Titel: Dilemma Autor: Sammie >Sammie@stargate
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Titel: Dilemma Autor: Sammie >Sammie@stargate
Titel: Dilemma Autor: Sammie >[email protected]< Art der Story: Sam & Jack Romanze, Drama Inhaltsangabe: SG1 wird in einer routinemäßigen Mission auf einen Urwaldähnlichen Planeten geschickt, um ein abgestürztes Erkundungsflugzeug zu bergen. Doch dann nimmt alles einen ganz anderen Lauf, als geplant. Denn auch Goa´uld sind auf dem Planeten anwesend. *Spoilerwarnung*: Folgen #310 “Forever in an Day” und #405 “Divide and Conquer” Würde mich freuen, wenn ich ein paar Feedbacks bekommen würde! *** Jack O´Neill: Jack O´Neill saß alleine am Feuer und hielt Wache. Er hatte vor etwa 20 Minuten Teal´c abgelöst, welcher gerade eingeschlafen war. Alles war still. Er fing an, über die Ereignisse der letzten zwei Tag nachzudenken. Sie waren an diesem Vormittag auf PX3498562 eingetroffen, mit dem Auftrag, das abgestürzte Sondenflugzeug, oder zumindest einige wichtige Teile davon, zu bergen. Carter hatte vor einigen Tagen erneut ein paar Veränderungen vorgenommen und gestern Mittag hatten sie das Flugzeug zu diesem, jedenfalls auf den ersten Blick, unbewohnten Planeten, gestartet. Anfangs war alles glatt gelaufen, doch nachdem sich das Wetter verschlechtert, und das Fluggerät in eine Gewitterfront geraten war, war es abgestürzt. Jetzt lag es etwa einen Tagesmarsch vom Stargate entfernt, hinter einer Schlucht. Und da gerade jedes andere Team, mit der Ausnahme von SG1, irgendeine vernünftige Mission hatte, waren sie es mal wieder, die mit der Bergung beauftragt worden waren. Abends, hatten sie, da es dunkel geworden war, beschlossen, die Nacht hier in der kleinen Senke zu verbringen, um morgen früh, wenn es wieder hell wurde, zur Schlucht zu gelangen und diese zu überqueren. *Es ist wie verhext mit diesen Dingern. Warum zum Teufel müssen die immer abstürzen? Was macht Carter nur falsch damit?* Carter! Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Samantha Carter irgendetwas falsch machen könnte. Er schaute sich in ihrem kleinen, provisorischen Lager um, bis er Samantha entdeckte. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, so dass er nur ihren Hinterkopf sehen konnte. Trotzdem sah er sie lange an, wie sie, eingehüllt in ihrem Schlafsack, friedlich schlief. Es war gerade mal ein paar Wochen her, da hatte er zugeben müssen, wie viel er für seinen Major empfindet. Aber es war der einzige Weg gewesen, zu beweisen, dass er und sie nicht von den Goa´uld programmiert worden waren, um den Präsidenten der vereinigten Staaten zu ermorden, so wie Anise/Freya es vermutet hatte. Das hatte ihm höchstwahrscheinlich das Leben gerettet. Carter hatte ihm das Leben gerettet! Mal wieder! Er dachte auch wieder daran, wie der Wirt der Tokra ihn damals angemacht hatte und musste dabei schmunzeln. Aber nein, sie war wirklich nichts für ihn. Und das lag nicht nur daran, dass sie einen dieser Würmer in sich trug. Wieder blickte er zu Carter, bewunderte ihr helles, blondes Haar. Es gefiel ihm jetzt, da sie es länger trug, noch besser. Es gefiel ihm zugut, wie er sich eingestehen musste. *Du musst damit aufhören, so viel für sie zu empfinden, Jack! Oh Gott, warum bist du nur ihr kommandierender Offizier?* Und das war das Stichwort: kommandierender Offizier! Wäre Samantha Carter nicht sein Major, so wäre wahrscheinlich alles anders. Jack mochte diese Regel nicht. Als er noch mit Sarah zusammen gewesen war, hatte er nie großartig darüber nachgedacht. Wofür auch? Sarah war ja noch nicht mal bei der Airforce. Doch jetzt hegte er romantische Gefühle für eine Andere. Und da war die Sache nicht so einfach. Es würde nie eine richtige Beziehung zwischen ihnen geben. Nicht, solange sie zusammen in einem Team arbeiten würden, das war ihm klar. Und er war sich auch sicher, dass es ihr klar war. So, wie er sich sicher sein konnte, dass sie das gleiche für ihn, wie er für sie empfand. In Gedanken versunken hatte er nicht bemerkt, wie Sam wachgeworden war und sich umgedreht hatte. Nun blickte sie ihn aus ihren strahlend blauen Augen an. *Gott, diese Augen!