Spanien und Portugal

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Spanien und Portugal
Geschäftsbericht Allianz Gruppe 2009 Konzernlagebericht Lokale Präsenz und weltweite Diversifikation
Der Markt für Lebensversicherungen hat sich seit 2008
merklich erholt, vornehmlich dank des BankassuranceGeschäfts, das alle anderen Vertriebskanäle in den Schatten
stellte. In diesem Segment konnten wir von der Stärke unserer
Vertriebspartner profitieren. Wir sind davon überzeugt,
dass der italienische Lebensversicherungsmarkt bei anhaltender Verbesserung der Finanzmarktbedingungen Potenzial für weiteres Wachstum bietet. Alle Vorbereitungen sind
dafür getroffen, dieses Potenzial auszuschöpfen und ins­
besondere hochwertige Wachstumschancen über unseren
firmeneigenen Vertriebskanal (Vertreter und Finanzberater)
wahrzunehmen.
Wir müssen annehmen, dass der italienische Markt für
Schaden- und Unfallversicherungen sowie für Lebensver­
sicherungen recht schwierig bleiben wird. Gleichzeitig
erwarten wir jedoch, von unserem technischen Know-how,
unserer IT-Infrastruktur und unserer starken Marke profitieren zu können. Nach wie vor achten wir auf erstklassigen
Kundendienst, eine Erhöhung der Effizienz und ein diszipliniertes, profitables Neugeschäft im Schaden- und Unfallsegment. Wir beabsichtigen, unseren Kunden sowohl im
Lebens- und Krankenversicherungsbereich als auch im
Schaden- und Unfallgeschäft neue Produkte anzubieten.
Spanien und Portugal
Den spanischen Markt für Schaden- und Unfallversicherungen bedienen wir über unsere operativen Einheiten A
­ llianz
Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. und Fénix Directo
S.A. Lebensversicherungsprodukte werden über A
­ llianz
Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. und Eurovida, unser
Joint Venture mit Banco Popular, vermarktet. Unsere portugiesische Gesellschaft ist die ­Allianz Companhia de Seguros.
Neben Autoversicherungen, die unseren größten Geschäftsbereich ausmachen, bieten wir sowohl in Spanien als auch
in Portugal Sach- und Haftpflichtprodukte sowie Lebensund Krankenversicherungen an. In Portugal umfasst unser
Angebotssortiment außerdem die Arbeitsunfallversicherung. Wir vertreiben unsere Produkte über Vertreter und
Broker, mehr als 11 000 in Spanien und mehr als 3 600 in
Portugal. In beiden Ländern stehen uns außerdem Banken
als Vertriebspartner zur Seite, in Spanien der Banco Popular,
in Portugal BPI.
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2009 hatten sowohl Spanien als auch Portugal erheblich
unter der wirtschaftlichen Rezession zu leiden. Am härtesten
schlug sich die Krise in beiden Ländern im Schaden- und
Unfallgeschäft nieder. Während der spanische Markt für
Lebens- und Krankenversicherungen ein Wachstum verzeichnen konnte, entwickelte sich der portugiesische Markt
rückläufig, weil sich zahlreiche Kunden von Versicherungsanlageprodukten abwandten und Bankprodukten den
Vorzug gaben.
Auf den starken Preiswettbewerb bei Kfz- und Gewerbe­
versicherungen sowie die niedrigeren Umsätze mit Kunden
in den von der Krise am stärksten betroffenen Sektoren
reagierte unser Schaden- und Unfallgeschäft mit umsichtiger Zeichnungspolitik und zusätzlichen Effizienzverbesserungen. Unter anderem wurde eine gemeinschaftlich genutzte IT-Plattform für Spanien und Portugal eingeführt,
über die unsere Gesellschaften ihren Kundenstamm er­
weitern k­ önnen, ohne ihre konkurrenzfähigen Rentabilitätsniveaus zu gefährden.
Unsere Lebens- und Krankenversicherungsgesellschaften
konnten durch die Einführung innovativer Anlageprodukte
und erfolgreicher Privatvorsorgelösungen, die sowohl über
Vertreter als auch über Banken vermarktet wurden, Marktchancen wahrnehmen.
Es ist anzunehmen, dass sich die iberische Region lang­
samer von der Wirtschaftskrise erholen wird als andere
Länder der Eurozone. Spanien hat mit einer hohen Arbeitslosenquote und einem sich schleppend entwickelnden
Bausektor zu kämpfen, der zuvor noch als Wachstumsmotor
fungiert hatte. Deflationsrisiken und Haushaltsdefizite
stellen für beide Länder zusätzliche Belastungen dar. In
Spanien dürfte uns das „Krisenpaket“ zur Unterstützung
von Neuwagenkäufen im ersten Halbjahr 2010 die Gelegenheit bieten, unseren Kundenstamm zu erweitern. 2010
werden wir unsere iberische Plattform voll ausnutzen und
neue Kunden zu gewinnen versuchen, indem wir unsere
Vertriebsnetzaktivitäten in Spanien und Portugal ausweiten.
