstellung der
neuen Stipendiaten (2003-2005)
der Karl Hofer Gesellschaft
MALEREI, FOTOGRAFIE,
VIDEO, MIXED MEDIA
11.3. - 4.4. 2004
Haus am Kleistpark
Grunewaldstr. 6-7
10823 Berlin (Schöneberg)
U-Bahn Kleistpark
Öffnungszeiten: Di bis So 14-19 Uhr
Seite 2
Die Stadtteilzeitung
Schöneberg im Monat Mai Ein Fest für Europa
Bezirksbürgermeister
Ekkehard
Band lädt zum traditionellen Maifest ein, das in diesem Jahr am
Samstag, dem 8. Mai und Sonntag, dem 9. Mai 2004 stattfindet.
Auf dem John-F.-Kennedy-Platz
wird wieder der Blumenmarkt
seine Stände aufbauen, und alle
möglichen Initiativen und Gruppen
des Bezirks haben die Möglichkeit,
sich vor Ort zu präsentieren. Im
Weindorf wird eine Bühne stehen,
auf der sich alle großen und kleinen Künstler vorstellen können.
Ihre Gesundheitszeitung
Gesucht werden hierfür Musikund Gesangsgruppen, Tanzformationen, Bands mit Musik aller
Richtungen, Vortragskünstler, Zauberer, Jongleure, kurz alles, was
den Besuchern aus Nah und Fern
Spaß macht. In Zeiten knapper
Kassen können keine Gagen, sondern nur geringe Aufwandsentschädigungen gezahlt werden.
Wer also sein Können "just for
fun" für sich und die Besucherinnen und Besucher des Maifestes
vorführen möchte, sowie Vereine,
Gruppen, Organisationen, Freizeitheime, Sportvereine usw., die sich
mit einem Info-Stand am Maifest
beteiligen möchten, melden sich
bitte beim Büro des Bezirksbürgermeisters.
www.berlin-suedwest.de/gesundheit
Anmeldung:
Herr Theel, Tel. 7560-2023 oder
Fax 7560-2220
Wir bieten
BERATUNG, ORIENTIERUNG,
INFOS , HILFE
Nachbarschaftsheim
übernimmt weitere
bezirkliche Kitas
Jugendbegegnung in den
Osterferien
Vom 10. bis 18. April findet am
Wannsee eine deutsch-französische Jugendbegegnung statt.
Jugendliche zwischen 12 und 16
Jahren treffen sich mit ihren französischen Altersgenossen aus Clermont-Ferrand, um Musik zu machen und Fotostorys herzustellen.
Tägliche Sprachanimationen tragen zu einer guten Verständigung
bei. Die Teilnahme kostet ca. 120
Euro inklusive Übernachtung und
Verpflegung (evtl. reduzieren sich
die Kosten durch beantragte
Fördermittel).
Anmeldung und Informationen ab
sofort im Kifrie Musik- und Medienzentrum, Vorarlberger Damm
1, 12157 Berlin, Telefon: 8551091
oder 8554070, [email protected].
Bilderbär stellt Nachbarn vor:
Nachbars Garten
Bei der Suche nach...
JOBS, AUSBILDUNG, PRAKTIKUM
Für Jugendliche und
junge Erwachsene bis 27 Jahre
Kontakt
Goltzstrasse 19, 10781 Berlin
Sprechstunde: mittwochs 14-17 Uhr
Tel.: 030-7000 90 26/27
email: [email protected]
netz: www.awo-xenos.de
Tempelhof-Schöneberg
Ortsverband Friedenau
16.03.04 20 Uhr
Diskussionsveranstaltung zum
Thema „Baupolitik /Tempodrom“
mit Alexander Kaczmarek, MdA
18.03.04 19 Uhr
Diskussionsveranstaltung „Innere
Sicherheit im Bezirk Schöneberg“
jeweils „Kleine Ratsstuben“,
Freiherr-vom-Stein-Str.,
am Rathaus Schöneberg
20.03.04 10.00 Uhr cdu-präsent
breslauer platz
20.03.04 10.30 Uhr cdu-präsent
walter-schreiber-platz
www.cdu-friedenau.de
Bezirksstadträtin Angelika Schoettler und
der Geschäftsführer des Nachbarschaftsheim Schöneberg Georg Zinner bei der
Vertragsunterzeichnung.
Foto: Th. Protz
Schon jetzt werden erste Vorbereitungen
für die kommende Saison getroffen. Dann
lohnt sich ein Abstecher in die Frege- /
Ecke Hedwigstraße
Foto: Herr Karbe
Zwei Kindertagesstätten des Bezirks sind an Freie Träger abgegeben worden: die Kita Freiherr-vomStein-Straße, Haus B, mit 88 Plätzen und die Kita Vorbergstraße mit
100 Plätzen. Beide Einrichtungen
werden vom Nachbarschaftsheim
Schöneberg übernommen, das seit
Jahresbeginn bereits die Kita Freiherr-vom-Stein-Straße, Haus A, betreibt. Mit der ebenfalls übertragenen Kita Leberstraße hat sich der
Bezirk nun von vier seiner 56 Einrichtungen getrennt. Elf weitere
sollen bis zum Sommer folgen.
Klaviermusik mit dem Stück Forellenquintett spielt Frau Marquard auch für die Goldfische vom Teich
Frege- Ecke Hedwigstraße. Hier hat
Frau Dressler ein kleines Paradies
gezaubert. Für Kinder und Eltern
ist dies ein großer Anziehungspunkt in Friedenau. Ab und an
kommt ein Enterich mit zwei seiner
Frauen zu Besuch.
Geduldig beantwortet Frau Dressler Fragen und lernt so neue Nachbarn kennen. Kein Klönsnack ist Ihr
zuviel.
Abends, wenn die Bären "schlafen" gehen, höre ich ganz leise
"Liebesgrüsse" rüber vom Teich
und zurück.
Ihr Bilderbär
P.S.: Führungen und Gespräche
Mo-Fr 9:45-12 und 15-17 Uhr
Nr. 9 - März 2004
Veranstaltungen der
alpha-nova kulturwerkstatt und galerie futura
Wiesbadener Straße 83
12161 Berlin-Friedenau
Tel.: 030/801 62 61
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Donnerstag 15-18 Uhr
Freitag 16-19 Uhr
Und nach telefonischer Absprache
Workshop am Samstag und Sonntag,
6. und 7. März 2004
RAUM-FREUDE
Dieser Workshop bietet die Möglichkeit,
über den Raum unter verschiedenen
Aspekten zu reflektieren, um seine Eigenschaften und Qualitäten zu erkennen. Dazu werden Grundfachkenntnisse
wie Materialkunde und Farblehre sowie
unterschiedliche Ansätze und Theorien,
wie z.B. Feng-Shui, Vestu, Anthroposophie, vermittelt. Anhand von Übungen
werden individuelle Raumerfahrungen
analysiert und Vorschläge erarbeitet,
wonach Räume mit wenigen Mitteln und
Aufwand sich verbessern lassen.
Ltg.: Dr. Sonia Ricon Baldessarini,
Architektin, Mag. Philosophie, Autorin
mehrerer Bücher zur Architektur.
Samstag von 15.00 - 18.30 Uhr und
Sonntag von 11.00 - 18.00 Uhr
Kosten: 50 Euro (incl. Getränke) bei
max. 18 Teilnehmerinnen
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.
801 62 61
Workshop am Samstag, 13. März
von 15.00 - 19.00 Uhr
Workshop mit Fallbeispielen
Familienkonflikte und ihre
Wirkungen im Körper
Ltg.: Birgit Murjahn, Dipl. Psych.,
Psychologische Psychotherapeutin
(Systemische Familientherapie,
Supervision), Uni-Klinik Freiburg
Kosten: 40 Euro, Anmeldung unter
Tel. 801 62 61
Mittwoch, 17. März um 19.30 Uhr
alpha nova-kulturwerkstatt und
APHAIA VERLAG stellen vor:
Buchpremiere Mitlesebuch 64
"Übrigens, dein verlorengegangenes
Auge sucht mich unter Trümmern..."
Heike Willingham, Lyrik
Jewgeni Goldberg, Improvisationen am
Piano, Kostenbeitrag: 6/4 Euro
Samstag, 27. März um 17.00 Uhr
galerie futura - Ausstellungseröffnung
Birgit Cauer
Leibsteine und Körperbilder
Skulpturen, Zeichnungen und Objekte
Einführung: Uta Koch-Götze, M.A.
Öffnungszeiten: Die - Do: 15 - 18 Uhr
Fr: 16-19 Uhr und nach Vereinbarung
Ausstellungsdauer:
bis Dienstag, 4. Mai 2004
Nr.9 - März 2004
Die Stadtteilzeitung
Spekulativer Konstruktivismus:
Der Bildhauer
Dietrich Riemann
Dietrich Riemann studierte in Berlin an der HdK und der TU Bildhauerei und Architektur und debütierte in der Galerie Gerd Rosen;
Zusammenarbeit als Bühnenbildner u.a. mit Ingeborg Bachmann;
er war als Architekt und künstlerischer Berater für die Ausstellung
"Mythos Berlin" tätig. Gruppen- und Einzelausstellungen in Berlin.
Deine Bildhauerei vermittelt den
Eindruck einer schlüssigen, kontinuierlichen Entwicklung seit Deiner
Studienzeit bei Hans Uhlmann.
Inwiefern hast Du an Deinen Lehrer angeknüpft bzw. von Anfang
an eine eigene formale und inhaltliche Strategie verfolgt?
Zuerst war bei mir die Suche nach
Klarheit der Form. Inwieweit ich
dabei an meinen Lehrer angeknüpft habe? Naja, ich hab ihn
sehr geachtet. Hans Uhlmann hat
aber meist mit ebenen Flächen gearbeitet. Mein Thema ist dagegen
die Spirale, eben eine weichere,
rundere Bewegung im Raum durch
gebogene Flächen. Etwas, das ein
Zentrum hat, das nach außen und
innen wirkt.
