Europas neue Härte gegen die Briten
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Europas neue Härte gegen die Briten
KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 ** D 2,50 E URO B Nr. 150 Zippert zappt THEMEN DPA/OLIVIER HOSLET; REUTERS/FRANCOIS LENOIR D ie Engländer haben sich wirklich ganz schlecht benommen, sie haben uns tief enttäuscht. Und das nach allem, was wir für sie getan haben. Seit Jahren beschäftigen wir uns nur mit dem narzisstisch gestörten David Cameron, der die ganze Aufmerksamkeit des Erziehungspersonals für sich beansprucht hat und nun natürlich erst recht im Mittelpunkt steht. So mancher fragt sich, ob ein paar gezielte Ohrfeigen nicht Wunder gewirkt hätten, aber Gewalt sollte in der Erziehung grundsätzlich ausgeschlossen sein, es sei denn, sie geschieht einvernehmlich. Man muss jetzt positiv denken, also keine Herabstufungen, Abwertungen, Beschimpfungen, Schuldzuweisungen oder Liebesentzug. Das würde nur weitere Trotzreaktionen hervorrufen. Manche fangen dann an, heimlich zu rauchen, andere werden kriminell oder magersüchtig oder alles zusammen. Was sollte man noch tun? Familienstellen, Klangschalentherapie oder ein paar gezielte kneippsche Güsse sind immer hilfreich. Man könnte den Briten auch das Fußballspielen verbieten, aber am wirkungsvollsten wird es sein, sie ohne Nachtisch ins Bett zu schicken. Angespannt: EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker (l.) hindert höchstselbst einen Fotografen im EU-Parlament daran, den Brexit-Befürworter Nigel Farage zu fotografieren. Rechts: Einige Stunden später trifft der britische Premier David Cameron in Brüssel ein. Auf dem EU-Gipfel muss er viel erklären Europas neue Härte gegen die Briten Merkel knüpft nach Brexit-Votum Zugang zu Binnenmarkt an Bedingungen: „Keine Rosinenpickerei.“ Juncker wirft London vor, „klammheimlich“ in „abgedunkelten Räumen“ Vorabsprachen treffen zu wollen. EU-Parlament will schnelle Scheidungsgespräche FEUILLETON Harte Fäuste, großes Herz: Abschied von Bud Spencer Seite 19 POLITIK Der Imam und der verweigerte Handschlag Seite 8 PANORAMA Wie wird ein Pfleger zum Mörder? Seite 20 EM 2016 Wie im Rausch: Island und das Fußballwunder F ünf Tage nach der Brexit-Entscheidung verschärft die Europäische Union ihren Kurs gegenüber Großbritannien. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Ratspräsident Donald Tusk und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnten, dass das Land ohne Austrittsantrag keine Gespräche über sein Verhältnis zur EU und den Zugang zum Binnenmarkt führen könne. Kanzlerin Merkel stimmte die britische Regierung auf einen harten EU-Kurs ein: „Wir werden sicherstellen, dass die Verhandlungen nicht nach dem Prinzip der Rosinenpickerei geführt werden“, sagte die Kanzlerin in einer Regierungserklärung in Berlin. Zugleich betonte sie: „Die EU ist stark genug, um den Austritt Großbritanniens zu verkraften.“ Der Ansicht des Brexit-Befürworters und früheren Londoner Bürgermeisters Boris Johnson, dass Großbritannien weiterhin vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben werde, erteilte Merkel eine klare Absage. „Wer austreten möchte, kann nicht erwarten, dass alle Pflichten entfallen, die Privilegien aber weiter bestehen“, sagte Merkel. Die Kanzlerin kündigte an, dass die verbleibenden 27 EU-Staaten bis spätestens März 2017 beschließen sollten, wie sie die EU effektiver machen wollen. Es sei falsch, die Debatte auf die Frage eines „mehr Europa“ oder „weni- ger Europa“ zu reduzieren. Dies stärke nur die Fliehkräfte in der EU. „Ein erfolgreiches Europa, das ist ein Europa, das seine Verträge und seine Versprechen einhält.“ EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker forderte den raschen Start des Austrittsprozesses. „Die Briten wollen raus aus der EU, dementsprechend sollte man handeln“, sagte er vor dem EU-Parlament. Doch anstatt den Austritt offiziell zu erklären, betrieben Premier David Cameron und seine Partei ein „Katz-undMaus-Spiel“. Die EU könne sich keine längere Phase der Unsicherheit leisten. Juncker kritisierte „klammheimliche“ Be- strebungen in London, die Verhandlungen mit den EU-Partnern noch vor der offiziellen Austrittserklärung „in abgedunkelten Räumen“ zu beginnen und so etwa den Zugang zum EU-Binnenmarkt zu sichern. Er habe seinen Mitarbeitern einen „Mufti-Befehl“ erteilt, sich auf keinerlei derartige Gespräche einzulassen. Wenn die Verhandlungen dann offiziell starteten, „werden wir die Tagesordnung bestimmen und nicht diejenigen, die die EU verlassen wollen“. In der Aussprache des Europaparlaments redete Juncker anders als sonst nicht auf Englisch. Nur an den Brexit-Wortführer Nigel Farage wandte er sich einmal in dieser EU-Amtssprache: „Ich bin überrascht, dass Sie hier sind. Sie haben für den Austritt gekämpft, die Bürger haben dafür gestimmt“, sagte Juncker. „Warum sind Sie hier?“ Die EU muss nach den Worten des französischen Präsidenten François Hollande entschlossen reagieren. „Die ganze Welt schaut auf Europa.“ Die Entscheidung der Briten sei sicher traurig – vor allem für diese selbst. „Aber Europa wird sich nicht aufhalten lassen.“ Im Bundestag forderten auch führende Sozialdemokraten eine harte Haltung gegenüber Großbritannien. „Wer sich gegen Europa entscheidet, der muss auch für die Konsequenzen geradestehen“, Meanwhile in the United Kingdom ... zu haben. Der Parteichef zeigte sich kampfbereit: Bereits vor der Abstimmung der Labour-Abgeordneten hatte er angekündigt, auch im Falle eines Misstrauensvotums nicht zurückzutreten. Bei den regierenden Konservativen hat Parteichef David Cameron seinen Rücktritt spätestens bis Oktober angekündigt. Unterdessen präsentiert die Regierung den Bürgern eine erste Rechnung für das Brexit-Votum. „Es ist ganz klar, dass Labour-Chef Jeremy Corbyn hat eine Misstrauensabstimmung in seiner Fraktion klar verloren. Für den 67-Jährigen sprachen sich nur 40 Abgeordnete aus, 172 votierten gegen ihn. Corbyn steht wegen seines Verhaltens vor dem Brexit-Referendum in der Kritik. Vertreter des rechten Parteiflügels werfen ihm vor, nur halbherzig für den Verbleib in der EU geworben und so viele Wähler aus dem eigenen Lager nicht überzeugt das Land ärmer werden wird, weil sich die Wirtschaft so entwickeln wird“, sagte Finanzminister George Osborne. Steuererhöhungen und Kürzungen staatlicher Leistungen seien unausweichlich. Unterdessen verlangt Londons Bürgermeister Sadiq Khan mehr Autonomie für die Hauptstadt. Dies sei notwendig, um „Jobs, Reichtum und Wohlstand“ zu schützen. Die Londoner hatten für den Verbleib in der EU gestimmt. sagte SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann. „Es darf keine Prämie für den Austritt, für Nationalismus und Europafeindlichkeit geben.“ Dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel zufolge könnten Verhandlungen über weitere Zugeständnisse an die Briten katastrophale Folgen haben. „Das wäre eine Einladung an alle anderen europäischen Staaten, das genauso zu machen. Und das wäre dann wirklich der Untergang Europas.“ Auch die EU-Abgeordneten verlangten eine rasche Austrittserklärung Großbritanniens, damit der Scheidungsprozess eingeleitet werden kann. Die vier großen Fraktionen im Parlament – EVP, Sozialdemokraten, Liberale und Grüne – hatten den Antrag gemeinsam gestellt. Die Wirtschaft pocht ebenfalls auf einen schnellen Beginn der Austrittsgespräche. Am Dienstagnachmittag kamen in Brüssel die EU-Staats- und Regierungschefs zu einem zweitägigen Gipfel zusammen, an dem zunächst auch noch Premier Cameron teilnahm. Am Abend wollten die Teilnehmer bei einem Abendessen über das Ergebnis des britischen Referendums beraten. EU-Ratspräsident Tusk plant bereits ein weiteres informelles Gipfeltreffen ohne Großbritannien. Dazu will er für September einladen. Siehe Leitartikel und Seiten 4, 5, 10, 13 und 15 Seiten 22 und 23 DAX Im Plus Dax Schluss Euro EZB-Kurs Punkte US-$ 9447,28 +1,93% ↗ 1,1073 Für VW wird alles noch schlimmer Abgasskandal kostet den Konzern allein in den USA rund 15 Milliarden Dollar. Entschädigung nur für amerikanische Fahrzeugbesitzer geplant Seite 15 Dow Jones 17.40 Uhr 17.261,59 Punkte +0,68% ↗ +0,71% ↗ ANZEIGE Auftrag Schwertransport – Giganten auf Reisen D ie Einigung mit den Behörden und den vom Abgasskandal betroffenen Autobesitzern in den USA wird Volkswagen rund 15 Milliarden Dollar (13,6 Milliarden Euro) kosten. Die Vergleichssumme liegt damit deutlich höher als in den vergangenen Tagen angenommen. VON NIKOLAUS DOLL UND PHILIPP VETTER Heute um 17.05 Uhr Wir twittern Diskutieren live aus dem Sie mit uns Newsroom: auf Facebook: twitter.com/welt facebook.com/welt „Die Welt“ digital Lesen Sie „Die Welt“ digital auf allen Kanälen – mit der „Welt“-App auf dem Smartphone oder Tablet. Attraktive Angebote finden Sie auf welt.de/digital oder auch mit den neuesten Tablets auf welt.de/bundle iApps 19 Die außergerichtliche Einigung, die am Dienstagnachmittag beim Gericht in San Francisco eingereicht wurde, sieht vor, dass VW gut zehn Milliarden Dollar an die Besitzer der von den Abgasmani- pulationen betroffenen Autos zahlt. Weitere 2,7 Milliarden Dollar fließen an die Umweltbehörden EPA und Carb, die damit einen Fonds zur Reduktion von Stickoxiden in der Umwelt auflegen werden. Außerdem musste der Autobauer zustimmen, in den kommenden zehn Jahren zwei Milliarden Dollar in die Verbreitung sogenannter Null-Emissions-Fahrzeuge zu stecken. Dazu könnte zum Beispiel der Aufbau eines Ladesäulennetzes für E-Autos zählen. An 44 US-Bundesstaaten wird VW zudem rund 600 Millionen Dollar zahlen. Bevor der Vergleich wirksam wird, muss das Gericht noch zustimmen. Nie zuvor musste ein Fahrzeughersteller in den USA einen so teuren Vergleich schließen. Gina McCarthy von der EPA sprach von einer „historischen Einigung“. VW müsse in vollem Umfang alle Konsequenzen seines Verhaltens tragen. „Wir senden heute eine starke Botschaft: Wenn Sie unser Gesetz brechen, gibt es sehr ernsthafte Konsequenzen.“ Die stellvertretende Generalbundesanwältin der Vereinigten Staaten verwies auf die Schwere der Vorwürfe: „VW hat mehr als eine halbe Million Amerikaner zu unwissenden Komplizen eines beispiellosen Anschlags auf die Umwelt unseres Landes gemacht.“ Die knapp 500.000 betroffenen Autobesitzer können nun wählen, ob sie ihr Fahrzeug an VW zurückgeben oder auf eine Reparaturmöglichkeit warten. Wer sich für die Rückgabeoption entscheidet, bekommt nicht nur den Wert des Autos vor Bekanntwerden des Abgasskandals, sondern auch noch eine Entschädigung zwischen 5100 und 10.000 Dollar je nach Alter des Fahrzeugs. Verbraucherschützer fordern eine ähnliche Entschädigungszahlung auch für Besitzer betroffener Autos in Deutschland. VW will jedoch ausschließlich in den USA zahlen. Der Konzern wies zudem darauf hin, dass der Vergleich kein Schuldeinge- DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen. Telefon: 030 / 2 59 10 Fax 030 / 259 17 16 06 E-Mail: [email protected] Anzeigen: 030 / 58 58 90 Fax 030 / 58 58 91 E-Mail [email protected] Kundenservice: DIE WELT, Brieffach 2440, 10867 Berlin Telefon: 0800 / 9 35 85 37 Fax: 0800 / 9 35 87 37 E-Mail [email protected] ständnis sei. VW-Chef Matthias Müller sprach von einem wichtigen Fortschritt. „Wir sind uns bewusst, dass wir noch viel tun müssen, um das Vertrauen der Menschen in Amerika zurückzugewinnen.“ Finanzvorstand Frank Witter versicherte, der Vergleich bewege sich „im Rahmen unserer bereits veröffentlichten Rückstellungen“. Der Konzern hat für die Bewältigung des Skandals 16,2 Milliarden Euro zur Seite gelegt. Unklar ist, ob in den USA weitere Strafen drohen können. Der Vergleich dürfte dazu führen, dass Zehntausende fahrbereite VW-Pkw Seite 9 in der Schrottpresse landen. ISSN 0173-8437 150-26 A 3,20 & / B 3,20 & / CH 5,00 CHF / CZ 95 CZK / CY 3,40 & / DK 25 DKR / E 3,20 & / I.C. 3,20 & / F 3,20 & / GB 3,00 GBP / GR 3,40 & / I 3,20 & / IRL 3,20 & / L 3,20 & / MLT 3,20 & / NL 3,20 & / P 3,20 & (Cont.) / PL 15 PLN / SK 3,20 € + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 ZKZ 7109 2 FORUM DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 GASTKOMMENTAR BILDER DES TAGES Wie der IS über den Brexit jubelt q Inmitten von Tausenden anderen Sonnenblumen auf einem Feld in Brandenburg ist eine den anderen schon voraus: Weit geöffnet macht sie ihrem Namen alle Ehre. w Avocados sind die Früchte der Stunde. Sie sind so begehrt, dass die Anbieter kaum hinterherkommen. In Neuseeland, wo sich rund 1600 Bauern auf das Produkt spezialisiert haben, geht jetzt sogar der große Avocado-Klau um. Im Schaufenster eines Supermarkts sah man gar ein Schild mit dem Hinweis: „Über Nacht werden hier weder Bargeld noch Avocados aufbewahrt.“ Die meisten in Deutschland verkauften Früchte stammen allerdings aus Peru, den Niederlanden und Spanien. e Manchmal ist das Glück eine gemähte Wiese. Dann legt man sich nach getaner Arbeit mitten hinein, schiebt den Hut ins Gesicht und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. T Der Autor ist ein deutsch-ägyptischer Politologe und Mitgründer der Denkfabrik Candid Foundation in Berlin und Paris. IMPRESSUM RHA q w e ESSAY Italien, unser Angstgegner E in Angstgegner ist ein Albtraum. Wir wissen das spätestens seit der EM 2012, als Bundestrainer Joachim Löw seine Männer und das ganze Land vor dem Halbfinale mit einem Augenflackern, einem Pfeifen im Wald und dem zittrigen Satz beruhigte: „Die Zeit ist gekommen, um Italien zu besiegen.“ Die Vorfreude war verfrüht. Kein Fußballfan wird je dieses schaurige Bild von Warschau verkraften: Mario Balotelli riss sich nach seinem Doppelpack das Trikot vom Waschbrettbauch und ließ die Muskeln hüpfen. Italien – oh, nein. Bei dieser EM schon im Viertelfinale. Das ist nicht das, was der durchschnittlich veranlagte Deutsche als das höchste aller Glücksgefühle empfindet, und es ist auch kein Trost, dass Jogi Löw immer mal wieder geschworen hat: „Der Tag rückt näher, an dem wir Italien auch in einem großen Turnier besiegen.“ Der Tag wird kommen – aber werden ihn unsere Enkel noch erleben? Schon Sepp Herberger, der erste Bundestrainer, wollte ihn erleben, und sein 0:0 bei der WM 1962 war immerhin das Beste, was uns jemals gelungen ist, auf Augenhöhe mit dem 0:0 bei der WM 1978 und dem 0:0 bei der EM 1996. Mehr war nicht zu holen. Und seit dem jüngsten 2:0 der Italiener gegen die Spanier, hört man, schaut Jogi Löw vor dem Einschlafen sicherheitshalber unters Bett. 1970 ging der Fluch los. Halbfinale, WM in Mexiko. Noch heute steht auf einer Gedenktafel im Aztekenstadion: „17 junio 1970. Italia – Alemania. Juego del siglo.“ Das Spiel des Jahrhunderts. Boninsegnas 0:1 war dank des Ausgleichs durch Schnellinger gerade noch auszuhalten, aber in der Verlängerung griff sich mein Vater im Fernsehsessel ans Herz und sagte: „Ich muss ins Bett.“ Auch dort ließ das Infarktrisiko nicht nach, dank des unaufhörlichen Stakkatos der Jubelschreie von den Nachbarbalkonen: „I-ta-lia-a!“ 2:1 Müller. 2:2 Burgnich. 2:3 Riva. 3:3 Müller. 3:4 Rivera. Gianni Rivera war ein wunderbarer Fußballer, aber dieses Tor war noch fürchterlicher als der Schiedsrichter. Arturo Yamasaki hieß dieser Schlawiner, der uns zirka drei Elfmeter verweigerte. Noch nie konnte die deutsche Nationalelf in einem Turnier die italienische Mannschaft besiegen. Am Samstag muss es bei der EM endlich gelingen OSKAR BECK Wenigstens halbwegs darüber hinweggetröstet hat uns Jahre später der herrliche TV-Spot, den Olli Dittrich für eine Elektronikfirma drehte. Dittsche verkörperte darin einen italienischen Toni, wie der normal veranlagte Fußballdeutsche ihn sich vorstellt, dicke Goldkette, Sonnenbrille, offenes Hemd, einen Eimer Gel im Haar und immer einen cleveren Spruch auf den Lippen, und Toni lachte uns Deutsche dafür aus, dass wir uns für den Fußball Flachbildschirme kaufen. „Was kaufen die Italiener?”, grinste Toni. „Sie kaufen die Schiedsrichter.” Es wurde danach nicht besser. Unaufhaltsam nahm das deutsche Unwohlsein bei den wichtigen Spielen gegen die Italiener Tempo auf, und ganz schnell hinter mich bringen will ich das einseitigste aller WM-Endspiele, anno 1982 in Madrid – als Deutsche haben wir uns auf der Tribüne des Bernabeustadions sicherheitshalber gar nicht mehr zu erkennen gegeben, und da war es schon wieder, dieses ohrenbetäubende und die Seele zermürbende Geräusch: „I-ta-li-a!“ Zum Wesen eines Angstgegners gehört es, dass er einem mit der Zeit immer größer und gewaltiger vorkommt, bis man sich irgendwann fragt, ob Gegenwehr überhaupt noch Sinn macht. Sie wurde grässlich, diese Angst vor Italia. Der Einzige, der das partout nie verstand, war Fritz Walter, der WM-Kapitän unserer 54er-Helden von Bern. Angst vor Italia? Da hat er nur gelacht und gesagt: „Man muss sich nur trauen.“ So wie er, als er vor einem Altar in Kaiserslautern der gutaussehenden Italia Bortoluzzi das Jawort gab, obwohl die ganze Pfalz angesichts der feurigen Italienerin tuschelte: „De schwarz Hex mit de rot Fingernägel, hoffentlich macht se de Fritz net fertig.“ In Wahrheit hat Italia unseren alten Fritz erst so richtig in Fahrt gebracht, und kurz danach waren wir Weltmeister. Aber 2002 ist Fritz Walter dann gestorben, keiner hat mehr auf ihn gehört, und die Dramen gingen weiter. Dortmund 2006. Warschau 2012. „Hört dieser Fluch nie auf?“, fragten plötzlich sogar kopfschüttelnd die Leitartikler im Land, die sich normalerweise um den Weltfrieden sorgen. Und sie fanden die Erklärung: Der Fußballgott ist Italiener – wir Deutschen waren nur mal kurz Papst, und das reicht offenbar nicht. Die Italiener begannen mittlerweile, ihre Dauersiege gegen uns lauthals auszukosten, und wir begriffen langsam, wie lausig die Engländer sich fühlen, die gegen uns nie gewinnen. So wie wir Deutschen derbe Witze über elfmeterschießende Engländer erzählen, hatten die Italiener ihren wachsenden Spaß mit uns. Balotelli, der Triumphator von Warschau, spielte anschließend in Kickstiefeln, in die der Gruß graviert war: „Bye, Bye Germany!“ Hört das nie auf? Ahnen die Spanier auch nur entfernt, was sie uns da angetan haben mit ihrer Niederlage gegen Italien? Ach, waren wir immer erleichtert, wenn uns einer die Italiener vom Hals geschafft hat. In Brasilien beispielsweise, bei der letzten WM. Im Pressezentrum saßen wir damals vor dem Bildschirm, als der Uruguayer Luis Suarez dankenswerter Weise seinen Gegenspieler Chiellini in die Schulter und die Italiener aus dem Turnier biss, und beim Schlusspfiff rief der Hannoveraner Journalisten-Veteran Jochen Zwingmann, der auch sein Leben lang unter den Italienern gelitten hat, wie von einer Zentnerlast befreit durch den Saal: „Jetzt können wir Weltmeister werden!“ Aber wie sollen wir nun Europameister werden? In unseren deutschen Köpfen muss viel Aufbauarbeit geleistet werden bis Samstag, und bei der Mannschaft sowieso. Aber die hat als Therapeuten wenigstens Andy Köpke. Maßgeblich war der Bundestorwarttrainer am letzten unserer drei größten Erfolge gegen die Italiener beteiligt, dem 0:0 bei der EM 1996, mirakulös parierte er im deutschen Kasten seinerzeit in der Vorrunde, als es um Alles oder Nichts ging, einen Elfmeter von Gianfranco Zola, die Italiener waren draußen, wir wurden Europameister – und an dem Punkt könnte unser Italien-Trauma theoretisch mit dem psychologischen Kunstkniff aus der Welt geschafft werden: War das nicht in Wahrheit ein Sieg? Gibt es diesen Fluch also gar nicht? Ist er eine Erfindung der Medien und der Italiener, um uns kirre zu machen? Ist der Tag, von dem Jogi Löw spricht, viel näher, als wir alle denken? Ist es womöglich schon der Samstag? Verleger AXEL SPRINGER (1985 †) Herausgeber und Chefredakteur: Stefan Aust Stellvertreter des Chefredakteurs: Dr. Ulf Poschardt , Arne Teetz Stellvertretende Chefredakteure: Beat Balzli, Oliver Michalsky, Dr. Marius Schneider (Geschäftsführender Redakteur) Chefkommentator: Torsten Krauel Redaktionsleiter Digital: Stefan Frommann Leitender Redakteur: Matthias Leonhard, Stv. Henning Kruse; Christian Gaertner, Philip Jürgens, Lars Winckler Creative Director: Cornelius Tittel Artdirektion: Juliane Schwarzenberg Politik: Marcus Heithecker, Dr. Jacques Schuster, Lars Schroeder, Stv.: Claudia Kade Forum: Andrea Seibel, Stv. Rainer Haubrich Deutschland Hintergrund: Wolfgang Büscher, Claus Christian Malzahn Außenpolitik: Dr. Sascha Lehnartz, Stv. Silke Mülherr Wirtschaft/Finanzen: Thomas Exner, Olaf Gersemann, Stv. Jan Dams, Dietmar Deffner, Michael Fabricius Kultur: Andreas Rosenfelder, Stv. Elmar Krekeler, Lucas Wiegelmann Literarische Welt: Ri- chard Kämmerlings Stil/Reise/Motor: Adriano Sack, Stv. Sönke Krüger, Inga Griese (Senior Editor) Sport: Stefan Frommann, Stv. Sven Flohr, Christian Witt, Volker Zeitler Leben/Wissen: Wolfgang Scheida, Heike Vowinkel, Stv. Dr. Pia Heinemann CvD Produktion: Patricia Plate, Stv. Dr. Jörg Forbricht Foto: Michael Dilger, Stv. Stefan A. Runne Infografik: Sandra Hechtenberg, Karin Sturm Nachrichtenchef: Falk Schneider Social Media: Niddal Salah-Eldin Managing Editor Digitalteam: Sebastian Lange, Stv. Caroline Turzer Video: Martin Heller Chefkorrespondentin Wirtschaftspolitik: Dr. Dorothea Siems Korrespondenten Politik/ Gesellschaft: Ulrich Exner, Dr. Richard Herzinger Chefkorrespondent Wissenschaft: Dr. Norbert Lossau Korrespondentin: Jennifer Wilton Leiten- der Redakteur Zeitgeschichte: Sven Felix Kellerhoff Ständige Mitarbeit: Prof. Michael Stürmer Autoren: Henryk M. Broder, Dr. Susanne Gaschke, Alan Posener, Benjamin von Stuckrad-Barre, Hans Zippert Auslandskorrespondenten: Brüssel: Dr. Christoph Schiltz, Andre Tauber Budapest: Boris Kalnoky Istanbul: Deniz Yücel Jerusalem: Gil Yaron Kapstadt: Christian Putsch London: Stefanie Bolzen, Thomas Kielinger, Nina Trentmann Madrid: Ute Müller Mailand: Tobias Bayer Marrakesch: Alfred Hackensberger Moskau: Julia Smirnova New York: Michael Remke, Hannes Stein Paris: Martina Meister Peking: Johnny Erling Prag: HansJörg Schmidt Singapur: Sophie Mühlmann Warschau: Dr. Gerhard Gnauck Washington: Ansgar Graw, Stephan Strothe, Clemens Wergin + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 DPA/KARL-JOSEF HILDENBRAND er unerwartete Ausgang des Brexit-Referendums stellt nicht nur die EU vor drängende Fragen. Auch für unsere südlichen Mittelmeernachbarn sind die Folgen noch nicht abzusehen. Klar ist aber leider, dass sich diejenigen freuen können, welche die Krisen und Kriege in der arabischen Welt schüren und somit für die Flüchtlingsströme nach Europa mitverantwortlich sind. Gemeint sind die autoritären Regime der arabischen Welt und die Dschihadisten. Die Anhänger des Islamischen Staates feiern in den sozialen Netzwerken das britische Votum bereits als ihren Sieg. Der IS rief zudem zu weiteren Attentaten in Berlin und Brüssel auf, um Europa völlig zu lähmen. Natürlich ist der Brexit kein Sieg der Dschihadisten – aber ein Teilerfolg. Sie haben durch ihren Terror überall in Europa die Angst vor Migranten befeuert, den islamfeindlichen Populismus groß gemacht – und somit auch zum Brexit beigetragen. Die Anhänger des Kalifats der Barbarei haben bewiesen, dass sie Politik in Europa auf nationaler, aber auch auf zwischenstaatlicher Ebene durch ihren Terror beeinflussen können. Dies war jedoch nur aufgrund der schon lange bestehenden Schwäche der EU möglich. Zum einen setzt die EU dem Islamischen Staat, aber auch dem AssadRegime in Syrien keine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik entgegen. Zum anderen dominierten bereits vor dem Brexit die Partikularinteressen der ehemaligen Kolonialmächte England und Frankreich sowie deutsche Wirtschaftsinteressen den Umgang mit den Autokraten der arabischen Welt. Dabei gedeiht aufgrund der von Angst getriebenen Repression des Regimes gegen die vormals regierenden Muslimbrüder auch in Ägypten der Dschihadismus. Den Saudis, die mit ihrer Staatsideologie des Wahhabismus weiterhin den geistigen Nährboden des Dschihadismus verbreiten, werden Rüstungsgüter in Milliardenhöhe verkauft, anstatt sie massiv unter Druck zu setzen. Nach dem Brexit wird sich diese falsche Politik vermutlich noch verschlimmern. Das wirtschaftlich geschwächte Großbritannien wird alles daransetzen, aus seinen historischen Bindungen zu den Golfstaaten weiter Kapital zu schlagen. Der Brexit sendet somit in vieler Hinsicht völlig falsche Signale – auch an die Mitglieder der immer noch lebhaften arabischen Zivilgesellschaften. Menschen, die auf Unterstützung der EU gehofft hatten bei dem Versuch, ihre jeweiligen Heimatländer zu reformieren, fürchten vermutlich zu Recht, dass Europa durch den Brexit nicht nur geschwächt ist, sondern über Jahre hinweg mit sich selbst beschäftigt sein wird. Und dass somit der dringend notwendige „Marshallplan“ für die arabische Welt, welcher die sozioökonomischen Wurzeln von Terror und Flüchtlingselend bekämpfen soll, endgültig vom Tisch ist. Dass die jetzige verkrustete EU von Grund auf reformiert, transparenter und bürgernaher werden muss, versteht sich von selbst. Dabei müssen allen voran die Kern- und Gründerstaaten mutig „mehr Europa“ schaffen. Die Zusammenarbeit der EU muss in ihrer Außen- und Sicherheitspolitik effizient vertieft werden, wie es die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini fordert. Wir brauchen ein stärkeres, neues Europa, das klar signalisiert, dass es sich von Terror und Repression nicht beeindrucken lässt. DPA / DANIEL KARMANN D ZB / RALF HIRSCHBERGER ASIEM EL DIFRAOUI DIE WELT FORUM 3 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 LEITARTIKEL KOMMENTAR Merkel und die beiden Europas K ann Großbritannien das Austrittsvotum rückgängig machen? Sollte es das sogar? Die Härte, mit der Angela Merkel von London eine klare Entscheidung verlangt und jedwede Hoffnung auf britische Sonderkonditionen zunichte macht, könnte bedeuten: Überlegt es euch gut – und zwar um des politischen Ganzen willen. Denn das Europa der unterschiedlichen historischen und politischen Bewusstseinsstände ist viel zu gefährdet, um jetzt durch Halbheiten immer neue Begehrlichkeiten zu wecken. Die EU-freundlichen Schotten, die am Dienstag im EU-Parlament an den Kontinent appellierten, sie nicht im Stich zu lassen, sind keineswegs eine willkommene Stimme. Wenn sie tatsächlich ein Unabhängigkeitsreferendum ansetzen und so dem Begriff „sich abschotten“ einen ganz neuen Sinn geben, nämlich „sich abseilen“ – dann können sie in der EU noch viel mehr Chaos anrichten, als es jetzt schon herrscht. Die Katalanen oder die bosnischen Serben warten nur darauf, dass ein Abspaltungsreferendum mit der EU-Mitgliedschaft belohnt wird. Es gibt eben nicht nur eine EU der unterschiedlichen Währungen. Es gibt vor allem auch eine EU der gänzlich unterschiedlichen historischen Bewusstseinsstände. Diese bisher gerne ignorierte Schwachstelle im EU-Fundament ist gerade dabei, die Stabilität des ganzen Gebäudes zu gefährden. Die Hafenstadt Dover hat mit 60 Prozent für den Brexit gestimmt – Dover, wo der Kanaltunnel endet, an dessen französischem Eingang Tausende Flüchtlinge unter chaotischen Bedingungen hausten; vor allem aber auch dasjenige Dover, das 1940 in Erwartung der Deutschen auf die Kontinentalküste starrte, in Erinnerung an die Normanneninvasion 1066, an die spanische Armada oder an Napoleon. Die Küstenbezirke von Nordirland und Nordostengland votierten für den Austritt – die Bezirke, in denen die großen Werften lagen, die Großbritanniens maritime Weltgeltung möglich machten. Die Hafenstädte dort wiederum stimmten für die EU: Sie profitieren vom Binnenmarkt. Gibraltar wollte zu fast 96 Prozent in der EU bleiben – der Außenposten gegenüber Afrika, das wie kein anderes britisches Gebiet auf eine starke EUAußengrenze hofft. Vorbei. Vor dem 60. Gründungstag der EWG im März nächsten Jahres fordern 1000 Jahre europäischer Geschichte, die für die EU-Staaten so gänzlich unterschiedlich verlaufen ist, ihren Tribut. Großbritannien ist womöglich erst der Anfang. Wie für viele Briten, so sind auch für viele Polen Ereignisse aus dem Mittelalter, der frühen Neuzeit oder aus dem 18. Jahrhundert bewusstseinsbildend. Auch an der Weichsel sind 1939 bis 1944 Schlüsseljahre des politischen Empfindens, besonders für Jaroslaw Kaczynski, dessen Vater am Warschauer Aufstand teilgenommen hatte. Kaczynski liebäugelt mit einem Referendum. Für Slowenien oder Estland gilt das Gegenteil. Diese und einige andere Länder haben Europa als Befreiung empfunden. Für sie sind estnische oder slowenische EU-Kommissare die Erfüllung der Geschichte. Für den Markt historischer Befindlichkeiten gibt es keinen Brüsseler Kommissar und keine EURegeln. Die Hälfte der EU-Länder, von Schweden bis nach Portugal, hatte seit den Zeiten Karls des Großen imperiale Ambitionen, die in ihr Weltbild eingebunden sind. Die andere Hälfte der EU-Staaten hatte von Tschechien bis Estland eine Unterdrückungsgeschichte. Manche hatten beides. Für die unterschwellige Gefühlslage gegenüber „Brüssel“ gilt aber: Nur eine Minderheit der EU-Mitglieder betrachtet die gleichberechtigte Position im Europäischen Rat oder eigene EU-Kommissare als eine nationale Aufwertung. Die Mehrheit der Staaten empfindet die Teilung der Macht und die Abgabe von Souveränitätsrechten als nationale Abwertung. Diese Mehrheit fühlt sich angesichts der europäischen Kompromisszwänge oft wie der in den Kriegen vertriebene, verarmte „Etagenadel“. Man hatte ein Gut, eine Herrschaft sogar. Nun muss man den Parkplatz teilen, den Lift und den Keller, und jeder Umbau muss genehmigt werden. In diesem Europa wird Deutschland mehr denn je zur Führungsmacht wider Willen. Es vereint beide Sichtweisen auf die EU in sich. Das 800 Jahre alte frühere Königreich Bayern hat einen britischen Blick auf die EU. Die nach 1945 kunstgeschöpften Bindestrichländer wie Nordrhein-Westfalen oder Rheinland-Pfalz sehen Brüssel eher so, wie Estland oder Slowenien es tun. Der Umgang mit den Folgen des Brexit ist für Angela Merkel und Sigmar Gabriel eine Übung in angewandtem Föderalismus. Das Nahziel ist es, Nachahmer zu entmutigen. Marine Le Pen möchte mit einem Referendum aus dem Euro austreten. Die Niederländer könnten bei der Parlamentswahl im Frühjahr mit Geert Wilders einen europaskeptischen Politiker zum Premier machen. In Dänemark regt sich der Stolz einer oft übersehenen alten Seefahrernation, die einschließlich Grönlands für Jahrhunderte das größte Flächenland Europas war. Angela Merkel hat im Bundestag den eigenen Führungswillen unterstrichen. Sie sagt seit Jahren, Europa müsse gegenüber Weltmächten wie Google oder China zusammenstehen. Sie hat verschiedentlich angedeutet, die EU brauche dafür eine Reform an Haupt und Gliedern. Es wäre ein Projekt nach ihrem Geschmack, so wie sie 1995 als Umweltministerin in letzter Minute die UN-Klimakonferenz rettete und 2007 als Kanzlerin den EUReformvertrag von Lissabon. Aber sie hat mit ihrer Flüchtlingspolitik etliche EU-Partner gegen sich aufgebracht, und sie regiert mit einer Koalition, die vor dem Wahljahr 2017 auseinanderzustreben beginnt. Die Sozialdemokraten nähern sich der EU-skeptischen Linkspartei als möglichem Partner an. Sie sehen in Paris und Rom Verbündete für eine andere EU-Wirtschaftspolitik, die nach dem Ausscheiden Londons aus der EU sehr an Gewicht gewinnen. Eine stärker links ausgerichtete EU erscheint ihnen möglich. Es ist deshalb fraglich, ob die SPD einen britischen Verbleib in der EU so begrüßen würde, wie Merkel und Wolfgang Schäuble es wohl täten. Für einen solchen Verbleib müsste das britische Parlament das Referendum ignorieren, was rechtlich möglich wäre. Damit könnte Merkel eher leben als Gabriel, dessen erwünschter künftiger Koalitionspartner Linkspartei auf der absoluten Wertigkeit von Volksabstimmungen beharrt. Der Riss in Großbritannien und Europa geht auch durch das Bundeskabinett. Der Brexit zeigt die Macht unterschiedlichen historischen Bewusstseins innerhalb der europäischen Familie. Am Brüsseler Tisch sitzen einst Unterdrückte und frühere Imperien. Deutschland könnte jetzt führen – steht aber vor einem Wahljahr TORSTEN KRAUEL ǑǑ [email protected] Für den Markt historischer Befindlichkeiten gibt es keinen Brüsseler Kommissar und keine EU-Regeln Was sich mindestens lohnt MARTIN GREIVE D ie Mindestlohnkommission hat ihren ersten Test bestanden. Eineinhalb Jahre nach seiner Einführung plädierten die Experten von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite dafür, den Mindestlohn um 34 Cent anzuheben. Damit steigt die gesetzliche Lohnuntergrenze Anfang 2017 von 8,50 Euro auf 8,84 Euro pro Stunde. Mit dieser Entscheidung bewegt sich die Kommission in einem vernünftigen Rahmen. Schnaps-Forderungen nach einer Anhebung auf zehn Euro hat sich das Gremium nicht hingegeben. Stattdessen hat es sich an die Richtschnur gehalten, den Mindestlohn entsprechend der Lohnsteigerungen der vergangenen eineinhalb Jahre zu erhöhen. Allerdings ist diese erste Entscheidung noch lange kein Beleg dafür, dass die Kommission immer weise Entscheidungen treffen wird, wie Regierungspolitiker nun jubeln. Schon die nun beschlossene erste Anhebung liegt knapp über den 8,77 Euro, mit denen im Vorfeld gerechnet worden war. Denn auf Druck der Gewerkschaften floss in die Berechnungen auch der jüngste, allerdings noch nicht wirksame Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst mit ein. Und angesichts der Flüchtlingskrise hätte die Kommission auch darüber nachdenken können, den Mindestlohn gar nicht anzuheben. Denn je höher die gesetzliche Lohnuntergrenze für Migranten ist, desto schwieriger wird ihre Arbeitsmarktintegration. Vor allem aber steht der Kommission der wahre Praxistest erst noch bevor. Der Mindestlohn hat bislang nicht, wie von einigen Ökonomen vorhergesagt, Hunderttausende Jobs vernichtet. Das bedeutet aber keinesfalls, dass er nicht das Potenzial dazu hätte. Ob und wie viele reguläre Arbeitsplätze er gefährdet, wird sich erst im nächsten Abschwung zeigen. Und erst dann lässt sich mit Gewissheit sagen, ob die Mindestlohnkommission stark genug ist, auf die schwierige wirtschaftliche Lage entsprechend zu reagieren. Denn sollten in einer Rezession die Löhne sinken, müsste das Gremium auch den Mindestlohn nach unten anpassen. Solange sich der Mindestlohn nicht im Abschwung bewährt hat, sind alle Jubelmeldungen verfrüht. [email protected] DIE FRÖHLICHE KOLUMNE Der blondierte Mann JULIA FRIESE K lare Urteile sind ja gerade angesagt. Und da ich sehr modebewusst bin, sage ich: Von dem Besuch der Berliner Fashion Week ist grundsätzlich abzuraten. Viel cooler sind gedruckte Kaufanleitungen, also Frauenzeitschriften. Hier lernt die natürlich auch politisch hochinteressierte Frau ganz nebenbei, dass der Brexit leider kein britischer Frühstücksriegel und deswegen eben auch leider „nicht heiß“ sei. Wiederum „super heiß“ seien Blondierungen, aber nicht für Frauen, sondern für Männer. Der Trend soll vor 16 Jahren begonnen haben, als erstmals ein Weißer in der schwarzen Rap-Musik erfolgreich wurde. Eminem trug sein Blond nochmal extra nachblondiert, um seinen Makel, seine weiße Hemdsärmeligkeit gegenüber der schwarzen Muskelmasse, als Stärke umzudeuten. Er war der „Slim Shady“: keine Substanz, aber Lust auf Fans. „May I have your attention, please?“ begann seine Hitsingle, die er auf seine Fans runterpredigte – eine Armee aus weißen Shirts und blondiertem Haar. Unmissverständlich sein Urteil zur Schwulenehe: „Ihh“. Weiter sagte er, die Presse könne ihn nicht leiden, aber die lüge sowieso. Und Will Smith, der schwarze SauberRapper, sei unehrlich, vor allem, weil er niemals fluche. Er aber, Slim, wolle fluchen. Heute, nur 16 Jahre später, werden die USA von Will Smith regiert, und Slim Shady hat eine neue Hitsingle: „Make America Great Again“. Seine Fans weltweit färben sich wieder die Haare. Auch wenn man über den niederländischen Geert Wilders sagt, er mache das vor allem aus Scham über seine teils indonesische Herkunft. Ebenfalls ein großer Fan ist Boris Johnson, der sang sich mal mit dem Hit „Wer mich wählt, dessen Frau bekommt größere Brüste und einen BMW“ in das Londoner Rathaus. Der blondierte Mann, erklärt die Modezeitschrift, leidet am frühkindlichen Brustmangel. Von Mama ungeliebt, mag er es lebenslang dick aufgetragen. Auf Echtheit legt er nicht viel Wert. Hauptsache alles ist so prall aufgeblasen, dass man betrunkenen Kopfes nicht weit fällt, sondern bequem tief sinkt. Hierzulande ist der Blondierte noch Pop und nicht Populismus. Aber Vorsicht! Heino singt „Deutschland meine Heimat“, und Scooter lieben schon seit 20 Jahren „Hardcore“. „Man muss dringend auf Guido Cantz aufpassen!“ fahre ich erschrocken hoch. Ich war über meiner Zeitschrift eingenickt. Dort stand die Zeile: „Justin Bieber und Adam Levine tragen die Haare jetzt blond.“ LESERBRIEFE KUNDENSERVICE 0800/935 85 37 DIENSTAG, 28. JUNI 2016 Zippert zappt ** D 2,50 E URO W MARBURG-WEHRDA THEMEN Regionalredaktion Hamburg: Jörn Lauterbach, Stv. Claudia Sewig Die Zeit muss sein EM 2016 Es ist Italien! Samstag, 21 Uhr Seite 21 POLITIK Zu: „Gebt die Briten nicht auf!“ vom 27. Juni Spanier gehen bei Wahl auf Nummer sicher Seite 5 WIRTSCHAFT Die Minibar im Hotel stirbt aus Seite 12 PANORAMA Rätsel um das Verschwinden eines Zwölfjährigen Seite 20 Thomas Kielinger trifft mit seinem Beitrag genau den richtigen Nerv. Die EU darf jetzt nicht die beleidigte Leberwurst geben, sondern sollte die Briten „kommen lassen“. Die stehen in beiden Lagern selber unter Schock und müssen sich erst einmal neu sortieren. Die Zeit muss sein. Es würde mich gar nicht wundern, wenn es am Ende gar nicht zum Brexit kommt. Die Lust der Briten am kollektiven Selbstmord ist eher gering. Und auch die EU sollte Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes: Seite 1: Matthias Leonhard Deutschland: Marcus Heithecker Ausland: Oliver Michalsky Forum: Andrea Seibel Wirtschaft/Finanzen: Thomas Exner Sport: Jens Bierschwale Wissen: Dr. Pia Heinemann Feuilleton: Elmar Krekeler Panorama: Heike Vowinkel Alle: c/o WeltN24 GmbH, 10888 Berlin. Hamburg: Claudia Sewig, Axel-Springer-Platz 1, 20355 DAX Europa sucht seinen Weg aus der Brexit-Kr ise 9268 ANZEIGE Super hiff sich neu sortieren und ihr bisheriges Geschäftsmodell gründlich infrage stellen. Nachdenken könnte zu einem konstruktiven Ende führen. DOMINIC GRAF BERNSTORFF, HAMBURG L Politik ist kein Spiel Zu: „Brexit-Entscheidung löst politisches Chaos aus“ vom 27. Juni [email protected] Seite 15 Euro EZB-Kurs Nr. 149 RICHARD HERZINGER D ie Brexit-Tragödie ist dabei, sich als grausige Farce zu entpuppen. Wer sich eingeredet hat, die „Leave“-Kampagne habe irgendetwas mit den stolzen liberalen Freiheitstraditionen Großbritannien zu tun, wird jetzt belehrt. Tatsächlich eines Besseren Gaukler wie Boris haben politische Johnson aus Geltungssucht das Land in die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg gestürzt und pfeifen jetzt darauf, für das von ihnen Angerichtete antwortung zu übernehmen. die VerTriumphieren können nur rassistische Nationalisten wie wunderer Nigel Farage,der Putin-Beres Anliegen keineswegs dessen wahmehr Unabhängigkeit und Demokratie für Großbritannien ist (das nun dem Auseinanderbrechenvielmehr vor Seite 8 steht), sondern die Zerstörung der transatlantischen westlichen Nachkriegsordnung insgesamt. Mit seinen nalistischen Kumpanenvölkisch-natioauf dem Kontinent und dem Spiritus Rector im Kreml freut er sich jetzt darüber, diesem Ziel einen bedrohlichen Schritt näher gekommen zu ein Rätsel, wie selbst sein. Es bleibt mende Köpfe darauf ernst zu nehten, narzisstische kommen konnwie Johnson und Schaumschläger sogar Demagogen wie Farage (der eher von Oswald Mosley in der Nachfolge steht, dem britischen Faschistenführer der 1930erJahre) auch nur im Entferntesten mit dem Erbe Winston Bundeskanzlerin Churchills Merkel warnt Briten oder Margaret Thatchers in Verbindung zu vor „dauerhafter keine Verhandlungen bringen. Das beschmutzt Hängepartie“. Premier das Andeneinleiten. Seine Partei ken dieser großen Cameron will aber Gestalter der westplant Ernennung lichen demokratischen noch eines Nachfolgers etztes Zugeständnis Zivilisation. Dass die EU Reformbedarf an David doch bis zum 2. September Cameron: Die EU-Staatsnoch abzuwenden, hat, steht indes außer erteilte der Reund gierungschef Frage. Und ebenso, -Regierungschefs mit dem eine Absage: „Die dass viele Briten, werden Entschei- deren Brexit. Cameron wird die 27 andie dazu Nein gescheidenden britischen den dung muss akzeptiert Premier Cameron Staatsvertreter beim sagt haben, von werden, und der Pre- Prozess, die hatte Abendessen se ernsten Sorgen gemier beim über das Ergebnis Entscheidung bestmöglich Aufgabe erst sein gesagt, dass dietrieben werden. Doch des Referendums Gipfels am heutigen ersten Tag ihres umzusetzen, Nachfolger im die Prämissen formieren, es folgt inmuss jetzt Dienstag nicht der Debatte über ein „Meinungsaus- Herbst übernehmen könnte. Vizekanzler zwingen, den Austritt die Europas Staats- und beginnen.“ tausch“. Am Mittwoch Sigmar Gabriel (SPD) der EU dürfen nicht Verbesserung Regierungschefs darf der Brite ziell zu erklären und seines Landes offi- befassen sich ist im Gegensatz zu Merkel für eine heute erstmals gemeinsam dann schon nicht mehr teilnehmen. damit die auf zwei Feinden der liberalenvon radikalen Jahre angelegten schnelle Einleitung Auf des Austrittsverfahrens: der Tagesordnung Demokratie Brexit-Verhandlungen und der Solidarität der einzuleiten. Sie nehmen „Das Signal der unter den freien dann nur zwei Fragen: Rest-EU stehen Staats- und westlichen Nationen Regierungschefs dass die Frage monatelangdamit in Kauf, diktiert werden. muss lauverfahren organisiert Wie das Austritts- ten: Klarheit in der SchweUnwürdig ist es, statt Taktiererei, werden soll und be bleibt – trotz aller wenn sich euroentschloswie „der Weg nach päische Politiker vorn“ für die verblei- senes Handeln statt Zaudern.“ dies erzeugen wird. Unsicherheiten, die Englisch bald keine jetzt der Mär vom benden 27 Mitglieder Die Meinungen darüber, volks- und völkerfeindlichen aussehen könnte. Vor dem Unterhaus wie „der Weg Bundeskanzlerin EU-Amtssprache nach vorn“ in der Moloch in London erklärBrüssel anzupassen EU aussehen soll, te Cameron am Montag, mehr? Merkel hen allerdings versuchen. Und (CDU) will den Briten Angela geer wolle vorerst suggerieren, „weniger weit auseinander. nach dem Brexitkeine formalen Gespräche Englisch verliert Votum Zeit für Europa“ und Während viele die Brexit-Entscheidung wohl nach einem mehr nationale ihr scheiden Großbritanniens über ein AusSelbstbezogenheit EU-Austritt Großbritanniens einräumen – aber weiteres Vorgehen ne Art Denkzettel als eiwerde dieses demokratischer einleiten. Seinicht zu viel. „Dass für die EU und als ne Regierung werde nen Status als Amtssprache seiGroßbritannien jetzt eine Abteilung aus machen. Ebenso verheerend eine gewisse Zeit stoß für Reformen betrachten, will AnMitarbeitern verschiedener der Staatengemeinschaft. braucht, auch erst sind die die EU-Spitze in Brüssel Versuche, sich die Ressorts und einmal die Dinge Nur die Experten bilden, stattdessen die InKatastrophe des britische Regierung analysiert, dafür habe um die AustrittsverBriten-Austritts als habe Englisch ich ein gewisses Ver- tegration in Europa beschleunigen handlungen mit „Chance für Euals Amtssprache ständnis“, sagte sie und der EU vorzubereiten. bei der EU gelropa“ schönzureden. in Berlin. Aber: „Wir ausweiten. So will EU-KommissionspräSein Nachfolger, tend gemacht, teilte dürfen uns eine dauerhafte der die Verhandlungen sident wenn mit der ersehntenSchon gar, der zuständiführen soll, solle Hängepartie BerichtJean-Claude Juncker nach einem ge Ausschuss des nicht leisten, weil EU-„Neuvon gründung“ ein gigantischer der „Frankfurter Europäischen das, glaube ich, für ten Ratgeber haben. Anfang an die besAllgemeinen Parlaments mit. die Zeitung“ die Wirtschaft beider „soziaDie Tories, die ParAls weitere Länler“ Planwirtschaftsstaat Teile – der EU-27 „Vollendung“ der tei Camerons, erklärten, der mit Englisch und rungsunion Großbritannien – Wähsie wollten bis als GebrauchsSoll die EU fortbestehen, gemeint ist. nicht beschleunigt vorantreiben. zum 2. September sprache habe sich melle Verhandlungen gut wäre.“ Infor- Die EU-Kommission gilt es jetzt, einen neuen Premier offensiv zu ihren Irland mit London noch benennen. Baldige wolle der bisheriErrungenschaften auf Gälisch festgelegt bei der EU vor der offiziellen gen Europäischen Neuwahlen lehnt und ihrer epochalen und Malta Mitteilung über Union mit multiplen Cameron ab. Bestrebungen, auf Maltesisch. die Währungen Austrittsabsicht Jedes Land dürfe imperialen Struktur Idee einer posteinen Brexit schließt Merkel ein Ende bereiten, nur eine Amtssprache zitiert aus. Großbritannien muss ter Staaten zu stehen.gleichberechtigeinreichen. selbst die Mittei- Blatt Juncker unter Berufung auf das Ihr muss Großlung über einen EU-Austritt das Umfeld britannien unbedingt einreichen. Siehe des Politikers. verbunden Kommentar, S. bleiben, so oder so. 2–5, 9, 10, 13, 15 Im Minus Dax Schluss B KOMMENTAR Der Ausstieg wird zur Farce Gigant des Films Nicht nur in der „HorstSchimanski-Gasse“ im Duisburger Hafen herrscht Trauer, ganz Deutschland nimmt Abschied von George. Mit seinem Götz Tod hat die deutsche Filmwelt einen ihrer größten Charakterschauspieler verloren. Bekannt wurde er durch seine Rolle als manski im „Tatort“, Schidie er 32 Jahre lang spielte. auch in Filmen wie Aber „Der Totmacher“, „Schtonk!“ oder „Rossini“ zeigte orge sein Talent. Zeit Geseines Lebens rang er mit dem Vermächtnis seines Vaters. CHARISIUS PROF. EM. DR. MED. HANS KAFFARNIK, Wie naiv ist Rolf Hochhuth? Er sollte keine politischen Gastkommentare in überregionalen Medien bringen, sondern sich weiterhin seiner Arbeit als Poet widmen. Möglicherweise sind ihm die Unterschiede zwischen einem Staats- und Regierungschef in Personalunion (wie in den USA) und einem Regierungschef unter einem Staatsoberhaupt nicht klar. Der alleinige Präsident wird vom Bürger gewählt und kann durch das Parlament nicht abgesetzt werden. Daher ist die zeitliche Begrenzung seiner Amtszeit notwendig. Einen Ministerpräsidenten oder einen Kanzler kann das Parlament in den Ruhestand verabschieden. Daher Die WELT-Gruppe kooperiert mit „El País“ (Spanien), „La Repubblica“ (Italien), „Le Figaro“ (Frankreich), „Le Soir“ (Belgien), „Tages-Anzeiger“ und „Tribune de Genève“ (beide Schweiz) elchen Status soll England in Zukunft haben? Diese treibt die Regierungen Frage der 27 verbliebenen EU-Staaten Die radikalste Lösung: um. Vereinigte Königreich Das bekommt den Paria-Status, britische Bürger dürfen in der EU nur noch untergeordnete Tätigkeiten verrichten wie Spargelstechen, Sonnencreme testen gefonds verkaufen oder Hedund können nur untereinander heiraten. Bisher gibt es sehr wenige Befürworter dieser Idee. scher wäre es, wenn RealistiEngland offiziell eine Kolonie wird. Das Land hätte der EU Nachteile, aber auch dann viele ein Vorteile. Deutschland paar stellt die Versorgung mit Kraftfahrzeugen sicher. Die Eingeborenen dürfen sich selber verwalten Naturgötter anbeten. und ihre sen selbstverständlichSie müszahlen, die aber mit Abgaben Naturalien wie Popmusik, Maßanzügen und Teegebäck beglichen könnten. Denkbar werden wäre Ab 2018 sind Schottland,auch: Nordirland, Gibraltar und die Falklandinseln Vollmitglieder der EU. Dann könnten die Engländer sich per Referendum für einen Anschluss an Schottland entscheiden. ist eine Begrenzung von dessen Amtszeit nicht erforderlich. PHOTO; DPA/CHRISTIAN Zu: „Acht Jahre Kanzlerschaft reichen“ vom 23. Juni LAIF/REGINA SCHMEKEN/SZ Hochhuth, unpoetisch Dow Jones 17 40 Uhr D Deutsche Künstler übersetzen das So klingt der Brexit Auf und Ab der as Ende Europas, wie wir es kennen, klingt ziemlich schön. Zuerst hört man Geigen, meisterhaft gespielt, Sprüngen von Ton mit rasanten zu Ton. Dann setzen vollen Stößen – Posaunen und Klarinetten ein. – in dunklen, kraftalles scheint perfekt Jede Note ist klar, Werk sind. Wie langezu sitzen. Es müssen Virtuosen sein, die hier am hat das Ensembl d f Börsen in Musik – und zeichnen dabei zufällig den aufgezeichnet. Die EU-Austritt der schnellen Briten auf der Sound des zerbrechendenTonsprünge, die dunklen Stöße – das ist bleibt Das „Börsenorchestrion“, Europas. gleich: ihr erratischer Rhythmus. Bei jedem wie Seher seine Installation mente wechselt Kapital man am Wochenende Zucken der Instrunennt, die die Seiten Jede N in Berlin besuch ver h b M l di t k h Ihre Post an: DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin, Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: [email protected] Man möchte vor allem diese eine Frage in den britischen Raum stellen: „Wussten sie nicht, was sie taten?