Programm
Transcrição
Programm
VERBAND DEUTSCHER PRÄPARATOREN E.V. 54. INTERNATIONALE ARBEITSTAGUNG BERLIN, 5. – 9. APRIL 2016 VERBAND DEUTSCHER PRÄPARATOREN E. V. 54. INTERNATIONALE ARBEITSTAGUNG 5. BIS 9. APRIL 2016 BERLIN VDP 2016 – Einführung GRUSSWORT DES GENERALDIREKTORS Sehr geehrte Teilnehmer der 54. Internationalen Arbeitstagung des VDP, bedrohlich blickt der Tyrannosaurus rex „Tristan“ auf die Besucher hinab. Ein paar Säle weiter sitzen der Gorilla „Bobby“ und der Eisbär „Knut“ in ihren benachbarten Vitrinen und scheinen bereit, jeden Augenblick aufzustehen und ihre Vitrinen für einen Spaziergang durch das Museum zu verlassen. Lebensecht blicken sie den Besuchern des Museums für Naturkunde Berlin entgegen. Naturkundliche Ausstellungen, aber natürlich nicht nur sie, leben stark von der Faszination der Objekte – und damit von der Kunstfertigkeit der Präparatoren, die hinter diesen Meisterwerken der Präparation stehen. Präparatoren sind aber nicht nur Meister der Schaupräparation. Sie spielen auch eine kaum zu überschätzende Rolle bei der Erschließung von natürlichen Objekten für die Forschung, in einem Forschungsmuseum wie dem Museum für Naturkunde Berlin beispielsweise bei der Fertigung wissenschaftlicher Vogelbälge, der Freilegung von Fossilien, dem Präparieren von Insekten und, last but not least, bei der Pflege, dem Erhalt und der Wiederherstellung von Sammlungsobjekten. Gute Präparatoren mit umfassenden Fachwissen und hervorragenden handwerklichen Fähigkeiten sind eine wichtige und zentrale Säule eines Forschungsmuseums. Das Museum für Naturkunde Berlin mit seiner langen und über die Landesgrenzen hinaus bekannten Tradition in der zoologischen Präparation sieht es als Aufgabe und Pflicht der großen Museen, sich um die Aus- und Weiterbildung ihrer Präparatoren zu kümmern, sei es im Rahmen von Volontariaten, Hospitationen oder auch Workshops und Tagungen. Arbeitstagungen wie jene des Verbands Deutscher Präparatoren sind dabei ein wichtiger Baustein. Dass die diesjährige Tagung hier bei uns im Museum für Naturkunde Berlin ausgerichtet wird, freut mich ganz besonders. Seien Sie alle herzlich willkommen! Ich wünsche der 54. Internationalen Arbeitstagung des VDP viel Erfolg, viele hochkarätige, spannende Vorträge und Exkursionen sowie einen regen und befruchtenden fachlichen Austausch! Prof. Johannes Vogel, PhD Generaldirektor Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung 4 VDP 2016 – Einführung GRUSSWORT DES VDP-VORSITZENDEN Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Gäste, ich möchte Sie wieder herzlich zur diesjährigen Internationalen Arbeitstagung des Verbandes Deutscher Präparatoren einladen. Zum 54. Mal findet diese lehrreiche und stets gut besuchte Veranstaltung nun statt und ich hoffe, es wird wieder ein unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmer. Das Museum für Naturkunde Berlin, eines der größten in Deutschland, ist diesmal der Veranstaltungsort, und neben dem Museum ist natürlich auch die Hauptstadt Berlin immer eine Reise wert. Die attraktiven Ausstellungen des Museums sind aktuell durch die Sonderschau „Tristan – Berlin zeigt Zähne“ erweitert worden. Alle Teilnehmer der Tagung können sich in Ruhe das einzige Originalskelett eines T-Rex in Europa anschauen. Besonderes Augenmerk wurde von den Organisatoren auf die Berücksichtigung aller Fachbereiche gelegt. Die Angebote erstrecken sich von Workshops in Airbrush-Technik bis zum Besuch der Ausstellung „Körperwelten“. Ein besonderes Highlight wird sicherlich wieder, wie vor sieben Jahren, der Galaabend im Dinosauriersaal werden. Neben den vielen Vorträgen und Workshops gehört ein entspannter und gemeinsamer Abend einfach dazu. Wie schon in Basel 2013 wird wieder die Generalversammlung der „European Taxidermy Federation“ während der Tagung stattfinden. In der momentanen nicht einfachen Situation der ETF verlangt dies besondere Aufmerksamkeit. Ich möchte an dieser Stelle alle Mitglieder dazu ermuntern, an der obligatorischen Jahresversammlung des VDP teilzunehmen und damit die Beschlussfähigkeit zu garantieren. Im Namen des VDP danke ich Herrn Generaldirektor Professor Vogel für die Einladung und den Kollegen Jürgen Fiebig und Robert Stein und ihrem Team für die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Ich wünsche allen Teilnehmern der 54. Internationalen Arbeitstagung des VDP eine interessante und lehrreiche Zeit am Museum für Naturkunde, eine ruhige Anreise und eine angenehme und erlebnisreiche Zeit während des Aufenthalts in Berlin. Frank-Michael Weigner Vorsitzender des Verbandes Deutscher Präparatoren e. V. 5 VDP 2016 – Informationen ZUM TAGUNGSABLAUF Die Berliner VDP-Tagung 2016 wird neben einem abwechslungsreichen und hoffentlich interessanten Vortragsprogramm diverse Einblicke in viele Bereiche des Berliner Museums bieten. Denn seit der letzten Berliner Tagung 2009 hat sich auch in unserem Museum so einiges verändert. Der 2010 wieder neu aufgebaute Ostflügel mit dem Großmagazin für alle Alkoholsammlungen des Museums – mit insgesamt mehr als 200.000 Objekten – und das im selben Jahr auf dem Dachgeschoss errichtete Präparatorium sind die auffälligsten Neuerungen. Mit letzterem wurden endlich angemessene Arbeitsbedingungen für die Präparatoren geschaffen, um die umfangreichen und vielseitigen präparatorischen Aufgaben für die wissenschaftlichen Sammlungen und die Ausstellungen in hoher Qualität erfüllen zu können. Auf der gesamten Etage mit mehr als 800 qm wurde der wohl größte und modernste Werkstattkomplex Europas errichtet. Trotz immer noch anhaltender Baumaßnahmen und damit verbundenen Einschränkungen auch im Ausstellungsbereich sind mit „T-Rex“ und „Spinosaurus“ zwei erst kürzlich eröffnete recht spektakuläre Sonderausstellungen (s. S. 