Lokale Präsenz und weltweite Diversifikation Konzernlagebericht Geschäftsbericht Allianz Gruppe 2009
Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Wettbewerbsvorteil im Schaden- und Unfallgeschäft dank unserer effizienten Plattformen und Prozesse, unseres starken und wachsenden Vertreternetz und unserer Partnerschaften mit
Banken in beiden Ländern (Banco Popular in Spanien sowie
unsere Minderheitsbeteiligung am BPI in Portugal) weiter
ausbauen.
Frankreich
In Frankreich sind wir über die A
­ llianz France aktiv, die
vormals unter dem Namen Assurances Générales de France
(AGF) firmierte und nach wie vor einer der Hauptanbieter
im Markt für Versicherungen und Finanzdienstleistungen ist.
Unser Vertrieb, der mehr als 2 200 Vertreter, 2 700 Lebensversicherungsberater, 350 Krankenversicherungsberater, 1 200
Broker und über 1 000 unabhängige Finanzberater sowie
zahlreiche Partnerschaften umfasst, bedient gut 5 Millionen
Kunden. Im September 2009 haben wir die Marke AGF in
­Allianz France umbenannt. Die A
­ llianz ist in Frankreich in
zahlreichen Sektoren tätig, unter anderem in der Schadenund Unfallversicherung, der Lebens- und Krankenversicherung, im Asset Management sowie im Bankgeschäft.
Das umfangreiche Sortiment der unter der Marke A
­ llianz
angebotenen Schaden- und Unfall- sowie Lebens- und
Krankenversicherungsprodukte für Privat- und Firmen­
kunden umfasst Sach-, Personen- und Haftpflichtversicherung sowie Instrumente für kurzfristige Anlagen und Sparprodukte. Diese Leistungen werden vor allem über ein Netz
von Vertretern, Brokern, Partnerunternehmen und fest
angestellten Vertriebsmitarbeitern vertrieben. 2009 haben
wir damit begonnen, unsere Produkte außer über herkömmliche Vertriebswege über den neuen Direktvertriebskanal AllSecur anzubieten. Außerdem verkaufen wir unsere
Produkte über ­Allianz Banque, ehemals AGF Banque.
zu erzielen. 2009 haben wir unsere Kosten weiter eingedämmt, indem wir die Struktur der Gesellschaft rationa­
lisiert haben. Die Umstrukturierung dürfte bis 2011 ab­
geschlossen sein. 2010 werden wir im Rahmen unseres
strategischen Plans 32 neue Aktionen durchführen, die in
vier Hauptstoßrichtungen gegliedert sind: finanzielle und
technische Performance, profitables Wachstum, operative
Exzellenz und Leistungskultur.
Wir sehen den Lebensversicherungsmarkt als Wachstumsbereich an. Wegen des hohen Wettbewerbsdrucks werden
Produktinnovationen immer dringlicher. Genau wie in der
Schaden- und Unfallversicherung konzentrieren wir uns
darauf, rentabel zu handeln.
Niederlande
Hauptumsatzträger unserer niederländischen Schadenund Unfallversicherung sind Auto- und Feuerversicherungen. Die A
­ llianz Nederland Group N.V. vertreibt ihre Produkte
über Broker und im Direktvertrieb. 2009 haben wir das
Produktsortiment unseres Direktvertriebsgeschäfts erweitert.
Zudem verfügen wir in den Niederlanden über ein stattliches
Angebot von Lebensversicherungsprodukten.
Der niederländische Versicherungsmarkt zeichnet sich
durch einen intensiven Wettbewerb aus. Wir erwarten hier
anhaltenden Druck auf die Beiträge in der Autoversicherung.
Dem fondsgebundenen niederländischen Markt machten
Diskussionen in den Medien über die Transparenz von
Kostenzuschlägen zu schaffen, wodurch die Rentabilität des
Neugeschäfts unter Druck geriet.
Der französische Schaden- und Unfallversicherungsmarkt
konnte in den letzten Jahren nur ein geringes Wachstum
verzeichnen und litt 2009 unter den gravierenden Folgen
von Naturkatastrophen. Daher achten wir besonders darauf, unsere operative Rentabilität zu wahren und Beitragsanpassungen für 2010 einzuleiten, unter anderem für Ver­
sicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Gleichzeitig werden
selektiv Initiativen eingeleitet, um zusätzliches Wachstum
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