Methylphenidat WorKplace testing syphilis

Transcrição

Methylphenidat WorKplace testing syphilis
new art laboratories
Inside Diagnostics
Sommer 2013
Workplace Testing
Arbeitsunfälle unter Alkoholeinfluss
verhindern dank Workplace Testing:
Alle Infos zur Durchführung und der
aktuellen Rechtslage in Deutschland
Methylphenidat
Neuro-Doping mit
Kinder-Koks
SyPHILIS
In Deutschland wieder
auf dem Vormarsch
Schnelltests
Labordiagnostik
Laborservice
Beratung & Service
Inside Diagnostics Vorwort
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Seite 2
Inside Diagnostics
Vorwort
Liebe Leser/innen,
nach unserem Release der Frühjahrsausgabe 2013 und dem enormen
Feedback sind wir nun stolz, Ihnen
hiermit die Sommerausgabe 2013
präsentieren zu dürfen.
Unser Titelthema beschäftigt sich mit
dem kontroversen Thema des Workplace Testing, also die Überprüfung
der Mitarbeiter auf Arbeitsfähigkeit.
In Deutschland befindet sich dieses
Thema noch eher im Hintergrund, in
anderen Ländern sind Kontrollen an
der Tagesordnung.
Überdies informieren wir über den
Wirkstoff Methylphenidat, seine
missbräuchliche Anwendung und
die Folgen. Ein weiterer Artikel behandelt die neuerliche Ausbreitung
von Syphilis in Deutschland, die von
vielen Personen noch unterschätzt
wird.
Sollten Sie Fragen oder Anregungen
zu dieser Ausgabe haben, bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!
Philipp Strauß
Chefredaktion
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Ansprechpartner
Inside Diagnostics
Philipp Strauß
Tel.: 0941 29010-36
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Inside Diagnostics Inhalt
Inhalt
Themen
Workplace Testing��������������������������������������������� 5
Masern�������������������������������������������������������������� 9
Methylphenidat����������������������������������������������� 10
Syphilis/Geschlechtskrankheiten��������������������� 12
Nahrungsmittelunverträglichkeit��������������������� 14
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Ringversuche��������������������������������������������������� 16
Short News������������������������������������������������������ 18
Messekalender 2013��������������������������������������� 19
Workplace teSTING | Seite 5
Arbeitsunfälle unter Alkoholeinfluss
verhindern dank Workplace Testing:
Alle Infos zur Durchführung und der
aktuellen Rechtslage in Deutschland
Impressum
Inside Diagnostics
Kundenmagazin der nal von minden GmbH
Verantwortlich/Ansprechpartner:
nal von minden GmbH
Philipp Strauß
Friedenstraße 32
93053 Regensburg
Redaktion:
Philipp Strauß, Kristina Sambs,
Raffaela Seiband, Lukas Eder,
Torsten Winkler, Thomas Schott,
Anne Kaiser, Christopher Beiderbeck
[email protected]
Grafik:
Martina Kastenmaier, Kasia Orlowska
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Schnelltests Workplace Testing
Workplace Drug Testing
Alles zur aktuellen Rechtslage in Deutschland
Drogen am Arbeitsplatz
Etwa 1,3 Millionen deutsche Bundesbürger sind alkoholabhängig, knapp zehn Millionen werden als „riskant Konsumierende“ eingestuft. Diese Zahlen wurden für den aktuellen
Drogen- und Suchtbericht erhoben. Rund 1,5 Millionen Menschen in Deutschland gelten zudem als medikamentenabhängig, mehr als zwei Drittel davon sind Frauen.
Alarmierende Zahlen, auch für deutsche Arbeitgeber. Denn
die Sucht macht vor dem Firmentor nicht halt. Alkohol-, Drogen und Medikamenten-Konsum durch Angestellte schadet
dem Betrieb und den Mitarbeitern. Die Produktivität eines
Suchtkranken ist stark eingeschränkt, er kann sich schlechter
konzentrieren, hat häufiger Fehltage und ist weniger belastbar. Der Suchtmediziner Dr. Karsten Strauß schätzt den volkswirtschaftlichen Schaden durch den Konsum sogenannter
psychotroper Substanzen für Deutschland auf bis zu 300 Milliarden Euro jährlich.
Aber noch bedenklicher sind die Auswirkungen von Drogen
auf das Sicherheitsrisiko im Unternehmen. Zwischen 15 und
30% aller Arbeitsunfälle passieren unter Alkoholeinfluss.
Gefährdung der Sicherheit
Doch was können Arbeitgeber zur Minimierung der Risiken
durch Drogenkonsum tun? Eine Frage, die sich vor allem in
sicherheitsrelevanten Betrieben stellt oder bei Berufen mit erhöhtem Unfallrisiko stellt. Wer möchte gern in einem Flugzeug
sitzen, dessen Pilot unter Alkoholeinfluss steht? Wer auf einer
Baustelle mit einem unter Drogeneinfluss stehenden Kranführer arbeiten? Wer möchte sich ein Atomkraftwerk vorstellen,
in dem ein Mitglied des Kontrollpersonals regelmäßig Drogen
konsumiert? Oder einen Tanklastfahrer, der seine Tour nur mit
der Flasche Hochprozentigem im Handschuhfach schafft?
Die Problematik betrifft nicht nur Suchtkranke, schon 0,2 Promille Blutalkohol können bei gesunden Menschen die Reaktionsfähigkeit und Risikoeinschätzung beeinflussen. Auch die
Einnahme von Medikamenten kann zu einer starken Beeinträchtigung führen.
Wenn ein Unfall durch Drogenkonsum herbeigeführt wird,
kann das für den Verursacher drastische Konsequenzen haben: Er kann seinen Unfallversicherungsschutz verlieren,
muss für den Schaden haften und verliert womöglich den
Anspruch auf Lohnfortzahlung nach einer außerordentlichen
Kündigung.
Drogen-Screening am Arbeitsplatz
In den Vereinigten Staaten hat diese Sachlage längst dazu geführt, dass regelmäßige Drogen-Screenings am Arbeitsplatz
gang und gäbe sind. Auf Betreiben der Regierung werden dort
seit Ende der 1980er Jahre Drogentests in vielen Unternehmen durchgeführt. Man verweist auf sichtbare Erfolge wie
Produktivitäts- und Rentabilitätssteigerungen, weniger Fehltage und höhere Sicherheit.
In Deutschland dagegen ist das Workplace Drug Testing noch
weniger verbreitet. Kritiker bemängeln einen Eingriff in das
Persönlichkeitsrecht der Mitarbeiter und die unklare Rechtslage zur Konkretisierung der Maßnahmen. Jedoch kann eine
durchdachte Testdurchführung und ein verantwortungsvoller
Umgang mit den Ergebnissen im Interesse aller Mitarbeiter
sein.
Wie ist die Rechtslage?
Wenn ein Arbeitgeber seinen Mitarbeiter wissentlich unter
Einfluss von Drogen arbeiten lässt, verstoßen beide gegen das
Arbeitsschutzgesetz. Der Arbeitgeber muss alle notwendigen
Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen treffen und der Angestellte muss ihn dabei unterstützen. Die Unfallverhütungsvorschriften (BGV A1 § 15) besagen dazu:
»Versicherte dürfen sich durch den Konsum von Alkohol,
Drogen oder anderen berauschenden Mitteln nicht in einen
Zustand versetzen, durch den sie sich selbst oder andere gefährden können.«
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Schnelltests Workplace Testing
Um gezielte Kontrollen durchzuführen, muss ein begründeter
Verdacht bestehen oder es muss sich um eine Beschäftigung
mit gewissem Gefahrenpotenzial handeln. Bei Einstellungstests hat der Arbeitgeber die Zustimmung des Bewerbers
einzuholen. Da dieser aber im Falle einer Ablehnung den Ausschluss aus dem Bewerberkreis befürchten muss, ist diese
Zustimmung eher Formsache. Ein routinemäßiges Screening
muss in Betrieben mit Betriebsrat vorab in einer Betriebsvereinbarung festgelegt sein.
