der adler

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der adler
der adler
Magazin für Luftsport und Luftfahrt
Organ des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes e.V.
Preis: Inland 1,85 e · Ausland 2,00 e · für DAeC-Mitglieder 1,70 e (jeweils zzgl. Postgebühr)
der adler 0 2 / 2 0 1 0
08
E 1037 E
Postvertriebsstück
Gebühr bezahlt
August 2010
MOTORFLUG
SEGELFLUG
52. SWDR 2010:
Flug nach Zell am See
Konstanz – Biberach
und zurück
Arcus in den Alpen:
„Soweit die Flügel tragen“
Seite 18
Seite 28
Inhalt
Bitte beachten: 15. Pilot-Controller-Meeting mit
Impressum
Das diesjährige Pilot-Controller-Meeting wird am Samstag, 25. September
2010, auf dem Segelfluggelände Malmsheim stattfinden. Weitere Informationen hierzu auf Seite 41 und in der September Ausgabe des adler.
der adler
Luftsportlern und DFS-Mitarbeiter/innen
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Freiballon
  3
162. Stuttgarter Nachtwettfahrt für Heißluftballone
17Webcam mobil –
Einsatz im Luftsport
Rechtmäßigkeit der
Zuverlässigkeitsüberprüfung
  3DAeC führt
Widerspruchsverfahren
Motorflug/UL
18
21
22
52. SWDR 2010
SWDR: Eindrücke eines
Wettbewerbs-Einsteigers
Klemm-Treffen in Eutingen
Amtliches
  4ELITE 2010
  6Do-DAYs im DornierMuseum Friedrichshafen
  7 Berblinger-Preis 2011
  8Interpretation
von Wolkenbildern
  9 DFS hat 150 Ausbildungsplätze frei
PR-Arbeit
10
epler-Gymnasium
K
Freudenstadt unterwegs
Persönliches
11
nvergessen:
U
Klaus Holighaus
21 Förderung der Solarenergie
21Regierungspräsidium
Freiburg informiert
Bücher
23Peter Bachmann:
Ein- und zweimotorige
Flugzeuge
23 Klaus Paradies:
Elektroflugmodelle
aus Balsaholz
23 Hans Dieter Tack:
Flughafen Leipzig/Halle
Segelflug
Jugend
12 Balloner-Pfingstjugend
lager 2010
13BWLV-Landesjugendversammlung 2010
14Landesjugendvergleichsfliegen Wächtersberg
Modellflug
14
Modellflugtag in Dettingen
Gratulation
15
15
24
26
27
27
Weisse Schwingen
über den Anden
Plätze frei bei BWLVKunstflug-Lehrgänge
Deutsche Junioren-DM
Ausrichter gesucht
Klaus Lenhart zum 55.
Otto-Lilienthal-Diplom
für Udo Höfer
. . . von Fritz Baumann
Aus redaktionellen Gründen
wird die Fortsetzung des
Beitrags „Windenschlepp“
(Teil 2) von Richard Eppler
im September-adler
erscheinen.
2 Inh a l t
69. Deutscher
Segelfliegertag in Ulm
DAeC
36
36
36
37
37
37
37
37
37
Mitgliedermeldungen
Anti-Doping:
Neue Regelungen
Ausgezeichnetes
Engagement
Philatelie: Elly Beinhorn
Ungültigkeitserklärungen:
Dokumente für Luftsport-
geräte
Flugmedizin: Neuwahl
Europe Air Sports:
General Conference
Luftraum:
Tipps für VFR-Flieger
Österreich:
Gute Nachbarschaft
Flugsicherheit
38
39
„Human Factors“
auf dem Prüfstand
Akronyme: Tipps aus der
Praxis, für die Praxis
BWLV-Mitteilungen
40
41
41
42
Der BWLV hat 19 neue
Segelfluglehrer
Die Technik erinnert
Freigabeformulare im
EASA-Technischen Betrieb
BWLV-Terminservice 2010
AK Sektoren
Abschied . . .
15
35
28
29
30
31
32
34
Ausflug mit dem Arcus
in die Alpen
Holz-Oldtimertreffen 2010
32. Intern. HockenheimWettbewerb
Webseite der Bundeskommission Segelflug
Bayreuth-Wettbewerb
Zweites ASK 14-Treffen
in Nastätten
41
Terminhinweis: 15. PilotController-Meeting
Aus den Regionen
44Region 1:
Rhein-Neckar-Enz
44Region 2:
Hohenlohe-Tauber
44Region 3:
Ostalb-Donau
45Region 4: Alb-Mitte
46Region 5:
Oberschwaben-Bodensee
47Region 6:
Westalb-Hochrhein
47Region 7:
Schwarzwald
Zum Titelbild
Wie alles begann: Die Anfänge
des Segelflugs hautnah erleben,
wie hier ein Grunau Baby II B
beim Holzoldtimer-Treffen 2010
auf dem Nortel. Mehr hierzu –
Seite 29
Foto: Johann Schreiner
Deutschlands ältestes Magazin
für Luftsport und Luftfahrt
67. Jahrgang
FAI-Ehrendiplom (1986)
ISSN 001-8279
Herausgeber:
Baden-Württembergischer
Luftfahrtverband e.V.
Herdweg 77, 70193 Stuttgart
Erscheint jeden Monatsanfang.
Redaktionsschluss am 1. des
Vormonats. Beiträge (Wort und
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Mit Übergabe der Manuskripte
und Bilder versichert der Verfasser, dass er das alleinige und
uneingeschränkte Recht an ihnen besitzt. Namentlich oder mit
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Redakteur:
Manuel Löhmann (ml)
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„der adler“
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Allgemeines
Bundesverfassungsgericht bestätigt die Rechtmäßigkeit der Zuverlässigkeitsüberprüfung
P
iloten von Motorflugzeugen
und Motorseglern müssen sich
weiterhin der Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZÜP) unterziehen. Das
entschied jüngst das Bundesverfassungsgericht. Die seit Jahren zu dieser Problemfrage anhängigen gerichtlichen Verfahren kommen damit zu
einem vorläufigen Ende. Der Einsatz
der Luftsportverbände unter dem
Dach des DAeC, darunter der BWLV,
war dennoch nicht vergebens: Erleichterungen konnten auf dem Verhandlungswege erreicht werden.
Die Vorschriften des Luftsicherheitsgesetzes seien verfassungsgemäß urteilte das Gericht. Zwei Privatpiloten, die
keine ZÜP nachweisen konnten, hatten
gegen den Entzug ihrer Lizenz geklagt.
Die Entscheidung ist unter www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls20100504_2bvl000807.html
veröffentlicht.
Der DAeC und der BWLV hatten in
ihren Stellungnahmen und bei Besuchen im Bundesministerium des Innern und anderen Behörden, so auch
dem zuständigen Innenministerium
Baden-Württemberg immer wieder
deutlich auf die negativen Auswirkungen für den Luftsport aufmerksam gemacht, die Unverhältnismäßigkeit der
Forderung der Zuverlässigkeitsüberprüfung angeprangert und entsprechende Korrekturen (§ 7 Absatz 4) verlangt. DAeC und BWLV lehnen nach
wie vor die Zuverlässigkeitsüberprüfung für Luftsportler grundsätzlich ab.
Um die Belastungen zumindest zu reduzieren, hatten sich DAeC und BWLV
unter anderem für längere Untersuchungsintervalle stark gemacht. Diese Initiative fand bei den politischen
Entscheidungsträgern letztlich Gehör.
2006 hatte der Bundesrat die jährliche Überprüfung auf den Zwei-Jah-
TKG- und EMV-Beitragsbescheide
DAeC führt Widerspruchsverfahren
W
ie bekannt, hat der DAeC
auch die in jüngster Zeit versandten Beitragsbescheide
der Bundesnetzagentur (BNetzA) über
TKG- und EMV-Beiträge in das laufende Verfahren auf Rechtsprüfung mit
einbezogen. Zwischen der Rechtsvertretung des DAeC und der BNetzA wurde vereinbart, dass die eingegangenen
Widersprüche gegen die Bescheide für
Flugfunkdienste für die Jahre 2006
und 2007 zunächst für sechs Monate
formlos ruhen. Das bedeutet, mit dem
Hinweis auf diese Vereinbarung wird
durch die BNetzA in diesem Zeitraum
ein Widerspruchsverfahren nicht eingeleitet. Dieses Verfahren regelt §146
TKG, bzw. § 18 EMVG. Es verursacht
beim Widersprechenden zusätzliche
Kosten, wenn der Widerspruch nicht
erfolgreich ist.
Der DAeC hat diesen Weg gewählt,
um sich auf das laufende Musterverfahren zu konzentrieren, das sich auf
die Gebühren von 2003/2004 bezieht.
Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin, dass die Widersprüche gegen die
Bescheide 2006/2007 „ohne Weiteres“
durch die Widersprechenden zurück
genommen werden, wenn das Mus-
der adler 0 8 / 2 0 1 0
terverfahren nicht erfolgreich ist. In
diesem Fall werden keine zusätzlichen
Kosten erhoben. Dieses Verfahren entspricht den Vereinbarungen für die Widersprüche zu den Jahren 2003/2004
und 2005. Wir werden weiter informieren. Alle Mitglieder/Vereine, die gegen
entsprechene Bescheide Widerspruch
erhoben haben, sollten sich über den
weiteren Fortgang des Verfahrens
auf der Homepage des DAeC und des
BWLV laufend informieren.
Bitte beachten:
Das laufende Musterverfahren des
DAeC bezieht sich ausschließlich auf
die Beitragsbescheide für die Nutzergruppen des Flugfunkdienstes.
Bescheide über Gebühren von Betriebsfunkdiensten sind von diesem
Verfahren nicht erfasst. Betreiber einer
solchen Betriebsfunkfrequenz können
Widerspruch einlegen.
In diesem Fall gilt aber die gesetzliche Regelung des Telekommunikationsgesetzes (TKG):
㤠146, Kosten des Vorverfahrens
Für ein Vorverfahren werden Gebühren
und Auslagen erhoben. Für die vollständige oder teilweise Zurückweisung
resrhytmus verlängert. Gefordert hatte der DAeC fünf Jahre. Der damalige
DAeC-Präsident Gerhard Allerdissen
hatte daraufhin beim damaligen Bundesratspräsidenten Peter Harry Carstensen seinen Protest eingelegt. Carstensen verweigerte seine Zustimmung
zum Bundesratsentscheid, die Vorlage
wurde noch einmal eingebracht und
nach erneuter Diskussion votierten die
Vertreter der Länderregierung für das
Fünf-Jahres-Intervall. Ungeachtet der
Entscheidung des höchsten Deutschen
Gerichtes, die zu respektieren ist, hat
sich der jahrelange Einsatz des DAeC
und seiner Landesverbände in Sachen
Zuverlässigkeitsüberprüfung gelohnt.
Der BWLV wird – gemeinsam mit dem
DAeC – das Thema weiter verfolgen.
red.
Mehr dazu unter www.daec.de/themen/luftsig.php.
eines Widerspruchs wird eine Gebühr
bis zur Höhe der für die angefochtene
Amtshandlung festgesetzten Gebühr
erhoben.“
Das bedeutet, dass für Widerspruchsverfahren gegen Gebühren von
Betriebsfunkdiensten mit zusätzlichen
Kosten zu rechnen ist. red.
Segelflug-WM in der Slowakei
BWLV-Piloten kehren
mit dreimal Edelmetall
zurück
Prievidza – Gleich drei BWLV-Piloten kehren siegreich von den Titelkämpfen in der Slowakei in die
Heimat zurück. Volker Sailer aus
Backnang belegt in der Clubklasse
hinter Arndt Hovestadt aus Nordrhein-Westfalen den zweiten Platz.
Auch in der Standardklasse gibt es
allen Grund zu feiern: Mario Kießling aus Kirchheim/Teck darf sich
ebenfalls Vizeweltmeister nennen.
Auf Platz drei landet der Schwarzwälder Michael Buchthal. Der BWLV
beglückwünscht all seine Luftsportler zu ihren herausragenden sportlichen Leistungen. red.
Allgemeines 3
MUSTER
ELITE 2010: Eine
F 18 Hornet der
Schweizer Luftwaffe im schnellen
Vorbeiflug
ELITE 2010
Die Bundeswehr bittet zum Riesenmanöver
„T
Rund 1.500 Soldaten
und Zivilisten aus
15 Nationen übten
am Heuberg den
Ernstfall
4 All g e m e i n e s
olles Wetter, Hammerthermik, aber der Luftraum war gesperrt“.
Diese leidvolle Erfahrung machten
vom 17. Juni bis zum 1. Juli 2010
zahlreiche Sportpiloten entlang
der Schwäbischen Alb. Elite 2010
auf dem Heuberg stand auf dem
Programm, wobei Tornados und
Eurofighter den Luftraum für sich
„eroberten“. Bei vielen Luftsportlern saß der Frust tief. Mancher
geplante Streckenflug von der
Alb aus war in der ersten ergiebi-
gen Hochlage des Jahres schlicht
und einfach nicht möglich. Leider
gab es wieder Einflüge durch Zivilflieger in das Sperrgebiet, was
die Zusammenarbeit zwischen
Militär und Allgemeiner Luftfahrt
nicht einfacher macht. An der militärischen Großübung, die alle
zwei Jahre stattfindet, waren rund
1.500 Soldaten und Zivilisten aus
15 Nationen beteiligt. Die Luftwaffe stellte sich hierbei den zahlreichen Journalisten offen und kommunikativ vor.
Um auch einmal das Geschehen
rund um den Heuberg aus einem
anderen Blickwinkel zu betrachten, nahm Lothar Schwark für
den BWLV an einem Pressetag der
Bundeswehr in Meßstetten teil.
Anlaufpunkt war die ZollernAlb-Kaserne auf dem Heuberg.
Vorab kann festgestellt werden,
dass sich die Luftwaffe direkt
und offen zahlreichen Journalisten präsentierte. Auch mit dabei
waren hochrangige Vertreter der
Polizei, mehrere Landräte und
Bürgermeister. Rund 120 Spotter
wurden nebenbei betreut. Selbst
aus den USA war einer der Fotojäger, extra für die Übung nach
Baden-Württemberg angereist.
Viel Arbeit für Pressestabsoffizier Major Robert Gericke, der
mit weiteren Offizieren einen
überaus informativen Tag zu bieten hatte. Man spürte es: Dies war
kein Pflichttag für die Luftwaffe.
Hier war durchaus „Herzblut“ bei
der Darstellung der wichtigsten
Luftwaffenübung in Europa dabei. Mit detailliertem Vortrag informierte Oberstleutnant Martin
Fuhrmann alle anwesenden Gäste
über „Elite 2010“ und die Erkundung des Heubergs.
Hauptzweck im gesperrten
Übungsraum war die Bereitstellung eines Übungszenarios
für taktische Operationen mit
Schwerpunkt auf die elektronische Kampfführung für bodengestützte und luftgebundene
Waffensysteme. Ziel: Verbesserung der Verhaltenssicherheit
sowie der Durchsetzungs- und
Überlebensfähigkeit von Kampfbesatzungen innerhalb komder adler 08/2010
zwölf Hubschrauber einen regen
Flugbetrieb absolvierten. Der
Übungsluftraum wurde durch
die Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der DFS überwacht. Über
allem schwebten zwei AWACSAufklärungsflugzeuge,
denen
nichts entging. Gestartet wurde
in Geilenkirchen, Metz, Neuburg,
Lechfeld, Landsberg, Laupheim
und auch Mengen. Eurofighter,
Tornado, F-16, F-18 und türkische Phantom F-4E demonstrierten die Schlagkraft der einzelnen
Länder. Vier Störflugzeuge vom
Typ LR-35 versuchten dabei die
Angreifer luft- und bodenseitig
auf elektronischem Wege zu verwirren. Rund 800 Flüge wurden
plexen Elektronischen Kampf- im Übungszeitraum teils im TiefSzenarien. Nach jedem Einsatz flug durchgeführt. Damit wurde
wird eine Wirksamkeitsanalyse ungefähr die Bilanz des Jahres
taktischer Verfahren im Zusam- 2008 erreicht. 16 verschiedene
menwirken mit aktuellen Stör- Waffensysteme der bodengebunund Täuschungstechniken durch denen Luftverteidigung kamen
umfangreiche Auswertkonzepte hierbei zum Einsatz. Scharf gedargestellt. 15 Nationen nahmen schossen wurde allerdings nicht.
aktiv an der Übung teil. Weitere Alle Bewegungen wurden eleksieben Nationen stellten Beob- tronisch aufgezeichnet und im
Nachgang detailliert analysiert.
achter.
Das Gebiet des Heubergs ist für
die Besatzungen der Luftfahrzeuge anspruchsvoll. „Es ist schon
Zweijahreszyklus
etwas anders, hier und nicht in
kommt den Luftsportlern der Norddeutschen Tiefebene zu
entgegen
fliegen“, berichtet Oberstleutnant
Für uns Flieger ist interessant: Oliver Eckstein für die LuftwafDie Luftwaffenübung findet seit fe. Bei seiner Führung durch den
dem Jahr 2008 im Zweijahres- Luftwaffencontainer lernten die
rhythmus rund um den Heuberg Journalisten den Air Force Verstatt. Somit hat der Luftsport im bindungspiloten Steacy HausGegensatz zu früher nun stets holder kennen, der einem B-2
ein „Pausenjahr“, in dem ohne
Einschränkungen der süddeutsche Luftraum genutzt werden
kann. Erst 2012 steht die nächste
Luftwaffenübung Elite über dem
Heuberg an. Die Vorbereitungen
zur Übung 2010 liefen ein Jahr.
Dabei wurde die Deutsche Flugsicherung (DFS) mit einbezogen.
Gegenüber
Vorgängerübungen
gab es in diesem Jahr eine weitere Änderung. Der Luftraum
wurde täglich bereits um 17.00
Uhr für die Allgemeine Luftfahrt
wieder zugänglich gemacht. Damit wollte das Militär allen Luftverkehrsteilnehmern entgegenkommen. „Wir machen das hier
nicht zum Spaß, um die anderen
zu ärgern“, offenbarte Fuhrmann
beim ausführlichen Vortrag. Die
Einrichtung des gesperrten Luftsektors wurde erforderlich, da 35
Jets, fünf Transportflugzeuge und
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Geschwader angehört. Am aktiven Geschehen beteiligten sich
die USA jedoch nicht. Zwischen
allen Uniformierten saß stets ein
Mitarbeiter der DFS, während auf
einer großen Wand Flugbewegungen der Luftfahrzeuge dargestellt
wurden. Dabei herrschte eine ruhige und geordnete Atmosphäre.
Als Befehlshaber des Luftwaffenführungskommandos beantwortete Generalleutnant Peter Schelzig
teilweise bohrende Fragen der
Journalisten. Für Redakteure der
etablierten Medien war die Luftraumsperrung über der Schwäbischen Alb eher von nebensächlicher Natur. „Wiederholt wurde
auf das Thema Afghanistan und
den dortigen Einsatz der Luftwaffe eingegangen. Schelzig gab zu
verstehen, „dass Elite 2010 die
wichtigste Übung für die Luftwaffe sei“. Die große Anzahl der
teilnehmenden Länder und Beobachter beweise einmal mehr den
hohen Stellenwert der Übung,
trotz aktuellen, fordernden Einsätzen und Einschränkungen
durch die Wirtschafts- und Finanzkrise. Rund 1.500 Soldaten,
darunter etwa 400, die sich für
die Administration, Unterstützung, Logistik und Versorgung
verantwortlich zeichneten, waren auf dem Heuberg versammelt.
Pressestabsoffizier Major Gericke
vermeldete ansonsten ein gutes
Miteinander mit der Bevölkerung rund um den Heuberg. So
herrschte stets starker Andrang
am Informations- und Besuchstag
Bild links:
Generalleutnant
Peter Schelzig,
Befehlshaber vom
Luftwaffenführungskommando,
berichtet über die
Besonderheiten der
größten militärischen Übung
Europas
Großes Medieninteresse: Presseoffizier Major
Gericke (2. von
rechts) informiert
zusammen mit Generalleutnant Peter
Schelzig (rechts)
die zahlreichen Medienvertreter beim
großen Pressetag
der Bundeswehr
auf dem Heuberg
Allgemeines 5
Wissenswertes zur militärischen Großübung ELITE
Die neueste Errungenschaft der Bundeswehr
– der Eurofighter – zeigte eindrucksvoll seine
fliegerische Überlegenheit
für die Bevölkerung der umliegenden
Gemeinden. Am Rande der Schießbahn 10 wurde eine Tribüne aufgebaut,
auf der am Pressetag hochrangige Offiziere zahlreicher Nationen das Geschehen am Boden und in der Luft verfolgten.
Als Bilanz der persönlichen Eindrücke kann gesagt werden, dass Angriff und Abwehr heute auf höchstem
elektronischen Niveau stattfinden.
Maßnahmen und Gegenmaßnahmen
werden dabei 130 Minuten nach Ende
einer jeden Mission von allen involvierten Akteuren mit ihren Erfahrungen via VTC ausgetauscht. Interessant
das alle Flugspuren einer Mission und
EK-Ereignisse in einer 3D-Grafik mit
Kartenhintergrund und Geländeinformationen an einer großen Leinwand
dargestellt wurden. Den Abschluss des
Pressetags bildete eine Schauübung
mit mehreren Jets und Störflugzeugen.
Zwischen Lichtraketen turnte das Nobelprodukt der Luftwaffe der Eurofighter herum. Beeindruckend war hierbei
seine Wendigkeit, die dem Publikum
auf beeindruckende Weise vorgeflogen wurde, während Schweizer F-18
ebenfalls am Heuberg vorbei fegten.
Betrachter konnten dies am Boden
nachvollziehen, während in den Gefechtsständen und Cockpits pure Anspannung herrschte.
Mein persönliches Fazit: Wenn wir
weiter in Freiheit und Demokratie leben wollen, sind solche Übungen wohl
unerlässlich. Die Bundeswehr zeigte
sich als fairer und verständnisvoller
Partner. Sie versucht Beschränkungen
der Zivilbevölkerung sowie Lärmbelästigungen so weit als möglich zu vermeiden. Es wird bei der Pressearbeit
nicht abgewehrt, sondern offensiv auf
einzelne Partner – wie den Luftsport
– zugegangen. Luftraumsperrungen
werden auch in Zukunft zur Sicherheit
aller Luftverkehrsteilnehmer wahrscheinlich nicht abzuwenden sein.
Der neue Zweijahresrhythmus kommt
jedoch den Interessen des Luftsportes
entgegen.
Text und Fotos: Lothar Schwark/ml
6 All g e m e i n e s
Die Übung ELITE (Electronic Warfare Live Training Exercise) entstand 1991
aus einer gemeinsamen Übung des Jagdbombergeschwaders 32 mit der Flugabwehrraketengruppe 43, die zur Vorbereitung der fliegenden Besatzungen auf die
US-Übung „Red Flag“ diente. 1992 beteiligte sich zusätzlich das Jagdbombergeschwader 34 in Memmingen und die erste Übung ELITE fand auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels statt. Bei ELITE handelt es sich um eine komplexe
Übung, die den Höhepunkt der Einsatzaus- und Weiterbildung der fliegenden
Besatzungen, der Flugabwehrraketen-Kräfte (FlaRak-Kräfte), der FlugabwehrKräfte des Objektschutzes Luftwaffe und des Einsatzführungsdienstes mit dem
Schwerpunkt Elektronischer Kampf (EK) darstellt. Dabei stehen die einzelnen
Besatzungen im Fokus des Trainings. Sicheres Verhalten der Kampfbesatzungen innerhalb eines EK-Szenarios wird geübt, nachgewiesen und gefestigt.
Die Auswertung der Übungen führte in den letzten Jahren zur Weiterentwicklung und Erweiterung des Übungsszenarios und zählt mittlerweile zum festen
Bestandteil im internationalen Übungsgeschehen. Die Übung ELITE ist international die einzige Übungsmöglichkeit dieser Art. Aus diesem Grund wird
die Übung seit 2002 im süddeutschen Raum um den Truppenübungsplatz Heuberg herum absolviert, da im direkten Umfeld sich zahlreiche Militärflugplätze
(Mengen, Neuburg/Donau, Lechfeld, Landsberg und Laupheim) befinden, die
es zum einen ermöglichen eine derart große Zahl an Flugzeugen zeitgleich aufzunehmen und zum anderen lange An- und Abflüge der fliegenden Verbände
zum Übungsgelände zu minimieren. Somit kommt dem Gelände rund um den
Heuberg aufgrund seiner Lage für die internationalen Militärs eine zentrale Bedeutung zu, da an kaum einem anderen Ort in Europa eine derartige Großübung
möglich wäre. Die adler-Redaktion
Dornier-Museum Friedrichshafen
Tollkühne Männer in ihren fliegenden
Kisten bei den ersten Do-DAYS
V
om 13. bis 15. August finden
erstmalig die Do-DAYS auf
dem Museumsgelände statt.
Fliegende Klassiker wie die Ju52, der
Alpha Jet aus der Red Bull-Staffel Flying Bulls und weitere Klassiker der
Lüfte sowie eine große Anzahl von Do
27 Flugzeugen haben sich angekündigt. Ob auf dem Static Display am
Vorfeld des Dornier-Museums oder bei
Rundflügen – an diesem Wochenende
kann die Faszination Luftfahrt live erlebt werden. Kinderaktionen, FliegerBarbecue, Zeitzeugen-Berichte und
musikalische Unterhaltungsangebote
runden das Programm ab.
schinen, sondern auch Gastflugzeuge
anderer Fabrikate in Friedrichshafen,
dem Ort der Pioniere der Luftfahrt, zu
bestaunen,“ ist sich Berthold Porath,
Direktor des Dornier-Museums sicher.
„Dies war von Anfang an die Philosophie von Silvius Dornier, dem Initiator
des Museums, der immer ein „Fliegendes Museum“ vor seinem geistigen
Auge sah und mit dem Standort am
Flughafen Friedrichshafen die perfekte
Basis hierfür legte“, so Porath weiter.
Die Do-DAYS sollen zur festen Größe
im Kalender für Flugbegeisterte am Bodensee werden.
Text und Foto: Susi Peschke
(Pressestelle Dornier-Museum)
Friedrichshafen – Eine jährliche Veranstaltung, die die
Faszination Fliegen und
Dornier verbindet, das sollen
die Do-DAYS zukünftig sein.
„Oldtimer der Lüfte haben
einen besonderen Reiz. Im
Museum konnten wir historische Flugzeuge bisher nur
statisch zeigen. Mit den DoDAYS wird unser Haus zum
fliegenden Museum und
wir schaffen die Möglichkeit, nicht nur Dornier-Mader adler 08/2010
Berblinger-Preis 2011
Flugwettbewerb wird 2011
auf der AERO stattfinden
D
ie Stadt Ulm und Messe Friedrichshafen haben beschlossen, für die Austragung des Berblinger-Flugwettbewerbs 2011 eine Kooperation einzugehen. Der
technische Teil des Flugwettbewerbs zum Berblinger-Preis
wird am 15. April 2011 im Rahmen der internationalen
Luftfahrtmesse AERO in Friedrichshafen ausgetragen. Das
Preisgeld beträgt 100.000 Euro.
Ulm / Friedrichshafen – Die Stadt Ulm feiert im Jahr 2011
den 200. Jahrestag des Flugversuchs Albrecht Ludwig Berblingers. Der „Schneider von Ulm“ hatte im Mai 1811 versucht, mit einem von ihm entworfenen Hängegleiter die
Donau zu überqueren. Der Visionär, Tüftler und Erfinder
scheiterte – nicht aufgrund einer mangelhaften Konstruktion,
sondern aus Unkenntnis der Thermik über dem kalten Fluss.
In Fachkreisen gilt Albrecht L. Berblinger daher schon lange
als Flugpionier. In Erinnerung an sein Wirken verleiht die
Stadt Ulm seit 1988 den Berblinger-Preis, einen der höchstdotierten Preise für den Bereich der Allgemeinen Luftfahrt.
Der Preis steht für umwelt- und ressourcenschonende
technologische Entwicklungen, für ökologische Nachhaltigkeit und Forschung auf hohem Niveau. „Dieser Ansatz
passt hervorragend zur Thematik und in das internationale
Umfeld der AERO“, so Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner.
