ValveBrassMusic_Flyer
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Valve Brass Music …durch diese Instrumente eine Musik herzustellen, worüber die Welt erstaunen soll. Heinrich Stölzel an König Friedrich Wilhelm III. von Preußen Endlich gewannen wir die Erfindung der Ventile. …diese Erfindung [musste] große Anfeindung im eigenen Vaterlande erleiden, indes sie in anderen Ländern allgemeine Anerkennung sich verschaffte. Wilhelm Wieprecht, Direktor aller Musikkapellen des Preußischen Garde-Korps, an Louis Schneider Zeichnung der »Chromatischen Baß-Tuba« von Wilhelm Wieprecht und Johann Gottfried Moritz in der Patentschrift vom 9. August 1835 200 Jahre Ventilblasinstrumente Sonderausstellung zum 125-jährigen Bestehen des Musikinstrumenten-Museums Berlin Für alle Freunde, Kenner und Liebhaber von Blechblasinstrumenten. Den Startschuss zur Entwicklung des Ventils im Jahr 1813 /14 liefert ein Brief des Erfinders Heinrich Stölzel an König Friedrich Wilhelm III. von Preußen aus dem Bestand des Geheimen Staatsarchivs. In ihm schildert der schlesische Militärmusiker, welche neuen, herausragenden Möglichkeiten sich durch Ventile bei Trompeten, Hörnern und Posaunen für Musiker und Komponisten ergeben. Die Erfindung durch Stölzel und annähernd gleichzeitig durch Friedrich Blühmel löste nach 1818 eine regelrechte Revolution aus: Fortan konnten Blechblasinstrumente mit Ventilen auch von Orchestermusikern, Liebhabern und Laienmusikern gespielt werden und waren nicht mehr nur Hofmusikern und Angehörigen des Militärs vorbehalten. Durch die baldige Industrialisierung konnten die Hersteller ihre Blechblasinstrumente günstiger produzieren und verkaufen, so dass die Nachfrage auch deswegen rasch anstieg. Musiker und Instrumentenbauer in ganz Europa und den USA suchten bereits wenige Jahre später nach immer neuen Möglichkeiten, die Ventilarten Stölzels und Blühmels und damit auch den Klang und die Spieltechnik der Instrumente zu perfektionieren. Zahlreiche Militärkapellen verlangten nach immer neueren und einfacher zu spielenden Blechblasinstrumenten. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden deshalb das Pumpventil, die Berliner Pumpen, das Kastenventil, das Drehventil, das Doppelrohrschubventil, das Périnetventil und neue Typen von Blechblasinstrumenten, wie etwa das Kornett und die Basstuba, entwickelt. Große Komponisten, darunter Hector Berlioz, Richard Wagner und Giuseppe Verdi, gaben den neuentwickelten Blechblasinstrumenten breiten Raum in ihren Werken und sorgten so für eine große Verbreitung und Vielfalt. Richard Wagner ließ sogar eigens Tuben für den Ring des Nibelungen bauen, die mit den Waldhörnern verwandt sind, und Giuseppe Verdi ließ bei Adolphe Sax für seine Oper Aida fanfarenartig klingende Aida-Trompeten entwickeln, die altägyptischen Trompeten nachempfunden sind. Noch heute zählen die Blechblasinstrumente mit Ventilen zu den beliebtesten Musikinstrumenten überhaupt: Sie werden nicht nur solistisch sowie im Symphonie- und Opernorchester gespielt, sondern bilden den Kern der Militär- und der Laienmusikkapellen. 1. Obergeschoss Über 130 kostbare und seltene Ventilblasinstrumente aus zwei Jahrhunderten aus den Sammlungen des Berliner Musikinstrumenten-Museums und von Dirk Arzig, des Musikinstrumenten-Museums Markneukirchen, des National Music Museums in Vermillion (USA) und der University Collection of Musical Instruments in Edinburgh (Großbritannien) sowie von weiteren Leihgebern zeigen erstmalig die rasante Entwicklung und die vielfältige, spannende Geschichte der Ventile bei Blechblasinstrumenten in der Kunstmusik, in der Volksmusik und im Jazz. Ergänzt wird der historische Bereich der Ausstellung durch eine Werkstatt, die Einblicke in die Herstellung moderner Blechblasinstrumente ermöglicht. Der Eingang zum Musikinstrumenten-Museum liegt an der Ben-Gurion-Straße. Highlights