Auch bei begründetem Verdacht oder einer gewissen Gefahrgeneigtheit der Beschäftigung muss der Mitarbeiter zudem ein Wahlrecht haben, bei welchem Arzt der Drogentest
durchgeführt wird. Weigert sich der Arbeitnehmer in diesen
Fällen, an einer Untersuchung teilzunehmen, geht dies zu seinen Lasten. Im Falle der Untersuchung erhält der Arbeitgeber
lediglich die Bestätigung des Arztes über die Arbeitsfähigkeit
des Mitarbeiters. Die genauen Testergebnisse oder weitere Diagnosen unterliegen der Schweigepflicht.
Wer wird getestet?
Man unterscheidet zwischen „pre-employment testing“,
also einem Screening bei Einstellungstests um Bewerber mit
Suchthintergrund von vornherein auszuschließen und „workplace testing“, also der Kontrolle bestehender Mitarbeiter.
In letzterem Fall kann ein Unternehmen routinemäßig alle seine Mitarbeiter testen (random on-site testing), in begründeten Verdachtsfällen oder nach einem Betriebsunfall (post incident testing) oder zur regelmäßigen Kontrolle von ehemals
suchtkranken Mitarbeitern (follow up testing).
Drogenscreenings am
Arbeitsplatz können ein
sinnvoller Beitrag sein,
die Sicherheit im
Betrieb zu erhöhen.
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Worauf wird getestet?
Die gängigsten Parameter bei diesen Drogenscreenings sind
Alkohol, Cannabis, Opiate, Amphetamine und synthetische
Drogen. Während bei Alkohol eine Messung mit Atemluft
oder per Fingerabdruck möglich sind, können andere Stoffe
mit Urin- oder Speichelproben detektiert werden.
Weitaus schwieriger ist der Nachweis von Medikamentenmissbrauch. Zum Einen wegen der Vielzahl der möglichen
Wirkstoffe, zum Anderen muss differenziert werden, ob das
Mittel zu Therapiezwecken genutzt oder tatsächlich missbraucht wird. Ein Beispiel dafür ist das Doping mit Methylphenidat, dem Wirkstoff in Ritalin.
Verantwortungsvoller Umgang mit den Testergebnissen
Drogenscreenings am Arbeitsplatz können ein sinnvoller Beitrag sein, die Sicherheit im Betrieb zu erhöhen. Außerdem
können Sie auch präventiv das Verhalten der Mitarbeiter beeinflussen: Wer weiß, dass er durch den Genuss von Rauschmitteln seinen Arbeitsplatz gefährdet, lässt in den meisten
Fällen lieber die Finger davon.
Generell ist es von entscheidender Bedeutung, verantwortungsbewusst mit den erzielten Ergebnissen umzugehen.
Positive Ergebnisse sollten durch Laboranalysen verifiziert
werden, um falsche Verdächtigungen auszuschließen. Bei
Feststellung eines akuten Rauschzustandes ist es wichtig sicherzustellen, dass der Betroffene zuallererst sicher nach Hause kommt und nicht etwa selbst noch ins Auto steigt.
Inwieweit ein positives Ergebnis einen vorübergehenden
Ausschluss vom Betrieb oder eine Kündigung nach sich zieht,
hängt stark vom Einzelfall ab. Drogen- und Alkoholsucht ist
eine Krankheit, der mit einer Therapie begegnet werden sollte, dabei kann im ersten Schritt die Empfehlung an eine Drogenberatungsstelle helfen. In jedem Fall sollte die Privatsphäre des Betroffenen gegenüber dem Kollegenkreis gewahrt
werden.
Auch sollte sich der testende Betrieb im Vorfeld darüber im
Klaren sein, wie er das Ergebnis gewichten kann, d.h. wie
lange die getestete Droge nachweisbar ist und wie lange sich
deren Anwendung auf die Leistung des Arbeitnehmers aus-
Schnelltests Workplace Testing
wirken kann. So kann z.B. ein Rausch am Vorabend nicht mehr
nachweisbar sein, der Konsum von Cannabis aber noch Tage
später. Eine klare Einteilung verschiedener Drogen in Relevanz
zur Arbeitssicherheit ist kaum möglich.
Wichtig sind auch klare
Richtlinien im Betrieb!
Wichtig sind auch klare Richtlinien im Betrieb: Wie wird z.B.
der Alkoholgenuss bei Firmenfeiern gehandhabt, ist ein Glas
Sekt zum Geburtstag in der Kantine erlaubt? Die Unterstützung präventiver Maßnahmen, der Hinweis auf Präventionsangebote von Krankenkassen und Berufsgenossenschaften
oder die aktive Teilnahme an Präventionsprogrammen können ein wichtiger Bestandteil der Drogenpolitik eines Unternehmens sein.
sein kann. Immer mehr Mitarbeiter, darunter v.a. auch Fachund Führungskräfte, nehmen aufputschende Mittel zur Leistungssteigerung, um dem Druck und den Anforderungen der
täglichen Arbeit stand zu halten. In solch einem Fall sollten die
Rahmenbedingungen des Beschäftigungsverhältnisses mit zur
Klärung eines positiven Testergebnisses herangezogen werden.
Letztlich darf nicht vergessen werden, dass nicht nur Rausch
und Vergnügen der Hintergrund für den Konsum von Drogen
Folgende Empfehlungen gibt die BAS
allen Ärzten und Apothekern:
3 Ausführliche Anamnese des Patienten
3 Diagnostik (bei Verdacht auf Drogenmissbrauch
Durchführung eines Schnelltests)
3 Kleinste Verpackungsgrößen verschreiben
3 Gebrauchte Pflaster zurücknehmen
und sicher entsorgen
3 Entgegennahme unbenutzter Pflaster
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Schnelltests Workplace Testing
Workplace Testing
Aktuelle Entwicklung in Großbritannien
Das Testen auf den Alkohol-und Drogenkonsum von neuem
oder bereits vorhandenem Personal kann für einen Arbeitgeber ein wertvolles Mittel sein. Seit dem „Health & Safety at
Work Act“ von 1974 kann in Großbritannien die Arbeitsplatztestung in die Gesundheits- und Sicherheitspolitik eines jeden
Unternehmen eingebunden werden.
Das systematische Screenen vor der Einstellung, Untersuchungen nach einem Unfall und stichprobenartige Tests sind
Formen einer solchen Politik. Die Zustimmung der Mitarbeiter ist hierbei allerdings erforderlich und aus diesem Grund
sollten solche Tests in einer Gesundheits-oder Sicherheitspolitikrichtlinie des Unternehmens festgeschrieben sein oder
direkt im Arbeitsvertrag vom Arbeitnehmer unterschrieben
werden. Die Arbeitsplatztestung ist eine sehr ernste Angelegenheit. Hierbei kann das Nichtbestehen eines Drogen- oder
Alkoholtests als grobes Fehlverhalten angesehen werden und
eine fristlose Kündigung ohne Abfindung nach sich ziehen. Die
Zustimmung des Mitarbeiters vorausgesetzt, ist es möglich
einen Test auch ohne Vorankündigung durchzuführen. Das
könnte vor allem für Konsument von Drogen, die eine lange
Halbwertszeit (z.B. Cannabis) haben problematisch werden.