„Auf dieser Messe bieten sich unseren Wettbewerbsteilnehmenden sowie dem Berblinger-Wettbewerb selbst beste Voraussetzungen: Ein internationales Fachpublikum, Fachpresse und die interessierte Bevölkerung aus der ganzen Region
sind vor Ort, die Infrastruktur ist hervorragend.“
Ziel des Berblinger-Flugwettbewerbs 2011 ist es, auf der
Grundlage neuester Forschungsergebnisse, Erkenntnisse und Entwicklungen aus dem Bereich der Luftfahrt das
„Fliegen mit innovativen Technologien“ zu fördern und zu
der adler 0 8 / 2 0 1 0
demonstrieren. Gesucht wird ein praxistaugliches, ein- oder
mehrsitziges, personentragendes Flugzeug in zukunftsträchtiger Technik und Bauweise in Bezug auf Konstruktion und
/ oder Antrieb. Eine wichtige Rolle spielen besondere Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Sicherheit.
Konstruktionsteams aus aller Welt, die mit innovativen
umwelt- und ressourcenschonenden Techniken sind eingeladen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Informationen zum
Berblinger-Wettbewerb und Anmeldeformulare gibt es im Internet unter www.berblinger.ulm.de. Bewerbungen können
bis zum 31. 12. 2010 eingereicht werden. red.
Allgemeines 7
Allgemeines
Interpretation
von Wolkenbildern und Wetterphänomenen
Text/Fotos: Dr. Manfred Reiber
für Piloten und Ballonfahrer
Teil 4: Welche Hinweise können uns orografische Wolken geben?
W
olken, vor allem tiefe Wolken, werden vielfach
durch die Orografie (die Geländeform) beeinflusst,
oder ganz und gar durch sie verursacht. Diese Wolken zeigen das enge Zusammenspiel von Atmosphäre und Erdoberfläche. Damit wird schon klar, dass vor allem Berge bzw.
Gebirge, aber auch Wasseroberflächen auf die Wolkenbildung
einwirken. Wasseroberflächen, wie Flüsse, Seen oder Küstenregionen von Meeren dienen als „Feuchtigkeitsspender“ und
begünstigen unter bestimmten Bedingungen die Bildung von
Nebel bzw. Hochnebel. Vor allem im Herbst, wenn die Wasseroberflächen noch warm sind und Wasser verdunstet, die feste
Landoberfläche durch die nächtliche Ausstrahlung aber schon
stark auskühlt ist und die Luft langsam vom Wasser zum Land
fließt, kühlt sich die feuchte und warme Luft ab. Fällt dabei die
Temperatur bis zum Taupunkt, kondensiert der Wasserdampf
und es bilden sich Nebel oder Hochnebel.
Durch adiabatisches Aufsteigen von Luft im Luv von Bergen bzw. Gebirgen können sich Wolken bilden und durch
adiabatisches Absinken im Lee lösen sich Wolken auf. Diese
Wolken zeigen dann ihrerseits die Strömungsverhältnisse am
Berg an. So werden lokale, dynamisch verursachte Auf- bzw.
Abwinde sichtbar und können leicht von Gleitschirm-, Drachen oder Segelfliegern genutzt werden. Diese Strömungsverhältnisse sind allerdings bei weitem nicht immer von
Wolken begleitet, eben nur dann, wenn die Temperatur beim
Aufstieg bis zum Taupunkt fällt. Die genaue Beobachtung
solcher Wolken vervollkommnet aber unser Wissen über die
Strömung an Hindernissen und gibt uns mehr Sicherheit für
die Ausübung unseres Sportes.
Wolken können sich auch bilden, wenn Kaltluft von den
Hängen in tiefere Lagen, wie in Mulden, Senken, Talkessel
usw. abfließt. Durch die massive Ansammlung von Kaltluft
fällt die Temperatur und wenn dabei der Taupunkt erreicht
wird, bilden sich Nebel bzw. Hochnebel.
Betrachten wir einige Bilder, die uns die oben erläuterten
physikalischen Prozesse gut beobachten lassen.
Abbildung 1 (links): Hier wird der Berg von rechts angeströmt. Die
Schichtung der Atmosphäre ist stabil, die Strömung fast laminar. Auf
der Luvseite erkennt man das bis weit in das Tal hinunter reichende dynamische Aufsteigen bis etwa auf Gipfelhöhe und noch etwas
darüber hinausreichend. Auf der Leeseite ist die Strömung in einem
deutlich kürzeren „Ast“ abwärtsgerichtet. Das dynamische Aufsteigen der Luft auf der Luv-Seite des Berges ist zwar regional sehr eng
begrenzt, wäre aber von Gleitschirmfliegern gut nutzbar.
Abbildung 2: Auch hier wird der Berg wieder von rechts angeströmt.
Infolge der adiabatischen Hebung bilden sich im Luv Wolken, die auf
der Lee-Seite nicht mehr aufgelöst werden. Die Strömung ist bei stabiler Schichtung der Atmosphäre weitgehend laminar. Eine Gruppe von
Gleitschirmfliegern nutzt das dynamische Steigen zum Höhengewinn.
Aus der Höhe, die die Gleitschirmflieger erreichen, sieht man, dass
das dynamische Steigen weit über die Wolkenschicht hinauf reicht.
8 All g e m e i n e s
Abbildung 3: Dieses Bild zeigt uns eine sogenannte „Bannerwolke“.
Bannerwolken bilden sich im Lee eines Berges und sind quasistationär. Sie entstehen bevorzugt an hohen, steilen Bergen mit pyramidaler Grundform. Bei hoher Windgeschwindigkeit herrscht infolge der
Überströmung des Berges auf der Leeseite tieferer Luftdruck und es
kommt zur Ausbildung eines Leewirbels mit horizontaler Achse. Die
Strömung ist in aller Regel sehr turbulent und meist schräg nach oben
gerichtet. Sie entsteht mit Sicherheit oft auch ohne Wolkenbildung,
bleibt dann für uns „unsichtbar“ und ist deshalb besonders gefährlich. Im Beispiel kann man die Turbulenz an den Wolkenstrukturen
mit diesem „peitschenförmigen“ Aussehen gut erkennen.
der adler 08/2010
Abbildung 4: Dieses Sattelitenbild im sichtbaren Bereich (VIS-Bild)
zeigt uns sehr schön, wie die weit nach Ost-Südost reichende Leeströmung des Harzes eine Hochnebeldecke bis östlich des Leipziger
Raumes auflöst. Der Einflussbereich dieses relativ kleinen Gebirges
reicht hier etwa 100 km weit. Luftsportler müssen also selbst in solchen Entfernungen von einem Mittelgebirge mit einem Einfluss auf
die Strömungsverhältnisse rechnen. Foto: Deutscher Wetterdienst
Abbildung 5: Abfließende Kaltluft von den Hängen sammelt sich in
Tälern. Wenn die Temperatur bis zum Taupunkt gefallen ist, bilden
sich Wolken, die dann als Hochnebel bzw. Nebel sichtbar werden.
Hier beobachtet in den Alpentälern bei einer Alpenüberquerung von
Bellinzona nach Stein AR im Appenzellerland.
Abbildung 6: Auf diesem Bild sehen wir Seerauch. Diese Nebelart
entsteht durch Zusammenspiel kalter Luft, die über den Landflächen
entstanden ist und wärmerer Luft über der Wasseroberfläche. Kalte
Luft strömt hier von den nahe gelegenen Hängen über die warme Wasseroberfläche. Diese Luft wird sehr schnell mit Wasserdampf gesättigt und es setzt Kondensation ein. Nur wenig oberhalb verdunstet
der Nebel wieder und es entsteht der Eindruck die Wasseroberfläche
„raucht“. Nebel der auf diese Art entsteht bleibt auf die Wasseroberfläche begrenzt, erreicht kaum größere Höhen und eine hohe Dichte.
Somit stellt er auch für Ballonfahrer keine größere Gefahr dar.
Foto: Peter Blaser
Abbildung 7: Kleine, örtlich sehr begrenzte Nebelfelder am Ufer der
Mosel, beobachtet bei einer Landung mit einem Heißluftballon nach
einer Nachtfahrt. Eine geringe Luftströmung führt feuchte und warme
Luft von der Wasseroberfläche das rechte Flussufer hinauf. Das geringe
Steigen in der stabilen Luft führt zur adiabatischen Abkühlung und
zur Kondensation von Wasserdampf. Solche Wolken (Hochnebel) bleiben mehr oder weniger stationär, weil die stabile Schichtung verhindert, dass die Luft weiter aufsteigt. Diese „Hochnebelflecke“ in Ufernähe eines Flusses stellen somit für das Ballonfahren keine Gefahr dar.
DFS sucht Fluglotsennachwuchs
Noch 150 Ausbildungsplätze für 2011 frei
Langen – Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH will im
kommenden Jahr 150 Fluglotsen ausbilden. Auch in diesem
Jahr sind noch einige Ausbildungsplätze frei. Wer die Allgemeine Hochschulreife besitzt, nicht älter als 24 Jahre ist
und über gute Englischkenntnisse verfügt, kann sich jederzeit bei der DFS bewerben. Als Fluglotse bei der Deutschen
Flugsicherung arbeitet man entweder in einem Tower der
16 internationalen Flughäfen oder in einer der vier Radarkontrollzentralen. Der Towerlotse erteilt den rollenden, startenden und landenden Flugzeugen die entsprechenden Freigaben und Anweisungen und hat direkten Sichtkontakt zu
der adler 0 8 / 2 0 1 0
den Flugzeugen. Nach dem Abheben der Maschinen übernehmen die Centerlotsen in einer Radarzentrale die Kontrolle. Mit Hilfe moderner Radarsysteme kontrollieren sie
die Maschinen im Luftraum. So werden die Flugzeuge sicher
durch den Luftraum geleitet bis sie kurz vor der Landung
wieder an einen Towerlotsen übergeben werden.
Alle Bewerber durchlaufen ein mehrstufiges Auswahlverfahren. Wer die Bereitschaft zur Schichtarbeit mitbringt und
ortsungebunden ist, den erwartet ein verantwortungsvoller,
aber interessanter und sicherer Beruf, der zudem auch noch
gut bezahlt wird. Mehr hierzu: www.dfs.de red.
Allgemeines 9
PR-ARBEIT
Kepler-Gymnasium Freudenstadt unterwegs als
„fliegendes Klassenzimmer“
Die Klasse 6b vom Kepler-Gymnasium hob in Musbach als fliegendes Klassenzimmer ab.
25 von 28 Schülern konnten dabei die Faszination des lautlosen Segelflugs erleben.
Ganz links Karl Pfau (zweiter Vorstand Fliegergruppe Freudenstadt)
F
reudenstadt – Getreu nach Erich
Kästners – fliegenden Klassenzimmer – hob auf dem Musbacher Flugplatz unlängst die Klasse 6b
zu lautlosen Flügen ab. Dabei erlebten
die zwischen elf und zwölf Jahre alten
Schülerinnen und Schüler die echte Faszination des Segelfliegens. Den
Flugmittag, an dem 28 Schüler mitwirkten, organisierte Jugendleiter Constantin Wiegert von der Fliegergruppe
Freudenstadt, gemeinsam mit Klassenlehrer Bernhard Förderer. Die Idee war
bereits im Herbst 2009 entstanden. 25
Schüler hoben damals mit drei Doppelsitzern einer ASK-13 und zwei Duo
Discus auf dem hinteren Sitz ab. Man
genoss es, im Aufwind den Kumuluswolken entgegen zu schweben. Bleibende Eindrücke, als man mit Bussarden gemeinsam in der Thermik kreiste.
Als Fazit kamen die Schüler zur
Ansicht, dass Segelfliegen durchaus
eine faszinierende Sportart ist. In ein
bis zwei Jahren wollen etliche Schüler
dann wieder vorbeischauen, um mit
14 Jahren den ersten Schulstart zu
meistern. Zum Abschluss grillte man
bei warmem Sommerwetter gemeinsam mit den Eltern vor der Flughalle.
Eine weitere Werbeaktion startete die
Fliegergruppe Freudenstadt im Schulzentrum der Grund- und Hauptschule
mit Werkrealschule Pfalzgrafenweiler.
Dort schauten insgesamt neun Schulklassen vorbei und wurden von Max
10 PR - A r b e i t
Kappler und den beiden Jugendlichen
Musbacher Thermikstürmern Nadine
Weissert und Constantin Wiegert ausführlich informiert. Dabei wurde der
Segelflug danach in den Unterricht mit
eingebunden. So gab es viele Fragen
über den ausgestellten Discus CS. In
der großen Pause wurde der Segelflug
so nahezu für 600 Schüler sichtbar.
Zahlreiche Schüler ließen es sich nicht
entgehen, einmal selbst im Discus
Platz zu nehmen. Der Erfolg solcher
Aktionen stellt sich meist erst etwas
später ein. Doch die Geduld lohnt sich,
wie die mittlerweile sehr aktive Jugendgruppe der FG Freudenstadt eindrucksvoll beweist.
Text und Fotos: Lothar Schwark
Im Schulzentrum der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Pfalzgrafenweiler war der Discus CS
der Fliegergruppe Freudenstadt ein gerne besuchter „Gast“
der adler 08/2010
Persönliches
Unvergessen: Klaus Holighaus
Einer der ganz Großen des Segelflugsports wäre am 14. Juli 70 Jahre alt geworden
W
enn er flog, hatte er die Instinkte eines Adlers: Er spürte Aufwinde, die kein Gerät anzeigt, er ahnte, hinter welcher
Wolkenbank die beste Luftströmung
steckt. Und wenn die anderen noch
vergebens nach Thermik kurbelten,
war er schon auf und davon: Der Name
Klaus Holighaus stand weltweit für
die hohe Kunst, die Perfektion und
die Schönheit des Segelflugs. Als gleichermaßen ausgezeichneter Flieger
und exzellenter Flugzeugkonstrukteur
bestimmte, ja dominierte der einst in
Hessen geborene „Schwabe“ jahrzehntelang den ruhigen Sport. Begonnen
hatte er seine Karriere als jugendlicher Modellflugsportler, der auch in
dieser Disziplin Meistertitel erzielte.
Seine Flugzeugkonstruktionen, allen
voran der berühmte „Nimbus“, eröffneten dem Segelflug neue Räume. In
allen Flugzeugklassen setzte er Maßstäbe und baute den Traditionshersteller Schempp-Hirth Flugzeugbau zum
Marktführer mit Weltgeltung aus. In
den Südschweizer Alpen, einem anspruchsvollen Segelfluggebiet, stürzte
der 16-fache Weltrekordhalter, dreimalige Europameister und Deutsche
Meister Klaus Holighaus, von einem
Wetterumschwung überrascht, am 9.
August 1994 tödlich ab.
Klaus Holighaus mit seiner Frau Brigitte,
die selbst passionierte Segelfliegerin war
Der Baden-Württembergische Luftfahrtverband gedenkt eines ganz besonderen Menschen, dem der Luftsport und insbesondere der Segelflug
im Land und weit darüber hinaus viel
zu verdanken hat.
adler-Redaktion
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Persönliches 11
jugend
Balloner-Pfingstjugendlager 2010
Purer Ballonspaß bei schönstem Wetter
W
as haben wir wegen des
Wetters gezittert und wenn
man sich im Nachhinein das
Wettergeschehen ansieht, dann hatten
wir unverschämtes Glück, genau zum
Pfingstwochenende einen trockenen
Zeltplatz, erstklassiges Ballonwetter
und Freibadtemperaturen genießen zu
können! Jedenfalls lachte am 22. Mai
morgens um halb neun an der Ballonhalle der Ballonsportgruppe Stuttgart
in Bad Cannstatt (Stuttgart) die Sonne
auf 44 Teilnehmer vom diesjährigen
Pfingstjugendlager des BWLV hernieder, mit dem Versprechen auf Ballonertage pur.
Unterwilflingen – Acht Fahrzeuge setzen sich in Bewegung, um nach zwei
Stunden in der Sandgrube in Unter-
wilflingen im Nördlinger Ries, wie
letztes Jahr, das Lager einzurichten.
Die Handgriffe sitzen inzwischen
meisterlich bei den Kindern und Jugendlichen, sodass in kürzester Zeit
das gesamte Equipment an Ort und
Stelle aufgebaut und eingerichtet war
sowie in Betrieb genommen werden
konnte. Aufgrund der stabilen Wetterlage zeichnete sich ab, dass bereits
am Abend nach dem Vesper die erste
Ballonfahrt in Angriff genommen werden konnte. Obwohl die Lagerleitung
darauf hinwies, dass auch am nächsten
morgen um fünf Uhr wieder gestartet
wird, um vor der Thermik Ballon zu
fahren, konnte dies keinen der Teilnehmer davon abhalten, abends auch
schon dabei zu sein. Aus der ursprünglich geplanten kleinen Abendaktion
Auch 2010 war das Balloner-Pfingstfluglager gut besucht
wurde damit eine ganz normale Jugendlagerfahrt mit zwei Ballonen und
zwei Verfolgerkonvois!
Vorher musste aber noch eine Abordnung von „Holzhackern und Waldarbeitern“ mit dem örtlichen Förster,
Herrn Lemmermaier, in ein abgelegenes Waldstück, um Brennholz für das
abendliche Lagerfeuer zu organisieren. Nachdem Sven dann die Crews
mit Nudeln und Hackfleischsoße für
die erste Ballonfahrt fit gemacht hatte,
starteten wir mit unseren zwei Ballonen, dem Jugendballon des DSFV und
einem Vereinsballon der Ballonsportgruppe Stuttgart, in den frühabendlichen Himmel. Die Fahrt ging gemächlich Richtung Süden, westlich am
historischen Stadtkern von Nördlingen
vorbei und endete in der Dämmerung
Das Ballon-Pfingstjugendlager 2010 im Nördlinger Ries war ein voller Erfolg
12 Ju g e n d
auf einer abgemähten Wiese. Wobei
beide Ballone nur wenige Meter voneinander zusammengepackt werden
konnten. Überhaupt, das Landegelände im Nördlinger Ries ist nicht sehr
üppig gesät, wie sich in den folgenden
Tagen herausstellen sollte. Es gibt sehr
viel landwirtschaftliche Fläche, aber
nur wenig davon sind geeignete Landewiesen. Die waren dann wenigstens
immer frisch gemäht, so dass die Heuschnupfler voll auf ihre Kosten kamen.
Nachdem der erste Tag am Lagerfeuer gutgelaunt mit Gitarre und Gesang
ausklang, war am nächsten Morgen
doch ein bisschen zäh in die Gänge
zu kommen, obwohl Kaffee und Frühstück schnell parat standen. Aber das
ist meistens so, bis sich jeder eingenordet und seine sieben Sachen beiein-
Mit vereinten Kräften heißt des den landenden Ballon abzubauen
der adler 08/2010
ander hat. Am zweiten Morgen geht
das dann schon flotter. Alle packten
an bei dieser ersten Morgenfahrt und
so konnten wir um 6:30 in die aufgehende Sonne starten, um in Richtung
Süden westlich an Nördlingen vorbei
bis nach Neresheim zu kommen.
Ein zünftiges Landevesper folgte, bevor wir uns um die Mittagszeit wieder
auf die Rückfahrt ins Zeltlager machten. Vorher machte eine Crew einen
Abstecher nach Aalen, um bei Martin
Hofer für die weiteren geplanten Ballonfahrten Gas zu tanken. Der Nachmittag war mit Wasser- und Getränkeholen, Chillen sowie Spielen und
Spülen belegt. Abends rüsteten wir
zur nächsten Ballonfahrt. Wieder lies
es sich keiner nehmen, dabei zu sein
und so packten alle an beim Ausladen,
Ausrollen, Anseilen, Festhalten und
Aufstellen des Ballons. Die Piloten
freuten sich über soviel sichere Handgriffe der eingespielten Teams. Wir waren auf Richtung Süden abonniert und
so ging es wieder an Nördlingen vorbei
diesmal in flotterem Tempo, sodass die
Verfolger richtig dranbleiben mussten,
um den Ballonen folgen zu können.
Der nächste Morgen, an dem wir
diesmal schon um sechs Uhr starteten,
brachte eine Richtungsänderung. Der
Wind kam aus Westen, so dass die Ballone in flottem Tempo Richtung Altmühltal davon fuhren. Bei Solnhofen
im Altmühltal, nahe dem beschaulichen Flüsschen, suchten beide Ballone dann einen geeigneten Landeplatz.
Die Eigenwilligkeit des Windes führte
dazu, dass der eine flussabwärts, der
andere flussaufwärts, aus einem Quertal an der Altmühl einfuhren und die
Crews sich erst nach dem Verpacken
zum Landefest zusammentelefonieren
mussten. Das nutzen wir dann auch
auf einer großen Wiese genüsslich aus.
Nach einer längeren Rückfahrt zum
Lagerplatz wurde zunächst der Besuch
ins Freibad vorbereitet, damit unsere
Eltern uns am nächsten Tag wieder
sauber in Empfang nehmen können.
Anschließend hieß es Grillen und Hitparade vorbereiten, vorher war aber
noch eine Holzholaktion angesagt.
Der Abend endete nach der Taufe der
Erstgefahrenen offiziell mit der Siegerehrung der besten Gesangseinlagen,
die wieder in Gruppen oder als Solokünstler vorgetragen wurden. Die Jury
machte den Event für alle zu einem
unvergessenen Spaß, bei dem jeder Interpret zur großen Freude der Zuhörer
seine „gerechte Beurteilung“ erhielt.
Unsere hartgesottenste Jugend nächtigte den Rest der Nacht draußen am
Lagerfeuer, statt bequem in den Zelder adler 0 8 / 2 0 1 0
Idylle pur: Die Stadt Nördlingen aus luftiger Höhe
ten zu schlafen. Am nächsten Morgen
heiß es dann wieder alles zusammenpacken und in Hänger und Fahrzeuge
verstauen. Nachdem wir uns noch bei
Familie Gröger, die uns außerhalb der
Öffnungszeiten und über die Feiertage
mit Getränken versorgt hatte und Frau
Kemmner, bei der wir Wasser holen
und den Kühlschrank benutzen konnten, verabschiedet hatten, ging es nach
einem Abstecher auf den Recyclinghof
in Unterschneidheim (der Müll muss
ja auch irgendwo hin) wieder zurück
nach Stuttgart. Dank des herrlichen
Wetters der letzten vier Tage konnte al-
les trocken wieder aufgeräumt werden.
Abschließend gab es Pizza an der Ballonhalle, wobei doch tatsächlich ein
paar Tropfen aus den Wolken fielen.
Wir bedanken uns bei Gesine Francke und Sven Aeckerle für die Durchführung des Lagers. Für ihre Unterstützung bei der Organisation und dem
Genehmigungsprozedere möchten wir
uns auch bei der Gemeinde Unterschneidheim, bei Herrn und Frau Joas,
Ortsvorsteher Unterwilflingen und
Frau Schlatter vom RP Stuttgart bedanken. Text: Birgit Bisinger
Fotos: Ballonsportjugend
Einladung zur BWLVLandesjugendversammlung 2010
Einladung zur ordentlichen BWLV-LANDESJUGENDVERSAMMLUNG 2010
im Rahmen des diesjährigen Landesjugendtreffens des Baden-Württembergischen Luftfahrtverbandes e.V.
Die Landesjugendversammlung 2010 findet statt am
Samstag, 18. September um 18.00 Uhr
Segelfluggelände Backnang-Völkeshofen
Tagesordnung:
1. Eröffnung und Begrüßung
2. Bericht der Landesjugendleitung
3. Bericht der Bezirksjugendleiter und Sachbearbeiter
4. Aussprache zu TOP 2 und 3
5. Entlastung der Landesjugendleitung
6. Anträge und Verschiedenes
Anträge sind spätestens bis 10. September 2010 über die BWLV-Geschäftsstelle an den Landesjugendleiter zu richten.
Ich lade Sie zur Teilnahme an dieser Versammlung herzlich ein und wünsche
eine gute Anreise. Schlafunterkünfte in der Motorflughalle auf Anfrage verfügbar.
Eric Neubronner, Landesjugendleiter
Allgemeines 13
Nordbadener setzt sich siegreich gegen zwei Schwaben durch
BWLV-Landesjugendvergleichsfliegen Wächtersberg
15 Teilnehmer aus fünf Vereinen nahmen am diesjährigen BWLV-Landesjugendvergleichsfliegen
auf dem Wächtersberg teil. Der Sieger kommt aus Sinsheim
W
ächtersberg – 15 Pilot(inn)en
aus (leider nur) fünf Vereinen nahmen am diesjährigen
BWLV-Landesjugendvergleichsfliegen
Ende Juli auf dem Wächtersberg teil.
Freitags, am Tag der Anreise, durfte jeder mit Fluglehrer Günter Bertsch die
dortigen Platzverhältnisse bei einem
Einweisungsstart kennenlernen.
Am Samstag ging es um 7 Uhr mit
Frühstück sehr zeitig los, allerdings
auch mit einer außerplanmäßigen
Windenreparatur. Die mitgebrachten
Flugzeuge wurden ausgeräumt bzw.
aufgebaut und gegen 8:30 Uhr rief
das Organisationsteam zum Briefing.
Die Winde war bis dahin auch wieder
fit, nachdem ein Druckluftschlauch
ausgetauscht wurde. Günter erklärte beim Briefing ausführlich, wie die
drei Wertungsflüge zu absolvieren seien. Das Programm entspricht dem der
Prüfungsflüge aus dem Ausbildungsnachweis. Ein Kurvenwechsel, eine
liegende Acht sowie hochgezogene
Fahrtkurven nach rechts und links sind
Modellflug
sauber vorzufliegen und die Landungen mit Slip im Endteil im ausgesteckten Landefeld zu beenden. Nachdem
BWLV-Geschäftsführer Klaus-Michael Hallmayer den Ausrichtern gedankt
und allen Pilot(inn)en einen erfolgreichen Tag mit an den Start gab, begannen die Wertungsflüge.
Die einheimischen und angereisten
Fluglehrer bildeten die Jury, die unabhängig jeden Flug gewissenhaft beurteilte. Nach jedem Durchgang gab es
ein Zwischenbriefing, in dem entscheidende Tipps wie „eine Platzrunde ist
ein Rechteck“ den Nachwuchsfliegern
ans Herz gelegt wurden. Der Flugbetrieb lief absolut durchorganisiert und
reibungslos ab, so dass die 45 Starts der
drei Durchgänge trotz gemeinsamer
Mittagspause schon kurz nach 16:00
Uhr erfolgt waren. Gegen 17 Uhr wurden die Ergebnisse der Linienrichter
und der Jury ausgewertet und die Sieger des Wettbewerbs bekannt gegeben.
Bei der folgenden Siegerehrung, die
vom Vorstand des FSV Wächtersberg
Dr. Christian Hentschel sowie von Cindy Räuchle und Günter Bertsch durchgeführt wurde, kam die große Überraschung: Alexander Heuberger vom
FSR Kraichgau in Sinsheim errang den
ersten Platz vor Achim Kuhn und Benjamin Handel vom LSV Rossfeld. Die
drei gewannen Gutscheine eines Luftfahrtversands und qualifizierten sich
für die Teilnahme am Bundesjugendvergleichsfliegen Ende September im
sächsischen Laucha. Im Anschluss an
die Siegerehrung gab es einen gemütlichen Abend, bei dem am Lagerfeuer
nach dem Grillen noch einige Fliegererlebnisse ausgetauscht wurden.
Nochmals vielen Dank an die Ausrichter für die sehr gute Organisation,
an alle Helfer für den effizienten Flugbetriebsablauf und die tolle Verpflegung, sowie auch den Teilnehmern für
ihr Engagement und ihre Motivation!
Den Gewinnern wünschen wir viel Erfolg beim Bundeswettbewerb!
Text und Foto: Benjamin Bauer
Terminankündigung
Modellflugtag in Dettingen u. Teck 2010
Wo: Dettingen u. Teck
• Wann:
12. September 2010
Beginn der Flugshow ab 13:00 Uhr
– Großmodelle
– Internationale Topp-Piloten
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.modellfluggruppe-dettingen.de
14 Ju g e n d / M o d e l l f l u g
der adler 08/2010
Gratulation
Klaus Lenhart feiert 55. Geburtstag
Z
um nächsten runden Fest – dem Sechzigsten –
ist noch lange hin und das Fünfzigerfest ist
schon ein Weilchen her. Ein Fest sollte aber wieder mal sein, befand die Gattin Waldtraud und so
kam der 55-ziger von Klaus „LEKI“ Lenhart gerade
recht. Das Wolf Hirth Partyteam war schon in guter Frühform vor dem jährlichen Wettbewerb und
so feierte man auf der Hahnweide gemeinsam ins
neue Lebensjahr. Ob Modellflug, Segelflug oder
Motorkunstflug – alle die Freude an der Bewegung
in der dritten Dimension haben, sollten an diesem
Abend mitfeiern. Freunde bedeuten mir mehr als
Geschenke, so der mehrfache deutsche Meister im
Motorkunstflug, aber ein Geschenk an die Jugend
der Fliegergruppe lag ihm an diesem Abend dann
doch am Herzen. So ist die Beteiligung der Wolf
Hirth Jugendlichen an den diesjährigen Wettbewerben dank seiner Geburtstagsspende wieder solide
grundfinanziert. Was wünscht sich einer, der so
vieles erreicht hat? „Etwas Unterstützung für die,
die im Leben nicht so viel Glück hatten wie ich“.
