Die Jugendberufsagenturen in Brandenburg

Brandenburg und Europa
Jugend · Ausbildung
Die Jugendberufsagenturen in Brandenburg
BRANDaktuell bat die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg um einen
Bericht zum Stand des Aufbaus der Jugendberufsagenturen. Laut Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sollen sie flächendeckend in ganz
Deutschland aufgebaut werden.
Eine rechtskreisübergreifende Zusammenarbeit zwischen der Agentur für Arbeit, dem
Jobcenter und dem Jugendamt zur Unterstützung Jugendlicher am Übergang Schule
– Beruf gibt es bereits in vielen Landkreisen
Brandenburgs.
Die Bundesagentur für Arbeit spricht jedoch nur von Jugendberufsagenturen (früher:
‚Arbeitsbündnisse Jugend und Beruf‘), wenn
die Form der Zusammenarbeit die folgenden
drei Kriterien erfüllt:
• mindestens Beteiligung der drei Kerninstitutionen Agentur für Arbeit (Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Berufsberatung/Teams
U25), Jobcenter (Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Teams U25) und Jugendamt (Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Jugendhilfe bzw. Jugendberufshilfe),
• Zielgruppe sind mindestens Jugendliche
mit erhöhtem Förderbedarf an der Schwelle
zwischen Schule und Berufsausbildung bzw.
Beschäftigung und
• eine Kooperationsvereinbarung inklusiv der
Festlegung konkreter mittel- bis langfristig
angelegter Ziele liegt vor und ist untersetzt
mit konkreten Aktivitäten.
Entsprechend der regionalen Erfordernisse
können die beteiligten Bündnispartner die
Form ihrer Zusammenarbeit in verschiedenen
Kooperationsstufen vereinbaren:
• Stufe 1: Transparenz schaffen
• Stufe 2: einen IT-gestützten, systematischen Informationsaustausch installieren
• Stufe 3: Abläufe und Maßnahmen zur
Beratung und Unterstützung Jugendlicher
harmonisieren
• Stufe 4: One-Stop-Government – Angebote
der Bündnispartner sind für die Jugendlichen unter einem Dach erreichbar.
Im Land Brandenburg gibt es zurzeit sechs
Jugendberufsagenturen (JBA), die den oben
ersten genannten drei Kriterien entsprechen.
Die JBA sind Arbeitsbündnisse der oben
Newsletter 15/2014
Foto: INNOPUNKT (LASA)
Wie viele Jugendberufsagenturen
gibt es in Brandenburg?
angegebenen sozialgesetzlichen Leistungsträger. Sie arbeiten auf der Basis von Kooperationsvereinbarungen und stellen damit keine
eigene Organisationseinheit dar. Sie besitzen
keine eigene Rechtsfähigkeit oder Personalhoheit. Die Partner tragen in der JBA weiterhin
die Verantwortung für ihre jeweiligen Kunden
und auch für die Ergebnisse ihres Wirkens.
Das gilt auch für den Kontakt, das heißt
den Zugang der Jugendlichen zu den Beratungs- und Unterstützungsangeboten der im
Bündnis jeweils zuständigen Leistungsträger
(SGB III, SGB II, SGB VIII). Ausschließlich im
Fall des One-Stop-Government-Ansatzes
bieten die Kooperationspartner ihre Leistungen unter einem Dach an und regeln dann
auch den Zugang der Jugendlichen zu dieser
„Keiner soll verloren gehen“ - das ist das Ziel der
Bundesagentur für Arbeit. Die Jugendberufsagenturen sorgen für die nötigen Schritte.
Anlaufstelle gemeinsam.
JBA nach dem One-Stop-GovernmentAnsatz bestehen im Land Brandenburg derzeit
noch nicht. Aus Sicht der Regionaldirektion
Berlin-Brandenburg ist diese Form der Kooperation insbesondere in den kreisfreien Städten
als sinnvoll anzusehen.
In der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder)
ist der Start einer Jugendberufsagentur
nach dem One-Stop-Government-Ansatz bis
Ende des Jahres 2014 geplant. Dort hat eine
entsprechende Projektgruppe ihre Arbeit
aufgenommen.
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Wie sind die JBA zu erreichen?
Wie oben erwähnt, sind die Jugendberufsagenturen Arbeitsbündnisse, die nur im Falle
des One-Stop-Government-Ansatzes einen
gemeinsam geregelten Zugang der Jugendlichen haben.
