Econo 02/11

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Econo 02/11
econo-rhein-neckar.de
rhein−neckar ausgabe 02/11
4. Jahrgang
04.03.2011
5,50€
11002
die starken seiten der wirtschaft
pro & contra
Profitiert der Odenwald
von der Metropolregion?
standorte
Schwetzingen und
Worms im Porträt
hänle, immel, doppler
Die Erben
von Carl Benz
Liebe Unternehmer,
Sie haben es in der Hand:
Ungenutzte Potenziale in neuen Auftrieb verwandeln: Das ist
es, was wir* in Unternehmen am liebsten tun. Wo und wie Sie
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Stolz und Vorurteile
Econo Rhein-Neckar: Aus der Region – für die Region
Full Service Dienstleister für audiovisuelle
Liebe Leserinnen und Leser,
der Aufschwung geht weiter. Das behauptet
zumindest der IHK-Konjunkturbericht für die
Metropolregion Rhein-Neckar. Die gute
Stimmung in der Wirtschaft fußt sowohl auf
einer guten Einschätzung der momentanen
Lage, als auch auf positiven Zukunftsaussichten. Lesen Sie auf Seite 26 aber auch,
welche Risiken die befragten Unternehmen
sehen.
Denn auch wenn die Konjunktursonne
strahlt – es ist nicht alles eitel Sonnenschein. Davon zeugen viele Meldungen und
Berichte im Nachrichtenteil. So ist die Zahl
überschuldeter Personen in der Region gewachsen (Seite 20), die Metallwerke Helmstadt haben den Betrieb eingestellt und
beim Autozulieferer Harman Becker im pfälzischen Schaidt bangen 680 Mitarbeiter um
ihre Jobs. Am anderen Ende der Metropolregion Rhein-Neckar, in Hardheim, hat sich
ein anderer Automobilzulieferer indes gefangen. Lesen Sie auf Seite 6, was der neue
Eigentümer HTP mit der Firma Reum vor hat.
Bangen auf der einen, Aufbruch auf der
anderen Seite. Es sind jedoch nicht nur gegensätzliche Gefühle, die die beiden Unternehmen derzeit trennen. Es sind auch rund
200 Kilometer, die zwischen Harman Becker
in Schaidt und Reum in Hardheim liegen. Die
geografische Lage der beiden Firmen erinnert daran, wie groß die Metropolregion
Rhein-Neckar ist. Dieser Ballungsraum wird
genauso von ländlichen Gebieten wie von
den drei Großstädten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg geprägt. Im NeckarOdenwald-Kreis sind jedoch Zweifel daran
aufgekommen, ob dies überall ausreichend
gewürdigt wird. „Im Neckar-OdenwaldKreis ist die Metropolregion bislang außer
in vollmundigen Ankündigungen nicht angekommen“, schrieb etwa Landrat Achim Brötel in seinem Weihnachtsbrief. Wir haben
diese Kritik zum Anlass genommen, zwei
Unternehmer zu fragen, ob der ländliche
Raum von der Metropolregion profitiert. Auf
Seite 55 lesen Sie die Antworten von Albrecht Hornbach (Hornbach Holding) und
Gerhard Cherdron (Druckerei Laub).
den schönen Ausdruck „Heimatkunde“: Die
drei größten Städte der Metropolregion
kann fast jeder sofort nennen, doch welche
folgt auf dem vierten Rang? Es ist Worms
mit mehr als 82 000 Einwohnern. „In vielen
Köpfen spukt noch das Bild der grauen Industrie- und Arbeiterstadt umher“, sagt Michael Kissel im Interview (Seite 66). Doch
der Wormser Oberbürgermeister verfällt
darüber nicht in Wehklagen. Dazu hätte er
auch wenig Anlass. Denn die selbst ernannte Nibelungenstadt hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten stark gewandelt.
Stichworte sind die Nibelungenfestspiele,
das Festival Jazz & Joy, das innerstädtische
Einkaufszentrum Kaiser-Passage oder ganz
aktuell das neue Kultur- und Kongresszentrum „Das Wormser“. Lesen Sie ab Seite 68,
wie Kultur und Kongresse den Imagewandel der Stadt beschleunigen. Und auch jenseits dieser vermeintlich weichen Standortfaktoren hat Worms viel bewegt. Innerhalb
weniger Jahre haben Logistikunternehmen
wie TST oder Fiege Tausende neuer Jobs
geschaffen. Lesen Sie ab Seite 60, wie der
„Stehauf-Standort“ dem Verlust vieler industrieller Arbeitsplätze begegnet.
Das Schloss lässt vergessen, dass
Schwetzingen noch vor einigen Jahrzehnten ebenfalls ein Industriestandort war. Bei
dem Rühr- und Reaktorbehälter-Hersteller
Pfaudler-Werken arbeiteten bis zu 550, beim
Bahnausbesserungswerk sogar bis zu 1300
Menschen. Lesen Sie im Standortporträt ab
Seite 74, was Schwetzingen mit dem seit
Jahren brach liegenden Bahngelände vorhat. Außerdem gehen wir der Frage nach,
weshalb die „Spargelstadt“ einen zweiten
Anlauf unternimmt, auf die Unesco-Weltkulturerbe-Liste zu gelangen und welche Erwartungen Einzelhändler und Gastronomen
mit dem Titel verknüpfen.
Medientechnik
Veranstaltungen & Events
Hauptversammlungen
Messen & Produktshows
Öffentliche Veranstaltungen
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März
Nachrichten
6
Hardheim. Nach der
Insolvenz von Reum müssen
am Stammsitz 49 Mitarbeiter
gehen.
16
Kreis Bergstraße. Die Stadt
Bensheim führt das
Mittelzentren-Ranking der
IHK Darmstadt an.
8
Mannheim. Das Ergebnis der
MVV stagniert. Wachstum
verspricht indes eine neue
Müllverbrennungsanlage
18
Heßheim. Die Butsch GmbH
wächst seit ihrer Gründung
Anfang 2008 in rasantem
Tempo.
10
Tauberbischofsheim. Die
Sparkasse Tauberfranken
verzeichnet 2010 wieder
einen Überschuss.
22
Hockenheim. Die AchatHotelgruppe betreibt ab
April das 4-Sterne-Haus
Walkershof in Reilingen.
12
Heidelberg. Die Sparkasse
Heidelberg blickt auf ihr
bisher bestes Geschäftsjahr
zurück.
24
Mannheim. Cube Films hat
beim Gründerwettbewerb
der Stadt Mannheim den
zweiten Platz belegt.
14
Schifferstadt. Daniel Rhein
hat sich mit dem OnlinePortal www.my.rheco.de
selbstständig gemacht.
26
Rhein-Neckar.
Der Konjunkturbericht für die
Metropolregion sieht kein
Ende des Aufschwungs.
Unternehmen & Märkte
30
Objekt- und Gewerbebau I.
Der Büromarkt in Mannheim,
Heidelberg und
Ludwigshafen erlebt
einen Aufschwung.
34
Objekt- und Gewerbebau III.
Das Corporate Design
macht die Seele einer
Firma erlebbar – auch
in der Inneneinrichtung.
32
Objekt- und Gewerbebau II.
In Heidelberg entsteht mit
dem Business-Campus eine
Büroimmobilie vor allem für
kleine Firmen.
38
Immobilien.
Sven und Lars Piske führen
den Ludwigshafener
Projektentwickler ACI in
zweiter Generation.
3
Editorial
Menschen
58
Impressum
89
Index
90
Der Schreibtisch von ...
52
125 Jahre Automobil.
Welche Spuren Carl Benz in
der Region hinterlassen hat
55
Meinung. Pro und Contra zum
Nutzen der Metropolregion
für den ländlichen Raum
58
Namen und Nachrichten
INDUSTRIEBAU
52 125 Jahre Automobil
L
L
60 Standort Worms
L
L
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Management
40
Locations I.
Ein Schwerpunkt der
diesjährigen Messe
„Locations Rhein-Neckar“
sind Incentives.
46
Locations II.
Die Kletterhalle Bensheim
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Wiesloch organisieren
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48
Locations III.
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51
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Politik & Gesellschaft
60
Worms I. Wie die Stadt den
Strukturwandel meistert.
66
Worms II. Oberbürgermeister
Michael Kissel im Interview
68
Worms III. Das Tagungs- und
Kongresszentrum ist eröffnet.
73
Steuerrecht
74
Schwetzingen.
Was sich die Stadt vom Titel
„Weltkulturerbe“ verspricht.
86
Arbeitsmarkt
88
Bildung & Wissenschaft
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6 Nachrichten
Pepperl + Fuchs trifft Vereinbarung
Mannheim. Die Geschäftsführung
von Pepperl + Fuchs hat mit den Arbeitnehmervertretern die Standortsicherungsvereinbarung verlängert. Damit sind die mehr als 900
Mitarbeiter bis 2012 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt.
Der Vertrag regelt außerdem eine
zusätzliche Arbeitszeit von 125
Stunden pro Jahr. Im Gegenzug erhalten die Mitarbeiter Zahlungen in
die betriebliche Altersvorsorge. Außerdem soll Ersatz für auslaufende
Fertigungskomponenten in Mannheim geschaffen werden.
Würth investiert acht Millionen Euro
Adelsheim. Das Würth Logistik Center will expandieren. Das Produktionsareal am Standort Adelsheim
solle um 7000 Quadratmeter wachsen. „Mitte dieses Jahres wollen
wir mit der Erweiterung beginnen“,
so Würth-Geschäftsführer Klaus
Groninger. Die Investitionssumme
liege bei acht Millionen Euro. Die Erweiterung sichere die 300 Arbeitsplätze und schaffe bis zu 50 neue
Stellen am Standort.
Wild stellt „Caps“-Produktion ein
Eppelheim. Wild hat die Produktion
des Sportgetränks „Caps“ mangels
Nachfrage eingestellt. Arbeitsplätze seien dadurch nicht betroffen.
Die Rezeptur des vor drei Jahren gestarteten Getränks hatte Wild zusammenmitdemOlympiastützpunkt
Rhein-Neckar entwickelt. Der eigens für das Sportgetränk entwickelte wieder verschließbare
Standbodenbeutel dient jetzt als
Verpackung für die Wild-Marke
„Capri-Sonne“.
Scheller investiert in Oggersheim
Ludwigshafen. Das BMW-AutohausSchellerbautfürfünfMillionen
Euro bis September einen neuen
Standort in Oggersheim. Nach der
Insolvenz des Autohauses Oster
habe sich die Chance eröffnet, die
Vertretung des Autoherstellers in
Ludwigshafen und Frankenthal zu
übernehmen, sagt Firmenchef Andreas Scheller. Bis zu 40 Mitarbeiter
sollen am neuen Standort arbeiten.
Ein Team sei bereits 2009 in das von
Oster übernommene Gebäude eingezogen. Dieser Standort werde unabhängig vom Neubau fortgeführt.
Die Zentrale werde von Bad Dürkheim nach Ludwigshafen verlegt.
econo
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4. März 2011
Reum fährt wieder in der Spur
Der Automobilzulieferer Reum hat das Insolvenzverfahren beendet. Der
neue Eigentümer HTP will alle Standorte erhalten. Gehen müssen nun
60 von 930 Mitarbeitern. Die meisten davon am Stammsitz in Hardheim.
Hardheim. Im August des vergangenen Jahres musste der Automobilzulieferer Reum Insolvenz anmelden. Ende Januar haben die
Hardheimer einen neuen Eigentümer gefunden: Die niederländische
Investmentgesellschaft HTP hat
den Hersteller von hochwertigen
Innenausstattungen für einen nicht
genannten Kaufpreis erworben.
Das Unternehmen firmiert seither
als Reum Metall- und Kunststofftechnik GmbH.
„Mit HTP ist das Unternehmen
hervorragend aufgestellt für die
Anforderungen des Marktes“, sagte Insolvenzverwalter Marcus
Winkler zum Abschluss des Verfahrens. Die Niederländer haben über
ihre auf den Automobilsektor spezialisierte Tochter HTP Automotive
den gesamten Geschäftsbetrieb
und die vier Produktionsstätten
übernommen. Alle Standorte, neben dem Unternehmenssitz in
Hardheim
(Neckar-OdenwaldKreis) unterhält Reum auch Werke
in Calw, Groß-Gerau und Trusetal,
führt der neue Eigentümer weiter.
„Und was besonders wichtig ist:
Über 90 Prozent der Arbeitsplätze
bleiben erhalten“, erklärte Winkler.
Zum Zeitpunkt des Kaufs durch die
Niederländer beschäftigte Reum
noch 930 eigene Mitarbeiter und
rund 290 Zeitarbeitskräfte. Die insgesamt 60 Entlassungen betreffen
vor allem den Unternehmenssitz in
Hardheim. Hier verlieren 49 Menschen ihre Jobs. Am Standort Calw
sind elf Mitarbeiter betroffen. Die
entlassenen Mitarbeiter können für
acht Monate in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft wechseln. „Bis dahin müssten sie einen neuen Arbeitsplatz
gefunden haben oder es beginnt für
sie die Arbeitslosigkeit“, erklärte
Gerd Koch, 1. Bevollmächtigter der
IG Metall in Tauberbischofsheim.
Für den Gewerkschafter sei die
Übernahme durch HTP dennoch
ein „Riesenerfolg“, nicht nur wegen des Erhalts aller Standorte:
Den Entlassungen fielen vorwiegend die Geschäftsführung und
Stellen in der Verwaltung zum Opfer. „Es betrifft weniger die Metaller und nur wenige Arbeiter“, so
Koch. Der Gewerkschafter lobte
ausdrücklich Insolvenzverwalter
Marcus Winkler. Der hat nach eigenen Angaben in der Insolvenzphase umfangreiche Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen
durchgeführt. Der Geschäftsbetrieb habe sich dadurch nachhaltig
stabilisiert und HTP übernehme
Reum nun mit ausgelasteten Kapazitäten, steigenden Umsatzzahlen
und stabilen Lieferanten- und Kundenbindungen.
Reum hat in der Insolvenz viele
Mitarbeiter eingestellt. Von August
2010 bis Januar 2011 stieg die Beschäftigtenzahl von 760 auf 930. Alleine am Hauptsitz in Hardheim
wuchs die Belegschaft um rund 100
auf nunmehr 570. Der Investor HTP
ist nach eigenen Angaben ein
„langfristig orientierter Eigentümer“. Die Niederländer schreiben
in einer Mitteilung, dass sie das Unternehmen gemeinsam mit der neuen Geschäftsführung und der Belegschaft zurück auf den Wachstumspfad führen wollten. HTP hat
sich auf die Übernahme, Restruktu-
Nachrichten 7
rierung und Konsolidierung von Unternehmen in Krisensituationen
spezialisiert. Das Unternehmen
verfolge einen stark unternehmerisch geprägten Ansatz, denn die
Gesellschaft investiere ausschließlich Eigenmittel der Gesellschafter
Wim de Pundert und Klaas Meertens. Im Fokus haben die Niederländer Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 100 und 500 Millionen Euro im Jahr. Der Umsatz der
Hardheimer lag 2009 bei 86 Millionen Euro, im vergangenen Jahr bei
rund 105 Millionen Euro.
Der Erwerb des Odenwälder Automobilzulieferers war nicht die
einzige Akquisition der Niederländer. Fast zeitgleich hat HTP den Antriebsspezialisten Halberg Guss
übernommen. „Durch die Übernahme von Reum treiben wir die Konsolidierung in der Branche weiter
voran“, schreiben die Niederländer
weiter. HTP ist auch Eigentümer
des Reisemobil-Herstellers Knaus
Tabbert und von Geiger Automotive
sowie der niederländischen NEM
B.V. Dieser Bestand an Unternehmen einer Branche biete „enormes
Synergie- und Wachstumspotenzial“. „Dies gilt es auszuschöpfen
und so unseren OEM-Kunden noch
bessere Produkte und Leistungen
zu wettbewerbsfähigen Preisen
anzubieten“, wird Wolfgang Speck,
Vorstandsvorsitzender von HTP
Automotive und Interim-Geschäftsführer des Kunststoffspezialisten
Geiger Automotive in der Mitteilung
Matthias Schmitt
zitiert.
RKW
OKW baut neues Logistikzentrum
Folienhersteller übernimmt Danafilms
Buchen. Die Odenwälder Kunststoffwerke Gehäusesysteme GmbH
(OKW) investiert 1,6 Millionen Euro
in den Neubau eines 2100 Quadratmeter großen Logistikzentrums. Die
Halle soll ab Mitte des Jahres die
Bereiche Logistik und Lager beherbergen. Im Anschluss daran plant
das Unternehmen die Sanierung eines Bürogebäudes in der FriedrichList-Straße sowie den Umzug der
Bürobereiche in die neuen Räume.
Frankenthal. Die RKW SE will ihr
US-Geschäft ausbauen. Um den
dortigen Markt besser erschließen
zu können, hat der Frankenthaler
Folienhersteller die Firma Danafilms gekauft. Der Hersteller von
Kunststofffolien aus Wetborough/
Massachusetts hat einen Produktionsstandort am Firmensitz und einen in Franklin/Kentucky. Bisher
unterhielt RKW nur ein Vertriebsbüro in Atlanta. Zum Kaufpreis
wollte die RKW-Gruppe keine Angaben machen. Die nicht börsennotierte Aktiengesellschaft beschäftigt inklusive der DanafilmsMitarbeiter 2800 Menschen an 21
Standorten in Europa, den USA,
Ägypten und Vietnam. Der nach eigenen Angaben führende europäische Folienhersteller gehörte bis
2003 zur Wormser Renolit. Seither
befindet sich das Unternehmen in
Privatbesitz. Die Erwartung an die
Akquisition ist hoch. Im laufenden
Jahr rechnet RKW mit einem Umsatz von rund 750 Millionen Euro.
Die Erlöse im Vorjahr lagen bei rund
700 Millionen Euro. „Mit dem Eintritt in die RKW-Gruppe erhalten
wir Zugriff auf die Ressourcen eines weltweiten Branchenführers“,
sagt Danafilms-Gründer und Geschäftsführer Sherman Olson. Red
METALLWERKE HELMSTADT (MWH)
Gartenmöbelhersteller stellt Betrieb ein
Helmstadt. Die Rettungsversuche
für das insolvente Metallwerk
Helmstadt (MWH) sind gescheitert.
„Das Unternehmen wird geschlossen“, sagte ein Sprecher des Heidelberger
Insolvenzverwalters
Christopher Seagon von der Kanzlei Wellensiek dem „Mannheimer
Morgen“. Die Verhandlungen mit
zwei potenziellen Investoren, darunter einer chinesischen Firma,
seien zu Jahresende gescheitert.
Betroffen von der Schließung sind
185 Mitarbeiter am Firmensitz in
Helmstadt
(Neckar-OdenwaldKreis) und weitere 90 in einem
Werk in Tschechien. Die Verlage-
rung von Teilen der Produktion
nach Tschechien und China ist für
die IG Metall einer der Gründe für
die Probleme bei MWH. „Das hat
eine einst produktive Wertschöpfungskette zerschlagen“, sagte Gewerkschaftssekretär Michael Seis
der Tageszeitung. Das 1975 gegründete Unternehmen hat Ende September einen Insolvenzantrag gestellt. Als Gründe nannte der Hersteller von Gartenmöbeln aus Metall den Trend zu Holz und Rattan. In
besseren Zeiten beschäftigte
MWH bis zu 550 Mitarbeiter. Der
Umsatz lag zuletzt bei 41 Millionen
Red
Euro.
HARMAN BECKER
Bild: Fotolia
680 Mitarbeiter müssen weiter bangen
Schaidt. Die Unsicherheit über die
Zukunft des Harman Becker-Werkes in Schaidt (Landkreis Germersheim) hält an. Die Fabrik ist einer
von acht deutschen Standorten des
US-amerikanischen Harman-Konzerns, der weltweit rund 6850 Mitarbeiter beschäftigt. Für die 680 Beschäftigten in Schaidt haben die
Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag begonnen. Die Gewerkschaft hat laut „Rheinpfalz“ den
Verdacht, dass die Geschäftsleitung auf Zeit spiele, um die Produktion in Länder mit geringeren Lohnkosten zu verlegen. Für das Werk in
der Südpfalz hatte sich das Elektro-
nikunternehmen Technisat interessiert. Die Verkaufsverhandlungen
wurden jedoch Anfang Februar abgebrochen. Die Tageszeitung zitiert
aus einer Mitarbeiterinformation
nach dem Abbruch der Gespräche.
Die Geschäftsführung prüfe jetzt
noch folgende Optionen: einen Verkauf an Dritte, ein ManagementBuy-out oder die stufenweise
Schließung des Werks. Aus Sicht
der Mitarbeiter sei die Fortführung
als Harman-Fertigungsstandort die
beste Alternative. Sollten die Kosten jedoch nicht deutlich gesenkt
werden, könne sich diese AlternatiRed
ve zerschlagen.
Goldschmitt investiert in Teststrecke
Höpfingen. Die Goldschmitt techmobil AG baut auf ihrem Firmengelände eine Teststrecke, die im Sommer in Betrieb genommen werden
soll. Die Strecke verläuft auf der
ehemaligen Bahntrasse, die das
Unternehmen von der Gemeinde erworben hat, und ergänzt die Testgelände in Boxberg und Papenburg.
Für 2012 sind Investitionen in ein
neues Lager- und Bürogebäude geplant. Goldschmitt stellt Luftfahrwerke für Reisemobile und leichte
Nutzfahrzeuge sowie hydraulische
Hubstützensysteme her.
Investor für PS Packaging gefunden
Ludwigshafen.Dieinsolvente Firma
PS Packen und Schicken GmbH und
ihr Dienstleister, die PS Packaging
Services GmbH haben einen neuen
Investor. Matthias Ling, Sohn des
Firmengründers Theophil Ling, wird
im neuen Unternehmen rund 170 der
bislang 248 Mitarbeiter beschäftigen, teilte Insolvenzverwalter Olaf
Spiekermann mit. Ling war bisher
Geschäftsführer der PS Packaging
Services GmbH. Für 30 Mitarbeiter,
die nicht übernommen werden, sei
eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft gegründet
worden.
Neuer Name soll Wachstum bringen
Ludwigshafen. Felix Schuh Marine
Technologies & Services GmbH, ein
Unternehmen der Gruppe G+H Isolierung, firmiert jetzt unter G+H Marine GmbH. Mit der Umbenennung
will das Unternehmen nach eigenen
Angaben unter der Dachmarke G+H
nun auch im Ausland wachsen. Zum
Portfolio des Unternehmens gehören unter anderem Wärme-, KälteBrandschutz- und Schallschutzisolierungen.
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4. März 2011
econo
8 Nachrichten
Gold-Produktion läuft an
Heidelberg. Die Deutsche Rohstoff
Australia, eine 100-prozentige
Tochter der Deutsche Rohstoffe AG
mit Sitz in Heidelberg, hat in Australien an zwei Standorten die Golderzproduktion gestartet. Das UnternehmenschreibtineinerMitteilung,
dass es in der ersten Abbauphase
etwa 50 000 Tonnen mit 18 Gramm
Gold pro Tonne gewinnen wolle. Die
Deutsche Rohstoff AG wurde 2006
gegründet und betätigt sich seither
als neuer Rohstoffproduzent.
Schwerpunkte sind Gold, Öl, Gas
und High-Tech-Metalle wie Indium,
Gallium, seltene Erden und Kobalt.
GGEW stellt neue Mitarbeiter ein
Bensheim. Die Gruppen-Gas- und
Elektrizitätswerk Bergstraße Aktiengesellschaft (GGEW AG) erweitert für 2,2 Millionen Euro ihren Unternehmenssitz in Bensheim. Grund
sei, dass sich die Zahl der Mitarbeiter in den vergangenen zehn Jahren
um rund zwei Drittel erhöht habe,
sagte Vorstand Peter Müller beim
Richtfest Anfang Februar. In den
1000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau sollen ab Jahresmitte
36 neue Mitarbeiter einziehen.
WP Mannheim setzt Betrieb fort
Mannheim. Die WP Mannheim
GmbH ist insolvent, soll aber unter
dem vorläufigen Insolvenzverwalter Tobias Hoefer weiterarbeiten,
zunächst ohne Konsequenzen für
die Beschäftigten oder ihre Arbeitsplätze. Grund für die Insolvenz war
nach Angaben von Geschäftsführer
Josef Götz der Ausfall einer Forderung in Millionenhöhe gegen eine
ehemalige US-Tochtergesellschaft.
WP Mannheim produziert chemischeBausteinefürWirkstoffe,diein
der Pharma- oder Kosmetikindustrie verwendet werden. Das Unternehmen beschäftigt in seinem Werk
im Mannheimer Stadtteil Waldhof
rund 90 Mitarbeiter.
Kübler-Technik spart Energie ein
Ludwigshafen. Die Kübler GmbH
hat ihr Heizsystem H.Y.B.R.I.D bei
der Eiffel Deutschland Stahltechnologie in Hannover installiert. Dadurch habe der Kunde Einsparungen in Höhe von 200 000 Euro realisiert, teilte Kübler mit. Das Wärmekonzept kombiniert Infrarotheizung,
Steuerung und Restwärmenutzung.
econo
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4. März 2011
Animation der geplanten MVV-Müllverbrennungsanlage im britischen Pylmouth. Die 250-Millionen-Euro-Investition soll
zukünftig einen jährlichen Ergebnisbeitrag von 20 Millionen Euro beisteuern.
Bild: MVV
MVV-Ergebnis stagniert
2010 hat die MVV mehr umgesetzt. Das Ebit indes erreicht nur
Vorjahresniveau. Wachstum verspricht das Ausland: In England bauen
die Mannheimer für 250 Millionen Euro eine Müllverbrennungsanlage.
Mannheim. Georg Müller führt seit
Anfang 2009 als Vorstand die MVV.
Es war damit die dritte Bilanz, die
der gebürtige Westfale Mitte Januar präsentierte. Der Umsatz erreichte mit 3,4 Milliarden Euro eine
neue Bestmarke (+6%). Das operative Ergebnis (adjusted Ebit) indes
stagnierte bei 239 Millionen Euro
(siehe Kasten). Dass Müller dieses
Ergebnis dennoch als „zufriedenstellend“ bezeichnet, liegt am
Marktumfeld. „Wir haben in der
Energiebranche ein außergewöhnliches Geschäftsjahr hinter uns“,
sagte der Vorstandsvorsitzende.
Neben dem Strukturwandel, dem
sich verschärfenden Wettbewerb
und den Folgen der Regulierung, ist
es vor allem die Politik, die den
Konzernchef umtreibt. Gegen die
im vergangenen Jahr beschlosse-
ne Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke ist Müller öffentlich
Sturm gelaufen. Denn die MVV
setzt auf regenerative Energie und
Kohlekraft. So wird in Mannheim
derzeit am neuen Block 9 des Großkraftwerks Mannheim (gkm) gearbeitet. Diese Großinvestition soll
die Fernwärmeversorgung in der
Metropolregion Rhein-Neckar auf
der Basis von Kraft-Wärme-Koppelung langfristig sicherstellen. Am
Ausbau des Netzes baut die MVV
parallel. So hat sie im Oktober feierlich die Fernwärmeleitung von
Mannheim nach Speyer eingeweiht. Neben der Laufzeitverlängerung ist Müller daher ein Dorn im
Auge, dass das Energiekonzept der
Bundesregierung Fernwärme und
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) vernachlässigt. Nach Meinung Mül-
lers könnten diese „Effizienztechnologien“ einen wesentlichen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen und CO2-Minderung leisten.
„Wir fordern deshalb einen Fernwärmepakt 2025“, so Müller. Ohne
Erhöhung des bisherigen Förderbudgets könne so das gesetzlich
verankerte Ziel einer Verdoppelung
des KWK-Anteils über 25 Prozent
an der deutschen Stromversorgung
bis 2025 erreicht werden. Ohne eine Fokussierung der Förderinstrumente sei dies indes nicht zu realisieren.
Die im vergangenen Jahr beschlossene Strategie „MVV 2020“
nennt Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung als einen der
Schwerpunkte im 3-Milliarden-Investitionsprogramm der MVV. Ein
weiterer Baustein der Strategie
BILFINGER BERGER
Dienstleistungskonzern legt Rekordergebnis vor
Mannheim. Herbert Bodner hat
zum Abschluss seiner Karriere ein
Rekordjahr präsentiert: Ebit und
Konzernergebnis haben sich mit
343 bzw. 284 Millionen Euro jeweils
verdoppelt. Der Vorstandsvorsitzende räumt zur Jahresmitte den
Chefsessel bei dem Mannheimer
Bau- und Dienstleistungskonzern
und übergibt an seinen Nachfolger,
den ehemaligen hessischen Minis-
terpräsidenten Roland Koch. Die
erfreuliche Bilanz ist auch dem
wirtschaftlichen Aufschwung geschuldet. Davon zeugt eine um fünf
Prozent auf 8,1 Milliarden Euro gestiegene Leistung. Zudem zahlt sich
der Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts aus. Mehr als 80 Prozent
des Ergebnisses entfallen mittlerweile auf diesen Bereich. Der Konzernumbau geht indes weiter. So
hat sich Bilfinger Berger von seiner
australischen Tochter Valemus getrennt. Der Verkaufserlös von rund
160 Millionen Euro wird in die Bilanz des ersten Quartals 2011 einfließen. Das Geld können die
Mannheimer gebrauchen, planen
sie doch weitere Zukäufe im Servicegeschäft. Freuen können sich
die Aktionäre, die mit 2,50 Euro je
Aktie 50 Cent mehr erhalten. Red
sind zudem Effizienzsteigerungen.
Das Ende 2010 verabschiedete Restrukturierungsprogramm „Einmal
gemeinsam“ sieht im Konzern den
Abbau von 450 Arbeitsplätzen vor.
Auf die MVV entfallen davon 250
Stellen, auf die Stadtwerke-Töchter Kiel 155 und Offenbach 50 Stellen. Zudem sollen Massenprozesse
wie Abrechnungen und IT-Arbeiten
gebündelt werden. Diese Einsparungen sollen sich ab dem Geschäftsjahr 2012/2013 auf insgesamt 20 bis 30 Millionen Euro summieren. Neben den genannten
Mehrheitsbeteiligungen ist die
MVV noch bei einer Reihe von
Stadtwerken als Minderheitsgesellschafter engagiert. Hier lassen
sich solche Skaleneffekte jedoch
schwieriger heben. Zu stark sind
die Eigeninteressen der oftmals
kommunalpolitisch geprägten Unternehmen.
Im Vergleich zum Wettbewerb,
die MVV zählt hinter Eon, Vattenfall,
RWE, EnBW zu den führenden Versorgern der zweite Reihe, betonte
Georg Müller die Unabhängigkeit
von konjunkturellen Schwankungen. Die Ergebnisbeiträge der Segmente Strom, Wärme, Gas und Umwelt lagen zwischen 20 und 26 Prozent. Der Dienstleistungsbereich
steuerte indes nur vier Millionen
Euro (-78%) bei. Hintergrund sind
außerplanmäßige Abschreibungen. „Gleichzeitig haben wir den
Teilkonzern Energiedienstleistungen strategisch, organisatorisch
und personell neu aufgestellt und
damit auf aussichtsreiche Märke
fokussiert“, sagte Müller.
Deutlich verbessert hat sich im
Vergleich zum Vorjahr der frei verfügbare Cash-Flow (Mittelzufluss
aus der normalen Geschäftstätigkeit abzüglich der laufenden Investitionen). Er kletterte von 20 auf 154
Millionen Euro. „Mit einer soliden
Eigenkapitalquote von 35,7 Prozent
verfügen wir damit über eine gute
Basis, um unsere auf nachhaltiges
Wachstum gerichteten Investitionen weiterhin ausgewogen finanzieren zu können“, bilanzierte Müller. Eine gute Kapitalausstattung
wird die MVV gebrauchen können.
Auf der Bilanzpressekonferenz teilte das Unternehme mit, dass es in
der englischen Hafenstadt Plymouth eine Abfallverbrennungsanlage mit Kraft-Wärme-Koppelung
bauen wird. Der 250-Millionen-Euro-Investitionen liegt ein Vertrag
mit 25-jähriger Laufzeit zugrunde.
Abnehmer des produzierten Stroms
und Dampfs ist eine Marinebasis,
auf deren Gelände MVV die Anlage
errichtet. Damit werde sich der
jährliche Ergebnisbeitrag des Geschäftsfeldes Umwelt um rund 20
Millionen Euro erhöhen. Die Kapazität des „South-West-Devon-Waste-Partnership“ getauften Projekts
beläuft sich auf 245 000 Tonnen Abfälle jährlich. Bisher kommt die
MVV mit ihren fünf Abfallverbrennungsanlagen auf eine Kapazität
von 1,6 Millionen Tonnen. Bis in Plymouth die ersten Mülllaster anrollen, vergehen noch einige Jahre:
2014 soll die Anlage in Betrieb gehen. Bis dahin kann Vorstand Georg Müller auch weiter Überzeugungsarbeit in der Politik betreiben.
Am Tag der Bilanzpressekonferenz
hatte er dazu gleich Gelegenheit.
Müller war zu Gast bei der „Energie-Runde“ von Bundeskanzlerin
MSc
Angela Merkel.
Das Jahr 2009/2010
Umsatz:
Adjusted Ebit:
2,4 Mrd. € (+6,0%)
239 Mio. €
(unverändert)
Bereinigter Jahresüberschuss:
95 Mio. € (-3,0%)
Free Cashflow:
154 Mio. €
Eigenkapitalquote:
35,7 %
Ergebnis je Aktie:
1,44 €
Dividende je Aktie:
0,90 €
Mit dem Hauptsitz in Heidelberg, im Herzen der Metropolregion, ist FALK & CO seit über 75 Jahren ein zuverlässiger Begleiter vieler mittelständischer Unternehmen.
Als mittelgroße und unabhängige Wirtschaftsprüfungs- und
Steuerberatungsgesellschaft sind wir mit 7 weiteren Standorten bundesweit aufgestellt. Rund 250 Mitarbeiter, davon
ca. 75 Berufsträger, stellen sich als kompetente und engagierte Ansprechpartner in den Dienst unserer Mandanten.
Innerhalb von PRAXITY - einem weltweiten Verbund
unabhängiger Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften - sind wir ein bedeutendes Mitglied in
Deutschland. Damit können wir unseren deutschen Mandanten bei ihren internationalen Aktivitäten helfen. Wir
sind aber auch ein viel gefragter Partner von internationalen Unternehmen bei ihren deutschen Interessen.
Unsere Kompetenzen und Dienstleistungen decken das gesamte Spektrum unseres Berufsstandes ab:
■ Wirtschaftsprüfung
■ Steuerberatung
■ Betriebswirtschaftliche Beratung
■ Sonderprüfungen und Gutachten
■ Nationale und internationale
Gestaltungsberatung
■ Insolvenznahe Beratung
HEIDELBERGCEMENT
Schwellenländer beflügeln Umsatz
Heidelberg. „Wir sind eines der
ersten Baustoffunternehmen, die
die Krise hinter sich lassen“, sagte
HeidelCement-Vorstand
Bernd
Scheifele bei der Veröffentlichung
der vorläufigen Jahreszahlen. So
stieg der Umsatz auf 11,8 Milliarden
Euro (+5,8%), das operative Ergebnis auf 1,43 Milliarden Euro
(+8,6 %). Das Kostensparprogramm
Prüfen . Beraten . Gestalten
FitnessPlus 2010 hat der Konzern
mittlerweile abgeschlossen. Die
Einsparungen beziffern die Heidelberger mit 300 Millionen Euro. Die
guten Umsatzzahlen gehen vor allem auf die starke Nachfrage in den
Schwellenländern zurück. Das Europageschäft indes hat geschwächelt, was auch auf den kalten
Winter zurückzuführen sei.
Red.
FALK GmbH & Co KG
Im Breitspiel 21 . 69126 Heidelberg
Telefon: 06221 399-0
E-Mail: [email protected]
www.falk-co.de
HEIDELBERG . KARLSRUHE . SPEYER
FRANKFURT . BERLIN . MÜNCHEN
TAUBERBISCHOFSHEIM . OSNABRÜCK
10 Nachrichten
Apo-Bank geht nach Heidelberg
Heidelberg. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank) mit
Sitz in Düsseldorf hat in Heidelberg
eine Geschäftsstelle eröffnet. Das
sechsköpfige Team besteht sowohl
aus Neueinstellungen als auch aus
Mitarbeitern, die von der Filiale
Mannheim nach Heidelberg gewechselt sind. Von dort aus wurden
bisher die 1600 Heidelberger Kunden betreut. Leiter der neuen Geschäftsstelle in der Kurfürstenstraße ist Boris Weimer.
VR-Bank Südpfalz schließt Filialen
Pfalz. Die VR Bank Südpfalz schließt
ihre Filialen in Burrweiler, Freimersheim, Altdorf, Böbingen, Venningen
und Büchelberg. Es seien Kleinstfilialenmitunter500Kunden,indenen
das Institut seinen Qualitätsansprüchen nicht mehr genügen könne,
sagtVorstandschefChristophOchs.
Die Burrweiler Kunden der VR Bank
Südpfalz werden künftig von der Filiale in Edesheim betreut, Freimersheimer, Altdorfer und Böbinger haben in Zukunft in Gommersheim ihre
Ansprechpartner. Die Venninger
nutzen vor allem die Filiale in Edenkoben, während die Büchelberger
nach Kandel müssen. Mit diesem
Schritt reduziert sich die Zahl der Filialen auf 41.
Volksbank fährt mit Elektroauto
Heidelberg. Die Heidelberger
Volksbank ist seit kurzem mit einem
Großserienfahrzeug unterwegs,
dasmitausschließlichelektrischem
Antrieb fährt. Damit können jährlich
rund 5000 Kilogramm CO2 eingespart werden, so die Bank in einer
Mitteilung. Das Fahrzeug, ein Mitsubishi i.E.V. (innovative Electric Vehicle), ist zuletzt mit dem Ökoglobe
2010 ausgezeichnet worden. Die
Bank nimmt am Zertifizierungsprogramm der Stadt Heidelberg teil,
das sich an den internationalen Umweltmanagementnormen EMAS
und ISO 14001 orientiert.
Bilanz mit „glücklichem Ende“
Die Geschäfte der Sparkasse Tauberfranken haben sich belebt.
Den Überschuss nutzt die Bank, um das Eigenkapital zu stärken.
Tauberbischofsheim. Als „Wirtschaftskrimi mit Happy End“ beschreibt Thomas Menke das vergangene Jahr. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Tauberfranken berichtete auf der Bilanzpressekonferenz, dass sich ab dem dritten Quartal die positiven Signale
vermehrt hätten. Mittlerweile sei
die Stimmung wieder gut. Zu verdanken sei dies vor allem dem Mittelstand, den er als „Motor“ dieser
Entwicklung bezeichnet. Mit zuletzt
3,6 Prozent Arbeitslosenquote habe
der Kreis mittlerweile Vollbeschäftigung erreicht.
Das konservative Anlagemanagement seines Hauses habe sich
bewährt. „Wir haben drei Jahre Finanzkrise gut überstanden“, sagte
Menke. Deutlich sei geworden,
dass viele Kunden mittlerweile die
Sicherheit der Geldanlage dem
Wettlauf nach höheren Renditen
vorzögen. So erzielte die Sparkasse
mit 2600 abgeschlossenen Bausparverträgen eine neue Bestmarke. Und auch bei Lebensversicherungen erreichte das Haus mit 23
Millionen Euro Jahresbeitragssumme einen Höchststand. Von diesem
Trend zur Sicherheit haben auch
die Kundeneinlagen profitiert. Sie
stiegen um 4,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Das Kundeninteresse
lag wie im Vorjahr bei sicheren und
flexiblen kurz- und mittelfristigen
Geldanlagen. So stiegen alleine befristete Einlagen um 13,3 Prozent,
Tagesgelder um 12,2 Prozent. Im
Wertpapiergeschäft dominierten
mit 130 Millionen Euro die Verkäufe
gegenüber den Käufen (119 Mio. ¤).
Allerdings sei auch hier im vierten
Quartal eine deutliche Belebung
festzustellen gewesen.
Der Bestand an Kundenkrediten
stieg im vergangenen Jahr um 1,7
Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Das
Der Vorstand der Sparkasse Tauberfranken (v. l.): Thomas Menke (Vorsitzender),
sein Stellvertreter Markus Biere und Vorstandsmitglied Wolfgang Reiner . Bild: zg
Volumen der neu vergebenen Darlehen legte dabei um 8,5 Prozent
oder 21,3 Millionen Euro zu. Besonders nachgefragt waren Wohnungsbaukredite, deren Volumen
um 38 Prozent anstieg. Generell sei
das Kreditgeschäft – insbesondere
im ersten Halbjahr – noch stark von
der Finanz- und Wirtschaftskrise
geprägt gewesen. Viele Firmen hätten vorhandene Liquidität genutzt,
um Sondertilgungen vorzunehmen.
Ab dem dritten Quartal sei dann die
Nachfrage nach Firmenkrediten
wieder deutlich gewachsen. Das
Geld wollten die Unternehmen neben der Betriebsmittelfinanzierung
auch zur „Finanzierung innovativer
Vorhaben“, für An- und Umbauten
sowie für Ersatzbeschaffungen und
Produktivitätssteigerungen einsetzen.
Bei im Vergleich zum Vorjahr
konstanter Bilanzsumme (3 Mrd. ¤)
fällt der Jahresüberschuss mit 0,5
Millionen Euro geringer aus (Vorjahr: 2,3 Mio. ¤). Hintergrund seien
die durch die Bankenregulierung
erhöhten
Kapitalanforderungen
von Basel III. Um diesen gerecht zu
werden, führt die Sparkasse dem
Kernkapital 4,5 Millionen Euro zu
(Vorjahr: 2,3 Mio. ¤). Die Ertragssituation bezeichnete Menke insgesamt als „stabil“. Wichtigste Quelle
blieb mit 66,7 Millionen Euro der
Zins- und Provisionsüberschuss.
Das Verhältnis von Kosten zu Ertrag
(cost-income-ratio) lag wie im Vorjahr bei 57 Punkten. Dabei gilt: Je
niedriger dieser Wert, desto effizienter arbeitet eine Bank. Der Verwaltungsaufwand blieb mit 36,6
Millionen Euro annähernd auf Vorjahresniveau.
Mit der eingeleiteten Stärkung
des Eigenkapitals reagiere die
Sparkasse auf die neuen Herausforderungen, die sich aus der Finanzkrise entwickelt haben. Regulatorische Instrumente wie die
Bankenabgabe oder eine Finanzmarktransaktionssteuer sieht Menke indes kritisch. „Seien wir ehrlich: Diese Abgaben werden letztlich die Kunden bezahlen müssen.
So bestraft man die Schuldigen der
Finanzkrise nicht.“
Red
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12 Nachrichten
Landau. Die Sparkasse Südliche
Weinstraße hat 2010 ein operatives
Ergebnis von 35 Millionen Euro erwirtschaftet. Nach Steuern bleibt
ein Überschuss von rund neun MillionenEuro.DieEinlagenstiegenum
3,4 Prozent auf zwei Milliarden Euro.
Neue Kredite wurden im Umfang
von 300 Millionen Euro ausgereicht
(+7,5 %). Stärkstes Wachstum zeigte das Bauspargeschäft, das um
26 Prozent zulegte. Die Bilanzsumme lag bei 2,9 Milliarden Euro.
Sparkasse erfüllt
neue Regeln für
das Eigenkapital
Sparkasse vergibt mehr Kredite
Die Sparkasse Heidelberg ist 2010 gewachsen. Kopfzerbrechen bereiten
Worms/Lampertheim. Die Sparkasse Worms-Alzey-Ried hat im vergangenen Jahr 400 Millionen Euro
an neuen Krediten und Darlehen
vergeben (+34 Mio. €). Insgesamt
belief sich das Kreditgeschäft auf
1,56 Milliarden Euro, davon entfielen 637 Millionen Euro an Firmenund Geschäftskunden sowie 170
Millionen Euro an Kommunen. Die
Bilanzsumme lag bei 2,7 Milliarden
Euro (Vorjahr: 2,28 Mrd. €), der Jahresüberschuss erreichte 5,3 Millionen Euro.
dem Vorstand indes politische Vorschläge wie jene der Europäischen
Bauspargeschäft boomt
Kommission, einen Einlagensicherungsfonds aufzubauen.
Heidelberg. „2010 war eigentlich
ein gutes Jahr“, sagte Helmut
Schleweis beim Bilanzgespräch für
das vergangene Geschäftsjahr. Der
Vorstand der Sparkasse Heidelberg hatte dazu in die BusinessLounge in der Rhein-Neckar-Arena
geladen. Während die Fans der
TSG Hoffenheim langsam das Stadion füllten, ließ Schleweis 2010
Revue passieren. Das „gut“ in dessen Charakterisierung bezog sich
dabei auf die Zahlen seines Hauses
(siehe Kasten). Die durchschnittliche Bilanzsumme lag bei 6,3 Milliarden Euro (+181 Mio. ¤). Damit sind
die Heidelberger die größte Sparkasse in der Metropolregion (von
insgesamt 14). Deutschlandweit
kommen sie auf Rang 32 (von 430).
Eine neue Bestmarke erzielte das
Kreditinstitut auch bei den Kundeneinlagen und dem Kreditgeschäft.
Das einschränkende „eigentlich“ im Resümee des Vorstandsvorsitzenden rührte vom wirtschaftlichen und politischen Umfeld her, das die Arbeit des Hauses
bestimmte. Schleweis ist neben
seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender auch Bundesobmann im
Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Dort vertritt er die
Interessen der Sparkassen und ist
so auch an der Neuordnung der
Landesbanken beteiligt. Deren Geschäftsmodelle hatten sich in vielen Fällen als untauglich erwiesen.
Die Finanzkrise brachte einige Institute an den Rand des Ruins. „Es
ist kein Geschäftsmodell erkennbar, das dem derzeitigen Bestand
an Landesbanken gerecht wird“,
formulierte Schleweis das Problem. Anders ausgedrückt: Die Zahl
der Landesbanken muss deutlich
verringert werden. Für den Heidelberger sind die Landesbanken nur
insofern wichtig, wie sie für die
Sparkassen Zentralbankfusionen
wahrnehmen. „Als Regionalbanken
brauchen wir sie nicht“, sagte er.
Nicht anfreunden kann sich
Schleweis mit der von der EU geplanten Einlagensicherung. Die
Vorschläge der Kommission sehen
einen Schutz von bis zu 100 000 Euro je Sparer vor. Für Sparkassen-
TYCO ELECTRONICS
Schweizer investieren in Bensheim
WERBEAGENTUR GMBH
Schaffhausen/Bensheim.
Tyco
Electronics investiert rund 14 Millionen Euro in den Um- und Ausbau
seines Standortes Bensheim. Dadurch steigt die Bürofläche um
1200 Quadratmeter auf dann 11 000
Quadratmeter. Hintergrund ist,
dass der Elektronikkonzern aus
dem schweizerischen Schaffhausen seinen Standort Langen
schließt. Damit einher geht die
Konzentration des Geschäftsbe-
reichs Automotive & Relay Products in Bensheim. Am neuen
Standort Darmstadt siedelt Tyco
Electronics den Bereich Communication & Industrial Systems an. Für
Bensheim bedeutet die Umstrukturierung ein Plus von 42 Arbeitsplätzen. Das ist das Saldo von 145 Arbeitnehmern, die von Langen nach
Bensheim wechseln, und von 103
Mitarbeitern, die zukünftig nach
MSc
Darmstadt pendeln.
Nachrichten 13
seinen Firmenkunden. Die Unternehmensfinanzierung stelle daher
kein Problem dar. Für die Stabilität
der Wirtschaft spreche auch, dass
die Ausfälle im Firmenkundengeschäft auf einem historisch niedrigen Niveau liegen.
Die Vorstände der Sparkasse Heidelberg, Rainer Arens, Helmut Schleweis und
Bernd Wochele (v.l.), präsentierten die Bilanz für das vergangene Jahr am Rande
eines Spiels der TSG Hoffenheim. Die Stimmung war gut – nicht nur wegen des
Fußballs: Die Sparkasse blickt auf ihr bisher bestes Geschäftsjahr zurück. Bild: zg
kunden wäre das aber eine Verschlechterung, da ihre Einlagen
bisher über die sogenannte Institutshaftung in unbegrenzter Höhe
gesichert sind. Zudem müsste alleine die Sparkasse Heidelberg dann
bis zu 60 Millionen Euro in den neu
zu schaffenden Topf einzahlen, aus
dem mögliche Ausfälle beglichen
werden sollen. „Den wird aber keine Sparkasse jemals in Anspruch
nehmen müssen“, ärgert sich
Schleweis.
An anderer Stelle sind Konsequenzen aus der Finanzmarktkrise
schon gezogen. Basel III schreibt
Banken höhere Eigenkapitalquoten
vor. Von 2012 an müssen die Banken diese Quote von zwei auf sieben Prozent schrauben – und können sich damit bis 2019 Zeit lassen.
„Diese Anforderungen erfüllen wir
schon heute“, sagte Schleweis.
Auch die Neufassung dessen, was
als hartes Eigenkapital gelten darf,
sieht der Vorstandsvorsitzende gelassen. Manche Sparkassen stören
sich daran, dass stille Einlagen mit
Basel III nicht mehr als Eigenkapital gerechnet werden dürfen. Die
Sparkasse Heidelberg sei hiervon
jedoch nicht betroffen. Zu Problemen führte diese neue Regel nur
bei solchen Sparkassen, die als Aktiengesellschaften organisiert seien, so Schleweis.
Während die Aufräumarbeiten
im Finanzsektor so noch voll im
Gange sind, habe sich die Realwirtschaft erstaunlich schnell von der
Krise befreit. Es sei dabei nicht das
viel beschworene Szenario eingetreten, dass Unternehmen mit
schlechten Ratings aus der Rezession im Aufschwung keine Kredite
mehr bekämen. „Die Realität hat
uns hier positiv eingeholt“, sagte
Schleweis mit Blick auf sprunghaft
gestiegene Auftragseingänge bei
Chaos im Büro?