So gingen die Geburtstagsspenden für Klaus Lenhart an diesem Abend auf das Konto der Obdachlosenhilfe Esslingen.
Text: Rainer Rauch (FG Wolf Hirth)
1. Vorstand der FG Wolf Hirth Hans Puskeiler (links) übernimmt das Geburtstagsgeschenk
von Klaus Lenhart – einen Scheck für die Jugendarbeit der Fliegergruppe
Fast 50 Jahre aktives Mitglied und kein bisschen müde
Z
Der Präsident des Dachverbands des
deutschen Luftsports, der Deutsche
Aeroclub, verlieh Siegfried Höfer für
„hervorragende Leistungen im Dienste des Luftsports“ das Otto-LilienthalDiplom.
Lieber Siegfried, wir danken dir für
deinen unermüdlichen Einsatz und
wünschen dir viele weitere erfolgreiche Saisonen und many happy landings. Deine Fliegerkameraden des
Sportfliegerclub Ebersbach/Fils e.V.
ur jährlichen Hauptversammlung
des Sportfliegerclubs Ebersbach
durfte Vorstand Udo Höfer eine besondere Ehrung vornehmen. Ehrenvorstand Siegfried Höfer ist seit fast nunmehr fünf Jahrzehnten aktives Mitglied
im Sportfliegerclub Ebersbach/Fils.
Seine Fliegerkameraden schätzen
Siegfried als stets hilfsbereiten und außerordentlich engagierten Piloten. Seine enorme Unterstützung für den Luftsport ist auch überregional bekannt
und somit durfte Udo Höfer diese Ehrung im Namen des DAeC vornehmen.
Fritz Baumann
9. Dezember 1925 – 7. Februar 2010
ie Mitglieder des Luftsportvereins
Reutlingen trauern um ihr verdientes Gründungsmitglied Fritz Baumann. Wie viele alte Adler hatte auch
Fritz das Fliegen während des Krieges
gelernt. Mit der Wiederzulassung des
Segelfluges begann sein über 50 Jahre
dauerndes Wirken. Über 30 aktive Jahre als Fluglehrer mit mehr als 20.000
Starts im Segelflugzeug und Motorsegler und nahezu 4.000 Stunden sind die
Bilanz seiner fliegerischen Laufbahn.
Aber nicht nur auf dem hinteren Sitz
stellte er sein Können unter Beweis,
D
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Abschied
sondern auch bei Streckenflügen. So
erflog er in den 60er Jahren die Bedingungen für das Silber C. Aber nicht nur
in der Luft, auch am Boden gehörte er
zu den unermüdlichen die den Verein
zu dem gemacht haben was er heute ist.
Sein Wirken als Abteilungsleiter Segelflug und als Chronist des LVR seien
hier besonders erwähnt. Die Mitglieder
des Luftsportverein Reutlingen verneigen sich in Dankbarkeit und werden
ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Text und Foto: Martin Leiensetter
(LSV Reutlingen)
Gratulation / Abschied 15
Freiballon
2. Stuttgarter Nachtwettfahrt
für Heißluftballone
Sieben Heißluftballone und ein Gasballon nahmen an der Wettfahrt teil. Hierzu kamen vier Teams aus Baden-Württemberg und
je eines aus Bremen, Hessen und der Tschechischen Republik.
S
tuttgart – Die Aufgabenstellung
war eine doppelte Qual der
Wahl. Das bedeutet, die Teilnehmer konnten beliebig aus den von
der Wettbewerbsleitung vorgegebenen
Zielen auswählen, und die zwei besten
Ergebnisse wurden gewertet. Eine Ablage von 0 Meter ergab 1.000 Punkte,
für jeden weiteren Meter Ablage gab es
einen Punkt Abzug, wobei das Ergebnis nicht negativ werden konnte. Da es
bei Nacht nicht möglich ist, mit Markern zu arbeiten, wurde der GPS-Track
der Teilnehmer zur Auswertung herangezogen, und dann die horizontale
Ablage gewertet – das heißt, es spielte
keine Rolle, in welcher Höhe das Ziel
überfahren wurde.
Um gleiche Bedingungen für alle
Ballone zu schaffen, wurde die Wertungsperiode auf drei Stunden nach
dem Start begrenzt. Die Bedingungen
für die Fahrt waren ideal: helle Vollmondnacht, östliche Winde mit moderaten Windgeschwindigkeiten – Landung der Ballone nach drei bis sechs
Stunden im Nordschwarzwald, Rheintal und im Elsaß.
Fazit und Ausblick:
Das Interesse an dieser besonderen
Wettfahrt wächst. Die Zahl möglicher
Teilnehmer ist auch nicht sehr groß,
während fast alle Gasballonpiloten
eine Nachtfahrtberechtigung haben,
verfügt nur ein Bruchteil der Heißluftballonpiloten über diese. Auch gibt es
Länder, in denen es weder eine Nacht-
16 Fr e i b a l l o n
fahrtberechtigung gibt, noch Nachtfahrten erlaubt sind – beispielsweise
Belgien. Eine große Erleichterung für
Nachtfahrten ab Stuttgart ist, dass
Frankreich vor ein paar Jahren auf Betreiben des französischen Ballonverbandes Nachtfahrten wieder offiziell
erlaubt hat, vorher waren diese nur
Sonnenaufgang: Blick aus
dem Korb des (D-OAPH)
Ergebnis der 2. Stuttgarter Nachtwettfahrt 2010
1. Platz 988 Punkte: 2. Platz 1.620 Punkte: 3. Platz 1.372 Punkte: 4. Platz 1.248 Punkte: 5. Platz 1.000 Punkte: 6. Platz 845 Punkte: 7. Platz 842 Punkte: Ohne Platzierung (keinen Track zur Auswertung eingereicht): Startvorbereitungen auf dem
hell erleuchteten Sattelplatz
der BSG Stuttgart
Tomas Hora (Leinfelden-Echterdingen)
Rolf Blecken (Bietigheim-Bissingen)
Michael Bölling (Brigachtal)
Malte Breuning (Kornwestheim)
Birgit Hopstein-Diller (Stuttgart)
Michael Sommerhage (Petersberg)
Ronald Kraffert (Bremen)
Jan Smrca (Prag/Tschechien)
mit Ausnahmegenehmigung möglich
– heute reicht ein Flugplan. Positiv ist
auch die Erfahrung, das Heißluft- und
Gasballone im gleichen Wettbewerb
starten können, wenn die Aufgabe entsprechend gestellt wird. Daher planen
wir, an der nächsten Nachtwettfahrt
auch drei Gasballone mitfahren zu lassen. Text: Volker Löschhorn
Fotos: Andreas Wehmann und
Michael Sommerhage
der adler 08/2010
Webcam mobil –
Einsatz im Luftsport
D
er Einsatz von Webcams ist in der Luftfahrt nichts
Neues mehr, und im Zeitalter von DSL und Flatrate auch kostenmäßig zu bewältigen. Was macht
man aber, wenn man keinen DSL – und auch keinen Stromanschluss hat? Hier gibt es heute durchaus Lösungen
mit mobilem Internet, die einmal eingerichtet, nur noch
zusammengesteckt und eingeschaltet werden müssen. Die
Ballonsportgruppe Stuttgart e.V. hat bei ihrer Nachtwettfahrt
erstmals eine mobile Lösung ausprobiert (der Startplatz verfügt über keinen Festnetz-Internetzugang), die wir hier als
Beispiel vorstellen möchten.
Die technische Ausstattung:
Webcam, mit integriertem FTP-Client – Edimax IC-1510
UMTS-fähiger WLAN-Router „WRP-300Plus“
UMTS-Stick HUAWEI E220
Aufbau:
Die Webcam wird am UMTS-Router angeschlossen, ebenso der UMTS-USB-Stick. Dann werden die Netzgeräte der
Webcam und des Routers in eine Verteilerdose gesteckt, und
diese wiederum mit dem Stromnetz verbunden. Steht kein
220-Volt-Netzanschluss zur Verfügung, kann auch ein Spannungswandler 12DC/220VAC eingesetzt werden und der
Strom kann dann aus einem 12V-Akku kommen.
Funktionsweise:
Der Router stellt über den UMTS-Stick die Verbindung ins
Internet her. Die Webcam lädt per FTP-Client in regelmäßigen Abständen Fotos in den Webspace hoch, hier www.
webcam.ballon-stuttgart.de. Für die Darstellung gibt es auch
verschiedene Möglichkeiten, wir haben die Lösung gewählt,
dass alle Fotos den gleichen Namen erhalten, und in ein einfaches HTML-Skript eingebunden werden.
Erfahrung:
Die Technik funkioniert im Großen und Ganzen zufriedenstellend, wir haben uns für die kleinere Auflösung 320x240
Pixel entschieden, das hält die zu übertragenden Datenmengen klein. Im konkreten Fall haben wir die UMTS-SIM-Karte
eines Mitgliedes eingesetzt, der über eine Flatrate verfügt.
Weniger günstig sind UMTS-SIM-Karten, wo man sich über
ein Browserfenster sich eine bestimmte Zeit kauft, und dieses Fenster während der Internet-Nutzung offen lassen muss
– dann müsste zusätzlich ein PC eingesetzt werden, und dieser müsste die ganze Zeit laufen.
Kosten:
UMTS-/DSL-fähiger WLAN-Router „WRP-300Plus“
69,90 Euro (PEARL)
Edimax IP-Kamera „IC-1510WG“, LAN/WLAN, VGA
59,90 Euro (PEARL)
USB-Stick mit UTMS-SIM-Karte
ab 29,90 Euro (Mobilfunk Provider)
Webspace (von kostenlos bis eigener Server)
Text und Foto: Volker Löschhorn
Einsatzmöglichkeiten:
Mit Akku wäre die Webcam tatsächlich völlig mobil einzusetzen, und könnte immer dort eingesetzt werden, wo etwas
los ist. Beispielsweise: Beim Start, am Zielkreuz, beim Briefing, zur Überwachung des schwarzen Brettes...
Fragen?
Kontakt: Volker Löschhorn E-Mail [email protected]
Bezugsquellen:
Gängige Elektronikhändler, Mobilfunk-Provider
(hier www.pearl.de BASE)
http://www.pearl.de/a-PX8569-1210.shtml
http://www.pearl.de/a-PX5352-1120.shtml
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Frei ballon 17
Motorflug/UL
Konsul Niethammer
Gedächtnisflug
52. Südwestdeutscher
Rundflug 2010
D
Bild oben:
Der 52. SWDR in
Konstanz fand
Anfang Juli unter
regelrecht tropisch
heißen Bedingungen statt
ieser offizielle Wettbewerb, der auch als Qualifikationswettbewerbsflug
für die Deutsche Meisterschaft
und für die Ermittlung des Motorfluglandesmeisters 2010 gilt,
wurde vom BWLV am 3. Juli 2010
in Kostanz ausgetragen.
Jährlich stellt sich nach vielen,
vielen Arbeitsstunden für das
Rallye-Team um Walter Nerdinger und Bernd Steck die akute
Frage: Wie wird das Flugwetter
am eigentlichen Wettbewerbstag?
Nachdem sich aber die Thermometerskala täglich nach oben
schraubte, war am Freitag sicher,
dass der Rundflug buchstäblich
unter tropischen Bedingungen
ablaufen würde.
Zahlreiche Wasserflaschen für
die Besatzungen standen schon
bereit, als Motorflugreferent Nerdinger und Wettbewerbsleiter
Steck in Konstanz das „Briefing“
eröffneten. Nerdinger erklärte
die Eigenheiten der Routen, den
Ablauf, die Besonderheiten der
Aufgaben, die die 19 Mannschaften zu bewältigen hatten. In diesem Jahr galt es, erstmalig für die
Zeitüberprüfungen ein Logger
mitzuführen, der die Überflugzeit an den vorgesehenen CPs
genaustens registriert. Um 11.41
Uhr erfolgt schließlich der erste Pünktlichkeitsstart und die
Mannschaften starten nach der
Lösung der Theorieaufgaben jeweils nach vorgegebenen Zeiten.
Schwierige Streckenführungen,
Luftbilder und zahlreiche Wendepunkte verlangten vollen Einsatz;
da blieb kaum ein Auge für die
wunderschöne oberschwäbische
Bodenseelandschaft übrig.
Ziellandung in Biberach, ein angenehm langer Platz, ein freund-
licher Imbiss, kurzes Aufatmen
und nach dem Pünktlichkeitsstart, mit neuen Aufgaben, ging es
zurück zum Endlandeplatz Konstanz. Die Besatzungen, die bei 24
Grad Bodenseetemperatur erneut
CPs und FPs ansteuerten, bekamen die zunehmende Schwüle
in den Cockpits zu spüren. Doch
Gott sei Dank zogen erst in der
Nacht Gewitter auf. Vollste Konzentration auf die Ziellandung
in Konstanz, schnell den Flieger
versorgt, ging es schließlich ab in
die Halle zur WM-Übertragung
des Spiels Deutschland gegen Argentinien.
Vor der abendlichen Siegerehrung in „der Bleiche“ – einer alten Traditionsgaststätte – begrüßte BWLV-Präsident Gerd Weinelt
die Besatzungen und Gäste. Unter
ihnen waren die Präsidentin des
Badischen
Luftsportverbandes
Bild links:
Routiniert und
professionell bearbeiten die Teams
ihre zu lösenden
Streckenaufgaben
Bild rechts: Angesichts der hohen
Außentemperaturen
hieß es für die
Teilnehmer stets für
„Abkühlung“ und
reichlich Flüssigkeitsnachschub zu
sorgen
18 M o t o r f l u g / U L
der adler 08/2010
Monika Lang-Dahlke, der Schirmherr
des
Südwestdeutschen
Rundfluges, Prof. Dr. Claudius
Marx, Sieger Maier vom Hanns
Keller Gedächtnisfond, BWLVSchatzmeister Wolfgang Maier sowie Kurt Ehmann vertreten.
Weinelt dankte den Wettbewerbsorganisatoren für die gelungene Ausrichtung des 52.
SWDR und erinnerte an die Person Konsul Hellmut Niethammer,
der passionierter Sportflieger war
und sich stets in ganz besonderer
Art und Weise für die Belange des
Luftsports in Baden-Württemberg
eingesetzt hat und dass durch
sein großes wirtschaftliches Engagement viel bewegt werden
konnte. Seine Ideen leben in
seiner Stiftung weiter. Posthum
gebührt Niethammer große Ehre
für sein großes Schaffenswerk, so
Weinelt.
Schirmherr Prof. Dr. Marx –
Hauptgeschäftsführer der IHK
Hochrhein / Bodensee – konnte
in seinem Grußwort humorvoll
auf die für ihn bedeutsame doppelte Bedeutung der Zahl 52 hinweisen. Nicht nur, dass er selbst
52 Jahre alt sei, so könne er auch
noch den 52. SWDR als Schirmherr betreuen! Welch schönes
Omen, so Marx.
Marx gab überdies zu verstehen, dass er sich ganz besonders
darüber freue, dass der Konstanzer Flugplatz vor kurzem sein
100-jähriges
Bestehen
feiern
konnte. Er sprach allerdings auch
die Risiken des Luftsports an,
die man nicht eliminieren könne. Noch Tage zuvor wurden die
Risiken allen Beteiligten durch
einen folgenschweren Flugunfall in Konstanz wieder einmal
mehr auf traurige Art und Weise vor Augen geführt. Schönheit
und Schrecken liegen wie so oft
nahe beieinander und Menschen
machen Fehler. Nichtsdestotrotz
freue er sich, dass eine so traditionelle Veranstaltung wie der
Südwestdeutsche Rundflug Station in Konstanz gemacht habe und
dankte der guten Organisation
und Vorbereitung des SWDR.
Bevor das Büffet eröffnet wurde, übernahm Präsident Weinelt
die ehrenvolle Aufgabe, vier aktiven Fachausschussmitgliedern
Ehrennadeln des Verbandes zu
überreichen. Unter ihnen Michael Schäfer und Egon Schmaus, die
engagiert ihr Wissen und Können
bei zahlreichen Fluglehrerfortbildungs-Lehrgän-gen einbringen,
Wettbewerbe organisieren und
aktuell als „Sprachprüfer“ voll
im Einsatz sind. Bernd Steck,
der all die Jahre zuverlässig als
Wettbewerbsleiter fungiert sowie
„Wetterprofi“ Walter Nerdinger
gehörten ebenfalls zu den Geehrten. Als erster Vorsitzender des
Fachausschusses Motorflug/UL
und Referent des BWLV sei Nerdinger nicht nur für zahlreiche
Rallyes im Einsatz, sondern nehme unzählige bundesweite Termine in Sachen Motorflug wahr und
habe bereits bei diversen DAeCFachtagungen so „manches heiße Eisen aus dem Feuer“ geholt.
Nerdinger hat durch sein großes
Engagement zu einer positiveren
Entwicklung des Luftsports in
Baden-Württemberg beigetragen,
so der BWLV-Präsident.
Einige der erfolgreichen Teilnehmer des 52. SWDR bei der Siegerehrung
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Grußwort des
BWLV-Präsident
Gerd Weinelt
Schirmherr des
52. SWDR: Prof. Dr.
Claudius Marx – im
Übrigens selbst
begeisterter Hobbypilot – drückte
den Organisatoren
des gelungenen
Rundflugs seine
Dankbarkeit aus
Fachausschussmitglied Michael
Schäfer wurde für
sein umfangreiches
ehrenamtliches
Engagement mit
der Silbernen Ehrennadel des BWLV
ausgezeichnet
Als langjährigen
Wettbewerbsleiter
des SWDR wurde
Bernd Steck die
Goldene Ehrennadel des Verbandes
überreicht
Motorflug/UL 19
Egon Schmaus
zusammen mit Gerd
Weinelt bei der
Verleihung der Silbernen Ehrennadel
des BWLV
Goldene
Ehrennadel:
FachausschussVorsitzender Walter
Nerdinger, nicht
nur auf Landesebene, sondern auch
bundesweit stets
um die Belange der
motorisierten Luftsportler bemüht
Nerdinger bedankte sich beim
ersten Vorsitzenden des Konstanzer Fliegervereins, sowie den
Flugleitern und den Segelfliegern für ihre Gastfreundschaft in
Konstanz. Sein Dank galt auch
dem Biberacher Vorstand Herrn
Eckensberger für den reibungslosen Ablauf auf dem Zwischenlandeplatz, ebenso allen Mitgliedern
des Fachausschusses Motorflug
und Helfern, die sich tagsüber für
den SWDR eingesetzt haben.
Ganz besonderer Dank ging an
alle Sponsoren, die durch ihre
großzügige Unterstützung auch
in diesem Jahr ein erfolgreiches
Gelingen der Veranstaltung sicher
stellten. Zwei junge „Glücksdamen“ – die Töchter des Schirmherrn – erfreuten die Besatzungen durch ihre Losauswahl mit
tollen
Gewinnen.
Attraktive
und praktische Sachpreise wie
Simulatortraining in Stuttgart,
eine Ballonfahrt, Kunstflug und
weitere Überraschungen gab es
hierbei zu gewinnen. Die jüngste Besatzung mit „Jungpilotin“
Anna Schäfer und Co-Pilot aus
Niederstetten bekamen zudem als
jüngstes Team den Wanderpokal
überreicht.
Text und Fotos:
Inge Funk-Schmid
(Fachausschuss Motorflug / UL)
Der 52. Südwestdeutsche Rundflug
in Konstanz wurde
veranstaltet mit
freundlicher
Unterstützung durch:
Edith Neuer, Stuttgart
Kurt Ehmann, Weinheim
FFH Südwestdeutsche
Verkehrsfliegerschule,
Stuttgart-Freiburg,
Udo Harter
Christian Schulz, Backnang
Edeltraud Pilz, Staufen
Firma LEKI, Lenhart GmbH,
Kirchheim
Flugplatz-GmbH, Konstanz
Motor- und Segelflugvereine,
Konstanz
Ultraleichtflugschule
Stadelhofer, Konstanz
Flugplatz-GmbH, Biberach
Motor- und Segelfliegervereine
Biberach
Referat Motorflug/UL
im BWLV
Endergebnisse des 52. Südwestdeutschen Rundfluges 2010
Wettbewerbsklasse (14 Teilnehmer)
1. Ciesielski / Ciesielski
2. Bäder / Spreng
3. Nagel / Haaga
4. Heege / Heege
5. Brandner / Suchant
6. Grasmannsdorf / Sorg
7. Betz / Klar
8. Kibler / Scheuerle
9. Baur / Schlagenhauf 10. Dr. Schmülling / Overkamp
11. Dr. Ostwald / Braun
12. Seidel / Blobel
13. Brock / Landefeld
14. Schmid / Mayer
C 172
C 152
MS 894 A
PA 28
PA 28 A
C 172
DR 400
C 172
C 172
C 152
DA 40
HK 36 TTC
MS 863 A
SF 23 C
LSG Breitscheid-Haugar e.V.
Freunde d. Motorflugschule e.V.
LSV Roßfeld e.V.
AeC Baden-Baden e.V.
Aero Club Weißenhorn e.V.
LSR Aalen e.V.
FG Riedlingen e.V.
FG Riedlingen e.V.
Freunde d. Motorflugschule e.V.
FSV Unterjesingen e.V.
SFG Crailsheim e.V.
FSG Hanns Klemm e.V.
LSR Aalen e.V.
243 Punkte
295 Punkte
663 Punkte
765 Punkte
780 Punkte
877 Punkte
877 Punkte
915 Punkte
1.154 Punkte
1.414 Punkte
1.582 Punkte
1.770 Punkte
2.298 Punkte
4.622 Punkte
Einsteigerklasse oder Touringklasse (7 Teilnehmer)
1. Schäfer / Klenk
C 152
2. Höscheler / Hug
DR 400
3. Hutter / Rommel
C 152
4. Wendeborn / Drewniok
Grumman AA-5
5. Weimer / Meißner
TB 20
6. Holzhäuser/ Vögele
Aquilla A210
7. Post / Post
Aquilla A210
BWSFG Niederstetten e.V.
FLG Leutkirch e.V.
Freunde d. Motorflugschule e.V.
FSG Hanns Klemm e.V.
FSV Sindelfingen e.V.
Freunde d. Motorflugschule e.V.
450 Punkte
725 Punkte
940 Punkte
1.140 Punkte
1.350 Punkte
1.835 Punkte
1.960 Punkte
Mannschaftswertung (3 Mannschaften)
1. Bäder / Spreng/Schmülling / Overkamp 2. Baur / Schlagenhauf / Betz / Klar
3. Graßmannsdorf / Sorg / Schmid/Mayer Freunde der Motorflugschule e.V.
FG Riedlingen e.V.
LSR Aalen e.V.
1.709 Punkte
2.031 Punkte
5.499 Punkte
Baden-Württembergische Motorflugmeisterschaft
1. Bäder / Spreng
C 152
2. Kibler / Scheuerle
C 172
3. Nagel / Haaga
MS 894 A
Freunde d. Motorflugschule e.V.
LSV Roßfeld e.V
335 Punkte
1.016 Punkte
1.347 Punkte
gez. Bernd Steck (Wettbewerbsleiter)
20 M o t o r f l u g / U L
der adler 08/2010
52. SWDR 2010
Eindrücke eines Wettbewerbs-Einsteigers
Konstanz – Bereits als Jugendlicher hatte ich den Traum
Fliegen zu erlernen. Nach dem Ende meines Arbeitslebens konnte ich diesen alten Traum nun tatsächlich verwirklichen und im Herbst 2009 mit der erfolgreichen PPLPrüfung erfüllen. In 2010 standen nun die Vertiefung und
der Ausbau meiner neu erworbenen Fähigkeit auf dem
Programm. So nahm ich beispielsweise an Ausflügen der
Motorflugschule Hahnweide teil oder flog interessante
Plätze an, bzw. „luftwanderte“ über Franken oder entlang
des Limes. Als Anfänger dachte ich eigentlich nicht an
eine Wettbewerbsteilnahme. Aber die Ausschreibung im
Mai adler klang interessant und die Aufgabe schien lösbar. Gesagt – getan. In der Motorflugschule reservierte ich
kurzerhand eine Cessna 152. Schlussendlich war auch
noch ein Mitflieger gefunden und dem neuen Ziel SWDR
stand nichts mehr im Wege. Die Schule vermittelte mir einen Lehrer, der diesen Wettbewerb noch nicht kannte und
selbst neugierig auf das Erlebnis war. Ein Telefongespräch
mit einem geduldigen Walter Nerdinger machte die trockenen Begriffe der Ausschreibung lebendiger und für mich
klarer. Was heißt „Ortungsaufgabe“? und hieß nicht bisher
„Ziellandung“: „2.000 AGL, Gas raus“?
Die Wetterbedingungen im Südwesten waren geradezu optimal. Kaum Wind und die Piloten fanden in Konstanz einen bestens organisierten Wettbewerb vor. Die den
Teams gestellte Theorieaufgabe war lösbar, der Start „auf
die Sekunde“ genau verlief optimal, jedoch bei der Identifizierung der rund 20 Luftaufnahmen mit der Realität war
für mich als Neuling häufig schwierig. Flughöhe und -richtung, Lichtverhältnisse, Vegetation (das gelbe Rapsfeld ist
jetzt schon abgeerntet) und die Einhaltung der genauen
Überflugzeit – all dies galt es gleichzeitig im Auge zu behalten. Die Route führte kreuz und quer über das wunderschöne Oberschwaben nach Biberach. Von dort aus ging es
auf einem selbst gelegten Kurs zurück nach Konstanz. Am
Schluss belegten wir den dritten Platz in der Einsteigerklasse, auf den wir zu Recht stolz ein können.
Die Teilnahme war ein großes Erlebnis und eine wertvolle fliegerische Erfahrung, die nur jedem Piloten zu empfehlen ist. Das bedeutet beispielsweise:
– Der Wettbewerb ist die Gemeinschaftsleistung einer Crew.
– Die Situation hebt bisherige Verhaltensmuster aus dem
Alleinflug oder dem Schüler-Lehrer-Verhältnis auf.
– Das gelernte „Flughandwerk“ wird wie selbstverständlich umgesetzt.
Als ich mich angemeldet hatte, war ich neugierig auf die
Herausforderung. Ich wollte gut ankommen und sicher
landen. Jetzt möchte ich wissen, wo die Fehlerpunkte herkamen und das Verbesserungspotential liegt. Es steht fest
– im nächsten Jahr bin ich wieder mit dabei.
Text: Andreas Hutter (Freunde der Motorflugschule e.V.)
Förderung der Solarenergie
B
und und Länder waren sich
uneins bei der geplanten Absenkung der Vergütungssätze
für Strom aus Solaranlagen. Der Bundestag will diese um bis zu 16 Prozent
reduzieren, der Bundesrat hingegen
möchte die Absenkung auf höchstens
10 Prozent beschränken.
5. Juli 2010: Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat hat einen Kompromiss erzielt: Er
schlägt vor, die Vergütungssätze für
Solarenergie zeitlich gestaffelt zu reduzieren und in der ersten Stufe die
Absenkung um drei Prozentpunkte
geringer auszugestalten, als ursprünglich vom Bundestag beschlossen. Bei
der festgelegten Stichtagsregelung 30.
Juni 2010 soll es hingegen bleiben. Für
Strom aus Hausdachanlagen sieht der
Kompromiss eine Reduzierung um 13
Prozent vor, für Freiflächenanlagen um
12 Prozent und für Anlagen auf Konversionsflächen um acht Prozent. In
einer zweiten Stufe sollen sich die Vergütungssätze für Strom aus Anlagen,
die erst nach dem 30. September 2010
der adler 0 8 / 2 0 1 0
in Betrieb genommen werden, zusätzlich um jeweils drei Prozentpunkte
verkürzen. Bundestag und Bundesrat
Amtliches
müssen den Einigungsvorschlag des
Vermittlungsausschusses noch bestätigen. red.
