Ausgabe 3/2013 - Akademie Klausenhof

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Ausgabe 3/2013 - Akademie Klausenhof
Zeitung der Akademie Klausenhof
„
Nr. 3 2013
K 6135
30 Jahre Akademie
Klausenhof Rhede
Feier mit Tag der offenen Tür / Gäste erlebten vielfältiges Programm
Vor 30 Jahren übernahm die
Akademie Klausenhof die Gebäude des ehemaligen St.-Gudula-Klosters mit Bildungsstätte in
Rhede.
Tag der offenen Tür
Die Akademie Klausenhof feierte
dieses Jubiläum mit einem Tag der
offenen Tür. Dabei präsentierten
das Haus und viele Partner ihre
Angebote.
Siehe Berichte und
Fotos auf den Seiten
3 bis 6
In dieser Ausgabe
Podiumsdiskussion mit: Barbara Ossyra (Vorstand Agentur für Arbeit Coesfeld), Dr. Ansgar Hörster (Kreisdirektor
Borken), Moderatorin Martina Sandalls (Westmünsterlandwelle), Dr. Hans Amendt (Direktor Akademie Klausenhof),
GINIWE
Unternehmer
informierten sich
Seite 2
Christoph Bruns (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Borken), Hans-Bernd Felken (Geschäftsführer IHK Nord-
Jugendliche ohne Job
Perspektive U25
Seite 2
westfalen / Bocholt) (v. li.)
Berufliche Integration
psychisch Kranker
Fachtagung in der Akademie Klausenhof
In einer Tagung im Klausenhof
diskutierten rund 60 Fachleute,
welche Rolle den Bildungseinrichtungen bei der Erst- und
Wiedereingliederung von psychisch Erkrankten zukommt –
und wie dieser Gruppe am besten geholfen werden kann.
Das Thema ist komplex und herausfordernd, so Tagungsleiter Eduard Hannen vom
Klausenhof. Jugendliche mit
Lernbehinderung haben oft auch
NRW-Staatssekretär Dr. Ulrich Krüger informierte sich
über die Bildungsarbeit der
Akademie Klausenhof.
Seite 2
tigte Jugendliche erfolgt“, schlug
Hubert Borgmann, Teamleiter Berufliche Rehabilitation der Agentur für Arbeit
Coesfeld, vor. Borgmann machte sich außerdem für eine enge
Vernetzung der unterschiedli-
chen Institutionen und Akteure in
einer Region – vom Sozialpsychiatrischen Dienst über den Integrationsfachdienst, die Jobcenter,
die Bildungsträger bis zur Agentur
für Arbeit – stark.
Fortsetzung S. 2
schon psychische Probleme. In
wachsendem Maße geben Erwachsene auf Grund einer psychischen Erkrankung ihren Arbeitsplatz auf und müssen eine
neue Perspektive suchen.
Die gut besuchte Tagung im Klausenhof
Katholische Soldaten tagten im Klausenhof
Militärseelsorge: Woche der Begegnung / Bischof Overbeck fordert mehr Familienfreundlichkeit der Bundeswehr
Militärbischof Franz-Josef Overbeck und Oberst Rüdiger Attermeyer
Interview
Weihbischof Theising
über den Klausenhof
Rhede
Seite 5
Migranten/-innen
Neustart dank guter
Bildung
Seite 7
Prävention und Vernetzung
Wie muss auf diese Entwicklung
reagiert werden? „Wir müssen
besonderen Wert auf die Prävention legen, wie sie etwa in
den Lehrgängen für beeinträch-
A trifft B
Wie richtig
bewerben?
Seite 2
Wie lässt sich Militärdienst und
Familie vereinbaren? Schlecht!
Denn: "Der Dienstplan geht
vor!" Oberst Rüdiger Attermeyer ist Bundesvorsitzender
der Gemeinschaft Katholischer
Soldaten und hat bei seinem
Auslandseinsatz 1996 im ehemaligen Jugoslawien die Trennung von seiner Familie erlebt.
In der Akademie Klausenhof
stand nun bei der "Woche der
Begegnung" des katholischen
Militärbischofsamts die Famili-
enfreundlichkeit der Streitkräfte
zur Diskussion. "Die Bundeswehr muss sich flexibel auf die
Bedürfnisse der Familien einstellen", forderte Militärbischof
Franz-Josef Overbeck deutlich
und stellte sich hinter die Wünsche vieler Soldaten/-innen.
Die Woche der Begegnung findet
einmal jährlich statt und besteht
aus der Bundeskonferenz der
Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) und der Vollversammlung des Katholikenrates.
Schulen
Lernen mal anders
Seite 7
Europa
FEECA-Präsidium
tagte
Seite 8
Postvertriebsstück K6135. Entgelt bezahlt.
Herausgeber: Akademie Klausenhof
gGmbH, Dingden, Klausenhofstr. 100
46499 Hamminkeln, Tel.: 02852 / 890
Fax: 02852/89-3300
[email protected]
www.akademie-klausenhof.de
Verantwortlich: Dr. Hans Amendt
Redaktion: Dr. Michael Sommer
Druck: L.N. Schaffrath, Geldern
Nr. 3 | 2013
Seite 2
"Gute Arbeit!"
Zeitung der Akademie Klausenhof
GINIWE: Unternehmer informierten sich
Analphabetismus ist in der Wirtschaft Realität / GINIWE will Problembewusstsein schaffen
Dr. Ulrich Krüger (re.) und
Dr. Hans Amendt
Der Staatssekretär Dr. Ulrich Krüger fand totz seines
Einsatzes als SPD-Kandidat in
der heißen Phase des Bundestagswahlkampfs Zeit, sich über
die Bildungsarbeit des Hauses
zu informieren. Klausenhofdirektor Dr. Amendt wies in
dem Gespräch auf die Bedeutung der politischen Bildung
hin. Der Staatssekretär hob die
Qualität des Hauses hervor:
"Die Akademie Klausenhof
macht ihre Arbeit gründlich
und gut."