* Für eine Weile blickten sie sich nur gegenseitig in die Augen. Und beide dachten sie das gleiche. Nämlich wie schön es miteinander sein könnte, aber wohl nie werden würde. Daniel Jackson: “Hey Leute! Aufwachen! Wir müssen heute noch ein Flugzeug bergen. In 30 Minuten geht´s los.” Langsam öffnete Daniel Jackson die Augen. *Danke Jack! Danke, dass du mich während so einem schönen Traum unbedingt wecken musstest!* Er hatte erneut von Sha´re geträumt. Er vermisste sie noch immer sehr, doch jetzt, wo sie tot war, hatte er inzwischen loslassen können. Das war, solange sie nur von einem Goa´uld besessen und irgendwo in irgendeiner Galaxie verschwunden war, anders gewesen. Damals hatte er immer das Gefühl gehabt, sie weitersuchen und finden zu müssen. Koste es, was es wolle. Aber damals hatte er auch noch Hoffnung gehabt, seine Frau eines Tages wieder in die Arme schließen zu können. Dann für immer. Diese Hoffnung war nun ebenfalls nicht mehr da. Doch inzwischen hatte er es einigermaßen überwunden. Als er aufstand und zu den Resten des Feuers hinüberging, saßen seine drei Teamkollegen bereits bei einer Tasse Kaffee beieinander. Kein Wunder, denn er hatte mindesten zehn Minuten gebraucht, um wach genug zu sein, aufzustehen. Als er sich endlich mit einer Tasse in der Hand hingesetzt hatte, stand Teal´c schon wieder auf, um seine Sachen zusammen zu packen. Wie es schien, waren Sam und Jack bereits damit fertig. Die beiden sassen noch immer nebeneinander auf einem umgefallenen Baum und tranken in Ruhe ihren Kaffee. Daniel sah die beiden an. Sie taten ihm auf irgendeine Weise wirklich leid. Vor allem seit einigen Wochen, seit eindeutig klar waren, das diese beiden sich liebten. Er selber war nicht dabei gewesen, als die beiden gestehen mussten, wie viel sie für einander empfanden. Doch Dr. Fraiser hatte es ihm am nächsten Tag erzählt. Wenn er ehrlich war, so hatte er es aber auch schon viel eher gewusst. Natürlich war klar, dass keiner von der ganzen Sache wissen sollte, doch Sam und Jack waren Daniels Freunde, wohl seine besten, zusammen mit Teal´c und Janet. Und diese hatte ihm das ganze in dem Wissen erzählt, dass er es für sich behalten würde. *Gott, wieso sind die zwei nur so dickköpfig und machen sich dadurch das Leben schwer?* Er hatte noch nie viel von diversen Regeln des Militärs gehalten, am aller wenigsten von dieser. Und so war er auch der Ansicht, dass die beiden die Regeln Regeln lassen, und miteinander glücklich werden sollten. Natürlich war er sich auch der Risiken so einer Beziehung im klaren. Wenn sie nicht aufpassen und entdeckt würden, so würde das für einen von beiden den Abschied von SG1, wenn nicht sogar vom gesamtem Stargateprogramm bedeuten. Und das wäre nun wirklich das letzte, was sie alle wollten. Dennoch würde er, wäre er selber in so einer Lage, auf sein Herz hören. Da war er sich sicher. Teal´c: Langsam bahnten sie sich ihren Weg durch den dicht bewachsenen Wald. Sie waren knapp eine Stunde unterwegs und allmählich wurde es wärmer. Aber die Tageshöchsttemperatur war noch lange nicht erreicht. Die feuchte, drückende Schwüle machte SG1 zu schaffen. Sie kamen jetzt schon nicht schnell vorwärts, doch später würde es noch anstrengender werden. Gegen Mittag würden heftige Regenfälle einsetzen, so wie am Tag zuvor. Das Klima dieses Planeten war, zumindest dort wo sie sich befanden, dem des Regenwaldes der Erde sehr ähnlich. Während die drei Tau´ri wirklich zu kämpfen hatten, musste sich der Jaffa kaum anstrengen. Sein großer, muskulöser Körper, der dazu noch durch die Goa´uldlarve gestärkt wurde, vertrug das tropische Klima ohne Probleme. Teal´c hörte die drei anderen hinter sich schwer atmen und gelegentlich leise stöhnen. Er konnte nicht abstreiten, darüber ein klein wenig amüsiert zu sein. Die Sonne stand schon recht hoch, als sie die Schlucht erreichten. Sie waren ein paar Kilometer zu weit im Süden auf den großen Spalt im Boden gestoßen, so das sie diese nun, parallel zu ihm, wieder in nördliche Richtung mussten. Sie hatten vorgehabt, an einer kleinen Hängebrücke, die