34) zu sehen. Der letzte Tagungstag wird uns in das Naturkundemuseum Potsdam führen. Dort haben die Tagungsteilnehmer während umfangreicher Führungen und Gespräche Gelegenheit, auch Sammlungen und Präparationswerkstatt eines kleineren Regionalmuseums kennen zu lernen, das die umfangreichste Ausstellung zur Tierwelt Brandenburgs zeigt und in den letzten Jahren komplett saniert wurde. Die zwei Hauptthemenkomplexe dieser Tagung werden die „3 D-Technik“ zur Herstellung von Repliken und Modellen sowie Imprägnierungstechnologien in allen drei Fachbereichen sein. Dabei soll insbesondere auch der Diskussion an zahlreichen mitgebrachten Objekten viel Zeit eingeräumt werden. Am Rande der Tagung wird ein kleiner Wettbewerb mit anspruchsvollen Gestaltungsvorgaben für Vögel und Kleinsäuger stattfinden, der die Diskussionsrunden zur Beurteilung der eingereichten Exponate erfahrungsgemäß anheizen wird. Nicht zuletzt werden während des gesamten Tagungszeitraums Kollegen sowie Museumsbesucher Spitzenexponate und Wettbewerbsergebnisse in einer Sonderschau (s. S. 34) unseres Ausstellungsbereichs bewundern können. 6 VDP 2016 – Informationen VERANSTALTUNGSHINWEISE Veranstalter Verband Deutscher Präparatoren e. V. Frank-Michael Weigner Hundsteinweg 34 12107 Berlin Organisation Jürgen Fiebig und Robert Stein MfN Berlin Tel.: 030/ 2093 8534 / -9051 [email protected] Tagungsort s. S. 32 Museum für Naturkunde Berlin Invalidenstraße 43 10115 Berlin Tagungsraum s. S. 33 Hörsaal 7 (Durchfahrt im hinteren Innenhof rechts) und Besprechungszimmer 3221 (Nordbau Treppe 12, 2. OG) Tagungsbüro s. S. 33 Personaleingang (rechte Seite des Museumsgebäudes) und Hörsaal 7 Anreisetag 5. April 2016 Tagungsgebühr Mitglieder (VDP, VNPS, VNOA, VSHP, VDR, ETF) 60 € 160 € Nichtmitglieder 30 € Auszubildende Referenten sind von der Tagungsgebühr befreit! Zahlungen Bitte nur im Tagungsbüro ausschließlich mit Bargeld! Tagungsausweis Als Tagungsausweis dienen die im Tagungsbüro ausgegebenen Namensschilder, die gleichzeitig auch zum Besuch der Ausstellungen berechtigen Mittagessen s. S. 32 Am 6., 7. und 8. April kann die nur wenige Gehminuten entfernte Mensa genutzt werden, die mit ihrer großen Auswahl und günstigen Preisen für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Dies ist jedoch nur mit der im Tagungsbüro erhältlichen aufladbaren MENSACARD möglich (Pfand 10,-€). 7 VDP 2016 – Informationen SONDERFÜHRUNGEN Während der drei Tage im Berliner Museum werden in den Pausen folgende Führungen in kleineren Gruppen angeboten: 1. 2. 3. 4. 5. 6. Zoologisches Präparatorium (mit Objektschau) Großmagazin für Alkoholpräparate Sammlungen – Vogelsammlung Sammlungen – Säuger Sammlungen – Paläontologie Besuch des Medizinhistorischen Museums (Charité) 7. Tieranatomisches Theater (Charité) Robert Stein / Jürgen Fiebig Dr. Peter Bartsch Pascal Eckhoff / Jürgen Fiebig Detlef Willborn / Christiane Funk Thomas Schossleitner / Marten Schöle Navena Widulin (freier Eintritt) ZUM WETTBEWERB Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf Grund sehr vieler positiver Reaktionen auf die „Avian Challenge“ während der Stralsunder Tagung haben wir uns entschlossen, auch in Berlin zu einem kleinen Wettbewerb aufzurufen. Vorgestellt und besprochen werden sollen ein Eichelhäher und eine Wanderratte. Die Tiere auf den Fotos sollen so exakt wie möglich nachgestaltet werden. Hier die Links zu den entsprechenden „Vorbild-Fotos“: Eichelhäher: http://www.andytrowbridge.com/pages/birds/eurasian-jay.php (Achtung mittleres Eichelhäher-Foto soll nachgestaltet werden!) Wanderratte: http://thumbs.dreamstime.com/z/schwarze-ratte-auf-wei%C3%9F-28838135.jpg (hier werden naturfarbene wie auch dunkle Zuchttiere akzeptiert!) Unter den Teilnehmern der Berufsanfänger (unter 5 Jahren Berufserfahrung) wählt die Jury in jeder Kategorie die drei Besten aus, welche eine Auszeichnung erhalten. Des Weiteren werden durch die anwesenden Kolleginnen und Kollegen von allen eingereichten Objekten die drei Besten der jeweiligen Kategorie gewählt und ausgezeichnet. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme recht vieler Kolleginnen und Kollegen! Robert Stein und Jürgen Fiebig 8 ANMELDUNG zur 54. Internationalen Arbeitstagung des Verbandes Deutscher Präparatoren e. V. am Museum für Naturkunde Berlin (5.– 9. April 2016) Anmeldedatum: _____________ 2016 Anmeldung bitte per Brief oder E-Mail-Attachment an: Jürgen Fiebig / Robert Stein Museum für Naturkunde Berlin Invalidenstraße 43 Fon: 0049 (0) 30 2093 8534 / -9051 D-10115 Berlin E-Mail: [email protected] Name: __________________________________________________ Vorname: __________________________________________________ Institution: __________________________________________________ Straße: __________________________________________________ PLZ, Ort: __________________________________________________ E-Mail: __________________________@______________________ Mitglied: VDP VNPS VNOA VSHP Mitglieds-Nr.: _________________ (falls vorliegt) Fach: Bio Geo Status: Referent /in Med VDR ETF Nichtmitglied Sonstige _____________ Auszubildende/r (mit Nachweis) Begleitperson Tagungsgebühren: Mitglieder 60 €, Nichtmitglieder 160 €, Auszubildende 30 € Bezahlung an der Tagungskasse 9 Ich nehme an folgenden Veranstaltungen teil: SOCIAL EVENTS IM MUSEUM FÜR NATURKUNDE Begrüßungsabend am 5. April (frei) Galaabend am 7. April (25,– €) EXKURSIONEN / FÜHRUNGEN Menschen Museum Berlin: Ausstellungsführung am 8. April (frei) Naturkundemuseum Potsdam: Führung am 9. April (frei) Brandenburgisches Landesinstitut für Rechtsmedizin in Potsdam: Führung am 9. April (frei) Medizinhistorisches Museum Berlin: Führung am 6. / 7. / 8. April (frei, je nach Anmeldung) Tieranatomisches Theater, Charité-Gelände: Besichtigung am 6. / 7. / 