Erzbistum Köln
kooperiert mit
Klausenhof
Weihbischof Ansgar Puff und Regens Dr. Markus Hofmann
Weihbischof Ansgar Puff
(Köln) besuchte die Akademie
Klausenhof, um sich über die
Sprachschulungsmöglichkeiten
für ausländische Priester zu
informieren. Der Geistliche
war zur Zeit des Besuchs
noch Direktor der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im
Erzbischöflichen Generalvikariat. Am 21.9.2013 wurde er
zum Weihbischof geweiht. Er
wurde begleitet von Dr. Markus Hofmann, Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars
und Diakon Patrick Oetterer,
Personalrefernt in der Hauptabteilung Seelsorge-Personal.
Pater Manfred Kollig, seit
2011 Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im
Bischöflichen Generalvikariat Münster, besuchte
ebenfalls
die Akademie Klausenhof, um
sich einen Einblick in die Arbeit des Hauses zu verschaffen und über Fragen der Erwachsenbildung auszutauschen.
Rege Diskussionen entwickelten
sich, als Unternehmer/-innen aus
der Region Wesel und Borken
den Klausenhof besuchten und
sich über das Projekt GINIWE
informierten. Der hohe Anteil
von (funktionalen) Analphabeten
auch unter Betriebsangehörigen
stimmte die Besucher/-innen
nachdenklich.
Grundbildung notwendig
Dass dies durchaus Realität ist,
bestätigte Detlef Verfürth, Geschäftsführer des Handelshofes
in Bocholt, der über seine Erfahrungen mit einem Betroffenen in
seinem Betrieb berichtete. Eine
Verkaufskraft in Ausbildung hatte
Unternehmer/-innen informierten sich über die Arbeit des Klausenhof und über das Projekt GINIWE.
große Schwierigkeiten mit dem
Lesen und Schreiben. Unterstützt
hat ihn Verfürth trotzdem, schließ-
lich sei sein Mitarbeiter ein Beispiel an Kontinuität und Zuverlässigkeit. Anlass des Besuchs
Psychische Erkankung häufigster
Grund für Rehabilitation
Fortsetzung von Seite 1
Ein solches „Netzwerk Inklusion“ hatte Borgmann letztes Jahr
im Kreis Borken ins Leben gerufen. Ganz wichtig sei, die Firmen
mit einzubeziehen, die mittlerweile auf Grund des Fachkräftemangels auch Personal mit Beeinträchtigungen einstellen oder
weiterbeschäftigten. Dies forderte auch Ludger Lamping,
(IN VIA Paderborn), der den
Wegfall von Einfacharbeitsplätzen als einen wichtigen Grund
bezeichnete, warum viele Betroffene keine Anstellung fänden.
immer zuerst auf
die Bedürfnisse
der Person schauen. Dr. Stefan
Watzke
vom
Universitätsklinikum
Halle
(Foto) empfahl,
den Betroffenen
in den Maßnahmen das Handwerkszeug zu vermitteln, um mit
der Erkrankung adäquat umzugehen, damit die nächste Krisensituation bewältigt werden kann.
Über 70% des Rehabilitationserfolgs würde durch kognitive Leistungen erklärt: „Ich muss verstehen, woher meine Erkrankung kommt, und wie ich mit ihr
umgehen kann.“ Auch sprach er
sich für mehr SozialkompetenzTrainings aus.
Der Leiter des Berufsförderungswerks
FriedehorstBremen, Uwe Dreyer, brachte es auf den Punkt: „Wir müssen weg von Maßnahmen, die am
Kleiderhaken hängen“!
Reichhaltiges
Instrumentarium
Dass es bereits
ein reichhaltiges Instrumentarium der Hilfe gibt, zeigte
Reinhild
Wantia, Psychiatriekoordinatorin des Kreises Borken (Foto), auf. Oft sei den einzelnen Akteuren gar nicht bekannt, welche Möglichkeiten es
gibt. Auf jeden Fall müsse man
Eduard Hannen, Uwe Dreyer, Dr. Stefan Watzke, Ludger Lamping, Reinhild
Wantia und Hubert Borgmann (v. li.).
Perspektive U25
Neues Konzept für Jugendliche ohne Ausbildung
Kein Job, keine Ausbildung, keine
Chance? Für betroffene Jugendliche unter 25 Jahre, die keine berufliche Perspektive haben, bietet
der Klausenhof ein neues Programm an.
Innovative Projekte
Die jungen Leute können im
Klausenhof Rhede an unter-
schiedlichen Projekten teilnehmen, z.B. unter professioneller
Anleitung einen Film produzieren.
"Anhand der konkreten Arbeit in
motivierenden Projekten sollen
die Jugendlichen Interesse finden,
eine Ausbildung zu beginnen und
ihre Kompetenzen zu entdecken,"
so der zuständige Fachbereichsleiter Eduard Hannen.
war ein regionales Treffen auf
Einladung des Unternehmerverbands.
Wie richtig
bewerben?
Sarah Borgers
Regelmäßig stehen Personalverantwortliche verschiedener Betriebe, mit denen der Klausenhof
kooperiert, den Jugendlichen im
Rahmen der Veranstaltungsreihe
„A trifft B“ für Fragen und Informationen zur Verfügung. So z. B.
jetzt Sarah Borgers, Assistentin
der Geschäftsleitung der Firma
Bauzentrum Borgers mit Niederlassungen in Hamminkeln,
Rheinberg und Rees, die den Jugendlichen in Rhede sehr anschaulich die Erwartungen ihres
Unternehmens an Auszubildende und Mitarbeitende verdeutlichte und ihnen wichtige Tipps
für deren Bewerbungsaktivitäten geben konnte.
Rehabilitationspädagogische
Zusatzqualifikation
Mitarbeitende in der Rehabilitation müssen sich spezifisch qualifizieren. Hier bietet die Akademie Klausenhof spezielle Schulungen an. Der letzte Kurs "Rehabilitationspädagogische Zusatzausbildung" lief im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft.
Der Kurs dauert 320 Stunden
und wird vom Klausenhof in Ko-
operation mit der TU Kaiserslautern durchgeführt. Im Rahmen der Zusatzausbildung erlernen die Teilnehmenden neue
Handlungsansätze für die praktische Arbeit. Themen sind z.B. die
Förderplanung, Entwicklung von
generellen und individuellen Förderangeboten oder der Umgang
mit Konflikten.