über der, an dieser Stelle nicht so ganz so breiten Schlucht gespannt war, heraus zu kommen. Diese hatte das Fluggerät, kurz bevor es abgestürzt war, entdeckt. Nun mussten sie sich beeilen, denn sie wollten die Brücke, die momentan der einzige Beweis für eine eventuell vorhandene Zivilisation auf diesem Planeten war, überqueren, bevor der Regen einsetzte. So erreichten sie die, wie sie feststellen mußten, sich in einem katastrophalem Zustand befindliche Hängebrücke kurz vor Mittag. “Sieht nicht gerade sehr stabil aus” So ein Spruch war wie immer typisch für Daniel, den immer währende Schwarzseher der Truppe. “Nun, wenn wir einer nach dem anderen die Brücke überqueren, dann müsste es eigentlich gehen. Die Seile an sich sind eigentlich noch in einem recht guten Zustand. Wir müssen nur aufpassen, auf welche Bretter wir treten.” Natürlich lag Samantha Carter mit ihrer Feststellung mal wieder richtig und so gab es keine Zwischenfälle, als SG1, einer nach dem anderen, die Brücke passierte. Auf der anderen Seite angekommen, setzten sie ihren Weg in Richtung Absturzstelle, erneut mit Teal´c vorne weg, fort. Es dauerte nochmal etwa eine halbe Stunde, bis sie diese fast erreicht hatten. Kurz vorher jedoch, setzten erneut der Regen ein. Samantha Carter: “Wird es bei dem Regen nicht ziemlich schwer sein, die Einzelteile des Flugzeuges zu finden, Sam?” Carter sah den jungen Ägyptologen auf seine Frage hin besorgt an. “Wir können den groben Standpunkt der Sonde mit den Sensoren feststellen. Aber ich fürchte, sie ist bei dem Absturz auseinander gebrochen. Und bis wir die Blackbox und andere wichtige Teile gefunden haben, kann es schon ein wenig dauern.” O´Neill sah in die Runde. “Na schön Leute. Wie wäre es dann erst einmal mit einer Mittagpause und einer kleinen Mahlzeit. Wenn wir jetzt sowieso nichts finden, dann können wir das auch noch nachher erledigen” “Aber es dauert noch einige Stunden, bis es aufhört zu regnen, und wenn wir heute noch zurück über die Schlucht wollen Sir, dann sollten wir direkt mit der Suche beginnen.” Jack konnte sich ein Aufstöhnen nicht verkneifen. “Also gut. Ihr habt Carter gehört. Dann fangt schon mal an zu suchen. Wir suchen vorrangig nach dem Flugschreiber und so, richtig?” “Richtig Sir!” Sam sah sich verzweifelt um. Jack hatte recht; es wäre sinnvoll gewesen, erst eine Pause einzulegen, zumal sie auch, mit Ausnahme von Teal´c vielleicht, alle sehr erschöpft waren. Und zudem konnte man bei dem starken Regen wirklich gerade mal ein paar Meter weit sehen. Doch sie wollte noch heute über die Schlucht zurück in Richtung Stargate. Dieser Planet gefiel ihr nicht. Sie hatte ein ungutes Gefühl, seit sie ihn am Tag zuvor betreten hatten und wollte schnellstmöglich zurück zur Erde. Als sie von den anderen wegging, um ihrerseits die Sonde zu suchen, war sie sich sicher, die Blicke von Jack auf sich zu spüren, doch als sie sich umdrehte, hatte er sich ebenfalls gerade umgedreht und war in die entgegengesetzte Richtung davon gegangen. “Colonel?” Erneut drehte er sich um und sah sie dabei fragend an. “Was gibt’s denn noch, Major?” “Äh, nichts!” Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, als sie weitersprach. “Es ist nur, ich habe so ein komisches Gefühl. Irgendetwas stimmt hier nicht. Bitte seien sie vorsichtig.” Denn letzten Satz hatte sie beinahe geflüstert. Er konnte ihn nur schwer verstanden haben. Dennoch sah er sie besorgt an und nickte, bevor er erneut in die andere Richtung ging, um Bruchstücke des abgestürzten Fluggerätes zu suchen. *Bitte sei vorsichtig Jack!* Sie sah im noch eine Weile nachdenklich nach, bis er hinter den dichten Wogen aus Regentropfen verschwunden war. Jack O´Neill: Er hatte die Hoffnung fast aufgegeben. *Bei dem Wetter finden wir dieses verdammte Ding doch nie.* Langsam schlenderte er in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, in der Hoffnung, dort auch die anderen wieder anzutreffen. Dabei musste er über das nachdenken, was Sam vorhin zu ihm gesagt hatte. *Was sie wohl gemeint hat?