der Ausstellung Valve. Brass. Music sind ein frühes Waldhorn mit Ventilen nach dem System von Blühmel, eine Basstrompete mit Kastenventilen, die älteste erhaltene Basstuba von Wieprecht und Moritz, zwei Kornette mit Ventilen nach Stölzel, zwei Trompeten mit frühen Doppelrohrschubventilen, eine Doppeltrompete von Adolphe Sax sowie mehrere seltene Echo-Trompeten, ein Double Bell Euphonium, eine Ophikleïde, ein Sousaphon und ein Kaiserbass. Eingang Ben-Gurion-Straße Tiergartenstraße 1 | 10785 Berlin Zu erreichen mit S- und U-Bahn sowie Bus: S 1 | S 2 | S 25 | U 2 | M 41 | M 85 (Potsdamer Platz) | M 29 (Potsdamer Brücke) | M 48 | 200 (Varian-Fry-Straße) Musikinstrumenten-Museum des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz am Kulturforum www.mim-berlin.de | [email protected] Telefon (030) 254 81-178 | Fax (030) 254 81-172 Das Museum ist behindertengerecht. Öffnungszeiten | Eintrittspreise Dienstag, Mittwoch, Freitag | 9-17 Uhr Donnerstag | 9-20 Uhr Samstag und Sonntag | 10-17 Uhr Montag geschlossen Die Sonderausstellung ist ab dem 7. Dezember 2013 bis zum 27. April 2014 täglich außer montags zu den Museumsöffnungszeiten zu besichtigen. Zur Sonderausstellung erscheint das Katalogbuch Valve. Brass. Music. 200 Jahre Ventilblasinstrumente im Nicolai Verlag Berlin (ISBN 978-3-89479-841-3), herausgegeben von Conny Restle und Christian Breternitz (an der Museumskasse erhältlich). € 6,00 | ermäßigt € 3,00 (inkl. Audioguide) Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei Vorgeschichte Entwicklung Vielfalt Werkstatt www.mim-berlin.de Mit Unterstützung des Dachverbandes Musikwirtschaft und Veranstaltungstechnik DVMV, von B&S und Melton durch die Buffet Group und Dirk Arzig. Valve Brass Music 200 Years of Valved Brass Instruments Special exhibition on occasion of the 125th anniversary of the Musikinstrumenten-Museum Berlin For friends, lovers and connoisseurs of brass instruments. A letter of the inventor Heinrich Stölzel addressed to King Frederick William III of Prussia, which is preserved in the Geheimes Staatsarchiv, forms the starting point for the development of the valve. In this letter the Silesian military musician describes the outstanding new possibilities for musicians and composers resulting from trumpets, horns and trombones equipped with valves. Stölzel’s invention as well as – almost coinciding – the invention of Friedrich Blühmel had a downright revolutionary effect from 1818 onwards. From then on brass instruments with valves would be played not only by military and court musicians but also by orchestra musicians, amateur and lay musicians. Due to the industrialisation low priced instruments could be produced, which in turn lead to an increasing demand for the production of brass instruments. Only a few years later musicians and instrument makers all over Europe and the United States began developing new possibilities of perfecting the different kinds of valves and thereby the sound as well as the playing technique of the instruments. A considerable number of military bands demanded more and more modernised and optimised brass instruments. Thus, as early as in the first half of the 19th century, the piston valve, the Berlin piston valve, the box valve, the rotary valve, the double piston valve, the Périnet valve as well as new types of brass instruments such as the cornet and the bass tuba were developed. Great composers, among them Hector Berlioz, Richard Wagner und Giuseppe Verdi, wrote for these newly developed instruments hereby introducing them to a wide audience. Richard Wagner even had tubas built specifically for his Ring des Nibelungen. These tubas are related to horns rather than 7. Dezember 2013 bis 27. April 2014 to the conventional tuba. Giuseppe Verdi asked Adolphe Sax to develop trumpets for his opera Aida. Sounding like fanfare