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Zeitung der Akademie Klausenhof
Ein rundum gelungenes Fest
Bürgermeister Mittag:
"30-jährige Blütezeit
in Rhede"
30 Jahre Akademie Klausenhof Rhede / Zahlreiche Gäste beim Tag der offenen Tür
Seit 30 Jahren hat die Akademie
Klausenhof ihren Standort in
Rhede. Mit einem Tag der offenen
Tür präsentierte sich das Haus
der Bevölkerung – ein rundum
gelungener Tag.
1983 übernahm der Klausenhof
die Bildungsstätte und das Kloster St. Gudula der Steyler Missi-
onsschwestern. Zu dem runden
Geburtstag hatte der Klausenhof
Rhede seine Türen aufgemacht
und alles gezeigt, was er kann.
Talente erproben
Tag der offenen Tür in Rhede: Wer wollte, konnte seine Fähigkeiten in den Werkstätten ausprobieren.
Die zahlreichen Interessierten
konnten in den Werkstätten ihre
Talente erproben oder die Qualität der Küche beim Mittagessen
testen. Spiel und Spaß für Kinder,
eine Ausstellung des Heimatvereins über die Geschichte des St.Gudula-Klosters und zahlreiche
Info-Stände rundeten das Programm ab. Unter den Besucherinnen und Besuchern waren
auch zahlreiche Ehemalige, die
hier einen Kurs absolviert hatten. Eröffnet wurde der Tag mit
einem Gottesdienst und einer
Diskussionsrunde.
Die Kursteilnehmer/-innen
vom Klausenhof "sind integraler Bestandteil des öffentlichens Lebens in Rhede"!
Der Bürgermeister von Rhede, Lothar Mittag, hob in seiner Begrüßungsansprache
hervor, dass der Klausenhof
mit seinen unterschiedlichen
und vielfältigen Teilnehmenden die Stadt bereichert.
Dies sei ein gutes Beispiel
für Inklusion, die "Teil des
öffentlichen Lebens" sein
müsse. Mittag gratulierte
dem Klausenhof Rhede ausdrücklich für eine "30-jährige
Blütezeit" in Rhede.
Trend zu individuellen Angeboten
Bürgermeister Lothar Mittag
Podiumsdiskussion mit Bildungsexperten/-innen
Einen fachkundigen Blick auf die
aktuelle Situation der Weiterbildung im Kreis Borken ermöglichte die Podiumsdiskussion, die
verdeutlichte, wie notwenig
auch in Zukunft eine intensive
Bildung besonders der benachteiligten Jugendlichen ist.
Individuelle Arbeit statt
Massenlehrgänge
Auf Grund des demografischen
Wandels gehe der Trend weg
von Massenlehrgängen hin zu individualisierten und intensiveren
Angeboten, betonte dabei Bar-
bara Ossyra
( Vo r s t a n d
Agentur für
Arbeit Coesfeld):
"Wir
sind gerade in
einer
Umbruchphase."
Es werde weiterhin
notDr. Ansgar
wendig sein,
Hörster
sich
besonders um die
benachteiligten Jugendlichen zu
kümmern. Weiterbildung spiele
auch eine wichtige Rolle bei der
Rehabilitation. Ossyra forderte
außerdem, ältere Arbeitnehmer/-innen im Blick zu behalten.
Ältere müssten auch in den Betrieben fit gehalten werden
Keiner darf verloren gehen
"Wir dürfen keinen verloren gehen lassen", stellte Dr. Ansgar
Hörster (Kreisdirektor Borken)
klar. Als gutes Beispiel zur Integration älterer Langzeitarbeitsloser nannte er comeback50,
bei dem der Klausenhof eine
wichtige Rolle spielt.
(Rhede)
ders die Älteren im Blick haben
sollten.
Ältere im Blick
Sorge um Migranten/-innen
Die beiden Vertreter der Wirtschaft, Hans-Bernd Felken (Geschäftsführer IHK Nordwestfalen / Bocholt) und Christoph
Bruns (Geschäftsführer Kreishandwerkerschaft Borken) sehen die Notwendigkeit, dass sich
die Betriebe um die Weiterbildung und auch um die Gesundheit der Mitarbeitenden kümmern müssten, und dabei beson-
Der Direktor der Akademie
Klausenhof, Dr. Hans Amendt,
stellte heraus, dass intensive Bildung gerade für Migranten/-innen, Langzeitarbeitslose und
lernbehinderte Jugendliche sehr
wichtig bleibt – und die Bildungsarbeit immer an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes auszurichten ist. Dies habe der Klausenhof schon immer getan.
Halleluja für den
Klausenhof
Gottesdienst mit Weihbischof Theising
Barbara Ossyra
Weihbischof Wilfried Theising,
Vorsitzender der Akademie
Klausenhof, war schon in seiner
Zeit als Propst in Borken mit der
Arbeit des Klausenhofs Rhede
gut vertraut.
Dr. Hans Amendt, Christoph Bruns und Hans-Bernd Felken (v. li.)
"Vor 30 Jahren sind wir ein Wagnis eingegangen", sagte der Weihbischof in seiner Predigt in der
voll besetzten St.Gudula-Kapelle.
"Es gab Menschen, die Mut hatten, ewas Neues zu beginnen.
Nach 30 Jahren können wir sehen: Es ist gelungen". Rhede habe
sich zu einem wichtigen Bildungsstandort entwickelt. "Hier
konnte sich etwas entfalten, was
den Menschen hilft."
Wagnis eingegangen
Weihbischof Wilfried Theising
Landrat Zwicker:
"Klausenhof ist ein
bedeutender Partner"
Zum
30-jährigen
Jubiliäum
hat der
Klausenhof
eine kleine
Broschüre
herausgeDr. Kai Zwicker
geben, die
die Geschichte des Hauses und die
aktuelle Arbeit darstellt. In
seinem dort abgedruckten
Grußwort schreibt Dr. Kai
Zwicker, Landrat im Kreis
Borken: "Von der Akademie
profitieren auch der Umraum, die Standortkommune
genauso wie der Kreis Borken. Zum einen ist der Klausenhof ein bedeutsamer Arbeitgeber für die Region,
zum anderen ist er für uns
ein bedeutsamer Partner bei
vielen Fragen der Fort- und
Weiterbildung." Die Broschüre kann unter www.akademie-klausenhof.de heruntergeladen werden.