“ Andererseits, wer trotz dieses bedauerlich aufgeheizten und schmutzigen Lagerkampfs sein Wahlrecht aufgrund eines allzu naiven „Eyes Wide Shut“ verschenkt hat, dem kann auch eine bessere EU nicht mehr helfen. Politik, insbesondere von dieser Tragweite, ist Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage, jede einzelne Zuschrift zu beantworten. Hamburg Anzeigen: Silvana Kara, Axel Springer SE, 10888 Berlin WeltN24 GmbH: Verlagsgeschäftsführung: Dr. Stephanie Caspar, Dr. Torsten Rossmann; Mitglied der Geschäftsführung: Christian Fuhrhop General Manager: Johannes Boege Gesamtanzeigenleiter: Silvana Kara Handel: Peter M. Müller Redaktion Sonderthemen: Astrid Gmeinski-Walter Verlag: WeltN24 GmbH Druck: Axel Springer SE, Berlin; beide: 10888 Berlin, Axel-Springer-Str. 65. Tel.: 030 / 259 10. DIE WELT wird als Zeitung und digital vertrieben. Alle Rechte vorbehalten. Die Rechte für die Nutzung von Artikeln für elektr. Pressespiegel erhalten Sie über PMG Presse-Monitor GmbH, Tel.: 030/28 49 30 nun mal kein Spiel, sondern wie das Leben der Ernstfall. IRA BARTSCH, LICHTENAU-HERBRAM Traurig und trostlos Zu: „Die Briten haben auch Merkel abgewählt“ vom 25. Juni Dirk Schümer ist als Provokateur bekannt. Jetzt tragen die „bornierten Leader der EU“ die Schuld am Brexit. Und ganz speziell die Bundeskanzlerin Merkel, am besten sollte sie, „bevor sie endgültig zur Totengräberin der EU wird“, sich an David Cameron ein Beispiel nehmen, also zurücktreten. Schümer kann diese Meinung vertreten. Dass diese aber auf Seite eins als Hauptartikel der „Welt“ und damit als zentrale Botschaft erscheint, halte ich für traurig und trostlos. Ich erwarte an oder www.presse-monitor.de. Für Syndication-Rechte wenden Sie sich an [email protected]. Abonnementspreis in Deutschland monatlich 50,90 Euro; Versandzusatzkosten im Ausland: Europa 17,70 Euro; weltweit 83,70 Euro. Das Abonnement kann zum Monatsende beendet werden, Abbestellungen müssen dem Verlag schriftlich sieben Tage vor Monatsende einem solchen Tag von geschichtlicher Tragweite eine differenziertere Darstellung, wie dies auch andere QualiADALBERT KIENLE, BERLIN tätsblätter tun. Es ist Mode geworden, dass die Volksvertreter nah und fern ihr eigenes Versagen der EU anlasten, dass die Presse die EU schlechtredet. Die Verantwortlichen in Politik und Medien sollten die positiven Seiten der europäischen Integration in den Vordergrund stellen, dass wir seit Jahrzehnten in Frieden, Freiheit und Wohlstand leben. Merkels Haltung in der Flüchtlingsfrage ist keineswegs ein Grund für den Brexit, sondern im Gegenteil ein schönes Zeichen für Humanität und Großzügigkeit. Ich plädiere für mehr EU, für einen vom EU-Parlament regierten europäischen Bundesstaat. vorliegen. Kundenservice: Tel. 0800 / 935 85 37. E-Mail: [email protected] ISSN 0173-8437. DIE WELT, USPS No. 0603-590. Es gilt die Preisliste der WELT-Gruppe Nr. 94, gültig ab 1.1.2016, sowie die Preisliste Märkte, Ergänzung zur Preisliste der WELT-Gruppe Nr. 94, gültig ab 1.1.2016. E-Mail: [email protected]. Fax: 030 / 58 58 91. Amtliches Publikationsorgan aller deutschen Wertpapier- CHRISTIAN FUCHS, GUTENSTETTEN börsen. Keine Gewähr für unveröffentlichte Kursnotierungen. Für unverlangt eingesandtes Material keine Gewähr. Sie erreichen die Redaktion unter: DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin Telefon: 030/25 910 Fax: 030 / 25 91 71 606 E-Mail: [email protected] + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 4 POLITIK * DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 BREXIT-SPLITTER QUEEN Elizabeth II. scherzt nach Referendum Trotz des politischen Chaos in Großbritannien hat die Queen ihren Humor nicht verloren. „Danke, ich lebe noch“, sagte die 90-Jährige bei einem Treffen in Nordirland zu Vizeministerpräsident Martin McGuinness auf die Frage nach ihrem Befinden. Sie sei sehr beschäftigt gewesen, „es ist ja ziemlich viel los“. Schließlich habe sie zwei Geburtstagspartys zu feiern gehabt. McGuinness ist Vertreter der irisch-republikanischen Partei Sinn Féin, die die Wiedervereinigung Nordirlands mit Irland anstrebt. CAMERON-NACHFOLGER Die Konservative Partei Großbritanniens hat die Benennung des Nachfolgers von Parteichef und Premierminister David Cameron um eine Woche auf den 9. September verschoben. Das teilte der Parteivorstand am Dienstag mit. Am Montag hatte ein Ausschuss noch den 2. September als „spätesten“ Termin für die Bekanntgabe des neuen Vorsitzenden genannt. Die Bewerbungsfrist für das Amt des Parteichefs soll nach der jüngsten Ankündigung am heutigen Mittwoch beginnen und bereits am Donnerstag enden. NIEDERLANDE Wilders scheitert mit „Nexit“-Initiative Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders ist mit einer Initiative für eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft der Niederlande gescheitert. Für seinen Antrag stimmten im Parlament nur 14 der 75 Abgeordneten. Wilders hatte die Regierung aufgefordert, so schnell wie möglich ein Referendum über einen „Nexit“ auszuschreiben. Nach der heutigen Gesetzeslage ist eine Volksabstimmung über die EU-Mitgliedschaft der Niederlande nicht möglich. SCHOTTLAND Regierungschefin reist zu EU-Gipfel Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon will am heutigen Mittwoch zum EU-Gipfel nach Brüssel reisen. Sie werde dort die Position Schottlands nach dem Votum der Briten für einen Brexit darlegen, sagte Sturgeon. Die Mehrheit im Norden Großbritanniens hatte beim Referendum für einen Verbleib in der EU gestimmt. Sturgeon kündigte daraufhin eine mögliche neue Abstimmung über eine Unabhängigkeit Schottlands an, damit es in der EU bleiben könne. Am Dienstag sagte sie im Parlament, ein Ausscheiden aus der EU würde dem Willen der schottischen Wähler zuwiderlaufen. AFP/LEON NEAL; Benennung um eine Woche verschoben Vertraute Adresse: Die britische Innenministerin Theresa May verlässt Downing Street 10 nach einer Kabinettssitzung. Ihr wird derzeit am ehesten zugetraut, die Nachfolge Camerons zu übernehmen D as britische Brexit-Drama birgt viele Lehren. Eine davon handelt von der grausamen Unberechenbarkeit der Politik. Es ist eine Lektion darüber, dass politische Triumphe nicht nur vergänglich, sondern gefährlich sind. Siege tragen fürchterliche Risiken in sich. Die Geschichte des Brexit beweist, dass Politikern manchmal nichts Schlimmeres passieren kann, als Erfolg zu haben. VON EVA LADIPO AUS LONDON So erging es Premierminister David Cameron. Es ist gut ein Jahr her, seit er vom „süßesten aller Siege “ schwärmte. Er war von einer überwältigenden Mehrheit wiedergewählt worden und hatte den britischen Konservativen, den Tories, den höchsten Wahlsieg seit 23 Jahren beschwert. Hätte er weniger hoch gewonnen und wieder eine Koalition mit den Liberalen eingehen müssen, hätte er das Versprechen eines Referendums nie einlösen müssen. Dann wäre die vergangene Woche eine ruhige, nachrichtenarme Woche gewesen. Der Brexit wäre nie passiert. Stattdessen ebnete jener Triumph vor einem Jahr den direkten Weg Camerons – und möglicherweise Großbritanniens – in den Untergang. Ähnlich ergeht es jetzt dem ehemaligen Londoner Bürgermeister Boris Johnson, dem Sieger des Brexit-Referendums, der derzeit das Gefühl haben muss, eine Dornenkrone zu tragen. Sein Fall ist noch krasser. Cameron konnte im vergangenen Sommer wenigstens ein paar Wochen lang die trügerische Euphorie nach der Wahl auskosten. Johnson dagegen soll auf das Votum, Alle, nur nicht Boris von dem er im Kellergeschoss seines Hauses vor dem Fernseher erfuhr, sofort freudlos reagiert haben. Die Rücktrittserklärung seines Rivalen Cameron kommentierte er geradezu erschrocken mit den Worten: „Oh Gott. Armer Dave. Jesus.“ Seine Siegesrede trug er wenig später mit Grabesstimme vor. Seitdem ist er abgetaucht. Boris, der Liebling der Massen, der sich zwei Tage vor dem Referendum bei der großen Abschlussdebatte im Wembley-Stadion noch frenetisch feiern ließ, versteckt sich. Und was er in seiner einzigen Wortmeldung – in seiner Zeitungskolumne für den „Daily Telegraph“ am Montag – zu sagen hatte, klang fast wie Realitätsverweigerung: Er nannte seinen klaren Sieg „nicht gänzlich überwältigend“, verleugnete die Tatsache, das die Wähler vor allem gegen Einwanderung gestimmt hatten, und erklärte die Finanzmärkte und das Pfund gegen die offensichtliche Beweislage für „stabil“. Es besteht zwar kein Zweifel daran, dass Johnson sich um den Parteivorsitz der Tories und um die Nachfolge Camerons als Premierminister bewerben wird. Die Kandidaten haben bis Donnerstagmittag Zeit, sich zu erklären. Im Laufe der nächsten Wochen wird dann die Fraktion die Liste auf zwei Kandidaten reduzieren, aus denen die Parteimitglieder in einer Urwahl den neuen Parteivorsitzenden und Premierminister wählen werden. Johnson wollte schon als Kind „Weltkönig“ werden und er wird nicht zögern, den nächsten Schritt in diese Richtung zu machen. Doch ebenso klar wie diese Absicht dürfte derzeit Johnsons Agonie sein. Wenn er etwas nicht ertragen kann, dann ist es das Gefühl, nicht gemocht zu werden. Er braucht den Applaus des Dem Londoner Ex-Bürgermeister, Brexit-Vorkämpfer und potenziellen Cameron-Nachfolger schlägt eine Welle der Wut entgegen – auch in seiner eigenen Partei Kein Siegerlächeln: Boris Johnson, der prominenteste Kopf der „Leave“-Kampagne, vor seinem Haus im Norden Londons Publikums, er bracht die Anerkennung der Massen. Stattdessen schlägt ihm seit Bekanntgabe des Referendums beispielloser Zorn entgegen. Er ist zum Buhmann der Nation geworden, die nun aus der Europäischen Union austreten muss, weil er, der Volkstribun, sich am Ende auf Seiten des Brexit-Lagers geschlagen hat. „Ich bin so wütend auf Boris, weil ich wirklich nicht glaube, dass er geglaubt hat, was er den Leuten alles erzählt hat. Er war nie ein ‚Outer‘. Er hat sich nur aus Eigennutz dem Leave-Lager angeschlossen, weil er Premierminister werden will und weil er dachte, es nützt seinen Ambitionen. Dabei ging es um viel mehr als um eine Person. Es ging um die Zukunft meiner Kinder und Enkelkinder.“ So macht stellvertretend für viele innerhalb ihrer Partei die Ministerin für Kleine Unternehmen, Anna Soubry, ihrem Zorn Luft. Hinter den Kulissen haben Johnsons Verbündete längst begonnen, in der Fraktion um mächtige Unterstützer für seine Kandidatur zu werben. Schatzkanzler George Osborne etwa, der sich selbst als Kandidat ausgeschlossen hat, soll erwägen, Johnson zu unterstützen, wenn er dafür in seiner Regierung mit dem Posten des Außenministers belohnt wird. Doch gleichzeitig formiert sich eine wachsende Allianz gegen den blonden Brexiteer. ABB wird dieses neue, in Westminister um sich greifende Phänomen genannt. „Anyone But Boris“ – alles, nur nicht Boris. Auch der ehemalige Entwicklungshilfeminister, Sir Alan Duncan, bezweifelt Johnsons vermeintliche Beliebtheit unter den Parteimitgliedern, die letztendlich über Camerons Nachfolge entscheiden werden: „Viele mochten seine Verrücktheit und all die Aufregung. Aber wenn man an der Oberfläche kratzt, merkt man, dass viele nicht ständig Achterbahn fahren wollen.“ Nach einer Umfrage der „Times“ ist Innenministerin Theresa May, die als aussichtsreichste ABB-Kandidatin gilt, derzeit unter Parteimitgliedern beliebter als Johnson. Danach würden im Moment 32 Prozent für May und nur 24 Prozent für Johnson stimmen. Selbst der populäre Chefkoch Jamie Oliver hat sich zu ABB bekannt. „Ich flehe um eine Sache, Großbritannien“, schreibt er in den sozialen Netzwerken. „Gebt mir den verfluchten Boris Johnson als Premierminister und ich bin fertig. Dann bin ich weg. Dann ist mein Glaube an uns für immer gebrochen.“ Wie hart diese Wut Johnson treffen dürfte, und wie schlecht er damit umgehen kann, weiß man aus seiner Vergangenheit. Als ihm im Jahr 2011 nach den gewalttätigen Straßenschlachten in London als Bürgermeister der Zorn von Ladeninhabern entgegenschlug, die schutzlos geplündert worden waren, reagierte er hilflos. Es gibt Aufnahmen, auf denen er aufgebrachte Bürger einfach stehen lässt und wortlos mit gebeugten Schultern weggeht. Auch Ken Livingstone, sein Rivale um das Amt des Bürgermeisters, wurde Zeuge von Johnsons geradezu aberwitzigem Verlangen, gemocht zu werden. Nach einem heftigen Streit im Wahlkampf wollte Johnson sich wieder vertragen. Livingstone gab ungläubig zu Protokoll: „Das ist jemand, der eines Tages Premierminister werden kann und vielleicht das Land führen muss. Und dieser Mann war besorgt, weil ich sauer auf ihn war.“ Livingstone grinste: „Für einen Politiker ist das eine unfassbare Schwäche.“ Labour-Chef Corbyn will bleiben – trotz Misstrauensvotum Augenzeugen sprechen von einem verbalen „Blutbad“ in der Unterhaus-Fraktion. Angst vor Abrutschen der Partei in die Bedeutungslosigkeit VON STEFANIE BOLZEN AUS LONDON Auslöser für das Fraktionsvotum war Corbyns schwacher Wahlkampf vor dem EU-Referendum. Obwohl die Sozialdemokraten offiziell auf der Seite von „Remain“ standen, glänzte der Parteichef mit Abwesenheit oder lahmen Parolen. Der Londoner Linksaußen, der vergangenen Sommer eher durch Zufall an die Labour-Spitze geriet, konnte seine angestammte Aversion gegen Brüssel nicht vertuschen. Remain-Wahlkämpfer werfen Corbyn nachträglich vor, nicht einmal an wöchentlichen Strategietreffen teilgenommen zu haben. In der britischen Presse wird gar kolportiert, Corbyn habe am 23. Juni sein Kreuzchen für den Austritt gesetzt. Die Gründe für das aktuelle Chaos in der Labour-Partei liegen jedoch viel tiefer. Das Gros der Parteispitze, aber zunehmend auch die Basis sind überzeugt, dass mit dem 67-jährigen Pazifisten weder jetzt noch in absehbarer Zeit eine Wahl zu gewinnen ist. Eine Umfrage des Instituts BMG vom Wochenende bestätigte, dass die Wähler genauso denken. Trotz der Schwäche der Tories von Noch-Premier David Cameron würden derzeit nur 36 Prozent Labour wählen. Hätte die Partei einen anderen Spitzenkandidaten stiege die Zustimmung um zwölf Punkte auf 48 Prozent. Die Corbyn zunehmend feindlich gesinnte Parteispitze ergriff deshalb jetzt die Gelegenheit zur Revolte. Seit dem Wochenende traten zwei Drittel von Corbyns Schattenministern zu- rück, und das in einer konzertierten Aktion beinahe im Viertelstundentakt. Corbyn konnte gar nicht so schnell Personalersatz finden, wie sich die Reihen lichteten. Den Anfang vom Ausstieg hatte am Sonntag SchattenAußenminister Hilary Benn gemacht, eine moderate Lichtgestalt mit langjähriger Politikerfahrung. Er hatte die Rücktritte organisiert, Corbyn feuerte ihn daraufhin nach Mitternacht – telefonisch. Alle Bitten der Parteispitze, die Krise nicht weiter zu eskalieren und freiwillig zu gehen, wies Corbyn kategorisch von sich. Am Montag gab es dann in der LabourFraktion im Unterhaus Augenzeugen zufolge ein verbales „Blutbad“. Corbyn versammelte daraufhin auf dem Parliament Square wenig später ein paar Hunderte Getreue seiner tieflinken Basisbewegung „Momentum“, denen er den Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und für die Menschenrechte versprach. Von der eigentlichen Herausforderung, dem Brexit, kaum ein Wort. Schon vor dem Votum am Dienstag hatte Corbyn einen Rück- zug erneut ausgeschlossen. „Ich wurde mit 60 Prozent demokratisch zum Parteichef gewählt, um eine neue Politik zu machen. Ich werde meine Unterstützer nicht enttäuschen“, teilte er Dienstagabend noch einmal mit. In den nächsten Tagen stellen sich für Labour nun zwei große Hürden. Zum einen muss die innerparteiliche Opposition einen Herausforderer für Corbyn aus dem Hut zaubern. Ein alle Seiten einigermaßen überzeugender Labour- GETTY IMAGES/CARL COURT D as Nachbeben des Brexit-Votums hat jetzt auch die britische Opposition ergriffen. Die Parlamentsfraktion der Labour-Partei sprach am Dienstagnachmittag Jeremy Corbyn mit überwältigender Mehrheit ihr Misstrauen aus. 172 Abgeordnete stimmten gegen den Parteichef, nur 40 vertrauen ihm noch. Damit verschärft sich die Krise in Großbritannien. Das politische Vakuum, das seit Freitag bereits auf Regierungsseite herrscht, hat jetzt auch die Linke im Land angesteckt. Noch-Labour-Parteichef Jeremy Corbyn verlässt sein Haus in London Mensch ist nicht in Sicht. Deshalb hatte Corbyn es schließlich auch letzten Sommer überhaupt auf den Top-Posten geschafft. Die ehemalige Corbyn-Vertraute Angela Eagle und Partei-Vize Tom Watson gelten als wahrscheinlichste Kandidaten. Zudem kann nur eine Urwahl den Wechsel an der Spitze ermöglichen. Die „Corbynistas“ sind überzeugt, dass ihre Parteigegner keine Chance haben werden. Ein frischer Pool von mehr als 200.000 Mitgliedern kam in kürzester Zeit zu Labour, von der Linken und Corbyn selbst angezogen, und das zwischen der verlorenen Parlamentswahl im Mai 2015 und der Parteichefwahl im vergangenen September. Doch seit dem verlorenen EU-Referendum mehren sich die Stimmen einstiger Getreuer, die Corbyns Rückzug wollen. Zumal nach Camerons Rücktritt eine Neuwahl im kommenden Herbst immer wahrscheinlicher wird. Kann Labour dann keinen mehrheitsfähigen Kandidaten präsentieren, könnte die Partei auf absehbare Zeit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 POLITIK 5 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 GETTY IMAGES/DAN KITWOOD DIE WELT Zum letzten Mal? Der britische Premierminister David Cameron (vorn, 3. v. r.) beim üblichen „Familienfoto“ auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Am heutigen Mittwoch, dem zweiten Tag des Treffens, wird er schon nicht mehr dabei sein Hinter der Gipfelfassade herrscht Uneinigkeit Au revoir Farage? Eigentlich wollte der Brexit-Wortführer Nigel Farage den Plenarsaal des EU-Parlaments nie wieder betreten. Anfang Juni hatte er angekündigt: „Ich hoffe, dass ich hier das letzte Mal in der Eigenschaft als Vertreter eines Mitgliedsstaates spreche.“ Nun stand er doch wieder da – und genoss die Aufmerksamkeit, die ihm nach dem Votum der Briten für einen EU-Austritt Großbritanniens zuteil wurde. Vor 17 Jahren habe man ihn noch für seine Brexit-Kampagne ausgelacht, sagte der Chef der rechtspopulistischen britische Partei Ukip. „Jetzt lachen Sie nicht mehr, oder?“ Zuvor hatte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker Farage noch mit einem Lächeln und einer Umarmung begrüßt (u.). Während der Debatte wurde der Die verbleibenden 27 EU-Mitgliedsstaaten haben völlig unterschiedliche Vorstellungen, wie eine Europäische Union ohne Briten aussehen sollte VON CHRISTOPH B. SCHILTZ UND ANDRE TAUBER AUS BRÜSSEL Diese Lösungen einvernehmlich zu finden, dürfte jedoch recht schwierig werden. Denn die 27 Mitgliedstaaten sind alles andere als einig, wie die Europäische Union in Zukunft aussehen soll. Grob kann man die Länder und ihre Ansichten in drei Gruppen einteilen. Jene, die sich der französischen Vision von einem politisch vereinten Europa anschließen, in dem die Mitgliedstaaten auch finanziell füreinander einstehen. Dann eine Gruppe von Ländern um Deutschland herum, die mehr Integration nicht per se ablehnen, was aber nicht dazu führen soll, dass die Länder für ihre Haushalte nicht mehr eigenverantwortlich sind. In der dritten Gruppe sind vor allem die osteuropäischen Mitgliedstaaten vertreten, aber auch Dänemark. Sie wollen möglichst viel nationale Eigenständigkeit beibehalten. DIE VERTIEFER Im strahlenden Sonnenschein stellten sich die sozialdemokratischen Parteichefs aus Europa im Ehrenhof des Palais de l’Élysée auf. Auf Einladung von Frankreichs Staatspräsident François Hollande waren sie im März nach Paris gekommen, um sich dort erwartungsgemäß auch für mehr Investitionen in Europa und gegen eine rigide Sparpolitik auszusprechen. „Wachstum, Wachstum, Wachstum“, forderte Italiens Premierminister Matteo Renzi damals. Und Gastgeber Hollande verlangte ein „politischeres Europa“ – eines also, dass es dem Defizitsünder Frankreich erlaubt, mehr Schulden zu machen. Nun wittern die Sozialdemokraten die Chance, ihre Vorstellungen auch in die Realität umzusetzen. Als Reaktion auf den britischen Austritt mehren sich die Forderungen, endlich mehr Wachstumsimpulse zu setzen.In Berlin fürchtet man diese Dynamik. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will verhindern, dass deutsche Steuerzahler für Defizite in anderen Staaten haften. Die Sozialisten stehen unter Druck, zu liefern. Die Regierungen in Rom und Paris haben es mit Euro-kritischen Bewegungen von rechts wie links zu tun. In Frankreich wird im kommenden Jahr gewählt und in Italien könnten auch schon bald Neuwahlen drohen. Beide Politiker brauchen Impulse für die Wirtschaft, um die Populisten im Zaun zu halten. Und sie hoffen auf Verständnis aus Berlin. Renzi, der schon seit Monaten für Euro-Bonds, mehr Konjunkturprogramme und weniger Spardruck aus Brüssel kämpft, wittert nun die Gelegenheit, seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen durchzusetzen. Der Brexit, sagte er am Montag in Berlin, könne auch die „Chance“ für einen Neustart der EU sein. AFP/JOHN THYS N ach der Entscheidung der Briten für einen Brexit wollen die übrigen 27 EUMitglieder vor allem eines: gegenüber den abtrünnig gewordenen Briten Einigkeit demonstrieren und den Willen, die Europäische Union fit für die Zukunft zu machen. „Es ist wichtig, dass wir sagen können: Wir kommen auch voran“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel, zu dem auch der britische Premierminister David Cameron anreiste. Ton aber zunehmend rauer. Juncker bezichtigte Farage, im Wahlkampf gelogen zu haben. Am Ende sprach er nur noch französisch mit dem Briten – Juncker klang versöhnlich, aber nicht ohne die ihm eigene Ironie: Er bedauere es sehr, dass dies hier nun das letzte Mal gewesen sei. „Denn Sie werden nicht wiederkommen.“ Farage sprach sich im EU-Parlament für einen baldigen Beginn und schnelle Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus. Die EU solle mit London ein gutes Handelsabkommen schließen, wenn es die Gemeinschaft verlasse. Ansonsten seien Arbeitsplätze in der deutschen Autoindustrie gefährdet. Käme es zu keiner Einigung, sei das für das Königreich aber immer noch besser als der EU-Vertrag. DIE PRAGMATIKER Es gehört zur guten deutschen Staatsräson, die Notwendigkeit der europäi- schen Einigung zu betonen. Europa war für die Deutschen immer zunächst einmal die Chance, die eigene Macht zu begrenzen. Den Nachbarn sollte die Angst vor einer deutschen Dominanz genommen werden. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und so ist man in Deutschland lange Zeit für weitere Einigungsschritte offen. SPD-Außenminister Frank-Walter Steinmeier machte den deutlichsten Schritt, in dem er die anderen fünf EU-Gründungsnationen nach Berlin lud, um die Schaffung eines Kerneuropas zu diskutieren. Ein Kern der Gleichgesinnten sollte voranschreiten. So seine Idee. In den Gründungsstaaten gibt es sie noch, die Föderalisten alter Schule. In Belgien etwa forderte Premierminister Charles Michel unmittelbar nach dem britischen Referendum einen EU-Sondergipfel. Die Staats- und Regierungschefs sollten in ein Konklave gehen, um über die weiteren Schritte zu beraten. In Luxemburg und in den Niederlanden denkt man ähnlich – wobei Den Haag es sich wegen des Drucks der Rechtspopulisten kaum erlauben kann, offen darüber zu sprechen. Auch die meisten skandinavischen Länder – mit Ausnahme Dänemarks – neigen der deutschen Position zu. Merkel gehört zu denen, die die europäische Einigung als mehr begreifen, als nur als logische Konsequenz, um auf die globalen Herausforderungen zu begegnen. Trotzdem hält sie sich mit Forderungen nach weitreichenden Integrationsschritten zurück. Sie fürchtet, nur noch mehr Widerstand in der Bevölkerung zu provozieren. Indes ist sie offen für eine Debatte über eine weitere Integration. In der Außen- und Sicherheitspolitik etwa wird ein engerer Zusammenschluss der EU-Staaten diskutiert. Auch eine weitere Vertiefung der Euro-Zone ist aus Berliner Sicht denkbar – sofern es nicht nur um Transfers und gemeinsame Haftung sondern vor allem auch um mehr Reformen geht. DIE NATIONALEN Die osteuropäischen Staaten, wie Polen, die Slowakei und Tschechien, aber auch Dänemark, bedauern den Austritt Großbritanniens besonders stark. Diese Länder verlieren mit London aus ihrer Sicht einen der wichtigsten Verbündeten im Kampf um Freihandel, Marktwirtschaft und eine möglichst starke nationale Eigenständigkeit. Diese Staaten sind äußerst skeptisch gegenüber einer noch engeren wirtschaftlichen Kooperation, sie wollen keine Transferunion, keine gemeinsame Haushaltspolitik mit einem Finanzminister und möglichst wenige gegenseitige Haftungsrisiken. Für diese Staaten ist Eigenverantwortung wichtiger als Solidarität. Sie wollen Marktwirtschaft statt Umverteilung, mehr Wettbewerb statt mehr Konjunkturprogramme. Sie wollen auch keine automatische Aufteilung von Flüchtlingen in ganz Europa nach einem Quotenschlüssel. Obwohl die EU-Kommission normalerweise als Anwalt der kleineren Länder gilt, hegen diese Staaten eine relativ starke Skepsis gegenüber der Kommissionsbehörde in Brüssel. Sie werfen ihr vor, immer mehr Kompetenzen nach Brüssel ziehen zu wollen und teilweise gegen die Interessen der Mitgliedsländer zu agieren. Die Staaten werden sich auch für eine möglichst enge Zusammenarbeit mit Großbritannien stark machen. Faire Verhandlungen – aber keinen Briten-Rabatt Merkel in Regierungserklärung gegen „Rosinenpickerei“ nach Brexit. Ausstiegsverhandlungen werden 2017 Wahlkampf in Deutschland prägen. Koalition zerstritten E ine Boshaftigkeit musste am Ende doch sein. Ausgerechnet der sonst so korrekte Bundestagspräsident Norbert Lammert leistete sich als Schlusswort eine böse Spitze gegen Großbritannien, über dessen Referendum zum Ausstieg aus der EU der Bundestag in einer Sondersitzung zwei Stunden lang debattiert hatte. VON THOMAS VITZTHUM Man habe ja gerade im Fußball gesehen, dass ein großes ehrgeiziges Land von einem recht kleinen besiegt werden könne, sagte der CDU-Politiker in Anspielung auf die Niederlage der Engländer gegen Island bei der Fußball-EM. Und schickte hinterher: „Die guten Wünsche begleiten unsere Nationalmannschaft. Wo immer es um Europa geht, sollte Deutschland bis zum Schluss dabei sein.“ Kein Zweifel, Deutschlands Regierung beansprucht für sich nicht nur bis zum Schluss, sondern von Anfang an dabei zu sein, ja die Modalitäten des Prozesses zu bestimmen. Berlin war deshalb nicht zu- fällig Schauplatz der ersten Akte des Nach-Brexit-Dramas. Hier trafen sich die Außenminister der sechs Gründerstaaten der Union am Samstag und am Montag Frankreichs Staatspräsident François Hollande, Italiens Premier Matteo Renzi, EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kanzlerin Angela Merkel. Erst an diesem Dienstag verlagert sich das Geschehen nach Brüssel, wo die Staatsund Regierungschefs zu zweitägigen Beratungen zusammenkommen. Dabei hat Kanzlerin Angela Merkel ein Problem. Sie geht nicht mit voller Rückendeckung ihrer Regierung in die Gespräche. Union und SPD haben einen grundlegenden Dissens in der Frage, wie viel Druck auf Großbritannien ausgeübt werden soll. Die einen wollen den Austritt schnellstmöglich (SPD), die anderen (CDU/CSU) scheinen bereit, geduldig zu warten, bis die Briten irgendwann Artikel 50 des Lissabon-Vertrags ziehen. Bis dahin, so machte die Kanzlerin klar, werde es weder formelle, noch informelle Austrittsgespräche geben. Dieser Dissens geht derzeit vielleicht noch als un- erheblich durch. Doch er wirft seine Schatten voraus. Die konkreten Austrittsverhandlungen sowie die Neuausrichtung der EU dürften mit dem Bundestagswahlkampf zusammenfallen. Darauf deutet der Zeitplan hin, den Merkel in ihrer Regierungserklärung skizziert hat. Bis zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge im März 2017 sollte die EU zu einem Ergebnis gelangen, wie sie effektiver werden will. Es sei dabei falsch, die Debatte auf die Frage „mehr Europa“ oder „weniger Europa“ zu reduzieren. Im Bundestag erhob sich daraufhin nur schütterer Applaus. Selbst in der Union schien mancher überrascht, dass Merkel dieses weit entfernte Datum wählte, das den Briten signalisieren könnte, dass auch sie sich ruhig viel Zeit lassen können. Die SPD-Abgeordneten ließen die Hände gleich ganz ruhen. Ihnen geht alles viel zu langsam. Als wäre er selbst nicht an dieser Regierung beteiligt, sagte Fraktionschef Thomas Oppermann: „Es ist die Pflicht der Bundesregierung, klar zu machen, was unsere Erwartung ist. Drängen Sie, dass möglichst schnell Klarheit geschaffen wird.“ So ging es hin und her. Sein Kollege Volker Kauder betonte, man wolle nicht unnötig Druck auf die Briten aufbauen. SPD-Mann Norbert Spinrath widersprach: „Ich fordere Cameron auf, nicht mehr Zeit zu schinden, sondern die notwendige Mitteilung schnellstmöglich in Brüssel vorzulegen.“ Dagegen wandte sich wiederum CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt. „Wir haben behutsam, besonnen und vernünftig mit dem Ergebnis umzugehen.“ Hasselfeldt ,, schimpfte auf die SPD, die sich mit Vorschlägen zur Reform der EU sofort nach dem Referendum zu Wort gemeldet hatte. Dieses sozialere Europa, das die SPD fordere, müssten am Ende doch nur die Deutschen bezahlen. Hier seien die Nationalstaaten gefordert. SPD-Generalsekretärin Katarina Barley dagegen erklärte ein sozialeres Europa zur Grundvoraussetzung, damit die EU überleben könne: „Lassen sie uns endlich ernst machen mit dem sozialen Europa.“ Und mit dem Frieden. Es geht also nicht nur um Zeitpläne; die große ES MUSS UND ES WIRD EINEN SPÜRBAREN UNTERSCHIED MACHEN, OB EIN LAND MITGLIED DER EU SEIN WILL ODER NICHT ANGELA MERKEL Koalition spricht auch in inhaltlichen Fragen längst nicht mit einer Stimme. Merkel selbst stellte den Briten keine leichten Verhandlungen in Aussicht. Die Ansicht des Brexit-Wortführers Boris Johnson, dass Großbritannien weiterhin vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt haben werde, konterte sie: „Es muss und es wird einen spürbaren Unterschied machen, ob ein Land Mitglied der EU sein will oder nicht.“ Norwegen habe als Nicht-EU-Mitglied nur vollen Zugang zum EU-Binnenmarkt, weil es die vier Grundfreiheiten für Menschen, Güter, Dienstleistungen und Kapital akzeptiere, und dazu gehöre eben auch die Einwanderung aus der EU. Die Ablehnung der Zuwanderung von EU-Bürgern auf die Insel war aber ein zentrales Thema der Brexit-Befürworter gewesen. „Wer austreten möchte, kann nicht erwarten, dass alle Pflichten entfallen, die Privilegien aber weiter bestehen“, sagte Merkel. „Wir werden sicherstellen, dass die Verhandlungen nicht nach dem Prinzip der Rosinenpickerei geführt werden.“ + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 6 POLITIK Mehr Kontrolle durch unabhängige Richter, Spionage gegen Freunde bleibt aber weiterhin möglich W er bei einem Geheimdienst arbeitet, jagt nach Informationen. Das ist sein Job. Und entsprechend fallen manchmal bemerkenswerte Worte. Daten von Ausländern seien „zum Abschuss freigegeben“, erklärte dann auch ein Zeuge vor dem NSA-Untersuchungsausschuss. Im Kern hatte er damit sogar lange Recht. VON MANUEL BEWARDER UND MARCEL LEUBECHER Nun aber startet die Bundesregierung den Versuch, den Bundesnachrichtendienst strenger zu kontrollieren. Mancher erhofft sich von dem Gesetzespaket, das vom Kabinett beschlossen wurde, dass der Dienst gar an die kurze Leine genommen werde. Klar ist: Die schwarz-rote Koalition begibt sich auf eine Expedition ins Unbekannte. Denn ein solches Gesetz, das die Geheimdienstarbeit regelt, gibt es in keinem anderen Land der Welt. Die zentralen Punkte sind: Erstens: Künftig muss laut Gesetzentwurf ein Kontrollgremium das Abfischen und Auswerten von elektronischer Kommunikation etwa über Satellit oder Glaskabel im Ausland genehmigen. In der Runde sollen zwei Vertreter des Bundesgerichtshofs sowie ein Anwalt der Bundesanwaltschaft sitzen. Grundsätzlich muss jede Anordnung von ihnen genehmigt werden. Mit dem „Eigenleben“ im BND, das der Untersuchungsausschuss offengelegt hat, soll damit Schluss sein. Zweitens: Das Abfangen von Gesprächen oder E-Mails aus anderen EU-Regierungen oder -Einrichtungen wird nun ausdrücklich erlaubt. Allerdings soll der BND den rechtlichen Graubereich verlassen und sich an bestimmte Regeln halten: Bedingung für Ausspähen von Partnerstaaten muss sein, dass Gefahren für die innere und äußere Sicherheit abgewendet werden, die Handlungsfähigkeit Deutschlands gewahrt bleiben oder „sonstige Erkenntnisse von außen- und sicherheitspolitischer Bedeutung“ gewonnen werden sollen. Drittens: Neben dem BND-Gesetz haben sich die Koalitionsfraktionen auf eine strengere parlamentarische Kontrolle geeinigt. Die Abgeordneten ziehen den Schluss, dass das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) dafür nicht ausreichend ausgestattet ist. Ein Ständiger Bevollmächtigter mit eigenem Mitarbeiterstab soll künftig als verlängerter Arm des PKGr die Arbeit der Nachrichtendienste untersuchen. Neu ist auch, dass das geheim tagende Gremium bald einmal pro Jahr die Präsidenten der Nachrichtendienste öffentlich befragen wird. Vor allem die SPD hatte auf das Reformprojekt in dieser Legislaturperiode gedrungen. Die Union hingegen zauderte. Während Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) und Innenexperten wie Clemens Binninger oder Armin Schuster eine bessere Kontrolle befürworten, fürchten andere, dass die Handlungsfähigkeit des Dienstes ausgerechnet in außenpolitisch turbulenten Zeiten unnötig aufs Spiel gesetzt wird. Im Frühjahr lag das Vorhaben sogar auf Eis. Die „Welt am Sonntag“ berichtete damals, dass insbesondere Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Bedenken gegenüber dem Bundeskanzleramt vorgetragen hatte. Zum einen monierte er, dass der Dienst nicht gestutzt werden dürfe. Es ging Schäuble aber noch um etwas anderes. Auch wenn das Kanzleramt bisher schon die Dienstund Fachaufsicht über den BND besitzt, so gelang es der Politik in der Vergangenheit doch immer wieder, die Verantwortung für Fehler auf den Auslandsnachrichtendienst zu schieben. Politisch hatte das durchaus seinen Reiz. Künftig jedoch meldet der BND-Präsident – in dieser Woche übernimmt Bruno Kahl von Gerhard Schindler – geplante Überwachungsmaßnahmen für EU-Institutionen oder -Bürger direkt ans Kanzleramt – und dort werden sie auch angeordnet. Das bedeutet zwar mehr Kontrolle für das Haus von Angela Merkel. Aber künftig schlägt ein BND-Skandal eben auch umgehend dort auf. KOMPAKT FLÜCHTLINGE POLEN Zentrales Mittelmeer „frequentiert wie nie“ 200 Sowjet-Denkmäler werden verbannt Immer mehr Flüchtlinge treten die gefährliche Überfahrt über das zentrale Mittelmeer nach Europa an. „Mittlerweile kommen aus Libyen 13- bis 14-mal mehr Flüchtlinge nach Italien als Migranten aus der Türkei nach Griechenland“, sagte Frontex-Chef Fabrice Leggeri der Funke Mediengruppe. „Die zentrale Mittelmeerroute ist so stark frequentiert wie noch nie.“ Die Zahl der illegalen Grenzübertritte zwischen Libyen und Italien übersteige in diesem Jahr die aller anderen illegalen Grenzübertritte in die EU. Neben Libyen entwickele sich Ägypten zum immer wichtigeren Startpunkt für Schlepperboote nach Europa. Die polnischen Behörden wollen einen großen Teil der im Land verteilten Statuen aus der Sowjetzeit in einen Park im Norden des Landes verbannen. „Es gibt keinen Grund, die Denkmäler zur Erinnerung an die Rote Armee zu glorifizieren, die zweimal in Polen eingefallen und für einige Verbrechen nach dem Krieg verantwortlich ist“, begründete der Leiter von Polens staatlichem Institut für Nationales Gedenken, Pawel Ukielski, die Entscheidung. In der Stadt Borne Sulinowo, früher ein riesiger sowjetischer Truppenstützpunkt in Polen, soll ein Park errichtet werden. Dorthin könnten die jeweiligen örtlichen Behörden die mehr als 200 Sowjetmonumente voraussichtlich ab September kommenden Jahres bringen. Die Gräber von im Krieg gefallenen sowjetischen Soldaten sollen weiterhin „mit dem höchsten Respekt“ behandelt werden. TÜRKEI Putin und Erdogan greifen zum Telefon Die Präsidenten Russlands und der Türkei lenken nach sieben Monaten Eiszeit wegen des Abschusses eines russischen Kampfjets ein. Der russische Staatschef Wladimir Putin will am heutigen Mittwoch erstmals wieder mit seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan telefonieren. Das kündigte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau an. Ein Brief Erdogans vom Vortag sei „ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Beziehungen“, sagte er. Der Brief enthielt aus russischer Sicht die geforderte Entschuldigung für den Zwischenfall von Ende November, bei dem im syrischen Grenzgebiet ein russischer Pilot ums Leben gekommen war. „Da gibt es keine philologischen Feinheiten“, sagte Peskow. Dagegen bestreitet Ankara, dass Erdogan sich entschuldigt habe. Dieser habe die Hinterbliebenen des getöteten Piloten, nicht aber die russische Regierung um Verzeihung gebeten. Russland hatte nach dem Abschuss Sanktionen verhängt und den Tourismus in die Türkei gestoppt. IRAN Ahmadinedschad tritt bei Präsidentenwahl an Der frühere iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad will bei der Präsidentenwahl 2017 antreten. Wie die Zeitung „Schargh“ berichtete, hat sein ehemaliger Regierungssprecher Gholam-Hossein Elham das für die Wahlen zuständige Gremium informiert. Demnächst starte eine „Rückkehrkampagne“. Zum ersten Mal in diesem Jahr zeigte sich Ahmadinedschad am Montag öffentlich und hielt eine Rede in der Narmak-Moschee in Teheran. Der Hardliner, von 2005 bis 2013 iranischer Präsident, hatte schon im April seinen Willen zu einem politischen Comeback angedeutet und den reformorientierten Präsidenten Hassan Ruhani als unfähig attackiert. Nach der Schlappe ihrer Spitzenkandidaten bei der Parlamentswahl im Februar setzen die Hardliner nun auf Ahmadinedschad. V iel Glück und eine gute Zusammenarbeit mit ausländischen Nachrichtendiensten. Das war so etwas wie das Erfolgsrezept des Jahres 2015, wenn man Hans-Georg Maaßen folgt. Beide Faktoren waren für den Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV) jedenfalls mitentscheidend, dass Deutschland bislang von einem großen islamistischen Anschlag verschont geblieben ist. VON MANUEL BEWARDER Einen Grund zur Entwarnung sah Maaßen am Dienstag in Berlin dagegen nicht. Vielmehr machte der Behördenleiter klar: Der islamistische Terrorismus gilt weiterhin als größte Gefahr für die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. „Wir sprechen von einer ernsten Bedrohungslage für Deutschland“, betonte Maaßen – nicht das erste Mal. Bereits das militärische Engagement der Bundeswehr in Syrien und im Irak stelle ein „hinreichendes Argument für den IS dar, um die Anwendung von Gewalt gegen deutsche Interessen zu legitimieren“, heißt es in seiner Analyse. Der aktuelle Verfassungsschutzbericht, den Maaßen zusammen mit Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vorstellte, gibt einen Überblick Gefahren für die Bundesrepublik. Dabei wurde vor allem eines klar: Die hohen Flüchtlingszahlen haben die Behörden nicht nur bei der Unterbringung und der Versorgung vor große Probleme gestellt. Die Lage im vergangenen Jahr führte auch zu vielen Angriffen von Rechten auf Flüchtlingsheime. Außerdem begünstigte die Flüchtlingskrise und die Überforderung der deutschen Behörden das Vorgehen von islamistischen Terroristen. Weiterhin steigt die Zahl der Salafisten in der Bundesrepublik. Im Jahr 2015 zählten die Behörden 8350 Personen zu dieser Gruppe, die laut Bericht einer fundamentalistischen islamistischen Ideologie anhängen. Bereits dies bedeutete einen Anstieg um 18,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mittlerweile zählt der Verfassungsschutz – Stand Juni 2016 – sogar bereits mehr als 8900 Salafisten. Gleichzeitig ist die Zahl der islamistischen Gefährder auf mehr als 500 gestiegen – das sind jene Personen, denen die Behörden jederzeit einen größeren Anschlag zutrauen. Der Verfassungsschutz weist auf verschiedene Gruppen hin, von denen Anschlagsrisiken ausgehen. Zuletzt häuften sich Angriffe von sich selbst radikalisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen. Im Frühjahr griff eine Minderjährige in Hannover einen Bundespolizisten mit einem Messer an – der Beamte wurde schwer verletzt. Ein paar Wochen später zündeten Jugendliche einen Sprengsatz vor einem Sikh-Tempel in Essen. Auch hier gab es schwer Verletzte. Diese Täter grenzen die Behörden jedoch von jenen ab, die ihren Auftrag direkt von der Terrormiliz Islamischer Staat erhalten und sich als „Schläfer“ in Deutschland aufhalten könnten, so wie jene Gruppe, die vor Kurzem festgenommen wurde, weil sie im Verdacht steht, Anschläge in Düsseldorf geplant Extremisten aller Couleur mit Zulauf Ob Salafisten, Rechts- und Linksradikale: Verfassungsschutz registriert Anstieg bei Mitgliederzahl und Gewaltbereitschaft REUTERS/FABRIZIO BENSCH Regierung verschärft Regeln für den BND * DIE WELT „Gewalt sickert in die Mittelschicht ein“: Hans-Georg Maaßen vom Verfassungsschutz sieht wie Innenminister Thomas de Maizière die Entwicklung mit Sorge zu haben. Im besonderen Fokus der Behörden befinden sich zudem weiterhin die Rückkehrer aus Dschihad-Gebieten. Insgesamt sind es zwar weniger Islamisten, die zuletzt von Deutschland ins Kampfgebiet nach Syrien oder in den Nordirak gereist sind – über die Jahre ist allerdings eine beträchtliche Anzahl zusammengekommen. Ende 2015 zählten die Sicherheitsbehörden 780 Personen, die sich aufgemacht hatten. Die Ursachen für den Rückgang sind laut Bericht nicht geklärt. Mögliche Gründe werden aber doch genannt: So wurden im vergangenen Jahr doppelt so viele Todesfälle von Deutschen in der Region bekannt als im Jahr 2014. Das habe vermutlich abschreckend gewirkt. Außerdem könnten die militärischen Niederlagen der Terrormiliz Islamischer Staat und die damit schwieriger werdende militärische Lage für den IS gige die Entscheidung beeinflussen, ob man sich auf den Weg macht. Der Bundesinnenminister wies zudem darauf hin, dass die europäischen Behör- MITTWOCH, 29. JUNI 2016 den weiterhin ihre Bemühungen verstärken, um Reisen von Islamisten in das Kampfgebiet, aber auch zurück nach Europa zu unterbinden. Die Anzahl der verhängten Ausreiseverbote bewege sich im niedrigen dreistelligen Bereich. Von den 780 Ausgereisten befindet sich zudem etwa ein Drittel wieder in Deutschland. Bei ihrer Analyse der Reisebewegungen von Islamisten mussten sich die Behörden im vergangenen Jahr korrigieren. Lange wurde betont, dass es keine konkreten Hinweise darauf gebe, dass sich Terroristen unter den Flüchtlingsstrom gemischt hätten. Ausschließen wollten die Sicherheitsbehörden das zwar nie. Die Wahrscheinlichkeit hielt man jedoch für gering – schließlich verfügt der IS bereits über viele Anhänger direkt in Europa. Außerdem nahm man an, dass die Flucht nach Europa übers Mittelmeer in überfüllten Booten viel zu gefährlich sei, als dass die Terrormiliz dadurch womöglich groß angelegte Operationen gefährden wollte. Allerdings lagen die Sicherheitsbehörden hier völlig daneben. Seit den Anschlägen von Paris und Brüssel ist bekannt, dass der IS Terroristen gezielt im Flüchtlingsstrom nach Europa geschleust hat. Auffällig häufig hätten diese sich auf dem Weg von Griechenland nach Frankreich registrieren lassen, erklärte Maaßen. Man müsse davon ausgehen, dass es so gewollt war, sagte der Verfassungsschutzchef. Der IS wollte Flüchtlinge diskreditieren und die Stimmung in den Zielländern anheizen, er wollte auffallen und zeigen, dass er selbst auf diesem Weg ungehindert eindringen kann. Insgesamt seien den europäischen Sicherheitsbehörden mittlerweile 17 Personen bekannt, die als Flüchtlinge im Auftrag des IS nach Europa gekommen sein sollen, sagte Maaßen. Die Zahl der Hinweise sei viel höher – allein in Deutschland liege sie bei 400 Fällen. Dabei handele es sich aber oftmals um Diffamierungen unter Migranten. Einen Zusammenhang zwischen Rekordeinwanderung und Entwicklung bei Extremisten sehen die Sicherheitsbehörden auch bei rechten Gruppen. Die Anti-Asyl-Agitation wurde für diese Szene 2015 zum beherrschenden Thema. Dabei beobachteten die Behörden, dass die Grenzen von Teilen der bürgerlichen Bevölkerung zum Rechtsextremismus verwischen und Gewalt und Militanz eine außergewöhnliche Akzeptanz fand. Es sei „besorgniserregend, dass fremdenfeindliche Agitation die Mitte unserer Gesellschaft erreicht“, sagte de Maizière. Die rechtsextremistische Szene wie auch rechte Parteien verzeichnete einen Anstieg ihrer Anhängerschaft. Auch die linksextremistische Szene setzte im vergangenen Jahr auf die Debatte über Flüchtlinge. Staat und Gesellschaft stünden in deren Propaganda unter dem Generalverdacht, rassistisch zu sein, heißt es im Bericht. De Maizière wies besonders auf die Gewaltentwicklung im rechts- wie linksextremistischen Bereich hin: Der Verfassungsschutz beobachte einen Anstieg der Gewaltbereitschaft und Brutalität. Im rechtsextremen Bereich sei die Zahl um 40 Prozent gestiegen, im linksextremen Spektrum sogar um 60 Prozent. „Wir buchen, Sie fluchen“ Politposse um Reisen bei der Bundeswehr. Soldatenvertreter fühlen sich ans alte Rom erinnert W enn Soldaten reisen, haben sie es nicht leicht. Dann sind sie nämlich auf das Kompetenzzentrum Travel Management der Bundeswehr angewiesen. Die offizielle Abkürzung der Dienststelle lautet KompZ TM Bw. Inoffiziell heißt das Reisebüro der Truppe freilich anders: „YTours“ – nach dem Y auf den Nummernschildern der Bundeswehrfahrzeuge. Motto: „Wir buchen, Sie fluchen“. VON THORSTEN JUNGHOLT Das darf als Hinweis darauf verstanden werden, dass es Unmut in den Streitkräften über die Reisestelle gibt. Dabei sollte eigentlich alles besser werden. 2012 entschieden der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und sein Staatssekretär Stéphane Beemelmans, das Travel Management im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr „in effizientere Strukturen“ zu überführen: Aus bis dahin rund 1200 Dienstposten an mehr als 80 Standorten wurden rund 700 Dienstposten an nur noch sechs Standorten. Die Zentralisierung sollte Kosten sparen und „Prozesse optimieren“. Die Vor-Ort-Beratung wurde durch eine Telefonhotline und ein Webportal im Intranet ersetzt, einige Aufgaben sollten gar komplett an das Bundesverwal- tungsamt ausgelagert werden, wo Mitarbeiter anderer Bundesbehörden ihre Dienstreisen buchen. Warum also sollten Soldaten und zivile Angestellte des Verteidigungsministeriums das nicht auch tun, fragte de Maizière? Weil die Reisen der Militärs, nun ja, etwas speziell sind. Mal führen sie auf die hohe See, mit einigen Monaten Aufenthaltsdauer. Mal führen sie zu Nato-Manövern, mal in riskante Auslandseinsätze. Das hat nun auch das Verteidigungsministerium bemerkt. So heißt es in einer Analyse des Staatssekretärs Gerd Hoofe: „Die Betreuung der militärischen Organisationsbereiche mit Travel-Management-Leistungen … haben sich in einem vollständig zentralisierten Ansatz als nicht umsetzbar erwiesen“. Entgegen den ursprünglichen Annahmen habe sich gezeigt, dass „eine weitestgehend zentrale Aufgabenwahrnehmung den Bedürfnissen der Kunden nicht optimal gerecht wird“. Außerdem werde die neue Hotline von den Soldaten nicht akzeptiert. Die neue Software sei verzögert zum Einsatz gekommen und könne Seefahrten nicht erfassen. Die amtierende Ministerin Ursula von der Leyen (CDU) entschied deshalb: Kommando zurück! Bereits 2014 hatte sie die Auslagerung zum Bundesverwaltungsamt gestoppt. Zur „Verbesserung der Serviceorientierung und Ef- fizienz“ wird auch die Zentralisierung rückgängig gemacht, die Reiseberatung soll künftig wieder „in der Fläche, näher am Kunden“ erbracht werden. In schönstem Bürokratendeutsch schreibt Hoofe, „dass der Ansatz der zentralen Aufgabenwahrnehmung um dezentrale Komponenten in allen BundeswehrDienstleistungszentren erweitert wird“. Mit anderen Worten: Die in die sechs Kompetenzzentren umgesiedelten Reiseberater dürfen nun erneut ihren eigenen Umzug organisieren und an Standorte im ganzen Land ausschwärmen. „Es werden circa 400 Mitarbeiter wieder zurück in die 43 Dienstleistungszentren gehen“, sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, der „Welt“. Es zeige sich auch hier, dass die Reform de Maizières eher Probleme geschaffen statt gelöst hat. Arnold freut sich nun über die „Einsicht“ im Ministerium. Auch der Bundeswehrverband, die größte Interessenvertretung der Soldaten, begrüßt die Kehrtwende. „Es ist klug und richtig, dass Frau von der Leyen diesen Fehler aus der Ära de Maizière/Beemelmans korrigiert“, sagte der Vorsitzende, Oberstleutnant André Wüstner. „Dramatisch ist nur, dass wir durch diese Fehler viele Menschen mit dem Ergebnis einer tiefen Frustration und Vertrauensverlust zurückgelassen haben.“ Der Verband hatte nicht nur vor der Zentralisierung, sondern auch vor weiteren Bausteinen der Neuausrichtung gewarnt. „Auch wenn man sich in der letzten Legislatur mit der größten Verwaltungsreform in der Geschichte der Bundesrepublik gebrüstet hat, erkennt man endlich die vielen Webfehler der Neuausrichtung“, sagte Wüstner. So hat von der Leyen bereits die Obergrenzen für die Personalstärke und die Hauptwaffensysteme kassiert und nach oben angepasst. Von dem Mantra der Bundesregierung, es werde keine „Reform der Reform“ geben, ist jedenfalls nicht mehr viel übrig. Wüstner fühlt sich angesichts des Reformwirrwarrs an die Zustände im alten Rom erinnert. Schon zu Beginn der Neuausrichtung sei vielen Experten klar gewesen, dass sie nach einem dem römischen Legionsschreiber Titus Petronius zugesprochenem Zitat verlaufen würde: „Wir übten mit aller Macht. Aber immer wenn wir begannen, zusammengeschweißt zu werden, wurden wir umorganisiert. Später im Leben habe ich gelernt, dass wir oft versuchen, neuen Verhältnissen durch Umorganisation zu begegnen. Es ist eine fantasievolle Methode. Sie erzeugt die Illusion des Fortschritts, wobei sie gleichzeitig Verwirrung schafft, die Effektivität verringert und demoralisierend wirkt.“ + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 Guten Morgen. Mittwochmorgen, genaugenommen. So wie es aussieht ein ganz normaler Mittwoch in Deutschland. Aber fangen wir von vorne an: Wenn Sie diese Anzeige lesen, sind Sie vermutlich schon wach. Der Durchschnittsdeutsche ist heute übrigens um 6.48 Uhr aufgestanden, die Männer haben etwa 18 Minuten im Bad verbracht, die durchschnittliche Frau 24,5 Minuten. Sollten Sie jetzt gerade frühstücken: Dafür brauchen die meisten Deutschen weniger als 12 Minuten. Wenn Sie diese Anzeige von vorne bis hinten lesen, wird es heute natürlich etwas länger dauern. Danach geht es an die Arbeit, zu der ja auch die Hausarbeit gehört. In ganz Deutschland werden heute in fast 10 Millionen Haushaltswaschmaschinen 46.000 Tonnen Wäsche gewaschen. Unser Mitleid gilt den Tausenden von Hausmännern und –frauen, die eine Socke in der Wohnung finden, nachdem sie den Waschgang gestartet haben. Noch mehr allerdings werden sich die Menschen ärgern, die nach der Wäsche eine einzelne Socke aus der Waschtrommel ziehen. Diese Socke wird nach unserer Erfahrung für immer alleine bleiben. 19.753.000 Menschen werden heute in einem Restaurant essen. (Falls Sie zu den Menschen gehören, für die eine Fast-Food-Theke kein Restaurant ist, reduziert sich die Zahl auf 5.561.640.) Der Rest wird daheim essen oder ist auf Diät. 9 der Restaurantbesucher werden die Gelegenheit nutzen, ihrem Partner oder ihrer Partnerin einen Heiratsantrag zu machen (es könnten auch 11 werden, reine Nervensache). Wir wünschen viel Erfolg, obwohl auch eine Ehe ... Aber das wissen Sie wohl schon. Und wo wir gerade von der Liebe sprechen: Heute werden wahrscheinlich 2.229 Kinder geboren. 1.143 davon Jungen, 1.086 Mädchen. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle den stolzen Eltern. 26 der Mädchen bekommen den schönen Namen Mia, 22 Söhne werden Ben genannt (zwei oder drei davon werden „Big Ben“ auf der Geburtsanzeige stehen haben, was allerdings nur ein Teil der Empfänger lustig findet). Bleiben wir noch einen Moment beim Thema Beziehung und Familie. Heute Abend ist in Frankreich Fußballpause. Eine schöne Gelegenheit, dem inneren Bundestrainer für einen Abend spielfrei zu geben und sich anderen Beschäftigungen zuzuwenden. Insgesamt werden trotz Fußballpause knapp 25 Millionen Deutsche ihren Abend vor dem Fernseher verbringen. Um die Gunst der Zuschauer buhlen unter anderem „Die 10 überraschendsten Liebesgeschichten“ und „15 Dinge, die Sie über Sex wissen müssen“. Vielleicht sollten Sie beide Sendungen parallel schauen, diese Dinge haben ja häufig miteinander zu tun. Etwa 3,3 Millionen Zuschauer werden keines der beiden Informationsangebote wahrnehmen, sondern sich für die Krimiwiederholung entscheiden. Und nun zum Wetter: Da ist heute für jeden etwas dabei. Im Norden werden es eher 19, im Süden eher 28 Grad. Einen Schirm dabei zu haben, kann nicht schaden. Insgesamt ist das Wetter heute also eher durchwachsen. Trotzdem werden alle Solarpanels in Deutschland heute gegen Mittag etwas mehr als 19 Gigawatt Leistung produzieren, das entspricht etwa einem Viertel des Bedarfs. Gemeinsam mit etwa 12 Gigawatt Windenergieleistung, den Wasserkraftwerken und den konventionellen Kraftwerken wird die Erzeugung von Strom heute wohl deutlich über dem Verbrauch liegen. Sie müssen aber deswegen nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen oder bügeln, der Überschuss kommt unseren Nachbarn in Europa zugute. So landet ein Teil des deutschen Solarstroms vielleicht heute auch in Évian-les-Bains, wo sich die deutsche Nationalmannschaft auf das Viertelfinale gegen Italien am Samstag vorbereitet. Wie immer Ende Juni geht die Sonne um 21.40 Uhr unter. Für die Romantiker: Mondaufgang ist erst um 1.54 Uhr. Sie sehen: ein ganz normaler Mittwoch in Deutschland. Aber für uns ist es ein ganz besonderer Tag. Denn ab heute gibt es innogy. Ab heute wollen wir anders mit der Energie umgehen, die hinter allem steckt, was an einem ganz normalen Tag in Deutschland passiert. Wir wollen Strom nachhaltiger erzeugen, Energie intelligenter verteilen und cleverer nutzen. Und das wird alles ändern. Heute fangen wir an. © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 8 POLITIK DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 Der Handschlag ist ein Ritual, das verbindet Nicht zum Handschlag zwingen Er signalisiert Vertrauen und Anerkennung Jeder kann Respekt auf seine Weise zeigen F DW M A uf der Suche nach Kerim Ucar versuchten wir, sittsam auszusehen. Es ist wahr, wir versuchten es, obwohl wir natürlich gar nicht unsittsam aussahen. Wir sahen nur aus wie zwei Frauen, die bei 35 Grad arbeiten gehen, kurze Ärmel, kurze Röcke. VON KATHRIN SPOERR Auf der Suche nach Kerim Ucar versuchten wir, so auszusehen, dass Kerim Ucar uns nicht für unsittsam halten würde. Also so, wie wir glaubten, dass Herr Ucar sich eine sittsame Frau vorstellt. Obenrum: ein Tuch, mit dem man die aus Imamsicht möglicherweise unsittsam freien Schultern bedecken können würde und die grüne Strickjacke einer Kollegin, die ungefähr 20 Zentimeter kleiner ist als wir. Untenrum war schwieriger. Wir fragten Kolleginnen nach eventuell im Büro vorrätig gehaltenen langen Röcken. Wir diskutierten (und verwarfen) den Gedanken, bei H & M vorbeizufahren, um uns kulturell respektvoll einzukleiden. Wir wollten einen Imam in seiner Moschee besuchen. Gehst du in eine Moschee, halte die Regeln der Moschee ein, darum ging es. Schließlich, in einem Anfall kultureller Selbstbesinnung, beschlossen wir, es anpassungsmäßig beim Obenrum zu belassen. Wir zupften unsere Röcke ein bisschen tiefer, ungefähr bis ans Knie. Reichte das nicht als Zeichen des Respekts? Doch. Also los. Zuvor hatten wir ihm eine Mail geschrieben: Wir würden gern „Herrn Ucar die Gelegenheit geben zu erklären, warum es ihm verboten ist, einer Frau die Hand zu geben.