Der Bildhauer Riemann hat sich
schon bald als Architekt, Designer,
Bühnenbildner und nicht zuletzt als
leidenschaftlicher Experimentator auch des Puppenspiels - engagiert.
Läßt sich diese Vielseitigkeit aus
Deiner Auseinandersetzung mit
dem Konstruktivismus erklären?
Nicht an ein bestimmtes berufliches Genre gebunden zu sein,
betrachte ich als mein Privileg. Ich
muß nicht als Bildhauer oder
Architekt agieren. Mein Bezugspunkt sind eher bestimmte Gedanken, die ich mit meinen jeweiligen Aktivitäten ausdrücke. Dabei
ermöglicht es mir der Konstruktivismus, einen Bezug zur Realität
herzustellen. Schon vor meinem
Studium an der Kunsthochschule
war ich von der Transparenz und
Klarheit der Räume bei Pevsner
und Gabo fasziniert. Ich denke, ich
bin zunächst einmal Konstruktivist,
schon weil die Art, wie ich an die
Dinge heran gehe, stärker einem
analytischen Denken folgt. Man
kann einen Raum meiner Ansicht
nach nicht nur aus dem Gefühl,
ohne das konstruktive Denken,
erschaffen oder verstehen. Andererseits denke ich, daß mein Verhältnis zum Material meine komplizierte, gebrochene Beziehung zum
Konstruktivismus ausdrückt. Das
Material besitzt zwar eine durch
die Erfahrung von Jahrhunderten
erprobte Rhetorik, aber das heißt ja
nicht, daß dadurch schon alle Formen festgelegt sind. Da gibt es für
mich doch das Moment des subjektiven Formwillens, der Gestaltungsfreiheit. Im übrigen greife ich
auch auf Strömungen wie die Pop
Art, die Alltagsgegenstände zu
Kunstobjekten macht, oder den sogenannten Dekonstruktivismus zurück. Da ist zum Beispiel diese
"schwebende" Treppe in einer
Friedenauer Wohnung. Hier verbinden sich szenische Elemente des
Futurismus mit dem Dekonstruktivismus.
Dekonstruktivismus hat sich aber
doch als ein dem Konstruktivismus
scheinbar feindliches Konzept etabliert. Zerfällt Deine Arbeit somit
nicht in zwei Tendenzen? Sind
Deine ironischen Arbeiten seit den
90er Jahren, wie "Einhorn" oder
Kuckucksei" nicht eine Absage an
die eher klassisch anmutende Form
Deiner Skulpturen?
Der Konstruktivismus hat für mich
weiterhin den Charme von Leichtigkeit oder auch Optimismus. Andererseits denke ich, daß die Kritik
am Konstruktivismus auch eine Art
Befreiung darstellen kann. Als ironische Form lag mir die Haltung
des Dekonstruktivismus immer
schon nahe. Der Konstruktivismus
erscheint mir manchmal herrisch
und gewollt. Für die Ausstellung
"Kuckucksei" habe ich beispielsweise Brancusi persifliert, seinen
Vogel, als massive Bronzeskulptur
gefertigt - wunderschön... Ich be-
betreutes wohnen
aktion
weitblick
gGmbH
Markelstraße 24a
12163 Berlin-Steglitz
Telefon 792 00 01 www.aktion-weitblick.de
Fax
792 12 53 [email protected]
Wir bieten sozialpädagogische
Wohnbetreuung für Erwachsene
mit geistigen Behinderungen /
Lernbehinderungen und / oder
psychischen Beeinträchtigungen.
Unser Freizeitclub bietet an:
● Offene Treffs ● Sportaktivitäten
● Gruppenangebote ● Beratung
● Arbeitslosengruppe
Seite 3
nutze diese Plastik aber tatsächlich
als Zitat, um eine paradoxe Aussage zu machen: dem "falschen"
Ei im "falschen" Nest entschlüpft
ein Vogel - und innen ist er hohl!
Das heißt, das bekannte Formvokabular des Konstruktivismus
dient hier lediglich als Folie.
Seit Beginn dieser experimentellen
Phase arbeitest Du mit Vorliebe in
kurzfristigen Zusammenschlüssen
mit anderen Künstlern, aber auch
mit Laien. Ist dies eine Kompensation für das Verschwinden autonomer Künstleridentität?
Nun, ich muß nicht ein autonomes
Künstlersubjekt sein; ich kann auch
mit Anderen zusammen am gleichen Thema arbeiten. Hier ist das
Entscheidende die Bereicherung
für mich selbst, die ich erfahre,
wenn ich mich mit Laien oder
Künstlern, Architekten, Malern,
Musikern oder Philosophen austausche, und die mich ein Stück
weiterbringt.
innere Zeit, Bronze, 2001
23 cm, Foto: D. Riemann
Kunst in der Demokratie existiert
als individuelle Praxis, in Institutionen und - zunehmend - in bezug
auf den Markt. Kann sie darüber
hinaus mit einem Wort von Paul
Klee noch etwas "sichtbar" machen?
Ich sehe mich eher im Gegensatz
zur institutionalisierten Kunst, die
als Herrschaftskunst Distanz aufbaut und das kritische Denken
blockiert. Ich denke, Kunst findet
immer einen Weg. Sie ist ja insgesamt freier geworden, trotz aller
marktspezifischen Verzerrungen.
Man kann heute etwas "Hingekritzeltes" zeigen, vorausgesetzt
daß man damit jemanden anspricht. Es gibt inzwischen viele
Mischformen zwischen Malerei,
Musik, Skulptur, Architektur, Tanz
usw.. Wichtig bleibt für mich bei
alledem, daß Kunst nicht auf die
Funktion der Kritik reduziert werden sollte, einfach auch etwas
Heiteres sein darf; etwas, das man
wie ein Mantra oder einen guten
Gedanken mit nach Hause nehmen
kann. Schließlich hat ja auch jeder
gute Gedanke etwas Beglückendes, nicht?
„Splitter“, Stahl, 1986
32x25 cm, Foto: A. Kramer
Fragen: Amadeus Kramer
Interview: Andrea Mester
Näheres im Internet unter:
www. echtraum. com
Eine Atelierbesichtigung bei Dietrich Riemann ist nach telefonischer Voranmeldung (Tel. 852 19
14) möglich.
schwebende Treppe, 1999
Stahl und Holz, Foto: H. Riemann
Seite 4
Portraitreihe: Mitglieder der BVV
Auch in dieser Ausgabe stellen wir Ihnen wieder einen BVV-Abgeordneten
aus unserem Bezirk vor. Tobias Dornisch ist Mitglied in der Partei
Bündnis 90/Die Grünen. Besonders engagiert ist er im Bereich
Verkehrspolitik. Er ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Zur Zeit studiert er Politikwissenschaft in Potsdam.
Wie führte Sie Ihr politischer Weg
in die BVV?
Ich interessiere mich eigentlich schon
seit meiner Kindheit für Politik. Mit
19 habe ich mich dann entschlossen,
nach der Bundestagswahl 1998, den
Grünen beizutreten, weil mir Umweltpolitik sehr wichtig ist. Nachdem
ich einige Monate dabei war und die
nächsten Wahlen anstanden, wurde
ich gefragt, ob ich in der BVV mitwirken wolle. Seit 2000 bin ich nun
Mitglied.
Was stört Sie besonders? Und was
möchten Sie daran verändern?
In der Verkehrspolitik gibt es einen
Punkt, den ich unbedingt verändern
möchte: Im ehemaligen Bezirk Tempelhof ist für Radfahrer nie etwas gemacht worden. Die verkehrlichen Anlagen dort sind sehr ungünstig, so
dass die Radfahrer auf den großen
Verkehrsstraßen fahren müssen. Das
hat mich immer gestört und genervt.
Deswegen habe ich mich auch auf
dieses Thema spezialisiert.
Die armen Vandalen
Wenn die wüssten! Für alles müssen
sie heute herhalten, jede Form von
sinnloser Zerstörungswut oder auch
nur kindischer Kritzelei wird sofort
Vandalismus genannt.
nen zu lenken. Das ist in erster Linie
Sache der Eltern, sofern sie mitkriegen, dass ihre Kinder Grafittis sprayen (letztendlich auch wegen der
Haftbarkeit).
Dabei bedeutet „Vandalen" ursprünglich „die Beweglichen" oder „die
Wandelbaren".
Aber auch so genannte Spielplatzpaten könnten hier aktiv werden.
Spielplatzpaten sehen auf „ihrem"
Platz nach dem Rechten, schauen
darauf, dass der Sand sauber ist und
die Geräte in Ordnung sind und
sagen gegebenenfalls der zuständigen Spielplatzkommission Bescheid,
wenn ein Missstand auffällt.
Wäre das nicht schön, wenn die heutigen „Vandalen" auch beweglich
wären und - statt die Spielplätze
unserer Kinder zu zerstören - ihre
Kreativität sinnvoll einsetzen würden?
Was ist Ihnen bei Ihrer Arbeit in
der BVV besonders wichtig?
Zum einen ist das die Verkehrspolitik.
Die Radfahrer sind mir hierbei ein
besonderes Anliegen, auch aus eigener Erfahrung. Das ist im Grunde
mein Hauptpunkt. Daneben arbeite
ich mit in der Stadtplanung. Das
heißt, zu schauen, wo welche Sachen gebaut werden, was wann mit
den ganzen leerstehenden Industrieflächen passiert, darauf zu achten,
dass nicht ein Einzelhandelszentrum
nach dem anderen entsteht. Das
Stadtbild soll ja auch erhalten bleiben
und die Umgebung dadurch nicht
beeinträchtigt werden.
Nr. 9 - März 2004
Die Stadtteilzeitung
Tobias Dornisch, Bündnis 90 / Die Grünen
Foto: Thomas Protz
Klar, wir Eltern finden die Grafittis
auf Spielgerüsten, Rutschen, Häuschen und Wänden meistens alles
andere als schön. Es sieht verwahrlost aus, irgendwie Bronx-mäßig.