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Zeitung der Akademie Klausenhof
Ein schöner Feier-Tag
Impressionen vom Tag der offenen Tür
im Klausenhof Rhede
Alles im Griff: Zuständig für
die Organisation des Festes
war Internatsleiter Gregor
Rippel. Sein Fazit des Tages:
"Alle haben tüchtig angepackt
und dazu beigetragen, dass
wir unseren vielen Gästen
einen guten Eindruck vom
Klausenhof hinterlassen haben. Gut fand ich, dass auch
viele unserer Teilnehmenden
mit ihren Familien da waren,
die auf diese Weise einmal
den Klausenhof kennenlernen konnten".
Schwungvoller Auftritt des Emmaus-Chores Borken
In der Holzwerkstatt
Köstliche selbstgemachte Säfte
Mutprobe Kistenklettern
Ausstellung des Heimatvereins über die Geschichte des St. Gudula-Klosters
Empfangsdamen: Ulla Overkamp und Annette Euting
Publikum und Aktive im Festzelt
Aufführung internationaler Tänze durch Kursteilnehmende
Die drei von der Cafeteria (v.
li): Brigitte Rosenberger, Tatjana Nienhaus, Jutta Stratmann
Informationsstand des Jobcenters und des Bildungsbüros Kreis Borken
Stand des Alfa-Mobils (Projekt GINIWE)
Die Klausenhof-Auszubildenden
betreuten einen eigenen
Gute Gespräche (auf dem Foto u.a.: Landrat a.D. Gerd
Stand.
Malaktion für Kinder
Wiesmann, Weihbischof Wilfried Theising - v. li.)
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Zeitung der Akademie Klausenhof
Auftrag des Evangeliums
praktisch umgesetzt
Interview mit Weihbischof Wilfried Theising über die Akademie Klausenhof Rhede
Seit Mai 2011 sind Sie Vorsitzender der Akademie Klausenhof. Wie gefällt Ihnen
diese Arbeit?
Die Arbeit als Vorsitzender gefällt mir sehr gut, denn im Klausenhof habe ich es mit engagierten und angenehmen Mitarbeitenden zu tun. Der Klausenhof
leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Nach wie
vor überrascht mich die Vielfalt
der Zielgruppen und pädagogischen Aufgaben. Ein Akzent, der
mich besonders erfreut, stellen
die Deutsch-Sprachkurse dar,
an denen viele Priester und Ordensleute teilnehmen.
Lernfreundliches Ambiente
Was verbinden Sie mit
dem Haus in Rhede?
Durch meine ehemalige Tätigkeit als Borkener Kreisdechant
bin ich mit dem Haus in Rhede
schon länger verbunden. Ich
schätze das lernfreundliche Ambiente mit den schönen Anlagen.
Und die wichtige Arbeit mit den
benachteiligten
Jugendlichen
liegt mir ganz besonders am
Herzen.
Was zeichnet die Arbeit der
Akademie Klausenhof aus?
Hier werden unterschiedliche
Menschen in die Lage versetzt,
ihr Leben in die Hand zu nehmen, Herausforderungen zu
meistern und Perspektiven für
ihr Leben zu entwickeln.
Weihbischof Wilfried Theising ist Vor-
Welche Bedeutung hat die
Arbeit des Klausenhofs für
das Bistum Münster?
Das Bistum kann froh sein, eine
solche Einrichtung zu haben.
Hier wird der Auftrag des Evangeliums praktisch umgesetzt und
die frohe Botschaft durch die
Mitarbeitenden auf vielfältige
Weise bezeugt.
Welche zukünftigen Herausforderungen hat der
Klausenhof?
Grundsätzlich ist der Klausenhof
sitzender der Akademie Klausenhof.
gut aufgestellt. Er muss jedoch immer wieder die richtigen Bildungsangebote entwickeln und Antworten auf die Frage geben, welche
Bildungsangebote die Menschen
in der heutigen Zeit benötigen.
Das verlangt eine hohe Sensibilität, einen guten Spürsinn, Kreativität und Flexibilität. Gleichzeitig
stehen wir vor der Aufgabe, die
Einrichtung ständig zu modernisieren, um die Zukunft abzusichern.
Innenhof der Akademie Klausenhof Rhede
Unverzichtbarer Bestandteil
Vielfältige Bildungsarbeit im Klausenhof Rhede
1983 übernahm die Stiftung Akademie Klausenhof die Einrichtung
St. Gudula in Rhede. Damit wollte
der Klausenhof andere, kleinere
Außenstellen schließen und wieder über ein Standbein im Kreis
Borken verfügen. Bei der Kommunalreform 1975 war Dingden
dem Kreis Wesel zugeschlagen
worden.
Unter den Direktoren Dr. Josef
Bennemann und Dr. Alois Becker
entwickelte sich das Haus in Rhede zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Akademie Klausenhof.
Der Klausenhof nutzte den neuen
Standort sofort für seine Kurse,
So starteten 1983 Reha-Umschulungskurse und Qualifizierungskurse. Auch die Schulabschlusskurse für junge Migranten/-innen
zogen 1983 in Rhede ein. Zudem
liefen einige Kurse der Berufsbildenden Schulen St. Gudula noch
weiter, z. B. ein Ausbildungslehrgang zur Hauswirtschafterin.
Darüber hinaus wurde das Haus
für viele Veranstaltungen genutzt:
z. B. für Familientage und Tagun-
gen für Koreaner - 1989 mit
dem südkoreanischen Botschafter Chung Sup Shin - oder den
jährlichen „Bauerntag“ des katholischen Landvolks im Kreis
Borken.
Weltmeister Sotomayor
Ganz andere Gäste beherbergte
der Klausenhof Rhede 1993: Die
Leichtathletikmannschaft Kubas
nahm an einem Sportmeeting in
Rhede teil und übernachtete im
Klausenhof. Mit dabei: Javier Sotomayor, der nur eine Woche
zuvor den heute noch gültigen
Weltrekord von 2:45 m übersprungen hat. In Rhede schaffte
er immerhin 2:38 m. Das Sportmeeting in Rhede nutzten damals viele Athleten zur Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften in Stuttgart.