* In Gedanken verloren stolperte er über eine Wurzel und fiel. Als er fluchend wieder auf die Beine kam und zu seinen Füßen hinunter sah, entdeckte er jedoch etwas, das wie ein Teil des Fluggerätes aussah. “Hey Leute. Kommt mal alle hier her!” Er rief so laut er konnte, um das laute Prasseln des Regens über die paar hundert Meter Entfernung bis zu seinen Kameraden zu übertönen. Binnen weniger Minuten hatten sich auch die anderen SG1-Mitglieder an dieser Stelle versammelt um das kleine Gebiet rund herum um das erste gefundene Stück genauer zu durchsuchen und tatsächlich fanden sich dort auch die meisten anderen Teile. Gerade als sie sich entschlossen hatten, zurück in Richtung Brücke zu gehen, hörte der Regen auf. “Na toll. Das hört ja echt früh auf zu regnen!” Sam konnte sich bei dem Kommentar ihres Colonels ein Grinsen nicht verkneifen. Überhaupt hatte sich ihre Stimmung ein wenig gehoben. Auch, weil sie nicht umsonst hierher gekommen waren, sondern die wichtigsten Teile der Flugsonde einigermaßen unversehrt geborgen hatten. Dennoch hatte sie immer noch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. ..... Am späten Nachmittag, erreichten sie erneut die Brücke. Dieses Mal würde es nicht so einfach werden, sie zu überqueren, denn das gammelige Holz war noch sehr nass von dem Regen, der erst vor einer knappen Stunde aufgehört hatte und sie hatten außerdem einiges an zusätzlichem Gewicht zu transportieren. Teal´c machte, wie immer, den Anfang, gefolgt von Daniel, Jack und letztendlich Sam. Jack hätte schon fast den Weg in Richtung Stargate fortgesetzt, als er plötzlich, den sich noch auf der Brücke befindlichen Major aufschreien hörte. Mit einer blitzartiger Bewegung hatte er sich umgedreht, dabei die Teile der Sonde, die sie teilweise lose auf dem Arm transportieren mussten zu Boden fallen lassen und war losgerannt. Samantha Carter hing, mit beiden Armen an einem der Seile geklammert, über der Schlucht. Das Holzbrett unter ihr hatte wohl nachgegeben. Oder vielleicht war sie auch einfach nur auf dem glitschigen Untergrund abgerutscht. Aber das spielte im Moment keine Rolle. Jack stoppte kurz vor den Pfeilern der Brücke. *Hoffentlich hält sie uns beide aus, sonst liegen wir gleich zu zweit am Grund dieser Schlucht.* Sofort versuchte er den schrecklichen Gedanken wieder zu verdrängen, schmiss seinen Rucksack zu Boden, um die jetzt schon fast überstrapazierten Seile nicht noch mit übermäßig und zudem unnützen Gewicht zu belasten, packte all seinen Mut zusammen und trat hinaus auf die Brücke. “Jack, hilf mir! Ich kann mich nicht mehr lange halten.” “Halte durch Sam. Ich bin gleich bei dir. Halte nur noch einen kleinen Moment lang durch. Bitte!” Ihm war klar, das sie sich nicht mehr lange würde halten können. Normalerweise wäre es kein Problem gewesen, sie war schließlich gut trainiert. Aber die Seile waren genauso glitschig, wie das Holz der Brücke und das zusätzliche Gewicht im Rucksack zog Sam extrem nach unten. Würde sie eine Hand vom Seil lösen, um den Rucksack abzustreifen, würde sie wahrscheinlich sofort den Hallt verlieren. *Bitte Sam, du musst durchhalten. Ich bin gleich da. Nur noch einen Moment.* Nach Kurzer Zeit, die allen wie eine Ewigkeit vorkam, hatte Jack O´Neill den Major erreicht. “OK. Ich schneide jetzt die Riemen des Rucksacks durch. Danach ziehe ich dich nach oben, in Ordnung?” Während Sam gerade mal nickte, war er schon dabei, sein Messer aus der Tasche zu ziehen. Er legte sich quer über die Brücke und streckte seine Arme über den Rand, um an ihre Schultern zu gelangen. Vorsichtig schnitt er einen der Riemen durch. Das nun einseitige Gewicht zog sie an der anderen Seite noch stärker runter und langsam fingen ihre Finger an, von Seil abzugleiten. Jack reagierte so schnell es nur ging. In dem Moment, wo die eine Hand von Seil abglitt, griff er die andere. Der Rucksack, der nun über ihre Schulter rutschte, fiel nach unten und prallte, nach einem langen Fall, mit eine dumpfen Schlag in der Tiefe auf. Mit der nun freien, anderen Hand klammerte sich Sam an Jack´s, ausgestreckten, zweitem Arm fest. Nun war es kein Problem mehr für den Colonel, die schlanke Frau nach oben, auf die