Nach überschüssiger Energie, die wir
nicht kontrollieren können. Das passt
uns nicht, geht gegen unseren Ordnungssinn.
Sie könnten auch Spray-Kids ansprechen. Die meisten sind nämlich
durchaus gutwillig und kapieren
auch, dass es für kleinere Kinder, vielleicht sogar die eigenen Geschwister,
schöner ist, wenn ihre Spielgeräte im
Ursprungszustand bleiben.
Wenn die heutigen Vandalen so
beweglich wie ihre historischen
Hat sich in Bezug auf diesen
Bereich bereits etwas positiv entwickelt?
Die BVV hat auf meine Initiative hin
einen ‚Runden Tisch' zum Thema
Fahrradwege gegründet. Da haben
alle Parteien letztendlich sehr positiv
zusammengearbeitet und Ergebnisse
erarbeitet, die, wenn sie jetzt beschlossen würden, zeitnah umgesetzt
werden könnten.
Wir haben zuvor des öfteren versucht, dieses Thema aufzugreifen.
Bisher hat es immer nur, wenn überhaupt zu allgemeinen Appellen
geführt, aber es hat sich nicht wirklich etwas getan. Jetzt haben alle
Parteien angefangen, sich des Themas anzunehmen und konzentrierter zu arbeiten.
Das Interview wurde geführt von Annika Sindram, ehrenamtliche Redakteurin
Opfer der Vandalen - Spielplatz in Schöneberg, Foto: Reto Gantenbein
Betrachten wir es mal von der anderen Seite: diejenigen, die ihre „tags"
auf den Spielplätzen hinterlassen,
haben da meist vor kurzem selber
noch gespielt. Es sind immer noch
„die Kleinen", denn den echten
Sprayern wären Spielplätze viel zu
piefig, Null Herausforderung.
Für die Anfänger an der Spraydose
aber, die sich hier unplanmäßig austoben, ist es ein Riesending: verboten, ein Wagnis, ein unübersehbares
Zeichen „ich war hier".
Eigentlich steckt dahinter also genau
das, was wir bei unseren Kindern sehen möchten, nämlich Mut, Eigeninitiative und sogar etwas Kreatives.
Wohlgemerkt, wir reden hier ausschließlich von Grafittis, nicht von
dümmlichen Schnitzereien oder gar
zerstörten Geräten. Auf jeden Fall
würde es sich lohnen, diese „wilde"
Energie in für alle akzeptierbare Bah-
Namensvettern sind, dann finden sie
mit Sicherheit auch ein sinnvolleres
Betätigungsfeld - und die alten
Vandalen müssen sich nicht im Grabe
umdrehen.
Wenn Sie Spielplatz-Paten werden
möchten, finden Sie weitere Informationen im Internet (http://kidspartnership.de/spielplatzpaten.htm),
beim Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Koordination Spielplatzkommission, Frau Dagmar Jotzo, Tel.:
7560 3494 oder e-mail: [email protected] .
Ansprechpartner sind auch weiterhin Barbara und Reto Gantenbein
vom Verein Kids-Partnership e.V.
Sie erreichen uns unter 857 57 466
in der Fregestrasse 73, 12159 Berlin oder per E-Mail [email protected], http://www.kids-partnership.de.
Reto Gantenbein
Nr.9 - März 2004
Seite 5
Die Stadtteilzeitung
Noch ist es ein Geheimtipp:
Das Hotel Friedenau
Dichterort
Friedenau
Bayerisches
Viertel
Stadtführung mit Gudrun
Blankenburg
Stadtführung mit Gudrun
Blankenburg
Wo Günter Grass seinen Butt kaufte und Max Frisch nachts im
Pyjama durch die Straßen lief.
Der Baustratege Salomon Haberland begründete um 1900 das Bayerische Viertel für ein großbürgerliches Publikum. Vornehme Fassaden, riesige Wohnungen mit Salons, reizvolle Platzanlagen und
eine bezirkseigene U-Bahnlinie
zeichneten den Reichtum des Viertels aus, in dem die besten Ärzte
und Rechtsanwälte Berlins lebten
und die prominenten Künstler der
Zwanzigerjahre zuhause waren.
Seit der Gründung vor mehr als
130 Jahren als Villenkolonie Friedenau ist dieser Ortsteil Schönebergs
bis heute ein Hort für Künstler
geblieben. Frisches Grün, Straßen
und Plätze, die zum Flanieren einladen und die prächtige Behaglichkeit hoher Räume kommen einem
anspruchsvollen Publikum entgegen.
In den 60er und 70er Jahren wies
Friedenau die größte 'Dichterdichte' Berlins auf. Berlin als politisches
Brennglas zwischen Ost und West
bildete einen Anziehungspunkt für
gesellschaftskritische Schriftsteller.
Friedenau wurde ein Ort zum
Schreiben für sie.
Mit Selbstzeugnissen von Günter
Grass, Uwe Johnson, Max Frisch
und Erich Kästner, vorgetragen vor
ihren Wohnhäusern, wird der
Spaziergang zu einer Manifestation Friedenaus als einem literarischen Lebensort und ersetzt ein
Semester Germanistik.
Samstags: 20. März, 27. März,
03. April, 10. April, 17. April,
24. April 2004
Treffpunkt: 15.00 Uhr an der
Litfaßsäule auf dem Breslauer
Platz vor dem Rathaus Friedenau.
Endpunkt ebenda.
Dauer der Spaziergänge:
2 Stunden (bei jedem Wetter)
Teilnehmergebühr:
pro Person 7,50 Euro
Voranmeldung: nicht erforderlich.
Weitere Informationen unter
www.berlin-spuren.de
www.
.de
Im Volksmund "Jüdische Schweiz"
genannt, führten vorwiegend jüdische Bürger ein komfortables Leben im Bayerischen Viertel, bis das
unmenschliche Nazi-Regime Unheil
und Angst in jede Familie brachte.
Die grausamen Deportationen
nach der Wannsee-Konferenz
1942 entvölkerten den Stadtteil.
Bomben und Feuerstürme des
Krieges radierten das wohlbestellte
Stadtbild fast vollständig aus.
Wir gehen den Spuren der Baugeschichte nach, erinnern an das
jüdische Alltagsleben im Kiez und
begegnen dabei der eindringlichen
Erinnerungsarbeit in Form eines Laternenmastschilder-Denkmals mit
dem Namen "Orte des Erinnerns".
Ein Denkmal, das im wahrsten Sinne des Wortes mit uns mitlaufen
wird!
Sonntags: 21. März, 28. März,
04. April, 11. April, 18. April,
25. April 2004
Treffpunkt: 15.00 Uhr,
Grunewaldstr.46 (Berliner Bank) in
Schöneberg, U-Bahn Bayerischer
Platz, Endpunkt ebenda
Dauer der Spaziergänge:
2 Stunden (bei jedem Wetter)
Teilnehmergebühr:
pro Person 7,50 Euro
Voranmeldung: nicht erforderlich
Weitere Informationen unter
www.berlin-spuren.de
Christa Moog im Hotel Friedenau, Foto: Ines Kersting
Vielleicht ist man jahrelang in der
Fregestraße daran vorbeigelaufen
und hat nur den Schriftzug wahrgenommen: Hospiz Friedenau.
Nun ist Wort HOSPIZ verschwunden. Seit kurzem steht an dem
Haus Fregestraße 68: HOTEL FRIEDENAU.
Innen waltet jetzt Frau Christa
Moog! Mit der Verwandlung des
christlichen Hospizes in ein
geschmackvolles, intimes Familienhotel hat Frau Moog es geschafft,
einem langgehegten Bedürnis vieler Friedenauer nach einem kiezeigenem Hotel um die Ecke für
angereiste Freunde und Familienmitglieder entgegen zu kommen.
Man fragt sich, warum Friedenau,
ein Kiez mit aufgeschlossener Bevölkerung und vielen auswärtigen
Freunden, bis jetzt ohne ein solches Hotel ausgekommen ist!
Wo gibt es in Berlin ein Hotel, wo
man zum Frühstück auf echten Biedermeierstühlen sitzt, das Frühstück in gemütlicher Ruhe mit Blick
in den Garten genießt und der Kaffee auf einer gestärkten Spitzentischdecke serviert wird? Wo man
andererseits kurz um die Ecke biegt
und am S-Bahnhof Friedenau in die
S1 steigt, um wenige Minuten später in der Mitte der Metropole Berlin, am Potsdamer Platz oder am SBahnhof Friedrichstraße anzukommen.
Moderate Preise, charmanter Empfang und Kinderfreundlichkeit
machen das HOTEL FRIEDENAU zu
einem wahren Familienhotel. Es
wird englisch, französisch, italienisch und schwedisch gesprochen.
Christa Moog öffnet ihr Hotel auch
für Friedenauer kulturelle Aktivitäten. Zur Zeit hängen die ausgezeichneten Friedenau-Fotos von
Ines Kersting (www.kersting-berlin.de) mit Friedenauer Gründerzeit-Hauseingängen an den Wänden des Frühstücksraums. Dadurch
neugierig geworden, begibt sich
der Gast auf einen Spaziergang
durch Friedenau an den Vorgärten
entlang und entdeckt vielleicht die
Spuren vieler Künstler, die einst
Friedenau bevölkert haben.