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Doch nicht nur für das Firmenkundengeschäft war 2010 ein
Wachstumsjahr. Die Wohnungsbaufinanzierungen der Sparkasse
Heidelberg sind um 12,5 Prozent auf
253 Millionen Euro gestiegen. Das
Geschäft mit Autofinanzierungen
ist sogar – von einem niedrigen Niveau kommend – um 46 Prozent auf
insgesamt 5,9 Millionen Euro geklettert. Für die Akzeptanz des
Sparkassenangebots
spreche
auch die Entwicklung der bezahlten
Girokonten. Ihre Zahl ist im vergangenen Jahr um 5397 auf 187 427 gestiegen. Bestätigung erfuhr Schleweis indes nicht nur in den präsentierten Zahlen. Aus dem sogenannten „City Contest 2010“ von Focus
Money ging die Sparkasse als
„Beste Bank in Heidelberg“ hervor.
Die von der Sparkasse Heidelberg geförderte TSG Hoffenheim
hingegen zeigte sich am Tag der Bilanzpressekonferenz nicht in Bestform. Beim anschließenden Spiel
gegen Bayer Leverkusen reichte es
nur zu einem glanzlosen 2:2. MSc
Zahlen & Fakten
Bilanzsumme:
6,3 Mrd. ¤
Kundeneinlagen: 4,4 Mrd. ¤ (+5,9%)
Kernkapitalquote:
7,37%
Kredite
- Privat:
1,6 Mrd. ¤ (+4,7%)
- Gewerblich:
2,0 Mrd. ¤ (+7,5)
Anzahl Girokonten: 187 427 (+3,0%)
Mitarbeiter:
1306
Automatisierung
PrŸf
Genossen schließen Fusionsjahr ab
Wiesloch.DieVolksbankKraichgau
Wiesloch-Sinsheim hat das vergangene Jahr mit einer Bilanzsumme
von 2,74 Milliarden Euro abgeschlossen (+4,7 %). Die Summe aller ausgereichten Kredite belief
sich auf 1,58 Milliarden Euro
(+3,5 %). Das Betriebsergebnis lag
bei 26,5 Millionen Euro (+5,6 Mio. €).
Das Institut ist im vergangenen Jahr
aus dem Zusammenschluss der
Volksbank Kraichgau und der Volksbank Wiesloch hervorgegangen.
Das Kreditgeschäft legt zu
Mosbach. Die Volksbank Mosbach
hat 2010 „insgesamt erfolgreich abgeschlossen“, sagt Vorstandsvorsitzender Klaus Saffenreuther. Die
Bilanzsumme lag bei 553 Millionen
Euro (+4 %). Das private und gewerbliche Kreditgeschäft legte um
elf Millionen Euro zu. Der Zinsüberschuss erreichte mit 17,2 Millionen
Euro Vorjahresniveau. Die 30 000
Mitglieder können mit einer Dividende von fünf Prozent rechnen.
Volksbank will weiter fusionieren
Darmstadt/Bergstraße. Die Volksbank Darmstadt Kreis Bergstraße
hat das erste vollständige Geschäftsjahr nach der Fusion abgeschlossen. Das Institut ist im Jahr
2009 aus der Volksbank Darmstadt
und der Volksbank Bergstraße hervorgegangen. Die Bilanzsumme lag
bei 2,1 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis erreichte 24,8 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss
belief sich auf 10,6 Millionen Euro.
Im laufenden Jahr plant die Volksbank den Zusammenschluss mit
den Genossen in Groß-Gerau.
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14 Nachrichten
PrintoLUX verdoppelt Umsatz
Frankenthal. Die PrintoLUX GmbH
hat 2010 den Umsatz auf 2,3 Millionen Euro verdoppelt. Das 2008 gegründete Unternehmen hat nach eigenen Angaben ein DigitaldruckVerfahren für Schilder, Gravuren
und Kennzeichnungen entwickelt,
das sich durch hohe Beständigkeit,
fotorealistische Darstellungsqualität, Variabilität des Trägermaterials
sowie einfache Implementierung
des Drucksystems in die Produktionsabläufe seiner Anwender auszeichnet.
Mannheim.Lanxesserweitertseine
Produktion in Lateinamerika. Nach
der Übernahme von Darmex, einem
Zulieferer für die Reifenindustrie, investiert die Mannheimer LanxessTochter RheinChemie einen einstelligen Millionenbetrag in den argentinischen Standort Burzaco, teilte
das Unternehmen mit. Eine neue
Produktionsanlage soll in der zweiten Jahreshälfte ihren Betrieb aufnehmen, wodurch 20 neue Stellen
entstehen würden.
Datenschützer kritisieren Kameras
Rhein-Neckar. Mehrere Landesdatenschutzbehörden und die Hamburger Firma ECE, die Einkaufszentren unter anderem in Viernheim
und Ludwigshafen betreibt, streiten
über angemessene Videoüberwachung. Es würden Bereiche gefilmt,
in denen dies weder erlaubt noch
notwendig sei, so der Vorwurf. Die
ECE-Geschäftsleitung wies die Kritik zurück. Die rund 20 Kameras im
Viernheimer Rhein-Neckar-Zentrum seien nur Abschreckung, sagt
Centermanager Stefan Schneider.
Die Aufnahmen der 54 Kameras in
der Rhein-Galerie Ludwigshafen
würden jeweils nach 72 Stunden
wieder gelöscht, sagt Centermanagerin Andrea Poul.
Reimotec produziert in Lampertheim
Lampertheim. Reimotec ist mit
80 Mitarbeitern von Ober-Abtsteinach nach Lampertheim gezogen.
Das Unternehmen will dort Anlagen
für die Produktion und Verarbeitung
von Kunststoffen herstellen. Reimotec verfügt im ehemaligen ABB-Gebäude über 3100 Quadratmeter große Produktionsflächen, 800 Quadratmeter große Büroflächen und
eine Krananlage.
econo
2/2011
•
4. März 2011
Bild: Rinderspacher
RheinChemie erweitert Produktion
Daniel Rhein hat sich mit dem Online-Portal my.rheco.de selbstständig gemacht. Der ehemalige Unternehmensberater
bietet Firmen dort die Möglichkeit, die Preise für Strom und Gas online zu vergleichen und einen Versorger auszuwählen.
Der Daten-Strom-Manager
Seit Jahresanfang können Unternehmen unter www.my.rheco.de ihre
Strom- und Gasbeschaffung online managen. Hinter dem Portal steht
der Schifferstädter Daniel Rhein.
Schifferstadt. Das Auf und Ab der
Energiemärkte hat manches Unternehmen in Bedrängnis gebracht.
Wer beispielsweise Mitte 2008 zu
einem Preis von 90 Euro die Megawattstunde Strom langfristig eingekauft hat, wurde in der Krise doppelt bestraft: Zum einen weil der
Preis in der Wirtschaftskrise einbrach, zum anderen weil viele Unternehmen ihre Produktion massiv
zurückfahren mussten. Von dem
geringeren Verbrauch hatten sie
jedoch wenig. Denn bei gewerblichen Kunden gilt häufig eine sogenannte
„Take-or-Pay-Regel“.
Nimmt der Kunde weniger Strom
als vereinbart ab, muss er dennoch
die bestellte Menge bezahlen – zumindest innerhalb bestimmter Toleranzgrenzen, die wiederum vertraglich festgelegt sind. „Es hängt
vom Unternehmen ab, ob eine Abweichung von zwanzig Prozent
nach oben und unten ausreichend
ist oder ob eine größere Spannbrei-
te sinnvoll erscheint“, sagt Daniel
Rhein. Der 31-Jährige war einige
Jahre für ein Energieberatungsunternehmen tätig. Im vergangenen
Jahr hat Daniel Rhein die Rheco
GmbH gegründet. Das Unternehmen ist Betreiber des Internetportals www.my.rheco.de. Das OnlineAngebot will Unternehmen dabei
helfen, ihre Strom- und Gasbeschaffung effizienter zu gestalten.
Zielgruppe sind Unternehmen, die
mehr als 100 000 Kilowattstunden
Strom oder mehr als 1,5 Millionen
Kilowattstunden Gas verbrauchen.
„Die Ersparnis dank optimierter Beschaffung kann schnell in die Hunderttausende Euro gehen“, sagt
Daniel Rhein.
Der Vergleich mit dem Heidelberger Preisvergleichsportal Verivox schmeckt dem Pfälzer nicht.
„Rheco erlaubt eine kontinuierliche
Marktbeobachtung. Mitbewerber
dagegen bieten lediglich einen
punktuellen Preisvergleich“, sagt
der studierte Betriebswirt. Anders
als private Haushalte stelle das Beschaffungsmanagement gewerbliche und industrielle Kunden zudem
vor größere Herausforderungen.
Um den richtigen Zeitpunkt für einen Vertragsabschluss zu finden,
ermöglicht Rheco daher seinen
Nutzern, die Strom- und Gasmärkte
kontinuierlich zu beobachten. Hierfür greift Daniel Rhein auf die Daten
der Leipziger Strombörse zurück.
Wenn Unternehmen einen neuen
Vertrag abschließen wollen, können sie den sogenannten Ausschreibungsassistenten
nutzen.
Der soll den Unternehmen helfen,
rasch eine vollständige Ausschreibung zu erstellen. Grundlage der
Marktbeobachtung und der Ausschreibungen ist die Pflege der eigenen Stammdaten. In diesem
Passwort-geschützten
Bereich
spielen sich auch die Marktbeobachtung und die Auswertungen ab.
Nachrichten 15
Hinterlegt sind unter der Adresse
www.my.rheco.de Daten wie der
Stromverbrauch und das Lastprofil,
aber auch Vertragsdaten wie
Rechnungsanschrift oder Ansprechpartner. Funktionen wie eine
automatische Benachrichtigung
vor Auslaufen des bestehenden
Liefervertrages sollen zudem die
Beschaffung vereinfachen. Eine
Nachricht wird auch dann automatisch versandt, wenn eine vom Nutzer definierte Preisober- und Preisuntergrenze erreicht ist. „Das erlaubt die budgetorientierte Beobachtung und Beschaffung“, sagt
Daniel Rhein. Dazu dient auch der
sogenannte „Energiebudgetrechner“. Er hilft dem Unternehmen dabei, die Marktpreisgrenzen zu ermitteln, die in der anschließenden
Marktpreisbeobachtung
überwacht werden.
Der Schifferstädter rechnet sich
auch dank der vergangenen Wirtschaftskrise gute Chancen für seine Geschäftsidee aus. „Der Einbruch 2009 hat die Unternehmen für
eine strategische Energiebeschaffung sensibilisiert“, sagt der Energieberater. Zumindest auf Seiten
der Versorger sei das Interesse
schon groß. Bisher hätten 35 Unternehmen aus ganz Deutschland ihre
Daten eingegeben. „Die Energieanbieter können über das Portal neue
Kunden gewinnen und erhalten für
die Angebotserstellung optimal
aufbereitete Informationen“, sagt
der Unternehmensgründer. Den
Versorgern entstünden dabei keine
Kosten. Die Unabhängigkeit von
den Energieversorgern ist dem Unternehmer wichtig. Daher verzichtet der auch auf Werbung auf seinem Portal. Erlöse erzielt die Rheco
GmbH mit den Nutzungsentgelten
für www.my.rheco.de. Diese seien
abhängig vom Aufwand, der dem
Anbieter entsteht. Daniel Rhein
geht davon aus, dass die Nutzer
seines Portals am Anfang Unterstützung bei der Pflege der Daten
und beim Umgang mit den interaktiven Funktionen benötigen. Daher
sucht er derzeit bevorzugt Kunden
im Umkreis von rund einer Autostunde Entfernung um Schifferstadt. In den ersten sechs Wochen
seit Bestehen des Angebots hätte
„eine überschaubare Anzahl von
Firmen“ bereits einen Vertrag über
die Nutzung von my.rheco.de abgeschlossen. Aufmerksam geworden
auf Rheco ist man auch an anderer
Stelle. Die Initiative „Wissensfabrik
Deutschland“ hat die Idee bereits
ausgezeichnet. Matthias Schmitt
EUROSOL
Solarunternehmen eröffnet neue Auslandstöchter
Ludwigshafen. Die Eurosol Energy
Solutions hat nach eigenen Angaben den Umsatz im vergangenen
Jahr auf mehr als 100 Millionen Euro verdoppelt. Das in Ludwigshafen
vor elf Jahren gegründete Unternehmen plant, entwickelt, montiert
und betreut Photovoltaikanlagen.
Im vergangenen Jahr hat Eurosol
rund 80 Anlagen im deutschen
Markt entwickelt und gebaut. Die
Gesamtleistung beliefe sich auf
15 Megawatt. Eurosol beschäftigt
in Deutschland 80 Mitarbeiter, bei
seinen ausländischen Töchtern in
Frankreich, Griechenland und Hawaii weitere 25.
Auch für das laufende Jahr sind
die Geschäftsführer Frank Illner
und Andreas Fürst optimistisch.
Der Umsatz werde vermutlich um
ein Viertel auf 125 Millionen Euro
wachsen. In Deutschland seien
Projekte auf Konversionsflächen
und Flughäfen in der Planung.
Auch das Wachstum im Ausland
solle weitergehen. So wollen die
Ludwigshafener Niederlassungen
in Italien, Großbritannien und Indien eröffnen.
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16 Nachrichten
Regionalforum verfasst Resolution
Mannheim. Das Regionalforum ICEKnoten Rhein-Neckar fordert, in die
aktuelle Planung der ICE-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim stärker eingebunden zu werden. Die Äußerungen des Bundesverkehrsministeriums und der Deutschen Bahn
seien widersprüchlich, kritisiert der
Vorsitzende des Forums, Mannheims Oberbürgermeister Peter
Kurz. Der jüngste Schriftverkehr ließe darauf schließen, dass ein Bypass an Mannheim vorbei wieder
eine Option sei, heißt es in einer Resolution.
Mannheim ist Förderhauptstadt
Mannheim. Die Stadt Mannheim
nimmt bei der Kulturförderung den
ersten Platz im bundesweiten Ranking von 23 Städten der Größenordnung zwischen 200 000 und 500 000
Einwohnern ein. Das geht aus dem
jetzt veröffentlichten Kulturfinanzbericht 2010 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervor. Mannheim habe im Erhebungsjahr 2007 für Kultur 151,45 Euro pro
Einwohner aufgewendet.
Bensheim führt Ranking an
Die IHK Darmstadt hat die Mittelzentren in ihrem Bezirk unter die Lupe
genommen. Darunter waren auch sechs Kommunen aus dem Kreis
Bergstraße. Die haben sehr unterschiedlich abgeschnitten.
Kreis Bergstraße. „Wir sind stolz
auf die Stadt Bensheim“, sagte
Landrat Matthias Wilkes auf einer
Pressekonferenz in den Räumen
der Wirtschaftsförderung Bergstraße (WFG). Dorthin hatten der
Landrat und die WFG eingeladen,
um die Studie „Mittelzentren im
Wettbewerb“ der IHK Darmstadt
vorzustellen. Die Kammer hat darin
die sogenannten Mittelzentren
(siehe „Stichwort“) in den vier
Landkreisen des IHK-Bezirks untersucht (Bergstraße, Groß-Gerau,
Darmstadt-Dieburg,
Odenwaldkreis). Die Freude des Landrats ist
verständlich. Das zum Kreis gehörende Bensheim hat unter den 20
untersuchten Kommunen den ersten Platz belegt. „Die Stadt hat im
Vergleich zum Ranking von vor
zwei Jahren sowohl absolut als
auch relativ gewonnen“, erklärte
Wilkes. Der Durchschnittswert der
vergebenen Punkte für die sechs
Kommunen im Landkreis liegt jedoch mit 44,6 nur unwesentlich
über dem Niveau der Kreise GroßGerau (44,3) und Darmstadt-Dieburg (44,2). Der Odenwald-Kreis
landet mit 39,9 Punkten auf dem
vierten Platz.
Dass der Kreis Bergstraße trotz
des Spitzenreiters Bensheim nicht
mehr Punkte erreicht hat, liegt an
den Bewertungen der anderen fünf
Kommunen. Zwar liegen Viernheim
(Rang 6 mit 45,6 Punkten) und Heppenheim (Rang 8 mit 44,9 Punkten)
noch in der oberen Tabellenhälfte.
Weniger gut indes schnitten Lorsch
(Rang 11 mit 40,8 Punkten) und
Lampertheim (Rang 14 mit 39,2
Punkten) ab. Bürstadt belegte mit
37 Punkten den drittletzten Platz.
Doch Landrat Wilkes ist überzeugt:
„Jetzt würde Bürstadt in der Tabellenmitte stehen.“ Die IHK hat die
Studie vornehmlich auf Grundlage
statistischer Daten aus dem Jahr
2008 erstellt. Seither hat Bürstadt
eine neue Ortsumgehung für den
Stadtteil Bobstadt und ein neues
Gewerbegebiet erhalten, „das
größte zusammenhängende im
Ried“, so Wilkes. Dessen Fazit:
„Das stellt für Bürstadt ein riesiges
Potenzial dar.“
Sowohl Bürstadt als auch Lampertheim würden zudem davon pro-
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Nachrichten 17
fitieren, dass sie in fünf Jahren Haltepunkte der S-Bahn Rhein-MainNeckar würden.
Die Verfügbarkeit an Gewerbeflächen und die Anbindung an die
Verkehrsinfrastruktur waren zwei
von insgesamt 35 Indikatoren, die
das Rankingergebnis bestimmen.
Eingeflossen sind zudem statistische Daten wie die Zunahme an
Handelsregister-Unternehmen
oder das Bevölkerungswachstum.
Zudem hat die IHK 780 südhessische Unternehmen direkt befragt.
Für diese sind die wichtigsten
Standortfaktoren die Telekommunikationsinfrastruktur, die Erreichbarkeit der Absatzmärkte bzw. Kundennähe und die Wirtschaftsfreundlichkeit der Kommunen. Es
sind indes nicht nur die harten
Standortfaktoren, die für die Firmen
eine Rolle spielen. „Stattdessen
entscheidet einen Mix aus harten
und weichen Standortfaktoren
über die Qualität der Wirtschaftsstandorte“, schreibt Studienautorin
Maren Frangen. Dazu zählten beispielsweise die Wohn- und Lebensqualität. Dass diese im Kreis
Bergstraße stimmen, steht für den
Parkausweis gilt auch in Karlsruhe
STICHWORT
Als Mittelzentren werden in der Raumplanung „Zentrale Orte zwischen den Oberzentren und den Grundzentren“ bezeichnet.
Laut Landesentwicklungsplan haben Mittelzentren „mittelstädtischen Charakter und weisen möglichst 7000 Einwohner im zentralen
Ortsteil auf“.
Sie sind Standorte für gehobene Einrichtungen im wirtschaftlichen,
kulturellen, sozialen und politischen Bereich sowie für weitere private Dienstleistungen.
Landrat außer Zweifel. Als Beleg
führt er die Bevölkerungsstatistik
an. Aus dem ersten Halbjahr 2010
ist der Landkreis mit einem Bevölkerungsplus hervorgegangen. Das
positive Wanderungssaldo ist dringend notwendig. Die Arbeitslosenquote lag Ende des Jahres bei fünf
Prozent. „Das gab es zum letzten
Mal vor der Wiedervereinigung“,
sagte Carl-Christian Beckmann.
Der WFG-Geschäftsführer ist sicher, dass in absehbarer Zeit Vollbeschäftigung erreicht werde.
Beckmann verwies zudem darauf,
dass in den vergangenen drei Jahren 3871 neue Arbeitsplätze im
Kreis geschaffen wurden. Die WFG
habe im gleichen Zeitraum rund
zehn Millionen Euro an Fördergeldern eingeworben.
Von diesen Werten sind andere
Kreise und Städte in der Metropolregion Rhein-Neckar weit entfernt.
In einem Ranking werden sie sich
indes nicht wiederfinden. Die IHK
Darmstadt untersucht ausschließlich Mittelzentren in ihrem Bezirk.
Bei den IHKs Pfalz und Rhein-Neckar sei das nicht erwünscht. „Die
scheuen die politische Auseinandersetzung mit den Kommunen“,
sagte Martin Proba, Leiter Standortpolitik bei der Kammer in DarmMatthias Schmitt
stadt.
Rhein-Neckar/Karlsruhe. Seit Jahresanfang gilt der Handwerkerparkausweis für die Metropolregion
Rhein-Neckar (MRN) auch in der
TechnologieRegion Karlsruhe
(TRK). Damit entfällt für Unternehmen aus der MRN das zeit- und kostenintensive Einholen von kommunalen Einzelgenehmigungen auch
bei Aufträgen in der Stadt Karlsruhe
und den Landkreisen Karlsruhe und
Rastatt. Gleiches gilt für Betriebe
aus der TRK, die in der MRN tätig
sind. Die Vergrößerung des Geltungsbereiches geht für die Betriebe ohne zusätzliche Kosten einher.
Marathon lässt Kassen klingeln
Weinstraße. Rund 1,27 Millionen
Euro sind 2010 beim Marathon Deutsche Weinstraße für die Region erwirtschaftet worden. Zu diesem Ergebnis kommt ein Wertschöpfungsgutachten, das Heidelberger Studenten zur Veranstaltung erstellt
haben. Bei der ersten Studie im Jahr
2008 hatten die Forscher ein Plus
von rund 916 000 Euro.
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18 Nachrichten
Cosinus baut Standort Mannheim aus
Freiburg/Mannheim. Der IT-Dienstleister Cosinus hat 2010 vom Aufschwung im Mittelstand profitiert.
Das auf ERP-Software spezialisierte Unternehmen hat den Umsatz um
mehr als ein Drittel auf 8,1 Millionen
Euro gesteigert. „Der Investitionsstau in den Unternehmen löst sich“,
schreibt Cosinus in einer Mitteilung.
Das Freiburger Unternehmen unterhält Niederlassungen in VillingenSchwennigen, Luzern und Mannheim. Von der Quadratestadt aus
betreuen neun Mitarbeiter (+2) derzeit 35 mittelständische Kunden.
di relauncht Verlag-Websites
Mannheim. Die Agentur digitale informationssysteme (di) hat für den
Münchener Akademie Verlag und
den Berliner Oldenbourg Verlag den
Relaunch der Internetauftritte betreut. Das hat die Mannheimer
Agentur mitgeteilt. Die neuen Webpräsenzen sollen die Verlagsmarken stärken und die Prozesse verstärkt elektronisch unterstützen.
Zahlreiche Servicefunktionen ergänzten das Shop-Angebot ihrer
Auftritte.
Concat AG gewinnt Auftrag
Bensheim. Die Concat AG und Isilon
Systems haben die EU-weite Ausschreibung für Niedersachsens
Storage-Cloud gewonnen. Das Projekt beinhaltet den Aufbau eines
Speichersystems in den nächsten
Jahren, das auf 15 verschiedene
Hochschulen des Landes Niedersachsen verteilt wird. Das Volumen
beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro,
so eine Mitteilung. Die Concat AG
mit Hauptsitz in Bensheim ist seit 20
Jahren als Systemintegrator aktiv.
Isilon Systems ist nach eigenen Angaben führender Anbieter von Scale-out-Speichersystemen.
GeckoLogic zieht an die Bergstraße
Bensheim. Die GeckoLogic GmbH
hat ein Vertriebsbüro in Bensheim
(Kreis Bergstraße) eröffnet. Das Unternehmen gehört zur GeckoLogic
AG mit Sitz in Wetzlar. Die Nordhessen planen, bauen und betreiben
Photovoltaik-Anlagen für private
und gewerbliche Kunden. Die Wirtschaftsförderung Bergstraße hat
den Ansiedlungsprozess begleitet
und unterstützt.
econo
2/2011
•
4. März 2011
Rasantes Wachstum
Mit zwei Mitarbeitern startete die Butsch GmbH 2008 – Ende 2011
sollen es knapp 200 sein. Parallel klettert der Umsatz von 1,2 Millionen
Euro auf geschätzte 7,5 Millionen Euro im laufenden Jahr.
Heßheim. Zu Hause im Gästezimmer fing alles an: Ausgerechnet
während der Finanzkrise machte
sich der Heßheimer Thomas
Butsch im Januar 2008 als Dienstleister für die Automobilbranche
selbstständig. Zuvor war er Qualitätsleiter bei Faurecia, einem weltweit tätigen Automobilzulieferer
mit Sitz im französischen Nanterre.
Während in der Krise viele Firmen
ins Schlingern gerieten, startete
die Butsch GmbH einen Durchmarsch. Der Umsatz kletterte von
1,2 Millionen Euro im ersten auf 2,2
Millionen Euro im zweiten Jahr. Ein
Jahr drauf waren es fünf Millionen
Euro. Ähnlich rasant war das
Wachstum der Mitarbeiter. Deren
Zahl stieg von zwei auf 20. Im darauffolgenden Jahr dann auf 110.
Dass die Wirtschaftskrise ihm
das Leben schwer machen könnte,
darüber machte sich Thomas
Butsch keine Gedanken. „Es gibt
immer schwierige Zeiten“, sagt er.
Um seine Dienstleistungen konkurrenzfähig anbieten zu können, setzte der 45-Jährige frühzeitig auf
Fachabteilungen, die unter anderem Software selbst entwickelten.
Mit einem weit verzweigten Netzwerk in der Automobilbranche und
gezielter Kunden-Akquise behauptete sich das Unternehmen in der
Anfangszeit und betreut heute rund
250 Kunden europaweit. Und der
Radius wird stetig weiter. Der neueste Kunde ist ein Zulieferer aus
Mexiko, für den Butsch seit Januar
2011 tätig ist.
Mittlerweile ist die Butsch GmbH
an Standorten in zwölf deutschen
Städten zwischen Bremen und
Freiburg vertreten – immer in der
Nähe von Automobilzulieferern. Im
Herbst 2010 streckten die Heßheimer ihre Fühler das erste Mal ins
Ausland aus und gründeten eine
Niederlassung im ungarischen
Kecskemét, einer 110 000-Einwohner-Stadt südöstlich von Budapest.
Sie soll loslegen, wenn dort das
neue Mercedes-Werk seine Arbeit
aufnimmt. In Kecskemét werden im
Verbund mit dem Mercedes-Benz-
Thomas Butsch hat sich mit seiner Firma auf Dienstleistungen im Bereich
Qualitätsmanagement, IT und Personal spezialisiert.
Bild: Venus
Werk Rastatt ab 2012 zwei Fahrzeuge der Nachfolge-Generation der
heutigen A- und B-Klasse vom
Band rollen.
Das erste Projekt der Butsch
GmbH war 2008 die Qualitätsplanung bei Fahrzeugsitzen im Auftrag
von Magna International. 2009 kam
der Bereich Qualitätskontrolle zum
Portfolio hinzu. „Wir haben Johnson Controls, einen großen Automobilzulieferer, als Kunden gewonnen, für den wir seitdem europaweit arbeiten,“ sagt Thomas
Butsch. Seit Anfang 2010 sind weitere Kunden im Kraftwerksbau, in
der Energietechnik und im IT-Bereich hinzugekommen. Darüber hinaus bietet die Butsch GmbH Industriebetrieben Unterstützung bei
der Entwicklung und Herstellung
von Produkten an. Seit 2009 können
Firmen und Behörden bei Butsch
auch IT-Dienste einkaufen.
Seit Ende 2010 ist Geschäftsführer Thomas Butsch mit zwei Mitarbeitern als Unternehmensberater
für Qualitätsmanagement unterwegs. „Das ist sehr aufwändig,
deshalb soll dieser Bereich nur moderat wachsen“, sagt er. Bei allem
Potenzial der einzelnen Dienstleistungen legt der Unternehmer Wert
darauf, mit eigener Infrastruktur zu
wachsen. Längst hat die GmbH ei-
ne Personalleitung, eine Buchhaltung und eigene IT-Systeme.
Das nächste Ziel ist ein neues
Firmengebäude in Heßheim. Momentan befinden sich die Büros in
einer alten Bäckerei in der Hauptstraße. Butsch will nun 500 000 Euro in einen Neubau investieren –
entweder am selben Standort oder
auf einem anderen Grundstück am
Ort. Ziel sei, den Neubau mit rund
300 Quadratmetern Bürofläche plus
Erweiterungsmöglichkeit im Herbst
2011 fertig zu stellen.
Doch das sind nicht alle Veränderungen für die nahe Zukunft. 2011
sollen weitere Standorte mit dem
Schwerpunkt Qualitätskontrolle in
Deutschland hinzu kommen. Und
wenn die ungarische Niederlassung erfolgreich arbeitet, will Thomas Butsch seine Fühler nach
Tschechien und in die Slowakei
ausstrecken. Dafür macht er seine
Mitarbeiter fit. Der Geschäftsführer
verstärkt die firmeninterne Ausbildung und bietet den Qualitätsprüfern einen Lehrgang als zertifizierte
Qualitätsfachkraft an. An einer Sache wird sich allerdings die nächsten Jahr nichts verändern. Trotz Expansion und internationalen Kunden – Heßheim bleibt Firmensitz.
„Ich sehe keinen Sinn darin, von
hier wegzugehen“, sagt Butsch.
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20 Nachrichten
Endgültiges Aus für Baufirma Nickerl
Weinheim. Die insolvente Nickerl
Hoch + Tiefbau GmbH wird abgewickelt. Damit sind die Bemühungen
des Insolvenzverwalters Karl-H. Lorenz und der Geschäftsführung gescheitert, einen Käufer für die Weinheimer Baufirma zu finden. Alle 51
Mitarbeiter haben ihre Kündigung
erhalten. Für die Belegschaft sei mit
dem Betriebsrat ein Sozialplan vereinbart worden, sagte Lorenz den
„Weinheimer Nachrichten“.
Betriebe erhalten Fördergelder
Rhein-Neckar. Die L-Bank hat 2010
im Bezirk der IHK Rhein-Neckar und
der Handwerkskammer Rhein-Neckar 694 Unternehmen mit mehr als
111 Millionen Euro gefördert. Dadurch seien mehr als 650 Arbeitsplätze geschaffen worden. Unter
dengefördertenUnternehmernsind
302 Existenzgründer, die Darlehen
über 39 Millionen Euro erhielten. 392
mittelständische Unternehmen bekamen Fördermittel in Höhe von 71
Millionen Euro.
Insolvenzplan gegen Ernst ist fertig
Mannheim. Nach zehn Jahren ist
das Insolvenzverfahren des Heidelberger Unternehmers Roland Ernst
beendet, teilte das Amtsgericht mit.
Die Gläubigerversammlung hätte
den Plan angenommen. Ernst gehörte zu den größten Projektentwicklern in der Bundesrepublik. Mit
Investitionen in Ostdeutschland geriet sein Unternehmen in die roten
Zahlen.
Bäckerei bleibt in Familienhand
Weinheim. Anfang Februar wurde
das Insolvenzverfahren über die
Bäckerei-Kette Hundemer eröffnet
– und am gleichen Tage abgeschlossen. Wie Insolvenzverwalter
Göran Berger mitgeteilt hat, wurde
das Unternehmen von einer Nachfolgegesellschaft übernommen, die
ebenfalls der Hundemer-Familie gehört.
Das Herz schlägt rot
2010 ist die Zahl überschuldeter Personen gewachsen. Besonders viele
Schuldner leben in Mannheim, Ludwigshafen und Worms.
Rhein-Neckar. Die Zahl der überschuldeten Personen in der Metropolregion Rhein-Neckar ist gewachsen. Mehr als 200 000 Menschen waren im vergangenen Jahr
nicht in der Lage, mit ihren monatlichen Einnahmen die Ausgaben zu
decken. Die Schuldnerquote liegt
damit bei 9,83 Prozent. Das schreibt
Creditreform im „SchuldnerAtlas
Metropolregion
Rhein-Neckar
2010“. Mit Blick auf die Dynamik
fällt auf, dass die Schuldnerquote
in allen 15 kreisfreien und Städten
und Kreisen gewachsen ist. Verwunderlich ist diese Entwicklung
nicht. Sie ist vielmehr Ausdruck der
Entwicklung am Arbeitsmarkt in
den Krisenjahren. „Immer noch gilt
der Verlust des Arbeitsplatzes als
Hauptauslöser für Überschuldung“, sagte Oliver Dangmann bei
der Präsentation der Zahlen. Der
Geschäftsführer von Creditreform
in Mannheim hatte auch eine gute
Nachricht im Gepäck: „Wir haben
mit weit schlimmeren Zahlen gerechnet!“ Dass der stärkste Rückgang der Wirtschaftsleistung seit
Bestehen der Bundesrepublik nicht
stärker auf die Schuldnerquote
durchgeschlagen sei, wäre Verdienst der Politik. Die habe mit
Kurzarbeit und Konjunkturprogrammen für eine Stabilisierung der Einkommen gesorgt.
Beim Vergleich zwischen den
Kreisen und Städten fällt das Gefälle zwischen den Ballungszentren
und dem ländlichen Raum ins Auge.
„Das rote Herz schlägt nach wie
vor in Mannheim, Ludwigshafen
und Worms“, sagt Dangmann. In
der Nibelungenstadt ist der Anteil
überschuldeter Personen am
höchsten: 13,9 Prozent der Über18-Jährigen in Worms sitzen die
Schuldner im Nacken. In Ludwigs-
hafen liegt die Quote bei 13,86 in
Mannheim bei 12,44 Prozent.
In der Quadratestadt ist der
Postleitzahlenbezirk zu finden, in
dem die meisten überschuldeten
Personen leben: In den westlichen
Quadraten (PLZ 68159) sind fast ein
Viertel der Einwohner überschuldet. Den niedrigsten Wert in der
Region weist die Postleitzahl 69120
auf. In Heidelberg-Neuenheim sind
gerade 3,66 Prozent der dort lebenden Über-18-Jährigen überschuldet. „Heidelberg ist ein Phänomen“, sagt Dangmann. Denn eigentlich ist in Städten der Anteil
überschuldeter Haushalte höher
als auf dem Land. Gründe sind laut
der Wirtschaftsauskunftei unter
anderem die Sozialstruktur und die
stärkeren Konsumreize. Das alles
scheint in Heidelberg nicht zu greifen. Selbst deutschlandweit kommt
die Stadt im Ranking der 412 Städte
und Kreise auf Platz 77. Anders
Worms, Ludwigshafen und Mann-
heim. Sie rangieren deutschlandweit unter den letzten 35 Plätzen.
Die Region zeigt im nationalen
Vergleich indes keine Auffälligkeit.
Den Bundesdurchschnitt von 9,5
Prozent überschreitet sie nur leicht
um 0,33 Prozentpunkte. „Trotz der
momentanen Entspannung auf dem
Arbeitsmarkt ist in den kommenden
zwei Jahren nicht mit einem Rückgang der Verbraucherüberschuldung zu rechnen“, prognostiziert
Dangmann. Und verweist dabei auf
eine Umfrage von Creditreform. Danach fühlt sich bereits jetzt jeder
zehnte Deutsche durch seine Verbindlichkeiten überfordert, ein weiteres Drittel fühlt sich wenigstens
manchmal im „Schuldenstress“.
Beunruhigend findet Oliver
Dangmann zudem eine andere Entwicklung. Deutschlandweit ist die
Zahl der jungen Schuldner sprunghaft angestiegen. Fast 200 000 Unter-20-Jährige waren 2010 laut Creditreform überschuldet. Das ist ein
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22 Nachrichten
Mühlenberg verkauft mehr Autos
Ludwigshafen. Die MühlenbergGruppe (VW, Audi, Skoda und Toyota) hat im vergangenen Jahr 9200
Fahrzeuge verkauft – 1000 mehr als
2009. Hinzu kamen 44 000 Werkstattdurchgänge. Das hat „Die
Rheinpfalz“ berichtet. Die gestiegene Nachfrage nach Pkws und Service zeigt sich auch im Umsatz: Er
stieg von 142 auf 160 Millionen Euro.
Die Mühlenberg-Gruppe zählt nach
eigenen Angaben zu den größten
Dienstwagenhändlern in Deutschland.
Hays sucht Ingenieure
Mannheim. Der Personaldienstleister Hays hat zum ersten Mal bundesweit mehr als 1000 Spezialisten
bei Kunden im Einsatz. Das hat das
Unternehmen, dessen deutsche
Landesgesellschaft in Mannheim
ansässig ist, mitgeteilt. Den überwiegenden Anteil an diesen Zeitarbeitern bildeten Ingenieure. Zudem
überlässt Hays seinen Kunden ITund Finance-Spezialisten. Derzeit
seien rund 500 Kundenanfragen
nach Ingenieuren offen.
Kardex streicht in Bellheim Stellen
Bellheim. Die Kardex GmbH mit Sitz
im bayrischen Neuburg an der Kammel baut in ihrem Werk in Bellheim
(Landkreis Germersheim) mehr als
30 Stellen ab. Das hat „Die Rheinpfalz“ berichtet. Grund sei die „Optimierung der Organisationsstrukturen“. Betroffen sind neben dem
Standort Bellheim auch der UnternehmenssitzinNeuburg.Insgesamt
wolle der Hersteller von beweglichen Lagersystemen ab Februar bis
zu 60 Stellen streichen. Kündigungen seien nicht ausgeschlossen.
BRN kauft 13 neue Busse
Rhein-Neckar. Die Busverkehr
Rhein-Neckar GmbH (BRN) hat drei
Millionen Euro in die Erweiterung ihres Fuhrparks investiert. Sieben
Fahrzeuge gehen an die BRN-Einsatzstelle in Heidelberg und werden
auf Linien im Rhein-Neckar-Kreis
eingesetzt, die übrigen sechs kommen nach Neckarelz und werden
hauptsächlich im Odenwald und im
Neckartal fahren. Weitere 14 Fahrzeuge könnten in diesem Jahr hinzukommen, sagte BRN-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon. Die
BRN ist ein Tochterunternehmen
der Deutschen Bahn.
econo
2/2011
•
4. März 2011
AchatexpandiertinderRegion
Die Achat-Hotelgruppe betreibt ab April den Walkershof in Reilingen.
Mit dem 4-Sterne-Haus stärkt die Firma ihre Marke „Achat Premium“.
Hockenheim. Die Achat-Gruppe
hat das Hotel Walkershof in Reilingen übernommen. Das 4-SterneHaus firmiert ab 1. April unter
„Achat Premium Hotel Walldorf/
Reilingen“. In der Metropolregion
Rhein-Neckar ist das Unternehmen
bisher mit zwei 3-Sterne-Hotels
vertreten: in Schwetzingen und am
Unternehmenssitz in Hockenheim.
Der Walkershof soll nach Angaben
von Wilhelm Kotter die verstärkte
Nachfrage nach 4-Sterne-Hotels
bedienen helfen. „Das Potenzial
gerade des Rhein-Main-NeckarRaumes ist immens – sowohl im
Privat- als auch Firmenkundengeschäft“, sagt der Achat-Geschäftsführer. Deutschlandweit betreibt
das Unternehmen bisher 24 Hotels,
zudem jeweils ein Hotel in Österreich und eines in Ungarn.
Das Hockenheimer Unternehmen tritt am Markt mit drei Marken
auf: Achat Comfort steht für Häuser
im 3-Sterne-Segment in der Nähe
von Ballungszentren. Achat Plaza
deckt das Segment von 4-SterneBusinesshotels in Innenstadtlagen
ab. Die Achat Premium-Häuser
sind ebenfalls 4-Sterne-Hotels – allerdings nur „zentrumsnah“. Sie
bieten indes einen großen Tagungsbereich. Auch der Walkershof fällt in diese Kategorie. „Bei einem ausgesprochenen Tagungshotel wie dem Walkershof entfallen 15
Prozent des Umsatzes auf das Tagungsgeschäft, 70 Prozent auf Geschäftsreisende und 15 Prozent auf
Individualreisende“, sagt Kotter.
Mit dem verkehrsgünstig gelegenen Haus hat der Geschäftsführer
Konzerne wie SAP, MLP oder die
BASF im Fokus. Das Haus werde
aber auch von Privatgästen profitieren.
Achat hat den Walkershof übernehmen können, da der Pachtvertrag mit dem vorherigen Vermieter
ausgelaufen ist. Der Eigentümer ist
kein Unbekannter – ihm gehören
auch die Achat-Immobilien in Stuttgart, Leipzig und Rüsselsheim. In
der Region Rhein-Main-Neckar
seien weitere Häuser in Planung.
Konkrete Projekte gebe es indes
nicht. „Für uns interessant sind die
Städte Mannheim und Heilbronn“,
Das Hotel Walkershof in Reilingen: Die Achat-Gruppe aus Hockenheim führt es
ab Anfang April als „Achat Premium Hotel Walldorf/Reilingen“.
Bild: zg
sagt Kotter. In der Nähe des Frankfurter Flughafens erwäge Achat zudem, ein Hotel neu zu bauen.
Die Strategie der Hockenheimer
sieht eigentlich vor, bestehende
Hotels zu übernehmen. „Selbst zu
bauen bleibt für uns die Ausnahme.“ Hintergrund ist, dass der Hotelmarkt in Deutschland durch
Überkapazitäten gekennzeichnet
ist. Marktstudien sprechen von bis
zu 450 Hotels, die derzeit in Planung
seien. „Daher sieht unsere Strategie auch vor, bestehende Häuser zu
übernehmen“, sagt Kotter.
Der Branche machen indes nicht
nur Überkapazitäten zu schaffen. In
der Finanz- und Wirtschaftskrise
haben die Hotels zudem einen starken Rückgang der Nachfrage verkraften müssen. Nach Zahlen des
Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) lagen die Umsätze im Übernachtungsgewerbe
2009 bei 16,3 Milliarden Euro. Ein
Jahr zuvor waren es noch 17,3 Milliarden Euro. Von diesem Tief
scheint sich die Branche mittlerweile erholt zu haben. Für den europäischen Markt hat die Beratungsgesellschaft MKG Hospitality
kürzlich festgestellt, dass das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei.
Achat-Chef Kotter bestätigt diese Entwicklung. Zwar sei das erste
Halbjahr 2010 noch enttäuschend
verlaufen – es habe nur das mise-
rable Jahr 2009 fortgesetzt. „Doch
in der zweiten Jahreshälfte hat eine sensationelle Erholung eingesetzt“, sagt Kotter. Letztendlich habe Achat eines der besten Ergebnisse der Unternehmensgeschichte erzielt. Den Umsatz beziffert der
Geschäftsführer auf 34 Millionen
Euro. Das entspricht ungefähr dem
Vorkrisenniveau. 2008 hat Achat
35 Millionen Euro erlöst. Beim Vergleich ist zu berücksichtigen, dass
die Gruppe damals mehr als die
heutigen 26 Häuser führte. „Den
Umsatz 2010 haben wir mit einer
geringeren Anzahl von Häusern erzielt“, sagt Kotter. Die Mitarbeiterzahl liegt bei rund 500.
In das jüngste Achat-Hotel, den
Walkershof in Reilingen, habe das
Unternehmen in einem ersten
Schritt rund 500 000 Euro investiert.
„Damit haben wir die Bettenkapazität erhöht und das Haus einem Facelifting unterzogen“, sagt Kotter.
Geführt wird das Haus von Nina
Brücke. Die 31-Jährige hat bereits
Direktionserfahrung: Seit 2004 leitet sie das Achat-Hotel in Schwetzingen. Trotz der Nähe zum AchatUnternehmenssitz in Hockenheim
bleiben der jungen Frau vermutlich
ausreichend Gestaltungsspielräume. Denn Geschäftsführer Wilhelm
Kotter bezeichnet den eigenen Managementstil als kooperativ. „Wir
bauen auf eine dezentrale Führung
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24 Gründer
Walldorf erhält ein Gründerzentrum
Walldorf. Die SAP, die Stadt Walldorf und das Forschungszentrum Informatik Karlsruhe haben die
„Technologie- und Gründerzentrum
Walldorf Stiftung GmbH“ gegründet. Stadt und SAP halten je 42,5
Prozent daran, den Rest das Forschungszentrum. Die Initiatoren
sind derzeit auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Zielgruppe des „Technologie- und Gründerzentrums“ (TGZ) sind technologieorientierte Gründungen in den ersten fünf Jahren. Geschäftsführer
der Einrichtung ist Heinrich Siemers
von der SAP.
Ex-Vorstand gründet Unternehmen
Heidelberg. Der ehemalige SAPVorstand Claus Heinrich hat ein eigenes Unternehmen gegründet: die
sovanta AG in Heidelberg. Gegenstand des Start-up sind die in Unternehmen vorhandenen Datenmengen. Diese werden von sovanta
analysiert, geordnet und verschlankt. Zum Portfolio gehört Software, über die Firmen von mobilen
Endgeräten aus auf die eigenen Unternehmensdaten zurückgreifen
können. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter.
„Computer Learning Center“ eröffnet
Mannheim. Der IT-Weiterbildungsanbieter New Horizons hat in Mannheim ein „Computer Learning Center“ eröffnet. Die 500 Quadratmeter
große Niederlassung verfügt nach
eigenen Angaben über 80 Trainingsplätze. New Horizons möchte in
Mannheim jährlich 1000 Kurse anbieten. Das Unternehmen hat mit
zehn Mitarbeitern gestartet, mittelfristig seien weitere 15 denkbar. In
den neuen Standort habe New Horizons 300 000 Euro investiert. Nach
Mannheim hat New Horizons bereits gute Kontakte. So hat das Unternehmen mehr als mehr 4000 städtische Mitarbeiter geschult.
Investoren bauen Fitnessstudio
Haßloch. Die Fitness GbR Haßloch
hat im Gewerbegebiet „Nördlich
des Bahndamms“ ein Grundstück
von 6400 Quadratmeter Fläche gekauft. Darauf möchte die Firma für
2,5 Millionen ein neues Fitnessstudio bauen. Die Investoren und Betreiber, Jürgen Meigel, Andreas
Kurz und Manuela Henigin, wollen
40 Mitarbeiter einstellen.
econo
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4. März 2011
„Die Region aufmischen“
Cube Films hat im Gründerwettbewerb der Stadt Mannheim den
zweiten Platz belegt. Ihre Geschäftsidee: hochwertige Werbefilme.
Mannheim. „Im ersten Jahr hatten
wir ordentlich zu tun“, erinnern
sich Caroline Blagg und Tobias
Heck, Geschäftsführer von Cube
Films. Zwölf Projekte haben die beiden in den zwölf Monaten nach der
Gründung ihrer Firma im Sommer
2009 realisiert. Spezialisiert hat
sich das Unternehmen mit Sitz in
Mannheim auf hochwertige Werbefilmproduktion. Die Kunden bekommen von der Idee über Konzeption, Drehbucherstellung, Regie
oder Kamera bis hin zu Schnitt und
Vertonung die gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand.
Dabei greifen der Diplom-Producer
und die Diplom-Kauffrau auf ein
Netzwerk an Fachleuten zurück,
die sie passend für jedes Projekt
buchen.
Die Idee, gemeinsam eine Firma
zu gründen, kam Caroline Blagg
und Tobias Heck, die auch privat
ein Paar sind, im Sommer 2008. Damals arbeitete Blagg noch als Angestellte im Marketing eines großen Unternehmens in Stuttgart,
Heck war als freier Producer seit
zehn Jahren in der ganzen Welt unterwegs. „Wir wollten beide eine
neue Richtung einschlagen“, sagt
Tobias Heck. Dann ging alles recht
schnell: Sie arbeiteten einen Businessplan aus, meldeten das Gewerbe an und aktivierten ihr Netzwerk. Heck brachte die Kontakte
und das filmische Know-how mit,
Blagg das betriebswirtschaftliche
und marketingtechnische Wissen.
Als Unternehmenssitz wählten die
Existenzgründer Mannheim. „Hier
gibt es Kundenpotenzial, und der
Markt ist nicht so überlaufen wie
zum Beispiel in Stuttgart“, sagt Caroline Blagg. Ausschlaggebend
waren auch Hecks familiäre Beziehungen zur Rhein-Neckar-Region.
Mit der Gründung kam gleich der
erste Kunde: ein Verlag aus Süddeutschland.
Das Risiko so klein halten wie
möglich, war allerdings für beide
das A und O. Sie konnten Büro und
Wohnung in einem Haus beziehen,
das im Familienbesitz ist. Ihr Startkapital – rund 10 000 Euro – brachten sie ohne ein Darlehen über Ersparnisse auf. Über einen Plan B
Caroline Blagg und Tobias Heck von Cube Films bieten ihren Kunden
Gesamtpakete von der Idee bis zum vertonten Film an.
Bild: Tröster
haben sie sich keine Gedanken gemacht. „Wenn man daran glaubt,
klappt es auch“, ist Tobias Heck
überzeugt. Und Caroline Blagg fügt
hinzu: „Wenn es trotz allem nicht
funktioniert hätte, hätte ich mich
wieder um eine Festanstellung beworben.“ Und auch Heck wäre zu
seinem alten Job als freier Producer zurückgekehrt.
Es hat funktioniert. Der Erfolg
kam schon im ersten Jahr – mit einem Umsatz von rund 500 000 Euro.
Geplant hatten die beiden nur mit
der Hälfte. Der Standort Mannheim
hat sich für Cube Films allerdings
noch nicht gerechnet – von den
bisherigen Kunden kommt keiner
aus der Region. Neue Aufträge akquiriert Cube Films über Ausschreibungen oder Mund-zu-Mund-Propaganda. Die Kunden sitzen unter
anderem in München und Mainz,
es gibt inzwischen aber auch Anfragen aus Saudi-Arabien oder Österreich. Deshalb wollen die beiden
Gründer im laufenden Jahr nicht
nur den Umsatz halten. Sie möchten vor allem „die Region aufmischen“. „Wir wollen die hiesigen
Firmen animieren, ihre Budgets in
der Region zu vergeben“, sagt Tobias Heck.
Blagg und Heck haben in ihrer
GbR die Aufgaben verteilt: Der 35jährige Producer hat den Kontakt
zu den Kunden und kümmert sich
unter anderem um die Details der
Filmproduktionen, die 32-jährige
Kauffrau ist für das Controlling, die
Kalkulation der Projekte, die Verträge oder die Organisation der
Drehtage zuständig. Für 2011 ist die
Gründung einer GmbH geplant.
Steht ein Auftrag an, wird für jeden Kunden ein eigenes Konzept
erstellt und ein spezielles Team an
Fachleuten – zum Beispiel Regisseure, Cutter oder Schauspieler –
zusammengesetzt.
Mindestens
15 000 Euro kostet ein Werbefilm –
der aufwändigste, den Cube Films
bislang betreut hat, ein Imagefilm
für ein großes Bauunternehmen
aus Süddeutschland, lag bei
160 000 Euro. Von der Idee bis zur
Umsetzung vergehen meist rund
drei Monate, je nach Aufwand
auch länger. Das bedeutet dann:
lange Tage, keine Wochenenden
oder mal zwei Monate am Stück arbeiten. „Anfangs habe ich mich gefragt, wie wir ein solches Pensum
bewältigen können. Aber mit der
Zeit gewöhnt man sich daran“, sagt
Caroline Blagg.