Momentan ist es noch nicht üblich, dass Arbeitsplatztestung
ein Teil der jeweiligen Firmenpolitik ist, aber dieses Thema
wird vor allem in Geschäftsbereichen mit einem hohem Sicherheitsrisiko, wie im Verkehrswesen und der Logistikindustrie, immer wichtiger und hat somit das Potential sich auch in
andere Beschäftigungsbereiche auszubreiten.
Im vergangenen Jahr erschien ein Bericht über Drogenkonsum
am Arbeitsplatz. Dieser Bericht dokumentierte die Ergebnisse
von über 1,7 Millionen Test aus den vergangenen fünf Jahren die am Arbeitsplatz durchgeführt wurden. In den Medien
wurde dieser Bericht oft zitiert und häufig dazu verwendet,
die positiven Aspekte der Arbeitsplatztestung hervorzuheben und das Image dieser in der ganzen Gesellschaft aufzubessern. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass „die Zahl der
Arbeitnehmer die positiv getestet wurden, zwischen 2007 bis
2011 um 50% von 2,26% auf 3,23% angestiegen ist.“ Diese
Zahlen belegen das große Risikopotential für Unternehmen in
ganz Großbritannien, da Drogen-und Alkoholkonsum das Tagesgeschäft sehr negativ beeinflussen können.
Erst kürzlich lobte der Polizeipräsident von London, Sir
Bernard Hogan-Howe, die Vorteile der Arbeitsplatztestung. Er
unterstütze die Einführung der Arbeitsplatztestung vor allem
in Berufen der Krankenpflege und der Lehre. Außerdem könne
die Einführung einer solchen Politik die generelle Einstellung
der Gesellschaft zu Drogen im Allgemeinen verbessern: „Ich
denke wir müssen etwas in die Köpfe der Menschen einpflanzen, das sowohl die Nachfrage als auch das Angebot zu dieser
Thematik beeinflusst. Man kann sich viele Situationen vorstellen, in denen sie mit einem Kollegen zusammenarbeiten und
sich sicher sein wollen, dass der Kollege auch wirklich keine
Drogen konsumiert hat.“
Doch das Implementieren der sogenannten Arbeitsplatztestung ist nicht immer einfach. Zum Beispiel muss der Arbeitgeber bei Zufallstests kategorisch beweisen, dass die Auswahl
der zu testenden Personen tatsächlich zufällig erfolgt ist. Darüber hinaus können Mitarbeiter unter Umständen versuchen,
sich gegen eine Überprüfung zur Wehr zu setzten, indem sie
sich auf den „Human Rights Act“ von 1988 berufen und auf
eine Verletzung ihrer Privatsphäre verweisen. Die Genauigkeit
der Testmethoden, sowie das Auftreten von Kreuzreaktionen
mit verschreibungspflichtigen Medikamenten erschweren die
Einführung der Arbeitsplatztestung als Standartverfahren zusätzlich.
Im Moment gibt es noch keine konkreten Beweise dafür, dass
Arbeitsplatztestung Unfälle reduziert oder die Produktivität
am Arbeitsplatz erhöht. Solange es einen solchen Beweis
nicht gibt, wird es sich als schwierig gestalten, das System
der Arbeitsplatztestung auf andere Beschäftigungssektoren
in Großbritannien zu übertragen. Daher ist es wahrscheinlich,
dass sich die Debatte um Arbeitsplatztestung in Großbritannien fortsetzt und sich weiter intensiviert, vor allem weil das
Thema in der Öffentlichkeit immer präsenter wird.
FS, LE
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Infektiologie Masern
Warnung vor Masernepidemie
Kinderkrankheit wieder auf dem Vormarsch
Dass die Masern heutzutage nicht mehr als lebensbedrohliche Seuche wahrgenommen werden, ist einer weitreichenden Krankenversorgung und den flächendeckenden Impfungen zu verdanken.
Laut den Statistiken der Weltgesundheitsorganisation WHO starben im Jahre 2000 noch 542.000 Menschen auf der ganzen Welt
an Masern, im Jahre 2011 waren es nur noch 158.000. Weltweit
infizieren sich jährlich jedoch 20 bis 40 Millionen Menschen mit
dem Masernvirus – mit steigender Tendenz. Seit Einführung des
sog. MMR-Impfstoffes (gegen Masern, Mumps und Röteln) wurden etwa 500 Millionen Dosen in mehr als 60 Ländern verabreicht.
Doch seit einigen Jahren breiten sich in Europa die Masernviren
wieder verstärkt aus. Aktuell warnen die Behörden in Bayern und
Berlin vor steigenden Infektionszahlen und einer Masernepidemie.
Der wichtigste Punkt bei der Bekämpfung der Masern ist es, das
Bewusstsein um die Risiken der Infektionskrankheit in der Bevölkerung zu schärfen. Nur so kann die Impfbereitschaft wieder
gesteigert werden, die Ausbreitung der Viren könnte gestoppt
werden.
Gefahren werden unterschätzt
Die oft als „Kinderkrankheit“ bezeichnete Seuche ist alles andere als nur eine banale Krankheit, sie kann bei schlimmem
Verlauf sogar zum Tode führen.
Der typische Ausschlag, der im Hauptstadium der Erkrankung
auftritt, äußert sich in großfleckigen, dunkelroten Pusteln, die
zu Beginn hinter den Ohren auftreten und sich später über
Hals und Gesicht über den Rumpf, die Arme und Beine, nicht
aber über Handflächen und Fußsohlen ausbreiten. Das Masern-Virus schädigt die Blutgefäße, dadurch werden sie durchlässiger und der Hautausschlag entsteht.
Selbst wenn die Akutphase mit Husten, Schnupfen, Hautausschlag und Fieber überstanden ist, lähmen die Krankheitserreger noch mehrere Wochen lang das Immunsystem des Patienten. Dabei kann es zu einer Parallel- oder Folgeerkrankung
durch Bakterien kommen. Eine der häufigsten Komplikationen
ist die Mittelohrentzündung, aber auch Lungenentzündung,
Bronchitis, Pseudokrupp oder Durchfall können auftreten.
Die größte Gefahr einer Maserninfektion ist die Gehirnhautentzündung SSPE, die als Spätfolge der Krankheit auftreten
kann. Etwa einer aus 10.000 Infizierten ist davon betroffen,
SSPE kann bereits in den ersten zwei Krankheitswochen auftreten und dem Patienten lebenslang schaden. Meistens sind
es Personen, die sich schon als Kind mit Masern infiziert und
die Seuche vermeintlich überstanden haben. Die Gehirnhautentzündung greift in schleichender Weise die einzelnen Körperorgane an und führt im schlimmsten Fall zum Tod.
Eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) zeigt auf, dass jeder Dritte von 3000 Befragten die
Masern als harmlose Krankheit bezeichnet. Doch gilt es, das
Bewusstsein in der Bevölkerung für die Seuche zu schärfen
um die Impfbereitschaft aufrecht zu erhalten, damit die geplante Ausrottung auch in naher Zukunft gelingen kann.
