Compounds - Continental
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Compounds - Continental
Compounds Mischungstechnologie Die Profilmischung ist die Seele eines jeden Reifens. Sie macht den Unterschied zwischen einem guten und einem schlechten Reifen. In den geheimen Rezepten liegt begründet, warum der eine Reifen besser rollt als der andere, warum der eine zuverlässig haftet während der nächste unkontrollierbar aus der Spur rutscht. Die Ausgangsstoffe sind bekannt. Wie bei gutem Wein liegt es an dem Hersteller wie kunstvoll er mit den Zusätzen umgeht. 1m 0,5 m 0,1 m Elastomere: Natürlicher und synthetischer Kautschuk bestimmen die wesentlichen Eigenschaften der Mischung. Kautschuk ist der Hauptbestandteil der Mischung. Mit ihm wird die Haftung, der Rollwiderstand und der Abrieb der Lauffläche eingestellt. 0,05 m Füllstoffe oder Verstärkungsstoffe: Hier kommen Ruße und Silikate zum Einsatz. Sie beeinflussen maßgeblich die Härte und die Elastizität des Gummis. Schwefel: Während der Vulkanisation vernetzt der Schwefel die Polymerketten des Kautschuks und verwandelt die plastische Rohmischung in elastisches Gummi. Öle, Wachse und Farbstoffe: Sie verbessern die Verarbeitung und geben den Reifen Farbe. 0,0000001 m Alterungsschutzmittel: Sie schützen die Mischung vor Umwelteinflüssen, z.B. Ozon, UV Hard Compound Hard Compound Bei harten Mischungen wird der Kautschuk sehr stark mit Füllstoffen (Ruß) angereichert. Dadurch werden die Polymerketten der Mischung extrem steif. Gegenüber weichen Mischungen hat das den Vorteil, daß das Profil beim Abrollen weniger stark walkt. Es wird weniger Energie durch die Verformung des Reifens absorbiert. Das reduziert den Rollwiderstand. Ebenso wird der Abrieb verringert. Aus den festen Polymerverbänden reißen einzelne Teilchen nicht so leicht heraus. Nachteilig wirkt sich die hohe Festigkeit auf die Haftung aus. Die starren Polymerketten können sich dem Untergrund nicht so gut anpassen. Sie verhaken sich nicht so leicht an Unebenheiten. Ein Reifen mit einer harten Mischung eignet sich gut für den Einsatz an Touren- oder Reiserädern mit hohen Gewichtsbelastungen und Kilometerleistungen. Bei Sportreifen für das Rennrad oder MTB sind harte Mischungen jedoch nicht optimal eingesetzt. Abrieb Rollwiderstand Haftung Soft Compound Soft Compound Weiche Mischungen zeichnen sich durch flexible Polymerverbindungen aus. Das Profil des Reifens kann sich dem Untergrund gut anpassen. Die rauen Bestandteile der Mischung, der Ruß verhakt sich an den kleinsten Unebenheiten des Untergrundes. Der Nachteil der weichen Mischungen liegt in der geringeren Festigkeit. Die flexiblen Verbindungen reißen leicht. Der Reifen verschleißt sehr schnell. Profilklötze reißen aus. Abrieb Rollwiderstand Haftung Mehrfach Compound Um einem Reifen sowohl einen niedrigen Rollwiderstand, als auch eine gute Haftung anzuerziehen eignen sich mehrteilige Laufstreifen. Bei diesen Dual- oder TripleCompounds wird das Profil aus mehreren unterschiedlichen Mischungen aufgebaut. Als Unterbau (Base) eignen sich harte Mischungen, um für einen niedrigen Rollwiderstand zu sorgen. Als Decklage (Cap) kommen weiche Mischungen zum Einsatz, die sich durch eine gute Haftung auszeichnen. Mehrfach Compound Hard Base Soft Cap Im Neuzustand ist diese Bauweise für Fahrradreifen durchaus interessant. Sowohl gute Haftungs- als auch Rollwiderstandswerte lassen sich mit mehrteiligen Profilen erzielen. Problematisch ist der Einsatz im harten Sporteinsatz und über eine hohe Kilometerleistung. Die unterschiedlichen Mischungen verhalten sich bei Belastung anders. Es kommt zu Ablösungen zwischen den einzelnen Lagen. Es zeigen sich Risse im Profil. Stollen reißen aus. Im Gebrauch fährt sich die weiche Deckschicht schnell ab. Die harte Basismischung tritt hervor. Der eben noch zuverlässig greifende Reifen läßt in der Haftung rapide nach. Der Reifen ist nur noch schwer kontrollierbar. Abrieb Abrieb Vorher Rollwiderstand Nachher Haftung Rollwiderstand Haftung Allround Compound Allround Compound Eine Allround Mischung stellt den optimalen Kompromiß aus niedrigem Rollwiderstand, geringem Abrieb und guter Haftung dar. Die Polymerketten sind flexibel genug, sich dem Untergrund anzupassen und fest genug, um vorzeitigem Abrieb oder Profilausrissen zu widerstehen. Die Energie, die es zur Verformung des Profils beim Abrollen braucht, ist gering. Der Rollwiderstand ist niedrig. Allround Compounds sind in ihrer Entwicklung sehr kompliziert. Keine Eigenschaft darf vernachlässigt werden. Der Zielkonflikt aus niedrigem Rollwiderstand, geringem Abrieb und guter Haftung muß möglichst gleichmäßig aufgelöst werden. Continental ist bekannt für seine ausgereifte Allroundmischung. Sie wird von Straßenprofis genauso eingesetzt, wie von MountainBikern und Weltumradlern. (Z.B. Competition Pro Ltd. Allround, Explorer Supersonic, TravelContact) Abrieb Rollwiderstand Haftung Activated Silica Compound Eine Verbesserung der Mischungseigenschaften erreicht man auch über den Zusatz alternativer Verstärkungsstoffe. Activated Silica Compound Bei den Silica Compounds wird Silikat/ Kieselerde statt Ruß als Füllstoff eingesetzt. Die Oberfläche von Silika ist schroff. Reibungswärme, die beim Walken des Reifens entsteht, wird besser abgegeben. Der Reifen läuft kühl und mit einem geringeren Widerstand. Die raue Oberfläche der Silikate erhöht die Griffigkeit. Minimale Unebenheiten des Untergrundes, wie z.B. Asphaltporen, werden optimal erfaßt. Schwierig ist die Anbindung der Silikate an den Kautschuk der Mischung. Durch die raue Oberfläche der Kristalle sind die Verbindungen nicht so fest, wie bei Rußmischungen. Daß der Abrieb gegenüber einer guten Allroundmischung trotzdem nur um ca. 10% schlechter ist, erreicht man durch ein aufwendiges und teures Silanisierungsverfahren. Ein Verfahren, das nur Fahrradreifenherstellern mit Zugang zu PKW Reifentechnik möglich ist. ASC Mischungen finden sich bei diesen Reifen: Grand Prix 4000, GP4Season, GP Attack&Force Abrieb Rollwiderstand Haftung