“ Niemand antwortete. Es ist jetzt natürlich nötig, zu erklären, wer Kerim Ucar ist. Bis vor ein paar Tagen war er ein relativ unbekannter Berliner Türke, Beruf: Imam. Seit Freitag ist er der türkische Berliner Imam, welcher der Lehrerin seines Sohnes nicht die Hand geben wollte. Der Imam war mit seiner Frau zum Elterngespräch gebeten worden, weil sein Sohn sich auf dem Schulhof geprügelt hatte. Es handelte sich um die Platanusschule in Pankow, eine Privatschule, bilingual geprägt. Englisch und Deutsch haben hier Priorität. Eltern, die ihre Kinder hier lernen lassen, sind vermutlich nicht total desinteressiert an europäischen Werten. Die Lehrerin empfing die Eltern. Sie reichte beiden die Hand, die Mutter nahm sie, der Vater jedoch nicht. Die Lehrerin forderte den Imam nun auf, ihre Hand zu greifen, er lehnte ab. Einmal, zweimal, dreimal und viermal. Der Grund: die Lehrerin sei eine Frau, und er, Kerim Ucar, gebe Frauen nun mal nicht die Hand, auch dann nicht, wenn er viermal dazu aufgefordert werde. Die Lehrerin erklärte dem Imam, dass er sich den Regeln, der Kultur seines Gastlandes anzupassen habe. Der Imam wies das später im Gespräch mit dem rbb (Rundfunk Berlin-Brandenburg) zurück. Er sagte, dass er lediglich die Gesetze des Gastlandes berücksichtigen müsse. Kulturelle Anpassung sei nicht seine Pflicht. Kerim Ucar lebt seit 15 Jahren in Deutschland und spricht nur wenig Deutsch. Dem rbb erklärte er den Grund für seine schlechten Deutschkenntnisse: Er habe sich um seine Gemeindearbeit gekümmert, hatte also keine Zeit, Deutsch zu lernen, sagte er. Es wird schon so sein, dass der Imam viel zu tun hat. Hinzu kommt aber auch, dass in Berlin weder Deutschkenntnisse noch kulturelle Integration wirklich erforderlich sind, um sehr gut durch den Alltag zu kommen. Richtig ist außerdem, dass die Gesetze Deutschlands niemanden zwingen, die hiesige Kultur anzuerkennen. Was soll das auch sein, die deutsche Kultur? Es gibt Leute, die permanent Hände schütteln wollen, es gibt Leute, die zum Wangenkuss übergegangen sind. Es gibt Leute, die aus Angst vor Bakterien jeglichen Körperkontakt meiden. Es gibt ziemlich viel Kultur in Deutschland. Das wusste sicherlich auch die Lehrerin, als sie den Imam aufforderte, ihre Hand zu schütteln. Man wüsste gern, warum sie beim Imam aufs Handschütteln bestand. Leider kann man sie nicht fragen, denn sie und die Schulleitung reden nicht mit den Deutschland niemand. Religionen zu achten schon. Die Sache mit der Hand war der Grund, warum wir Kerim Ucar suchen gingen. Wir wollten ihn fragen: Was ist an einer Frauenhand so schlimm? Was ist an einer Frau so schlimm? Was ist los mit dem Islam, mit dem Koran und mit den muslimischen Männern? Die Moschee liegt in Wedding, einem Berliner Stadtteil, der überwiegend von Türken bewohnt wird. Es handelte sich um die Cafer-Sadik-Moschee, und es steigerte nicht gerade unser gutes Gefühl, dass Google erhellte, dass diese Moschee ein „geheimer Treffpunkt der Hisbollah“ ist oder war. „Imam Khomeini hat der ganzen Welt die Tore der Liebe und Brüderlichkeit der Imam! Was ist so schlimm an einer FRAU? Er wollte der Lehrerin seines Sohnes nicht die Hand geben. Wir suchten den Geistlichen in seiner Moschee in Berlin-Wedding. Und fanden etwas anderes heraus – über uns selbst RBB an mag der Lehrerin einer Berliner Privatschule Verbohrtheit unterstellen. Schließlich hatte der wegen Auffälligkeiten seines Sohnes geladene Imam gleich bei Eintritt ins Lehrerzimmer erklärt, dass er einer Frau aus religiösen Gründen nicht die Hand geben könne und als Ehrerbietung die Hand aufs Herz gelegt. Die Lehrerin jedoch bestand auf dem Handschlag. Vielleicht erinnerte sie sich an einen Fall in der Schweiz, wo die Schulbehörde die Pflicht zum Händedruck durchsetzte, da das öffentliche Interesse an der Gleichstellung von Mann und Frau sowie die Integration von Ausländern „erheblich“ die Glaubensfreiheit überwiege. Der erzürnte Berliner Imam hingegen sagte in Interviews, man könne von ihm erwarten, dass er sich an die Gesetze des Landes halte, aber nicht, dass er alle kulturellen Gepflogenheiten der Deutschen kopiere. Die Schule eiert, weil sie Schaden befürchtet. Denn es gibt nicht wenige Stimmen, wie etwa die der ersten Ausländerbeauftragten des Berliner Senats, Barbara John (CDU), welche die Lehrerin kritisieren und mehr „Gelassenheit“ anmahnen im Umgang mit den Muslimen. Zurück zur Lehrerin: War sie wirklich verbohrt? Hätte sie nicht nachgeben können? Gelassenheit ist ein großes Wort. Es endet verlogen in Wurstigkeit. Und das ist doch das eigentliche, das deutsche Problem: Rituale und Höflichkeitsformen drohen aus dem öffentlichen Raum zu verschwinden. Welcher Jugendliche gibt noch Erwachsenen freiwillig die Hand? Welcher junge Mann hält noch einer Frau die Tür auf? Wer grüßt fröhlich seine Mitmenschen und bekommt auch noch umgehend ein „guten Morgen“ zurück? Es sind noch immer viel mehr Menschen als gedacht, die sich höflich verhalten, und weit noch ist der Weg bis zum Sittenverfall und Untergang des Abendlandes. Aber nichts ist mehr selbstverständlich, alle Regeln und Autoritäten müssen neu begründet werden. Sie müssen gewollt sein. Im Umgang mit Fremden, die sehr klar – und manchmal auch militant – ihre Rituale und Verhaltensweisen anwenden wollen, erkennt der autochthone Deutsche seine Schwäche. Und er richtet sich wieder etwas auf an seiner Tradition, wo es schon keine Hüte mehr gibt, die man lupfen kann und nur noch der Russe und Österreicher einer Dame die Hand zu küssen pflegt. Der Handschlag ist elementar wie die Sprache eines Menschen. Denn durch die Berührung erfährt man viel über den anderen und erlebt zudem eine Anerkennung durch den direkten Blick in die Augen. So steht es noch heute im Knigge. Seit biblischen und antiken Zeiten wird auf diesem Wege Vertrauen hergestellt, werden Verträge geschlossen, zeigen Krieger, dass sie keine Waffe mehr in der Hand haben. Man ertastet den Charakter des anderen. Aus dem innermännlichen Ritual ist im Laufe der Zeit ein gleichberechtigtes Signal gePRO worden: Die Andrea Seibel Frau gibt dem Mann die Hand. Und er nimmt sie. All die Betonung von Leitkultur und Grundgesetz verkennt: Es sind die kleinen Gesten des Alltags, die Respektbezeugungen, die das Zusammenleben prägen. Es ist eine Bringschuld derjenigen mit Migrationshintergrund, da somit signalisiert wird, das Land, in dem man lebt, als Vordergrund zu sehen. Und deshalb sollten das auch Muslime beherzigen. Sie müssen ja kein Bier trinken oder Schweinefleisch essen. Aber sie sollten sich endlich in die Hände der Frauen begeben. Imam Kerim Ucar mit seiner Frau Dilek - sie ist eine der wenigen weiblichen Menschen, die er nach seiner Auffassung von Islam berühren darf Medien. Man kann nur mutmaßen. Vorstellbar ist, dass es die Lehrerin nervte, dass Kerim Ucar ihre Hand zurückwies, dass es sie nervte, weil sie wusste, dass es damit zu tun hatte, dass sie eine Frau ist. Möglicherweise war das ihr Anspruch: Gehst du in eine Schule, halte dich an die Regeln der Schule. Kerim Ucar sah es anders. Auch außerhalb der eigenen Kultur zog er seine Regeln durch. Und sie ebenso. Toleranz und Respekt, zwei Grundsätze der Demokratie, prallten also an der Platanusschule ziemlich exemplarisch gegeneinander. Das Elterngespräch eskalierte und wurde abgebrochen. Der Imam kündigte an, seinen Sohn von der Schule abzumelden. Er ging zur Polizei und zeigte die Lehrerin an. Und irgendwie irrsinnigerweise könnte er damit durchkommen. Denn Frauen die Hand zu schütteln gebietet in islamischen Religion geöffnet. Die Menschen haben durch diese großartige Persönlichkeit gesehen, was für eine schöne Gesellschaft der Koran schaffen kann“ – das soll Imam Ucar vor ein paar Jahren bei einem Besuch im Iran gesagt haben. Der Imam selbst sah bei Google ganz nett aus. Ein Typ mit schwarzem Hipsterbart, Scheitel und weißen Zähnen. Er sah aus wie einer, der absolut nichts gegen Frauen in kurzen Röcken hat. Es war gar keine unangenehme Vorstellung, ihm gleich in seinem Imambüro kräftig die Hand zu schütteln. Es war dann aber doch ein komisches Gefühl, vor der Moschee zu stehen. Sie sah aus wie ein Berliner Mietshaus. Man sah Gardinen aus den 60er-Jahren hinter Fenstern, die vielleicht mal wieder geputzt werden könnten. Das Haus hatte so viel mit unserer Vorstellung von einer Moschee zu tun, wie eine HEM-Tankstelle mit einer gotischen Kathedrale. In einer Vitrine waren die geistlichen Werke von Kerim Ucar ausgestellt, auf Türkisch natürlich. Ob er in seinen Werken wohl noch immer die Weisheit des Ajatollah Khomeini preist? Und wenn ja, wie viel geht uns das eigentlich an in einem Land, in dem alle Religionen unter Verfassungsschutz stehen? Die Sonne knallte auf unsere Strickjacke und das Tuch. Die Tür ließ sich öffnen, einfach mit dem Türdrücker. Was würden sie mit uns machen, da drin? Sie machten dann gar nichts mit uns. Sie – das waren ungefähr fünf Männer, die in der Teestube der Moschee saßen. Die Männer saßen da und tranken vermutlich keinen Tee, denn es war ja Ramadan. Wir näherten uns ihnen – vorsichtig und zielstrebig, wie man sich einem Kind nähert, das gerade eingeschlafen ist. Die Männer waren nicht mehr die Jüngsten. Sie entdeckten uns, und kamen uns entgegen, und eine Sekunde lang dachten wir an die langen Röcke, die wir nicht trugen. Wir dachten, dass wir mit dem winzigen Tuch und der grünen Strickjacke sehr merkwürdig aussehen mussten. Sie sahen uns an. Nicht unfreundlich. Auch nicht böse. Auch nicht abweisend. Auch nicht frauenfeindlich. Sie sahen uns an, wie man vielleicht eine Fehllieferung von Amazon ansieht. Wie etwas, das einen zwar interessiert, das man aber keinesfalls behalten und bezahlen will. Ihr Deutsch war eher mittelmäßig. Die Sache mit der Hand. Ja, ja, davon hatten sie gehört. Wir zeigten uns gegenseitig unsere Hände, schüttelten sie in der Luft, um sicherzugehen. Man kann auf diese Weise sehr viel erklären. Zum Beispiel: Frauen berühren geht nicht. Die Männer schüttelten die Köpfe. Folgende Frauen berühren geht: Mutter, Schwester, Tante, Tochter, Nichte, Cousine, Ehefrau. Jede andere Frau anfassen geht nicht. Aus Achtung, aus Respekt, aus Höflichkeit, aus Verehrung. Was an einer Berührung respektlos sei? Die Begierde. Der Imam hatte also Angst gehabt, die Lehrerin begehren zu können, und das vermeiden wollen. Ähm. Okay. Hatten sie alle ernsthaft noch nie eine Frau mit der Hand begrüßt? Doch. Doch? Wenn es nicht anders geht oder wenn die Situation missverständlich oder unübersichtlich sei, wenn eine Frau, die es nicht wissen kann, eine Deutsche zum Beispiel, ihnen die Hand hinstreckt, dann, sagten die Männer, reichen sie ihr ebenfalls die Hand, um sie nicht zu beleidigen. Oder, um beim Bild von oben zu bleiben: Kommt einer in die Moschee, der die Regeln der Moschee nicht kennt, mach kein Drama draus. Zumindest darin unterscheiden sich die Männer der Cafer-Sadik-Moschee von ihrem Imam, aber auch von der Lehrerin der Platanusschule. Man muss sagen, dass wir uns mit den Männern prima verstanden. Sie ließen uns leider ausrichten, dass Imam Kerim Ucar nicht da sei, was vielleicht stimmte, vielleicht aber auch nicht. Wenn du in eine Moschee gehst, richte dich nach den Regeln der Moschee. Es ist das Recht des Hausherrn, nicht da zu sein oder nicht da sein zu wollen. Wir richteten dem Imam zum Abschied Grüße aus. Grüße ausrichten gehört sich in Deutschland. Die Männer lächelten. Wir gaben uns nicht die Hand. ührt eigentlich jemand eine Statistik darüber, wie viele Männer gerade Frauen den Handschlag verweigern? In die Öffentlichkeit gelangen solche Fälle jedenfalls immer häufiger. Es scheint ein emotionales Thema zu sein. In Schweden trat im April ein Politiker – der einem muslimischen Bekenntnis folgt – zurück, weil er einer Journalistin nicht die Hand geben wollte (das lag daran, dass es sich um eine Frau handelte, und nicht, weil sie Journalistin war). Die CDU-Vorsitzende in Rheinland-Pfalz Julia Klöckner weigerte sich im vergangenen Jahr, einen Imam zu treffen, nachdem er angekündigt hatte, ihr den Handschlag zu verwehren. Und in der Schweiz wurde jüngst von Amts wegen geklärt, dass zwei muslimische Schüler dazu verpflichtet seien, ihrer Lehrerin die Hand zu geben. Es scheint zumindest, als würden sich Fälle dieser Art häufen. In Deutschland könnte die Frage, wie man sich denn nun am besten begrüßt, demnächst ein Fall für die Behörden werden. Der Berliner Polizei liegt die Anzeige eines Vater vor, der sich von der Lehrerin seines Sohnes diskriminiert fühlt. Die hatte bei mehreren Treffen darauf bestanden, ihm die Hand zu schütteln. Der Vater, ein Imam, hat das stets verCONTRA weigert. Die Eva Marie Kogel Lehrerin wurde wütend, sehr wütend, schnell war die Rede von mangelndem Respekt, die Lehrerin soll am Schluss gebrüllt haben. Der Vater fühlte sich davon diskriminiert. Und trug den Streit um ein als falsch empfundenes Grußritual zur Judikative. Dabei könnte alles so einfach sein. Wenn Menschen sich begegnen, dann begrüßen sie sich. Das ist in allen Kulturen so, nur die Rituale dafür sind verschieden. Die Botschaft ist, ethnologisch gesprochen, immer dieselbe. Wenn Franzosen sich Luftküsse auf Wangenhöhe zuwerfen, wenn Deutsche sich die Hand geben, wenn Araber sich die Hand aufs Herz legen, dann heißt das so viel wie: hallo. Ich trage keine Waffe bei mir, ich komme in Frieden. Diese kulturellen Codes sind wichtig für das soziale Miteinander. Wer sie bricht, wer keinem Ritual folgt, der ist verdächtig. Denn er hat den Respekt verweigert. Im Berliner Fall hat der Imam die kulturellen Codes nicht gebrochen. Er hat nur einen Code benutzt, den die Lehrerin nicht verstanden hat – oder, möchte man fast vermuten: nicht verstehen wollte. Zur Begrüßung hat der Imam stattdessen einen Ersatz geboten: Als Zeichen der Ehrerbietung hat er sich die Hand auf die Brust gelegt. Das ist in vielen Gesellschaften eine durchaus gängige Formel. Der deutschen Lehrerin reichte das nicht, sie fühlte sich herabgesetzt, und zwar in ihrer Rolle als Frau. Wer hat eigentlich bestimmt, dass man sich als Zeichen des Respekts anfassen muss? Respekt kann man auch anders zollen. Was auffällt an den ganzen Fällen, die durch die Öffentlichkeit geistern: Es handelt sich nur um Vorfälle, bei denen Muslime den Handschlag verweigern. Dabei ist auch anderen orthodoxen Bekenntnissen der Hautkontakt zwischen Mann und Frau verboten. Wie oft haben orthodoxe Juden schon Frauen in Deutschland nicht die Hand geben wollen? Und wenn sie es verweigern: Wird es dann auch als grundsätzliches Zeichen der Missachtung gelesen? Es scheint beinahe, als stünden Muslime hier häufiger im Fokus. Es wird Zeit, dass wir ehrlicher sind bei diesen Diskussionen – und nicht mit zweierlei Maß messen. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 WIRTSCHAFT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 ULF SCHNEIDER Fresenius-Chef lenkt künftig Nestlé Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé bekommt einen neuen Chef aus Deutschland. Ab dem 1. Januar 2017 übernimmt der bisherige Lenker des Gesundheitskonzerns Fresenius, Ulf Schneider, den Posten. Er folgt auf Paul Bulcke, der den Vorsitz des Verwaltungsrats übernehmen soll. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, fange Schneider schon am 1. September bei Nestlé an, teilte das Unternehmen in Vevey mit. Vorgänger Bulcke wiederum soll auf der Hauptversammlung am 6. April 2017 in sein neues Amt gewählt werden. Er beerbt Peter Brabeck-Letmathe, der sich laut Nestlé nicht erneut zur Wahl stellt. Der 50-jährige Schneider hatte erst jüngst sein Ausscheiden bei Fresenius bekannt gegeben. Er hatte die Geschicke des Unternehmens über 13 Jahre gelenkt und das Geschäft deutlich ausgebaut. ROLAND HIPP Wechsel bei Greenpeace Führungswechsel bei Greenpeace Deutschland: Roland Hipp löst Anfang Juli die langjährige Geschäftsführerin Brigitte Behrens an der Spitze der Umweltorganisation ab, wie Greenpeace mitteilte. Hipp – 1960 in Albstadt-Ebingen (BadenWürttemberg) geboren – arbeitet seit 1991 in der Hamburger Greenpeace-Zentrale und ist seit 2002 stellvertretender Geschäftsführer. Der ausgebildete Industriekaufmann leitete unter anderem die Kampagnen gegen die Versenkung der Ölplattform Brent Spar und gegen die französischen Atomtests im Mururoa-Atoll. Die bisherige Geschäftsführerin Behrens wechselt nach 17 Jahren auf dem Chefsessel in den Ruhestand. SHIGEHISA TAKADA Takata-Spitzenmann geht jetzt doch Der Chef des von einem AirbagSkandal erschütterten Autozulieferers Takata hat sich nun doch dem Druck gebeugt und seinen Rücktritt angekündigt. Zum genauen Zeitpunkt äußerte sich Shigehisa Takada auf einer Aktionärsversammlung aber nicht. Der Enkel des Firmengründers sagte lediglich, bis zu einer „Übergabe“ im Amt bleiben zu wollen. Der japanische Konzern braucht dringend Geld und ist deshalb auf Investorensuche. Zum Jahresanfang hatte der Unternehmenschef einen Rücktritt noch abgelehnt. Bislang haben rund 30 potenzielle Investoren ihr Interesse signalisiert. Auf den Konzern kommen drastische Kosten durch die Ersetzung defekter Airbags zu, die zu tödlichen Unfällen führen können. Bislang wurden deshalb weltweit mehr als 100 Millionen Autos in die Werkstätten zurückbeordert. RICHARD BRANSON Milliardär sagt Riesendeal ab Der Brexit wird das Land nach Einschätzung des britischen Milliardärs Richard Branson in eine Rezession stürzen und zum Verlust Tausender Arbeitsplätze führen. „Wir steuern auf ein Desaster zu. Ich glaube nicht, dass die Bürger schon begriffen haben, was für einen Schlamassel ihr Votum auslösen wird“, sagte der Gründer der Virgin-Gruppe im britischen Fernsehen. Seine Fluggesellschaft habe nach dem Brexit-Entschluss bereits einen „sehr großen“ Deal abgesagt, der etwa 3000 Arbeitsplätze geschaffen hätte. Branson forderte ein zweites Referendum, weil sich die Wähler nicht über die Folgen des Brexit im Klaren gewesen seien. I nsgesamt 15 Milliarden Dollar, umgerechnet 13,6 Milliarden Euro, wird Volkswagen die Abgasaffäre in den USA kosten – eine Mega-Strafe im Vergleich zu dem, was andere Autobauer bei Abgasmanipulationen zahlen mussten. Die Wolfsburger werden auch deshalb so hart rangenommen, weil sie die Behörden getäuscht und vorsätzlich betrogen haben und weil sie zu Beginn der Affäre mauerten, anstatt mit aufzuklären. VON NIKOLAUS DOLL UND PHILIPP VETTER Doch die Strafe ist vor allem deshalb so drakonisch, weil Volkswagen ein tausendfacher Umweltsünder ist, weil die rund 475.000 Autos in den USA mit ihrer Betrugssoftware die Luft verschmutzt und die Gesundheit von USBürgern gefährdet haben. Die US-Umweltbehörden EPA und CARB reiten mit dieser Begründung ihre heftigen Attacken auf den Autobauer. Nur: Die Strafen und die Auflagen zur Wiedergutmachung werden der Umwelt in den Vereinigten Staaten kaum etwas bringen. Denn als Folge des Vergleichs, den Volkswagen mit den Vertretern der USKläger schießt, werden Zehntausende fahrbereite Autos, viele davon so gut wie neu, einfach verschrottet werden. Ein großer Teil der Fahrzeuge mit Betrugssoftware kann nicht mit vertretbarem Aufwand so umgerüstet werden, dass sie die US-Umweltgesetze einhalten. Genutzt werden können sie damit nicht mehr. Eine Ausfuhr in ein Land außerhalb der USA ist aber auch nicht möglich. „Produkte, die nicht mit den Gesetzen der Vereinigten Staaten im Einklang stehen, können nicht einfach exportiert werden. Sie sind illegal und das Problem kann nicht gelöst werden, in dem man es einfach außer Landes schafft“, sagt eine mit den Vergleichsverhandlungen vertraute Person in den USA gegenüber der „Welt“. Volkswagen hat für eine ganze Reihe von Fahrzeugen noch immer keine technische Lösung zur Umrüstung vorgelegt, die von EPA oder CARB akzeptiert wird. Sollte VW am Ende keinen Plan zur Nachrüstung präsentieren können, den die US-Umweltbehörden annehmen, müssen die entsprechenden Autos zerlegt werden, am schlimmsten Fall in die Schrottpresse. Dabei kann es sich um Tausende Autos handeln. Selbst wenn vorab viele Teile ausgebaut und wiederverwertet werden können: Gut für die Umwelt ist das nicht. Mit insgesamt 15 Milliarden Dollar wird der Vergleich für VW nun noch einmal erheblich teurer als in den vergangenen Tagen angenommen. Die Summe selbst geht aus der außergerichtlichen Einigung hervor, die gestern offiziell beim Gericht in San Francisco eingereicht wird. Demnach wird VW den größten Teil, nämlich 10,03 Milliarden Dollar (9,06 Milliarden Euro) an die Besitzer der betroffenen Autos zahlen müssen. Das Geld wird für den Rückkauf der Fahrzeuge, ihre Reparatur und die Entschädigung der Eigentümer eingesetzt. Besitzer, die sich entscheiden, das Auto an VW zurückzugeben, bekommen je nach Alter, Zustand und Laufleistung nach Endstation Schrottpresse „Dieselgate“ wird Volkswagen in den USA 13,6 Milliarden Euro kosten. Dieser Deal könnte für eine gigantische Umweltsünde sorgen PA / DPA / INGO WAGNER MENSCHEN UND MÄRKTE SEITE 9 „Welt“-Informationen für ihren VW zwischen 12.475 und 32.867 Dollar. AudiFahrer bekommen bis zu 44.176 Dollar. Entscheiden sich die VW- und AudiKunden dafür, das Auto kostenlos nachrüsten zu lassen, gibt es dafür zwischen 5100 und 9852 Dollar. Die Entschädigung, die zusätzlich zum Rückkaufpreis bezahlt wird, richtet sich ebenfalls nach dem Alter und Wert des Autos. Besitzer bekommen zusätzlich einen Aufschlag von 20 Prozent des Fahrzeugwertes plus knapp 3000 Dollar. Maximal kann die Entschädigung damit rund 10.000 Dollar zusätzlich zum Fahrzeugwert betragen. Wer das betroffene Auto nur geleast hat, kann den Vertrag vorzeitig beenden und muss dafür keine Strafgebühr bezahlen. Zusätzlich erhält jeder Leasing-Nehmer die Hälfte der Entschädigung, die einem Käufer des gleichen Modells zugestanden hätte. Die Entschädigung bewegt sich damit zwischen 2550 und 5000 Dollar. Zusätzlich zum Rückkaufpreis und der Entschädigung bekommen die Kläger auch ihre vollen Anwaltskosten von VW erstattet. Bei der Summe von 10,03 Milliarden Dollar handelt es sich um den Maximal- betrag, wenn tatsächlich alle betroffenen Besitzer ihre Autos zurückgeben würden. Sollten einige ihre Fahrzeuge weiterfahren wollen, könnten die Kosten für VW niedriger ausfallen. Es ist nicht damit zu rechnen, dass alle VWKunden tatsächlich reagieren und ihr Auto zurückgeben oder umrüsten lassen. Rückrufe können in den USA nicht wie in Deutschland rechtsverbindlich durchgesetzt werden. Darüber hinaus verstoßen die betroffenen Wagen von VW trotz Einsatzes der Betrugssoftware in vielen US-Bundesstaaten nicht gegen die Umweltgesetze. Volkswagen hat für die Abgasaffäre bislang 16,2 Milliarden Euro zurückgestellt. Weitere 2,7 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) muss VW an die Umweltschutzbehörden EPA und CARB bezahlen, die mit dem Geld einen Fonds finanzieren, der Stickoxide in der Umwelt reduzieren soll. Das Geld soll über drei Jahre eingezahlt werden. Damit könnten unter anderem Anlagen zur umweltfreundlichen Energiegewinnung gebaut oder ein Netz von Ladesäulen aufgebaut werden. Zwei Milliarden Euro muss der Wolfsburger Konzern zudem in die Entwicklung von Techniken investieren, die Fahrzeuge komplett ohne schädliche Abgase antreiben. Das könnte unter anderem dadurch passieren, dass Volkswagen im US-Werk Chattanooga (Tennessee) Produktionslinien zum Bau von Elektroautos aufbaut. 603 Millionen Dollar bekommen die US-Bundesstaaten. Mehrere Staaten hatten wegen der Abgasaffäre Volkswagen verklagt – wie es auch das US-Justizministerium und mehrere Landkreise (Countys) getan hatten. Das Gesamtpaket wurde am Dienstagvormittag (Ortszeit) in Kalifornien von den drei Klägern eingereicht. Neben dem US-Justizministerium, das die Umweltschutzbehörden EPA und CARB vertritt, werden auch die Handelskommission Federal Trade Commission (FTC) und die Vertreter der privaten Sammelkläger dem Gericht Dokumente übergeben. Am Donnerstag wird es dann eine kurze Anhörung vor Richter Charles Breyer geben, der sich die Einigungen dann genau ansehen wird. Einen knappen Monat später, am 26. Juli, muss das Gericht dann entscheiden, ob der Vergleich fair und vernünftig ist. Allerdings kann der Richter nur zustimmen oder den Vergleich komplett ablehnen, eine Änderung der Summen kann er nicht veranlassen. Sollte Richter Breyer Ende Juli seine vorläufige Zustimmung erteilen – wovon alle Beobachter ausgehen – haben die Sammelkläger gut drei Monate Zeit, den Vergleich anzunehmen oder aus der Sammelklage auszusteigen und den Versuch zu wagen, selbstständig gegen VW vorzugehen, um mehr herauszuholen. Erst nach Ablauf der Frist, vermutlich Ende Oktober, würde die Einigung dann endgültig wirksam. Für VW-Kunden in Europa hat der US-Vergleich keine Auswirkungen. Außerhalb der Vereinigten Staaten plant VW keine Entschädigungszahlungen für Besitzer der betroffenen Autos. Die Fahrzeuge werden lediglich im Rahmen von Rückrufen so verändert, dass sie die Abgasgrenzwerte einhalten. Verbraucherschützer haben bereits gefordert, dass VW keine Unterschiede macht und auch die Besitzer in Deutschland und dem Rest Europas entschädigen soll. Ebenfalls unberührt von der Einigung in den USA sind die Forderungen von Investoren, die sich zu spät über den Abgasskandal informiert fühlen und deshalb Schadenersatzklagen eingereicht haben. Auch in diesen Fällen drohen VW Milliardenzahlungen, zumal auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) zu dem Ergebnis gekommen ist, dass der damalige VW-Vorstand zu spät informiert hat und damit vorsätzlich die Märkte manipuliert haben soll. Schwarze Striche entwickeln magische Kräfte Entstört oder doch eher gestört? Um Verschwörungstheoretiker zu beschwichtigen, drucken einige Firmen Querbalken über ihre Barcodes M it so einem Wirbel hatte Facebook-Nutzer Sascha sicher nicht gerechnet, als er der bayerischen Brauerei Neumarkter Lammsbräu seine scheinbar harmlose Frage stellte. Dem aufmerksamen Kunden war ein seltsamer Querbalken über dem Barcode auf der Bierflasche aufgefallen. VON PHILIPP VETTER „Hallo Lammsbräu, ich bin ein großer Fan eurer Produkte und was ich schon immer mal fragen wollte: Was soll der Querstrich im Barcode?“, schrieb er in der vergangenen Woche auf der Facebook-Seite der Brauerei. Seitdem tobt dort ein Glaubenskampf. Viele Nutzer stoßen sich vor allem an der Antwort von Lammsbräu: „Manche Menschen haben Sorge, Barcodes könnten Energien bündeln und würden damit die Qualität von Nahrungsmitteln beeinflussen“, schreibt die Brauerei. „Eine Wirkung, die sich deren Meinung nach durch einen Querstrich im Barco- Papier! Ich empfehle dringend, einen Psychiater aufzusuchen.“ Immerhin 255 andere klicken „gefällt mir“. Bei Lammsbräu selbst will man sich zu der Diskussion lieber nicht groß äußern. Ein Sprecher verweist lediglich auf einen Facebook-Beitrag des Unternehmens, in dem der Querstrich erklärt wird. Eingeführt wurde der Balken über dem Strichcode beim Bier erst im vergangenen Jahr. Das Mineralwasser, das die Brauerei ebenfalls abfüllt, wird bereits sei 2013 „entstört“. So nennen die Verschwörungstheoretiker die angebliche Neutralisierung des Codes durch einen Querstrich. Die bayerische Brauerei ist längst nicht das einzige Unternehmen, das sich den wilden Theorien angepasst hat, um möglichst keine Kunden abzuschrecken. Vor allem auf Öko-Produkten in Reformhäusern findet sich der durchgestrichene Code. Als eines der ersten Unternehmen „entstörte“ der österreichische Tee- und Gewürzhersteller Sonnentor seine Produkte ab 2007. „Wir hatten einige Kundenanfragen dazu, de neutralisieren lässt. Beides ist bisher wissenschaftlich nicht hinreichend belegt, weshalb wir dieser Theorie neutral gegenüberstehen.“ Da es für Hersteller und Handel keinen Unterschied mache, komme man aber „diesem speziellen Kundenwunsch nach“. Tatsächlich gibt es im Internet eine nicht gerade kleine Gemeinde von Verschwörungstheoretikern, die dem Barcode quasi magische Kräfte zuschreibt. Sie glauben, dass durch das Scannen des Strichcodes an der Kasse die Lebensmittel in der Verpackung negativ verändert werden. Wissenschaftlich gesehen ist das purer Unsinn. Doch einige Unternehmen wollen wie Lammsbräu auch diese Menschen als Kunden für sich gewinnen und drucken deshalb den Querbalken auf ihren Strichcode. Doch das lässt wiederum die Kunden Sturm laufen, die mit dem Aberglauben nichts anfangen können. „,Weshalb wir dieser Theorie neutral gegenüberstehen’ – ernsthaft? neutral?“, regt sich ein Facebook-Nutzer auf. „Das ist schwarze Farbe auf Papier. Schwarze Farbe. Auf. und es war für uns kein großer Aufwand“, erklärt eine Sprecherin. Doch auch Sonnentor bekam schnell Gegenwind von Kunden, die nicht an die Magie der Streifen glauben. „Wir haben uns dann intensiver damit beschäftigt und beschlossen, dass wir keine Unsicherheiten oder Ängste schüren wollen mit dem Querstrich“, so die Sprecherin. Deshalb habe man ihn 2013 schließlich wieder abgeschafft. Auch der deutsche Safthersteller Voelkel hat seit einigen Jahren einen „Entstörer“ auf dem Etikett. „Wir wollten FACEBOOK.COM/LAMMSBRAEU DIE WELT Arbeitsmarkt Mindestlohn steigt von 8,50 auf 8,84 Euro Seite 12 Ist doch nur schwarze Farbe auf Papier die Meinung der Kunden ernst nehmen und dachten: Das tut keinem weh, das kann man als Lebensweise einfach akzeptieren“, sagt eine Sprecherin. Doch da hatte das Unternehmen die Rechnung ohne die Gegner der Verschwörungstheorien gemacht. Nachdem in den vergangenen Monaten vermehrt Proteste gegen den unsinnigen Querbalken eingegangen sind, hat man bei Voelkel beschlossen, den Strich auf dem Barcode wieder zu streichen. Das ist ganz im Sinn von Mercedes Schulze. Sie arbeitet bei GS1 Germany, dem Unternehmen, das die Barcodes vergibt, sodass jede Kombination von dicken und dünnen Strichen genau einem Produkt zugeordnet werden kann. Sie kann über die Theorie vom aktiven Strichcode, der entstört werden muss, nur den Kopf schütteln. „Diese Verschwörungstheorien kommen immer wieder auf“, sagt Schulze. „Der Code ist rein passiv, es gibt keine Strahlung, es ist nur schwarze Tinte auf Papier“, erklärt die Expertin. „Es finden keine chemischen Prozesse statt.“ WIRTSCHAFTSREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71830 | FAX: 030 – 2591 71870 | E-MAIL: WIRTSCHAFT @WELTN24.DE | INTERNET: WELT.DE/WIRTSCHAFT + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 10 WIRTSCHAFT * DIE WELT Familienfirmen Profiteure der Erbschaftsteuerreform Unternehmer mit Privatvermögen zahlen mehr ber die Erbschaftsteuer wird weiter fleißig gestritten. Nach dem mühsam gefundenen Kompromiss innerhalb der Bundesregierung rebellieren nun die Bundesländer gegen die geplante Reform. Am Donnerstag treffen sich die 16 Finanzminister, um eine gemeinsame Linie abzustecken. Die Ressortchefs der SPD-geführten Länder werden wohl vorschlagen, einen Vermittlungsausschuss anzurufen. VON MARTIN GREIVE Vieles deutet derzeit darauf hin, als ob ihre Ministerpräsidenten eine Woche später im Bundesrat die gleiche Entscheidung treffen. „Die SPD-geführten Länder steuern nach unserem Eindruck auf einen Vermittlungsausschuss zu“, heißt es aus einem CDU-Land. Der Zeitplan der Bundesregierung, das Gesetz noch vor der Sommerpause durch den Bundesrat zu bringen, damit es rückwirkend zum 1. Juli in Kraft tritt, wäre damit spektakulär gescheitert. In der Wirtschaft wächst deshalb die Nervosität. Die Unternehmen sehnen sich nach eineinhalb Jahren rechtlichen Schwebezustands endlich nach Sicherheit. „Die Länder sollten ihre Zustimmung zu den neuen Regelungen zum Erbschaftsteuerrecht noch vor der Sommerpause geben“, fordert Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Nur so ließen sich die anson- ,, DIE LÄNDER SOLLTEN NOCH VOR DER SOMMERPAUSE ZUSTIMMEN , ERIC SCHWEITZER DIHK sten entstehenden erheblichen Unsicherheiten bei den anstehenden Übertragungen von Familienunternehmen vermeiden, sagte Schweitzer der „Welt“. „Entgegen einiger Verlautbarungen, führt die vom Bundestag beschlossene Reform zu einer erheblichen Verschärfung der Erbschaftsteuer und setzt gezielt die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts um.“ Auch laut einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln), die der „Welt“ vorliegt, erfüllt der Vorschlag die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts, ohne gleichzeitig Firmenerben zu stark zu belasten und damit Arbeitsplätze zu gefährden. Während Erben von Familienunternehmen weniger zahlen müssen als vorher, werden Erben mit einem Privatvermögen deutlich stärker zur Kasse gebeten als nach altem Recht. „Erben großer Unternehmen kommen an einer höheren Steuerzahlung künftig kaum vorbei – ganz wie vom Bundesverfassungsgericht gewollt“, sagt Studienautor Tobias Hentze. Die Karlsruher Richter hatten im Dezember 2014 die Erbschaftsteuer für verfassungswidrig erklärt, weil die Ausnahmen für Betriebserben zu großzügig seien. Ausgangspunkt der IW-Berechnungen ist ein Unternehmen mit einem durchschnittlichen Gewinn in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Nach altem Recht war solch ein Betrieb 51,8 Millionen Euro wert. An Erbschaftsteuern zahlen musste der neue Besitzer aber nur 1,8 Millionen Euro. Denn er kam in den Genuss von Steuerbefreiungen. 85 Prozent des Betriebsvermögens blieben steuerfrei, wenn der Erbe den Betrieb fünf Jahre fortführte und in dieser Zeit kaum Arbeitsplätze abbaute. Die geplante Reform führt nun zu mehreren Änderungen. So wird die Bewertung von Unternehmen an das Niedrigzinsumfeld angepasst. Dadurch ist das Unternehmen mit dem Gewinn in Höhe von 2,9 Millionen Euro statt 51,8 nur noch 36,25 Millionen Euro wert. Da für Familienunternehmen darauf noch Mal ein Abschlag von 30 Prozent eingeführt werden soll, rutscht der Unternehmenswert in diesem Fall auf unter 26 Millionen Euro – jener Schwelle, ab der ein Firmenerbe die Steuerschuld bis zur Hälfte aus seinem Privatvermögen zahlen muss. Dadurch sinkt die Steuerschuld auf 0,7 Millionen Euro nach neuem Recht. Deutlich mehr muss ein Firmenerbe zahlen, wenn er nicht ein Familien-, sondern ein normales Unternehmen erbt. Denn in diesem Fall greift der Abschlag von 30 Prozent nicht. Das Unternehmen ist dann 36,25 Millionen Euro wert. Nun führt der Staat eine Bedürfnisprüfung durch und fordert Einsicht in die privaten Vermögensverhältnisse des Erben, weil das Unternehmen einen Wert von 26 Millionen Euro übersteigt. Will sich der Erbe nicht auf seine privaten Konten schauen lassen, kann er ein so genanntes „Abschmelzmodell“ wählen. Dabei gilt: Je größer das Unternehmen, desto mehr Steuern werden fällig. Wählt ein Firmenerbe dieses Modell, muss er in diesem Fall am Ende 2,3 Millionen Euro an Steuern zahlen, also rund 500 Millionen mehr als nach altem Recht. Wer kein Problem damit hat, kann den Fiskus auch in seine privaten Vermögensverhältnisse blicken lassen. Verfügt ein Erbe wie in diesem Fall über ein Privatvermögen von fünf Millionen Euro, und stellt der Staat fest, dass der Erbe bedürftig ist, muss er die Hälfte seines Privatvermögens Fiskus abgeben. Damit kann er seine Steuerschuld zwar deutlich drücken, von rund elf auf 2,5 Millionen Euro. Aber er zahlt am Ende mehr als der Erbe des Familienunternehmens und mehr, als wenn er das Abschmelzmodell gewählt hätte. Und er muss den Betrieb mindestens sieben Jahre fortführen, ohne groß Arbeitsplätze abzubauen. Die IW-Berechnungen zeigen, wie kompliziert die Reform ist. Der DIHK hält die Reform dennoch für eine gute Lösung. „Wie gefordert werden vor allem bei der Übertragung von großen Betrieben die bisherigen Verschonungsregelungen eingeschränkt“, sagt Schweitzer. „Die Erben müssen entweder ihr Privatvermögen zur Steuerzahlung einbringen oder erhebliche Abschläge bei der normalen Verschonung hinnehmen.“ Allerdings hat die Reform genau an dieser Stelle auch einen Haken. „Bei einem sehr geringen Privatvermögen als Ergebnis der Bedürfnisprüfung ist bei Erben großer Betriebsvermögen auch eine geringere Steuerbelastung als bisher möglich“, sagt IW-Forscher Hentze. Das könnte zu neuen Steuergestaltungen führen. So könnten Betriebserben versuchen, ihr Privatvermögen kleinzurechnen, um ihre Steuerschuld gering zu halten und sich so vor der Erbschaftsteuer zu drücken. Schäuble taktiert mit dem Club Med Europa demonstriert Einigkeit gegen die abtrünnigen Briten. Tatsächlich aber bricht jetzt ein alter Streit neu auf. Soll man sparen oder neue Schulden machen? Wolfgang Schäuble (l.), Frankreichs Finanzminister Michel Sapin und sein italienischer Kollege Pier Carlo Padoan G ianni Pitella hat sich einen leichten Bart wachsen lassen. Der Chef der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament sieht flotter aus. Und agiler als sonst kann er auch auftreten. Er wittert eine Chance, dass seine Forderungen sich nun endlich erfüllen. Seit Jahren wirbt Pitella dafür, Europa müsse mehr investieren und weniger sparen. Am Dienstag, in der Debatte des Europäischen Parlaments über die Folgen des Brexit, spricht er das noch einmal deutlich aus. TOBIAS SCHWARZ / AFP / GETTY IMAGES Ü Obama warnt vor „Hysterie“ in Europa US-Präsident Barack Obama hat nach der Entscheidung der Briten für einen Ausstieg aus der EU vor einer weltweiten „Hysterie“ gewarnt. Er erwarte keine „verhängnisvollen Veränderungen“ als Folge des Votums, sagte Obama in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem Radiosender NPR. Die Konsequenzen des Referendums sollten „nicht überbewertet“ werden. Obama hatte bei einem Besuch in Großbritannien nachdrücklich für den Verbleib des Landes in der Europäischen Union geworben. Er warnte die Briten damals, dass ihr Einfluss in der Weltpolitik bei einem Austritt schwinden würde. Am ver- VON MARTIN GREIVE UND ANDRE TAUBER Die Finanzmärkte dürften nicht länger die Herren Europas sein, sagte Pitella. Es müsse wieder das Primat der Politik gelten. Pitella fordert eine stärkere öffentliche Hand und mehr Investitionen. Der Italiener ist nicht irgendwer. Er ist einer der mächtigsten Vertreter des sozialdemokratischen Europas. Insbesondere der mediterranen Länder, die schon länger darauf drängen, mehr Schulden machen zu dürfen. Jetzt hoffen die Vertreter eben jener Staaten, endlich Gehör zu bekommen. So stimmte das Europäische Parlament über eine Resolution ab, in der Lehren aus dem Brexit-Schock gezogen werden. Es war ein Bekenntnis zum Projekt des geeinten Europas. Es war aber auch ein Bekenntnis zu einer reformierten Euro-Zone. Durch den Brexit droht ein alter Konflikt neu aufzubrechen: der Streit zwischen Süd- und Nordeuropa um die richtige Finanzpolitik. Deutschland und seine verbliebenen Verbündeten sagen, gerade jetzt dürfe Europa nicht vom Sparkurs abrücken, um nach dem Brexit nicht für noch mehr Unruhe an den Fi- nanzmärkten zu sorgen. In den südeuropäischen Ländern hingegen gewinnt angesichts der hohen Arbeitslosigkeit die Kritik an Schärfe, Europa spare sich unter dem deutschen Spardiktat zu Tode. Und jetzt, nach dem Brexit, sei es an der Zeit, den Sparkurs zu beenden. Das birgt Streitpotenzial. Aus Sicht Berlins wollen die südeuropäischen Staaten den Brexit instrumentalisieren, um ihren lang gehegten Wunsch nach einer gemeinsamen Schuldenhaftung endlich umzusetzen. Man selbst hält in einer Phase, in der gerade ein zentrales Land wegen zu viel Europa seinen Austritt aus der EU erklärt hat, wenig von einer weiteren Vergemeinschaftung. „Das würde nur weitere Referenden in anderen EU-Staaten provozieren“, gangenen Donnerstag stimmten die Wähler indes überraschend mit 52 Prozent für einen EU-Austritt. Nun sagte der US-Präsident, es habe in den Tagen nach dem Votum „ein bisschen Hysterie“ geherrscht, als ob sich nun die Nato und die transatlantische Allianz auflösen und „jedes Land sich in seine eigene Ecke flüchten“ würde. Dies werde aber nicht geschehen. Der US-Präsident sagte, die Entscheidung der Briten bedeute eher, dass im Projekt der vollen europäischen Integration der „Pausenknopf gedrückt“ worden sei. Die Entscheidung der Briten sei eine Reaktion auf eine rasch wachsende Europäische Union. heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. „Das letzte, was wir jetzt brauchen, sind Euro-Bonds“, sagt ein Regierungsvertreter der Union. Doch auch im EU-Parlament gibt es Widerstand. Einige Abgeordnete der Europäischen Volkspartei, der CDU und CSU angehören, fühlten sich mit der weitreichenden Resolution überrumpelt – erst in letzter Minute konnten die EVP-Parlamentarier den Verweis auf ein gemeinsames EU-Budget herausverhandeln. „Dass nun husch-husch ein neuer Weg in die Transferunion eingeschlagen wird, kann ich nicht akzeptieren“, sagt Gruppenchef Herbert Reul (CDU) der „Welt“. Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber gehörte zu denen, die die Resolution deswegen ab- MITTWOCH, 29. JUNI 2016 lehnten. Sie sei eine „übereilte Aktion“, sagte er nach der Debatte im Parlament. „Es kann doch nicht sein, dass wir knapp eine Woche nach dem Referendum schon die richtigen Antworten parat haben. Einer solchen Resolution kann ich nicht zustimmen.“ Der Druck auf Deutschland, sich zu bewegen, dürfte zunehmen. Die Bundesregierung muss sich schon lange vorwerfen lassen, der Profiteur der Euro-Krise zu sein. Je desolater die anderen Euro-Partner sind, desto mehr gelten die Bundesanleihen als sicherer Hafen. Deutschland kann sich derzeit zum Nulltarif verschulden. Seit Jahren rufen EU-Kommission und internationale Organisationen das Land auf, diesen Spielraum zu nutzen, mehr zu investieren und so die Wirtschaft in anderen EULändern anzukurbeln. Die Bundesregierung argumentiert dagegen, Deutschland müsse als eines der wenigen solide wirtschaftenden Euro-Länder eine Ankerrolle auf dem Kontinent einnehmen. Und Konjunkturprogramme würden in Europa kein einziges Problem lösen. So hätten höhere Staatsausgaben in Deutschland kaum Effekte auf die Nachbarländer. Und in Südeuropa würden staatliche Ausgabenprogramme ebenfalls nicht mehr als ein Strohfeuer entfachen. Nur durch mehr Wettbewerbsfähigkeit könnten die Länder ihre Krisen bewältigen. Doch nach dem Brexit steigt der Druck, die Wirtschaft in Europa wieder anzukurbeln. In Spanien konnte sich bei den Parlamentswahlen erneut das Eurokritische Bündnis Podemos als drittstärkste Kraft behaupten. In Italien schwingt sich die linkspopulistische Bewegung Cinque Stelle in die Regierungsverantwortung. In Frankreich wird im kommenden Jahr der Staatspräsident neu gewählt – während die Chefin des rechtsnationalen Front National, Marie Le-Pen, schon längst einen Euro-Austritt des Landes fordert. In solch einer Situation müssten besonders die deutsch-französische Achse wieder stabilisiert werden und beide Länder ein Zeichen setzen, fordert Guntram Wolff, Direktor des Brüsseler Forschungsinstituts Bruegel. Deutschland müsse seine Investitionen erhöhen und Frankreich sich bereit erklären, sich an die Euro-Stabilitätskriterien zu halten. Den Handlungsdruck erzeugt aber nicht nur das Erstarken von Rechtspopulisten. Auch die Märkte werden längst wieder nervös. Selbst der Zusammenhalt der EuroZone ist wieder in Gefahr. Dem Beratungsunternehmen Sentix zufolge halten es 27,2 Prozent von befragten 1305 Investoren für möglich, dass binnen zwölf Monaten ein Euro-Land die Währungsunion verlässt. Im Mai dachten dies nur 12,3 Prozent. „Das unerwartete Votum der britischen Bürger, die Europäische Union verlassen zu wollen, dürfte auch das Fundament des Euro erneut schwer erschüttern“, sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. Als Austrittskandidat Nummer eins gilt nach wie vor Griechenland. An zweiter Stelle folgen die Niederlande – eigentlich viele Jahre ein enger Verbündeter Deutschlands. Auch deswegen wird die EU-Kommission in Brüssel nun aufgefordert, bei der Überwachung der Staatsdefizite Strenge zu zeigen. „Die europäische Politik hat das Problem, dass sie die Glaubwürdigkeit verliert“, sagte Reul. „Wenn die Kommission nicht sicherstellt, dass die Regeln eingehalten werden, dann ist die Glaubwürdigkeit dahin.“ Der Appell dürfte wohl nicht gehört werden. Im Juli will die Europäische Kommission über die Budgets in Portugal und Spanien befinden. Insbesondere Spanien verfehlt derzeit die Euro-Defizitkriterien deutlich. Dass die Europäische Kommission Sanktionen verhängt, so heißt es, ist trotzdem nicht zu erwarten. ANZEIGE EU nimmt Google in die Mangel 50 % sparen Kartellwächter gehen Beschwerden über Online-Werbegeschäft nach D ie EU-Wettbewerbshüter wollen laut Medienberichten Google jetzt auch im Kerngeschäft des Internetriesen härter rannehmen. Die EU-Kommission bereite konkrete Vorwürfe gegen Googles Vorgehen bei Onlinewerbung vor, berichteten der Finanzdienst Bloomberg, die Website „Politico“, das „Wall Street Journal“ und die „Financial Times“. Die Kommission wollte die Berichte nicht kommentieren. Es wäre das dritte Mal, dass die Kommission in einem sogenannten Statement of Objections Google unfairen Wettbewerb vorwirft und Änderungen fordert. In den ersten beiden Verfahren, bei denen es soweit kam, geht es um Shoppingangebote und das weltweit do- Noch bis zum 3. Juli 2016: Verlockende Urlaubsangebote zum Festpreis. Jetzt anmelden und sparen! minierende Betriebssystem Android. Auch das Werbegeschäft mit Diensten wie AdWords und AdSense prüfen die Brüsseler Kartellwächter schon seit Jahren. Google wies die Vorwürfe wettbewerbswidrigen Verhaltens stets zurück. Rund 90 Prozent der Google-Umsätze von 74,5 Milliarden Dollar kamen im vergangenen Jahr aus dem Geschäft mit Onlinewerbung. Dabei bringen Anzeigen im Umfeld der Internetsuche nach wie vor das meiste Geld ein. Beim neuen Dachkonzern Alphabet steuerten alle anderen Geschäftsbereiche neben Google nur knapp 450 Millionen Dollar Umsatz bei. Es ginge somit um den Kern des Geschäftsmodells von Google. Die Kommission fragte den Medienberichten zufolge bei Beschwerdefüh- rern um Erlaubnis, ihre Kritikpunkte Google vorzulegen. Das gilt als sicheres Zeichen dafür, dass konkrete Vorwürfe zur baldigen Veröffentlichung ausgearbeitet werden. Nach Informationen der „Financial Times“ will die Kommission auch im Fall der Shoppingsuche mit weiteren Vorwürfen nachlegen. In dem Fall warf die Kommission Google bereits im April 2015 vor, bei den Shoppingangeboten werde der eigene Service zum Nachteil von Konkurrenten und Verbrauchern bevorzugt. Bei EU-Wettbewerbsverfahren drohen in letzter Konsequenz Strafen von bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes. Die Kommission startete die erste Wettbewerbsprüfung von Google bereits Anfang 2010. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 ANZEIGE RENAULT TALISMAN GRANDTOUR Willkommen in der Komfortzone Der Renault Talisman Grandtour im Überblick 1 Wahrer Komfort ist, wenn Ihnen Ihr Wagen schon vor dem Einsteigen die nächste Fahrt so angenehm wie möglich macht – so wie der Renault Talisman Grandtour. Mit der Keycard Handsfree werden die Türen und/oder die Heckklappe bei Annäherung schon automatisch entriegelt. Zudem begrüßt der Wagen den Fahrer, indem er den Innenraum erleuchtet, die Außenspiegel aufklappt und die Tagfahrlichter sowie die Ambiente-Beleuchtung4 einschaltet. Dabei lässt sich vorab über das MULTI-SENSE System für verschiedene Stimmungen die AmbienteFarbe einstellen. Zur Verfügung stehen Grün, Blau, Sepia, Rot und Violett. Auch alle motor-, getriebe- und fahrwerksbezogenen Techno- logien, aber auch die Komfortfunktionen wie die Massagesitze6 und der Motorsound lassen sich über dieses System von einem zentralen Punkt aus steuern. Komfortabel ist beim Renault Talisman Grandtour auch, dass sich die elektrische Heckklappe mit Fußsensor2 öffnen lässt, indem einfach ein Fuß unter den hinteren Stoßfänger gehalten wird. Dadurch wird das Be- und Entladen vereinfacht, selbst wenn die Hände nicht frei sind. Wer hinter dem Steuer Platz nimmt, spürt den Unterschied sofort. Die großzügige Bewegungsfreiheit, die handwerklich perfekte Verarbeitung der hochwertigen Materialien und die durchdachte Ergonomie vermitteln das gute Gefühl eines gehobenen Lebensstils. Der Komfort geht dabei aber nicht zulasten der praktischen Eigenschaften. Das Laderaumvolumen lässt sich durch ein paar einfache Handgriffe auf 1.681 Liter (nach VDA-Norm) erweitern, damit auch größere Transporaufgaben gemeistert werden können. Auch Sicherheit wird im Renault Talisman Grandtour großgeschrieben. Deswegen verfügt er neben seiner vorbildlichen passiven Sicherheitsausstattung über zahlreiche Fahrerassistenzsysteme, die je nach Ausstattungsniveau serienmäßig oder optional sind: Der Notbremsassistent2 warnt per optischem und akustischem Signal, wenn gebremst werden muss. Erfolgt keine oder keine ausreichende Bremsung, greift er ein und bremst das Fahrzeug automatisch ab. Der > Design: stillvolle Persönlichkeit und unverwechselbare Eleganz > Fahrspaß: individualisierbares MULTI-SENSE System und dynamische Allradlenkung 4CONTROL2 > Komfort: gehobene Verarbeitung und innovative Technologien > Einstiegspreis: ab 28.950,– Euro3 adaptive Tempopilot2 reguliert die Geschwindigkeit und hilft, einen zuvor festgelegten Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug einzuhalten. Hinzu kommen Spurhalte-, Sicherheitsabstand- und Toter-Winkel-Warner2, Verkehrszeichenerkennung5, Rückfahrkamera2, Fernlichtassistent5 und ein Head-up-Display2. Zu den Ausstattungsmerkmalen des Renault Talisman Grandtour gehören zudem eine Akustik-Verglasung der Windschutzscheibe, elektrische Fensterheber vorn und hinten sowie eine 2-Zonen-Klimaautomatik. Sie ist nicht nur mit Partikel- und AktivkohleFiltern ausgestattet, sondern hat auch einen Beschlagsensor, um je nach Bedarf für freie Sicht zu sorgen. Wird am Ziel der Motor ausgeschaltet, fährt der Fahrersitz um 50 Millimeter zurück 2, um das Aussteigen zu erleichtern. Jede Fahrt mit dem Renault Talisman Grandtour wird so zum komfortablen Erlebnis. HEAD-UP-DISPLAY BOSE ® SURROUND SOUND-SYSTEM RAUMANGEBOT ZUM WOHLFÜHLEN Vorausblickend ausgestattet Der richtige Klang Einladend intelligent Ein praktisches Ausstattungsmerkmal des Renault Talisman Grandtour ist das Head-up-Display2, das Warnmeldungen, aber auch Navigations- und Geschwindigkeitshinweise direkt ins Blickfeld projiziert und damit für maximale Aufmerksamkeit sorgt, ohne dass der Blick von der Straße genommen werden muss. Das BOSE® Surround Sound-System2 sorgt im Renault Talisman Grandtour mit 12 Hochleistungslautsprechern für kristallklaren Klang. Es wurde speziell an den Innenraum des Wagens angepasst, sodass alle Passagiere auf jedem Platz von kraftvollem und ausgeglichenem Klang umgeben sind. Beim Renault Talisman Grandtour erwartet die Passagiere ein großzügiges Raumangebot mit Wohlfühlcharakter. Dafür sorgen zum Beispiel der Fahrerund Beifahrersitz mit ihrer Massagefunktion6 und die hochwertigen Materialien im Innenraum, die ein luxuriöses Gefühl vermitteln. Renault Talisman Grandtour ENERGY dCi 110: Gesamtverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert (l/100 km): 4,2/3,5/3,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 98. Renault Talisman Grandtour: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 6,0 – 3,7; CO2-Emissionen kombiniert (g/km): 135–98 (Werte nach Messverfahren VO [EG] 715/2007). 1) 3 Jahre Renault Neuwagengarantie und 2 Jahre Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach der Neuwagengarantie) gem. Vertragsbedingungen für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung; 2) Serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens; 3) UPE zzgl. Überführung für einen Renault Talisman Grandtour Life ENERGY dCi 110; 4) Serienmäßig ab Ausstattungsniveau Intens; 5) Je nach Version serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis); 6) Fahrersitz mit Massagefunktion serienmäßig. Für Beifahrersitz gilt: serienmäßig oder optional (gegen Aufpreis), verfügbar ab Ausstattungsniveau Intens. Renault Deutschland AG, Postfach, 50319 Brühl. DER RENAULT TALISMAN IST WELT-KLASSE. MEHR INFORMATIONEN UNTER WWW.WELT.DE/WELT-KLASSE © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 12 WIRTSCHAFT DIE WELT Ab Januar gibt es 8,84 Euro Arbeitgeber und Gewerkschaften einigen sich in der Kommission auf eine Anhebung des Mindestlohns. Im Osten wirkt die gesetzliche Untergrenze. Doch die Armut wird nicht reduziert M onatelang hatten Gewerkschaften und Arbeitgeber um jeden Cent gefeilscht. Doch am Ende einigte man sich auf ein Ergebnis, mit dem beide Seiten leben können: Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1.1.2017 um 34 Cent auf 8,84 Euro brutto. Dies gab der Vorsitzende der Mindestlohnkommission, Jan Zilius, in Berlin bekannt. Zwar ist die neue Lohnuntergrenze weit von der gewerkschaftlichen Zielmarke von zehn Euro entfernt. VON DOROTHEA SIEMS Dennoch ist Stefan Körzell, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), zufrieden: „Bei einer Vollzeitstelle mit 37,5 Wochenstunden bedeutet die Anpassung immerhin 55 Euro mehr im Monat.“ Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Reinhard Göhner, unterstrich, dass der Kompromiss zeige, dass die Anpassung des Mindestlohns nach klaren Regeln erfolge: „Es gibt weder politischen Händel noch Tarifverhandlungen, sondern eine Erhöhung, die die Tariflohnentwicklung nachzeichnet.“ Es ist die erste Anpassung des vor eineinhalb Jahren eingeführten gesetzlichen Mindestlohns. SPD und Union hatten entschieden, dass eine paritätisch mit Vertretern der Sozialpartner besetzte Kommission alle zwei Jahre die Erhöhung ermittelt. Basis ist dabei die vorangegangene Entwicklung der Tariflöhne. Bei der ersten Anwendung dieser Regel stritten beide Seiten allerdings bis zuletzt darüber, welche Tarifvereinbarungen einzubeziehen seien. Strittig waren dabei die Einigungen in der Metallbranche sowie die im öffentlichen Dienst. Während die Metallvereinbarung jetzt außen vor blieb, weil sie ab 1. Juli gilt – und damit erst nach dem vereinbarten Stichtag Ende Juni greift – floss der Abschluss des öffentlichen Dienstes in die Neuberechnung des Mindestlohns ein, da dieser rückwirkend zum 1. März wirksam wird. Das Gremium legte auch einen ersten Bericht über die Auswirkungen des Mindestlohns vor. Allerdings sei es zu früh, um die Wirkung fundiert beurteilen zu können, sagte der Kommissionsvorsitzende. Weder könnten die Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Betriebe eindeutig beurteilt werden, noch die langfristigen Folgen für die Beschäftigung. Zumal die Einführung des Mindestlohns in einem einem konjunkturell guten Klima stattgefunden habe, sagte Zilius. Der Bericht zeigt, dass die von vielen Ökonomen befürchten negativen Folgen für den Arbeitsmarkt bisher weitgehend ausgeblieben sind. Lediglich bei den Minijobs gab es einen spürbaren Rückgang. So lag die Zahl der Minijobber im Frühjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 130.000 niedriger. Zum Teil wurden die geringfügigen Beschäftigungen allerdings in sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze umgewandelt. Auf die Zahl der Erwerbslosen hatte der Abbau der Minijobs keine nachweislichen Folgen, zumal viele der geringfügig Beschäftigten Rentner und Studenten sind, die nicht arbeitslos sein können. Auch haben zahlreiche Arbeitnehmer den Minijob nur als Nebenerwerb zu einer regulären Stelle und sind somit ebenfalls nicht erwerbslos, falls ihr Minijob abgebaut wurde. Doch nicht Relative Höhe des Mindestlohns Monatlicher Mindestlohn (1473 Euro bei Vollzeitbeschäftigung) in Prozent des Durchschnittsverdienstes von Vollzeitbeschäftigten, 2014 Kaitz-Index in Prozent unter 40 40 bis unter 45 45 bis unter 50 50 bis unter 55 55 bis unter 60 60 bis unter 65 65 und mehr Quelle: Statistisches Bundesamt nur die Warnungen vor Bremsspuren auf dem Arbeitsmarkt haben sich bislang als übertrieben erwiesen. Auch die Erwartungen, dass die gesetzliche Lohnuntergrenze ein wirksames Instrument zur Armutsbekämpfung sei, wird durch die Statistiker widerlegt. Denn die Zahl der sogenannten Aufstocker, die zusätzlich zu ihrem Lohn ergänzende Hartz-IV-Leistungen beziehen, ging im vergangenen Jahr lediglich um zwei Prozent zurück, wie Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigen. Und so beziehen hierzulande trotz des Mindestlohns noch immer rund 1,25 Millionen Erwerbstätige ergänzende Hartz-IV-Leistungen. Denn ein Großteil der Aufstocker arbeitet nur Teilzeit, oft wenige Stunden in der Woche: Bei ihnen handelt es sich um Hartz-IV-Bezieher, die sich ein Taschengeld hinzuverdienen. Unter den Vollzeit Beschäftigten, die von ihrem Lohn nicht leben können, dominieren Eltern mit mehreren Kindern. Auch hier hilft der Mindestlohn in aller Regel nicht, da der Monatslohn, der sich daraus ergibt, bei gut 1470 Euro liegt und somit bei großen Familien nicht ausreicht, um das Existenzminimum plus Wohnkosten abzudecken. Ausgenommen vom Mindestlohn sind generell Auszubildende und Minderjährige. Und auch für Langzeitarbeitslose und Praktikanten gibt es Sonderregeln. So dürfen Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen, ein halbes Jahr lang weniger als 8,50 Euro Stundenlohn zahlen. Eine Ausnahme gilt außerdem für Pflichtpraktika sowie für Praktika, die lediglich drei Monate dauern. Während die Ausnahmeregelung für Langzeitarbeitslose in der Praxis kaum angewandt wird, haben die Unternehmen auf die Praktikumsregel reagiert: Ein großer Teil der freiwilligen Praktika von längerer Dauer wurde gestrichen oder auf drei Monate verkürzt. Ausnahmeregelungen gibt es überdies in einigen Branchen. So gelten etwa im Friseurhandwerk, für Zeitungsausträger sowie im Fleischgewerbe zum Teil noch niedrigere Branchentariflöhne. Doch spätestens im kommenden Jahr müssen MITTWOCH, 29. JUNI 2016 auch diese an die gesetzliche Lohnuntergrenze angepasst werden. Bislang profitieren nach amtlichen Schätzungen bis zu vier Millionen Beschäftigte vom Mindestlohngesetz: 2,9 Millionen im Westen und 1,1, Millionen im Osten. Damit erhalten knapp elf Prozent der Beschäftigen in den alten Bundesländern seit 2015 mehr Geld. In den neuen Ländern ist die Quote doppelt so hoch. Andere Untersuchungen, die auf Daten des Sozio-ökonomischen Panels basieren, gehen sogar von insgesamt bis zu fünf Millionen Arbeitnehmern aus, deren Lohn zuvor unterhalb der Schwelle von 8,50 Euro lag. Besonders stark sind die Auswirkungen des Mindestlohngesetzes für die ostdeutsche Wirtschaft. In einigen Regionen Brandenburgs liegt die gesetzliche Lohnuntergrenze bei 74 Prozent des Durchschnittsverdienstes eines Vollzeitbeschäftigten. Dagegen spielt der Mindestlohn in Süddeutschland oder in Städten wie Köln, Frankfurt und Hamburg kaum eine Rolle, da man hier auch mit einfachen Tätigkeiten mehr Geld verdient. Wie eine Analyse des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, ließ die Anhebung des Lohnniveaus in einigen Dienstleistungsbranchen die Preise kräftig steigen. So muss nun für Taxifahrten mehr als zwölf Prozent mehr bezahlt werden. Auch Haushaltshilfen verteuerten sich mit fast fünf Prozent deutlich. In Ostdeutschland fiel der Preisanstieg noch weit stärker aus. In Sachsen beispielsweise verteuerten sich die Taxifahrten laut IW um 24 Prozent. Viele Ökonomen rechnen deshalb auch damit, dass sich die Auswirkungen des Mindestlohns erst bei einem Abschwung zeigen werden. Und auch die Integration der vielen Flüchtlinge werde erschwert. Ifo-Präsident Clemens Fuest hält die Erhöhung des Mindestlohns für falsch: „Ich befürchte, dass das Auswirkungen auf die Flüchtlingsintegration hat. Aber positiv ist, dass die Kommission öffentlichen Forderungen, den Mindestlohn auf über neun Euro zu erhöhen, nicht nachgekommen ist.“ JETZT AM KIOSK AUCH ALS Wertvernichtung. Wertvermehrung. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 * 0,20 /Anruf aus dem dt. Festnetz. Aus dem Mobilnetz max. 0,60/Anruf Jetzt am Kiosk. Oder im Abo: Tel. 0180 6 480 3000* oder www.focus-money.de ANZEIGE FINANZEN DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 Dax in Punkten *Xetra-Schluss 11.436,05 Adidas: 122,65 (+ 2,42%) Allianz Holding: 124,00 (+ 3,20%) BASF: 65,81 (+ 0,95%) Bayer: 89,14 (+ 2,48%) Beiersdorf 80,57 (+ 1,86%) BMW: 65,793 (- 0,61%) Commerzbank: 5,94 (+ 1,09%) Continental: 170,00 (+ 2,04%) Daimler: 53,68 (+ 0,58%) Deutsche Bank: 12,645 (+ 0,84%) Deutsche Börse: 73,67 (+ 4,30%) Deutsche Post: 24,255 (+ 2,47%) Dt. Lufthansa: 10,40 (+ 3,48%) Dt. Telekom: 14,40 (+ 3,04%) 18.040,37 *17.40 Uhr Euro EZB-Referenzkurs in Dollar 17.261,59* ↗ +0,71% 1,0944 Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar Umlaufrendite in Prozent 1,1073 ↗ +0,0075 0,40 –0,21 ↗ +0,02 64,88 12000 18400 1,16 0,8 68 11150 17700 1,13 0,6 57 10300 17000 1,10 9450 16300 8600 1. Juni 2015 KOMPAKT BERUFSUNFÄHIGKEIT Deutsche verlassen sich oft auf den Staat Nur knapp jeder fünfte Deutsche (17 Prozent) hat eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit liege Deutschland im internationalen Vergleich auf dem letzten Platz, heißt es in einer Umfrage der Universität Oxford im Auftrag der Zurich Versicherungsgruppe. Dagegen hätten sich in Hongkong oder Malaysia mehr als 60 Prozent der Befragten gegen eine mögliche Berufsoder Erwerbsunfähigkeit abgesichert. Für die Untersuchung wurden im März und April mehr als 11.000 Menschen im Alter von 25 bis 60 Jahren in elf Ländern befragt, darunter Deutschland, Italien, Großbritannien, die Schweiz, Australien, Brasilien und die USA. Mögliche Gründe für die geringe Versichertenquote in Deutschland seien das Vertrauen in die staatliche Absicherung und Informationslücken. 0,4 28. Juni 2016 1. Juni 2015 -0,2 28. Juni 2016 1. Juni 2015 28. Juni 2016 Furcht vor Ansteckung ergreift Finanzmärkte Nach dem Brexit spielen die Börsianer bereits weitere Austrittskandidaten durch. Ein Land taucht in diesen Gedankenspielen überraschend auf B örsianer sind offenbar Wortakrobaten. Nach dem Austritts-Votum der Briten, dem Brexit, ersinnen die Akteure Kunstnamen für potenzielle Nachahmer. „Departugal“ ist der Favorit für den möglichen Exit Portugals, „Oustria“ steht bereit, sollte sich Österreich vom Euro lossagen wollen, „Italeave“, „Czechout“ oder „Finish“ wiederum ist im Gespräch für den Fall, dass Italien, Tschechien oder Finnland ein Referendum abhalten. Der Sprachwitz der Händler ist nicht auf Langeweile zurückzuführen. Auch an Tag drei nach dem Brexit ging es an den Märkten hoch her, zur Abwechslung stiegen die Kurse einmal. Vielmehr haben die Brexit-Synonyme einen ernsten Hintergrund. Zentrifugalkräfte in der Euro-Zone nehmen zu Wahrscheinlichkeit für den Euro-Austritt in den kommenden 12 Monaten, in Prozent 12,0 10,0 8,1 Niederlande Nexit-Index 8,0 4,9 Italien 6,0 Ixit-Index 4,0 4,2 Finnland Fixit-Index 2,0 0,0 1.6.12 1.6.13 1.6.14 1.6.15 1.6.16 Quelle: Bloomberg, Sentix BÖRSENGANG Großes Interesse an WhatsApp-Rivalen Trotz der Turbulenzen auf den Finanzmärkten nach der Entscheidung für einen britischen EU-Austritt zeigt sich der japanische WhatsApp-Rivale Line zuversichtlich für einen der größten Börsengänge in diesem Jahr. Der Konzern legte am Dienstag die Preisspanne für die Aktien fest. Sie liegt über der zunächst vorgegebenen Orientierung, was auf großes Interesse von Investoren hindeutet. Beim geplanten Gang aufs Parkett in Tokio Mitte Juli könnte das Unternehmen dabei mit umgerechnet bis zu 5,9 Milliarden Euro bewertet werden und rund 1,1 Milliarden Euro einnehmen. Damit wäre es der bislang größte Börsengang einer Technologiefirma in diesem Jahr. Der Messenger-Dienst legte die Preisspanne pro Aktie auf 2700 bis 3200 Yen (24 bis 28 Euro) fest, wie aus einer Börsenmitteilung hervorging. Als Referenzwert hatten die Japaner zunächst 2800 Yen genannt. Qualitätstest für Druckereien Munich Re: 145,10 (+ 0,94%) ProSieben: 38,205 (+ 0,55%) RWE: 12,705 (+ 4,74%) SAP: 66,40 (+ 1,84%) Siemens: 89,19 (+ 2,06%) ThyssenKrupp: 17,54 (+ 3,18%) Vonovia: 32,14 (- 0,33%) VW Vz.: 107,85 (+ 1,65%) VON HOLGER ZSCHÄPITZ „Das Brexit-Votum erschüttert die Europäische Union mehr als das Vereinigte Königreich. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das britische Referendum Nachahmer in der EU und in der Euro-Zone finden wird“, sagt John Bennetts Fondsmanager bei Henderson Global Investors. Die Gefahr von ExitVoten in Euro-Ländern sei eine fortgesetzte Unsicherheit für die Währungsunion. Besonders kritisch könne die Situation in Portugal werden, wo eine Kombination von Faktoren Spekulanten dazu verleiten könne, eine Attacke gegen das Land zu reiten. Ein Referendum über den Euro könne es auch in Frankreich oder den Niederlanden geben. Wie sehr die Finanzmärkte alarmiert sind, macht der aktuelle Euro-BreakUp-Index des Analysehauses Sentix deutlich. Dieser ist von zwölf auf 27 Punkte nach oben geschossen und notiert damit auf dem höchsten Stand seit der Griechenland-Krise im vergangenen Sommer. Mehr als ein Viertel aller Investoren hält es nun wieder für möglich, dass die Euro-Zone binnen zwölf Monaten auseinanderbrechen könnte. „Das unerwartete Votum der britischen Bürger, die Europäische Union verlassen zu wollen, dürfte auch das Fundament des Euro erneut schwer erschüttern“, kommentiert Manfred Hübner, Gründer und Stratege bei Sentix, das Ergebnis. Für ihn ist es ein Alarmzeichen, dass ganz neue Aus- Risikoaufschläge in Prozentpunkten 4,0 28. 6. ‘16 3,5 Portugal 3,274 3,0 2,5 2,0 Italien 1,527 1,5 Spanien 1,429 1,0 0,5 2015 2016 Quelle: Bloomberg trittskandidaten in den Köpfen der Investoren auftauchen. Sichtbar wird das an den Exit-Indices, die Sentix für die einzelnen EuroLänder berechnet. Diese messen jeweils, wie hoch die Finanzmärkte die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass ein bestimmtes Land binnen eines Jahres aus den Euro verlässt. Und hier fällt vor allem der Anstieg des Nexit-Index auf, der von 0,2 Prozent auf 8,1 Prozent gesprungen ist. Jeder elfte Investor rechnet nunmehr damit, dass die Niederlande in den kommenden zwölf Monaten aus dem Euro aussteigen werden. Auch für Italien und Finnland haben die Werte deutlich angezogen. Der Ixit-Index notiert bei fast fünf Prozent, der Fixit-Index bei 4,2 Prozent. Dagegen zeigt Zypern kaum eine negative Reaktion, und auch der Dexit-Index, der das Risiko eines deutschen Exit misst, bleibt nach dem Brexit unauffällig. Damit zeigt sich ein völlig neues Muster. Zu Zeiten der schuldengetriebenen Euro-Krise lagen auch die deutschen Werte immer auf erhöhten Niveaus. Die Anleger hielten es in der Diskussion um Geld und Schulden durchaus für vorstellbar, dass Deutschland den Euro-Klub verlassen könnte, wenn es die Griechen nicht tun würden. „Der 24 28.06. 27.06. 17.30 Uhr Schluss Bunds 10 Jahre -0,111 -0,105 ....................................................................................................................... Bund-Future 166,77 166,69 ....................................................................................................................... 1-Monats-Euribor -0,364 Zinsen in Prozent ....................................................................................................................... 3-Monats-Euribor -0,283 ....................................................................................................................... Treasuries 10 Jahre 1,456 1,46 35 0,0 1,04 1. Juni 2015 *17.40 Uhr 47,86* ↗ +0,70 46 0,2 1,07 15600 28. Juni 2016 Eon: 8,364 (+ 1,60%) FMC: 76,75 (+ 4,52%) Fresenius: 63,64 (+ 2,74%) HeidelCement: 67,65 (+ 2,55%) Henkel Vz.: 105,40 (- 0,43%) Infineon: 12,625 (+ 2,19%) Linde: 122,35 (+ 0,87%) Merck: 88,16 (+ 2,70%) SEITE 13 * Dow Jones in Punkten 9447,28* ↗ +1,93% Xetra-Kurse (Schluss) ....................................................................................................................... 1. Juni 2015 28. Juni 2016 Brexit wird offenbar als anders gelagertes, in erster Linie politisches Problem gesehen“, sagt Hübner. „Hier erscheint es den Anlegern sehr unwahrscheinlich, dass Deutschland als Treiber der Entwicklung fungieren würde.“ Tatsächlich ist der starke Anstieg des Nexit-Index vor allem auf politische Gründe zurückzuführen. Der Chef der niederländischen Freiheitspartei, der Rechtspopulist Geert Wilders, war der erste Euro-Politiker, der nach dem Brexit ein eigenes Referendum in Aussicht stellte. Im kommenden März werden Parlamentswahlen abgehalten, und Wilders könnte mit seinem Vorschlag in den Wahlkampf ziehen. Obwohl Holland zu den Gründungsmitgliedern der EU zählt, favorisieren nach einer jüngsten Umfrage 54 Prozent der Niederländer ein Referendum. 48 Prozent würden sich für einen Austritt entscheiden, lediglich 45 Prozent für einen Verbleib. Der Brexit könnte die Niederländer aber auch wirtschaftlich in die Defensive bringen. Immerhin gehen acht Prozent der Exporte nach Großbritannien. Eine Mischung aus politischen und wirtschaftlichen Gründen sorgt in Italien für eine wachsende Euro-Ermüdung und einen Anstieg des Ixit-Index von einem auf fast fünf Prozent. Hier hat der Chef der populistischen FünfSterne-Bewegung (M5S), Beppe Grillo, ein Referendum über die Euro-Mitgliedschaft ausgerufen. Ein solches Ansinnen scheint nicht aussichtslos. Viele Italiener schreiben der Gemeinschaftswährung die gegenwärtige wirtschaftliche Misere zu. In der vergangenen verlorenen Wirtschaftsdekade sind lediglich die Arbeitslosigkeit und das Volumen der faulen Kredite in den Bankbilanzen gestiegen. Rom könnte sich gezwungen sehen, mit Milliarden die Kreditinstitute zu stützen. Auch in Finnland ist die Wut auf den Euro zum Teil groß. So hat beispielsweise Außenminister Timo Soini, Rechtspopulist und EU-Gegner, erklärt, dass sein Land niemals der Währungsunion hätte beitreten dürfen. Stattdessen wäre es besser gewesen, wie in früheren Wirtschaftskrisen den einfachen Weg zu gehen und die Währung schlicht abzuwerten. Die Botschaft ist auch an den Finanzmärkten angekommen. Der Fixit-Index ist auf den höchsten Stand seit 2012 gestiegen. „Ein Domino-Effekt, der die Existenz der Euro-Zone in ihrer jetzigen Form in Frage stellt, ist infolge des Brexit-Referendums wahrscheinlich“, sagt Bennett. Der Euro werde vor diesem Hintergrund als Währung in der Defensive bleiben. Die Zentrifugalkräfte lassen sich bereits an den Anleihemärkten erkennen. Die Risikoaufschläge von Portugal, Italien oder Spanien sind seit dem Brexit noch einmal deutlich angestiegen. Für Spanien haben sich die Wortakrobaten noch keinen Kunstnamen überlegt. Das dürfte nicht lange dauern. Treasuries 30 Jahre 2,258 2,28 ....................................................................................................................... Widerstand gegen Pläne für Börsenfusion Bafin-Chef gegen London als Sitz der Superbörse I n der Politik und bei den Aufsichtsbehörden wächst im Zuge der BrexitEntscheidung der Widerstand gegen die Fusionspläne von Deutscher Börse und London Stock Exchange (LSE). Felix Hufeld, der Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin, forderte als bisher ranghöchster Amtsträger, die geplante Mega-Börse nach einem Austritt Großbritanniens aus der EU nicht wie geplant in London anzusiedeln. „Es ist schwer vorstellbar, dass der wichtigste Börsenplatz im Euro-Raum von einem Standort außerhalb der EU gesteuert wird“, sagte er. „Da wird man sicher nachjustieren müssen.“ Auch SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider forderte die Unternehmen zum Umdenken auf. „Der künftige Sitz der fusionierten Börse muss der Aufsicht und Regulierung der EU unterliegen.“ Beide Konzerne wollen trotz zunehmender Kritik an dem rund 25 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss festhalten. Die LSE-Eigner sollten wie geplant am kommenden Montag auf einer außerordentlichen Hauptversammlung grünes Licht für die Börsen-Hochzeit geben, erklärte die Londoner Börse. Die Aktionäre von Deutschlands größtem Börsenbetreiber haben Zeit bis zum 12. Juli, um das Fusionsangebot anzunehmen. Angesichts der Synergien, die beide Unternehmen versprochen haben, sei eine Zustimmung wahrscheinlich, sagte einer der größten 20 Investoren. „Die Fusion ist für die Aktionäre auch nach einem Brexit sehr attraktiv.“ Ob die Behörden anschließend grünes Licht geben, sei dagegen schwer vorherzusehen. „Börsen sind nun mal politische Konstrukte.“ Ein Referendums-Komitee beider Konzerne soll sich in den kommenden Wochen mit Reaktionen auf den Austritt Großbritanniens befassen. Auch die Entscheidung für London als „alleinigem Sitz“ des fusionierten Konzerns werde dabei überprüft, hat DeutscheBörse-Aufsichtsratschef Joachim Faber angekündigt. Die große Frage sei nun, ob London bereit sei, sich in der Frage des Hauptsitzes zu bewegen, sagte eine mit der Fusion vertraute Person – die Deutsche Börse stellt mit Carsten Kengeter schließlich schon den Vorstandschef. Eine Verlagerung der Holding-Gesellschaft nach Frankfurt oder die Schaffung von zwei Firmensitzen könnte dem Insider zufolge beschlossen werden, wenn die Aufsichtsräte beider Unternehmen grünes Licht geben. ANZEIGE Meine Stallhilfe. Mit dem Wissen und der Erfahrung von Landwirten, Wissenschaftlern und Ingenieuren werden Roboter zu Stallhilfen. Vollautomatisch übernehmen sie sämtliche Schritte der Fütterung, von der Zubereitung bis zur Verteilung, bedarfsIGTGEJVWPFƔGZKDGNťUQJCDGP.CPFYKTVGOGJT<GKVUKEJ um das Wohl der Tiere zu kümmern. Weitere Themen auf OQFGTPGNCPFYKTVUEJCHVFGǭ Julia Nissen Landwirtin aus Schleswig-Holstein + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 14 BÖRSE Indizes Indizes 9447,28 9465,10 19276,46 19236,88 1554,71 1550,69 8549,66 8578,18 5068,08 871,09 2753,91 2696,35 6140,39 4088,85 17274,74 4657,85 2019,82 50041,26 26524,55 3136,53 20191,94 15323,14 1225,03 Schluss Vortag +/% 9268,66 9315,14 18920,99 19024,91 1520,88 1532,90 8467,59 8542,60 4971,79 855,10 2697,44 2636,71 5982,20 3984,72 17140,24 4594,44 2000,54 49245,53 26402,96 3120,64 20216,63 15309,21 1202,41 +1,93 +1,61 +1,88 +1,11 +2,22 +1,16 +0,97 +0,42 +1,94 +1,87 +2,09 +2,26 +2,64 +2,61 +0,78 +1,38 +0,96 +1,62 +0,46 +0,51 -0,12 +0,09 +1,88 52 Wochen Hoch Tief 11802,37 11767,38 21679,52 21588,87 1889,31 1877,33 9484,44 9464,69 6214,46 1061,34 3714,26 3541,18 6813,41 5217,80 18167,63 5231,94 2132,82 54977,70 28578,33 4526,13 26470,44 20946,93 1334,33 8699,29 8782,09 17434,33 17599,82 1463,50 1463,39 7503,96 7538,09 4673,17 799,45 2672,73 2556,96 5499,51 3892,46 15370,33 4209,76 1810,10 37046,07 22494,61 2821,21 18278,80 14864,01 805,29 Name Div. Re. 17:45 +/Euro % 28.06. Euro 2G Energy 0,37 2,0 18,30 +0,87 3U Holding - 0,63 0,0 3W Power - 0,37 0,0 4 SC - 2,43 -0,07 A.S. Création 0,60 2,1 27,93 -0,25 aap Implantate - 1,35 -0,01 Accentro R. Est. - 4,66 -0,05 Active Res. - 0,34 0,0 ad pepper 0,05 - 2,41 -0,04 AdCapital 0,40 9,3 4,31 0,0 Adesso 0,30 1,2 25,17 -1,2 Adler Modem. 0,50 7,1 7,06 +0,03 Adler Real Est. - 11,59 -0,11 ADO Prop. 0,35 1,0 33,85 U +0,69 Adv. Vision 0,66 7,9 8,47 -0,01 Advantag - 2,55 -0,27 Ahlers St. 0,20 2,7 7,50 +0,39 Ahlers Vz. 0,25 3,7 6,75 +0,23 Air Berlin - 0,69 +0,01 ALBA SE 3,25 6,7 48,76 +0,64 Albis Leasing - 1,74 +0,11 All f. One St. 1,00 1,8 56,78 +0,28 Allgeier 0,50 3,3 15,26 -0,09 Alno - 0,49 0,0 Alphaform - 0,02 0,0 Amadeus Fire 3,53 6,4 55,01 +0,14 Artnet - 2,66 -0,11 Atevia - 7,23 -0,01 Atoss Softw. 2,80 5,0 56,17 +2,7 Audi 0,11 0,0 611,5 +7,3 Aurelius 2,45 4,8 51,25 +1,8 B.R.A.I.N. Biot. - 8,70 -0,31 Basler 0,58 1,2 48,73 +2,4 Bastei Lübbe 0,30 3,9 7,73 +0,03 Bauer 0,15 1,2 12,06 -0,06 Bavaria Ind. - 49,20 -0,80 BayWa NA 0,85 2,9 29,60 +0,10 BayWa vNA 0,85 3,3 25,79 -0,40 BDI-BioEnergy 0,50 5,1 9,90 +0,14 Beate Uhse - 0,22 -0,01 Berentzen 0,20 3,3 6,01 -0,02 Bertrandt 2,45 2,8 86,48 +1,2 Beta Syst. - 2,95 +0,07 Bet-at-home 2,25 3,4 66,09 +1,9 Bijou Brigitte 3,00 5,1 58,61 -1,2 Biofrontera - 2,54 +0,14 Biotest St. 0,02 0,1 16,46 +0,51 Biotest Vz. 0,04 0,3 13,28 0,0 bmp Holding - 0,66 +0,04 BMW Vz. 3,22 5,6 57,75 -0,01 Bor. Dortmund 0,05 1,3 3,82 +0,06 Braas Mon. 0,40 2,0 19,87 -0,43 Brilliant - 50,28 +0,05 Buwog 0,69 - 20,17 U +0,51 C.A.T. OIL 0,12 1,9 6,35 +0,07 Capital Stage 0,18 3,1 5,77 -0,01 Celesio NA 1,04 4,1 25,25 +0,24 Cenit 1,00 5,7 17,64 +0,33 centrot. photv. - 2,95 +0,15 CENTROTEC 0,25 1,9 13,05 +0,28 CEWE KGaA 1,60 2,6 62,41 +0,99 China Spec. Glass - 0,23 +0,01 Chorus Cl. En. 0,18 2,0 9,09 -0,19 Clere - 44,7 24,63 +0,08 Cliq Digital - 2,79 +0,04 Co.don - 2,76 -0,09 Colonia Real Est. - 8,55 +0,04 comdirect bank 0,40 4,4 9,11 +0,10 Con Value - 4,90 +1,0 Constantin M. - 2,73 -0,07 C-Quadrat Inv. 4,00 6,6 60,30 -0,47 CropEnergies - 4,88 +0,08 curasan - 0,94 -0,01 Custodia 8,00 3,6 224,0 +4,0 Daldrup & Söhne - 8,83 -0,04 Data Modul 0,12 0,3 43,69 -0,21 DATAGROUP 0,25 1,7 14,88 -0,42 Datron 0,15 1,7 8,72 +0,22 Deag - 3,12 +0,01 Delticom 0,50 3,3 15,11 -0,04 Demire R. Est. - 3,44 -0,03 Deutsche Forfait - 2,26 -0,39 Deutz 0,07 1,9 3,67 +0,01 DIC Asset 0,35 4,3 8,22 +0,05 Dierig - 9,75 +0,30 52 Wochen Hoch Tief 5,47 3,90 53,00 37,01 77,44 44,17 1,95 0,07 4,68 2,55 6,60 2,32 11,66 6,76 48,37 19,79 4,10 2,45 12,20 8,96 448,0 301,1 436,4 284,2 15,99 3,00 314,5 236,4 19,20 13,85 58,09 37,78 2,95 1,29 2,22 1,50 5,31 2,91 9,01 5,34 8,96 5,71 35,42 26,97 6,37 4,48 6,71 3,95 96,40 89,00 95,00 88,16 77,34 22,38 6,91 5,34 32,49 19,06 5,50 3,40 13,02 5,19 17,40 16,00 15,34 6,30 2,03 1,34 26,00 19,65 30,42 21,58 1,80 0,09 4,28 2,55 17,05 11,43 5,34 2,29 9,04 2,29 8,82 2,58 2,66 1,38 2,28 1,50 39,14 20,10 22,66 19,05 1,05 0,47 18,90 12,20 39,98 24,60 2,91 0,98 19,64 14,00 21,40 16,77 19,10 13,24 37,00 15,20 28,23 17,81 1,14 0,55 2,42 1,55 78,27 34,14 0,01 0,00 217,0 141,4 3,12 2,10 40,79 29,11 2,02 1,01 1,63 1,18 38,49 27,51 473,7 312,1 2,89 1,20 41,03 16,41 28,96 17,07 15,60 7,28 15,33 8,88 88,75 40,75 54,96 40,51 29,74 24,61 24,20 16,60 38,09 24,75 26,63 18,00 5,20 2,64 17,20 8,35 43,21 18,53 146,9 16,33 5,27 2,58 20,44 14,05 53,61 33,03 39,84 27,57 3,2 2,5 0,3 3,9 3,2 0,7 1,3 3,1 2,1 5,0 1,7 2,9 3,3 2,7 6,5 4,2 4,7 4,1 4,9 3,6 0,5 3,3 3,1 1,0 2,6 3,9 4,3 2,5 1,9 2,0 1,0 1,9 4,5 4,4 3,2 2,4 1,2 1,5 4,2 2,5 2,9 2,7 2,5 3,9 2,5 2,8 3,4 6,1 - 4,71 21,95 47,79 25,74 15,53 22,93 23,00 4,24 19,43 7,80 2,01 34,36 11,22 16,80 20,10 12,27 8,39 4,84 1,90 32,10 8,50 80,00 2,37 4,63 6,86 18,80 9,03 D 15,05 3,82 14,94 31,16 4,56 10,21 11,60 69,91 34,94 0,49 41,33 36,72 156,4 72,40 11,49 7,00 13,14 9,53 3,30 17,38 40,53 0,88 2,36 6,17 53,80 94,75 257,6 5,51 2,50 35,04 59,03 23,89 64,50 25,66 6,01 1,08 42,16 2,36 13,16 1,47 Name Div. Re. 17:45 +/Euro % 28.06. Euro InTiCa - 4,17 0,0 InVision - 38,61 -1,6 Isra Vision 0,41 0,6 72,73 -0,50 ITN Nanovation - 0,11 +0,02 IVU Traffic - 3,03 +0,03 JDC Group - 5,60 -0,13 Klöckner & Co. - 9,69 -0,79 Koenig & Bauer - 43,56 +3,9 Kontron - 2,81 +0,01 Kromi Logistik - 11,80 +0,10 KSB St. 5,50 1,7 315,7 -0,08 KSB Vz. 5,76 1,9 296,9 -14,3 KTG Agrar SE 0,25 8,3 3,00 D -0,32 KWS SAAT 3,00 1,0 289,6 +4,1 Lang & Schwarz 1,17 6,1 19,10 +0,31 Leifheit 2,75 5,1 54,04 +1,9 Lloyd Fonds - 2,58 -0,02 Logwin - 2,00 -0,02 Lotto24 - 4,30 -0,33 LPKF Laser - 6,27 +0,17 LS telcom 0,05 0,9 5,80 -0,20 Ludwig Beck 0,75 2,4 31,90 0,0 M.A.X. 0,15 2,6 5,74 -0,08 MagForce - 5,10 +0,19 MAN SE St. 3,07 3,4 90,77 -0,12 MAN SE Vz. 3,07 3,4 90,48 -0,32 Manz - 29,20 +1,1 Masterflex - 6,23 -0,16 MBB 0,57 1,9 30,21 +0,15 Mediclin - 5,19 +0,02 Medigene - 6,50 +0,24 Medion 0,69 4,1 16,75 +0,10 Mensch&Ma. 0,25 2,0 12,82 +0,64 Metric mobility - 1,35 +0,01 Metro Vz. 1,06 4,4 24,32 +0,26 MeVis Medic. S. 0,95 3,2 29,46 -0,09 Ming Le Sp. - 0,11 0,0 MLP 0,12 3,9 3,08 +0,12 MOBOTIX 0,50 3,1 15,88 +0,07 Mologen - 2,77 +0,26 MPC Münchm. - 7,96 +0,08 MS Industrie - 2,96 +0,04 msg life - 2,32 +0,15 Muehlhan 0,04 2,4 1,64 +0,01 Mühlbauer 1,00 2,7 37,31 -0,29 MVV Energie NA0,90 4,6 19,68 -0,18 mybet Holding - 0,72 +0,08 Nabaltec 0,12 0,8 15,00 +1,3 Nanogate 0,11 0,3 32,20 +1,2 Nanostart - 1,45 +0,25 Nexus 0,14 0,8 17,06 -0,10 OHB SE 0,40 2,3 17,72 +0,17 OVB 0,65 3,8 17,22 0,0 paragon 0,25 0,9 28,61 +1,5 PATRIZIA NA - 20,64 -0,01 Pelikan - 0,61 -0,01 PNE Wind 0,04 1,9 2,15 -0,01 Porsche SE Vz. 2,01 4,7 42,76 +0,55 Praktiker - 0,01 0,0 Puma SE 0,50 0,3 195,9 +1,7 PVA TePla - 2,53 +0,03 PWO 1,55 4,7 33,24 -0,35 QSC NA 0,03 2,7 1,09 0,0 quirin bank - 1,19 +0,01 R. Stahl NA 0,60 2,0 30,74 -0,33 Rational 7,50 1,9 397,5 -4,3 Realtech - 1,78 -0,01 Rocket Internet - 16,81 +0,40 Rofin-Sinar - 28,96 U +0,14 RWE Vz. 0,13 1,4 9,29 +0,49 SAF Holland 0,40 4,1 9,68 +0,02 Sartorius 0,38 0,6 65,73 +0,58 Schaltbau 1,00 2,2 44,58 +0,38 Schuler 0,11 0,4 25,30 +0,40 Schweizer El. 0,65 3,6 18,05 -0,15 Scout24 - 34,00 -0,47 Secunet 0,34 1,4 25,08 -0,17 SFC - 3,53 -0,04 SGL Carbon SE - 9,52 -0,20 SHW 1,00 3,9 25,56 +0,21 Singulus - 18,31 -0,19 SinnerSchrader 0,12 2,6 4,58 -0,13 Sixt Leasing 0,40 2,2 18,12 +0,82 Sixt SE St. 1,50 3,3 46,13 +1,7 Sixt SE Vz. 1,52 4,3 35,03 +1,4 Südafrika +2,07% WWWWWWWWW 6,82 16,37 33,00 15,64 0,30 17,10 97,11 2,98 49,75 11,64 146,9 24,00 3,40 11,50 20,41 19,90 10,23 1,47 1,97 19,80 9,76 8,50 4,94 17,35 20,99 3,48 87,47 1,15 20,81 49,90 3,15 52,88 8,77 14,90 15,63 6,20 67,43 30,46 2,59 216,5 21,13 38,27 3,35 20,45 20,84 4,62 3,70 54,37 12,67 20,39 3,20 0,42 6,99 49,50 3,18 5500 148,9 2,60 8,14 12,69 9,38 0,06 5,21 73,27 2,15 29,00 6,04 91,57 17,03 1,21 7,51 14,50 12,90 6,73 0,93 1,51 14,10 3,28 6,69 1,81 10,19 15,76 1,30 54,00 0,48 13,30 34,30 1,34 13,03 3,19 11,00 10,30 3,67 45,26 18,68 0,19 95,07 10,93 19,20 1,76 16,73 16,66 3,00 1,60 32,60 4,05 15,09 1,69 0,00 4,80 29,91 1,25 3600 99,72 SKW Stahl-M. SMT Scharf SNP 0,33 Softing 0,15 Solar-Fabrik SolarWorld SPARTA Splendid Medien0,10 Stabilus STEICO SE 0,15 Sto Vz. 4,87 Surteco SE 0,70 Sygnis Syzygy 0,35 TAKKT 0,50 technotrans NA 0,48 Tele Columbus Telegate Teleplan 0,06 TLG Immob. 0,72 Tom Tailor Tradegate 0,41 Travel24.com TUI NA 0,56 Turbon 1,50 UMS UmweltBank 1,30 United Power USU Software 0,35 Uzin Utz 1,00 VBH Holding konv. Vectron Sys. 0,30 Verbio 0,10 Vill.&Boch Vz. 0,49 Viscom 0,40 VITA 34 0,15 Vossloh VTG 0,50 Vtion Wirel. T. VW St. 0,11 Wacker 0,50 Washtec 1,70 WCM Westag St. 0,94 Westag&Get.Vz. 1,00 Westgrund Wilex WINCOR NIXD. windeln.de Wüst. Württ 0,60 YOC Youbisheng Zapf Cr. Zeal Netw. 0,70 ZhongDe Waste Zoo Berlin m.Aq. zooplus - Name Japan +0,09% W +/% Div. €/Re.% 122,65 +2,42 1,60/1,3 Allianz SE vNA 840400 124,00 +3,20 7,30/5,9 14,75/15,30 BASF NA BASF11 65,81 +0,95 2,90/4,4 4,00/5,00 Bayer NA BAY001 89,14 +2,48 2,50/2,8 5,70/8,00 9447,28 EPS Jahr KGV lfd./näch. +1,86 0,70/0,9 3,00/3,30 4,05/4,75 52 Wochen MarktHoch/Tief kap. Name WKN Schluss 28.06. +/% +0,60 -/- 0,70/0,82 12,04/6,90 0,363 A0WMPJ 5,23 +0,65 -/- -0,20/0,00 V 7,74/2,91 0,589 Bechtle 515870 93,11 +2,33 1,40/1,5 4,80/5,20 19,40 103,0/68,50 15,64 138,0/83,45 73,714 Cancom 541910 43,99 +3,03 0,50/1,1 2,30/2,60 19,12 52,99/28,60 33,71 26,86 89,54/67,92 20,304 Carl Zeiss Meditec 531370 65,83 +0,24 3,20/4,9 9,70/10,00 6,79 104,9/65,01 39,629 CompuGroup Med. 543730 5,94 +1,09 0,20/3,4 1,00/1,05 5,94 Continental 543900 170,00 +2,04 3,75/2,2 15,10/16,50 11,26 Daimler NA 710000 53,68 +0,58 3,25/6,1 8,70/8,90 Deutsche Bank NA 514000 12,65 +0,84 -/- Deutsche Börse NA 581005 73,67 +4,30 Deutsche Post NA 555200 24,26 Deutsche Telekom NA 555750 10,49 0,720 0,38/1,1 1,20/1,30 28,09 +3,89 0,35/1,0 1,10/1,90 32,27 40,26/24,49 1,889 26,41 +1,81 -/- 2,65/3,40 9,96 53,85/23,21 2,056 231,9/165,9 34,001 Drägerwerk Vz. 555063 54,53 +2,52 0,19/0,3 3,70/5,20 14,74 99,44/51,12 6,17 86,59/52,00 57,429 Drillisch 554550 35,02 +1,35 1,75/5,0 1,10/1,70 31,84 49,60/32,60 1,918 0,40/2,40 31,61 32,31/12,07 17,441 EVOTEC 566480 3,66 +5,17 -/- 0,10/0,10 36,64 4,31/2,86 0,486 2,25/3,1 4,50/5,20 16,37 87,41/69,80 14,218 freenet NA A0Z2ZZ 22,58 +1,05 1,55/6,9 2,00/2,10 11,29 33,11/22,20 +2,47 0,85/3,5 1,90/2,10 12,77 29,10/19,55 29,415 GFT Technologies 580060 17,56 -0,26 0,30/1,7 1,00/1,29 17,56 32,70/16,73 0,22/1,6 0,90/1,00 15,61 15,31/10,47 0,804 -/- -1,90/-1,00 V 76,96/32,90 0,940 7,439 14,40 +3,04 0,55/3,8 0,75/1,05 19,20 17,57/13,39 67,347 Jenoptik 622910 14,05 +6,52 8,36 +1,60 0,50/6,0 0,75/0,70 11,15 12,69/7,08 16,736 MorphoSys 663200 35,50 +6,77 Fres. Med. Care 578580 76,75 +4,52 0,80/1,0 4,10/4,60 18,72 83,17/63,10 23,513 Nemetschek 645290 47,98 +1,65 Fresenius SE&Co 578560 70,00/52,39 34,735 Nordex SE 63,64 +2,74 HeidelbergCement 604700 67,65 Henkel Vz. 604843 0,55/0,9 2,90/3,20 21,94 2,90/3,10 3,59 1,05/1,2 3,55/6,00 24,83 8,25/5,7 17,25/17,40 1,60/4,2 2,45/2,80 15,59 12,71 +4,74 -/- 1,03/1,10 12,33 8,41 2,407 17,14 115,6/75,28 0,812 0,65/1,20 28,57 26,05/17,76 4,451 0,16/1,9 0,35/0,39 23,80 16,94/8,00 0,390 +4,10 0,38/0,6 7,00/8,80 8,84 65,78/39,00 0,579 WAF300 13,85 -4,38 -/- 0,40/1,00 34,63 36,72/12,18 0,416 SLM Solutions Group A11133 22,00 +0,99 -/- 0,50/0,70 44,00 26,27/13,32 0,396 193,7/142,8 24,209 SMA Solar Techn. A0DJ6J 44,42 +1,44 0,14/0,3 2,50/2,80 17,77 56,01/19,75 50,95/37,00 8,359 Software 330400 28,99 +0,98 0,55/1,9 1,90/2,40 15,26 36,70/22,80 20,58/9,13 7,315 51,99 15,41/9,90 Siltronic 33,90/20,70 4,80/5,50 -/- +2,33 716563 0,50/4,8 17,73 -/3,20/3,9 +2,06 A0Z2XN Sartorius Vz. +0,55 1,40/1,80 +3,25 +2,20 RIB Software 182,6/113,5 22,724 +0,94 1,847 8,33 14,20/8,32 14,283 17,48 +2,70 54,25/26,82 61,90 QIAGEN (NL) 19,73 7,00/8,00 +3,48 36,90 18,57 Pfeiffer Vacuum 113,1/87,17 18,778 0,64/0,87 3,45/2,8 38,21 1,30/1,50 24,82 79,99/58,17 12,713 21,29 0,20/1,6 +0,87 88,16 0,462 0,50/1,0 82,25 13,81 4,95/5,40 +2,19 10,40 2,892 691660 4,90/6,00 1,47/1,4 12,63 122,35 145,10 0,346 901626 1,30/1,9 -0,43 623100 648300 659990 2,741 A0D655 +2,55 105,40 Infineon NA Linde Münchner Rück vNA 843002 35,19/22,19 1,955 +1,97 35,50 Dialog Semic. NA (GB)927200 12,30/5,76 ENAG99 823212 52 Wochen MarktHoch/Tief kap. 7,34 Aixtron SE NA 80,57 PSM777 EPS Jahr KGV lfd./näch. 510300 170,0/119,1 56,668 85,87/56,01 60,445 520000 Lufthansa vNA Div. €/Re.% ADVA Optical 8,41 16,45 519000 ProSiebenSat.1 2753,91 124,8/62,51 25,061 30,28 CBK100 Merck 28.06.16 Punkte W -0,12% Commerzbank 4,848 98,82/70,68 11,394 STRATEC Biomed. STRA55 1,95/2,10 26,66 62,85/41,00 0,616 66,40 +1,84 1,15/1,7 3,30/4,35 20,12 75,75/53,91 81,573 Süss MicroTec A1K023 6,39 +1,37 -/- 0,40/0,60 15,97 9,95/4,76 0,122 723610 89,19 +2,06 3,50/3,9 6,40/7,40 13,94 100,9/77,91 75,812 Telefonica Deutschl. A1J5RX 3,64 +0,97 0,24/6,6 -0,10/0,00 V ThyssenKrupp 750000 17,54 +3,18 0,15/0,9 1,10/1,55 15,95 25,13/12,56 United Internet NA 508903 36,91 +3,10 0,70/1,9 2,20/2,60 16,78 51,94/35,50 7,566 Volkswagen Vz. 766403 107,85 +1,65 0,17/0,2 18,50/21,00 5,83 218,6/86,36 22,239 Wirecard 747206 38,29 +1,46 0,14/0,4 1,65/2,10 23,21 48,96/29,40 4,728 Vonovia SE A1ML7J 32,14 -0,33 0,94/2,9 15,30 33,10/24,92 14,977 Xing NA XNG888 165,30 +4,16 2,53/1,5 4,30/5,60 38,44 200,0/135,8 0,929 2,10/1,60 5,99/3,52 10,824 Europas TOP-Werte MDax Name 0,75/1,4 2,290 703712 716460 Siemens NA 9,927 -0,31 1,541 RWE St. SAP SE EPS Jahr KGV lfd./näch. 52 Wochen MarktHoch/Tief kap. WKN Schluss 28.06. +/% Div. €/Re.% EPS Jahr KGV lfd./näch. 52 Wochen MarktHoch/Tief kap. Div. €/Re.% 27,61 +0,77 1,65/6,0 3,20/3,00 8,63 ABB (CH) 919730 17,50 -1,04 0,67/3,3 0,92/1,20 18,97 19,44/14,50 40,499 938914 51,06 +2,31 1,30/2,5 3,60/4,25 14,18 68,50/49,53 40,214 Air Liquide (F) 850133 90,35 +1,51 2,60/2,9 5,50/5,90 16,43 128,4/86,03 31,169 Alstria Office A0LD2U 11,87 +2,06 0,50/4,2 0,74/0,80 16,04 13,11/10,76 1,818 Anh.-Busch In. BE 590932 110,40 +0,14 2,00/1,8 4,80/5,30 23,00 123,8/89,04 177,55 Aurubis 676650 40,64 +1,28 1,35/3,3 3,80/4,50 10,69 62,23/36,65 1,827 ASML Hold. (NL) A1J4U4 84,84 +0,87 1,05/1,2 3,30/4,30 25,71 98,75/71,54 36,764 550135 47,06 +0,80 51,84 +2,15 1,70/4,8 2,71/4,88 Aareal Bank WKN Schluss 28.06. Name +/% 540811 Airbus Group (NL) 38,04/21,51 1,652 1,80/3,8 2,00/2,70 23,53 55,69/42,07 5,077 AstraZen. (GB) 886455 19,12 65,65/47,74 65,489 590900 26,18 +1,63 -/- 1,60/3,05 16,36 45,35/25,61 1,205 AXA (F) 855705 17,24 +2,85 1,10/6,4 2,45/2,50 7,04 26,01/16,14 39,474 A1DAHH 41,70 +1,23 1,00/2,4 2,80/3,00 14,89 56,91/39,86 6,443 B.A.T. (GB) 916018 55,22 +1,38 1,34/3,7 2,65/3,01 20,83 56,56/44,18 102,94 Covestro 606214 38,05 +2,09 0,70/1,8 2,50/3,00 15,22 43,24/24,35 7,704 Barclays (GB) 850403 1,60 +0,95 0,05/5,5 0,12/0,36 13,24 4,15/1,51 26,318 CTS Eventim 547030 27,83 +0,14 0,46/1,7 1,10/1,30 25,30 37,74/25,30 2,671 BBVA (E) 875773 4,81 +0,97 0,08/1,7 0,70/0,76 6,87 9,43/4,63 29,942 DMG Mori 587800 42,00 -0,01 0,55/1,3 1,59/1,70 26,41 46,00/31,82 3,310 Bco Santander (E) 858872 3,40 +1,86 0,05/4,4 0,44/0,50 7,73 6,73/3,22 47,806 748020 40,46 +2,55 1,35/3,3 2,30/2,30 17,59 44,06/35,76 2,183 887771 38,48 +3,25 2,31/6,0 5,65/6,30 6,81 60,93/35,37 47,938 8,85 +4,56 0,43/4,9 1,20/1,25 7,37 12,35/7,29 1,190 4,95 +2,96 0,09/7,3 0,24/0,47 20,52 A0HN5C U 30,14 +2,27 0,54/1,8 2,30/1,05 13,10 30,21/20,71 10,049 Cr.Suisse NA (CH) 876800 9,45 -2,36 0,64/7,0 0,65/1,57 14,64 +2,89 1,85/2,9 5,10/5,50 12,71 90,30/49,52 Danone (F) 851194 61,02 +0,71 1,60/2,6 3,00/3,40 20,34 66,58/51,85 28,36/21,50 59,420 Axel Springer SE Bilfinger Brenntag NA Dt. Wohnen Inh. 2,97 -0,02 10,60 +0,50 26,47 +0,42 10,78 +0,40 0,08 0,0 6,27 +0,09 96,49 +3,9 2,29 +0,01 42,70 -0,36 9,83 -0,08 100,0 0,0 20,29 +0,35 1,30 +0,03 10,65 +0,15 17,81 +0,41 16,75 -0,05 7,67 -0,17 0,96 -0,04 1,55 +0,04 18,55 +0,15 3,40 -0,01 8,40 +0,60 1,81 D -0,05 10,58 +0,27 17,30 +0,57 1,46 +0,06 78,50 +0,50 0,62 +0,03 19,45 +0,10 47,86 +2,2 2,42 +0,01 45,00 +0,55 5,20 -0,01 12,85 -0,04 11,74 +0,16 4,02 +0,14 55,07 -0,87 25,28 +1,0 0,61 0,0 123,6 +2,6 13,51 -0,17 30,40 +2,0 3,07 +0,07 18,97 +0,08 20,08 +0,59 3,76 +0,12 1,79 +0,08 52,00 +0,52 4,20 D -0,05 16,05 +0,40 2,49 -0,09 0,05 0,0 6,85 +0,01 31,34 -0,95 1,53 -0,01 5030 -469,9 124,1 +0,23 WKN Schluss 28.06. Beiersdorf Dt. Pfandbriefbank 1,3 1,4 4,4 1,5 4,9 3,5 3,3 2,8 2,9 3,9 3,9 4,9 5,3 8,7 1,7 1,8 2,1 0,7 1,9 3,8 3,4 3,7 2,0 0,1 3,7 5,6 5,0 5,0 3,7 4,5 - 28.06.16 BMW St E.ON NA W Verzweiflung EURO-STOXX-50 China Indien +0,46% WWW A1EWWW Adidas NA W Gleichgültigkeit DAX 801900 BNP (F) BP (GB) 850517 6,25/3,97 90,194 26,87/9,25 18,497 8,236 Dürr 556520 Evonik Ind. EVNK01 25,51 +1,31 1,15/4,5 1,90/2,10 13,43 37,75/24,35 11,888 Diageo (GB) 851247 23,62 +0,84 0,29/3,3 1,14/1,20 20,63 Fielmann 577220 62,84 +0,54 1,60/2,5 2,20/2,30 28,56 70,37/53,42 5,279 Enel (I) 928624 3,74 +4,12 0,16/4,3 0,30/0,32 12,48 4,44/3,01 35,206 Fraport 577330 45,92 +1,47 1,35/2,9 3,20/3,50 14,35 61,50/44,70 4,238 Engie (F) A0ER6Q 13,56 +3,46 0,50/7,4 1,15/1,15 11,79 18,12/12,90 33,022 Fuchs Petrolub Vz. 579043 34,23 +2,84 0,82/2,4 1,80/1,90 19,02 45,49/33,20 2,379 Eni (I) 897791 13,68 +3,09 0,40/5,8 0,30/0,70 45,60 16,80/10,95 49,716 GEA Group Gerresheimer 64,82 43,93/31,16 2,243 7,755 Ericsson B (SE) 2,113 GlaxoSmith. (GB) 660200 40,29 +2,08 0,80/2,0 1,90/2,40 21,20 A0LD6E 67,30 +2,98 0,85/1,3 3,20/4,40 21,03 Hann. Rückvers. NA 840221 91,24 +2,10 4,75/5,2 8,40/8,60 10,86 112,6/83,00 11,003 HSBC Hold. (GB) Hella A13SX2 29,50 +3,20 0,77/2,6 3,25/3,70 9,08 46,02/28,31 3,277 Iberdrola (E) HOCHTIEF 607000 109,65 +2,33 2,00/1,8 4,90/5,50 22,38 117,2/67,78 7,600 Hugo Boss NA A1PHFF 48,73 +4,28 3,62/7,4 4,10/4,40 11,88 113,9/46,38 3,430 76,62/52,09 Imp.Tobacco (GB) Inditex (E) 850001 6,62 +1,96 0,40/6,1 -/- - 10,33/6,28 20,141 940561 18,52 +0,41 0,24/5,9 0,60/1,08 30,73 20,98/16,67 90,077 923893 5,37 +0,39 0,09/8,6 0,72/0,83 7,43 A0M46B 5,72 +2,51 0,03/0,5 0,40/0,41 14,30 6,70/5,34 36,247 903000 46,66 +3,34 0,31/2,8 2,41/2,95 19,36 52,40/40,06 48,337 A11873 29,10 +3,01 0,30/2,1 1,00/1,15 29,10 35,36/26,62 90,695 8,57/5,17 103,21 Jungheinrich 621993 27,20 +0,98 0,40/1,5 4,50/5,00 6,04 29,47/18,41 1,306 ING (NL) 881111 8,85 +1,74 0,41/7,3 1,20/1,20 7,38 16,00/8,42 19,519 K+S NA KSAG88 17,86 -3,59 1,15/6,4 1,75/2,00 10,21 39,25/17,57 3,418 Intesa San Paolo (I) 850605 1,63 +4,77 0,14/8,6 0,20/0,25 8,13 3,64/1,53 25,766 Kion Group KGX888 Krones 43,11 -0,83 0,77/1,8 2,80/3,60 15,40 52,64/35,50 4,264 Lloyds (GB) 633500 93,95 +1,44 1,45/1,5 5,20/5,70 18,07 117,1/88,51 2,968 L’Oréal (F) KUKA 620440 106,50 +0,19 0,50/0,5 3,30/3,80 32,27 114,4/60,67 4,236 LVMH (F) Lanxess 547040 38,21 +0,80 0,60/1,6 2,25/3,25 16,98 56,50/32,90 3,497 Nat.Grid (GB) LEG111 81,66 +2,48 2,26/2,8 6,50/4,70 12,56 84,73/61,44 5,160 Nestlé NA (CH) 540888 25,16 +0,52 1,00/4,0 2,00/2,95 12,58 61,93/23,24 0,822 Novartis (CH) 725750 26,62 +1,27 1,00/3,8 1,95/2,05 13,65 31,76/21,58 871784 0,68 +6,71 0,02/5,2 0,00/0,00 1368,00 853888 165,90 +1,78 3,10/1,9 6,45/6,90 25,72 178,9/142,0 112,16 853292 135,15 +2,19 2,20/2,6 8,30/9,10 16,28 176,4/130,0 68,612 A0ETYW 12,57 +4,50 0,37/4,6 0,72/0,72 17,38 13,76/11,01 46,832 1,26/0,62 48,820 A0Q4DC 67,75 +1,88 2,07/3,1 3,00/3,41 22,61 71,24/60,75 216,01 904278 71,30 +1,15 2,47/3,5 3,14/4,98 22,74 98,66/61,36 190,87 8,626 Orange (F) 906849 14,05 +4,17 0,40/4,3 1,00/1,10 14,05 16,94/12,23 37,225 MTU Aero Engines A0D9PT 81,95 +1,45 1,70/2,1 5,40/6,40 15,18 94,72/73,02 4,261 Prudential (GB) 852069 14,68 +8,45 0,46/1,2 1,45/1,57 10,15 23,82/13,48 37,281 Norma Group A1H8BV 42,35 +0,76 0,90/2,1 2,90/3,20 14,60 53,30/39,90 1,349 Reckitt Benck. (GB) A0M1W6 87,15 +3,52 1,11/2,1 3,25/3,61 26,79 92,97/73,02 62,058 Osram Licht LED400 43,54 +1,88 0,90/2,1 3,30/2,80 13,19 55,38/34,25 4,558 Rio Tinto (GB) 852147 26,20 +2,34 0,94/7,3 1,57/2,17 16,73 37,97/20,08 36,612 LEG Immobilien Leoni Metro St. Rheinmetall 703000 53,02 +0,91 1,10/2,1 4,50/5,40 11,78 71,29/44,71 2,309 Roche Hld.GS (CH) 855167 227,24 +0,71 7,47/3,3 12,54/14,94 18,12 272,4/205,8 159,65 Rhön-Klinikum 704230 25,61 +2,07 0,80/3,1 1,20/1,35 21,34 28,73/22,29 1,715 Roy. D. Shell A (GB) A0D94M 23,42 +0,54 0,42/7,2 1,60/2,05 14,64 27,10/16,40 91,748 RTL Group (L) 861149 74,10 +0,03 3,00/4,0 5,00/5,30 14,82 88,20/68,53 11,470 Sanofi S.A. (F) 920657 72,85 +2,61 2,93/4,0 4,30/5,70 16,94 101,1/63,26 96,624 Salzgitter 620200 23,15 -5,09 0,25/1,1 0,55/1,80 42,08 35,00/16,81 1,391 Schneider El. (F) 860180 50,90 -0,68 2,00/1,1 3,30/4,00 15,42 64,87/45,90 13,843 Schaeffler SHA015 12,12 +4,08 0,50/4,1 1,60/1,60 7,58 17,47/11,45 2,012 Soc. Gén. (F) 873403 27,09 +1,36 2,02/7,4 4,20/4,50 6,45 48,61/26,00 20,038 STADA Arznei. vNA 725180 43,90 +3,86 0,66/1,5 2,50/3,20 17,56 49,40/28,05 2,737 Standard Char. (GB) 859123 6,33 -2,57 0,12/11,3 2,05/- 3,09 Steinhoff Intern. (NL)A14XB9 4,77 +3,16 0,11/2,3 0,33/0,35 14,44 Telefónica (E) 7,87 +1,78 0,40/10,2 0,70/0,75 11,24 Ströer SE & Co. 5,84/3,77 18,457 Tesco (GB) 850775 +4,80 0,01/9,0 -/- - 3,16/1,84 16,152 41,43 +2,50 0,61/5,9 2,80/4,10 14,80 47,23/35,24 25,602 -2,64 0,77/1,8 1,11/1,48 10,25 21,91/11,32 43,681 39,76 +1,22 0,32/3,0 1,90/2,00 20,93 42,74/33,05 68,176 60,06 +0,58 1,27/3,1 4,00/4,40 15,01 68,53/51,29 31,288 Vodafone Grp. (GB) A1XA83 2,67 +1,71 0,10/5,7 0,08/0,08 31,70 3,53/2,33 71,002 Zurich Ins. Gr. (CH) 579919 209,78 +2,68 15,58/6,6 21,02/22,22 9,98 294,1/178,0 31,391 +3,00 0,70/1,7 2,80/3,40 14,73 64,49/36,10 2,280 19,00 +3,09 0,25/1,3 0,69/0,95 27,54 19,10/11,84 3,879 Total (F) 57,60 +3,10 0,80/1,4 2,10/2,55 27,43 64,47/50,37 7,477 UBS Group (CH) TAG Immob. 830350 11,67 +2,68 0,55/4,7 1,00/0,70 11,67 12,41/9,54 1,594 Unilever N.V. (NL) A0JMZB Talanx TLX100 25,94 +1,29 1,30/5,0 3,05/3,40 8,50 30,60/23,59 6,558 Vinci (F) 867475 WCH888 75,92 +1,42 2,00/2,6 2,50/5,00 30,37 95,12/58,20 3,959 ZAL111 23,89 +3,71 -/- 0,50/0,69 47,78 36,63/22,81 5,904 Wacker Chemie 14,30/7,61 35,821 1,99 850727 41,24 729700 SYM999 Zalando 14,29/4,90 16,130 852647 A12DFH D 11,35 749399 Südzucker Symrise 17:45 € 28.06. +/% 52 Wochen Hoch Tief Euro-Raum TecDax Name Dt. EuroShop NA EUR +0,01 -0,26 -1,1 +0,24 -0,75 +0,43 0,0 0,0 -0,20 +0,07 0,0 0,0 0,0 -0,43 +0,10 +0,01 -0,15 +0,08 0,0 -0,33 0,0 0,0 -0,05 -0,08 +0,06 +0,42 -0,20 +0,07 -0,16 -0,20 +0,66 +0,10 +0,06 +0,03 -1,2 -0,08 +0,03 -1,7 +0,75 -1,5 -4,6 +0,59 +0,06 +0,18 +0,08 -0,20 -0,31 +0,52 +0,04 +0,14 +0,11 +0,94 -0,37 +1,5 -0,03 0,0 +0,04 +1,2 -0,37 -2,3 +0,24 0,0 -0,02 +0,91 -0,06 +0,12 +0,02 Aktuell Vortag W Beschwingtheit W Niedergeschlagenheit Schweiz +2,36% WWWWWWWWWW Punkte Argentinien +1,89% WWWWWWWW Orderprovision Festpreis ZZZȴQDQ]HQEURNHUQHW DO Dt. Office 0,15 Dr. Hönle 0,55 Drägerwerk St. 0,13 Dt. Beteiligung 1,00 Dt. Rohstoff 0,50 Dürkopp Adler 0,15 DVB 0,30 Easy Software Eckert&Ziegler 0,60 ecotel comm. 0,16 edel 0,10 Einhell Ger.Vz. 0,60 Elmos Semicon. 0,33 ElringKl. NA 0,55 EnBW 0,55 Energiekontor 0,80 EnviTec Biogas 0,35 Epigenomics Eurographics Eurokai 1,50 Euromicron EUWAX 3,26 exceet Group Fabasoft 0,23 Fair Value Reit 0,25 Ferratum Oyj 0,10 First Sensor Fortec 0,50 Francotyp-P. 0,12 Friwo 0,15 Fuchs P. St. 0,81 Funkwerk G. Weber Int. 0,40 Geratherm M. 0,50 Gesco 1,75 GfK SE 0,65 Gigaset GK Software Grammer 0,75 Grenke 1,50 GSW Immob. 1,40 H&R Halloren Hamb. Hafen 0,59 Hamborner Reit 0,42 Hanseyachts Hapag-Lloyd Hawesko 1,30 HCI Capital Heidelb. Druck. Heliad Eq. Partn.0,15 HELMA Eigenh. 0,63 Henkel St. 1,45 Hermle Vz. 10,85 Highlight 0,19 HolidayCheck Homag 1,01 Hornbach Hold. 0,77 Hornbach-Bau. 0,60 HSBC Trinkaus 2,50 i:FAO IFA Hotel&Tour. 0,15 InCity Imm. Indus Hold. 1,20 infas Holding 0,08 Init 0,80 Intershop - W Euphorie Frankreich +2,61% WWWWWWWWWWW Brasilien +1,62% WWWWWWW 5,00 ȴQDQ]HQQHW%URNHUDJH +DQGHOQ]XP)HVWSUHLV - Russland +1,61% WWWWWWW Dax NEU 3,43 18,40 45,13 23,38 12,12 16,78 22,10 3,60 16,49 6,93 1,93 28,60 10,18 16,62 19,28 10,65 5,78 1,75 1,58 25,05 5,42 71,00 1,94 3,44 6,46 17,84 9,01 12,60 3,64 13,44 29,50 1,74 9,57 9,32 62,29 25,35 0,44 28,57 18,40 127,5 50,00 6,62 6,31 11,91 8,00 2,20 14,86 38,26 0,33 1,60 4,13 31,52 75,60 170,1 4,16 2,34 34,00 50,56 23,51 64,00 16,76 4,50 0,90 35,60 2,05 12,01 1,03 Deutschland +1,93% WWWWWWWW Europa +2,09% WWWWWWWWW USA +0,78% WWWW ANZEIGE 4,85 28,53 76,84 30,26 18,25 23,96 25,49 5,49 24,03 10,45 2,52 37,13 18,98 24,60 25,68 15,96 9,03 6,98 3,40 35,20 10,10 87,95 5,00 5,46 8,30 30,97 12,60 15,60 4,83 17,70 39,33 5,00 23,34 13,00 75,60 41,95 1,07 46,23 42,79 199,8 78,00 12,36 8,13 18,46 10,10 3,81 21,88 44,41 0,94 2,81 6,80 59,63 96,37 265,7 6,07 4,66 36,50 79,24 36,25 75,87 32,58 7,00 1,28 47,89 2,45 27,99 1,65 Großbritannien +2,64% WWWWWWWWWWW MITTWOCH, 29. JUNI 2016 Internationale Aktien Marktstimmung in Deutschland gemessen am Angst-Index VDax Kanada +0,90% WWWW Deutsche Aktien 52 Wochen Hoch Tief 23,24 15,36 0,70 0,50 0,58 0,33 5,24 2,30 33,70 23,00 2,50 1,04 5,66 2,60 1,76 0,23 2,82 0,74 5,22 4,15 29,15 16,57 11,70 6,80 15,34 9,80 34,15 18,57 10,55 7,71 7,00 2,09 10,35 6,12 9,42 6,00 1,17 0,64 53,30 47,29 1,99 1,14 77,00 40,80 18,45 13,95 0,79 0,39 2,16 0,00 91,29 51,30 3,35 1,41 8,01 6,20 73,81 38,85 858,2 580,0 57,13 36,50 10,49 7,19 55,97 36,33 8,14 6,40 19,33 11,22 54,00 39,03 38,20 26,90 34,43 25,02 14,28 9,14 0,50 0,16 8,15 5,75 125,0 84,86 3,50 1,55 75,30 33,03 60,20 45,40 4,18 1,58 27,27 12,00 28,26 10,25 0,92 0,54 79,95 56,63 4,50 3,35 27,10 18,41 52,80 34,00 20,17 17,11 9,78 4,99 9,85 5,40 26,80 24,25 23,70 14,66 5,14 2,42 15,37 11,50 65,30 43,75 0,73 0,10 10,58 7,70 35,30 22,00 3,62 1,85 3,51 2,00 9,33 5,74 11,34 8,10 5,50 2,50 2,82 1,43 62,90 36,30 6,30 3,21 1,53 0,80 251,0 182,0 10,30 7,37 44,18 30,99 15,77 10,88 10,59 8,42 6,95 2,24 25,69 14,00 5,08 3,30 13,01 1,30 5,66 2,63 9,37 7,39 10,70 8,50 * DIE WELT Aktuelles Börsenwetter 17:45 28.06. DAX Late DAX MDax Late MDAX Tec-Dax Late TECDAX S-Dax Late SDAX H-Dax C-Dax Euro Stoxx 50 Stoxx Europe 50 London FTSE CAC 40 Dow Jones Nasdaq Comp. S & P 500 Bovespa BSE Sensex Shanghai Hang-Seng Nikkei 225 RTX DATEN VON Abertis (E) Accor (F) Acerinox (E) ACS (E) Aegon (NL) Ageas (B) Agfa (B) Ahold (NL) Air France-KLM (F) Airbus Group (NL) Akzo Nobel (NL) Alcatel-Lucent (F) All. Irish Bks. (IRL) Alstom (F) Andritz (A) ArcelorMittal (L) Atlantia (I) Bco Popular (E) Bekaert B (B) Bk. of. Ireld. (IRL) Bouygues (F) Campari (I) Cap Gemini (F) Carrefour (F) Chr. Dior (F) Crédit Agr. (F) CRH (IRL) D´ leteren (B) DSM (NL) EDF (F) Endesa (E) Erste Group (A) Essilor Intl. (F) EVN (A) Fiat Chrysler (NL) Gas Natural (E) Generali (I) Groupe Brux. Lamb. (B) Groupe Eurotunnel (F) Groupe SEB (F) Heineken (NL) Hellenic Telec. (GR) Hermes Int. (F) Int. Cons. Airl. (E) KBC Groep (B) Kering (F) Kone Corp. (FI) Lagardère (F) Leonardo-Fin. (I) Luxottica (I) Mayr-Melnhof (A) Mediaset (I) Mediobanca (I) Medtronic (IRL) Metso Corp. (FI) Michelin (F) Nat. Bk. of Gr. (GR) Nokia (FI) Norsk Hydro (N) OMV (A) Österr. Post (A) Pernod Ricard (F) Peugeot (F) Pharol SGPS (PT) Philips (NL) PostNL (NL) Proximus (B) Publicis Group (F) QIAGEN (NL) Raiff.Bk.Intl (A) Randstad (NL) Relx N.V. (NL) RËMY Cointreau (F) Renault (F) Repsol YPF (E) Robeco (NL) Robeco Gl. (L) Royal KPN (NL) RTL Group (L) Ryanair (IRL) Safran (F) Saipem (I) SBM Offshore (NL) Sodexo (F) Solvay (B) St. Gobain (F) STMicroelectr. (NL) Stora Enso (FI) Suez Environ. (F) Technip (F) Telecom Ital. (I) Telekom Aus. (A) TomTom (NL) Tyco Intl. (IRL) UCB (B) Unibail-Rod. (F) UniCredit (I) UPM Kymmene (FI) Valeo (F) Vallourec (F) Veolia (F) Verbund (A) Vienna Ins. (A) Vivendi (F) voestalpine (A) Wolters Kluwer (NL) 12,55 34,28 9,51 23,51 3,57 31,17 2,88 19,30 5,65 51,16 54,01 3,51 5,21 19,20 41,49 3,95 21,67 1,19 37,39 0,19 25,51 8,53 76,34 21,87 142,8 7,59 23,50 37,59 49,67 10,09 16,89 18,95 116,4 9,87 5,45 16,17 10,26 70,17 8,96 105,4 79,86 7,97 329,9 4,32 41,17 139,0 39,96 18,74 8,96 46,25 96,58 3,04 4,72 75,98 20,07 83,30 0,20 4,84 3,17 23,89 28,01 95,37 11,15 0,11 21,18 3,56 27,07 58,71 18,59 10,99 37,15 14,89 72,21 68,80 10,51 29,41 58,40 3,07 74,65 11,15 56,88 0,33 9,95 94,10 81,25 33,55 5,08 7,03 13,49 46,20 0,70 5,16 6,91 36,09 64,84 231,7 1,89 15,83 39,90 2,99 18,61 12,25 16,40 15,80 28,93 35,13 -3,0 -3,7 -0,93 -5,3 -0,72 -3,6 +2,2 +0,91 +1,2 +2,4 +2,3 +1,3 -3,3 -0,36 +2,4 -3,2 +3,2 +2,2 -1,6 +9,1 -0,49 +1,6 -3,4 +2,4 +3,3 +4,1 -1,9 -2,7 +0,92 +3,4 -0,72 +1,3 +2,7 -1,5 +0,55 +3,0 +2,3 -2,3 +5,4 +0,34 0,0 +1,8 +1,6 +2,6 -4,2 +1,2 +2,6 +1,5 +1,7 +5,1 +5,9 +1,2 +0,96 +1,8 -6,1 -0,59 +4,8 +6,3 +2,3 -0,14 +0,72 +0,48 +0,90 +23,3 +0,55 +1,1 -0,14 -2,8 +2,2 +2,2 +4,7 +0,57 -1,5 +4,0 +2,0 +0,70 -0,01 -0,19 +0,65 +0,47 -0,38 +1,2 -2,1 +0,44 +2,3 +2,9 +1,2 -0,50 +4,6 -2,1 +4,5 +0,96 +1,5 -2,7 +0,88 +1,4 -2,5 -7,3 -6,3 +3,4 +1,9 +0,37 -4,5 +2,7 -1,6 +1,8 14,70 47,77 11,51 31,38 7,20 43,12 5,40 21,11 8,76 68,48 70,95 3,87 22,25 33,99 53,73 6,98 25,50 3,98 41,67 0,39 38,53 8,88 90,01 32,04 194,7 14,45 28,40 43,12 57,35 22,07 20,51 29,27 125,1 10,53 9,95 21,06 17,99 78,72 13,52 116,6 86,54 9,60 357,8 8,67 65,50 181,1 43,25 28,84 13,75 67,50 116,1 4,91 10,06 76,56 26,19 98,63 13,19 7,10 3,86 27,46 41,81 111,1 19,39 0,42 26,01 4,28 35,00 73,08 26,06 15,57 64,72 16,61 76,97 97,98 16,52 37,14 59,30 3,69 87,90 15,67 71,95 1,20 13,61 96,15 122,2 44,63 7,51 9,92 18,46 56,42 1,30 6,29 12,45 38,53 85,16 257,3 6,41 18,13 49,20 10,94 22,75 14,32 32,70 24,71 40,01 36,54 11,55 30,33 6,63 19,21 3,54 30,37 2,23 15,87 5,58 47,50 50,02 2,70 4,65 19,20 38,39 2,02 20,95 1,14 22,55 0,17 25,49 6,46 67,77 21,08 138,2 7,00 20,86 26,08 39,12 9,20 15,77 18,62 96,89 9,54 5,10 15,06 10,03 63,83 8,32 79,15 65,87 6,47 289,0 4,13 40,26 137,2 31,48 18,43 8,48 43,68 91,23 2,82 4,68 53,00 17,55 77,51 0,10 4,15 2,65 20,67 27,40 88,28 10,59 0,07 20,50 2,87 26,32 49,98 17,83 10,00 35,48 13,12 50,96 59,75 7,80 28,61 55,80 2,70 68,95 10,45 49,01 0,28 9,03 70,76 71,00 31,73 4,60 6,63 12,90 35,70 0,65 4,69 6,75 26,83 60,36 214,4 1,87 13,27 34,33 1,93 17,35 9,98 16,40 15,10 22,26 25,66 141,9 43,91 7,78 21,21 4,58 5,86 40,07 10,74 31,00 4,78 14,61 14,70 22,34 3,84 25,70 34,47 35,03 1,96 36,76 1,36 50,40 11,65 7,50 46,88 19,66 16,27 51,83 8,01 4,50 7,50 23,71 2,18 5,83 8,44 7,35 156,5 7,41 12,88 10,22 14,60 76,65 4,52 261,4 200,7 75,83 426,0 342,0 26,23 4,00 9,90 57,00 8,63 +3,0 -3,5 +3,1 -2,8 +7,8 +3,0 +1,3 +5,3 +7,3 +5,2 -1,6 -0,63 -1,3 +1,8 +2,6 -4,5 +2,4 -4,7 +0,44 -0,58 -1,6 +1,2 +4,2 +1,9 +0,50 -0,70 +3,2 +2,2 -0,90 -3,2 +0,02 +1,0 +1,5 +0,61 +0,66 -1,8 -4,6 -2,0 +1,0 +0,07 +0,34 +0,38 +4,2 -3,5 +2,0 +0,67 -0,42 -0,63 +4,7 +4,1 +1,4 +2,7 152,5 78,44 13,25 26,67 7,80 7,50 62,30 18,29 51,63 7,10 22,28 19,03 28,71 4,75 38,21 51,78 73,23 24,23 39,95 1,52 54,75 15,64 12,25 56,40 23,53 18,89 80,32 12,68 4,80 8,88 27,50 5,26 7,92 10,06 7,98 169,1 11,85 14,89 16,74 16,24 102,0 5,45 405,0 252,8 92,00 537,1 393,9 30,70 5,62 15,60 65,49 12,02 106,2 43,91 2,90 18,01 4,20 5,69 35,61 7,47 28,60 4,44 13,12 13,87 18,49 2,67 24,02 33,40 30,44 0,48 23,51 1,20 37,77 8,99 7,20 40,64 16,53 12,57 49,50 6,20 2,49 5,31 16,60 1,86 5,29 6,88 3,44 123,7 7,41 10,58 9,59 9,92 69,78 3,63 250,0 192,4 70,10 398,0 264,0 19,16 3,82 6,98 42,12 7,65 21st Cent. Fox A (US) 23,94 3M (US) 152,5 Abbott Lab (US) 33,48 AbbVie (US) 53,40 Adobe (US) 82,87 AIG (US) 44,56 Alcoa (US) 8,20 Allstate Corp. (US) 59,93 Alphabet A (US) 625,5 Altria Group (US) 60,66 Amazon (US) 638,4 AMD (US) 4,65 Amer. Express (US) 52,07 Amgen (US) 132,8 Anadarko Petr. (US) 45,00 Apache Corp. (US) 47,99 Apple Inc. (US) 83,48 Applied M. (US) 20,62 AT&T (US) 38,06 Bank of America (US) 11,41 Bank of Montreal (CAN) 55,71 Bank of NY (US) 32,87 Barrick Gold (CAN) 19,00 Baxter Intern. (US) 38,28 Berksh. Hath. B (US) 125,5 Biogen (US) 206,8 -0,27 +0,36 -1,7 -0,02 +0,18 -1,1 -0,13 +0,46 +1,7 -1,1 +1,4 +6,7 -1,4 +0,52 -3,2 -1,6 +0,19 +1,6 -0,33 +2,0 -1,7 -4,0 +2,5 -3,9 +0,67 +1,3 31,43 153,9 47,00 65,55 90,55 60,74 10,20 62,80 750,7 62,00 656,5 4,87 73,63 163,9 70,37 53,34 123,2 22,36 38,32 16,91 58,04 41,56 21,00 40,90 133,6 380,0 20,93 116,2 31,99 43,33 61,69 44,21 5,65 49,96 486,2 41,29 388,9 1,43 44,73 116,2 26,59 30,46 78,49 12,68 27,41 9,83 42,80 28,88 5,29 28,58 108,7 202,0 Restliches Europa Actelion (CH) Adecco Group (CH) Anglo American (GB) Atlas Copco A (SE) Aviva (GB) BAE Systems (GB) BB Biotech (CH) BHP Billiton (GB) British Foods (GB) BT Group (GB) CEZ (CZ) Clariant (CH) Electrolux (SE) Gazprom (RUS) H & M (SE) Julius Bär NA (CH) LafargeHolcim (CH) Lonmin (GB) Lukoil (RUS) Magyar Telecom (HU) MOL (HU) Nor.Nickel (RUS) Nordea Bank AB (SE) Novo-Nordisk B (DK) OTP Bank (HU) Rich Gedeon (HU) Richemont (CH) Rolls-Royce Gr. (GB) Rosneft (RUS) Rostelecom (RUS) Roy. Dutch Shell B (GB) Royal Bk. of Scotl. (GB) Royal Mail (GB) Sandvik (SE) Sberbank (RUS) Schindler PS (CH) SEB AB (SE) Securitas (SE) Sky Plc (GB) Statoil ASA (N) Sulzer NA (CH) Surgutnef. (RUS) Swatch I (CH) Swiss Life (CH) Swiss Re NA (CH) Swisscom (CH) Syngenta (CH) Tatneft (RUS) Telia Comp. (SE) Transocean (CH) Vestas Wind (DK) Volvo B (SE) Amerika Name 17:45 € 28.06. BlackBerry Ltd (CAN) 5,80 Blackrock (US) 289,8 Boeing (US) 111,5 Bombardier B (CAN) 1,30 Br.