Für die Zukunft wünschen sich
die beiden Existenzgründer deshalb nicht nur mehr Aufträge aus
der Rhein-Neckar-Region, sondern
auch ein neues Büro mit festen Mitarbeitern für die Verwaltung und
den Empfang.
Christine Storck
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26 Nachrichten
Zahl der offenen Stellen steigt
Metropolregion. Die Arbeitslosenquote in der Metropolregion RheinNeckar lag Ende des letzten Quartals 2010 bei 5,2 Prozent. Gegenüber
dem Vorjahr reduzierte sie sich damit um 0,6 Prozentpunkte, teilte die
Agentur für Arbeit mit. Die Zahl der
offenen Stellen ist um mehr als 30
Prozent gewachsen.
Häfen schlagen wieder mehr um
Mannheim/Ludwigshafen. Nach
dem Krisenjahr 2009 haben die Häfen Mannheim und Ludwigshafen
wieder zweistellige Zuwachsraten
verzeichnet. Nachdem die Umschlagsmenge im Jahr 2008 mit
16 Millionen Tonnen einen Rekord
erreichte,brachen2009dieMengen
ein (Ludwigshafen: -17%, Mannheim: -10 %). In den ersten neun Monaten 2010 wurden beim Güterumschlag jedoch wieder zweistellige
Zuwachsraten verzeichnet.
Exporte stützen den Aufschwung
Zukunft der SIS-Stellen ist ungewiss
Die Wirtschaft in der Metropolregion hat Frühlingsgefühle. 91 Prozent
Mannheim. Die Zukunft der rund 80
SIS-Mitarbeiter in Mannheim ist
nach wie vor unklar. Siemens verkauft seinen IT-Dienstleister an
Atos Origin. Eine definitive Aussage
zumErhaltdesStandorteswollteein
Siemens-Sprecher laut Zeitungsberichten nicht abgeben. Allerdings
heißt es, dass vor allem Stellen in
der zentralen Verwaltung wegfallen
sollen. Davon wäre Mannheim nicht
betroffen.
aller Unternehmen bezeichnet ihre Lage als „gut“ oder „befriedigend“.
Rhein-Neckar. Der Aufschwung in
der Metropolregion Rhein-Neckar
(MRN) geht weiter. Das ist das
wichtigste Ergebnis des gemeinsamen Konjunkturberichts der IHKs
Darmstadt, Pfalz, Rheinhessen und
Rhein-Neckar. „Während die Aussichten noch vor einem Jahr recht
düster aussahen, ist die Wirtschaft
der Region im Februar 2011 in einer
sehr viel besseren Stimmung“, sagt
IHK-Hauptgeschäftsführer
Axel
Nitschke. So ist der Konjunkturklimaindex, der sich aus der Geschäftslage und den Geschäftserwartungen der Unternehmen zusammensetzt, von 101 Punkten zu
Beginn des vergangenen Jahres
auf nunmehr 131 Punkte geklettert.
Der zum fünften Mal veröffentlichte
Bericht fußt auf den Konjunkturumfragen der vier beteiligten IHKs, deren Bezirke ganz (IHK Rhein-Neckar) oder teilweise der Metropolregion angehören. Der Blick auf die
einzelnen Häuser zeigt, dass die
Stimmung im Bezirk der IHK Rhein-
www.exco-services.com
Nachrichten 27
Neckar am Besten ist. Der Konjunkturklimaindex erreicht dort einen Wert von 134. Es folgen die IHK
Pfalz und Rheinhessen mit 129
Punkten und die IHK Darmstadt mit
124 Punkten. Abgesehen von diesen graduellen Unterschieden ist
die Tendenz überall die Gleiche.
„Der Aufschwung in Südhessen
geht auch im Jahr 2011 weiter“,
sagt etwa Uwe Vetterlein. Der
Hauptgeschäftsführer der IHK
Darmstadt erwarte eine deutliche
Zunahme der Beschäftigung und
auch der Investitionen.
Die rheinland-pfälzischen IHKs
Pfalz und Rheinhessen argumentieren etwas zurückhaltender. „Ob
sich die insgesamt günstigen Beschäftigungsaussichten am Ende
auch in einer entsprechend positiven Arbeitsmarktentwicklung niederschlagen, ist aber maßgeblich
von der Verfügbarkeit qualifizierter
Fachkräfte abhängig“, schreiben
die Kammern in einer Pressemitteilung zur Konjunktur in RheinlandPfalz.
Triebfeder des Aufschwungs ist
neben dem guten Investitionsklima
und dem privaten Konsum vor allem
der Export. 43 Prozent der Industriebetriebe in der Metropolregion
erwarten zunehmende Exportgeschäfte. Wermutstropfen sind die
Risiken, die die 2500 befragten IHKMitglieder sehen. Den Unternehmen bereiten vor allem die steigenden Rohstoff- und Energiepreise
Sorgen. Hinzu kommen die wachsende Unsicherheit im Euroraum
und die hohe Verschuldung manMatthias Schmitt
cher Länder.
CCONCEPT2
E.W. Neu eröffnet Showroom
Call-Center stellt 60 Mitarbeiter ein
Worms. Die E.W. Neu GmbH hat einen Werkzeugmaschinen-Showroom eingeweiht. Auf 500 Quadratmetern präsentiert das Wormser
Handelshaus dort CNC- und konventionelle Werkzeugmaschinen
aus den Bereichen Drehen, Fräsen,
Sägen, Bohren, Schleifen, Blechbearbeitung und Messtechnik. „Alle
Maschinen sind vorführbereit“,
sagt Eric von Wihl. Er führt als Geschäftsführer das Familienunternehmen in dritter Generation. Derzeit beschäftigt E.W. Neu rund 50
Mitarbeiter.
Mannheim. CConcept2 hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben den Umsatz auf eine Million
Euro verdoppelt. Die Mitarbeiterzahl des Unternehmens, das CallCenter-Dienstleistungen anbietet,
stieg von 35 auf 80. Matthias Mühlum nennt als Gründe für das starke
Wachstum die Gewinnung neuer
Kunden. Mühlum hat den Dialogmarketing-Spezialisten gemeinsam
mit Jan Hesse und Lars Wittemer
im Jahr 2007 gegründet. Seither
führen sie gemeinsam die Geschäfte. Neukunden des vergangenen
Jahres sind unter anderem E-Plus
und Green Power. Für die Telekommunikationsfirma ist CConcept2 im
B2B-Bereich tätig. „Für den Geschäftskundenbereich unter der
Marke Base Professional ermitteln
wir potenzielle Kunden und vereinbaren Außendiensttermine“, sagt
Mühlum. Zudem bearbeitet CConcept2 alle Anfragen, die M2M-Kunden über die E-Plus-Hotline erreichen. Im laufenden Jahr will das
Unternehmen 30 neue Telefonarbeitsplätze einrichten und dafür
rund 60 Mitarbeiter einstellen. MSc
BASF
Chemiekonzern baut Gen-Kartoffeln an
Ludwigshafen. Die BASF hat mitgeteilt, dass sie ihre Planung für den
Anbau gentechnisch veränderter
Kartoffeln abgeschlossen hat. Die
Ludwigshafener werden demnach
auf zwei Hektar in Üplingen (Sachsen-Anhalt) Kartoffeln der Sorte
Amflora aussäen. Die Frucht hat einen besonders hohen Stärkegehalt
und ist nicht für den Verzehr geeignet. Abnehmer sind vielmehr Unternehmen der Papier- und Klebstoffindustrie. „Amflora als innovative
neue Sorte produziert reine Amylopektinstärke. So spart sie Ressour-
cen, Energie und Kosten und bietet
einen echten Mehrwert für den
Landwirt und die stärkeverarbeitende Industrie“, sagt Peter Eckes,
Geschäftsführer der BASF Plant
Science. Der Konzern war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen
geraten, nachdem auf einem Amflora-Feld in Schweden Pflanzen
der ebenfalls gentechnisch veränderten Sorte Amadea entdeckt
wurden. Für diese Sorte lag noch
keine Genehmigung vor. Den Fehler
begründete die BASF mit „menschRed
lichem Versagen“.
Hockenheim-Ring mit roten Zahlen
Hockenheim.DieHockenheim-Ring
GmbH hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von 1,6 Millionen Euro erzielt. Im Ergebnis
schlagen sich indes Zinsen von
1,7 Millionen Euro und Abschreibungen von 3 Millionen Euro nieder,
sodass der Ring weiterhin bilanziell
keine schwarzen Zahlen schreibt.
Fachkrankenhaus strukturiert um
Neckargemünd. Das Fachkrankenhaus Neckargemünd soll in ein Kinderneurologisches Zentrum umgewandelt werden. Dafür investiert
die SRH Kliniken nach eigenen Angaben rund 3,7 Millionen Euro in das
Haus. Vom damit verbundenen Stellenabbau sind rund die Hälfte der
165 Arbeitnehmer betroffen. Ein Sozialplan wird derzeit verhandelt.
28 Messen & Kongresse
Wege zu mehr IT-Effizienz
Anfang April findet zum dritten Mal die „Syscom“ statt. Veranstalter der IT-Fachtagung ist die
Mannheimer Syscovery AG. Zielgruppe sind IT-Entscheider aus der Metropolregion Rhein-Neckar.
D
ie Mannheimer Syscovery AG
lädt am 7. April zur Syscom
2011 ein. Die Fachtagung versammelt zum dritten Mal IT-Entscheider aus der Metropolregion
Rhein-Neckar. Eingeladen sind ITExperten und Entscheider von Industrie- und Dienstleistungsunternehmen sowie der öffentlichen
Verwaltung.
Thema der diesjährigen Syscom
lautet „Effizientes IT-Business Management“. „Das beschreibt mehr
als nur einen aktuellen Trend, sondern ist ein entscheidender Faktor
für nachhaltigen Geschäftserfolg“,
sagt Stefan Billhardt. Das Vorstandsmitglied von Syscovery ist
auch Key-Note-Speaker der Veranstaltung. Sein Thema lautet: IT-System und – Service Management in
der Cloud und Vorstellung des neuen Savvy-Hub.
Die anschließenden Fachvorträge finden in zwei Blöcken statt: „ITService Management für Nutzer
und Interessenten der syscovery
Savvy Suite“ sowie „IT-System
Management für IT-Verantwortli-
Cloud Probleme zu lösen?“,
„Marktübersicht
Virtualisierung
und Cloud – der IT-Trend 2011 und
was bedeutet er für eine mittelständische IT?“ sowie „Effiziente Geschäftsprozesse aus der Cloud:
Welche Angebote sind derzeit effizient und nutzbar, welche Möglichkeiten kommen zukünftig, um die
Produktivität steigern zu können?“
Der Veranstalter Syscovery rechnet nach eigenen Angaben mit mindestens 120 Teilnehmern.
2011 findet die Syscom zum elften Mal statt. Im vergangenen Jahr begrüßte der
Veranstalter, die Syscovery AG, mehr als 120 Gäste.
Bild: zg
Ab 18 Uhr schließt die Syscom
mit einem Get-together. Der Besuch der Veranstaltung ist kostenfrei. Syscovery bittet jedoch um
vorherige
Anmeldung
unter
Red
www.syscom-tagung.de.
che aus mittelständischen Unternehmen“.
Vortragsthemen des ersten
Blocks sind unter anderem „Virtuelle Services effizient nutzen“,
„Multiprovider-Management mit
der syscovery Savvy Suite“ sowie
„Wer darf das? Zugriffsrechte managen durch integrierte Organisationsprozesse“.
Vortragsthemen des zweiten
Blocks sind: „Lösungen für eine effizientere und sicherere Infrastruktur: Wie hilft Virtualisierung und
PALATIN
SPOTLIGHT
SPARKASSE HEIDELBERG
HIDDEN CHAMPIONS DAY
Wieslocher Kongresshotel
erzielt Umsatzsprung
Werbefilmfestival
geht in die zweite Runde
Wie der Mittelstand vom
Boom in Brasilien profitiert
Mittelständler präsentieren
sich als Arbeitgeber
Wiesloch. Das Best Western Palatin Kongresshotel und Kulturzentrum hat den Umsatz 2010 auf 4,4
Millionen Euro gesteigert (+38%).
Als Gründe für die positive Entwicklung nennt Geschäftsführer Michael Schindlmeier die Betreuung eines internationalen ZahnärzteKongresses in Barcelona, den Gewinn neuer Kunden sowie die
Nachfrage mittelständischer Kunden aus der Region, die das Palatin
verstärkt für kleinere Tagungen und
Geschäftsessen nutzten. Die Auslastung des 115-Zimmer-Hotels lag
im letzten Quartal des Jahres zwischen 65 und 78 Prozent. Im laufenden Jahr erweitern die Wieslocher
ihr Angebot um ein Boarding-Haus,
das Wohnen auf längere Zeit erRed
möglicht.
Mannheim. Am 24. und 25. März findet zum zweiten Mal das Internationale Werbefilmfestival Spotlight
in der Metropolregion Rhein-Neckar statt. Die 1998 in Ravensburg
erstmals durchgeführte Veranstaltung ist nach einer Zwischenstation in Friedrichshafen seit vergangenem Jahr im Mannheimer Rosengarten zu Hause. Das Festival
richtet sich sowohl an BranchenExperten als auch an das allgemeine Publikum: Die Awards werden
teils von einer Fachjury, teils vom
Publikum vergeben. Moderator der
Preisverleihung ist Komiker Oliver
Kalkofe, musikalisch umrahmt wird
die Abschlussveranstaltung von
Helmut Zerlett. Festivalabschluss
ist eine Aftershow-Party.
Heidelberg. Die Sparkasse Heidelberg lädt am 17. März zur Veranstaltung „Begleitung in neue Märkte: Brasilien“. Themen sind die aktuelle Wirtschaftslage und Geschäftsmöglichkeiten für deutsche
Unternehmen sowie rechtliche Fragen im Zusammenhang mit Investitionen in Brasilien. Im Praxisteil berichtet Norbert Menges von der Firma Menges Metallbau über seine
Erfahrungen mit dem brasilianischen Markt. Die Veranstaltung informiert zudem über eine Unternehmerreise nach Brasilien und
Argentinien, die vom 14. bis 23.
September stattfindet. Die Anmeldung zu dieser kostenfreien Veranstaltung ist im Internet möglich.
Mannheim. Die Hochschulgruppe
Mannheim des Bundesverbandes
deutscher Volks- und Betriebswirte
(bdvb) veranstaltet am 28. März
erstmals den „Hidden Champions
Day“. Die Tagung soll den sogenannten „heimlichen Gewinnern“
aus dem Mittelstand die Möglichkeit geben, sich an der Universität
Mannheim zu präsentieren und
durch Workshops und Vorträge
Kontakte zu Studenten aufzubauen.
Der „Hidden Champions Day“ gibt
Mittelständlern die Möglichkeit,
sich als attraktiver Arbeitgeber mit
guten Entwicklungsmöglichkeiten
zu präsentieren“, sagt Timo Eberhard vom Organisationsteam.
I www. spotlight-festival.de
I www.sparkasse-heidelberg.de
econo
2/2011
•
4. März 2011
Syscom 2011
Veranstalter: Syscovery AG
Termin: 7. April 2011, 15 Uhr
Ort: Dudenstraße 46
68167 Mannheim
Internet: www.syscom-tagung.de
I Kontakt: Timo Eberhard
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30 Objekt- & Gewerbebau
Der Büromarkt springt an
Die Büromarktzahlen von 2010 für Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen zeigen:
econo
2/2011
•
4. März 2011
Bild: Tröster
Der konjunkturelle Aufschwung hat die Gewerbeimmobilien der in der Region erfasst.
Objekt- & Gewerbebau 31
D
er Aufschwung ist angekommen“, lautet die Botschaft der
Büroimmobilienexperten in
der Metropolregion. Die Entwicklung von Mieten, Flächenumsätzen
und Leerständen in den drei Oberzentren Mannheim, Heidelberg und
Ludwigshafen zeigt, dass die anziehende Konjunktur auch die Büromärkte beflügelt. Während Bürozentren wie Hamburg, München
oder Frankfurt 2009 zum Teil empfindliche Einbrüche hinnehmen
mussten, ist die Region gut durch
die Krise gekommen: So ist etwa die
Leerstandsquote in fast allen großen
Märkten im Vergleich zum Vorjahr
gestiegen und lag 2010 bei durchschnittlich knapp 10 Prozent. In der
Metropolregion hingegen haben
sich die Leerstände verringert: in
Mannheim auf 6,7, in Heidelberg
auf 4,8 und in Ludwigshafen auf 4,7
Prozent – das Ganze bei steigenden
Mieten und Zuwächsen beim Flächenumsatz.
„Wer hier anlegt,
setzt auf Konstanz.“
„Wir haben einen wertstabilen
Markt. Wer hier anlegt, setzt auf
Konstanz“, sagt Stefan Huber. Der
Projektleiter Ansiedlungsmanagement bei der Metropolregion RheinNeckar GmbH geht davon aus, dass
sich die positive Entwicklung 2011
fortsetzen wird. Diese Einschätzung
teilen die Makler in der Region. Seit
etwa Mitte 2010 ist laut Markus
Rich von Rich Immobilien in Heidelberg eine bessere Stimmung spürbar. Die Nachfrage steige. Für 2011
rechnet der Makler auch wieder
verstärkt mit Gesuchen nach größe-
Seit 2008 ermittelt die Metropolregion Rhein-Neckar die Büromarktzahlen für ihre drei Oberzentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg nach den Standards der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) und sorgt damit für eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen Bürostandorten. Die Zahlen werden in einem Arbeitskreis erhoben, dem neben Vertretern der Metropolregion
Rhein-Neckar GmbH und der gif auch Marktexperten wie Wirtschaftsförderer und Makler angehören. Die Jahresbilanz basiert auf
einer gemeinsamen Vermietungsliste, in der alle Flächenumsätze eines Kalenderjahres erfasst sind. So wird eine Datenbasis geschaffen,
deren Zahlen auch in die gif-Jahreserhebung einfließen, die die Büromärkte in ganz Deutschland untersucht.
Ein ähnliches Vorhaben, nämlich
die Bebauung des Rheinufers Süd,
bringt auch in Ludwigshafen etwas
Schwung in den Büromarkt, der ansonsten stark von Eigennutzern wie
der BASF geprägt ist. In den attraktiven Neubauten am Rhein lassen
sich mittlerweile höhere Mietpreise
erzielen als in den Citylagen. Die
Spitzenmiete liegt bei 9,50 Euro –
ein Preis, der nach Einschätzung
von Julian Balck, Bereichsleiter Büroflächen beim Immobilienmakler
Engel und Völkers, auch 2011 gehalten werden kann.
Nicht abgebildet in der Erhebung für die Metropolregion werden die
Standorte außerhalb der drei Oberzentren, etwa in Mittelzentren wie
Walldorf, Weinheim oder Worms. Die Büromärkte dort sind zu klein,
um valide Zahlen zu liefern, die sich mit denen der größeren Zentren
vergleichen ließen.
npo
ren Flächen von 2000 Quadratmetern und mehr, die 2010 eher die
Ausnahme waren.
Der Standort Mannheim hat sich
vom Einbruch beim Flächenumsatz
2009 rasch erholt: Mit knapp 42
Prozent Zuwachs verzeichnet die
Stadt bundesweit das zweithöchste
Plus beim Vermarktungsvolumen.
Für die Kurpfalzmetropole, die mit
1,9 Millionen Quadratmetern über
mehr als doppelt so viel Bürofläche
verfügt wie Heidelberg und Ludwigshafen zusammen, rechnen die
Experten außerdem mit weiter steigenden Spitzenmieten. „In Mannheim hat sich die Stärke am Cityrand fortgesetzt“, nennt Stefan Huber eine Besonderheit der Quadratestadt. Vor allem das verkehrsgünstig
gelegene Gewerbegebiet Eastsite
nahe dem Flugplatz entwickle sich
Schnellbauhallen
S
zung der Makler das generell hohe
Preisniveau in der Universitätsstadt.
Die große Nachfrage und teure
Wohnflächen treiben auch die Mieten für Büros in die Höhe. Für das
laufende Jahr hoffen die Makler in
Heidelberg auch auf Abschlüsse im
Rahmen von städtebaulichen Großprojekten wie der Bahnstadt.
HINTERGRUND
BER
TÜ
EI
rasant. Hier nähert sich das Mietniveau immer mehr der City-Spitzenmiete an, die 2010 bei 13,30 Euro
pro Quadratmeter lag.
Das höchste Niveau bei den Büromieten in der Region hält aber
nach wie vor Heidelberg. Selbst in
der Krise sind die Preise hier gestiegen – ein Trend, der sich im vergangenen Jahr fortgesetzt hat: Die CitySpitzenmiete lag hier 2010 bei
14,80 Euro. Sie wird vor allem für
die Büroflächen um den Hauptbahnhof, in Bergheim sowie in der
Weststadt gezahlt. Durchschnittlich
müssen Mieter im Stadtgebiet mit
10,90 Euro für den Quadratmeter
Bürofläche rechnen. Damit liegt
Heidelberg im bundesweiten Vergleich der Büromieten auf Platz
acht. Grund für die üppigen Quadratmeterpreise ist nach Einschät-
Der Abzug der US-Truppen
ist eine Chance
Aufmerksam verfolgen die Immobilienakteure auch das Thema „Konversion“. Man ist sich darin einig,
den Abzug der US-Truppen und das
damit verbundene Freiwerden von
Liegenschaften von knapp 780
Hektar Fläche vor allem als Chance
zu begreifen – eine Chance allerdings, die gut durchdacht und organisiert sein will. „Wichtig ist ein intelligentes Gesamtkonzept“, so Stefan Huber. Dafür hat der Verband
Metropolregion Rhein-Neckar einen
regionalen Koordinationskreis initiiert. Er soll unter anderem erreichen, dass die Flächen nicht alle auf
einmal, sondern zeitlich gestaffelt
auf den Markt kommen.
Nicole Pollakowsky
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32 Objekt- & Gewerbebau
Im Heidelberger Gewerbegebiet Rohrbach-Süd soll bis zum Sommer der „Business-Campus“ entstehen. Noch ist das Gebäude eine Baustelle.
Bilder: zg
Moderne Gemeinschaft
Aus alt mach neu: In Rohrbach-Süd wird eine Büroimmobilie von 1970 generalsaniert.
Das dort entstehende Bürokonzept namens „Business-Campus“ ist auf die Bedürfnisse
kleiner Firmen zugeschnitten.
I
m dritten Stockwerk des Gebäudes „Im Breitspiel 7“ im Heidelberger Gewerbegebiet Rohrbach
Süd wird er künftig zu finden sein:
der Business-Campus. Auf 1500
Quadratmetern entsteht hier eine
Art moderne Bürogemeinschaft, die
vor allem Unternehmensgründern
und Kleinunternehmern repräsentative Räume zu flexiblen Mietkonditionen bieten soll. Modern, repräsentativ, flexibel – das klingt gut.
Um diese Adjektive mit dem massigen Bauwerk in Einklang zu bringen, bedarf es derzeit allerdings
noch einiger Fantasie. Denn sowohl
die Außenansicht als auch der
Grundriss der Immobilie entsprechen noch nicht der Vorstellung von
moderner Büroarchitektur, sondern
econo
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4. März 2011
eher dem, was in den 1970ern
„state of the art“ war. Das soll bis
zum Sommer anders werden. Spätestens im September soll hier das
modernste Gebäude des Gewerbegebietes stehen – ohne dass die Abrissbirne zum Einsatz kommt.
Die Sanierung kostet
acht Millionen Euro
Bislang dominieren aber noch
wuchtige Beton-Balkone außen und
Großraumbüros im Inneren, vom
Energieverbrauch der Immobilie
ganz zu schweigen. Etwa 60 Prozent der Flächen sind momentan
vermietet, unter anderem an langjährige Mieter wie Hewlett Packard
oder die Kraftanlagen Heidelberg
GmbH. Daran soll sich nichts ändern. Die leerstehenden restlichen
Flächen im aktuellen Zustand neu
zu vermieten, ist jedoch fast unmöglich.
Eine Schwierigkeit, die immer
auftritt, wenn Objekte in die Jahre
kommen, weiß Oliver Fürstner. Der
selbstständige Immobilienprojektentwickler ist deshalb mit einem
Modernisierungskonzept für das
Breitspiel 7 beauftragt. Acht Millionen Euro investiert die Pensionskasse Rundfunk, der das Gebäude seit
2001 gehört, in die Sanierung, um
das bieten zu können, was auf dem
Büroimmobilienmarkt derzeit gefragt ist. Denn in den vergangenen
40 Jahren hat sich einiges geändert.
„In den 70ern sind viele solcher
Großraumbüros wie im Breitspiel 7
entstanden. Mittlerweile sind aber
Callcenter und Fitness-Studios fast
die einzigen, die noch Großflächen
suchen“, beschreibt Fürstner die
Entwicklung. Gefragt sind heute vor
allem kleinere Einheiten. Deshalb
entstehen auf der dritten Etage der
Rohrbacher Immobilie nun insgesamt 23 neue Büros, jeweils ausgestattet mit einem, zwei oder drei Arbeitsplätzen. Die gleichen Umbauten sind noch für ein weiteres Stockwerk geplant. Alle neu entstehenden Büros liegen im Außenbereich
des Gebäudes, so dass der Blick der
künftigen Mieter wahlweise über
die Hügel der badischen Bergstraße
oder über das Gewerbegebiet und
Objekt- & Gewerbebau 33
die
benachbarten
Bürohäuser
schweifen kann. Doch auch für die
großen fensterlosen Flächen, die dadurch im Innenbereich entstehen,
gibt es Verwendung. Hier liegen Servicebereiche, die die Mieter gemeinsam nutzen können. Außerdem werden insgesamt fünf Besprechungsräume in der Mitte der Etage
eingerichtet, die nach Bedarf angemietet werden können.
Gemeinschaftliche Nutzung
ist Kern des Konzepts
Dieser Aspekt der gemeinschaftlichen Nutzung macht den Kern des
Business-Campus-Konzepts aus: Die
Büros werden einzeln vermietet.
Die übrige Fläche ist für alle da. So
kann auch der Freiberufler, der mit
einem Ein-Mann-Büro auskommt,
Annehmlichkeiten wie Empfang,
Wartebereich oder Konferenzräume
nutzen. Rund 1100 bis 1500 Euro,
je nach Bürogröße, beträgt die monatliche Grundmiete, Reinigung
und Parkplatz inbegriffen. Leistungen wie Postannahme, Sekretariatsservice oder administrative Unterstützung können bei Bedarf zusätzlich „gebucht“ werden.
Die Büros im Business-Campus sollen einzeln vermietet werden, die übrige
Fläche mit Empfang, Wartebereich oder Konferenzräumen ist für alle da.
Dass dieses Modell Zukunft hat,
davon ist Fürstner überzeugt. „Konzepte wie unseres galten lange als
unseriös“, weiß der Projektentwickler und nennt das Stichwort Briefkastenfirma. Doch diese Einstellung
wandelt sich. Selbst Behörden und
Universitäten mieten ihm zufolge in
vergleichbaren Objekten inzwischen Büros an. Für Heidelberg
rechnet Fürstner zunächst vor allem
mit Jungunternehmern als Mietern.
Denn: „Wer sich selbstständig
macht, kann oft nicht abschätzen,
wie sich sein Unternehmen entwickelt.“ Die Konditionen im Business-Campus sollen für die nötige
Anpassungsfähigkeit sorgen. „Im
Extremfall kann hier für einen Monat ein Raum gemietet werden“, so
Fürstner. Als Konkurrenz zu den
klassischen Gründerzentren will er
das Angebot jedoch nicht verstanden wissen. Denn Unterstützung in
Form von Gründerberatung oder
Förderung gibt es im Business-Campus nicht.
Erste Zusagen von Mietern liegen
laut Fürstner bereits vor. „Wir bekommen außerdem viele Anfragen
von Heidelbergern, die aus der Innenstadt raus wollen“, stellt er fest.
Kein Wunder, findet er, denn in
Rohrbach Süd sind nicht nur die
Mieten günstiger. Im Gegensatz
zum Zentrum gibt es hier auch
Parkplätze vor der Haustür. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die gute
Verkehrsanbindung des Gewerbege-
bietes an die Autobahn ebenso wie
an Bus und Straßenbahn.
Auch optisch und energietechnisch soll der Bürokomplex modernen Neubauten bald in nichts mehr
nachstehen. Ebenso zeitgemäß wie
das Business-Campus-Konzept im
Inneren des Gebäudes soll künftig
auch dessen Außenansicht sowie
die Energiebilanz gestaltet werden.
Während in der Vergangenheit Abriss und Neubau oft als einzige Möglichkeit gesehen wurde, bieten sich
dank neuer Technik mittlerweile
ganz andere Optionen. Sanieren
statt abreißen heißt die Devise. „Im
Breitspiel 7“ wird über die alte Fassade eine komplett neue Außenhaut
gestülpt, die die bisherige Energieschleuder zum „Null-Heizhaus“
macht, wie Fürstner es nennt. Die
gigantische Heizungsanlage im Keller hat ausgedient. Stattdessen sorgt
künftig ein ungleich effizienteres
Klimasystem für die Temperierung
des Gebäudes. Zum „Leuchtturm
von Rohrbach Süd“ soll das Bürohaus nach Fürstners Vorstellung damit werden – Signalwirkung inklusive. Er ist überzeugt: „Wenn wir
Erfolg mit der Sanierung haben,
werden andere nachziehen.“
Nicole Pollakowsky
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Videoüberwachung.
Mit dem Einzug von leistungsstarken IP-Netzwerken
in Unternehmen sind der Verbund zwischen mehreren
Rechnern und das Internet inzwischen zur Standardeinrichtung geworden. Die Technologie ist nicht nur
leistungsfähiger in allen Bereichen, sondern hat zwei
entscheidende Vorteile: Sie ist in vielen Fällen kostengünstiger als die traditionelle, analoge Videotechnik,
zum anderen kann durch den Einsatz von MEGAPIXEL- Kameras eine größere Detailinformation generiert
werden. Die universellen Einsatzbereiche machen die
Netzwerk-Videotechnik nicht nur für große industrielle
Anlagen, sondern insbesondere auch für kleinere Anwendungen interessant. Hinzu kommt die Multifunktionalität bei der z. B. eine Einwahl und Fernabfrage
per Internet möglich ist. Gerade für Filialisten stellt der
dezentrale Zugriff auf entsprechende Standorte eine
große Bedienerfreundlichkeit dar. Die Übertragung von
Alarmbildern über das unbefugte Betreten von Freigeländen oder Warenlager im Außenbereich auf unsere
ständig besetzte Notruf- und Serviceleitstelle versetzt
unsere Kunden in eine einmalige Situation: Sofortige
Intervention und Schadensverhütung. Bei der Alarmund Sicherheitstechnik Lohrer GmbH, ein herstellerunabhängiges Unternehmen, steht nicht das installierte
Produkt, sondern die Systemlösung und die Dienstleistung im Vordergrund.
Vor 37 Jahren gründete Helmut Lohrer das Unternehmen, welches heute mit 30 Mitarbeitern und vier Vertriebsbüros der größte mittelständische Komplettanbieter in Sachen Sicherheitstechnik in der Metropolregion
ist. Seit zehn Jahren führt sein Sohn Heiko Lohrer die
Geschäfte erfolgreich weiter und kann auf ausgezeichnete Referenzen zurückgreifen.
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34 Objekt- & Gewerbebau
Spiegel der Seele
Das Corporate Design eines Unternehmens macht dessen Persönlichkeit sichtbar – auf der
Visitenkarte ebenso wie in der Bürogestaltung. Voraussetzung: Die Firma und ihr „Look“
müssen zueinander passen.
K
ann ein Unternehmen eine
Persönlichkeit haben? Es
kann! Tatsächlich nehmen wir
Firmen ähnlich wie Personen wahr:
Manche sind uns sympathisch, andere können wir nicht ausstehen.
Entscheidend ist – wie beim zwischenmenschlichen Kontakt – oft
der erste Eindruck. Allein durch den
Stil seiner Kleidung oder die Einrichtung seiner Wohnung verrät ein
Mensch viel über sich und seine
Wertvorstellungen. Ähnliches gilt
für Unternehmen: Der Charakter
oder die Persönlichkeit eines Betriebes, die sogenannte Corporate Identity, lässt sich nicht allein über ein
abstraktes Leitbild definieren. Was
zählt ist das, was erlebbar ist –und
ganz besonders das, was man sieht.
Das Selbstverständnis soll
erfahrbar werden
Die Persönlichkeit eines Unternehmens sichtbar machen, das ist die
Aufgabe des Corporate Design
(CD). „Bei der Entwicklung eines
Corporate Designs geht es darum,
das Selbstverständnis einer Firma
erfahrbar zu machen und als roten
Faden durch alle Bestandteile des
Unternehmens zu ziehen“, umreißt
Irina Pfenning, Inhaberin der Heidelberger Designagentur seventy-
die Botschaft: „Schaut her, wir sind
jung, wir haben Spaß bei der Arbeit
und vor allem: Wir sind ganz anders
als alle anderen!“
Modische Aspekte besser
außer Acht lassen
Das Selbstverständnis einer Firma soll im Corporate Design erfahrbar werden.
Das gilt auch für die Büros und Geschäftsräume.
Bilder: Kahl
two design lab, die Herausforderung. Das funktioniert zweidimensional, beispielsweise in Form von
Visitenkarten oder Briefpapier, die
einheitlich gemäß den Designvorgaben gestaltet sind. Aber auch in Räumen, ja in ganzen Gebäuden kann
sich die Identität eines Unternehmens widerspiegeln. Eindrückliche
Beispiele dafür sind die Niederlassungen des Internetkonzerns Google, die riesigen Spielplätzen ähneln. Statt Treppen benutzen die
Angestellten dort Feuerwehrstangen oder sie gleiten auf Rutschen
ein Stockwerk tiefer. Als Fortbewegungsmittel – im Haus – dienen Roller oder Fahrräder. Zur Entspannung stehen Tischkicker bereit. Und
für Besprechungen können sich beispielsweise die Mitarbeiter in der
Züricher Zentrale in individuell gestaltete Skiliftgondeln zurückziehen. Die Firma will damit lokales
Flair vermitteln. Ganz und gar unmissverständlich ist aber auch stets
Diese Unverwechselbarkeit ist ein
wichtiger Bestandteil des Corporate
Designs – allerdings ist es nicht für
jede Branche gleichermaßen empfehlenswert, sich mit schrillen Interieur-Ideen à la Google von den Mitbewerbern abzuheben. So wäre eine Anwaltskanzlei mit einer Riesenrutsche zwar vielleicht einzigartig,
wirklich ernst nehmen würde sie jedoch vermutlich kaum jemand.
Wichtiger als alles andere ist für Irina Pfenning deshalb die Authentizität: „Das Design muss zur Firma
passen, und es sollte dazu motivieren, sich am Arbeitsplatz aufzuhalten“, sagt die Heidelbergerin. Auch
Lars Kahl, vom gleichnamigen
Mannheimer
Büroeinrichtungshaus, warnt davor, Einrichtung und
Ausstattung nach kurzfristigen modischen Aspekten auszuwählen.
„Das Gesamtpaket sollte Besuchern
und Kunden die Unternehmensphilosophie transportieren.“ Und das
möglichst auf lange Sicht. Bei einer
Werbeagentur könne das durchaus
ANKÜNDIGUNG
In der Mai-Ausgabe nimmt Econo Hockenheim und Schifferstadt unter die Lupe:
Das Standortporträt Hockenheim beleuchtet das Aushängeschild
Nummer 1: den Hockenheim-Ring. Zudem schaut Econo, welche Mittelständler hier zu Hause sind – und stellt den größten Arbeitgeber,
Weidenhammer Packaging vor. Und auch beim Standortporträt Schifferstadt stehen die mittelständischen Unternehmen im Vordergrund.
Und wie in Hockenheim gibt es auch in der Ringerstadt einen familiengeführten Konzern: Heberger Bau.
Ansprechpartner Schifferstadt: Jeannine Feuerabend,
Tel. (0621) 392-2868, [email protected]
Ansprechpartner Hockenheim: Peter Schwalbach,
Tel. (0621) 392-2867, [email protected]
Objekt- & Gewerbebau 35
Nicht nur Formen und Farben sind entscheidend, um in der Einrichtung die unverwechselbare Identität eines Unternehmens zum Ausdruck zum bringen.
Viele schauen auch auf den Preis und wählen daher flexible Systeme, die sich über die Jahre ergänzen lassen.
mit flippigen Ideen funktionieren.
Kanzleien hingegen würde Kahl
eher zur seriösen gedeckten Ausstattung raten.
Flexible Einrichtungen
passen ins Budget
Aber wie kommt dann die unverwechselbare Unternehmens-Identität zum Ausdruck? Was ist entscheidend: Farben, Formen? „Leider
meistens der Preis“, weiß Lars Kahl.
Deshalb rät er zu flexiblen Einrichtungen, die sich über die Jahre hinweg ergänzen lassen. „So lässt sich
verhindern, dass irgendwann das
Büro aus einem Sammelsurium von
Möbelprogrammen besteht.“ Die
Logofarben können dann beispielsweise bei den Sitzpolstern wieder
aufgegriffen werden, das Logo selbst
taucht in Fensterbeklebungen wieder auf oder auf den Bildschirmschonern. „Das sich Wiederholende
macht es aus“, verrät die Designerin
Irina Pfenning. Zu beachten sind
aber auch die Lichtverhältnisse und
die Akustik in einem Büro ebenso
wie die Laufwege. Zunehmend
wichtiger wird außerdem das Thema Ergonomie: Jeder Arbeitsplatz
sollte so gestaltet sein, dass er optimale Voraussetzungen zur Erledigung der Aufgaben bietet. An diese
Gegebenheiten und Anforderungen
muss sich das Corporate Design anpassen.
„Es spricht sich herum, dass man
die meiste Zeit seines Lebens am Arbeitsplatz verbringt“, sagt Einrichtungsexperte Lars Kahl. Dementsprechend angenehm sollte die Umgebung sein. Denn in einem anregenden Arbeitsumfeld sind Menschen erwiesenermaßen nicht nur
leistungsfähiger, sondern auch seltener krank. Doch was den einen motiviert – sei es die Tasse vom Lieblingsverein, die Bilder von der Familie oder die Stofftiersammlung auf
dem Schreibtisch – ist dem anderen
ein Dorn im Auge. So mancher Chef
untersagt aus Gründen des einheitlichen Unternehmensauftritts sämtliche privaten Utensilien in den Büros. Aber das muss nicht sein, findet
Irina Pfenning. Auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter sollten ihr zufolge
berücksichtigt werden. „Gestaltungsanspruch und Leben dürfen einander nicht ausschließen“, ist ihre
Meinung. Ein gutes Corporate Design schafft es, beides zu verbinden.
Nicole Pollakowsky
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36 Objekt- & Gewerbebau
Zentrale Lagerstätte
In Fußgönheim entsteht ein neues Logistikzentrum zur Lagerung von Laborgeräten. Bauherr und
Investor ist Frigo-Trans aus Frankenthal. Der künftige Mieter ist das Pharmaunternehmen Roche.
E
s ist ein echtes Luxusproblem:
Seit Jahren verzeichnet RocheDiagnostics in Mannheim hohe
Wachstumsraten. Was die Leitung
des Pharmakonzerns freuen dürfte,
stellt die Logistikverantwortlichen
vor große Herausforderungen.
Denn mit dem Wachstum steigt
auch der Warenumschlag und damit der Platzbedarf. „Das Lager, mit
dem wir angefangen haben, ist
längst zu klein“, sagt Gerhard Seitz,
der den Bereich „Operative Logistik“ bei RocheDiagnostics leitet.
Mehrfach musste man umziehen.
Aktuell sind die Bestände, in diesem
Fall hochsensible Laborgeräte, auf
vier Lager in Edingen, Ludwigshafen und Mannheim verteilt. Die ohnehin schon aufwändige Logistik
In der neuen Halle in Fußgönheim kann RocheDiagnostics künftig alle
Lagerbestände zusammenfassen.
Bild: Frigo-Trans
wird durch diese dezentrale Unterbringung noch komplexer.
Mit der Einrichtung eines neuen
Zentrallagers soll sich das ändern.
Im Industriegebiet im pfälzischen
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Fußgönheim entsteht eine Halle, in
der künftig alle Bestände zusammengefasst werden. Entsprechend
groß sind die Ausmaße des Neubaus. Auf einem Gelände von drei
Hektar entstehen in einer ersten
Bauphase drei Hallen von je 4500
Quadratmetern – eine überdachte
Fläche fast so groß wie zwei Fußballfelder.
Für die Umsetzung dieses Projektes hat das Diagnostik- und Pharmaunternehmen einen Investor gesucht und gefunden: Bauherr und
künftiger Vermieter des Logistikzentrums ist der Mittelständler FrigoTrans. Die Spedition mit Hauptsitz
in Frankenthal ist spezialisiert auf
temperaturgeführte Logistik und arbeitet seit elf Jahren mit Roche zusammen. Bisher ging es dabei vor allem um den Transport und die Distribution von Pharmaprodukten.
Mit dem Bau der Halle in Fußgönheim erreicht die Kooperation eine
neue Dimension. Insgesamt neun
Millionen Euro haben die Pfälzer
nach Angaben von Frigo-Trans-Chef
Peter Norheimer in das Projekt investiert. „Es ist das erste Mal in der
Geschichte von Frigo-Trans, dass
wir uns an solch ein Volumen wagen“, betont der Geschäftsführer –
und ist gleichzeitig stolz, sich gegen
zahlreiche Mitbewerber, darunter
internationale Speditionen, durchgesetzt zu haben. Geholfen hat den
Pfälzern dabei auch ihre Verwurzelung in der Region. „Wichtig war eine schnelle und lokale Lösung“, beschreibt Norheimer die Herausforderung.
Nicht weiter als 20 Kilometer
durfte die neue Halle von Mannheim entfernt sein, denn dort lagern
die Reagenzien, die gemeinsam mit
den Laborgeräten verschickt werden sollen. „Wir sind hier bekannt
und pflegen einen guten Umgang.
Das hat dazu beigetragen, dass wir
zum passenden Zeitpunkt ein Gelände in der entsprechenden Größenordnung anbieten konnten“, so
Norheimer. Ursprünglich hatte er
Frankenthal als Standort ins Auge
gefasst, doch der Plan zerschlug
sich. Stattdessen fand der Spatenstich Ende September 2010 im Industriegebiet in Fußgönheim statt.
Eine gute Lösung, da sind sich die
Beteiligten einig: keine Ortsdurchfahrung, direkte Anbindung an die
Autobahn und vor allem. Alles ging
schnell. „Wir haben die Gespräche
im Februar 2010 begonnen und in
Rekordzeit alle Hürden genommen“, erinnert sich der Bauherr
und betont, dass dazu die Unterstützung durch den Rhein-Pfalz-Kreis
beigetragen habe. Die Einweihung
des Neubaus ist für den 25. März
geplant. „So schnell bauen andere
kein Einfamilienhaus“, so der Speditions-Chef. Zur Verfügung stellen
will er dann das „modernste Logistikzentrum der Metropolregion
Rhein-Neckar“. Um die Laborgeräte
vor Staub zu schützen, werden beispielsweise die Böden nahezu verschleißfrei versiegelt. Ein Heiztechniksystem sorgt dafür, dass die Temperatur konstant bei 19 Grad liegt,
so kann sich kein Kondensat bilden.
Bewirtschaften wird Roche die Halle mit eigenen Mitarbeitern, die aus
den bisherigen vier Lagern nach
Fußgönheim wechseln.
Über einen „mehrjährigen Vertrag“ zur Nutzung des Lagers, so
Gerhard Seitz von Roche, haben
sich sein Unternehmen und FrigoTrans aneinander gebunden. Angestrebt sei eine langfristige Zusammenarbeit. Die Weichen für einen
Ausbau der Kooperation sind bereits
gestellt. Eine Erweiterung des Logistikzentrums ist möglich. Peter Norheimer: „Die vierte Halle muss nur
noch aufgebaut werden.“
Nicole Pollakowsky
Handwerk 37
Handwerk verliert an Dynamik
Der Aufschwung hat bei den Handwerksbetrieben noch nicht richtig Tritt gefasst.
Die Erwartungen sind gedämpft – auch bei Neueinstellungen und Investitionen herrscht Vorsicht.
D
ie Handwerkskonjunktur in
der Region Rhein-NeckarOdenwald bleibt aufwärtsgerichtet, hat aber gegenüber dem
Vorjahresquartal an Dynamik eingebüßt“, kommentiert der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Mannheim Rhein-NeckarOdenwald, Dieter Müller, die aktuelle Konjunkturprognose. So zeigten sich 31,6 Prozent der befragten
Mitgliedsunternehmen mit der derzeitigen Geschäftslage zufrieden –
vor einem Jahr lag dieser Anteil mit
32,8 Prozent etwas höher. Rückläufig war dagegen der Anteil der Betriebe, die eine schwache Geschäftsentwicklung feststellen. 2009 lag
der Anteil bei fast einem Viertel
(23,6 Prozent), im vierten Quartal
2010 war nur jeder sechste Handwerker (16,4 Prozent) betroffen.
Müller stellt fest, dass die Handwerker bei ihren Geschäftsaussichten bei weitem nicht mehr so euphorisch seien wie noch im Vorquartal. Gleichwohl blickten immer
noch 38,1 Prozent der Befragten zuversichtlich in die Zukunft und nur
13,5 Prozent der Betriebe erwarteten eine schwächere Geschäftsentwicklung. „Immerhin zeigen sich
die Betriebe damit optimistischer als
noch Ende 2009, als jeder Dritte zuversichtlich in die kommenden Monate schaute und sich noch 17,6
Prozent der Befragten skeptisch äußerten“, so Müller weiter.
Anders als im vergangenen Konjunkturbericht erwartet, entwickel-
ten sich die Aufträge nicht so gut.
Zwar meldeten 27,5 Prozent der
Betriebe im vierten Quartal ein
Plus, allerdings mussten gleichzeitig
22,4 Prozent der Befragten rückläufige Eingänge hinnehmen. Damit
stellt sich die Auftragslage der regionalen Handwerker kaum besser dar
als vor einem Jahr (30,5 Prozent im
Plus, 25,4 Prozent im Minus).
So nehme es nicht wunder, dass
bei der Einschätzung der Auftragsentwicklung die befragten Handwerker eher zurückhaltend antworteten. 26,1 Prozent rechneten zwar
mit einem Zuwachs, aber gleichzeitig seien 30,3 Prozent skeptisch, so
Müller. Einen Aufwärtstrend verzeichnen die Betriebe beim Umsatz.
Vier von zehn steigerten ihre Erlöse,
fast jeder Vierte indes musste Umsatzeinbußen verkraften. Die Umsatzerwartungen sind gedämpft:
Nur 18,7 Prozent rechnen mit einem Plus, aber 28,2 Prozent mit einem Rückgang. Vorsichtig sind die
Handwerker auch in der Personalplanung. Nur jeder zehnte plant,
mehr Mitarbeiter einzustellen.
Auch die Investitionstätigkeit hat
nachgelassen. Zwar haben 46,3 Prozent in neue Maschinen investiert,
aber im Vorjahresquartal waren es
noch mit 52,9 Prozent deutlich
mehr, wobei auch hier die verhaltene Stimmung für die Zukunft deutlich wird. 61,9 Prozent wollen auf
weitere Investitionen verzichten,
im Vorjahr waren es nur 53,2 ProRed
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38 Immobilien
„Ackerland zu Industrieflächen“
1976 hat Achim Piske ein Planungsbüro für Privatgärten gegründet. Aus der Ein-Mann-Firma ist
mittlerweile ein Projektentwickler geworden. Am Ruder sind heute die Söhne des Gründers.
B
is 2015 wird die US-Armee die
Metropolregion Rhein-Neckar
verlassen haben. Daher diskutieren Politik, Stadtplaner, Wirtschaft und Verbände, wie die ehemaligen Militärstandorte zu entwickeln sind. Neben der Ausweisung
neuer Flächen für den Wohnungsbau wird auch der Bedarf von Industrie und Gewerbe geprüft. Prinzipiell sei das Angebot an Industrieund Gewerbeflächen derzeit ausreichend. Davon ist zumindest Lars
Piske überzeugt. „Ausnahme sind
große Flächen ab zehn Hektar mit
einem möglichst quadratischen Zuschnitt.“ Der gebürtige Frankenthaler ist gemeinsam mit seinem Bruder Sven Inhaber des Ludwigshafener „Planungsbüro Piske“. Die 15Mann-Firma erbringt Leistungen in
der Raum-, Stadt-, Landschafts- und
Umweltplanung für Kommunen
und private Auftraggeber.
Das war bei Gründung des Büros
noch nicht abzusehen. 1976 machte sich Achim Piske, der Vater der
jetzigen Inhaber, mit der Idee selbstständig, für Privatpersonen Gärten
zu planen. Der Diplom-Ingenieur
Landschaftsarchitekt stieß damit in
eine Marktlücke. „Es war damals
Mode, sich den eigenen Garten von
einem Landschaftsarchitekten gestalten zu lassen“, erzählt Lars Piske. Namen mag der Diplom-Ingenieur nicht nennen, doch auf den alten Rechnungen stünden eine Reihe
bekannter Unternehmer und Politiker aus der Region.
Schon Anfang der 80er Jahre begann der Vater, für Kommunen
Grünflächen und Stadtplätze zu planen und umzusetzen. Bald folgte
ein Auftrag des „Holiday Park“ im
pfälzischen Hassloch. Der Vergnügungspark suchte einen Dienstleister, der das Wachstum planerisch
begleiten sollte. Mit der Expansion
des Freizeitparks wuchs auch das
Aufgabengebiet des Planungsbüros.
Für den Bau neuer Fahrgeschäfte
kauften die Haßlocher umliegendes
Ackerland auf. Das Frankenthaler
Planungsbüro erstellte und koordinierte die Planung und Umsetzung
der Freianlagen sowie die notwendigen Genehmigungsprozesse.
econo
2/2011
•
4. März 2011
Achim, Lars und Sven Piske. Diese
ist unter anderem als Projektentwickler von Einzelhandelsstandorten für Unternehmen wie Aldi Süd
und Rewe oder von Gewerbe- und
Industriegebieten tätig.