Wasser für Nkile
Tag der offenen Tür: Erlöse gehen nach Afrika
Das Dorf Nkile in Tansania kann
sich freuen: Der Erlös (500 Euro)
der Verkaufsstände am Tag der
offenen Tür in Rhede kommt
dem Bau einer Wasserleitung
zugute. Silverius Mwingira, der
Pfarrer der Gemeinde, hat 2009
einen Deutschkurs im Klausenhof besucht. Seither halten
er und sein Kollege vom Klausenhof, Norbert Becker, Kontakt. Als Unterstützung für den
Bau der Wasserleitung hat die
Klausenhof-Mitarbeitervertretung
auch
schon den Erlös der Tombola von der
We i h n a c h t s feier (1360 Euro) dem Geistlichen der DiöSilverius
zese Mbinga
Mwingira
gespendet.
Javier Sotomayor bei seinem
Weltrekord (1993)
Ein Teil der neuen Wasserleitung in Nkile funktioniert schon.
30 Jahre Akademie
Klausenhof Rhede
Chronik der
Bildungsarbeit
1983 „ Schulabschluss- und
Integrationskurse für junge
Migranten/-innen und Flüchtlinge* „ Reha-Umschulungskurse Verwaltungsangestellte/r,
Steuerfachgehilfe/-in, Speditionskaufmann/frau „ Qualifizierung Buchhaltung/Textverarbeitung und Qualifizierungen für arbeitslose Verkäufer/innen „ Grundausbildungslehrgänge für Jugendliche in
den Berufsfeldern Hauswirtschaft, Textilgestaltung und Soziales 1985 „ Sprachkurse
für Stipendiaten der Deutschen Stiftung für Entwicklungshilfe 1986 „ Seminare
für Fach- und Führungskräfte
von Nichtregierungsorganisationen aus Ländern der sog. 3.
Welt 1987 „ Außerbetriebliche Ausbildungen 1989 „
Sprachkurse Deutsch als
Fremdsprache „ Einmietung
der Altenpflegeschule des Caritas Bildungswerkes Ahaus
1992 „ Berufsvorbereitende
Bildungsmaßnahmen mit Internat für lernbehinderte Jugendliche* 2004 „ Lehrgang
„Arbeit und Qualifizierung“
(Praktikum und Unterricht)
für Jugendliche 2005 „ Werkstattjahr „ Kompetenzchecks
für Schüler/-innen 2006 „
Außerbetriebliche Ausbildungen (in integrativer und kooperativer Form) in verschiedenen Berufen* „ „Job-Detektiv“ (handwerkliche Berufsorientierung) für Schüler/innen „ Qualifizierung für
psychisch Kranke „ „Dritter
Weg in der Berufsausbildung
in NRW“ 2007 „ Sonderprogramm Ausbildung in NRW
2008 „ Partnerschaftliche
Ausbildung in NRW 2009 „
Qualifizierungs- und Integrationsmaßnahme für Arbeit Suchende „ comeback50 - Initiative zur Integration älterer
Arbeitsloser im Rahmen des
Bundesprogramms Perspektive 50plus* 2010 „ Ausbildung im Rahmen des Programms „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für behinderte
Jugendliche und junge Erwachsene in NRW“ „ Beratungspool (Beratung für Arbeit Suchende) „ Aktivierungshilfen U25* 2011 „
Trainingscenter „ Behindertenspezifische Erstausbildung
(Reha)* 2013 „ Potentialanalysen für Schüler/-innen
Die mit * gekennzeichneten Kurse/
Maßnahmen laufen bis heute im
Klausenhof Rhede.
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Termine
Herbst/Winter
2013
Berufsbezogene
Weiterbildung und
Trainings
Publishing mit Adobe
InDesign, Einführungsseminar: 24.10.-25.10.2013
English Refresher
Course: 04.11.-08.11.2013
MS-Excel 2010/2013,
Einführungsseminar: 04.11.06.11.2013
MS-Project 2010/2013,
Einführungsseminar: 07.11.08.11.2013
Büroorganisation mit
MS-Outlook 2010/2013,
Intensivseminar: 08.11.10.11.2013
MS-Excel 2010/2013,
Workshop Controlling:
08.11.-10.11.2013
Englisch für Anfänger/innen: 11.11.-15.11.2013
MS-Word 2010/2013,
Einführungsseminar: 11.11.13.11.2013
Zeitung der Akademie Klausenhof
Ein modernes Haus
Klausenhof Rhede: Beständige Modernisierung und Weiterentwicklung
Schon bei der Übernahme der
Einrichtung St. Gudula war klar,
dass Sanierungs- und Modernisierungsaufgaben anstanden. Ein
erster großer Schritt gelang im
Jahr 1997 mit einem Neubau mit
modernen Unterkünften, Speiseräumen, Küche und Cafeteria.
Möglich machte dies das Bistum
Münster, das einen großen Teil
der Baukosten übernahm. Architekt des markanten braun-rötlichen Baus war Rainer Maria
Kresing aus Münster.
Lehrwerkstätten
In den Räumen des ehemaligen
Schwimmbads und der alten
Heizungsanlage wurden in den
1990er Jahren sukzessiv Lehrwerkstätten Metall, Holz und
Farbe eingerichtet. Ebenso wurde das ehemalige Hausmeisterhaus und spätere Internatsleiterhaus saniert.
Der Neubau kurz nach der Fertigstellung 1997
Einweihungsfeier mit Schlüsselübergabe am 8. April 1997 (li: Architekt Rainer Maria Kresing)
Solaranlage
Vielfältige Modernisierungs-, Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen wurden in den letzten
Jahren durchgeführt. Hier sind
besonders zu erwähnen die Er-
richtung einer Solaranlage im
Jahr 2009 und die Sanierung des
alten Schulgebäudes nebst Einrichtung moderner Lehrküchen
im Jahr 2010.
Die sanierte Front des Schulungsgebäude. Vorne ist der Brunnen des Künstlers Hermann Kunkler aus Rhede zu sehen.