-Myers Sq. (US) 63,99 Broadcom (SGP) 132,2 Cameco Corp. (CAN) 9,60 Campbell Soup (US) 56,94 Can. Imp. Bk of C. (CAN)68,67 Carnival Corp. (PA) 39,19 Caterpillar (US) 64,62 Chevron (US) 92,08 Cisco (US) 25,01 Citigroup (US) 35,63 Citrix (US) 70,50 Coca Cola (US) 39,67 Cognizant (US) 50,81 Colgate-P. (US) 63,49 ConocoPhillips (US) 38,18 Corning (US) 17,31 Costco (US) 140,5 CVS Caremark (US) 84,81 Danaher Corp. (US) 88,45 Deere (US) 73,14 Disney Co. (US) 86,65 Dow Chem. (US) 45,00 DuPont (US) 58,00 eBay (US) 20,86 Eli Lilly (US) 68,70 EMC Corp. (US) 24,45 Emerson Elec. (US) 45,30 Exelon Corp. (US) 31,41 Express Scripts (US) 66,55 Exxon Mobil (US) 81,38 Facebook (US) 101,0 FedEx Corp. (US) 132,7 First Solar (US) 40,03 FirstEnergy (US) 29,79 Ford (US) 11,21 Freep. McMoRan (US) 9,62 GAP Inc. (US) 18,06 General Comm. (US) 13,65 General Electric (US) 26,89 General Motors (US) 25,09 Gilead Sc. (US) 73,06 Goldman S. (US) 127,2 Halliburton (US) 38,57 Harley-Davidson (US) 38,68 Hilton Worldw. (US) 19,37 Home Depot (US) 113,0 Honeywell (US) 102,3 HP Enterprise (US) 15,44 HP Inc. (US) 10,47 IBM (US) 130,9 Imperial Oil (CAN) 26,74 Intel (US) 27,93 Johns.&Joh. (US) 106,5 JP Morgan (US) 52,95 Kellogg (US) 68,90 Kimberly-Clark (US) 119,3 Kinross Gold (CAN) 4,60 Kraft Heinz Co (US) 75,62 Lockheed M. (US) 215,9 Magna Int. (CAN) 30,55 MasterCard (US) 81,61 McDonald’s (US) 106,5 Merck & Co. (US) 50,36 Microsoft (US) 44,42 Monsanto (US) 91,80 Morgan Stanley (US) 21,68 Motorola Sol. (US) 57,03 Newm. Min. (US) 33,74 Nike (US) 47,58 Northrop Grumm. (US) 195,9 Occidental Pet. (US) 66,71 Oracle (US) 35,13 Pepsi (US) 91,90 Petroleo Bras. (BR) 5,80 Pfizer (US) 31,00 Philip Morris (US) 88,20 PNC Fin. Svcs. (US) 70,10 Priceline.com (US) 1090 Procter&Gamb. (US) 73,97 QUALCOMM Inc. (US) 47,00 Raytheon Co. (US) 120,0 Royal Bank Cda (CAN) 52,12 S&P Global (US) 91,28 Schlumberger (CW) 68,97 Sprint Corp. (US) 3,77 Starbucks Corp. (US) 49,05 Suncor Energy (CAN) 23,81 Symantec Corp. (US) 18,12 Target Corp. (US) 62,81 Teva Pharm. (IL) 44,59 Texas Instr. (US) 53,71 Thomson R. (CAN) 34,70 Time Warner (US) 63,39 Tor.-Dom. Bk. (CAN) 37,80 Travelers Comp. (US) 101,5 Twitter (US) 14,58 U.S. Bancorp (US) 34,99 United Technol. (US) 88,86 UnitedHealth (US) 124,7 UPS (US) 94,85 Vale S.A. (BR) 3,17 Verizon (US) 49,50 Vimpelcom Ltd. (BM) 2,96 Wal-Mart St. (US) 65,00 Wells Fargo (US) 41,16 Xerox (US) 8,18 Yahoo (US) 32,40 Yum! Brands (US) 72,50 52 Wochen Hoch Tief 8,67 345,4 141,4 1,68 65,87 149,4 13,18 58,07 73,09 50,70 77,77 92,35 26,73 55,30 77,62 41,47 64,25 64,47 55,37 18,89 155,5 104,1 91,96 89,56 113,7 52,38 69,00 28,00 82,13 26,80 50,67 31,51 86,00 81,65 108,1 157,9 66,86 32,50 14,37 17,01 34,76 19,86 29,04 34,52 110,3 197,2 40,58 54,50 26,00 128,3 104,3 17,74 13,76 159,9 34,72 33,25 106,5 64,34 69,55 123,1 5,19 80,00 218,7 52,33 94,84 115,7 54,69 52,82 106,5 37,51 68,84 34,93 64,10 195,9 72,22 37,81 95,62 8,16 33,35 90,27 91,91 1358 76,65 61,00 123,4 55,50 99,52 78,70 4,68 59,21 27,77 21,59 78,26 65,73 55,25 38,70 83,50 39,76 109,9 34,15 42,21 103,2 125,7 99,16 4,71 49,98 5,46 68,08 53,80 10,92 37,01 83,68 5,36 249,0 91,08 0,48 49,23 86,00 9,28 40,18 52,48 36,38 51,80 59,87 19,91 30,87 54,82 31,40 45,52 51,94 27,65 13,62 114,4 76,90 71,15 63,48 76,58 34,38 41,45 19,21 60,60 19,86 37,70 22,99 58,50 57,95 65,00 109,6 35,83 26,66 9,77 3,25 15,08 12,42 19,08 23,65 70,76 125,0 24,80 33,77 15,28 95,00 80,64 10,82 7,89 103,3 23,99 21,41 73,18 46,81 55,83 90,54 1,21 58,00 163,0 26,92 70,42 77,28 42,51 34,08 73,54 19,39 51,10 13,60 43,21 131,7 54,20 30,22 74,00 2,51 25,00 66,00 68,93 846,6 58,00 37,00 83,00 41,13 71,70 55,00 2,03 38,90 17,35 13,98 58,84 43,75 38,30 30,51 51,00 30,80 84,38 11,85 33,03 74,59 92,14 79,80 1,49 32,79 2,45 51,41 39,48 7,54 23,36 57,27 68,65 2,52 14,35 145,1 4,05 0,35 3,21 27,59 25,29 1,28 0,90 9,86 5,25 141,8 34,23 3,09 15,37 3,70 22,20 35,57 0,50 35,89 4,24 21,90 41,67 0,54 10,33 3,30 4,26 3,91 1,28 120,3 16,28 41,02 8,13 3,10 24,43 7,63 0,60 435,4 0,92 6,93 2,68 17,30 49,71 24,86 25,15 10,40 23,24 37,85 3,62 2,28 44,82 +2,2 -1,3 +2,5 +1,7 +1,4 0,0 -2,2 -5,4 -3,2 -2,7 -1,6 -0,76 -0,36 +2,4 -0,19 -6,7 +1,9 -2,1 -1,8 -3,5 +0,40 -5,5 -1,2 -0,30 -3,7 +0,56 +0,61 -1,3 +1,3 -2,5 -3,1 -0,19 +0,77 +0,65 -1,0 -4,1 +1,3 -0,44 +2,4 +1,3 +4,5 +0,23 +3,2 -0,05 -0,71 +0,73 -1,6 +2,4 -1,9 +1,2 -3,3 -1,9 -1,1 81,17 3,03 15,29 203,2 4,80 0,58 3,95 35,38 29,84 2,32 1,40 12,24 8,00 188,5 39,29 5,15 19,04 5,91 32,72 48,67 0,74 38,50 5,23 24,40 48,09 1,27 11,52 5,45 8,48 6,71 2,03 182,5 22,67 43,53 10,24 6,68 24,43 12,51 1,01 475,8 1,55 7,74 2,99 22,23 56,00 27,40 41,03 14,82 34,13 48,00 6,84 3,11 69,20 50,55 2,18 10,95 116,7 3,62 0,32 2,43 26,98 23,41 1,22 0,88 9,09 4,29 118,0 30,42 2,76 13,73 3,35 21,80 32,29 0,43 26,35 3,55 16,59 34,41 0,52 7,45 2,77 3,38 3,38 1,20 111,4 14,23 29,45 7,27 3,10 14,59 6,28 0,48 287,9 0,85 5,84 2,14 16,10 32,90 17,42 22,27 8,90 20,56 35,60 3,42 1,25 41,60 0,83 15,52 15,48 12,42 48,74 2,45 4,08 2,99 2,65 45,10 16,73 15,57 1,73 30,02 1,05 2,24 3,60 18,65 17,10 -3,2 +2,1 -1,1 +4,8 +0,71 -3,9 -1,9 -11,4 -2,6 +1,0 +3,3 -3,1 -5,2 +3,2 +1,1 +3,1 -1,9 -0,10 -0,61 1,05 16,10 22,54 18,75 60,41 4,13 4,29 3,63 4,02 58,00 23,67 16,30 2,79 37,17 1,25 2,32 4,45 23,24 24,37 0,62 5,12 13,90 8,52 43,72 1,95 1,98 0,53 1,24 35,63 14,89 6,65 1,73 23,51 0,55 1,54 3,29 17,20 15,69 Asien Alibaba (KY) All Nipp. Airw. (J) Astellas (J) Baidu (KY) Bangkok Bank (TH) Bank of China (CN) Bank of East Asia (HK) Bridgestone (J) Canon (J) Cathay P. Airw. (HK) China Unic. (HK) ChinaMobile (HK) CK Property (KY) Fanuc (J) Fujifilm (J) Fujitsu (J) Hang Seng Bank (HK) Hitachi (J) Honda (J) Hyundai (KR) Ind. & C. Bk of Ch. (CN) Japan Tob. (J) Kasikornbank (TH) Korea Electr. (KR) Kyocera (J) Lenovo (HK) Mitsubishi El. (J) Mitsubishi H.I. (J) Mitsubishi Mot. (J) Mitsubishi UFJ (J) Mizuho (J) Nintendo (J) Nippon Steel (J) Nippon T.&T. (J) Nissan Motor (J) Nomura Hold. (J) NTT DoCoMo (J) Panasonic (J) PetroChina Co. (CN) Samsung (KR) Sharp (J) Sing. Airlines (SGP) Sing. Telec. (SGP) SK Telecom (KR) Softbank (J) Sony (J) Sumit. Mit. Fin. (J) Sun H. Kai Prop. (HK) Suzuki Motor (J) Takeda Pharm. (J) Tokyo El.Pow. (J) Toshiba (J) Toyota Mot. (J) Sonstige Alumina (AUS) Anglogold Ash. (ZA) Austr.&N.Z. Bk. (AUS) BHP Billiton (AUS) Comm. Bk. Austr. (AUS) Firstrand (ZA) Gold Fields (ZA) Harm. Gold Min. (ZA) Impala Plat. (ZA) Macquarie Gr. (AUS) Nat. Austr. Bk (AUS) Newcrest Min. (AUS) Qantas Airways (AUS) Rio Tinto (AUS) South32 (AUS) Spark N. Z. (NZ) Telstra (AUS) Westpac Bk. (AUS) Woodside Petr. (AUS) Aktien: Kurse sind in Euro, soweit nicht anders vermerkt. Dax, MDax und TecDax sind Xetra Kurse, alle anderen (soweit verfügbar) Parkett Frankfurt. St. = Stammaktien; Vz. = Vorzugsaktie; NA = Namensaktie; vNA = vinkulierte Namensaktie; SE = Europäische Gesellschaft; Div. = Dividende in Euro, Dividenrendite auf Basis der letzt gezahlten Jahresdividende; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der aktuellen Gewinnprognose; EPS = Gewinn pro Aktie in Euro; V = Verlust; UD= neuer Hoch/tiefkurs; Nikkei = © Nihon Keizai Shimbun, Inc.; Sorten = Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Angaben ohne Gewähr. Quelle + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung +/% +2,1 -1,3 -0,71 +3,2 -0,03 +2,6 -1,00 -0,17 -1,4 -1,4 -0,02 +0,73 +0,94 +0,61 -2,7 +0,01 -1,7 -0,75 -0,82 +0,26 +1,1 -0,14 -0,04 -0,67 +0,28 -1,1 +0,02 +1,8 +1,9 -0,30 +2,4 +1,2 -2,7 +1,2 +2,0 -2,3 -0,57 -0,50 +2,2 +5,8 +1,3 -2,7 +0,16 -1,5 +2,0 +0,69 -3,0 +2,3 +0,83 -1,4 +0,51 +0,14 -1,6 +0,67 -2,0 -0,48 +1,5 +1,1 -0,31 +0,46 +0,66 +0,80 -0,22 -0,97 +0,47 +0,59 +0,10 +1,2 -0,22 -0,11 -1,9 +0,30 +1,1 +2,6 -2,0 +0,55 +0,25 -5,0 +1,7 -0,08 -4,2 +1,5 +0,50 +0,98 -1,6 -2,9 -2,3 +0,54 +2,6 +0,37 -1,7 -0,42 +0,76 +1,3 -0,55 -3,2 +0,74 -1,6 +1,5 +2,7 -2,9 -0,14 +0,69 +1,2 +3,2 -0,87 -2,4 +0,81 +1,1 +0,32 -0,33 -2,3 DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 DIE WELT FINANZEN 15 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 * D ie ersten Konsequenzen wurden bereits gezogen. Nach der britischen Entscheidung für den Austritt aus der EU prüft der Versicherer Axa nun „alle Optionen“ für das 62-stöckige Hochhaus, das er in London bauen wollte. Auch „Crown Estate“, der Immobilienverwalter des Königshauses, überdenkt den Bau eines Bürogebäudes im Westend der Hauptstadt. Vieles spricht dafür, dass beide Immobilien nie gebaut werden. VON KARSTEN SEIBEL UND FRANK STOCKER Denn Tausende Banker in London sind offenbar auf dem Sprung. Die Unternehmensberatung Boston Consulting Group hat unmittelbar vor dem Referendum 360 leitende Banker aus Großbritannien, Frankreich, den USA und Deutschland gefragt, was sie im Falle eines Brexit tun werden. Das Ergebnis: Rund 20.000 Arbeitsplätze im Finanzdienstleistungssektor dürften verlagert werden, weg aus London. Betroffen wären sämtliche Unternehmensbereiche, vom Investmentbanking über das Handelsgeschäft bis zum grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr. Der Grund ist, dass die Finanzfirmen besonders von einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) betroffen wären. Sie können bisher problemlos von London aus ihre Geschäfte in der gesamten EU betreiben. Eine Investmentgesellschaft, die einen Fonds in Großbritannien verwaltet, kann diesen ohne weitere Genehmigung auch in den 27 anderen EU-Mitgliedstaaten vertreiben, eine Bank kann ihren Sitz in London haben und dennoch Deals in Bukarest, Barcelona oder Berlin abwickeln. Mit einem Austritt aus der EU wäre damit Schluss. „Wenn Großbritannien tatsächlich austritt, werden alle Banken und sonstigen Finanzdienstleister auf der Insel plötzlich genauso behandelt wie Institute mit Sitz in Brasilien oder den Vereinigten Staaten“, sagt Matthias Terlau, Leiter der deutschen Bankeneinheit bei der Kanzlei Osborne Clarke. Derzeit arbeiten in der Londoner Finanzbranche rund 360.000 Menschen. REUTERS / RALPH ORLOWSKI Die Türme sind schon da: Frankfurt gilt als Alternative zum Finanzplatz London London zieht um nach Frankfurt Viele britische Finanzdienstleister dürften nach dem Brexit-Votum künftig an den Main wechseln „Als Alternative zum Finanzplatz London kommt auf europäischer Ebene eigentlich nur Frankfurt in Frage“, freut sich Gordon Grundler, Vorstandsmitglied beim Immobilienvermittler Primus Valor, schon. „Wir rechnen aus diesem Grund mit einer wachsenden Nachfrage nach Geschäfts- und Wohnimmobilien in Frankfurt.“ Auch das Marketing-Unternehmen der Region Frankfurt Rhein-Main hat unmittelbar nach der Brexit-Entscheidung die Internetseite welcometofrm.com freigeschaltet, die Banken und anderen ausländischen Unternehmen den Standort schmackhaft macht und bei allen Fragen rund um Steuerrecht, Wohnungssuche oder auch Lifestyle hilft. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte beim IW in Köln, hält den Optimismus am Main durchaus für rea- listisch. „Ich glaube schon, dass es einen Arbeitsplatzaufbau in Frankfurt am Main geben wird“, sagt er. Die räumliche Nähe zur Europäischen Zentralbank (EZB) werde sich auszahlen. „Da der Frankfurter Immobilienmarkt auch nicht so groß ist, würden sich schon 20.000 Arbeitsplätze deutlich bemerkbar machen.“ Denn bisher sind in den Frankfurter Banken nur gut 62.500 Beschäftigte tätig. Platz wäre für neue Kollegen aber auf jeden Fall, denn rund elf Prozent der Frankfurter Büroflächen stehen derzeit leer. Nun muss schnell geklärt werden, ob es überhaupt zu Umzügen aus London kommen muss – und wenn ja, auf welche Stadt die Wahl fällt. Frankfurt kann außer mit Europas größter Volkswirtschaft auch mit dem Sitz der EZB sowie der europäischen Versicherungsaufsicht und der Deutschen Börse punkten. ANLEIHEN & ZINSEN & WEITERE NOTIERUNGEN Sorten und Devisen Sortenkurse (Euro)** Ankauf Verkauf Australien, 1 Dollar Dänemark, 100 Kronen Großbritannien, 1 Pfund Hongkong, 100 Dollar Japan, 100 Yen Kanada, 1 Dollar Malaysia, 100 Ringgit Neuseeland, 1 Dollar Norwegen, 100 Kronen Polen, 100 Zloty Russland, 100 Rubel Schweden, 100 Kronen Schweiz, 1 Franken Singapur, 1 Dollar Südafrika, 100 Rand Tschechien, 100 Kronen USA, 1 Dollar Ungarn, 100 Forint 0,6367 12,8970 1,1681 10,5130 0,8430 0,6612 0,5704 10,2380 20,9920 1,3160 10,1600 0,8888 0,6038 5,5060 3,3010 0,8684 0,2870 var. Kurse 28.06. (Euro) Geld Brief Vortag 0,7109 14,0670 1,2444 13,0680 0,9130 0,7263 0,7203 11,0890 24,7290 1,5330 11,0340 0,9507 0,7240 6,3060 3,9030 0,9405 0,3440 0,6625 13,4070 1,2001 11,5570 0,8800 0,6899 22,3670 0,6319 10,6370 22,4740 1,3840 10,5600 0,9202 0,6632 5,8790 3,6350 0,8995 0,3130 0,6714 13,4790 1,2058 11,6930 0,8840 0,6956 23,2510 0,6416 10,6920 22,7190 1,4030 10,6140 0,9236 0,6685 5,9630 3,7440 0,9044 0,3180 N ach den drastischen Kursverlusten als Reaktion auf die Entscheidung der Briten gegen einen Verbleib in der Europäischen Union zeigten sich die Aktienanleger am Dienstag wieder risikofreudiger. Zum Handelsschluss notierte der Dax 1,9 Prozent fester bei 9447 Punkten, nachdem er zuvor bis auf 9554 Zähler zugelegt hatte. An den beiden vorangegangenen Handelstagen war der Leitindex um fast zehn Prozent abgestürzt. Um 1,9 Prozent auf 19.276 Zähler ging es für den MDax nach oben. Der TecDax rückte um 2,2 Prozent auf 1554 Punkte vor. Am Devisenmarkt ließ der BrexitSchock ebenfalls nach. Der Euro erholte sich von den starken Verlusten und stieg bis auf 1,1110 Dollar. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1051 Dollar gehandelt. Das britische Pfund legte zeitweise bis auf 1,3418 Dollar zu. Auf breiter Front unter Druck stand dagegen die Weltreservewährung Dollar, die in den vergangenen Tagen stark als sicherer Hafen gefragt war. Bei deutschen Staatsanleihen setzte nach dem Höhenflug der vergangenen Tagen eine Gegenbewegung ein. Der Bund-Future stieg nur noch leicht um sieben Ticks auf 166,77 Zähler. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit minus 0,113 Prozent. Die Führung im Dax übernahmen nach einer Kaufempfehlung der Société Générale RWE. Die Aktie verteuerte 0,6689 13,4110 1,1969 11,6400 0,8920 0,6947 22,1440 0,6368 10,6210 22,2970 1,3850 10,6280 0,9300 0,6656 5,9350 3,6310 0,9059 0,3120 +2,58 -0,01 -8,15 +0,75 +9,18 +0,81 +1,28 +5,30 -0,51 -0,98 +2,59 -1,59 +1,85 +2,39 +4,35 -0,33 +0,65 -0,95 -3,23 +0,28 -14,75 +0,16 +20,38 -4,79 -5,25 +3,50 -6,22 -5,26 -13,88 -2,07 -4,31 -0,18 -19,26 +0,47 +0,24 -0,63 EUR JPY SFR GBP CAD 1,1047 11341,9 - 10268,4 0,9740 1,0187 104,59 1,3309 13663,2 0,7641 7844,7 0,7355 75,51 0,7030 72,18 12,89 1323,1 1,5472 158,84 11,74 1205,4 USD 1,0843 0,9814 0,9560 1,3062 0,7499 0,7219 0,6901 12,65 1,5185 11,52 0,8300 0,7513 0,7318 0,7654 0,5741 0,5526 0,5282 9,6826 1,1624 8,8212 1,4458 1,3087 1,2747 1,3332 1,7417 0,9626 0,9201 16,87 2,0248 15,37 AUD BGN BRL CAD CHF CNY CZK DKK GBP HKD HRK HUF 1,4984 1,9558 3,7183 1,4438 1,0845 7,3606 27,1080 7,4386 0,8272 8,5925 7,5150 317,67 IDR ILS INR JPY KRW NOK PLN RON RUB SEK TRY USD 14595,53 4,2972 75,2070 113,40 1294,19 9,3785 4,4413 4,5247 71,6883 9,4425 3,2201 1,1073 Eckwertstaatsanleihen Name 28.06. Kurs Rend. Deutschland, 1 Jahr Deutschland, 2 Jahre Deutschland, 5 Jahre Deutschland, 6 Jahre Deutschland, 7 Jahre Deutschland, 8 Jahre Deutschland, 10 Jahre Deutschland, 30 Jahre Frankreich, 2 Jahre Frankreich, 5 Jahre Frankreich, 10 Jahre Frankreich, 30 Jahre Großbritannien, 1 Jahr Großbritannien, 2 Jahre Großbritannien, 5 Jahre Großbritannien, 10 Jahre Großbritannien, 30 Jahre Italien, 2 Jahre Italien, 5 Jahre Italien, 10 Jahre Italien, 5 Jahre 100,90 101,29 102,68 114,14 112,99 116,29 105,83 158,86 102,89 101,45 102,37 156,93 100,92 102,17 104,74 108,95 137,34 107,22 102,03 105,87 119,08 Datum -0,657 -0,654 -0,553 -0,520 -0,427 -0,353 -0,102 0,417 -0,510 -0,292 0,257 0,979 0,227 0,195 0,450 0,979 1,818 -0,043 0,169 1,339 2,376 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 Rating Lauf- 28.06. zeit +/- Ren. % in % Name 28.06. Kurs Rend. Japan, 3 Monate Japan, 1 Jahr Japan, 2 Jahre Japan, 5 Jahre Japan, 10 Jahre Japan, 30 Jahre Kanada, 2 Jahre Kanada, 5 Jahre Kanada, 10 Jahre Kanada, 30 Jahre Schweiz, 2 Jahre Schweiz, 5 Jahre Schweiz, 10 Jahre Schweiz, 30 Jahre USA, 2 Jahre USA, 5 Jahre USA, 10 Jahre USA, 30 Jahre 100,06 100,41 100,79 102,05 103,40 107,39 99,57 100,85 103,97 136,15 106,22 115,24 118,10 140,48 100,01 100,52 101,41 104,72 -0,245 -0,326 -0,300 -0,307 -0,233 0,050 0,485 0,565 1,077 1,854 -1,010 -0,950 -0,530 -0,050 0,621 1,019 1,472 2,281 Datum 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 28.06.2016 Legende: Es handelt sich um fiktive Anleihen mit der immer gleichbleibenden Laufzeit sich um 4,7 Prozent. Durch den zuletzt starken Anstieg der Strompreise in Deutschland rücke die attraktive Bewertung des Energiekonzerns wieder in den Fokus, schrieb Analyst Lueder Schumacher. Titel von E.on gewannen 1,6 Prozent. Zu den Favoriten zählten auch die Banken, nachdem die Institute größtenteils zweistellige prozentuale Kursverluste eingefahren hatten. Deutsche Bank rückten um 0,8 Prozent vor, Commerzbank verbuchten einen Aufschlag von 1,1 Prozent. Um 4,3 Prozent nach oben ging es zudem für die Anteilscheine der Deutschen Börse. Nach dem Brexit-Votum wächst in der großen Koalition der Widerstand gegen die Fusionspläne des Frankfurter Börsenbetreibers mit der Londoner LSE mit Hauptsitz an der Themse. Bisher planen die beiden Unternehmen, ihre Zentrale in London einzurichten. Und losgelöst von allen Meldungen, wonach der VWKonzern zur Beilegung des US-Abgasskandals mit 14,7 Milliarden Dollar deutlich tiefer in die Tasche greifen muss als gedacht, notierten auch VWVorzüge 1,7 Prozent höher. Die Anhebung der Gewinnprognose bei Salzgitter verschaffte der Aktie dagegen nur einen kurzen Aufenthalt im Plus. Nach einem Anstieg um bis zu 2,7 Prozent fiel das Papier im Handelsverlauf nach einer Herabstufung von „Kaufen“ auf „Verkaufen“ durch Goldman Sachs 5,1 WEJ./RTR/DPA Prozent ins Minus. 2 Gewinner 4 Verlierer Im HDax verzeichneten gestern zum Schluss folgende Titel die größten Kursausschläge (Basis: Schlusskurs Vortag) 1. 2. 3. 4. 5. Morphosys Jenoptik Evotec RWE Dt. Pfandbriefbk. 166,74 Tagesgeld (Basiszins) 0,28 Baugeld (øHypo. 10J) 1,23 Gold ($/Feinunze) 1309,70 35,495 14,045 3,664 12,705 8,848 (+6,77%) (+6,52%) (+5,17%) (+4,74%) (+4,56%) 1. 2. 3. 4. 5. Salzgitter Siltronic K+S Kion Group Wincor Nixdorf 17:44 Uhr MEZ Laufzeit 28.06. Vortag Indizes CRB-Index GSCI-Index Rogers Intl Commodity TR 191,3 188,4 224,4 227,6 2197,9 2217,2 Agrarwaren, Tierprodukte Zinsen Edelmetalle / Zertifikate / ETF‘s Basiszinsen Festgeldzinsen 28.06. Euro-Tagesgeld (Banken) Bundesbankrendite REX REX Performance 3-Monats-Euribor Basiszinssatz (nach § 247 BGB) Spitzenrefinanzierung Einlagefazilität 27.05. Bund Pfandbrief 1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre -0,456 -0,483 -0,470 -0,401 -0,308 -0,273 -0,187 -0,088 0,054 0,178 -0,050 -0,020 -0,020 0,010 0,080 0,160 0,250 0,350 0,450 0,540 28.06. Zinsspanne Tagesgeld 5000 Euro Tagesgeld 50000 Euro Termingeld 25000 Euro, 90 Tage Termingeld 25000 Euro, 360 Tage Festgeld 5000 Euro, 3 Monate Festgeld 5000 Euro, 6 Monate Festgeld 5000 Euro, 12 Monate Festgeld 10000 Euro, 2 Jahre Festgeld 10000 Euro, 3 Jahre Festgeld 10000 Euro, 4 Jahre Sparbrief 5 Jahre Sparbrief 10 Jahre Kreditzinsen Tagesgeld 1,68 – 1,84 0,20 – 0,50 0,38 – 0,48 -0,39 – -0,29 -8,00 – -5,00 0,44 – 0,54 -2,00 – -1,00 0,37 0,31 0,19 0,31 0,19 0,22 0,31 0,46 0,53 0,58 0,70 1,32 0,01 – 1,10 0,01 – 1,10 0,01 – 0,70 0,01 – 1,00 0,01 – 0,70 0,01 – 0,80 0,01 – 1,00 0,01 – 1,15 0,01 – 1,25 0,01 – 1,35 0,05 – 1,45 0,60 – 2,00 Quelle: FMH Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 5 J. 0,99 Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 10 J. 1,22 Dispokredit (Giro) 9,52 Überziehungskredit (Giro) 11,28 Ratenkredit 5000 Euro, 24 Monate 4,39 Ratenkredit 5000 Euro, 48 Monate 4,70 Ratenkredit 10000 Euro, 36 Monate 4,55 Ratenkredit 10000 Euro, 60 Monate 4,85 Euro Geldmarkt unter Banken AUD CAD USD EUR JPY GBP CHF Quelle: FMH Vortag -0,45 -0,44 -0,21 -0,23 143,76 143,79 489,30 489,42 -0,28 -0,28 -0,83 (seit 01.01.) 0,25 (seit 16.03.) -0,40 (seit 16.03.) Zinsstruktur 28.06. Quelle: LBBW 1 Woche 1 Monat 3 Monate 1,73 – 1,89 0,23 – 0,53 0,42 – 0,52 -0,42 – -0,27 -2,00 – -0,50 0,45 – 0,55 -2,00 – -1,00 1,90 – 2,06 0,33 – 0,73 0,60 – 0,70 -0,45 – -0,22 -0,70 – -0,20 0,30 – 0,80 -1,70 – -1,00 2,19 – 2,35 0,61 – 1,01 0,82 – 0,92 -0,40 – -0,17 -0,35 – -0,15 0,44 – 0,94 -1,10 – -0,85 6 Monate 2,31 – 2,47 0,80 – 1,20 0,98 – 1,08 -0,28 – -0,05 -0,25 – -0,05 0,55 – 1,05 -1,00 – -0,75 1 Jahr 2,54 – 2,70 1,13 – 1,53 1,32 – 1,42 -0,09 – 0,14 -0,15 – 0,05 0,97 – 1,07 -0,81 – -0,56 Genussscheine 28.06. Coup. Kurs(%) BayernLB von 07 5,13 Bertelsmann 92(variabel) 15,00 Bertelsmann von 2001 15,00 Dräger 83 (Euro) 0,00 Dräger 91 (Euro) 0,00 GWB Immob von 09 6,00 Helaba von 06 4,88 23,145 13,85 17,86 43,11 47,71 (-5,09%) (-4,38%) (-3,59%) (-0,83%) (-0,81%) Rohstoffe / Terminkontrakte Rohstoffe/Metalle Veränderung (%) 4 Wo. 1 Jahr 28.06. Euro-Tageswerte (EZB) Crossrates 0,9052 0,8817 0,9222 1,2047 0,6917 0,6658 0,6364 11,67 1,4005 10,63 RWE-Aktie nach Kaufempfehlung an der Dax-Spitze Quelle: LBBW Währungen 28.06. 1 EUR 1 USD 100 JPY 1 SFR 1 GBP 1 CAD 1 AUD 1 NZD 100 HKD 100 RUB 100 NKR Trotz Brexit-Unsicherheit greifen Anleger wieder zu VON Bund-Future Devisenkurse 28.06. 17:44 Doch auch Dublin, Luxemburg und Paris machen sich große Hoffnungen. Der Standortwettbewerb ist bereits voll entbrannt. So punktet Luxemburg mit einer schnellen Umsetzung von EURecht und einer unkomplizierten Verwaltungspraxis. Dublin wiederum bietet den Vorteil der englischen Sprache. Zudem winkt hier eine Unternehmenssteuer von gerade mal 12,5 Prozent. Auch Paris will nicht leer ausgehen, was sich vor allem bei der Frage zeigen dürfte, wo die Europäische Bankenaufsicht EBA künftig ihren Sitz haben wird. Bisher ist dieser in London. Dass die EBA von dort abzieht, wenn Großbritannien wirklich aus der EU austritt, ist bisher die einzige gesicherte Tatsache. Um die Voraussetzungen für einen EU-Bankenpass zu erfüllen, ist es allerdings nicht zwingend notwendig, dass alle Mitarbeiter aus London mit umziehen. „Es reicht, wenn die Führungsmannschaft innerhalb der EU sitzt, das Fußvolk kann weiterhin in England arbeiten“, sagt Tim Brandi, Spezialist für grenzüberschreitende Firmenverschmelzungen bei Hogan Lovells. Die Mitarbeiter würden dann formal von der EU-Gesellschaft nach London ausgelagert. Dies ist aber mit Unsicherheiten verbunden. „Wenn die Datenserver einer Bank außerhalb der EU stehen, kommen sofort Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit auf“, so Brandi. Die Aufsichtsbehörden könnten Einwände haben und die Banken vor die Wahl stellen, entweder das gesamte Geschäft in die EU zu holen oder den Pass zu verlieren. Doch es gibt auch Stimmen, die den ganzen Aktionismus für verfrüht halten. Martin Steininger, Chefvolkswirt des Immobiliendienstleister Bulwien Gesa, mahnt zur Vorsicht, was die Größe des Effekts einer möglichen Abwanderung aus London angeht. „Die City of London wird weiterhin eine der bedeutendsten Finanzmetropolen Europas bleiben“, sagt er. „Zudem können positive Effekte von Verlagerungen durch die weiter notwendige Konsolidierung innerhalb der Bankenbranche überlagert werden.“ Womöglich stopfen also übersiedelnde Banker aus London nur die Lücken, die durch den Stellenabbau bei Deutsche Bank & Co. gerissen werden. 106,00 178,62 314,00 280,00 290,00 3,10 104,90 +/0,00 0,00 -0,35 -1,75 -3,33 0,00 0,00 28.06. Coup. Kurs(%) IKB von 06 IKB von 1/07 LBBW von 09 Magnum 03 Pongs & Zahn unb. Salvator Grund. 04 WestLB von 2000 4,70 5,63 4,22 6,00 8,50 9,50 7,46 24,75 24,00 107,83 92,00 0,25 37,50 17,01 +/0,00 0,00 0,00 1,91 0,00 0,00 0,00 Variable Edelmetallkurse $/1 Feinunze 28.06. Ankauf Verkauf Vortag Ankauf Verkauf Gold Silber Platin Palladium 1314,99 - 1315,29 17,80 17,83 976,87 - 977,20 567,72 - 568,70 1320,03 - 1328,15 17,69 17,79 973,00 - 983,00 554,50 - 560,50 52 WochenHoch Tief 1324,09 17,85 1083,45 706,75 1048,30 13,68 818,50 469,55 Münzen und Barren Gewicht in Gramm Ankauf - Verkauf 28.06. (in Euro) Münzen Gewicht in Gramm Ankauf - Verkauf 28.06. (in Euro) Barren 10 Rubel Tscherwonez Vreneli (20 Fr.) Krügerrand 1 Oz. Austr. Nugget 1/2 Oz. Gold Maple Leaf 1 Oz. Eagle/Nug/Phil.1 Oz. 7,74 6,452 31,10 15,55 31,10 31,10 288,75 207,50 1162,00 583,00 1162,00 1162,00 - 408,25 246,00 1231,50 644,75 1231,50 1245,75 Goldbarren Goldbarren Goldbarren Goldbarren Goldbarren Silberbarren 10 20 50 100 1000 1000 376,00 440,50 753,75 865,75 1888,75 - 2082,50 3768,25 - 3893,75 37727,50 - 38570,50 495,00 545,00 Name,Emittent Laufzeit endlos DB5ALU Aluminium, DB SG5HF7 Baumwolle, SG HV16F1 Benzin, HVB DB6LED Blei, DB SG9F33 Blei, SG DB2BRE Brent, DB CR5H5H Brent, COB SG0D0A Diesel, SG DZ2X4R Erdgas, DZ BN2GLD Gold, BNP HV2XAU Gold, HVB DB0SEX Gold, DB CK8BU9 Hafer, COB DB2H0L Heizöl, DB HV16F7 Kaffee, HVB RCB8WW Kakao, RCB DZ0CEE Kupfer, DZ SG0PLG Lebendrind, SG SG1ACV Mageres Schwein, SG RCB72G Mais, RCB CM3FP4 Mastrind, COB SG05X1 Milch, SG DB6NCK Nickel, DB 171,5 204,3 199,3 385,8 389,8 356,3 362,8 470,1 1137 31,32 447,0 458,3 140,1 115,9 139,5 1672 1699 2391 3040 3002 165,3 545,8 19,78 134,2 1641 1667 2393 3040 2982 166,0 540,5 19,62 Genussmittel NY, Kaffee ($/lb) Jul 16 London, Kaffee (Rob.) ($/t) Jul 16 London, Kaffee (Rob.) ($/t) Sep 16 London, Kakao (£/t) Jul 16 NY, Kakao ($/t) Jul 16 NY, Kakao ($/t) Sep 16 NY, Orangensaft Jul 16 London, Zucker ($/50 t) Okt 16 NY, Zucker (¢/lb) Jul 16 Kurs 28.06. +/Euro WKN Name,Emittent Laufzeit endlos Kurs 28.06. +/Euro 9,11 7,03 12,79 11,63 10,76 26,37 31,34 32,40 30,03 109,00 11,27 112,24 55,73 8,43 4,95 27,06 43,88 8,18 5,71 2,51 4,42 23,14 6,46 0,89 1,59 -1,24 1,39 -0,65 -3,93 -5,74 0,56 0,81 0,30 -0,70 0,47 -0,43 0,00 3,13 0,48 1,64 -3,20 0,35 2,45 -3,49 0,00 -0,46 SG5HGA SG9F3T CB5UXF HV5YFZ DZ0B99 RCB72J HV16F3 DB3WT1 DZ0CGG DZ0CHH SG9BGB A0S9GB DBX1LC A1W4DP DBX0CZ DBX1MW A0F5UK A0H08H A0JC8F LYX0AL A0KRJ3 A0RPSB Orangensaft, SG 15,82 Palladium, SG 37,26 Platin, COB 8,84 Reis, HVB 5,19 Silber, DZ 16,06 Sojabohnen, RCB 16,85 Weizen, HVB 12,94 WTI Light Sw. Crude, DB 17,33 Zink, DZ 15,02 Zinn, DZ 139,15 Zucker, SG 104,40 DB Xetra-Gold ETF 38,30 db x-tr. DBLCI-OY ETF 18,01 BNP S&P 500 95,56 db x-tr. DB Com.Bo. ETF 15,84 db x-tr. MSCI World ETF 38,91 iShares Eur 600 Bas.Res. 27,29 iShares Eur 600 Food&Be. 62,05 Lyxor Commodities ETF 15,89 Lyxor Com. NE ETF 19,09 RBS, Natural Gas ETF 0,04 Source Eur 600 Oil&Gas 144,56 -0,94 2,42 0,45 0,39 0,50 4,14 -1,52 -2,64 0,33 -0,16 -0,38 -0,65 1,18 0,82 1,41 1,35 2,79 2,06 0,89 0,85 4,76 2,89 47,17 47,89 48,43 47,85 44,32 27,33 27,93 46,54 47,24 47,79 47,61 44,88 33,08 36,89 NE- und Edelmetalle 17:44 Uhr MEZ 171,5 218,0 203,5 390,5 394,5 359,5 365,3 478,2 1153 31,30 446,8 460,0 140,8 116,8 Laufzeit 28.06. Vortag Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Kasse 3 Mon. Jun 16 Jul 16 Aug 16 Jun 16 Jul 16 Aug 16 Jun 16 Jul 16 Jun 16 Jul 16 1603 1592 1611 1602 1535 1535 1550 1550 1714 1698 1717 1704 4778 4692 4785 4701 9135 8960 9185 9020 2047 2001 2045 2004 17070 17005 17025 16970 1315 1327 1314 1327 1318 1330 217,1 212,6 217,3 212,4 217,5 212,5 559,8 553,8 565,0 558,4 978,8 978,8 979,0 982,0 London, Alum. London, Alum. London, Alu.-Leg. London, Alu.-Leg. London, Blei London, Blei London, Kupfer London, Kupfer London, Nickel London, Nickel London, Zink London, Zink London, Zinn London, Zinn NY, Gold ($/Feinunze) NY, Gold ($/Feinunze) NY, Gold ($/Feinunze) NY, Kupfer (¢/25.000 lb) NY, Kupfer (¢/25.000 lb) NY, Kupfer (¢/25.000 lb) NY, Pallad. ($/Feinunze) NY, Pallad. ($/Feinunze) NY, Platin ($/Feinunze) NY, Platin ($/Feinunze) Außerbörsliche Metallpreise Wolle, Kautschuk NY, Baumwolle (¢/50.000 lb) Jul 16 Tokio, Rubber (Yen/kg) Jun 16 Tokio, Rubber (Yen/kg) Jul 16 64,36 164,3 158,8 63,53 163,0 157,6 149,5 150,5 429,5 433,3 144,2 146,4 47,86 48,57 148,6 149,5 426,3 430,0 143,8 144,9 47,53 48,11 Energie Rohstoff-Zertifikate / Rohstoff-ETF's WKN Winn., Gerste (Can$/t) Jul 16 Chgo., Hafer (¢/bushel) Jul 16 Chgo., Hafer (¢/bushel) Sep 16 Chgo., Mais (¢/bushel) Jul 16 Chgo., Mais (¢/bushel) Sep 16 Paris, Rapssaat (Euro/t) Aug 16 Paris, Rapssaat (Euro/t) Nov 16 Winn., Rapssaat (Can$/t) Jul 16 Chgo., Sojabohn. (¢/bushel) Jul 16 Chgo., Sojaöl (¢/lb) Jul 16 Chgo., Weizen (¢/bushel) Jul 16 Chgo., Weizen (¢/bushel) Sep 16 Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug 16 Winn., Rapssaat (Can$/t) Jun 16 NY, Rohöl ($/Barrel) Aug 16 NY, Rohöl ($/Barrel) Sep 16 NY, Rohöl ($/Barrel) Okt 16 Spot-Markt Dated Brent Spot-Markt Opec-Korb Strom EEX Phelix Base Strom EEX Phelix Peak NY, Benzin ($/100 Gallonen) Jul 16 NY, Benzin ($/100 Gallonen)Aug 16 London, Gasöl ($/t) Jul 16 London, Gasöl ($/t) Aug 16 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Jul 16 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Aug 16 London, Rohöl ($/Barrel) Aug 16 London, Rohöl ($/Barrel) Sep 16 NE-Metalle (100 kg) 28.06. Del-Notiz Kupfer MK Blei in Kabeln Messing MS 58 Messing MS 58-2 Messing MS 63/37 439,8 532,3 180,1 408,0 440,0 445,0 Vortag 435,0 527,4 179,8 404,0 435,0 441,0 Umicore Fixingpreise (kg) 28.06. Vortag Gold Ankaufspreis Gold verarbeitet Silber Ankaufspreis Silber verarbeitet 37480 42120 502,4 593,4 37940 42640 509,6 601,9 Terminkontrakte Laufzeit Hoch/Tief 28.06. Volumen EUREX / CME Schatz-Future Sep. 2016 Bobl-Future Sep. 2016 Bund-Future Sep. 2016 Dax-Future Sep. 2016 Dez. 2016 112,1/112,0 112,07 147428 133,6/133,4 133,58 378108 166,9/166,3 166,75 512072 9545/9397 9528/9388 9443 9416 97499 82 Laufzeit Hoch/Tief 28.06. Volumen Euro-Stoxx-50-Future Sep. 2016 2781/2731 2751 S&P500-Future Sep. 2016 2018/1989 2009 T Bond-Future Sep. 2016 173,8/172,5 173,22 Euro-Future Jul. 2016 / 1,1011 Treasury Notes 10Y Sep. 2016 133,6/133,0 133,23 1640966 943 170623 781153 Anleihen Zins Name Öffentliche Anleihen Bund 4,0 5,63 3,75 4,25 4,0 4,25 3,75 3,50 3,25 1,89 3,0 2,25 2,50 3,25 2,25 2,0 1,75 1,50 1,50 0,10 1,50 2,0 6,25 1,75 1,50 1,0 0,50 Bund v. 06/16 Bund v. 86/16 Bund v. 06/17 Bund v. 07/17 II Bund v. 07/18 Bund v. 08/18 Bund v. 08/19 Bund v. 09/19 Bund v. 09/20 Bund 09 Infl. Bund v. 10/20 Bund v. 10/20 Bund v. 10/21 Bund v. 11/21 Bund v. 11/21 Bund v. 11/22 Bund v. 12/22 Bund v. 12/22 Bund v. 13/23 Bund v. 12/23 Bund v. 13/23 Bund v. 13/23 Bund v. 94/24 Bund v. 14/24 Bund v. 12/24 Bund v. 12/24 Bund v. 15/25 Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa 07.16 09.16 01.17 07.17 01.18 07.18 01.19 07.19 01.20 04.20 07.20 09.20 01.21 07.21 09.21 01.22 07.22 09.22 02.23 04.23 05.23 08.23 01.24 02.24 05.24 08.24 02.25 100,04 101,36 102,27 104,99 107,15 109,96 111,21 112,63 113,92 110,24 114,75 112,30 114,26 119,46 114,83 114,16 113,73 112,44 113,05 107,26 113,48 117,50 150,70 116,35 114,60 110,66 106,44 -0,01 -0,01 -0,01 -0,01 0,00 0,01 0,00 0,01 0,00 0,32 0,00 0,04 0,03 0,04 0,05 0,02 0,01 0,00 -0,02 -0,14 -0,01 -0,02 -0,05 -0,04 -0,05 -0,07 -0,09 0,063 -0,429 -0,649 -0,657 -0,679 -0,652 -0,655 -0,641 -0,651 -0,619 -0,642 -0,605 -0,567 -0,562 -0,524 -0,495 -0,479 -0,436 -0,428 -0,415 -0,387 -0,361 -0,328 -0,294 -0,238 Zins Name 1,0 0,50 0,10 6,50 5,63 4,75 6,25 0,50 5,50 4,75 4,0 4,25 4,75 3,25 2,50 2,50 Bund v. 15/25 Bund v. 16/26 Bund v. 15/26 Bund v. 97/27 Bund v. 98/28 Bund v. 98/28 II Bund v. 00/30 Bund v. 14/30 Bund v. 00/31 Bund v. 03/34 Bund v. 05/37 Bund v. 07/39 I Bund v. 08/40 Bund v. 10/42 Bund v. 12/44 Bund v. 14/46 Rating Lauf- 28.06. zeit Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa +/- Ren. % in % B. Obl. S162 B. Obl. S163 B. Obl. S164 B. Obl. S165 B. Obl. S166 B. Obl. S167 B. Obl. S168 B. Obl. S169 Obl. S170 B. Obl. S171 B. Obl. S172 B. Obl. S173 Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa Aaa NR Rating Lauf- 28.06. zeit 08.25 02.26 04.26 07.27 01.28 07.28 01.30 04.30 01.31 07.34 01.37 07.39 07.40 07.42 07.44 08.46 110,79 105,87 110,17 173,79 166,60 158,48 185,44 120,14 178,84 181,55 175,12 187,72 202,22 171,59 155,86 158,74 -0,12 -0,11 -0,05 -0,12 -0,20 -0,17 -0,18 -0,16 -0,27 -0,38 -0,48 -0,63 -0,71 -0,79 -0,86 -0,91 -0,172 -0,106 Länder und Städte -0,143 -0,117 -0,090 -0,050 Sonstige Emittenten 02.17 04.17 10.17 02.18 04.18 10.18 02.19 04.19 10.19 04.20 10.20 04.21 100,93 100,89 101,49 101,94 101,65 103,85 104,46 103,29 103,02 102,43 103,77 102,73 0,00 0,01 0,00 0,01 0,01 0,00 0,00 0,03 0,02 0,01 0,02 0,04 -0,662 -0,648 -0,650 -0,662 -0,663 -0,665 -0,662 -0,665 -0,657 -0,630 -0,612 -0,561 0,048 0,155 0,242 0,299 0,320 0,361 0,391 0,420 Bundesobligationen 0,75 0,50 0,50 0,50 0,25 1,0 1,0 0,50 0,25 0,0 0,25 0,0 Zins Name 6,85 Hamburg 93 NR 11.18 117,25 +/- Ren. % in % 0,00 -0,259 Floater 0,0 0,0 Argent.GDP,DL Argent.GDP,EO NR NR - Adler Real Est. NR Air Berlin 11 NR Air Berlin 14 NR Alno NR BASF 12 A1 BASF 14 A1 BASF 14 A1 Bayer 14 A3 Bertelsm. 06 Baa1 Coba 11 Ba1 Continental 13 Baa1 Continental 13 Baa1 Daimler 14 A3 DIC Asset 13 NR Dt. Post 16 NR Dt. Rohstoff 13 NR Dt. Telekom Fin 16 NR Dürr 14 NR Evonik 13 Baa2 04.18 04.18 05.19 05.18 12.22 01.19 01.24 01.18 09.16 03.19 07.18 09.20 01.22 07.18 04.21 07.18 04.28 04.21 04.20 10,40 -0,48 10,57 3,20 Industrieanleihen 8,75 8,25 6,75 8,50 2,0 1,38 2,50 1,13 4,75 6,38 3,0 3,13 2,25 5,75 0,38 8,0 1,50 2,88 1,88 105,36 98,50 88,00 68,00 110,93 103,27 114,49 101,48 101,12 110,77 106,13 112,23 110,43 103,75 101,28 103,60 103,50 107,12 106,81 -0,03 0,00 0,00 -0,44 0,06 0,05 0,10 0,02 0,01 -0,06 0,04 0,26 -0,11 0,00 0,07 0,00 0,00 0,00 0,20 5,448 9,480 12,158 34,260 0,283 0,097 0,539 0,179 0,108 2,252 0,001 0,195 0,355 3,790 0,106 6,179 1,179 1,322 0,068 Zins Name 8,0 6,25 5,25 8,75 4,75 7,75 7,50 9,50 9,25 5,50 3,88 4,13 2,13 3,38 2,38 3,75 6,25 5,25 8,88 6,50 5,13 3,75 5,63 5,13 4,0 3,13 5,38 5,25 Rating Lauf- 28.06. zeit Ferratum Cap. 13 NR Franz Haniel 12 Ba1 Fraport 09 NR Gebr. Sanders 13 NR Goldman Sachs 06Baa2 Hapag-Lloyd 13 NR Hapag-Lloyd 14 NR Heckler & Koch 14 NR Heidel Druck 11 NR Hochtief 12 NR Hochtief 13 NR K+S 13 NR MAN SE 12 A3 Metro 12 Baa3 O2 Tele 14 NR Otto 13 NR Porr 13 NR Rheinmetall 10 Ba1 Rickmers 13 NR Roche Hold. 09 A1 Siemens Fin.09 A1 Sixt 12 NR Statoil 09 Aa3 TAG Immob. 13 NR ThyssenKr. 13 Ba2 ThyssenKr. 14 Ba2 Voith 07 Ba1 Württ. Leb. 14 NR 10.18 02.18 09.19 10.18 10.21 10.18 10.19 05.18 04.18 03.17 03.20 12.21 03.17 03.19 02.21 09.20 11.18 09.17 06.18 03.21 02.17 05.18 03.21 08.18 08.18 10.19 06.17 07.44 104,75 109,14 114,66 70,00 115,41 101,00 104,00 83,19 102,94 108,11 117,00 101,45 108,42 108,02 107,61 111,25 105,44 40,61 130,12 103,36 105,42 125,15 106,50 105,02 103,41 104,24 105,48 +/- Ren. % in % -0,24 -0,03 0,31 0,00 -0,57 -1,46 4,05 -0,92 0,00 -0,13 -0,01 -0,20 -0,02 0,07 -0,01 0,90 -0,22 -0,11 1,66 0,11 0,00 -0,18 0,39 0,47 -0,08 0,15 0,02 -0,24 5,723 0,532 0,606 28,808 1,677 7,384 6,229 21,819 1,409 1,610 0,904 0,052 0,209 0,607 1,856 1,455 0,786 76,742 0,050 -0,103 0,829 0,234 1,966 1,613 2,051 0,990 4,887 Zins Name Rating Lauf- 28.06. zeit +/- Ren. % in % Auslandsanleihen 5,50 2,40 7,82 2,26 5,87 4,75 5,0 4,25 4,25 7,75 1,0 2,63 5,38 4,50 4,13 4,50 4,75 4,25 1,75 0 6,0 6,38 5,75 1,38 0 4,25 1,63 2,0 3,0 Airbus Gr. Fin. 03 Apple Inc. 13 Argentinien 05 Argentinien 05 II Argentinien 93 Bank of Scotl. 07 Belgien 04 Belgien 10 Belgien 12 Bk of America 08 BMW 13 BMW 14 CE Capital 08 Celesio 10 Coca-Cola 13 Dexia 09 Dexia KBk. 08 Dt. Bahn 04 Dt. Bahn 13 Dt. Bank 96 Dt. Telekom 09 E.ON 02 E.ON 08 EFSF 14 EIB 96 EnBW 06 Finnland 12 Finnland 14 Frankreich 12 A2 Aa1 NR NR Ca Aaa Aa3 Aa3 NR Baa1 A2 A2 A1 NR A3 NR NR Aa1 Aa1 Baa1 Baa1 Baa1 Baa1 Aa1 Aaa A3 Aaa Aaa Aa2 09.18 05.23 12.33 12.38 03.23 06.22 03.35 03.41 09.22 04.18 10.16 01.24 01.18 04.17 02.18 06.19 05.18 11.16 11.20 10.26 07.19 06.32 05.20 06.21 11.26 10.16 09.22 04.24 04.22 112,24 101,44 103,30 60,70 126,66 176,10 175,29 128,52 110,30 100,34 115,66 108,46 102,94 102,15 112,56 109,27 101,77 108,09 75,35 112,98 127,49 121,07 108,20 80,07 101,26 111,85 116,07 119,07 -0,04 0,73 0,00 -0,50 0,00 0,04 0,38 2,10 0,27 -0,09 0,00 0,20 0,15 0,07 0,08 0,00 0,00 0,00 0,08 0,00 0,11 -0,81 -0,09 0,01 0,33 0,09 0,16 0,13 0,21 0,030 2,185 7,619 5,329 0,227 0,667 0,859 -0,271 1,968 -0,072 0,505 -0,089 0,890 2,728 0,243 -0,131 -0,167 -0,104 2,778 1,592 4,007 0,247 -0,272 2,170 0,092 -0,265 -0,057 -0,249 Zins Name 2,88 3,0 4,0 6,61 6,38 3,0 3,0 3,0 3,0 4,75 5,63 2,88 5,25 4,40 5,40 3,90 3,40 2,40 4,75 6,50 4,13 1,38 2,63 4,85 2,25 6,75 0,25 1,20 0,75 1,50 6,50 Rating Lauf- 28.06. zeit Fresenius Fin. 13 NR Fresenius Fin. 14 NR Fresenius Fin. 14 NR Gaz Capl. 07 Ba1 Goldman Sachs 08 A3 Griechenl. 12/23 NR Griechenl. 12/24 NR Griechenl. 12/33 NR Griechenl. 12/37 NR Griechenl. 14/19 Caa3 Heidelb. Cem. 07 Ba1 Iberdrola 13 Baa1 ING 99 A1 Irland 08 Baa1 Irland 09 Baa1 Irland 13 Baa1 Irland 14 Baa1 Irland 14 Baa1 Johns.&Johns. 07 Aaa Kraft Foods 12 Baa3 Lanxess 11 Baa3 LB Bad. Württ. 12 Aaa Lettland 14 NR Litauen 07 A3 Metro Fin. 12 Baa3 Nokia 09 Ba2 Österreich 14 Aaa Österreich 15 Aaa Österreich 16 Aaa Österreich 16 Aaa Österreich 94 Aaa 07.20 02.21 02.24 02.18 05.18 02.23 02.24 02.33 02.37 04.19 01.18 11.20 06.19 06.19 03.25 03.23 03.24 05.30 11.19 02.40 05.18 06.18 01.21 02.18 05.18 02.19 10.19 10.25 10.26 02.47 01.24 107,17 107,00 116,87 107,52 111,32 72,00 69,99 60,50 56,76 88,04 106,95 111,31 114,01 113,74 139,63 123,49 122,26 118,60 116,09 131,99 107,84 103,08 111,63 107,95 103,98 115,14 102,41 110,15 104,86 115,48 144,50 +/- Ren. % in % -0,02 0,34 -0,15 0,21 -0,02 -1,27 0,73 2,11 -1,48 0,46 0,02 0,15 0,02 0,16 0,44 0,15 0,41 2,15 -0,01 1,52 0,12 -0,01 0,00 0,08 0,04 -0,01 0,00 0,15 0,17 -0,57 0,00 1,061 1,424 1,634 1,850 0,199 8,717 8,486 7,123 7,028 9,831 0,973 0,267 0,440 -0,210 0,691 0,357 0,457 0,961 -0,043 4,371 -0,010 -0,224 0,071 -0,089 0,110 0,833 -0,471 0,103 0,271 0,918 0,471 Zins Name 5,63 3,38 3,0 4,63 3,85 4,10 4,95 4,80 5,65 3,88 5,13 0 3,63 6,50 5,63 2,88 3,63 4,90 4,80 4,70 5,40 5,15 2,75 2,75 2,13 5,0 5,13 1,38 7,0 9,25 5,13 Rating Lauf- 28.06. zeit Polen 08 A2 Polen 12 A2 Polen 14 A2 Port. 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Wohnen 13 LEG Immob. 14 Salzgitter Fin. 09 Salzgitter Fin. 10 SGL Carbon 12 Steinhoff Fin. 14 Telefonica 14 NR NR NR NR NR NR NR NR 03.19 77,00 -4,76 17,910 11.20 171,89 0,93 07.21 152,11 1,60 10.16 99,10 -0,02 4,564 11.17 103,55 -1,54 -0,595 01.18 88,98 0,00 10,831 01.21 - 0,00 07.17 - 0,00 Fremdwährungsanleihen 13,50 Eskom Rd. 92 NR 5,25 Euro Bk. 08 Aaa 5,0 KfW TRY 13 Aaa 4,25 Norwegen 06 Aaa 2,0 Norwegen 12 Aaa 7,05 Russ. Förd. RL 13 Ba1 08.21 105,00 0,00 12,515 10.17 105,23 -0,01 1,038 08.16 99,49 -0,16 10,349 05.17 103,31 -0,05 0,491 05.23 107,97 0,09 0,807 01.28 90,53 -0,40 8,516 Legende: Moody´s (Aaa,Aa1,Aa2,Aa3,A1,A2, A3,Baa1, Baa2, Baa3,Ba1,Ba2,Ba3,B1,B2,B3,Caa,Ca,C,D) NR: Kein Rating verfügbar. Anleihen mit Ratings Ba1 oder schlechter haben spekulativen Charakter + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung +/- Ren. % in % DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 16 INVESTMENTFONDS www.aberdeen-asset.de Asia Pacific Equ T $* Asian Bond T $ Asian Small Comp T $* Emerg Mkts Equ T $* EmerMkts Sm Comp T$* Euro Corp Bond T € Japanese Equity T ¥* Multi Asset Inc A €* Sel Em Mkts Bond T $* Sel Eur HighYieldT €* World Equity T $* World Gov Bond T $* 60,86 153,58 37,84 56,45 16,51 11,17 396,21 9,79 40,35 20,48 15,85 10,18 -0,51 +0,33 -0,12 -0,14 -0,15 -0,11 +2,79 -0,17 -0,50 -1,25 -0,20 +0,33 53,93 0,00 71,96 59,37 44,34 0,00 30,99 -4,32 0,00 0,00 43,81 0,00 0,0 0,00 PB Balanced PB Europa PB Eurorent PB Megatrend PB Triselect Strategie Welt Sec Strategie Welt Sel € €* € € € € € 58,49 39,04 59,01 72,14 44,06 20,74 20,28 55,70 37,18 57,29 68,70 41,96 19,75 19,31 +0,18 21,95 20,98 -2,64 -60,16 -62,90 +0,05 0,00 0,00 -1,63 55,95 55,31 +0,12 1,28 0,40 +0,36 -16,22 -16,79 +0,05 10,53 10,00 0,0 0,0 0,0 C&P Funds (Creutz & Partners) 0,0 Craton Capital 0,0 0,0 0,0 Global Resources Precious Metal 0,00 C&P ClassiX C&P QuantiX €* €* 42,96 84,72 42,96 -1,35 -18,92 -18,41 3,7 84,72 -0,82 45,37 41,48 3,7 $* 67,31 67,31 -2,56 -287,69 -303,95 $* 120,57 120,57 -1,45 -194,57 -213,70 0,0 CSAM Immobilien KAG CS EUROREAL €* CS Euroreal A CHF CH* CS Property Dyn €* 23,85 36,04 71,28 23,85 ±0,00 36,04 -0,06 71,28 -0,04 -2,39 -1,73 0,00 0,0 26,62 -3,13 37,37 -2,91 40,89 37,71 0,0 0,0 4,32 13,17 -49,67 26,73 1,67 0,28 0,00 -7,01 22,35 5,32 9,82 13,74 20,47 15,50 -1,29 -2,50 0,56 -11,43 -6,89 -2,92 0,00 0,00 -0,13 18,38 2,18 3,56 6,28 0,00 0,00 0,00 4,86 4,82 0,00 0,95 2,50 0,00 30,54 46,86 0,00 0,00 17,04 7,56 23,98 2,24 -5,17 5,71 5,90 1,14 0,00 0,00 0,00 0,00 8,11 8,08 45,77 0,29 13,59 -8,09 49,19 6,22 18,68 18,09 36,42 44,30 0,25 6,62 12,01 0,00 26,86 18,84 -20,36 -20,22 0,00 16,36 20,23 0,00 0,00 -17,40 0,00 14,63 0,00 0,00 18,65 17,42 -2,67 -1,00 -2,35 -17,83 -33,66 -58,68 -61,51 0,00 0,00 2,87 0,00 41,98 -0,80 -0,27 -1,51 -1,47 -1,54 -10,00 -44,98 -26,26 0,01 0,01 -0,08 -0,08 -0,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -24,11 3,25 -72,16 -80,55 -3,93 -4,11 -9,81 3,13 9,42 25,18 29,81 6,54 5,40 4,22 3,67 49,06 31,37 8,61 32,11 3,39 10,06 -52,09 24,44 -0,10 -0,42 0,00 0,0 -7,54 20,17 4,87 9,25 12,50 18,52 13,79 -1,81 -3,76 -1,47 -11,92 -8,91 -4,72 0,00 0,00 -0,13 14,99 2,14 3,58 5,76 0,00 0,00 0,00 4,45 4,44 0,00 0,48 2,06 28,47 44,87 0,00 0,00 16,59 7,13 22,41 1,90 -5,36 4,99 5,83 1,12 0,00 0,00 0,00 0,00 7,03 7,01 43,65 0,35 12,48 -9,70 47,70 5,81 17,83 17,44 34,25 41,94 0,24 5,97 10,66 0,00 25,65 18,52 -22,01 -22,01 0,00 14,50 16,39 0,00 0,00 -19,38 0,00 12,39 0,00 0,00 17,44 16,45 -3,43 -1,73 1,7 -3,11 -20,92 -36,24 -61,16 -64,50 0,00 0,00 1,18 0,00 39,67 -0,85 -0,29 -1,98 -1,98 -1,99 -11,56 -47,35 -28,18 0,01 0,01 -0,08 -0,08 -0,08 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -24,47 2,52 -72,93 -82,26 -9,57 -5,80 -13,01 3,24 8,37 22,22 25,62 2,19 1,16 1,51 1,22 46,39 30,08 8,29 30,91 0,00 0,00 0,00 32,19 40,93 11,23 18,98 -0,01 -0,01 -0,01 0,00 0,00 0,00 -0,01 33,31 36,02 0,00 0,00 28,42 -6,45 0,00 0,00 0,00 0,0 0,00451,6 0,00 0,0 30,67 0,0 38,43 0,0 10,84 0,0 18,15 0,0 -0,01 0,0 -0,01 6,8 -0,01 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 0,00 0,0 -0,01 0,0 32,23 0,3 35,47 0,5 0,00 0,3 0,00 0,3 25,48 0,0 -8,58 1,0 0,00 0,0 0,00 0,0 DAVIS FUNDS SICAV Global A Value Fund A www.allianzglobalinvestors.de Adifonds A Aktien Europa A Concentra A Europazins A Flexi Rentenf. 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A Wachstum Eurol A Wachstum Europa A € € € € € € € € € € € € € € € € € € € 102,76 82,90 98,32 58,95 91,59 143,62 98,31 102,17 232,19 63,77 52,19 246,65 91,45 48,42 55,41 783,73 151,34 96,13 106,55 97,87 78,95 93,64 57,23 88,49 136,78 93,63 97,30 221,13 61,91 51,17 234,90 89,22 46,11 53,80 746,41 144,13 91,55 101,48 -1,04 11,86 9,40 0,0 -0,35 -2,56 -5,09 0,0 -1,11 47,90 45,86 0,0 +0,60 0,00 0,00 0,0 +0,07 6,67 6,10 0,0 -0,87 41,02 39,00 0,0 -0,76 -31,88 -34,66 0,0 -1,07 2,07 -1,82 0,0 -1,81 -0,44 -1,59 0,0 ±0,00 17,96 17,51 0,0 +0,12 -0,01 -0,01 0,0 -1,46 74,79 73,38 0,0 +0,42 0,00 0,00 0,0 -0,56 4,44 4,33 0,0 -0,07 0,77 0,79 -1,04 54,28 52,37 0,0 -1,02 44,43 42,09 0,0 -0,75 22,25 21,09 0,0 -0,43 44,12 42,58 0,0 Allianz Global Investors GmbH Luxembourg Branch Best Sty Eur Eq AT Best Sty US Eq AT Dyn Mu Ass Str15 A Dyn Mu Ass Str50 A Dyn Mu Ass Str75 I Enh ShTerm Euro AT Euro Bond A Europe SmCap Eq A European Eq Div AT Fl Rate NoPl-VZi A Flex Bond Strat A Glb Agricult Tr. A Glb SmCap Eq AT Income & Gro A USD Income Gr A-H2-EUR € € € € € € € € € € € € $ $ € 110,38 154,60 105,71 115,95 1083,41 108,45 12,28 171,99 238,65 99,22 103,45 165,28 10,54 10,03 109,97 105,12 147,24 102,63 111,49 1083,41 108,45 11,92 163,80 227,29 99,22 100,93 157,41 10,04 9,64 105,74 -0,11 -0,88 +0,09 -0,45 -0,64 ±0,00 +0,17 -1,50 +0,34 -0,02 +0,01 +0,43 -1,86 -0,21 -0,22 4,35 17,72 -0,20 -3,84 0,16 0,00 0,03 38,31 36,27 0,00 0,02 16,70 1,43 3,93 14,34 1,36 16,36 -0,18 -4,35 0,08 0,00 0,03 36,34 32,49 0,00 0,02 15,80 1,84 3,14 13,54 3,0 4,2 0,0 0,0 0,0 10,7 0,0 0,0 48,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Allianz Global Investors Ireland Emerging Mrkt Bd A € 56,81 55,16 ±0,00 0,00 0,00 0,0 Alte Leipziger Trust €uro Short Term Aktien Deutschland AL Trust €uro Relax Trust €uro Cash Trust €uro Renten Trust Akt Europa Trust Glbl Invest € 45,39 € 101,56 € 53,77 € 46,15 € 47,91 € 45,42 € 76,79 44,94 96,72 52,20 46,15 46,51 43,26 73,13 ±0,00 0,00 0,00 +0,22 8,04 5,74 -0,04 5,68 5,21 ±0,00 0,00 0,00 +0,22 0,00 0,00 +1,31 -56,55 -59,52 -2,05 -22,83 -23,00 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 www.ampega.de Alpha select AMI € Amp AmerikaPl Aktf € Amp Balanced 3 It € Amp Balanced 3 Pt € Amp CrossoverPl. I € Amp CrossoverPl. P € Amp DivPlus Akt I € Amp DivPlus Akt P € Amp Euro Star 50 € Amp EuroAktVC10P € Amp EuroZonePl Akt € Amp GenderPlus Akt € Amp Global Aktien € Amp Global Renten € Amp ISP Dynamik € Amp ISP Komfort € Amp ISP Sprint € Amp Pf Mu ETF St € Amp Real Estate Pl € Amp Rendite Renten € Amp Reserve Renten € Amp Responsibility € Amp Substanz Pt € Amp UnternAnl.fds € ComfortInvest C € ComfortInvest P € ComfortInvest S € CQUAD AsQuSt AMI It € CQUAD AsQuSt AMI Pt € CQUAD Strat Eur P1 € CQUAD. Strategie € CQUAD.ArtsTRGI AMI € CQUAD.Flex Ass AMI € CT Welt Pf AMI CT € CT Welt Pf AMI PT € CT Welt Pf GGa AMI € D3RS Welt AMI € FVV Select AMI € GFS Strat IV AMI € Glob.ETF Aktien Pa € H&S FM Global 100 € inprimo Global €* inprimo Mittelst I € inprimo Mittelst P € Kapit.Tot.Re.AMI P € Kapitalauf.+ AMI P € Lacore AA.AMI It € Landert Stiftf.AMI € Max Otte Verm AMI € Mayerhofer Str. AM € M-Leaders Next Gen € MultiManager 3 € NV Strat Stift AMI € NV Strat.Q.Pl. AMI € Postall AM FOR4 Ia € S Mu-Man Exclusiv € terrAss Akt I AMI € terrAss Rent I AMI € Tres BaRet AMI Aa € Tres BaRet AMI Ba € Tres Core Hold US € Tres Div&Gr AMI Aa € Tres Div&Gr AMI Ba € Tres InFlex AMI Aa € Tres LowBe AMI Aa € Val. Intell.Fd AMI € Val. Intellig Pa € Val-HoldMittst AMI € Zan.Eu.Cor.B.AMI I €* Zan.Eu.Cor.B.AMI P €* Zan.Gl.Cred AMI Ia €* Zan.Gl.Cred AMI Pa €* Zantke Eu.HY AMI Ia €* Zantke Eu.HY AMI Pa €* 24,36 136,01 184,25 47,84 105,09 107,42 1105,04 115,64 38,89 106,02 95,88 81,91 10,78 19,07 114,58 107,87 126,09 23,68 106,32 21,91 51,41 97,42 108,48 25,60 53,91 62,96 59,53 107,74 111,22 54,31 54,34 107,19 37,14 44,66 123,74 108,73 105,60 64,93 135,92 13,06 111,49 41,70 30,98 31,98 104,21 83,92 976,07 51,65 101,04 129,52 117,55 77,73 105,20 51,17 1018,70 53,38 23,61 97,81 101,91 104,30 101,01 103,43 107,82 103,85 101,58 158,35 99,54 96,84 114,73 116,77 105,92 107,81 119,42 121,50 23,20 129,53 184,25 46,45 105,09 104,29 1105,04 110,13 38,89 102,93 91,31 78,76 10,32 18,38 110,17 104,73 120,09 22,99 101,26 21,27 50,90 92,78 104,31 24,85 51,34 59,96 57,80 107,74 105,92 51,36 51,39 102,09 35,46 42,53 117,85 103,55 102,52 61,84 129,45 12,68 106,18 40,88 30,98 31,05 101,17 81,48 976,07 51,65 97,15 125,75 111,95 74,74 102,14 48,73 1018,70 50,84 22,59 97,32 101,91 101,26 101,01 103,43 102,69 103,85 101,58 158,35 96,64 92,23 114,73 114,48 105,92 105,70 119,42 119,12 59,25 54,76 62,09 64,83 47,52 51,23 55,66 57,52 52,65 60,28 63,56 46,59 51,23 53,52 -2,56 -0,09 -0,43 -0,43 -0,37 -0,36 -3,67 -3,67 -2,80 -0,69 -3,32 -3,43 -0,58 +0,88 -0,58 -0,09 -0,80 -1,42 -0,65 +0,05 -0,04 -1,73 -0,79 -0,12 -2,49 -1,88 -1,30 +1,29 +1,28 -1,72 -1,74 -0,86 +0,48 -0,86 -0,87 -0,86 -0,03 ±0,00 -0,64 -1,93 -0,56 -0,20 -0,80 -0,80 -0,91 -1,08 +0,16 -0,73 -3,29 -0,84 -0,68 -3,26 -0,27 -0,04 +0,32 +0,32 -2,50 ±0,00 -0,96 -0,96 +0,10 -4,90 -4,90 -0,06 -2,75 -0,53 -0,54 -0,80 +0,03 +0,03 +0,43 +0,43 -0,55 -0,55 20,17 18,47 22,47 22,03 23,89 23,45 -0,92 -1,15 0,00 0,00 0,00 0,00 10,31 7,15 9,71 6,70 16,58 13,38 4,64 1,99 -9,67 -11,21 -28,00 -30,56 -90,09 -91,69 0,00 0,00 8,24 7,01 4,25 3,88 5,90 5,46 22,79 25,65 2,53 1,83 0,00 0,00 0,00 0,00 -3,53 -3,41 9,76 9,14 0,00 0,00 39,11 36,60 17,32 15,02 9,95 9,42 4,19 3,65 3,08 2,73 8,73 12,11 26,30 27,24 100,63 101,31 -21,40 -21,14 35,31 32,40 12,74 22,20 -129,39 -125,79 -1,20 -1,56 11,32 10,75 6,77 5,86 17,30 35,02 24,50 21,73 -0,16 -0,16 -0,18 -0,18 -0,18 -0,18 -30,06 -28,77 -149,14 -150,38 -6,27 -6,37 0,29 -0,36 -4,52 -5,97 4,21 3,04 20,88 20,63 29,27 33,02 -3,45 -3,66 -83,88 -82,75 2,86 2,75 2,86 2,75 -8,43 -10,08 0,00 0,00 -1,91 -2,67 -2,08 -2,81 1,48 1,17 2,94 -0,80 2,14 -1,33 -0,01 -0,01 3,60 0,77 31,78 31,40 -5,36 -5,72 -7,24 -7,74 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 apoAsset apo Euro. Equities apo Forte INKA apo Mezzo INKA apo Piano INKA apo Rendite Plus apo VarioZins Plus apo Vivace INKA €* €* €* €* €* €* €* -0,03 11,57 9,08 +0,11 27,05 26,01 -0,03 17,03 16,21 -0,05 12,23 11,72 ±0,00 0,01 0,02 +0,04 -0,00 +0,06 -14,11 -13,90 $* $* 28,24 39,65 Tel.: 069 / 7147-652 www.deka.de Alstertor Portfolio Fle €*12891,70 12395,87 Alstertor Portfolio Kap €*12587,54 11988,13 AriDeka CF € 60,07 57,07 ARIDEKA TF € 152,00 152,00 BasisStrat Aktien € 106,37 102,53 BasisStrat Flex CF € 103,93 100,17 BasisStrat Re.TF A € 99,58 99,58 BerolinaRent Deka € 40,72 39,29 BR Aktien 100 € 60,51 58,46 BR Aktien 20 € 62,18 60,08 BR Aktien 35 € 63,16 61,02 BR Aktien 55 € 64,26 62,09 BR Aktien 75 € 65,33 63,12 BR Aktien 85 € 61,21 59,14 BW Portfolio 20 € 45,57 44,68 BW Portfolio 40 € 46,78 45,86 BW Portfolio 75 € 44,99 44,11 BW Zielfonds 2020 € 37,97 37,23 BW Zielfonds 2025 € 39,71 38,93 BW Zielfonds 2030 € 41,57 40,75 CorpBnd GlobHdgEUR € 109,41 106,22 DeepDiscount 2y € 125,78 124,53 Deka-BasAnl Def € 99,42 99,42 Deka-BasisAnl A100 € 141,79 135,04 Deka-BasisAnl A20 € 108,01 105,89 Deka-BasisAnl A40 € 113,48 110,17 Deka-BasisAnl A60 € 119,93 115,32 Deka-Co.Bd.NFin. CF € 128,52 124,78 Deka-Co.Bd.NFin. S € 129,02 125,26 Deka-DDiscount2y III € 129,25 127,97 Deka-Deut.Bal. CF € 110,49 107,27 Deka-Deut.Bal. TF € 107,06 107,06 Deka-DisStrat5y II € 161,77 160,17 Deka-Eurol.Bal. CF € 57,12 55,46 Deka-Eurol.Bal. TF € 111,17 111,17 Deka-EuroRent3y CF €* 105,98 104,93 DekaFonds CF € 90,45 85,93 DekaFonds TF € 216,22 216,22 Deka-Inst.Ren.Eu. € 71,26 69,86 Deka-Inst.Ren.Euld. € 61,87 60,66 Deka-KomEuBal.I(A) € 66,59 64,97 DekaKomEuBalCF(T € 114,77 111,97 Deka-MegaTrends CF € 60,64 58,45 Deka-PB Defensiv € 114,90 112,65 Deka-PB Man.Mandat € 103,19 100,18 Deka-PB Multimana. € 111,18 107,94 Deka-PB Wert 4y € 110,29 107,60 Deka-PB Wertkonzept € 104,73 102,68 Deka-RentenReal € 40,23 39,06 DekaRent-Intern. CF € 21,35 20,73 DekaRent-intern.TF € 131,39 131,39 DekaRSHY2/2018CF € 103,90 102,36 Deka-Sachwer. CF € 102,42 99,44 Deka-Sachwer. 