„Wir entwickeln aus Ackerland
Industrieflächen“, sagt Sven Piske,
der als Diplom-Kaufmann für die betriebswirtschaftlichen Themen zuständig ist. So verfügt die ACI KG
aktuell über 20 Hektar im Frankenthaler Industriegebiet „Am Römig“.
Bereits seit den 70er Jahren erlaubt
der Flächennutzungsplan auf dem
insgesamt rund 50 Hektar großen
Areal die Ansiedlung von Industrieund Gewerbebetrieben. Die Nachfrage sei gut – nicht nur von Unternehmen aus der Region. „Wir haben überdurchschnittlich viele Anfragen von überregionalen Unternehmen, die sich in der Metropolregion Rhein-Neckar ein Standbein
schaffen wollen“, sagt Lars Piske.
Sven (l.) und Lars Piske führen in zweiter Generation den Ludwigshafener
Projektentwickler ACI.
Bild: Rinderspacher
Mittlerweile bietet das Planungsbüro mit Sitz in Ludwigshafen neben der Bauleitplanung und der
nachfolgenden Erschließungsplanung auch Freianlagenplanungen,
wasserwirtschaftliche
Genehmigungsplanungen, Entwässerungsplanungen, naturschutzfachliche
Planungen sowie qualifizierte Verkehrsplanungen an. Dabei spiele das
gewachsene Netzwerk mit Behörden, Politik und Planungsämtern eine wichtige Rolle. „Auf einer qualitativ hochwertigen Planung alleine
liegt heute nicht mehr das Hauptaugenmerk – immer wichtiger wird
die Rolle als Moderator verschiedener Interessengruppen“, sagt Sven
Piske.
Vater Achim gründete 1998 die
Agentur für Consulting und Immobilienmanagement (ACI), um neben
planungsrechtlichen Aufgaben auch
immobilienwirtschaftliche Beratungen anzubieten. Dazu zählen die
Analyse und Optimierung bestehender Immobilienportfolios, die Erstellung von Wertgutachten, Stadtmarketingkonzepte sowie die Tätigkeit
als sogenannter „Privater Erschließungsträger“ und Projektsteuerer.
Diese im Baugesetzbuch definierte Dienstleistung ermöglicht es
Kommunen, die Erschließung von
Wohn- und Gewerbegebieten privaten Unternehmen wie ACI zu übertragen. „Die Planungshoheit bleibt
bei der Kommune, nur die Steuerung und Abwicklung übernehmen
wir“, sagt Lars Piske. Da ein privater
Erschließungsträger im Gegensatz
zur öffentlichen Erschließung mit
den zu beauftragenden Bauunternehmen verhandeln darf, biete diese Vorgehensweise den Kommunen
spürbare Zeit- und Kostenvorteile.
2000 ist ein drittes Unternehmen
hinzugekommen – die ACI GmbH
& Co. KG mit den Gesellschaftern
Dabei profitiert die ACI KG nach
eigenen Angaben von den vergleichsweise geringen Quadratmeterpreisen von 95 Euro je Quadratmeter fertig erschlossenem Bauland. „In Stuttgart werden Gewerbeflächen mit mehr als 200 Euro für
den Quadratmeter gehandelt“, sagt
Lars Piske. Für einen linksrheinischen Standort sprächen zudem die
schnelleren Genehmigungsverfahren und das häufig geringere Tarifniveau.
Wichtigstes Kriterium indes sei
die Lage. Das Industriegebiet „Am
Römig“ liegt im westlichen Zentrum der Metropolregion Rhein-Neckar und verfügt nach ACI-Angaben
über ampelfreie Anbindungen an
das lokale und überregionale Verkehrsnetz – das Autobahnkreuz
Ludwigshafen mit den A 61 und A
650 liegt in unmittelbarer Nähe.
Vom Erfolg des Projekts „Am Römig“ sind die Piske-Brüder daher
überzeugt. Ihr Vater steht ihnen nur
noch beratend zur Seite: 2008 haben Sven und Lars Piske die väterlichen Unternehmen übernommen
und führen diese in zweiter Generation in die Zukunft.
Matthias Schmitt
BAHNSTADT
ADLER IMMOBILIEN
HEMSHOF-CENTER
Halle 02 macht weiter –
IWP baut 136 Wohnungen
Investor baut für die Post
einen Zustellstützpunkt
Eigentümer sucht
Käufer für den „Rheintower“
Heidelberg. Das Großprojekt
Bahnstadt kommt voran. So hat der
Heidelberger Gemeinderat beschlossen, die „Halle 02“ für rund
zwei Millionen Euro von der Entwicklungsgesellschaft
Bahnstadt
(EGH) zu kaufen. Der Mietvertrag
mit den Betreibern der Kultureinrichtung, dem Atelier Kontrast, laufe nun weiter. Oberbürgermeister
Eckart Würzner bezeichnet die Halle 02 als „kulturelles Kleinod, das
den Stadtteil mit prägen soll“.
Kurz nach der Entscheidung des
Gemeinderats hat die IWP RheinNeckar KG mit einem Spatenstich
den Bau von 136 Miet- und Eigentumswohnungen eingeläutet. IWP
ist eine Tochter der Göbelbecker Beteiligungsgesellschaft aus Karlsruhe.
IWP beziffert die Investitionssumme auf rund 30 Millionen Euro. Die
Bauzeit betrage zwei Jahre. Das Unternehmen schreibt in einer Mitteilung, dass es „ein bedeutsamer Bauträger in der Rhein-Neckar Region
im Segment Wohnungsbau werden
Red
wolle“.
Viernheim. Die Adler Immobilien
Investment KG baut für die Deutsche Post AG einen Zustellstützpunkt in Viernheim. Das hat die Firma in einer Pressemeldung mitgeteilt. Das Viernheimer Familienunternehmen entwickelt auf einem
1700 Quadratmeter großen Grundstück eine eingeschossige Halle mit
einer Nutzfläche von 400 Quadratmetern. Der Mieter Deutsche Post
wolle die Immobilien ab März nutzen. Zu den Investitionskosten wollte Adler Immobilien auf Nachfrage
keine Angaben machen. Für den Betrieb des Zustellstützpunkts schaffe
die Post laut Investor 20 neue Arbeitsplätze. Der Zustellstützpunkt
werde jeden Werktag mit Lkws angefahren, die Zusteller übernehmen
dann die nach Bezirk sortierte Post.
Die Viernheimer schreiben weiter,
dass sie auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von
rund 20 Kilowatt-Peak installiert haben. Das entspräche einer Kohlendioxid-Einsparung von rund 10,5 TonRed
nen pro Jahr.
Ludwigshafen. Das Hemshof-Center könnte saniert und zum Hotel
umgebaut werden. Eine entsprechende Bauvoranfrage hat die Stadtverwaltung genehmigt. Antragsteller ist der Eigetümer des Hochhauses, die Rheintower Ludwigshafen
GmbH. Deren Gesellschafter ist eine niederländische Investorengruppe, die das Gebäude 2008 gekauft
hat. Ob die Hotelpläne realisiert
werden und wenn, durch wen, ist
indes ungewiss. Engel & Völkes ist
im Auftrag des Eigentümers auf der
Suche nach einem Käufer. Die Verhandlungen waren bis Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen.
Das 1974 an der Ludwigshafener
Rheinuferstraße gebaute Hochhaus
war ursprünglich als Wohngebäude
konzipiert. Aufgrund der mangelnden Nachfrage wurde das HemshofCenter jedoch als Bürostandort ausgebaut. So nutzte die BASF das Gebäude bis Ende 2006. Das Haus mit
23 Stockwerken hat zwei Untergeschosse, in denen eine Tiefgarage
Red
untergebracht ist.
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40 Events
Die Messe „Locations Rhein-Neckar“ schafft für Anbieter von Veranstaltungsorten aus der Metropolregion eine gemeinsame Plattform.
Bild: Locations Rhein-Neckar
Trend zum Event
Im dritten Jahr ihres Bestehens macht die „Locations Rhein-Neckar“ am 1. April erstmals im
Mannheimer Rosengarten Station. Ein Schwerpunktthema sind diesmal „Incentives“.
B
ei einer Zahl von 54 Ausstellern musste Michael Sinn im
vergangenen Jahr die Reißleine
ziehen und weiteren Interessenten
eine Absage erteilen. Die von seiner
Veranstaltungsagentur SINN! organisierte Messe Locations Rhein-Neckar 2010 in der Stadthalle Heidelberg war schon im zweiten Jahr ihres Bestehens komplett ausgebucht.
Das Konzept, Anbietern von Veranstaltungsorten aus der Metropolregion eine gemeinsame Plattform zu
bieten, ist aufgegangen. Der Erfolg
zieht Konsequenzen nach sich. Die
Messe wird am 1. April dieses Jah-
res erstmals im Mannheimer Rosengarten Station machen.
„Die Stadthalle Heidelberg bietet
ein wunderschönes Ambiente, ist
mit ihren rund 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche für uns aber
einfach zu klein geworden“, sagt
der gebürtige Heidelberger Sinn. Bereits Anfang des Jahres waren für
2011 über 50 Anmeldungen eingegangen. Bei Redaktionsschluss rechnete Sinn mit bis zu 80 Ausstellern.
Bei einem Festhalten am Standort
hätte man entweder zahlreiche Absagen verteilen oder die Preise erhöhen müssen. Beides wollte der 40jährige Messeveranstalter nicht.
Insbesondere da sich mit dem Rosengarten eine erstklassige Alternative anbot. Das Mannheimer Kongresszentrum m:con gehöre schließlich zu den „führenden Tagungshäusern“ in Deutschland. Die Ausstellungsfläche wird sich mit 2000
Quadratmetern gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln.
Ebenso wichtig wie das Platzangebot ist Sinn jedoch eine passende
Atmosphäre. „Wir haben uns ganz
bewusst gegen eine klassische Messehalle entschieden“, erläutert er.
Die dritte Ebene des Rosengartens
soll deshalb auch bei großer Nach-
Das perfekte Giveaway
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frage nicht bis auf den letzten Zentimeter mit Ständen zugebaut werden. Insbesondere der Blick auf
Mannheim durch die Glasfassade
soll erhalten bleiben. Das Ambiente
werde insbesondere kleineren Ausstellern gut zu Gesicht stehen, die
sich keinen aufwändigen Messeauftritt leisten können. Um jeden Teilnehmer ausreichend zur Geltung
kommen zu lassen, hat Michael
Sinn die maximale Standgröße auf
24 Quadratmeter festgeschrieben.
„Wir wollen keine Platzhirsche, neben denen der kleine Winzer- oder
Kulturbetrieb untergeht“, erläutert
so schön? Erst die Arbeit. Und dann...
wald-Region. Aber wie heißt es doch
malerische Lage in der Neckar-Oden-
dennoch vom Arbeiten abhält, dann die
Gebäude. Wenn es etwas gibt, das einen
Konferenzen im denkmalgeschützten
dernste Technik ermöglicht High-tech-
bis zu 890 Personen teilnehmen. Mo-
왘왘
Seminare und Tagungen statt, an denen
Viele davon findet man zusätzlich
mit einem eigenen Stand auf der
Messe. „Von den großen Häusern
der Region sind nahezu alle wieder
dabei“, sagt Michael Sinn. Andere
renommierte Unternehmen ziehen
nach. So freut sich Sinn, dass sich
erstmals auch das Palatin Kongresshotel und Kulturzentrum in Wiesloch bei der Locations Rhein-Neckar
zeigt. „Bei der Wahl zum besten Tagungshotel Deutschlands ist das Palatin auf einen hervorragenden 14.
Platz gewählt worden. Bezogen auf
Baden-Württemberg ist dies sogar
Wir müssen es wissen, denn bei uns finden
Ein Konzept, das Kirsten Korte
besonders positiv bewertet. „Michael Sinn gestaltet die Messe auf eine
Art, bei der sich auch kleine Häuser
optimal präsentieren können“, lobt
die Leiterin des ConventionBureaus
Metropolregion Rhein-Neckar. Die
Non-Profit Organisation unter dem
Dach des Verbandes Metropolregion Rhein-Neckar unterstützt und
berät Veranstalter bei der Planung
von nationalen und internationalen
Tagungen, Kongressen, Messen und
Incentives. Derzeit sind 23 Partnerbetriebe zu einem Netzwerk zusammengeschlossen – darunter Hotels,
Tagungsspezialisten und Eventorganisatoren aus der Region. Die Locations sieht Kirsten Korte als gute
Chance an, den Bekanntheitsgrad
des seit zwei Jahren bestehenden
ConventionBureaus zu steigern.
Standbesucher können zudem gebündelte Konzepte für die Organisation von Veranstaltungen erhalten
und die Partnerunternehmen kennen lernen.
Platz eins“, hebt Sinn hervor. Daneben gibt es zahlreiche ungewöhnliche Veranstaltungsorte zu erleben,
etwa die Rhein-Neckar-Arena der
TSG 1899 Hoffenheim, das Automuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg oder das Museum Autovision
in Altlußheim. Da findet sich dann
auch mal ein echter Oldtimer als
Hingucker am Messestand. Überhaupt freut sich Sinn darüber, wenn
sich Teilnehmer für ihre Standgestaltung etwas Besonderes einfallen
lassen.
Das macht beispielsweise regelmäßig die Stalinger-Gaststätten-Betriebs-GmbH aus Neckargemünd,
die mit dem Restaurant „Die Rainbach“, dem Gastro-Strand „AbonaBeach“ und dem Art Hotel gleich
drei Veranstaltungsorte präsentiert
und bereits im dritten Jahr auf der
Location Rhein-Neckar vertreten
ist. Echter Sand, Liegestühle, Sonnenschirm und Cocktails sollen
auch in diesem Jahr wieder Strandatmosphäre versprühen. Den neuen
Veranstaltungsort Rosengarten bewertet Art Hotel-Geschäftsführerin
Brigitte Reichart-Stalinger überaus
positiv. „Es wird in diesem Jahr sicherlich noch mehr renommiertes
Publikum angesprochen“, schätzt
sie. In Heidelberg habe es bei der
Ausgestaltung der Veranstaltungsfläche einige Restriktionen gegeben.
„Die m:con hat da sicherlich einen
breiteren Horizont“, sagt Brigitte
Reichart-Stalinger. Für die Aussteller
hält sie am 1. April übrigens ein
ganz besonderes Bonbon parat.
Wenn sich nach 17.30 Uhr die Messetüren geschlossen haben, lädt das
„Abona-Beach“ zur abendlichen
Strandparty nach Neckargemünd
ein. „Wir planen unter anderem eine Wasserskishow, ein Nachtprogramm und ein großes Feuerwerk.“
AUF DEM LAND wird hart gearbeitet.
terz.de
er. So können die Besucher zahlreiche Geheimtipps entdecken. Als
Beispiele nennt Sinn das Mannheimer Musik-Kabarett Schatzkistl
oder das Schloss Seehälde in Zuzenhausen.
왘왘 Das entspricht ganz dem Konzept der Stalinger-Häuser „Wer heute feiern möchte, sucht einfach den
Mehrwert, möchte etwas erleben“ ,
sagt Brigitte Reichart-Stalinger. Das
Art Hotel vermittelt seinen Gästen
unter anderem Touren mit dem
Quadbike oder dem futuristischen
Segway, veranstaltet im Restaurant
„Die Rainbach“ Kitchenpartys mit
bekannten Künstlern oder zaubert
mit original balinesischen Hütten
am Strand Urlaubsstimmung.
Den Trend zum Event hat Michael Sinn erkannt. Das Thema „Incentives“ – ausgefallene Firmenveranstaltungen mit motivierendem Charakter – soll bei der Messe größere
Bedeutung bekommen. „In Heidelberg war das aufgrund des Platzmangels ein Randbereich“, sagt der
Messeveranstalter. Die Metropolregion soll als Erlebnisraum erfahrbar
werden. „Veranstalter erwarten
heute mehr als nur eine Räumlichkeit“, stimmt ConventionBureauLeiterin Kirsten Korte zu. Locations
und Agenturen müssten mehr tun
als früher, um Kunden zu gewinnen. Gleichzeitig eröffnen sich ihrer
Ansicht nach Chancen für regionale
Anbieter, da in den Krisenjahren der
Trend zu teuren Fernreisen zur Mitarbeiter-Motivation oder -Belohnung zurückgegangen sei. Stattdessen würden Möglichkeiten für Incentives vor Ort gesucht. Die Metropolregion habe von der Pfalz bis
in den Odenwald viel zu bieten.
Die Vorzüge des Rhein-NeckarRaums für Veranstaltungen unterstreicht Bernd Dufferain vom Management der teamprojekt Veranstaltungsservice Eventmarketing &
Incentive GmbH in Edesheim. Obwohl das nach eigenen Angaben zu
den führenden deutschen Incentive- und Eventanbietern zählende
Unternehmen deutschlandweit und
international ausgerichtet ist, hat es
aufgrund des Firmensitzes in der
Pfalz zahlreiche Angebote in der Region im Programm. Im Eventcenter
an der Blauen Adria bei Altrip werden unter anderem Teamtrainings,
PS-Events oder Lifestyle- und Themenpartys veranstaltet. Doch ein
qualitativ hochwertiges Incentive in
der Region müsse nicht unbedingt
günstiger sein als eine Mallorca-Rei-
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Events 43
Entscheider und Eventplaner aus Unternehmen und Verbänden kommen auf der
Messe „Locations Rhein-Neckar“ ins Gespräch.
Bild: Locations Rhein-Neckar
se, erläutert Bernd Dufferain. Die
ausgefeilten Programme mit TipiBau oder auf dem Crossbuggy haben ihren Preis. Dafür bietet teamprojekt fast alle Leistungen aus eigener Hand und ist auch auf große
Gruppen vorbereitet. So verfügt das
Unternehmen beispielsweise über
50 eigene straßenzugelassene
Quads und Crossbuggys. Am Locations-Stand wird deshalb wieder einiges zu sehen sein. Bernd Dufferain
kann sich vorstellen, mit einem imposant umgerüsteten Quad oder ei-
nem Riesenbuggy nach Mannheim
zu kommen.
Der Steigenberger Mannheimer
Hof steht kuriosen Ideen grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber:
Zweimal verwandelte sich der Festsaal bereits in einen Boxring für
Wladimir Klitschko oder für ein
Kunden-Event in ein „Human Life
Kicker“-Feld. Das Vier-Sterne-Hotel
wird erstmals auf der „Locations“
vertreten sein. Das Traditionshaus
im Bauhausstil blickt auf eine über
80-jährige Geschichte zurück und
präsentiert sich sowie seine acht variablen Konferenzräume, seinen
mediterranen Innenhof und seine
jüngst erworbene „Lizenz zum
Trauen“. „International haben wir
beste Veranstalterreferenzen vorzuweisen, möchten jedoch künftig
verstärkt den regionalen Markt, insbesondere mit Blick auf unsere außergewöhnlichen
Möglichkeiten
und das besondere Flair, ansprechen“, so Direktor Peter Göhle. Er
freut sich darauf, bestehende Kontakte zu intensivieren und „vielleicht ein Netzwerk mit anderen
Ausstellern aufzubauen“.
Doch auch für rein klassische Anbieter von Tagungsräumlichkeiten
ist die Locations eine interessante
Plattform. Zum zweiten Mal dabei
ist in diesem Jahr das CrownePlaza
Hotel Heidelberg City Center. Das
Haus bietet sieben Tagungsräume
für bis zu 300 Personen und vermarktet sich als Partner für Messe
und Kongresse in Heidelberg und
der Region. „Wir konnten im vergangenen Jahr sehr interessante Gespräche führen“, sagt Verkaufsdirek-
Ideen statt Scheinwerfer
Ein gutes Event lebt nicht von Scheinwerfern,
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tor Patrick Jacobsen und lobt die
Qualität der Kontakte bei der Locations 2010. Den Umzug nach Mannheim bewertet er für den Heidelberger Hotelbetrieb nicht negativ. Im
Gegenteil: Jacobsen erhofft sich
neue Besuchergruppen. Einzig bei
der Anzahl der Besucher könnte die
Fachmesse seines Erachtens noch
etwas zulegen. Seit der Premiere
vor zwei Jahren habe man bereits eine sichtliche Steigerung feststellen
können.
628 Fachbesucher fanden nach
Angaben von Michael Sinn 2010
den Weg in die Stadthalle Heidelberg. 2009 seien es unter 600 gewesen. Und auch für 2011 erwartet er
eine Besucherzahl „um die 600“.
Die Hauptzielgruppe seien eben
Entscheider und Eventplaner aus
Unternehmen und Verbänden, die
auch gezielt eingeladen werden.
Privatpersonen seien zwar herzlich
willkommen, stünden jedoch nicht
im Mittelpunkt des Konzeptes. Bestätigt sieht sich Sinn in der großen
Anzahl an Ausstellern, die 2011
schon im dritten Jahr dabei sein
왘왘
werden.
44 Events
왘왘 Dazu zählt unter anderen das
John Deere Forum in Mannheim.
Dessen Manager Ralf Lenge bemängelt dennoch die seines Erachtens
zu geringe Besucherzahl. Vom Umzug der Messe nach Mannheim erhofft er sich eine Steigerung. Dessen
ungeachtet setzt Lenge große Stücke auf die Veranstaltung: „Die Locations hat mitgeholfen, unser Angebot öffentlich darzustellen“, sagt
er. Denn der Name John Deere wird
selbstredend in erster Linie mit den
Landmaschinen des Unternehmens
verknüpft.
Das John Deere Forum hat sich
jedoch zu einer eigenen Größe gemausert. Mit seiner Ausstellung aktueller und historischer Landmaschinen sowie vier Präsentationsund zwei Besprechungsräumen bot
es im vergangenen Jahr Platz für
Veranstaltungen mit insgesamt rund
20 000 Besuchern. „Jeden Tag haben wir ein bis zwei Veranstaltungen, vom kleinen Meeting mit zehn
Teilnehmern bis zu Events mit 550
Personen“, berichtet Lenge. Das besondere Ambiente zwischen den
Maschinen mache das Forum so attraktiv. „Wer möchte, kann in der
Tagungspause auf einen Traktor steigen“, erklärt Lenge.
Bei der Location 2011 soll jedoch
voraussichtlich das BusinessCenter
Mannheim [21] im Mittelpunkt stehen. Unter dieser Bezeichnung kooperieren das John Deere Forum,
das Mafinex-Technologiezentrum
und das Best Western Premier Hotel
LanzCarré als „gebäudeübergreifende Tagungslocation“ im neuen
Stadtquartier Mannheim 21 südlich
des Hauptbahnhofes.
2011 soll das BusinessCenter
im Fokus stehen
Ebenfalls zum dritten Mal dabei ist
das SRH Seminarzentrum in Heidelberg. Christine Mercier, verantwortlich für Vertrieb & Marketing, begrüßt den Umzug der Locations
nach Mannheim. Sie hofft auf zahlreiche neue Besucher. Gerade das
Mannheimer Publikum habe sie in
der Vergangenheit ein wenig vermisst. Mit Blick auf neu erschließbare Besucherkontingente würde sie
es sogar begrüßen, wenn die Messe
in zwei Jahren über den Rhein nach
Ludwigshafen weiterwandern würde. Den großen Gewinn der Messe
sieht Christine Mercier in der geballten Information über die Tagungsmöglichkeiten in der Region.
Als Aussteller erhalte man zudem
einen Einblick, wie sich Mitbewerber präsentieren und könne wertvolle Kontakte knüpfen. Besonders
interessant ist für sie dabei der in
diesem Jahr ausgeweitete Eventund Incentive-Bereich. Denn selbst
wenn beim Seminarzentrum der
SRH-Hochschule die Lernatmosphäre im Mittelpunkt steht: Der Spaß
soll nicht zu kurz kommen. Bei fast
1000 Veranstaltungen konnte das
modern gestaltete und ausgestattete
Zentrum im vergangenen Jahr rund
35 000 Besucher verbuchen. Für
Seminare und Veranstaltungen stehen Konferenz- und Tagungsräume,
ein Hörsaal und eine Messefläche
zur Verfügung. Übernachtungen
sind im eigenen Gästehaus möglich.
Als eine gute Möglichkeit, geschäftliche Kontakte zu knüpfen,
bewertet auch Simone Pletz vom
Projektmanagement der Agentur für
kreative
Online-Kommunikation
Reinshagen & Hartung die Locations
Vorträge
11.30 bis 12 Uhr: „Ziehen Sie eine
Ereigniskarte!“, Elena Ressmann,
Geschäftsführerin, Agentur
Ressmann
12.30 bis 13 Uhr: „Autosymphonic ein Event der besonderen Art“,
Michel Maugé, Geschäftsführer
m:con mannheim:congress GmbH
13.30 bis 14 Uhr: „Der Hype um
Social Media: Brauche ich Social
Media? Und braucht Social Media
mich?“, Marc Reinshagen,
Geschäftsführer Reinshagen &
Hartung GmbH, Mannheim
14.30 bis 15 Uhr: „Neues aus der
Veranstaltungsdestination RheinNeckar“, Kirsten Korte, Leiterin des
ConventionBureaus
Metropolregion Rhein-Neckar
15.30 bis 16 Uhr: „Interaktive
Systeme für Show und Event, ein
Erfahrungsbericht“, Dominik
Rinnhöfer, Pong Heidelberg
16.30 bis 17 Uhr:
„Complianceproblematik und
Lösungsansätze für die
Eventbranche“, Ulrich Semblat,
Vorsitzender des Berufsverbandes
der Sportökonomen & -manager
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Events 45
Der Mannheimer Rosengarten zählt zu den größten Veranstaltungshäusern der Region.
Rhein-Neckar. Mit einem Stand präsent war das Unternehmen bereits
im vergangenen Jahr in Heidelberg
als auch bei der ebenfalls von Michael Sinn veranstalteten Locations
Rhein-Main. Der Mannheimer Rosengarten besitzt für die Agentur einen ganz besonderen Charme, hat
Reinshagen & Hartung doch den
m:con-Internet-Auftritt samt virtuellem Rundgang durch das Gebäude
entwickelt und umgesetzt. Für die
Möglichkeiten virtueller Ansichten
realer Gebäude samt 360-Grad-Auf-
nahmen dürften sich sicherlich die
weiteren Aussteller der Locations
interessieren. Doch natürlich hat
die Agentur auch die Besucher als
Zielgruppe im Blick, sagt Simone
Pletz. Schließlich treffe man auf der
Messe zahlreiche Entscheidungsträger aus dem Marketingbereich.
Ganz bewusst stellt das Tagungsund Veranstaltungszentrum Stadthalle Hockenheim bei der Locations
aus. „Wir setzen uns für die Stärkung des regionalen Marktes ein“,
sagt Sandra Kurz, Projektleitung
Bild: m:con
Event, Marketing und Sales. Immerhin stammt ein nicht unerheblicher
Teil der Stadthallen-Nutzer aus der
Metropolregion.
Und
gerade
Stammkunden sind für das Tagungsund Veranstaltungszentrum ein
wichtiger Rückhalt. Häufige Nutzer
der Stadthalle seien bereit, für das
„persönlich und individuell“ ausgerichtete Leistungspaket der Stadthalle einen angemessenen Preis zu
zahlen, erläutert Sandra Kurz. Bei
über Agenturen gebuchten Veranstaltungen mache sich die letzte
Wirtschaftskrise in Form von Preisdumping hingegen noch bemerkbar.
In unmittelbarer Nähe zum Hockenheim-Ring gelegen, bietet sich
die Stadthalle für kleinere und mittlere Veranstaltungen zwischen 10
und 800 Personen an. Bei Reihenbestuhlung passen bis zu 1250 Personen in den Saal. Zusätzlich verfügt das Tagungs- und Veranstaltungszentrum über eine 1600 Quadratmeter große Ausstellungsfläche
sowie ein Restaurant, das in diesem
Frühjahr modernisiert wird und ab
Mai unter neuer Leitung steht.
Mit seinem Konzept einer örtlich
gebündelten Messe hat Michael
Sinn anscheinend den Nerv der Zeit
getroffen. „Die Besucher suchen
nach Veranstaltungsflächen in ihrer
Region“, erläutert der Veranstalter.
Gestartet ist er 2008 mit der Locations Rhein-Main in Mainz, die im
Oktober zum vierten Mal stattfindet. Seit 2009 gibt es die Locations
Rhein-Neckar, und in diesem Jahr
organisiert Sinn erstmals Messen
mit gleichem Konzept für die Regionen Stuttgart und Rheinland-Ruhr.
Eine weitere Ausweitung schließt er
Jörg Keller
nicht aus.
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46 Events
Die Kletterhalle Bensheim bietet Teambuilding-Seminare – nicht nur für Schwindelfreie.
Bild: zg
Fit fürs Firmenteam
Gemeinschaftserlebnisse motivieren und schweißen zusammen. In der Metropolregion gibt es
zahlreiche Veranstalter, die ausgefallene Aktionen anbieten. Eine Auswahl.
N
eue Herausforderungen entdecken – das können gewerbliche Kunden bei Events oder
Teambuilding-Aktivitäten in der
2007 gegründeten Kletterhalle
Bensheim. „Die Erlebnisse in unse-
rem Haus sind unbezahlbar, da sie
die Teilnehmer emotional ansprechen“, sagt Geschäftsführer Michael Dreißigacker. Viele Menschen
gingen mit Vorbehalten in die Kletterhalle. „Und verlassen sie nach-
haltig emotionalisiert.“ Im Hochseilgarten, am Kletterbaum oder an der
Kletterwand, im Außenbereich mit
Grillplatz, in der Abenteuerecke
oder im Bistro- und Wellnessbereich, das Team der Kletterhalle or-
ganisiert Programme für Gruppen
von acht bis 200 Personen. Bei
mehr als 1500 Quadratmetern Kletterfläche an den bis zu 15 Meter hohen Wänden ist für jeden etwas dabei. Die einzelnen Routen, mit Klet-
Events 47
In der Wieslocher Indoor-Fußballhalle „Soccer-4-You“ können sich Firmenteams austoben – auf Kunstrasen.
terstrecken bis zu 30 Metern, decken alle Schwierigkeitsgrade ab
und werden in regelmäßigen Abständen umgeschraubt. Während
eines Teamtrainings zum Beispiel
werden von den Teilnehmern Kooperation, die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Vertrauen in besonderem Maße gefordert. Gezielte Reflexionen stellen den Transfer in den
Arbeitsalltag her und wirken so
über die gemachten Erfahrungen
nach. Individuelle Firmenincentives
ermöglichen ein Miteinander außerhalb der Geschäftswelt. Auf dem
Hochseilparcours oder dem Kletterbaum werden Berührungsängste abgebaut, die Kooperationen gefördert, die Motivation gesteigert und
neue Perspektiven eröffnet. Ein weiterer Baustein der Veranstaltungen
ist die Planung von Betriebsfesten.
Auf Wunsch organisiert das Kletterhallen-Team auch das passende Rahmenprogramm und ein Catering.
Die Kletterhalle Bensheim bietet
ebenfalls einen besonderen Rahmen
für Werbeevents. Den Kunden stehen 500 Quadratmeter Hallenfläche
zur Verfügung. Die Halle ist 13 Meter hoch und somit für außergewöhnliche Präsentationen geeignet.
Bilder: zg
Über ein 4 mal 4 Meter-Tor können
auch größere Produkte oder Fahrzeuge in die Halle transportiert werden.
Teambuilding beim
Hallenfußball
Fußball gilt als Deutschlands beliebteste Sportart. Warum nicht Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter zu einem gepflegten Fußballspiel einladen? Soccer-4-You macht
es möglich. Seit September 2010
bietet die Wieslocher Indoor-Fuß-
ballhalle vier Felder (30m x 15m)
mit einem von der FIFA zertifizierten Kunstrasenbelag der neusten
Generation. Alle Courts sind durch
umlaufende Banden sowie von einem Fangnetzkäfig begrenzt – so
wird der Ball ständig im Spiel gehalten. „Wir sind mehr als eine SoccerHalle, bei uns ist für jeden was dabei“, sagt Geschäftsführer Mathias
Paplauer mit Blick auf Zusatzangebote. So können Kunden das körperliche Vergnügen mit Kopfarbeit
verbinden. Dazu steht ein Seminarraum zur Verfügung, der bis zu 50
Personen Platz bietet.
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6. mai 2011 in econo:
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왘왘 Die Verpflegung stellt auf Anfrage der Betreiber. Die Spannweite
der Buffets reiche dabei von einfach
bis gehoben. Soccer-4-You bietet außerdem alle sechs Wochen einen
Firmencup an. Ein Team besteht dabei aus mindestens vier Feldspielern
und einem Torwart. Die Anlage bietet zudem drei Squash Courts, eine
Café Lounge, die Papi´s Sportsbar &
Restaurant, Sauna, Sonnenterrasse
und Beach Area. Ab Mai wird Soccer-4-You zudem ergänzt durch einen Hochseilgarten.
Kanu fahren an der
Blauen Adria
Der Team Projekt Veranstaltungsservice hat sich ausschließlich auf
Firmenkunden spezialisiert. Das
Unternehmen aus dem pfälzischen
Edesheim ist ein Incentive- und
Eventspezialist. Im Fokus stehen
Kleingruppen und Großevents mit
1000 Gästen und mehr. Team Projekt kümmert sich nach eigenen Angaben um einzelne Dienstleistungen oder die komplette Organisation der Veranstaltung. „Bei Team
Projekt sprechen die Kunden direkt
mit den Machern“, sagt Geschäftsführerin Elke Dufferain. Eines der
größten und vielseitigsten Eventangebote der Region für anspruchsvolle Rahmenprogramme seien Garant
für unvergessliche Erlebnisse mit
nachhaltigem Erinnerungswert.
Eine der Locations, die das Team
betreut, ist das Eventcenter Blaue
Adria in Altrip. Rund 4000 Gäste
begrüßt Team Projekt jährlich an
den Badeseen südlich von Ludwigshafen. Das etwa vier Hektar große
Resort ist eingezäunt und hat direkten Zugang zum Wasser. Ein klimatisierter Glaspavillon hat Platz für
200 Gäste. Zusätzlich gibt es Räume
für weitere 350 Gäste. Hinzu
kommt ein Außenbereich mit Sandbahn und Wiese, der für Outdoorund Teamtrainings, Quad- und PSVeranstaltungen bis hin zu Lifestyleund Themenpartys geeignet ist. Ein
mobiles Tipidorf mit bis zu 30 Indianer- und Eventzelten ergänzt den
Außenbereich.
Ans Camp angeschlossen ist eine
Insel, die vom Hotel aus erreichbar
ist. Das Team der Blauen Adria organisiert eine Palette von Veranstaltungen – von der Indoor-Tagung
über Meetings oder Präsentationen
im Grünen bis hin zu Feiern im Indianerzelt. Daneben sind Teambuildings und -trainings, GPS- und Kommunikationstrekkings sowie Seifenkisten-Events als auch Lifestyle- und
Themenpartys buchbar. In Heidelberg oder Speyer organisieren Team
Projekt und der Eventcenter Blaue
Adria ebenfalls Aktivitäten.
Kochen wie
die Profis
Wesentlich gediegener geht es bei
„K² Küche und Kunst“ in Mannheim zu. Hinter dem Angebot steht
Niloka Preusche. Sie hat sich 2009
mit der Idee selbstständig gemacht,
Küche und Kunst zu verbinden und
so einen besonderen Veranstaltungsort
für
unterschiedliche
Events zu schaffen. „Hier können
Sie feiern wie zu Hause, nur in einem anderen eleganten Ambiente“,
sagt Niloka Preusche. Für Firmen-
Ein starkes Team
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Weindegustationen vermietet die
Betreiberin Räume und deren Ausstattung: einen zweiräumigen Festsaal für Bankette mit bis zu 60
Tischsitzplätzen oder für bis zu 100
Personen an Stehtischen, eine Profiküche mit bis zu zehn Arbeitsplätzen und einen Lounge-Keller für bis
zu 50 Personen. Eine Gruppe sollte
aus mindestens 20 Personen bestehen. Hinzubuchen können Kunden
für größere und kleinere Gruppen
eine Reihe von Dienstleistungen
wie zum Beispiel Voll- und Teilgastronomie, An- und Abtransporte,
Rundum-Supervision oder einen
Aufräum- und Putzdienst. „K² Küche & Kunst“ vermittelt darüber hinaus auf Wunsch auch Köche und
Servicepersonal, Musiker und
Kunsthistoriker sowie einen Heimfahrt-Shuttle-Service.
Das Konzept Küche beinhaltet eine Profiküche, ist aber trotzdem
kein Restaurant, das mit anderen
Gästen geteilt werden muss. In Nebenräumen werden Unikate Mannheimer Künstler präsentiert. Wand
an Wand ist ein Kunstmagazin eingerichtet, das die Kunden ihren Gästen zeigen können, auch mit organisierter Führung. Die Kunstwerke
können für mehrere Monate gemietet, gekauft oder in einer der Versteigerungen erworben werden.
Dinieren zwischen
Echsen und Spinnen
Nicht Kunst, sondern Reptilien erwarten Gäste der Terrarien- und
Wüstenzoos in Landau. „Tagen oder
Feiern bei hochsommerlichen Temperaturen und mitten unter exotischenTieren“, beschreibt Yvonne
Bellon das Angebot. Die Reptilium
Terrarien- und Wüstenzoo GmbH
stellt ihren Kunden seit 2004 ganzjährig ein außergewöhnliches Ambiente zur Verfügung. In der 600
Quadratmeter großen Wüstenhalle,
die von zehn Meter hohen Felsen
eingerahmt wird, finden Gruppen
mit 40 bis 450 (Stehplätze) oder
125 Gäste (Bankettbestuhlung)
Platz. Für die Event-, Seminar- oder
Tagungsteilnehmer kann auch eine
zoologische Führung durch die Terrarienhalle organisiert werden. Bei
Anmietung der Wüstenhalle können Service und Ausstattung in einem Baustein-System hinzugebucht
werden. Das Team des Reptiliums
bietet Hilfestellung bei der Auswahl
des Caterings, der Nutzung des
Split-Screens, Einbindung der hauseigenen Moderations – und Beschallungstechnik sowie weitere
Ausstattungen und Dekorationen.
„Genießen Sie einen außergewöhnlichen Abend in einem besonderen
Ambiente und entführen Sie Ihre
Gäste nicht nur auf eine kulinarische Reise – denn bei uns wird Feiern zum Erlebnis.“ sagt Bellon. Red
Kultur
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Das Tagungs- und Veranstaltungszentrum Stadthalle Hockenheim
befindet sich im Zentrum der Rennstadt Hockenheim, welche
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im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar liegt. Wir bieten
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Tel. 06205 21–150
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Jugendstilsaal Gewölbekeller Vinothek
Restaurant
Büro: 0621-97601740
Restaurant: 0621-97861430
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24. März 2011 - "Alles Käse"
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Wohl und somit demseines Unternehmens. Bis zu 110 Personen können in 3 vollklimatisierten Tagungsräumen, welche beliebig
miteinander kombinierbar sind sowie den dazu gehörigen Arbeits- und Gruppenräumen tagen, konferieren sowie arbeiten.
Hotel Restaurant Prinzregent • Unter dem Kloster 1 • 67480 Edenkoben
Telefon: 06323 - 9520 • Telefax: 06323 - 952222 • [email protected] • www.prinzregent-edenkoben.de
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De Jure 51
Erben als Liquiditätsfalle
Liquiditätsabflüsse sind in jedem Erbfall unvermeidlich. Rechtsexperte Dr. Werner H. Born von der
Mannheimer Kanzlei Rittershaus erklärt, warum Unternehmen diese bei der Nachfolgeplanung
berücksichtigen sollten.
D
er Erbfall wird in der Planung
der Unternehmens- und Vermögensnachfolge oftmals nur
unter dem Gesichtspunkt der Belastung mit Erbschaftsteuer diskutiert.
Die Beratungspraxis zeigt indes,
dass der Erbfall selbst oftmals eine
Liquiditätsfalle sein kann, da neben
einer Erbschaftsteuer und einer
eventuellen Nachsteuer von den Erben auch Pflichtteilsansprüche, Ausgleichsansprüche an Miterben und
Zugewinnausgleichsansprüche an
den Ehepartner des Erblassers zu
bezahlen sind. Darüber hinaus beinhalten auch Auseinandersetzungen
von Miterbengemeinschaften steuerliche Risiken, da unter Umständen bestehende Betriebsaufspaltungen ungewollt beendet werden.
Dies führt wiederum aus einkommensteuerlicher Sicht zur Versteuerung von Aufgabegewinnen. Die
unterschiedlichen Liquiditätsabflüsse im Erbfall werden daher oft unterschätzt. Nehmen wir zum Beispiel den so genannten Zugewinnausgleich. Sofern die Eheleute
durch Ehevertrag keinen vom Gesetz abweichenden Güterstand vereinbart haben, leben sie im Güterstand der Zugewinngemeinschaft.
Im Falle der Beendigung der Ehe
durch Scheidung steht demjenigen
Ehepartner gegen den anderen Ehepartner ein Zahlungsanspruch zu,
der im Laufe der Ehezeit einen geringeren Zugewinn erwirtschaftet
hat. Der Ausgleich richtet sich auf
die Hälfte des von dem anderen
Ehepartner überschießend erwirtschafteten Zugewinns. Nun wird,
was die wenigsten wissen, die Ehe,
rechtlich gesehen, auch durch den
Tod beendet. Der Ehegatte kann dadurch wählen, ob er die Erbschaft
(testamentarische
Erbenstellung
oder Vermächtnisse) ausschlägt
oder annimmt. Schlägt er die Erbschaft aus, kann er von den Erben,
zum Beispiel den Kindern, den Zugewinnausgleich und den kleinen
Pflichtteil verlangen. Der Zugewinn
ist nun für den Ehepartner steuerfrei, die Erbschaft hingegen wäre es
Experte Dr. Werner H. Born ist
Rechtsanwalt in der Mannheimer
Kanzlei Rittershaus. Seine
Beratungsschwerpunkte sind
Unternehmens- und
Vermögensnachfolge,
Gesellschaftsrecht, IT-Recht und
Patentrecht.
Bild: Rittershaus
nicht. Dies kann natürlich für Gestaltungszwecke im Wege der vorweg genommenen Erbfolge (Testamente, Erbverträge, Güterstandsschaukeln) genutzt werden.
Würde der Ehegatte die Erbschaft
nicht ausschlagen, können weitere
Liquiditätsabflüsse drohen. So ist
immer noch das so genannte Berliner Testament am weitesten verbreitet. Hierbei setzen sich die Ehegatten wechselseitig zu Alleinerben
und die Kinder als Schlusserben ein.
Dieses Berliner Testament bedeutet aber eine Enterbung
der Kinder nach dem Vorversterben eines Ehepartners. Damit stehen
den Kindern Pflichtteilsansprüche gegenüber dem überlebenden Ehepartner zu.
Der
Pflichtteilsanspruch ist ebenfalls ein
Zahlungsanspruch, der
grundsätzlich sofort zu
erfüllen ist. Damit führt
auch die Geltendmachung eines Pflichtteilsanspruchs zum Abfluss
von Liquidität.
Nicht nur der Nachlass ist im Erbfall mit solchen Liquiditätsabflüssen
bedroht, sondern auch Unternehmen. In vielen mittelständischen
Unternehmen gibt es Gesellschafter,
die nicht miteinander verwandt
sind. Gesellschaftsverträge sehen
nun regelmäßig vor, dass in dem
Fall, in dem ein Gesellschafter verstirbt, die Gesellschaft mit den verbleibenden Gesellschaftern fortgesetzt wird und die Erben des verstorbenen Gesellschafters eine Abfindung erhalten. Die
Höhe dieser Abfindung wird in den Gesellschaftsverträgen
im Regelfall zur
Schonung der Liquidität des Unternehmens auf einen Wert
festgelegt, der zwar
über dem Buchwert, jedoch
unter dem Verkehrswert der
Beteiligung liegt. Zwar müssen
die Erben, die die Abfindung erhalten, insoweit eine Einkommensteuer bezahlen, jedoch
müssen auch die verbleibenden
Gesellschafter mit Steuerzahlungen rechnen. Denn die ver-
bleibenden Gesellschafter sind um
den Wert bereichert, der vom Steuerwert der Beteiligung nach Abzug
der Abfindung verbleibt. Grundsätzlich muss man damit rechnen, dass
bei mittelständischen Unternehmen
das so genannte vereinfachte Ertragswertverfahren zur Anwendung
kommen wird. Dies bedeutet, dass
sich der Steuerwert der Beteiligung
auf der Grundlage folgender Berechnung ermitteln lässt: durchschnittlicher Jahresüberschuss vor Steuern
der letzten drei Jahre, abzüglich
30 Prozent pauschaler Steuerabzug,
multipliziert mit dem Kapitalisierungszinsfaktor von derzeit 12,61.
Die Gesellschaftsverträge müssen
daher in vielen Fällen einer Prüfung
und Anpassung unterzogen werden.
In jedem Erbfall sind Liquiditätsabflüsse unvermeidlich. Diese drohenden Liquiditätsabflüsse können
und müssen aber bei einer strukturierten Unternehmens- und Vermögensnachfolgeplanung berücksichtigt werden. Hierzu stehen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zur
Verfügung, die von jedem genutzt
werden sollten.
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4. März 2011
econo
Bild: Bechtel
52 Menschen
Vor 125 hat Carl Benz das Automobil erfunden. Der Ingenieur hat damit den Grundstein für eine neue Industrie gelegt. Seine „Erben“ in der Region sind (v.l.) EvobusChef Wolfgang Hänle, der Leiter des Daimler-Werkes in Mannheim, Hermann Doppler, und der Leiter der Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim, Hans-Peter Immel.
„Die Welt verändert“
Auch 125 Jahre nach der Erfindung des Automobils prägt Carl Benz das wirtschaftliche Leben in
der Metropolregion. Die drei Daimler-Unternehmen Mercedes-Benz Werk, EvoBus und
Mercedes-Benz-Niederlassung beschäftigen 9200 Arbeitnehmer.
R
und 45 000 Bürger setzten
2007 ihre Unterschrift unter
den vom „Mannheimer Morgen“ initiierten Appell „Kein Daimler ohne Benz“. Ihr Anliegen: Nach
der Trennung des damaligen DaimlerChrysler-Konzerns von seinem
amerikanischen Unternehmensteil
sollte der Name des Automobilerfinders wieder in die Firmenbezeichnung aufgenommen werden. Bekanntlich entschieden sich die Anteilseigner anders. Es blieb bei der
Daimler AG. Deutlich wurde jedoch, wie sehr sich die Menschen
in der Metropolregion mit dem Namen Benz identifizieren.
Für den Leiter des MercedesBenz Werks Mannheim Herrmann
Doppler ist dies nachvollziehbar.
„Die Erfindung des Automobils
durch Carl Benz hat nicht nur die
Region, sondern die ganze Welt verändert: gesellschaftlich, kulturell
und wirtschaftlich. Die Weiterentwicklung von Ideen, der Wille zur
stetigen Verbesserung und der feste
Glaube an den eigenen Erfolg waren
die herausragenden Eigenschaften
von Carl Benz in Mannheim“, sagt
er. Bis heute prägt Benz das Leben
econo
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4. März 2011
in der Kurpfalz. Die auf seinem Engagement fußenden Firmen stellen
in der Region einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Über 9200 Arbeitnehmer sind allein bei den in Mannheim ansässigen Betrieben der
Daimler AG – EvoBus, MercedesBenz Werk und Mercedes-BenzNiederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau – tätig. Auf Carl Benz
zurück gehen auch die Motoren
Werke Mannheim (MWM), die sich
bereits 1922 von Benz abgespalten
hatten und seit 2010 zum US-Konzern Caterpillar gehören. Der Hersteller von Gas- und Dieselmotoren
beschäftigt in Mannheim 700 Mitarbeiter.
EvoBus-Chef Wolfgang Hänle betont die „wichtige Rolle“, die die
Region Rhein-Neckar und der
Standort Mannheim innerhalb der
Daimler AG einnehmen. „Wir haben in den letzten Jahren stets in
den Standort investiert. Das wird
auch so bleiben“, sagt Hänle. „Darüber hinaus setzen wir einen Schwerpunkt auf die Auszubildenden in
unseren Betrieben“, ergänzt Niederlassungsleiter Hans-Peter Immel.
Knapp 500 junge Menschen erler-
nen in den drei Betrieben Berufe unterschiedlichster Ausrichtung.
Der Konzern selbst hat gerade angesichts des Jubiläumsjahres 125
Jahre Automobil das Kapital der
Daimler und Benz Stiftung auf 125
Millionen Euro aufgestockt. Die Stiftung hat ihre Geschäftsstelle im Ladenburger Carl-Benz-Haus und verfolgt das Ziel, die Veränderungen im
Verhältnis zwischen Mensch, Umwelt und Technik zu erforschen und
auch zu gestalten.
In Ladenburg ansässig ist das Automuseum Dr. Carl Benz. Zu finden
ist es seit 2004 in den Fabrikräumen
der 1906 gegründeten Firma C.
Benz Söhne. Das Unternehmen war
zuletzt mit rund 20 Mitarbeitern als
Zulieferer für das Lkw-Werk von
Daimler in Wörth tätig, erhielt jedoch 2010 keine Aufträge mehr.
Mitte September musste C. Benz
Söhne Insolvenz anmelden.
Mercedes-Benz Werk
Mannheim
Es ist etwas Besonderes, wenn ein
Unternehmen seine Historie in direkter Linie bis auf den Erfinder des
Automobils zurückführen kann. Die
Gründung der „Mechanischen
Werkstatt“ im Mannheimer Quadrat T 6 durch Carl Benz 1871 steht
am Beginn der Geschichte des Mercedes-Benz-Werks Mannheim. Aus
dem kleinen Betrieb wurde über
zahlreiche Umwege der heutige
Standort der Daimler AG auf über
890 000 Quadratmetern Werksgelände und 470 000 Quadratmetern
Produktionsfläche.
Die Historie des 1908 von der
Aktiengesellschaft Benz & Cie auf
dem Luzenberg in MannheimWaldhof eröffneten Werks ist abwechslungsreich: Hier werden erst
die Personenwagen der Marke Benz
– später von Mercedes-Benz – hergestellt, dann wird Mannheim zum
Standort für Nutzfahrzeuge und
spezialisiert sich schließlich auf den
Bau von Omnibussen. Weitere
Standbeine sind die Produktion von
Motoren und der Guss von Motorteilen.