8. April (frei, je nach Anmeldung) Museumspark Rüdersdorf: geologische Führung am 9. April (12,– €) Museumspark Rüdersdorf: Land-Rover-Tour mit Sammelmöglichkeit am 9. April (15,– € pro Person, max.12 Pers.) Bemerkungen: _______________________________________________ _______________________________________________ _______________________________________________ Verband Deutscher Präparatoren e. V., Hundsteinweg 34, D-12107 Berlin, www.praeparation.de Tagungsorganisation: Jürgen Fiebig und Robert Stein, MfN Berlin, Invalidenstraße 43, D-10115 Berlin 10 VDP 2016 – Tagungsplan TAGUNGSPROGRAMM 16:00 Uhr Öffnung des Tagungsbüros Personaleingang (C, s. S. 33) 5. April, Dienstag, Museum für Naturkunde 17:00 Uhr ABGABE DER EXPONATE für die Sonderschau „LIFE LIKE“ und den Wettbewerb „Bird Challenge / Small Mammal Challenge“ 19:00 – ca. 22:30 Uhr BEGRÜSSUNGSABEND Einlass Haupteingang (A) Bei Getränken und Imbiss besteht die Möglichkeit zum Kennenlernen und Wiedersehen, zur Besichtigung des gesamten Ausstellungsbereichs einschließlich unserer beiden neuen Sonderausstellungen „T-Rex“ (4, s. S. 34) und „Spinosaurus“ (7) sowie der Dauerausstellung „Highlights der Präparationskunst“ (10) der VDP-Sonderschau „LIFE-LIKE“ (8) und den Wettbewerbsexponaten. Im T-Rex-Ausstellungssaal wird während des gesamten Abends ein Dokumentationsfilm zur Ausstellung gezeigt! (45 min.) 8:00 Uhr Öffnung des Tagungsbüros Hörsaal 7 im Nordbau (F) 6. April, Mittwoch, Museum für Naturkunde 9:00 – 9:30 Uhr ERÖFFNUNG DER TAGUNG Begrüßung durch den Generaldirektor des MfN Prof. Johannes Vogel und den Vorsitzenden des VDP Frank-Michael Weigner Organisatorisches Image-Film des MfN › 9:30 – 9:50 Uhr Vortrag Tristans falscher Schädel – Photogrammetrie, 3D-Lasersintern und Computer Aided Design als Mittel zur Replikation von komplexen Sammlungsobjekten Dr. Heinrich Mallison, Museum für Naturkunde Berlin 11 VDP 2016 – Tagungsplan › 9:50 – 10:30 Uhr Vorträge 3D-Druck „von klein auf groß“ Klaus Wechsler, Überseemuseum Bremen 3D-Druck-Technik – Möglichkeiten und Grenzen – Diskussion Cathrin Krause, Dresden, Michael Stache, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Peter Mildner, Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Bauteilerstellung mittels generativer Fertigungsverfahren (3D-Druck) – Überblick der Technologien Andreas Kitschmann / MATERIALISE GmbH › 10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause › 11:00 – 11:30 Uhr Vortrag Philipp Leopold Martin (1815-1885) Präparator – Zoodesigner – Naturschützer Dr. Uwe Albrecht, Berlin › 11:30 – 12:00 Uhr Vortrag Was Sie schon immer über Dermoplastik wissen wollten … Arbeitstechniken – Möglichkeiten – Grenzen Erfahrene Kollegen geben Einblicke in ihre Arbeitstechniken Dieter Schön, Museum Mensch und Natur, München › 12:00 – 13:30 Uhr Mittagspause › 13:30 – 14:00 Uhr Vortrag Zur Geschichte und aktuellen Entwicklung des Naturkundemuseums Potsdam Dr. Detlef Knuth, Naturkundemuseum Potsdam 14:00 – 15:30 Uhr VDP-HAUPTVERSAMMLUNG 12 › 15:30 – 16:30 Uhr Vortrag „Künstliches Leben in der Maskenbildnerei“– Materialien und Techniken bei den „Film Spezial Make-up-Effekten“ Dennis Penkow, Skinart Berlin › 16:30 – ca. 16:45 Uhr kleine Kaffeepause VDP 2016 – Tagungsplan › ca. 16.45 – ca. 17:30 Uhr Diskussion Ausgiebige Diskussion an mitgebrachten Objekten sowie Airbrush-Vorführung Dennis Penkow ab ca. 17.30 Uhr Diskussion Besprechungszimmer 3221 im Nordbau (E) Fortsetzung der 3-D Diskussionsrunde vom Vormittag mit Getränken und Snacks 8:00 Uhr Öffnung des Tagungsbüros Hörsaal 7 im Nordbau (F) › 9:00 – 9:30 Uhr Vortrag Dreidimensionale Reproduktionsmodelle heimischer Orchideen Sebastian Brandt, Kornhochheim › 9:30 – 10:00 Uhr Vortrag Konservierung subfossiler Wirbeltierknochen mit Polyethylenglycol – Möglichkeiten und Grenzen Susanne Klein, Goch › 10:00 – 10:30 Uhr Vortrag Wohin geht das PEG? – Ein Beitrag zur PEG-Diskussion Sirpa Kurz, Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern › 10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause › 11:00 – 11:30 Uhr Vortrag Der Affe mit der Maske – Anwendung der PEG-Kombinationstechnik am Beispiel der Präparation eines männlichen Weißkopfsaki Jan Panniger, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart › 11:30 – 12:00 Uhr Vortrag Große Vögel mit nackter Haut - PEG Kombinationstechnik am Beispiel zweier Kasuar-Dermoplastiken Robert Stein, Museum für Naturkunde Berlin 7. April, Donnerstag, Museum für Naturkunde 13 VDP 2016 – Tagungsplan 14 › 12:00 – 13:00 Uhr Mittagspause › 13:00 – 13:30 Uhr Vortrag Hochleistungscomputertomographie als Basis für Forschung und Museumspräparation Dr. Guido Fritsch, Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Berlin › 13:30 – 14:00 Uhr Vortrag Forensische Nekroradiologie Dr. Lars Oesterhelweg, Charité Berlin › 14:00 – 14:30 Uhr Vortrag Dermoplastik ohne Haut – Möglichkeiten und Grenzen Werner Beckmann, LWL-Museum für Naturkunde, Münster › 14:30 – 15:00 Uhr Vortrag Die Entwicklung der Plastination und ihrer Anwendungsbereiche Rurik von Hagens, Heidelberg › 15:00 – 15:30 Uhr Kaffeepause VDP 2016 – Tagungsplan › 15:30 – 16:00 Uhr Vortrag 20 Varianten der Scheibenplastination – Möglichkeiten und Grenzen der Imprägnierung von Schnittpräparaten Dr. Christoph von Horst, Mainburg › 16:00 – 16:30 Uhr Vortrag Die Zukunft eines Relikts: Vom Leichenhaus zum Seziersaal 2.0 Jan Sulik, Unfallkrankenhaus Berlin › 16:30 – 17:00 Uhr Vortrag Angehörigenbetreuung – Ein schmaler Grat zwischen Empathie und Selbstschutz Nadine Schindler, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg › 17:00 – ca. 17:30 Uhr Vortrag Reduzierung der Formaldehyd-Konzentration in allen Bereichen des Anatomischen Instituts – die Sicht eines Fachplaners Günther Weber, WIP Institutsplanung