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Deka I € 86,73 84,61 Köln-Aktien Global € 30,99 30,99 Köln-Aktienf.o.A. € 34,87 34,87 Köln-Aktienfonds € 43,25 41,09 Köln-Rentenf. o.A. € 30,73 30,73 Köln-Rentenfonds € 30,73 29,65 LBBW Exportstrat. € 63,55 61,01 LBBW-Rentenf.Euro € 42,49 41,25 Mainfr. Strategiekonz. € 149,27 149,27 Mainfr. Wertkonz. ausg. € 99,36 99,36 Mainfr. 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Yiel $* 246,12 246,12 +0,17 €* 153,32 153,32 +0,39 $* 200,53 200,53 -0,73 €* 105,81 105,81 -0,72 $* 119,02 119,02 -0,49 Bd abs Return V350 Bd L1 Multi As. In Bd World Plus Bond Asia ex-Japan Eq.Best Sel.Euro Eq.Japan Eq.Russia Eq.USA Mid Cap EU Conv Bd I Cap. Quant Eq Eur Guru C €* €* €* $* €* €* €* $* €* €* 106,76 106,76 92,21 1706,71 1706,71 161,66 393,11 393,11 38,98 89,42 89,42 173,10 173,10 173,72 158,68 0,00 0,00 0,00 -0,07 -0,04 -1,10 +1,20 -0,03 +0,15 -0,01 -3,90 2,08 -0,86 39,03 -1,17 -32,87 -4,52 44,57 -1,70 1,99 +0,23 6,96 0,0 0,0 -0,02 1,9 -0,02313,1 -0,10 0,2 1,9 -32,90 1,9 45,21 0,1 2,00 44,0 BasisStr.Renten CF BasisStr.Renten TF BasisStrat Re.TF A Berol.Ca.Chance Berol.Ca.Premium Berol.Ca.Sicherh. Berol.Ca.Wachst. Commodities I (A) Commodities I (T) Commodities TF (A) Corp.Bd. Euro CF Corp.Bd. Euro TF Corp.Bd.HY Euro CF Deka-Commod CF(A) Deka-Conv.Akt CF Deka-Conv.Akt. TF Deka-Conv.Rent CF Deka-Conv.Rent. TF DekaDeNebenwerte DEKA-E.AKT.SPEZ.CF Deka-EM Bond CF Deka-EM Bond TF € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € 108,47 1349,13 99,58 49,91 53,58 43,79 41,30 46,52 49,98 40,87 56,14 54,06 40,42 44,78 122,94 110,43 52,28 50,00 148,28 95,99 103,85 99,20 106,34 1349,13 99,58 48,46 51,77 42,72 40,19 44,84 48,17 40,87 54,50 54,06 39,24 43,16 118,50 110,43 50,39 50,00 142,92 92,52 100,10 99,20 ±0,00 -0,01 -0,01 -1,72 -2,98 -0,37 -0,89 -0,49 -0,45 -0,49 -0,06 -0,06 -0,18 -0,46 +0,38 +0,38 +0,58 +0,58 -1,35 +0,27 +0,30 +0,30 Deka-Eu.Stocks CF Deka-Eu.Stocks TF DekaEuAktSpezCF(A) Deka-EuropaVal.CF Deka-EuropaVal.TF Deka-Gl.Conv.Re.TF Deka-GlbConRent CF DekaGlobAktLRCF(A) Deka-InLiqGarCF(A) Deka-InLiqGarCF(T) Deka-InLiqGarTF(A) Deka-InLiqGarTF(T) DekaInstLiqGarE(A) Deka-LiquiPlan 2CF Deka-LiquiPlan 2TF Deka-LiquPlan CF Deka-LiquPlan TF Deka-LiquPlanPB DekaLux-BioTech CF DekaLux-BioTech TF DekaLux-Bond EUR DekaLux-Deut.TF DekaLux-Europa TF DekaLux-Geldm:USD DekaLux-Japan CF DekaLux-MidCapTF A DekaLuxT-Akt Asien DekaLuxT-EmMkts DekaLuxT-GlbSel CF DekaLuxT-GlbSel TF DekaLux-USA TF Deka-NachhAkt CF Deka-NachhBal CF Deka-NachhRent CF Deka-PB Werterh.2y Deka-Rent 3-7 CF A Deka-Rent 3-7 CF B Deka-RentEu1-3CF A Deka-USA Akti. S I Deka-USA Akti.S CF Disc.Strategie 5y GlbOpportPlus CF A GlConvAfrica CF GlConvAfrica TF GlobalOpp Pl I GlobalResources CF GlobalResources TF € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € $ € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € 32,53 29,16 144,39 42,64 40,60 38,88 40,50 159,78 4709,11 5798,50 4663,01 5616,98 995,36 1011,38 1002,15 973,21 970,10 975,08 340,81 310,28 74,92 98,21 52,67 96,00 617,91 62,15 528,71 100,48 149,47 141,20 88,33 143,16 113,83 126,87 119,19 1551,10 64,76 1110,93 129,39 128,90 96,02 55,64 94,71 90,73 55,40 60,59 57,34 31,35 29,16 139,17 41,10 40,60 38,88 39,04 154,00 4685,68 5769,65 4663,01 5616,98 990,41 1006,35 1002,15 968,37 970,10 975,08 328,49 310,28 72,74 98,21 52,67 96,00 587,03 62,15 502,29 95,46 144,07 141,20 88,33 137,99 110,51 123,78 116,28 1505,92 62,87 1083,83 126,23 124,24 92,55 53,63 91,29 90,73 54,05 58,40 57,34 +0,35 10,20 4,45 0,0 +0,34 5,80 0,28 0,0 +0,06 16,13 14,30 2,2 +0,54 34,74 32,09 0,0 +0,62 24,83 22,30 0,0 +0,34 0,00 0,00 0,0 +0,36 0,00 0,00 0,0 +0,01 35,07 33,30 0,0 ±0,00 0,00 0,00 0,0 ±0,00 0,00 0,00 1158 ±0,00 0,00 0,00 0,0 ±0,00 0,00 0,00 1013 ±0,00 0,00 0,00 0,0 ±0,00 -5,69 -5,69 0,0 ±0,00 0,14 0,14 0,0 ±0,00 0,00 0,00 0,0 ±0,00 0,00 0,00 0,0 ±0,00 0,00 0,00 0,0 -2,99 64,07 62,70 0,2 -2,99 63,77 62,41 0,0 -0,05 0,01 0,01 0,0 -0,15 35,93 33,74 0,1 +0,75 4,21 -0,25 0,0 -0,01 0,02 0,02 0,0 -0,27 26,76 25,58 1,1 -1,44 68,84 63,39 0,0 +0,12 50,85 49,17 0,0 -0,42 1,19 -2,84 0,0 -1,25 24,17 21,44 0,0 -1,25 27,72 25,08 2,0 -1,71 50,66 48,13 0,1 -1,06 27,82 25,82 0,0 +0,13 10,40 9,75 0,0 -0,08 0,00 0,00 0,0 -0,02 7,93 7,84 4,3 +0,04 0,00 0,00655,0 +0,03 0,00 0,00 0,0 +0,05 0,00 0,00549,5 -0,99 18,31 17,92 0,2 -0,99 17,06 17,76 0,0 +1,18 0,00 0,00 0,0 +0,06 -0,16 -0,16 0,0 -0,08 -1,87 -3,29 0,0 -0,08 -0,58 -1,78 0,4 +0,06 -0,10 -0,10 0,0 -0,61 -53,40 -55,51 0,2 -0,62 -100,17 -101,61 0,1 DJE Gold&Ressour I DJE InterCash I DJE InterCash PA DJE Renten Glob I DJE Renten Glob PA DJE-Europa I LuxTop-Bk.Sch PA LuxTopic-Akt.Eu A LuxTopic-Akt.Eu B LuxTopic-Flex LuxTopic-Pacific P € € € € € € € € € € € 143,71 139,70 123,49 172,42 151,28 288,62 18,06 20,24 988,07 180,24 22,98 * DIE WELT 143,71 139,70 122,27 172,42 148,31 288,62 17,20 19,28 988,07 171,66 21,89 +0,35 -0,11 -0,11 +0,09 +0,09 -1,32 -0,12 -2,33 -2,35 -1,79 -0,50 19,12 0,00 0,00 0,45 0,46 37,59 22,48 -0,66 -9,36 11,43 41,04 18,15 0,00 0,00 0,41 0,41 36,48 21,54 -3,21 -11,70 10,81 35,44 0,0 0,0 5,5 0,0 5,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 www.ethenea.com, Telefon 00352-276921-10 Ethna-AKTIV A Ethna-AKTIV T Ethna-DEFENSIV A Ethna-DEFENSIV T Ethna-DYNAMISCH A Ethna-DYNAMISCH T € 127,94 124,21 +0,17 € 132,74 128,87 +0,17 € 142,04 138,58 +0,21 € 164,74 160,72 +0,21 € 76,25 72,62 -0,27 € 77,82 74,11 -0,27 23,51 23,48 2,0 4,21 3,83 6,4 1,21 1,20 1,3 0,90 0,88 20,4 28,59 28,53 0,0 29,79 28,51 1,5 First Private Investment Mgmt. FP Aktien Global A €* FP Dyn.Eq.Alloc. A €* FP EuroAkt.Staufer €* FP Europa Akt.ULM €* FP Wealth B €* 81,78 62,64 76,95 65,57 73,28 77,89 -1,74 59,66 -1,26 73,29 -3,84 62,45 -6,90 69,79 -0,70 38,90 35,77 13,13 11,71 8,24 4,87 1,84 -1,32 7,36 7,19 www.fvsag.com +49 221 33 88 290 Bond Opport R Bond Total Ret R Curr Diversif Bd R Dividend R EUR Equity Opport R Fundament P Global Conv Bond R Global Equity R MuAsset-Balanced R € € € € € €* € € € 126,18 111,52 108,48 136,31 225,05 159,19 142,26 185,51 149,28 122,50 108,27 105,32 129,82 214,33 151,61 135,49 176,68 142,17 -0,08 -0,06 +0,07 -1,44 -0,73 +0,55 -1,23 -0,83 -0,75 0,00 0,00 0,00 18,86 49,65 28,78 1,11 33,85 -2,21 0,00 0,00 0,00 17,71 49,11 0,0 27,70 1,06 1,4 32,42 5,1 -2,75 1,6 Gothaer Comf.ErtT €* 124,78 121,15 -0,21 Gothaer Euro-CashA €* 105,01 105,01 -0,02 Gothaer Euro-Rent €* 64,83 62,34 +0,05 Gothaer Global €* 72,76 69,96 +0,43 11,80 9,78 -0,00 -0,00 1,6 20,52 17,89 StarCap-Corp Bond € TopPortfolio-Invest € WachstumGlobal-INV € Weltzins-INVEST € 32,98 41,96 31,07 27,85 32,02 +0,13 0,00 0,00 39,96 -2,63 -16,87 -18,29 29,59 -2,50 -88,39 -90,00 27,04 +0,22 0,00 0,00 Oppenheim Asset Management Services S.à.r.l. ,Luxembourg Gutmann Kapitalanlage PRIME Val Growth T €* 136,48 129,98 -0,44 Prime Values Inc T €* 146,79 139,80 -0,15 7,30 4,60 0,0 0,0 HANSAINVEST 4Q-Growth Fonds $* 4Q-SMART POWER €* 4Q-Spec.Inc.CHF R CH* 4Q-Spec.Inc.EUR I €* 4Q-Spec.Inc.EUR R €* antea - R € ARTUS EuropaCoSaSt € ARTUS MittelRentHI € C-QUAD AR TR Fl.T $ C-Quad.ARTS TR Fl.T € C-Quad.ARTS TR Fl.T PL C-Quad.ARTS TRFl A € D&R Best-of-TwoC P € D&R BoT Classic I € D&R BoT Devisen € D&R BoT Optimix € D&R BoT Wachstum € D&R Global TAA € D&R KoStr Europa I € D&R KoStr Europa P € D&R Substanz € D&R WachsGlb TAA I € D&R WachsGlb TAA P € D&R WachsGlb TAA S € Fortmann Str. Kon. € HANSAaccura A € HANSAbalance A € HANSAcentro A € HANSAdividende € HANSAdynamic A € HANSAertrag € HANSAeuropa € HANSAgeldmarkt € HANSAgold USD $ HANSAinternat. A € HANSArenta € HANSAsecur € 82,81 45,24 120,93 117,89 122,36 85,93 55,32 41,44 90,07 110,10 126,31 112,71 118,99 126,83 91,17 125,90 125,90 102,33 103,71 102,26 107,66 106,02 104,80 96,23 79,93 63,30 74,13 66,74 106,16 52,62 30,31 42,55 50,40 66,92 20,68 25,45 35,32 78,87 43,09 115,17 117,89 116,53 81,84 55,32 40,23 85,79 104,86 120,30 107,34 113,32 123,14 88,51 119,90 119,90 97,46 100,69 99,28 102,53 100,97 99,81 91,65 77,60 61,76 71,62 63,56 101,10 50,12 29,29 40,52 50,15 64,35 19,98 24,59 33,63 [email protected] www.LBBW-AM.de -4,04 5,86 6,21 -1,62 2,98 2,88 -0,70 8,47 7,66 -0,80 15,98 13,99 -0,72 13,57 12,44 -1,00 8,50 8,10 +1,90 -23,88 -24,37 +0,32 10,15 10,16 -1,06 -5,68 -4,80 -1,09 -8,91 -7,45 -1,08 -7,84 -3,55 -1,09 -5,86 -5,05 -0,53 0,00 0,00 -0,53 0,00 0,00 -0,54 0,00 0,00 -0,71 -3,94 -4,02 -0,27 -4,37 -4,49 -1,94 -1,61 -2,08 -0,51 1,45 0,93 -0,52 0,17 -0,38 -0,28 0,17 0,17 -1,78 2,51 1,32 -1,80 3,02 2,16 -1,80 0,24 -0,53 -0,08 -0,09 -0,07 +0,13 0,20 0,20 -0,20 -4,20 -4,51 -0,99 -4,98 -5,60 -2,51 0,61 -1,95 -1,69 -7,26 -7,75 -1,03 -85,44 -86,30 -3,94 -124,39 -127,72 -0,02 0,00 0,00 +0,17 0,50 0,68 +0,81 0,00 0,00 +0,02 0,00 0,00 -3,84 -15,24 -18,15 Akt. Deutschland €* 147,34 140,32 -3,10 23,91 21,59 Akt.Min. Varianz R €* 58,07 55,30 -2,69 8,23 4,70 Aktien Europa €* 29,90 28,48 -3,75 -21,02 -24,09 Devisen 1 €* 90,23 90,23 +0,11 0,00 0,00 Div. Str. Eurol. R €* 38,64 36,80 -3,84 30,14 26,96 Div. Str. Eurol. RT €* 33,33 31,74 -3,82 13,01 9,83 Div.Strat.S&M R €* 55,21 52,58 -4,09 4,06 1,36 FP Kontinuität €* 64,41 62,23 -0,27 4,95 4,73 FP Rendite €* 57,65 55,70 -0,61 6,70 6,28 FP Wachstum €* 50,24 48,54 -1,84 15,45 13,97 Geldmarktfonds R €* 49,45 49,45 ±0,00 0,00 0,00 Global Warming €* 37,15 35,38 -3,81 28,80 26,91 H&A Fonds-Select €* 42,80 39,47 -0,43 0,89 0,10 Multi Global R €* 98,56 95,69 -0,49 6,86 6,57 Nachh. Aktien R €* 77,50 73,81 -3,92 28,96 26,04 Nachhalt. Renten R €* 55,46 54,11 +0,04 0,00 0,00 RentaMax R €* 70,54 68,15 +0,07 0,00 0,00 Renten Euro Flex €* 33,16 33,16 +0,18 0,00 0,00 Rohstoffe & Ress. €* 26,46 25,20 +1,90 9,04 7,14 Rohstoffe 1 R €* 29,18 27,79 -1,07 0,00 0,00 Rohstoffe 2 LS R €* 44,63 42,50 +0,26 0,00 0,00 RW Rentenstrategie €* 120,92 119,72 -0,01 -0,29 -0,29 W&W €land-Renditefd €* 55,68 53,80 +0,17 -4,74 -4,74 W&W Dachfonds Basis€* 52,46 49,96 -0,74 -2,28 -2,50 W&W Dachfonds Gl.+€€* 70,73 67,36 -1,48 24,14 23,70 W&W Europa-Fonds €* 55,32 52,69 -2,91 -7,12 -8,58 W&W Global-Fonds €* 65,10 62,00 -1,16 10,13 8,89 W&W Intern.Rentenfd €* 53,31 51,46 +1,18 -4,64 -4,64 W&W Qua.Sel.Ak.Eu.€€* 34,98 33,31 -5,40 -36,89 -40,13 W&W Qua.Sel.Ak.Welt€* 68,37 65,11 -1,75 20,55 19,39 W&W SachInvest €* 50,32 47,92 -0,56 0,65 0,23 W&W Vermög.Strat. €* 55,80 53,14 -0,17 0,08 -0,23 Zyklus Strategie R €* 40,80 38,86 -2,39 -56,25 -62,37 LRI Invest S.A. M&W Capital €* 68,68 66,04 +1,52 M&W Privat C €* 138,79 133,45 +1,27 NW Global Strategy €* 70,36 -1,01 34,68 13,17 0,0 0,0 0,0 Telefon (0251) 702 49 www.lvm.de Euro-Kurzläufer Europa-Aktien Euro-Renten Inter-Aktien Inter-Renten ProBasis ProFutur €* €* €* €* €* €* €* 28,81 19,18 36,40 20,17 37,28 27,90 25,26 28,72 18,22 35,31 19,16 36,16 26,92 24,38 -0,03 -3,95 +0,46 -2,10 +0,84 -0,48 -2,60 0,00 0,00 0,0 28,67 26,42 0,0 0,00 0,00 0,0 43,01 41,54 0,0 0,00 0,00 0,0 5,14 4,64 0,0 19,31 17,66 0,0 Tel: 089/2867-2867 www.meag.com [email protected] InstLiqGarTF-E(A) Wandelanleihen CF Wandelanleihen TF € 991,80 991,80 ±0,00 € 64,43 62,55 -0,40 € 59,92 59,92 -0,40 0,00 0,00 0,0 -1,54 -1,59 0,0 -1,61 -1,63 0,0 Deka Immobilien Investment Deka Immob Europa € Deka Immob Global € hausInvest € 48,20 57,83 43,18 45,79 ±0,00 54,94 +0,02 41,12 ±0,00 MuAsset-DefensiveR € 136,73 130,22 -0,54 MuAsset-Growth R € 158,04 150,51 -1,03 Multiple Opp II R € 127,26 121,20 -0,37 Multiple Opp R € 229,83 218,89 -0,24 Stiftung € 115,90 112,52 -0,49 -0,85 -1,22 4,4 6,89 6,19 2,0 16,29 15,70 36,22 35,47 1,8 5,61 5,14 3,47 3,33 10,35 10,35 2,11 2,22 Tel.: 069/92050-200 www.frankfurt-trust.de Tel.: 069 - 91 01 23 71 Fax: 069 - 91 01 90 90 www.dws.de [email protected] ARERO - Der Weltfo € 164,94 164,94 ArgentosSauren Dyn € 128,79 122,65 Astra-Fonds € 226,51 215,72 Basler-Aktienf DWS € 56,63 54,07 Bethmann Nachhalt. € 132,42 132,42 DB Glbl Equity Inc €* 120,26 120,26 DB Z&D O € 107,32 104,19 Deu Q Eq LV Eur LC € 114,46 109,00 Deut.Inv.As.SM LC €* 203,60 193,42 Deut.Inv.China Bds €* 115,98 112,51 Deut.Inv.EMC LC $* 140,83 136,61 Deut.Inv.Gl.B.LDHP €* 100,78 97,76 Deut.Inv.I Conver. €* 166,18 161,20 Deut.Inv.I EMS LC €* 100,34 95,32 Deut.Inv.I EMT DLC €* 102,58 97,45 Deut.Inv.I EU B Sh €* 151,36 146,82 Deut.Inv.I EU CO B €* 157,62 152,89 Deut.Inv.I Top Div €* 194,43 184,71 Deut.Inv.I Top Eu. €* 158,43 150,51 Deut.Inv.IGer.EqLC €* 148,60 141,17 Deut.Inv.IGlbl ALc €* 125,42 119,15 Deut.Inv.IGlblEqLC €* 184,90 175,65 Deut.Inv.IH.YLD C. €* 137,39 133,27 Deut.Inv.II As.T.Di €* 129,59 123,11 Deut.Inv.II ChinaH €* 126,90 123,09 Deut.Inv.II EuT.Di €* 142,08 134,98 Deut.Inv.II UST.Di €* 178,46 169,53 Deut.Inv.N.Ja G LC € 45,70 43,94 DI II GConStr LC €* 108,51 103,08 Dt Float R.Nts LC € 84,70 83,86 DWS Akkumula € 895,31 852,67 DWS Akt.Strat.D € 300,54 DWS ALPHA Rent.Gl. € 119,56 117,21 DWS Co.Kaldemorgen €* 135,55 128,77 DWS Conc ARTS Bal € 195,63 188,10 DWS Conc ARTS Con € 211,38 205,22 DWS Conc ARTS Dyn € 160,94 153,27 DWS Cov Bond Fd LD € 56,93 55,53 DWS Deutschland € 176,56 168,15 DWS Eurol Strat R € 35,13 34,27 DWS Europ. Opp € 258,99 246,65 DWS Eurorenta € 59,76 58,01 DWS Eurovesta € 108,65 103,47 DWS Glbl Growth € 97,14 92,51 DWS Glbl Value LD € 227,78 216,92 DWS Hybrid Bond LD € 38,95 37,81 DWS Inst. Money+ €14190,69 14050,18 DWS Inv.Gl Grow LC €* 140,23 133,22 DWS Investa € 146,84 139,84 DWS Multi Oppor FC € 238,10 238,10 DWS Multi Oppor LD € 118,25 113,70 DWS Rend.Opt.4 S € 102,50 102,50 DWS Stiftungsf. € 48,14 46,73 DWS Top Asien € 133,02 127,90 DWS Top Dividen LD € 124,77 118,83 DWS Top Europe € 123,42 118,67 DWS Top World € 85,72 82,42 DWS TRC Deutschl. € 148,83 141,74 DWS TRC Glbl Growt € 111,60 106,28 DWS TRC TOP DIVIDE € 122,38 116,55 DWS US Dollar Res $ 184,87 184,87 DWS Vermbf.I LD € 130,14 123,94 DWS Vermbf.R € 20,30 19,70 DWS VermMan-Bal € 115,63 111,18 DWS VermMan-Def € 107,29 104,16 DWS VermMan-Dyn € 118,69 113,03 DWS Zinseinkommen € 108,08 104,93 E.ON Aktienfonds € 40,13 38,58 FOS Rend.u.Nachh. € 114,93 111,58 Multi Opport. III € 200,05 190,52 OP Dyn Europe Bal € 65,28 62,76 OP Food € 335,62 319,64 OP Solid Plus €59805,75 56957,85 Südwestbank V Eq € 871,93 830,41 TOP TREND OP A € 53,95 51,37 Offene Immobilienfonds grundb. europa RC € grundb. Fokus D.RC € grundb. global RC € 42,80 53,37 55,58 -0,10 0,00 0,00 -2,67 11,93 10,77 -0,47 31,79 29,96 0,0 +0,78 28,10 25,63 0,0 -0,21 20,04 18,71 -1,41 25,25 23,27 +0,03 6,50 5,61 +1,09 8,73 6,69 +0,61 49,74 47,43 0,0 -0,62 0,00 -0,04 -0,98 -0,98 0,0 -0,13 0,01 0,01 -0,71 3,58 3,58 0,0 -0,43 -7,35 -7,81 +0,27 -6,07 -7,06 0,0 +0,03 0,00 0,0 +0,01 0,01 0,01 0,0 -1,00 38,45 36,76 -5,20 53,09 50,62 0,0 -4,47 20,26 17,06 -2,34 3,05 -1,99 0,0 -0,71 43,47 42,12 0,0 -0,54 -0,23 -0,23 +0,29 13,83 12,26 -0,60 -0,02 -0,02 -3,72 20,86 18,38 -1,15 39,09 37,85 +0,34 -88,43 -89,14 0,0 -0,02 0,43 -1,10 -0,01 0,08 0,08 1,1 -0,50 27,74 26,36 0,0 +0,78 51,36 49,74 0,0 -0,12 9,95 9,60 8,5 -0,92 14,44 13,54 -0,75 30,54 30,97 10,3 -0,39 15,03 15,09 14,9 -0,91 30,57 31,81 5,5 +0,02 0,02 0,02 0,0 +0,79 32,05 30,01 0,0 +0,20 -0,01 -0,01 0,0 +0,51 34,52 32,51 0,0 +0,03 0,07 0,07 0,0 +0,92 -12,42 -14,51 0,0 -0,37 41,97 41,11 -0,27 54,29 53,28 9,8 -0,18 4,97 4,97 0,0 ±0,00 0,00 0,00 2241 -2,40 25,32 24,65 +0,96 20,16 18,21 0,0 -0,41 16,97 16,51 0,0 -0,41 3,19 2,78 ±0,00 0,00 0,00 0,0 +0,04 0,81 0,51 0,0 ±0,00 50,32 49,07 0,0 +0,41 57,71 55,60 0,0 +1,00 20,68 18,65 0,0 -0,51 11,03 9,64 0,0 +0,49 40,27 38,17 -0,34 20,21 19,53 +0,37 35,19 32,95 -0,01 -0,02 -0,02 10,3 -0,61 9,26 7,86 0,0 +0,20 0,00 0,00 0,0 -0,40 -3,31 -3,70 0,0 -0,13 -3,78 -4,24 0,0 -0,82 4,77 3,98 0,0 +0,23 0,00 0,00 -0,31 3,28 1,38 0,0 +0,01 8,28 8,21 -0,56 36,98 35,85 0,0 +0,43 9,05 7,77 +0,64 67,59 65,61 0,0 +0,86 -1,54 -1,54 -0,63 24,47 23,14 -0,48 2,81 2,76 40,76 ±0,00 50,83 +0,02 52,93 +0,02 0,04 0,04 0,00 0,00 -3,56 -6,24 Deutsche Postbank Fonds Best Inv.Wachst. Europaf. Aktien Europaf. Plus EUR Europaf. Renten Global Player EUR Protekt Plus VL Invest EUR €* 59,90 57,87 -0,07 -8,55 -9,00 0,3 €* 57,13 54,93 -4,40 -62,09 -64,25 0,0 €* 60,82 59,05 -0,64 -7,96 -8,71 1,3 €* 63,59 61,74 +0,64 -0,02 -0,02 1,4 €* 38,39 36,91 -1,36 -155,33 -157,03 0,0 €* 126,99 122,40 ±0,00 -4,03 -4,03 21,2 €* 38,70 37,21 -2,74 -63,75 -66,16 0,2 AL FT Chance AL FT Stabilität AL FT Wachstum AW Glob.Inv.Basic+ AW Global Dynamic+ Basis-Fonds I BHF Tot. Return FT Cast Euro ZinsErt K DC Value One I(t) DC Value One P(t) EDG Abs.Ret.Strat. ETFplus Portf Balan FMM-Fonds FT AccuGeld (G) FT AccuGeld I FT AccuGeld PA FT AccuGeld PT FT AccuZins FT EuroGovernm. M FT EuropaDynamik I FT EuropaDynamik P FT EuroRendite FT EuroZins FT EuroZins K FT FlexInvest Clas FT FlexInvest Pro FT Frankfurt-Effek FT GlobalDynamik FT GlobHighDiv FT InterSpezial FT UnternehmerWert GWP-Fonds FT KapitalPrivatPortf KlawInvest-Trading Portf. Opportunity PTAMStratPortfDef R1 Value Portfolio Rendite Strategie+ Return Strategie+ S&H GlobaleMaerkte Sch&Ptnr Glob Def Schmitz&PtnrGloOff Substanz-Fonds Vermögens-Fonds WFPortf.Ausgewogen € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € € 63,99 59,19 63,73 45,43 32,75 140,08 64,68 983,68 137,95 131,66 103,70 59,92 443,91 5056,93 50,76 49,54 71,04 314,75 55,09 76,92 249,73 50,71 29,47 116,32 37,36 47,86 184,55 51,54 77,50 36,97 69,49 120,33 45,74 31,40 61,50 52,02 57,90 1057,91 1074,11 48,74 64,03 51,09 910,16 644,22 52,17 63,99 59,19 63,73 43,89 31,19 140,08 62,80 983,68 137,95 125,39 100,68 58,17 422,77 5056,93 50,76 49,54 71,04 305,58 53,49 76,92 237,84 49,23 28,61 115,17 35,58 45,58 175,76 49,09 73,81 35,21 66,18 115,70 43,56 29,90 58,57 49,54 55,14 1027,10 1042,83 46,42 60,98 48,66 883,65 625,46 52,17 -1,04 -0,27 -0,81 -0,93 -0,19 -0,01 -0,24 +0,03 -0,90 -0,89 -0,36 -0,26 -0,14 ±0,00 ±0,00 ±0,00 ±0,00 +0,56 +0,15 +0,04 +0,04 -0,67 +0,39 +0,04 -0,59 +2,13 +0,15 -0,55 -0,20 -0,71 -0,02 +1,08 -0,48 -1,97 -0,61 -0,40 -1,29 +0,75 -0,23 -2,44 +0,30 -1,38 -0,40 -0,27 -0,91 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 10,02 0,00 23,95 23,87 -2,15 -10,36 21,92 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 6,98 19,31 0,00 0,00 0,00 -10,49 -27,58 7,08 -57,97 35,51 18,81 22,59 27,61 0,00 0,00 -38,43 0,00 0,00 -0,00 14,17 0,00 0,00 0,00 24,78 8,21 0,00 45,25 6,38 24,85 21,25 48,19 -0,00 9,61 0,00 23,45 23,40 -2,24 -11,12 20,47 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 4,79 17,18 0,00 0,00 0,00 -10,52 -29,46 4,56 -58,44 33,10 17,59 21,53 26,18 -7,07 -21,21 -40,01 -1,19 26,25 -0,00 13,96 69,16 12,97 19,55 23,67 7,31 1,62 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 FRANKFURT-TRUST Lux. BHF Ausgewogen FT € 59,65 57,91 BHF Flex. Alloc.FT € 66,94 63,75 BHF Flex. Ind. FT € 61,48 59,69 BHF Multi Asset FT € 57,26 55,59 BHF Rendite P.FT € 52,63 51,10 BHF Strategie P.FT € 59,40 57,67 BHF Value Balan FT € 65,12 63,22 BHF Value Lead FT € 64,68 62,80 Delta Multi Strat. € 41,91 39,91 FT AlpEurMktNeutr €* 46,38 46,38 FT Em.Arabia (EUR) € 37,56 35,77 FT Em.Arabia (USD) $ 58,92 56,11 FT Em.Cons.Dem. PA € 48,27 45,97 FT Em.Cons.Dem. PT € 64,37 61,30 FT Euro HighDiv. € 64,00 60,95 FT EuroCorporates € 61,76 59,96 Grand Cru € 133,49 132,17 Grand Cru Swiss CH 98,01 97,04 SMS Ars selecta € 44,98 43,25 Valea Invest € 110,11 106,90 -1,43 4,73 3,69 0,0 -1,91 38,67 37,30 0,0 -1,86 7,46 5,99 0,0 -1,00 2,18 1,56 0,0 -0,51 -6,66 -6,90 0,0 -2,47 1,95 0,17 0,0 -1,65 14,12 13,24 0,0 -2,35 16,00 14,27 0,0 -2,49 -28,72 -26,37 -2,62 0,00 0,00 -0,03 -25,98 -28,23 0,0 -0,05 20,94 18,68 -1,69 -9,52 -10,84 -1,68 9,88 8,57 0,0 +0,61 23,76 20,93 0,0 +0,02 0,00 0,00 0,0 -3,14 33,44 32,99 0,0 -3,12 -6,04 -7,06 -1,12 2,82 2,71 0,0 -0,08 7,44 8,62 0,0 € € € € € € € 196,70 206,61 226,40 359,25 344,51 275,47 143,26 189,13 206,61 226,40 359,25 328,10 262,35 136,44 -0,49 -0,50 -0,71 -0,82 -0,82 -1,32 +0,35 35,60 33,68 34,91 51,28 52,40 39,33 17,46 33,71 32,14 33,91 49,27 50,27 38,15 17,51 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 € 44,17 42,07 € 85,22 81,16 € 24,83 24,59 € 53,68 51,12 € 64,56 61,48 € 49,06 49,06 € 52,66 52,66 € 46,89 45,30 €55407,86 55407,86 € 22,13 21,08 € 50,07 47,69 € 51,29 48,85 € 110,28 105,03 € 99,62 93,98 +1,22 -1,90 -0,03 -2,16 -0,90 -0,18 +1,19 -0,83 -5,98 -5,98 -2,91 -0,43 -1,40 -1,72 EmergingMarkets R. EuroBalance EuroErtrag EuroFlex EuroInvest A EuroKapital EuroRent A FairReturn A GlobalBalance DF GlobalChance DF GlobalRent MEAG Dividende A Nachhaltigkeit A Osteuropa A ProInvest RealReturn A VermAnlage Komfort VermAnlage Ret A -17,74 -17,87 19,65 19,21 0,00 0,00 -10,14 -11,58 -7,06 -7,65 -11,94 -12,69 -26,40 -25,62 -26,34 -26,56 -17,01 -16,80 -148,24 -147,20 -4,35 -4,97 -0,98 -1,09 -125,40 -124,70 -10,76 -5,46 Interbond € 99,73 96,36 +0,41 0,00 0,00 41,3 Hauck & Aufhäuser Asset Alloca Fds HAIG MB Flex Plus HAIG MB Max Global HAIG MB Max Val HAIG MB S Plus HAIG Sel Form 100 HAIG Sel Form 25 Lux Eq.A.Sm.Ca.EMU Lux Unternehmer Rendite CI Rendite CII Stabilitätswähr Wandelan Europa A € € € € € € € € € € € € € 104,92 57,14 74,34 130,23 107,33 85,33 64,42 92,65 115,24 113,88 126,06 81,97 78,37 101,86 56,57 70,80 124,03 102,22 81,27 61,35 88,24 109,75 110,03 121,80 80,36 76,09 -1,17 -0,46 -1,95 -4,22 +0,16 -2,76 -0,95 -4,19 -3,36 -0,24 -0,24 -0,11 -0,94 87,16 87,19 71,82 71,81 5,56 88,86 86,27 5,25 103,26 103,26 62,36 62,37 1444,87 1445,59 +0,25 +0,25 +0,15 +0,15 -0,18 +0,21 ±0,00 +0,16 +0,16 +0,61 +0,61 +0,53 +0,53 -0,99 -0,01 36,10 40,39 24,00 39,25 31,39 47,50 11,91 -2,48 0,28 0,00 10,90 -0,93 -0,03 35,51 38,97 22,10 38,37 30,94 46,09 10,48 -2,86 -0,10 0,00 10,73 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 hwb-fonds.com HWB Alex.Str.Ptf R HWB Alex.Str.Ptf V HWB DfdsV.V.Vici R HWB DfdsV.V.Vici V HWB Europe Pf. HWB Glb.Conv.Plus HWB Inter.Pf. HWB Pf. Plus R HWB Pf. Plus V HWB RentenPf.+ R HWB RentenPf.+ V HWB Vict.Str.Pf. R HWB Vict.Str.Pf. V €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* 0,27 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,27 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Intern. Fund Mgmt. S.A. Lux. 1822 Str.Cha.Pl. 1822 Str.Chance 1822 Str.Ert.Pl. 1822 Str.Wachstum 1822-Struk. Ertrag Favo-Invest Gar1 Favorit-Inv Gar 2 Haspa TrendKonzept HMI Chance HMI Chance+ HMI Ertrag+ HMI Wachstum Köln Str.Chance Köln Str.Ertrag Köln Str.Wachstum KölnStr.Chance+ LBBW Bal. CR 20 LBBW Bal. CR 40 LBBW Bal. CR 75 Naspa Str.Chan.Pl. Naspa Str.Chance Naspa Str.Ertrag Naspa Str.Wachstum € 95,69 92,01 -2,05 € 72,46 70,01 -1,53 € 50,06 48,84 -0,29 € 56,20 54,56 -0,58 € 46,13 45,23 +0,07 € 117,86 113,87 -0,04 € 0,00 110,51 -0,03 € 99,10 95,29 +0,12 € 53,96 52,39 +0,21 € 49,51 47,84 +0,13 € 39,77 38,99 ±0,00 € 44,68 43,59 +0,07 € 53,06 52,02 -1,20 € 46,52 45,61 -0,33 € 44,95 44,07 -0,59 € 39,62 38,84 -2,26 € 42,56 41,73 -0,55 € 45,03 44,15 -1,10 € 49,50 48,53 -1,82 € 82,79 81,17 -2,17 € 46,40 45,49 -1,54 € 48,33 47,38 -0,25 € 45,45 44,56 -1,00 37,65 29,34 3,96 10,37 0,40 0,00 0,00 2,26 27,26 10,60 5,26 10,70 30,77 1,43 9,29 39,71 12,46 20,84 33,80 35,62 32,70 2,64 17,31 33,87 25,39 2,63 7,79 0,38 0,00 0,00 1,83 25,62 8,73 4,85 7,60 29,10 0,73 7,89 37,43 10,55 19,96 31,64 32,31 30,69 2,39 16,47 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 IPConcept (Luxembourg) S.A. Istanbul Equity Fu € 89,58 86,13 +1,12 36,10 38,02 1,0 ME Fonds PERGAMONF€ 713,94 679,94 -1,05 -107,49 -106,64 0,2 ME Fonds Special V € 2266,91 2158,96 -2,26 29,65 31,50 13,9 Multiadv-Esprit € 119,37 113,69 -2,38 48,88 49,51 1,0 Multiadv-Priv. Inv € 262,63 250,12 -2,14 48,28 49,96 1,6 Global Property Japan Trend Meinl India Growth € € € €* €* €* €* €* €* € €* €* €* €* €* €* €* €* 105,52 59,90 59,03 61,99 120,99 113,45 121,27 109,84 109,10 60,22 170,90 122,42 64,02 56,22 56,99 60,87 105,53 107,88 101,46 58,16 57,31 61,99 117,47 110,15 117,74 106,64 105,92 60,22 165,93 122,42 64,02 56,22 56,99 60,87 105,53 107,88 -0,36 ±0,00 -0,03 -1,09 -0,01 -0,05 -0,11 -0,21 -0,36 -0,02 +0,18 -0,12 -2,88 -5,46 -1,18 -4,31 -3,66 -1,05 Gothaer Comf.Bal. Gothaer Comf.Dyn. Gothaer Comf.Ert A €* 135,30 130,10 -0,47 €* 130,99 124,75 -1,05 €* 106,51 103,41 -0,21 € 19,00 18,00 ±0,00 € 47,70 45,30 +3,19 € 166,40 158,40 +0,89 18,79 15,88 0,7 36,30 34,33 42,4 81,98 81,51 7,3 -3,77 -1,05 -2,30 1,55 1,7 0,0 0,0 0,00 11,76 3,7 4,41 2,4 21,37 0,7 19,85 3,3 -1,86 4,1 -1,66 4,0 [email protected] 18,77 16,76 24,63 21,74 4,94 2,88 + Best-Inv. Bd.Sat. € 46,78 45,42 Best-INVEST 100 € 44,17 42,47 Best-INVEST 30 € 48,98 47,55 Best-INVEST 50 € 49,81 48,13 Deutschland Inv € 87,98 83,79 EuroK-INVEST. € 34,71 34,71 Europa-Invest € 54,98 52,36 EuroRent-Invest € 45,53 44,20 Go East Invest € 62,67 59,69 Keppler Glbl.Value € 27,86 26,53 Keppler-Em.Markets € 31,82 30,30 LBB-PrivatDepot1 A € 29,74 28,32 LBB-PrivatDepot1 B € 28,43 28,43 LBB-PrivatDepot2 A € 29,75 28,33 LBB-PrivatDepot2 B € 28,49 28,49 LBB-PrivatDepot3 A € 30,58 29,12 LBB-PrivatDepot3 B € 29,24 29,24 LBB-PrivatDepot4 A € 30,49 29,04 LBB-PrivatDepot4 B € 29,11 29,11 Lingohr-Am.-Sys. € 116,48 110,93 LINGOHR-ASIEN-SYS € 85,68 81,60 LINGOHR-EUROPA-SYS€ 60,86 57,96 LINGOHR-SYSTEMATIC € 100,63 95,84 Mars-5 MultiAsset € 48,47 47,52 Multirent-Invest € 36,15 35,10 Multizins-INVEST € 34,00 33,01 PBP Chance € 110,73 104,46 PBP Ertrag € 52,74 50,71 0,00 -16,42 -5,80 0,00 15,63 -50,39 0,01 0,46 31,11 35,88 0,00 -8,51 28,21 -88,33 6,05 0,00 -12,46 -14,49 Aktien Deutschl.AR Aktien Europa AR Argentum Perf Navi Argentum Stab.-Port Euro Corporates AI Euro Liquidity Metzler Werts. 93A Metzler Werts. 93B RWS-Aktienfonds RWS-DYNAMIC RWS-Ertrag Vermögverwalt 30A Vermögverwalt 50A Vermögverwalt 70A Wachstum Internat. €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* 158,50 107,48 135,57 126,12 133,51 68,21 120,71 112,11 68,41 25,71 15,41 106,79 105,96 106,53 140,91 150,95 102,36 130,99 122,45 133,51 68,21 116,63 112,11 65,15 24,49 14,96 103,18 102,38 102,93 134,20 -4,27 15,04 12,50 -3,70 -31,62 -33,19 -0,77 34,58 33,76 -0,72 1,29 1,26 +0,02 0,00 0,00 ±0,00 0,00 0,00 +0,12 0,00 0,00 +0,12 0,00 0,00 -2,92 -18,63 -20,67 -2,16 27,88 29,18 ±0,00 4,63 4,71 -0,19 3,05 2,87 -0,31 7,22 6,80 -0,43 12,60 11,56 -2,09 -56,38 -57,27 Metzler Ireland Ltd. Eastern Europe A Europ.ConcGrowth A Europ.Sm&Micro Cap Europ.Small Comp.A European Growth A Internat. Growth A Japanese Equit A €* 80,85 80,85 -1,00 €* 154,08 146,74 -5,13 €* 211,33 201,27 -4,10 €* 223,22 212,59 -6,77 €* 142,56 135,77 -4,77 €* 56,26 53,58 -1,76 €* 45,99 43,80 +3,67 0,80 32,63 49,98 73,29 58,05 55,85 7,20 -1,51 0,0 31,42 48,27 71,37 0,0 55,92 0,0 54,50 0,0 5,94 0,0 0,00 8,88 -9,92 -0,39 2,03 1,73 -16,93 -18,22 -0,00 0,00 0,00 3,62 -0,00 -0,00 -0,00 -0,00 -0,00 -5,90 -9,62 -10,65 0,00 0,00 -2,51 -0,00 -25,41 -17,98 13,06 -0,00 -0,00 -0,00 34,84 -3,18 -18,27 -3,50 1,73 -0,00 -0,00 -0,00 -0,00 3,62 2,83 -1,77 24,96 3,39 3,17 0,00 -0,00 0,00 4,03 -12,94 -0,23 0,97 1,64 -20,37 -21,22 Monega KAGmbH ARIAD Active All I € Asia Pac. Sm. Sel. € Australia Val SmSe € DEVK Verm.Classic € Equity for Life I € Equity for Life R € Global Val SmSelect € Global Val SmSelect $ IIV Mikrofinanz AI €* IIV Mikrofinanz I €* IIV Mikrofinanz R €* Landert Active Eq € Landert Bond Opp € Lazard Global Corp € Lupus alpha R I € Lupus alpha R R € Mone. Glob CorpP I € Monega BestInvest € Monega BestInvEURA € Monega Chance € Monega Dän.Co.Bds € Monega Dän.Co.BdsR € Monega Ertrag € Monega Euro-Bond € Monega Euroland € Monega FairInv.Akt € Monega Germany € Monega Glob Bond I € Monega Glob Bond R € Monega Glob CorP R € Monega Innovation € Monega Mu Konzept € Monega Rohstoffe € Monega Zins ProAkt € OptiAnlage Ausg. T € Sentiment Ab.R.(I) € Sentiment Ab.R.(R) € Short Tra.SGB A € Short Tra.SGB Tnet € Sparda M.nh.Verm. € Sparda OptiAnAusEA € Sparda-MünchenVerm € VM Sterntaler € VM Sterntaler II € VM SterntalerEurol € WGZ Corporate M R € WGZ Mittelst.-Rent. € 101,17 56,05 47,62 45,57 102,47 52,46 43,42 35,08 104,04 1024,30 104,69 51,87 50,36 103,98 103,44 50,92 105,83 51,01 52,82 32,69 103,70 50,97 61,10 56,88 35,86 44,72 65,33 112,23 57,39 52,66 54,80 49,14 35,42 39,83 54,45 97,93 49,82 48,56 51,72 50,47 52,13 53,51 137,50 107,46 106,11 102,71 100,37 101,17 53,89 45,79 44,24 102,47 50,93 41,75 33,73 101,01 1014,16 101,64 51,87 50,36 103,98 99,46 48,96 105,83 51,01 50,30 31,28 103,70 50,97 59,03 55,22 34,65 42,59 63,12 112,23 55,45 50,88 52,95 48,18 34,06 38,67 53,38 97,93 48,60 48,08 51,72 49,72 51,11 52,72 132,21 103,33 102,03 101,19 100,37 +0,65 +0,19 -0,50 ±0,00 +0,55 +0,55 -1,67 -1,89 +0,12 +0,16 +0,12 +0,21 -0,06 +0,02 -0,14 -0,14 +0,20 +0,45 +0,44 +0,19 +0,14 +0,16 +0,17 +0,02 +1,29 +0,24 +0,57 +0,31 +0,31 +0,20 -1,05 -0,21 -0,79 +0,29 -0,58 +0,21 +0,21 +0,02 +0,02 -0,72 -0,58 +0,55 -0,59 -0,77 -0,57 -0,08 -0,08 1,67 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -7,59 -11,72 -20,68 0,00 0,00 -2,92 0,00 -28,41 -20,38 11,53 0,00 0,00 0,00 31,63 -3,44 -18,13 -3,53 1,80 0,00 0,00 0,00 0,00 3,21 2,77 -1,01 24,41 2,40 2,08 0,00 0,00 -0,18 0,32 0,32 -1,30 37,24 40,88 -0,40 14,51 13,86 -0,68 21,72 22,63 -3,79 27,52 25,45 +0,06 0,00 0,00 -3,34 -36,32 -38,04 +0,05 0,00 0,00 -1,84 31,39 30,20 -0,26 -12,36 -13,01 -0,20 10,08 8,74 -0,25 -0,66 -0,50 -0,28 -0,54 -0,54 -0,60 2,27 1,98 -0,59 0,01 -1,51 -0,82 5,19 4,18 -0,81 1,24 -1,95 -0,99 8,51 5,99 -0,95 2,57 -2,67 -2,40 25,23 23,49 +1,97 23,19 22,52 -5,85 40,38 37,46 -2,97 30,87 28,84 +0,25 -4,13 -4,35 -0,09 0,00 0,00 -0,09 0,00 0,00 -0,73 36,64 34,85 -0,12 -0,51 -0,50 Amp Europa Meth 3 V Swiss S&M Cap CH* Aktienstrat.MM.OP € AW Stks AlphPls OP € Cash Plus € Com Alpha OP R-EUR €* Commodity Alpha OP $* ERBA Invest OP € EuroSwitch Bal.Pf. € EuroSwitch Def.C. € EuroSwitch Subst. € EuroSwitch WldProf.OP € FFPB Dynamik € FFPB Fokus € FFPB Kupon € FFPB MTrend Dplus € FFPB MTrend Plus € FFPB Rendite € FFPB Variabel € FFPB Wert € Gl.Trend Equity OP €* Global Abs.Ret. 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XS UniDeutschland UniEu.Renta-netUniEuroAktien UniEuropa-netUniEuroRenta UniEuroRentaHigh Y Unifavorit: Aktien UniFonds UniFonds-netUniGlobal €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* €* 0,13 0,0 5,60 4,53 1,8 20,69 19,03 0,0 -0,02 -0,02 0,0 -0,13 -0,37 3,6 12,25 11,35 0,0 Tel.: 069 58998-6060 www.union-investment.de 44,68 48,61 69,04 54,31 55,33 120,14 42,00 41,25 64,89 48,53 75,21 31,17 44,57 54,15 54,87 32,37 38,19 26,90 75,02 50,27 48,68 106,79 124,79 134,00 123,76 62,48 39,97 53,91 43,37 26,64 126,55 169,00 57,17 56,71 52,84 70,47 35,97 116,62 43,29 62,80 182, 43,58 47,42 67,69 52,99 53,72 114,42 40,98 40,64 63,00 47,12 73,02 31,17 44,57 54,15 53,27 32,37 37,63 26,12 73,55 48,79 46,81 106,79 124,79 134,00 123,76 61,25 38,81 52,34 42,11 26,64 121,68 162,50 57,17 54,01 52,84 68,42 34,92 111,07 41,23 62,80 ±0,00 0,00 0,00 0,0 -2,21 26,06 24,25 0,0 -0,98 9,92 9,41 0,0 -1,85 22,98 21,67 0,0 +0,67 0,00 0,00 0,0 -0,63 32,09 32,09 0,0 -3,87 -5,75 -8,26 0,0 +0,10 0,00 0,00 0,0 -1,42 11,21 9,62 0,0 -3,48 -21,66 -23,55 0,0 -0,99 24,12 22,90 0,0 -2,04 20,46 17,46 0,0 -2,00 -5,16 -7,39 0,0 +0,22 0,00 0,00 0,0 -0,39 -0,29 -0,65 0,0 -4,54 -9,43 -11,46 0,0 +0,03 0,00 0,00 0,0 +0,11 0,00 0,00 0,0 -0,19 -2,55 -2,79 0,0 ±0,00 0,00 0,00 0,0 -0,93 -0,94 -2,80 0,0 -0,61 3,22 2,26 0,0 -0,79 13,50 13,15 0,0 -1,50 8,82 9,18 0,0 -0,51 5,81 5,88 0,0 -1,42 20,40 18,06 0,0 +0,03 0,00 0,00 0,0 -2,59 6,16 5,39 0,0 +0,93 0,01 0,01 0,0 -1,70 -23,41 -25,13 0,0 -5,37 68,82 67,99 0,0 -2,60 21,98 20,18 0,0 +0,30 -0,01 0,00 0,0 -3,50 -14,92 -16,39 0,0 -4,60 7,40 6,42 0,0 +0,31 0,00 0,00 0,0 -0,54 0,00 0,00 0,0 -0,86 73,88 71,82 0,0 -3,65 35,43 33,19 0,0 -3,59 19,40 17,22 0,0 UniEurKap.Co.net A €* UniEuroAnleihen €* UniEuroAspirant €* UniEuroKapital €* UniEuroKapital-net €* UniEuropa €* UniEuropaRenta €* UniEuroR 2020-netA €* UniEuroRenta 2020A €* UniEuroSt.50 A €* UniEuroSt.50-net €* UniExtra EuroSt.50 €* UniGa:Er.Ener2018 €* UniGaExt:D 2019 II €* UniGar: AkWelt2020 €* UniGar: BRIC 2018 €* UniGar: Deut.2017 €* UniGar: Deut.2018 €* UniGar: Deut.2019 €* UniGar: Dtl.2019 II €* UniGar: EM 2020 II €* UniGar: EmMkt 2018 €* UniGar:EmMkt 2020 €* UniGarant:Nord2021 €* UniGarant95 2019 €* UniGarant95:N2019 €* UniGarExt: Deut.2019 €* UniGarPl: Eur.2018 €* UniGarTop: Eur.IV €* UniGlobal II A €* UniKonzept: Divi.A €* UniKonzept: Port A €* UniKonzept:D.net A €* UniKonzept:Po.netA €* UniMarktf. 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S.A. ALTIS Bal Value ALTIS Global Res Altis Privat Rend. €* €* €* 69,02 94,64 57,35 65,73 -2,14 90,13 -4,46 54,62 -1,55 -7,43 -7,62 0,0 27,59 26,97 0,0 19,26 18,55 0,0 Tel. 0211/88288500 [email protected] www.westinvest.de € 160,97 153,30 -5,55 -21,17 -23,88 WestInv. InterSel. 46,87 +0,02 -0,64 -0,80 €* 99,17 96,28 +9,37 € 28,81 ±0,00 € 59,00 56,19 -0,05 € 110,04 104,30 ±0,00 € 49,45 0,03 0,00 -4,48 -4,48 -0,50 -0,50 0,00 0,00 Sonstige LiLux Convert LiLux-Rent €* 204,59 204,59 -0,37 €* 192,54 192,54 +0,04 2,13 0,93 60,3 79,4 Nomura Asset Mgmt. Deutschland Asia Pacific Asian Bonds Real Protect Real Protect R Real Return €* 113,22 107,83 +1,12 €* 70,20 68,16 +1,07 €* 101,59 99,60 +0,08 €* 100,58 98,61 +0,08 €* 601,20 589,41 +0,84 31,20 31,59 0,0 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,0 0,00 0,00 0,00 0,00 0,0 ÖkoVision Classic Klima ÖkoVision Gar.20 Water For Life C ÖkoTrust New Energy Fund Growing Mkts 2.0 € € € € € €* € 79,14 -1,75 -5,31 32,90 10,59 0,13 32,53 144,39 48,94 116,25 135,37 116,13 5,24 136,78 137,51 46,61 110,71 128,92 110,60 4,94 130,27 -1,86 -1,25 +0,02 -2,11 -2,01 -2,18 -0,71 0,0 0,0 0,0 30,6 0,0 82,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 5,3 2,3 0,0 9,7 6,4 10,1 1,1 1,5 1,9 7,1 0,0 0,5 0,5 0,8 4,0 5,2 26,7 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 18,4 12,6 19,0 8,1 6,9 10,2 21,7 15,5 11,3 16,6 9,9 17,2 17,6 0,0 0,0 0,0 45,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 3,2 4,1 3,2 3,9 3,6 4,5 4,7 6,0 3,8 5,2 3,3 4,6 0,0 0,0 Tel.: +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com MPC Competence LBB Invest -2,81 -0,99 -1,98 -7,72 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 -0,06 4,61 -6,88 8,94 8,91 -7,95 -2,67 € 51,98 49,98 +0,10 0,00 € 53,01 50,97 -1,41 -15,72 € 64,71 62,52 -0,60 -5,24 € 46,94 46,48 +0,04 0,00 € 67,16 63,96 -4,85 17,64 € 44,39 42,28 -1,45 -49,44 € 31,99 30,91 +0,23 0,01 € 58,33 56,63 -0,26 0,77 € 55,91 53,76 -1,10 32,42 € 48,68 46,36 -1,99 37,06 € 48,93 47,28 -0,21 0,00 € 49,35 47,00 -3,27 -6,00 € 75,97 72,35 -2,31 29,28 € 27,51 26,20 -1,17 -87,66 € 134,94 128,51 -3,77 8,19 € 52,71 50,93 +0,12 0,00 € 57,95 55,99 -0,73 -11,18 € 60,54 58,21 -0,80 -12,95 Metzler Investment GmbH HANSAINVEST LUX S.A. Julius Meinl Investment www.geninvest.de AktiMix Dyn.Pro.80 AktivMix Ertrag AktivMix Vario Sel FdStratAktienGlDyn GaranT 1 DX GaranT 2 DX GaranT 3 DX GaranT 4 DX GaranT 5 DX Geldmarkt Euro IS Euro Bonds DX IS Euro Short T. B Komf. Balance Komf. Dyn. Europa Komf. Dyn. Global Komf. Wachstum Vermö.Strat. Aus.D Vermö.Strat. Def.D DJE Investment S.A. DJE Alpha Glob PA DJE Alpha Global I DJE Concept I DJE Div&Sub I DJE Div&Sub P DJE Europa PA EUR DJE Gold&Ressou PA HANSAsmart Sel G HANSAsmart SelectE HANSAzins HI Topselect D HI Topselect W Hinkel Rel Perf HI HINKEL WeltCoSaStr Konz. privat Konzept Pro-Sel. I Konzept Pro-Sel. P NAT-B Div Deutschl Nation-Bk MA GlOpp SI BestSelect SI SafeInvest MITTWOCH, 29. JUNI 2016 78,13 0,2 -2,39 0,0 -5,31 3,3 32,10 0,0 9,84 0,1 0,0 32,14 0,0 Antecedo Ind.Inv.A grundinvest Fd. INTER ImmoProfil Leading Cities Inv DIE WELT WISSEN 17 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 G old oder Leben, dem römischen Legionär blieben wohl nur wenige Augenblicke, um die Entscheidung zu treffen. Offenbar wählte er die Flucht und vergrub seine Barschaft. Vielleicht traf ihn aber auch zuvor der tödliche Hieb, und er bedeckte den wertvollen Beutel mit seinem Körper. Auf jeden Fall war es ein kleines Vermögen, das er da in die Urwälder Germaniens mitgenommen hatte, Spargroschen für einen ruhigen Lebensabend, den er damit nun nicht mehr finanzieren konnte. bedenkt, dass ein Handwerker in der frühen Kaiserzeit mit einem Denar am Tag in Rom seine Familie durchbringen konnte, ein Aureus aber 25 Denare wert war und die Preise in der nördlichen Provinz deutlich niedriger anzusetzen sind, handelte es sich um ein Jahresgehalt. Das würde auf einen erfahrenen Legionär oder Unteroffizier als letzten Eigentümer schließen lassen. Zu der großen Debatte über die Datierung des Schlachtfelds tragen die acht Münzen allerdings wenig bei. Alle Münzen, die seit Beginn der Grabungen in Kalkriese gefunden wurden, wurden vor dem Jahr 9 n. Chr. geprägt, als der Feldherr und Statthalter Varus seine drei Legionen nach Germanien führte, wo sie von den Cheruskern unter Arminius vernichtet wurden. Bei den Typen Gaius/Lucius handelt es sich sogar um „Schlussmünzen“, also die jüngsten Stücke, die exakt datiert werden können. Kritiker der weithin geteilten Ansicht, bei Kalkriese hätten die Legionäre des Varus ihr letztes Gefecht geschlagen, argumentieren mit der Umlaufzeit römischer Münzen. Danach seien die Kupfermünzen, die in größerer Zahl in Kalkriese gefunden wurden und die sogar den Stempel des Varus tragen, auch noch Jahre nach seinem Tod als Sold an die Legionen ausgegeben worden. Zusammen mit anderen Indizien, so die Kritiker, verweise dies auf einen späteren Kriegszug. Zwischen den Jahren 14 und 16 führte der römische Prinz Germanicus zahlreiche Legionen nach Germanien, um Rache für den Tod des Varus und seiner 20.000 Soldaten zu nehmen. In diesem Zusammenhang fand an den „pontes longi“ (Langen Brücken) eine verlustreiche Schlacht statt, für die, so die Argumentation, die Lokalität von Kalkriese durchaus passen könnte. Der Archäologe Ortisi will dennoch an der Deutung vom Varusschlachtfeld festhalten. Welche Überraschungen dieses immer noch bereithält, zeigten erst vor wenigen Wochen Grabungen zwischen Oberesch und Großem Moor. Reste römischer Ausrüstungsgegenstände lassen die Hypothese zu, dass einige Legionäre offenbar versuchten, sich nach Norden durchzuschlagen. „Es ist klar, dass wir am Oberesch noch eine ganze Reihe neuer Befunde erwarten können“, sagt Ortisi. „Nach jedem müssen wir unsere bisherige Interpretation aufs Neue hinterfragen.“ DPA/FRISO GENTSCH VON BERTHOLD SEEWALD Acht römische Goldmünzen sind der jüngste herausragende Fund, den Archäologen auf dem Gelände des mutmaßlichen Varusschlachtfelds bei Kalkriese nördlich von Osnabrück gemacht haben. Nachdem während der aktuellen Grabungskampagne erst vor wenigen Wochen neue Spuren am Rande des Schlachtfelds entdeckt wurden, die womöglich von fliehenden Römern stammen, können die Archäologen nun einen Fund präsentieren, der die Zahl der geborgenen Goldmünzen auf dem Schlachtfeld gleich mehr als verdoppelt. Auf dem Gebiet am Oberesch, da, wo die Reste der Legionen des Statthalters Varus wohl von aufständischen Germanen unter der Führung des desertierten Reiteroffiziers Arminius gestellt und niedergemacht wurden, waren bislang nur zwei Goldmünzen bekannt. Die übrigen fanden sich auf den übrigen Flächen des weiträumigen Geländes, das seit Ende der 80er-Jahre systematisch untersucht wird. Nicht umsonst spricht Grabungsleiter Salvatore Ortisi von der Universität Osnabrück von „außerordentlichen Glücksfällen“. Bei den acht Münzen handelt es sich ausnahmslos um solche vom Typ Gaius/ Lucius. So bezeichnen Numismatiker die wertvollen Stücke, die zwischen den Jahren 2 v. Chr. und 4/5 n. Chr. in der großen Münzstätte in Lugdunum (Lyon) geprägt wurden. Ihr Bildprogramm sollte die damals geltende Nachfolgeregelung des Kaisers Augustus bekannt machen. Der hatte die beiden Söhne seines Freundes und Schwiegersohns Agrippa, Gaius und Lucius, adoptiert und als Nachfolger designiert. Nach ihrem frühen Tod 2 und 4. n. Chr. übernahm Tiberius ihre Rolle, die Botschaft der Münzen erübrigte sich von nun an also. „Außerordentlicher Glücksfall“: Die Münzen sind bei Osnabrück aufgetaucht Niemand fand das Versteck, 2007 Jahre lang In der Varusschlacht brachte ein Römer sein Gold in Sicherheit. Erst jetzt kam es ans Licht Sieben der Münzen sind prägegleich und zeigen zum Teil nur geringe Abnutzungsspuren. Da in dem Fundzusammenhang keine Bronze- oder Silbermünzen gefunden wurden, mit denen Römer ihre täglichen Ausgaben bestritten, geht Ortisi davon aus, dass es sich buchstäblich um eine Art Sparstrumpf gehandelt haben muss. Ihr Eigentümer wird sie in einem Beutel oder einem Kästchen mit sich geführt haben. Das zumindest zeigen die Torfspuren im feuchten Erdreich. Acht Goldmünzen waren ein kleines Vermögen. Wenn man EINE MINUTE PHYSIK Optimal gekühltes Bier D NORBERT LOSSAU ie deutschen der fährt vielleicht mit Brauer empfehlen einem sich aktiv kühlenfür den optimalen den Bierfass besser. SolGenuss von Bier eine che Fässer nutzen zur Trinktemperatur von fünf Kühlung von Bier Verbis acht Grad Celsius. dampfungskälte. Das Kühlt man Bier auf noch Kern dieser Technik sind tiefere Temperaturen, lässt sich der in- spezielle Mineralien aus Aluminiumdividuelle Geschmack nicht mehr wahr- und Siliziumoxid – sogenannte Zeolitnehmen – was allerdings für minder- he. Sie besitzen viele mikroskopische wertiges Gebräu durchaus ein Vorteil Hohlräume, die Wasser aufnehmen sein kann. Doch gehen wir mal von können. Fünf Kilogramm Zeolith könhochwertigem Bier nach deutschem nen rund einen Liter Wasser speichern. Der eigentliche Bierbehälter ist von Reinheitsgebot aus, dann sollte dieses vor dem Trinken am besten bei vier bis einer wassergetränkten Watteschicht sieben Grad Celsius gelagert werden. umgeben. Diese steht zunächst nicht in Größere Temperaturschwankungen Kontakt zu einer Hülle aus staubtrockekönnen dem Geschmack von Bier scha- nen Zeolithen, die sich weiter außen beden. Wer also seine Bierflasche schnell findet. Der Kühlprozess wird durch das von Zimmer- auf Trinktemperatur brin- Öffnen eines Ventils gestartet, der den gen möchte, sollte es nur für eine ent- feuchten Wickel um das Bier mit dem sprechend kurze Zeit in das Tiefkühl- nahezu luftleeren Raum verbindet, in fach legen. Damit Biergourmets von dem sich die Zeolithe befinden. Das einer ununterbrochenen Kühlkette für Wasser verdampft schlagartig und wird den Gerstensaft profitieren können, ha- in den Zeolithen eingelagert. Die dabei ben Münchner Fraunhofer-Forscher ein entstehende Verdampfungskälte kühlt Messsystem für die Temperatur in das Bier. Zugleich werden aber beim Transportkühlboxen entwickelt. Ein in Einlagern des Wassers die Zeolithen erdie Oberfläche der Box integriertes Dis- wärmt. Selbstkühlende Bierfässer werplay zeigt an, welche Temperatur im In- den also außen warm. Das ist das Indiz neren herrscht. Es ist mit einer Knopf- dafür, dass es im Inneren kalt wird. Nicht alle Biermarken sind mit dieser zellenbatterie und einem TemperaturTechnik erhältlich, und oft ist auch ein sensor verbunden. Die gesamte Elektronik ist ultraflach Minifass einfach zu viel. Der Biertrinker und befindet sich auf einer flexiblen Fo- daheim wird also in der Regel doch einlie. Die Siliziumchips werden mit einem fach auf seinen Kühlschrank zurückpatentierten Verfahren auf die Kunst- greifen, mit dem sich ja die optimalen stofffolie gedruckt. Sie sind selbst nur Lagertemperaturen erreichen lassen. Eine Herausforderung ist es jedoch, zehn Mikrometer dick, was einem hundertstel Millimeter entspricht. Sie sind wenn man nach möglicherweise längedamit so dünn, dass sie sich biegen und rer Anreise bei sonnigem Wetter im flexibel einsetzen lassen. Außerdem ist Freien Flaschenbier trinken möchte. Da die Herstellung so kostengünstig, dass ist die Gefahr für eine lauwarme Plörre ein Einsatz in „intelligenten Verpackun- groß. Hier kann eine sogenannte Kältegen“ möglich erscheint. In einigen Ge- mischung helfen. Nehmen Sie dazu ein tränkemärkten ist die neue Kühlbox mit Päckchen Salz mit und kaufen an der letzten Tankstelle vor dem Ziel einen Temperaturdisplay bereits erhältlich. Doch die beste Temperaturkontrolle Beutel Crushed Eis. Wenn Sie das Cruskann natürlich nicht verhindern, dass hed Eis mit dem Salz mischen, können trotz passiver Kühlung durch eine Sty- Sie schnell Temperaturen von bis zu miroporhülle nach einer gewissen Zeit die nus 21 Grad Celsius erzeugen. Damit Temperatur in der Box steigt. Wer also bringen Sie das Bier schnell herunter größere Transportzeiten zu bewältigen auf eine gute Trinktemperatur. Am behat oder sein Bier irgendwo in der Na- sten funktioniert das, wenn man je 100 tur mit Freunden zu trinken gedenkt, Gramm Eis 23 Gramm Salz verwendet. TV-PROGRAMM ARD ZDF SAT.1 RTL 3SAT ARTE PRO SIEBEN KABEL 1 5.00 ¥ g FAKT (Wh.) 5.30 ¥ g Morgenmagazin 9.00 ¥ g Tagesschau 9.05 ¥ g Rote Rosen 9.55 Sturm der Liebe 10.45 ¥ g Gefragt – Gejagt 11.35 ¥ g Seehund, Puma & Co. 12.00 ¥ g Tagesschau 12.15 ¥ g ARD-Buffet 13.00 ¥ g Mittagsmagazin 14.00 ¥ g Tagesschau 14.10 ¥ g Rote Rosen Telenovela 15.00 ¥ g Tagesschau 15.10 Sturm der Liebe Telenovela 16.00 ¥ g Tagesschau 16.10 ¥ g Panda, Gorilla & Co. 17.00 ¥ g Tagesschau 17.15 ¥ Brisant Boulevardmagazin 18.00 ¥ g Wer weiß denn sowas? 18.50 ¥ g Hubert und Staller 19.45 ¥ g Wissen vor acht 19.50 ¥ g Wetter vor acht 19.55 ¥ g Börse vor acht 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g Besondere Schwere der Schuld Thriller (D 2014) Mit Götz George, Hanno Koffler 21.45 ¥ g Plusminus U.a.: Nach dem Brexit – Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer? 22.15 ¥ Tagesthemen 22.45 ¥ g Maischberger Rote Karte für Brüssel: Besiegen Populisten Europa? 0.00 ¥ g Nachtmagazin 0.20 ¥ g Besondere Schwere der Schuld Thriller (D 2014) 1.55 ® Kanaille von Catania Satire (I 1954) Mit Alberto Sordi 5.30 ¥ g Morgenmagazin 9.00 g heute Xpress 9.05 g Volle Kanne – Service täglich U.a.: Top-Thema: Richtig reklamieren 10.30 ¥ g Die RosenheimCops 11.15 ¥ g SOKO Stuttgart 12.00 g heute 12.10 g drehscheibe 13.00 ¥ g Mittagsmagazin 14.00 g heute – in Deutschland 14.15 Die Küchenschlacht 15.00 ¥ g heute Xpress 15.05 ¥ g Bares für Rares 16.00 ¥ g heute – in Europa 16.10 ¥ g SOKO Wien Krimi-Serie 17.00 ¥ g heute 17.10 ¥ g hallo deutschland 17.45 ¥ g Leute heute 18.05 ¥ SOKO Wismar Krimi-Serie 18.54 Lotto am Mittwoch 19.00 ¥ g heute / Wetter 19.25 ¥ g Küstenwache Serie 20.15 ¥ g Aktenzeichen XY... ungelöst – Spezial Gast: Johannes Erlemann 21.45 ¥ g heute-journal Wetter 22.15 auslandsjournal U.a.: BrexitHochburg Boston – Splendid isolation an Englands Küste 22.45 ¥ g Das Geschäft mit der Krankheit Wie wir zu Patienten gemacht werden 23.15 ¥ Markus Lanz Talkshow 0.30 g heute+ Magazin 0.45 g Verschwörung oder Wahrheit Dokumentation 1.30 ¥ g Aktenzeichen XY... ungelöst – Spezial (Wh.) 5.30 g Sat.1-Frühstücksfernsehen. Zu Gast: Katja Kessler. Moderation: Daniel Boschmann, Marlene Lufen 10.00 g Auf Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch 12.00 g Richter Alexander Hold Show 14.00 g Auf Streife Reportagereihe 15.00 g Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe 16.00 g Auf Streife Reportagereihe 17.00 g Mein dunkles Geheimnis Brigitte Jonas 17.30 g Schicksale – und plötzlich ist alles anders Liebe per Kurier 18.00 g Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe 19.00 g Fahndung Deutschland Magazin 19.55 g Sat.1 Nachrichten 20.15 g 15 Dinge, die Sie über Sex wissen müssen Wieviel Sex ist normal und ab wann wird die Lust zur Krankheit? Welche Sex-Toys sind angesagt, wann wird das Kamasutra zum Stellungskrieg? Diese und andere Fragen, werden in der Reportage und analysiert. 22.30 Körperkult – Wo ist die Grenze? Dokurfilm (D 2015) 0.40 g News & Stories Der mit den Bildern tanzt 1.25 g So gesehen Magazin 1.30 g Auf Streife (Wh.) 2.20 Im Namen der Gerechtigkeit 5.15 g Der Blaulicht-Report 6.00 g Guten Morgen Deutschland 8.30 g Gute Zeiten, schlechte Zeiten 9.00 g Unter uns 9.30 g Der Blaulicht-Report 11.00 g Die Trovatos – Detektive decken auf 12.00 g Punkt 12 14.00 g Der Blaulicht-Report 16.00 g Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 g Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 g Unter uns Soap 18.00 g Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 g RTL aktuell 19.05 g Alles was zählt Soap 19.40 g Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse. Übernächtigt und voller Hass wartet David auf eine Gelegenheit, um Gerner und Katrin in seine Gewalt zu bringen. 20.15 g Die 10 Modedesigner Karl Lagerfeld liebt seine Katze / Linda Ducharme liebt Riesenrad Bruce / Von der Herzspende zur Liebe 21.15 g I Like the 90’s Show 22.15 g „Stern”-TV U.a.: Alptraum Einbruch: So jagt die Polizei organisierte Diebesbanden in Deutschland / Fünf Jahre im Wachkoma 0.00 g RTL Nachtjournal 0.30 g Die 10 (Wh.) 1.20 Rach, der Restauranttester „Hexenhäuschen“ in Lengerich 2.15 Rach, der Restauranttester 12.00 ¥ g Im Bannkreis der Erwählten 12.30 g Schweizweit 13.00 ¥ g ZIB 13.20 g Aga-Kröten – Die Eroberung Australiens Dokumentation 14.05 g Grüne Ameisen – Freund oder Feind? Dokumentation 14.50 Der Garten Erde (1/3) Licht 15.30 g Der Garten Erde Blumen 16.15 g Der Garten Erde Gräser 17.00 g Spaniens Burgen und Städte Dokumentation 17.45 g Spaniens Küsten und Strände Dokumentation 18.30 g nano Die Welt von morgen 19.00 ¥ g heute 19.20 g Kulturzeit Magazin 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 õ g Darf ich bitten? Komödie (USA 2004) 21.55 g Kom(m)ödchen-Ensemble: Deutschland gucken Show 22.45 ¥ g Kalahari Gemsen Show 23.10 Stay Kriminalfilm (USA 2005) Mit Ewan McGregor 0.45 g Der Bestatter Krimi-Serie 1.45 g ECO Postauto: Private Fuhrunternehmer unter Druck 2.15 ¥ Die Donau – Lebensader Europas (1/2) Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer 12.35 g Das Glück liegt auf dem Teller 13.20 ARTE Journal 13.55 g Der Rebell Abenteuerfilm (USA 1950) 15.25 g Kulinarische Reise durch Brasilien 15.50 g Wie das Land, so der Mensch Griechenland: Syros 16.20 g Wildes Berlin Doku 17.00 g X:enius Katzen: Können wir sie erziehen? (Wh.) 17.30 g Das Geheimnis von Phaistos Dokumentation 18.25 g Italien, meine Liebe Die Küste der Toskana 19.10 ARTE Journal 19.30 g Italien, meine Liebe 20.15 g Ein perfektes Leben Drama (F/CH/E 2002) Mit Daniel Auteuil, Géraldine Pailhas, François Cluzet 22.20 g Kinogeschichten ... aus dem wahren Leben 23.15 g Hinter dem Berg Drama (TRK/GR 2012) 0.45 g Die Erbschaft Drama-Serie 2.40 g Die Mauer und das Mädchen Dokumentation 3.35 g Yourope Spezial Brexit 4.05 28 Minuten Best of 4.38 Pause 5.05 g Mike & Molly 5.25 g How I Met Your Mother 6.05 g Two and a Half Men 8.00 g 2 Broke Girls 8.50 g The Big Bang Theory 10.40 g Mike & Molly 11.35 g How I Met Your Mother 12.30 g Two and a Half Men 14.20 g 2 Broke Girls Sitcom 15.15 g The Big Bang Theory Dunkle Materie / Werfen wie ein Mädchen / Der Mann, der beide im Bett hatte / Das Vegas-Weekend 17.00 g taff Model Debut Cheyenne Ochsenknecht / Bonnie in L. A. (2) / Lascana Bikini 18.00 g Newstime 18.10 Die Simpsons Schall und Rauch / Die Sünden der Väter 19.05 g Galileo Galileo fährt hin: Lopifit-Fahrrad 20.15 g Man of Steel Actionfilm (USA/CDN/GB 2013) Mit Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon. Regie: Zack Snyder. Clark Kent muss sich mit seiner außerirdischen Herkunft auseinandersetzen, als General Zod die Erde angreift. 23.00 g Superman Returns Actionfilm (USA 2006) Mit Brandon Routh, Kate Bosworth 1.55 g Spätnachrichten 2.00 g Fringe – Grenzfälle des FBI Mystery-Serie 2.50 Scrubs – Die Anfänger Comedy-Serie (Wh.) 7.50 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen 8.35 g Navy CIS 9.30 g The Mentalist 10.25 g Castle 11.20 g Without a Trace – Spurlos verschwunden PHOENIX N-TV MDR RBB 12.00 Vor Ort 12.45 Welt der Geheimdienste 13.00 Thema 14.15 Vor Ort 14.45 Kampf gegen den IS 16.00 Dokumentation 16.45 Mission Mali 17.30 Vor Ort 18.00 Nur eine falsche Bewegung (Wh.) 18.30 Feuerberge – Oasen im Ozean (Wh.) 19.15 Risiko Vulkan (Wh.) 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Der Spreewald 21.00 Der Brocken 21.45 ¥ heute journal 22.15 Phoenix-Runde 23.00 Der Tag 0.00 Phoenix-Runde (Wh.) 0.45 Der Spreewald (Wh.) 1.30 Der Brocken (Wh.) 2.15 Camping-Kult 13.00 Nachrichten 13.10 Telebörse 13.30 News Spezial 14.10 Telebörse 14.30 News Spezial 15.20 g Ratgeber: Geld 15.40 Telebörse 16.10 g Überleben! 17.05 g Überleben! 