Vorbeugung durch rechtzeitige Impfung
Bereits 5 Tage vor den typischen Symptomen sind die Patienten
ansteckend. Nur eine Schutzimpfung kann einer Infektion vorbeugen. Am besten sollten bereits Kindern zwischen dem 11. und
14. Lebensmonat geimpft werden. In der Regel wird ein Kombinationsimpfstoff gewählt – gegen Masern, Röteln und Mumps.
Da sich herausgestellt hat, dass nicht alle Kinder nach der ersten
Schutzimpfung immun gegen Masern sind, erhalten viele im Alter von 15 Monaten eine zweite Impfung, spätestens jedoch im
zweiten Lebensjahr. Grundsätzlich sollte sich jeder gegen Masern
impfen lassen.
Doch in jüngerer Zeit werden immer häufiger Meinungen laut,
dass Kinder bestimmte „harmlose“ Kinderkrankheiten durchmachen müssten, weil es Allergien vorbeugen und für die gesundheitliche Entwicklung gut wäre. Diese Impfskepsis wirkt sich
deutlich auf die Neuinfektionen aus, die Krankheit kann auch in
Deutschland wieder stärker um sich greifen.
Wirklich dramatisch ist die Lage in den Entwicklungsländern.
Jährlich sterben in Afrika rund 500.000
Kinder an Masern, auch bedingt
durch die hohe Tuberkuloserate und Unterernährung. Die Sterblichkeit
bei unterernährten
Kindern liegt um das
400-fache über der
Sterblichkeit von normal ernährten Kindern.
PS
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Schnelltests Methylphenidat
Methylphenidat
Neuro-Doping mit Medikament für Zappelkinder
Der Wirkstoff Methylphenidat, enthalten in Medikamenten
wie Ritalin, Medikinet, Concerta und anderen wird zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit- (ADS) / Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und bei Narkolepsie eingesetzt. Doch immer
häufiger wird das z.T. umstrittene Mittel auch als Rauschmittel
missbraucht.
hängigkeit und psychotische Episoden. Bei der intravenösen
Anwendung wird das Pulver in den Kapseln in Wasser aufgelöst und gespritzt. Doch in den Kapseln sind auch winzige,
wasserunlösliche Füllstoffe enthalten, die kleine Blutgefäße
blockieren und schwere Schäden an Lunge und Augen verursachen können.
Wie wirkt Methylphenidat?
Missbrauch wird durch Popularität des Medikaments gefördert
Methylphenidat (MPD) gehört zur Gruppe der Amphetamine und wirkt stimulierend auf das zentrale Nervensystem.
Während es bei der Behandlung von ADS/ADHS beruhigend
wirkt und deshalb vielen „Zappelphilipps“ verschrieben wird,
ist es doch ein starkes Stimulans, das einen leistungssteigernden, anregenden, aufregenden und euphorisierenden Effekt
hat. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Nervosität,
Schwindel, Krämpfe, Schlaflosigkeit, Herz-Kreislauf-Probleme,
Kopfschmerzen, Fieber, Juckreiz, Aggressivität, Übelkeit und
Erbrechen und Appetitlosigkeit. Bei Langzeiteinahme kann
es außerdem zu Epilepsie, Anämie, gestörten Leber- und Nierenfunktionen sowie zu einer Schädigung der Atemwege oder
Nasenschleimhäute kommen. 70.000 deutsche Kinder zwischen sechs und 18 Jahren werden derzeit laut Verschreibung
bis zu viermal täglich mit Ritalin oder ähnlichen Präparaten
behandelt.
In den Vereinigten Staaten hat der Missbrauch bereits bedrohliche Ausmaße angenommen. An Schulhöfen werden die
Pillen für bis zu 15 Dollar das Stück gehandelt, Ritalin steht auf
der Liste der am häufigsten gestohlenen Medikamente. Auch
in Deutschland verbreitet sich die Droge. Die Popularität des
Wirkstoffs verleitet Jugendliche zum Ausprobieren, bereits im
Jahr 2007 gaben 3,8% der Zwöftklässler an, dass sie im vergangenen Jahr mindestens einmal Ritalin ohne Verschreibung
genommen hätten. Ein Problem sind die explosionsartig steigenden Verschreibungszahlen. Nicht nur Fachärzte für Psychatrie verschreiben das Mittel, sondern auch Gynäkologen, Radiologen, HNO-Ärzte, Laborärzte und selbst Zahnärzte. Zitat
aus einem Internet-Forum, wo der Gebrauch von Methylphenidat als Partydroge ausgiebig diskutiert wurde:
Kokain für Arme
Versuchspersonen, denen Kokain und MPD verabreicht wurden, konnten keinen Unterschied zwischen beiden feststellen.
Die aufputschende Wirkung von Methylphenidat bei hochdosierter Anwendung wird in letzter Zeit verstärkt zur kognitiven
Leistungssteigerung von Studenten, Professoren und jungen
Fach- und Führungskräften missbraucht. Auch in der Partyszene hat der Stoff Einzug gehalten, er unterdrückt Müdigkeit
und Hemmungen, die Konsumenten feiern nächtelang durch
ohne körperliche Warnsignale wie Schmerz und Erschöpfung
wahrzunehmen.
Ordnungsgemäß eingenommen gilt das Medikament als sicher. Doch die Kapseln, die durch spezielle Härtegrade oder
feinste Löcher in den Plastikhüllen retardiert, also verzögert
wirken sollen, werden v.a. in der Partyszene geöffnet und
überdosiert eingenommen. Das kokain-ähnliche Pulver wird
geschluckt, geschnieft oder intravenös konsumiert. Größere
Dosen können zur Überbelastung des Herz-Kreislauf-Systems
bis zu einem Schlaganfall führen. Es drohen psychische Ab-
Seite 10
„Hat man jemand mit Pseudo-ADS,
kommt man auch recht leicht dran.“
Szenenamen von Methylphenidat
Diät-Coke
R-Ball
Kinder-Kokain
Rids
Kiddie Coke /
Kiddie Koks
Ritas
Vitamin R
Smarties
CIBA
Wie erkennt man MPD-Präparate?
Die Pillen haben ungefähr die Größe und Form von Aspirintabletten und sind je nach Dosierung blassgelb, blassgrün oder
weiß. Der Name des Herstellers (z.B. „Novartis“) ist eingraviert.
Schnelltests Methylphenidat
MPH als Einstieg in die Sucht
Auf das künstliche Hochgefühl folgt dann der Absturz, ein
„Down“, völlige Erschöpfung gepaart mit depressiver Stimmung, Apathie und sogar Paranoia. Vor allem bei Methylphenidat-Missbrauch zur Leistungssteigerung wird daraufhin
schnell zur nächsten Pille gegriffen, um einen Leistungsabfall
zu vermeiden. Der Wirkstoff wird geschnupft statt geschluckt,
damit es schneller wirkt. Die Dosis wird weiter erhöht, da
schnell ein Gewöhnungseffekt eintritt.
„Mittlerweile hab ich mich so daran gewöhnt,
dass ich zwei bis drei 2mg-Pillen nehmen muss,
um high zu werden. Ich bin total fertig, wie ein Zombie.“
Das kann den Betroffenen zum Konsum stärkerer Drogen verleiten, um den „Kick“ weiterhin zu spüren. Eine über den Zeitraum
von 20 Jahren durchgeführte Untersuchung ergab, dass die
Wahrscheinlichkeit einer Drogensucht bei Personen, die bereits
als Schüler mit Ritalin behandelt wurden, wesentlich erhöht ist.