UG, Buseck › 15:30 – ca. 17:30 Uhr Diskussion (alternativ) Bird Challenge / Small Mammal Challenge am Beispiel von Eichelhäher und Wanderratte Diskussionsrunde – Bewertung der eingereichten Wettbewerbsobjekte Leitung / Moderation: Matthias Feuersenger, Reiss-Engelhorn-Museum / Dirk Grundler, Magdeburg / Christian Blumenstein, Naturkundemuseum Potsdam / Jan Panniger, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart ca. 19:00 Uhr GRUPPENFOTO … vor dem Museumshaupteingang (A) ab 19:30 – ca. 23:00 Uhr GALAABEND IM SAURIERSAAL (1) Auszeichnung der Gewinner der Challenges Während des gesamten Abends laufen Bilder von diversen ETC-Events 15 VDP 2016 – Tagungsplan 8. April, Freitag, Menschen Museum am Alexanderplatz, Museum für Naturkunde 9:30 Uhr Sonderführung im Menschen Museum, der neuen Berliner Ausstellung am Alexanderplatz (Eintritt frei) ab 13:30 Uhr Fortsetzung des Vortragsprogramms Hörsaal 7 im Nordbau (F) 16 › 13:30 – 14:00 Uhr Vortrag Die Mumie kehrt zurück – CT-Daten im historischen Kontext Dr. Sara Doll, Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg › 14:00 – 14:30 Uhr Vortrag Belebt Wettbewerb das Geschäft? Rückblick auf ein Vierteljahrhundert ETC Matthias Feuersenger, Reiss-Engelhorn-Museum › 14:30 – 15:00 Uhr Vortrag Eiszeitalter in Magdeburg – das neue Kapitel der Dauerausstellung im Museum für Naturkunde Dr. Michael Buchwitz, Andreas Seidel, Peter Chwalisz, Museum für Naturkunde, Magdeburg › 15:00 – 15:30 Uhr Kaffeepause › 15:30 – 16:00 Uhr Vortrag Frostsprengung von Ton- und Kalkgesteinen in der Mikropaläontologie Martin Krogmann, Universität Bremen › 16:00 – 16:30 Uhr Vortrag Sedimenttransferpräparat in der Hitze geboren, für’s Wetter gemacht Birgit Leipner-Mata, GZN / Paläoumwelt FAU Erlangen › 16:30 – ca. 17:30 Uhr Vortrag UV-Präparation eines Ichthyosauriers Andreas Radecker, Jura-Museum Eichstätt VDP 2016 – Tagungsplan › 15.30 – ca. 17.30 Uhr Diskussion (alternativ) Besprechungszimmer 3221 im Nordbau (E) PEG-Imprägnierung zoologischer Objekte – Möglichkeiten und Grenzen ... anhand zahlreich mitgebrachter Projekte! ... mit Getränken und Snacks! Moderation: Sirpa Kurz, Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, Jan Panniger,Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart ab 17:30 Uhr GENERAL MEETING DER EUROPEAN TAXIDERMY FEDERATION ab 10:00 – ca. 13.00 Uhr Sonderführungen im Naturkundemuseum Potsdam Ausstellung / Aquarium / Sammlungen / Präparationswerkstatt Dr. Detlef Knuth, Christian Blumenstein 9. April, Sonnabend, Potsdam oder Rüdersdorf ab 10:00 – ca. 12.00 Uhr Sonderführung im Brandenburgischen Institut für Rechtsmedizin Linstedter Chaussee 6 Labore und Sektionssäle Lutz Müller nachmittags Besichtigung der Potsdamer Museen und Parks (Kombikarte kann im Naturkundemuseum Potsdam erworben werden) ab 10:00 Uhr Museumspark Rüdersdorf Geologische Führung (ca. 2 Std., pro Person 12,– €) Land-Rover-Tour mit Sammelmöglichkeit (pro Person 15,– €) 17 VDP 2016 – Kurzfassungen VORTRÄGE Tristans falscher Schädel – Photogrammetrie, 3D-Lasersintern und Computer Aided Design als Mittel zur Replikation von komplexen Sammlungsobjekten Dr. Heinrich Mallison Museum für Naturkunde Berlin Von „klein auf groß“ 3D-Druck Klaus Wechsler Überseemuseum Bremen Im Vortrag werden Beispiele der 3D-Vermessung (Volumendaten) von trockenen, feuchten oder formalin-fixierten biologischen Objekten vorgestellt. Entscheidend ist die Auf- und Vorbereitung der Objekte. Hinweise zur Aufbereitung der Daten für den 3D-Druck und dazu, welches Druckverfahren aktuell sich besonders eignet, werden gegeben. Defizite bei der Vermessung, der Datenaufbereitung und dem 3D-Druck werden an Beispielen von Pilz (7:1), Käfer-Larve, Käfer-Puppe und Käfer (alle 50:1) aufgezeigt. Philipp Leopold Martin (1815–1885) Präparator – Zoodesigner – Naturschützer Dr. Uwe Albrecht Berlin 18 Nicht jedes Objekt kann auf einfache Weise abgeformt werden, und nicht für alle Zwecke ist eine Abformung immer die beste Lösung. Hochauflösende 3D-Scans können mit minimaler Berührung und Belastung des Objekts erstellt werden, und dann z. B. gespiegelt, skaliert und anderweitig verändert werden, was mit physikalischen Modellen schwierig durchzuführen ist. Digitale Objekte können mit verschiedenen Verfahren real produziert werden, u. a. 3D-Druck und 3D-Lasersintern. Am Beispiel des Schädels von T. Rex Tristan werden typische Arbeitsabläufe und Resultate vorgestellt, um die Möglichkeiten und Grenzen dieser Methoden aufzuzeigen. Der unter anderem am Zoologischen Museum der Friedrich-Wilhelms-Universität – der heutigen HU – wirkende Präparator Philipp Leopold Martin gilt als einer der Wegbereiter der modernen Tierpräparation. Weniger bekannt ist allerdings, dass er sich auch als Museumsreformer und Zoodesigner hervortat, die erste lebensgroße Nachbildung eines Mammuts schuf und sich sogar für den Arten- und Naturschutz einsetzte. Im Vortrag wird das Leben und Werk dieses einzigartigen Präparators beleuchtet. VDP 2016 – Kurzfassungen Viele Wege führen zur Dermoplastik. Mit Hilfe einer kleinen Umfrage im Kollegenkreis bei „alten Hasen“ und „jungen Hoffnungsträgern“ wird der Versuch unternommen, unterschiedliche Vorgehensweisen und gemeinsame Arbeitstechniken darzustellen, aber auch Grenzen dermoplastischer Möglichkeiten auszuloten. Was Sie schon immer über Dermoplastik wissen wollten … Arbeitstechniken – Möglichkeiten – Grenzen Erfahrene Kollegen geben Einblicke in ihre Arbeitstechniken Dieter Schön Museum Mensch und Natur, München Potsdamer und Berliner Bürger gründeten im Jahr 1909 das Städtische Museum Potsdam mit fünf Museumsabteilungen, darunter auch einer naturwissenschaftlichen Abteilung. Durch den 2. Weltkrieg wurden die umfangreichen naturkundlichen Sammlungen vernichtet. Sie