Heute sind über 5000 Mitarbeiter in der Motorenmontage, der Teilefertigung und in der Gießerei beschäftigt – und seit Mitte des vergangenen Jahres wieder voll gefordert. Denn die weltwirtschaftliche
Menschen 53
Entwicklung wirkt sich zeitnah auf
die Nutzfahrzeugbranche aus. Im
Jahr 2009 waren die Absatzzahlen
branchenweit noch um durchschnittlich 50 Prozent eingebrochen. Auch in der Metropolregion
wurde Kurzarbeit verordnet. Die
Zahl der Mitarbeiter am Standort
sank von 5427 auf 5058, die Jahresproduktion von Motoren ging von
rund 414 000 (2008) auf rund
162 000 (2009) zurück.
Seit Anfang Juli vergangenen Jahres herrscht wieder Normalbetrieb.
Der Gesamtabsatz von Daimler
Trucks stieg im dritten Quartal
2010 um 44 Prozent im Vergleich
zum Vorjahresquartal. Die Produktion kletterte um 75 Prozent. Von
diesem Aufschwung profitiert auch
das Werk Mannheim, das in den
globalen Produktionsverbund integriert ist und Lkw-Motoren nicht
nur für europäische, sondern auch
für nord- und südamerikanische
und asiatische Märkte liefert. Hermann Doppler, Leiter des MercedesBenz Werks Mannheim, zieht mit
Blick auf das Gesamtjahr 2010 eine
positive Bilanz: „Wir konnten in
Mannheim die Motorenproduktion
bis zum Ende des dritten Quartals
um rund 25 Prozent im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum steigern.“
Als sogenanntes Kopfwerk der
weltweiten
Motorenproduktion
nimmt der Mannheimer Standort
nicht nur historisch eine besondere
Stellung ein. Das Werk steuert alle
Logistik- und Qualitätsprozesse innerhalb des Produktionsverbundes.
So erhält die Mannheimer Motorenproduktion seit dem vergangenen
Jahr beispielsweise Lieferaufträge
aus Kawasaki in Japan für die Daimler Trucks-Marke Fuso. Die Mannheimer sorgen für den Antrieb im
neuen „Fuso Super Great“-Lkw:
Der neue kraftstoffsparende 6R10Motor mit BlueTec-Technologie ist
genau auf den japanischen Markt
zugeschnitten und erfüllt die derzeit
für Nutzfahrzeuge weltweit strengste Abgasrichtlinie.
Eine entscheidende Rolle spielt
das Mannheimer Werk auch bei alternativen Antrieben. In der Quadratestadt ist das Kompetenzcenter
für emissionsfreie Mobilität (KEM)
angesiedelt. 80 Spezialisten Mitarbeiter bauen Fahrzeuge auf Gasund Hybrid-Antrieb um – inzwischen fast 10 000 Stück, vom Pkw
(B- und E-Klasse) über Transporter
(Sprinter) bis zum Lkw (Atego Hybrid). Das Kompetenzcenter dient
zudem als Anlauffabrik für so genannte „grüne Technologien“, wie
beispielsweise Hybrid- und Brennstoffzellen-Antriebe.
In Mannheim angesiedelt ist zudem das Europäische Zentrum für
Tauschmotorenfertigung, das seit
Februar 2010 auch für die Wiederaufbereitung von Mercedes-Benz
Pkw-Motoren zuständig ist. Tauschmotoren für Nutzfahrzeuge werden
bereits seit über 60 Jahren in Mannheim hergestellt. Die Gesamtkapazität der Motorenwiederaufbereitung,
in der rund 470 Mitarbeiter beschäftigt sind, wird auf rund 5000 LkwMotoren sowie 12 000 Transporterund Pkw-Motoren erhöht.
Mercedes-Benz-Niederlassung
Mannheim-Heidelberg-Landau
Glaubt man zeitgenössischen Quellen, hatte Kaiser Wilhelm II. die Erfindung des Automobils noch als
„vorübergehende Erscheinung“ abgekanzelt. Doch der irrte. Bereits 20
Jahre nach Erteilung des Patents an
Carl Benz, am 29. Januar 1886,
konnte die „Benz & Cie. Rheinische
Gasmotorenfabrik
Aktiengesellschaft“ in Mannheim Vertrieb und
Kundendienst kaum mehr selbst bewältigen. Unter der Bezeichnung
„Rheinische Automobilgesellschaft
AG“ (RAG) wurde in der Quadratestadt die Verkaufsgesellschaft des
Unternehmens gegründet – die Vorläuferin der Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau.
Heute ist das direkt zur Daimler
AG gehörende Mercedes-Benz-Autohaus mit vier Standorten in Mannheim, Heidelberg, Landau und
Wörth in der Metropolregion präsent. 791 Mitarbeiter, davon 112
Auszubildende, werden aktuell beschäftigt. Hinzu kommen zwölf Betriebe von Vertragspartnern sowie
zwei smart-Center. In Heidelberg
betreibt die Niederlassung seit 2004
ein eigenes Lack- und KarosserieZentrum.
Rund 10 000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge wurden laut
„Mannheimer Morgen“ 2010 veräußert, von der A-Klasse über Transporter bis hin zum Lkw. Mit rund
80 Prozent machten Pkw den Löwenanteil aus. Mercedes C- und EKlasse seien die gefragtesten Modelle gewesen, sagte Niederlassungsleiter Hans-Peter Immel der Tageszeitung.
„Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes konnten wir
unseren Marktanteil im Vergleich
zu den wichtigsten Wettbewerbern
steigern“, sagt Immel. Der Marktanteil im Einzugsgebiet der Niederlassung liege im Vergleich mit anderen
Marken bei 17 Prozent. Konkrete
Zahlen zu Umsatz und Gewinn
nennt das Unternehmen hingegen
nicht. Der Niederlassungsleiter ist
jedoch überzeugt, für die Zukunft
gut aufgestellt zu sein. In diesem
Jahr setzt das Unternehmen seine
Hoffnungen unter anderem in fünf
aktualisierte Modelle: CLS, C-Klasse, SLK, B-Klasse und M-Klasse
kommen in neuer Version in die
Verkaufsräume.
Im Segment der Kleinwagen sieht
Immel laut „Mannheimer Morgen“
das größte Wachstumspotenzial der
näheren Zukunft. Hier werde sich
auch Mercedes den veränderten
Marktbedingungen nicht entziehen
können. Daneben ist der Niederlassungsleiter jedoch überzeugt, dass
das Auto auch in Zukunft seinen
Stellenwert als Statussymbol behalten wird.
Eine besondere Bedeutung innerhalb der Daimler AG misst Hans-Peter Immel dem Standort Mannheim
als Geburtsstätte des Automobils
bei. Ihren Namen erhielt die Niederlassung Mannheim 1944. 1957
wurden die neuen Räumlichkeiten
in der Gottlieb-Daimler-Straße eingeweiht. 1984 kam das „MercedesBenz
Gebrauchtwagen-Center
Mannheim-Heidelberg“ in der Fahrlachstraße 50 hinzu.
In der Pfalz übernahm die Daimler-Benz AG 1937 die Landauer Vertretung der Firma Benz & Cie. 1946
wurde aus der Landauer Zweigstelle
eine selbstständige Niederlassung
mit einem eigenen Verkaufsgebiet,
das die gesamte Pfalz bis Kaiserslautern, Pirmasens und Neustadt umfasst. In den heutigen Standort in
Landau „Am Schänzel 1“ konnten
die Mitarbeiter nach fast zweijähriger Bauzeit am 11. Mai 1970 umziehen.
Geburtsstunde der Niederlassung
Heidelberg als Zweigbetrieb der
Niederlassung Mannheim war im
Jahr 1966. Zuvor hatte die DaimlerBenz AG den Betrieb der Vertretung
Gebrüder Mappes in Heidelberg
übernommen. 1986 feierte die
Zweigniederlassung in Heidelbergs
Stadtteil Rohrbach Eröffnung. Nur
wenige Meter entfernt wurde 2004
das neue „Lack- und Karosserie-Zentrum Rhein-Neckar“ in Betrieb genommen. Mit dem Servicebetrieb in
Wörth folgte 2008 die Ausweitung
왘왘
Richtung Süden.
ZUR PERSON
Hans-Peter Immel ist seit 2007 Direktor der
Mercedes-Benz-Niederlassung MannheimHeidelberg-Landau. Der gebürtige Wuppertaler (Jahrgang 1956) ist Chef von 791 Mitarbeitern. Bevor der gelernte Speditionskaufmann
und studierte Wirtschaftswissenschaftler
nach Mannheim kam, war er Direktor der Niederlassung in Dortmund. Ehrenamtlich stand
er dort zudem der IHK als Präsident vor. In der
Metropolregion engagiert sich Immel bei der
Fördergesellschaft Olympiastützpunkt (OSP)
Rhein-Neckar. Der Verein hilft Athleten dabei,
Spitzensport mít Berufsleben zu vereinbaren.
Herrmann Doppler leitet das Mercedes-Benz
Werk Mannheim seit 2001. Darüber hinaus verantwortet er seit August 2006 als Vice-President Operations Engine Trucks die weltweite
Lkw-Motorenproduktion von Daimler Trucks.
Der gebürtige Bremer (Jahrgang 1953) ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine berufliche
Laufbahn begann der Diplom-Ingenieur mit einer Ausbildung zum Maschinenschlosser. Anschließend studierte er Maschinenbau, Normungs- und Fertigungstechnik und später
Wirtschaftswissenschaften. 1978 trat er in die
damalige Daimler Benz AG ein.
Wolfgang Hänle verantwortet seit 2007 als Geschäftsführer Produktion der EvoBus GmbH
sowie als Production Vice President von Daimler Buses die weltweite Produktion aller Daimler Buses-Produkte. Zum Omnibusbau kam der
56-jährige Diplom-Ingenieur über die damalige
Karl Kässbohrer GmbH in seiner Heimatstadt
Ulm, deren Bussparte „Setra“ 1995 in der
Daimler-Tochter EvoBus aufging. Im Mai 2004
übernahm Wolfgang Hänle als Mitglied der
Geschäftsführung Mercedes do Brasil die Leitung der „Bus Operations Lateinamerika“. Er
ist verheiratet und hat zwei Kindern.
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4. März 2011
econo
Veranstaltungen
mit Atmosphäre
in der historischen Benzfabrik
Events
im und rund um das Automuseum
Großzügige Räumlichkeiten für
kulturelle Veranstaltungen, Firmenevents,
Tagungen/Seminare, private Festlichkeiten
Unser Service
für Ihren Gestaltungsspielraum
Sprechen Sie mit uns - Sie haben allen
erdenklichen Raum zur Verwirklichung
Ihrer Ideen.
왘왘
Evobus
Als Carl Benz vor 125 Jahren seinen
Patent-Motorwagen Nummer 1 vorstellte, begann auch der Siegeszug
des Verbrennungsmotors. Und noch
heute werden die meisten Fahrzeuge mittels Kurbelwelle, elektrischer
Zündung und fossilen Treibstoffen
in Bewegung gesetzt. Doch die
Nachfolger des Erfinders arbeiten
mit Nachdruck an der Ablösung dieser Technik. Im Mannheimer EvoBus Werk rollen mit dem CitaroFuelCELL-Hybrid erste Stadtbusse mit
Brennstoffzellen-Hybridantrieb vom
Band.
Doch bis der Verbrennungsmotor
gänzlich der Vergangenheit angehört, werden noch Jahrzehnte ins
Land gehen. Auch die meisten EvoBus-Nutzfahrzeuge werden mit Dieselkraftstoff oder Erdgas betankt
und fahren damit seit 16 Jahren. Im
Februar 1995 schlossen die beiden
bedeutendsten europäischen OmnibusMarken Mercedes-Benz und Setra ein strategisches
Bündnis
und gründeten als
hundertprozentige Tochter der
Daimler AG die
EvoBus GmbH. Damals setzten beide
Hersteller im Gesamtjahr
5700 Fahrzeuge ab, hatten einen
Marktanteil in Westeuropa von 26
Prozent und beschäftigten in Europa rund 9340 Mitarbeiter. Ende
2009 hatte EvoBus über 11 000 Beschäftigte, der Absatz beträgt rund
9400 Einheiten, der Marktanteil
liegt bei 30 Prozent. In Deutschland
tragen sechs von zehn verkauften
Stadtbussen den Mercedes-Benz
Stern.
Wichtigste Baureihe ist der Citaro. 2010 rollte nach zwölf Produktionsjahren der 30 000ste Citaro vom
Band. Die Modellpalette umfasst
heute 28 Bauvarianten. Die Spanne
reicht vom kompakten Citaro K mit
10,5 Metern Länge bis zum vierachsigen, 19,54 Meter langen Großraum-Gelenkbus CapaCity.
Automuseum Dr. Carl Benz
Ilvesheimer Straße 26 • 68526 Ladenburg
Fon 06203 / 18 17 86 · Fax 06203 / 2503
[email protected]
www.automuseum-ladenburg.de
Der Großteil der Citaro-Busse
wird in der Endmontage im Mercedes-Benz Bus-Werk in Mannheim
gefertigt. Ende 2010 waren hier
3500 Mitarbeiter auf einer Produktionsfläche von 141 000 Quadratmetern tätig. Der für den Busstandort Mannheim verantwortliche Geschäftsführer Daimler Buses Wolf-
gang Hänle konnte im Dezember
2010 Vollbeschäftigung und Samstagsarbeit vermelden.
Doch das Stadtbusgeschäft ist
sehr saisonabhängig. Traditionell
gingen die Aufträge vor allem im
dritten und vierten Quartal ein, erläutert Hänle. Aktuell ist die Auslastung wieder rückläufig. 200 Mitarbeiter des Mannheimer Bus-Werkes
werden deshalb in diesen Tagen an
andere Konzernstandorte – etwa
nach Wörth oder zum Mannheimer
Lkw-Bereich – abgeordnet. Den Absatzeinbruch zum Jahresbeginn
sieht das Unternehmen unter anderem in der schlechten Finanzlage
vieler Kommunen begründet. Neuanschaffungen von Stadtbussen
würden deshalb in vielen Fällen verschoben oder ganz gestrichen.
Das Werk Mannheim spielt daneben auch eine wichtige Rolle im
EvoBus-Produktionsverbund
mit
sechs Werken in Deutschland,
Frankreich, Spanien, Tschechien und der Türkei.
„Durch die enge Verzahnung der Standorte sind wir sehr
flexibel und haben
in Mannheim das
europäische Kompetenzcenter Rohbau und Stadtbusfertigung“,
sagt
Wolfgang
Hänle.
Produziert werden in der
Quadratestadt Rohbaukarossen für
die Mercedes-Benz Stadt-, Überland- und Reisebusse sowie für Setra
Überland- und Reisebusse. Ebenso
sind in Mannheim Montage und das
Finish der Mercedes-Benz Stadtbusse angesiedelt. In einer der weltweit
modernsten Anlagen zur kathodischen Tauchlackierung wird der
Korrosionsschutz aufgebracht.
Für die Zukunft wird die Entwicklung neuer Bus-Konzepte eine
wichtige Rolle spielen: Seit März
2010 sind etwa zwei Citaro G BlueTecHybridbusse bei der Hamburger
Hochbahn zur Felderprobung im
Einsatz. Der Citaro G BlueTec Hybrid ist neben dem Dieselmotor mit
vier Elektromotoren ausgerüstet,
die zusammen 320 kW Antriebsleistung bringen. Die Elektromotoren
werden aus einer Lithium-IonenBatterie mit Energie versorgt. So reduzieren sich nicht nur der Dieselverbrauch und die CO2-Emission
grundsätzlich um 20 bis 30 Prozent,
sondern im Elektrobetrieb ist sogar
ein völlig abgasfreies und nahezu
geräuschloses Fahren möglich. Daran war zu Zeiten von Carl Benz
noch nicht zu denken. Jörg Keller
Meinung 55
Mauerblümchen oder Motor?
Der Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises, Achim Brötel, hat kritisiert, dass die Metropolregion
Rhein-Neckar (MRN) zu stark auf Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen fixiert sei.
Profitiert der ländliche Raum von der MRN? Zwei Unternehmer beziehen Stellung.
PRO CONTRA
Albrecht Hornbach
ist Vorstandsvorsitzender der
Hornbach Holding AG und im Vorstand des Vereins Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar Thementreiber für den Arbeitsbereich
„Flächeneinbindung“
D
ie Frage, ob ländliche Räume
von der Zugehörigkeit zu einer
Metropolregion
profitieren,
wird in nahezu allen elf deutschen
Metropolregionen diskutiert – mitunter sehr kontrovers. Kein Wunder. Denn mit „Stadt“ und „Land“
stehen sich zwei Begriffe gegenüber,
die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können. Weiden
und Wälder einerseits. Wirtschaft
und Wissenschaft andererseits.
„Förderungswürdiges
Zentrum“
hier, „abgehängtes Mauerblümchen“ da.
Auf der anderen Seite stehen
ländliche Räume vor großen Herausforderungen. Stärker noch als in
den Zentren werden dort die Folgen
des demografischen Wandels zu
spüren sein. Fachkräftemangel oder
Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge sind nur zwei wichtige Schlagworte. Absehbare Schließungen von
Militärstandorten werden neue
Konzepte im Umgang mit freiwerdenden Flächen erfordern. Knappe
Kassen der öffentlichen Hand erschweren zusätzlich die Umsetzung
von Infrastrukturvorhaben.
Der berühmte zweite Blick zeigt
jedoch, dass diese Sichtweise zu
kurz greift. Denn zwischen den vermeintlichen Gegensätzen „Land“
und „Stadt“ bestehen vielschichtige
Wechselbeziehungen. Menschen
wohnen auf dem Land und arbeiten
in der Stadt. In der Stadt werden Infrastrukturen für alle Menschen vorgehalten. Menschen aus der Stadt
suchen Erholung auf dem Land,
während umgekehrt Menschen in
die Stadt kommen, um dort einzukaufen oder ihre Freizeit zu gestalten. Unternehmen aus ländlichen
Räumen liefern Produkte an Unternehmen aus der Stadt und umgekehrt. Und so weiter und so fort.
Ländliche Räume sind also keineswegs nur Rückzugs- oder Ausgleichsgebiete des Zentrums. Ganz
im Gegenteil: Mit ihren vielfältigen
Stärken können sie dem Gesamtraum wichtige Impulse geben, beispielsweise bei den Erneuerbaren
Energien, beim Tourismus oder
beim bürgerschaftlichen Engagement.
Dank der Metropolregion RheinNeckar gibt es institutionalisierte
Strukturen, mit denen sich bestehende Chancen zum Wohle aller
besser nutzen und Herausforderungen zum Wohle aller leichter lösen
lassen. Im Verband Region RheinNeckar wird beispielsweise das Thema Konversion aus gesamtregionaler Sicht bearbeitet. Bei der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH laufen zahlreiche Aktivitäten gegen
den Fachkräftemangel. Jede Kommune, jeder Landkreis und jedes
Unternehmen kann und muss sich
einbringen. Das fängt an bei Clusterinitiativen zur Bündelung des regionalen Know-how und reicht über
gemeinsame Aktivitäten zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements bis hin zu einer schlüssigen
Verkehrsplanung für die Gesamtregion. Wenn alle gemeinsam an einem Strang und in dieselbe Richtung ziehen, dann werden Kräfte
für alle freigesetzt. So wird aus Stadt
und Land eine Metropolregion.
Gerhard Cherdron
ist geschäftsführender Gesellschafter der Druckerei Laub GmbH & Co.
KG und Vorsitzender des
Unternehmenskreises Mosbach e.V.
A
rbeiten, wo andere Urlaub machen: Das ist in kurzen Worten der Neckar-OdenwaldKreis (NOK). Hightechfirmen, preiswerte Grundstücke und Immobilien, ein gutes Schul- und Kulturangebot, und das alles in einer reiz-vollen naturnahen Landschaft mit Bächen, Flüssen, Wäldern und Bergen.
Brauchen wir da die Metropolregion Rhein-Neckar, weit entfernt
und nach dortiger Ansicht in jeder
Hinsicht größer und besser?
Auf den ersten Blick: nein! Und
braucht uns die Metropolregion?
Auch nein. Wo liegen unerkannte
Möglichkeiten? Für die Städte in
der Rheinebene leben wir in „Badisch-Sibirien“. Das hat sich in den
letzten 50 Jahren erheblich verändert. In der Forst- und Landwirtschaft arbeiten gerade mal 0,78 Prozent der Beschäftigten im NOK.
Es sind die „Hidden Champions“,
die hier den Ton angeben: Gelatine
in Eberbach (Gelita ist der Weltmarktführer), Spraydosen aus Hassmersheim (Motip-Dupli ist europäischer Marktführer), Gussteile,
Blechteile, Komponenten und
Werkzeugmaschinen aus Mosbach
(MAG IAS, KWM, Eisenguß, Röth),
Medizintechnik aus Obrigheim
(HAWO), Thermostatventile und
Wassertechnik vom Mosbacher
Bergfeld (Honeywell), Umreifungstechnik aus Waldbrunn (Mosca),
Fertigungssoftware aus Diedesheim
(MPDV), Klimatisierung von Fahrerplätzen und Kunststoffboxen
(OKW, Aurora), Müsli (Seitenba-
cher), Möbel auf Meyer-Werft-Luxuslinern (Fertig) in Buchen, Elektrorasierer aus Walldürn (Braun) –
die Liste ließe sich noch erheblich
erweitern.
Das sind Betriebe mit teils mehreren Hundert Mitarbeitern. Es gibt
aber auch noch die kleineren: Plenarsaal Reichstag Berlin mit spezieller Stuhltechnik (Kirchgässner, Binau), Speziallackierungen für Premium-Autohersteller (Karle, Mosbach). Etliche große Chemieanlagen
der BASF wurden in Aglasterhausen
konstruiert und realisiert (SchirkEngineering). Auch dies nur eine
kleine Auswahl und unvollständig.
Die Duale Hochschule Mosbach
mit den Außenstandorten Bad Mergentheim und Heilbronn (!) und der
Steinbeis-Stiftung steht für Forschung, Entwicklung und Lehre. In
diesem bunten Strauß darf auch die
Nähe zu Heilbronn, Würzburg und
Frankfurt nicht übersehen werden.
Umwelt: Der NOK und die BioEnergieregion
Hohenlohe-Odenwald-Tauber sind da Spitze.
So gesehen geht es uns hier auch
ohne Metropolregion, von der noch
nichts Positives sichtbar ist, ganz
gut. Aber wie wird sich die Zukunft
gestalten? Die Globalisierungswelle
rollt. Verkehrsprobleme, Datenanbindung, Netzwerke aller Art – da
sind 150 000 Einwohner nur eine
kleine Anzahl im großen Konzert.
Wenn die Metropolregion sich
verstärken will – à la longue wäre
die Einbindung des Neckar-Odenwald-Kreises „auf Augenhöhe“ sicher zukunftsweisend und für alle
ein Gewinn.
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4. März 2011
econo
56 Im Porträt
Druckerschwärze, Apps
und „filmreife“ Weine
Im Herzen bleibt er immer „Drucker“. Mittlerweile widmet sich der Unternehmer und
Netzwerker Winfried Rothermel aber verstärkt auch neuen Kommunikationsformen – und
vertreibt nebenbei Weine von Filmstar Gérard Depardieu.
D
as Telefon summt in einer Tour.
Winfried Rothermel sitzt an
seinem Schreibtisch, gestikuliert, nimmt ein zweites Gespräch
an und nippt zwischendurch an einem Espresso. Immer wieder blitzt
sein charmant-spitzbübisches Lächeln auf. Rothermel ist in seinem
Element – nach wie vor, oder gerade jetzt.
Ende des vergangenen Jahres hatte der Unternehmer und umtriebige
Netzwerker für einen Paukenschlag
gesorgt und nach gut dreißig Jahren
sein Engagement als Mitinhaber der
Leimener ColorDruck GmbH beendet. Ruhestand war für den 64-Jährigen aber nie ein Thema. „Mitten
drin, statt nur dabei“ lautet nach
wie vor sein Lebensmotto. Stets auf
der Suche nach innovativen Ideen
und attraktiven Dienstleistungen
hat der gelernte Schriftsetzer und
Druckermeister noch einmal Lunte
gerochen und sich ins Zeitalter der
digitalen Medien gestürzt. „Ich bin
jetzt bei meiner Tochter angestellt“,
schmunzelt Rothermel. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Zusammen mit Natalie leitet Winfried
Rothermel die eigenen, in Heidelberg ansässigen Unternehmen „abcdruck“ und „abcmedien“ mit insgesamt rund 150 Mitarbeitern. Beim
2002 von ihm gegründeten „abcverlag“, der als einer von ganz wenigen deutschen Verlagen mit einer eigenen Tochtergesellschaft auch auf
dem chinesischen Markt präsent ist,
fungiert er als Verleger und Herausgeber. Die Druckerschwärze steckt
einfach im Blut. „Je verrückter die
technische Entwicklung wird, desto
werthaltiger wird der Druck bzw.
die Druckerzeugnisse“, ist Rothermel überzeugt.
Vor dem Fortschritt hat Winfried
Rothermel, der seit vergangenen
Herbst Mitglied der Vollversammlung der IHK Rhein-Neckar ist, die
econo
2/2011
•
4. März 2011
Smartphone optimal nutzen können. Mit weniger geben wir uns
nicht zufrieden.“ Auch der Bereich
„Mobile-Tagging“ hat es ihm angetan, bei dem mit Hilfe einer Kamera
eines mobilen Endgerätes ein Strichcode ausgelesen wird. Üblicherweise werden dafür sogenannte 2DBarcodes verwendet, die Informationen wie Webadressen, Texte,
Kontaktinformationen oder RSS
Feeds transportieren und auf diese
Weise vielfältige neue Kommunikationswege eröffnen.
Ganz nebenbei hat der „Genussmensch“ Winfried Rothermel, wie
könnte es anders sein, aus einem
Hobby gleich noch eine Geschäftsidee entwickelt. Das Label „Wein
und Kunst“ führt seit Jahresbeginn
Werke zeitgenössischer Künstler
wie Elvira Bach oder Stefan Szczesny mit exzellenten Tropfen aus den
besten Anbaugebieten der Welt zusammen – darunter Weine aus dem
„Chateau de Tigné“, dem Weingut
von Filmstar und Rothermel-Freund
Gérard Depardieu. Stefan Wagner
Nie um eine pfiffige Idee verlegen: Winfried Rothermel (l.) vertreibt seit kurzem
unter dem Label „Wein + Kunst“ unter anderem auch edle Tropfen aus dem
Weinberg von Filmstar Gérard Depardieu.
Bild: red
PARTNER DES FC BAYERN
Augen allerdings noch nie verschlossen. Im Gegenteil: Mutig,
weitsichtig und der Konkurrenz oft
einen Schritt voraus hat der Unternehmer mit dem ColorDruck-Team
in den zurückliegenden Jahrzehnten eine rekordverdächtige Anzahl
nationaler und internationaler
Druckpreise gesammelt. Jetzt fällt
sein Blick auf neue Informationsund Kommunikationsformen mit
enormem Potenzial. „Mobilität ist
modern. Aus diesem Grund erobern
Smartphones immer stärker den
Markt. Doch erst die Verwendung
von Applikationen erweckt das
iPhone, den Blackberry oder HTC
zum Leben“, beschreibt „Winni“,
wie ihn seine Freunde nennen, eines seiner neuen Betätigungsfelder.
Als Dienstleister für die Programmierung und Entwicklung von mobilen Applikationen begleitet „abcmedien“ seine Kunden von der Idee
bis zur Fertigstellung der App und
darüber hinaus. „Nur wer Technik
und Kreativität optimal verbindet,
kann die Stärken von Apps richtig
nutzen: Darstellung, Interaktion,
Emotionalität, Usability und Absatzkanal“, erläutert Rothermel: „Unsere Entwickler, Projektmanager und
Designer setzen ihre Erfahrung in
der mobilen Softwareentwicklung
ein, damit unsere Kunden ihr
Seit Mitte 2009 erscheint
„Basket“, Deutschlands größtes Basketball-Magazin, im
Heidelberger abcverlag. Dank
persönlicher Kontakte zu
Vereinspräsident Uli Hoeneß hat Verleger Winfried
Rothermel mittlerweile eine
Medienpartnerschaft mit dem
ambitionierten BasketballTeam des FC Bayern München abgeschlossen. Eine
Liaison mit Perspektive: Als
aktueller Zweitliga-Tabellenführer klopft der FCB vehement an die Tür zur Basketball-Bundesliga BBL. wag
Im Porträt 57
2/2010
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4. März 2011
econo
58 Menschen
Impressum
Namen und Nachrichten
쮿 Heinz Futscher, Geschäftsführer
der Weinheimer nora systems
GmbH, ist in den Ruhestand getreten. Seine Aufgabenbereiche gehen an die Geschäftsführerkollegen Alexander K. Althof und Christa Hofmann über, die das Unternehmen gemeinsam weiterführen.
econo Rhein-Neckar GmbH
Geschäftsführer:
Bernhard Klumpp
Dudenstr. 12-26
68167 Mannheim
Registergericht Mannheim HRB 704 188
www.econo-rhein-neckar.de
[email protected]
Tel. 0621/392-2862 • Fax 0621/392-2888
Redaktionsleitung:
Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)
impuls Verlags GmbH
Dudenstr. 12-26
68167 Mannheim
Tel. 0621/392-2807 • Fax 0621/2810
Redaktion:
Matthias Schmitt, Christine Storck
Autoren dieser Ausgabe:
Jörg Keller,
Nicole Pollakowsky
Bilder:
Philipp Rothe,
Manfred Rinderspacher
Thomas Tröster
Klaus Venus
Titelseite:
xmedias (Gestaltung)
Ditrich Bechtel (Bild)
Anzeigen:
Bernhard Klumpp (Anzeigenleitung)
Tel. 0621/392-2862 • Fax 0621/392-2888
Peter Schwalbach (Verkaufsleitung)
Tel. 0621/392-2867 • Fax 0621/392-2888
[email protected]
Jeannine Feuerabend
Tel. 0621/392-2868 • Fax 0621/392-2888
[email protected]
Vertrieb:
Katrin Schepuck
Tel. 0621/392-2862 • Fax 0621/392-2888
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쮿 Rainer Dulger, geschäftsführender Gesellschafter der Heidelberger Prominent-Gruppe, und Wolfgang Franz, Chef des Mannheimer
Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, sind von der baden-württembergischen Landesregierung in den Aufsichtsrat der
EnBW entsandt worden.
쮿 Die Wirtschaftsjunioren Heidelberg haben Carsten Frost neu in
den Vorstand gewählt. Der Rechtsanwalt von der Kanzlei Walter wird
den Kreissprecher 2011, Thorsten
Ehrhard bei dessen Vorstandsarbeit unterstützen. Turnusgemäß ist
Steffen Friedl-Schneider (MLP Finanzdienstleistungen AG) aus dem
Vorstand ausgeschieden.
쮿 Jan Iversen ist neuer Leiter des
internationalen Vertriebs von Kobil
Systems. Iversen war zuvor im Management der IT-Unternehmen Todos/Gemalto und Vasco tätig.
쮿 Thomas Laumerich wird Mitte
des Jahres als neues Vorstandsmitglied zur VR-Bank Mittelhaardt
in Bad Dürkheim wechseln. Der 41Jährige ist Nachfolger des in den
Ruhestand getretenen Werner Siebert.
쮿 Die Reilinger Softwarefirma Stas
erweitert ihre Geschäftsführung.
Consulting- und Entwicklungschef
Andreas Klostermann (35) und Vertriebsleiter Bernd Wenninger (43)
wurden zu Geschäftsführern bestellt.
쮿 Reinhard Becker ist in den Vorstand der Sparkasse Südliche
Weinstraße gerückt. Der 48-Jährige ist seit mehr als zwanzig Jahren
für das Kreditinstitut tätig.
쮿 Dr. Gerhard Weissmüller, Vor-
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econo
2/2011
•
4. März 2011
standsmitglied der Technischen
Werke Ludwigshafen (TWL), wird
seinen bis Ende des Jahres laufenden Vertrag nicht verlängern. Der
Petra Neureither verlässt den SNP-Vorstand
Petra Neureither, Vorstandsmitglied der Heidelberger SNP AG, wird mit
Ablauf der kommenden Hauptversammlung am 19. Mai aus dem Gremium ausscheiden. Das Softwareunternehmen nennt in einer Mitteilung
„ihre private Lebensplanung“ als Grund. Neureither hat das Unternehmen 1994 gemeinsam mit ihrem damaligen Mann Andreas NeureitherSchneider gegründet. Seit Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im
Jahr 2000 ist Neureither für Finanzen und Controlling, Human Resources und Investor Relations verantwortlich. Ihre Anteile am Unternehmen von rund einem Drittel werde sie behalten. Zudem gab das Unternehmen bekannt, dass die Aufsichtsratsmitglieder Martin Boll und Rainer Kaiser ihre Mandate niederlegen werden. Ihnen folgen Dr. Michael
R. Drill, Vorstandsvorsitzender der Lincoln International AG mit Sitz in
Frankfurt, und Dr. Thomas Heidel, Sozius bei Meilicke Hoffmann &
Partner Rechtsanwälte in Bonn.
Bild: zg
57-Jährige ist seit Januar 2002
Technischer Vorstand der TWL.
쮿 Das oberste Aufsichtsorgan der
Mannheimer Röchling-Gruppe hat
einen neuen Vorsitzenden: Johannes Freiherr von Salmuth hat den
Beiratsvorsitz von Klaus Greinert
übernommen, der dieses Amt satzungsgemäß nach Vollendung des
70. Lebensjahres niederlegte. Der
44-jährige Salmuth ist ein Nachkomme des Firmengründers Friedrich Röchling. Mit ihm übernimmt
die sechste Generation die Verantwortung innerhalb der Gruppe.
쮿 Achim Kalweit ist neuer Geschäftsführer der Distelhäuser
Brauerei (Main-Tauber-Kreis). Der
46-Jährige war Ende 2009 bei der
Mannheimer Eichbaum-Brauerei
als Marketing- und Vertriebsvorstand ausgeschieden.
쮿 Thomas Mayerbacher ist neuer
Chief Financial Officer (CFO) beim
Walldorfer
SAP-Beratungshaus
Realtech. Der 41-Jährige übernimmt dieses Ressort von Nicola
Glowinski, die neben ihrer Rolle als
Vorstandsvorsitzende den Bereich
Finanzen seit Anfang 2007 kommissarisch leitete.
쮿 Peter Brock ist neuer Partner
der IMAP M&A Consultants AG.
Der 44-Jährige soll die Präsenz des
Mannheimer Beratungshauses im
Raum Düsseldorf verstärken mit
dem Ziel, dort eine Filiale zu gründen. Brock verfügt laut einer Mitteilung über mehr als 15 Jahre internationale Erfahrung im Bereich
Corporate Finance, zuletzt bei Sal.
Oppenheim.
쮿 Die MSB-Logistik GmbH hat seit
Jahresanfang zwei neue Geschäftsführer. Marc Jobelius (35)
Menschen 59
und Holger Müller (30) haben den
geschäftsführenden Gesellschafter Rudolf Maßholder abgelöst.
쮿 Gerd Niedernhuber ist neuer Director Finance und Operations bei
der Speyrer PM-International AG.
Auch im Aufsichtsrat von PM-International standen zum Jahreswechsel Änderungen an. Neu eingezogen in das Gremium sind TNT Post
Deutschland-Geschäftsführer Thomas Zadow und Hans Röben.
쮿 Roman Eibner hat die Geschäftsleitung der Mannheimer Iclear
GmbH verlassen. Eibner bleibt dem
Online-Zahlungssystemanbieter indes als Gesellschafter und Partner
verbunden.
쮿 Der für das Auslandsgeschäft
nehmen übernommen. Michael
Knoll hat zudem neben seiner bisherigen Verantwortung für das Firmenkundengeschäft in RheinlandPfalz und dem Saarland auch die
Region Nordbaden übernommen.
Den letztgenannten Bereich hatte
bisher Mathias Heinke inne, der
künftig das Firmenkundengeschäft
in Franken betreuen wird.
쮿 Bilfinger Berger-Vorstandsmitglied Hans Helmut Schetter (61) hat
mit Erreichen der Altersgrenze zum
Jahresende das Unternehmen verlassen. Der 61-Jährige hatte dem
Vorstand 16 Jahre angehört.
쮿 Professor Dirk Saller ist neuer
Präsident der Dualen Hochschule
in Mosbach. Saller ist war zwölf
Jahre an der Dualen Hochschule
Mannheim tätig, zuletzt als stellvertretender Rektor und Dekan der Fakultät für Technik.
zuständige Vorstand Peter Kaemmerer verlässt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Den
Wechsel wollen die Stuttgarter für
eine Verkleinerung ihrer Führungsriege auf künftig sechs Mitglieder
nutzen. Offen ist, ob nach Kaemmerers Abschied aus Mannheim wieder ein Vorstandsmitglied dort tätig
sein wird.
Kreativdirektor bei Callies & Schewe. Der 37-Jährige ist seither bei
der Mannheimer Agentur für den
Aufbau einer eigenen Designsparte
verantwortlich.
쮿 Jörg Müller ist seit Jahresan-
쮿 Martin Schumacher folgt Joa-
fang neuer Niederlassungsleiter
der HypoVereinsbank Mannheim
und verantwortet in dieser Funktion
das Privatkundengeschäft. Der 43Jährige folgt auf Manfred Claus,
der in den Ruhestand getreten ist.
Zeitgleich hat Christian Schulze die
Leitung des neu geschaffenen Bereichs Kleinere und Mittlere Unter-
chim Schneider als Vorstandsmitglied der deutschen ABB. Der 50jährige Schumacher wird wie sein
Vorgänger in Personalunion die Positionen des Energietechnik-Vorstands der ABB AG sowie des Divisionsleiters für die Energietechnikprodukte in Deutschland und der
Region Zentraleuropa bekleiden.
쮿 Joshua Brecht (37) ist neuer
쮿 Beatrix Schnitzius leitet seit Dezember die Ludwigshafener Agentur für Arbeit. Ihr Vorgänger, Jürgen
Czupalla, stand zwei Jahre lang an
der Spitze der Ludwigshafener
Agentur für Arbeit, bevor er im September 2010 nach Mainz wechselte.
쮿 BASF-Chef Jürgen Hambrecht
soll ab Mai an die Spitze des Aufsichtsrats von Fuchs Petrolub rücken. Ebenfalls neu in das FuchsGremium einziehen soll Ines Kolmsee, Vorstandsvorsitzende der
SKW Stahl Metallurgie. Das
schlägt der Fuchs-Aufsichtsrat der
Hauptversammlung vor. Der bisherige Aufsichtsratschef Jürgen Strube und Aufsichtsratsmitglied Bernd
Gottschalk werden ihre Mandate
altersbedingt niederlegen.
쮿 Michael Hanf ist neuer Geschäftsführer der TechnologieZentrum GmbH Ludwigshafen
(TZL). Er folgt auf Klaus Dillinger,
der im Juni 2010 zum Baudezernenten der Stadt gewählt wurde.
쮿 Neues Vorstandsmitglied der
Ludwigshafener Pfalzwerke AG
wird neben Werner Hitschler der
45-jährige René Ludwig Chassein.
Chassein soll die Stelle zum 1. April
2011 antreten. Sein Vorgänger Günther Koch, der in den Ruhestand
geht, verlässt das Unternehmen
zum 31. März 2011.
쮿 Steffen Vree ist neuer Vertriebsleiter bei Sedotec in Ladenburg.
Der 39-jährige Wirtschaftsinge-
WER ST RKT DEN
WIRTSCHAFTSMOTOR
MITTELSTAND?
Zwei von drei Arbeitsplätzen
schafft der Mittelstand.
chateaulouis.de
FDP WEIL BADEN-WÜRTTEMBERG
VORN BLEIBEN MUSS.
www.motor- fdp.de
nieur ist seit November verantwortlich für den Gesamtvertrieb des Unternehmens.
쮿 Die Mannheimer Firma Expert
Esch ist als „Unternehmen mit
Weitblick“ ausgezeichnet worden.
Der Elektro- und Elektronikfachhändler erhält den Preis für seine
vorausschauende Personalpolitik
und seine Strategie, eine altersgemischte Belegschaft aufzubauen.
Manfred Schnabel, Geschäftsführer von Expert Esch und Präsident
des Einzelhandelsverbandes Nordbaden, nahm den Preis entgegen.
쮿 Lutz Kiefer ist neuer Vertriebsverantwortlicher der von der prego
services GmbH im Datacenter
Rhein-Neckar angebotenen ITDienstleistungen. Der 49-Jährige
war unter anderem im Vertrieb bei
SAP und T-Systems tätig.
쮿 Kirsten H.-H. Stolle ist neue Direktorin des Mannheimer DorintKongresshotels. Die 44-Jährige trat
die Nachfolge von Amado J. Marin
an, der das Haus im Juni verlassen
hatte.
쮿 Dr. Claudia Pleßke (39) ist neue
Partnerin bei der Mannheimer
Kanzlei Rittershaus. Die 39-Jährige
ist im klassischen Gesellschaftsrecht mit einem Fokus auf Umstrukturierungen und Transaktionen tätig. Mit ihr im Team wechselt die
ebenfalls auf Gesellschaftsrecht
spezialisierte Katja Reyher (33) –
zuvor Senior Associate bei Luther –
zu Rittershaus.
60 Standort Worms
Eine Szene aus den Nibelungenfestspielen im Jahr 2010. Das 2002 erstmals veranstaltete Theaterspektakel zählt mittlerweile zu den fünf wichtigsten Festivals im
deutschsprachigen Raum. Für Worms brachten die Nibelungenfestspiele eine größere Bekanntheit und ein besseres Image.
Bild: Rudolf Uhrig
Der Stehauf-Standort
Worms war einst Zentrum der Lederproduktion. Diese Industrie hat die Stadt längst verlassen.
Auch in den 1990er Jahren verlor Worms viele industrielle Arbeitsplätze. Doch die Stadt hat den
Strukturwandel gestaltet – Tausende neuer Jobs sind unter anderem in der Logistik entstanden.
W
enn der CDU-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder seiner Kollegin von der FDP,
Birgit Homburger, eine E-Mail
schreibt, kommt ein unscheinbares
Gerät zum Einsatz: ein sogenannter
OTP-Schlüssel. OTP steht für „OneTime-Password“. Das Gerät erzeugt
nach Drücken eines Knopfes eine
achtstellige Zahl. Mit dieser kann
der Abgeordnete nun in einem Zeitfenster von 60 Sekunden seinen
Rechner entsperren und sein EMail-Programm aufrufen. Der Rechner prüft die Korrektheit des eingegebenen Codes über eine Abfrage
an den Server. Der arbeitet mit denselben Algorithmen und erkennt daher, ob das Passwort falsch oder korrekt ist. Dieser Schlüssel ist nicht
econo
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nur täglicher Begleiter von Kauder
und Homburger. Alle 622 Angehörigen des Deutschen Bundestags sichern über die Wormser Technologie den Zugang zur IT ab.
Hinter der Entwicklung und Vermarktung des OTP-Schlüssels steht
ein Wormser Unternehmen: Kobil
Systems. Zu den Kunden der Firma
zählen neben dem Deutschen Bundestag unter anderem die Bundesnetzagentur, die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz sowie Banken und Sparkassen. Mit den Kreditinstituten ist Kobil im Geschäft,
da die Wormser Geräte im Angebot
haben, die ad hoc Transaktionsnummern (TAN) für das Online-Banking
erzeugen. „In der Schweiz kommen
wir heute auf einen Marktanteil von
geschätzt 50 Prozent. 1,4 Millionen
Menschen nutzen dort Kobil-Geräte“, sagt Ismet Koyun. Der Wormser
ist Gründer und geschäftsführender
Gesellschafter der Kobil Systems
GmbH. Die Anzahl aller verkauften
Geräte gibt der 50-Jährige mit fünf
Millionen an. Und dabei solle es
nicht bleiben. Den Umsatz des vergangenen Jahres von rund 25 Millionen Euro will der Unternehmer
im laufenden und im darauffolgenden Jahr jeweils verdoppeln. Hintergrund sind die steigenden Sicherheitsanforderungen im Internet. So
wird alleine die laufende Umstellung von gedruckten TAN-Listen auf
alternative Verfahren Kobil Hun-
derttausende neuer Kunden bescheren.
Die Anfänge des Unternehmens
nehmen sich dagegen bescheiden
aus. Ismet Koyun hatte in den
1980er Jahren begonnen, mit PCs
zu handeln. Seine ersten Kunden
waren Kommilitonen aus dem Studentenwohnheim. Er und ein Studienfreund organisierten zwei Sammelbestellungen zu je 100 Rechnern. Während sich Koyuns Freund
vom Gewinn einen BMW kaufte,
gründete der Deutsch-Türke im Jahr
1986 Kobil. Dass die Wahl dabei auf
Worms fiel, war reiner Zufall. Ismet
Koyun spricht mit einer Mischung
aus Ironie und Koketterie von seinem größten Fehler. „Mein Ziel da-
Standort Worms 61
Die Stadt ist stolz auf die Bilderbuchkarriere des ehemaligen FHStudenten. Als „kleine SAP“ bezeichnet Michael Kissel die Firma
(siehe Interview Seite 66). „Die Innovationskraft des Unternehmens
und der unternehmerische Mut von
Ismet Koyun sind außergewöhnlich“, sagt der Wormser Oberbürgermeister. Wenn es nach dem Sozialdemokraten ginge, könnte Worms
Heimat von vielen weiteren Unternehmen wie Kobil sein. Die IT-Firma hat 2003 einen neuen Firmensitz für 120 Mitarbeiter eingeweiht.
Bei der öffentlichen Zeremonie
schnitten der Oberbürgermeister,
Ministerpräsident Kurt Beck und
der türkische Generalkonsul gemeinsam mit Ismet Koyun das rote
Band durch.
Wirtschaftspolitik in Worms hat
auch weniger glanzvolle Seiten. Die
Stadt hatte in ihrer jüngeren Geschichte zwei heftige Umbrüche zu
bewältigen. Der erste Schlag war
der Niedergang der Lederindustrie.
In Spitzenzeiten waren 7000 Menschen bei Unternehmen wie Heyl &
Martenstein oder Doerr & Rheinhart
beschäftigt. Doch der zweite Weltkrieg ließ nicht viel von der Branche
übrig, die die Stadt seit Mitte des
19. Jahrhunderts geprägt hatte. Die
Lederproduktion galt als „kriegswichtig“. Das wussten nicht nur die
nationalsozialistischen Machthaber,
sondern auch die alliierten Bomberpiloten. Nach 1945 erreichte die Lederindustrie nie mehr ihre frühere
Stärke – im Gegenteil. Aus Kostengründen verlagerten immer mehr
Firmen die Produktion ins Ausland.
Andere stellten den Betrieb ein.
Worms blieb dennoch ein bedeutender Industriestandort. Dafür sorgten
Unternehmen wie Renolit oder
Röhm. Auch Weltkonzerne wie
Grace oder Procter & Gamble siedelten sich in Worms an. Doch gerade
der Konsumgüterhersteller aus Cincinnati zeigt die Probleme, die sich
Worms mit jenen Industrien einhandelte, die auf die Lederproduzenten
folgten. Anfang der 90er Jahre beschäftigte Procter & Gamble rund
1200 Menschen in Worms – und
war damit der größte Arbeitgeber in
der 82000-Einwohner-Stadt. Heute
sind es noch 180. Der Fall Procter &
Gamble steht exemplarisch für den
zweiten Schlag, der Worms ereilte:
der Abbau industrieller Arbeitsplätze in den 1990er Jahren. Oberbürgermeister Kissel macht sich über
die Wirkungsmöglichkeiten in Fällen wie Procter & Gamble keine Illusionen: „Die sind bei internationalen Konzernen, für die Worms nur
ein Fähnchen auf der Weltkarte ist,
sehr gering.“ Der damalige Brief der
Stadtspitze an die Konzernlenker im
fernen Ohio blieb unbeantwortet.
Es ist ein schwacher Trost, wenn
Kissel anfügt: „Das geht dem Ministerpräsidenten oder dem Wirtschaftsminister übrigens nicht anders.“
Mehr Erfolg war Kissel im Fall
von Samas beschieden. Den Namen
trägt der Büromöbelhersteller seit
1994. Damals übernahm die niederländische Samas-Gruppe die Wormser Traditionsfirma Schärf. Diese
war 1946 als Zwei-Mann-Schreinerei gestartet und entwickelte sich
bis zur Übernahme zu einer der
größten
Büromöbelhersteller
Deutschlands. Worms wurde nach
der Akquisition durch Samas Firmensitz des Konzerns. Doch die
Versuche, einen europäischen Büromöbelkonzern zu schaffen, scheiterten. Hinzu kamen Finanzierungsprobleme in der jüngsten Finanzkrise. Die Hausbanken der Niederländer wollten die eigenständige deutsche Tochter nicht weiter finanzieren. Da schlug die Stunde von Michael Kissel. Genau genommen
klingelte das Autotelefon. Denn der
Oberbürgermeister war gerade auf
dem Weg ins italienische Parma, die
Partnerstadt von Worms. „Nachdem ich telefonisch erfuhr, dass das
Darlehen zu scheitern drohte, bin
ich nach Worms zurückgekehrt und
habe noch für den gleichen Tag eine
Sitzung anberaumt“, erzählt Kissel.
An ihr nahmen Vertreter von Samas, der Sparkasse und des Landes
Rheinland-Pfalz teil. Und noch jemand saß mit am Tisch: Harald
Christ. Der Wormser war deutschlandweit bekanntgeworden, nachdem er von SPD-Kanzlerkandidat
Frank-Walter Steinmeier im Bundestagswahlkampf 2009 als Wirtschaftsminister ins Schattenkabinett
berufen wurde. In Wirtschaftskreisen war Christ schon vorher kein
Unbekannter. Der Unternehmer,
der seine berufliche Laufbahn als
Auszubildender bei den Stadtwerken Worms begann, hat sich als Fi-
Ismet Koyun hat 1986 die IT-Firma Kobil gegründet. Nach Worms war der Türke
1978 gekommen, um an der FH zu studieren.