Missbrauch ist strafbar
Der illegale erwerbsmäßige Handel mit Ritalin oder ähnlichen
Medikamenten ist ein Verbrechen, das mit einer Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr geahndet wird. Jedoch kommt jede
Tablette, die missbräuchlich verwendet wird, vom Pharmahersteller und wird nicht in Hinterhofküchen. Ein weiterer Grund,
die inflationäre Verschreibungspraxis des Medikaments einzudämmen. Die Verordnung sollte an eine besondere Fachkunde
gebunden sein, dann könnten nur Psychiater oder Ärzte mit
Spezialqualifikationen MPD-haltige Mittel verschreiben und der
Missbrauch durch Gefälligkeitsrezepte wäre deutlich erschwert.
MPD wird leicht unterschätzt
Am Anfang wirkt es harmlos: ein Schüler oder Student bleibt
hinter den anderen zurück und versucht, seine Defizite bis zur
nächsten Prüfung abzubauen, arbeitet die Nächte durch. Um
das zu schaffen, nimmt er eine dieser Pillen, die er aus dem
Freundeskreis kennt. Warum auch nicht? So könnte es anfangen, aber häufig ist dies der Beginn einer ernsthaften Suchtkrankheit.
Schnelltest-Nachweis von
Methylphenidat
MPD kann im Urin von 4 bis 6 Stunden bis zu 1 oder 2 Tagen nach dem Konsum mit einem einfachen Tauch- oder
Pipettiertest nachgewiesen werden.
nal von minden bietet Ihnen dazu
Teststreifen oder -kassetten mit einem Cut-off von 300 ng/ml an.
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„Mein kleiner Bruder nimmt es aufgrund einer
Lernstörung. Dann kann es so schlecht nicht sein.“
KS
Seite 11
Infektiologie Syphilis
Syphilis
In Deutschland wieder auf dem Vormarsch!
Hört man den Begriff „Syphilis“ ist jedem klar, dass es sich
hierbei um eine ansteckende Geschlechtskrankheit handelt,
als besonders gefährlich wird sie jedoch nicht mehr angesehen, schließlich ist sie in der heutigen Zeit sehr gut mit Penizillin therapierbar.
Syphilis verbindet man eher mit vergangenen Zeiten, als die
Menschen daran noch starben und HIV und Hepatitis noch
keine Gefahr darstellten. Ihre berühmtesten Opfer waren unter anderem: Friedrich Nietzsche, Ludwig van Beethoven (er
verlor sein Gehör dadurch).
Medizinischer Hintergrund
Syphilis ist eine Geschlechtskrankheit, die durch das Bakterium Treponema pallidum spp. pallidum und ausschließlich von
Mensch zu Mensch meist durch Schleimhautkontakt übertragen wird. Den Verlauf der Krankheit teilt man in 4 Phasen ein.
In Phase 1 bildet sich an der Kontaktstelle ein Geschwür – viele Betroffene gehen hier meist von einer harmlosen Herpesinfektion aus. Diese Wulst entwickelt sich dann jedoch zu einem
münzgroßen Ulcus, das auch „Harter Schanker“ oder „Ulcus
durum“ genannt wird. Nach und nach tritt aus der betroffenen Stelle hochinfektiöses Sekret aus. Kommt man damit in
Kontakt, treten in den meisten Fällen an der Kontaktstelle
ebenfalls Geschwülste auf. In Phase 2 greift die Krankheit bereits auf den gesamten Körper, sodass Symptome wie Fieber
und Schwellung der Lymphknoten auftreten können. Infizierte
gehen hier meist von einer harmlosen Grippe aus. Die Symptome verschwinden nach und nach und „die Grippe“ scheint
überstanden. Dabei ist der Syphilis auslösende Erreger immer
noch im Körper, so dass Organe und sogar das zentrale Nervensystem schleichend befallen werden können (Phase 3).
Nun sind auch deutliche Veränderungen am Körper zu sehen.
Haut, Lymphknoten, Mund und innere Organe sind von Geschwüren befallen. Wird keine Therapie eingeleitet befindet
sich die Krankheit bald in der gefährlichen Phase 4, in der
wichtige Organe, das Rückenmark und vor allem das Nervensystem erheblich geschädigt werden. Der Sehnerv kann betroffen sein, sodass eine Erblindung droht, Gelenke und Kno-
chen können angegriffen werden
sodass Lähmungen und Haltungsschäden eintreten können, das
Gehirn kann so angegriffen werden,
dass Betroffene dement werden.
Syphilis in Deutschland wieder auf
dem Vormarsch
Grundsätzlich gilt: Je eher die Krankheit
entdeckt wird, desto besser kann sie ohne
Folgeschäden geheilt werden. Vielleicht ist
das der Grund, warum sie Ihren Schrecken
verloren hat. Viele vergessen dabei die Gefahr der Aggressivität des Bakteriums, das
die Schleimhäute angreift und somit eine
Ansteckung mit anderen Krankheiten, wie
HIV und Hepatitis begünstigt.
Liegt es nun an dem Wissen, dass Syphilis
gut behandelbar ist oder an der verlorengegangenen Sensibilisierung gegenüber
Geschlechtskrankheiten generell, dass
die Krankheit momentan wieder ein Rekordhoch in Deutschland verzeichnet?
Bis 2010 waren die Zahlen relativ niedrig
und stabil. Während 2009 „nur“ 2.742
Syphilis-Fälle gemeldet wurden, sind die
Zahlen seit 2010 wieder angestiegen.
Im letzten vorliegenden infektionsempidemiologischen Jahrbuch 2011 des
Robert-Koch-Instituts sind es bereits
knapp 3.700 Meldungen, also ein Anstieg um 35% innerhalb von zwei Jahren. Die Experten des Robert-Koch-Instituts
warnen jedoch davor, voreilige Schlüsse zu ziehen und
ein Mehr an Meldungen auf die Phlegma der Menschen
zu schieben. Es ist immer noch unklar, auf was dieses Hoch an Syphiliserkrankungen zurückzuführen ist.
Eine mögliche Ursache könnte die zunehmende Testung
Von 2009 bis 2011 sind es bereits knapp 3.700 Meldungen,
also ein deutlicher Anstieg um 35%.
Seite 12
Infektiologie Syphilis
auf Syphilis und damit auch eine höhere Aufdeckungsrate sein. Um einen
tatsächlichen Grund zu finden, müsse
einfach weiter geforscht werden.
Etwas mehr als 93% der Neudiagnosen
sind Männer und nur 6,4% Frauen. Männer stecken sich zum größten Teil durch
homosexuellen Kontakt an. Nur bei 20% der
männlichen Neudiagnosen handelte es sich um
heterosexuelle Männer. Einzelne Fälle bei Frauen legen
nahe, dass es bei den Syphilis-Infektionen Prostitution
eine große Rolle spielen könnte. Auch in der demographischen Entwicklung zeigen sich in den Großstädten
wie Berlin, Hannover, Bremen und in NRW gehäuft Fälle der sogenannten „Lustseuche“.
Syphilis via Schnelltest nachweisbar
Syphilis lässt sich in jeder Erkrankungs-Phase gut
nachweisen. Der Syphilis-Erreger kann sowohl im
Abstrich aus der Harnröhre festgestellt werden, was
sowohl beim Hausarzt wie auch beim Urologen/
Gynäkologen durchgeführt werden kann. Andererseits gibt es den wohl angenehmeren Nachweis
im Vollblut, Serum oder Plasma durch
chromatographische Immunoessays.
Hierfür stehen bei nal von minden die
NADAL® Syphilis Teststreifen
(REF 201001) und Testkassetten (REF 202001) zur Verfügung.
93%
Etwas mehr als
der
Neudiagnosen sind Männer
und nur 6,4% Frauen.