Am 9. März veranstaltet das Evangelische Bildungswerk in Verbindung mit der Woche der Brüderlichkeit eine Lesung mit Musik im
Hotel Friedenau:
"Dr. Rosa Luxenburg, wohnhaft
Wielandstr. 23, Berlin Friedenau"
Ingrid Schmidt, Helmut Ruppel,
Lena Stippl (Saxophon)
Dienstag, 9. März 2004, 20 Uhr
HOTEL FRIEDENAU,
Fregestr. 68, 12159 Berlin,
Telefon: 030-859096-0,
www.hotel-friedenau.de
Seite 6
Die Stadtteilzeitung
Nr. 9 - März 2004
Der Varziner Platz und das Wagnerviertel
mel, der expressionistische Maler
Otto Mueller ("Zigeuner-Mueller" was wahrscheinlich falsch ist), die
Frauenrechtlerin Helene Stöcker,
und in neuerer Zeit Christoph
Meckel und Henning Venske. Im
Telefonbuch ließen sich vermutlich
noch viele andere Namen finden,
in der Friedenauer Luft gediehen
schon immer Talente.
Varziner Platz, um die Jahrhundertwende
Fortsetzung von Seite 1
Doch dann kam Georg Haberland,
ein "Baulöwe" und Grundstücksspekulant der damaligen Zeit, der
soviel Einfluß hatte, daß er Bauordnungen nach seinen Bedürfnissen ändern konnte. (Kommt uns
das nicht irgendwie bekannt vor?)
Hatte er bisher seine besten Geschäfte in Schöneberg getätigt, so
trieben ihn die Steuerforderungen
des Bezirks auf der Suche nach einem neuen Spekulationsobjekt
nach Friedenau: 1904 bot er der
Gemeinde fast 3 Millionen Mark
für das Gelände des Sportparks,
ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte oder wollte. Das war
das Ende des "Sportpark Friedenau" und die Geburtsstunde des
"Wagnerviertels".
Schon seit 1888 war begonnen
worden, neben der ursprünglich
geplanten alleinigen Villenbebauung in Friedenau auch vier- und
fünfgeschossige Mietshäuser zu
errichten, die mehr Rendite abwarfen. Die Bauordnung wurde ein
weiteresmal geändert, und die Ge-
meinde unterwarf sich der "Berliner Dachtraufe". Rund um den
Cosimaplatz, der bis 1935 Wagnerplatz hieß, wurden auf Haberlands Grundstücken nun auch
"gehobene Mietskasernen" gebaut, die Straßen nach den Frauenfiguren aus Wagneropern benannt: Sieglinde, Senta, Brünnhilde, Kundry, Isolde, Elsa, Ortrud,
Eva. Daß der Cosimaplatz, diese
kleine Ruheoase, nicht das Schicksal des einst vergleichbaren Schillerplatzes an der Kreuzung Wiesbadener-/Stubenrauchstraße teilen
mußte, verdankt er allein seiner
eingeschlossenen Lage, die keinen
Durchgangsverkehr zuläßt.
So entstanden gediegene, komfortable Häuser, viele im sog. Landhausstil, manche auch mit Jugendstilelementen, von denen einige
sogar unter Denkmalsschutz stehen. Diverse Dächer deuten durch
großflächige Verglasung auf dahinterliegende Ateliers. "Berühmtheiten" wohnten dort, mehr oder
weniger bekannt: der Film- und
Revuekomponist Franz Doelle zum
Beispiel, der Karikaturist Paul Sim-
Blick auf Trstan, den Friseurladen in der Isoldestraße, davor ein Gedenkstein zur
Wiedervereinigung am 9.11.1989
Foto: Thomas Protz
Selbst das sog. "normale" Leben
hat im Wagnerviertel ein besonderes Gesicht. Sind die meisten der
direkt auf den Cosimaplatz oder in
die Bundesallee mündenden Straßen eher ruhige Wohnstraßen, so
geht es in anderen recht lebhaft
zu: kleine Läden bieten manchmal
Kunstvoller Kandelaber mitten auf dem
Varziner Platz
Foto: Thomas Protz
Skurriles an oder bergen Galerien,
Kinderläden oder kleine Kneipen;
oft stehen sie aber auch einfach
leer. Die philosophierende Chefin
des Frisiersalons "Tristan" in der
Isoldestraße verschenkt zu Weihnachten neben Süßem Selbstgedichtetes, und direkt am Platz an
der Ecke Varziner Straße werden in
einem holzgetäfelten Laden süße
Spezialitäten aus aller Welt angeboten. Auch ein Kino nennt das
Viertel schon seit den Dreißigerjahren sein eigen: das "Cosima"
direkt am Varziner Platz, ein OffKino, wo man die in der Innenstadt
verpaßten interessanten Filme
nachholen kann. Den täglichen Bedarf aber deckt man wohl eher auf
der anderen, Wilmersdorfer Seite
des Bahnhofs. Leider ist dem Umbau der im Durchgang gelegene
Kiosk zum Oper gefallen, an dem
man sich jederzeit nicht nur mit
Alkoholika, sondern auch mit allen
erdenklichen Lebensmitteln versorgen konnte und so bei plötzlichem
Besuch nie in Verlegenheit geriet.
Sozusagen eingerahmt wird dieser
Mikrokosmos von Wolfs Bücherei
in der Kundrystraße, in der seit
Jahrzehnten bekannte Literaten
aus ihren Werken lesen, und dem
Friedenauer Kammersaal in der
Isoldestraße, wo auf alten Instrumenten musiziert wird.
Der Varziner Platz ist der Bahnhofsvorplatz des Viertels. Die nördliche Grenze des Wagnerviertels,
gleichzeitig die Grenze zwischen
Friedenau und Wilmersdorf, bildet
hier der Bahndamm, der heutige SBahnhof Bundesplatz das Pendant
zum "Cosima-Kino". Der dazwischen liegende Platz wurde 1983
als Fußgängerzone gestaltet (vor
Radfahrer/innen muß man sich
Der Friedenauer Kammerkonzertsaal in der
Isoldestraße.
Foto: Doris Kollmann
allerdings in acht nehmen). Man
kann auf den Bänken sitzen und
den
Kandelaber
bestaunen,
abends sein romantisches Licht
genießen oder sich tagsüber dort
sonnen oder sein Bier trinken, falls
man das nicht lieber in der hübschen Bahnhofskneipe tut. Der
Bahnhof selbst, seit 1892 an dieser
Stelle gelegen, hieß damals Wilmersdorf-Friedenau und war eine
Station der Ringbahn zwischen
Wilmersdorf und Moabit, die 1980
nach dem Eisenbahnerstreik stillgelegt wurde. Kurz vor der Wende
war dann mit dem Wiederaufbau
des Südrings begonnen worden,
der am 17. Dezember 1993 wieder
in Betrieb ging - der Mauerfall hatte das Projekt beschleunigt. 1994
wurde der umgebaute und renovierte Bahnhof, nun S-Bahnhof
Bundesplatz, feierlich eröffnet: der
S-Bahn-Ring ist wieder geschlossen!
© Sigrid Wiegand
Stadtteilzeitung Schöneberg
Nr.9 - März 2004
Seite 7
Die Stadtteilzeitung
Die Kunstmacher
Kunst und Karriere
In der Isoldestraße 9 findet sich seit
2002 die Galerie der Kunstmacher
GmbH, die in wechselnden Verkaufsausstellungen zeitgenössische Werke, aber auch Arbeiten
historischer Künstlerpersönlichkeiten zeigt. Der Schwerpunkt liegt
auf der figurativen Kunst. Derzeit
läuft eine Ausstellung zu Joachim
Rágóczy (1895 – 1975), einem
Schüler Emil Orliks und Freund
George Grosz´.
In der Sieglindestraße 6 bietet die Karrieregalerie eine
Beratung der besonderen Art
Das Cosima Kino am Varziner Platz,
Foto: Thomas Protz
Die Kunstmacher in der Isoldestraße
Foto: Doris Kollmann
Galerie der Kunstmacher
Isoldestraße 9 (U+S-Bundesplatz)
12159 Berlin
Laufende Ausstellung: Joachim Rágóczy „Die kleinen Mädchen, die
nicht mitgehen konnten“, Zeichnungen und Aquarelle. 13.2.9.5.04, Do-Frei 17-20, Sa 11-14 h.
Tel.: 030 / 85 40 51 80,
www.kunstmacher.com,
[email protected]
Doris Kollmann,
Stadtteilzeitung Schöneberg
Ein Kleinod am Varziner Platz: Der Schokoladenladen
Foto: Thomas Protz
Zu vermieten!
Ladenleerstand ist auch Wagnerviertel
keine Ausnahme. Der Block Sieglindestraße, Bundesallee, Varziner Straße ist
besonders betroffen. In den letzten
Jahren haben sich verstärkt Kinderläden in die Gewerberäume eingemietet. So konzentrieren sich in der Sieglindestraße allein 4 Kinderläden.
Ladenleerstand
Viele Jugendliche, so Frau Sandow,
seien sich ihrer sozialen und fachlichen Potenziale kaum bewußt. Für
sie sind stattdessen andere Kriterien ausschlaggebend für die Wahl
des Ausbildungsplatzes: der Rat
von Freunden, Eltern, Lehrern oder
bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Kriterien, so Cornelia Sandow, die die Kreativität der Jugendlichen außer Acht lassen und
ihnen keine Möglichkeit zur freien
Entfaltung böten. Vielen Abiturienten fehle die Fähigkeit, sich
und ihre Potenziale korrekt einzuschätzen und somit eine klare
berufliche Zielvorstellung entwickeln zu können. Eine Aufgabe,
die die Schulen unmöglich erfüllen
könnten.
Cornelia Sandow in der Karrieregalerie,
Sieglindestraße Foto: Sebastian Gülde
Hierzu, gibt Frau Sandow zu bedenken, ist es nicht nur wichtig,
die fachlichen Neigungen zu ermitteln. Auch die sogenannten soft
skills - Selbstvertrauen, Teamfähigkeit, Ehrgeiz etc. - müssen über
Gespräche, auch mit Eltern und
Freunden, erkannt und gegebenenfalls trainiert werden.
Entsprechend diesen Zielvorstellungen erachtet Cornelia Sandow
auch eine besondere kreativitätsfördernde Umgebung für notwendig. Neben vielseitigen, zum Teil
ausgefallenen Möbeln, sorgen vor
allem die jährlich wechselnden
Gemälde junger Künstler, beispielsweise aus dem HipHop-Bereich für
eine lockere, entspannte Arbeitsatmosphäre. Gleichzeitig bietet
Frau Sandow mit ihrem Konzept
Karrieregalerie ein Forum für junge
Künstler.