Bitte beachten
Regierungspräsidium Freiburg informiert
Nachstehend werden folgende Termine für die theoretische Luftfahrerprüfungen 2010 beim Regierungspräsidium Freiburg bekannt gegeben:
01.09.2010 29.09.2010 27.10.2010 25.11.2010 10.12.2010 (Bissierstraße 7, 79114 Freiburg)
(Bissierstraße 7, 79114 Freiburg)
(Bissierstraße 7, 79114 Freiburg)
(Bissierstraße 7, 79114 Freiburg)
Flugplatz Bremgarten
Anmerkung für die Ausbildungsleiter in den Vereinen:
Bitte beachten Sie, dass die Anmeldungen zur theoretischen Prüfung rechtzeitig
– spätestens zwei Wochen vor dem Prüfungstermin – erfolgen, da die Prüfungsplätze teilweise durch die Räumlichkeiten begrenzt sind und die Flugschüler
rechtzeitig schriftlich eingeladen werden müssen. Für die Anmeldung zur theoretischen Prüfung ist das auf der Homepage des www.bwlv.de unter – Verband
– Ausbildung – Prüfungen – Freiburg hinterlegte Anmeldeformular zu verwenden. Auf der vorstehenden Homepage sind die Prüfungstermine ebenfalls veröffentlicht.
Motorflug/UL / Amtliches 21
Das Klemm-Treffen 2010 auf dem Flugplatz Eutingen war
trotz schlechter Witterungsbedingungen ein voller Erfolg
Es waren tolle Tage!
Klemm-Treffen am 19. und 20. Juni 2010
auf dem Flugplatz Eutingen
E
utingen – Sprichwörtlich die
ganze Familie Klemm war auf
unserem Fluggelände in Eutingen zu Besuch. Elfie Klemm, die
Schwiegertochter von Sportflugzeugbau-Pionier Dr. Hanns Klemm, zusammen mit ihrer Nichte Dr. Ute-Christine
Konopka und deren sechsjährigem
Sohn Leon, waren den ganzen Samstag bei uns zu Gast. Ute Konopka und
ihr Sohn haben als Fluggäste natürlich sofort die vereinseigene Klemm
107 getestet. „Klasse, was der Uronkel
Klemm da gebaut hat“, war der begeisterte Kommentar von Leon nach dem
Aussteigen.
Ebenso sehr gefreut haben uns die
Besuche des Bürgermeister von Eutingen und Miteigentümer des Fluggeländes in Eutingen, Armin Jöchle, des 1.
Bürgermeister von Rottenburg, ebenfalls Miteigentümer des Fluggeländes
in Eutingen, Volker Derbogen, des
Oberbürgermeister von Böblingen und
Eigentümer der bei uns in Restaurierung befindlichen Klemm KL25, Herr
Wolfgang Lützner und des Oberbürgermeisters von Herrenberg, Thomas
Sprißler sowie die Ortsvorsteher von
Baisingen Horst Schuh, Bildechingen
Michael Laschinger und Ergenzingen
Hans Beser. Schade war, dass Prof. Ar-
tur Fischer seinen avisierten Besuch
nicht antreten konnte, denn er hatte
ehemals seine Pilotenlizenz auf eben
dieser Klemm KL25 erworben.
Unzählige Besucher, eine ganze Reihe von Klemm-Piloten, jede Menge
Flugzeugbauer und Restaurateure von
Klemm-Flugzeugen waren vor Ort.
Letztere Gruppe nutzte intensiv die
Gelegenheit die Maße der legendären
Klemm KL25 für ihre eigenen (Nach-)
Bauprojekte zu überprüfen. Marc
Cordewener, Berufspilot und Klemm
KL20 Nachbauer und seine Kitty, ebenfalls Sportpilotin, waren insbesondere
wegen der in Restaurierung befindlichen Klemm KL25 und der Replika
der Klemm L20 aus Holland angereist.
Ganz klar, der Star des Freundschaftstreffens war die Klemm KL25, deren Eigentümer die Stadt Böblingen
ist und die von der Flugsportgruppe
Hanns Klemm in Zusammenarbeit mit
Modellbauern des Böblinger Modellflugvereines liebevoll restauriert wird.
Auch vor Ort war ein Filmteam von
BBOD TV, die einen Film über den früheren Flughafen Böblingen / Stuttgart,
heute Flugfeld genannt, den Flugzeugbau und das Wirken von Hanns Klemm
produzieren. Am 27. Juni nachmittags,
konnte dann dieses Projekt mit Über-
Die beiden Nachbauten einer Klemm 25 und 35 in der Werkstatt der FSG Hanns Klemm zogen ein breites
Publikumsinteresse auf sich
22 M o t o r f l u g / U L
Elfie Klemm, die Schwiegertochter von Sportflugzeugbau-Pionier Dr. Hanns Klemm, mit ihrem
Enkel Leon (rechts)
flügen unserer Klemm KL107 über dem
Flugfeld Böblingen und weitern Filmaufnahmen aus dem Begleitflugzeug
heraus vollendet werden. „Nächstes
Jahr wird sie wieder fliegen“, so lautet die Aussage des Organisators und
„TopGun in Sachen Klemm Flugzeuge“ Stefan Saile, Mitglied der FSG
Hanns Klemm. Mit seinen weltweiten
Kontakten hält er die „Klemm-Familie“ zusammen.
Kein Star an diesem Wochenende
war hingegen das Wetter. Nichtsdestotrotz konnte die fast zweistündige
Wolkenpause für zahlreiche Foto-,
Gast- und Formationsflüge mit drei
Klemm KL107 genutzt werden. Oliver
aus Nordfriesland und Christian von
der belgischen Grenze waren einfach
früh losgeflogen und schon freitags
angekommen. „Im Norden war ja eh
das Wetter besser, wir haben’s probiert
und sind gut durchgekommen“, so der
Kommentar der beiden KL107-Piloten.
Weitere, gemeldete Klemm-Oldtimer
konnten, wegen der schlechten Witterung an den Heimatflughäfen, einfach
nicht starten.
„Ein gelungenes Klemm-Wochende“, so lautet die einhellige Meinung
von interessierten Besuchern, den
Piloten, Restaurateuren sowie Flugzeugbauern und den Vereinsmitglieder
selbst. „Beide Vereine der Flugplatzgemeinschaft Eutingen im Gäu, der
FSV Rottenburg/Horb und die FSG
Hanns Klemm haben wunderbar zusammengearbeitet und vorbereitet“, so
die Meinung von FSG Präsident Edgar
Müller. TopGun Stefan Saile ergänzt:
„Die Vorbereitungen für den Erstflug
(nach Restauration) und Flugzeugtaufe, der dann wieder flugfähigen Klemm
KL25, haben wir für nächstes Jahr fest
im Blick“. Gutes Wetter vorausgesetzt,
werden wir zu diesem Event viele
Klemm-Flugzeuge am Fluggelände in
Eutingen begrüßen dürfen.
Text und Foto: Hans Peter Müller
der adler 08/2010
Peter Bachmann
Klaus Paradies
Ein- und zweiElektroflugmodelle
motorige Flugzeuge aus Balsaholz
In diesem Buch werden die meisten
der ein- und zweimotorigen Privatund Geschäftsflugzeuge in Bildern, Daten und Kosten vorgestellt. Nach einer
Einführung in die Grundlagen über Besitz und Betrieb der Flugzeuge werden
die technischen Daten und Kostenbegriffe allgemeinverständlich erläutert.
In einer beispielhaften Kostenberechnung eines einmotorigen Flugzeuges
können alle Berechnungsschritte leicht
verfolgt werden. Der Hauptteil des Buches besteht aus 80 Flugzeugportraits:
In Bildern, technischen Daten und
Kostenberechnungen – nach privaten
und kaufmännischen Kriterien – von
den Anschaffungskosten bis zu den
Kosten je Flugstunde wird jedes Flugzeug einzeln vorgestellt. Neben Neuflugzeugen sind auch die gängigsten
gebrauchten Modelle enthalten. Ein
Anhang mit Daten- und Kostenvergleichen der vorgestellten Flugzeuge sowie wichtigen Anschriften schließt das
Buch ab. Ein Nachschlagewerk sowohl
für den potenziellen Flugzeugcharterer
und -käufer als auch für den allgemein
an diesen Flugzeugklassen interessierten Leser.
Peter Bachmann
Ein- und zweimotorige Flugzeuge
223 Seiten, Format 24,4 x 17 cm
Preis 29,90 Euro
ISBN: 978-3-61302-419-9
Motorbuch Verlag
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Elektroflugmodelle
aus
Balsaholz
Mit jedem Modell stellt sich die Frage nach dem Rumpfbau. Bei Vorbildern mit kastenförmigen Rümpfen ist
das Problem schnell gelöst. Was aber,
wenn der Querschnitt eines Rumpfes
oval aussieht? Plötzlich tauchen eine
Menge Fragen auf. Jetzt kommt eine
interessante Theorie – die lautet, dass
zahlreiche Vorbilder in der Grundkonstruktion gar nicht so verschieden
sind, sondern nahezu die gleiche Form
haben. Auf dieser Idee basiert der Bau
von verschiedenen Modellen mit gleichem Basisrumpf, die Klaus Paradies
in diesem Buch vorstellt. Anstelle vieler Worte zeigen zahlreiche Bilder, wie
es gemacht wird.
Aus dem Inhalt:
Die Planung mit Fotos vom Vorbild,
Büchern, Zeitschriften und Plänen •
Informationen aus dem Internet • Baupläne überarbeiten • Flugmodelle mit
einer Basis-Rumpfform: – Hochdecker
Pietenpol Aircamper – Doppeldecker
Fokker DVII – Rennmaschine MacchiCastoldi MC72 – Tiefdecker Yakovlev
Yak-50
Klaus Paradies
Elektroflugmodelle aus Balsaholz
63 Seiten, Format 29,2 x 20,6 cm
Preis 18,80 Euro
ISBN: 978-3-88180-144-7
VTH Verlag
Hans-Dieter Tack
Flughafen
Leipzig/Halle
Dieser Band lebt von den Bildern,
bringt 83 Jahre Flughafengeschichte im Schnelldurchlauf, großteils in
Schwarz-Weiß, aber auch in einem
eigenen Teil in Farbe. Da rauscht ein
verirrter russischer Jagdflieger ins Bild
und die 1986 einfliegenden ConcordeMaschinen der Air France und der British Airways. Da und dort sieht man
auch mal das Bodenpersonal posieren,
den Tankwart arbeiten und die Feuerwehr trainieren. Es sind diese kleinen Seitensprünge, die ahnen lassen,
dass es bei der Fliegerei nicht nur um
Propeller und stolze Piloten geht und
eine Menge Leute mit Dingen beschäftigt sind, hätte nicht ein Fotograf dankenswerter Weise hier und da auf den
Auslöser gedrückt. Hans-Dieter Tack
zeichnet mit faszinierendem Bildmaterial aus seinem eigenen und anderen
Luftfahrt-Archiven die Geschichte des
zivilen und militärischen Flugbetriebs
von den Gründungstagen bis zum modernen Frachtumschlagplatz und Passagierflughafen Leipzig/Halle nach. Er
dokumentiert die eindrucksvolle technische Entwicklung vom Eindecker bis
zum Airbus und nimmt den Leser mit
auf eine spannende Zeitreise: der erste
umfassende Bildband über einen der
ältesten deutschen Flughäfen.
Hans-Dieter Tack
Flughafen Leipzig/Halle
127 Seiten, Format 23,4 x 16,4 cm
Preis 18,90 Euro
ISBN: 978-3-86680-618-4
Sutton Verlag
Bücher 23
Segelflug
Weisse Schwingen
über den Anden
Argentinien: Das Land, in dem
die Kilometer nur so „purzeln“
Bild oben: Vulkan
Lanin unweit von
San Martin
B
WLV-Mitglied
Wendelin
Hug von der Fliegergruppe Lahr-Ettenheim e.V. hat
den weltbekannten deutschen Segelflugweltrekordler Klaus Ohlmann Anfang des Jahres in den
argentinischen Anden auf seinem
Rekordflug über 2.257 Kilometer
in gerader Strecke begleitet. Lassen Sie sich im nachfolgenden
Beitrag vom Reiz dieses einmaligen Erlebnisses begeistern.
Winter, Fontana, Buenos Aires,
Pueyrredón, Belgrano, San Martin, Viedma und sind am Lago
Argentino über dem ewigen Eis
des Gletschers Perito Moreno,
gerade rechtzeitig vor der hereindrückenden Kaltfront, am Ziel
in El Calafate. Wir landen nach
einem kleinen Umweg über die
Gletscherzone um 16 Uhr nach
zehn Stunden Flugzeit und 1.200
Kilometer.
Ruhetag: Gletschertour mit der
„Quo Vadis“
Am 11. Januar ist eine Schifffahrt
zu den Gletschern des Lago Argentino angesetzt, nachdem wir
das „campo de hielo“ schon aus
der Luft gesehen haben. Wir staunen nicht schlecht, unser Schiff
heißt Quo Vadis und wir sind
als Quo Vadis Aero Team exklusiv beim Kapitän auf der Brücke
eingeladen. Die Gletscherabbrü-
Teilstrecke 1
Bild rechts: „Über
den Wolken muss
die Freiheit wohl
grenzenlos sein…“
24 Se g e l f l u g
Flug von San Martin de Los
Andes nach El Calafate am
Lago Argentino
Bereits seit einer Woche hofft
Klaus Ohlmann auf Rekordwetter für einen 2.500 Kilometer
Zielflug. Für den 12. Januar 2010
zeigen die Vorhersagen zwei parallele Jetstreams, die für dieses
ambitionierte Unterfangen benötigt werden. Frühstart am 10.
Januar um 6 Uhr in San Martin
Flugplatz Chapelco. Die Strecke
hat nur 1.200 Kilometer, aber
am Abend soll eine Kaltfront in
Calafate ankommen. Es läuft super. Wir fliegen die „Seen-Route“
über Lago Nahuel Huapi, General
der adler 08/2010
che vom Schiff aus zu sehen ist
schlichtweg spektakulär und am
Abend gibt es als Abschluss noch
einen „Cordero“, ein am offenen
Feuer gebratenes Lamm. Nach einem ausführlichen Wetterbriefing
im Internetcafé geht es gegen 22
Uhr ins Bett. Die Prognose ist gut,
aber es ist für den folgenden Tag
deutlich Feuchtigkeit vorausgesagt. Laut Wetterbericht soll der
Maximalwind in 5.000 Meter
rund 90 Knoten erreichen. Stolze
Geschwindigkeit – was wird uns
wohl erwarten?
Teilstrecke 2
Rekordflug: 12. Januar 2010
– 2.257 Kilometer in gerader
Strecke nach San Juan
Um 2:45 Uhr klingelt der Wecker
und um 3:30 Uhr fahren wir bereits mit dem Taxi zum Flugplatz.
Den Flugplan haben wir schon
am Sonntag aufgegeben und mit
der Flugleitung den Frühstart abgesprochen. Um 5:45 Uhr schiebt
Klaus den Gashebel nach vorne.
Nach 15 Minuten erreichen wir
den geplanten Abflugpunkt. Langsam kommt die Sonne zwischen
den Wolkenfetzen hervor, aber
das Steigen ist unregelmäßig und
schwach. Die Rotoren rollen unter uns durch und Klaus kommt
einfach nicht ins Laminare.
Einstieg in die Welle dauert
2,5 Stunden
Erst nach dem Wechsel auf die
andere Seeseite haben wir kurz
vor acht Uhr endlich 4.000 Meter erreicht und Klaus fliegt bei
dichter Bewölkung mit wenigen
Lücken ab. Jetzt geht’s richtig los
– was bei dem Wetter nur mit der
genauen Ortskenntnis von Klaus
möglich ist. Wir haben 70 – 90
Knoten Südwest-Wind und erreichen zum Teil Geschwindigkeiten von 350 – 420 Stundenmeter
über Grund. Nach dem scheinbar
ewig dauernden Abflugkrimi sind
der adler 0 8 / 2 0 1 0
die ersten 1.000 Kilometer in nur
vier Stunden abgespult – wow,
so kann’s weitergehen. Wir haben die „Seen-Route“ hinter uns
und sind um etwa 12:30 Uhr an
unserer Heimatbasis – „nur“ noch
1.300 Kilometer vor uns, um die
Küttner-Medaille für 2.500 Kilometer Segelflug in gerader Strecke
zu gewinnen. Aber jede Medaille
hat zwei Seiten und jeder Flug
zwei Teile.
Über dem Aluminetal liegt eine
geschlossene
Staubewölkung.
Nach Norden wird die Bewölkung
geringer und über den Catanlil
Bergen sollen sich die beiden Jetstreams begegnen. Der Wind hat
wie vorhergesagt deutlich nachgelassen und der Anschluss an
den nördlichen Jetstream mit eher
westlichen Höhenwinden wird
vermutlich schwierig sein. Im Lee
der Catanlil erwischt es uns. Eine
gutaussehende Rotorlinie funktioniert nicht und wir gleiten von
einem Wolkenfetzen zum Nächsten. Starke Turbulenz über den
Wolken in 4.000 Meter, extrem
schwieriges Steigen. Eben sah
es noch ganz gut aus, jetzt steht
der Erfolg wieder in den Sternen.
Klaus gibt nicht auf. Nach einer
halben Stunde gräbt er einen ruppigen verdrehten „Bart“ aus, der
bis auf knapp 5.500 Meter turbulent bleibt, dann plötzlich Ruhe.
Endlich sind wir wieder laminar.
Dafür wird es jetzt blau, und das,
wo wir den schwierigsten Teil des
Fluges, das Hochrelief der Anden, noch vor uns haben.
Aconcagua mit seinen gigantischen 6.959 Metern geht es zügig
vorwärts und wir gleiten in 7.800
Meter unserem Ziel entgegen. Es
ist einfach nur grandios und so
langsam kommt Hoffnung auf,
dass wir unser angepeiltes Ziel
doch noch erreichen.
Das Steigen wird geringer und
wir finden uns nach langem
Gleitflug in rund 5.000 Meter am
Ostrand der Hoch-Anden wieder.
Die Sicht im Westen zur langsam
untergehenden Sonne ist super
– aber nach Nordosten in Richtung Zielflugplatz ist alles eine
staubige undurchsichtige „Suppe“. Knapp am Rand des Braun
in Braun, haben wir einen neuen
Weltrekord über die freie Strecke in der Tasche. Mit viel Glück
könnten wir vielleicht auch noch
unser Ziel erreichen. Doch Klaus
entscheidet sich für die sichere
Variante. Wir verzichten auf die
noch machbare Strecke auf dem
Weg zum Ziel und drehen nach
dem immerhin noch 170 Kilometer hinter uns liegenden Flugplatz San Juan um. Klaus kennt
diesen Platz und die dazwischen
liegenden Berge, so dass ein Anflug auch bei minimaler Sicht
möglich ist. Da an der Obergrenze
der braunen Staubwolke die Horizontalsicht grenzwertig wird,
ziehen wir die Klappen und vernichten 1.000 Meter, um so mit
ausreichender Erdsicht nach San
Juan zu gleiten. Um 21 Uhr setzen
wir glücklich in San Juan auf und
werden von einigen Mitgliedern
des Aero-Clubs herzlich begrüßt.
Klaus ist hier bestens bekannt und
alle freuen sich mit uns über den
neuen Rekord. Der Abend klingt
mit einem Civito, einem Zicklein,
Bild links: Ruhetag
auf der ersten
Teilstrecke: Die
freie Zeit wurde für
eine Gletschertour
mit dem Hochgeschwindigkeitsboot
„Quo Vadis“ genutzt
Fast schon unwirklich erscheinende
Seenlandschaft des
Lago San Martin
200 Kilometer nördlich von El Calafate
Hoch-Anden mit Aconcagua
Doch auch im Blauen gibt es kräftige Wellen. Malargüe koordiniert
mit den Controllern von Mendoza eine wertvolle Höhenfreigabe.
Die Laguna Diamante und die
wilden Talzüge um den Tupungato sind in 7.500 Meter deutlich
angenehmer anzuschauen. Vorbei am majestätisch wirkenden
Segelflug 25
Die Fernsicht wird
durch starke Sandstürme sichtlich
eingetrübt
vom Grill und einem standesgemäß argentinischen Quilmes-Bier
aus. Um 2 Uhr morgens fallen wir
reichlich müde ins Bett.
Teilstrecke 3
Wendelin Hug
(links) und Klaus
Ohlmann nach
ihrem erfolgreichen
16-stündigen Rekordflug mit einem
Nimbus-4DM in San
Juan
Rückflug von San Juan nach
San Martin
Es ist geplant, bei Blauthermik
die rund 900 Kilometer nach San
Martin in zwei Tagesetappen zurückzufliegen. Nach der Landung
erfahren wir jedoch, dass der
Luftraum von San Juan bis Malargüe wegen der Rallye Dakar am
Mittwoch gesperrt ist! Wir wollen nun am Mittwoch den Flieger tanken und danach die Stadt
anschauen. Am Abend werden
wir von den Segelfliegern eingeladen – es gibt viel zu erzählen.
Im Laufe des Tages wird klar, dass
auch am Donnerstag ein Start wegen der Dakar Rallye ausfällt. Die
Bemühungen des Aero-Clubs San
Juan nutzen nichts, wir erhalten
keine Startgenehmigung.
Ersatzprogramm Rallye Dakar
Somit wird kurzerhand aus der
Not eine Tugend gemacht. Mit
15 anderen Fliegerfreunden stehen wir am nächsten Tag bei 35
– 40 Grad Celsius in einem ausgetrockneten Flussbett an einer Teilstrecke und bestaunen die vorbei
rasenden Teilnehmer des renommierten Rennens. Am Abend
wird mit einem zünftigen Asado
– einem landestypischen Grillfest
– am Flugplatz noch einmal unser Rekord gefeiert. Der Start für
den Freitag ist um 12 Uhr geplant.
Wir sind mit Hilfe der Flieger von
San Juan um 13:15 Uhr in der
Luft – spät für ca. 900 Kilometer, aber es gibt gute Wolkenthermik in den Anden. Am Ostrand
der Anden kommen wir immer
knapp an Schneeschauern vorbei
zügig nach Süden voran – vorbei
an Mendoza Malargüe und dem
Rio Grande Tal. Hier haben wir
vor drei Jahren tief im Tal des Rio
Grande um den Sprung nach Malargüe über einen hohen, flachen
Pass gekämpft. Heute werden wir
mit einem satten 7,7 Meter „Bart“
entschädigt.
Heimflug im leichten Hangwind
So langsam wird es Blau, aber die
Ortskenntnis von Klaus verhilft
zu tragenden Linien, so dass wir
bis zu den Catanlil-Bergen im
Gleitflug kommen. Danach wird
aus Zeitgründen kein „Bart“ in
der schwächer werdenden Blauthermik mehr angenommen.
Wenn wir heute noch nach Hau-
se wollen, dürfen wir nicht mehr
kreisen. Am Ende der Catanlil
sind wir auf 1.700 Meter NN.
Der Einsatz des Triebwerks zum
Sprung über den Pass ins Alumine-Tal ist kalkuliert. Beim Motorstart dient die Passstraße als
Außenlandemöglichkeit – die wenigen Autos sind an ihrer Staubfahne schon von Weitem aus zu
erkennen. In 2.600 Meter schaltet
Klaus den Motor ab und findet
eine leichte Welle, die 200 Meter Höhe bringt. Mir ist das recht,
denn nun beginnt der Hangflug
Richtung Junin, bei dem Klaus
auch das geringste Steigen kreislos nutzt. Der Wind legt langsam
etwas zu und am Südende des
Alumine-Tals, über schon etwas
unwirtlichen Schluchten, geraten wir trotz Hangwind in starkes
Sinken.
Welle zum Endanflug
Da hilft nur die alte Regel „Weg
vom Hang gegen den Wind!“
Nach zwei bis drei Kilometern
kommt das Steigen und wir sind
laminar mit 2 m/sek. Diese Welle
sitzen wir bis auf Endanflughöhe
aus, um dann den Heimflug im
Hangflug zu beenden. Wir landen
glücklich und zufrieden, nach immerhin sechs Tagen mit unserem
neuem Weltrekord in San Martin und Klaus meint mit breitem
Grinsen. „Ich habe so viel dazu
gelernt, dass bei der nächsten
ähnlichen Wetterlage der KüttnerPreis für 2.500 Kilometer gerade
Strecke garantiert drin ist.“ Im
Stillen denke ich für mich, dass
auch bei einer 250 kilometer größeren Strecke kaum grandiosere
Bilder und Eindrücke zu erleben
sind. Es war einfach Wahnsinn.
Text und Fotos: Wendelin Hug
Es sind noch Plätze frei
BWLV-Segelkunstflug-Lehrgänge 2010
In den beiden einwöchigen Lehrgängen:
Stahringen-Radolfzell 29. August – 5. September 2010
Blumberg 20. – 24. September 2010
besteht jeweils die Möglichkeit zum Erwerb der SegelkunstflugBerechtigung.
Die Ausbildung erfolgt auf ASK 21 des Fördervereins für Segelkunstflug im BWLV.
Infos und Anfragen an die BWLV-Geschäftsstelle
Harald Golly, Tel. 0711 / 22 762 22, Fax PC: 0711 / 22762-522
E-Mail: [email protected]
26 Se g e l f l u g
der adler 08/2010
Deutsche Junioren-Segelflugmeisterschaft Musbach 2010
Deutsche Junioren-DM
als Premiere fürs kommende Jahr
60 deutsche und 20 internationale
Piloten treten im August in der Standard- und Clubklasse zu schnellen
Luftrennen an. Es sind spannende
Flüge über dem Schwarzwald und der
Schwäbischen Alb zu erwarten.
Freudenstadt-Musbach – Insgesamt 80
Teilnehmer, darunter 20 Internationale
Piloten, haben sich zur Junioren-Segelflug-DM der Standard- und Clubklasse
(Vor-WM) in Musbach bei Freudenstadt vom 10. – 21. August angemeldet.
Für die Fliegergruppe Freudenstadt
bietet dieser Wettbewerb Gelegenheit,
sich noch einmal auf die Junioren-WM
im kommenden Jahr vorzubereiten.
Die Meisterschaft wird von Wettbewerbsleiter Axel Reich und Sportleiter
Christof Geißler, beide erfahrene Wettkampfpiloten, geleitet. Martin Haug (3.
Platz Doppelsitzer-DM in Aalen 2009)
arbeitet ebenfalls im erfahrenen Team
mit.
Mit achtzig Flugzeugen ist die Kapazität des Flugfeldes nahezu ausgereizt.
In der Regel wird immer in Richtung
17 gestartet, was einen hindernisfreien Schlepp zulässt. Endanflüge gibt
es ausschließlich in Richtung 35. Das
auch auf einem schmaleren Platz gute
Wettbewerbe möglich sind, zeigten die
Landesmeisterschaften 1985 und 1989.
Überdies war die Junioren-DM im Jahr
1993 ein großer Erfolg. Mit der Junioren-EM im Jahr 1997 gab es zudem
einen ersten Glanzpunkt, während
die Club-WM 2002 sogar erstmals in
zwei Startgruppen ausgetragen wurde.
Die Club-DM 2005 litt dagegen unter
schlechtem Wetter und fiel mit vier
Wertungsflügen fast ins Wasser. Für
2010 und 2011 hofft man in Musbach
auf gutes Flugwetter und Hochdrucklagen. Eine junge motivierte Jugendgruppe steht bereit, um Gästen einen
angenehmen Aufenthalt zu bereiten.
Die Anreise der Teilnehmer ist ab 7.
August möglich. Die technische Abnahme erfolgt ab dem 8. August. Am 9.
wird zum Freien geladen, während am
10. August das Pflichttraining auf dem
Programm steht. Mit dem kürzeren
Wettbewerbszeitraum will man jungen
Piloten die Möglichkeit geben, vom
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Fürs Auge hat der Schwarzwald auch einiges zu bieten. In die wilden Gebiete werden die 80 Piloten bei
der kommenden Vor-WM und Deutschen Junioren- Meisterschaft von Sportleiter Christof Geißler aber
nicht geschickt
Verein aus ein Flugzeug zu erhalten, da
nur ein Wochenende dazwischen liegt.
In der Halbzeit wird ein Tag der offenen
Tür geboten. Dabei wird der Gewinn
von Rundflügen dem „Projekt Luftikus“ zufließen, das Kindern die ständig
beatmet werden, ein Beatmungshaus
bauen wollen. Gäste sind herzlich willkommen. Aktuelle Informationen finden Sie unter http://dsmj2010.de.