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für den Bereich der BA sind die Geschäftsführungen der zuständigen Agenturen
für Arbeit, für den kommunalen Partner die
Zuständigen in den Landkreisen. In der nachfolgenden Tabelle sind die Kontaktdaten für
den Pressebereich der Agenturen für Arbeit
aufgeführt.
Sollen noch mehr JBA
eingerichtet werden?
Die Bundesagentur für Arbeit (BA) setzt sich
für eine Erweiterung der verbindlichen und
strukturierten Kooperation der für die berufliche und soziale Integration junger Menschen
zuständigen Institutionen (Agentur für Arbeit,
Jobcenter und Jugendamt) ein. Bereits im Jahr
2010 hat die Bundesagentur gemeinsam mit
dem Bundesministerium für Arbeit und Sozia-
les das Projekt ‚Arbeitsbündnisse Jugend und
Beruf‘ initiiert und setzt sich deshalb auch für
das im Koalitionsvertrag enthaltene Ziel, einer
bundesweit flächendeckenden Einführung von
Jugendberufsagenturen weiterhin verstärkt
ein.
Im Rahmen des Zukunftsprogramms
Berlin-Brandenburg zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit in beiden Ländern spielt die
Einrichtung von Jugendberufsagenturen eine
zentrale Rolle.
Der Ansatz der Jugendberufsagentur soll
mit einer systematischen Koordinierung aller
Angebote jungen Menschen unter 25 Jahren
ein deutlich verbessertes und ganzheitliches
Beratungs- und Unterstützungsangebot
auf dem Weg von der Schule in den Beruf
bieten. Die unterschiedlichen Akteure in der
beruflichen Bildung und am Ausbildungsmarkt werden systematisch, verbindlich und
kontinuierlich miteinander vernetzt und deren
berufsbezogene und flankierende Maßnahmen
werden besser koordiniert. Grundlage dafür
ist ein verbesserter Informationsaustausch
zwischen den Verantwortlichen in der Arbeitsförderung und der Jugendhilfe.
Die konkrete Ausgestaltung der Jugendbe-
rufsagenturen (Stufe der Kooperation) richtet
sich nach den regionalen Erfordernissen. Die
Regionaldirektion Berlin-Brandenburg sieht es
deshalb im Land Brandenburg als zentral an,
den Bereich der allgemein- und berufsbildenden Schulen in die Arbeitsbündnisse vor Ort
einzubinden, um die Arbeit der Partner in der
Jugendberufsagentur möglichst frühzeitig mit
der Berufsorientierung der Jugendlichen in der
Schule zu verbinden.
Die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg
steht mit der Landesregierung in dieser
Sache in engem Kontakt zu den zuständigen
Ministerien.
Cornelia Schwarz
Regionaldirektion Berlin-Brandenburg
Leiterin Fachbereich Ausbildungsmarkt
zugleich Leiterin Projekt Jugend in Arbeit
Inf os
E-Mail: Berlin-Brandenburg.Pressemarketing@
arbeitsagentur.de
Die Kontaktdaten und beteiligten Einrichtungen bei den Jugendberufsagenturen im Land Brandenburg
Landkreis/kreisfreie Stad
Beteiligte Institutionen
Kontakt
Teltow-Fläming
Jobcenter/gE Teltow-Fläming, Jugendamt TeltowFläming, Agentur für Arbeit Potsdam
Agentur für Arbeit Potsdam
[email protected]
Kreisfreie Stadt Cottbus
Jobcenter/gE Cottbus, Jugendamt Cottbus, Agentur
für Arbeit Cottbus
Agentur für Arbeit Cottbus
[email protected]
Elbe-Elster
Jobcenter/gE Elbe-Elster, Jugendamt Elbe-Elster,
Agentur für Arbeit Cottbus
Agentur für Arbeit Cottbus
[email protected]
Oberspreewald-Lausitz
Jobcenter/gE Oberspreewald-Lausitz, Jugendamt
Oberspreewald-Lausitz, Agentur für Arbeit Cottbus
Agentur für Arbeit Cottbus
[email protected]
Dahme-Spreewald
Jobcenter/gE Dahme-Spreewald, Jugendamt DahmeSpreewald, Agentur für Arbeit Cottbus
Agentur für Arbeit Cottbus
[email protected]
Landkreis Prignitz
Jobcenter/gE Prignitz, Jugendamt des Landkreises
Prignitz, Agentur für Arbeit Neuruppin
Agentur für Arbeit Neuruppin
[email protected]
Newsletter 15/2014