Cornelia Sandow ist Geschäftsführerin der Karrieregalerie. Hier in der
Sieglindestraße 6 möchte sie in individuellen Beratungsgesprächen,
Tests und Profilanalysen die beruflichen Neigungen und verborgene
Potenziale der Jugendlichen aufspüren. Frau Sandow legt jedoch
Wert darauf, keine herkömmliche
Karriereberatung anzubieten.
Ihr Coaching-Konzept besteht aus
drei individuell gestalteten Modulen, die den jungen Kunden helfen
sollen, ihre Persönlichkeit und Potentiale selbst zu erkennen sowie
eigenständig hieraus ein Berufsprofil zu entwickeln, das den eigenen Stärken, Fähigkeiten und Wünschen entspricht.
Am Ende eines Karrieretrainings,
erläutert Frau Sandow, verfügen
die Teilnehmer schließlich über
klare berufliche Perspektiven und
einen konkreten Plan zum
Erreichen dieser Ziele.
Sebastian Gülde
Thomas Protz
Neue Praxisadresse:
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
Psychologische Psychotherapeutin
Praxis Cosimaplatz 2, 12159 Berlin, Tel.: 215 38 71
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
Gruppenpsychotherapie und Körperpsychotherapie
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Neue Therapiegruppe für Frauen mit Partnerschaftswunsch
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Schöneberg
Die Kunstmacher, das sind die
Kunsthistorikerin Heike Welzel und
Walter Hellenthal, dessen Plastik
„Die Venus“ den kleinen Vorgarten
der Galerie ziert. Wieder, muss
man sagen. Nach ihrer Enthüllung
anlässlich des letzten FriedenauTages und der anschließenden
Feier muss sich ein Gast so derartig
in die ausufernden weiblichen
Formen der Venus verguckt haben,
dass er in der Nacht versuchte, sich
der metallnen Schönheit auf ihrem
Sockel zu nähern. Die Venus rettete sich durch einen Sturz vom
Sockel, wie es dem Abgewiesenen
dabei erging, ist nicht überliefert.
Die Venus wurde in der Gießerei
Noack repariert und kann nun wieder vor der Galerie bewundert
werden.
Für Cornelia Sandow ist die Bilanz
erschreckend: 40 Prozent aller
Studierenden brechen ihr Studium
vorzeitig ab, mehr als 20 Prozent
aller Abiturienten haben keine genaue Vorstellung über ihre berufliche Zukunft.
Willmanndamm 18 - am U-Bhf. Kleistpark
Mo-Fr 10-19, Sa 10-15 Uhr - Tel. 788 12 00
Seite 8
Nr. 9 - März 2004
Die Stadtteilzeitung
der Gewalterfahrung ein Leben
gibt, das nicht auf das Geschehen
in der Kindheit reduziert ist, sondern Bereiche öffnet, die das Hässliche mit der Kraft des Schönen
auffangen und überwinden.
Um die Betrachter in den Bann der
Bilder und der dahinterstehenden
Aussage zu ziehen, unterlegte Ellen
Rachut die Ausstellung mit lyrischen Kompositionen und eigenen
Variationen klassischer Werke.
Dabei wird immer wieder die
Mondfrau einbezogen, deren Lied
vielfach neu ertönt.
"ÖFFNE DIE AUGEN"
Eine etwas andere Ausstellung
in Wort, Bild und Musik
Bilder u. Texte: Beate Assmann
Musik: Ellen Rachut
bis zum 7. März (Mo-So 13 bis 18
Uhr im Rathaus Schöneberg)
Die Ausstellung "ÖFFNE DIE AUGEN
- ein Trilog über sexuelle Gewalt in
der Kindheit" wurde organisiert
vom Berliner Frauennetzwerk in
Zusammenarbeit mit dem Frauenbeauftragten-Büro des Bezirkes
Tempelhof-Schöneberg. Der Eintritt ist kostenlos.
"ÖFFNE DIE AUGEN" ist ein Appell
an jeden einzelnen, zu sehen und
zu begreifen, wie sexuelle Gewalterfahrung das Leben eines Kindes
und später das Leben der erwachsenen Frau beeinflusst. Verbunden
mit Beate Assmanns Buch "Mein
ganz erschrocknes Herz erbebt"
tauchen die 25 Bilder dieser Ausstellung ein in die Gefühlswelt des
Mädchens Hanna und der Frau
Hanna und schaffen in der Aussage eine gelungene Ergänzung
von Bild und Text.
"ÖFFNE DIE AUGEN" ist aber auch
ein Appell an das Kind Hanna, in
eine Welt zu sehen, in der es außer
Benzmannstraße 33, 12157 Berlin
Tel.: 2534 2350 - Fax: 2534 2399
So ist die konzeptionelle Ausrichtung der Ausstellung geschlossen.
Beate Assmann und Ellen Rachut
wollen damit dem Thema "Sexuelle Gewalt" eine Sprache geben, die
eine Auseinandersetzung auf
künstlerischer Ebene ermöglicht.
Die Ausstellung endet am 7. März
in einer Finnissage um 16:00 Uhr
mit Frauentango mit Linda und
Isabella.
Frau Knöttke und
das Zeitgeschehen
FRAUENTAG
Meine Tochter wollte mich zum
Frauentag in so'ne Wellness-Klitsche
einladen. Wieso denn das, sag ick,
Muttertag ham wa doch schon
lange abjeschafft, weil's vor lauter
Liebe imma Knatsch gab. Nee, sagt
se, das ist für alle Frauen, nicht nur
für Mütter. Und warum Frauentag?
Na, weil wir Frauen sind, deshalb!
Hat se eigentlich recht, oder? Warum soll'n sich immer nur die Männer für wat Besonderes halten! Aba
'Wellness' is nich, wat soll dit. Ick
sag euch was: wir jehn Konditern,
dann könn' wir mal wieder richtig
jemütlich quatschen, und sie kann
mir dit mit dem Frauentag nochmal
jenau erklären!
Also denn grüß ick mal besonders
alle Frauen, macht's jut, Schwestern!
Eure Elfriede Knöttke
Die GSW-Geschäftsstelle bietet Wohnungen
verschiedenster Größen am Grazer Damm und
in den Schöneberger Terrassen am S-Bhf.
Schöneberg an. Unser Team freut sich, Ihnen
beratend zur Seite zu stehen!
Am 5. März um 19 Uhr beginnt im
Gemeinschaftshaus Lichtenrade
die Eröffnungsveranstaltung. Die
BesucherInnen werden begrüßt
durch den Bezirksstadtrat Dieter
Hapel, die Vizepräsidentin des
Deutschen Bundestages, Dr. Antje
Vollmer, und den Regierenden
Bürgermeister Klaus Wowereit.
Danach gibt es u.a. das Kabarett
Korsett zu bewundern. Bissig und
als Katalysator (un)menschlicher
Beziehungen stellen sie Ausschnitte aus ihrem aktuellen Programm
vor. Hertha von Schwätzig, die zaubernde Putzfrau, bietet eine herzerfrischende Mischung aus Powerweib und gemütvollem hessischen
Original. Wetten, sie schafft es die
Männer nur mit Blicken auszuziehen?! Ein garantiert erfrischender
Einstieg in den Frauenmärz.
Am Tag darauf führen Schüler der
Gustav-Heinemann-Oberschule
das selbst entwickelte Musical "alle
für alle - jede gegen jede" auf. Im
Willy Brandt Saal des Rathauses
Schöneberg können die ZuschauerInnen verschiedene Szenen verfolgen, in denen es um den Umgang miteinander geht - die Rettung des Jugendfreizeitheims, Zikkenkomp(l)otte und die alltäglichen Widersprüche des Lebens.
So reihen sich den ganzen März
zahlreiche attraktive Angebote
aneinander - und das zum größten
Teil kostenlos!
Ein Theaterabend mit Lilly Walden
in einer Doppelrolle als Mutter und
Tochter, eine Tanznacht der beson-
deren Art im Schöneberger Rathaus oder ein wunderbarer Märchenabend mit Maria Schild, garantiert ist für jeden etwas dabei.
Eine besondere Krönung dieses
Jahr ist der Frauenmärz-Ball am
27.03. im Festzentrum Trabrennbahn Mariendorf. Erstmalig und
unter musikalischer Begleitung des
Damenorchesters Salomé wird im
Frauenmärz kräftig das Tanzbein
geschwungen. Der Eintritt kostet
nur 10 Euro. Die Karten gibt es im
Vorverkauf im Rathaus Schöneberg.
Sie haben im März immer noch
nichts vor?
Das Programm finden Sie im Internet unter www.frauenmaerz.de.
Annika Sindram
ehrenamtliche Redakteurin
Am 8. März eines jeden Jahres
gehen Frauen auf die Straße, um
für ihre Rechte zu kämpfen.
Zum ersten Frauentag 1911 kamen in Dänemark, Österreich,
Schweden, der Schweiz, Deutschland und in den USA Frauen zu
Demonstrationen und Versammlungen zusammen. Im Mittelpunkt
stand damals die Forderung nach
dem Wahlrecht für Frauen. Seitdem orientieren sich die Forderungen in jedem Jahr an der aktuellen
politischen Lage des einzelnen
Landes. Es geht um gleichen Lohn
für gleiche Arbeit, Gleichberechtigung auf dem Arbeitsmarkt, verstärkten Kampf gegen Diskriminierung. Der Internationale Frauentag
war in seinen Anfängen eng verknüpft mit der Sozialistischen ArbeiterInnenbewegung, löste sich
jedoch über die Jahre von ideologischen und parteipolitischen Einflüssen und wurde zu einem Tag
der Rechte der Frau.