Bild: Kobil
nanzinvestor einen Namen gemacht, unter anderem als Inhaber
der Christ Capital AG. Der heute in
Berlin lebende Unternehmer erwarb 80 Prozent der Anteile von
der niederländischen Mutter, die anderen 20 Prozent das Management,
darunter der alte und neue Geschäftsführer Christian Nawin.
Doch noch im gleichen Jahr rutsch-
te das nun eigenständige Unternehmen in die Insolvenz. Mittlerweile
gehört es zum schwedischen Kinnarps-Konzern. Das Unternehmen
beschäftigt aktuell 316 Mitarbeiter
in Worms – 106 Mitarbeiter in der
Produktion sowie 210 in Verwaltung und Vertrieb. Das sind fast 40
mehr als zum Zeitpunkt der Insolvenz.
왘왘
GESTALTUNG: G710.DE / VERBAGENTUR.DE
mals war es, hier möglichst schnell
zu studieren, um dann gleich wieder in die Türkei zurückzukehren.“
Die FH Worms war 1978 die einzige Hochschule, an der er sein Studium der Wirtschaftsinformatik auch
im Sommersemester aufnehmen
konnte. „,So gewinne ich ein halbes
Jahr’, habe ich gedacht.“ Daraus geworden sei ein halbes Leben.
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62 Standort Worms
Michael Suden (r.) leitet die Fiege-Niederlassung in Worms. Damit ist er verantwortlich für fast 2000 Menschen. Auf „nur“ 700 Mitarbeiter kommt der Mitbewerber TST.
Das Logistikunternehmen wurde 1990 von Frank Schmidt (l.) gegründet. Das Familienunternehmen hat Anfang 2010 erstmals einen fremden Manager ins Haus geholt:
Michael Küppers (m.). Der 47-Jährige war zuvor bei Fiege als Vorstand tätig.
Bilder: TST/Fiege
Für Worms ist die Rettung des
Möbelherstellers ein Glücksfall.
Denn die Stadt ist auf jeden Arbeitsplatz angewiesen. Ende 2010 lag
die Arbeitslosenquote bei 8,3 Prozent. Das ist hinter Ludwigshafen
der zweithöchste Werte in der Metropolregion Rhein-Neckar, deren
Arbeitslosigkeit insgesamt zum
Jahresende 5,2 Prozent betrug.
Auch an anderer Stelle trägt Worms
die rote Laterne. Creditreform stellt
fest, dass das Ausfallrisiko privater
und gewerblicher Schuldner innerhalb der Metropolregion in Worms
am höchsten ist. Für letzteres macht
Oberbürgermeister Kissel die überdurchschnittlich vielen Gastronomiebetriebe verantwortlich – die
Branche mit dem deutschlandweit
höchsten Ausfallrisiko. „Das lässt
aber keinen Rückschluss auf die Gesamtheit zu“, mahnt Kissel.
왘왘
Der Strukturwandel
hinterlässt Spuren
Der hohe Anteil überschuldeter Privatpersonen indes sei eine Last des
jahrzehntelangen Strukturwandels.
„Da haben sich Einkommensverhältnisse und Abhängigkeit von
Transferleistungen in die Sozialstruktur eingebrannt“, sagt der Politiker. Umso wichtiger sind dem
Stadtoberhaupt die Erfolgsgeschichten der letzten Jahre. Darunter sind
einige, die die Zahl von 120 KobilMitarbeitern gering erscheinen lassen. So ist der größte Arbeitgeber in
Worms die Firma Fiege (siehe Kasten). Der internationale Logistikkonzern beschäftigt heute inklusive
seiner Zeitarbeitstochter fast 2000
Menschen in Worms, darunter 700
im Bosch-Logistikzentrum, das Fie-
econo
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ge für die Sparte Bosch Werkzeugmaschinen betreibt. Dort lagern
rund 25 000 verschiedene Artikel.
Im Schnitt wickelt der Logistiker
täglich 20 000 bis 30 000 Positionen ab. Das sind jährlich zwei Millionen Pakete, 400 000 Paletten
und 1,4 Millionen Aufträge. Diese
Zahlen lassen nicht erkennen, dass
das
Familienunternehmen
in
Worms wesentlich bescheidener gestartet ist. 1990 beschäftigte der Logistiker aus Greve gerade mal 40
Mitarbeiter in Worms. „Der Kunde
Procter & Gamble hatte damals angefragt, ob wir nicht von Worms aus
das Osteuropageschäft abwickeln
wollten. Dieses Geschäft hat 1991
mit einer Mietimmobilie begonnen“, erzählt Michael Suden, der
als Executive Director für den südwestdeutschen Raum verantwortlich ist. Procter & Gamble spielt für
das Unternehmen heute kaum noch
eine Rolle. Auch der Logistiker spür-
te den Kahlschlag des Konsumgüterherstellers an seinem Wormser
Standort. „Das hat uns aber insofern
geholfen, dass wir das Lagerareal
übernehmen konnten. Das war eine
150 000 Quadratmeter große Fläche mit 36 000 Quadratmeter Lager. Mittlerweile bewirtschaften wir
auf dem Areal mehr als 80 000 Quadratmeter Lager“, sagt Suden.
Von der Ein-Mann-Firma
zum Großkonzern
Noch kometenhafter ist der Aufstieg
der Firma Trans Service Team
(TST). Zwar hat das Unternehmen
in Worms „nur“ 700 Mitarbeiter.
Doch anders als der Mitbewerber
Fiege, der in fünfter Generation von
der Gründerfamilie geführt wird,
steht hinter TST eine gerade mal
zwanzigjährige Geschichte. Und ein
einzelner Mann: Frank Schmidt.
DER FIEGE-STANDORT WORMS
Das Grevener Logistikunternehmen Fiege kam Anfang der 1990er
Jahre nach Worms. Für den Kunden Procter & Gamble wickelte der
Logistiker das Osteuropa-Geschäft ab.
Im Laufe von fast zwanzig Jahren hat sich Worms zu einem der wichtigsten Standorte innerhalb der Fiege-Gruppe entwickelt. Die Stadt
gilt als „Mega Center“. Dazu zählt der Konzern alle Standorte mit
mehr als 50 000 Quadratmeter Lagerfläche.
Diese Fläche übersteigen alle Wormser Fiegestandorte um ein Vielfaches. Insgesamt bewirtschaftet der Logistiker in der Domstadt
260 000 Quadratmeter Lagerfläche.
Wichtigster Kunde in Worms ist Bosch Elektrowerkzeuge. Im Jahr
2003 hat Fiege das International Distribution Center (IDC) eröffnet.
Das IDC ist deutschlandweit Zentrallager für alle Elektrowerkzeuge
von Bosch. Egal wo man in Deutschland solch ein Gerät kauft – es
war einmal in Worms.
Der Selfmademan hat klein angefangen, mit einer Ausbildung zum Maler und Lackierer. Nach der Lehre
steigt er in den väterlichen Betrieb
ein: eine Stückgutspedition in Alzey.
Doch dort wird es Frank Schmidt
bald zu eng. Mit 23 Jahren macht er
sich selbstständig – mit einem Lkw
und sich als Fahrer. Heute hat TST
80 eigene Lastwagen. Europaweit
arbeiten für den Wormser 1300
Menschen. Der Unternehmer hatte
früher als andere erkannt, dass mit
dem einfachen Transport von Waren nur wenig Geld zu verdienen
ist. Früh hat Schmidt daher begonnen, Teile der Wertschöpfung seiner
Kunden zu übernehmen. In diesem
Bereich der Industrie- und Fertigungslogistik sind nicht nur die
Margen besser. Die Integration in
die Wertschöpfungsketten des Kunden und die damit verbundene Spezialisierung machen einen Dienstleisterwechsel zudem schwieriger.
Wenn Michael Suden von Fiege
aus seinem Büro im Bosch-Logistikcenter schaut, hat er den Firmensitz
von TST im Blick. Ein anderer Fiege-Mitarbeiter hatte auf den Nachbarn und Mitbewerber auch den
sprichwörtlichen Blick geworfen.
Zum Jahreswechsel 2010 ist Michael Küppers zur TST gewechselt. Bei
Fiege war er zuvor als Vorstand für
den Bereich Kontraktlogistik zuständig. „Als Vollblutlogistiker reizt
mich die Aufgabe, das dynamische
Wachstum eines jungen Unternehmens mitzugestalten. Und zwar aus
nächster Nähe“, sagt der gebürtige
Bremer, der längst in Worms heimisch geworden ist.
„Der Logistikboom der vergangenen 15 Jahre war wichtig, um auch
ungelernten Arbeitnehmern neue
Chancen zu eröffnen“, sagt Michael
Standort Worms 63
Müller. Er ist als Abteilungsleiter für
die Wirtschaftsförderung in Worms
zuständig. Neben der klassischen
Wirtschaftsförderung gehören dazu
das Gründerzentrum (siehe Bericht
Seite 72) und die Tourismusförderung. Müller betont, dass die Ansiedlung von Logistikunternehmen
nicht aus der Not geschehen sei.
„Das Klischee der flächenfressenden Unternehmen ohne Arbeitsplätze ist verkehrt“, sagt der Wirtschaftsförderer. Und nennt als Beleg
ein aktuelles Beispiel. Anfang Januar
hat die Rowe Mineralölwerke
GmbH bekannt gegeben, dass sie ihren Firmensitz von Bubenheim
(Donnersbergkreis) ins 20 Kilometer entfernte Worms verlegen werde. Das Unternehmen zählt nach eigenen Angaben fast alle Automobilhersteller zu seinen Kunden. In
Worms will Rowe ein Schmierstoffwerk mit einer Jahreskapazität von
120 000 Tonnen bauen. In Bubenheim blieben Teile der Produktion
erhalten.
Am neuen Firmensitz sollen auf
acht Hektar 160 Stellen entstehen,
maximal 240 Menschen werden
dereinst hier arbeiten. Auf dem nur
ein Hektar größeren Fiege-Gelände
indes gehen 700 Menschen ihrer
Arbeit nach. „Unternehmen der
Branche sind oftmals personalintensiver als Industrieunternehmen“,
sagt daher Oberbürgermeister Kissel. „Sonst hätte es die Ansiedlungen auch nicht gegeben.“ Denn
auch Worms achte darauf, wie viele
Arbeitsplätze ein neues Unternehmen der Stadt bringt und wie das
Verhältnis Flächenverbrauch und
Personaleinsatz ist, so der Politiker.
„Die Vorbehalte gegen Logistiker
sind bloße Vorurteile, der Bereich
zählt international zu den absoluten
Wachstumstreibern“, sagt auch Andrea Wensch. Die Juristin ist Geschäftsführerin der IHK Rheinhessen mit Sitz in Mainz. In Worms leitet sie das Dienstleistungszentrum,
das mehr als 5200 Gewerbetreibende am Ort betreut. Darunter auch
viele Logistiker. „Die Logistikunternehmen in Worms widerlegen auch
das Vorurteil, hier fänden nur gering
Qualifizierte eine Chance“, sagt
Wensch. Sie hätten im Gegenteil einen hohen Bedarf an Fachkräften
und Hochschulabsolventen. „Davon zeugt auch die Einrichtung eines entsprechenden Studiengangs
an der benachbarten FH in Ludwigs-
hafen. Zudem schaffen sie viele Ausbildungsplätze“, so die IHK-Geschäftsführerin.
Die Interessenvertreterin der
Wormser Wirtschaft ist mit Michael
Müller und seinen Mitarbeitern zufrieden. „Ich kann der Wirtschaftsförderung uneingeschränkt bestätigen, dass sie unmittelbar reagiert,
wenn Unternehmen Fragen oder
Probleme haben“, sagt Wensch.
Und „unmittelbar“ heiße: innerhalb
weniger Minuten. Die größte Stärke
seien jedoch die von ihr entwickelten Genehmigungskonferenzen.
Am Tisch mit 25
Behördenvertretern
„Damit beschleunigt sie merklich
die Prozesse“, so die IHK-Vertreterin. Das hieß im Falle der Roweansieldung, dass die Wirtschaftsförderung einen Tisch mit 25 Behördenvertretern koordiniert hat. „Das hat
uns erlaubt, alle anstehenden Probleme und Fragen rasch zu erkennen und gezielt zu lösen“, sagt Volker Roth. Er ist Geschäftsführer der
privatwirtschaftlich organisierten
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
(wfg) mbH und in Personalunion
Bereichsleiter des Dezernats Stadtentwicklung, das die Mitarbeiter
der Wirtschaftsförderung beschäftigt. Da bei der Genehmigung für
die Roweansiedlung das Bundesemissionsschutzgesetz greift, waren
eine Vielzahl von Behörden beteiligt. „Daher ist Nähe und Vertrauen
zur Verwaltung wichtig. Das ist in
Worms gegeben“, sagt Rowe-Gründer und Geschäftsführer Michael
Zehe. Die Entscheidung für Worms
sei vor allem aufgrund der Lage gefallen. „Der neue Standort bietet
uns logistische Vorteile. Entscheidend dabei ist der Rhein, der uns die
Belieferung per Schiff erlaubt“, sagt
der Diplom-Ingenieur, der den
Schmierstoffhersteller Rowe 1995
gegründet hat.
„Die größten Vorzüge von
Worms sind die Lage an der Schnittstelle zweier Ballungsräume und die
gute Verkehrsinfrastruktur“, sagt
denn auch IHK-Geschäftsführerin
Andrea Wensch. Das größte Defizit
sei der noch nicht realisierte vierspurige Ausbau der Bundesstraße 9,
die von Ludwigshafen über Worms
왘왘
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64 Standort Worms
DIE FACHHOCHSCHULE LUDWIGSHAFEN
Die Logistik beschäftigt in Deutschland mehr
als zwei Millionen Menschen. Der Umsatz liegt
bei mehr als 200 Milliarden Euro jährlich. Diese
zwei Zahlen hat Sebastian Herr parat, wenn er
die Bedeutung der Logistik verständlich machen will. „Was im Großen gilt, gilt auch im
Kleinen“, sagt Sebastian Herr mit Blick auf die
Wormser Logistiker Fiege und Trans Service
Team (TST). Beide hat der 35-Jährige mittlerweile gut kennen gelernt. Der Professor lehrt
seit dem Wintersemester 2010 an der FH
Worms Internationale Logistik und Internationales Projektmanagement. Seine Ziele: den
Logistikstandort Worms voranbringen und in
der Region profilieren. Dazu möchte er den Hafen, Fiege und TST aktiv in die Lehre einbinden,
sei es durch Gastvorträge, Exkursionen, Praktika, Bachelor- oder Masterarbeiten. „Für das
kommende Jahr ist ein ,Logistik-Labor’ mit Fie-
왘왘 Und ein anderer Punkt brennt
der Interessenvertreterin unter den
Nägeln: die Verfügbarkeit von Industrie- und Gewerbeflächen. Oberbürgermeister Kissel spricht in diesem Zusammenhang von einem „erfreulichen Problem“, zeige es doch,
6.30
7.45
16.30
18.0 5
ge geplant, bei dem Studenten reale Probleme
im laufenden Betriebe bearbeiten werden“,
sagt der Verkehrswissenschaftler.
gramm soll Studenten auf die Arbeit als Führungskraft in der Luftverkehrsbranche vorbereiten.
Solch ein Praxisbezug hat Tradition in der 1978
gegründeten Hochschule. Rund 3000 Studenten werden derzeit in zehn betriebswirtschaftlichen und vier technischen Studiengängen
von 61 Professoren und rund 100 Lehrbeauftragten betreut. Besonderes Renommee hat
sich die FH mit ihrem Fachbereich Touristik/
Verkehrswesen erworben. Studenten dieser
Fächer verlassen ihre Hochschule dann als
Tourism and Travel Manager, International
Tourism Manager oder Business Travel Manager. Im kommenden Sommersemester startet
ein weiterer Bachelorstudiengang: „Aviation
Management“. Das englischsprachige Pro-
Der derzeit bekannteste Vertreter der Fachhochschule Worms ist vermutlich Max Otte.
Der BWL-Professor hat dank seines 2006 erschienenen Buches „Der Crash kommt“ Furore gemacht. Seither wird er wahlweise als
„Krisen-Guru“ oder „Crash-Prophet“ tituliert.
Diese Bezeichnungen schmecken dem 46Jährigen nach eigenem Bekunden nicht. Dem
Erfolg seiner Bücher scheinen sie dienlich
sein. Der Bestsellerautor hat nach seinem Erfolg aus dem Jahr 2006 weitere Bücher nachgelegt. Ihre Titel: „Der Informationscrash“ und
„Die Krise hält sich nicht an Regeln“.
Matthias Schmitt
dass Gewerbeimmobilien und -flächen begehrt sind. Die Entwicklung
einer Brache dient dem Stadtoberhaupt dazu zu zeigen, dass Worms
den Strukturwandel zu meistern
versteht. „Auf dem ehemaligen
Werksgelände von Renodur arbei-
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ten heute doppelt so viele Menschen wie vor der Schließung“, sagt
Kissel.
Der Schmierstoffhersteller Rowe
wird sich im Gewerbegebiet Nord 1
niederlassen. Dieses „Filetstück“,
wie sich Wirtschaftsförderer Müller
auszudrücken pflegt, liegt unmittelbar am Rhein und war das letzte
große, zusammenhängende Areal
im Eigentum der Stadt. Die Stadt
hat daher nun Pläne aus der Schublade gezogen, die bereits auf Mitte
der 1990er Jahre datieren: die Entwicklung eines neuen Industriegebietes im Westen von Worms. Das
100 Hektar große Areal mit Namen
„Am Hohen Stein“ grenzt an der
östlichen Seite an die Autobahn 61,
im Norden an die Bundesstraße 47.
Der Stadt gehen die
Gewerbeflächen aus
„Die neuen Flächen werden dringend benötigt“, sagt IHK-Geschäftsführerin Andrea Wensch. Die Stadt
sollte das Industriegebiet daher
rasch entwickeln. „Bis dahin muss
sie das Potenzial erschließen, das
Brachen oder Leerstände bieten.“
Oberbürgermeister Kissel wäre es
für die Vermarktung am liebsten,
wenn möglichst viele Flächen im Eigentum der Stadt wären. Seit Jahren
kauft die Stadt daher Ackerland auf,
das auf dem zukünftigen Industriegebiet liegt. Die Bagger zur Erschließung werden wohl kaum vor 2015
anrücken. „Wir warten damit, bis
konkrete Anfragen vorliegen“, sagt
Kissel – die Stadtkasse im Blick.
Denn der Bau von Straßen sowie
Strom- und Wasserleitungen wird
Millionen verschlingen.
„Am Hohen Stein“ bewegt nicht
nur die Planer in der Stadtverwaltung, sondern auch jene bei der
EWR AG. Der regionale Energieversorger fusionierte 2002 mit der
Energie- und Dienstleistungssparte
der Stadtwerke Worms. Die Eigentümerstruktur des Unternehmens
ist dabei gleichgeblieben: 50 Prozent halten die Stadt, 50 Prozent
der RWE-Konzern. Der Versorger ist
auch Mitgesellschafter bei der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Der
Wirtschaftsstandort ist eng verknüpft mit unserem unternehmerischen Erfolg“, sagt Helmut Antz. Er
führt als Vorstand das Unternehmen
gemeinsam mit Günter Reichart.
Neuansiedlungen wie „Am Hohen
Stein“ bedeuteten auch potenzielle
Kunden. Derzeit beziehen rund
200 000 Privathaushalte und Firmen ihren Strom von EWR.
2011 ist für das Unternehmen
ein besonderes Jahr: Die Gründung
jährt sich zum 100. Mal. Am 2. Mai
1911 wurde das „Elektrizitätswerk
Rheinhessen“ (EWR) in das Handelsregister eingetragen. Kurz vor
dem Ersten Weltkrieg weihte das
Unternehmen das Kraftwerk in Osthofen ein und übernahm das seit
1901
bestehende
Kraftwerk
Worms. Damit war die Grundlage
für eine großräumige Versorgung
mit elektrischer Energie geschaffen.
Mit der Fusion 2002 ist EWR zudem in das Geschäft mit Gas und
Wasser eingestiegen. 2007 schließlich folgt die Gründung der EWR
Netz GmbH, um Vertrieb und Netz
voneinander zu trennen. Zahlreiche
Standort Worms 65
Gemeinden haben sich inzwischen
wieder neu für EWR als Netzbetreiber entschieden. Im vergangenen
Jahr hat das Unternehmen sogar
den Zuschlag für den Gas-Netzbetrieb von vier rheinhessischen Gemeinden erhalten. Mit der EWR
Neue Energien GmbH ist das Unternehmen zudem in das Geschäft mit
regenerativen Energien eingestiegen. Bisher betreibt die jüngste
Tochter nur Fotovoltaikanlagen. Es
sollen jedoch auch Windkraft und
weitere regenerative Erzeugungsanlagen folgen. Um die E-Mobilität zu
fördern, baut EWR zudem ein Ladesäulen-Netz auf. In einem ersten
Test sind 40 E-Roller in verschiedenen Kommunen im Einsatz.
WORMS IN ZAHLEN
Einwohner:
82 400
Steuerhebesätze
- Grundsteuer A:
- Grundsteuer B:
- Gewerbesteuer:
270 %
370 %
400 %
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Insgesamt:
- Land- und Forstwirtschaft, Fischerei:
- produzierendes Gewerbe:
28 181
167
9237
- Handel, Gastgewerbe und Verkehr:
- Unternehmensdienstleistungen:
- Öffentliche und private Dienstleistungen:
Der Hafen
Fläche des Hafengebiets:
Güterumschlag p.a.:
Lagermöglichkeiten
- Freilagerplätze für Massengut
- Lagerhallen:
- Getreidesilos:
Dass ihr Unternehmen einmal
Stromtankstellen betreiben würden,
haben die EWR-Gründungsväter im
Jahr 1911 nicht ahnen können.
Schon damals war ein Wormser Unternehmen Kunde bei EWR, das in
gewisser Weise ein Kuriosum ist:
die Trumpler GmbH & Co. KG. „Wir
sind tatsächlich das letzte Unternehmen, das aus der glorreichen Lederzeit von Worms übrig geblieben
ist“, sagt Dr. Thomas Feigel. Der Geschäftsführer ist verantwortlich für
350 Mitarbeiter, 82 davon arbeiten
am Stammsitz in Worms.
In China steht der größte
Auslandsstandort
Nach wie vor produziert Trumpler
Hilfsmittel für die Lederindustrie,
zehn Prozent gehen an die Papierund Textilindustrie. Dass die Kunden vor Ort ausgestorben sind, hat
dem Wormser Traditionsbetrieb
nicht geschadet. „Wir konnten diesen Strukturwandel nur durch Expansion ins Ausland meistern“, sagt
Dr. Thomas Feigel. Das Unternehmen hat mittlerweile 13 Auslandstöchter. Produziert wird außer in
Worms noch in Italien, Spanien,
Mexiko, Argentinien und Brasilien.
Der größte Auslandsstandort indes
ist China. Die Firma Trumpler Chemicals and Dyes in Jiaxing ist nach
eigenen Angaben die bisher größte
Einzelinvestition in der 134-jährigen Unternehmensgeschichte. Um
die Zukunft seines Unternehmens
am Stammsitz in Worms ist Geschäftsführer Feigel nicht bange:
„Die weltweite Lederindustrie hält
nach wie vor sehr viel von ,made in
Germany’.“
Matthias Schmitt
DEN MUTIGEN GEHÖRT DIE WELT.
Die Zeit ist reif für neue Wege – auch in Sachen Energie.
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40 400 m3
66 Standort Worms
INTERVIEW
„In die Sozialstruktur eingebrannt“
Im Interview beschreibt der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel, wie die Stadt dem
Strukturwandel begegnet und welche Folgen der Untergang der Lederindustrie bis heute hat.
Econo: Worms hat mit dem Niedergang der Lederindustrie einen heftigen Strukturwandel erlebt. Spuren hinterlassen haben auch der
Weggang von LG Electronics, das
Aus für Renodur und der drastische
Abbau bei Procter & Gamble. Kann
sich eine Stadt von solchen Schlägen erholen?
® Michael Kissel: Das kann eine
Stadt sehr wohl. Beispiel Renodur:
Auf deren ehemaligen Werksgelände arbeiten heute doppelt so viele
Menschen wie vor der Schließung.
Die Herausforderungen, die sich aus
dem Strukturwandel ergeben, sind
eben als Chance zu begreifen. Dieser Strukturwandel wirkt übrigens
heute noch und die Spuren sind allgegenwärtig. Das zeigt sich in der
Verkehrsinfrastruktur, dem städtebaulichen Erscheinungsbild sowie
der Bildungs- und Sozialstruktur.
Gerade letzteres ist eine große Aufgabe, denn dieses Umsteuern dauert Generationen. Die Entwicklung
der letzten 15 Jahre zeigt aber, dass
wir auf diesem Weg ein gutes Stück
vorangekommen sind.
Econo: Woran machen Sie das
fest?
® Kissel: An erster Stelle ist der gute Branchenmix zu nennen. In
Worms unterhalten viele nationale
und internationale Konzerne Niederlassungen, doch genauso sind
viele kleine und mittlere Unternehmen zu Hause. Zu dieser Gruppe
zählen auch viele Unternehmen aus
der Kreativwirtschaft, die sich dank
der Kulturevents wie Nibelungenfestspiele, Spectaculum oder Jazz &
Joy angesiedelt haben.
Econo: Auch der Abzug der US-Armee und der Bundeswehr vor einigen Jahren hat die Stadt vor große
Herausforderungen gestellt.
® Kissel: 15 Konversionsprojekte
musste Worms bewältigen. Das wäre nicht gegangen ohne die Unterstützung durch das Land RheinlandPfalz und im Zusammenwirken mit
econo
2/2011
•
4. März 2011
dies eine Last des Strukturwandels
ist, der viele Jahrzehnte zurückreicht. Da haben sich Einkommensverhältnisse und Abhängigkeit von
Transferleistungen in die Sozialstruktur eingebrannt.
Econo: Als bei Grace 2009 Stellen
abgebaut wurden, haben Sie sich
mit den Arbeitnehmern solidarisch
erklärt. Welchen Spielraum haben
Sie bei internationalen Konzernen
wie Grace? Spüren Sie da Ohnmacht?
Der Wormser Oberbürgermeister Michael Kissel bei der Eröffnung des neuen
Tagungs- und Kongresszentrums.
Bild: Rudolf Uhrig/Das Wormser
engagierten Wormser Investoren
und Projektentwicklern. Gerade auf
den Konversionsflächen haben sich
neue Unternehmen und Geschäfte
angesiedelt.
Econo: Was raten Sie Ihren Kollegen in Mannheim und Ludwigshafen, die jetzt vor der gleichen Aufgabe stehen?
® Kissel: Ich will keine Ratschläge
erteilen, schon alleine deshalb
nicht, weil die Dimensionen dort
ganz andere sind. Nur soviel: Ohne
die tatkräftige Unterstützung des
Landes Rheinland-Pfalz hätte es den
Erfolg in Worms nicht gegeben. Die
Regierung unter Kurt Beck hat beispielsweise ein Konversionskabinett
gegründet, in dem der Innen- sowie
der Wirtschaftsminister und bei Bedarf weitere Ressorts unmittelbar
zusammenarbeiten. Ich erinnere daran: Rheinland-Pfalz war früher der
Flugzeugträger der Nato. Militär ist
heute kaum noch im Land, deren
ehemalige Flächen sind fast vollständig einer neuen Nutzung zugeführt und das Land hat Hunderte
von Millionen investiert.
Econo: Worms liegt in der Region
bei der Arbeitslosigkeit und beim
Ausfallrisiko privater und gewerblicher Schuldner hinten. Wird sich
daran mittelfristig etwas ändern?
® Kissel: Zum Jahresende lag die
Arbeitslosigkeit bei nur noch 6,8
Prozent. Der rheinland-pfälzische
Durchschnitt liegt bei 5,4 und der
bundesdeutsche bei 7,2 Prozent.
Den Rückgang der Arbeitslosenzahlen beobachten wir seit mehreren
Jahren. Ein Hauptgrund hierfür sind
die Logistikunternehmen, die in
Worms boomen. Diese personalintensiven Betriebe bieten auch gering Qualifizierten eine Chance. Bei
der Ausfallwahrscheinlichkeit gewerblicher Schuldner ist zu berücksichtigen, dass diese von Branche zu
Branche sehr unterschiedlich ist.
Besonders die Gastronomie ist hiervor stark betroffen – und genau davon gibt es in Worms viel. Das lässt
aber keinen Rückschluss auf die Gesamtheit zu.
Econo: Und die privaten Schuldner ...
® Econo: ... Beim Ausfallrisiko privater Schuldner ist zu sagen, dass
® Kissel: Ohnmacht würde ich
nicht sagen, da ich die Wirkungsmöglichkeiten realistisch einschätze: Die sind bei internationalen
Konzernen, für die Worms nur ein
Fähnchen auf der Weltkarte ist, sehr
gering. Das mussten wir schon
schmerzlich spüren, als Procter &
Gamble den Standort Worms drastisch verkleinert hat. Da bekommt
man als Bürgermeister aus den USA
nicht mal eine Antwort auf einen
Brief. Lokale Interessen spielen dabei keine Rolle. Das geht dem Ministerpräsidenten oder Wirtschaftsminister übrigens nicht anders. Bei
akuten Krisen schauen wir dagegen,
ob das Landesbürgschaftsprogramm
weiterhelfen kann. Wenn alle Stricke reißen, sucht man gemeinsam
mit der Arbeitsagentur nach Alternativen für betroffene Arbeitnehmer.
Econo: In der Wirtschaftskrise ist
der Automobilzulieferer Aksys in
die Insolvenz gerutscht. Welche
Rolle hat die Stadt bei der Rettung
gespielt?
® Kissel: Im Fall Aksys haben wir
Kontakt zur Geschäftsleitung und
dem Betriebsrat gehalten und Kontakte zur Investitions- und Strukturbank sowie dem Landeswirtschaftsministerium hergestellt. Die AksysSanierung hat viele Standorte in
Deutschland betroffen, nicht nur
Worms. In solch einem Fall beschränkt sich die Rolle vornehmlich
auf die eines Beobachters, der jeder-
Standort Worms 67
zeit für Fragen oder Anregungen der
Betroffenen zur Verfügung steht
und Kontakte vermittelt. Der AksysStandort Worms ist mittlerweile
dank der Übernahme durch FaistChemtech gerettet.
Econo: Die größten Ansiedlungsund Beschäftigungserfolge hat
Worms mit Logistikunternehmen
erzielt. Viele Bürgermeister fassen
Logistiker nur mit Glacéhandschuhen an. Die fräßen nur Flächen und
brächten keine Arbeitsplätze. Was
erwidern Sie solchen Argumenten?
® Kissel: Diese Argumentation
mag noch in den 50er oder 60er
Jahren schlüssig gewesen sein. Heute ist sie es nicht mehr. Logistiker
bieten eine Vielzahl von Dienstleistungen an, die weit über das bloße
Ein- und Auslagern hinausgehen.
Logistik fängt bereits am Fließband
und manchmal auch schon vorher
an und ist Teil der Wertschöpfungskette. Gerade an den Beispielen TST
und Fiege in Worms kann man sehen, welche spezialisierten Dienstleistungen sie ihren Kunden anbieten – und dafür viel Personal einsetzen. Unternehmen der Branche
sind oftmals personalintensiver als
Industrieunternehmen.
Econo: Ein anderes Vorzeigeunternehmen ist Kobil ...
® Kissel: ... eine kleine SAP! Die
Innovationskraft des Unternehmens
und der unternehmerische Mut von
Herrn Ismet Koyun sind außergewöhnlich. Wir haben das Unternehmen unter anderem dadurch unterstützt, dass wir ein Grundstück für
den Neubau des Firmensitzes zur
Verfügung gestellt haben.
Econo: Herr Koyun berichtet, dass
es ihm schwer falle, Hochqualifizierte von außerhalb nach Worms
zu locken. Hat Worms vielleicht von
den vermeintlich weichen Standortfaktoren zu wenig zu bieten?
® Kissel: Nein, das Gegenteil ist
der Fall. Worms hat als Mikrokosmos all das zu bieten, was das Leben
angenehm macht. Das fängt bei
preisgünstigen Bauplätzen und
Wohnungsangeboten an und geht
über attraktive Naherholungs- und
Einkaufsangebote über eine vielfältige Bildungslandschaft bis hin zu ei-
nem vielfältigen kulturellen Leben.
Vor fünf oder zehn Jahren mag das
noch anders gewesen sein – heute
hat Worms an dieser Stelle keine
Defizite mehr.
Econo: Wenn es stimmt, dass
Worms bei den weichen Faktoren
gut aufgestellt ist, kann es dann
vielleicht am schlechten Image liegen, dass Worms von außen nicht
attraktiv erscheint?
® Kissel: Worms hat in Teilen
noch ein Imageproblem, das aus tradierten Vorstellungen resultiert. In
vielen Köpfen spukt noch dsa Bild
der grauen Industrie- und Arbeiterstadt umher. Wir sind in Wirklichkeit aber viel weiter: Worms ist heute eine lebendige Stadt der Kultur
mit einer Geschichte von Rang, die
alles bietet, was Leben und Arbeiten
attraktiv macht. Das in die Köpfe zu
bringen ist aber ein genauso langwieriger Prozess wie der damalige
Niedergang.
Econo: Kürzlich hat der Landrat des
Neckar-Odenwald-Kreises, Achim
Brötel, die Metropolregion kriti-
siert: Sie konzentriere sich zu stark
auf die drei Oberzentren und arbeite als der „verlängerte Arm des
Stadtmarketings“. Sehen Sie die
Interessen und Belange von
Worms in der MRN gut aufgehoben?
® Kissel: Man muss anerkennen,
dass die Metropolregion Rhein-Neckar nun mal maßgeblich von den
drei Oberzentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg geprägt
wird. Die Außenwahrnehmung
konzentriert sich daher oftmals auf
diese drei Städte, auch wenn eigentlich die Region gemeint ist. Das mag
auch damit zusammenhängen, dass
die drei Städte große personelle und
finanzielle Ressourcen für die Regionalentwicklung mobilisieren können. Aber es kommt eben auch auf
das Engagement der kleineren Kommunen und der Landkreise an, wie
stark man sich in die Metropolregion einbringt. Wir tun das gemäß unserer Möglichkeiten. Ich beispielsweise engagiere mich im Themenfeld Geschichte und Kultur, um eine
Identifikation zu erleichtern.
Matthias Schmitt
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„Ihr Logistikbedarf –
unsere Herausforderung“
Worms hat sich zu einem Logistikstandort par Excellence entwickelt. Die
Rhenania Worms AG weiß das schon lange: Seit 1921 ist sie Betreiberin des
Rheinhafens. Der verknüpft heute alle Verkehrsträger.
D
ie Adresse der Rhenania Worms AG könnte passender nicht sein: Am Rhein 59. An Deutschlands längster und wichtigster Wasserstraße betreibt das Gemeinschaftsunternehmen der Mannheimer
Wincanton GmbH und der Stadt Worms seit 1921 einen
Hafen. Der Standort verbindet dabei die Verkehrsträger
Wasser, Schiene und Straße – Logistiker sprechen in diesem Fall von „Trimodalität“. Jährlich schlägt das Unternehmen 1,1 Millionen Tonnen Güter um.
„Die außergewöhnlich günstige Lage im Schnittpunkt
der großen europäischen Transportachsen im Herzen Europas verbunden mit einer über alle Verkehrsträger hinweg leistungsfähige Infrastruktur machen Worms zum
Premiumstandort für die Logistikbranche“, sagt Geschäftsführer Alleinvorstand Oliver Schüttler. Dessen
Team besteht aus 45 Mitarbeitern, darunter vier Auszubildenden.
Im Rheinhafen der Rhenania Worms wurden im
vergangenen Jahr 1,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.
Wir bieten umfassende Lösungen aus einer Hand“,
sagt Schüttler. Weitere Vorteile für die Kunde sind sichere Transportgestaltung, Einsparung bei den Transportkosten und Reduzierung der Umweltbelastung.
Leistungen
Gedeckte Lagerung von losen Massengütern und Stückgütern aller
Art
Freiläger und Kranumschlag für
Massen- und Schwergüter
Allgemeine Spedition
Containerlinienverkehr
Containerterminal inklusive Container-Services
Umgeschlagen werden: Getreide,
Ölsaaten, Zuckerrübenpellets,
Futtermittel, Lebensmittel
Kontakt
Rhenania Worms AG
Am Rhein 59
67547 Worms am Rhein
Tel.: 06241/4747-0
Fax: 06241/4747-19
E-Mail: [email protected]
Internet: www.rhenania-worms.de
68 Standort Worms
Ende Januar hat „Das Wormser“ seine Pforten geöffnet. In der Eröffnungswoche lockte das Kultur- und Kongresszentrum mehr als 15 000 Besucher an. „Das Wormser“
ist kein kompletter Neubau. Ein Teil des Hauses ist das Theater aus den 1960er Jahren, das von Grund auf saniert wurde.
Bild: Rudolf Uhrig/Das Wormser
WormsrolltdenrotenTeppichaus
Das Einkaufszentrum „Kaiser-Passage“, der „Wormser Einkaufspark“ und das neue Kultur- und
Kongresszentrum – in die Innenstadt flossen in den vergangenen Jahren Millionen von Euro.
Jetzt hoffen Einzelhandel, Dienstleister und die Politik, dass sich die Investitionen auszahlen.
V
ölker, hört das Signal, Worms
braucht einen Saal.“ Unter
dieses Motto stellte die Karnevalsgesellschaft Narrhalla eine Kampagne in den 1960er Jahren. Die
Narren und große Teile der Bürgerschaft wurmte es, dass Worms keine
Stadthalle besaß. Adressat der verballhornten ersten Zeile der Internationalen war der damalige Oberbürgermeister Heinrich Völker. Gefruchtet hatte die Karnevalskampagne nichts. Erst Völkers Nach-NachNach-Nachfolger Michael Kissel
war es vergönnt, ein Wormser Kultur- und Tagungszentrum einzuweihen. Das war am 29. Januar 2011 –
econo
2/2010
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4. März 2011
nach siebeneinhalbjähriger Planungs- und Bauzeit. „Das Projekt ist
für Worms ein Jahrhundertbauwerk
– nicht nur wegen der hohen Investitionen“, sagt der Oberbürgermeister. 45 Millionen Euro hat „Das
Wormser“ – so der offizielle Name –
gekostet. 13 Millionen davon hat
das Land geschultert, Kissel gibt die
„Nettobelastung“ für die Stadt mit
25 Millionen Euro an.
Der größte Teil floss in die Sanierung des Theaters aus den 1960er
Jahren. Daran angebaut wurde zudem ein Gebäude für Kulturveranstaltungen, Tagungen und Kongresse. Herzstück des Erweiterungsbaus
ist der 814 Quadratmeter große Mozartsaal. Bei normaler Bestuhlung
fasst der Raum 800 Menschen. Auf
der Hubbühne des Mozartsaals
stand Anfang Februar der Oberbürgermeister und begrüßte beim Firmentag 220 Unternehmensvertreter: „Seit Eröffnung ist das mein
Lieblingsplatz“, sagte Kissel. Der
Firmentag war Teil der Eröffnungswoche, in der insgesamt 15 000
Menschen „Das Wormser“ besuchten. Das Interesse der Wormser Unternehmen vor Ort sei groß, so Pressesprecherin Iris Muth: „Wir haben
Anfragen für Kundenevents, Firmenjubiläen, Vortragsveranstaltun-
gen und Tagungen.“ Neben dem
Mozartsaal und dem Theater bietet
„Das Wormser“ im Obergeschoss
sechs kleinere und mittlere Seminar- und Tagungsräume. Bei Bedarf
kann das passende Servicepersonal,
Technik und Catering dazugebucht
werden. „Und das bei regional vergleichsweise moderaten Preisen, damit auch kleinere Unternehmen,
Vereine und Verbände ,Das Wormser’ nutzen können“, sagt Iris Muth.
Das Tagungs- und Kongressgeschäft
ist nur eines von drei Standbeinen.
An erster Stelle steht der kulturpolitische Auftrag. An zweiter Stelle folgen die Zielgruppen Vereine, Akteu-
Standort Worms 69
re der Soziokultur und Künstler aus
der Region. Die drei Funktionen
spiegeln sich in den Dachmarken
„Das Wormser Theater“, „Das
Wormser Kulturzentrum“ und „Das
Wormser Tagungszentrum“ wider.
Betreiber dieses „Dreiklangs“ ist
die Kultur- und Veranstaltungs
GmbH (KVG), ein Tochterunternehmen der Stadt Worms mit 50 Mitarbeitern. Weitere Aufgaben der KVG
sind die Organisation des Musikfestivals Jazz & Joy und die Führung
des Nibelungenmuseums. Zudem
ist die Firma Dienstleister für die Nibelungenfestspiele.
Worms will Weltkulturerbe
werden
Damit ist die KVG bei wichtigen
Projekten beteiligt, die helfen sollen, das Image der Stadt zu verbessern. Besonders die 2002 erstmals
aufgeführten Nibelungenfestspiele
haben die Bekanntheit der Stadt
vergrößert. „Heute gehören sie zu
den fünf wichtigsten Festivals im
deutschsprachigen Raum“, sagt Michael Kissel. Doch der Horizont der
Stadt reicht über Festivals und das
Tagungszentrum hinaus. Ein weiterer wichtiger Aspekt sei Worms als
Stadt der Religion. Der Kaiserdom
und die Rolle der Stadt in der Reformation sind dabei nur ein Teil. Der
andere ist Worms als Heimat einer
der größten jüdischen Gemeinden
des Mittelalters bis zur NS-Diktatur.
„Dazu passt, dass wir gemeinsam
mit Speyer und Mainz die jüdische
Geschichte als Unesco-Weltkulturerbe anerkennen lassen wollen“,
sagt der Oberbürgermeister. Hintergrund des Antrages ist, dass die drei
Städte im askenasischen Judentum
als die sogenannten Schumstädte
bekannt waren. „Sie stellen wichtige historische Wurzeln des europäischen Judentums dar“, so der Oberbürgermeister.
Ob und wann die Stadt den begehrten Titel Weltkulturerbe erhalten wird, ist derzeit offen. Das Bohren dicker Bretter indes ist man in
Worms gewohnt. So konstatiert der
Oberbürgermeister ein Imageproblem, das aus tradierten Vorstellungen resultiere. „In vielen Köpfen
spukt noch das Bild der grauen Industrie- und Arbeiterstadt umher“,
sagt Michael Kissel. In Wirklichkeit
sei die Stadt viel weiter: Worms sei
eine lebendige Stadt der Kultur mit
einer Geschichte von Rang, die alles
biete, was Leben und Arbeiten attraktiv macht. „Das in die Köpfe zu
bringen ist aber ein genauso langwieriger Prozess wie der damalige
Niedergang“, sagt Kissel mit Blick
auf den Niedergang der Lederindustrie im 20. Jahrhundert.
Nach Beobachtung von Andrea
Wensch ist das Image der Stadt bei
den eigenen Bürgern schlechter als
bei Auswärtigen. „Deshalb legen
wir im Stadtmarketing auch einen
Schwerpunkt auf das Binnenmarketing“, sagt die IHK-Geschäftsführerin. Die Kammer ist gemeinsam mit
der Stadt eine der Gründerinnen
des Stadtmarketings. Dass „Das
Wormser“ ein Erfolg wird, gilt für
Andrea Wensch als ausgemachte Sache. „Die Stadt hat mit den Nibelungenfestspielen viel MarketingKnow-how aufbauen können. Das
wird sie jetzt für ,Das Wormser’
nutzbringend einsetzen können“,
sagt die IHK-Geschäftsführerin. Ihre
Hoffnung ist, dass „Das Wormser“
auf die gesamte Stadt ausstrahlt.
Die Verkaufsfläche ist
rasant gewachsen
Solch ein Profiteur könnte beispielsweise der Einzelhandel sein. Dessen
Zentralitätskennziffer lag im Jahr
2009 bei 126,2. Das heißt, dass die
Einzelhändler 1,26 so viel umgesetzt haben, wie bei den Einwohnern an Kaufkraft vorhanden ist.
Zum Vergleich: Mittelzentren wie
Weinheim und Schwetzingen kommen auf Werte von 101 bzw. 211
Punkten, die Oberzentren Heidelberg und Mannheim erreichen 125
bzw. 138 Punkte. Zwei Großprojekte haben den Einzelhandel in den
vergangenen Jahren besonders bewegt: die 2004 eröffnete Kaiserpassage und der Mitte 2008 eröffnete
Wormser Einkaufspark (WEP). Das
WEP ist ein reines Fachmarktzentrum. Auf rund 31 000 Quadratmetern Verkaufsfläche finden sich Geschäfte wie MediaMarkt, Obi, Aldi
oder der Discounter Tedi. Errichtet
wurde das WEP auf einer ehemaligen Industriebrache am Rande der
Innenstadt. Die Auswirkungen für
den innerstädtischen Einzelhandel
mag Andrea Wensch aufgrund fehlender Zahlen nicht beurteilen. „Sicher wird man sagen können, dass
die Innenstadt nicht vom WEP profitiert, denn wer dort einkaufen
geht, wird das nur in Ausnahmefällen mit einem Besuch der Innen왘왘
stadt verbinden.“
ZAHLEN & FAKTEN
Betrieben wird „Das Wormser von der Kultur- und Veranstaltungs
GmbH, einer städtischen Tochtergesellschaft.
Vier Millionen Euro lautet der Betrag, der für das erste Betriebsjahr
des Wormsers 2011 als Budget angesetzt wurde.
Rund 1,5 Millionen Euro sollen durch Vermietungen, Dienstleistungen, Erlösen aus Eintrittspreisen und den städtischen Anteil für das
Theaterprogramm wieder erwirtschaftet werden.
Der geplante städtische Zuschussbedarf beträgt damit etwas weniger als 2,5 Millionen Euro.
Der Altbau hat eine Bruttogeschossfläche von 8919 Quadratmetern.
Hauptraum im Altbau ist der Theatersaal; es kommen Garderoben,
Umkleiden, Verwaltungsräume, Aufenthaltsräume, die Bühne mit Seitenflächen, Regieräume, Lagerräume und Technikräume hinzu.
Der Neubau hat eine Bruttogeschossfläche von 9777 Quadratmetern.
Hauptraum ist der Mozartsaal mit den Saalerweiterungen, ergänzt
durch sechs Tagungs- und Seminarräume im Obergeschoss, Garderoben, Umkleiden, Verwaltungsräume, ein Bistro und eine Parkebene
sowie Lager-, Regie- und Technikräume.
Die Architektur
Das Theater aus den 1960er Jahren nimmt mit Grundrissform und Kubatur den Vorgängerbau aus dem 19. Jahrhundert auf und präsentiert
sich auf schlichte Weise als Theaterbau der Nachkriegsmoderne. An
dieses bestehende Haus haben die „gmp Architekten von Gerkan,
Marg und Partner“ mit einer Neuinterpretation angeknüpft. Moderne
Stilelemente wie der vorspringende Balkon des Theaters im 1. Obergeschoss oder die Glasfassade wurden als bestimmende Themen im
Entwurf weitergeführt.
Wachstum braucht Sicherheit.
Und die richtige Kontraktlogistik.
Als Pionier der Kontraktlogistik und weltweit tätiges Unternehmen verfügt FIEGE
über das Know-how und die Erfahrung, um
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70 Standort Worms
Die sehr zurückhaltende Nutzung der fußläufigen Verbindung lege zumindest diesen Schluss nahe,
so die IHK-Geschäftsführerin.
„Da das WEP kein großes Textilangebot hat, berührt uns das nicht“,
sagt auch Steffen Jost. Er führt als alleiniger Gesellschafter die Jakob Jost
GmbH in vierter Generation. Zudem steht der Grünstädter als Präsident dem Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels (BTE)
vor. Die Jost GmbH betreibt Einkaufshäuser in Grünstadt, Frankenthal und Landau. Die Wormser Niederlassung ist die jüngste des Familienbetriebs. „Wenn wir als mittelständisches Unternehmen wachsen
wollen, dann an den Rändern unseres Verbreitungsgebietes“, sagt Jost.
Als Alleinstellungsmerkmal der eigenen Häuser führt er die Beratungs- und Servicequalität an. „Die
üblichen Filialisten füllen diese Lücke nicht.“ In die 3600 Quadratmeter großen Verkaufsräume hat der
Unternehmer 2,5 Millionen Euro
investiert. „Es ist keine 1a-Lage. Daher haben wir so viel investiert und
jeden Quadratmeter Verkaufsfläche
genutzt.“
gebracht. „Manche sind aber auch
in das Center umgezogen“, sagt
Wengler.
왘왘
Für viele in der Stadt ärgerlich ist
der Wechsel von C&A in das Einkaufszentrum. Deren ehemaliges
Geschäft in der Wilhelm-LeuschnerStraße steht seit Jahren leer. Die verwaiste Immobilie ist auch Heike Noeller ein Dorn im Auge. Noeller ist
bei der Wirtschaftsförderung für das
City-Management verantwortlich.
„Andere Leerstände würde ich unter normaler Fluktuation im Handel
sehen“, sagt die City-Managerin.
Neben der Betreuung der Einzelhändler ist sie auch für das Förderprogramm „Werkstatt Innenstadt“
verantwortlich.
Mit
maximal
25 000 Euro bezuschusst das Projekt Investitionen in die Fassade, Renovierungen, Werbeanlagen oder
die Schaufenstergestaltung. Förderfähig sind maximal ein Drittel der
Kosten. Die Investition muss zudem
mindestens 10 000 Euro betragen.
Insgesamt 200 000 Euro stehen der
Stadt für das Projekt „Werkstatt Innenstadt“ zur Verfügung.
Die Kaiser-Passage hat das
Angebot verbessert
Voriger Besitzer war Peek & Cloppenburg. Der Filialist hat seinen
Rückzug aus Worms damit begründet, dass die 2004 eröffnete KaiserPassage zu viel Frequenz gekostet
habe. Das innerstädtische Einkaufszentrum ist das zweite Großprojekt
neben dem WEP, das die Innenstadt
verändert hat. „Die Kaiserpassage
ist für Worms eine Bereicherung“,
sagt indes der P&C-Nachmieter Steffen Jost. In das gleiche Horn stößt
auch Andrea Wensch von der IHK:
Der Tipp kam von der
Wirtschaftsförderung
Die 2004 eröffnete Kaiser-Passage hat die Verkaufsfläche in Worms um einen
Schlag um 16 500 Quadratmeter erhöht.
