Besuch des Syrisch - Orthodoxen Patriarchen in der Türkei

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Besuch des Syrisch - Orthodoxen Patriarchen in der Türkei
Christen im Nordirak und im Tur Abdin
Besuch des Syrisch - Orthodoxen Patriarchen in der Türkei - 29.3.2011
Letzte Aktualisierung Samstag, 2. April 2011
Der Syrisch - Orthodoxe Patriarch Mor Ignatius Zakka Iwas I. besucht die Türkei. Dabei hat er auch am 30.3.2011
Gespräche mit dem türkischen Ministerpräsidenten Receb Tayib Erdogan u.a. über die gegenwärtige Situation des Klosters
Mor Gabriel geführt. Im folgenden wird über die Ankündigung des Besuches und über den Verlauf des Gespräches nach
Suryoyo-online und nach der Katholischen Presse Agentur in Österreich berichtet.
Kloster Mor Gabriel (aufgenommen von Kfarbe)
Syrich-Orthodoxer Patriarch besucht die Türkei am 29.3.2011
SOLNews. Göttingen, 29.03.2011 – Am heutigen Dienstag startete S.H. Patriarch Mor Ignatius Zakka Iwas einen
dreitägigen offiziellen Besuch bei der türkischen Regierung in Ankara. Begleitet wurde das Oberhaupt der SyrischOrthodoxen Kirche von den Metropoliten Mor Gregorios Hanna Ibrahim von Aleppo, Mor Philoxenos Mattias Nayis,
Sekretär des Patriarchen, Mor Philoxenos Yusuf Çetin von Istanbul und Ankara und Mor Timotheos Samuel Akta_ vom
Tur Abdin, zusammen mit den Diözesanratsvorsitzenden der beiden Diözesen in der Türkei, und dem Vorsitzenden der
Stiftung des Klosters Mor Gabriel Kuryakus Ergün sowie Anwalt des Klosters Rudi Sümer.
Nach den Informationen des Abtes des Klosters Mor Augin Yokin Unfal aus dem Kloster Mor Gabriel gegenüber Suryoyo
Online trifft der Patriarch mit seiner Delegation am Mittwoch, den 30.03.2011, mit dem türkischen Ministerpräsident Receb
Tayib Erdogan in Ankara zusammen. Im Mittelpunkt des Patriarch-Besuchs steht ein Gespräch mit der türkischen
Regierung über die bedrohliche aktuelle Situation der Aramäer in der Türkei, nämlich über die Enteignung der Ländereien des
Klosters Mor Gabriel im Tur Abdin durch den türkischen Staat.
Nach dem Urteil vom Januar und Februar 2011 sprach das höchste Gericht der Türkei in Ankara 24,4 Hektar Land der
Staatskasse und weitere 27,6 Hektar Klosterland der Forstbehörde zu. Beweismaterial wie staatliche Besitzurkunden des
Klosters schob das Gericht einfach beiseite und würdigte nicht. Der türkische Staat und drei benachbarte muslimische
Dörfer erhoben vier Klagen gegen das Kloster. Der Strafprozess gegen den Vorsitzenden der Klosterstiftung steht noch
offen. Durch solche staatlichen Maßnahmen werden die christlichen Aramäer in der Türkei eingeschüchtert. Die
südostanatolischen Regionen von Malatya bis zur syrischen und irakischen Grenze sind von den aramäischen
Urbewohnern fast ganz entvölkert. Nur noch etwa 3000 Personen sind im Tur Abdin übrig geblieben. Dadurch sind auch
ihre Kirchen und Klöster bedroht und die Spuren christlich-aramäischer Kultur werden verwaschen.
Gabriel Rabo
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Christen im Nordirak und im Tur Abdin
Quelle: News Suryoyo-online - 29.3.2011
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Türkei: Erdogan berät mit syrischem Patriarchen über Tur Abdin
Zentrales Thema war Konflikt zwischen Kloster Mor Gabriel und seinen kurdischen und arabischen Nachbardörfern
01.04.2011
Ankara-Wien, 01.04.2011 (KAP) In den die christliche Minderheit betreffenden Grundeigentums-Konflikt in der TurAbdin-Region hat sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan eingeschaltet. Laut türkischen
Medienberichten traf Erdogan in dieser Woche mit dem syrisch-orthodoxen Metropoliten des Tur Abdin, Mar Timotheos
Samuel Aktas, sowie mit dem Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Ignatius Zakka I. Iwas, in Ankara zu
einem Gespräch zusammen. Zentrales Thema sei der Konflikt zwischen dem Kloster Mor Gabriel und seinen kurdischen
und arabischen Nachbardörfern gewesen, hieß es. Der Konflikt wird seit vier Jahren auf gerichtlicher Eben ausgetragen.
Die Regierung werde tun, was sie könne, um das Problem im Sinne der syrisch-orthodoxen Gemeinde zu lösen,
versprach Erdogan nach Bericht der Zeitung "Hürriyet" den Hierarchen. Zunächst müsse aber das Ende der gerichtlichen
Auseinandersetzung abgewartet werden.