paar verbliebenen, einigermaßen stabilen Holzbretter zu ziehen. Daniel Jackson: Endlich konnte er wieder atmen. Er hatte beinahe währen der gesamten Rettungsaktion, seit Jack die Brücke betreten hatte, die Luft angehalten. Nun, als seine beiden Freunde wieder auf er Brücke waren und sich behutsam auf sie zu, und damit runter von dem altersschwachen Gebilde, bewegten, viel ihm ein Stein von Herzen. Als er zur Seite zu Teal´c hinüber sah, der wenige Schritte entfernt stand, registrierte er, das auch der Jaffa nun tief durchatmete. Die beiden hatten das Ende der Hängebrücke erreicht und nun wieder festen Boden unter den Füßen. Aus knapp zehn Meter Entfernung beobachtete Daniel, wie sich seine beiden Freunde in die Arme fielen. Sie waren wahrscheinlich beide ein wenig geschockt, und so konnte Sam ein paar Tränen nunmehr nicht zurückhalten, als sie sich eng an ihren Retter schmiegte. Dieser umarmte sie so, das man meinen konnte, er wolle sie nie mehr loslassen. Dabei flüsterte er ihr leise tröstende Worte ins Ohr, doch aus der Entfernung konnte Daniel nicht genau verstehen, was er sagte. Der Jaffa wollte sich gerade in Bewegung setzen, doch der junge Ägyptologe konnte ihn gerade noch daran hindern. “Nicht Teal´c. Die beiden brauchen einen Moment Ruhe. Warte, bis sie sich beruhigt haben.” Teal´c nickte. Er verstand genau, was Daniel gemeint hatte. Die beiden brauchten einfach einen Moment zu zweit, indem sie sich gegenseitig beruhigen konnten. Nicht, dass sie, seit das Stargateprojekt am Laufen war, schon oft nur sehr knapp mit dem Leben davon gekommen waren, das war wirklich keine Seltenheit, aber seit den Anfängen hatte sich sehr viel verändert. So hatten zum Beispiel seine beiden Freunde irgendwann angefangen, mehr als nur freundschaftliche Gefühle für einander zu haben. Das war auch der Grund, warum sie nun immer noch Arm in Arm an der Schlucht standen und sich einfach nur festhielten. Denn viel mehr, wenn überhaupt mehr, würde es zwischen den beiden, so fürchtete er, wohl nicht geben. Deshalb war selbst eine Umarmung in so einer Situation, wo sie sogesehen ganz normal und verständlich war, etwas besonderes für die beiden. Er sah wieder zum Rand der Schlucht. Sie sprachen immer noch leise miteinander, aber auch Sam hatte sich inzwischen wieder einigermaßen gefasst. Sie hielten sich noch immer locker im Arm und Daniel konnte beobachten, wie Jack seine Hand zu ihrem Gesicht führte, und ihr sanft die Tränen unter den Augen wegwischte. Ja, wirklich! Solche Momente waren, trotz der in diesem Fall, vorausgehenden, schrecklichen Situation, etwas besonderes für die beiden. Teal´c: “In Ordnung Leute! Hier bleiben wir über Nacht.” Teal´c sah in Richtung des Ta´uri, der gerade den Befehl zum Rasten gegeben hatte. Es wurde wirklich Zeit, denn die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und durch das dichte Blattwerk des Waldes fiel nur noch wenig Licht. In einer halben Stunde würde es so dunkel sein, dass sie sich in dem Urwald hilflos verlaufen würden. Außerdem waren sie alle erschöpft. Auch der Jaffa begann langsam die Anstrengungen des Tages in seinen müden Muskeln zu spüren. Sie waren etwa drei Stunden von der Schlucht bis hierher unterwegs gewesen. Alle hofften sie, gegen Abend des nächsten Tages, das Stargate zu erreichen. Denn noch einen Tag auf diesem Planeten; dazu hatte nun wirklich keiner von ihnen Lust. Es war sehr still. Sie alle hatten während ihres Marsches nur wenig gesprochen, immer noch geschockt, von den Ereignissen am Nachmittag. Sam war gerade dabei, ein Feuer zu entfachen, während die anderen bereits ihre Schlafsäcke ausbreiteten und ihre Rucksäcke nach etwas essbarem durchsuchten. Teal´c entschied sich letztendlich für Makkaroni mit Käse, obwohl er genau wusste, dass diese eh nach Hühnchen schmeckten. Er fragte sich bei dieser Gelegenheit nicht zum ersten Mal, warum so viele Gerichte auf der Erde nach diesem sonderbaren Federvieh schmeckten. Nach einer Weile hatten sie sich alle am Feuer versammelt. Teal´c erklärte sich freiwillig bereit, die erste Wache zu übernehmen, doch Sam sagte zu, diese zu