Schnelltests
Artikel-Headline
RS
Seite 13
Schnelltests Nahrungsmittelunverträglichkeit
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Wenn Essen krank macht
Fast jeder Fünfte ist betroffen
Viele vermeintlich gesunde Lebensmittel bergen für immer
mehr Verbraucher gefährliche Risiken. Suggerieren Äpfel,
Nüsse oder ein Glas Milch doch ein ernährungsbewusstes
Essverhalten, können Blähungen, Durchfall, Bauchweh, Hautausschlag oder Schnupfen als unangenehme Folgen auftreten.
Laut einer repräsentativen Ernährungsstudie der Techniker
Krankenkasse leiden bundesweit 17 Prozent der Menschen
unter einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder –allergie.
Während 28 Prozent der Betroffenen auf Nüsse verzichten
müssen, vertragen 29 Prozent bestimmte Früchte nicht. 25
Prozent leiden unter einer Laktoseintoleranz. Die Studie zeigt
außerdem, dass viele Bürger gleich mehrfach betroffen sind.
Auf zwei Allergiker kommen im Durchschnitt drei Unverträglichkeiten.
Dunkelziffer höher aufgrund fehlender Diagnose
Der Studie nach sind Menschen mit höherem Bildungsabschluss häufiger betroffen. Dies liegt aber darin begründet,
dass sie auftretende Symptome häufiger richtig einschätzen
können und daraufhin früher zum Spezialisten gehen, um
sich einer fachlichen Untersuchung zu unterziehen. Folglich
leben wahrscheinlich viele Menschen mit einem geringeren
Bildungsstand mit einer Allergie oder einer Intoleranz, ohne
diese als solche wahrzunehmen.
Unterschied zwischen Allergie und Unverträglichkeit
Grundsätzlich muss zwischen Allergie und Unverträglichkeit
unterschieden werden. Eine Nahrungsmittelallergie stellt ein
Problem dar, bei dem das Immunsystem meist Antikörper
vom IgE-Typ gegen eigentlich harmlose Inhaltsstoffe der Nahrung mobilisiert. Nach dem Genuss kommt es zu einer akuten
allergischen Reaktion, die sich durch Juckreiz, Rötungen, Erbrechen bis hin zu Schocksymptomen äußern kann. Am häufigsten bestehen Allergien gegen Eier, Fisch, Krebstiere, Erd-
Laut einer Studie leiden
bundesweit 17 % der Menschen unter
einer Nahrungsmittelunverträglichkeit.
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nüsse, Sojabohnen, Schalenfrüchte, Weichtiere und Sellerie.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind dagegen weniger gefährlich, jedoch nicht weniger unangenehm.
Verschiedene Ursachen können hierbei den Betroffenen das
Leben schwer machen. Ein Mangel an bestimmten Darmenzymen beispielsweise kann dazu führen, dass gewisse Stoffe
aus unserer Nahrung nicht entsprechend verdaut bzw. über
den Stoffwechsel verwertet werden können können. Auch
Darmerkrankungen können auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen.
Die häufigsten Nahrungsmittelintoleranzen
Am häufigsten ist die Laktoseintoleranz. Hierbei fehlt es dem
Körper an dem Enzym Laktase weshalb der in Milch, Käse, Joghurt und Co. enthaltene Milchzucker nicht oder nur teilweise
aufgespalten werden kann. Eine Unverträglichkeit gegenüber
Laktose kann angeboren sein oder als Folge einer Erkrankung
der Dünndarmschleimhaut auftreten. Symptome sind hier oft
Blähungen und Durchfall.
Bei der Fruktoseunverträglichkeit sorgt ein Defekt des Transportproteins GLUT-5 in der Dünndarmwand für eine Dysfunktion der Fruchtzuckeraufname und somit zu einer Weiterleitung in den Dickdarm führt. Die von der redigierenden
Darmflora entstehenden Abbauprodukte sorgen anschließend für die charakteristischen Magen-Darm-Beschwerden
wie Blähungen, Blähbauch und Durchfall.
Schnelltests Nahrungsmittelunverträglichkeit
auftreten. Im Kindesalter kann es zu einer Verzögerung der
körperlichen Entwicklung (Gedeihstörung) kommen. Besonders in Großbritannien und Schweden ist Zöliakie mit einer
Prävalenz von 0,3% der Bevölkerung relativ weit verbreitet
(zum Vergleich USA 0,01%).
Symptome nicht ignorieren
Als Histaminunverträglichkeit bezeichnet man eine Intoleranz
gegenüber dem in Meeresfrüchten, Spinat, Sauerkraut oder
Bier enthaltendem Histamin. Als Gründe können einerseits
ein Mangel an Diaminoxidase, ein abbauendes Enzym, sowie
eine Disproportion zwischen Zufuhr und Abbau genannt werden. Dadurch gelangt das Histamin in den Blutkreislauf und
führt zu pseudoallergischen Reaktionen wie Hautrötungen,
Juckreiz, Schwindel oder Bluthochdruck.
Eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) bezeichnet eine Überempfindlichkeit gegenüber dem in vielen Getreidesorten
vorkommenden Klebereiweiß Gluten. Nach Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel kommt es zu einer Entzündung
und Schädigung der Dünndarmschleimhaut. Als Symptome
können Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Müdigkeit
Produktinformationen:
Probenmaterial: Blut
Dauer: Ca. 14 Tage
642112 FORENSIS Blutanalyse –
Nahrungsmittelunverträglichkeit (64 Nahrungsmittel)
642113 FORENSIS Blutanalyse –
Nahrungsmittelunverträglichkeit (96 Nahrungsmittel)
642114 FORENSIS Blutanalyse – Nahrungsmittelunverträglichkeit (120 Nahrungsmittel + 15 Zusatzstoffe)
Sowohl die Nahrungsmittelunverträglichkeit als auch die Allergie gegenüber einigen Lebensmitteln sind beides Leiden, die
nach heutigem Stand nicht geheilt werden können. Bei richtiger Diagnose und entsprechender Ernährungsumstellung können Betroffene jedoch gut damit zurecht kommen. Wichtig ist
vor allem, die Beschwerden nicht auf die leichte Schulter zu
nehmen. Auffälligkeiten nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel wie wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen,
Ödeme, Übelkeit und Durchfall oder Hautrötungen, Juckreiz,
Atemnot, Schwellungen (Histaminunverträglichkeit) sollten
nicht ignoriert werden. Ansonsten können die unbehandelten
Schmerzen zu chronisch auftretenden Symptomen führen. Ein
individuell erstellter Ernährungsplan ist für viele bereits eine
große Hilfe. Der Verzicht, oder oft auch schon die Reduzierung
von Lebensmitteln mit unverträglichen Inhaltsstoffen können
dabei bereits zu Beschwerdefreiheit führen. Verdauungsunterstützende Medikamente können zusätzlich ihren Beitrag zu
einem sorgenfreien Essverhalten leisten und für Genuss ohne
Bedenken sorgen.
Analyse im Labor
Um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit im Labor nachweisen zu lassen, reicht ein einziger Blutstropfen. Dieser kann
problemlos mit der bereitgestellten Stechhilfe entnommen
und auf die Testkarte aufgetragen werden. Die Intoleranz und
deren Intensität wird durch die Reaktion der neutrophilen
Granulozyten in Verbindung mit hochgereinigten Lebensmittelextrakten analysiert.
Unsere Biologen verfügen über weitreichende Erfahrung im
Bereich Nahrungsmittelintoleranz. Um das Wissen und Knowhow stetig zu optimieren, ist die Teilnahme an regelmäßigen
Seminaren und Schulungen für unsere Experten essenziell.