wurden ab 1956 durch die Mitarbeiter der naturkundlichen Museumsabteilung des Bezirksheimatmuseums Potsdam wieder aufgebaut. Vom Bezirksheimatmuseum, Bezirksmuseum über das Potsdam-Museum führte die Entwicklung im Jahr 2001 zur Eröffnung des Naturkundemuseums Potsdam am Standort in der Breiten Straße. Das Museum verfügt heute über attraktive Ausstellungen zur Tierwelt Brandenburgs, einschließlich eines großen Kaltwasseraquariums, Sonderausstellungen zu globalen Themen und über mehr als 370.000 Belege in den naturkundlichen Sammlungen. Zur Geschichte und aktuellen Entwicklung des Naturkundemuseums Potsdam Dr. Detlef Knuth Immer schärfer, immer realistischer, so steigen die Anforderungen an den Maskenbildner bei Film und Fernsehen. Materialien und Techniken bei den Special Make up FX Künstlern für Film und Fernsehen. Teil 1 des Vortrages: Materialien und Formenbautechniken zur Realisierung lebensechter Masken und Dummys. Was machen Special Make up Effect Künstler? Wie gehen wir bei Projekten an die Aufgaben heran? Teil 2 des Vortrages: Anwendungsgebiet der Airbrush, Hardware und Technik zur Stimulierung lebendiger Haut. Kleine Demo (Anwendungsbeispiel). Teil 3 des Vortrages: Fragen-Antwort-Runde. Technischer Wissensaustausch. „Künstliches Leben in der Maskenbildnerei“Materialien und Techniken bei den „Film-SpecialMake-up-Effekten“ Dennis Penkov Naturkundemuseum Potsdam Skinart Berlin 19 VDP 2016 – Kurzfassungen Dreidimensionale Reproduktionsmodelle heimischer Orchideen Sebastian Brandt Kornhochheim Konservierung subfossiler Wirbeltierknochen mit Polyethylenglykol – Möglichkeiten und Grenzen Susanne Klein Goch 20 Der Autor hat in den letzten drei Jahren ein innovatives Verfahren zur Herstellung nahezu naturidentischer Orchideen-Reproduktionen aus Kunststoff erarbeitet und verfeinert. Die neuartigen Modelle überzeugen insbesondere gegenüber den herkömmlichen botanischen Präparationsmethoden durch lebensechte Erscheinung, Farbgebung und mikroskopische Exaktheit. Der Vortrag gibt einen ersten Einblick in die aufwendigen Herstellungsschritte dieser Modelle und geht insbesondere auf ihre nachhaltige Bedeutung für den Naturschutz und die Umweltbildung im Museumskontext ein. Die Konservierung von subfossilem Material gestaltet sich sehr schwierig und ist aufwendig. Das Knochen- und Zahnmaterial ist nicht homogen, teils noch vorhandene organische und mineralische Komponenten sind unterschiedlich stark verteilt und reagieren unterschiedlich auf Klimaeinflüsse. Als größtes Problem stellt sich die Trocknung dar, die irreversible Schäden verursacht. Durch Trocknung kristallisieren bereits angereicherte Mineralgele, während an anderen Stellen im selben Fossil durch den Wasserverlust Bestandteile je nach Luftfeuchtigkeit quellen oder schrumpfen, was zu zerstörerischen Spannungen innerhalb des Objektes führt, die meistens nicht rückgängig zu machen sind. Die Konservierung mit Polyethylenglykol, die das Wasser innerhalb des Fossils ersetzt, kann diese Spannungen verhindern bzw. stark minimieren. Das Material wird seit den 1980er Jahren in der Konservierung verwendet, in meiner Werkstatt seit 15 Jahren, so dass ich einige Erfahrung sammeln konnte. In Konservierungsdurchgängen, die ca. 1,5 Jahre dauern, konnte die Methode verfeinert und an den verschiedenen Anforderungen der Fossilien ausprobiert werden. Ich möchte einen Überblick über die Vorbereitung der Fossilien für die Konservierung geben und die mögliche Präsentation in der Ausstellung. Denn die konservierten Fossilien brauchen trotz allem eine klimatisierte und je nach Zustand eine gestützte Lagerung. VDP 2016 – Kurzfassungen Beleuchtet wird die Fragestellung, in welche Gewebsstruktur das Polyethylenglykol (PEG) diffundiert. Eine Testreihe mit eingefärbtem PEG wurde unter dem Digitalmikroskop untersucht. Auf die eigentliche Fragestellung konnte mit den bestehenden Möglichkeiten keine befriedigende Antwort gefunden werden. Die Arbeit öffnete jedoch neue und interessante Wege, Objekte mit nackten Hautpartien in der PEG-Präparation einzufärben. Unter dem Motto: „Mach mit, mach’s nach, mach’s besser“ erläutert der Vortrag den Vorteil und die Vorgehensweise von PEG-Tränkungen in Kombination mit klassischen Präparationstechniken. Von den ersten Arbeitsüberlegungen – weshalb PEG, welche Voraussetzungen sollte das Objekt mitbringen bis hin zum begleiteten Trocknungsprozess –- möchte der Vortrag dem geneigten Zuhörer Anregungen und praktische Beispiele geben. Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern Der Affe mit der Maske – Anwendung der PEG-Kombinationstechnik in Bezug auf die Präparation eines männlichen Weißkopfsaki Jan Panniger Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Auf der Europameisterschaft 2015 in Finnland präsentierte der Autor zwei Dermoplastiken von Helmkasuaren. Die Originalkörper mussten in Position gebracht und abgegossen werden. Der Ausguss erfolgte mit PU-Schaum, welcher nachgearbeitet und mit den gegerbten Häuten überzogen wurde. Bei der Bearbeitung des Halses kam eine spezielle Technik zum Einsatz. Die stark faltige und nackte Haut wurde in PEG getränkt, um sie so zu konservieren, dass sie möglichst lebensecht aussieht. Der Jungvogel errang den Titel Vizeeuropameister in der Kategorie Vögel. Die mit Hilfe des 320-Zeilen-Hochleistungscomputertomographen erstellten Bilder zeigen an Beispielen aus Klinik und Forschung die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten dieser Technik, welche auch in der Museumspräparation genutzt werden können Wohin geht das PEG? – Ein Beitrag zur PEG-Diskussion Sirpa Kurz Große Vögel mit nackter Haut – PEGKombinationstechnik am Beispiel zweier Kasuar-Dermoplastiken Robert Stein Museum für Naturkunde Berlin Hochleistungscomputertomographie