18.20 Telebörse 18.35 g Ratgeber – Bauen & Wohnen 19.10 g PS – Das Automagazin 20.15 g Giganten der Luftfahrt 21.05 g Die Black-Box – Absturz-Ermittler bei der Arbeit 22.05 Telebörse 22.10 g Flugzeug-Katastrophen 23.05 Motorradfahrer extrem: Illegale Exkursionen 0.10 Waffentechnik der Superlative 16.00 ¥ g MDR um vier 16.30 ¥ g MDR um vier 17.00 ¥ g MDR um vier 17.45 ¥ g MDR aktuell 18.05 ¥ g Wetter für 3 18.10 ¥ g Brisant 18.54 ¥ Unser Sandmännchen 19.00 MDR Regional 19.30 ¥ g MDR aktuell 19.50 ¥ g Tierisch, tierisch 20.15 ¥ g Exakt 20.45 ¥ g Einmal noch ein spätes Glück? 21.15 ¥ g Die Spur der Ahnen 21.45 ¥ g MDR aktuell 22.05 ¥ g Polizeiruf 110: Zwischen den Welten TVKrimi (D 2013) 23.35 g Kanzleramt Pforte D – Spezial 0.20 g unicato 13.00 g rbb aktuell 13.05 Schloss Einstein 13.30 Der Berlin-Brandenburg Check 14.15 Planet Wissen 15.15 Korsika – Mit dem Zug von Calvi nach Ajaccio 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 g Unser Sandmännchen 18.00 g rbb UM6 – Das Ländermagazin 18.30 g zibb 19.30 Abendschau 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Das ist Spitze! 21.45 rbb aktuell 22.15 g Klartext 22.45 Solo für Klarinette Kriminalfilm (D 1998) 0.15 Die Herbstzeitlosen Komödie (CH 2006) (Wh.) 6.00 12.45 13.00 13.05 14.05 15.30 16.05 17.05 g N24 Nachrichten Börse am Mittag N24 Nachrichten g Die Transporter g Top Gear USA N24 Cassini g Der ICE Dokumentation g Auftrag Schwertransport – Giganten auf Reisen 18.15 Börse am Abend 18.25 N24 Cassini 19.10 Welt der Wunder 20.05 g The World Wars Dokumentationsreihe Der Große Krieg / Fataler Frieden / Diktatoren und Demokraten / Der Blitzkrieg / Globaler Krieg / Sieger und Besiegte 1.25 g Raketenwerfer und Haubitzen – Die Artillerie der Bundeswehr Dokumentation 2.10 g Der Leopard Doku 3.40 Schwebezustand – Mission deutscher Senkrechtstarter 4.30 Stille Kämpfer – Mythos „Kommando Spezialkräfte” 19.10 Kaffee ist eines der beliebtesten Getränke der Deutschen. Es dauert bis zu einem halben Jahr, bis einem Barista ein perfekter Cappuccino oder Latte Macchiato gelingt EUROSPORT 1 / SPORT 1 NDR WDR HR BR SWR Eurosport: 17.00 WATTS Sportzapping (Wh.) 18.00 g Radsport (Wh.) 18.55 Eurosport News 19.00 g Radsport (Wh.) 21.00 g Sports Insiders 21.30 g Leichtathletik: Paavo Nurmi Games (Wh.) 23.00 WATTS (Wh.) 23.15 News 23.30 Radsport Best of Classics (Wh.) Sport1: 15.30 Storage Hunters (Wh.) 16.30 Storage Wars Dokumentationsreihe (Wh.) 18.00 Die PS-Profis – Mehr Power aus dem Pott Doku-Soap (Wh.) 22.00 Die Werkstatt-Helden Doku-Soap (Wh.) 0.00 Sport-Quiz 16.00 ¥ g NDR//aktuell 16.10 ¥ Mein Nachmittag 17.10 ¥ g Elefant, Tiger & Co. 18.00 Ländermagazine 18.15 ¥ g Wie geht das? 18.45 ¥ g DAS! 19.30 Ländermagazine 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g Expeditionen ins Tierreich 21.00 ¥ Der XXL-Ostfriese 21.45 ¥ g NDR//aktuell 22.00 ¥ Großstadtrevier 22.50 ¥ g Neues aus Büttenwarder 23.15 ¥ Tatort: Mord hinterm Deich TV-Krimi (D 1997) 0.45 ¥ õ g Kommissar LaBréa – Todesträume am Montparnasse Kriminalfilm (D 2010) 16.00 ¥ g WDR aktuell 16.15 g daheim & unterwegs 18.00 ¥ WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 ¥ g Servicezeit 18.45 ¥ g Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 g Vorsicht, Verbraucherfalle! 21.00 ¥ g Die ErnährungsDocs 21.45 ¥ g WDR aktuell 22.10 ¥ g Kochende Geschäfte – Schuhbeck & Kollegen 22.55 ¥ g Weltweit 23.20 ¥ g Ausgebremst – Die Lance Armstrong Story Dokumentarfilm (AUS/GB/USA/NZ/I/F 2014) 1.00 g Domian 2.00 Lokalzeit (Wh.) 16.05 g hallo hessen 16.45 g hessenschau kompakt 17.00 g hallo hessen 17.50 g hessenschau kompakt 18.00 Maintower 18.25 ¥ g Brisant 18.50 g Service: Trends 19.15 g Alle Wetter! 19.30 ¥ g hessenschau 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Mex – Das Marktmagazin 21.00 10 verblüffende Medizinerkenntnisse 21.45 g Klinik-Check Hessen 22.30 g hessenschau kompakt 22.45 g 7 Tage ... 23.30 My Blueberry Nights Liebesfilm (HK/CHN/F 2007) 1.00 ¥ g Borgen – Gefährliche Seilschaften 12.00 ¥ Wunschkind Drama (D 2012) 13.30 ¥ In aller Freundschaft 14.15 ¥ Das Geheimnis des Jaguars 15.00 Menschen in Franken 15.35 Café Meineid 16.00 ¥ Rundschau 16.15 Wir in Bayern 17.30 Regional 18.00 ¥ Abendschau 18.30 ¥ Rundschau 19.00 ¥ Stationen 19.30 ¥ Dahoam is Dahoam 20.00 ¥ Tagesschau 20.15 Münchner Runde 21.00 ¥ Kontrovers 21.45 ¥ Rundschau Magazin 22.00 ¥ Akte D 22.45 Südlicht 23.15 kinokino 23.30 ¥ Frantic Thriller (USA/F 1988) 1.25 Rundschau Nacht 15.15 ¥ g Wildes Deutschland 16.00 ¥ Aktuell 16.05 g Kaffee oder Tee 17.00 ¥ Aktuell 17.05 g Kaffee oder Tee 18.00 Aktuell 18.15 made in Südwest 18.45 ¥ Landesschau BW 19.30 ¥ Aktuell 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g betrifft ... 21.00 ¥ g Durchgeknallt – Was bei der Jagd falsch läuft 21.45 ¥ Aktuell 22.00 ¥ g Tatort: Scheinwelten TV-Krimi (D 2013) 23.30 g Gelber Drache, roter Wein – Wie Chinesen französische Weingüter aufkaufen 0.30 g Und ewig lockt der Gugelhupf 12.15 Numb3rs – Die Logik des Verbrechens 13.05 Cold Case – Kein Opfer ist je vergessen Krimi-Serie 14.00 g Navy CIS Krimi-Serie 14.55 g The Mentalist Krimi-Serie 15.50 g News 16.00 g Castle Krimi-Serie 16.50 g Abenteuer Leben täglich Ramadan – LuxusBuffets in Abu Dhabi 17.55 g Mein Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt’s am besten? „Gandhi”, Hamburg 18.55 g Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter Klingelt er, Schulden her! 20.15 Die rechte und die linke Hand des Teufels Westernkomödie (I 1970) Mit Terence Hill, Bud Spencer „Der Kleine”, ein Ganove, gibt sich in einem Westernnest als Sheriff aus und will die Pferde eines Majors stehlen. 22.30 Vier Fäuste für ein Halleluja Westernkomödie (I 1971) Mit Terence Hill, Bud Spencer 1.05 Zwei außer Rand und Band Gaunerkomödie (I 1977) 3.30 Freibeuter der Meere Abenteuerfilm (E/I 1971) Mit Terence Hill, Bud Spencer VOX RTL 2 5.15 g CSI: NY 6.50 g Verklag mich doch! 7.45 g Verklag mich doch! 8.50 g Verklag mich doch! 9.50 g Verklag mich doch! 10.50 g vox nachrichten 11.00 g Mein himmlisches Hotel 12.00 g Shopping Queen 13.00 g 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 g Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn? 15.00 Shopping Queen Motto in Regensburg: Happy Feet – Bring deine neuen Sommerschuhe mit perfekt lackierten Nägeln groß raus!, Tag 3: Bettina 16.00 g 4 Hochzeiten und eine Traumreise Tag 3: Uwe, Goslar 17.00 g Mein himmlisches Hotel 18.00 g mieten, kaufen, wohnen 19.00 g Das perfekte Dinner Tag 3: Gisela, Frankfurt am Main 20.00 g Prominent! Magazin 20.15 ¥ g Rizzoli & Isles Krimi-Serie. Tod im Park / Das Jüngste Gericht Mit Angie Harmon 22.10 ¥ g Revenge Drama-Serie Hinterhalt / Kontakt Mit Emily VanCamp 0.00 ¥ g Rizzoli & Isles (Wh.) 0.55 g vox nachrichten 5.10 g Privatdetektive im Einsatz 8.55 g Frauentausch 10.55 g Family Stories Endlich zurück auf die Bühne! (3) 11.55 g Dein neuer Style – Entdecke deine Schönheit! Doku-Soap 12.55 g Köln 50667 Doku-Soap 13.55 g Berlin – Tag & Nacht Doku-Soap 14.55 g Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.00 All About Love Baby Trouble 17.00 Die Straßencops West 18.00 g Köln 50667 Doku-Soap Da Michelle weiß, dass Bruno heute eine Gerichtsverhandlung hat, will sie für ihn da sein. 19.00 g Berlin – Tag & Nacht Fabrizio muss entsetzt feststellen, dass er seine Geldbörse bei der Probefahrt im Wagen einer Kundin verloren hat. A 20.00 g RTL II News 20.15 g Teenie-Mütter – Wenn Kinder Kinder kriegen Doku-Soap. Jasmin bringt mit 19 Jahren ihren Sohn Finn zur Welt. Vom Vater des Kindes hat sie sich getrennt. 22.25 g BABYs! Das erste Jahr 0.20 Autopsie – Mysteriöse Todesfälle Jung, blond, tot + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 FEUILLETON DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 SEITE 18 KOMPAKT GLOSSE Bowie hat die Haare teuer LITERATUR Silvia Tennenbaum gestorben Die amerikanische Schriftstellerin Silvia Tennenbaum ist tot. Die aus einer großbürgerlichen jüdischen Frankfurter Familie stammende Autorin sei am Montag im Alter von 88 Jahren auf Long Island (Bundesstaat New York) gestorben, teilte ihr Verlag Schöffling mit. Die 1928 geborene Tennenbaum musste 1936 mit ihrer Familie emigrieren. Sie arbeitete als Kunstkritikerin und veröffentlichte 1978 ihren ersten Roman „Rachel, the Rabbi’s Wife“. Er wurde in den USA zum Bestseller. 1981 folgte der Roman „Yesterday’s Streets“, der 2012 unter dem Titel „Die Straßen von gestern“ auf Deutsch erschien. FELIX ZWINZSCHER HALLGRIMUR HELGASSON S In der Hitze der Gefühle: Hallgrímur Helgason (mit Hut) beim Torjubel auf der Fanmeile in Reykjavík Fluxus-Begründer Patterson ist tot Einer der Mitbegründer der Avantgardebewegung Fluxus, Benjamin Patterson, ist am Samstag in seiner Wohnung in Wiesbaden gestorben, teilte der Nassauische Kunstverein mit. Der Amerikaner lebte seit Jahrzehnten in der hessischen Landeshauptstadt. Dort hatte der Musiker 1962 die Festspiele Neuester Musik mitorganisiert, die als Geburtsstunde der Bewegung gelten. Der damals kreierte Name Fluxus steht für eine fließende Kunstform zwischen den Medien, die die herkömmlichen Grenzen der Gattungen sprengen will. Zum weiteren Fluxus-Kreis zählen John Cage, Nam June Paik, Wolf Vostell, Joseph Beuys oder Yoko Ono. EHRUNGEN Preis für Zähringer und Scheuermann Silke Scheuermann und Norbert Zähringer erhalten den RobertGernhardt-Preis 2016. Sie teilen sich das Preisgeld von 24.000 Euro. Das teilte das hessische Kunstministerium mit. Die in Offenbach lebende Scheuermann wird für ihr Lyrikprojekt „Zweites Buch der Unruhe“ ausgezeichnet. Zähringer bekommt die Ehrung für das Romanprojekt „Wo wir waren“. Der Preis ist nach dem Frankfurter Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt (1937–2006) benannt. Er wird seit 2009 vergeben und soll Autoren helfen, Projekte zu verwirklichen. MUSEEN Schwerin eröffnet Galerien-Neubau Nach 21-monatiger Bauzeit wird an diesem Donnerstag der Neubau der Galerie Alte & Neue Meister Schwerin eröffnet. Der zweigeschossige Anbau ist durch eine gläserne Brücke mit dem 1882 eröffneten Altbau verbunden. Der Neubau kostete 8,6 Millionen Euro, die zu 90 Prozent aus EU-Mitteln gefördert wurden. Nun kann auf 1500 Quadratmetern Ausstellungsfläche, davon 800 Quadratmeter im Anbau, dauerhaft Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts gezeigt werden. Bislang war die Schweriner Sammlung der Moderne weitgehend im Depot gelagert. OPER Ralf Klöter wechselt nach Hamburg Ralf Klöter wird neuer Geschäftsführender Direktor der Hamburgischen Staatsoper. Der 51 Jahre alte Betriebswirt wechselt zum 1. August 2017 nach Hamburg, teilte die Kulturbehörde mit. Klöter ist seit 2013 Geschäftsführender Intendant des Nationaltheaters Mannheim, vorher war er in Nürnberg und Kiel. Er folgt Detlef Meierjohann, der zum Ende der Spielzeit 2016/17 in den Ruhestand geht. Eine Sommernachtssaga V or ein paar Jahren standen wir, ein paar isländische Schriftsteller, in einer Bar in Montpellier und schauten das Champions-League-Finale. Ein Literaturfestival war im Gang und die südfranzösische Stadt war voller Schriftsteller. Die Fußballverrücktesten unter ihnen (ich, Stefánsson und Indridason) hatten die Fußballbar entdeckt und waren entzückt, als sich Schwedens größter lebender Schriftsteller, Per Olov Enquist, zu uns gesellte, ungeachtet seiner 80 Jahre immer noch gekleidet wie der 18jährige Athlet, der er mal gewesen war. Er sprach nicht viel und begleitete das Spiel allein mit seinem majestätischen Beckett-Blick. In der Halbzeit allerdings beugte er sich zu uns herab und ließ plötzlich einen Satz fallen: „Men ni har Lars!“ („Aber ihr habt Lars!“) Lars Lagerbäck war gerade zum Cheftrainer der isländischen Nationalmannschaft ernannt worden, und wir brauchten ein bisschen, diese Worte zu verstehen, denen nur noch eines folgte: „Norbotten!“ Das war’s, Enquist wandte sich ab und ließ uns über seine Worte grübelnd zurück; Jón Kalman Stefánsson erklärte, dass der große Mann auch aus dem Norden Schwedens käme, genau wie Lars, und den berühmten Trainer bestimmt persönlich kannte. Enquists eruptive Botschaft war eigentlich ziemlich isländisch gewesen: Kurze, trockene Worte, aber voller Stolz auf das Tal daheim: Von da kamen nur gute Leute. Und so wurde uns klar, dass dieser Lars wahrscheinlich der richtige Mann für uns war. Je besser wir ihn kennenlernten, desto isländischer kam er uns vor, womöglich war er sogar isländischer als wir selbst: Langsam, zurückhaltend, schüchtern, jederzeit ein kühler Kopf und deshalb von den schwedischen Medien als „Langweiler“ abgestempelt. Kurzum: Lars Lagerbäck erin- schwedische Disziplin addiert, kommt eine Fußballmannschaft heraus, die jedes andere Team auf der Welt schlagen kann und jetzt im Viertelfinale der Europameisterschaft steht. In der Vorrunde haben wir das typische Lars-Spiel gespielt, überlegt, stur, defensiv, mit gelegentlichen Geistesblitzen, die uns sechs Tore eingebracht haben. Um ehrlich zu sein, sind unsere Spiele mehr Arbeit als Spiel gewesen. Manchmal hatte man den Eindruck, wir jubelten einem Teilzeitpapa beim Zusammenschrauben eines Ikea-Möbelstücks zu. Doch am Montag, gegen England, war unsere Mannschaft auf einmal lockerer und entspannter am Ball. Die meisten der Jungs spielen im Winter in England, und man konnte sehen, dass sie sich wie zu Hause fühlten, wenn sie sich den Ball zwischen den vertrauten Beinen der Premier League zuspielten. Nach unserem wundersamem Sieg gegen Österreich im Stade de France letzte Woche (das uns das „BrexitMatch“ gegen England bescherte) kamen wir auf dem Weg zum Hotel an einem Café in Saint-Denis vorbei, wo die Partie Schweden gegen Belgien übertragen wurde. Zlatan wirkte diesmal noch frustrierter, weil die Pässe nicht ankamen, und uns überkam ein komisches Gefühl: Fast hatten wir Mitleid mit den Schweden. Natürlich ist das ein Ding der Unmöglichkeit: Niemand kann Mitleid mit den Schweden haben, und wenn sie 30 Songs pro Jahr für den Eurovision Song Contest schreiben müssten. Und dennoch waren wir nah dran. Sie verloren schon wieder und hatten in der Gruppenphase nur ein einziges Tor erzielt. Und dann schoss Belgien das entscheidende Tor … auf dem Pariser Bürgersteig hörten wir Norweger jubeln. Zlatan ging in Schande und ließ uns Isländer als einziges nordisches Team auf der europäischen Bühne zurück – das nächste komische Gefühl. Ein Ge- „Aber ihr habt Lars!“: Eine Liebeserklärung an die isländische Nationalmannschaft – und ihren schwedischen Trainer. Von Hallgrímur Helgason nerte uns an den ewigen isländischen Bauern, mit dem wir alle in unsrer Jugend gerungen hatten, wenn man uns im Sommer für drei Monate aufs Land schickte: ein demütiger, hart arbeitender Mann, der in ein Island gehörte, das mittlerweile verloren ist, ein stiller Mann, so dauerhaft wie der Berg in seinem Rücken, der das Schicksal offenbar persönlich kannte, über das Wetter von morgen jedenfalls wusste er so gut Bescheid wie über das von gestern. Nichts konnte ihn überraschen. Und genau das ist Lars. Das Spiel von morgen scheint er sogar besser zu kennen als das von gestern. Nichts scheint ihn zu überraschen. Selbst wenn das gegnerische Team in zwei Minuten zwei irre Tore schießt, besteht seine Panikreaktion in nicht mehr, als die Beine neu übereinander zu schlagen. Er war genau der Mann, den wir brauchten, ein „langweiliger“ Schwede, der strukturiert, geduldig und langfristig dachte, etwas, was wir in Island nicht mehr kennen. Wir, die wir das allerundisziplinierteste Volk sind, alles nebenbei erledigen, immer zu allem bereit sind und überzeugt, dass am Ende schon alles gut gehen wird. Daher unser optimistischer Kampfgeist. Doch wenn man dazu fühl, das sagte: „Okay, Zlatan, wir kümmern uns drum.“ Island erlebt gerade sein Sommerabenteuer. Sogar hartgesottene Sportfeinde, Akademiker und fußballhassende Feministinnen haben ihre Gesichter weiß-rot-blau angemalt. In dieser großen Fußballsaga ist alles besonders, Magie liegt in der Luft und Liebe im Team. Sogar Lars sei nicht mehr „langweilig“, versichern uns schwedische Journalisten. Nach dem Spiel in Paris blieben wir isländischen Fans eine halbe Stunde lang auf den Rängen stehen und sangen. Mittendrin erschien unser mächtiger Kapitän Aron Gunnarsson (Mittelfeldspieler in Cardiff ) mit der Mannschaft, hob die Arme wie der Dirigent eines 10.000 Mann starken Chors, und im Stadion wurde es still, bis die isländischen Fans eine Sekunde später in ihr typisches Wikingergebrüll ausbrachen – vielleicht war das unser stärkster Augenblick nationaler Einheit überhaupt. Das Spiel gegen England hat uns das nächste komische Gefühl beschert. Die niedergeschlagenen Gesichter von Rooney, Kane, Vardy und Sturridge, die wir jedes Wochenende als unsere „Hausfreunde“, wie wir sagen, in unseren Wohnzimmern begrüßen, machten uns stolz und machten uns zugleich ein schlechtes Gewissen: Als hätten wir unsere Haustiere zum Weinen gebracht. Aber es gab uns auch neuen Schub: Wir Isländer haben bei großen Turnieren immer für die Engländer gejubelt, und jetzt für ein Team zu jubeln, das das Team, für das wir sonst jubelten, schlug, war doppelt fantastisch. Es war wie ein Trampolinsprung, der einen in enorme Höhen trägt, und wir sind tatsächlich immer noch ganz oben und steigen aus dem Himmel ins Stade de France hinab. T Hallgrímur Helgason, Jahrgang 1959, ist einer der bekanntesten Schriftsteller Islands. [email protected] Und immer packt das Schicksal eine Schippe drauf Penélope Cruz ist die schmerzensreiche Mutter in Julio Médems Brustkrebsdrama „Ma Ma“. Retten kann sie es auch nicht D as Leben ist schon ein ziemlich furchterregender Geselle. Gnadenlos schlägt es einem die Füße weg, wenn es will. Ein viel furchterregender Geselle ist aber natürlich das Kino. Jedenfalls manchmal. Jedenfalls dann, wenn es wieder einmal versucht, noch größere, noch härtere, noch gnadenlosere, glücklich machendere Geschichten zu erzählen als das Leben. Was es ja gerne tut. Womit wir jetzt endlich in Spanien wären und bei Julio Médem und bei Penélope Cruz, die im neuen Film des spanischen Schicksalsmagiers die Pädagogin Magda spielt. VON ELMAR KREKELER Der Film heißt „Ma Ma“. Und er heißt so, weil es um die krebsbedingte Entfernung beider Brüste von Magda geht. Das wäre natürlich schon traurig genug. Weil es allerdings dabei nicht bleibt, weil das Schicksal und das Drehbuch immer noch eine Schippe mehr nehmen und der armen Magda auf ihre bedauernswerte Seele schlagen, sollte vielleicht an dieser Stelle schon darauf hingewiesen werden, dass im Folgenden furchtbar gespoilert wird. Muss sein. Es erklärt den Bedarf an Taschentüchern, die man mitbringen muss in „Ma Ma“. Es bleibt, versprochen, trotzdem noch genug Schicksal übrig, das nicht erwähnt wird. Also. Wir schreiben das Jahr 2012. Ein Schicksalsjahr für Spanien. Das Land wird Fußballeuropameister und geht pleite. Magda verliert ihren Job, verliert ihren Mann (an eine seiner Studentinnen) und verliert ihre rechte Brust. „Stufe 3“ sagt Julián, der Gynäkologe, der ziemlich gut aussieht. Dass es noch schlimmer gehen kann im Leben, erfährt Magda, als sie im Stadion sitzt, wo ihr Sohn gerade Fußball vorspielt. Arturo sitzt neben ihr. Der Mann ist Scout von Real Madrid. Und gerade da erfährt © COPYRIGHT MFA+ FILMDISTRIBUTION E.K. KUNST ie und ich, ja eigentlich alle Menschen, kennen dieses Gefühl: Man sitzt in seinem Haus im walisischen Seebad Aberystwyth, der Januarregen trommelt gegen die Doppelglasfenster (eigentlich bräuchten deren Rahmen auch mal wieder einen neuen Anstrich) und denkt darüber nach, wie man vor 33 Jahren David Bowie fünf Locken aus dem vollen Haar geschnitten hat. Einer dieser Tage eben. Doch 2016 ist anders. Der Tod rückt den Idolen unserer Jugend immer näher und holt sich am 10. Januar ausgerechnet David Bowie als ersten. Das ist tragisch, aber mit etwas pietätvollem Abstand auch eine Möglichkeit. Schließlich hat man eine dieser Locken von damals, angeheftet an das Foto von sich mit dem britischen Sänger, noch in einer Kiste im Keller, gleich neben dem Weißweinstachelbeergelee, das angeblich so gut zu Blauschimmelkäse passt. Während die Mehrheit der Menschen diesen Gedanken spätestens beim Scheren des zweiten Schafs vergessen hat (die Erderwärmung zwingt selbst in Wales zu immer früheren Scherterminen), wird Wendy Farrier ihn nicht los. Der Wunsch, den Menschen der Hundehilfsorganisation „Soi Dog“ im thailändischen Phuket etwas zurückzugeben, ist zu groß. Geld muss her. Vielleicht hat jemand seine BowieLocke verloren und hat Interesse an einer neuen. Sie sucht nach einem Auktionshaus und findet Heritage Auctions in Beverly Hills. Die hatten schließlich sehr erfolgreich den Stuhl von J. K. Rowling – die Autorin schrieb darauf die ersten beiden „Harry Potter“-Bände – an einen geistig völlig gesunden Fan der Zaubererreihe versteigert. Eine Seltenheit, die auch heute noch mindestens das erzielte Gebot von 346.000 Euro wert ist. Farrier bekam ihre Bowie-Locke 1983 in London (nach dem Ufo-Absturz bei Aberystwyth im Januar des gleichen Jahres war die britische Hauptstadt einfach sicherer). Sie war damals, wie viele von uns, Perückenmacherin bei Madame Tussauds, als der Sänger zur standardisierten Haarfarbenvergleichsprobenentnahme vorbei kam. Die junge Wendy nutzte den alten „Vier lass ich verschwinden, eine behalt ich“-Trick. Entgegen dem üblichen Protokoll vernichtete sie nach dem Fertigstellen der Perücke für Wachs-Bowie nicht alle fünf Haarbüschel, sondern behielt eben jene, die sie drei Jahrzehnte neben dem Gelee aufbewahren sollte. Ein Klassiker. Am Wochenende war es nun endlich so weit: Farriers Bowie-Locke fand einen neuen Besitzer. Für 16.900 Euro oder eine Jahresration Hundefutter. Disclaimer: Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit. Nur die Geschmacksrichtung des Gelees wurde vom Autor aus kulinarischen Gründen ausgeschmückt. Probieren Sie es mal. Krebs und unbefleckte Empfängnis: Penélope Cruz in „Ma Ma“ er, dass seine Tochter bei einem Verkehrsunfall zu Tode kam, seine Frau im Koma liegt. Magda und Raul treffen sich auf unterschiedlichen Stationen der selben Klinik immer wieder. Sie kommen zusammen. Nicht körperlich allerdings, weil Arturo unter anderem seinen Katholizismus entdeckt (es gibt noch einen anderen Grund, aber den erwähnen wir jetzt nicht). Der Sohn findet den Scout natürlich super, weil seine Mutter mit Fußball so gar nichts anfangen kann. Alle entdecken – darum geht es letztlich immer in derlei Filmen – ihre Lebenslust wieder. Ihre Kraft. Die Liebe. Die Krise wird zur Chance, die man (auf ungefähr dem Niveau des nun folgenden Wortspiels befindet sich die Wahrscheinlichkeit von Médems Geschichte) nutzt, auch wenn man keine mehr hat. Der Krebs kommt zurück, nimmt die zweite Brust. Ist unersättlich. Natürlich. Im Folgenden gibt es eine unbefleckte Empfängnis. Ein Swingerklub mit dem natürlich symbolischen Namen „Der Ursprung der Welt“ wird zum Sehnsuchtsort. Krebse klettern an den Strand. Ein Mädchen stapft durch eine weiße Landschaft, die noch aseptischer ist als die Klinik des Schicksals. Es ist der Traum von einem russischen Kind, das der Gynäkologe adoptieren will, um seine Ehe zu retten. Geht natürlich schief. Dafür singt Arturo Songs von Alberto Iglesias. Was er ganz gut kann. Man muss aber Alberto Iglesias schon sehr mögen. Man muss sehr viel schon sehr mögen an „Ma Ma“. Irgendwann kapituliert das Hirn, legt sich kopfschüttelnd dem Plot zu Füßen. Freut sich an Penélope Cruz als Mater dolorosa und an ein paar ziemlich poetischen Einstellungen. Dann verzweifelt man daran, wie sehr Médem, der redlich um die Verzauberung der wimmelnden, leideslastigen Geschichte bemüht ist, die Balance zwischen Realismus und Gefühlsmagie aus den Händen gleitet. Dann weint man ein bisschen mit. Mit Magda, Arturo und Julián. Bis dann – weil es als Gefühlsorgel zu Tode getreten wird – auch das Herz noch streikt. Das Kino ist ein furchterregender Geselle. Manchmal kann gegen ihn nur verlieren. FEUILLETON-REDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71966 | FAX: 030 – 2591 71962 | E-MAIL: [email protected] | INTERNET: WELT.DE/KULTUR + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 DIE WELT FEUILLETON 19 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 H errje, soll man jetzt mit dem Schimanski-Wort „Scheiße“ anfangen? Die Klagen über die Mortalitätsrate der internationalen Kulturszenerie sind ja längst zum Klischee geworden, jeden gottverdammten Tag neue Namen. Nun hat sich auch Carlo Pedersoli aus der Welt verabschiedet, der sich von der Mitte seines Lebens an Bud Spencer nannte, nach einer Flasche seines Lieblingsbieres Budweiser und nach Spencer Tracy, dem amerikanischen Schauspieler, der stets so weise und gütig und cool wirkte. Bohnen mit dem Holzlöffel verliehen Bud Spencer magische Kräfte PA / MARY EVANS PI/ RIALTO FILMS / RONALD GRANT ARCHIVE VON HOLGER KREITLING Ein POET der Faust Der Himmelhund auf dem Weg zum Himmel: Bud Spencer ist tot. Und hinterlässt die Generation Bud – erwachsene Waisenkinder, die vom Dampfhammer-Schlag träumen Spencerschen Oeuvres waren und nun als Komödien neue Popularität gewannen. Jedenfalls bewies der Held Mut und Güte und soziales Gewissen, er war Don Camillo ohne Kutte und Muhammad Ali in dick, er war harmlos und durchsetzungsfähig zugleich, also rundum bewundernswert. Friedensbewusst war sein Verzicht auf Schießgewehr und Revolver geradezu idealtypisch. Die Kinder lachten über seine archaischen Rituale, auch wenn sie die parodierten Originale gar nicht kannten. Und die Kinder träumten sich in die Zeiten, als Konflikte noch mit Fäusten zu regeln waren; meistens war das nämlich schon auf dem Schulhof nicht mehr der Fall. Bud Spencers Figuren waren extrem aus der Zeit gefallen, immer, und genau deshalb funktionierten sie so gut. Hinzu kam das Loblied auf die Freundschaft und die Kumpelhaftigkeit. 17 Filme machte Bud Spencer mit dem zehn Jahre jüngeren Terence Hill, der als Mario Girotti geboren wurde. Die deutschen Titel setzen auf Serienhaftigkeit: „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“, „Zwei wie Pech und Schwefel“, „Zwei sind nicht zu bremsen“. Oder doppelt so stark: „Vier Fäuste für ein Halleluja“, „Vier Fäuste gegen Rio“, „Vier für ein Ave Maria“. 1952 hieß er noch Carlo Pedersoli und schwamm bei Olympia in Helsinki PA/ UNITED ARCHIV In vielen Filmen war Terence Hill sein komischer Duett-Partner PA / KEYSTONE/ OLGUN Mit 86 Jahren ist er gestorben, da kann man nicht meckern, nach diesem Leben sowieso nicht. Das letzte Wort, das uns Bud Spencer geschenkt hat, richtete er an seinen Sohn Giuseppe. Es soll „Danke“ gewesen sein, grazie. Und in dieser heiteren Größe liegt ein Versprechen und ein kluges Vermächtnis. Der Mann, der so viel Spaß verbreitet und in seinen Filmen so viel frohen Lebenssinn bewiesen hat, bleibt sich treu bis zum Schluss: nimm’s leicht und lächle. Es wird schon. All die Erinnerung an die Toten rührt eine Generation, die sich ihrer selbst in Sentimentalität versichert und rühmt. Der späte Nachruhm Bud Spencers mit der ungeheuren Beleibtheit gerade in Deutschland, vervielfältigt durch immer neue Auftritte und Ovationen, ist ein Zeichen dafür. Bud Spencer war für die überwältigende Mehrheit der Fans und Verehrer ein Kindheitsheld, eine Identifikationsfigur in den Jahren der Herzensprägung und des überquellenden Gefühlshaushalts. Es ging los mit den Kindern der frühen Sechzigerjahre, die – wie der Autor – Bud Spencers Faust noch gewaltig und überlebensgroß im Kino gesehen haben, auf harten Holzstühlen in der Nachmittagsvorstellung, und danach überzeugt waren, später einmal so fest zuhauen zu können, wenn man nur genug Bohnen mit dem Holzlöffel oder Pasta aus dem Topf essen würde. Naturgemäß hat das nicht geklappt, ähnlich wie mit den Doppelohrfeigen Terence Hills. Es war Slapstick, reines Kino, die Organisation der Bilder in der Zeit, aber das wussten die staunenden Kinder damals nicht. Spätere Zöglinge haben die Filme dann im Fernsehen gesehen und genauso geliebt, in unzähligen Wiederholungen. Die Szenen vermengten sich irgendwann, sodass niemand mehr so richtig weiß, aus welchem Film welche Prügelei stammt, irgendwas mit Nilpferd oder Krokodil oder Mücke, oder Buddy oder Banana Joe, eigentlich egal, Hauptsache Dampfhammer auf die Glocke. Und dieser Bud-Spencer-Schlag auf den Kopf kam immer. Die bösen Kerle mühten sich, flogen durch die Räume, bis sie vor Bud Spencers Faust kamen, sie hob sich und sauste von oben auf den jeweiligen Wirsing oder Nüschel, boing und fertig. Im Kino auf den harten Holzstühlen wurde dann gelacht, gejubelt, gestrahlt, und später vor dem Fernseher wieder. Die normative Kraft des Faktischen steckte in diesem Hieb, lernte man später, auch die alles verschlingende Kraft des Spätkapitalismus oder was sonst in die Spaghettiwestern hineininterpretiert wurde, die die Vorläufer des Bud Himmelhunde, Halleluja, Ave Maria: Es war damals offensichtlich noch recht gut um die religiöse Grundbildung der Jugend bestellt, wenn diese Schlüsselreize funktionierten. Immer rein ins Kino, das Taschengeld war super angelegt. Das deutsche Publikum hat Bud Spencer immer als Dampfhammer geliebt und erst spät begriffen, dass in dem Schwergewicht ein anderer Körper steckte, der eines choreografiebewussten Sportlers. Carlo Pedersoli aus Neapel feiert zuerst Erfolge als Schwimmer, mit 22 Jahren schwamm er die 100 Meter unter einer Minute (wie der spätere Schauspieler Johnny Weissmüller), zweimal, 1952 und 1956, war er bei Olympia dabei. Er hatte Jura studiert, aber in Südamerika, wo er lange lebte, nie damit gearbeitet. Als er Ende der Fünfzigerjahre nach Italien zurückkehrte, begann er als Schlagerkomponist und Musiker. Außerdem besitzt er Patente, er erfand etwa die Einwegzahnbürste mit integrierter Zahncreme und einen Spazierstock mit eingebautem Stuhl und Tisch. 1967 kam, nach einer Reihe von MiniAuftritten, die Rolle im ernsthaften und der Zeit entsprechenden brutalen Western „Gott vergibt … Django nie!“ Um den Namen Pedersoli nicht zu beschädigen, wählte er ein Pseudonym; auch das war üblich. Mario Girotti sprang ein, weil der ursprüngliche Darsteller sich einen Fuß gebrochen hatte. Das Publikum mochte die ungleichen Zwei, die Erfolgsformel musste sich aber wie bei Laurel & Hardy und Dean Martin & Jerry Lewis erst noch entwickeln. Ab 1970 liefen die Komödien wie am Schnürchen, eine ganz eigene commedia dell’arte mit Prügel und Happy End war geboren. Die alten Filme wurden gekürzt und neu (und möglichst schnodderig) synchronisiert und liefen dann auch. Aus „Hügel der blutigen Stiefel“ wurde, um 13 Minuten Gewalt gekürzt, „Zwei hau’n auf den Putz“. Kein Wunder, dass seriöse Filmkritiker immer verächtlich auf die zwei Komödianten blickten. Bis die Kino- und Fernsehkinder groß wurden und zeitgleich mit dem enormen gesellschaftlichen und sozialen Wandel der letzten Jahrzehnte die Verklärung einsetzte. Bud Spencer ist eben auch der väterliche Held der schlichten Lösungen, eine vormoderne Identifikationsfigur aller Jungen, die ihre Ideale unerwartet oft anpassen müssen und denen die Zeit durch die Finger zu rinnen scheint. Bud Spencers Autobiografie wurde 2011 zum Bestseller, er legte gleich nach, es gab umjubelte Auftritte. Auch wenn der alte Herr im Stuhl saß, konnte er die Faust recken. In Schwäbisch Gmünd wurde ein Freibad nach Bud Spencer benannt, dort gewann er in den Fünfzigerjahren einen Schwimmwettkampf. Der Rummel war größer als wenn jemand in die Walhalla und in die Fußball-Nationalmannschaft aufgenommen worden wäre. Carlo Pedersoli hat das alles lächelnd entgegengenommen. Weise waren seine Antworten, simpel sein Rat. Die Komödie des Lebens müsse man annehmen und feiern, das Leben sei eine Farce, eine Groteske. „Wir sind, sobald wir geboren werden, auf einer Reise zum Tod“, hat er im vergangenen Jahr noch gesagt und über seine Gelassenheit und den Glauben gesprochen. Dem Tod wolle er mit Anstand begegnen. An diesem Montag war es soweit. Grazie, signore. Rettungshund im Archiv Archäologie ist eine Sache der Sprache: Der Dichter und Romanautor Marcel Beyer erhält völlig zu Recht den Büchner-Preis der Deutschen Akademie VON RICHARD KÄMMERLINGS Für den 1965 in Baden-Württemberg geborenen, aber unter anderem im Rheinland aufgewachsenen und sozialisierten Dichter wurde der Unfall zum Menetekel einer „zusammengefalteten Welt“, eines unwiederbringlichen Verlusts von Sprache, Tradition und Erinnerung. „Südstadt. Im Flutlicht liegt / das größte Lawinenfeld / nördlich der Alpen. Ein buch-, ein buchstabenübersäter / Lawinengarten.“ Eine Katastrophe der Schrift, die allerdings ganz real zwei Menschenleben forderte. Die Rettungshunde, die sich auf der Suche nach den verschütteten Opfern „mit rauer Stimme durch die Papiere arbeiten“, sind Sinnbilder einer Welt nach dem tödlichen Zusammenbruch von Kultur und Zivilisation. „Zwischen Stahlbeton und Ofenrohr und Mörtelstaub und Inkunabeln“ nehmen die Huskys schließlich Witterung auf. Sprache sei für Marcel Beyer „immer auch Erkundung“, heißt es in der Begründung der Deutschen Akademie, die ihm nun – völlig zu Recht – den bedeutendsten Literaturpreis des Landes zuerkannt hat. Beyer widme sich „der Vergegenwärtigung deutscher Vergangenheit mit derselben präzisen Hingabe, mit der er die Welten der Tiere und Pflanzen erforscht“. Das in Trümmern liegende Archiv ist Marcel Beyers Domäne, er ist selbst eine Art von Lawinenhund, der in seinem Werk nach Spuren und Fährten sucht und nach den Opfern (und Tätern) gräbt und die Vergangenheit bewahrt. „Flughunde“, der Roman, der Beyer Mitte der Neunzigerjahre bekannt machte, unternahm eine Tiefenbohrung im dunkelsten Schutt der deutschen Geschichte. Auf virtuose Weise wird darin die Biografie des Akustikers und Stimmenforschers Hermann Karnau mit dem Schicksal der Kinder von Magda und Joseph Goebbels verknüpft. So hatte sich noch niemand getraut, vom Ende des Dritten Reichs zu erzählen. Beyer verbindet eine Nahaufnahme aus dem Führerbunker – wo die sechs Geschwister schließlich ermordet wurden – mit einer Reflexion über eine vermeintlich unpolitische Wissenschaft, die glaubt, als reiner, objektiver Beobachter unschuldig zu bleiben. In „Flughunde“ spielt das nach der Wende entdeckte Schallarchiv Karnaus eine wichtige Rolle. Die Überlieferung hält die Erinnerung an die Opfer wach und dokumentiert das Verbrechen. Auf den Rillen der Matrize sind die Stimmen der Kinder, die Karnau heimlich aufzeichnete. „Flughunde“ war einer der wichtigsten Romane der Neunziger, er erschien im gleichen Jahr wie Christian Krachts „Faserland“ und steht ähnlich repräsentativ für den Aufbruch einer Nachwendeliteratur, die Geschichtsbewusstsein, Erzählvermögen und poetologische Reflexion auf neue Weise verband. 1996 hat Beyer Dresden zu seiner Wahlheimat gemacht und seinen Blick in die Tiefenschichten der Gegenwart in Richtung Ostdeutschland (und Osteuropa) erweitert. Der Roman „Kaltenburg“ von 2008 wandte sein kriminalistisch-rekonstruktives Erzählverfahren auf die DDR-Geschichte an, die an der Biografie des Zoologen Ludwig Kaltenburg erzählt wird. Auch hier gelingen Beyer atmosphärisch dichte Schilderungen, etwa eine erschütternde Beschreibung des Dresdner Zoos nach der Bom- PA / DPA/POP TBA I n Marcel Beyers Gedichtband „Graphit“ findet sich ein Zyklus über den Einsturz des Kölner Stadtarchivs 2009. Er trägt den sarkastischen Titel „Das Rheinland stirbt zuletzt“ und entfaltet ein postapokalyptisches Szenario, ein (erd)geschichtliches Schreckensbild. „Himmel, hier sieht es aus / Blick aufs felsgraue, / abschüssige Schuttfeld, die / tristen, die tief-, die todgrau / lackierten Blechwände der / zerlegten, zerdrückten / Aktenschränke Einschlüsse / im Stein“. Sprache lebendig halten: Marcel Beyer, Erzähler, Dichter, Archivar bardierung im Februar 1945, aber der Roman war doch eine Enttäuschung – auf hohem Niveau. Vier Romane in 25 Jahren sind ein schmales Werk; der Büchner-Preis könnte daher manchen überraschen. Aber das übersähe, dass Beyer eben auch einer unserer sprachmächtigsten Dichter ist. Geschult an Friederike Mayröcker, deren Werkausgabe er mit herausgab, und an Thomas Kling, hat Beyer über die Jahre ein lyrisches Werk vorgelegt, das in der Vielfalt seiner souverän beherrschten Formen und seiner Themen seinesgleichen sucht. Schon die phänomenalen Bände „Falsches Futter“ (1997) und „Erdkunde“ (2002) arbeiteten mit feinstem Archäologenbesteck auf historisch kontaminiertem Sprachgelände. Beyer hat früh das Historische als Stoff des Gedichts entdeckt: über das einzelne Wort, die einzelne Wendung in Fachsprachen des Militärs, der Wissenschaft oder der Bürokratie. In klingscher Manier hat er einen harten, durchaus auch politischen Zugriff auf solche lexikalischen Fundstücke. Sprache, so führt Beyer immer wieder vor, ist nicht unschuldig, und Dich- tung umgekehrt wild und gefährlich: „Wespe, komm in meinen Mund, / mach mir Sprache, innen / und außen mach mir was am / Hals, zeigs dem Gaumen, zeig es / uns“, heißt es in dem 2014 erschienenen Buch „Graphit“, das kein schmaler Lyrikband ist, sondern auf 200 Seiten die Essenz aus 15 Jahren bietet. Das ist hoch konzentrierte Sprachkunst, die ihr Material und ihre Mittel nie aus Selbstzweck vorführt, sondern als historische Vergewisserung und Kritik an einer konsumistischen, massenmedial geprägten und oberflächlichen Gegenwart. Wenn die Worte begraben sind, unter Trümmern und Schutt unserer Zeit, wenn sie niemand mehr verstehen kann, wenn ganze Sprachschichten absinken ins kulturelle Nirvana, dann wächst auch das Rettende. Dann wird die Literatur zum bewahrenden Museum, zum „brennenden Archiv“, wie ein nachgelassenes Gedicht von Thomas Kling heißt. Marcel Beyers Werk beweist, dass Dichtung die subversive Kraft innewohnt, die symbolischen Ordnungen aufzulösen, die Sprache heiß und flüssig und formbar, mit einem Wort: lebendig zu halten. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 PANORAMA MITTWOCH, 29. JUNI 2016 SEITE 20 D ie Mordserie des Krankenpflegers Niels H. erscheint wie ein Abgrund, der immer tiefer wird, je länger man hineinschaut. Im Februar 2015 war H. wegen Mordes in zwei Fällen in einer Delmenhorster Klinik zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Schon damals nahm die Staatsanwaltschaft an, dass er mehr Menschen getötet hatte. Er hatte den Kranken Herzmittel gespritzt, um sich als Retter aufspielen zu können. Vergangene Woche stellt sich heraus: H. tötete schon früher, in einem Krankenhaus in Oldenburg. Er soll mindestens 33 Patienten auf dem Gewissen haben. KOMPAKT POTSDAM Puppen und Kleider im Haus von Silvio S. Lebensecht aussehende Kinderpuppen, Prinzessinnenkleider, Fesselwerkzeug und ein Teddy mit Kameraaugen: Im Haus des mutmaßlichen Kindermörders Silvio S. hat die Polizei nach seiner Festnahme bizarre Entdeckungen gemacht, die sie nun während des Prozesses um den Tod der Jungen Elias, 6, und Mohamed, 4, dem Richter vorlegt. Ein Urteil wird Ende Juli erwartet. Leben wie ich will, in einem deutschen Wald Tödlicher Helfer: Niels H. im Gericht in Oldenburg Seit 54 Jahren wohnt ein Mann in einer Hütte im Harz Wenn Günther Hamker beim Kochen merkt, dass ihm ein Ei fehlt, kann er nicht schnell in den nächsten Supermarkt laufen. Der 75-Jährige lebt seit 54 Jahren in einer Waldhütte an den Bodensteiner Klippen im Harz. Sein Wasser stammt aus einem selbst angelegten Brunnen, Strom erzeugt er mit Windkraft und Solarenergie, für seine Öfen hackt er selber Holz. Telefonieren klappt, wenn nicht gerade ein Baum auf die Freileitung gefallen ist. Auch der Handyempfang ist schwach. 15 Minuten fährt er über holprige Forstwege ins nächste Dorf, bei Eis und Schnee ist das gar nicht möglich. Als Einsiedler sieht sich Hamker nicht. „Ich habe viele Freunde und Bekannte, auch wenn nur ein bis zwei Mal pro Woche jemand zu mir hoch kommt“, erzählt er bei einer Tasse Tee aus selbst angebauter Minze. Die Bezeichnung Aussteiger mag der weißhaarige Mann mit dem wettergegerbten Gesicht nicht. Bis 2003 bewirtschaftete Hamker seinen 80 Hektar großen Wald, den er wie die Holzhütte als 13-Jähriger von seinem Großvater geerbt hatte. Inzwischen hat er den Forst verkauft, besitzt aber ein Wohnrecht auf Lebenszeit. Der Herd wird mit Holz befeuert, das schwarze Telefon hat noch eine Wählscheibe. Vieles stammt aus Haushaltsauflösungen und vom Trödelmarkt. Freunde schenkten ihm ihren ausrangierten Fernseher oder ihr altes Laptop. Ein Smartphone wurde ihm auch schon angeboten, aber das will Hamker nicht. Am Vormittag geht er mit dem Hund spazieren. Zur Entspannung hört er klassische Musik – „Am liebsten Chopins Klavierkonzerte“ – und liest. Einsam fühlt er sich nicht. „Während meines Studiums in Göttingen in einem Mehrfamilienhaus war ich isolierter“, erzählt er. Wochenlanges Schmuddelwetter schlage ihm allerdings aufs Gemüt. VON ANETTE DOWIDEIT Karl H. Beine gilt als Deutschlands bekanntester Experte für Patiententötungen. Der Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Witten/Herdecke und Chefarzt am Marien-Hospital in Hamm sagt, H. sei kein untypischer Fall. Hinweise auf weitere Missbrauchs-Opfer Nach dem mutmaßlichen sexuellen Missbrauch an einem Schweizer Jungen prüft die Polizei, ob es noch mehr Opfer gibt. Nachbarn hätten Hinweise gegeben, die aber noch bewertet werden müssten, sagte ein Polizeisprecher. So sollen weitere Kinder oder Jugendliche an der Wohnung des Verdächtigen in Düsseldorf gesehen worden sein. In der Wohnung des 35-Jährigen, aus der Spezialeinsatzkräfte den vermissten Jungen in der Nacht zum Sonntag holten, war auch Kinderpornografie entdeckt worden. DIE WELT: Professor Beine, warum tö- ten Pfleger ihre Patienten? KARL H. BEINE: Das Einzige, das fast alle diese Täter gemeinsam haben, ist ein Problem mit ihrem Selbstwertgefühl. Bei allen ist große Unsicherheit bestimmender Faktor ihrer Persönlichkeit – und diese Unsicherheit spielt offenbar schon bei der Berufswahl eine Rolle. Das heißt, sie gehen gezielt in Gesundheitsberufe? Ja, denn Gesundheitsberufe genießen ein hohes Ansehen. Die späteren Täter erhoffen sich durch ihren Beruf Anerkennung von außen. Diese Erwartung wird häufig enttäuscht, denn im Pflegealltag sind nicht alle Patienten nett und dankbar. Stattdessen erlebt man viel Leid, Stress und einen oft unbefriedigenden Arbeitsalltag. Das setzt einen Prozess in Gang: Eigene Enttäuschung und fremdes Leid werden vermengt, man sieht die Welt immer schwärzer, der Zustand wird unerträglich. HEPPENHEIM Ausverkauf in der Odenwaldschule Keine zehn Monate nach dem Nein der Behörden zu einem Weiterbetrieb der insolventen Einrichtung ist die Versteigerung des Inventars in vollem Gang. Die Auktion läuft unter der Internetadresse industrierat.de. Angeboten werden PC, Staubsauger, Waschmaschinen, Autos sowie Kücheneinrichtungen. Die Auktion geht bis September. Wieso kommt es aber dazu, dass der eine mit Burn-out aussteigt, der nächste tablettensüchtig wird – und manche ihre Patienten töten? Die Pfleger, die zu Tätern werden, glauben, Sie könnten so eine Beherrschbarkeit der Situation herstellen. Unter denen, die töten, gibt es die einen, die – halb bewusst – denken, sie würden Patienten helfen, indem sie ihr Leiden beenden. Einer der bekanntesten derartigen Fälle in Deutschland war so einer: Michaela R., die in den 80er-Jahren Patienten tötete, und in den Medien „eiskalter Todesengel“ genannt wurde. ZU GUTER LETZT Weil ein Schöffe eingeschlafen ist, musste am Landgericht Münster der Auftakt eines Strafprozesses wiederholt werden. Der Laienrichter war bei der Verhandlung immer wieder eingenickt, sodass sich die Kammer entschloss, ihn zu ersetzen: „Auch der Laienrichter muss voll da sein. Schläft er, kann das einen Revisionsgrund darstellen“. Ein Hilfsschöffe sprang ein, die Verhandlung begann von vorn. Niels H. wollte offenbar nicht töten, sondern hat die Patienten in Lebensgefahr gebracht, um mit seinen Reanimationskünsten glänzen zu können. Niels H. gehört zur zweiten Gruppe der Pfleger, die zu Tätern werden: Sie neh- „Er glaubt, er ist kein Mörder“ Mindestens 33 Menschen soll Pfleger Niels H. mit Spritzen getötet haben. Ein Psychologe erklärt die eigenartige Welt eines „unschuldigen“ Täters men den Tod der Patienten in Kauf. Aber auch ihr Ziel ist, eine Situation der gefühlten Überforderung beherrschen zu können. Genau wie andere Pfleger, die töten, fehlte auch ihm die Empathie. Niels H. war offenbar nicht in der Lage, die Bedürfnisse der Menschen, für die er sorgen sollte, zu begreifen. Es ging ihm nur um seine eigene Verbitterung. Sie haben ihn bei seinem ersten Prozess beobachtet. Wie wirkte er? Niels H. ist niemand, der groß auffallen würde. Wenn er von den Tötungsdelikten spricht, wird aber eine große Kälte spürbar, die mich erschreckt hat. Er hat geschäftsmäßig über die Taten berichtet. Als ärgere es ihn, dass bei seinen arrangierten Reanimationen so oft etwas schiefgelaufen ist. Vergangene Woche wurde bekannt, dass Niels H. auch schon in Oldenburg getötet hat. Ist es typisch für solche Fälle, dass die Dimensionen erst nach und nach klar werden? Typisch ist, dass Pfleger, die einmal ge- tötet haben, es auch ein zweites, drittes oder viertes Mal tun – weil sie nach der Tat das Gewissen quält und sich ihr Leidensdruck noch weiter verstärkt, der ja überhaupt erst zu der Tötung geführt hatte. Im Fall Niels H. mag eine Rolle spielen, dass er all seine Taten schon vor 2005 begangen hat und sich wahrscheinlich nicht an jeden Fall erinnert. Vermutlich hatte er die länger zurückliegenden Fälle in Oldenburg ausgeblendet, weil er gehofft hatte, nicht noch einmal damit konfrontiert werden zu müssen und sein Gesicht völlig zu verlieren. Immer werden alte Menschen in Pflegeheimen geschlagen oder verbal misshandelt. Sind die Taten auch eine Folge von Überlastung der Pfleger? Ja. Wenn die Arbeitsumgebung entsprechend ungünstig ist, kann sie bei Helfern eine latent vorhandene Anlage zur Gewalttätigkeit ausbrechen lassen. Gewalt gegen Patienten bildet sich häufig dann aus, wenn die Stationsleitung sich nicht dafür interessiert, was die Mitarbeiter machen. Und dann, wenn die Helfer derart unter Arbeitsdruck leiden, dass sie nicht mehr nach links oder rechts schauen können. Wenn man als Mörder enttarnt ist, hat man sein Gesicht ohnehin verloren – egal, ob man 20 oder 40 Menschen auf dem Gewissen hat? Als Mörder sehen sich diese Täter nicht – auch nicht im Nachhinein. Pfleger, die zu Tätern geworden sind, sehen sich in der Rolle des Erlösers todkranker, leidender Menschen – oder sie denken, wie Nils H., nur an sich selbst und den Kick, den ihnen die Tat gebracht hat. Der Personalmangel im Gesundheitswesen macht es wahrscheinlicher, dass Helfer töten? Ja, und das ist beängstigend. Die ökonomische Taktung der Kliniken und Heime und die so erzwungene Zeitknappheit begünstigt Gewalt und – als letzte Steigerungsstufe – auch Tötungsdelikte. Und sie trägt dazu bei, dass es so schrecklich lange dauert, bis Täter wie Niels H. entdeckt werden. DPA/ SCHWEIZ/DÜSSELDORF REUTERS/REUTERS / FABIAN BIMMER DIE WELT Lebt von Trödel und Geschenken: Einsiedler Günther Hamker ANZEIGE 19 Kiel 19 5 Reykjavik 4 12 21 14 Gerade zu Besuch bei mir selbst. Rostock Hamburg Bremen 21 14 21 14 22 15 Hannover Berlin 21 14 Münster 21 14 25 14 Köln Kassel 14 18 Dresden 24 28 Warschau 25 Kiew 27 30 Wien Nürnberg 24 14 4 25 24 Bordeaux 26 Peking Stuttgart 14 Hin & Zurück ab 25 17 3 Moskau 19 Berlin Hamburg 20 München 25 16 Saarbrücken 499 € München Friedrichshafen 26 17 26 16 30 Barcelona Lissabon * 26 SONNE & MOND VORHERSAGE Freitag Samstag Sonntag 13 21 14 22 10 20 12 15 21 14 22 11 19 13 20 13 23 14 26 12 23 11 26 15:38 Angaben für Kassel -4 bis 0 1 bis 5 Hoch / Tief 6 bis 10 Warmfront 30° 28° 18° 33° 30° Schauer Schauer heiter sonnig wolkig Calgary 25° Montreal 23° Winnipeg 25° Vancouver 22° Toronto 22° Salt Lake City 30° New York 30° Chicago 24° San Francisco 20° Denver 30° Washington 28° Los Angeles 25° Dallas34° Atlanta 36° Phoenix 42° New Orleans 32° TEMPERATURREKORDE Hamburg Maximum 34,5° (1947), Berlin Maximum 34,5° (1994), Minimum 6,8° (1974) Minimum 8,7° (1962) T Antalya Bali Buenos Aires Djerba Honolulu Mond 01:54 22 Istanbul 28 24 Algier Athen 33 Tunis 11 bis 15 32 24 16 bis 20 21 bis 25 Kaltfront 26 bis 30 Okklusion 26 31 bis 35 über 35 Warmluft Kaltluft WELTWETTER HEUTE Mitte Süden 40 Las Palmas -9 bis -5 H 05:09 21:42 19 25 28 30 33 23 21 Sonne Norden 27 22 31 * Ausgewählte Flüge, Buchung LH.com, Reisen: 16.10.2016 bis 31.03.2017, begrenztes Sitzplatzangebot. Teils freundlich, teils Schauer Budapest Zagreb 29 25 Rom Palma Malaga Heute: Über den Norden und Osten sowie die Mittelgebirge ziehen die meisten Wolken, zum Teil mit Schauern und Gewittern. Im Süden scheint die Sonne etwas häufiger, es kann aber ebenfalls Regengüsse mit Blitz und Donner geben. Im Nordwesten werden Temperaturen von 18 bis 21, sonst 22 bis 28 Grad erreicht. Der Wind weht mäßig bis frisch, bei Gewittern stark böig aus West bis Südwest. Biowetter: Bei der Wetterlage schlafen viele Menschen nicht so tief wie sonst. Die Folgen sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Dadurch können Konzentrations- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein. In einigen Fällen verlängert sich auch die Reaktionszeit. Zürich Nizza 33 Madrid DEUTSCHLAND HEUTE Donnerstag 20 Brüssel Paris 19 Frankfurt St. Petersburg 23 Riga 20 London 25 15 Leipzig 24 22 13 25 Stockholm 20 19 Kopenhagen 23 14 22 15 Helsinki Oslo 19 17 Dublin Düsseldorf Miami32° Nassau 29° Frankfurt Maximum 33,5° (1976), München Maximum 29,9° (2012), Minimum 5,5° (1954) Minimum 4,4° (1993) Mexico City20° Havanna 33° Innsbruck Jerusalem Kairo Kapstadt Mailand 27° 28° 39° 15° 29° Peking 35° Seoul 28° Tokio 23° Shanghai27° Chengdu 34° Dhaka 35° Schauer sonnig sonnig sonnig Schauer Hongkong 32° Yangon 33° Bangkok32° Ho Chi Minh Stadt Manila 34° Brunei 32° Singapur33° 34° 31° 41° 25° 16° Online-Wetter: welt.de/wetter Umfangreiche und aktuelle mobile Wetterinformationen unter mobile.wetter.de Immer wissen, wie das Wetter wird! + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung wolkig Schauer Schauer wolkig sonnig Taipeh 33° 29° Kuala Lumpur33° Manila Mombasa Neu Delhi Rio de Janeiro Sydney DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 EM 2 16 SEITE 21 Furchtlos gegen den Angstgegner ar die größte Niederlage gleichzeitig die Geburtsstunde der Sieger von morgen? War das der Urknall, der Deutschland zwei Jahre später zum Weltmeistertitel katapultierte? 28. Juni 2012, kurz vor elf Uhr abends: Thomas Müller sitzt weinend auf der Bank des Warschauer EM-Stadions. Andere Kollegen liegen auf dem Rasen, blicken ins Nichts. Bundestrainer Joachim Löw steht stumm an der Seitenlinie, die Hände in den Hüften, das Gesicht leer vor Enttäuschung. Dann kommen nacheinander zwei Spieler zu ihm, Miroslav Klose und Per Mertesacker. Beide schauen ihm in die Augen und geben Löw ein Versprechen: Das war es noch nicht, diese Niederlage werden wir wieder gutmachen. Jedes Spiel ein Klassiker DIE WICHTIGSTEN DUELLE ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND ITALIEN 1 17. Juni 1970, Mexiko-Stadt Das Jahrhundertspiel im Halbfinale der WM: Die unglaubliche Verlängerung, die das Spiel legendär machte, erzwang ausgerechnet der ItalienLegionär Karl-Heinz Schnellinger (Foto oben) mit dem 1:1 in der 90. Minute. Danach spielten sich die Akteure in einen Rausch und machten die Partie zum „besten WMSpiel aller Zeiten“. Gerd Müller brachte die deutsche Mannschaft zwischenzeitlich in Führung, am Ende siegten die Italiener 4:3. Mario Balotelli feiert bei der EM 2012 sein Tor zum 2:0 gegen Deutschland, Thomas Müller weint hinterher auf der Bank. War das Spiel die Geburtsstunde einer großen Mannschaft? VON LARS WALLRODT AUS EVIAN ZITAT DES TAGES ER WÜRDE GARANTIERT KEINEN TOILETTENPLATZ BEKOMMEN THEODORE THEODORIDIS, Uefa-Generalsekretär, zur EM-Einladung an den gesperrten Präsidenten Michel Platini, der diese bislang nicht angenommen hat KOMPAKT mauerten, kommt nun ein echter Prüfstein. Mit einer brillanten Taktik hatten die Italiener am Montagabend in Paris Titelverteidiger Spanien ausgeschaltet. Eine halbe Stunde spielten sie die Iberer an die Wand, dann zogen sie sich in ihre weltberühmte Abwehrformation zurück. „Italiener“, schmunzelte Löw, „gehören zu den wenigen Fußballern, die den Ball auch mal mit einem Lächeln auf die Tribüne hauen und sich auch über ein 0:0 freuen.