CB
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nvm Inside Ringversuche
nvm Inside
RiliBÄK, Qualitätssicherung und Ringversuche
Im November 2007 hat der Vorstand der Bundesärztekammer
das neue Konzept zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen verabschiedet (RiliBÄK). Den kompletten Text finden Sie auf der Homepage der Bundesärztekammer www.bundesaerztekammer.de.
Im allgemeinen Teil A werden grundlegende Anforderungen
an ein Qualitätssicherungssystem für laboratoriumsmedizinische Untersuchungen festgelegt. Der Geltungsbereich der
Richtlinie sind alle laboratoriumsmedizinischen Untersuchungen in der Heilkunde. Desweiteren werden auf die Grundsätze
einer sorgfältigen Präanalytik und auf die Dokumentationspflicht hingewiesen. Der Teil A ist die Vorrausetzung für die in
der Richtlinie folgenden Teile.
In den speziellen Teilen B1 und B2 werden spezifische Anforderungen an einzelne Parameter bzw. Messmethodiken festgelegt.
Der Teil B1 betrifft alle quantitativen Untersuchungen. Quantitativ sind Untersuchungen laut der RiliBÄK dann, wenn die Werte
der Ergebnisse einer Skala zugeordnet sind, auf der Abstände
definiert sind (also metrische Skalen oder Kardinalskala).
Im Teil B2 werden die Rahmenbedingungen für „Qualitative
laboratoriumsmedizinische Untersuchungen“ festgelegt. Eine
Untersuchung gilt dann als qualitativ, wenn dessen Werte einer Skala zugeordnet sind, auf der keine Abstände definiert
sind. Dazu gehören zum Beispiel Nominalmerkmale. Dies sind
qualitative Merkmale, für deren Werte keine Ordnungsbeziehung besteht (Nominalskala): z. B. nachweisbar, nicht nachweisbar. Nach einer Übergangsfrist von 2 Jahren muss der Teil
B2 seit dem 1. Juli 2013 umgesetzt werden. Sollten Sie nal von
minden Schnelltests verwenden, ist gerade dieser Teil für Sie
relevant. Der Abschnitt B2 unterteilt die Qualitätssicherung
zunächst in zwei Bereiche. Zum einen in die interne Qualitätskontrolle und zum anderen in die externe Qualitätskontrolle
(Ringversuche).
Zur internen Qualitätssicherung - sprich zu internen Kontrollen - macht die RiliBÄK folgende Aussage:
„Hinsichtlich Art und Häufigkeit der Durchführung der internen Qualitätssicherung sind die Vorgaben des Herstel-
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lers zu beachten. Unabhängig davon ist die interne Qualitätssicherung hinsichtlich ihrer Häufigkeit
a) entsprechend Tabelle B 2-1, für die dort aufgeführten
Untersuchungen,
b) ausreichend und regelmäßig entsprechend der medizinischen Notwendigkeit und der Untersuchungsfrequenz von
Patientenproben, sofern die Untersuchungen nicht in Tab.
B 2-1 aufgeführt sind, durchzuführen. Abs. (1) Satz 2 gilt als
erfüllt, wenn in dem angewandten Analysesystem entsprechende Kontrollen integriert sind, welche die Richtigkeit
des Ergebnisses sicherstellen.“
Das heißt für Sie: Wenn Ihnen der Hersteller Angaben oder
Empfehlungen zu internen Kontrollen macht, haben Sie sich
an diese zu halten. Sollten Sie unsere nal von minden Schnelltests verwenden, müssen Sie in der Regel keine internen
Kontrollen durchführen. Denn die eingebaute Kontrolllinie (CLinie) reicht zur Sicherung der Qualität und Funktionalität des
Testes völlig aus. Wir empfehlen allerdings, dass Sie bei der
Durchführung der Tests dokumentieren, dass die Kontrolllinie
tatsächlich aufgetaucht ist.
Bei der externen Qualitätssicherung (Ringversuche) verhält
es sich anders. Wer und in welchem Umfang Ringversuche
durchzuführen hat, ist im ersten Satz des Punktes 2.2 geregelt:
„(1) Die Teilnahme an einem Ringversuch ist für jede in Tabelle B 2-2 genannte Untersuchung entsprechend der dort
aufgeführten Häufigkeit Pflicht, sofern das medizinische Laboratorium diese Untersuchung bereithält.
Die Tabelle B 2-2 können Sie direkt auf der Homepage der Bundesärztekammer, auf Seite 34 dieses Dokuments: http://www.
bundesaerztekammer.de/downloads/RiliBAEKLabor201303b.
pdf finden.
Die Ringversuchsproben sollen genauso behandelt werden,
wie die regulären Proben in der Laborroutine. Mit dem Versenden der Proben an die Ringversuchsleitung bestätigt der
Teilnehmer, dass die Untersuchungen gemäß der RiliBÄK
durchgeführt wurden.
Was passiert bei „Nichtbestehen“ eines Ringversuchs? Auch
dies ist im Abschnitt B 2.2 geregelt:
„Erhält ein Teilnehmer für eine Untersuchung kein Zertifikat, weil eines oder mehrere seiner Ergebnisse nicht mit
den vom jeweiligen Referenzinstitut vorgegebenen Zielvorgaben übereinstimmen, so ist er verpflichtet, die Ursachen
zu klären und - soweit in seiner Verantwortung möglich - zu
beseitigen. Der gesamte Vorgang ist zu dokumentieren.“
Die Überprüfung der Einhaltung der RiliBÄK unterliegt den
von den Landesbehörden dazu beauftragten Institutionen.
Welche Institution in Ihrem Bundesland zuständig ist können
Sie aus folgender Tabelle entnehmen:
Baden-Württemberg
Regierungspräsidium Tübingen – Mess und Eichwesen
Bayern
Bayrisches Landesamt für Maß und Gewicht
Berlin-Brandenburg
Landesamt für Mess- und Eichwesen
Bremen
Sozialbehörde
Hamburg
Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz
Hessen
Regierungspräsidium Kassel
Meckl.-Vorpommern
Arbeitsschutzbehörden
Niedersachsen
Gewerbeaufsichtsämter
Nordrhein-Westfalen
Jeweilige Bezirksregierung
Rheinland-Pfalz
Landesamt für Mess- und Eichwesen
Saarland
Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz
Sachsen
Landesamt für Mess- und Eichwesen
Sachsen-Anhalt
Landesamt für Verbraucherschutz
Schleswig-Holstein
Sozialbehörde
Tübingen
Landesamt für Mess- und Eichwesen
nvm Inside Hawk-i
Der Verlust eines Ringversuchszertifikates ist eine unangenehme Sache. Gerade die oben erwähnte Ursachenforschung
und Beseitigung etwaiger Probleme kann viel Zeit in Anspruch
nehmen.
Genau an dieser Stelle können wir Ihnen allerdings weiterhelfen. Die nal von minden GmbH nimmt europaweit bei 9 verschiedenen Gesellschaften an Ringversuchen teil. Unsere Erfolgsquote liegt hier bei etwa 99%, nicht zuletzt deshalb, weil
wir uns auf unser Testsystem vollkommen verlassen können.
Auch gilt es bei den verschiedenen Ringversuchen die jeweiligen Besonderheiten zu beachten.
Unter den oben erwähnten Gesellschaften befinden sich auch
die in Deutschland von der Bundesärztekammer bestellten
Referenzinstitute DGKL und INSTAND. Bei diesen beiden Instituten nehmen wir regelmäßig an den Ringversuchen teil,
weswegen wir über große Erfahrung in der Durchführung von
Ringversuchen dieser beiden Institutionen verfügen.