übernehmen, mit der Begründung, sie könne eh noch nicht schlafen. Jack sollte sie anschließend ablösen. Teal´c dachte an den Abend zuvor zurück. Da hatten sie noch eine ganze Weile geredet und gescherzt. Doch heute war die Stimmung sehr bedrückt und alle waren niedergeschlagen. Einerseits wegen den großen Anstrengungen der letzten zwei Tage, andererseits war Samantha Carter inzwischen nicht mehr die einzige, die auf diesem Planeten ein ungutes Gefühl hatte. Alle fühlten sie sich in irgendeiner Weise beobachtet, doch bis jetzt hatte es keiner von ihnen laut ausgesprochen. Samantha Carter: Sam schaute auf die Uhr. Es war Zeit für die Ablösung durch Jack und inzwischen hatte sie auch eine starke Müdigkeit ergriffen, so dass sie sich sicher war, gleich einigermaßen gut einschlafen zu können. Sie stand auf und ging langsam zum Colonel hinüber, der inmitten der anderen beiden, nahe am Feuer schlief. Sie betrachtete eine Weile lang sein Gesicht, wie der Schein des Feuers es erhellte. Sie hatte das Gefühl, nie ein so liebevolles Gesicht gesehen zu haben. Sie wurde plötzlich aus ihren Überlegungen gerissen, als Jack sich anfing zu regen. Sie nahm an, dass er träumte, und seine Lippen schienen leise Worte zu formen, die sie aber nicht verstehen konnten. Doch dann wurden seine Laute verständlicher. “Nein ... nicht ... Sam!” Sie konnte nicht anders. Langsam kniete sie sich neben ihn und streckte ihre Hand zu seinem Gesicht aus, bis sie seine Wange berührte. Zärtlich streichelte sie ihn, und sprach dabei leise, beruhigende Worte. “Ich bin hier Jack. Es ist alles in Ordnung!” Er beruhigte sich wieder und dann, plötzlich und völlig unvermittelt schlug er die Augen auf. “Sam!” Sie zuckte zurück. Sie hatte nicht beabsichtigt, ihn auf diese Art zu wecken. Sie war froh, dass es dunkel war, denn ansonsten hätte er gesehen, wie sie knallrot angelaufen wäre. “Eh, Sir...” fing sie verlegen an zu stammeln. “...es ist Zeit für die Wachablösung.” “Gott sei Dank. Ich habe gerade nicht unbedingt gut geträumt.” Sam konnte ihn nur aus großen Augen ansehen. Sie konnte sich in etwa vorstellen, was er geträumt hatte. “Ich habe doch nicht im Schlaf geredet? Oder etwa doch?” Sam´s Schweigen war ihm Antwort genug. “Nun, sie können meinen Schlafsack haben. Ihrer ist ja, ... sie wissen schon.” Sie sah bedrückt zu Boden, als sie erneut an den Zwischenfall vom Nachmittag erinnert wurde. “Na schön. Dann wollen wir mal.” Umständlich begann er, sich aus dem Schlafsack zu befreien. Nachdem Sam sich an seiner Stelle darin eingefunden hatte, kniete er sich nochmal zu ihr nieder. “Schlaf gut. Ich hoffe, du träumst etwas schöneres als ich!” Sie meinte so etwas wie großen Schmerz in seinen Augen erkennen zu können, war sich aber wegen der Dunkelheit nicht sicher. Sie antwortete einfach mit einem Nicken und einem etwas unverständlichem “Ja”. Jack sah sie noch für einen kurzen Moment lächelnd an, bevor er auf die andere Seite des Feuers ging um sich dort auf einen Baumstumpf zu setzen. Es dauerte nicht lange, bis Samantha, eingehüllt in seinen Schlafsack eingeschlafen war, was wohl auch daran lag, dass sie wusste, dass Jack Wache hielt und sie somit sicher war. Jack O´Neill Nach dem üblichen zusammenpacken waren sie nun wieder unterwegs in Richtung Stargate. Wie sie alle hofften, zum letzten Mal. Gegen Mittag jedoch, als der Regen wieder einsetzte, beschlossen sie, noch einmal eine Pause einzulegen, da ein Durchkommen bei diesem Wetter, durch den, an dieser Stelle besonders dichten Wald, nahezu unmöglich war. Nun sassen sie alle unter einem kleinen Felsvorsprung und warteten das Ende des Wolkenbruchs ab. “Hast du dir schon die Zeichen oben auf den Felsen angesehen, Daniel Jackson?” Die Worte des Jaffa erweckten den, vor sich hin träumeden Daniel wieder zum Leben. “Was für Zeichnungen denn?” “Die, die sich oben, über diesem Felsvorsprung befinden.” “Ich habe gar keine Zeichnungen gesehen. Ihr etwa?” Der Ägyptologe schaute fragend in die Runde, doch alles was er bekam war ein andeutungsweises Kopfschütteln der zwei anderen. “Es war recht schwer zu entdecken. Soll Ich es