Niederländisch für
Anfänger/-innen: 18.11.22.11.2013
Professional Presentations & Meetings: 25.11.26.11.2013
MS-Word 2010/2013,
Aufbauseminar: 25.11.27.11.2013
Computergestütztes
Zeichnen mit AutoCAD
2012 - 2D, Aufbauseminar:
29.11.-01.12.2013
MS-Project 2010/2013,
Einführungsseminar: 29.11.30.11.2013
Visual Basic for Applications (VBA) mit MS-Excel 2010/2013: 30.11.02.12.2013
Computergestütztes
Zeichnen mit AutoCAD
2012 - 2D, Aufbauseminar: 30.11.-02.12.2013
MS-Excel 2010/2013,
Makroprogrammierung:
30.11.-02.12.2013
Rhede: Vorbild für die ganze Welt
Workshops im Klausenhof Rhede über Umweltschutz, Menschenrechte, Demokatie und Wirtschaft
Rhede ist Vorbild für viele Organisationen in aller Welt: Mitarbeitende und Führungskräfte von
Menschenrechts- und Umweltorganisationen, Verwaltungen,
Zeitungen oder Banken bildeten
sich im Klausenhof Rhede in
kompakten Kursen weiter. Da es
immer auch um den praktischen
Einblick in die Arbeit in Deutschland ging, waren die entsprechenden Institutionen vor Ort
erste Anlaufstelle.
Vorbild Verwaltung
Die Kommunalverwaltung in
Rhede stand dabei genauso auf
dem Programm wie die Funktionsweise der Wasserwirtschaft
oder der Müllentsorgung. Diese
nahm sich zum Beispiel Robinson
Ampuerto zum Vorbild, der als
Stadtdirektor von Valdive / Chile
eine Müllentsorgung in seiner
Heimat nach dem in Rhede gelernten Vorbild aufbaute.
Großen Eindruck hinterließ bei
den Teilnehmenden das genossenschaftliche Prinzip, das meistens von Leo Borchers, damaliger Leiter der Volksbank Rhede,
anschaulich vermittelt wurde.
Alternativer Nobelpreis
Viele der Absolventen/-innen
konnten in ihren Ländern wichtige Positionen einnehmen. Manchen Rhedern dürfte Elena Maria
Foronda noch in
Erinnerung sein,
eine Umweltaktivistin aus Peru,
die 1994 einen
Kurs im KlauElena Maria
senhof Rhede beForonda
suchte und kurze
Zeit später im Gefängnis landete. Amnesty International und
auch viele Rheder Bürger setzten sich für sie ein, bis sie wieder
freigelassen wurde. Bis heute
kämpft sie mit ihrer Organisation Natura gegen die Umweltzerstörung durch die Fischmehlindustrie in Peru. Sie erhielt
1995 den alternativen Nobelpreis.
Minister für Menschenrechte
Andere Teilnehmende machten
in der Regierung ihres Landes
Karriere, wie etwa Abraham
Zinzindohoue, der Minister für
Justiz und Menschenrechte in
Benin war. Vor allem mit den
Kursen im Bereich Umweltschutz und Projektmanagement
wurden viele Menschenrechtsaktivisten für ihren Einsatz in vielen
Krisenländern der Welt fit gemacht.
Das Progamm, das von der Konrad-Adenauer-Stiftung und anderen Stiftungen gefördert wurde,
endete 2001 mit einem Kurs für
Verwaltungsexperten des frisch
gegründeten Landes Montenegro. In den nächsten Jahren folgten noch einige Kurse für Bänker
aus Frankreich.
MS-Powerpoint
2010/2013, Einführungsseminar: 02.12.-03.12.2013
MS-Excel 2010/2013,
Aufbauseminar: 02.12.04.12.2013
Tina Aforo-Yeboah schrieb in der Gha-
Kursleiter Dr. Rogelio Villegas (li.) und Leo Borchers (re.) von der Volksbank
nian Times über ihre Erfahrungen in
Rhede mit leitenden Mitarbeitenden von Entwicklungsorganisationen (ca.
Rhede in Sachen Frauenpolitik.
1985)
Nr. 3 | 2013
Seite 7
Zeitung der Akademie Klausenhof
Neustart in
Deutschland
Sechs Beispiele junge Migranten/-innen
Rennrodler sucht Chancen
Daniel Rusen aus Rumänien ist auf
der einen Seite ein echter
Exot, auf der
anderen Seite
aber auch ein
typisches Beispiel. Der 20-Jährige ist Sportler
und gehört zur rumänischen Nationalmannschaft der Rennrodler. Immerhin hat er es bei den
letzten Nationalmeisterschaften
auf Platz 5 geschafft. Die Eltern
arbeiten schon lange in Deutschland, er blieb mit der Oma und
einem Bruder in Rumänien. Nun
möchte er die Bildungswege in
Deutschland nutzen mit dem
Ziel, hier Sport zu studieren. „In
Deutschland gefällt es mir viel
besser, weil man hier in Ausbildung, Freizeit und Beruf wesentlich mehr Möglichkeiten hat als
in Rumänien“.
und wurde festgenommen. In
einer dramatischen Aktion haben ihn Freunde befreit. Drei
Tage später konnte er zu einem
Bekannten in den Irak flüchten
und sich dort als Sohn des Bekannten ausgeben. Mit dieser
Identität ist er schließlich nach
Deutschland zu einer Tante gekommen. Im Klausenhof hat er
Deutsch gelernt und kann nun
eine Ausbildung als Altenpfleger
beginnen. „Ich bin froh über die
Freiheit in Deutschland, hier
kann ich frei sprechen – im Iran
musste ich immer überlegen,
was ich sage!“
Mahdieh gehört zu den besonders Mutigen: Sie ist mit ihrer
Schwester als Jugendliche heimlich zum Christentum überge-
treten. Ihre Mutter ist Moslem
geblieben und hat die Entscheidung ihrer Töchter sehr unterstützt. Jetzt will Mahdieh, die im
Iran schon Innenarchitektur studiert hat, hier nochmal ein Design-Studium beginnen.
Ausbildung als Krankenschwester
lich etwas mit Technik machen.