(Aus: "Frauennews" das frauen-e-zine)
Liberale Frauenpolitik
für Tempelhof-Schöneberg
Servicezeiten:
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Grazer Platz 14, 12157 Berlin
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Fortsetzung von Seite 1
Im Tanz zeichnet sich aber auch die
emanzipatorische Entwicklung der
Frau ab - sie hat sich von einen
GENDER Kleidung befreit und ihren eigenen Ausdruck im Tanz gefunden. Ein Besuch lohnt sich - für
jeden - Frauen und Männer!
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Nr.9 - März 2004
"Frei leben - ohne Gewalt!"
Die Mitarbeiterin im Frauenbeauftragten-Büro, Ursula Hasecke,
über den regionalen Aktionsplan gegen häusliche Gewalt
Was ist häusliche Gewalt? Häusliche Gewalt wendet sich in der
Mehrzahl der Fälle gegen Frauen
und Kinder und wird überwiegend
von Männern ausgeübt. "Häusliche Gewalt ist nicht allein körperlich, sie ist auch so definiert, dass
sie den freien Willen einer Person
einschränkt. Sie kann sich in sexueller und psychischer Gewalt ausdrücken, in sozialer Gewalt, wenn
die Frau völlig isoliert wird, kaum
oder nur unter Kontrolle soziale
Kontakte hat, und auch in ökonomischer Gewalt, indem ihr z.B. verboten wird, Arbeit aufzunehmen,
Einkommen vorenthalten wird,
etc." erläutert Frau Hasecke.
Von Januar bis Ende November
2003 wurden im Bezirk 598 Fälle
von häuslicher Gewalt bei der
Polizei angezeigt. Die Betroffenen
kommen aus allen sozialen Schichten.
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Die Stadtteilzeitung
schen den verschiedenen Institutionen, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch in Verbindung mit
den Einrichtungen und Projekten
mit Leben zu füllen - sprich zu
Vereinbarungen und Handlungsleitlinien zu kommen sowie den
Gedanken der Vernetzung zum
Nutzen aller Beteiligten umzusetzen."
Sozialisation' vom September letzten Jahres. Es ist zu prüfen, inwieweit die Kinder-, Jugend- und
Schuleinrichtungen des Bezirks
konzeptionelle Arbeiten hierzu
durchführen und Leitlinien für
geschlechterbewusste Jugendarbeit entwickeln.
"Es geht auch darum, dass ein
Tabu offen thematisiert wird, denn
häusliche Gewalt ist trotz allem
letztendlich immer noch ein Stück
Tabuthema. Es könnte dann den
Effekt haben, dass Schülerinnen
und Schüler, die davon tangiert
dingt aufrecht erhalten werden
muss. Die Beteiligten vertreten sehr
wichtige Einrichtungen, zumal sie
in professioneller Weise Hilfe und
Unterstützung bieten und das mit
einer Erfahrung von teils zehn,
zwanzig Jahren. Frauenhäuser und
Zufluchtswohnungen werden immer mehr frequentiert in den letzten Jahren. Um dieser Problematik
angemessen begegnen zu können,
ist das genau die Struktur von
Beratung und Unterstützung, die
wir brauchen. Ein Anliegen, das
der Bürgermeister Ekkehard Band
Die Schwerpunkte der Arbeit am
regionalen Aktionsplan gegen
häusliche Gewalt liegen in den
Bereichen Prävention, Opferschutz,
und Täterarbeit. Ebenso ist die Information und Sensibilisierung der
breiten Öffentlichkeit wie auch der
Beschäftigten in der öffentlichen
Verwaltung ein fester Bestandteil
dieses Plans.
Die Kooperation zwischen Institutionen und Projekten, die Vernetzung von Hilfsangeboten, diese
Aspekte werden im Rahmen des
Runden Tisches von Frau Hasecke
zusammengefasst. Ihr obliegt dabei die initiierende, koordinierende
und moderierende Funktion im
Hinblick darauf, den Prozess in
Gang zu setzen und zu halten sowie Strukturen zu schaffen. Am
Runden Tisch treffen die Akteurinnen und Akteure zusammen um
sich auszutauschen, Defizite auszumachen und Verbesserungsvorschläge zu entwickeln. Zu dieser
Gruppe gehören u.a. die Zufluchtswohnungen von ZUFF e.V., TARA,
die Beratung für Frauen in Konfliktund Gewaltsituationen, Frauenhaus Caritas und Frauenzimmer
e.V.. "Es gilt die Schnittstellen zwi-
Präventionseinsatz des Abschnitt 42 zum Thema „Häusliche Gewalt“ in der Kaiser-Wilhelm-Passage Anfang Februar,
Besonders die Prävention sieht sie
als ein sehr wichtiges Handlungsund Aufgabenfeld: "Es erscheint
mir notwendig auch in den Bereich
Schule hineinzugehen. Fortbildungen und Schulungen sollen dem
Leitbild der gewaltfreien Erziehung
Rechnung tragen. Es ist ja mittlerweile auch Bundesgesetz, dass
gewaltfreie Erziehung sowohl in
der Familie als auch in anderen
gesellschaftlichen Bereichen stattfinden soll."
Dieses Ziel verfolgt u.a. und eher
als Bestandteil eines größeren Zusammenhanges auch der Antrag
der SPD-Fraktion: 'Gewaltprävention durch geschlechterbewusste
sind, merken - ich kann mich trauen das anzusprechen," erklärt Frau
Hasecke. "Vom Gedanken der Prävention her halte ich es für besonders sinnvoll in Grundschulen zu
beginnen, d.h. Informationen, Wissen und Handlungsmöglichkeiten
frühzeitig zu vermitteln, im besten
Falle bevor eine Gewaltspirale einsetzen kann."
Ihr Eindruck von der bisherigen
Umsetzung ist positiv und bekräftigend: "Was deutlich wurde im
Rahmen des Runden Tisches ist,
dass die Beratungs- und Unterstützungsstruktur, die wir haben nämlich Frauenhaus, Zufluchtswohnungen und Beratung - unbe-
Foto: Thomas Protz
ausdrücklich unterstützt: "Dieser
Aufgabe stellen wir uns aktiv und
mit Engagement. Wir haben die
Erarbeitung des Aktionsplans zu
einem unserer Schwerpunkte in
der bezirklichen Gleichstellungspolitik gemacht."
NOTRUF bei häuslicher Gewalt
☎ 611 03 00
und weitere Hilfsangebote in Tempelhof-Schöneberg:
FRAUENZIMMER ☎ 787 50 15
TARA, Frauenberatung für Frauen in Konflikt- und Gewaltsituationen ☎ 787 18 34 0
LESBENBERATUNG ☎ 215 20 0
ZUFF e.V. ☎ 785 94 09
Annika Sindram
www.spd-fraktion-tempelhof-schoeneberg.de
Frauenrecht ist
Menschenrecht ist Frauen recht!
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Die Stadtteilzeitung
Nr. 9 - März 2004
Wie kommt Frau nach Familienpause in das Berufsleben zurück? Teil 2
Frauen ergreifen
neue Chancen
Auch 2004 haben sich die Berufsaussichten für Frauen nicht gebessert. Im Zeitalter von Hartz und
Gerster ist auch für die Selbstständigkeit eine gründliche Analyse der
eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten notwendig. Genau so wichtig ist es für den Wiedereinstieg ins
Berufsleben.
Ich habe durch Dagmars Vermittlung (meine Gesprächspartnerin aus
Teil 1) Frau Irene Steiger getroffen.
Sie hat im letzten Herbst einen Berufsorientierungskursus für erwerbslose Frauen und Mütter absolviert, der auch in diesem Jahr,
wie seit vielen Jahren, wieder vom
Nachbarschaftsheim Schöneberg
in der Holsteinischen Straße 30 angeboten wird. Sie ist Mutter zweier
Kinder und hatte sich bis zum Kindergarteneintritt ihrer jüngsten
Tochter ausschließlich der Familie
gewidmet. Innere Unzufriedenheit
über ihre Lebenssituation und das
Wissen, dass ihr Selbstwertgefühl
dringendst eine Bestätigung außerhalb der Familie bedurfte, sowie
das vage Gefühl, mehr zu können,
als sich um Kinder und Haushalt zu
kümmern, aber mit dem Wissen,
sich nicht alleine zu trauen, Neues
in Angriff zu nehmen, brachte sie
auf Empfehlung einer Bekannten
dazu, sich für den Berufsorientierungskurs für Frauen beim Nach-
barschaftsheim Schöneberg anzumelden. Die Teilnehmerzahl ist für
den Kurs auf ca. 20 Frauen beschränkt. Die Kurse finden zweimal
im Jahr statt. Es gibt Anmeldelisten, die um ein vielfaches länger
sind. Alle interessierten Frauen
werden zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Hier entscheiden sich die Interessierten
endgültig. Die ersten 20 Anwesenden nach der Liste sind dann
die glücklichen Teilnehmerinnen.
So bekam Frau Steiger auch ihre
Chance, obwohl sie weiter unten
auf der Liste stand. Mit vagen Hoffnungen war sie der Einladung zu
einem Informationsgespräch gefolgt, doch zu ihrem Glück waren
etliche von den anderen Kandidatinnen nicht erschienen.
Die Frauen aus ihrer Gruppe hatten
ähnliche Hintergründe wie sie, eine
lange Familienpause oder Erwerbslosigkeit und/oder keine Berufsperspektive. Mit Beginn des Kurses
wurden allgemeine Arbeitsgrundlagen besprochen, wie z.B. Toleranz und Respekt im Umgang mit
den anderen. Die beiden Kursleiterinnen, Marianne Konemann
und Christiane Pods haben dann
über 12 Wochen jeweils an zwei
Vormittagen und auf zwei Wochenendseminaren mit den Teil-
nehmerinnen Schnittstellen zwischen Hobbys, Interessen, Wünschen und beruflichen Qualifikationen für jede gesucht, um mit
ihnen Wege in eine berufliche
Zukunft zu entwickeln und ihnen
das Rüstzeug für die Verwirklichung zu vermitteln. Jede Teilnehmerin hat sich einen persönlichen
Lebenslauf erarbeitet, eine Bewerbungsmappe angelegt und gelernt
wie eine Initiativbewerbung gemacht wird. Jede hat Tipps und
Tricks für Verhandlungen mit anderen zur Verwirklichung ihrer Ziele
gelernt.