Sollten Sie hier Unterstützung brauchen oder auch Fragen zum
Thema RiliBÄK im Allgemeinen oder auch Ringversuchen an
sich haben, zögern Sie nicht Ihren persönlichen nal von minden Kundenberater anzurufen. Wir helfen Ihnen gerne weiter,
versorgen Sie mit Infomaterial und geben auch Schulungen
zur korrekten Umsetzung der RiliBÄK mit unseren Tests.
LE
Seite 17
Inside Diagnostics Short News
Fortschritte in der DarmkrebsVorsorge
Immunologische Tests zeigen Überlegenheit
nal von minden
Als Ergebnis einer neuesten Studie präsentierten die
Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) die Überlegenheit der immunologischen
Tests gegenüber den enzymatischen Verfahren bei der
Darmkrebserkennung.
Short News
Suchtjahrbuch 2013
Im Schnitt trinkt jeder Deutsche 137
Liter alkoholische Getränke jährlich
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts ist Darmkrebs
die zweithäufigste Tumorerkrankung in Deutschland.
Rund 14 Prozent aller Krebsneuerkrankungen sind
Darmtumore. Mit etwa 13.000 Sterbefällen jährlich ist
Darmkrebs auch die zweihäufigste Krebstodesursache in
Deutschland. Vorsorge-Angebote werden deshalb für die
deutsche Bevölkerung immer wichtiger.
Im April 2013 stellte die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen
(DHS) das Jahrbuch Sucht 2013 vor. Die meist konsumierte
Droge bleibt, wie schon in den Vorjahren, der Alkohol. Jeder
Deutsche kommt auf insgesamt fast 137 Liter Alkoholkonsum,
aufgeteilt in 107 Liter Bier, 20 Liter Wein, vier Liter Schaumwein und etwas mehr als fünf Liter an Spirituosen. Trotz vieler
Präventionsmaßnahmen und Therapieeinrichtungen hat sich
im Vergleich zu den Vorjahren in Sachen Alkoholkonsum nicht
viel verändert. Durch alkoholbedingte Erkrankungen, Fehlzeiten oder Frühberentung gibt es in Deutschland einen volkswirtschaftlichen Schaden von ca. 26,7 Milliarden Euro jährlich.
Die gesetzlichen Krankenkassen finanzieren bei der
Darmkrebsvorsorge enzymatische Nachweisverfahren,
um verborgenes Blut im Stuhl zu erkennen (Guaiak-Test).
Es sind aber auch seit mehreren Jahren Testsysteme auf
dem Markt, die den Blutfarbstoff Hämoglobin auf immunologische Art und Weise über eine Antikörperreaktion
nachweisen.
In ihrem Bericht verweist die DHS auf das aktuelle Problem
mit der schnell abhängig machenden Droge Crystal Meth.
Die Gefahren dieses Drogenmissbrauches haben wir bereits
in der letzten Ausgabe der Inside Diagnostics geschildert. Die
genaue Verbreitung von Crystal Meth in Deutschland kann
leider durch die DHS nicht genannt werden, bestenfalls nur
geschätzt werden.
Die Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums baten 2235 Menschen zwischen 2005 und 2009,
kurz vor der Untersuchung Stuhlproben abzugeben.
Anschließend wurden die proben mit beiden Verfahren,
enzymatisch und immunologisch, auf verborgenes Blut
untersucht. Als Ergebnis ließ sich festhalten, dass mit den
immunologischen Tests rund doppelt so viele Krebserkrankungen und etwa dreimal so viele Krebsvorstufen
entdeckt wurden.
Allgemein ist ein Trend weg von den Drogen wie Heroin oder
Kokain hin zu Substanzen, die wacher und leistungsstärker
machen, erkennbar.
Drogenreport der EU – Aufstieg der neuen Designerdrogen
Ende Mai 2013 veröffentlichte die EU-Drogenbeobachtungsstelle (EMCDDA) in Lissabon ihren jährlichen Europäischen
Drogenbericht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass bei den
etablierten Drogen wie Heroin, Kokain oder Cannabis die Anzahl der Neukonsumenten sinkt. Sorgen bereiten aber die Designerdrogen „Legal Highs“, die sich so schnell verbreiten, dass
die Behörden mit der Entwicklung nicht nachkommen.
Den Modedrogen wurden 2012 über das EU-Frühwarnsystem
73 neue psychotrope Substanzen offiziell zugeordnet. 30 von
ihnen weisen cannibisähnliche Wirkungen auf. In praktisch
allen europäischen Ländern wurden diese neuen Drogen gemeldet.
Seite 18
Die Zukunftsaussichten bestehen aus einer Mischung aus Zuversicht und Besorgnis. Einerseits geht die Anzahl der HIV-Infektionen nach Drogenkonsum merklich zurück, andererseits
haben ungefähr ein Viertel aller Europäer (etwa 85 Millionen
Menschen) illegale Drogen zu sich genommen.
In Zukunft soll die Drogenstrategie und die Maßnahmen aus
dem Frühwarnsystem an die neuesten Entwicklungen angepasst werden. Dies sei nötig, um am Puls
der Zeit
zu sein und jedem EU-Mitgliedsstaat
die passenden und aktuellsten Informationen bereit stellen zu können.
Inside Diagnostics Messekalender
Messekalender 2013
Juli
14. Interdisziplinärer Kongress für Suchtmedizin
04.07.2013-06.07.2013 • München, DE
August
September
51st Annual TIAFT Meeting, Stand 23
02.09.2013-06.09.2013 • Madeira, PT
Positive Entwicklung in den
vergangenen zehn Jahren
Anzahl jugendlicher Raucher nimmt stark ab
Die Anzahl der jugendlichen Raucher zwischen 12 und 17
Jahren ist in den vergangenen zehn Jahren enorm gesunken.
Während im Jahre 2001 noch 27,5 Prozent im angegebenen
Altersbereich regelmäßig zur Zigarette gegriffen haben, waren es im Jahre 2012 nur noch 12 Prozent. Dies bestätigt eine
neue Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). 71,7 Prozent aller Teenager haben demzufolge
noch nie an einer Zigarette gezogen.
Erste Erfolge zeigen somit die Präventionsmaßnahmen der
Regierung und der BZgA. Die BZgA-Direktorin Elisabeth Pott
fordert jedoch weiterhin noch mehr Vorbeugung. Als Vorbild
dienen Kampagnen aus anderen Ländern, in denen beispielsweise Schockfotos von Raucherlungen auf Zigarettenschachteln abgebildet sind.
PS
Besuchen Sie
uns an unse
rem
Messestand
EWTDS Conference 2013
26.09.2013-27.09.2013 • Wien, AT
Oktober
November
22. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin
1.11.2013-3.11.2013 • Berlin, DE
57ème édition des JIB
13.11.2013-15.11.2013 • Paris, FR
Medica
20.11.2013-23.11.2013 • Düsseldorf, DE
Dezember
-
Ausgabe Herbst 2013
Themenüberblick
Probenmaterial Speichel
Cut-offs Nachweiszeiten
h
Sc
©
le
or
EtG
Hepatitis C
Seite 19
Ihre Kontaktmöglichkeiten
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47445 Moers
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93053 Regensburg
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Tel.: +49 941 29010-0
Fax: +49 941 29010-50
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Registergericht Kleve:
HRB 5679
Steuer-Nr. 244/133/00130
UST-ID-Nr. DE 189 016 086
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