als Basis für Forschung und Museumspräparation Dr. Guido Fritsch Leibnizinstitut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin 21 VDP 2016 – Kurzfassungen Forensische Nekroradiologie Dr. Lars Oesterhelweg Charité Berlin Eine der rechtsmedizinischen Kernaufgaben ist die Dokumentation und Interpretation von Leichenbefunden im Rahmen von gerichtlichen Obduktionen im Todesermittlungsverfahren. Über Jahrhunderte erfolgte dieses durch detaillierte Beschreibungen von Befunden im Sektionsprotokoll, ggfs. ergänzt durch Skizzen und Photographien. Die röntgenologische Schnittbildgebung durch Computertomographen bietet neue Möglichkeiten der Dokumentation und Darstellung von forensischen relevanten Befunden. Durch CT-Scans mit geringer Schichtdicke sind eine virtuelle Autopsie des Leichnams, exakte Lokalisierungen von Fremdkörpern sowie dreidimensionale Rekonstruktionen von Verletzungsbefunden möglich. Diese neuen Möglichkeiten werden anhand von Fällen aus der Berliner Rechtsmedizin demonstriert. Dermoplastik ohne Haut – Möglichkeiten und Grenzen Werner Beckmann LWL-Museum für Naturkunde, Münster Die Entwicklung der Plastination und ihrer Anwendungsbereiche Rurik von Hagens Heidelberg Die Zukunft eines Relikts: Vom Leichenhaus zum Seziersaal 2.0 Jan Sulik Unfallkrankenhaus Berlin 22 In diesem Vortrag wird erklärt, wie die Präparation ohne Haut möglich ist. Durch Erfahrungen und Anwendungen werden Vor- und Nachteile erörtert. Zudem werden Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt. Einführung in die Methode der Plastination sowie Überblick über die Entwicklung der Technik seit der Erfindung 1978 bis heute. Überblick über die Anwendung, vom universitären Bereich bis zu den öffentlichen Ausstellungen für Laien. Vorstellung der verschiedenen Plastinationsunternehmen und diverser Plastinationsprojekte. Die Umgebung formt den Menschen. Ein Seziersaal auf dem neuesten technischen Stand bietet alle Voraussetzungen für die Durchführung erstklassiger klinischer Obduktionen zur Qualitätssicherung der modernen Krankenhausmedizin. In puncto Ausstattung halten die meisten Seziersäle allerdings nicht mit den übrigen Krankenhausabteilungen Schritt. Ein Blick zurück in die Geschichte der klinischen Obduktion zeigt, dass dies nicht immer so war. Wie konnte es dazu kommen? Wie könnte ein zeitgemäßer Seziersaal heute aussehen und welche möglichen Auswirkungen hätte er auf die Anzahl und Qualität der klinischen Obduktionen? Was können Präparatoren tun, um mit relativ wenig Aufwand „ihren“ Seziersaal zu „entstauben“? VDP 2016 – Kurzfassungen Neben der Durchführung von Obduktionen, der Organisation des Leichenwesens, Präparationen, der Betreuung von Studierenden oder ähnlichem tritt ein medizinischer Präparator oftmals mit Angehörigen in Kontakt. Wer denkt, dass diese emotionale Auseinandersetzung und Kurzzeitbetreuung lediglich Seelsorger, Psychologen, Ärzte oder Kriseninterventionsteams führen, hat weit gefehlt. Der Umgang mit den Überbringern einer Todesnachricht oder den Angehörigen begleitet uns alltäglich. Im Gespräch ist es immer wieder eine neue Herausforderung zuzuhören, wichtige medizinische Daten zu extrahieren und dabei so einfühlsam als möglich auf die Trauernden einzugehen. Am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg nimmt dieser Aufgabenbereich einen sehr wichtigen Teil in Anspruch. Ohne die Körperspender, die zu Lebzeiten ihren Körper unserem Institut vermacht haben, könnte kein Arzt ausgebildet werden. Das Einverständnis der Angehörigen gegenüber der einzelnen Körperspende ist daher von sehr hohem Wert. Deswegen sehen wir es als unsere Pflicht an, im Gespräch nicht ausschließlich die medizinischen Daten der Toten zu erheben oder Vorgänge zu erläutern. Vielmehr ist es unsere Aufgabe, empathisch auf die Angehörigen einzugehen und sie temporär zu betreuen. Jedes Gespräch ist individuell – es ist jeden Tag ein schmaler Grat zwischen Empathie und Selbstschutz. Angehörigenbetreuung – Ein schmaler Grat zwischen Empathie und Selbstschutz Nadine Schindler Bereits die Verwendung verschiedener Polymere (Epoxydharze, Polyesterharze, Silikone etc.) führt bei der Scheibenplastination zu stark unterschiedlichen Ergebnissen. Werden darüber hinaus Verfahren zur selektiven Imprägnierung (SI), Farberhaltung und spezifischen Anfärbung sowie selektive Dünnschliffmethoden wie die Tissue Tracing Technique verwendet, eröffnet sich schnell ein weites Spektrum an Varianten, die je nach Fragestellung und Betrachter völlig unterschiedliche Einblicke ermöglichen. Zuletzt hat auch die äußere Ausführung als Sandwich-, Flachkammer- oder Einbettungspräparat einen erheblichen Einfluss auf die Verwendungsmöglichkeiten und den späteren praktischen Einsatz makroskopischer Schnittpräparate. Aus der unüberschaubaren Vielzahl der resultierenden Kombinationsmöglichkeiten soll anhand von 20 ausgewählten Beispielen erörtert werden, welche Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Scheibenplastination sinnvoll und hinsichtlich des Zusatzaufwands praktisch anwendbar erscheinen. 20 Varianten der Scheibenplastination – Möglichkeiten und Grenzen der Imprägnierung von Schnittpräparaten Dr. Christoph von Horst Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Mainburg 23 VDP 2016 – Kurzfassungen Die Mumie kehrt zurück – CT Daten im historischen Kontext Dr. Sara Doll Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Reduzierung der FormaldehydKonzentration in allen Bereichen des Anatomischen Instituts – die Sicht eines Fachplaners Günther Weber WIP Institutsplanung UG, Buseck 24 Hetep Amun wurde etwa 700 Jahre vor Chr. geboren und lebte in Theben. Nach ihrem Ableben wurde sie mumifiziert, Anfang des 20. Jahrhunderts brachte man sie nach Deutschland. Ihre „Reisedaten“ und die Ergebnisse zweier durchgeführter computertomographischer Untersuchungen werden vorgestellt. Die Institute für Anatomie wurden über einen langen Zeitraum von den Bestimmungen der Gewerbe-Aufsichtsämter verschont. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Seit die so genannten Unfallkassen die Kontrolle der sicherheitstechnischen Überwachung auch in diesen Instituten innehaben, wird deutlich schärfer gegen Verstöße der Bestimmungen bei der Einhaltung der MAK-Werte der Formaldehyd-Konzentrationen vorgegangen. Diverse Arbeitsgruppen, meistens bestehend aus Anatomen und Theoretikern, wollten das Thema in den Griff bekommen, haben aber letztlich keinen Erfolg gehabt, da das technische und applikationstechnische Verständnis für die einzelnen Arbeitsbereiche der Präparatoren nicht vorhanden war bzw. einfach übergangen wurde. Als Fachplaner mit enger Bindung an Präparatoren, Prosektoren und Fach-Ingenieure sind wir nun in der Lage, ein Institut so zu planen und auszurüsten, dass die neuen MAK-Werte eingehalten werden und, noch wichtiger, die Formaldehyd-Konzentrationen im Atembereich der Nutzer und Studenten unterhalb des gesundheitsschädlichen Levels liegt. Die technischen Entwicklungen der einzelnen Bereiche erstrecken sich über die Leichenkühlung, die Leichen-Vorbereitung, die Leichenlagerung, den Perfusionsbereich, den Präparationsbereich, den Reagenzien-Umfüllbereich und den Bereich der OP-KursTische für die Anatomie. In jedem dieser Bereiche muss die Formaldehyd-Konzentration im Atembereich der Nutzer so niedrig sein, dass keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten sind. Die Ausrüstung / Umrüstung der Institute kostet zwar eine Menge Geld – aber die Unfallkassen lassen hier nicht mit sich reden und zwingen die Institute zum Um- oder Neubau der Anatomien. Wir als Planer folgen dieser gesetzlichen Maßnahme und setzen diese Bestimmungen um. VDP 2016 – Kurzfassungen Nach dem Vorbild der US-amerikanischen „World Taxidermy Championships“ fand 1992 der erste europäische Präparatorenwettbewerb in Leiden in den Niederlanden statt. Es folgten Oslo (N) 1995, Riihimäki (FIN) 1998, Chambord (F) 2000, Longarone (I) 2002, Dortmund (D) 2004, Longarone (I) 2006, 2010 und 2014 und Oulu (FIN) 2015. 10 mal waren Präparatoren aufgerufen, sich auf internationaler Ebene zu treffen und zu messen. 10 mal haben die unterschiedlichsten Persönlichkeiten ihr ganzes handwerkliches Können und ihre ganze Kreativität aufgebracht, um Wettbewerbsstücke anzufertigen, mit denen sie sich der kritischen Bewertung und der Öffentlichkeit stellten. 10 mal gab es Europameister und Gewinner, aber gab es eigentlich auch Verlierer? Belebt Wettbewerb das Geschäft? Rückblick auf ein Vierteljahrhundert ETC Matthias Feuersenger Reiss-Engelhorn-Museum Im Zuge des Neuaufbaus der Dauerausstellung im Museum für Naturkunde Magdeburg erfolgte im Jahr 2015 die Eröffnung des Raumensembles zum Thema „Eiszeitalter – Klimawandel und Evolution bis zur Gegenwart.“ Diesem liegen eine inhaltliche Gliederung des Rundgangs und ein Gestaltungskonzept zugrunde, die anhand verschiedener Beispiele erläutert werden. Hervorgehoben werden besonders die Verknüpfung ausgestorbener und überlebender Tiere der Eiszeiten im Magdeburger Raum, ein künstlicher Felsaufbau (in Rabitz-Konstruktion) zum Thema „Menschen der Eiszeit“ und der Bau einer Gletscherwand mit integrierter Vereisungsfläche sowie den Einbau zweier Landschaftsmodelle in Form eines Spiegeldioramas. Erörtert werden die Vorgehensweisen bei der Präparation von Dermoplastiken (Rentier, Przewalski-Pferd und andere früher bei uns heimische Tiere) nach einer leicht abgewandelten ter-Meer-Methode. Abschließend wird auf die Montage bzw. Neuaufstellung eines Skelettes vom Riesenhirsch und der Bau von Silhouetten ausgestorbener Tiere sowie Belege für den eiszeitlichen Klimawandel wie Geschiebe, Bodenprofile und Pflanzenreste eingegangen. Eiszeitalter in Magdeburg – das neue Kapitel der Dauerausstellung im Museum für Naturkunde Dr. Michael Buchwitz, Andreas Seidel, Peter Chwalisz Museum für Naturkunde, Magdeburg 25 VDP 2016 – Kurzfassungen Frostsprengung von Tonund Kalkgesteinen in der Mikropaläontologie Martin Krogmann Es wird über die Aufbereitung von Gesteinsproben zur Gewinnung von Mikrofossilien, speziell Foraminiferen, berichtet. Die Problematik dieses Profils ist der Wechsel von Kalkgesteinen zu Tongesteinen. Schwerpunkt des Vortrags ist der Vergleich der unterschiedlichen Gesteinsaufbereitung und eine genaue Betrachtung der gewonnenen Foraminiferen. Universität Bremenm Sedimenttransferpräparat in der Hitze geboren, für’s Wetter gemacht Birgit Leipner-Mata GZN / Paläoumwelt FAU Erlangen UV-Präparation eines Ichthyosauriers Andreas Radecker Jura-Museum Eichstätt 26 An den heissesten Tagen vom 16.–18. Juli 2014 nahm ich im Geopark Ries in der Nähe von Großsorheim am Aufschluss Glaubenberg in 5 m Höhe ein Sedimenttransferpräparat von Flussablagerungen der Ur-Wörnitz ab. Das Präparat ist 1.60 m breit und 1,80 m hoch. Es werden die Schwierigkeiten der Erstellung erläutert und welche Materialien verwendet wurden. Die Fertigstellung erfolgte im Laufe des Jahres 2015 im Garten unseres Instituts, weil kein freier Raum entsprechender Größe vorhanden war. Die entsprechenden Arbeitsschritte werden dargelegt. Der Bau des Gestells und die Montage erfolgte durch die Schlosserei Hofer aus Donauwörth. Das Besondere am Aufstellungsort des STP ist, dass es im Freien im Aufschluss Glaubenberg als „Schautafel“ dient, weil sich das Originalsediment schlecht zugänglich in 5 m Höhe befindet. Die Einweihung fand am 7.7.2015 im Geopark im Aufschluss Glaubenberg statt. Im Frühjahr 2009 wurde im Besuchersteinbruch bei Eichstätt (Solnhofener Plattenkalke, Unter-Tithonium) ein fast