Dabei traten durch die Sicht der
anderen häufig Wissen und Fähigkeiten hervor, die frau für sich
selbst ganz anders , häufig negativ
abgetan hat. Bei den Gesprächen
findet auch häufig eine Umbewertung der eigenen Fähigkeiten statt,
insbesondere bei den Managerinnen der "Kleinunternehmen Familie" ("Hausfrau und Mütter"). Sie
lernen eine deutliche Höherbewertung der Zeit der Familienarbeit. Sich um Kinder, Haushalt,
Beziehungen, Freundschaften,
Schule, Kinderbetreuung und
eventuell noch einen Minijob zu
kümmern, erfordert erhebliche Fähigkeiten in Management und Organisation.
Meiner Gesprächspartnerin hat
besonders die persönliche Beratung bei der Neugestaltung ihrer
Lebenssituation gefallen, sowie das
Angebot zur Nachsorge, wenn
plötzlich scheinbar unüberwindbare Hürden auftauchen.
Als ich mit Frau Steiger ins Gespräch kam, konnte ich ihr wieder
erwachtes und gestärktes Selbstbewusstsein spüren. Sie hat für
sich schon neue berufliche Perspektiven gefunden, deren Realisierung sie nun mit Elan verwirklichen wird.
Bärbel Schneider
ehrenamtliche Redakteurin
Berufsorientierung
für Frauen
Holsteinische Straße 30
12161 Berlin
Tel 21 01 47 13, Fax 21 01 48 80
[email protected]
Marianne Konermann,
Christiane Pods
Anmeldung und Information:
Montag bis Donnerstag
von 10.00 bis 14.00 Uhr
Nr.9 - März 2004
Veranstaltungen des Nachbarschaftsheim
Schöneberg März 2004
Do 04. 03. 2004, 11.00 - 13.00
KIDÖB, Cranachstraße 63
Offenes Frühstück
Für Frauen aller Nationalitäten, die
unsere Arbeit und unsere Besucherinnen beim gemeinsamen Frühstück in
ungezwungener Atmosphäre kennen
lernen möchten. Mit SpezialitätenBüfett. Information und Anmeldung
unter 855 27 80, Kosten 5 Euro
Do 04. 03 2004, 19.30
Kita Riemenschneider Weg 13
Streit als Weg der Verständigung
An diesem Abend lernen Sie etwas
über guten Stil, Positionswechsel, den
leichten Weg zueinander und die
"geheimen Ressourcen". Information
und Anmeldung unter 85 99 5136, 6 E
Mi 10. 03. 2004, 12.00 - 14.00
Al Nadi, Moselstraße 3
Vortragsreihe "Medizin und Migration":
Mesotherapie
Referentin: Dr. med. Maya Abdellaziz
Vortrag in arabischer Sprache, Eintritt
frei, wir freuen uns jedoch über jede
Spende! Anmeldung notwendig unter
85 99 51 -30/-33 oder 852 06 02
Do 11. 03. 2004, 15.00 - 17.00
Kultur-Café Holsteinische Straße 30,
12161 Berlin - Kultur-Café:
Lesung und Lieder
Anpassen oder widerstehen? Eine Überlebensfrage
Johannes Wildenhain, der selbst fünf
Jahre in sowjetischer Gefangenschaft
war, lässt in seinem Buch unterschiedlichste Menschen aufeinander treffen.
Sie alle waren vor 60 Jahren in einem
sowjetischen Gefangenenlager aufeinander angewiesen. Sie erinnern sich
daran, wie sie es als Gruppe schafften,
gemeinsam die Haft zu überstehen.
Die Lesung wird musikalisch von Birgit
Russev durch Gitarre und Gesang
begleitet. Information und Anmeldung
unter 85 99 51 39
Sa 13. 03. 2004, 11.00 - 14.00
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Trödelmarkt
Baby- und Kinderkleidung, Spielzeug
und Kinderbücher zum Verkauf.
Tapeziertische oder andere Tische müssen mitgebracht werden.
Information und Anmeldung unter 85
99 51 34 Kosten 8 E für 3 m, 4 E für
1,5 m und ein selbstgeb. Kuchen
Seite 11
Die Stadtteilzeitung
Mi 13. 03. 2004, 18.30 - 20.30
Nachbarschaftscafé
Holsteinische Straße 3012161 Berlin
Familien-, Straf- und
Sozialhilferecht - Rechtsberatung
Die Beratungen sind vertraulich und
kostenlos, wir freuen uns jedoch über
jede Spende! Anmeldung notwendig
unter 85 99 51 -30/-33
Di 16. 03. 2004
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Kinderportraits - Ausstellung
Gesammelte Fotos von Kindern aus 10
Jahren Familienbildung, Information
und Anmeldung unter 85 99 51 36
Mi 17. 03.2004, 17.00 - 19.00
Kinder- und Jugendzentrum VD13
Vorarlberger Damm 13-19
Jobmobil Ausbildungs- und
Berufsberatung
Individuelle Beratung, Hilfe bei der
Berufswahl, bei der Suche nach einem
Arbeitsplatz und bei Bewerbungen für
Jugendliche und junge Erwachsene.
Informationen unter 75 60 60 23
Mi 17. 03. 2004, 18.30 - 20.30
Nachbarschaftscafé Holsteinische
Straße 30, 12161 Berlin
Familien-, Straf- und
Sozialhilferecht - Rechtsberatung
Die Beratungen sind vertraulich und
kostenlos, wir freuen uns jedoch über
jede Spende! Anmeldung notwendig
unter 85 99 51 -30/-33
Do 18. 03. 2004, 19.30
Kita Riemenschneider Weg 13
Elternschule: Kindern
Verantwortung geben
Kinder ernst nehmen, ihr Selbstwertgefühl stärken, ist im Alltag oft schwieriger als es sich anhört. Was kann helfen, den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht zu werden, ohne ihre eigenen
Bedürfnisse zu vernachlässigen? Information und Anmeldung unter 85 99 51
36, Kosten 6 E
Sa 20. 03. 2004, 13.00 - 17.00
Kita Karl-Schrader-Straße 9
Vom Strampler bis zum
Kaffeeservice - Trödelmarkt für
Groß und Klein
Bei Kaffee und Kuchen besteht die
Möglichkeit, unsere Internationale
Kindertagesstätte kennen zu lernen.
Informationen unter 2 16 20 41
www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de
Mi 24. 03. 2004, 15.00
Rubensstraße 28, 12159 Berlin
Informationsveranstaltung
Was Sie schon immer über Demenz
wissen wollten
Nicht die medizinischen Aspekte der
Demenzerkrankungen werden bei dieser Informationsveranstaltung im Vordergrund stehen, sondern die Fragen,
die sich aus der Pflege und dem Umgang mit demenziell erkrankten Menschen ergeben. Dabei sollen alle Fragen
der Besicher/innen zu Aspekten der
sozialen, finanziellen und betreuungsrechtlichen Absicherung demenziell
erkrankter Menschen beantwortet werden. Information und Anmeldung unter
8 50 73 99 16, Kosten 2 E
Fr 26. 03. 2004, 13.00 - 16.00
Kantstraße 16, 12169 Berlin
Tag der offenen Tür im Hospiz
Interessierte Bürger und Nachbarn können sich beim Tag der Offenen Tür
einen persönlichen Eindruck in der
Kantstraße 16 machen. Vielleicht lassen
Sie sich vom Haus, den Mitarbeitern
und dem Hospizgedanken mitreißen.
Vielleicht möchten Sie selbst dort ehrenamtlich tätig werden ...
Informationen unter 85 98 66 76
Sa 27. 03. 2004, 10.00 - 16.00
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Erste Hilfe bei Kleinkindern und
Säuglingen
Notfälle im Haushalt und in der Freizeit
sind für Eltern gefürchtete Ereignisse.
Durch Anleitung zur ersten Hilfe möchten wir Ihnen Selbstsicherheit in diesen
Ausnahmesituationen geben. Information und Anmeldung 85 99 51 36
Kosten 30 E
Mi 31. 03. 2004, 18.00
Holsteinische Straße 30, 12161 Berlin
Offener Informationsabend
Ehrenamt von A bis Z
Informationen zur ehrenamtlichen
Mitarbeit im Nachbarschaftsheim
Schöneberg e. V. Informationen unter
85 98 66 85
Mi 31. 03. 2004, 17.00 - 19.00
Kinder- und Jugendzentrum VD13
Vorarlberger Damm 13-19
Jobmobil - Ausbildungs- und
Berufsberatung
Individuelle Beratung, Hilfe bei der
Berufswahl, bei der Suche nach einem
Arbeitsplatz und bei Bewerbungen für
Jugendliche und junge Erwachsene.
Informationen unter 75 60 60 23
www.spd-fraktion-tempelhof-schoeneberg.de
Tempelhof-Schöneberger Forum
Hortplätze und Schule
Wo bleiben die freien
Träger?
Referentinnen:
Susanne Pape
(Oberschulrätin in der Senatsverwaltung für Schule)
Angelika Schöttler
(Stadträtin für Jugend, Familie
und Sport im Bezirk)
Moderation: Elke Ahlhoff
(Schulpolitische Sprecherin
SPD-Fraktion/BVV)
Dienstag, den 30.3.2004
Uhrzeit: 19:30 Uhr
Rathaus Schöneberg
Raum 195
Kinder-Kunstausstellung
in Evang. Kirche "Zum Guten Hirten"
Um jungen Künstler - den Kindern der
Eltern-Kind-Gruppe und der Kita
"Paul und Anna"- eine Chance zu
geben, ihre Kunstwerke der Öffentlichkeit zu zeigen, lädt die Evangelische Gemeinde "Zum Guten Hirten"
am Friedrich-Wilhem-Platz zu einer
Ausstellung der besonderen Art ein.