Auch Yana ist eine Nachzüglerin,
weil auch ihre Mutter einen
Deutschen geheiratet hat, der in
Kirgistan gearbeitet und gelebt
hat.Yana wollte eigentlich in Russland bleiben, bei ihren Freunden
und dem Rest der Familie. „In
Russland ist für die Jugendlichen
alles viel freier, wir hatten ein
freies Leben mit drei Monaten
Ferien im Sommer, wir waren
immer draußen in den unendlichen Wäldern.“
Flucht aus dem Iran
Um Freiheit ging es für Sina
Dorstav und Mahdieh Ghalemzeaei, die aus dem Iran geflüchtet sind. Sina hat 2009 bei
der „grünen Revolution“ im Iran
mitgemacht, hat aktiv an den Demonstrationen teilgenommen –
Lernen mal anders
Schulen als Kooperationspartner
Termine
Herbst/Winter
2013
Allgemeine
Weiterbildung
Power für die Lebensdauer
mit den Fünf »Tibetern«®:
19.10.2013
Von Netzen, Knoten und
losen Fäden: 21.10.28.10.2013
Training für Persönlichkeit
und Erfolg (Teil III): 09.11.10.11.2013
Kommunikation in schwierigen Situationen: 11.11.13.11.2013
Innere Ressourcen wecken
durch Yoga, Meditation
und autogenes Training:
22.11.-24.11.2013
Fastenwoche für Gesunde:
22.11.-29.11.2013
Yoga und Meditation im
Advent: 29.11.- 01.12.2013
SonntagMorgenVorträge
Warming-up
Irgendwas mit Technik
Yana Nagornaya und Roman
Kravchenko kommen aus Russland. Eigentlich wollte Roman
vor drei Jahren nur seine Mutter
besuchen, die in Deutschland geheiratet hat. Nun ist er in dem
für ihn fremden Land geblieben,
will hier Abitur und später beruf-
Umschulung: gute Prüfungen
Mündliche Prüfung, Foto, Abschlussessen mit Zeugnisausgabe: Das
war der letzte Tag für 26 Umschüler/-innen. Zwei Jahre haben sie in
der Akademie Klausenhof für einen neuen, kaufmännischen Beruf gelernt. Während eines feierlichen Abendessens verabschiedete Klausenhofdirektor Dr. Hans Amendt die frisch gebackenen Kaufleute.
Dank ihrer zusätzlichen
Kompetenz, die sie aus
dem alten Beruf mitbringen, sind die Vermittlungschancen relativ gut.
Vier Absolventen/-innen
haben bereits unmittelbar nach den Prüfungen
schon einen Arbeitsplatz
gefunden.
Indrina Miteika Tavarez hat
bis zu ihrem 17. Lebensjahr in
der Dominikanischen Republik
gelebt, bis die Mutter einen
Deutschen geheiratet hat, der
immer
zum
Urlaub auf die
Sonneninsel
kam. Um Arbeit zu finden,
ist die Mutter
nach Europa,
nach Spanien
gezogen. Nun
leben sie beim
Stiefvater in Deutschland. Für
die quirlige junge Frau eine ganz
andere Welt: „Ich hatte früher in
der Dominikanischen Republik
so viele Freunde, das Leben
spielte sich nur draußen ab, alle
waren immer zusammen – und
in Deutschland ist es kalt, die
Leute sind ruhig, es gibt keine
Gespräche auf der Straße“. Jetzt
hat sie ihr Heimweh schon etwas überwunden und möchte
eine Ausbildung als Krankenschwester beginnen.
"Und jetzt alle zum Warming-up
nach draußen!" Keine zwei Minuten später haben sich die Schüler/
-innen auf der Wiese vor dem
Schulungsraum versammelt. Die
Trainerin gibt kurz Kommandos,
und schon startet die erste Aufwärmübung. Die jungen Leute
von der Adolf-Reichwein-Schule,
eine Berufsschule aus dem Kreis
Limburg, machen gerne mit.
"Kommunikation" steht für die
Tage im Klausenhof auf dem Programm. "Die Schülerinnen und
Schüler sollen lernen, sich auszudrücken, um so am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihr
erworbenes Wissen weiterzugeben", erläutert Arbeitsbereichsleiter Marco Düsterwald das Kon-
zept. Er hat eine Reihe von
Workshopkonzepte für Multiplikatoren/-innen konzipiert, die als
Beitrag zur außerschulischen Bildung öffentlich gefördert werden.
Optimale Bedingungen
Die Limburger Schule kommt
nicht nur deswegen immer wieder gerne zum Klausenhof.
Oberstudienrat Thomas Fasel:
"Optimale Rahmenbedingungen
sorgen für unvergessliche Seminarerfahrungen zu spannenden
Themenstellungen. Die Akademie Klausenhof lässt mit ihren
anspruchsvollen Service- und
Dienstleistungen keine Wünsche
offen."
InfoNet expandiert
InfoNet ist ein europäisches Netzwerk, das die Akademie Klausenhof
aufgebaut hat und zur Aufgabe hat, Informationen aus der Erwachsenenbildung in Europa zu sammeln und journalistisch zu verbreiten.
Das Netzwerk hat auf seiner Jahreskonferenz 2014 in Tallinn beschlossen, eine Kooperation mit dem englischsprachigen Magazin
"Lifelong Learning in Europe" einzugehen. Künftig wird das Magazin
online gemeinsam herausgegeben. Im neuen Redaktionsteam ist auch
Dr. Michael Sommer, Klausenhofmitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit
und zuständig für InfoNet, vertreten.