2011 wird dann auf dem Freudenstadter Marktplatz die Junioren-WM
als echtes Event gestartet. Dabei soll
Piloten und Gästen wieder ein Konzert
eines bekannten Künstlers oder einer
Band geboten werden. Freudenstadts
Oberbürgermeister Julian Osswald und
Musbachs Ortsvorsteher Günter Züfle
stehen hinter den kommenden Wettbewerben. Musbachs Segelflieger würden sich über einen Besuch von zahlreichen weiteren Luftsportlern freuen.
Text und Foto: Von Lothar Schwark
Ausrichter gesucht
Deutsche Meisterschaft 2011 und Junioren-Quali
In 2011 finden wieder Deutsche Segelflugmeisterschaften der FAI-Klassen statt.
Für diese Wettbewerbe und für fünf Qualifikationswettbewerbe der Junioren
werden Ausrichter gesucht. Vereine, die an einer Ausrichtung interessiert sind,
wenden sich bitte bis zum 31. August 2010 mit einer formlosen Bewerbung an
das:
DAeC-Referat Segelflug
Hermann-Blenk-Str. 28
38108 Braunschweig
oder E-Mail: [email protected]
Nähere Informationen sind Sie unter: http://segelflug.bwlv.de zu finden.
Segelflug 27
Ausflug mit dem Arcus in die Alpen
„Soweit die Flügel tragen“
K
irchheim/Teck / Zell am See –
Das tagelange Wetterbeobachten
versprach Ende Juni gute bis
sehr gute Bedingungen für den lange geplanten Rekordversuch über ein 1.000
Kilometer Dreieck mit dem neuen 20
Meter Doppelsitzer „Arcus“. Einzig die
„Elite-Militärübung“ (siehe Seiten 4-6),
die ausgerechnet in der besten Segelflugsaison große Teile des Luftraumes
über der Schwäbischen Alb bis kurz vor
Nürnberg versperrte, wirkte sich sehr
hinderlich für die Flugplanung aus.
Daher legte ich den Kurs zunächst weit
in den Nordosten mit der ersten Wende
Flossenburg kurz vor der tschechischen
Grenze. Von dort sollte es nach Süden
entlang der oberpfälzischen Rennstrecke, über den Bayrischen Wald, an
Linz vorbei bis tief in die Ostalpen bei
Timmersdorf und wieder zurück in die
schwäbische Heimat gehen. Eine Strecke, die so noch nie geflogen wurde.
Außergewöhnlich früh versprachen am
Donnerstag bereits um 9 Uhr morgens
erste Cumuluswolken den Thermikbeginn. Kurze Zeit später war ich mit Patrick Puskeiler, dem Nachwuchstalent
der FG Wolf-Hirth, in der Luft.
Tatsächlich „zogen“ uns bereits kurz
nach 9 Uhr die Wolken über der Alb
mit über 1m/s auf gut 2.000 Meter
Höhe. Unglaublich! Sehr zügig kamen
wir mit der aufbauenden Thermik voran und wendeten bereits am frühen
Vormittag nach gut 230 Kilometer in
Flossenburg. Gegen den Wind und so
früh morgens fast mit 100 Stundenkilometer unterwegs zu sein, übertraf
Gigantisches Alpenpanorama
alle unsere Erwartungen. Leider sah
es entlang der tschechischen Grenze
nach Süden gar nicht mehr so gut aus.
Entgegen den Vorhersagen schoben
sich mittelhohe Wolkenfelder über
die sonst so thermisch aktive Gegend
und bremste die Sonneneinstrahlung
und damit die Thermik gewaltig aus.
Im Bayerischen Wald gab es dann fast
gar keinen Aufwind mehr und wir
mussten Richtung Donautal ausweichen. Trotzdem gelang es uns, mit dem
schnellen Doppelsitzer zügig vorwärts
zu kommen und wir konnten bereits
die österreichische Grenze erahnen.
Seltener aber stets gern gesehener Gast: Der Arcus bei seiner ungeplanten
Zwischenlandung auf dem Flugplatz Zell am See
28 Se g e l f l u g
Österreich bot nur schlechte
thermische Bedingungen
Den Inn bei Braunau überquerten wir
wieder bei besserer Wetteroptik und
seit langem schafften wir es endlich
mal wieder in 2.000 Meter an die Wolkenbasis zu steigen, nachdem wir die
letzte Stunde quasi keine vernünftigen
Thermikwolkenstrukturen mehr zu Gesicht bekommen hatten. Immer noch
gut im Zeitplan schöpften wir wieder
Optimismus, insbesondere da die hervorragend prognostizierte Alpenrennstrecke ja noch vor uns lag. Da hatten
Die beiden Thermikjäger Tilo Holighaus (vorne) und Patrick Puskeiler bei
ihrem Rückflug aus den Alpen nach Kirchheim/Teck
der adler 08/2010
wir uns aber zu früh gefreut. 50 Kilometer später war wieder alles grau in
grau und querab Linz hörte völlig unvermittelt die thermische Entwicklung
gänzlich auf und der Einstieg in die Alpen am Mondsee war somit unmöglich
geworden.
Unser ehrgeiziges Vorhaben mussten wir somit aufgeben. Nun unsere
Sorge – wie kommen wir wieder nach
Hause? Der direkte Weg war durch
den Salzburger Luftraum versperrt.
Uns blieb nichts anderes übrig, als den
„Turbo“ zu Hilfe zu nehmen, um mit
Motorkraft nach Süden in die Berge
auszuweichen. Aber auch dort waren
die Bedingungen so schlecht, dass es
uns nicht gelang, Anschluss an die
hohe Alpenthermik zu bekommen. Im
Hangwind und gelegentlich mit Motorunterstützung hangelten wir uns durch
das Salzachtal in die Zentralalpen, immer in der Hoffnung, thermisch nach
oben zu kommen um im Segelflug
durch die Alpen heimzufliegen.
Ungeplanter Zwischenstopp
in Zell am See
Hierfür waren wir allerdings chancenlos. Daher entschlossen wir uns mit
inzwischen fast leerem Sprittank auf
dem schön gelegenen Flugplatz in Zell
am See zu landen. Dort wurden wir mit
einem fröhlichen „Hallo“ begrüßt. Die
Segelfliegerfreunde dort waren freudig
überrascht, so unerwartet das neueste
Flugzeug aus dem Hause SchemppHirth zu Gesicht zu bekommen. Sehr
Ein Blick soweit das Auge reicht – schneebedeckte Gipfel unterbrochen von gräulich-grün schimmernden
Gletscherstauseen
hilfsbereit durften wir den Arcus in
die Flughalle schieben und für den
Heimflug am nächsten Tag vorbereiten.
Bei leckerem österreichischen Essen ließen wir den Tag ausklingen und
schliefen neben dem Flugplatz auf einem Pferdehof wie die Murmeltiere.
Bei herrlichem Sonnenschein wachten
wir am Freitag auf und waren nach
gutem Frühstück schon bald auf dem
Flugplatz, um bereits am frühen Vormittag wieder in die Luft zu gehen. Die
Bedingungen waren absolut phantastisch und so dehnten wir den Heimflug
„etwas“ über Südtirol und das Oberen-
Holzoldtimer-Treffen 2010 auf dem Nortel
Sperrholzwolke am Albtrauf
Gruibingen-Nortel – Als der Himmel
am Nachmittag des 12. Juni endlich
zarte Schäfchenwolken und etwas Blau
offenbarte, gab es auch für die Oldtimersegelflugzeuge auf dem Flugplatz
Gruibingen-Nortel kein Halten mehr.
Rasch beförderten Winde und Schlepper die historischen Gleiter direkt in
die heiß ersehnten Aufwinde, und eine
vielfarbige Thermik-Boje markierte
fortan den östlichen Albtrauf.
Das Kleine Holztreffen auf dem Nortel fand nach der Premiere 2009 auf
Initiative von Ralf Schnirch und Stefanie Gester zum zweiten Mal statt. Meteorologisch stand die Angelegenheit
leider unter keinem günstigen Stern,
was der beherzten Stimmung aber keinerlei Abbruch tat. Zur lokalen Oldtimerflotte gesellten sich u.a. der Heuder adler 0 8 / 2 0 1 0
bacher Kranich III, ein Baby IIb vom
Hornberg sowie zwei Slingsby T21b
(Aschaffenburg und Donzdorf). Besonders die englischen Freiluftdoppelsitzer entpuppten sich einmal mehr als
wahre Passagierflugmagneten.
gadin aus. Mir kam dies sehr gelegen,
konnte ich doch die Flugeigenschaften
des neuen Doppelsitzers im extremen
Hochgebirge ausgiebig testen. Wäre
doch das Wetter am Vortag nur halb so
gut wie heute gewesen...
Ruckzuck waren wir wieder in
Deutschland, wo die Elite-Militärübung bereits mittags Feierabend hatte. Ungehindert glitten wir immer noch
bei bestem Wetter zur Hahnweide zurück und schlossen so völlig anders als
geplant ein Tag später den Kreis. Fazit:
Segelfliegen ist schon ein faszinierender Sport. Text/Fotos: Tilo Holighaus
Wer sich den Wind gerne selbst mal
um die Nase pusten lassen möchte und
den Einstieg in die Oldtimerklasse in
Betracht zieht, ist jederzeit herzlich
willkommen. Eine Liste aktueller Veranstaltungen findet man unter www.
vgc-deutschland.de. Und auch das
Holztreffen auf dem Nortel wird 2011
erneut keine geschlossene Veranstaltung sein. Text: Stefanie Gester
Foto: Johann Schreiner
Segelflug 29
32. Internationaler Wettbewerb
in Hockenheim
Die 32. Neuauflage des Internationalen Hockenheim-Wettbewerbes war wieder ein Erfolg
V
ier Klassen, 85 Piloten aus fünf
Nationen, waren in diesem
Jahr auf dem 32. Internationalen Hockenheim-Wettbewerb angetreten. In alle Klassen ging es für die
deutschen Teilnehmer auch um die
Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft 2011.
Hockenheim – Fünf Wertungstage,
obwohl die Bedingungen im Vorfeld
nicht besonders gut waren. Das Wetter wollte einfach nicht mitspielen,
auch so in Hockenheim. Der Platz war
weich, aber die Aussichten auf die
ersten Wertungstage erschienen vielversprechend. So konnte schon am
zweiten Wettbewerbstag ein 500er aus-
geschrieben werden. Die ersten drei
Tage waren ein Volltreffer. Drei volle
Wertungstage in allen vier angetretenen Klassen. Der vierte Tag ging zwar
auch noch, aber da das Startfenster im
Tagesverlauf immer weiter nach hinten verschoben werden musste, wurden zwar drei Klassen an den Himmel
gehängt, aber die vierte Klasse musste noch vor dem Start neutralisiert,
da sich direkt über Hockenheim ein
Gewitter bildete. Die zuvor gestartete 18m-Klasse wurde nach intensiver
Beratung mit dem Meteorologen doch
noch vor Abflugfreigabe, neutralisiert.
Die ersten beiden Klassen sind abgeflogen und wir hofften, dass es nicht
zu viele Außenlandungen gibt. Trotz
Der Hockenheimer Lokalmatador Axel Horn bei den Startvorbereitungen
30 Se g e l f l u g
des Gewitters, das in Richtung letzten
Wendepunktes der Standardklasse zog
und sich richtig ausbreitete, kam eine
Wertung zustande. Im Anschluss daran kam der Regen und wir mussten
zwei Tage Pause einlegen. Am vorletzten Tag sahen wir die Chance in einem
kleinen Wetterfenster noch eine Aufgabe hinzubekommen. Da allerdings der
Platz noch richtig nass war und dieser
erst abtrocknen musste, wurde an diesem Tag kein Wasser zugelassen. Aber
wie so oft, die Thermik wollte nicht so
richtig einsetzen und es ging einfach
nicht „hoch“. So dass auch an diesem
Tag nochmals alle Klassen neutralisiert
wurden. Am letzten Tag kamen wieder
alle Klassen in die Luft.
Und das Feld war hochkarätig besetzt. Nationalmannschaftsmitglieder
aus Österreich, der Schweiz, Dänemark und Belgien waren mit am Start.
Aber auch aus Deutschland war Axel
Horn, der Lokalmatador vom SFC Hockenheim, mit von der Partie. Er startete in der 18-Meter-Klasse und belegte
am Schluss in der Gesamtwertung den
hervorragenden 3. Platz. Auch einen
Tagessieg konnte er sich ergattern. Der
Teamcoach der deutschen Nationalmannschaft, Holger Back, war ebenfalls in der 18-Meter-Klasse dabei.
Unser langjährige Sportleiter Fred
Gai hatte es dieses Jahr nicht leicht,
mit den Wetterverhältnissen und dem
hervorragenden Teilnehmerfeld, anspruchsvolle Aufgaben zu stellen. Er
wurde dabei vom Meteorologen Walter Herrmann unterstützt, der auch die
deutsche Nationalmannschaft betreut.
Das war bei den Wetterbedingungen
nicht immer die einfachste Aufgabe.
Erfreulich sind auch die Ergebnisse, hier konnte vor allem in der Clubder adler 08/2010
Teck vor Franz Poch vom FLG Blaubeuren und Patrick Gai vom HAC Boberg.
In der 15-Meter-Klasse kam keiner
an Jean-Luc Colson aus Belgien vorbei. Von vier Wertungstagen holte sich
Jean-Luc drei Tagessiege. Die ausgeschriebenen Strecken führten über den
Odenwald auch in den Schwarzwald.
Zweiter wurde Steffen Schwarzer vom
LSR Aalen vor Andreas Allenspach
aus der Schweiz.
Die 18-Meter-Klasse hatte am ersten
Tag eine Strecke in den Schwarzwald
und einer Länge von 400 Kilometer
und am zweiten Tag ging es um Stuttgart herum mit 510 Kilometer. Die
18-Meter führte Sven Weiland vom
LSC Dillingen an. Drei Tagessiege
konnte er für sich verbuchen, was ihm
für den Gesamtsieg reichte. Zweiter
wurde Holger Back vom AC Nastätten
vor Axel Horn vom SFC Hockenheim.
Am Abschlussabend konnte Wettbewerbsleiter Gottfried Knapp noch Sieg-
mund Meier, Vorsitzender des HannsKellner-Fond (HKF) begrüßen. Er hatte
für die Jugendlichen aus den Vereinen
in Baden-Württemberg, die sich dem
HKF angeschlossen hatten, ein kleines
Bonbon dabei, was in etwa den Startgebühren für den Wettbewerb gleichkam. Wir freuten uns, dass durch den
HKF nicht nur in Not geratene Flieger
unterstützt werden, sondern auch der
Nachwuchs gefördert wird. Wir finden
es sehr wichtig, dass der Nachwuchs
unterstützt wird und damit ein Garant
für die Zukunft des deutschen Segelflugsports ist. Dass dies so ist, kann
man an den aktuellen Ergebnissen sehen, wo die Jugendlichen stets vorne
mit dabei sind.
Für das leibliche Wohl der Piloten
und Helfer, gab es eine kleine Crew
von Pilotenfrauen des SFC’s, die es
mit Bravour geschafft haben, (fast) alle
Wünsche der Teilnehmer zu erfüllen.
Text:
Fotos:
Die Ergebnisse im Einzelnen
„Früh übt sich, wer ein Meister werden will“
klasse festgestellt werden, dass sich
der Nachwuchs nicht zu verstecken
braucht. Am Schluss waren der erste
und die zweite nur einen Punkt in der
Gesamtwertung auseinander, beides
Junioren. Johannes Schwenk und Katharina von Podewils lieferten sich ein
Kopf an Kopf Rennen. Für den besten
Jugendlichen, Johannes Schwenk, gab
es am Schluss noch den Ehrenpokal
(Werner-Horn-Gedächtnis-Preis) mit
einem Zuschuss zum Meldebetrag, der
von Familie Horn gestiftet wurde.
In der Clubklasse gingen die Strecken meist Richtung Odenwald, Alb
und zurück. Am vierten Tag gab es
eine Speed-Aufgabe mit 2:30 Stunden
Zeit und einer Durchschnittsstrecke
von 240 Kilometer. An den restlichen
Tagen waren es Racing-Aufgaben mit
Strecken zwischen 200 und 330 Kilometer. Von den beiden ersten der
Gesamtwertung, Joachim Schwenk
(LSV Münsingen) und Katharina von
Podewils (LSV Schwarzwald), konnte
Katharina von Podewils einen Tagessieg für sich verbuchen. Dritter in der
Gesamtwertung wurde Stephan Meyer
(LSV Schwarzwald).
Die Standardklasse war die zweite
Klasse, die fünf Wertungstage hatte.
Allerdings hatten die Piloten am vierten Tag auch das Pech, dass keiner von
diesen nach Hause kam, beziehungsweise den Flug abbrachen. Gewonnen
hat Andreas Belz, vom FLG Dettingen
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Clubklasse (27 Teilnehmer)
1. Joachim Schwenk
2. Katharina von Podewils
3. Stephan Mayer
LSV Münsingen-Eisberg
LSV Schwarzwald
LSV Schwarzwald
Std. Cirrus
Std. Libelle
LS 1 f
3.489
3.488
3.452
15-m-Klasse (22 Teilnehmer)
1. Jean-Luc Colson
Aeroclub des Ardennes (BE)
2. Steffen Schwarzer
LSR Aalen
3. Andreas Allenspach
SG Fricktal (CH)
ASW 27
ASW 27
LS 8
3.637
3.456
3.421
18-m-Klasse (19 Teilnehmer)
1. Sven Weiland
LSC Dillingen
2. Holger Back
AC Nastätten
3. Axel Horn
SFC Hockenheim
ASG 29/18m
3.994
LS 10/18m
3.726
Ventus 2cxa/18m 3.661
Standardklasse (19 Teilnehmer)
1. Andreas Belz
FLG Dettingen Teck
2. Franz Poch
FLG Blaubeuren
3. Patrick Gai
HAC Boberg
Discus 2
Discus 2
Discus 2
3.805
3.689
3.523
Ausführliche Ergebnislisten finden Sie unter: http://www.soaringspot.com/iswh2010/results
Lenker, Leiter, Gesichter
Webseite der Bundeskommission
Segelflug / Motorsegelflug
Braunschweig – Während der vergangenen Monate tauchte in den einschlägigen Medien bereits häufiger der Terminus „Bundeskommission Segelflug“
auf.
Doch was ist dieses Gremium überhaupt? Was genau tut es, wie ist es
aufgebaut? Offenbar ist jeder einzelne
Segelflugpilot in Deutschland von der
Arbeit und den Entscheidungen der
Bundeskommission direkt betroffen.
Aber welche Details sollten mich als
ganz normalen Segelflugsportler in
diesem Zusammenhang überhaupt in-
teressieren? Wer kümmert sich wie um
welche Belange, und wer sind eigentlich die Menschen hinter den Ämtern?
Die Undurchsichtigkeit hat ein Ende.
Unter www.daec.de/se/segelflugkommission/seko.php sind Gesichter mit
Ämtern verknüpft und man kann per
E-Mail direkt Kontakt zu den einzelnen Ansprechpartnern aufnehmen.
Weiterhin werden über den Link „Protokolle“ aktuelle Arbeitsergebnisse der
Kommission zum Download angeboten. Die Buko freut sich auf viele virtuelle Besucher! Text: Stefan Gester
Segelflug 31
BayreuthWettbewerb
mit vier
Wertungstagen
Vier Baden-Württemberger
unter den ersten Drei
D
er Internationale BayreuthWettbewerb vom 26. Mai bis 4.
Juni 2010 hatte stark mit dem
Wetter zu kämpfen. Bei trockenen
Bedingungen war es den Piloten dennoch möglich, ausreichend große Strecken zu fliegen, so dass die Stimmung
stets gut war. Ausgeflogen wurde die
DM-Qualifikation und die Bayerische
Meisterschaft der Offenen, 18-m- und
15-m-Klasse.
Bayreuth – Trotz einer langen Regenperiode zur Mitte des Wettbewerbs, war
es möglich, an vier Tagen zu fliegen.
Am ersten Tag ließ Sportleiter Heiko
Hertrich jedoch nur die Offene Klas-
se aufbauen und schickte sie auf eine
AAT Bayreuth – Schweinfurt (Radius
40 Kilometer) und zurück. Doch das
Wetter erwies sich besser als erwartet
– bei Basishöhen bis 1.000 Meter über
Bayreuth konnte Natalie Lübben (FCC
Berlin) als Tagesbeste immerhin 242,6
Kilometer bei einem Schnitt von 103,29
km/h erzielen. Die Favoriten dagegen
strauchelten: Vize-Weltmeister Tassilo
Bode (LSV Gifhorn) und Junioren-Weltmeister Felipe Levin (LSV Homberg /
Ohm) vertrauten auf die Sonnenseite
der Hassberge und mussten stattdessen
ihre Motoren starten.
Da der Durchzug von Regenschauern
am Freitagnachmittag kein Wetterfens-
Der Internationale Segelflugwettbewerb in Bayreuth 2010 war vor allem für die Piloten aus BadenWürttemberg sehr erfolgreich. Gleich vier Teilnehmer sicherten sich ein Platz auf dem Siegertreppchen
32 Se g e l f l u g
ASW 22BLE im Endanflug
auf den Bayreuther Flugplatz
ter mehr zuließ, konnten erst am dritten
Tag alle Klassen starten. Da der Deutsche Wetterdienst sehr überschwänglich einen „Hammertag“ ankündigte,
plante die Wettbewerbsleitung große
Strecken. Für die Offenen gab es 673
Kilometer rund um Nürnberg mit den
Wenden Waldmünchen, Giengen an
der Brenz, Bad Liebenstein und Bad
Berneck, die 18-m-Klasse musste mit
476 Kilometer etwas kleiner um Nürnberg herum (Bayreuth – Weiden – Regensburg – Feuchtwangen – Schleusingen – Bad Berneck – Bayreuth) und für
die 15-m-Klasse ging es zunächst nach
Bad Mergentheim, dann über Berka an
der Werra und Auerbach zurück nach
Bayreuth (554,9 Kilometer).
Während die Offene- und 18-mKlasse kaum Probleme hatten, kamen
in der 15-m-Klasse nur fünf von 21 Piloten wieder am Bindlacher Berg an.
Europameister Louis Bouderlique aus
Frankreich zeigte mit einem Schnitt
von 99,25 Stundenkilometern aber,
dass die Aufgabe machbar war. Tassilo Bode konnte in der Offenen Klasse
endlich zeigen, was in seinem neuen
Flieger steckt: Mit 108,76 km/h sicherte er sich den Tagessieg und konnte damit den ersten Erfolg für Binders neuen
Einsitzer EB 29 feiern, der in Bayreuth
seinen ersten Wettbewerbseinsatz erlebte. In der 18-m Klasse ging das Tagessiegerpaket an Swen Wollschläger
(LSV Oldenburg) mit 102,85 Stundenkilometern.
Nachdem die Piloten diesen Tag
richtig genießen konnten, tat der Beder adler 08/2010
„Toys for the boys“: Wie hier ein Ventus 2cxT kurz vor der Landung
ginn der Regenperiode der Stimmung
keinen Abbruch. Doch die Wetterpropheten schoben das Ende der Regenzeit
Tag für Tag weiter hinaus. Den Piloten
gab das zwar Gelegenheit, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten in und um
Bayreuth zu erkunden, aber nach fünf
Tagen war es dann doch eine Erlösung,
als Donnerstagabend die Sonne wieder über dem Platz zu sehen war. Da
die Grasflächen inzwischen so durchweicht waren, dass selbst das Aufbauen problematisch geworden wäre,
entschied sich die Wettbewerbsleitung
eine Strecke für ein Anhänger-Rennen
auszuschreiben: Von der Wiese zu den
asphaltierten Flächen auf der Gebäudeseite. Glücklicherweise ist der Bayreuther Platz groß genug. Alle konnten
daher entlang des Taxiways und auf
dem Vorfeld einen Platz finden, um auf
Asphalt aufzubauen.
Auf diese Weise konnte es Freitag
reibungslos wieder zur Sache gehen.
Noch einmal gab es Strecken um 400
Kilometer: Bayreuth – Vohenstrauß –
Zell-Haidberg – Bad Liebenstein – Sender Thurnau / Hohes Kreuz – Bayreuth
(392,6 Kilometer) lautete die Aufgabe
der 15-m-Klasse, bester Teilnehmer
war Hans-Otto Edelhoff vom AC Hagen. Die Offene Klasse flog fast parallel, statt Vohenstrauß war die erste
Wende Schönsee und statt Bad Liebenstein stand der Blessberg auf dem Aufgabenzettel. Alexander Müller schob
sich an diesem Tag an die Spitze der
Gesamtwertung und nährte die Hoffnungen der Bayreuther, auf dem eigenen Wettbewerb endlich wieder einen
Erfolg verbuchen zu können. Das Feld
lag allerdings sehr dicht beisammen:
Tilo Holighaus (FG Wolf Hirth) war
als Zweiter nur 0,16 Stundenkilometer
langsamer.
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Die 18-m-Klasse hatte es deutlich
schwieriger: Ihre Aufgabe führte sie
um Nürnberg herum – doch südlich
von Nürnberg war entgegen der Vorhersagen kaum Thermik zu finden. Am
weitesten kam Ulrich Deck von der
Akaflieg Karlsruhe, der schließlich um
kurz vor acht in Bamberg landete und
wohl selbst am meisten über seinen Tagessieg verwundert war.
Der Abschlusstag brachte noch einmal 300-km-Strecken mit sich. Heiko Hertrich war sehr darauf bedacht,
allen Klassen noch einmal einen
1.000-Punkte-Tag zu ermöglichen. Die
Wetterlage war eindeutig – alle Klassen mussten in den Thüringer Wald:
Insbesondere die 18-m-Flieger wurden
für den Vortag dahin gehend entschädigt, dass sie genau zur rechten Zeit
eine Konvektionslinie erwischten, die
extrem schnelle Flugabschnitte ohne
Thermikkreisen ermöglichte. Aus der
Strecke Bayreuth – Weiden – ZellHaidberg – Suhl – Sender Thurnau/Ho-
hes Kreuz – Bayreuth (301,8 Kilometer) ging schließlich Katrin Senne (LSV
Sindelfingen) als Tagessiegerin hervor.
Die Gesamtwertung konnte allerdings
der Sieger von 2006, Rudi Mathar (LV
Aachen), für sich entscheiden.
In der 15-m-Klasse gelang HansOtto Edelhoff, als einzigem Teilnehmer überhaupt, ein zweiter Tagessieg.
Am ersten Wertungstag war er zwar
auch einer der fünf „Heimkehrer“, in
der Gesamtwertung konnten sich jedoch trotz der zwei Tagessiege gleich
drei der anderen Heimkommer an ihm
vorbeischieben. Gesamtsieger wurde
schließlich Louis Bouderlique, gefolgt
von Thomas Wettemann und Michael
Eisele (beide FG Neckartal Köngen).
Obwohl die Offene Klasse am letzten
Tag zunächst ins thermisch schlechtere
Vogtland musste, gelang Ewald Bombelka mit 123,81 Stundenkilometern
der beste Schnitt des gesamten Wettbewerbs. Alexander Müller kam nur auf
einen 15. Tagesplatz, so dass er sowohl
den Gesamtsieg als auch den Bayerischen Meistertitel verpasste. Natalie
Lübben reichte schließlich ein siebter
Tagesplatz zum Gesamtsieg.
Die guten letzten Tage zeigten auch
den auswärtigen Teilnehmern, in welch
hervorragendem Gebiet sie unterwegs
waren: sobald die Sonne schien, ging
auch die Thermik los. Das zeigten die
Bayreuther auch noch nach Wettbewerbsende: Statt aufzuräumen, setzten
sie sich am Sonntag gleich wieder in
die Flieger und konnten in der Bundesliga sogleich den Rundensieg einheimsen. Der lauschige Sommerabend
mit Siegerehrung passte daher recht
gut zur Stimmung am Wettbewerbsende und die Teilnehmer äußerten schon
ihre Vorfreude auf den nächsten Wettbewerb am Bindlacher Berg.