vollständig erhaltener Ichthyosaurier gefunden. Das Fossil zeigte eine gute Weichteilerhaltung, aber zugleich schlechte Knochenerhaltung, die nur unter ultraviolettem Licht als Fluoreszenz gut erkennbar war. Um den Ichthyosaurier vom umliegenden Gestein zu befreien, musste ich daher die Präparation unter UV-Licht vornehmen. Die Gründe für UV-Licht als Präparationshilfe und dessen Vor- und Nachteile möchte ich in meiner Powerpoint-Präsentation deutlich machen, da diese Methode die Chance auf außergewöhnlich feine Präparationen, aber auch Gefahren wie Hautverbrennungen und Netzhautschäden mit sich bringt. VDP 2016 – Kurzfassungen Facetten des Lebens Geht unter die Haut Das weltweit erste KÖRPERWELTEN Museum Direkt am Fernsehturm Alexanderplatz MeMu.berlin www.MeMu.berlin 27 VDP 2016 – Referenten REFERENTEN DER 54. INTERNATIONALEN ARBEITSTAGUNG DES VERBANDES DEUTSCHER PRÄPARATOREN E. V Dr. Uwe Albrecht Dr. Peter Bartsch Werner Beckmann Berlin Museum für Naturkunde Berlin LWL-Museum für Naturkunde, Münster Christian Blumenstein Naturkundemuseum Potsdam Sebastian Brandt Kornhochheim Dr. Michael Buchwitz Museum für Naturkunde, Magdeburg Peter Chwalisz Museum für Naturkunde, Magdeburg Dr. Sara Doll Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg Pascal Eckhoff Museum für Naturkunde Berlin Matthias Feuersenger Reiss-Engelhorn-Museum Jürgen Fiebig Museum für Naturkunde Berlin Dr. Guido Fritsch Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, Berlin Christiane Funk Museum für Naturkunde Berlin Dirk Grundler Magdeburg Rurik von Hagens Heidelberg Dr. Christoph von Horst Mainburg Andreas Kitschmann MATERIALISE GmbH, Gilching Susanne Klein Goch Dr. Detlef Knuth Naturkundemuseum Potsdam Cathrin Krause Dresden Martin Krogmann Universität Bremen Sirpa Kurz Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern Birgit Leipner-Mata GZN / Paläoumwelt FAU Erlangen Dr. Heinrich Mallison Museum für Naturkunde Berlin Peter Mildner Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Lutz Müller Brandenburgisches Landesinstitut für Rechtsmedizin Dr. Lars Oesterhelweg Charité Berlin Jan Panniger Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart Dennis Penkov Skinart Berlin Andreas Radecker Jura-Museum Eichstätt 28 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] VDP 2016 – Referenten Nadine Schindler Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg [email protected] Thomas Schossleitner Dieter Schön Museum für Naturkunde Berlin Museum Mensch und Natur, München Museum für Naturkunde Berlin Museum für Naturkunde, Magdeburg Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Museum für Naturkunde Berlin Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) WIP Institutsplanung UG, Buseck Überseemuseum Bremen Medizinhistorisches Museum Berlin Museum für Naturkunde Berlin [email protected] [email protected] Marten Schöle Andreas Seidel Michael Stache Robert Stein Jan Sulik Günther Weber Klaus Wechsler Navena Widulin Detlef Willborn [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 29 VDP 2016 – Informationen IMPRESSUM Redaktion Jürgen Fiebig und Robert Stein Präparation, Museum für Naturkunde Berlin Layout Elke Siebert Museum für Naturkunde Berlin Fotos (Cover, S. 4) Carola Radke Museum für Naturkunde Berlin DANKSAGUNG Wir danken allen Helfern des Museums für Naturkunde Berlin und des VDP für die vielseitige Hilfe bei der Vorbereitung der Tagung. Und zu guter Letzt bedanken wir uns natürlich bei allen Referenten und Ausstellern für ihre Bereitschaft, ihr Wissen weiterzugeben und mit ihren hervorragenden Beiträgen den Erfolg dieser Veranstaltung zu garantieren. Künstliche Augen für die Tierpräparation seit 1968 +++ aktuell im Programm +++ Maurice-Bouten-Augen +++ Säugetieraugen aus Originalabgüssen +++ jetzt in neuem Design +++ KL-Glasaugen - Inh. David Lange e.K. - Fichtenweg 7 - DE-96271 Grub am Forst / Germany Tel.: +49-9560-500 - Fax: +49-9560-1703 - [email protected] - www.kl-glasaugen.de 30 VDP 2016 – Raum für Notizen 31 VDP 2016 – Informationen Nordbahnhof hw Sc ee Spr Invalidenpark er arz ße Naturkundemuseum tra ens Spree Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité Luisenstraße Hauptbahnhof Mensa Nord n ov ersche Straße raße t Tors Ora nie nbu rge r St raß Oranienburger Tor aße rdtstr ha Rein Spree Friedrichstraße Spree e r. Han aß St str he ee isc ss He alid Inv ss au Ch g We Museum Hamburger Bahnhof e Spree Friedrichstraße U-Bahn: U6 (Naturkundemuseum) Metrotram: M5, M8, M10 (Hauptbahnhof, Naturkundemuseum) Tram: 12 (Nordbahnhof, Naturkundemuseum, Friedrichstraße) S-Bahn: S5, S7 (Hauptbahnhof), S1, S2 (Nordbahnhof) Airport Express Flughafen Schönefeld: RE7, RB14 (Hauptbahnhof) ExpressBus Flughafen Tegel: TXL (Hauptbahnhof) 32 VDP 2016 – Informationen WEGEPLAN MUSEUM UND NORDBAU A Haupteingang Museum B Barrierefreier Zugang Museum C Personaleingang, Registrierung D Lastenaufzug E Nordbau Treppe 12 zum Besprechungszimmer 3221 F Nordbau Freitreppe zum Hörsaal 7 und Tagungbüro Baufeld 33 VDP 2016 – Informationen 6 7 7 8 5 4 9 2 3 10 3 3 11 Personaleingang Registrierung 1 Haupteingang Museum 34 1 Saurierwelt 7 Spinosaurus 2 System Erde 8 Insektenmodelle, VDP-Sonderschau 3 Kosmos und Sonnensystem 9 Nass-Sammlung 4 T. rex Tristan 10 Highlights der Präparationskunst 5 Evolution in Aktion 11 Mineralien 6 Humboldt-Exploratorium Im Umbau bis 12. Juni 2016 im neuen Ostflügel C. F. Richter Rauchwarenveredlung seit 1738 Inhaber Matthias Oehlert Bitterfelder Straße 10 · D-04509 Delitzsch Telefon: + 49 (0) 34 202 - 6 39 20 eMail: [email protected] EU-Zertifizierung VET Kontrollnummer: DE 14 730 0020 14 speziell für Präparatoren: hochwertig gegerbte und dünn geschnittene Häute specifically for taxidermists: high-quality tanned and thinly cut skins