Das II. Vatikanische Konzil
Prof. Dr. Gregor Predel,
Theologische Fakultät Fulda:
13.10.2013
Die Brüder Grimm und
ihr Werk
Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Universität Kassel: 10.11.2013
Kaufmännische
Umschulungen
(Vollzeit, Beginn 20.01.2014)
- Bürokaufmann/-frau
- Kaufmann/-frau für
Bürokommunikation
- Kaufmann/-frau im
Groß- und Außenhandel
- Kaufmann/-frau im
Gesundheitswesen
Kaufmännische
Fortbildungen
(Voll- und Teilzeit, monatlicher
Einstieg)
-
Bürokommunikation, EDV
Rechnungswesen
Personalwirtschaft
Vertrieb, Marketing, Logistik
Technische
Fortbildungen
(Voll- und Teilzeit, monatlicher
Einstieg)
Praxisqualifizierung Metall
InfoNet "Familienfoto" - mit dabei: Klausenhofmitarbeiter Dr. Michael Sommer (mittlere Reihe, Mitte)
Infos und Anmeldung
Akademie Klausenhof
Klausenhofstr. 100
46499 Hamminkeln
Tel.: 02852 / 89-0
[email protected]
www.akademie-klausenhof.de
Nr. 3 | 2013
Seite 8
Zeitung der Akademie Klausenhof
FEECA-Präsidium tagte
Katholische Erwachsenenbildung in Europa
"Heißer" Lehrgang
Klausenhof bietet Azubi-Workshops für Firmen an
Der ehemalige Klausenhofdirektor Dr. Alois Becker ist
seit einiger Zeit Präsident der
europäischen Föderation für
katholische Erwachsenenbildung (FEECA). Das Präsidium
tagte nun im Klausenhof, um
die Feier des 50-jährigen Bestehens der FEECA in Brüssel
vorzubereiten. Geschäftsführe-
rin ist Andrea Hoffmeier von
der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (Bonn).
Die 1963 gegründete Föderation verbindet nationale Zusammenschlüsse katholischer Erwachsenenbildungseinrichtungen zu einem europäischen
Netzwerk.
Ein beherzter Druck auf den
Hebel des Feuerlöschers, eine
Dampfwolke - und die Flammen
sind nicht mehr zu sehen. Lernen, was im Berufsleben wichtig
ist, das ist das Ziel der Workshops für Auszubildende, die der
Klausenhof für Firmen anbietet.
Bilstein stellt dünne Stahlbleche
her, Brandschutz ist darum ein
wichtiges Anliegen. Andere Themen sind vor allem Kommunikation, politische Bildung und
Teamarbeit. Die Inhalte des
Workshops hat die Akademie
Klausenhof erarbeitet.
Brandschutzübung mit Auszubildenden von Bielstein
Super Programm
Das FEECA-Präsidium im Klausenhof mit Geschäftsführerin Andrea Hoffmeier, Präsident Dr. Alois Becker, Edit Balogh und Heinrich Block (v.li.)
Personalmitarbeiterin Nina Lindemann von Bilstein ist sichtlich
angetan von dem Angebot: "Das
war wieder ein super zusammengestelltes Programm, das
wir bereits öfter wahrnommen
haben", bestätigte sie.
"Keine Arbeit, kein Telefon, nur malen!" Kerstin Schmitz, 41, (re.) ist
sichtlich begeistert vom Klausenhof. Hier findet sie Ruhe und Inspiration für ihe Bilder. Künstlerin Ilse Straeter (stehend, li.) aus
Essen bietet regelmäßig im Klausenhof Malworkshops an. Die wunderschönen - Ergebnisse wurden in einer kleinen Ausstellung
am Ende des Kurses der Klausenhof-Öffentlichkeit präsentiert.
Gedanken
am Ende...
Rund 90 Mitarbeitende und ihre Angehörigen folgten der Einladung der Mitarbeitervertretung zum Betriebsausflug zur Zeche
Zollverein nach Essen. Nach der Führung ging es zum Grillabend
zurück in den Klausenhof. Foto oben: Teil der Gruppe im Besucherzentrum der Zeche Zollverein. Foto unten: gemütliches Beisammensein.
Hans Nakath,
Geschäftsbereichsleiter
Seminare und
Tagungen,
wurde vom
Vorstand neu in die Geschäftsleitung berufen.
Neue
Mitarbeitende:
Sechs neue Azubis hat
der Klausenhof im
Sommer eingestellt
(v. li.): Mareen Tenbergen (Bürokauffrau),
Matthias Roweda (Informatikkaufmann),
Ronja Busch (Hauswirtschafterin), Chantal Spies (Hauswirtschaftshelferin), Saskia Feldhaus (Hauswirtschaftshelferin), Lena Möllmann (Veranstaltungskauffrau)
Dorothee Wegmann,
Rudolf Brune (FB 11),
Julia Bergerbusch, Walburga Hansen, Erika
Hinternberger (FB 12),
Gerrit Benson, Raya
Hartmann, Anna Seelwische, Sabrina Terhart
(FB 13), Ilona Bidjamova
(FB 16), Dagmar Bergmann (GB II), Lisa
Brandt (Bibliothek), Anita
Paul, Gabriele RiedigerGliot, Monika Zraier
(Service), Bernd Scharpenberg, Michael Sobotta, Ludger Thünte (techn.
Dienst)
30 Jahre Bildungsarbeit der Akademie Klausenhof in Rhede
waren Anlass, unsere Arbeit der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig tat es gut, einmal auf die Leistungen der Vergangenheit zurückzublicken.
Wichtiger ist es jedoch, nach vorne zu schauen. Vielfältige
Herausforderungen stellen sich in unserer aktuellen und
künftigen Bildungsarbeit insbesondere in Rhede: Orientierung, Förderung und Ausbildung benachteiligter Jugendlicher
ebenso wie die sprachliche, kulturelle, berufliche und soziale
Integration von Migranten/-innen – heute vielfach Flüchtlinge
aus den verschiedenen Krisengebieten Asiens und Afrikas –
und auch die Integration von über 50-jährigen Arbeitslosengeld-II-Beziehenden.
Neben den pädagogischen Herausforderungen sind es auch
immer wieder Fragen der Finanzierung, die beantwortet werden müssen und. Klagen wollen wir hier nicht über die stetig
wachsenden und teilweise nicht mehr nachvollziehbaren bürokratischen Anforderungen, um unsere pädagogische Arbeit
nachzuweisen und unsere Ausgaben zu belegen.
Auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene wünschen wir
uns die entsprechenden Förderprogramme längerfristiger
Art, denn auch nach 30 Jahren sind die Aufgaben und Probleme mehr oder weniger dieselben geblieben, auch wenn sich
Nationalitäten, Herkunft und Geschichte unserer Zielgruppen im Laufe der Zeit immer wieder verändert haben. Auch
in der Zukunft werden wir uns diesen wichtigen Herausforderungen mit Kreativität und Engagement stellen und unseren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten versuchen.
Ihr
Direktor der Akademie Klausenhof