Bild: Bernhard Zinke
„Die Kaiser-Passage hat das Angebot
gerade an Damenoberbekleidung
abgerundet.“ Dass die Innenstadt
durch das Center belebt wurde, findet auch Jan Wengeler. „Eine Stadt
wie Worms darf nicht stehen blei-
DIE NEBENKOSTENSPEZIALISTEN
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ben“, sagt der Center-Manager der
Kaiser-Passage. Das Sortiment der
38 Geschäfte beschreibt er als „textillastig mit einem Fokus auf jüngere
Zielgruppen“. Das Einkaufszentrum
habe neue Geschäfte nach Worms
Steffen Jost ist mit der Arbeit von
Heike Noeller und ihren Kollegen
zufrieden. „Wenn es die Wirtschaftsförderung nicht gegeben hätte, wären wir nicht nach Worms gegangen“, sagt der Einzelhändler aus
Grünstadt. Den Tipp, dass Peek &
Cloppenburg den Standort räumen
werde, habe er direkt von der Wirtschaftsförderung erhalten.
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Standort Worms 71
INTERVIEW
„Von Beginn an schwarze Zahlen“
Der Textilhändler Steffen Jost hat 2008 eine Filiale in der Wormser Innenstadt eröffnet.
In Econo spricht er über seine Motive und die Entwicklung des Hauses.
Econo: Herr Jost, Sie hatten schon
mehrere Jahre in Worms nach einer Immobilie Ausschau gehalten.
Warum wollten Sie dort unbedingt
mit einer Filiale präsent sein?
Beratung und der Service. Unsere
Investition hat übrigens zu einer
Aufwertung geführt. Das merken
wir jetzt an den Geschäften im direkten Umfeld.
® Steffen Jost: Wenn wir als mittelständisches Unternehmen wachsen wollen, dann an den Rändern
unseres Verbreitungsgebietes. Das
hängt mit der Betreuung der Filialen
und mit Worms zusammen: Ein
Modehaus mit Fachhandelscharakter gibt es nur noch selten. Uns
zeichnet eine hohe Beratungs- und
Servicequalität aus. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Dass der Bedarf in Worms groß ist, wussten wir
aus unserem Stammhaus in Grünstadt. Dort gehen viele Wormser
einkaufen.
Econo: Wie hat sich das Wormser
Haus entwickelt?
Econo: Als P&C die von Ihnen übernommene Immobilie aufgegeben
hat, wurde das damit begründet,
dass sich der Standort nach Eröffnung der Kaiserpassage bloß noch
in 1b-Lage befinde. Wie ist Ihre Erfahrung?
® Jost: Es ist keine 1a-Lage, daher
haben wir auch gerade so investiert
und jeden Quadratmeter Verkaufsfläche genutzt. Es ist nicht die starke
Lage, die uns Kunden bringt, sondern die Qualität des Angebots, die
® Jost: Sehr gut. Im ersten Jahr lagen wir weit über Plan, im zweiten
im Plan. Von Beginn an schreiben
wir schwarze Zahlen. Das zeigt,
dass das Konzept von den Kunden
angenommen wird. Dass sich der
Standort gut entwickelt hat, zeigt
auch eine andere Zahl: Von den
62 000 Kundenkarten entfallen
schon 13 000 auf die Wormser Filiale.
Econo: Welche Zielgruppe sprechen Sie mit welchem Angebot an?
® Jost: Das Angebot ist breit gefächert: Es fängt bei der jungen Mode
mit EDC von Esprit an und ist nach
oben hin offen. Bei den etwas älteren Semestern spielt zudem die
Qualität eine große Rolle.
Econo: Wie hat die Kaiserpassage
die Wormser Einzelhandelslandschaft verändert?
® Jost: Die Kaiserpassage ist für
Worms eine Bereicherung. Aller-
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dings sind solche Projekte für eine
Stadt mit 80 000 Einwohnern nicht
unproblematisch, da sie Gewichte
verschieben. Dies betrifft auch
Worms mit dem langgezogenen Einkaufsbereich. So ein Magnet kann
dazu führen, dass an einer Stelle der
Faden abreißt. Zu leiden hatte beispielsweise die Bahnhofstraße.
Econo: Sie engagieren sich im
Stadtmarketing. Wie zufrieden sind
Sie mit dem Engagement Ihrer Unternehmerkollegen sowie von Politik und Verwaltung?
® Jost: Der Handel lebt stark von
Filialisten. Dort ist das Interesse für
Standortentwicklung indes nicht
sehr ausgeprägt. Als Mittelständler
gefällt mir das nicht, da ich mich einem Standort langfristig verbunden
und verpflichtet fühle. Leider gibt es
keine Möglichkeit, diese Trittbrettfahrer zu beteiligen. Den Centern
gelingt das über entsprechende Verträge. Die Wormser Verwaltung engagiert sich stark. Wenn es die Wirtschaftsförderung nicht gegeben hätte, wären wir nicht nach Worms gegangen. Der Hinweis, dass P&C den
Vertrag nicht verlängert, kam von
der Wirtschaftsförderung. Die WiFö
koordiniert auch gut innerhalb der
Verwaltung, beispielsweise bei Bauvorhaben in der Innenstadt. MSc
72 Standort Worms
SAUBERE SACHE
Die „Gesellschaft für Produktentwicklung“ ist
seit Bestehen im Wormser Gründerzentrum
ansässig. Dort haben die 14 Tüftler im Kundenauftrag schon viele Probleme gelöst – unter
anderem das Wasserwerk Bürstadt leistungsfähiger gemacht.
Der Versorger EWR hatte vor einigen Jahren
eine kniffelige Aufgabe zu lösen. Deren Wasserwerk in Bürstadt musste saniert werden.
Bei dieser Gelegenheit sollte die Anlage optimiert werden: Sie sollte weniger Platz brauchen und dennoch mehr leisten. Vor allem die
Sauerstoffanreicherung sollte verbessert werden. Die ist wichtig, um dem Grundwasser Eisen und Mangan zu entziehen. Gelöst hat diese
Aufgabe ein Unternehmen fast vor der Haustür
von EWR: die Gesellschaft für Produktentwicklung mbH (GEP). „Wir sind eine Werkstatt für
maßgeschneiderte Ideen“, sagt Geschäftsführer Meinolf Werner über das von ihm gegründete Unternehmen. Der Diplom-Ingenieur, sein
Kompagnon Olaf Zeckai und ihre zwölf Mitarbeiter arbeiten dabei nach der sogenannten
„TRIZ-Methode“. „Dahinter steht eine Theorie
des erfinderischen Problemlösens, die ein systematisches Vorgehen erlaubt“, erklärt der
Tüftler. Als einfaches Beispiel nennt Meinolf
Werner ein Produkt, dessen Griff leicht abbricht. Die Fehlerbehebung falle GEP leichter
als jenen Menschen, die das Produkt entwickelt haben und seit Jahren produzieren. „Im
Gegensatz zum Hersteller, der das Produkt entwickelt hat, haben wir keinen Tunnelblick, sondern werfen von außen einen neuen und frischen Blick auf das Problem“, sagt der Unternehmer.
Die GEP erwirtschaftet rund 70 Prozent des
Umsatzes mit Unternehmen aus der Medizintechnik. Das erklärt sich aus der Firmengeschichte. Vor ihrer Selbstständigkeit waren
Werner und Zeckai bei einem vergleichbaren
Unternehmen tätig und arbeiteten dort für Kunden aus der Medizintechnik. „Unser Tätigkeitsfeld ist leider einer Restrukturierung zum
Opfer gefallen“, erzählt der Wormser. Verzagt
sind die beiden nicht daran. Kurze Zeit später
haben sie sich als Zwei-Mann-Ingenieur-Büro
selbstständig gemacht. Heimisch geworden
sind sie im „Wormser Existenzgründerzentrum“. Die im Jahr 2000 als eigenständige
GmbH gegründete Einrichtung ist 2008 mit der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Worms
(wfg) verschmolzen. Seit Bestehen haben 39
Unternehmen Räume und Dienstleistungen
Gerade die Nähe zur rheinland-pfälzischen
Landeshauptstadt Mainz kann nützlich sein.
Auch dort ist man schon auf GEP aufmerksam
geworden. Für die Neukonzeption des Wasserwerks in Bürstadt zumindest haben sie eine
Auszeichnung im Wettbewerb „InnovationsMSc
preis Rheinland-Pfalz“ erhalten.
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Die GEP-Gründer hatten zu Beginn 40 Quadratmeter angemietet, mittlerweile arbeiten die
Tüftler auf 300 Quadratmetern. Auch ein Testlabor haben die Tüftler mittlerweile eingerichtet. Angenehm sind auch die Services wie
Postannahme und Gästeempfang. „Das Ganze
hat den Charakter eines Technologiezentrums
und ist daher ein gutes Umfeld für uns“, sagt
Meinolf Werner. Dass er sein Unternehmen in
Worms gegründet hat, stand nicht von vornherein fest. Auch Mannheim hatten die beiden
Entrepreneure im Blick. Den Ausschlag habe
letztlich das Gründerzentrum gegeben. Neben
der Flexibilität beim Anmieten weiterer Flächen war es vor allem die verkehrstechnisch
günstige Lage im Stadtteil Worms-Pfeddersheim. „Wir sind schnell auf der Autobahn und
damit bei unseren Kunden in Mainz, Frankfurt
und Mannheim“, sagt Meinolf Werner.
des Gründerzentrums genutzt (siehe „Daten &
Fakten).
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Steuern 73
Die Reform reformieren
2009 ist die Erbschaftsteuer-Reform in Kraft getreten. Die Novelle sollte den Betriebsübergang im
Erbfall erleichtern. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young geht in einer aktuellen
Studie der Frage nach, was die Reform gebracht hat und welche neuen Fallstricke entstanden sind.
M
uss die Erbschaftsteuer-Reform reformiert werden?
Diese Frage stellt Ernst &
Young in der aktuell veröffentlichten Studie „Familienunternehmen
und ihre Anteilseigner“. Obwohl im
Ergebnis viele Unternehmer mit
den aktuellen erbschaftsteuerlichen
Vergünstigungen leben können, offenbart die Studie einige Stolpersteine des neuen Erbschaftsteuerrechts.
Oft werden die erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen durch einen
unangemessen hohen Verwaltungsaufwand wieder zunichtegemacht.
Hiervon betroffen sind vor allem Familienunternehmen mit einem großen Familienstamm und einer Reihe
nachgeordneter Gesellschaften. Als
besonderes Problem stellt sich hier
der Nachweis unschädlichen Verwaltungsvermögens durch die Vielzahl umfangreicher Unternehmensbewertungen heraus. Ebenso schlagen ungeklärte Feststellungs- und
Verfahrensfragen besonders ins Gewicht. Hier besteht ein erheblicher
Verbesserungsbedarf, der gleichzeitig ein großes Vereinfachungspotenzial in sich birgt. So sollte die Finanzverwaltung die Möglichkeit bekommen, in Abstimmung mit den
Unternehmen Rahmenvereinbarungen zu schließen, wie das Verwaltungsvermögen im konkreten Einzelfall nachzuweisen ist und wo auf
komplizierte Bewertungen verzichtet werden kann. Im aktuell laufenden Gesetzgebungsverfahren zur
Vereinfachung der Steuergesetze
sollen einige der vorgeschlagenen
Verbesserungen umgesetzt werden.
Für einen anderen Verbesserungsvorschlag der Studie kann dagegen bereits Erfolg vermeldet werden: In dem im Dezember 2010 abgeschlossenen Jahressteuergesetz
2010 verzichtet der Gesetzgeber
auf die ursprünglich geplante Verschärfung der erbschaftsteuerfreien
Unternehmensübertragung im Rahmen der sogenannten Optionsverschonung. Damit bleibt es bei der
obersten Gesellschaft bei der 10Prozent-Grenze für Verwaltungsver-
Die Experten: Dr. Jürgen Staiger ist Partner bei Ernst & Young in Mannheim. Der
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater leitet dort die Steuerabteilung. Steuerberaterin Daniela Gluth ist Managerin bei Ernst & Young in Mannheim. Bilder: zg
mögen, während bei nachgeordneten Tochterunternehmen weiterhin
die 50-Prozent-Grenze greift.
Doch eines zeigt die Erbschaftsteuer-Studie und unsere praktischen Erfahrungen mit dem neuen
Erbschaftsteuerrecht: Das Risiko
von Erbschaftsteuerzahlungen hat
sich wegen der neu anzuwendenden Bewertungsverfahren erheblich
erhöht. Daher muss alles getan werden, damit die erbschaftsteuerlichen Begünstigungen in Anspruch
genommen werden können. Und:
Hier sind zahlreiche Stolperfallen zu
überwinden. Hat ein Unternehmen
Vermögen außerhalb der Europäischen Union, muss verstärkt Aufmerksamkeit darauf gelenkt werden, ob dieses auch tatsächlich
begünstigt ist. Werden Anteile an Kapitalgesellschaften
übertragen,
muss für die erbschaftsteuerlichen Vergünstigungen eine Mindestbeteiligung von mehr
als 25 Prozent beim
Schenker
vorliegen.
Liegt diese nicht vor,
kann ein Poolvertrag helfen. Doch auch hier lauern Tücken im Detail, die
es zu beachten gibt.
Ähnliches gilt für Anteile
an Personengesellschaften. Hier müssen unbe-
dingt sog. Mitunternehmeranteile
übertragen werden. Diesem Punkt
ist vor allem dann besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wenn
sich der Schenker Nutzungen im
Rahmen eines Nießbrauchs vorbehält. Auch sind die Begünstigungen
in Fällen von Betriebsaufspaltungen, das heißt wenn eine Grundstücksgesellschaft Immobilien an eine produktive Betriebsgesellschaft
vermietet, nicht automatisch garantiert. Keine Begünstigung gibt es außerdem für im Unternehmensvermögen gehaltenes sogenanntes junges Verwaltungsvermögen. Erzielt
beispielsweise ein Unternehmen Liquiditätsüberschüsse und legt es
diese bis zum nächsten Investitionsvorhaben kurzfristig
an, beispielsweise in
Geldmarktfonds,
können für diesen
Teil des Unternehmensvermögens die
erbschaftsteuerlichen
Begünstigungen nicht
in Anspruch genommen
werden. Doch dies sind nur einige der möglichen Stolpersteine. Auch wenn man die erbschaftsteuerlichen Regelungen
im Griff hat, dürfen die ertragsteuerlichen Folgen nicht vergessen werden. Auch hier kann
die Nichtbeachtung von Stol-
perfallen zu hohen Steuerbelastungen führen. Dies gilt umso mehr, als
heute auf bisher nicht versteuerte
stille Reserven sowohl Einkommensteuer als auch Erbschaft- bzw.
Schenkungsteuer zu zahlen sind
und eine Anrechnung beider Steuern nur in Ausnahmefällen möglich
ist.
Als Fazit bleibt: Die Erbschaftsteuer bietet trotz aller Risiken große Chancen, Unternehmen erbschaftsteuerfrei zu übertragen - vorausgesetzt, die Stolpersteine werden identifiziert und rechtzeitig beseitigt. Vor diesem Hintergrund sollte frühzeitig auch für den – nicht
planbaren – Erbfall Vorsorge getroffen werden. Hierfür stehen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten zur
Verfügung, die letztlich auch dem
Willen des Erblassers bzw. Schenkers gerecht werden.
Dr. Jürgen Staiger & Daniela Gluth
„Entrepreneur des Jahres“
Ernst & Young ehrt auch 2011
erfolgreiche mittelständische
Unternehmerpersönlichkeiten.
Für den Preis „Entrepreneur des
Jahres“ können sich Unternehmer
aller Branchen bewerben, deren
Firmen mindestens 40 Mitarbeiter
beschäftigen. Für neugegründete
Unternehmen gilt keine
Mindestbeschäftigtenzahl.
Einsendeschluss für Bewerbungen
oder Vorschläge ist der 31. März
2011.
Bewerbungsunterlagen gibt es auf
www.entrepreneur-des-jahres.de.
Vergeben wird der Titel in den fünf
Kategorien Industrie, Handel,
Dienstleistungen, Informationsund Kommunikationstechnologie/
Medien sowie Start-up.
Die Auszeichnung wird am 23.
September 2011 in der Alten Oper
Frankfurt den Siegern überreicht.
Darüber hinaus tritt der Sieger als
deutscher Vertreter bei der Wahl
zum „World Entrepreneur of the
Year“ an, die im Frühjahr 2012 in
Monte Carlo stattfinden wird.
2/2011
•
4. März 2011
econo
74 Standort Schwetzingen
Schwetzingen hat sich zum Dienstleistungsstandort entwickelt. Doch auch der Einzelhandel
boomt. Er profitiert vom Schloss, das jährlich mehr als eine halbe Million Besucher anlockt.
Diese Zahl könnte bald noch steigen – die Stadt kämpft um den Titel „Weltkulturerbe“.
D
ie Schweine, Füchse, Dachse
und Hasen wurden oben aus
einem Pförtgen aus den gemalten Bergen herausgelassen und
wenn sie sich in den Wegen, die von
Brettern gemacht waren, häuften,
fielen oft fünfzig, sechzig herunter,
dass die Erde krachte“, formulierte
August Wilhelm Iffland in einem
Brief vom 26. November 1779. Was
der Schauspieler und SchillerFreund da beschrieb, war eine Jagdszene im Schwetzinger Schloss. Die
bedauernswerten Kreaturen rannten innerhalb von Theaterkulissen
um ihr Leben, ehe sie Opfer der
fürstlichen Jagdleidenschaft wurden. Iffland imponierte indes nicht
nur die Kulisse. Er vermerkte auch,
dass die Veranstaltung 50 000 Gulden gekostet habe. Auf der eigens
errichteten Zuschauertribüne sollen
9000 Zuschauer Platz gefunden haben.
231 Jahre später zieht Schwetzingen immer noch die Menschen an –
auch wenn Vergnügen wie eine inszenierte Jagd der Vergangenheit
angehören. „Hier wird gelebt“, beschreibt Thomas Janzer die Attraktivität der Stadt. Schwetzingen biete
den Einwohnern und Gästen alles,
econo
2/2011
•
4. März 2011
was eine Stadt ausmacht. „Sie können hier einkaufen, sich vergnügen,
toll wohnen, arbeiten, genießen
und ihre Freizeit verbringen“, sagt
der Diplom-Geograf. Das Hohe Lied
auf Schwetzingen ist dem 41-Jährigen in den letzten zwei Jahren in
Fleisch und Blut übergegangen. Seit
Anfang 2009 führt der als Geschäftsführer den damals neu gegründeten Stadtmarketing e.V. „Wir
sind sozusagen die Spinne im Netz,
die Querverbindungen zwischen
den verschiedenen Akteuren und
Interessengruppen
der
Stadt
knüpft“, beschreibt er die Funktion
des Vereins.
Wichtigste
Zielgruppe
sind
Schwetzinger und Menschen in den
umliegenden Gemeinden. Eine Aktion, die Einheimische wie Auswärtige in die Innenstadt gelockt hat,
war die „Längste Spargelsuppentafel
der Metropolregion“. Die 200 Liter
Spargelsuppe haben Stadtmarketingmitglieder unentgeltlich beigesteuert – genauso wie die in der
Fußgängerzone aufgestellten Bierbänke und -tische. Das Event zeige,
so Janzer, wie der Verein im Idealfall
arbeite: „Thematisch nah an dem,
was die Stadt bietet, und unter Einbezug möglichst vieler Akteure.“
Die Stadtverwaltung ist ebenfalls
Mitglied des Vereins – und ihr größter Finanzier: Aus der Stadtkasse
fließen jährlich 70 000 Euro an das
Stadtmarketing. Die 70 steuern mit
ihren – nach Unternehmensgröße
und Branche gestaffelten Beiträgen – rund 40 000 Euro bei. „Das
könnte natürlich noch mehr sein“,
sagt René Pöltl. Der Oberbürgermeister gibt indes zu bedenken,
dass die Händler und Gastronomen
vom alten Gewerbeverein geringere
Mitgliedsgebühren gewohnt waren.
Die Gründung des Stadtmarketings
ist für den parteilosen Politiker ein
wichtiger Schritt. „In Schwetzingen
haben in der Vergangenheit zu viele
Akteure parallel gearbeitet. Auch
wenn dabei jeder seine Arbeit gut
gemacht hat – gemeinsam hätten
sie mehr erreicht“, sagt er.
Ein weiteres Projekt (siehe Kasten Seite 76) des Stadtmarketings
neben dem Spargeltisch ist die Kurfürsten-Karte. Dieser Einkaufsgutschein kann derzeit bei 70 Einzelhändlern, Gastronomen und Dienstleistern in Schwetzingen eingelöst
werden. Der Wert der bisher verkauften Karten beläuft sich auf
75 000 Euro, das heißt, dass 7500
Gutscheine à zehn Euro vertrieben
wurden. „Die Kurfürsten-Karte ist
gut für Schwetzingen, da sie den
Menschen die Möglichkeit gibt, etwas Persönlicheres als Geld zu verschenken. Zudem profitiert die lokale Wirtschaft, da Kaufkraft in
Schwetzingen gebunden wird“, sagt
Geschäftsführer Janzer. Nötig hat
das der lokale Einzelhandel nicht.
Die GfK hat für die Stadt eine Zentralitätskennziffer von 211 ermittelt. Das heißt, dass der Einzelhandel vor Ort mehr als doppelt so viel
umsetzt, was die Einwohner an
Kaufkraft besitzen. Keiner Stadt im
Rhein-Neckar-Kreis fließt prozentual zur vorhandenen Kaufkraft mehr
Umsatz von außerhalb zu.
„Alles in allem ist Schwetzingen
ein guter Einzelhandelsstandort“,
sagt auch Petra Kaltschmitt. Die 48Jährige betreibt in der Carl-TheodorStraße, die direkt auf das Schloss zuführt, eine Boutique namens 8F. Der
Verkaufsraum in einem denkmalgeschützten Gebäude ist aufwendig
saniert. In der Mitte des Geschäfts
BIld: Schlösserverwaltung
Schöne Aussichten
Standort Schwetzingen 75
befindet sich ein Atrium. In dessen
Mitte steht eine Art Rondell, auf
dem man sitzen kann und das als
Ausstellungsfläche für Stiefel, Schals
und Hosen dient. Von der Decke
hängt an dünnen Stahlseilen ein
moderner Kronleuchter. Wie viel
die Unternehmerin in die Sanierung
investiert hat, will sie nicht sagen.
„Andere Kaufleute hätten vermutlich mit spitzerem Bleistift gerechnet und weniger aufwendig saniert“, sagt die Einzelhändlerin. In
der Fachwelt kam die Gestaltung in
jedem Fall gut an. Das „Handbuch
Innenarchitektur 2010/2011“ des
Bundes Deutscher Innenarchitekten führt die Boutique als Beispiel
gelungener Ladengestaltung. Hinter
dem Konzept steckt Silvia Decke.
Die Innenarchitektin aus München
kennt Schwetzingen gut. Hier hat
sie mehr als zwanzig Jahre gelebt.
Umsatzeinbußen von bis
zu einem Drittel
Ihre Auftraggeberin, Petra Kaltschmitt, stammt aus Neckargemünd. Mittlerweile wohnt die Unternehmerin aber in Schwetzingen.
Auch wenn sie mit der Stadt als Einzelhandelsstandort zufrieden ist –
die vergangenen Jahre waren nicht
einfach. Die Innenstadt glich in großen Teilen einer Baustelle. Die Stadt
hat unter anderem die Carl-Theodor-Straße, den Bahnhofplatz und
die „Kleinen Planken“ saniert.
Schlusspunkt bildet der Schlossplatz, der am 7. Mai eingeweiht
werden soll. Der werde sich wieder
zu einem starken Magneten entwickeln, sagt Oberbürgermeister Pöltl.
„Das wiederum bringt Impulse für
die gesamte Innenstadt.“ Wer ins
Café gehe, verbinde das mit einer
Shopping-Tour oder einem Spaziergang im Schlossgarten. Als Erfolg
verbucht Pöltl zudem die Ansiedlung von Kaufland in einer leer stehenden Edeka-Immobilie. Diese
Bauarbeiten und die Sanierung der
Stadt haben dazu geführt, dass weniger Kundinnen die Boutique 8F
besucht. Die Umsatzeinbußen beziffert Inhaberin Kaltschmitt auf ein
Drittel. „Erst jetzt spüren wir wieder eine leichte Besserung“, sagt sie.
Ungeachtet der eigenen Umsatzrückgänge steht für die Unternehmerin außer Frage, dass die Innenstadt durch die Sanierung aufgewertet werde. Oberbürgermeister Pöltl
stößt ins gleiche Horn: „Der öffentliche Raum bestimmt weitgehend,
was in ihm passiert.“ Einzelhändler
und andere Gewerbetreibende
schauten sehr genau hin, wie das
Umfeld gestaltet ist und ob sich die
eigenen Geschäfte dort lohnen.
Zu einem Politikum geworden ist
ein weiteres Investitionsprojekt: das
Freizeitbad Bellamar. Das 1980 von
Schwetzingen und der Nachbargemeinde Oftersheim gemeinsam gebaute Bad ist die teuerste kommunale Infrastruktureinrichtung. 1,5
Millionen schießt die Stadt jährlich
zu. „Über die letzten zehn Jahre
verteil haben wir immer wieder gezielt sowohl in das Freizeit-, als
auch in das Freibad investiert“, sagt
Werkleiter Peter Mülbaier. Jetzt stehen weitere Investitionen von fünf
Millionen Euro an. Der Großteil davon soll jedoch in die Erneuerung
der in die Jahre gekommenen Technik fließen. „Dabei liegt das Augenmerk auf dem Ausschöpfen energetischer Potentiale“, sagt Mülbaier.
So sind im laufenden Jahr 800 000
Euro für die Erneuerung der Lüftungsanlage und 200 000 Euro für
eine „zukunftsorientierte Lösung
der Stromversorgung“ vorgesehen.
Der Startschuss für die Erneuerung
war indes eine Schließung: Aus Kostengründen hat die Stadt das im
Winter beheizte Außenbecken geschlossen. Das hat jährlich so viel
Strom verbraucht wie rund 50 Einfamilienhäuser. „Das ist weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar“, sagt Mülbaier. Diese Meinung
teilen nicht alle Schwetzinger. Gegen die Schließung hatte sich sogar
eine Bürgerinitiative gegründet. Für
die politische Durchsetzbarkeit von
Sparbeschlüssen heißt das nichts
Gutes. „Viele Menschen stellen ihr
Individualinteresse über das der Allgemeinheit. Doch nur Letzteres
kann unser Maßstab sein“, sagt
Oberbürgermeister Pöltl. Der Erhalt
des Bades sei überhaupt nur möglich, wenn die Stadt es finanzieren
könne. Doch das gehe nicht ohne
Einsparungen. „Die Schließung des
großen Außenbeckens ist verkraftbar im Vergleich zur Schließung des
gesamten Bades“, sagt der Oberbürgermeister.
Weniger umstritten in der Stadt
ist indes ein anderes Zukunftsprojekt: Die Anerkennung des Schlosses als Weltkulturerbe. „Der Titel
drückt unsere Selbstverpflichtung
aus, das Schloss und den Garten als
kulturelles Erbe zu bewahren“, sagt
Andreas Falz. Der Jurist ist stellvertretender Geschäftsführer der staatlichen Schlösser und Gärten in Ba-
den-Württemberg und in dieser
Funktion Leiter der elf Schlösserund Klösterverwaltungen. Begründete Hoffnungen auf die Auszeichnung macht sich Falz seit dem 1. Februar. An diesem Tag hat die Bundesrepublik Deutschland bei der
Unesco in Paris den Antrag gestellt,
die „Kurfürstliche Sommerresidenz
Schwetzingen“ auf die Weltkulturerbeliste zu setzen.
Doch damit ist nur die erste Hürde genommen. Was jetzt folgt, ist
die sogenannte Evaluierungsphase.
Dazu kommen Gutachter nach
Schwetzingen, die dann dem „International Council of Monuments and
Sites“ (ICOMOS) berichten. An diesem Rat ist die Bewerbung schon
einmal gescheitert. Das war vor
zwei Jahren. Andreas Falz hatte persönlich den Antrag in der Deutschen Botschaft in Paris abgegeben.
„Das waren zwei Koffer“, erzählt er.
Die Prüfung durch ICOMOS habe
jedoch Unschärfen enthalten. Zudem sei der Zeitpunkt des Antrages
ungünstig gewesen, da in der betreffenden Sitzung auch über die Waldschlösschen-Brücke in Dresden abgestimmt wurde. Die Stadt hat den
Welterbetitel bekanntermaßen aberkannt bekommen. „In dieser aufgeladenen Stimmung hätte Schwetzingen keine Chance gehabt“, resümiert Oberbürgermeister Pöltl.
Das älteste Rangtheater steht
in Schwetzingen
Der 2012 anstehenden Entscheidung sehen Falz und Pöltl zuversichtlich entgegen. „Die Nuancierung ist zum einen eine andere“,
sagt der Oberbürgermeister. Der
Weltkulturerberang setzt Einmaligkeit voraus – und die habe das
Schloss: Dazu gehören die einzige
erhaltene Gartenmoschee und das
älteste Rangtheater der Welt. Zum
anderen haben die Antragsteller die
Musikgeschichte stärker betont.
Carl-Theodor hatte in seiner Sommerresidenz das damals beste Orchester der Welt aufgebaut. „Das ist
einmalig: ein vollständig entwickeltes Orchester in einer Sommerresidenz gab es sonst nirgends“, sagt
Pöltl. Die damalige Arbeitsteilung
lautete: In Mannheim wird regiert,
in Schwetzingen gefeiert – zumin왘왘
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76 Standort Schwetzingen
왘왘 Auch ohne Weltkulturerbetitel
ist das Schwetzinger Schloss ein Besuchermagnet. Die Zahl der Besuche gibt Verwalter Falz mit 523 000
an. Rund die Hälfte davon entfielen
auf Einzelbesucher. „Diese Zahl ist
sehr stabil, auch aufgrund der vielen
Großveranstaltungen“, sagt er. Alleine die Schwetzinger Festspiele locken jedes Jahr 20 000 Besucher in
die Residenz und den Garten. Hinzu kommen 150 bis 200 private
Veranstaltungen, von Hochzeiten
über Familienfeiern bis hin zu Vortragsveranstaltungen und Kongressen. „Die Tendenz ist steigend“,
sagt Falz.
Die Stadt profitiert
schon vom Antrag
Der Beamte, der seit 25 Jahren in
der Schlösserverwaltung tätig ist
und als treibende Kraft hinter dem
Antrag gilt, betont, dass alleine die
wissenschaftliche Beschäftigung einen Gewinn darstelle. „Wir haben
uns grundlegend Gedanken über
die Anlage gemacht und überlegt,
wie wir sie weiterentwickeln kön-
DAS STADTMARKETING SCHWETZINGEN
Der Stadtmarketing Schwetzingen e.V. wurde Anfang 2009 gegründet. In ihm sind neben der Stadt und der Schlösserverwaltung auch
Gastronomiebetriebe, Einzelhändler, Hoteliers und Dienstleister vertreten. Insgesamt hat der Verein 70 Mitglieder. Schwerpunkte der Arbeit sind:
Transparenz und Kommunikation: Der Verein wirbt in Schwetzingen
und außerhalb für die Stadt. Ziele sind, die Stadt bei Bewohnern im
Umland bekannter zu machen und die Frequenz in der Innenstadt zu
erhöhen. Dazu gibt der Verein einen Newsletter heraus. In Planung ist
zudem ein regelmäßig erscheinendes Veranstaltungs-Magazin.
Wegeführung und Präsenz: Der Verein entwickelt gemeinsam mit
dem Schloss einen Stadtplan, der auf die Rückseite des Schlossplans
gedruckt wird, den alle Schlossbesucher erhalten. Der perspektivisch gestaltete Innenstadtplan soll Gäste auf die Fußgängerzone,
Geschäfte, Cafés und Restaurants aufmerksam machen.
Stärkung des Einzelhandels: Mit Projekten wie der Kurfürsten-Karte
will das Stadtmarketing Kaufkraft binden. Die Karte ist ein Einkaufsgutschein in Höhe von je zehn Euro, mit dem man an rund 70 Akzeptanzstellen bezahlen kann.
nen. Das kann uns keiner mehr nehmen.“
Einzelhandel und Gastronomen
diskutieren bereits, was der Titel für
die eigenen Geschäfte bedeuten
würde. „Für mich als Hotelier und
Gastronom ist das natürlich sehr
gut, denn das bringt noch mehr Besucher nach Schwetzingen“, sagte
Bernd Kraft der Schwetzinger Zeitung. Er betreibt am Schlossplatz
das Café Journal. Direkt gegenüber
hat das „Brauhaus zum Ritter“ seinen Sitz. Dessen Chef Thomas Arm-
bruster sagte der Tageszeitung: „Es
wäre ein Traum, wenn es klappen
würde. Das würde sicher auch einen Anstieg der Gäste für die Gastronomie bringen.“ Dass Touristen
schon heute das Geschäft beflügeln,
bestätigt Petra Kaltschmitt von der
Boutique 8F: „Wir haben oft montags Anrufe oder Kunden im Geschäft, die sonntags in Schwetzingen waren und auf uns aufmerksam
wurden.“
Auch Voltaire war Gast
in Schwetzingen
Die von August Wilhelm Iffland
1779 geschilderten Jagden sind es
in jedem Fall nicht mehr, die Menschen nach Schwetzingen locken.
Ein anderer Briefschreiber hat der
Stadt übrigens ebenfalls vor Jahrhunderten ein Denkmal gesetzt –
der Philosoph und Schriftsteller Voltaire. Seine Briefzeilen lauten: „Ich
will, bevor ich sterbe, noch einer
Pflicht genügen und einen Trost genießen: ich will Schwetzingen wiedersehen, dieser Gedanke beherrscht meine ganze Seele.“
Matthias Schmitt
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PFITZENMEIER
Vom Studio im elterlichen Keller zum Fitness-Konzern
Arnold Schwarzeneggers Amtszeit
als kalifornischer Gouverneur ist
Ende Januar abgelaufen. Über das
politische Erbe, das er dem Sunshine-State hinterlässt, wird heftig
diskutiert. Die Strahlkraft seiner
sportlichen und schauspielerischen
Karriere indes ist ungebrochen.
Auch in Schwetzingen hat sie Spuren hinterlassen. Denn einer seiner
frühen Fans war Werner Pfitzenmeier. Als 16-Jähriger eröffnete der Fitness-Begeisterte sein erstes Studio –
im Keller des elterlichen Wohnhauses in Oftersheim. Das war im Jahr
1978. Mehr als drei Jahrzehnte später ist das Unternehmen dem
Wohnhauskeller lange entwachsen.
Das Familienunternehmen mit Sitz
in Schwetzingen zählt zu den fünf
größten der deutschen Fitnessbranche. 61 000 Mitglieder trainieren in
den 21 Studios in der Metropolregion derzeit. Die Gesamtbetriebsfläche – neben den Studios betreibt
Pfitzenmeier auch drei Therapiezentren – liegt bei 57 000 Quadratmetern.
SCHWETZINGEN - ERLEBEN
2007 eröffnete Pfitzenmeier in Schwetzingen einen Wellness & Fitness Park –
noch im gleichen Jahr wurde er zur „Besten Anlage Deutschlands“ gewählt.
Zur Unternehmensgruppe gehört
die IFAA. Die Tochtergesellschaft ist
nach eigenen Angaben Europas führende Aus- und Weiterbildungsakademie für Wellness, Fitness und Gesundheit. Auch bei den Studios hat
eine Differenzierung stattgefunden.
Neben den großflächigen Wellness& Fitness Parks mit breitem Kursangebot hat Pfitzenmeier die Marke
„Venice Beach“ etabliert. Mit diesen
Studios wollen die Schwetzinger
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Ansprechpartner:
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das untere Preissegment besetzen.
Drittes Standbein sind die MediFIT
Gesundheitszentren. Diese Einrichtungen haben sich auf therapeutische und medizinische Angebote
spezialisiert. Im Mittelpunkt des
MediFIT-Konzepts stehen Prävention und Rehabilitation.
Die Grenzen des Wachstums hat
Pfitzenmeier damit noch nicht erreicht. Momentan plant das Unternehmen einen Wellness & Fitness
Park in Bensheim. Die Eröffnung
des jüngsten Babys ist für 2012 vorgesehen. Konzeptionell lehnt sich
das Bensheimer Studio an das
„Flaggschiff“ der Gruppe an. Das
steht am heutigen Firmensitz in
Schwetzingen. Denn dem jungen
Werner Pfitzenmeier ist der elterliche Keller bald zu eng geworden.
Bereits 1979 hat er in der Schwetzinger Kronenstraße ein 200 Quadratmeter großes Studio eröffnet.
Das hat indes keine Ähnlichkeit
mehr mit dem 2007 im Gewerbegebiet Hirschacker eingeweihten Studio. 15 Millionen Euro hat Pfitzenmeier in die Vorzeige-Anlage investiert. Noch im Eröffnungsjahr wurde es zur „Besten Anlage Deutschlands“ gewählt. Zur Eröffnungswoche kam auch ein Hollywood-Star
angereist – allerdings nicht Schwarzenegger. Im Beisein von mehr als
1000 Gästen hatte Schauspieler Ralf
Möller das Studio offiziell eröffnet.
Matthias Schmitt
78 Standort Schwetzingen
INTERVIEW
„Raum für Genießer“
Oberbürgermeister René Pöltl spricht im Interview über jugendliche Rucksacktrinker, den neuen
Weltkulturerbeantrag und den Abzug der US-Armee aus Schwetzingen.
Econo: Herr Pöltl, Sie sind Verfasser eines Kommentars zum Gaststättenrecht, zudem waren Sie Leiter des Heidelberger Ordnungsamts. Im Hinblick auf die Probleme,
die Heidelberg in der Altstadt mit
Kneipen und Clubs hat: Was für
Schlussfolgerungen haben Sie daraus für Schwetzingen gezogen?
nannte Rucksacktrinker sind dabei
zusammengekommen. Sogar die
Bahnlinie musste angesichts des
Massenauflaufs gesperrt werden.
Das ist nicht das, was wir und die
Gastronomen sich wünschen.
stadt investiert, sichtbares Zeichen
ist der umgestaltete Schlossplatz.
Die Stadt hat zudem konzeptionell
mit dem Einzelhandelskonzept
neue Wegmarken gesteckt. Welcher Idee folgt diese Politik?
Econo: Was wünschen Sie sich
denn?
® Pöltl: Die Probleme Heidelbergs
hat Schwetzingen gottlob nicht. Mit
der Veranstaltung Fiesta Mexicana
hatten wir erstmalig Auswüchse,
die in diese Richtung gingen. Doch
das lag nicht am Fest selbst, sondern
an Jugendlichen, die das Fest zum
Anlass genommen hatten, sich im
Umfeld zu treffen. Rund 1000 soge-
® Pöltl: Wir wollen, dass alle Menschen, die das Leben genießen wollen, in Schwetzingen dafür einen
Raum finden – gastronomische Angebote gehören dazu, nicht aber Exzesse.
® Pöltl: Der öffentliche Raum bestimmt weitgehend, was in ihm passiert. Investitionen in den öffentlichen Raum schaffen so eine Grundlage für wirtschaftliche Prosperität.
Das kann ich an einem Beispiel zeigen: Schon vor meiner Zeit wurde
die Sanierung der Carl-TheodorStraße und des Bahnhofplatzes in
Angriff genommen. Parallel ist die
Zahl der Ansiedlungen in diesem
Bereich gestiegen. Schlusspunkt
Econo: Schwetzingen hat in den
vergangen Jahren viel in die Innen-
dieser Entwicklung war die sehr
große Investition der Firma Kaufland. Ohne Vorleistung der Stadt
hätte es diese privaten Investitionen
nicht gegeben. Einzelhandel und
auch andere Gewerbe schauen ganz
genau hin, wie das Umfeld gestaltet
ist und ob sich die eigenen Geschäfte dort lohnen.
Econo: Der Gemeinderat hat gerade die Grund- und Gewerbesteuer
erhöht. Das stärkt nicht gerade den
Wirtschaftsstandort.
® Pöltl: Zum einen bekommen wir
als Kommune immer mehr Aufgaben zugewiesen, zum anderen unterhalten wir eine sehr starke Infra-
Standort Schwetzingen 79
struktur. Hiervon profitiert im Besonderen die Wirtschaft. Daher haben wir uns dazu entschlossen, die
Gewerbesteuer moderat anzupassen. Ich darf daran erinnern:
Schwetzingen hat mit seinen
22 000 Einwohnern die Atmosphäre, die Infrastruktur und die Lebensqualität von Städten wie Heidelberg
oder Freiburg. Im Vergleich zu diesen Städten ist unsere Gewerbesteuer immer noch moderat. So gesehen
bieten wir für vergleichsweise wenig Geld eine sehr hohe Qualität.
Econo: Schwetzingen hat kaum
noch freie Gewerbeflächen. Potenzial eröffnet der Abzug der US-Armee. Wie sehen die Pläne für die
Kilbourne- und Tompkins-Kaserne
aus?
® Pöltl: Unabhängig von der
Machbarkeit, die gerade geprüft
wird, könnte ich mir neue Flächen
für Wohnen und Gewebe vorstellen. Dabei wird es sich weniger um
produzierende Unternehmen handeln, sondern um Dienstleister und
technologieorientierte Unternehmen.
turerbe anerkannt zu werden. Warum?
Der 43-jährige René Pöltl wurde 2008 zum Oberbürgermeister von Schwetzingen
gewählt. Zu dem Zeitpunkt war er Erster Bürgermeister der Stadt.
Bild: zg
Econo: Der Markt kann solch ein
Angebot verdauen?
® Pöltl: Ja, denn Schwetzingen ist
eine sehr beliebte Stadt zum Wohnen. Das zeigt sich an den Immobilien- und Mietpreisen. Die freiwerdenden Flächen werden für Wohnen im mittleren Segment genutzt
und schaffen so Raum für junge Familien.
Econo: Auf dem ehemaligen Bahnausbesserungswerk wird sich ein
Logistiker ansiedeln. In Heddesheim hat sich gegen solch einen
Zugang Widerstand entwickelt.
Kann das in Schwetzingen auch
passieren?
® Pöltl: Nein, da die Dimensionen
nicht zu vergleichen sind. Die Anund Abfahrten in Schwetzingen
würden sich auf 50 Lkw-Fahrten
pro Tag – und das auch nur zwischen 6 und 22 Uhr beschränken.
Eine Durchfahrt durch Schwetzingen ist zudem ausgeschlossen, da
die Autobahn über die Umgehungsstraße erreicht wird.
Econo: Schwetzingen unternimmt
einen zweiten Anlauf, als Weltkul-
® Pöltl: Der Sinn des Welterbes ist,
ein einmaliges Kulturerbe für unsere Nachkommen zu erhalten. Der
Status Weltkulturerbe wird uns daran erinnern und es leichter machen, dieses Erbe zu bewahren. Die
jüngere Vergangenheit zeigt, dass
man nicht immer entsprechend sensibel war. So gibt es ein Hochhaus,
das direkt in der Sichtachse zum
Schloss gebaut wurde. Der Nebeneffekt wird zudem sein, dass mehr
Menschen nach Schwetzingen
kommen. Das wiederum ist ein
schöner Impuls für die Wirtschaft,
den wir gerne mitnehmen.
Econo: Der Bau der Waldschlösschenbrücke in Dresden hat gezeigt,
dass dieser Titel kein Siegel für das
Tourismusmarketing ist, sondern
eine Verpflichtung beinhaltet, die
die Stadtpolitik auch begrenzt.
® Pöltl: Das ist richtig. Allerdings
wird uns dies in Schwetzingen nicht
sehr behindern, da unsere Baustruktur schon komplett entwickelt ist.
Matthias Schmitt
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80 Standort Schwetzingen
Wenn der Investor drei mal klingelt
In Schwetzingen sind Dienstleister unterschiedlichster Couleur zu Hause. Der größte unter ihnen
ist der Call-Center-Betreiber Alex & Gross, der 2009 von Tectum gekauft wurde.
D
ie Mitarbeiter von Ralf Grothe
gehen in der Mittagspause gerne mal ins Grüne. Vor ihren
Büros erstreckt sich ein 3000 Quadratmeter großer Garten. In der Anlage wechseln sich Bäume, Beete
und Terrassen ab. Über einem kleinen Platz sind Platanen so gezogen,
dass die Blätter des Baums Schatten
spenden. Für künstlerische Wegmarken sorgen Skulpturen. So dreht
sich ein Spiegel im Wind, der in einem Stahlrahmen aufgehängt ist.
Mittelpunkt des Gartens indes ist
ein 1,5 Meter tiefer Schwimmteich.
Er ist bequem über eine kleine Leiter zu erreichen, die von einer Holzterrasse ins Wasser reicht. „Ohne
Wasser kommt kaum noch ein Garten aus“, sagt Ralf Grothe. Dass seine Angestellten in einer parkähnlichen Anlage lustwandeln können,
hat einen guten Grund: Grothe und
seine rund 20 Mitarbeiter verdienen
mit Gärten ihr Geld, genauer gesagt
mit der Planung, der Umsetzung
und der dauerhaften Pflege.
„Unsere Kunden sind anspruchsvolle Privatkunden, darunter viele
Unternehmer, Vorstände und Mana-
ger“, sagt Grothe. Vom Alter her gehe es ab 40 Jahren los, die meisten
seien jedoch jenseits der 50. „Ein
Trend ist im Übrigen die altersgerechte Gestaltung von Gärten“, so
der Unternehmer. Dazu zählt Grothe die Barrierefreiheit, beispielsweise die Anlage von Beeten auf Arbeitshöhe oder die Anlage eines
Kunstrasens, der keine Pflege benötigt.
Bei öffentlichen Aufträgen
zählt nur der Preis
Die Anzahl der jährlich von der Firma „Grothe Neue Gärten“ erstellten Pläne beziffert der Unternehmer
mit rund 100. „Mehr als drei Viertel
davon lässt sich die Pläne von uns
umsetzen.“ Die öffentliche Hand
zählt nicht zu den Kunden der
Schwetzinger. „An öffentlichen Ausschreibungen nehmen wir nicht
teil. Wenn wir mal für die öffentliche Hand etwas tun, dann als
Dienstleister für einen Architekten“, sagt Grothe. Als Beispiele
nennt der Gartenplaner einen
Schulhof in Viernheim und den Außenbereich des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. „Uns geht es nicht um eine
möglichst preisgünstige Lösung,
doch das ist das einzige, was bei öffentlichen Aufträgen zählt“, sagt
Grothe.
Der gelernte Gärtner ist schon
lange sein eigener Chef. 1983, unmittelbar nach der Ausbildung, hat
der Brühler in seinem Heimatort
sein Gewerbe angemeldet – als EinMann-Unternehmen mit Rasenmäher, Heckenschere und Schubkarren. Den Meister hat er parallel absolviert. „Anfangs habe ich Gartenpflegeaufträge übernommen. Daraus hat sich das Geschäft mit der
Gestaltung entwickelt“, erzählt
Grothe. Anfangs plante er nur einzelne Elemente wie eine Terrasse
oder eine Mauer. „Heute konzipieren wir feine, stimmige Gesamtkonzepte für unsere Kunden.“ Die Anzahl der von seinem Team gepflegten Gärten gibt Grothe mit rund
100 an.
Der Umzug von Brühl nach
Schwetzingen erfolgte vier Jahre
nach der Unternehmensgründung.
In der Spargelstadt hat sich Grothe
ein eigenes Grundstück gekauft.
Der Zuzug von Unternehmen wie
jenen von Ralf Grothe ist ganz im
Sinne von Schwetzingens Wirtschaftsförderer Wolfgang Leberecht.
„Wir sind keine Industriestadt
mehr, sondern in neuerer Zeit stärker geprägt von Dienstleistern, Beratern, Planern und Architekten.“
Der größte Arbeitgeber ist
ein Call-Center
So ist der größte Arbeitgeber am Ort
auch kein Industriebetrieb mehr,
wie noch vor einigen Jahrzehnten,
als bei den Pfaudler Werken bis zu
550 und im Bahnausbesserungswerk bis zu 1300 Menschen arbeiteten. Der größte Arbeitgeber heißt
vielmehr Tectum Business Solutions
und verdient sein Geld mit einer
Dienstleistung, die es zur Zeit der
Industrialisierung gar nicht gab: Telemarketing. Insgesamt beschäftigt
der Call-Center-Anbieter 450 Mitarbeiter, in Schwetzingen sind es 300.
Täglich frisch auf den Tisch
Nachrichten und
Hintergründe
aus Schwetzingen
und der Region.
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Standort Schwetzingen 81
Fokus des Unternehmens ist Business-to-Business-Kommunikation.
„Renommierte Kunden für erklärungsbedürftige Produkte vertrauen
auf das kompetente, projekterfahrene Team sowie die hochwertige
Technik“, schreibt Tectum auf seiner Website. Gegründet wurde das
Unternehmen 2001 als „Alex &
Gross“. Hinter diesem Namen stehen die beiden Gründer: Andreas
Alex und Jochen Gross.
Der Name der beiden Gründer
indes ist im April 2009 verschwunden. Damals hat einer der größten
Call-Center-Betreiber Deutschlands,
die Firma Tectum, Alex & Gross gekauft. Die Dortmunder erklärten die
Übernahme mit dem Ziel, Märkte in
Europa, im Namen Osten und Afrika zu erschließen. Denn das wesentlich kleinere Unternehmen
Alex & Groß hatte früh den Sprung
über die Grenzen gewagt. Zudem
war Tectum kaum im attraktiven
B2B-Bereich tätig. Beides machte
die Schwetzinger zu einem begehrten Übernahmeziel.
Einer der Gründer hat die
Firma verlassen
„Alle Standorte bestehen weiterhin
und haben sich seit der Übernahme
positiv entwickelt“, sagt Andreas
Alex. Er ist als Geschäftsführer geblieben und hält nach eigenen Angaben auch weiterhin Anteile an der
Muttergesellschaft. „Nach der
Übernahme der ehemaligen Alex &
Gross und der Umfirmierung in die
Reportingpflichten haben Elena
Hernández-Alba, Richard Radmacher und Nick Tempelhagen nicht.