Text und Fotos: Daniel Große Verspohl
Die Ergebnisse des Bayreuther Wettbewerbs im Einzelnen
15-m-Klasse (21 Teilnehmer)
1. Bouderlique, Louis 2. Wettemann, Thomas 3. Eisele, Michael Frankreich Ventus 2a BW Ventus 2b BW Ventus 2ax 2.946
2.890
2.889
18-m-Klasse (28 Teilnehmer)
1. Mathar, Rudolf 2. Freyer, Carsten 3. Senne, Katrin U. NW NI BW ASH 26E ASG 29E ASG 29E 2.725
2.642
2.616
ASW 22BLE Nimbus 4M ASH 31Mi 3.468
3.429
3.428
Offene Klasse (20 Teilnehmer)
1. Lübben, Dr. Natalie BE 2. Holighaus, Tilo BW 3. Schmacht, Hans Jürgen BY Die ausführlichen Ergebnislisten finden Sie unter: http://www.strepla.de/scs/Public/overview.aspx?&idxLevel0=2&idxLevel1=0
Segelflug 33
Zweites ASK 14-Treffen
in Nastätten von Thermik verwöhnt
Schnelles Streckenwetter über dem
Dilltal bei Sinn aus
dem Cockpit einer
ASK 14
N
astätten (RP) – Die ASK 14,
eine Konstruktion von Rudolf
Kaiser, war der erste serienmäßig hergestellte einsitzige Motorsegler. Von 1967 bis 1972 wurden mehr
als 60 Flugzeuge in Poppenhausen /
Rhön bei Alexander Schleicher Segelflugzeugbau gefertigt. Noch heute sind
etwa 50 von ihnen lufttüchtig. Der in
Deutschland leider nunmehr offiziell
als TMG eingestufte Motorsegler ist
tatsächlich eher ein eigenstartfähiges
Segelflugzeug mit nicht einfahrbarem
Propeller. Die ASK 14 hat einen 19 kW
Göbler-Hirth-Motor, ein 4-ZylinderZweitakter, der mit einem 1:20 ÖlBenzin-Gemisch betrieben wird. Vom
Segelflugzeug Ka6e hat die ASK 14
nicht nur die höchst gelungene Ruderabstimmung und die guten aerodynamischen Eigenschaften, sondern auch
das leichte Auf- und Abrüsten, so dass
Ein Bild mit Seltenheitswert: Eine ganze Halle voller ASK 14!
34 Se g e l f l u g
der Straßentransport unproblematisch
ist. Aber anders als ein Segelflugzeug
lässt sich die ASK 14 völlig problemlos
von einer Person am Boden bewegen,
rollen und ohne Flächenhalter starten.
Trotz der vergleichsweise geringen Motorleistung ist das Flugzeug – je nach
Gelände und Wind – bereits nach 100
bis maximal 300 Meter Rollstrecke in
der Luft und steigt erstaunlich schnell.
Sobald die Thermik erreicht ist, wird
der Motor abgestellt, der HoffmannPropeller in Segelflugstellung geschaltet und der Segelflug kann beginnen.
Einige der ASK 14 fliegen noch mit
dem ersten Motor. Dieser wird meist
nur zum Starten genutzt und bereits
nach wenigen Minuten Laufzeit abgeschaltet. Nachdem dann auch der
Propeller in Segelflugkonfiguration
gestellt wurde, geht es im reinen Segelflug weiter. In der Regel beträgt die
Motorlaufzeit einer ASK 14 nur etwa
zwei bis fünf Prozent der Gesamtflugzeit. Der Konstrukteur Rudolf Kaiser
selbst kam mit seiner ASK 14 über
Jahre hinweg auf weniger als zwei
Prozent Motorlaufzeit. Das erste ASK
14 Treffen fand 2009 auf der Wasserkuppe statt. Obwohl die Veranstaltung
definitiv nicht vom Wetter begünstigt
war, machten sich acht dieser schönen Motorsegler auf den Weg in die
Rhön – wenn auch die meisten per
der adler 08/2010
Straßentransport anreisen mussten.
Um aber auch gemeinsam fliegen zu
können wurde beschlossen, sich am
letzten Juniwochenende 2010 auf dem
rheinland-pfälzischen Segelfluggelände Nastätten im Westtaunus wieder zu
treffen.
Klaus Peter Gies und seine Frau Annette haben die Organisation des zweiten ASK 14-Treffens übernommen und
dabei wirklich an alles gedacht: Von
ausreichend Hallenstellplätzen für die
Flugzeuge bis zur Rundumversorgung
der Piloten und ihrer Begleitpersonen
mit Kost und Logis. Auch das versprochene „Hammerwetter“ war rechtzeitig eingetroffen und ermöglichte
problemlos die An- und Abflüge der
Teilnehmer. Insgesamt flogen die elf
teilnehmenden ASK 14 an dem verlängerten Wochenende weit mehr als 100
Stunden. Sie konnten auf ihren Streckenflügen nicht nur den Westtaunus
und das schöne Mittelrheintal, sondern auch den Hunsrück, die Eifel und
das Sauerland genießen. Bill Batesole,
ein amerikanischer FedEx-Kapitän,
traf bereits am Donnerstag als erster
ein und konnte in der Nastättener ASK
14 gleich Taunusthermik schnuppern.
Seine eigene ASK 14, die erst eine Gesamtbetriebszeit von etwa 200 Stunden hat, musste aber leider daheim in
Vermont bleiben.
Der Kaiser-Motorsegler lässt jedoch
nicht nur Männerherzen höher schlagen – Nadja Eisenmenger aus Ludwigsburg-Pattonville besitzt mit der
D-KHJO einen der ganz wenigen Amateurbauten der ASK 14. Zusammen mit
Isabel Braun hat sie 2007 die „JO“ vom
Erbauer Hans-Joachim Och und seiner
Frau übernommen. Neben vielen kleinen Detailverbesserungen hat die „JO“
Schempp-Hirth-Klappen und einen etwas größeren Tank. Mit ihr haben Nadja und Isabel in mehr als 150 Flugstunden schöne Streckenflüge um Stuttgart
sowie über den Alpen und in Tschechien absolviert. Auch beim zweiten
ASK 14-Treffen gelang Nadja mit über
300 Kilometer der längste Streckenflug der Veranstaltung. Nadja schätzt
an der ASK 14 insbesondere, dass sie
ein schönes, unkompliziertes Flugzeug
mit guten Segelflugleistungen ist, mit
dem man nach einem Arbeitstag ohne
fremde Hilfe die Abendthermik genießen kann.
Die beiden in Nastätten stationierten ASK 14, die „D-KPGI“ und die
„D-KAQY“ starten öfter außerhalb
der Flugbetriebszeiten und können so
kleine Wetterfenster ohne Organisationsaufwand nutzen. Auch im letzten
Winter wurden damit beeindruckende
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Hirth F10 – entweder man liebt ihn oder man hasst ihn
Segelflüge über der tief verschneiten
Zauberwelt des Taunus möglich. An
guten Tagen kann der Schlepp-Pilot,
nachdem er die Vereinskameraden
in ihren „reinen“ Segelfliegern mit
der Super-Dimona in die Thermik gebracht hat, als letzter noch ganz unproblematisch mit der ASK 14 abheben und ebenfalls auf Strecke gehen.
Dabei braucht sich die ASK 14 in der
Leistung vor den modernen Glas-/Kohlefaserseglern nicht zu verstecken: In
der ersten Bundesligarunde 2009 erreichte Klaus Peter Gies mit der „QY“
eine Wertungsgeschwindigkeit von
80 Stundenkilometer und ließ damit
eine ASH 25 Mi und den Duo mit Jochen Back hinter sich! In der siebten
Bundesligarunde 2010 vervollständigte dann Jochen Back in der „GI“ das
Nastätter Bundesligateam mit seinem
rasanten Flug über den Westerwald
und das Rothaargebirge. Er erzielte im
2,5-Stundenfenster eine Wertungsgeschwindigkeit von 92 Stundenkilometer – da haben die Randbögen der „GI“
noch lange nachgeglüht!
Neben den teilnehmenden Eignern
fanden an diesem Wochenende noch
viele Freunde und ehemalige Piloten
dieses schönen Motorseglers den Weg
nach Nastätten. Auch ein Modellflieger schaute vorbei, der endlich einmal
eine ASK 14 in Originalgröße sehen
wollte. Einige von ihnen kamen auf der
Straße; andere landeten mit dem Motorsegler oder UL auf dem Segelfluggelände im „Blauen Ländchen“, um die
vielen ASK 14 zu bestaunen, die Besonderheiten der einzelnen Flugzeuge
kennen zu lernen und in alten Erinnerungen an schöne Flüge zu schwelgen.
Der besondere Dank der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ASK
14-Treffens geht an Klaus Peter und
Annette Gies und den Aero-Club
Nastätten für die gelungene Veranstaltung und die Gastfreundschaft. Und
weil es so schön war, soll es am letzten
Juniwochenende 2011 ein drittes ASK
14-Treffen in Kirn im Hunsrück geben.
Text: Dr. Claudia Gallikowski
(Aero-Club Nastätten e.V.)
Fotos: Nadja Eisenmenger
Terminhinweis
69. Deutscher Segelfliegertag
in Ulm
Die Bundeskommission Segelflug im
DAeC, der Baden-Württembergische
Luftfahrtverband und der Sportfliegerclub Ulm laden zum 69. Deutschen
Segelfliegertag am 30. Oktober 2010
ab 9:30 Uhr in die Ulmer Donauhalle
ein. Lassen Sie sich von der Faszination Segelfliegen anstecken und erleben
Sie interessante und erstklassige Fachvorträge sowie zahlreiche Aussteller,
die den Besuchern ein umfangreiches
Leistungsangebot rund um den Segelflug bieten werden. Eine gelungene
Abschlussparty bildet den würdigen
Schlusspunkt dieses Deutschen Segelfliegertages.
Am Freitag, 29. Oktober 2010, findet die Mitgliederversammlung der
DAeC-Segelflieger ab 13 Uhr im Ulmer
Stadthaus statt. Weitere Informationen
und das Programm finden Sie unter:
www.deutschersegelfliegertag-ulm.de
Segelflug 35
DAeC-News
Mitgliedermeldungen
Wenn die Landessportbünde
die Mitgliederzahlen veröffentlichen, rei-
ben sich die
Landesverbände im DAeC
oft
verblüfft
die Augen. Bis
zu 80 Prozent
mehr
aktive
Sportler werden dort aufgeführt, als die
eigenen Mitgliederstatistiken zeigen.
Sportvereine erhalten von den Stadtund Landessportbünden Unterstützung
und Zuwendungen, die sich nach der
Mitgliederzahl richten. Das ist nicht
nur bei den Luftsportorganisationen so.
Auch die Vertreter der anderen Sportorganisationen kennen dieses Phänomen.
Beispielsweise plant der Landessportbund Niedersachsen deshalb, dass die
Mitgliedermeldungen der Vereine an
den Landessportbund und an die niedersächsischen Spitzensportverbände
zusammengeführt werden.
Es gibt mehrere Erklärungen für die
Abweichungen. Bis zu zehn Prozent
Differenz können sicher die kurzfristigen Neueintritte ausmachen. Ein anderer gewichtiger Posten sind die passiven Mitglieder, die beim Landes- oder
Stadtsportbund, nicht aber bei den
Landesverbänden gemeldet werden.
Damit allein können aber die erheblichen Abweichungen von bis zu 80
Prozent nicht erklärt werden. Für den
Luftsport hat das erhebliche negative
Auswirkungen. Die Zahl der Luftsportler ist verglichen mit denen anderer
Sportarten eher klein. Ein mittelgroßer Fußballklub hat mehr Mitglieder
als ein großer DAeC-Landesverband.
Als kleine Gruppe im Sportgeschehen
muss der Luftsport um Aufmerksamkeit bei Politik und Behörden kämpfen. Gerne schieben deren Vertreter die
berechtigten Anliegen und Wünsche
der Luftsportler auf die lange Bank –
betrifft ja nur wenige Wählerstimmen,
eine zu vernachlässigende Größe.
Hinzu kommt, dass der Luftsport im
Wettbewerb um öffentliche Aufmerksamkeit ebenso wie die anderen kleineren Sportarten meist den Kürzeren
zieht. Die populären Sportereignisse
machen den Großteil der Berichterstattung im Fernsehen und in den Tageszeitungen aus. Für die öffentliche
Aufmerksamkeit zählen der Bekanntheitsgrad und die Medienpräsenz, nur
wirklich sehr außergewöhnliche, spektakuläre Luftsportpräsentationen habe
36 AD A e C - N e w s
eine Chance. Das übliche Geschehen
im Luftsport inklusive seiner nationalen und internationalen Wettbewerbe
bleiben in der Regel außen vor. Deshalb brauchen gerade wir Luftsportler
eine umfangreiche Lobbyarbeit, denn
kaum ein Sport wird so reglementiert
und ist gesetzlichen Vorschriften unterworfen wie der Luftsport.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der
Pro-Kopf-Mitgliedsbeitrag bei gleichbleibender Leistung höher wird, je
kleiner ein Verband ist. Die Gesamtkosten für den Verband müssen von
den Sportlern aufgebracht werden. Das
bedeutet, je mehr Mitglieder die Organisation hat, umso geringer ist der Beitrag für jeden einzelnen.
Nach der Strukturreform werden ab
2012 die Beiträge und deren Verteilung
zwischen Landesverbänden, Bundeskommissionen und Zentralverband
neu festgelegt. Das erklärtes Ziel der
Strukturreform des DAeC, den Verband
für alle Luftsportler zu öffnen, um dadurch die Belastung für den Einzelnen
gering zu halten kann nur erreicht werden, wenn es von einer Beitrags- und
Meldeehrlichkeit begleitet wird. Die
Luftsportler, ihre Vereine und Verbände haben eine gemeinsame, wichtige
Aufgabe: mehr Sportler für ihre Vereine und Verbände zu gewinnen – und
zu melden! Für die Zukunftssicherheit
des Luftsports ist Größe unverzichtbar
– für mehr Aufmerksamkeit, für mehr
Unterstützung und für eine gerechte
Finanzierung. Faires Melden bedeutet
faire Beiträge.
Anti-Doping
Neue Regelungen
Die Nationale Anti-Doping Agentur
(NADA) hat neue Regelungen für medizinische Ausnahmegenehmigungen
(TUE = Therapeutic Use Exemption)
veröffentlicht. Diese traten am 1. Juli
2010 in Kraft. Für Athletinnen und Athleten gilt von nun an nur noch die Attestpflicht, wenn es sich um spezifische
Substanzen wie beispielsweise Kortison
oder Asthmasprays handelt. Wer Medikamente aus dieser Gruppe einnimmt,
muss sich die medizinische Indikation durch ein Attest ärztlich bestätigen
lassen und bei einer Dopingkontrolle
eine Kopie des Attests abgeben. Bei
nichtspezifischen Substanzen wie zum
Beispiel Testosteron, Insulin oder EPO
hingegen ist auch für diese Sportlerinnen und Sportler das Einholen einer
Ausnahmegenehmigung Pflicht.
Mehr unter: www.nada-bonn.de
Sport-Audit-Luftsport
Ausgezeichnetes
Engagement
Das Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit
(BMU)/Umweltbundesamt (UBA) hat
den Projektantrag zum Sport-Audit
Luftsport, den der DAeC zusammen
mit dem Deutschen Modellfliegerverband (DMFV) gestellt hatte, in der
zweiten Förderphase dieses Jahres bewilligt. Damit kann jetzt die bundesweite Umsetzung des Umweltmanagementsystems beginnen.
Das Sport-Audit Luftsport ist ein Umwelt- und Qualitätsmanagementsystem
für Sportvereine, die sich über die direkten und indirekten Auswirkungen
ihres Sportbetriebs auf die Umwelt
und das Klima, ihre Möglichkeiten für
Umweltleistungen und ihre Umweltziele bewusst werden wollen. Es ist
ein Instrument, mit dem Probleme und
Verbesserungspotenziale im Verein aufgespürt, eine kontinuierliche Entwicklung angestoßen und nachhaltig umgesetzt werden können. Das freiwillige
Audit ist ein Baukastensystem mit vier
Stufen. Für jede Stufe gibt es Fragenkataloge mit Arbeitsblättern. Das Audit
soll den Sportvereinen helfen, Schritt
für Schritt ihren Beitrag zum Umweltund Klimaschutz zu verbessern, mehr
Rechtssicherheit bei der Einhaltung der
Umweltbestimmungen zu erhalten und
einen Qualitätsmanagementansatz für
die nachhaltige Umsetzung einzuführen. Es ist ein vereinfachtes Umweltmanagementsystem, basierend auf der
europäischen EMAS-Verordnung (EcoManagement and Audit Scheme), die
sich für die Mehrzahl der Sportvereine
als zu kompliziert und kostenintensiv
herausgestellt hatte. Ergänzt wird es
durch Einbeziehung ausgewählter ISOQualitätsstandards. Vereine, die am
Sport-Audit Luftsport teilnehmen, sind
bestens für die Teilnahme an EMAS
vorbereitet.
Das Sport-Audit Luftsport deckt alle
für den Luftsport relevanten Themen
aus dem Umwelt- und Naturschutz ab
und ermöglicht es den Teilnehmern,
ihren Beitrag insbesondere zum Klimaschutz und zum Erhalt der Biodiversität zu leisten und kontinuierlich
zu verbessern.
Die Unterlagen zum Sport-Audit
Luftsport stehen allen Vereinen unter
www.daec.de/uw/Sport-Audit_Luftsport.php zur Verfügung. Kontakt: Dr.
Wolfgang Scholze, Tel. 0531/23540-34;
[email protected]
der adler 08/2010
Philatelie: Elly Beinhorn
Ungültigkeitserklärungen
LUFTRAUM
Rekordflug
Dokumente für
Luftsportgeräte
Tipps für VFR-Flieger
„Rekorde müssen sein wegen der
ganzen Weiterentwicklung, zur
Anregung für die Industrie, um für
die Verkehrsfliegerei die Reklame
trommel zu rühren. Aber mich
interessiert das nicht. Ich möchte
die Wunder der Welt erleben.“
(Elly Beinhorn: Alleinflug)
Sie flog allein um die Welt, sie war eine
Abenteurerin, sie war ein Medienstar
und Deutschlands berühmteste Pilotin: Elly Beinhorn. Zum 75. Jahrestag
ihres Rekordfluges „Deutschland –
Asien – Deutschland an einem Tag“
gibt die Deutsche Post die Sonderbriefmarke „75 Jahre Rekordflug Elly Beinhorn“ mit 55 Cent Portowert heraus.
Am 13. August 1935 führte Elly Beinhorn einen Flug durch, der sie – aber
auch ihr Flugzeug, die Bf 108 „Taifun“ der Bayerischen Flugzeugwerke,
weltberühmt machte. Sie flog in 13,5
Stunden eine Distanz von 3.470 Kilometern. Der Start war in Gleiwitz (heute Gliwice, Polen). Der Flug führte sie
über die Karpaten und die Transsylvanischen Alpen zum Flughafen Yesilkoy
bei Istanbul. Nach einer kurzen Pause
ging es zurück nach Deutschland, nach
Berlin, wo sie von einer begeisterten
Menschenmenge empfangen wurde.
Ihre Taifun, ein viersitziges Schnellreiseflugzeug, das bis zu 300 km/h erreichte, war für diesen Rekordflug mit
zusätzlichen Benzintanks ausgerüstet
worden. Die Briefmarke erscheint am
12. August 2010 und kann in den Poststellen und im Briefmarkenversand gekauft werden.
Der DAeC hat für diese Briefmarke
eine Portocard drucken lassen. Diese
kleinen Klappkarten, gestaltet mit Fotos, die die Familie Bernd Rosemeyer
dem DAeC zur Verfügung gestellt hat,
können beim DAeC bestellt werden.
Drei Exemplare kosten inklusive Porto
und Verpackung zehn Euro. Sie können online unter www.daec.de/pr/
onlineshop.php bestellt werden.
Fragen, Bestellung und Kontakt:
Deutscher Aero Club e.V., Christina
Jung, Hermann-Blenk-Straße 28, 38108
Braunschweig, Telefon 0531/23540-28,
E-Mail: [email protected]
Europe Air Sports
Werden Dokumente für Luftsportgeräte
beim Luftsportgeräte-Büro als gestohlen oder verloren gemeldet, werden
neue Papiere mit aktuellem Ausstellungsdatum erstellt. Die alten Dokumente werden für ungültig erklärt. Folgende Dokumente sind betroffen:
Eintragungsschein / Lufttüchtigkeitszeugnis
Ausgestellt am 29. Mai 1995,
Geräte-Nr. 61038
Amtliches Kennzeichen: D-MRAL
Eintragungsschein / Lufttüchtigkeitszeugnis
Ausgestellt am 13. Juni 2003,
Geräte-Nr. 61035.2
Amtliches Kennzeichen: D-MWLC
Eintragungsschein / Lufttüchtigkeitszeugnis
Ausgestellt am 21. Januar 2004,
Geräte-Nr. 61035.2
Amtliches Kennzeichen: D-MTDN
Eintragungsschein / Lufttüchtigkeitszeugnis Ausgestellt am 13. Juli 1995,
Geräte-Nr. 61110 Amtliches Kennzeichen: D-MHPE
Flugmedizin
Neuwahl
Am 19./20. Juni tagte die FAI-Flugmedizin/Flugphysiologie-Kommission
(Commission Internationale Medico
Physiologique, CIMP) in Lausanne.
Delegierte sind die Verbandsärzte der
nationalen Aeroclubs der FAI.
Unter anderem wurde ein neues
Präsidium gewählt. Neuer Präsident
ist der Fliegerarzt Jürgen K. Knüppel.
Er folgt Peter Saundby aus England.
Als Sekretär wurde Richard Garrison
aus den USA bestimmt. Die neuen
Vizepräsidenten sind die Fliegerärzte
McCarthy, Shimada und Osinga. Sie
kommen aus den USA, Japan und den
Niederlanden. Themen dieser Kommission sind gemäß FAI-Statuten „alle
medizinischen und physiologischen
Angelegenheiten, die die Sportaktivitäten der FAI berühren“.
General Conference
Bei der Generalkonferenz von Europe Air Sports am 4. und 5. Juni 2010 in Brüssel
wählten die Delegierten zwei Positionen im Vorstand. Jens Feldborg, Dänemark,
und Günter Bertram, Deutschland, wurden wiedergewählt. Schwerpunktthemen
der Konferenz waren die Kommentierungen zu den EASA-Entwürfen für Lizenzen, Medical und Trainingsorganisation.
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Auf der DAeC-Website sind Tipps für
VFR-Flieger veröffentlicht. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung
(BaF) hat dafür eine Fallsammlung
tatsächlich begangener luftrechtlicher
Verstöße zusammengestellt. Die Beispiele wurden anonymisiert und analysiert. Ziel der Veröffentlichung ist es,
aus den Fehlern anderer zu lernen und
eigene Fehler zu vermeiden. Deshalb
werden neben der Beschreibung der
möglichen Fehlerursachen auch denkbare Verhaltensweisen zur Fehlervermeidung angeboten.
Als Download wird auch das Faltblatt „Luftraumverletzungen sind
vermeidbar“ der BaF angeboten. Es
informiert kurz und bündig über den
Sicherheitsgewinn durch gewissenhafte Flugvorbereitung und Nutzung von
Hilfen während des Fluges.
Von Eurocontrol sind neue Veröffentlichungen für Piloten der Allgemeinen
Luftfahrt erschienen. Sie enthalten Informationen für Piloten über Flugvorbereitung, Navigation und Regeln zu
elf Themen. Diese Tipps von Eurocontrol sind ausschließlich in Englisch.
Alle Dokumente zum Download in
der Rubrik „Luftraum“, Informationen
auf www.daec.de
Österreich
Gute Nachbarschaft
Nach zwei Jahren wurde das UL-Ausbildungsprojekt mit Österreich erfolgreich abgeschlossen. Im Juni 2008
hatte in Zell am See die Kooperation
zwischen der Ultraleichtflugkommission und dem Luftsportgeräte-Büro
des DAeC mit dem Österreichischen
Aero-Club (ÖAeC) begonnen. Ziel
war es, Prüfer und Fluglehrer für ULPiloten zu qualifizieren. Diese dürfen
nun UL-Piloten im Rahmen des ÖAeC
in Kooperation mit dem DAeC-Landesverband Bayern direkt in Österreich
ausbilden. Nach dem dritten Lehrgang
in Wien-Spitzerberg unter der Regie
des Luftsportgeräte-Büros ist nun der
Bedarf an österreichischen Lehrern
gedeckt. Geschult wird derzeit an drei
Stützpunkten des ÖAeC nach dem
DAeC-Ausbildungshandbuch zur Erlangung der deutschen UL-Lizenz. Die
österreichischen Behörden und Ministerien, die dem Verfahren zustimmen
müssen, haben das Projekt von Anfang
an begleitet und unterstützt.
DAeC -News 37
Flugsicherheit
„Human Factors“auf dem Prüfstand
Luftsport misst dem Thema häufig nur geringe Bedeutung bei
A
nfang Mai 2010 fand im bayerischen Aschheim die jährliche Fachtagung des Vereins
„Menschen in komplexen Arbeitswelten e.V.“ statt. Führende deutsche
Human Factors Experten hatten sich
zu einer Konferenz über Sicherheit
in komplexen Arbeitssituationen zusammengefunden. Sie verbreiten seit
etlichen Jahren die Erkenntnisse auf
dem Gebiet der Human Factors in verschiedenen Disziplinen, bei denen es
auf Sicherheit und Unfallfreiheit ankommt. Typische Einsatzgebiete sind
die Notfallmedizin, die Kernkraftwerke, die Feuerwehren, die Polizei und
natürlich auch der Luftsport. Doch
die Realität sieht oftmals anders aus.
Viele Hobbypiloten und Luftsportvereine messen dem eminent wichtigen
Thema „Human Factors“ häufig kaum
Bedeutung bei. Dieses Manko heißt es
künftig auszuräumen und es gilt bei
allen Beteiligten das Bewusstsein für
den Faktur Mensch im Luftsport noch
stärker zu schärfen.
Wenn Menschen eine komplexe Aufgabe erfüllen müssen und sich dabei
mit Zeitmangel, Druck und erschwerten Umständen konfrontiert sehen,
entstehen besondere Bedingungen, die
vom Einzelnen und auch vom Team
außergewöhnliche Leistungen erfordern. Es ist inzwischen allgemein akzeptiert, das in allen zuvor genannten
Gebieten das menschliche Verhalten
die hauptsächliche Ursache von Unfällen, Katastrophen und Todesfällen
ist. Aber auch die erfolgreiche Bewältigung von kritischen Situationen,
wie beispielsweise die erfolgreiche
Landung auf dem Hudson von Kapitän Sullenberger, ist hauptsächlich auf
den Faktor Mensch zurückzuführen.
Die kommerzielle Luftfahrt setzt die
Erkenntnisse der Psychologie auf dem
Gebiet der Human Factors um. Sie hat
ihre Fluglehrer, Piloten aber auch Kabinenbesatzungen und Airline-Manager in diesem Gebiet geschult. Häufig
laufen diese Schulungen unter dem
Begriff „Crew Resource Management
(CRM)“. Die Methoden sind jedoch
nicht nur auf das Verhalten von Teams
beschränkt, sondern sind auch für das
persönliche Verhalten jedes Einzelnen
in der Luftfahrt wichtig. Die hier zu
38 Fl u g s i c h e r h e i t
erwerbenden Verhaltensweisen werden in der professionellen Luftfahrt
als „non technical skills“ (NOTECH)
oder SRM (Single Pilot Ressource Management) bezeichnet. Dies ist eine
beachtliche Menge von ganz praktischen Fähigkeiten, die sich nicht auf
das fliegerische „Handwerk“ beziehen,
sondern Problembewältigungs-Strategien für anspruchsvolle, potentiell gefährliche, Tätigkeiten sind. Diese gilt
es zu erlernen um sicherer fliegen zu
können.
Flugsicherheit kaum verwertbar. Dies
ist auch eine mögliche Ursache für den
schlechten Klang des Wortes Human
Factors in der nichtkommerziellen
Luftfahrt.
Human Competence
Prof. Alfred Ultsch teilt das Gebiet der
Human Factors wie folgt auf:
Warum hat die nichtkommerzielle Luftfahrt einen
so schlechten Wissens- und
Könnensstand?
Mit dieser recht provokanten Frage
wurde Prof. Alfred Ultsch bei seiner
Präsentation über Sicherheitskonzepte
in der Allgemeinen Luftfahrt auf der
Konferenz in Aschheim konfrontiert.
Der Begriff Human Factors hat in der
nichtkommerziellen Luftfahrt einen
schlechten Ruf. Ein Grund dafür sind
die Lehrpläne, die für den Erwerb des
PPL verpflichtend sind. Hauptsächlicher Ansatz dieser Lehrpläne im Gebiet des Prüfungsfaches Human Performance and Limitation (HPL) ist es, die
Defekte der „Biomaschine“ Mensch
aufzuzeigen (medizinisches Fachwissen). Es wird davon ausgegangen, dass
das medizinische Fachwissen viel zur
Unfallprävention beiträgt.