In der roten Backsteinkirche an der
Bundesallee werden vom 13. Februar
bis zum 25. März Kunstwerke der
Kinder ausgestellt.
Die Kirche ist freitags von 14 bis 17
Uhr, samstags von 14 bis 16 Uhr und
Sonntags von 13 bis 15 Uhr für alle
interessierten Ausstellungsbesucher
geöffnet.
Alle Kinder-Kunstinteressierten sind
am Donnerstag, den 25.März um 17
Uhr herzlich zur großen Kunstauktion
bei der der überwiegende Teil der
Kunstwerke versteigert wird, herzlich
eingeladen.
Bürgerversammlung
zum Projekt "Planungsmanagement am Südkreuz"
Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg lädt alle Anwohnerinnen und
Anwohner sowie interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung ein:
Vorstellung des Projektes "Planungsmanagement am Südkreuz"
gefördert im Rahmen von "Interreg
IIIB" der Europäischen Gemeinschaft zur Entwicklung des Bereiches um den neuen Fern-, Regionalund S-Bahnhof Südkreuz sowie der
Planungen für das Gasag-Gelände
an der Torgauer Str. und die angrenzenden öffentlichen Grünflächen
(Cheruskerpark, Ost-West-Grünzug)
Am 9.3.2004 um 19 Uhr
Königin-Luise-Gedächtniskirche,
Gustav-Müller-Platz
Machen Sie mit!
VHS
Menschen in der
Ehrenamtliche Redakteure gesucht
Sie haben Spaß am Schreiben und
eine Fülle von Geschichten im
Kopf, Sie kennen Ihren Kiez, leben
oder arbeiten in Schöneberg oder
Steglitz und haben Interesse an
journalistischer Arbeit? Oder Sie
stehen in einer journalistischen
Ausbildung und suchen einen geeigneten Praktikumsplatz? Sie haben Interesse an der Lokalpolitik
und fühlen sich Ihrem Stadtteil verbunden? Wenn Sie Interesse haben, in unserem Redaktionsteam
zu arbeiten, dann können Sie sich
bei uns bewerben. Auch OnlineRedakteure/Innen sind herzlich
willkommen! Das Nachbarschaftsheim Schöneberg e. V. arbeitet bei
diesem Projekt mit dem Verlag »lokale partnerschaften« zusammen.
Information bei / Bewerbungen an:
Thomas Protz,
lokale partnerschaften, verlag+pr
In den neuen Gärten 29, 12247 B.
Tel 77 20 84 05 - Fax 77 20 84 07
[email protected]
www.stadtteilzeitungen.de
Darüberhinaus laden wir alle Akteure im Stadtteil, Nachbarn, Vereine, Einrichtungen, Bürgerinitiativen, also alle Freunde des Stadtteiles ein, uns als Sprachrohr zu benutzen. Senden Sie uns Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen,
Leserbriefe oder anderes an die Redaktion, Holsteinische Str. 28.
Impressum
Herausgeber:
www.vhs-tempelhof-schoeneberg.de
Michal Majchrzak
Theater-Multitalent
Der Mann kommt einem spontan bekannt vor - kein Wunder, denn die
Liste seiner kleinen Fernseh-Engagements ist lang. In Serien
wie "Großstadtrevier" oder
"Polizeiruf 110" muss er
häufig den bösen Mafioso oder den Verbrecher
mit dem polnischen Akzent spielen. Eine späte,
bittere Ironie in der Biografie des Schauspielers und Regisseurs Michal Majchrzak, musste
er doch 1983 wegen seiner aktiven
Unterstützung der Gewerkschaft Solidarnosc sein Heimatland verlassen.
Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.
Fregestraße 53, 12161 Berlin, Tel. 85 98 66 10
www.nachbarschaftsheim-schoeneberg.de
Redaktion
Anett Baron, Sebastian Gülde, Doris Kollmann
Marina Naujoks, Thomas Protz (V.i.S.d.P),
Bärbel Schneider, Annika Sindram, Sigrid Wiegand
Holsteinische Str. 30, 12161 Berlin
Tel. 76 68 47 57 (Mo-Fr 10-12 Uhr), Fax 76 68 47 58
Mediadaten: Info-Faxabruf 76 68 47 59
[email protected]
www.stadtteilzeitungen.de/schoeneberg
Herstellung
Anzeigen
Kontakt
lokale partnerschaften - thomas protz
pr agentur und verlag
In den neuen Gärten 29, 12247 Berlin
Tel. 772 08 405, Fax 772 08 407
[email protected]
www.lokale-partnerschaften.de
Druck / Auflage
Nr. 9 - März 2004
Die Stadtteilzeitung
Union-Druckerei Berlin / 10.000 Stück
Werbung mit Sinn - in der Stadtteilzeitung
Sie erreichen ihre Kunden - die Menschen in den lokalen Nachbarschaften in Friedenau, Schöneberg und Steglitz Nord.
Sie fördern die sozial-kulturelle Infrastruktur und demonstrieren Verantwortung für
Ihren Stadtteil. Eine Investition, die sich bezahlt macht!
Den Neuanfang musste sich der junge Schauspieler, der nach dem Studium in Lodz schon große Rollen am
staatlichen Theater gespielt hatte,
erst erkämpfen. 1984 kam er ans
Hamburger Thalia-Theater, bald folgten auch erste Film- und Fernsehrollen. Aus Abenteuerlust, weil er etwas
von der Welt sehen wollte, gab Majchrzak nach einigen Jahren das feste
Engagement auf und schloss sich einem Tourneetheater an. Dort verletzte er sich jedoch bei einem Bühnenunfall so schwer, dass er nicht mehr
auf der Bühne stehen konnte, jahrelang gegen den Rollstuhl kämpfte.
beln, damit die begeisterten Schauspieler vom Theater "Homo Faber"
im Rampenlicht richtig rüberkommen. Klar, dass er dabei alles "fest im
Griff" hat - sogar den treuen Probenbegleiter, seinen schwarzen Hund,
der nach gelungener Aufführung
beim Abbau der Kulissen mithilft.
Michal Majchrzak konzentriert sich
seitdem ganz auf Film- und Fernsehrollen sowie auf die Arbeit im Synchronstudio. Und auf die Regie, seine
zweite Theater-"Passion": Heute inszeniert Majchrzak Theaterstücke,
Opern, Marionettenspiele, Kinderund Jugendtheater - oft in mehrsprachigen Produktionen. Seit über zehn
Jahren ist er zudem Prinzipal
der Theaterwerkstatt "Homo Faber", die aus einem
Kurs der VHS Tempelhof
hervorgegangen ist. In
diesem Frühjahr bringt
sie das achte Stück heraus - Max Frischs "Don
Juan". Inzwischen sind es
bis zu 20 Menschen im Alter
zwischen 20 und 73 Jahren, die einen harten Kern bilden und zwei Mal
wöchentlich proben.
"Don Juan" in der
Theaterwerkstatt
Michal Majchrzak ist voller Bewunderung für "sein" Ensemble, das in
der Freizeit inzwischen jährlich rund
20 Auftritte absolviert und mit den
Stücken sogar auf Tournee geht.
Seine Gefühle auf der Bühne nicht
nur darzustellen, sondern auch wirklich zu erleben, koste viel Kraft, sagt
Majchrzak, "es verlangt alles von den
Menschen". Die Ansprüche des Profi-Regisseurs an die Amateur-Schauspieler sind dabei nicht geringer als
die an ihn selbst: Als talentierter Maler gestaltet Majchrzak auch noch
Bühnenbild und Programmheft,
macht Entwürfe für die Kostüme und
ist "nebenbei" für Bühnentechnik
und Beleuchtung zuständig.
Auch bei der nächsten Aufführung
im Gemeinschaftshaus Lichtenrade
am 12. und 13.März wird Multitalent
Majchrzak hinter den Kulissen wir-
Am Freitag und Samstag, 12.und
13.März 2004, 19.30 Uhr, stellt
die VHS-Theaterwerkstatt "Homo
Faber" im Gemeinschaftshaus Lichtenrade am Lichtenrader Damm
ihre neue Produktion "Don Juan
oder Die Liebe zur Geometrie"
vor, ein Theaterstück von Max
Frisch. Alte und neue Fans der
profilierten Gruppe sind bei freiem Eintritt herzlich eingeladen.
Weitere Aufführungstermine gibt
es im Kulturhaus Spandau, im
Kreativhaus Mitte, im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt und in
den Kammerspielen Kleinmachnow. Mehr Infos dazu auf der Internetseite: "www.theaterwerkstatt-Homo-Faber.de"
Wie schmeckt
Ostern ?
Was hat das Osterfest über Ostereier
hinaus zu bieten ? Ein Kursnachmittag in der VHS Tempelhof-Schöneberg gibt am Samstag, 27.März 04,
ab 14 Uhr einen Überblick über Speisetraditionen bei uns und anderswo
und bringt sie in Verbindung mit dem
Osterfest und seiner Bedeutung. Die
Theologieprofessorin und Buchautorin Angelika Thol-Hauke ("Kochen
durchs Kirchenjahr") will mit den
Kursteilnehmern beim gemeinsamen
Kochen auf den Geschmack von
Ostern kommen. Alle Rezept-Tipps
werden persönlich ausprobiert - von
der Herstellung bis zum Verzehr in
gemütlicher Runde. Anmeldungen in
der VHS bis zum 19.März 2004.
lokale partnerschaften - thomas protz
local - public - relationships | pr agentur und verlag
in den neuen gärten 29, 12247 berlin
tel. 772 08 405, fax 772 08 407, d2 0173 48 25 100
[email protected]
www.lokale-partnerschaften.de
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