dir zeigen?” “Ja. Gerne!” Jack schaute amüsiert zu, wie der junge Mann begeistert aufsprang und ungeduldig wie ein kleines Kind auf den Jaffa wartete. “Aber kommt mir ja nicht zu spät nach Hause Kinder. Und immer schön vorsichtig sein!” Während Carter bei diesem Kommentar nur lachen konnte, war Daniel schon losgerannt und hatte Jack wahrscheinlich garnicht mehr gehört. “Es ist doch immer das gleiche mit dem Kleinen. Oder etwa nicht?” Sam sah ihren Colonel nur an, bevor sie erneut anfangen musste, zu lachen. Etwa eine halbe Stunde verging, ohne das sich irgendetwas rührte. Sam und Jack fragten sich schon beinahe, wo die zwei Abenteurer blieben, als sie plötzlich ein Geräusch in der Nähe hörten. “Na endlich. Und, schön gespie......” Jack verstummte sofort, als er sah, wen sie im Gebüsch gehört hatten. Es waren nicht etwa Teal´c und Daniel. Vor ihnen standen fünf Schlangenwachen. Alle waren sie bewaffnet, zum größten Teil mit einer Stabwaffe. Die beiden Tau´ri konnten garnicht so schnell reagieren, wie eine der Wachen eine, ihnen unbekannte Waffe auf sie richtete und abdrückte. Mit einem Stöhnen sackten die beiden zu Boden, bevor sie das Bewusstsein verloren. Daniel Jackson: “Teal´c! Wir müssen sie befreien.” Hilflos hatten die beiden hinter einem Felsen mit ansehen müssen, wie ihre Freunde von den Schlangenwachen abgeführt worden waren. “Sie sind zu viele Daniel Jackson. Zu zweit haben wir keine Chance gegen sie.” “Aber wir müssen doch irgendetwas tun können. Ich meine, wir können doch nicht einfach hier sitzen bleiben und Däumchen drehen.” Der junge Wissenschaftler war am verzweifeln. “Das hatte ich auch nicht vor. Ich schlage vor, wir folgen ihnen zu ihrer Basis und holen dann Verstärkung.” “O.k. Aber jetzt mal eine ganz andere Frage: Wo zum Teufel kommen die eigentlich auf einmal her?” “Ich nehme an, dieser Planet ist eine Arbeiter- oder Mienenkolonie der Goa´uldsystemlords.” “Du meinst, hier wird Naquada abgebaut?” “Das ist sehr wahrscheinlich.” “Na toll. Aber wieso hat die Sonde das denn nicht entdeckt?” “Der Planet ist sehr stark bewachsen. Und wenn die Kolonie unterirdisch liegt, so wäre es beinahe unmöglich, sie zu finden.” “Sollten wir uns dann nicht beeilen, damit wir die Wachen nicht aus den Augen verliere?” “Korrekt!” Das war das Stichwort für Jackson. Er sprang hinter dem Felsen hervor und stürmte los, gefolgt von einem, doch etwas zurückhaltendem Teal´c. *Oh bitte, bitte, bitte! Lass sie uns finden!* Es dauerte knapp eine Stunde, bis die beiden, mit genügend Abstand hinter den Jaffas, deren Versteck erreichten. Teal´c hatte recht gehabt. Von alleine hätten sie den kleinen Höhleneingang, der wohl zu der unterirdischen Kolonie führte, nie gefunden. “Tja. Kein Wunder, dass wir die Höhle auf dem Hinweg nicht entdeckt haben.” Damit hatte er vollkommen Recht. Die Höhle lag praktisch genau auf der Linie zwischen dem Stargate und der Absturzstelle des Flugzeuges. Sie hatten auf ihrem Hinweg schon direkt daran vorbeigehen müssen. Um so erstaunlicher, dass die Wachen der Goa´uld sie auch erst jetzt entdeckt hatten. “Was meinst du, wie lange es von hier bis zum Stargate dauert, Teal´c?” “Ich schätze noch etwa einen halben Tag. Wir sind, währen wir den Wachen gefolgt sind, genau in diese Richtung gegangen. Dadurch hat sich die Strecke noch um einiges verkürzt.” “Dann sollten wir zusehen, dass wir noch vor Abend, das Stargate erreichen, oder?” “Das stimmt!” “Ich hoffe nur, wir finden die Stelle hinterher auch wieder! Aber der große Felsen hier dürfte als gute Orientierung helfen, meinst du nicht auch?.” Der Jaffa konnte sich nur noch zu einem Nicken durchringen, bevor er, dieses Mal selber recht ungeduldig, in Richtung des Stargates losging. Dieses erreichten sie dann schließlich am späten Abend, als es schon beinahe völlig dunkel war. Samantha Carter: Um sie herum war es still. Das einzige Geräusch, das sie hörte, war ihr Atmen. Langsam versuchte sie die Augen auf zu schlagen. Sie zuckte zusammen, als ein furchtbarer, stechender Schmerz hinter ihrer Stirn einsetzte. Sie atmete einen Moment lang tief durch, bevor sie es