Die Kenntnis des Aufbaus und der
Funktionsweise von Auge, Ohr, Gleichgewichtsorgan und Atmungssystem
und von physikalischen Gesetzen ist
zwar „nice to know“ hilft aber bei der
praktischen Unfallprävention wenig.
Für die fliegerische Praxis bleibt übrig,
dass ab einer gewissen Höhe das (hoffentlich vorhandene) Sauerstoffgerät
eingeschaltet werden sollte. Letzteres
sagt uns auch der gesunde Menschenverstand. Das Wissen um gute Ernährung, ausreichend Schlaf und die
Vermeidung von psychischen Vorbelastungen beim Fliegen ist wohl ebenso
selbstverständlich wie einleuchtend.
Die paar wenigen Wissensbruchstücke
zu menschlichem Verhalten in Bezug
auf Flugsicherheit sind aus der Sicht
der modernen Human Factors veraltet und wenig zielführend, da für die
Mit Human Competence (HC) werden
die Verhaltensweisen der beteiligten Personen und Organisationen am
Flugbetrieb, die für die Flugsicherheit
massgebend sind, bezeichnet. Human
Competence wird als ein Teilgebiet von
Human Factors angesehen, bei dem es
nicht um medizinisches Fachwissen,
sondern um praktisches Verhalten in
Bezug auf Flugsicherheit geht. Dieses
Fach ist entscheidend für effektive Unfallprävention.
Defizite bei der Ausbildung
In seinem Vortrag wies Prof. Ultsch
darauf hin, dass die Umsetzung der
Sicherheitsmaßnahmen in der nichtkommerziellen Luftfahrt vor allem auf
der freiwilligen Mitarbeit der beteiligten Organisationen und Personen beruht. In der kommerziellen Luftfahrt
ist es vergleichsweise einfach, eine
Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen auf dem neuesten Stand der
Erkenntnisse für alle zu organisieren.
In den Luftsportvereinen wurde die
Aus- und Weiterbildung in Richtung
Flugsicherheit bis jetzt nicht oder nur
selten wahrgenommen, so Ultsch.
So sei beispielsweise bekannt, dass
Hobbypiloten äußerst selten die Berichte über Unfalluntersuchungen der
Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zur persönlichen Unfallprävention nutzen würden, betonte
Ultsch. Solche vermeintlichen „Flugsicherheitsbelehrungen“ können in ihder adler 08/2010
rer Auswirkung auf die Einstellungen
und das Verhalten der Piloten sogar
eher kontraproduktiv für die Flugsicherheit sein! Die Schulung der Ausbilder sowie die Weiterbildung der
Fluglehrer im Luftsport ist im Gebiet
Human Competence, bis auf extrem
seltene Ausnahmen, nicht existent.
Grund dafür ist das Unwissen derjenigen, die diese Aus- und Weiterbildungen organisieren und natürlich der
Mangel an qualifizierten Fachkräften,
die diese Ausbildungen durchführen
könnten. Wirkliche Experten auf diesem Gebiet sind rar und in der Regel
auch nicht bereit nur für eine Unkostenerstattung ein hochqualifiziertes
Training zu veranstalten.“
Vereins-Management
und Flugsicherheit
Eine große Sicherheitslücke sind die
Wissens- und Kenntnisdefizite der
Vereinsführungen im Gebiet Human
Competence. Die Unterschiede zwischen einer Fluggesellschaft, die eine
relativ schlechte Unfallrate (mehr als
drei Tote pro eine Million Flüge) und
einer Fluggesellschaft, die eine gute
Unfallrate (weniger als 0,2 Tote pro
eine Million Flüge) hat, sind auf der
Organisationsebene zu finden. Hier
spielt ein sehr gutes, auf Sicherheit
bedachtes Management eine entscheidende Rolle. Welcher Vereinsvorstand
hat von Human Competence Experten
gelernt, wie sicheres Verhalten im Verein von unsicherem richtig zu unterscheiden ist? Hausrezepte wie: „Wir
hatten seit zehn Jahren keinen Unfall,
also machen wir alles richtig“ sind
gründlich und gefährlich falsch. Im
Luftsport halten sich hartnäckig solche
Sätze wie „Gute Piloten machen keine
Fehler“ und „In unserem Verein werden Fehler sofort angesprochen und in
der Gruppe offen ausdiskutiert“. Prof.
Alfred Ultsch zeigte in seinem Beitrag
auf, wie problematisch solche Aussagen sind. Sie tragen in der Regel zu einer strafenden Fehlerkultur und einer
Bloßstellung der vermeintlich Schuldigen bei.
Wirksame und nachhaltige
Flugsicherheitsarbeit
Patrick Hofer, der in der schweizerischen Luftfahrtbehörde (BAZL) für
Flugsicherheit in der nichtkommerziellen Luftfahrt zuständig ist, berichtete in seinem Vortrag über das FLYTOP
Kurssystem. Seit ein paar Jahren gibt
es für den Luftsport das von Jens Eisenreich, Herbert Lehner, Regina und
Alfred Ultsch entwickelte Trainingsder adler 0 8 / 2 0 1 0
system FLYTOP. Unter diesem Namen
wird eine Reihe von nichtkommerziellen Kursen angeboten. Ehrenamt-liche
Trainer vermitteln moderne Human
Competence Inhalte für Vereine, Fluglehrer und Piloten. Die Kurse sollen
die Verhaltensweisen in Richtung
Flugsicherheit ändern. Dies geht praktisch nur durch moderne Ausbildungsmethoden, die auch aus dem Bereich
Human Competence stammen. Das
Schweizer Beispiel zeigt, dass die dortige Luftfahrtbehörde sich dazu entschlossen hat, die FLYTOP Ausbildungen auch finanziell zu fördern, da damit
eine nachhaltige Wirkung zur Verbesserung der Flugsicherheit erreicht
werden kann. Patrick Hofer berichtete
in seinem Vortrag über die Auswirkungen von FLYTOP in der Schweiz.
In der Schweiz wurden in den letzten
beiden Jahren in 10 Prozent aller Segelflugvereine ein FLYTOP Training
durchgeführt. Typischerweise werden
pro Verein fünf bis zehn konkrete Flugsicherheitsprojekte in Angriff genommen, die von den Kursteilnehmern
selbst definiert wurden. Hilfestellung
und Begleitung haben diese Projekte
sowohl von vereinsinternen Supervisor/Innen, wie auch vom FLYTOPTrainerteam. Nach einem Jahr findet
ein Wiederholungskurs statt, in dem
auch die Ergebnisse der Projekte dargestellt werden. Dabei wird das Streben
des Vereins nach Flugsicherheit gefördert. Hofer konnte aufzeigen, dass die
in der Schweiz inzwischen durchgeführten FLYTOP-Kurse eine nachhaltige Wirkung in Richtung Flugsicherheit
bewirkt haben. Die Schweiz plant auch
einen Transfer des FLYTOP-Systems
in andere Gebiete des Luftsportes, so
beispielsweise zu den Gleitschirmfliegern.
Fazit
Die Inhalte und Ausbildungsformen
der Human Factors mit der klaren Zielsetzung der Verhütung von Unfällen
werden im Luftsport noch kaum angekommen. Moderne Ansätze der Human Factors aus den Ausbildungen der
kommerziellen Luftfahrt (NOTECHS)
werden ebenfalls nur selten umgesetzt.
Lehrpläne und Lerninhalte in Human
Factors in der General Aviation (HPL)
sind nicht effektiv für eine Unfallprävention. Selbstkritisch betrachtet haben Fluglehrer, Vereins- und Verbandsvorstände, Behörden und natürlich
auch Piloten, gerade in einem Bereich,
der für „Leben oder Tod“ einen erwiesenermaßen entscheidenden Beitrag
leistet enorme Wissens- und Könnensdefizite, die es in Zukunft zu minimieren heißt.
Text und Abbildung:
Barbara Hofer (Solothurn, Schweiz)
Hinweis
FLYTOP-Kurse für Vereine und
auch für Fluglehrer Aus- und
Weiterbildungen sind auch nach
Schließung des Büros Flugsicherheit weiterhin möglich.
Die Internetplattform:
www.fly-top.de oder eine E-Mail an
[email protected] bieten
hierzu weitere Informationen an.
Akronyme:
Tipps aus der Praxis, für die Praxis
Im Juli-adler war unter der Rubrik Flugsicherheit auf Seite 40 der aktuelle Beitrag
von Harald Meyer zum Thema „Das Vergessen vergessen machen?!“ zu lesen, in
dem der Aufruf gestartet wurde, der adler-Redaktion lehrreiche fliegerische Sinnsprüche zur Unfallverhütung zu schicken. Erhard Mohlau vom Flugsportverein
Herrenberg, der bereits mehrmals in Australien und Neuseeland zum Segelfliegen
war, hat uns das folgende Akronym CHAOTIC per Mail mitgeteilt:
C = Canopy
= Haube verriegelt
H = Harness = Gurte fest
A = Airbrakes = Bremsklappen verriegelt
O = Outside
= Luftraum + Startstrecke voraus frei,
Flugzeugumgebung frei von Personen
T = Trim
= Trimmung eingestellt
I = Instruments = Instrumente eingestellt
C = Controls
= alle Ruder freigängig
Erhard Mohlau empfiehlt dieses Merkwort in Großbuchstaben genau im Blickfeld
des Piloten anzubringen, um es so stets im Bewusstsein zu behalten.
Kennen Sie auch ein unfallverhütendes Akronym? Dann teilen Sie uns dieses gerne unter [email protected] mit. Vielen Dank!
Flugsicherheit 39
BWLV-Mitteilungen
Der BWLV hat 19 neue Segelfluglehrer!
Segelfluglehrerlehrgang 2010 – praktischer Teil und Prüfung
auf dem Hornberg
N
ach erfolgter praktischer Vorausbildung, Theorielehrgang
und Theorieprüfung im Jahr
2009 fand nun der letzte Teil der zentralen Ausbildung des Segelfluglehrerlehrgangs 2010 statt. Vom 25. April bis
zum 8. Mai 2010 fanden sich die 19
Segelfluglehreranwärter aus ganz Baden-Württemberg zu einem weiteren
14-tägigen Lehrgang auf dem Hornberg ein. Harte Praxis stand auf dem
Programm: „Wie erzähl‘ ich‘s meinem
Schüler?”, „Ab wann muss ich eingreifen?” und „Welche Verantwortung
trage ich eigentlich?” waren nur einige der Fragen, die sich die Fluglehreranwärter stellen und angemessene
Antworten erarbeiten mussten.
Hornberg – Unter dem von den Teilnehmern schnell mit einem Augenzwinkern gefundenen Lehrgangsmotto
„Aktion läuft!” wurde 14 Tage lang von
früh bis spät am „zukünftigen Fluglehrer“ gebastelt. Das Lehrgangs-T-shirt,
das dieses Motto trägt, wurde mit Bedacht in rot gewählt, was besonders
den Lehrgangsleiter Heinz Tropschuh
gefreut haben dürfte.
Zur Praxis gehört auch die Durchführung des Theorieunterrichts, der
hinsichtlich methodischer und didaktischer Aspekte abseits des Flugbetriebs eingeübt wurde. Hier hatte
jeder der Teilnehmer vor einer Prüfungskommission (Prüfungsräte: Peter
Mühlhölzer und Michael von Bradke)
eine aufwändig vorbereitete Lehrprobe
abzuhalten. Wer so etwas zum ersten
Mal macht, weiß: auch außerhalb des
Flugzeugs kann durchaus Nervenkitzel
auftreten!
An verregneten Tagen – leider gab
es davon einige – führte Heinz Tropschuh Unterricht zu vielen Fragen der
praktischen Tätigkeit als Fluglehrer
durch. Bei gutem Wetter wurde geflogen und nochmals geflogen. Der Dialog
– oder war es ein Monolog? – vor dem
Flug, an Bord und nach der Landung
stand im Vordergrund. Wir haben auf
gut Deutsch geschwätzt, was das Zeug
hält: Briefing, Debriefing, Flugauftrag...
So kam es dann auch vor, dass die
Ausbilder uns mit dem Rat bremsten,
den Schüler doch einfach mal ohne
große Worte probieren zu lassen. Der
angehende Pilot kann gar nicht so viel
40 BW LV- M i t t e i l u n g e n
Teilnehmer des Lehrgangs mit Ausbilder Claus-Dieter Garthe (links) und Jörg Lohmann (Fox-Cockpit, vorn)
aufnehmen, wie wir als Lehrer gerne
in der jeweiligen Situation dazu sagen
möchten. Auch Form und Umfang einer effektiven Ansprache zwischen
Lehrer und Schüler will gelernt sein.
Langeweile kam während des Lehrgangs nie auf. Dafür war das Programm viel zu straff organisiert. Zur
Schulung standen drei ASK 21 und
ein Duo Discus, davon eine ASK 21
von der Fliegergruppe Schwäbisch
Gmünd zur Verfügung. Als unermüdliche Ausbilder bzw. Flugschülerimitatoren standen hier Uli Gromann
(Flugschule Hornberg), Ingo Treuter
(FG Schwäbisch Gmünd), Ferdinand
Karrais (LSV Degerfeld), Wolfgang Uhmann (FG Schwäbisch Gmünd) sowie
Claus-Dieter Garthe (AeC Kreis Bergstraße) zur Verfügung. Jeder von ihnen
hat pro Tag etwa 30 Starts gemacht und
sich von den 19 Fluglehreraspiranten
wieder und wieder das kleine 1x1 des
Fliegens erklären lassen.
Fluglehrer sollen etwas mehr wissen
und erlebt haben als der durchschnittliche Pilot. Damit man als Anwärter
auch tatsächlich einen detaillierten
Einblick in Grenzflugzustände bekommt, wurden auf die Tragfläche einer ASK 13, die freundlicherweise von
der Fliegergruppe Waldstetten zur Verfügung gestellt wurde, viele Wollfäden
geklebt, um die Strömungsverhältnisse
sichtbar zu machen. Die Fluglehreranwärter gingen mit Ihrem „Pseudoschü-
ler” – meistens war dies Wolfgang Uhmann – in der ASK 13 im F-Schlepp
auf Höhe. Dabei musste dem Schüler
der F-Schlepp erklärt und vorgeführt
werden. Nach dem Ausklinken waren
die Strömungsverhältnisse in unterschiedlichen Flugzuständen bis hin
zum Trudeln anhand der Wollfäden zu
erläutern.
Haben Sie schon mal beim Trudeln
cool weiter erzählt und dabei auf die
linke Fläche raus gesehen? Ist gar nicht
so leicht! Wenn Wolfgang nach zahlreichen Schlepps und abermaligem
Abtrudeln dringend etwas essen musste, um seinen Magen zu beruhigen, hat
ihn Hans Hörber vertreten, der zudem
wie immer die Technik in Schuss gehalten hat. Um noch eins drauf zu
legen, wurde unter Leitung von Jörg
Lohmann (FG Schwäbisch Gmünd) auf
dem Hornberger-Fox auch Rückentrudeln geübt – eine eindrückliche Erfahrung, wenn sich über einem die grünen
Felder drehen.
Apropos Schleppen: Hier konnten
wir uns während der gesamten Lehrgangsdauer auf Michael Felger (FSV
Pleidelsheim) als Windenfahrer sowie
Matthias Gromann mit der FlugschulRemo verlassen. Bei Bedarf stand auch
eine zweite Remo, die GM, der Gmünder inklusive Schlepp-Pilot zur Verfügung. Felix Rodewald und Rolf Eisele
(beide FG Schwäbisch Gmünd) fungierten als Flugleiter.
der adler 08/2010
Am Ende des Lehrgangs standen
zwei schriftliche Prüfungen unter
Aufsicht von Sybille Veigel vom Regierungspräsidium Stuttgart an. Sie
machte sich vor Ort sogleich mit Unterstützung von Peter Spänig an die
Korrektur der Testergebnisse und zeigte sich mit dem Leistungsniveau sehr
zufrieden. Schließlich reisten die beiden Prüfungsräte Siegfried Kottmann
und Rolf König an, um innerhalb von
zwei Tagen jeden der Anwärter im
Rahmen von jeweils drei Flügen auf
Herz und Nieren zu prüfen.
Ein geselliger Abend mit gemeinsamem Essen und Nachtwanderung aufs
Knörzerhaus rundete den Lehrgang ab.
Unser Dank gilt all den Beteiligten und
Helfern dieses Lehrgangs, angefangen
von Iris Abele und Anette Hoja von der
Flugschule Hornberg, über die zahlreichen Ausbilder, Flugleiter, Schlepper,
Prüfer, bis hin zum Lehrgangsleiter
Heinz Tropschuh sowie den massiv
unterstützenden Vereinen FG Schwäbisch Gmünd und FG Waldstetten.
Ohne Euch wäre nichts zustande gekommen. Habt vielen Dank!
Jetzt gehen 19 frisch gebackene Fluglehrer in die Vereine. Wir wollen hoffen, dass sie stets ihrer Aufgabe und
Verantwortung gerecht werden und
Die Technik erinnert
ROTAX Aircraft Engines
LBA – Lufttüchtigkeitsanweisungen:
Service Letter SL-912-002, Revision 2,
28. Mai 2010
Vereinheitlichung der Kurbelwelle/
Kolbenbolzen und des Getriebes für
ROTAX Motor Type 912 u. 914 (Serie)
Aircraft Industries, a.s.
L 13 BLANIK
Baureihen: L 13 und L-13A BLANIK
Werk-Nr.: alle
LTA-Nr.: D-2010-165R1 entspr.
Mandatory Bulletin No.L13/109a
Betrifft: Möglicher Bruch des Flügelholms im Fluge durch Materialermüdung
Maßnahmen und Fristen: siehe TM
Grob Aircraft AG
G 103C TWIN III SL
Baureihen: G 103C TWIN III SL
Werk-Nr.: alle
LTA-Nr.: D-2010-164 entspr.
MSB-869-24/1 und SL-869-01
Betrifft: Propellers – Propeller Asembly – Inspection/Repair
Maßnahmen und Fristen: siehe TM
Technische Mitteilungen:
Ka 6
K 7
K 8
ASK 13
ASK 16
ASK 18
TM Nr. 25
TM Nr. 22
TM Nr. 28
TM Nr. 18
TM Nr. 15
TM Nr. 8
Alexander Schleicher
Segelflugzeugbau
Bei Ka 6 alle Werk-Nr. mit gedämpften
Leitwerk (Pendelleitwerk nicht betroffen)
Bei allen übrigen Typen: alle WerkNummern.
Gegenstand: Inspektion des mittleren
Höhenruderlagers
Dringlichkeit: Vor der nächsten Jahresnachprüfung
Vorgang: Siehe TM
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Service Instruction SI-912-020 /
SI-914-022, Revision 3, 28. Mai 2010
Laufende Modifikation bei ROTAX
Motor Type 912 und 914 (Serie)
Service Bulletin SB-912-044, Revision
1, 28. Mai 2010
Verwendung des von ROTAX beigestellten Ansaugluftverteilers für alle
ROTAX Motor Typen 912 A/F (Serie)
Service Bulletin SB-912-044UL, Revision 1, 28. Mai 2010
Verwendung des von ROTAX beigestellten Ansaugluftverteilers für alle
ROTAX Motor Typen 912 UL (Serie)
Hinweis: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass LTA´s mit der öffentlichen
Bekanntmachung in den Nachrichten
für Luftfahrer rechtswirksam werden.
In den LTA´s angegebene Termine und
Fristen sind auf das Veröffentlichungsdatum bezogen. MB
ihre Schützlinge gut ausbilden werden. Mögen ihnen und ihren Schülern
Unfälle erspart bleiben!
Ach, eines noch zum Schluss, bevor
der Beitrag zu pathetisch wird: Wir
wurden immer wieder auf unsere Vorbildfunktion als künftige Fluglehrer
hingewiesen, auch wenn wir nicht im
Cockpit sitzen. Wir haben dies sehr sehr
ernst genommen und hier vorbildlich
den Gedankenaustausch durch eingehendes Debriefing in Form von Grillparties und Kneipenbesuchen gepflegt.
Der Dialog ist wichtig, überall. Aktion
läuft! Text und Foto: Peter Thies
(Sportfliegerclub Leonberg e.V.)
TECHNIK
Bitte beachten
Freigabeformulare
im EASA-Technischen
Betrieb
Nach Vorgaben der Behörde mussten die Prüfunterlagen des BWLVEASA-TB überarbeitet werden.
Zukünftig wird bei den Freigabebescheinigungen unterschieden
ob sie vom Freigabeberechtigten
des BWLV-Betriebes (Prüfer), oder
durch den Pilot / Eigentümer erstellt
sind. Eine Freigabe durch den Pilot
/ Eigentümer auf einer Vorlage mit
BWLV-Layout ist nicht zulässig.
Die Vorlagen im Word-Format
(.doc) sind aktuell auf der Homepage
des BWLV verfügbar unter:
http://ltb.bwlv.de/ltb-prueforganisation/downloads.html
Bitte verwenden Sie ab sofort die
aktuellen Vorlagen. MB
AK Sektoren
Terminhinweis – Bitte vormerken
15. Pilot-Controller-Meeting mit
Luftsportlern und DFS-Mitarbeiter/innen
Wann: Samstag, 25. September 2010, ab 10.30 Uhr
Wo: Fluggelände Malmsheim
Termin bitte vormerken! Eine zahlreiche Teilnahme ist erwünscht ist. Weitere
Informationen sowie der Programmablauf werden im September-adler veröffentlicht. Euer AK-Sektoren im BWLV: Kurt Sautter
BWLV-Mitteilungen / Technik / AK Sektoren 41
BWLV – Fluglehrer-Fortbildungslehrgang
Allgemeine Hinweise:
Die neue Form des kombinierten Lehrgangs zielt darauf ab, dass Fluglehrer mit verschiedenen
Arten von Lehrberechtigungen daran teilnehmen können. Je nach Kategorie der Lehrberechtigung wird im zeitlichen Umfang (für den Teilnahmenachweis) wie folgt unterschieden:
Inhaber der Lehrberechtigung
– nach JAR-FCL 1.355/2.355 u. LuftPersV § 88a (PPL-N): zweitägig
– i.S. der LuftPersV (§ 89 bis 95a): eintägig
Herbst 2010
FLUGLEHRERFORTBILDUNG
Das bedeutet, dass an dem Lehrgangsprogramm am Samstag alle Fluglehrer beteiligt sind und zwischen den parallel in zwei
Räumen angebotenen Vorträgen auswählen können. Dies kommt auch Inhabern von verschiedenen Lehrberechtigungen entgegen.
Selbstverständlich können Fluglehrer mit CR TMG oder UL zusätzlich auch das erweiterte Programm für Motorfluglehrer am
Freitagnachmittag nutzen. Es wird empfohlen, den Lehrgangsnachweis rechtzeitig, d.h. innerhalb der dreijährigen Gültigkeit
der Lehrberechtigung sicherzustellen.
$
Anmeldung zum (Bitte in DRUCKSCHRIFT ausfüllen!)
BWLV-Fluglehrer-Fortbildung
in Leinfelden-Echterdingen
BWLV-Fluglehrer-Fortbildung
in Leinfelden-Echterdingen
zweitägig geforderter Fortbildungslehrgang für Fluglehrer
(JAR-FCL 1.355/2.355 u. LuftPersV § 88a (PPL-N)
eintägig geforderter Fortbildungslehrgang
für die sonstigen Fluglehrer i.S. der LuftPersV
o 26. – 27. 11.2010
Lehrgangsgebühr:
40 Euro mit bzw. 80 Euro ohne BWLV-Mitgliedschaft
o 27.11.2010
Lehrgangsgebühr:
20 Euro mit bzw. 40 Euro ohne BWLV-Mitgliedschaft
Quartier – Informationen zum Veranstaltungsort erbeten:
o nein o ja
Name
Vorname
Postanschrift: Straße und Haus-Nr. PLZ und Wohnort Tel. tagsüber
Lehrberechtigung/en gültig bis:
Tel. privat
o JAR-FCL; __________________________________________
o PPL – N § 88a LuftPersV, ____________________________
mobil
o GPL, ______________________________________________
E-Mail-Adresse
o UL aerodyn. _______________________________________
BWLV-Mitglieds-Nr.
Geb.-Datum
o Sonstige:
Anmelde- und Teilnahmebedingungen
Die Anmeldung wird nach Eingang bestätigt; verbindlich anerkannt wird diese erst nach Eingang der o.a. Lehrgangsgebühr,
die mit der Einladung zum Lehrgang fällig wird. Sie beinhaltet neben der Lehrgangsorganisation die Ausgabe der Teilnahmebestätigung sowie Pausengetränke nach Programmangabe. Zahlbar ist die Lehrgangsgebühr entweder
o durch Überweisung (fällig mit Rechnung, die zusammen mit der Einladung zugestellt wird)
oder (Gewünschte Zahlungsart bitte ankreuzen)
o durch Erteilung der Einzugsermächtigung (fällig nach erfolgter Einladung)
Hiermit ermächtige ich den Baden-Württ. Luftfahrtverband e.V. fällige Rechnungsbeträge von meinem untenstehenden Konto
einzuziehen. Diese Einzugsermächtigung ist jederzeit widerrufbar.
Bankinstitut: _______________________________________BLZ: ______________________ Konto Nr. ________________________
_________________________________________________________________________________________________________________
Ort, Datum
Unterschrift
Anmeldung bitte senden an: BWLV-Geschäftsstelle, Herdweg 77, 70193 Stuttgart bzw. Postfach 10 04 61, 70003 Stuttgart,
E-Mail: [email protected] oder Fax 0711/22 76 25 22 (pc-fax Harald Golly), Tel. 0711/2 27 62 22
42 BW LV- M i t t e i l u n g e n
der adler 08/2010
BWLV-Terminservice 2010
Sp. Maßnahme
(Alle Angaben ohne Gewähr)
von
bis
Ort
01.08.2010
02.08.2010
04.08.2010
06.08.2010
07.08.2010
07.08.2010
10.08.2010
15.08.2010
15.08.2010
18.08.2010
21.08.2010
21.08.2010
22.08.2010
22.08.2010
23.08.2010
26.08.2010
27.08.2010
27.08.2010
28.08.2010
28.08.2010
29.08.2010
29.08.2010
29.08.2010
30.08.2010
01.09.2010
03.09.2010
03.09.2010
04.09.2010
04.09.2010
08.09.2010
08.09.2010
05.09.2010
10.09.2010
11.09.2010
11.09.2010
11.09.2010
11.09.2010
11.09.2010
12.09.2010
12.09.2010
12.09.2010
13.09.2010
18.09.2010
18.09.2010
18.09.2010
18.09.2010
18.09.2010
19.09.2010
20.09.2010
22.09.2010
23.09.2010
25.09.2010
25.09.2010
25.09.2010
13.08.2010 SF DAeC-Multiplikatoren-Lehrgang für Segelfluglehrer
Flugplatz St. Auban (F)
13.08.2010 SF Qualifikationsmeisterschaft 2010 (Standard-, Club- und 15m-Klasse) in Lachen/Speyerdorf
Flugplatz Lachen/Speyerdorf A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Stuttgart
08.08.2010 A 7. Rennen der RED Bull Air Race Serie 2010 – Infos: www.redbullairrace.com Euro Speedway Lausitz
08.08.2010 SF Individuelles Überland-Wochenende 3 – Infos: www.segelflugschule.info
BWLV-Flugschule, Hornberg
14.08.2010 FB Deutsch-Französisches Jugendwerk – Ballonjugendlager 2010 – Infos: [email protected]
Mammendorf (BY)
21.08.2010 SF Deutsche Segelflugmeisterschaft der Junioren 2010 und Vor-WM Junioren 2011
(Club-/ Standard-Kl.)