trumpets, these Aida trumpets resemble ancient Egyptian trumpets. To this day, valved brass instruments range among the most popular musical instruments. Apart from being played by soloists as well as in symphony and opera orchestras, they also constitute the heart of military bands and amateur brass bands. More than 130 precious and rare valved brass instruments, representing two centuries of the history of this instrument, are shown in this exhibition. For the first time, the rapid and exciting history of brass instruments equipped with valves and their history in art music, folk music and jazz is shown with instruments from the collection of the MusikinstrumentenMuseum Berlin, Dirk Arzig, the Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen, the National Music Museum in Vermillion (USA), the University Collection of Musical Instruments in Edinburgh (UK) and other lenders. Veranstaltungen im Rahmen der Sonderausstellung Sonderführungen durch die Ausstellung Samstag | 26. April 2014 | 10–17 Uhr jeweils Freitag, 15 Uhr: 13. Dezember 2013 10. und 24. Januar 2014 7. und 21. Februar 2014 7. und 21. März 2014 4. April 2014 Symposion Führungsgebühr € 3,- In Kooperation mit der Galpin Society findet im Musikinstrumenten-Museum ein musikwissenschaftliches und instrumentenkundliches Symposion zu Ventilblasinstrumenten statt. Nähere Auskünfte unter www.mim-berlin.de sowie unter (030) 25481-198. Freitag | 6. Dezember 2013 | 19 Uhr Neues Kaiser-Cornet-Quartett Ausstellungseröffnung The historical part of the exhibition is completed by a workshop, allowing the visitors insights into the production of modern brass instruments. Phil Blech Wien Das Blechbläserensemble der Wiener Philharmoniker. Leitung Anton Mittermayr Highlights of the exhibition Valve.Brass.Music include an early valved horn (Blühmel system), a bass trumpet with box valves, the oldest surviving bass tuba from the workshop of Wieprecht and Moritz, two valved cornets (Stölzel system), two trumpets with early double piston valves, a double trumpet [in F and E] from the workshop of Adolphe Sax as well as several rare echo trumpets, a double bell euphonium, an ophicleïde, a sousaphone and a »Kaiserbass«. Eintritt frei Eintritt frei Sonntag | 16. Februar 2014 | 11 Uhr Sonntag | 27. April 2014 | 11 Uhr Alte Musik live Roland Czentpáli (Serpent, Tuba u. a.) Krisztina Fejes (Klavier, Cembalo) Werke von Farnaby, De Fesch u. a. Alte Musik live Donnerstag | 24. April 2014 | 19.30 Uhr Blechbläser-Quintett der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker, Einstudierung Stefan Dohr Patrik Hofer und Thomas Schleicher (Trompete), Ricardo Silva (Horn), Sebastiaan Kemner (Posaune), Florian Hatzelmann (Tuba) Werke von Leonard Bernstein, George Bizet, Eugène Bozza, Kurt Weil u. a. Jazz im MIM Eintritt: € 14,- / erm. € 8,- Eintritt: € 14,- / erm. € 8,- POTSA LOTSA PLUS plays LOVE SUITE The special exhibition can be visited during the opening hours of the museum from 7 th December 2013 through 27 th April 2014 (closed on Mondays). The exhibition catalogue »Valve. Brass. Music. 200 Years of Valved Brass Instruments«, edited by Conny Restle and Christian Breternitz, will appear in the Nicolai Verlag Berlin (ISBN 978-3-89479-841-3). 200 Jahre Ventilblasinstrumente Samstag | 26. April 2014 | 19 Uhr Matthias Kamps, Raphael Mentzen, Anne Mentzen und Thomas Huder Bearbeitungen berühmter Opern und Konzerte sowie Originalkompositionen von Ludwig Maurer, Emilio Wilhelm Ramsøe und Wilhelm Wurm. Basstrompete in B, Friedrich Wilhelm Schuster, Karlsruhe, um 1825, MIM Kat.-Nr. 3104 Valve. Brass. Music Zum 50. Todesjahr von Eric Dolphy (1928–1964) hat sich das Bläserquartett Potsa Lotsa vergrößert, um Eric Dolphys Komposition »Love Suite« – seine Hochzeitsmusik – aufzuführen. Eintritt frei Musikinstrumenten-Museum Staatliches Institut für Musikforschung