Die drei sind in ihrem Unternehmen „Wolfgraphics“ ihr eigener
Herr. Die Firma hat zwei Standbeine. Für Kunden aus der Region ist
sie als klassische Kommunikationsdesignagentur tätigt. So gestaltet
Wolfgraphics Webseiten, Flyer, Logos oder Broschüren. Mit ihrem
zweiten Standbein indes sind die
Schwetzinger weltweit zu Hause.
Wolfgraphics konzipiert Cover für
Computerspiele, CDs und DVDs.
Wolfgraphics gestaltet Poster,
Booklets und Cover
Im 3000 Quadratmeter großen Schaugarten präsentiert „Grothe Neue Gärten“
verschiedene Stile, Möbel und Accessoires.
Bild: zg
Tectum Business Solutions war es
besonders wichtig, unseren Mitarbeitern in Schwetzingen zu zeigen,
dass wir weiterhin voll hinter der
Unternehmung stehen und die
neue Tectum Business Solutions ein
fester Bestandteil der gesamten
Gruppe ist“, sagt Andreas Alex.
Sein ehemaliger Kompagnon Jochen Gross indes hat im August
2010 das Unternehmen verlassen.
Das war zu jenem Zeitpunkt, als die
Düsseldorfer Tectum von Quadriga
Capital gekauft wurde. Die Private
Equity-Gesellschaft hatte schon einige Zeit vorher der Tectum-Gründerfamilie Küppers 50 Prozent ihrer
Anteile abgekauft. Doch die Chemie
zwischen den beiden Partnern
scheint nicht gestimmt zu haben.
„Grund für den Verkauf sind unterschiedliche Auffassungen über die
strategische Entwicklung der Unternehmensgruppe“, schrieb Tectum
damals in einer Pressemitteilung.
Andreas Alex scheint diese „unterschiedlichen
Auffassungen“
nicht zu teilen. Darauf angesprochen sagt er: „Die Investorengesellschaft hat das stabile Wachstum der
Tectum Group nicht zuletzt durch
ihre Finanzstärke ermöglicht und
begleitet uns mit jeglicher wünschenswerten
Unterstützung.“
Selbstverständlich reportiere die
Schwetzinger Tochter ihre Ergebnisse an Quadriga Capital. „Wir bewahren aber inhaltlich unsere unternehmerischen Freiheiten“, so
Andreas Alex.
Ihren ersten Auftrag in diesem Bereich akquirierten die drei im Jahr
2003. Damals layouteten sie den
Action-Titel „Pearl Harbour2“. Seither hat Wolfgraphics für diesen
Kunden viele weitere Medien gestaltet. Und andere Labels sind auf
die Firma aufmerksam geworden.
So gestalten die Schwetzinger heute
nicht nur Cover, auch Poster, Booklets, DVD-Inlays oder Handbücher
gehören zum Portfolio.
Mit dem Standort Schwetzingen
sind sie zufrienden – obwohl Tempelhagen und Hernández-Alba aus
Mannheim sind. „Über einen Umzug dorthin haben wir nie nachgedacht“, sagt Nick Tempelhagen,
dessen Büro nur 100 Meter vom
Schlossplatz entfernt liegt. „Hier ist
es einfach schön“, sagt der 37-Jährige.
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82 Standort Schwetzingen
왘왘 Der Unternehmenssitz in einer
Kleinstadt sei auch kein Nachteil.
„Darüber wird mit Kunden gar
nicht gesprochen.“
Als „tipptopp“ bezeichnet auch
Matthias Pelka den Standort
Schwetzingen. Der BWler ist Mitarbeiter der Projektmeile GmbH. Das
Unternehmen wurde 2009 als
Dienstleister von Marketing-Events
gegründet. Doch diese Geschäftsidee ging in der Wirtschaftskrise
nicht auf. Die Projektmeile ist heute
vielmehr Personaldienstleister. „Die
Personaldienstleistung entstand aus
dem Bedarf, für das Eventmanagement ein Pool von Freelancern aufzubauen“, erzählt Pelka. Dabei sei
es auch um verwandte Bereiche wie
Online-PR oder IT gegangen. Diesen
Pool stellte die Projektmeile dann
auch anderen Unternehmen zur
Verfügung. „So hat sich über die
Vermittlung von Freiberuflern für
Projekte auch die klassische Arbeitnehmerüberlassung und die Vermittlung in Festanstellung entwickelt“, sagt Pelka.
Doch die Projektmeile hat noch
eine weitere Dienstleistung entwickelt. Sie berät Mittelständler darin,
ihre Personalrekrutierung zu ver-
Michael Klausnitzer ist Gründer von Acquinterion. Das Unternehmen hilft
Firmen dabei, ihren Vertrieb und ihr Marketing zu verbessern.
Bild: zg
bessern. „Im Gespräch mit einem
Kunden haben die ProjektmeileMitarbeiter erkannt, dass die Firma
grundlegende Defizite bei der Rekrutierung hat“, erzählt Pelka. Daraufhin habe die Projektmeile den
gesamten
Rekrutierungsprozess
analysiert und Verbesserungsvorschläge erarbeitet, zudem die verantwortliche Mitarbeiterin drei Tage gecoacht. Dies habe dem Kunden
unter anderem ermöglicht, ein dreiköpfiges Team von einem anderen
Unternehmen abzuwerben. Sieben
Kunden hat die Projektmeile nach
eigenen Angaben mittlerweile beraten. „Ohne professionelles PersonalRecruiting laufen kleine und mittlere Unternehmen auf lange Sicht Gefahr, gegen die Wand zu fahren“,
warnt Pelka. Denn die Strategie,
über höhere Gehälter Mitarbeiter
zu locken, bleibe ihnen häufig verwehrt.
Mittelständische Unternehmen
sind auch die Zielgruppe von Micha-
el Klausnitzer. Der gebürtige Siegener hat 2005 „Acquinterion“ gegründet. Mit einem Netzwerk von
Partnern will er Firmen dabei helfen, neue Potenziale zu erschließen
und Verkaufsziele zu erreichen.
Acquinterion sei mittlerweile auf 50
Experten angewachsen, darunter
Trainer,
Marketingspezialisten,
Coaches, Akquisiteure und Programmierer. Besondere Entwicklungspotenziale sieht Klausnitzer
bei der Neukundenakquisition, der
verkäuferischen Kompetenz, einer
kundenorientierten Kommunikation, im Umgang mit Vertriebstools
wie CRM-Systemen, dem Lead-Management und bei der Internetpräsenz.
Acquinterion betreut nach eigenen Angaben Kunden in ganz
Deutschland. Daher sei die verkehrsgünstige Lage Schwetzingens
von Vorteil. Und auch privat hat der
Unternehmer die Stadt schätzen gelernt. Seit 2000 wohnt er in
Schwetzingen. „Ich genieße es, dass
ich hier alles zu Fuß erledigen
kann“, sagt Michael Klausnitzer.
Matthias Schmitt
Standort Schwetzingen 83
INTERVIEW
„Wir bleiben dem Standort treu“
Das Software-Haus SOU betreut von Schwetzingen aus Kunden in ganz Europa. Das Unternehmen
hat eine eigene ERP-Software entwickelt – und eine spezielle Branchenlösung eingekauft.
Econo: Das „Netzwerk elektronischer Geschäftsverkehr“ hat in einer Studie ermittelt, dass es rund
350 ERP-Lösungen für den Mittelstand gibt. Was macht Ihre aus?
® Marco Mancuso: Die funktionalen Unterschiede sind heute marginal. Entscheidend sind die weichen Faktoren. Sehr wichtig ist,
dass wir selbst ein mittelständisches
Unternehmen sind und unseren
Kunden auf Augenhöhe begegnen.
Unsere Struktur hat zudem zur Folge, dass unsere Kommunikationswege kurz und unsere Preise klein
sind. Die preisliche Attraktivität
hängt auch damit zusammen, dass
wir die Lösungen schlank und
schnell implementieren. Auch die
Lizenz-, Wartungs- und Supportingpolitik ist auf mittelständische Kunden zugeschnitten.
Auf diese Weise haben wir weltweit
30 Kunden gewonnen.
Econo: Das dritte Standbein von
SOU ist eine spezielle ERP-Lösung
für Kfz-Importeure und -Händler.
Wie kam es dazu?
Econo: Sie sind auch Beratungshaus für andere ERP-Systeme. Wie
kam es dazu?
® Mancuso: Das erklärt sich historisch. T-Systems war lange Zeit Kunde von uns. Die Telekom-Tochter
hatte Debis übernommen, die ehemalige IT-Sparte von Daimler. Eines
der Debis-Produkte war ein Importeur- und Händler-System. T-Systems wollte das jedoch weder warten noch weiterentwickeln. Wir bekamen es angeboten und haben zugeschlagen. So betreuen wir seit
2004 weltweit 21 Unternehmen,
die Daimler Nutzfahrzeuge oder
Pkws importieren oder verkaufen.
Wir haben das ursprüngliche System in den vergangenen Jahren ausgebaut. Unter anderem haben wir
unser eigenes CRM-System in die
Anwendung integriert.
® Mancuso: Es kommt häufig vor,
dass Kunden mit dem Support vom
Softwareanbieter unzufrieden sind.
Econo: Gestartet ist das Unternehmen in Brühl als Ein-Mann-Unternehmen. Wie waren die Anfänge?
® Mancuso: Gegründet wurde
SOU von Karl Senftleber. Er ist gelernter Informatiker und war vor
der Selbstständigkeit Projektleiter in
verschiedenen Firmen, IT-Leiter bei
einem Großkonzern und angestellter Geschäftsführer. Als Freelancer
hat er sich dann 1990 selbstständig
gemacht. Herr Senftleber ist gebürtiger Mannheimer und hat zur Zeit
der Gründung in Brühl gelebt.
Econo: Wie kam es zum Firmensitz
in Schwetzingen?
® Mancuso: Mit dem Wachstum
hat SOU neue Büroräume gebraucht. Leider war die Stadt Brühl
nicht in der Lage, uns ein entsprechendes Grundstück zu vermitteln.
Anders in Schwetzingen: Der damalige Bürgermeister Gerhard Stratthaus hat uns im Gewerbegebiet
Hirschacker ein passendes Grundstück angeboten. SOU hat im Jahr
1997 neu gebaut und zwei Millionen Mark in den Standort investiert.
Econo: Wollen Sie in Schwetzingen
bleiben?
® Mancuso: Wir halten dem
Standort die Treue, da er viel zu bieten hat. Obwohl eher kleinstädtisch
strukturiert, erreichen wir in einer
Dreiviertelstunde den Frankfurter
Flughafen oder Stuttgart. Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen
sind sowieso nur um die Ecke. Das
ist wichtig, da wir hier viele Unternehmen als Kunden haben, darunter MLP, Heideldruck, MercedesBenz und BASF.
Econo: Wie sind Ihre Pläne für das
laufende Jahr?
® Mancuso: In der Dienstleistungssparte haben wir zwei Großaufträge mit Pharmakonzernen akquiriert. Schon damit ist unser Personal nahezu ausgelastet. Weitere
Impulse kommen aus dem Automobilsektor. Bei Daimler löst sich der
Investitionsstau auf, sodass wir mit
unserem Importeur- und HändlerSystem viel zu tun haben. Zudem
haben wir für unser eigenes ERPSystem neue Kunden gewinnen
können. Wir werden daher im laufenden Jahr drei bis vier neue MitarMSc
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84 Standort Schwetzingen
Rührige Geschäfte
Schwetzingen ist Heimat vieler Industriebetriebe. Der älteste unter ihnen ist Pfaudler. Seit 1907
produziert die Firma Rührbehälter für Brauereien, Pharmahersteller und Chemiekonzerne.
S
pargel für die Bundeskanzlerin,
Weltkulturerbe-Antrag
und
Festspiele – das Image Schwetzingens ist geprägt von Kultur und
Lebensart. Das lässt vergessen, dass
in der selbst ernannten Spargelstadt
auch eine Reihe von Industrieunternehmen heimisch ist. Beispiel
Pfaudler Werke: Die Wurzeln des ältesten Schwetzinger Unternehmens
reichen ins Jahr 1907 zurück. Das
US-amerikanische
Unternehmen
„The Pfaudler Co.“ war auf der Suche nach einem Produktionsstandort in Europa. Die von dem deutschen Auswanderer Caspar Pfaudler
gegründete Firma war mit der Herstellung emaillierter Stahlbehälter
für die Getränkeindustrie groß geworden. Die Nachfrage nach diesen
gut zu reinigenden und daher hygienischen Tanks und Bottichen war
auch in Pfaudlers alter Heimat groß.
Der Export indes lohnte sich wegen
der hohen Transportkosten nicht.
Die US-Manager entschieden sich
für Schwetzingen als Standort der
neuen Fabrik. Der Rhein-NeckarRaum war zu dieser Zeit schon eine
stark industrialisierte Region. Zudem lockten die vielen Brauereien
am Ort. Die sind heute Vergangenheit. Ausnahme ist Weldebräu. Das
in vierter Generation geführte Familienunternehmen ist heute im nahen Plankstadt ansässig – in
Schwetzingen zeugt noch das Welde-Stammhaus von den Anfängen.
Das Wegbrechen der Brauereikunden haben die Pfaudler Werke
gut verkraftet. Denn sie konnten eine neue Zielgruppe erschließen:
Chemie- und Pharmaunternehmen.
Und es waren nicht nur einfache
Behälter, mit denen sie Firmen wie
BASF, Merck oder später Roche für
sich gewannen. Das Unternehmen
gilt heute weltweit als führend im
Bereich Reaktor- und Rührbehälter.
Die Dimensionen dieser Produkte
sind immens. Die bisher größten
Rührbehälter haben die Schwetzinger 2007 für eine chinesische Chemiefabrik gebaut. Die zehn Behälter
fassten je 60 000 Liter. Die von
Pfaudler produzierten Lagertanks
haben sogar eine Kapazität von bis
zu 100 000 Litern. Für den Transport der Pfaudlerprodukte zum Hafen in Mannheim-Rheinau müssen
dann Ampeln und Schilder abmontiert sowie Kreuzungen und Straßen
kurzzeitig gesperrt werden.
Der Pfaudler-Standort in Schwetzingen ist nicht nur ein Produktionsstandort, sondern auch Europazentrale und Kompetenzzentrum
innerhalb der Robbins & MyersGruppe. Zu diesem börsennotierten
US-Konzern gehört Pfaudler seit
1994. „Pfaudler trägt mit seinem
einzigartigen Know-how im Bereich
Reaktor-Systeme aus Stahl- und
Stahlemaille entscheidend zum internationalen Erfolg von Robbins &
Myers bei“, schreibt der Konzern
Die Pfaudler Werke produzieren Rühr- und Reaktorbehälter. Ihre Beständigkeit
erhalten die Behältnisse durch die Emaillierung. Bei rund 900 Grad verbinden
sich Stahl und Emaille. Im Bild: Ein 60 000-Liter Rührbehälter verlässt die
Brennkammer.
Bild: Pfaudler Werke
mit Sitz in Dayton, Ohio, auf seiner
Homepage. Dass Robbins & Myers
immer zum lokalen Erfolg von
Pfaudler beiträgt, erscheint indes
zweifelhaft. Das Unternehmen, das
in den 1950er Jahren noch 550
Menschen in Schwetzingen beschäftigte, zählt heute noch 206
Mitarbeiter. Der letzte Abbau datiert auf den Oktober vergangenen
Jahres. Damals wurden 46 Stellen
gestrichen, 36 davon entfielen auf
Kündigungen. Begründet hat Andrew C. Wills, Geschäftsführer der
Schwetzinger Pfaudler Werke
GmbH und Präsident der Robbins &
Myers Process Solutions Group, die
Restrukturierung mit dem „zykli-
schen Umfeld“. Um mit diesem besser umgehen zu können, hat Wills
die Fertigungstiefe verringert und
Pfaudler auf seine „Kernkompetenzen konzentriert“. Eine Restrukturierung im Jahr 2004 – betroffen
waren 22 Mitarbeiter – wurde mit
dem Standortwettbewerb innerhalb
des Konzerns begründet. Der Konzern produziert auch in China und
Indien.
„Wir sind keine Industriestadt
mehr, sondern in neuerer Zeit stärker geprägt von Dienstleistern, Beratern, Planern und Architekten“,
sagt Schwetzingens Wirtschaftsförderer Wolfgang Leberecht. Von
6729 Beschäftigten arbeiten nur
„Gutes Hören“ mit all seinen Aspekten, diesem Thema
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Hol- & Bringservice / Hausbesuche
Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 9.00 – 12.30 Uhr und 14.00 – 18.30 Uhr
Mittwoch 9.00 – 12.30 Uhr und Samstag 10.00 – 14.00 Uhr
noch 22 Prozent im verarbeitenden
Gewerbe. Dieser Strukturwandel ist
indes nicht nur auf den Abbau beim
ehemals größten Schwetzinger Arbeitgeber, den Pfaudler Werken, zurückzuführen. Die Bahn betrieb bis
vor rund zwanzig Jahren ein Ausbesserungswerk in Schwetzingen.
Dort arbeiteten 1200 Menschen.
Für die Industriebrache zeichnet
sich derzeit eine Lösung ab. Das insgesamt 20 Hektar große Gelände
geht zur Hälfte an einen französischen Sportartikelhersteller. Der
will auf dem Gelände ein Logistikzentrum bauen. „Eine solche Nutzung springt sofort ins Auge, da das
ehemalige Bahnausbesserungswerk
an das Schienennetz angeschlossen
und über die neue Umgehungsstraße direkt an die A5 und A6 angebunden ist“, sagt Oberbürgermeister René Pöltl. Wenn das Projekt
wie derzeit geplant umgesetzt würde, entstünden auf 40 000 Quadratmetern Logistikfläche anfangs 100,
später bis zu 400 Arbeitsplätze. Die
andere Hälfte des ehemaligen Bahnausbesserungswerks bleibt kleinen
Unternehmen vorbehalten. Dazu
plant die Stadt, eine der alten
Werkshallen zu sanieren.
Dass solche ehemaligen Industriestandorte begehrte Objekte für
Dienstleistungsunternehmen werden können, zeigt der Atos-Gewerbepark. Name und Gebäude gehen
zurück auf eine Zigarrenfabrik. Die
ist in den 1960er Jahren verschwunden. Geblieben sind 15 000
Quadratmeter Fläche für Büros und
Lager. 15 Mieter haben ihren Unternehmenssitz im Atos Gewerbepark.
Martina Pichler schätzt die Beschäftigtenzahl auf rund 150. Sie ist als
Geschäftsführerin für die Vermarktung der Immobilie zuständig. Gesellschafter des Unternehmens sind
ihre Eltern, die die ehemalige Zigar-
renfabrik 1988 gekauft haben. Zu
den Mietern zählen die Arbeitsagentur, UPS, die Gebäudereinigung
Limboeck, der Golfschläger-Hersteller Ping und die Deluxe GmbH, ein
Hersteller und Händler von Elektronikartikeln im Konsolen- und PCBereich.
Fast so viele Mitarbeiter wie die
Unternehmen im Atos-Gewerbepark hat die Kartonveredelung
Knapp GmbH. Das Unternehmen
produziert funktionelle Verpackungen aus Vollpappe, die bedruckt und
– wie es der Name schon sagt –
„veredelt“ werden. Unter der Bezeichnung Polyboard Blisterkarten,
Skinkarten, Reiteretiketten, Faltschachteln und gestanzte Zuschnitte verlassen jährlich rund eine Milliarde Verpackungen das Unternehmen. Ein Fünftel davon geht ins
Ausland – Tendenz steigend.
Die Wirtschaftskrise ist auch an
den Schwetzingern nicht vorbei gegegangen. „2009 mussten wir einen
Umsatzrückgang von knapp zehn
Prozent hinnehmen“, sagt Geschäftsführer Hans Dieter Knapp.
Doch das Tief ist überwunden. Im
vergangenen Jahr erwirtschafteten
die 140 Mitarbeiter schon wieder
einen Umsatz von 22 Millionen Euro. „Damit sind wir auf das Niveau
von 2008 zurückgekehrt“, sagt
Knapp. Grund sei gewesen, dass die
Kunden ihre Lagerbestände drastisch zurückgefahren hätten. Genauso schnell wie die Krise gekommen sei, habe dann die Nachfrage
aber wieder angezogen.
lerweile im Rentenalter, haben ihre
Nachfolge bereits geregelt. Beide
haben Kinder, die im Unternehmen
arbeiten und das Lebenswerk ihrer
Väter fortsetzen wollen.
Zum Standort Schwetzingen kam
die Firma eher durch Zufall. Bei der
Unternehmensgründung lebte Helmut Kiefer in Brühl, Hans Dieter
Knapp in Weinheim. Also habe man
einen Standort irgendwo zwischendrin gesucht. Wichtigstes Kriterium
sei eine gute Verkehrsanbindung gewesen. Dass die Wahl letztendlich
auf Schwetzingen gefallen ist, haben die Gründer bis heute nicht bereut. Auch die kürzlich beschlossene Erhöhung der Mehrwertsteuer
lässt Knapp kalt. „Damit haben wir
keine Probleme.“ Hätte man über
den Standort nachgedacht, hätte
man dies nach der Wiedervereinigung tun müssen, um von den „riesigen Subventionen“ in den neuen
Bundesländern profitieren zu können. Knapp, auf dessen Homepage
zu lesen steht, dass die Kunden einen Besuch gerne mit einem Spaziergang im Schlosspark verbinden,
fügt an: „Doch wer will schon ins
Riesengebirge?“ Matthias Schmitt
NU R BEI UN S!
PR EM IUM -PA RT
NE R FÜ R
DIE ME TR OP OL REG
ION
RH EIN -N EC KA R
St ad tw er ke
Sc hw et zin ge n
Der 64-jährige Knapp hat das Unternehmen 1970 gemeinsam mit
Helmut Kiefer gegründet. Beide hatten sich beim Mannheimer Papierhersteller Zellstofffabrik Waldhof
kennen gelernt. Drei Jahre arbeiteten sie bei dem Konzern, der heute
Teil von PWA ist. Die Gründer, mitt-
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(Kurpfalz-Passage), Schwetzingen
86 Arbeitsmarkt
INTERVIEW
„Wir sind kein Feigenblatt“
Die Transfergesellschaft Weitblick hat für zwölf Monate 1054 Heideldruck-Mitarbeiter
übernommen, die im Zuge der Restrukturierung gehen mussten. Zum Ende der Laufzeit sprach
Econo mit Projektleiter Roland W. Fleck und Mirko Geiger, dem 1. Bevollmächtigten der IG Metall.
Econo: Ende Februar (nach Redaktionsschluss) endet die einjährige
Beschäftigung von ehemaligen
Heideldruck-Mitarbeitern bei Weitblick. Wie viele haben Sie in neue
Jobs vermittelt?
® Roland W. Fleck: Bundesweit
haben wir insgesamt 775 ehemalige
HDM-Mitarbeiter vermittelt, in der
Region sind es 667.
Econo: Wie viele der Vermittelten
haben unbefristete Jobs erhalten?
® Fleck: Von den 728 vermittelten
Arbeitnehmern haben lediglich 120
eine befristete Anstellung erhalten,
alle anderen sind unbefristet eingestellt. Das ist eine gute Größenordnung. Bei Zeitarbeitsunternehmen
sind nur 95 Mitarbeiter untergekommen. Im ersten Halbjahr haben
wir bewusst auf die Vermittlung in
die Arbeitnehmerüberlassung verzichtet, um Vertrauen aufzubauen.
In Absprache mit der Arbeitsagentur
haben wir uns im ersten Schritt darum bemüht, reguläre Stellen zu finden.
Econo: Aber gerade die Zeitarbeitsunternehmen haben im Aufschwung als erste wieder eingestellt.
® Fleck: Die Zeitarbeitsunternehmen wissen aber, dass sie wesentlich weniger zahlen, als es HDM
früher getan hat. So gesehen war
die Wechselbereitschaft in die Arbeitnehmerüberlassung nicht allzu
ausgeprägt. Die endgültige Entscheidung trifft aber immer der Arbeitnehmer selbst – für ihn müssen
alle Konditionen der neuen Stelle
stimmen. Das betrifft aber nicht nur
das Gehalt, sondern auch Fahrzeiten, Art der Tätigkeit oder Entwicklungsmöglichkeiten.
Econo: Bei der Vermittlung hatten
Sie Rückenwind durch die Konjunktur ...
econo
2/2011
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4. März 2011
® Fleck: ... Richtig. Als wir die Arbeit aufnahmen, sah es trübe aus,
noch düsterer waren die Aussichten, als 2009 der Sozialplan ausgehandelt wurde. Aber die Konjunktur ist kein Selbstläufer für die Vermittlung. Die Stellen fallen auch uns
nicht in den Schoß. Wir haben für
die HDM-Mitarbeiter in der Jobakquise ganz neue Wege beschritten.
Beispielsweise haben wir Firmen
die Möglichkeit eröffnet, sich und
ihre vakanten Stellen auf Infoveranstaltungen in unseren Räumlichkeiten zu präsentieren und so eine Vielzahl potenzieller Mitarbeiter zu erreichen.
Econo: Wie wurde diese Möglichkeit genutzt?
® Fleck: Das wurde von unseren
Mitarbeitern und den Firmen sehr
gut angenommen. Die Unternehmen kamen teilweise auf uns zu,
auch dank der guten Presse. SEW
aus Bruchsal beispielsweise hat sich
drei mal vor insgesamt 250 Mitarbeitern präsentiert. Weitere Firmen
waren ABB, Unilever Langnese,
Orange Engineering, Kago New
Energy und viele andere. Der Karlsruher Spezialfahrzeugbauer Ketterer hat die Mitarbeiter sogar in die
eigene Firma eingeladen. So konnten sich die Bewerber gleich einen
Eindruck von den Sonderfahrzeugen und der Produktion machen.
Econo: In welche Unternehmen
und Branchen haben Sie die Mitarbeiter vermittelt?
® Fleck: Zuerst einmal ist zu sagen, dass rund 80 Prozent der Mitarbeiter gewerblich und 15 Prozent
kaufmännisch beschäftigt waren.
Der Rest entfällt auf Ingenieure, die
wir als erstes wieder vermitteln
konnten. Wir haben sehr viele Mechatroniker,
Industrieelektroniker und -mechaniker untergebracht. Das ist auch die Masse der
Ausbildungsberufe, die die ehemaligen HDM-Mitarbeiter absolviert haben. Von den Fachgebieten ging es
um Montage, Antriebs- und Automatisierungstechnik sowie Lager
HINTERGRUND
Von der Restrukturierung bei HDM sind weltweit 4000 Mitarbeiter betroffen, davon 1600 an insgesamt fünf deutschen Standorten.
Der für die Mitarbeiter in Deutschland ausgehandelte Sozialplan sah
die Einrichtung einer Transfergesellschaft vor. Diese Möglichkeit haben 1054 Menschen genutzt, darunter 850 Mitarbeiter von den Standorten Heidelberg und Wiesloch.
Die Laufzeit der Transfergesellschaft reichte vom 1. März 2010 bis
zum 28. Februar 2011.
Die Transfergesellschaft Weitblick hat mit anfangs 30 Beratern in
Heidelberg gestartet, zu Ende der Maßnahme waren es noch 15. Zentrale Funktionen wie Gehaltsabrechnung sind am Sitz von Weitblick in
Erkrath angesiedelt. Weitblick hat eigene Büroräume in Heidelberg
angemietet.
Weitblick ist eine Tochter des bfw. Dessen Eigentümer ist der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB).
Der Europäische Fonds zur Anpassung an die Globalisierung (EGF)
unterstützt die Transfergesellschaft mit rund acht Millionen Euro.
Rund zwei Millionen Euro entfallen dabei auf Qualifizierungsmaßnahmen.
und Logistik. Das Interesse an den
Facharbeitern ist hoch, da die Ausbildung bei Heideldruck anerkannt
ist.
Econo: Inwieweit waren die Mitarbeiter bereit, beim Gehalt Abstriche
zu machen?
® Fleck: Das ist sehr schwierig zu
verallgemeinern. Einige Mitarbeiter
haben Gehaltseinbußen bis zu 800
Euro in Kauf genommen. Die Regel
ist das aber nicht. Wir haben in der
Beratung immer verdeutlicht, dass
wir nicht auf Teufel komm raus vermitteln wollen. Der neue Arbeitsplatz muss attraktiv sein, auch was
das Gehalt angeht. Anders geht es
auch gar nicht: Viele Arbeitnehmer
müssen ein Haus oder eine Wohnung abzahlen. Da ist die finanzielle
Schmerzgrenze schnell erreicht.
Econo: Transfergesellschaften sind
als arbeitsmarktpolitisches Instrument nicht unumstritten. Ein Vorwurf lautet: Die Sozialpartner
schustern die Aufträge Gesellschaften zu, die Eigentum der Gewerkschaften bzw. Arbeitgeberverbände sind.
® Geiger: Die Entscheidung, welche Transfergesellschaft zum Zug
kommt, liegt in der Hand von Unternehmensleitung und Betriebsrat.
Bereits während der Sozialplanauswahl-Verhandlungen haben wir gemeinsam Kriterien für die Auswahl
aufgestellt. Dazu gehörten eine bundesweite Präsenz und eine Zertifizierung über die fachliche Eignung.
Weitblick hat uns schließlich überzeugt, auch weil sie ein Berater-Mitarbeiter-Verhältnis von mindestens
1:40 zugesagt und Büros an allen
betroffenen HDM-Standorten eingerichtet hat. Alle Beteiligten bei
HDM und auf Gewerkschaftsseite
haben vor dem Hintergrund solcher
Vorwürfe wie auch von Ihnen geäußert auf vollständige Transparenz
gesetzt. Die Arbeitsagentur kann
überall Einblick nehmen und wir le-
Arbeitsmarkt 87
Arbeitsmarkt in der Region
Offene Stellen in der Metropolregion Rhein-Neckar und dem Main-Tauber-Kreis
25.000
20.200
20.100
November
2010
Januar
2011
20.000
18.300
17.800
17.200
15.800
14.800
15.000
14.000
10.000
Oktober
2009
Januar
2010
März
2010
Mai
2010
Juli
2010
September
2010
Quelle: http://www.jobmorgen.de/
Grafik: impuls Verlags GmbH
Wir sind Bell! - Personaldienstleistungen
Arbeitnehmerüberlassung Personalvermittlung Outsourcing Outplacement
Bell Employment Personaldienstleistungen GmbH
gen der Öffentlichkeit gegenüber
Rechenschaft ab. Die betroffenen
Mitarbeiter haben sowieso immer
Einblick in alle Vorgänge.
® Fleck: Der Betriebsrat der HDM
und auch wir fragen fortlaufend die
Zufriedenheit unserer Mitarbeiter
ab. Wir hatten bereits zu einem sehr
frühen Zeitpunkt Werte zwischen
80 und 90 Prozent zufriedener Beschäftigter. Die Menschen haben
schnell gespürt, dass sie bei Weitblick gut aufgehoben sind, wohl
wissend, dass auch wir nicht zaubern können.
Econo: Hilmar Schneider, Direktor
Arbeitsmarktpolitik beim Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA), bezeichnet Transfergesellschaften als „Geldverschwendung“. Es gebe keinen einzigen Beleg dafür, dass ihre Betreiber den
Betroffenen schneller aus der Arbeitslosigkeit helfen, als es bei der
normalen Betreuung über die Arbeitsagenturen der Fall sei.
® Fleck: Herr Schneider ist gerne
eingeladen, sich die Arbeit von
Weitblick anzuschauen. Wir arbeiten sehr effektiv. Dass es in der
www.bell-employment.de
Branche auch andere Fälle gibt, ist
mir bekannt. Solch eine Pauschalisierung wird dem Einzelfall jedoch
nicht gerecht. Das Verhältnis Berater zu betreutem Mitarbeiter ist bei
uns in jedem Fall deutlich höher als
bei den Arbeitsagenturen.
® Geiger: Ich will ergänzen, dass
wir durch unser Netzwerk über Betriebsräte und Vertrauensleute einen großen Wissensvorsprung gegenüber den Arbeitsagenturen haben. Die Arbeitsagentur kann nicht
wissen, dass eine Firma wie ABB in
drei Monaten 30 neue Mitarbeiter
braucht. Wir indes wissen das über
die Betriebsräte, können Weitblick
einen Hinweis geben, die die Firma
dann anspricht und Vorschläge unterbreiten kann. Dieses Netzwerk
haben wir sehr systematisch genutzt. Die Vermittlung hat hiervon
enorm profitiert. Die Kritik von
Herrn Schneider ist im Übrigen
nicht unbegründet. Vor allem in
Ostdeutschland gab es Fälle, dass
Mitarbeiter einfach für zwölf Monate geparkt wurden. Vermittlung
fand da vor dem Hintergrund der
Arbeitsmarktlage fast keine statt.
Werderstr. 4 – 69469 Weinheim – Tel. 06201 / 843 22 - 0
Econo: Sind Transfergesellschaften nicht ein Feigenblatt für die entlassenden Unternehmen, die sich
dadurch Kündigungsschutzklagen
ersparen?
® Fleck: Nein, wir verstehen uns
als Dienstleistungsunternehmen mit
einem gesellschaftlich nützlichen
Angebot: Menschen wieder in Arbeit zu bringen. Die Berater sehen
ihre Arbeit daher auch nicht als Feigenblatt, sondern sind vielmehr
hoch motiviert, die Menschen dabei
zu unterstützen, wieder einen Job
zu finden.
® Geiger: Ganz unberechtigt ist
dieser Kritikpunkt nicht, denn Unternehmen sind mit einer Transfergesellschaft fein raus: Entlassende
Firmen sind arbeitsrechtlich im
Kern freigestellt, gesellschaftspolitisch wird vermieden, dass die Arbeitslosigkeit sprunghaft ansteigt.
Bei Heideldruck ist es indes so, dass
sich das Unternehmen stark für seine ehemaligen Mitarbeiter engagiert und Weitblick unterstützt. Verpflichtet sind sie dazu nicht.
® Fleck: Das kann ich aus den Beiratssitzungen heraus so bestätigen:
Sowohl die Personalführung von
HDM und hier an erster Stelle Klaus
Hofer als CPO sowie der Gesamtbetriebsrat, Rainer Wagner, kümmern
sich um die ehemaligen Mitarbeiter
bzw. Kollegen. Das zeigt sich zum
Beispiel daran, dass konkret nach
dem Verbleib einzelner Personen
gefragt wird.
Econo: Was passiert mit den unversorgten HDM-Mitarbeitern?
® Fleck: Dank der Mittel aus dem
Europäischen Globalisierungsfonds
können wir diesen Mitarbeitern eine Nachbetreuung anbieten. Sie
wechseln zwar in den Status eines
Arbeitslosengeld-1-Beziehers, bleiben jedoch in der Betreuung und
können sich beispielsweise weiterqualifizieren lassen. Diese Maßnahmen laufen noch bis Ende August.
® Geiger: Erfreulicherweise ist die
Vermittlungsquote recht hoch. Dennoch gibt es Unversorgte. Darunter
sind überproportional viele kaufmännische Mitarbeiter, da sie im
Konjunkturverlauf später vom Aufschwung profitieren als gewerbliche
Mitarbeiter. Vor dieser traurigen Tatsache sollten wir nicht die Augen
Matthias Schmitt
verschließen.
2/2011
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4. März 2011
econo
88 Bildung & Wissenschaft
INTERVIEW
Schauspieler oder Kapitän?
Das zur SRH gehörende Berufsbildungswerk Neckargemünd berät zur Berufswahl, zur beruflichen
Neuorientierung und zur Karriereplanung. Geschäftsführer Jörg Porath erklärt das Angebot.
Econo: Das Berufsbildungswerk
Neckargemünd ist für die Integration von Menschen mit besonderem
Förderbedarf bekannt. Welche Bedeutung hat die Ausbildungs-, Berufs- und Karriereberatung?
Arbeitsmarkt. Diese Punkte können
wir ganzheitlich in der Beratung
aufgreifen. Unser Vorteil ist die Unabhängigkeit von einem bestimmten Berufsfeld, Studiengängen oder
Branchen. Im Übrigen haben wir
gar nichts gegen diese anderen Angebote. Sie ersetzen aber nicht die
Beratung bei uns, die eine Premiumdienstleistung ist.
® Jörg Porath: Wir erschließen
uns mit dem Angebot neue Zielgruppen: Berufseinsteiger, Wechselwillige und Menschen, die ihre Karriere strukturiert planen. Das Angebot gibt es seit mehr als drei Jahren
und ist für uns ein großes Zukunftsthema.
Econo: Sie machen Tests – genau
wie Arbeitsagenturen und andere
Einrichtungen. Welche Rolle spielen diese in Ihrer Beratung?
® Econo: Unser Ziel ist gerade
nicht nur das sogenannte „High
End“. Wir wenden uns genauso an
ganz normale Schulabgänger und
Arbeitnehmer. Der soziale Hintergrund spielt keine Rolle. Das Knowhow dazu haben wir aus unserer
jahrzehntelangen Beratung. Unsere
Kundengruppen umfassen Menschen mit unterschiedlichsten Bildungswegen. Diese Bandbreite hat
dazu geführt, dass wir eine klare Expertise in der Berufs- und Karriereberatung aufgebaut haben. Hinzu
kommt unsere Erfahrung mit Testverfahren und deren Auswertung.
Econo: Um was geht es bei der Beratung von Wechselwilligen?
® Porath: Wir beraten nicht auf einen Wechsel hin. Wir klären gemeinsam mit dem Kunden, ob und
wann ein Wechsel sinnvoll ist und
wie er sich gut darauf vorbereiten
kann. Dieses Angebot ist interessant
für Menschen, die ihren Arbeitgeber wechseln wollen. Aber nicht
nur: Wir nehmen auch die Aufgaben in den Blick. Ein Beispiel ist,
wenn ein Mitarbeiter Führungsverantwortung übernommen hat, mit
dieser aber nicht zurecht kommt.
Wir überlegen dann gemeinsam, in
welche Richtung die Entwicklung
im Unternehmen weitergehen
econo
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4. März 2011
Bild: SRH
Econo: Mit der Karriere- und Berufsberatung fischen Sie eher am
„High End“ des Arbeitsmarktes.
Woher nehmen Sie die Expertise?
Jörg Porath ist Geschäftsführer des Berufsbildungswerks Neckargemünd. Das
Unternehmen bietet seit drei Jahren auch Berufs- und Karriereberatung an.
könnte, wenn die Personalführung
wieder abgegeben wird.
Econo: Karriere ist in Deutschland
ein nicht ausschließlich positiv besetzter Begriff ...
® Porath: ... In der Tat, Karriere ist
ein häufig verbrämtes Wort. Viele
verbinden Karriere mit Ellenbogeneinsatz und Gier. Darum geht es uns
aber nicht. Wir ermitteln mit unseren Kunden in der Beratung, welche Karrieremöglichkeiten sich bei
gegebenen Neigungen, Interessen
und Arbeitsmarktlage eröffnen. Karriere heißt dabei nicht unbedingt
Führungsverantwortung. Ein Experte kann beispielsweise eine Fachkarriere anstreben und sich als aner-
kannter Ansprechpartner für ein
Thema etablieren, beispielsweise in
Vorträgen und Aufsätzen. Auch das
verstehen wir unter Karriere.
Econo: Schulabgängern steht eine
Vielzahl von Ansprechpartnern zur
Verfügung. Warum sollten sie für
die Beratung Geld zahlen?
® Porath: Ein Problem dabei ist,
dass jede Einrichtung nur über die
eigenen Berufe und Entwicklungsmöglichkeiten informiert. Wer zu
einem Hochschultag geht, erfährt
nichts über die etwa 400 Kammerberufe – und umgekehrt. Hinzu
kommen die Punkte eigene Neigung, eigene Fähigkeiten, Verdienstund Karrieremöglichkeiten sowie
KARIERRE- UND BERUFSBERATUNG
Das Berufsbildungswerk Neckargemünd gGmbH berät Schulabgänger und Berufstätige zu den Themen:
I Berufswahl und Berufseinstieg
I berufliche Neuorientierung und
I Karriere
Internet: www.karriere-srh.de
® Porath: Tests sind ein Baustein
in unserer Beratung – nicht mehr
und nicht weniger. Sie können helfen herauszufinden, welcher Beruf
zu einer Person passt. Das ist aber
auch schon alles. Ob ein konkreter
Beruf gute Einstiegs-, Entwicklungsoder Verdienstmöglichkeiten bietet,
ist davon völlig unabhängig. Das
wird dann in der Beratung eruiert.
Die Eignung und Neigung für ein
bestimmtes Berufsfeld ist daher
nicht einmal eine absolute Voraussetzung für einen bestimmten Weg.
Ein Beispiel ist der junge Mensch,
der unbedingt Schauspieler werden
möchte, aufgrund seiner Begabung
aber für den Beruf des Hochseekapitäns geeignet wäre. Punkte in unserer Beratung sind beispielsweise
auch, ob jemand die Region verlassen will oder kann. Auch der
Wunsch, vielleicht einmal in Teilzeit arbeiten zu wollen, ist wichtig
für die Berufs- und Karriereplanung.
Das alles leistet ein standardisierter
Test nicht. Wir entwickeln daher
auf Grundlage des individuellen
Testergebnisses ein gut lesbares, begründetes Gutachten.
Econo: Wo findet die Beratung
statt?
® Porath: Wir haben für die Beratung ein Büro in Neckargemünd
eingerichtet. Wir überlegen, mittelfristig das Angebot in die Oberzentren der Metropolregion Rhein-Neckar zu tragen. Matthias Schmitt
Index 89
Unternehmen
Seite
Achat
22
38
82
39
ACI
Acquinterion
Adler Immobilien Investment
Agentur für kreative OnlineKommunikation Reinshagen &
Hartung
Alex & Groß
Atos Origin
Autohaus Scheller
44
80
26
6
Bäckerei Hundemer
20
27
BASF
Berufsbildungswerk
Neckargemünd
Bilfinger Berger
BRN
Butsch GmbH
Butsch, Thomas
CConcpet
86
8
22
18
18
Christ Capital
Concat
ConventionBureau Rhein-Neckar
Cosinus
Creditreform
Cube Films
Daimler
Danafilms
„Das Wormser“
Deutsche Apothekerund Ärztebank
Deutsche Rohstoff AG
digitale informationssysteme (di)
Druckerei Laub
E.W. Neu
ECE
EGH
Engel & Völkers
Eurosol
Evobus
EWR
F
H Ludwigshafen
Fiege
Fitness GbR
27
61
18
41
18
20
24
52
7
68
Freudenberg
Frigo-Trans
13
36
+H Marine
GeckoLogic
GEP
GGEW
Goldschmitt techmobil
Grothe Neue Gärten
G
7
18
72
8
7
80
Harman Becker
7
22
9
86
46
27
55
6
Hays
HeidelbergCement
Heidelberger Druckmaschinen
High Moves GmbH
Hockenheim-Ring
Hornbach Holding
HTP
IWP
Jost GmbH
K2 Küche & Kunst
70
49
Kahl Büroeinrichtungen
34
Kardex
22
Kartonveredelung Knapp
85
Kinnarps Samas
61
Kobil Systems
60
Kotter, Wilhelm
22
Kübler GmbH
8
Kultur- und Veranstaltungs GmbH 69
L-Bank
messe & marketing GmbH
10
8
18
55
Metallwerke Helmstadt
Motorenwerke Mannheim
MRN GmbH
Mühlenberg-Gruppe
MVV
27
14
39
31
15
52
64
New Horizons
64
62
24
39
Nickerl Hoch + Tiefbau
OKW
Palatin Kongresshotel und
Kulturzentrum
Pepperl+Fuchs
Pfaudler Werke
Pfitzenmeier
Planungsbüro Piske
20
PrintoLUX
Procter & Gamble
Projektmeile
PS Packaging Services
R
eimotec
Reptilium Terrarien- und
Wüstenzoo GmbH
Reum
Rheco
RheinChemie
Rheintower Ludwigshafen
RKW
Robbins & Myers
Roche
Rowe Mineralölwerke
14
61
82
7
14
47
6
14
14
39
7
84
36
63
SAP
22
seventy-two design lab
34
SINN!
40
SIS
26
Soccer-4-You
47
SOU Systemhaus
83
sovanta
22
Sparkasse Heidelberg
12, 28
Sparkasse Südliche Weinstraße 12
Sparkasse Tauberfranken
10
Sparkasse Worms-Alzey
12
SRH
27, 88
SRH Seminarzentrum
44
Stadtmarketing Schwetzingen
74
Stalinger-GaststättenBetriebs GmbH
41
Syscovery
27
90
7
52
31
22
8
Teamprojekt Veranstaltungsservice
24
20
Volksbank Darmstadt
7
28
6
80, 84
77
38
Eventmarketing & Incentive
Tectum
Trumpler
TST
Tyco Electronics
Volksbank Heidelberg
Volksbank Kraichgau
Volksbank Mosbach
VR-Bank Südpfalz
Weitblick
Wild
Wolfgraphics
WP Mannheim
Würth
42, 48
80, 81
65
62
12
13
10
13
13
10
86
6
81
8
6
Namen
Seite
Alex, Andreas
81
64
76
Balck, Julian
31
17
47
52
10
28
24
51
Antz, Helmut
Armbruster, Thomas
Beckmann, Carl-Christian
Bellon, Yvonne
Benz, Carl
Biere, Markus
Billhardt, Stefan
Blagg, Caroline
Born, Werner H.
Cherdron, Gerhard
55
20
Doppler, Herrmann
52
46
42, 48
Dangmann, Oliver
Dreißigacker, Michael
Dufferain, Bernd
Eckes, Peter
27
20
Ernst, Roland
alz, Andreas
Feigel, Thomas
Fleck, Roland
Fürst, Andreas
Fürstner, Oliver
F
75
65
86
15
31
eiger, Mirko
Gluth, Daniela
Göhle, Peter
Grothe, Ralf
G
86
73
43
80
änle, Wolfgang
Herr, Sebastian
Hornbach, Albrecht
Huber, Stefan
H
52
64
55
31
Illner, Frank
15
52
90
Immel, Hans-Peter
Isrif, Frans Louis
J
acobsen, Patrick
Janzer, Thomas
Jost, Steffen
Kahl, Lars
Kaltschmitt, Petra
Kiefer, Helmut
Kissel, Michael
43
74
70, 71
34
74
85
61, 66, 68
Klausnitzer, Michael
Knapp, Hans Dieter
Korte, Kirsten
Koyun, Ismet
Kraft, Bernd
Küppers, Michael
Kurz, Sandra
82
85
41
60
76
62
45
Lenge, Ralf
44
20
Mancuso, Marco
83
10
44
27
75
37
8
68
Noeller, Heike
70
36
Lorenz, Karl-H.
Menke, Thomas
Mercier, Christine
Mühlum, Matthias
Mülbaier, Peter
Müller, Dieter
Müller, Georg
Muth, Iris
Norheimer, Peter
Pelka, Matthias
Pfenning, Irina
Pfitzenmeier, Werner
Pichler, Martina
Piske, Lars
Piske, Sven
Pletz, Simone
Pöltl, René
Porath, Jörg
eichart, Günter
Reiner, Wolfgang
Rhein, Daniel
R
64
10
14
S
12
62
36
24
40
73
62
chleweis, Helmut
Schmidt, Manfred
Seitz, Gerhard
Siemers, Heinrich
Sinn, Michael
Staiger, Jürgen
Suden, Michael
Tempelhagen, Nick
Wengeler, Jan
Wensch, Andrea
Werner, Meinolf
Wihl, Eric von
Zeckai, Olaf
Zehe, Michael
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Kontakt: Rainer Bender, Tel.: 06224-7008-216, www.colordruck.com
82
34
77
85
37
37
44
74, 78, 85
88
81
70
63, 69
72
27
72
64
Bilder: Rothe
90 Der Schreibtisch von...
Frans Louis Isrif ist seit 2005
geschäftsführender Gesellschafter
der mmm message messe &
marketing GmbH in Heidelberg.
Die mmm ist ein Veranstaltungsunternehmen für Messen,
Ausstellungen und Kongresse im
Bereich Ausbildung und Studium.
Unternehmensschwerpunkt ist die
bundesweite Konzeption,
Organisation und Durchführung der
„azubi- und studientage“ an
verschiedenen Standorten
Deutschlands.
15 Mitarbeiter sind bei der mmm
beschäftigt.
Internet: www.azubitage.de
ERINNERUNG ALS ANTRIEB
„Wenn man vorwärts kommen will, wird man immer irgendwie weitergeschoben“, sagt Frans Louis Isrif, Geschäftsführer der mmm message messe & marketing GmbH. Dieser Gedanke begleitet den gebürtigen Amsterdamer schon lange. Als er ein kleiner Junge war, schob sein Vater ihn beim Sonntagsspaziergang gern auf einem roten Roller durch die Heimatstadt. Den Roller gibt es immer noch, er lehnt in Isrifs Büro an der Wand.
Heute will der Niederländer andere zum Erfolg schieben. 2005 kaufte er die seit 1994 existierende mmm message messe & marketing Gmbh, die Bildungsmessen für Jugendliche organisiert. Erinnerungen ziehen sich
wie ein roter Faden durch das Büro. Ein Strauß Kunstrosen stammt aus der niederländischen Heimat Isrifs –
ein Mitbringsel von einer Messe. Auf der Staffelei in der Ecke steht ein Bild des österreichischen Skiortes
Saas Fee – hier verbringt der Geschäftsführer mit seiner Familie jedes Jahr den Skiurlaub. Es ist die Skizze eines zwei mal vier Meter großen Bildes und stammt von einem lokalen Malers. „Ich habe es auf dem Sperrmüll
gefunden“, sagt Frans Louis Isrif. Sitzt er am Schreibtisch, blickt er auf weitere Ansichten des Urlaubsortes,
gerahmte Schwarz-Weiß-Fotos. So ist ihm die Familie, die im pfälzischen Arweiler lebt, ein Stück näher, wenn
er die Woche über in Heidelberg arbeitet. Außerdem hat er stets die Zeit im Blick. Als Veranstalter von Messen
muss er sich an strenge Zeitpläne halten. Die Zeiger der Uhr über der Tür laufen allerdings entgegen dem Uhrtor
zeigersinn – das schärfe die Gedanken und rege zum Nachdenken an.
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