Freudenstadt-Musbach
28.08.2010 SF BWLV-Multiplikatoren-Lehrgang für Segelfluglehrer – Infos: [email protected]
St. Auban (Frankreich)
29.08.2010 SF Deutsche Segelflug-MS der Frauen 2010 (Club-, Standard- und 15m-Klasse)
Flugplatz Zwickau
A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Stuttgart
22.08.2010 A Walldorfer Flugtage 2010 – Nähere Informationen: www.segelflug-walldorf.de Flugplatz Walldorf (EDGX)
22.08.2010 A Flugplatzfest Ellwangen-Erpfental 2010
Flugplatz Ellwangen-Erpfental
04.09.2010 SF BWLV-Jugendlager im Segelflug 2010 – Nähere Informationen: [email protected] Segelflugplatz Sinsheim
SF 20. Flugplatzfest der Flugsportgruppe Wangen-Kisslegg – Infos: [email protected]
Segeflugplatz Wangen-Kisslegg
28.08.2010 SF Überland-Lehrgang 3 – Nähere Infos: www.segelflugschule.info
BWLV-Flugschule, Hornberg
05.09.2010 SF BWLV-Jugendlager im Segelflug 2010 – Nähere Informationen: [email protected] Segelflugplatz Berneck
29.08.2010 A Fly-In Tannkosh 2010 – Nähere Infos: www.tannkosh.de
Flugplatz Tannheim
30.08.2010 MT Traditions-Rallye „Rund um Berlin“ – Nähere Infos: I. Gertel; [email protected] Flugplatz Brand
29.08.2010 A Tag der offenen Tür und Treffen der Minimumflieger – Nähere Infos: Gerhard Kresse – 0175/ 9239199
Flugplatz Laucha
29.08.2010 A Flugtage der Fliegergruppe Donzdorf – kein/e Eintritt/ Landegebühren – www.fliegergruppe-donzdorf.de
Flugplatz Donzdorf
A Flugplatzfest und Fly-In – Nähere Infos: [email protected] Flugplatz Erbach (EDNE)
A Müllheimer Flugplatzfest 2010 – Infos: www.segelflug.de/vereine/muellheim Flugplatz Müllheim
05.09.2010 SF BWLV-Segelkunstflug-Lehrgänge 2010 – Nähere Infos: H. Golly; [email protected] Flugplatz Radolfzell-Stahringen
25.11.2010 MT PPL (A) JAR FCL – Abendkurs 2 – Nähere Infos: www.motorflugschule.info
BWLV-Motorflugschule, HW
A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Freiburg
A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
Regierungspräsidium Tübingen
05.09.2010 A 4. Air Magdeburg – Messe für Luftsport, Privat- und Geschäftsluftfahrt – Infos: www.air-magdeburg.de
Business Airport Magdeburg
05.09.2010 MD 48. Teckpokalfliegen 2010 – Nähere Infos: www.teckpokal.de
Kirchheim/Teck
05.09.2010 T Fallschirmwart Lehrgang – Teil 1 – Nähere Infos: [email protected]
BWLV-Flugschule, Hornberg
A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Stuttgart
12.09.2010 A Oldtimer und Gleitertreffen – Nähere Infos: Gerhard Kresse – 0175/ 9239199
Flugplatz Laucha
A Flugplatzfest Blaubeuren – Nähere Infos: www.flgblaubeuren.de oder [email protected]
Flugplatz Blaubeuren (EDMC)
11.09.2010 MT Traditioneller Landeswettbewerb – Nähere Infos: I. Gertel; [email protected]
Flugplatz Schwarzheide-
Schipkau (EDBZ)
12.09.2010 T Fallschirmwart Lehrgang – Teil 2 – Nähere Infos: [email protected]
BWLV-Flugschule, Hornberg
12.09.2010 A Flugplatzfest mit Flugschau in Bad Waldsee-Reute – www.flugtag-waldsee.de Bad Waldsee-Reute
12.09.2010 A „25. Internationale Flugtage Rossfeld mit 1. Ausstellung „Elektromobilität“ – Infos: www.lsv-rossfeld.de“
Fluggelände Rossfeld
12.09.2010 A Sinsheimer Flugtage 2010 von 11 – 18 Uhr – Infos: www.flugtag-sinsheim.de
Segelfluggelände Sinsheim
12.09.2010 A Flugplatzfest in Backnang-Heiningen – Infos: [email protected]
Flugplatz Backnang-Heiningen
A Fliegerfest Ammerbuch – Nähere Infos: Otto Hofmayer; 0171/ 533 1398, [email protected]
Flugplatz Ammerbuch
A Flugplatzfest Laichingen 2010 – Nähere Infos: www.edpj.de
Flugplatz Laichingen (EDPJ)
MD 15. Modellflugtag in Dettingen 2010 – Infos: www.modellfluggruppe-dettingen.de Segelfluggelände Dettingen
SF 12. Streckensegelflug-Abend in Bad Urach, ab 19:30 Uhr – Infos: [email protected]
Hotel Frank/Bad Urach
A BWLV-Landesjugendtreffen und Landesjugendversammlung 2010 – Nähere Infos: [email protected]
FP Backnang-Völkleshofen
19.09.2010 A Flugtage 2010 des FSV-Sindelfingen e.V. – Infos: www.fsv-sindelfingen.de
Flugplatz Deckenpfronn
19.09.2010 A 50 Jahre Flugplatz Hilzingen – Jubiläumsflugtag – Infos: www.sfg-singen.de
Flugplatz Hilzingen
19.09.2010 A Flugplatzfest: 100 Jahre FSV 1910 Karlsruhe und 60 Jahre LSV Albgau; Infos: [email protected]
Segelfluggelände Rheinstetten
19.09.2010 A Flugplatzfest mit Fly-In – Informationen: [email protected]
Segelfluggelände Mühlacker
SF Nordbadisches Jugendvergleichsfliegen – 2. Durchgang – Nähere Infos: [email protected]
Flugplatz Mülben
24.09.2010 SF BWLV-Segelkunstflug-Lehrgänge 2010 – Nähere Infos: H. Golly; [email protected] Fugplatz Blumberg
A Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Stuttgart
26.09.2010 LJ 26. Bundesjugendvergleichsfliegen im Segelflug 2010 – Infos: [email protected] Flugplatz Laucha
A 15. Pilot-Controller Meeting 2010 – Nähere Infos: www.bwlv.de/service/segelflugsektoren-stuttgart
Flugplatz Malmsheim
26.09.2010 MT CVFR Kontrollierter Sichtflug 2a – Nähere Infos: www.motorflugschule.info
BWLV-Motorflugschule, HW
26.09.2010 SF Doppelsitzer-Segelkunstflug-Wettbew. in Blumberg – [email protected] Flugplatz Blumberg
Legende:
A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an: [email protected].
der adler 0 8 / 2 0 1 0
BWLV-Mitteilungen 43
Regionen
Region
1
Rhein-Neckar-Enz
Flugplatzfest
Herrenteich
Wann: 21. / 22. August 2010, Beginn: 10:00 Uhr
Wo: Sonderlandeplatz Herrenteich
Weitere Informationen unter: www.
herrenteich.de oder 0172/7 682 3293
Region
2
Flugplatz Weckrieden 2010: Die
Photovoltaikanlage auf dem unteren
Flugzeughangar ist völlig unauffällig
Hohenlohe-Tauber
Sonne, grüß’
mir die Flieger
Über 1.000 Quadratmeter
Photovoltaik auf den Flugzeughangars
Schwäbisch Hall – Der Motorfliegerclub Schwäbisch Hall hat seine Aktivitäten für einen bestmöglichen, umweltschonenden Flugbetrieb erheblich und
erfolgreich ausgeweitet. Kaum bekannt
ist, dass der Verein nicht nur eine nach
modernsten Maßstäben lärmverminderte Flugzeugflotte betreibt, sondern
schon seit über einem Jahrzehnt auch
ein Vorreiter in Sachen Solarstrom ist.
Eine große Dachfläche der Flugzeughallen ist mit Photovoltaikmodulen
bedeckt. Die Anlage ist nun auf über
1.000 Quadratmeter erweitert worden.
Vom Boden aus ist sie völlig unauffällig. Sogar aus der Luft, wie das Foto
zeigt, erkennt man kaum, dass auf der
ganzen Dachfläche der Motorflughal-
1998 schaltet Schwäbisch Halls Oberbürgermeister Pelgrim (rechts) die erste Solarstromanlage
des Motorfliegerclubs ein. Der damalige Vorsitzende des Vereins, Siegfried Hoffmann (links)
machte damals den Club zum Pionier im Bereich
der Photovoltaik
44 Re g i o n e n
le Photovoltaikmodule montiert sind,
die eine erwartete Jahresleistung von
95.000 Kilowattstunden liefern. Zusammen mit der alten Anlage von 1998
erzeugt der Motorfliegerclub jährlich
etwa 103.000 Kilowattstunden Strom.
Wenn die gleiche Strommenge in einem herkömmlichen Braunkohlekraftwerk erzeugt wird, werden dazu rechnerisch 38.148 Kilogramm Braunkohle
verfeuert. Dabei werden über 108 Tonnen CO2 in die Luft geblasen. „Wir fühlen uns dem Umweltschutz verpflichtet. Deshalb steht der Umweltschutz
auch in unserer Vereinssatzung“, sagt
Eberhard Munz, der Vorsitzende des
Motorfliegerclubs Schwäbisch Hall.
Bereits 1998 hatte der MFC seine
erste Photovoltaikanlage in Betrieb
genommen. Er setzte damit ein beachtliches Zeichen und übernahm
eine symbolische Vorreiter-Rolle für
die Solarenergieerzeugung im Kreis
und in der Region Hohenlohe. OB
Hermann-Josef Pelgrim hatte damals
beim Festakt zur Inbetriebnahme in
seine Rede erklärt, dass mit der Photovoltaik technische Innovation und
Ökologie in idealtypischer Weise miteinander verbunden seien. Er äußerte sein Hoffnung, dass das Beispiel
des Motorfliegerclubs Schule machen
würde. Die Stadt wollte alle Anstrengungen unternehmen, um solartechnische Betriebe in die Stadt zu holen.
Der damalige Präsident des Luftsportverbandes Schwäbisch Hall, Reinhold
Würth, machte beim Festakt 1998 zur
Inbetriebnahme der ersten Photovoltaikanlage des Motorfliegerclubs auf
die künftige Bedeutung der Solarenergie aufmerksam.
Und es kam, dass er sich als Unternehmer dafür engagierte und später
Würth-Solar im Haller Gewerbegebiet
Solpark ansiedelte.
Für den Motorfliegerclub war es naheliegend, die neue Anlage von WürthSolar zu beziehen. „Es ist erstaunlich“,
sagt der Umweltschutzbeauftragte des
Motorfliegerclubs, Erich Rauth, „aber
die Anlage übertrifft unsere Erwartungen. Selbst wenn die Sonne nicht
scheint, liefert sie Strom.“ Er fügt hinzu: „Wenn man argumentiert, wie ein
Politiker, würde man sagen, dass durch
unseren Solarstrom rein rechnerisch
85 Prozent der Vereinsflugzeuge quasi CO2-frei fliegen.“ Der Vorsitzende
des MFC, Eberhard Munz lobt die gute
Zusammenarbeit mit den Stadtwerken
Schwäbisch Hall, sowohl bei Planung
und Bau als auch bei Betrieb der Photovoltaikanlage auf dem Flugzeughangar. Text: Edgar Burkhardt
Fotos: Burkhardt / Weller
Region
3
Ostalb-Donau
Flugplatzfest in
Ellwangen (EDPY)
am Wochenende 21./22. August 2010
Die Fliegergruppe Ellwangen lädt alle
Fliegerfreunde und Bekannte ganz
herzlich zum traditionellen Flugplatzfest nach Ellwangen ein.
Beginn: Samstag, ab 13.00 Uhr,
Sonntag ab 11.00 Uhr (10 Uhr Gottesdienst in der Fliegerhalle)
Kontakt: 122,00 MHZ oder per Telefon 07965-655. Wir freuen uns auf Ihr
Kommen! Berthold Vaas
(1. Vorsitzender FG Ellwangen)
der adler 08/2010
Großes Flugplatzfest
auf dem Flugplatz AalenHeidenheim Elchingen
Das größte Flugplatzfest der Region präsentiert ein großartiges Flugprogramm.
Am 4. und 5. September ist Flugplatzfest in Elchingen. Das alle zwei Jahre
stattfindende Flieger-Fest lockte in der
Vergangenheit bis zu 15.000 Zuschauer
auf das Härtsfeld. Auch dieses Jahr ist
den Organisatoren, einige besondere,
international hochgradige Flugvorführungen nach Elchingen zu holen: Mit
einem tollen und abwechslungsreichen Showprogramm finden die beiden Fest-Flugtage statt.
Der eleganten, 2-motorigen De Havilland Dragon aus den späten 20er
Jahren. Dieser graue Doppeldecker besticht durch seine Eleganz. Insgesamt
wurden 728 Maschinen dieses Typs
gebaut, wovon heute noch etwa 45
existieren dürften. Die Rapide in Elchingen wurde 1945 gebaut. Der größte
Flieger und sicher auch wieder eines
der Beeindruckensten, wird die Transall der Bundesluftwaffe sein, die auch
fliegend am Himmel über Elchingen zu
sehen ist. Sie ist schon Stammgast in
Elchingen. Die Transall der Bundesluftwaffe, die auch fliegend zu sehen
sein wird.
Region
4
Nach vielen Jahren Abstinenz wird
am 4. und 5. September 2010 einen Ju
52 der Star am Himmel über der Ostalb
sein. Der Luftsportring ist stolz, dieses
Flugzeug an seinem Flugplatzfest präsentieren zu dürfen.
Der Verein hat die Möglichkeit eingerichtet, einen Rundflug mit der legendären JU 52 ab Aalen-Elchingen am
4./5. September 2010 bereits im Vorfeld reservieren zu können.
Folgende Flüge sind im Angebot:
Transferflug am 4. September 2010 von
Zürich – Elchingen rund 70 Minuten
295 Euro (incl.). Bustransfer Elchingen
– Zürich (nur 15 Sitzplätze). Rundflüge ab Elchingen 4. und 5. September
2010 etwa 40 Minuten 190 Euro.
Ticket-Gutscheine sind erhältlich
über Tel. 0171/5510732 oder E-Mail:
[email protected]
Weitere Infos: www.edpa.de
Text/Foto: Michael Kost
Alb-Mitte
Brigitta Keller
„Manchmal muss man ein wenig
besser und zielstrebiger als die
männliche Konkurrenz sein“
Ü
ber 50 Jahre Jugend- und Ausbildungsarbeit in verschiedenen Vereinen des BWLV, mehrere nationale Rekorde und tausende
unfallfreie Starts. Das die herausragende Bilanz einer leidenschaftlichen
Segelflugpilotin. Brigitta Keller hat
ganze Generationen von Piloten flügge
gemacht. Im Frühjahr verabschiedete
Sie sich bei der Versammlung der Fliegergruppe Wolf Hirth aus der aktiven
Ausbildungsarbeit – unter lang anhaltendem Beifall der aktiven Mitglieder.
Die allermeisten Vereinsmitglieder haben wohl ihre ersten Platzrunden unter ihrer Anleitung „gedreht“.
Kirchheim/Teck – Schon früh war
Brigitta vom Segelflugvirus erfasst. Bereits als Fünfzehnjährige, im Jahr 1951,
der adler 0 8 / 2 0 1 0
Segelfliegen: Brigitta Keller von der FG Wolf Hirth in ihrem Element. Nach über 50 Jahren Ausbildungstätigkeit in verschiedenen Vereinen des BWLV hat sie sich nun aus dem aktiven Schulungsbetrieb
zurückgezogen
trat sie dem Club der Segelfliegerinnen
bei. Andere Vereine lehnten zu diesem
Zeitpunkt teilweise noch die Ausbildung von Segelfliegerinnen grundsätzlich ab. Im direkten Durchmarsch
erwarb sie auf dem Hornberg 1958 die
Ausbildungsberechtigung und war ne-
ben Hanna Reitsch eine der ersten Segelfliegerinnen mit Lehrberechtigung
in Baden-Württemberg. Dass für die
Finanzierung der Ausbildung auch das
Auto verkauft werden musste – nur
konsequent – folgt sie hierbei doch
stets dem Motto: „Man musste eben
Regionen 45
ein wenig besser und zielstrebiger sein
als die männliche Konkurrenz“, so die
umtriebige Wahl-Kirchheimerin und
so wie Brigitta es sagt, klingt es kein
bisschen überheblich. Eher wie eine
Beschreibung des Zeitgeistes Anfang
der sechziger Jahre. Dass ihr dieser
Weg nicht immer leicht gemacht wurde, versteht sich von selbst. Sie hingegen macht sich keine Gedanken darum, ganz sicher aber um den Wandel
in all diesen Jahren, den sie wesentlich mitgestaltete. So beispielsweise
mit nationalen Segelflugrekorden, mit
der Organisation von Trainingslagern
für Streckenfliegerinnen und der aktiven Verbandsarbeit als Beauftragte für
Frauensport im BWLV.
So purzelten durch Brigitta Keller
Mitte der Siebziger gleich mehrere nationale Bestleistungen und Rekorde.
Vorzugsweise im Doppelsitzer Janus
zusammen mit Brigitte Holighaus.
Die größte Unterstützung bei all ihren
Erfolgen ist Ehemann Fred, der seine
Frau auch vom noch so weit entferntesten Acker zurückgeholt hat. Aber
auch Klaus Holighaus gehörte zu den
Menschen, die Brigittas Bemühungen
immer aktiv unterstützen. Jedoch gemeinsam mit Ehemann Fred auf Streckenjagd zu gehen, wehrt Brigitta ab.
„Wir haben als Team in der Familie
und der Firma immer bestens funktioniert. Im Flieger waren die Vorstellungen aber meist zu verschieden“.
Basis all ihrer Leistungen: Selbstdisziplin, Ehrgeiz und die Freude am
Fliegen. Inhalte, die in ihrer Ausbildungsarbeit eine zentrale Position annahmen. „Selbstdisziplin ist die Basis
für Sicherheit und mit dem nötigen
Ehrgeiz stellt sich der Erfolg und damit die Freunde am Fliegen ein“. Die
größte Freude am Fliegen – „ganz klar
das Überlandfliegen – die Jagd nach
Bestleistungen“. Bei alle dem schwingt
stets auch ein wenig Stolz mit, auf der
Hahnweide die Möglichkeit gehabt zu
haben, sich mit den ganz Großen des
Segelflugsports messen zu können.
Text und Foto: Rainer Rauch
Fliegerfest am
Esslinger Jägerhaus
D
er Aero-Club Esslingen veranstaltet am Samstag, 11. September, ab 12 Uhr, und Sonntag,
13. September 2010 ab 10 Uhr, sein
Fliegerfest auf dem Segelfluggelände
am Jägerhaus.
Esslingen – Flugerlebnisse für Gäste
werden mit Segel- und Motorflugzeugen sowie mit einem „Trike“ geboten.
Ein Flugsimulator steht nicht nur für
Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Da der ACE in diesem Jahr sein
60-jähriges Bestehen feiert, soll die
Vereinsgeschichte besonders hervorgehoben werden. Auf Videoleinwänden
werden Filme und Fotos aus dem jeweiligen Jahrzehnt bis heute über die
Entwicklung des Vereins und fliegerischen Erfolge berichten. Alle ehemaligen Mitglieder sind eingeladen um
besonders der heutigen Generation der
Flugbegeisterten die Anfänge der Fliegerei und Entwicklung am Jägerhaus
nahe zu bringen. Im Sinne einer „Hocketse“ erhofft sich die Vereinsleitung
einen angeregten Dialog zwischen Jung
und Alt, der auch für Gäste interessant
sein dürfte. Für das leibliche Wohl ist
an beiden Tagen – bei freiem Eintritt –
gesorgt. Ein Kinderprogramm sorgt bei
den Kleinen für Abwechslung.
Text: Brigitte Jabor
Region
5
OberschwabenBodensee
Flugplatzfest
Bad Waldsee
Wann: 11. – 12. September 2010
Wo: Flugplatz Bad Waldsee Reute
Weitere Informationen finden Sie
unter: www.fliegerwaldsee.de
25. internationale Flugtage Rossfeld /
1. Ausstellung „Elektromobilität“
11./12. September 2010, Fluggelände Rossfeld
Das Segelfluggelände ROSSFELD ist auf Grund seiner topografischen Lage direkt am Trauf der Schwäbischen Alb als „Albiport“ bekannt. An beiden Tagen
zusammen werden ca. 10.000 Besucher erwartet. Mit unserer 1. Ausstellung
„Elektromobilität“ planen wir eine Präsentation innovativer Antriebssysteme,
vom Elektro-Fahrrad über Elektro-Roller, Elektro-Autos, Elektro-Schleppwinde
bis zum Flugzeug mit Elektroantrieb. Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.lsv-rossfeld.de oder per E-Mail: [email protected]
46 Re g i o n e n
20. Flugplatzfest
der Wangener
Segelflieger
Am Sonntag, dem 22. August 2010
veranstaltet die Flugsportgruppe
Wangen-Kisslegg auf dem Segelflugplatz in Wallmusried, an der Bahnlinie zwischen Wangen im Allgäu
und Kisslegg, das 20. Flugplatzfest.
Neben Motorkunstflug, Segelkunstflug, Hubschrauberflügen, Modellflugeinlagen, Segelflug und Ballonstarts mit Passagieren, Flugsimulator
und Flugzeugbastelshop für die Kleinen stellen die UL-Besucher mit ihren Flugzeugen eine wesentliche Bereicherung der Veranstaltung dar.
Alle UL-Flieger der Region sind
herzlich eingeladen uns an diesem
Tag zu besuchen. Die Flugplatzdaten sind auf beigefügtem Display
aufgeführt. Gleichzeitig können die
aktuellen Informationen im Internet
unter: www.fsg-wangen.de abgerufen werden.
Beginn der Veranstaltung ist um
10:30 Uhr mit einem großen Feldgottesdienst. Für die musikalische
Untermalung sorgt die Musikkapelle
Kisslegg und für Speis und Trank ist
bestens gesorgt. Alle Wangener Segelflieger freuen sich auf euren Besuch. Text: Paul Bernhard
Flugplatzfest
Blaubeuren
A
m 5. September 2010 findet
am Flugplatz in Sonderbuch
das traditionelle Flugplatzfest
statt. Von 10:00 – 17:30 Uhr wird sich
am Himmel über Blaubeuren eine Attraktion an die Nächste reihen. Der Tag
startet um 10 Uhr mit der „RundflugHappy-Hour“. Bis 13 Uhr haben die
Besucher die Möglichkeit, zum Sonderpreis mit dem Segelflugzeug mitzufliegen. Dabei haben sie die Qual der
Wahl: Soll es der moderne Hochleistungssegler Duo-Discus oder ein Rundflug mit dem Oldtimer Slingsby sein?
Der Kunstflug bildet mit seinen
zahlreichen Facetten ab 12 Uhr einen
Schwerpunkt des Tages: Den Motorkunstflug in höchster Präzision zeigen das RF 4 Synchron-Kunstflugteam
Bölzle und Kuhn und Johann Britsch
mit seiner Pitts. Segelkunstflug vom
Feinsten präsentieren Markus Feyerabend und Hans Georg Resch mit Ihrem
Swift, Tobias Vollmer mit dem Nurflügder adler 08/2010
ler AV36 und Tommy Vöhringer mit
dem Klassiker, der Lo 100. Begleitet
von Musik und farbigem Rauch ein Genuss für Augen und Ohren. Die breite
Palette des Modellflugs führt Rainer
Kamitz vor. Nicht nur im Modellbereich, sondern auch bei den „großen“
Flugzeugen freuen sich die Blaubeurer
Piloten auf den Besuch zahlreicher besonderer Fluggeräte, wie z.B. dem EC135 Hubschrauber des ADAC.
Den gesamten Tag über gibt es die
Gelegenheit, sich die Gegend um Blaubeuren und Ulm aus der Luft anzuschauen: Ob aus dem Segelflugzeug
oder dem Motorflugzeug (oder beides!), für Rundflüge stehen neben den
Region
6
Westalb-Hochrhein
Antonov AN 2
kommt aufs
Degerfeld
Albstadt-Degerfeld – Oldtimer, Heißluftballon-Wettbewerb und jede Menge
Flugvorführungen über der Schwäbischen Alb: Der LSV Degerfeld feiert am
Samstag und Sonntag, 28. und 29. August 2010, sein Flugplatzfest.
Am Himmel über dem Degerfeld und
auf dem Vorfeld ist wieder mächtig
Betrieb: An beiden Tagen gibt es eine
große Ausstellung mit Oldtimer-Autos
und -Motorrädern. Das Motto „Historie“ setzt sich am Himmel fort: Alte
Bücker-Doppeldecker aus den 1930erJahren fliegen in Staffel-Stärke, dazu
gibt’s eine Piper-Formation. Zu Gast
sind außerdem eine Messerschmitt
Me108 „Taifun“, eine Tewin-Beech
und eine North American AT6. Außerdem bemühen sich die Organisatoren
der adler 0 8 / 2 0 1 0
oben genannten Segelflugzeugen auch
das Oldtimer-Motorflugzeug V-Bonanza und das Motorflugzeug Jodel DR400
zur Verfügung. Den farbenprächtigen
Abschluss des Tages bildet bei passendem Wetter der Start mehrerer Heißluftballons.
Der Eintritt ist wie immer frei. Landegebühren werden nicht erhoben.
Anflüge sind herzlich willkommen.
Genügend kostenlose Parkplätze gibt
es direkt am Flugplatz für Autos, Fahrräder und Flugzeuge. Für das leibliche
Wohl ist zu familienfreundlichen Preisen gesorgt. Das aktuelle Programm
steht unter www.flgblaubeuren.de
Text: Nora Aust / Foto: Jens Minard
wieder darum, einen „Warbird“ zu
engagieren. Zu Passagierflügen kommt
wieder eine Antonov AN 2, der weltgrößte einmotorige Doppeldecker.
Das Publikum darf sich wieder auf
jede Menge Kunstflug freuen, motorisiert wie lautlos. Die LSV-Piloten bieten auf einer Extra 300 Präzision am
Himmel. Formations-Kunstflug mit
drei Lo-100-Segelflugzeugen zeigt das
Franken-Team. Dazu gibt es Kunstflug
mit einer Pitts S1 mit Uli Schell, mit
einer Christen Eagle II und auf ASK
21. Einblicke ins Thema Geschäftsreiseflugzeuge ermöglichen die Überflüge einer „Seneca“. Vorführungen gibt
es an beiden Tagen ferner mit Hochleistungs-Segelflugzeugen. Am Samstagabend findet der Massenstart der
Heißluftballone zur Fuchsjagd um den
Albstadt-Cup 2009 statt. An beiden
Tagen wird bewirtet. Für Kinder gibt
es Fahrgeschäfte und eine Hüpfburg.
Besucher können Rundflüge in Motorflugzeugen und im Hubschrauber unternehmen.
INFO: Flugplatzfest Degerfeld, Albstadt (EDSA) am Samstag und Sonntag,
29. und 30. August. Das Gelände befindet sich zwischen Albstadt-Tailfingen
und Bitz. Einlass: Samstag ab 10 Uhr
und Sonntag ab 9 Uhr. Das Programm
beginnt am Samstag um 13 Uhr und am
Sonntag um 12 Uhr. Der Eintritt kostet
acht Euro und gilt für beide Tage. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.
Am Samstagabend ist gemütliches
„Aussitzen“ auf Vorfeld und in der
großen Halle bei Essen und Getränken
sowie freiem Eintritt. Parken ist kostenlos, jedoch nur auf den ausgewiesenen Flächen möglich. Anreise ist auch
mit dem Flugzeug möglich, alle relevanten Informationen stehen auf der
Homepage des Vereins. Bei schlechtem
Wetter wird das Fest um eine Woche
verschoben.
Weitere Infos unter: www.lsv-degerfeld.de Text und Bild: Volker Rath
Region
7
Schwarzwald
Müllheimer
Flugplatzfest
Sonntag 29. August 2010
Offener Flugplatz: Einladung an alle
E-, K- und M-zugelassenen Flieger. Mit
eurem Einfliegen macht ihr das Fest
für unsere Gäste attraktiv. Keine Anmeldung erforderlich
Samstag Fly In: Gemütlicher Grillabend unter Piloten und Vereins-
mitgliedern. Verpflegung anfliegender
Piloten (gratis) Grillabend, Frühstück,
Mittagessen. Organisation von privaten Unterkünften oder Übernachtung
auf dem Flugplatz
Sonntag:
Rundflüge, Flugzeugschau, kl. Kunstflug, Bewirtung
Luftsport hautnah: Flugplatzfest ist am letzten
Augustwochenende wieder auf dem Degerfeld
Kontakt:
Arno Breitenfeld: Tel. 07631/13 824
Regionen 47
Wer abhebt, trägt Verantwortung.
Luftfahrt-Versicherungsschutz - wir beraten Sie gerne. Rufen Sie uns an:
Tel: 089. 38 00-19 301
Fax: 089. 38 00-30 13
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