“ Es wird das Duell der jüngsten gegen die älteste Mannschaft des Turniers. Italiens alte Säcke, angeführt vom 38-jährigen Torwart Gianluigi Buffon, haben bislang eine starke Leistung gezeigt. In der Vorrunde schlugen sie Belgien 2:0, distanzierten Schweden mit 1:0 und schonten dann im letzten Vorrundenspiel acht Stars, was zu einer (einkalkulierten) Niederlage gegen Irland führte. Da schnalzte so mancher Experte mit der Zunge. Eigentlich war die „Angstgegner?“, fragt Joachim Löw und zieht eine Augenbraue hoch, „nein, einen Angstgegner haben wir nicht.“ Zwei Kontrahenten auf Augenhöhe sieht der Bundestrainer am kommenden Samstag (21.00 Uhr) im Viertelfinale in Bordeaux aufeinandertreffen. Aber Angst kennt der Weltmeister nicht. Und einschüchtern von Statistiken lässt er sich schon gar nicht. „Das ist doch kalter Kaffee. Ich aber bevorzuge heißen Espresso“, kalauerte Löw und schlürfte Dampfendes aus seinem Becher. Noch nach dem 3:0 gegen die Slowakei im Achtelfinale hatte er gewarnt, war mit beiden Füßen auf die Euphoriebremse gestiegen und hatte gemahnt, seine Spieler müssten sich steigern: „Die Slowakei war kein Maßstab. Jetzt kommen ganz andere Kaliber.“ Er wusste da noch nicht, dass Italien dieses Kaliber werden würde. Nun freut er sich auf das Duell der Giganten. Endlich geht die EM so richtig los. Nach vier Gegnern, die sich ein- (2) ES AG IM 19. Juni 1996, Manchester Das große Spiel von Andreas Köpke. Der heutige Bundestorwarttrainer entschärfte Großchancen in Serie, hielt sogar einen Elfmeter von Gianfranco Zola – Italien war nach dem 0:0 draußen, Deutschland Gruppensieger – und auf dem Weg zum dritten EM-Titel. Italien hat Deutschland schon einige Schmerzen zugefügt. Doch das soll diesmal im Viertelfinale der EM anders werden TY 4. Juli 2006, Dortmund GET Löw erzählt diese Anekdote manchmal, wenn er gefragt wird, wie er Deutschland zum Weltmeister gemacht hat. Er erzählt, dass da dieses Aufbäumen war in der Mannschaft nach der EM 2012. So wie damals beim FC Bayern, der das Champions-League-Finale 1999 so tragisch in den letzten Minuten gegen Manchester United verlor, dass die Wut darüber zwei Jahre später zum Titelgewinn führte. Das Gleiche habe er 2012 verspürt; an jenem Abend, an dem die Spieler sich schworen, die Schmach auszuwetzen. Kurz zuvor hatte Schiedsrichter Stephane Lannoy aus Frankreich das Halbfinale abgepfiffen. Deutschland hatte gegen Italien keine Chance gehabt, zwei Tore von Mario Balotelli hatten Löws Team den Garaus gemacht, der verwandelte Elfmeter von Mesut Özil in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik gewesen. Es war Löws Niederlage, er hatte sich vercoacht. Hatte Müller draußen gelassen, hatte drei Wechsel im Vergleich zum brillanten 4:2Viertelfinalsieg gegen Griechenland vorgenommen, hatte Toni Kroos ins Zentrum beordert, um dort von ihm die Kreise des Spielmachers Pirlo zu stören. Nichts klappte so, wie er sich das vorgestellt hatte. Es sollte die bitterste Niederlage in Löws Karriere werden und die Stunde Null für die spätere Weltmeistermannschaft. 2014 wurden viele Spieler Weltmeister, die schon 2012 dabei waren. Und Joachim Löw sagt heute: „Im Nachhinein hat uns das Aus gegen Italien geholfen, auch wenn es natürlich eine bittere Niederlage war. Es war für mich eine gute Lehre. Ich habe in Brasilien oft daran gedacht, habe die Erfahrung in einige Entscheidungen einfließen lassen.“ Und nun wieder: Italien. „Angstgegner“ schreien die Schlagzeilen. Tatsächlich hat Deutschland noch nie in einem großen Turnier gegen die Squadra Azzurra gewonnen. Viermal gab es ein Unentschieden in der Vorrunde, viermal eine Niederlage in der K.-o.-Phase. Auch das deutsche „Sommermärchen“ 2006 wurde von den Italienern im Halbfinale jäh beendet. Das abrupte Ende des Sommermärchens. Italien war im WM-Halbfinale besser, siegte in der Verlängerung 2:0 (Torschütze Fabio Grosso im Foto links) und holte fünf Tage später den Titel. Deutschland tröstete sich damit, eine unglaubliche WM auf die Beine gestellt zu haben. 3 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 W TOP 3 2 DIE WELT Mannschaft von Trainer Antonio Conte vor dem Turnier maximal im erweiterten Favoritenkreis angesiedelt worden (siehe auch Text unten). Und dann rauschte sie durch die vermeintlich stärkste Vorrundengruppe, schaltete zudem den amtierenden Europameister aus. „Einige hatten Italien vor der EM ja schon fast abgeschrieben. Aber ich wusste, was sie für eine Qualität haben. Es wird schwierig gegen sie. Sie haben Erfahrung und Klasse, sind athletisch und psychisch sehr stark. Italien ist stärker als 2008, 2010 oder auch 2012“, sagte Löw. Das wäre eigentlich eine beängstigende Aussage. Doch auch Löws Elf ist eine andere als noch vor vier Jahren. „Die Tagesform wird entscheiden“, sagt der Bundestrainer. Er werde jedenfalls die lange Zeit bis zum Viertelfinale nutzen, um seine Spieler auf alle Wahrscheinlichkeiten einzustellen, die gegen die Taktikgenies aus Italien zu erwarten ist: „Und dann werden wir ja sehen …“ ES WIRD SCHWIERIG GEGEN SIE. SIE HABEN ERFAHRUNG UND KLASSE, SIND ATHLETISCH UND PSYCHISCH SEHR STARK JOACHIM LÖW, Bundestrainer, über die Mannschaft der Italiener SCHIEDSRICHTER „Wir werden eine titanische Leistung brauchen“ Brych leitet Partie Polen gegen Portugal Italiens Trainer Conte hat sich als Taktikmeister erwiesen, seine Spieler vertrauen ihm blind. Nun strebt er den nächsten Coup an welt.de/sport ntonio Conte lässt sich Zeit. Es scheint, als könne er gar nicht genug bekommen von den Huldigungen seiner Landsleute, die sich nach dem Achtelfinalsieg über Spanien vor ihm in den Staub werfen. VON SIMON PAUSCH AUS PARIS PA/LACI PERENYI (2); PA/DPA/WEREK Online „He has good Technik“: Lothar Matthäus glänzt im britischen TV mit akzentgeprägten Sätzen als Fußball-EM-Experte. A Mehr als eine halbe Stunde lang parliert Italiens Trainer über die beeindruckende Leistung seiner Spieler, die Komplimente an die eigene Adresse nimmt er leise lächelnd zur Kenntnis. Als er sich im gewaltigen Pressesaal im Bauch des Stade de France erhebt, verabschiedet er sich mit einer Ankündigung: „Wir werden hart arbeiten bis zum Spiel gegen Deutschland. Das entspricht unserem Charakter.“ Viel wird hierzulande über die verheerende Turnierbilanz des DFB gegen die Squadra Azzurra gesprochen, Begriffe wie „Angstgegner“ und „Trauma“ fallen sofort. Und das letzte große Aufeinandertreffen im EM-Halbfinale vor vier Jahren wird noch einmal bis ins letzte Detail seziert. Doch all das geht am Kern des nicht zu übersehenden Aufschwungs der italienischen Nationalmannschaft vorbei. Conte ist erst seit 2014 im Amt. Es ist ein neues, anderes Italien, das am Samstag im Viertelfinale von Bordeaux (21 Uhr, ARD) auf die Elf von Joachim Löw wartet. „Antonio Conte hat erkannt, dass Catenaccio allein kein Turnier mehr gewinnt“, sagt der Bundestrainer. Es kling ein wenig ehrfürchtig: „Früher war Italien vorne nicht so durchschlagskräftig. Er hat der Offensive mehr Gewicht gegeben.“ Titelverteidiger Spanien spielten die Italiener im Achtelfinale 75 Minuten lang an die Wand und hatten dabei so viele Torchancen wie früher in einer gesamten Gruppenphase. Auch Belgien und ihren Trainer Marc Wilmots überraschte Conte mit einer Mischung aus Pressing und langen Bällen aus der Abwehr. Zwei Turnierfavoriten hat er nun schon strategisch in seine Einzelteile zerlegt. Eine solche Bilanz kann bei dieser EM kein anderer Trainer aufweisen. „Mister Conte ist ein Meister darin, aus 23 Männern ein Team zu formen“, lobte der gegen Spanien unüberwindliche Abwehrrecke Leonar- do Bonucci: „Wenn er uns einen Matchplan vorgibt, verinnerlichen wir ihn. Er spielt eine sehr wichtige Rolle für uns.“ Die Mannschaft, die von einem Kapitän angeführt wird, der noch gemeinsam mit Conte auf dem Rasen gestanden hat, folgt dem 46-Jährigen beinahe blind. „Er ist der ideale Trainer für uns. Er hat eine einzigartige taktische Herangehensweise“, lobte Gianluigi Buffon, 38, während der Gruppenphase. Nach dem gewonnenen Achtelfinale tanzte er Arm in Arm mit Conte über den Rasen. Während Buffon kürzlich ankündigte, bis zur WM in Russland weitermachen zu wollen, übernimmt der Trainer nach der EM den FC Chelsea. Das stärkt in ihm das Gefühl, auf einer Mission zu sein: Wann, wenn nicht jetzt? „Meine Spieler haben gesagt, sie wollen mir ein GPS-Gerät umhängen, um zu messen, wie viele Kilometer ich während einer Partie zurücklege“, erzählte Conte nach dem Spanien-Spiel mit schelmischem Grinsen. Seine Leidenschaft, die selbst die Sprints und Sprünge von Trainerirrwisch Jürgen Klopp in den Schatten stellt, ist einer der Mosa- iksteine im italienischen Gefüge. Conte lebt vor, was er von seinen Spielern erwartet: Einsatz, Hingabe und die Bereitschaft, bis an die körperlichen Grenzen zu gehen. „Wir erleben sicher nicht die rosigste Zeit des italienischen Fußballs“, sagte er: „Als ich vor zwei Jahren angefangen habe, musste ich viele Widerstände überwinden. Die Nationalmannschaft muss funktionieren wie ein Vereinsteam.“ Mit diesem Pragmatismus führte der Ex-Juve-Spieler die Auswahl in die Zeit nach Andrea Pirlo, der jahrelang Herz DPA/PETER KNEFFEL Der deutsche EM-Schiedsrichter Felix Brych leitet das Viertelfinale zwischen Polen und Portugal am Donnerstag (21.00 Uhr) in Marseille. Das teilte die Europäische Fußball-Union Uefa am Dienstag in Paris mit. Für den 40 Jahre alten Münchner ist es beim Turnier in Frankreich bereits der dritte Einsatz. Der Unparteiische hatte während der Gruppenphase die Spiele England gegen Wales (2:1) in Lens und Schweden gegen Belgien (0:1) in Nizza gepfiffen und dafür durchweg gute Beurteilungen erhalten. Antonio Conte feiert mit den Spielern. Er versteht sie – und sie verstehen ihn und Hirn der Squadra gewesen war. Dessen Rolle teilen sich nun unermüdliche Balljäger wie Daniele De Rossi, Marco Parolo und Emanuele Giaccherini, davor lauern die kantigen Graziano Pellè und Éder, die die belgischen und spanischen Verteidiger reihenweise stehen ließen. Auf seine Abwehr, so viel Tradition sei einem italienischen Coach gestattet, kann sich Conte ohnehin verlassen. Andrea Barzagli, Giorgio Chiellini, Bonucci und Buffon standen schon beim Halbfinalsieg gegen die Deutschen in der Startelf. Dass sie seitdem vier Jahre älter geworden sind, merkt man ihnen bislang nicht an. „Sie wirken sehr fit“, musste auch Löw einräumen. Trotzdem wird der Weltmeister nicht verhindern können, in die Rolle des Favoriten gedrängt zu werden. Zumindest sein Gegenüber Conte tut bereits alles, um sich als Außenseiter zu positionieren. „Deutschland ist die mit Abstand beste Mannschaft bei dieser EM. Wir werden eine titanische Leistung brauchen und unseren besten Fußball spielen müssen“, sagte Conte. Es darf eher als geschickte Tiefstapelei denn als aufrichtige Ehrfurcht verstanden werden. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 22 EM 2016 DIE WELT MITTWOCH, 29. JUNI 2016 E „Es ist wie ein wunderschöner Traum“ Kommentator Benediktsson über Islands Nationalteam S ie haben es wieder getan – die Mannschaft und er auch. Die isländische Nationalelf steht im Viertelfinale der EM, und TV-Kommentator Gudmundur Benediktsson ließ sich von dem Auftritt des Überraschungsteams wie schon beim 2:1 gegen Österreich zu einer emotionsgeladenen Berichterstattung hinreißen. Schon beim zweiten Tor der Isländer verlor er seine Stimme, nach dem Schlusspfiff hüpfte der 41-Jährige freudetrunken über die Pressetribüne. Eine Stunde und zwei Bier später hatte er sich zumindest wieder ein wenig beruhigt. VON LUTZ WÖCKENER AUS NIZZA DIE WELT: Herr Benediktsson, was war da los beim Abpfiff? GUDMUNDUR BENEDIKTSSON: Keine Ahnung. Aber es war völlig anders als gegen Österreich. Damals standen wir in der Schlussphase massiv unter Druck. Es schien nur noch eine Frage der Zeit, wann wir das zweite Gegentor bekommen würden. Es hätte das Aus bedeutet. Und dann schossen wir stattdessen selbst eins. Wahnsinn! Aber gegen die Engländer hatte ich in der zweiten Hälfte keine Bedenken. Wir hatten das Spiel völlig unter Kontrolle. Sie mussten nur ganz am Ende noch zwei heikle Situationen überstehen. Ja, wir sehnten uns natürlich alle nach dem Abpfiff. Aber ich muss auch mal sagen, dass es nicht fair war. Die Uhren in Frankreich sind kaputt. Die gehen viel zu langsam. Meine Güte! Im Ernst: Es ist großartig, einfach großartig. PA/DPA Kein Wunder, dass Sie beim Abpfiff völlig ausflippten. Wirklich? Ich habe keine Ahnung, was ich gesagt oder gemacht habe. Ich kann mich wirklich nicht mehr an den Moment erinnern. Ich plane da auch nichts vorher oder lege mir etwas zurecht, falls Sie das fragen wollen. Ich bin einfach nur ich selbst. Moderator und Ex-Nationalspieler: Gudmundur Benediktsson Sie sind Journalist und Isländer. Wie schwierig ist es, diesen Erfolg sachlich einzuordnen? Sehr schwer. Es ist wie ein wunderschöner Traum. Vielleicht können Sie ja noch ein wenig länger träumen? Ja, hoffentlich. Weshalb nicht? Gern bis zum 11. Juli. Auch für Sie hat sich bei diesem Turnier einiges verändert. Wie gehen Sie damit um, dass Sie spätestens seit ihrem Kommentar beim Sieg gegen Österreich die halbe Welt kennt. Da hat sich für mich gar nichts geändert. Ich bin immer noch Gummi Ben, so wie mich jeder in Island nennt. Ich verstelle mich nicht und bin mir immer treu geblieben. Fußball ist mein Job, ich liebe ihn und versuche ihn so gut zu machen, wie ich kann. Seit wann arbeiten Sie für das isländische Fernsehen? Ich kommentiere seit 2004 die Spiele der englischen und spanischen Liga, Champions League und seit der vergangenen Saison auch die der Bundesliga. Mein Leben dreht sich jeden Tag nur um Fußball. Ich war ja selbst Profi in Belgien, habe auch ein paar Länderspiele gemacht. Es ist der großartigste Sport der Welt, und ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich in diesem Umfeld meiner Arbeit nachgehen kann. Jetzt geht es in Paris weiter. Gegen den Gastgeber. Im Viertelfinale der EM. r wartete nun schon mehr als eine halbe Stunde. Am Schalter der Autovermietung hatte sich eine lange Schlange gebildet. Der Schweiß rann ihm das blasse Gesicht hinunter auf die blau-rote Fahne, die er sich um den Hals gebunden hatte. Doch Aron Saevarsson grinste. Nichts auf dieser Welt konnte ihm seine gute Laune an diesem Tag verderben. Hinter dem 19-Jährigen lag die schönste Nacht seines Lebens. Die isländischen Spieler feiern den historischen Sieg gegen England, den Ragnar Sigurdsson (unten l.) und Kolbeinn Sigthorsson (unten r.) mit ihren Toren sicherstellen VON LUTZ WÖCKENER AUS NIZZA Im Stadion von Nizza hatte er miterlebt, wie Sportgeschichte geschrieben wurde. Ein 2:1-Sieg über England. Im EM-Achtelfinale. Auch nach zwölf Stunden und ein bisschen Schlaf wirkte der Triumph immer noch schier unglaublich. Es ist der größte Erfolg in der Historie des isländischen Verbandes und ein Märchen, wie es der europäische Fußball noch nicht erlebt hat. Gemeinsam mit 5000 Landsleuten hüpften Aron und seine fünf Freunde geschockt und glückselig zugleich auf der Tribüne. Sie klatschten, sangen, schrien, weinten – genau wie sein zwölf Jahre älterer Bruder unten auf dem Rasen: Birkir Saevarsson. Der Rechtsverteidiger von Hammarby IF hatte ein herausragendes Spiel abgeliefert. Aus dem Duell mit Manchester Citys Raheem Sterling war er als klarer Punktsieger hervorgegangen, und in der 73. Minute wäre ihm bei einem seiner Vorstöße beinahe das vorentscheidende 3:1 gelungen. Sein Schuss strich nur um Zentimeter über das Lattenkreuz. „Vielleicht war es das beste Spiel seines Lebens“, sagte Aron am Tag danach voller Stolz. Das Spiel des Lebens. Nicht weniger hatten die elf tapferen Isländer gegen England gezeigt. 90 Minuten für die Unsterblichkeit. Sie alle spielen in der Diaspora des europäischen Fußballs. In Norwegen, Schweden und Dänemark. Für Odense, Bodö Glimt, Sundsvall und den 1. FC Kaiserslautern. Kapitän Aron Gunnarsson und Johann Berg Gudmundsson haben es immerhin bis nach Großbritannien geschafft: Zweite Liga in Cardiff und Charlton. Klubs, die die englischen Superstars allenfalls aus dem FA-Pokal kennen. Allein Sterling kostet mehr als doppelt so viel wie der gesamte isländische 23-Mann-Kader. „Wenn du das Beste im Leben willst, musst du bereit sein, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet“, sagte Trainer Heimir Hallgrimsson, im echten Leben Zahnarzt. „Das heute war ein Tag, über den wir bis zu unserem Tod sprechen werden.“ Große Worte, die dem Ereignis durchaus entsprachen. Bereits die erstmalige Qualifikation für das kontinentale Kräftemessen war eine Überraschung. Die Isländer hatten dafür gesorgt, dass die Niederlande die EM nur am Fernseher erleben. Als sie dann auch noch ungeschlagen aus den Gruppenspielen gegen Portugal, Ungarn und Österreich hervorgingen, war die Sensation perfekt. Gegen England folgte nun das Fußballwunder, bestaunt und gefeiert auf der ganzen Welt. Island, das am Sonntag einen Historiker zum neuen Präsidenten wählte, erlebt bewegte Wochen. Und nun wollen sie in der Heimat ihren Helden alle ganz nah sein. Am Dienstagmorgen habe die Nachfrage nach Frankreich-Flügen das Angebot der nächsten Tage überstiegen, erzählen sich die Fans. 20.000 Isländer, und damit mehr als sechs Prozent der Bevölkerung, sind bereits mit der Mannschaft in Frankreich unterwegs. Am Morgen danach sah man viele von Ein Sieg für die UNSTERBLICHKEIT Island bezwingt England in einem epochalen Match mit 2:1 und zieht ins Viertelfinale ein. Der Trainer kündigt schon mal die nächste Großtat an ihnen im Bahnhof und vor den Autovermietungen in Nizza stehen. Flüge wurden storniert, Urlaube verlängert, Unterkünfte gebucht. Streiche: Reykjavík, setze: Paris. Viertelfinale. In der Hauptstadt. Gegen den Gastgeber. Am Sonntag. Keiner will jetzt nach Hause. Niemand will das Märchen verpassen. Sie wollen das nächste Kapitel mitschreiben. „Das Duell mit den Franzosen wird ein unglaubliches Spiel“, sagte der Schwede Lars Lagerbäck, der sich mit seinem ehemaligen Assistenten Hallgrimsson das Traineramt teilt: „Vielleicht bin ich der einzige in der Mannschaft, der das so empfindet. Aber es ist größer als das England-Match.“ Die Premier League ist in Island die populärste Liga. „Der englische Fußball hat uns alle geprägt. Wir schauen ihn seit unserer Kindheit“, erklärt Hallgrimsson. Nun haben sie ihn besiegt und damit ein Wunder erschaffen, das langfristige Folgen haben soll. Für den isländischen Fußball – und auch für die Spieler. „Ragnar Sigurdsson hat eine der besten Leistungen gezeigt, die je ein Innenverteidiger für Island gebracht hat“, stellte Hallgrimsson in seiner Analyse heraus, „ich wäre nicht überrascht, wenn sich die großen Klubs jetzt um ihn kümmern.“ Überhaupt erwarte er für die kommenden Tage und Wochen Anfragen für seine Spieler: „Ich weiß nicht, was sich privat für sie ändern wird. Aber die Jungs haben ihr Fußballleben beeinflusst. Sie können jetzt zu großen Klubs wechseln.“ Die Auswirkungen liegen auf der Hand. Besseres Training und mehr internationale Erfahrung, die über das Nationalteam an die anderen weitergegeben werden soll. Letztlich werde jeder der rund 21.000 aktiven Fußballer im Land von diesen abenteuerlichen SPIELPLAN EM 2016 Achtelfinale 1 Sa., 25.6. 15 Uhr 5 Achtelfinale 3 Sa., 25.6. 21 Uhr St. Etienne : 6 Schweiz 0 n.E. : Kroatien Polen Achtelfinale 2 1 1 n.V. Portugal Wales : Polen So., 26.6. 21 Uhr 0 : 4 Ungarn FRANKREICH Achtelfinale 5 So., 26.6. 18 Uhr Toulouse 0 Nordirland Viertelfinale 1 Do., 30.6. 21 Uhr Achtelfinale 6 Sa., 25.6. Paris, Parc des 18 Uhr Princes Lens 3 Belgien Deutschland Fr., 1.7. 21 Uhr Portugal Wales : Achtelfinale 7 Mo., 27.6. 18 Uhr Lille : 0 2 0 : : Belgien Frankreich Mo., 27.6. 21 Uhr Irland England 1 Nizza : 2 Island Viertelfinale 4 So., 3.7. 21 Uhr Bordeaux : Deutschland Achtelfinale 8 Lyon 1 Viertelfinale 3 Sa., 2.7. 21 Uhr Lille Italien Frankreich Paris, St. Denis : Island Halbfinale 2 Do., 7.7. 21 Uhr Lyon : Sieger VF 1 2 Spanien Halbfinale 1 Mi., 6.7. 21 Uhr Achtelfinale 4 So., 26.6. 15 Uhr Paris, St. Denis : Italien Slowakei Viertelfinale 2 Marseille Wochen profitieren. „Allein dieses Turnier in Frankreich wird den isländischen Fußball weiter voranbringen“, glaubt der erfahrene Lagerbäck, „die Spieler und Betreuer haben sich das hier alles angeschaut, haben erstmals eine EM miterlebt. Wir wissen nun alle, wie so etwas läuft. Das kann eine tolle Entwicklung nach sich ziehen.“ Auch für die Fans ist der große Fußball eine Premiere – und andersherum. Europa entdeckt die isländischen Anhänger und erhält neue Einflüsse. Das rhythmische Klatschen, unterbrochen von sekundenlanger Stille und vollzogen mit einem lautstarken „Hu“, dürfte schon in der kommenden Saison durch die Stadien Englands, Frankreichs und Deutschlands hallen. Der isländische Fanklubdachverband Tolfan hatte das in seiner martialischen Wirkung an den neuseeländischen Haka erinnernde Schauspiel erstmals vor zehn Jahren bei einem Länderspiel zur Aufführung gebracht. „Wir haben fantastische Fans. Sie haben wirklich einen großen Anteil an dem Erreichten. Ich appelliere daher an die Uefa, uns mehr Karten zur Verfügung zu stellen“, sagte Hallgrimsson und fügte schmunzelnd an: „Für das Duell gegen Frankreich und das Spiel danach.“ Nein, Angst haben sie nicht. So sachlich und mutig, wie sie in den 70 Minuten nach dem zweiten Tor gegen England ihr Programm abspulten, werden sie auch den Franzosen begegnen. „Wir wollen etwas dominanter spielen“, sagt Sigurdsson, „ich erwarte eine gute französische Mannschaft, ähnlich wie England.“ Hallgrimmson lacht: „Tja, die Spieler haben ihre Hürde genommen.“ Er zuckt mit den Schultern: „Jedes Hindernis wirkt nun kleiner. Das hilft und schafft Selbstbewusstsein. Wenn die Spieler es weiterhin so angehen wie heute, können wir jede Mannschaft schlagen.“ Ein Halbfinale? Gegen Deutschland? Aron Saevarsson hält es nicht für ausgeschlossen. Er glaubt an diese Mannschaft – und an seinen Bruder. Bis Sonntag wollen sie sich Paris anschauen. Und wenn er nach Hause kommt, wird trainiert. Er habe Talent, sagt einer seiner Freunde. Womöglich steht er bei der nächsten EM in vier Jahren selbst auf dem Rasen und nicht mehr in der Warteschlange der Autovermietung. Träumen, so viel ist sicher, ist in diesen Tagen isländischer Volkssport. Marseille : Finale Sieger VF 2 So., 10.7. 21 Uhr Können Sie das heute Erlebte noch einmal in einem Satz zusammenfassen? Wie ich schon sagte: Es ist ein Traum. Und ich will einfach nicht aufwachen. Sieger VF 3 Sieger VF 4 Paris, St. Denis : Sieger HF 1 Sieger HF 2 STAND: 28.06.2016, 17:30 UHR + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 DIE WELT EM 2016 23 MITTWOCH, 29. JUNI 2016 für den Aufschwung ist der Bau von überdachten Sportplätzen Mitte der 1990er-Jahre, der das ganzjährige Training ermöglicht – auch während der extrem kalten und schneereichen Winter. Die Hymne der EM: Angeführt von Aron Gunnarsson intonieren die Isländer ein lautes „Hu“, gefolgt von einem rhythmischen Klatschen und einem Tanz auf dem Feld HAT DEUTSCHLAND SICH SCHON MAL GEGEN ISLAND BLAMIERT? GETTY IMAGES; REUTERS; AFP; DPA Verloren hat die deutsche A-Nationalelf zwar keines der bis dato vier Länderspiele gegen Island. In der Qualifikation für die EM 2004 trotzte der Außenseiter dem hohen Favoriten allerdings ein torloses Remis ab – es folgte Rudi Völlers legendärer Wutausbruch vor laufender Kamera. Erzürnt über die kritischen Fragen von Moderator Waldemar Hartmann setzte der damalige Teamchef zu seiner berühmten „Weißbier“-Schelte an – und verhalf dem verdutzten Hartmann unverhofft zu einem Werbevertrag. Das Rückspiel gewann Deutschland dann souverän mit 3:0. In Freundschaftsspielen setzte sich die DFB-Elf 5:0 (1960) sowie 3:1 (1979) durch. Die deutsche U21 hat sich dagegen einmal heftig gegen Island blamiert. Am 11. August 2010 kassierte sie in Hafnarfjördur eine deftige 1:4-Pleite gegen Islands Junioren und verpasste sensationell sowohl die EM 2011 als auch Olympia 2012. Vier Spieler der damaligen U21 Islands standen am Montag bei der EMSensation gegen England (2:1) in der Startelf, Torschütze Sigthorsson erzielte damals das 3:1 gegen die Elf von DFBTrainer Rainer Adrion. Zudem gehörten die heutigen EM-Teilnehmer Johann Gudmundsson, Gylfi Sigurdsson und Birkir Bjarnason zu den DeutschlandBesiegern. Für Deutschland liefen unter anderem Mats Hummels, Kevin Großkreutz und Benedikt Höwedes auf. A ls das Wunder vollbracht war, zeigten die erschöpften Männer noch mal ihren beeindruckenden Schlachtruf. Doch woher stammt das Ritual der Isländer, und wie kommt dieses kleine Volk zu so großen sportlichen Erfolgen? Die „Welt“ beantwortet die wichtigsten Fragen. WO LIEGT ISLAND, WER LEBT DORT? Klar, jeder weiß, dass Island eine Insel im Nordwesten Europas ist. Aber wussten Sie auch, dass sie mit rund 103.000 Quadratkilometern etwa so groß ist wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen? Und wussten Sie, dass die höchste Erhebung der Vulkan Hvannadalshnúkur ist? Die bessere Frage wäre vielleicht: Können Sie diesen Vulkan auch aussprechen? Bekannter ist allerdings der Gletscher Eyjafjallajökull. Denn dessen wunderbarer Name hat ihm 2013 sogar einen Kinofilm beschert. Die Hauptstadt ist Reykjavik, mit 121.230 Einwohnern die größte Stadt des Landes und damit etwa so groß wie Recklinghausen. Insgesamt leben auf der Insel 330.000 Menschen – etwas weniger als in Bochum und genau ein Zwanzigstel (!) der Mitgliedszahl des Deutschen Fußball Bundes (DFB). Berlin ist von Reykjavik übrigens 2385,43 Kilometer entfernt. Die Fahrt mit Auto und Fähre dauert rund 85 Stunden. WARUM HEISSEN ALLE SPIELER „-SON“? In Island ist die Familie wichtig. Und das spiegeln auch die Namen wider. Denn der Vorname des Vaters wird in den Nachnamen des Sohnes weitervererbt. „Son“ bedeutet also „Sohn“. Ein Beispiel: Heißt der Vater Olaf mit Vornamen, wird der Sohnemann Olafsson mit Nachnamen heißen. Das oftmals verwendete doppelte „s“ entsteht durch den Genitiv (Olafs Sohn). Der häufigste männliche Vorname in Island ist übrigens Jon. Jetzt dürfen Sie raten, was der häufigste Nachname ist. Und was macht man, wenn man eine Tochter bekommt? Ganz einfach und logisch: Statt „Son“ hängt man „Dottir“ (Tochter) an. Olafs Tochter hieße also Olafsdottir mit Nachnamen. Dieses Namensgebungssystem galt früher in vielen Ländern Skandinaviens. Norwegen und Schweden sind inzwischen zum Familiennamensystem übergegangen. In Dänemark ist die Verwendung von Vatersnamen aber noch erlaubt. WARUM KÖNNEN DIE ISLÄNDER BEI DER EM DURCHFEIERN? Weil sie echte Wikinger sind, die keine Schwäche wie Schlaf kennen, ganz klar! Oder liegt es vielleicht doch an der geografischen Lage Islands? Denn in Island ist es im Sommer praktisch durchgehend hell. Dank der nördlichen Lage sind die Nächte im Winter zwar sehr lang, sodass KÄMPFER mit komischen Namen Island hat nur 100 Profi-Fußballer – und trotzdem eines der größten Wunder der Fußball-Geschichte vollbracht. Eine Bestandsaufnahme es kaum hell wird. Im Sommer ändert sich das aber rapide: Im Juni geht die Sonne an einigen Tagen nur vier Stunden unter, nicht lang genug, als dass es wirklich dunkel werden könnte. Der dunkelste Moment der Nacht ist dann, wenn das Abendrot ins Morgenrot übergeht. Kein Wunder, dass man da nicht an Schlaf denkt. Die sommerlichen Temperaturen von rund 15 Grad Celsius will man sich natürlich auch nicht entgehen lassen. Wer nicht die ganze Nacht Islands EMHelden feiern will, der klebt seine Fenster einfach mit Alufolie zu – ein in Island beliebtes Mittel, um nachts trotz Helligkeit zu Schlaf zu kommen. Vermutlich findet man in diesen Tagen sehr viel weniger Alufolie in Islands Städten als sonst. WIE WICHTIG IST DER FUSSBALL FÜR ISLAND? Registrierte Fußballer bei den EM-Viertelfinalisten Deutschland 6.308.946 Frankreich 1.794.940 Italien 1.513.596 Polen 656.964 Belgien 443.383 Portugal 132.734 Wales 67.550 Island 21.503 Quelle: Fifa Island ist eine sehr sportbegeisterte Nation. Neben Handball ist dabei Fußball die mit Abstand populärste Sportart. Das kleine Land hat zuletzt einen rasanten Aufstieg erlebt – vom Punktelieferanten hin zum ernst zu nehmenden Konkurrenten. 2010 noch jenseits der 100 im Fifa-Ranking, belegt Island aktuell Platz 34.Und das bei nur 21.500 aktiven Spielern, davon rund 100 Profis. Nachdem die Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien noch knapp in den Play-off-Spielen gegen Kroatien verpasst worden war, qualifizierte sich Island in diesem Jahr erstmals für ein großes Turnier. Grund WO SPIELEN DIE ISLÄNDER? In der heimischen Liga, in der zwölf Teams zwischen Frühjahr und Sommer um die Meisterschaft kämpfen, verdient kein einziger Spieler aus Islands EM-Kader sein Geld. Die Isländer sind quer durch die europäischen Ligen verteilt. Innenverteidiger Ragnar Sigurdsson läuft für FK Krasnodar in der ersten russischen Spielklasse auf. Seine Kollegen sind überwiegend in Norwegen, Schweden und Dänemark unter Vertrag, bei Odense, Bodö Glimt, Sundsvall, Hammarby oder Norrköping. Alles keine Schwergewichte in Europas Klubfußball. Kapitän Aron Gunnarsson und Johann Berg Gudmundsson verdienen ihr Geld immerhin in Großbritannien – allerdings in der Zweiten Liga, in Cardiff und Charlton. WOHER STAMMT DER „HU, HU, HU“KAMPFRUF DER FANS? Die Männer von der Insel im hohen Norden spielen gern mit ihrem Wikingerimage. Gehörnte Helmattrappen, wilde Bärte und breitflächige Tattoos gehören zum Standartrepertoire der isländischen Fans in Frankreich. Noch eindrucksvoller als das äußerliche Erscheinungsbild ist jedoch die enorme Lärmkulisse auf den Rängen. Um ihr Team anzufeuern, intonieren die Isländer ein lautes „Hu“, gefolgt von einem rhythmischen Klatschen. In immer schnellerer Abfolge schwillt der Kampfruf der Nordeuropäer zu einem ohrenbetäubenden Getöse an. Ein Fangesang wie Donnerhall – der in seiner einschüchternden Wirkung ein bisschen an den Haka-Tanz des neuseeländischen Rugbyteams erinnert. Das Ritual geht in diesem Falle aber nicht auf die Wikinger zurück. Die furchteinflößende Form, ihr Team anzufeuern, haben sich die Anhänger im heimischen Klubfußball abgeschaut. „Erbärmliches Scheitern“ mit „hirntotem Fußball“ Englische Zeitungen gießen Hohn und Spott über Spieler aus: „Zu berühmt, zu wichtig, zu reich, zu arrogant.“ Bitterer Abgang von Trainer Hodgson nach Blamage Spieler auch die nächsten Tage verfolgen. Auf Milde dürfen sie nicht hoffen. „Der Grund, warum die Nation damit kämpft, Mitgefühl oder eine Verbindung zu vielen dieser Spieler aufzubauen, ist das Ego“, analysierte der „Independent“ und versah die Profis mit den Attributen: „Zu berühmt, zu wichtig, zu reich, zu arrogant.“ Nur 19 Minuten nach Vollendung des „erbärmlichen Scheiterns“ („Sun“) vollzog Trainer Roy Hodgson den unvermeidlichen Schritt und verkündete seinen „Brrrexit“ („Mirror“). Mit aschfahlem Gesicht setzte sich der 68-Jährige in den kargen Presseraum des EM-Stadions von Nizza, verlas 155 Sekunden lang monoton sein Rücktrittsstatement und ging durch den Seitenausgang. „Es tut mir leid, dass es so enden muss“, erklärte Hodgson – und kam seinem Rausschmiss damit lediglich zuvor. Vorbei alles Gerede von einer vermeintlich leuchtenden Zukunft dieser konnte dem Offensivspiel nach seinem nier hatte das Team kurz vor der EM chen Kandidaten sind eine Mischung Foulelfmetertor zum 1:0 keine dauerhaf- 2012 übernommen. Doch die Nachfolge- aus Trainern mittelmäßiger bis schlechte Ordnung verleihen. „Es ist beschä- optionen für Hodgson klingen keines- ter englischer Klubs (Alan Pardew, Sam mend für uns. Wir sind alle bitter ent- falls so verlockend. Als Favorit wird Allardyce), Ausländern über ihrem Zetäuscht, wir wissen, dass wir die Verant- U21-Coach Gareth Southgate gehandelt, nit (Arsene Wenger, Rafael Benitez) wortung dafür tragen“, gestand der Ka- dem jedoch die Erfahrung auf großer in- oder TV-Experten, die sich selbst ins pitän. Im Gegensatz zu Hodgson will ternationaler Bühne fehlt. Die restli- Gespräch brachten (Alan Shearer). Bleiben Überraschungsder 30-Jährige jedoch weikandidaten. Eigentlich pocht termachen und sein Team der Verband auf Premierdurch die Qualifikation unLeague-Expertise an der Seiter anderem gegen die Slotenlinie. Doch so verzweifelt wakei und Schottland zur wie die aktuelle Lage ist, wäWM 2018 führen. re selbst ein Deutscher aus Doch mit welchem den belächelten USA nicht Coach? „Jetzt ist es an der undenkbar: Jürgen KlinsZeit für jemand anders, den mann. Der 69 Jahre alte TraiFortschritt dieser jungen, ner Harry Redknapp sagte: hungrigen und extrem ta„Die FA (englischer Verband, lentierten Gruppe zu verd. Red.) muss wirklich ein antworten“, erklärte Kaninchen aus dem Hut zauHodgson, der mit der unterbern, weil es anscheinend irdischen Bilanz von drei keine offensichtlichen KanSiegen in elf Turnierspielen didaten da draußen gibt.“ abtritt. Der Trainer-Routi- Und nun? Nach dem Schlusspfiff sind die Engländer verzweifelt jungen Generation. Vorbei die Träume von einem Ende des halben Jahrhunderts voller Schmerz ohne Titel. Nur zwei Jahre nach dem schmachvollen Vorrundenaus bei der WM in Brasilien ist jede Hoffnung erneut dahin. Selbst das 0:1 gegen Fußballentwicklungsland USA bei der WM 1950 fällt in der Peinlichkeitenrangliste dahinter zurück. Wie schon in den Vorrundenpartien wusste die zweitjüngste Mannschaft des Turniers ihre Dominanz nicht zu nutzen und schied am Ende hilf-, kraft- und einfallslos völlig verdient aus. Seit mehr als einem Jahrzehnt wartet England nun auf einen Sieg in der K.o.-Runde eines großen Turniers. Noch nie haben die Three Lions außerhalb Englands ein EM-Endrunden-Match gewonnen, in dem es ums Weiterkommen ging. Auch ein Versagen der Führungsspieler. Keeper Joe Hart wird im Internet für seinen Patzer vor dem entscheidenden Gegentor zum 1:2 verlacht, Rooney DPA/TOLGA BOZOGLU B eschämt flüchteten Wayne Rooney und die Kollegen so schnell wie möglich vom Ort ihrer historischen Demütigung. Nach dem peinlichen Aus hat der englische Fußball einen neuen Tiefpunkt erreicht – mit Hohn, Spott und blanker Verachtung. „In Englands 144-jähriger Geschichte ist nichts mit dieser Schande vergleichbar. Nichts. Nach 959 Spielen war das die demütigendste Niederlage“, ätzte die „Times“ über „hirntoten Fußball“ beim 1:2. „Gegen ein Land von 330.000 Einwohnern, trainiert von einem Zahnarzt. England hat letzte Nacht aufgehört, ein Fußballteam zu sein und ist nur noch eine Lachnummer.“ Der ehemalige englische Nationalspieler und heutige TV-Experte Gary Lineker höhnte: „Die schlimmste Niederlage unserer Geschichte. England wird von einem Land mit mehr Vulkanen als Profifußballern geschlagen.“ Schlagzeilen und Expertenmeinungen werden die + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68 24 EM 2016 / SPORT E s hat lange gedauert, und natürlich musste erst das Ausscheiden kommen. Aber letztlich blickten zumindest manche Spanier nach dem 0:2 (0:1) gegen Italien der Wahrheit ins Auge, allen voran Innenverteidiger Gerard Piqué. Zwei Sätze blieben hängen von seiner Analyse: „Wir müssen anerkennen, dass wir derzeit nicht zu den Besten gehören“. Und: „Diese Mannschaft hat nicht mehr das Niveau derjenigen, die WM und EM gewann.“ VON FLORIAN HAUPT AUS PARIS GETTY IMAGES/CLIVE ROSE Schon als das letzte Vorbereitungsspiel gegen Georgien verloren ging, habe er innerlich von jeder Favoritenrolle Abstand genommen, berichtete Piqué. Zwar trugen die Spieler nach den Auftaktsiegen gegen schwache Tschechen und Türken ein betont monströses Selbstbewusstsein vor sich her. Aber das klang immer ein bisschen nach dem Pfeifen im Walde. Das Express-Aus bei der WM 2014 hat das Selbstverständnis der „Selección“ in seinen Grundfesten erschüttert. Seitdem fand sie nie wieder den Weg zurück. Es reichten Kleinigkeiten, um sie aus der Bahn zu werfen. Tatsächlich lieferte schon die verpatzte Generalprobe gegen den Weltranglisten-137. eine Blaupause dafür, was nach Kroatien nun auch Italien umso drastischer offenlegte – der Europameister von 2008 und 2012 sowie Weltmeister von 2010 ist dabei, sich in einer Kultur des Verlierens einzurichten. Niederlagen bekommen etwas Selbstverständliches. Das Unglaubliche ist ja nicht unbedingt, dass Spanien gegen Italien ausgeschieden ist. Sondern dass Spanien von Italien dominiert wurde. Noch vor wenigen Jahren sahen die Spiele der Spanier ja so aus: Der Ball gehörte ihnen, die Chancen mochten manchmal auf sich warten lassen, aber Gefahr liefen sie eigentlich nie, und der eigene Torwart war maximal für die eine entscheidende Parade bei einer Konterchance gefordert. Notfalls musste der Gegner erst müde gespielt werden, und es wurde mit einem späten Tor oder in der Verlängerung gewonnen. Am Montag erlebten die Zuschauer im Stade de France vor allem in der ersten Halbzeit die Umkehrung aller Werte. Die Mannschaft, die entschlossen nach vorn spielte, war Italien. Der Torwart, der unter Beschuss stand, war David de Gea, der seine Elf mit mehreren Glanzparaden im Spiel hielt. Spaniens Rest giftete sich schon nach einer Viertelstunde an (Jordi Alba und Nolito), produzierte ungewohnte Fehler in Serie (Sergio Ramos) oder versank im allgemeinen Phlegma. Der Titelverteidiger zeigte erschreckend deutlich, dass die WM vor zwei Jahren mehr als nur ein Ausrutscher war. Gegen intensive und taktisch innovative Rivalen wirkte die Elf von Trainer Vicente del Bosque schon damals überfordert. Nun trieb sie ihren Verfall auf die Spitze. Vor allem in der ersten Halbzeit war keine Spannung DIE WELT daran, dass die „Selección“ so morsch daherkommt. Zwar war er nach dem WM-Debakel nicht notwendigerweise eine „Lame Duck“. Wirklich neue Impulse schaffte er jedoch auch nicht. Aufgrund seiner einmaligen Verdienste – WM und EM nacheinander – wird del Bosque immer eine Lichtgestalt in der Scheitern am Trainer festzuhalten. Italien wechselte nach seinem eigenen Gruppen-Aus 2014 den an sich ebenfalls verdienstvollen Cesare Prandelli (Vizeeuropameister 2012) aus – die grandiose Arbeit von Antonio Conte hat diese Maßnahme gerechtfertigt. Während Conte wie gewohnt den omnipräsenten Einpeitscher gab, erhob sich del Bosque kaum von seiner Bank. Erst in der zweiten Halbzeit wurde er aktiv, versuchte es erst mit zwei Mittel-, später mit zwei Flügelstürmern. Es wirkte, als wüsste er auch nicht so recht, was seine besten Waffen sein könnten. „Italien war die bessere Mannschaft“, räumte der Trainer später unumwunden ein, wie immer zeigte er Anstand und Sportlichkeit in der Niederlage. Genauso gefasst würde er eine Entlassung akzeptieren und hätte das auch schon vor zwei Jahren getan. Mit 65 Spanien verliert seine Jahren hat er den Ruhestand allemal verdient. spielerische Dominanz. Doch nicht zuletzt aus Loyalität zum spanischen Der Verfall wurde zu lange Fußballverband hat er diesen bisher nie erklärt. schöngeredet. Ein neuer Die Funktionäre sollen ihn Trainer muss her schon damals zum Weitermachen überredet haben und zeigen sich auch in diesem Sommer hartnäckig untätig. Einen Nationalmannschaftsmanager wie vor einigen Jahren noch Ex-Star Fernando Hierro gibt es nicht mehr. Der in Spanien umstrittene Verbandschef Ángel María Villar, jahrzehntelange Fifa-Größe, flirtet mit einer Kandidatur als Nachfolger von Uefa-Präsident Michel Platini und sieht die Trainerfrage nicht zuletzt unter taktischen Gesichtspunkten. Solange del Bosque noch im Amt ist, hat er innenpolitisch den Rücken frei. Attraktive Kandidaten wie der waghalsige Paco Jémez (zuletzt Rayo Vallecano, jetzt Granada) oder der weltläufige Quique Sánchez Flores (zuletzt Watford, Ratlos und jetzt Espanyol kraftlos: Andres Iniesta Barcelona) hamuss nach dem 0:2 den ben inzwischen Anstoß ausführen, Cesc bei neuen VereiFebregas und Pedro nen unterschrieRodriguez haben ben. Verbliebene keine Lust mehr Anwärter wie die Liga-Fahrensmänner Joaquín Caparrós und Pepe Mel oder der ehemalige U21und FC-Porto-Trainer Julen Lopetegui reißen im Publikum niemanden zu Begeisterungsstürmen hin. Dennoch gilt eine weitere Beschäftigung del Bosques nach dem Offenbarungseid gegen Itain einer Mannschaft, die ihre Anhänger spanischen Fußballgeschichte bleiben. lien als ausgeschlossen. schon in den vergangenen Tagen mit Aber vielleicht hätte es dieses Turnier Der Trainer verpasste in Frankreich beleidigter Selbstgerechtigkeit irritiert nicht mehr gebraucht. die Möglichkeit, von sich aus den Weg hatte und bei diesem Turnier über weite Wie Stunden später bei seinem engli- frei zu machen. „Ich werde mit dem Strecken in eine Parallelwelt geflüchtet schen Kollegen Roy Hodgson – 2014 Präsidenten darüber sprechen, was das war. Die Niederlage gegen Kroatien et- ebenfalls in der Gruppenphase geschei- Beste für den spanischen Fußball ist“, wa verklärte sie zu einer bloßen Laune tert –, zeigte sich auch an seinem Bei- sagte er. Del Bosque weiß sicher selbst des Schicksals. Auch del Bosque pflegte spiel, dass es wohl doch keine so gute zu gut, dass es auf diese Frage nur eine diesen Diskurs, er ist nicht unschuldig Idee ist, auch nach einem epochalen Antwort geben kann: den Neuanfang. In den Grundfesten ERSCHÜTTERT Dustin Brown: „Gras ist mein Belag“ In Wimbledon erreicht der 31-jährige Deutsche mühsam die zweite Runde. Auch Benjamin Becker ist weiter ustin Brown mit großem Kampf, Benjamin Becker ohne Mühe: Nach dem frühen Aus von Philipp Kohlschreiber sind zwei deutsche Tennis-Herren in die zweite Runde von Wimbledon eingezogen. Nadal-Bezwinger Brown kämpfte sich nach einem Auf und Ab in einem Fünf-SatzMatch gegen Dusan Lajovic erfolgreich weiter. Mit 4:6, 6:3, 3:6, 6:3 und 6:4 behauptete sich am Ende der Niedersachse. Im Kampf um den Einzug in die dritte Runde trifft er jetzt als Außenseiter auf den Australier Nick Kyrgios, der – wie er selbst – als Tennis-Paradiesvogel gilt. „Die Leute werden ein Spektakel erwarten, ich werde mir keinen Kopf machen“, sagte Brown. „Wir sind Freunde, und ich will Spaß haben.“ Der Saarländer Becker setzte sich anschließend klar mit 6:3, 6:3, 6:1 gegen den Argentinier Facundo Bagnis durch. Auf den Weltranglisten-102. wartet in London nun der an Position zehn gesetzte Tscheche Tomas Berdych oder Ivan Dodig aus Kroatien. Von anfangs sechs gestarteten Herren war am Eröffnungstag des Grand-Slam-Klassikers neben der deutschen Nummer eins Kohlschreiber auch Jan-Lennard Struff gescheitert. Brown hatte in der zweiten Runde des Grand-Slam-Klassikers von 2015 den zweifachen Champion Rafael Nadal entzaubert und die Fans mit einer spektakulären Vorstellung euphorisiert. Am Dienstag drängten sich die Zuschauer auf dem kleinen Platz 16, der einen Blick auf die Außenfassade des Centre Courts ermöglicht. Diesmal spielte Brown allerdings über weite Strecken fehlerhaft. „Die Volleys und Returns sind am Anfang überall hingeflogen. Aber das Wichtigste war, dass ich immer daran glaube, dass Gras mein Belag ist“, erklärte Brown. Seine unorthodoxe und aggressive Spielweise bietet eine breite Spanne. An guten Tagen kann er Topspieler wie Nadal entnerven. An schlechten gegen den Weltranglisten-82. Lajovic verlieren, der im Vorjahr an Tommy Haas scheiterte. Im entscheidenden Durchgang vermied Brown aber eine frühe Niederlage. Nach dem verlorenen ersten Satz meldete sich der 31-Jährige aus Winsen an der Aller zurück. Mit gefühlvollen Stoppbällen, Gewaltschlägen und Netzangriffen versuchte der Deutsche mit jamaikanischen Wurzeln den Kontrahenten aus dem Rhythmus zu bringen. Den dritten Satz verlor Brown, den vier- AFP/GLYN KIRK D Dustin Brown machte viele Fehler, kam aber trotzdem eine Runde weiter ten gewann er. Im fünften Durchgang gelang ihm das Break zum 4:3. Nach 2:08 Stunden verlängerte der WildcardBesitzer sein Wimbledon-Abenteuer um mindestens eine weitere Einzelpartie. Bereits am Montag hatten fünf deutsche Damen ihre ersten Matches gewonnen. Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber, die einstige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki, Carina Witthöft, Anna-Lena Friedsam und Mona Barthel spielen ebenfalls um einen Platz in der dritten Runde. Titelverteidigerin Serena Williams (34) zog souverän in die zweite Runde ein. Die 21-malige Grand-Slam-Siegerin aus den USA gewann gegen die Schweizer Qualifikantin Amra Sadikovic 6:2, 6:4. Williams trifft nun auf ihre Landsfrau Christina McHale. Die jüngere der beiden WilliamsSchwestern hatte in Melbourne (gegen Angelique Kerber) und Paris (gegen Garbine Muguruza) jeweils im Endspiel verloren. Gewinnt sie zum siebten Mal im All England Club, egalisiert sie Steffi Grafs Grand-Slam-Rekord (22 Titel). MITTWOCH, 29. JUNI 2016 ABSEITS Lasst die Trainer in Ruhe sitzen! U UDO MURAS nsere Mannschaft der Uefa hausgemachten ist noch im TurSkandal. Wer soll eure nier, sie hat kein #RespectTrailer künftig Tor bekommen und wird noch ernst nehmen, wenn von Spiel zu Spiel besser. ihr es nicht einmal Da verwundert es kaum, schafft, den obersten dass die ARD am Montag Fußball-Lehrern eures in einem fiktiven Zwischenzeugnis dem Turniers mit Respekt zu begegnen?“ Die Uefa fühlt sich unschuldig. Es sei Bundes-Jogi in Disziplinen wie Motivation, Taktikverständnis und Menschen- auf besonderen Wunsch der TV-Sender führung eine 1 gegeben hat. Doch in ei- ein zusätzliches Angebot. Die Sender ner Rubrik fiel er etwas ab: Allgemeines müssten es nicht kaufen, doch sei das Verhalten. Da bekam er von dem Fern- Interesse sehr stark gewesen, besonders sehmann nur eine 3+ unter dem süffi- das der deutschen TV-Anstalten. So wie santen Hinweis auf die seltsamen Din- ein Waffenhändler sagen könnte: was ge, die die sogenannte Coach-Cam bei kann ich dafür, dass einer mit meinen Gewehren schießt? Nein, die Uefa hatte diesem Turnier erstmals enthüllt hat. Im Grunde hat sie nur bewiesen, dass schon bessere Ideen als Trainer 90 Miunser aller Jogi auch nur ein Mensch ist. nuten unentwegt zu beobachten und Aber davon darf er während der 90 Mi- die Bilder zu verscherbeln. Unsere auf Voyeurismus getrimmte nuten eben nur wenig rauslassen. Seine Angewohnheit, im Eifer des Gefechts an Gesellschaft braucht Grenzen und sie Stellen zu riechen, wo die Sonne ge- braucht Werte, die ja eigentlich schon wöhnlich niemals hin scheint, hat Erre- da sind, aber zunehmend aufgeweicht gungspotenzial in unseren – ich muss es werden. Worin besteht der Erkenntnisgewinn, der öffentliche Nutzen, einen so sagen – albernen Zeiten. Social Media verschafft leider auch Bundestrainer beim Nagelfeilen – auch schlichten Menschen eine Plattform, das Bild hatten wir ja schon mal sehen wobei ich damit nicht unseren Bundes- müssen – zu erleben? Wenn die Deutschen jetzt durch irtrainer meine und niemals meinen werde, sondern diejenigen, die mit nicht gendeinen blöden Zufall wieder mal gemal gespielter Erregung über ihn her- gen Angstgegner Italien ausscheiden ziehen. „Ist das noch Dein Trainer?“, oder im Halbfinale gegen Island, wird schrieb mir eine Bekannte unter Ver- das Volksgericht tagen. Am lautesten in weis auf einen Clip zum „Hosengate“ den sozialen Netzwerken. Und ich verwette meinen zweiten und dritten Vorim Ukraine-Spiel. So viele, die sich berufen fühlen, äu- namen darauf, dass diese „Argumente“ ßern sich dazu, und jeder kann gelesen dann auch auf den Tisch kommen. Vorvergangenen Sonntag hat schon werden. Nun würde ich mir wünschen, dass sich wenigstens auch mal einer äu- Ex-Nationalspieler Steffen Freund im ßert, der was von Menschen versteht. TV-„Doppelpass“ eine „Schäm-dich-JoIrgendein Professor der Neurologie gi-Rede“ gehalten, nach der ich fast vom oder ein Psychiater zum Beispiel, der Stuhl gefallen wäre. Unser Ansehen im Ausland habe gedie Nonsensdebatte beenden könnte. Jeder Trottel muss doch einsehen, litten, was sollen die Kinder denken? dass Menschen im Stress unbewusste Niemand im Publikum hat geklatscht, Handlungen machen oder Über- niemand. Aber es hat auch keiner prosprunghandlungen, weil sie gerade testiert. Es herrschte eine Art Schocknicht wissen wohin mit ihrer Energie starre, als wenn einer einen Mord geoder Hilflosigkeit. Frauen fahren sich standen hätte. Wohl weil viele mit sich durchs Haar, ehe sie eine Ausrede fin- gerungen und vielleicht selbst gerade den, warum sie mit dem Typen, der sie ihre peinlichsten Momente im Leben im anspricht, nicht ausgehen wollen. Schnelldurchlauf gescannt haben. Zeigt Auch wenn die Frisur tadellos sitzt. diese Bilder doch einfach nicht, dann Ich werde am Ende dieses Artikels wie müssen die Kinder auch nichts Schlechimmer mindestens dreimal in der Na- tes denken. se gebohrt haben und mich weiterhin Wer hilft, die Zeit zurückzudrehen? glücklich schätzen, dass es keine Auto- Als 1972 Helmut Schön in Wembley ren-Cam gibt. beim Rückwärtslaufen die Bank verfehlÜberhaupt, die Coach-Cam. Warum te und Netzers Elfmetertor am Boden gibt es sie überhaupt? Das fragt sich liegend sah, hat uns niemand davon erauch ein freier Journalist aus Hamburg, zählt. Erst Jahre später stand es in welcher der Uefa auf der Facebook-Sei- Schöns Memoiren und in denen von te des Magazins „Fußballgold“ einen Sepp Maier. Ein Glück. Hätte die offenen Brief geschrieben hat, den be- Coach-Cam das gezeigt, wären wir wohl reits über 300.000 Menschen gelesen weder Europameister noch Weltmeister haben. Bester Satz: „Ihr nennt es geworden mit so einem Trottel auf der Coach-Cam, ich nenne es menschen- Bank. Dafür hätten die Hobbyankläger verachtend.“ Er spricht von einem „von schon gesorgt. KOMPAKT FUSSBALL Argentiniens Präsident bittet Messi um Verbleib Argentiniens Präsident Mauricio Macri hat Superstar Lionel Messi angerufen und gebeten, weiter für die Nationalmannschaft zu spielen. „Er hat ihn angerufen, seinen Stolz über die Leistung der Mannschaft zum Ausdruck gebracht und ihn gebeten, nicht auf die Kritiker zu hören“, zitierten Zeitungen übereinstimmend einen Regierungssprecher. Der 29-jährige Messi hatte nach der Endspiel-Niederlage Argentiniens bei der Copa América am Sonntag im Elfmeterschießen gegen Chile seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft verkündet. Es war die dritte Niederlage der „Albiceleste“ beim Finale eines großen Turniers innerhalb von zwei Jahren. Viele Argentinier reagierten schockiert auf den Rücktritt des fünfmaligen „Weltfußballer des Jahres“ . Mit dem TwitterHashtag #NoTeVayasLio (Geh' nicht, Lio) versuchten sie, ihn umzustimmen. Mchitarjan vor Wechsel zu Manchester United Borussia Dortmund wird anscheinend schwach. Der Verkauf von Mittelfeldstar Henrich Mchitarjan zum englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United könnte am Wochenende über die Bühne gehen. „Wir haben jetzt eine andere Ausgangslage, Manchester United hat sein Angebot wesentlich verbessert“, erklärte Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer hatte nach den Abgängen der Leistungsträger Mats Hummels (Bayern München) und Ilkay Gündogan (Manchester City) einen Verkauf Mchitarjans zuvor mehrfach ausgeschlossen. Manchester soll für den wechselwilligen Armenier (Vertrag bis 2017) knapp 40 Millionen Euro bieten. Als Ersatz werden in Dortmund schon André Schürrle (Wolfsburg) und Karim Bellarabi (Leverkusen) gehandelt. Dortmund hat bisher sechs Neuzugänge verpflichtet: Marc Bartra (FC Barcelona), Sebastian Rode (Bayern München), Emre Mor (FC Nordsjaelland), Ousmane Dembélé (Stade Rennes), Mikel Merino (CA Osasuna) und Raphaël Guerreiro (FC Lorient). OLYMPIA 187 Sportler haben schon ein Ticket für Rio Fünfeinhalb Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele haben bereits 187 deutsche Sportler ihr Ticket für Rio de Janeiro sicher. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) präsentierte bei der zweiten Nominierungsrunde am Dienstag in Frankfurt am Main 143 weitere deutsche Olympia-Teilnehmer. Ende Mai waren schon 44 Athleten in die deutsche Mannschaft berufen worden, die am Zuckerhut aus insgesamt rund 440 Sportlern bestehen soll. Da sich die Rugby-Auswahl nicht für Olympia qualifizieren konnte, fällt das Team etwas kleiner aus. „Wir machen uns dennoch voller Zuversicht auf den Weg nach Rio“, sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Michael Vesper. + © Alle Rechte vorbehalten - Axel Springer SE, Berlin - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.axelspringer-syndication.de/lizenzierung DIE WELT -2016-06-29-sil-22 c08a95d6c7afd9ce3077d42c6478ee68