Der Patriarch sagte, er hoffe, dass der Streit nicht vor dem Europäischen Menschenrechtsgerichtshof fortgesetzt werden
müsse, sondern vorher beigelegt werden könne.
Auch der Menschenrechtsausschuss des Nationalrats in Wien hatte im vergangenen September einen
Entschließungsantrag für Mor Gabriel verabschiedet. Er wurde von allen Parteien einstimmig angenommen.
Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel sei eines der wichtigsten verbliebenen christlichen Zentren in der Türkei und
trage dazu bei, dass die aramäische Sprache nicht aussterbe, hieß es in dem Text. Die Abgeordneten forderten die
Bundesregierung auf, sich "weiterhin und konsequent" für die Einhaltung und Durchsetzung des Menschenrechts auf
Religionsfreiheit - insbesondere für christliche, jüdische und andere religiöse Minderheiten - in der Türkei einzusetzen.
Das Kloster Mor Gabriel ist eines der ältesten christlichen Klöster überhaupt. Das etwa 25 Kilometer von der Stadt Midyat
entfernt gelegene Kloster wurde im Jahr 397 begründet. Lange Zeit war Mor Gabriel Sitz des syrisch-orthodoxen
Metropoliten des Tur Abdin. Auch heute residiert der Metropolit wieder im Kloster.
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Christen im Nordirak und im Tur Abdin
In den letzten 25 Jahren wurde das Kloster vollständig renoviert und saniert, was auch Neidgefühle in der
anderskonfessionellen Umgebung weckte. Metropolit Timotheos Samuel Aktas, der viele Jahre auch Abt von Mor
Gabriel war, hat das Kloster wieder zum geistlichen Zentrum der syrischen Christen ausgebaut. Heute leben und
arbeiten in Mor Gabriel rund 75 Personen - Mönche, Nonnen, Lehrer mit ihren Familien und 30 Schüler. In der
Klosterschule werden die aramäische Sprache, aber auch Liturgie und Literatur der syrischen Christen gelehrt.
Die Lage der syrischen Christen in Ostanatolien ist trotz der Verbesserungen der letzten Jahre nach wie vor prekär. In
der Auseinandersetzung zwischen der türkischen Staatsmacht und den kurdischen Freiheitskämpfern gerieten die
Christen zwischen die Fronten. Trotz des Eingreifens des "Diyanet" - des staatlichen Religionsamtes in Ankara breiteten sich darüber hinaus in Ostanatolien islamistische Gruppierungen aus, deren bevorzugtes Angriffsziel die
christliche Restminorität ist.
Quelle: http://www.kathpress.at/site/nachrichten/database/38440.html
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The Syriac Patriarch met the Turkish Prime Minister
Ankara 30th March 2011: His Holiness Moran Mor Ignatius Zakka I Iwas, The Patriarch of the Syrian Orthodox Church
of Antioch was accompanied by Mor Gregorius Yohanna Ibrahim Metropolitan of Aleppo, Mor Timotheos Samuel Aktas
Bishop of Tur Abdin and Midyat, Mor Philoxenos Yusuf Cetin Bishop of Istanbul and Mor Philoxenus Mattias Nayis
Patriarchal Assistant on an official visit as a guest of the Turkish government.
Recep Tayyip Erdoan, the Prime Minister of the Republic of Turkey, welcomed, in his residence in Ankara, His Holiness
and the accompanied delegation of bishops and members of the Tur Abdin and Istanbul Church Council and the head
of the legal team in charge of the Tur Abdin case. Also present at the meeting were the Turkish Secretary for the
Environment whose office is responsible for Turkish Forestry, senior members of the Turkish civil servants representing
different ministries involved in this case and members of the diplomatic corps.
The talks took place pending the judicial proceedings in relation to the dispute of annexing land of Church Syrian
Orthodox Church in the region of Tur Abdin South East Turkey. His Holiness highlighted the ancient history of the
Syrian Orthodox and their coexistence in Turkey. His Holiness discussed the case of Tur Abdin and how after, two
thousand years we are now witnessing sacreligious moves to annexe land and properties of the Monasteries of Mar
Gabriel, a sacred monastery and an important spiritual centre and destination for pilgrims for the Syrian Orthodox
(second to Jerusalem).
His Holiness stressed that justice must take its course in the restoration of the rights of the Church. His Holiness
assured the Prime Minster that the Church will not forsake its rights in its sacred places at any cost.
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Christen im Nordirak und im Tur Abdin
Mr. Erdoan highlighted his appreciation of the role and participations of the Syrian Orthodox in Turkey whose fingerprints
are indelible in the history of Turkey. Mr Erdoan told the Patriarch and his delegation that he will be following the case
and will do his utmost to find a proper outcome to settle this dispute after the issuance of the court’s verdict.
The meeting lasted for over an hour. It was agreed that the Patriarch and Prime Minster Erdoan will meet again soon
after the court verdict to follow up the disputed lands of St Gabriel’s Monastery. A report of the meeting appeared in the
Turkish equivalent to the court circular and was widely covered by the Turkish media.
Source: alepposuryoye.com and Suryoyo-online 30.3.2011
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