erneut versuchte. Wieder setzte der Schmerz ein, doch dieses Mal nicht mehr so stark. Allmählich hob sie den Kopf und versuchte blinzelnd etwas von ihrer Umgebung wahrzunehmen. Es dauerte einen Moment, bis sich ihre Augen an das spärliche Licht gewöhnt hatten und sie erkannte, dass sie sich in einem trostlosen Kerker befand. Sie lag auf dem harten, steinernem Boden. Vorsichtig versuchte sie, sich aufzurichten, darauf bedacht, die langsam abklingenden Kopfschmerzen so gering wie möglich zu halten. Sie schafte es sogar, vorsichtig aufzustehen und zu den Gittern, die den Kerker auf einer der vier Seiten begrenzten, zu taumeln. Zurückhaltend spähte sie auf den Gang hinaus. Sie erkannte einige weitere Zellen, die meisten von ihnen belegt mit bemitleidenswerten, verkümmerten Gestallten. Sie fragte sich, wie lange die Ärmsten wohl schon hier gefangen waren. Und natürlich, wo Jack war. Eine ganze Weile war vergangen, als sie plötzlich das schwere, metallene Stampfen der Schlangenwachen hörte. Es waren zwei. Sie steuerten genau auf Sams Zelle zu, zwischen sich, eine weitere Person schleifend. *Jack!* Sie erkannte die Gestallt ihres Colonels sofort. Er war nahe der Bewusstlosigkeit. Eine der Wachen schloss das Gitter auf und gab Jack einen leichten Stoß, so das dieser in die Zelle taumelte und zu Füßen von Sam, die zuvor zurückgewichen war, zusammensackte. Sie schafte es im letzten Moment, in die Knie zu gehen und seien Kopf aufzufangen, der sonst mit Wucht auf den Stein geprallt währe. Nun hielt sie ihn im Arm, mit seinem Rücken an sie gelehnt, darauf bedacht, ihm wenigstens eine halbwegs bequeme Sitzposition zu ermöglichen. “Sam!” Sie konnte nur schwer verstehen, was er mit gebrochener Stimme flüsterte. “Jack! Oh Gott, was haben sie dir angetan?” Sie war den Tränen nahe, als sie mit ansehen musste, wie er sich bei einem Hustenkrampf vor Schmerzen wand. Als sie ihre Hand hob, die bis jetzt seinen Rücken gestützt hatte, sah sie, wie diese mit Blut beschmiert war. Sie beugte sich ein wenig nach hinten und wünschte sich sofort es nicht getan zu haben, als sie die blutigen Striemen durch sein zerfetztes Hemd sah, die zu Dutzenden über seinen Rücken verteilt waren. Jack bemerkte ihr Entsetzen. “Sie,...... sie haben es erst....... mit Drogen versucht....Aber ich hab ihnen,...... ihnen nichts verraten.” Sie merkte, wie er sich anstrengte, um zu erzählen, was passiert war. Er wollte weitersprechen, doch sie hinderte ihn daran. “Ruhig. Du brauchst nicht weiter sprechen. Ruh dich ein wenig aus. Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir!” Sie hatte tief durchatmen müssen, um so gefasst zu ihm sprechen zu können. Zärtlich und beruhigend streichelte sie ihm die Wange. Erschreckt blickte sie auf, als sie unerwartet die Stimme einer der Schlangenwachen vernahm. “Mitkommen!” Das war alles, was die Wache sagte. Nur dieses einzelne Wort. Sie wollte nicht gehen! Einerseits, weil sie sich genau vorstellen konnte, was sie jenseits der Zelle erwarten würde. Andererseits, und das war der Hauptgrund, weil sie Jack nicht alleine lassen wollte. Er brauchte sie jetzt. Doch ihr war klar, das sie so oder so gehen würde. Freiwillig, oder unter Gewallteinwirkung. Sie entschied, das ersteres wohl besser sei, auch wenn es im Endeffekt eh nicht viel nützen würde. “Nein! Lasst.... sie in Ruhe. Bitte.... ich.... sage euch alles, was....ihr wollt, nur lasst sie....” Die Wache schien einen Moment lang ernsthaft über diese Option nachzudenken, doch so weit lies es Sam nicht kommen. “Hört nicht auf ihn. Ich gehe mit euch. Nur lasst ihn bitte in Ruhe. Dann komme ich ohne Wiederstand mit euch.” Die Schlangenwache, die, die anscheinend das Kommando hatte, nickte kurz und knapp. “Sam! Geh nicht. Sie dürfen dir das..... nicht antun.” “Es ist alles in Ordnung Jack. Ich gehe mit ihnen. Du wirst sehen; es wird alles wieder gut.” “Sam...” Es nützte nichts. So sehr es sie auch schmerzte, sie konnte nicht zulassen, dass Jack den Goa´uld, wegen ihr alles erzählen würde. Das würde sie sich nie verzeihen, und das musste er wissen. “Ich komme bald wieder, Jack!” Mit Tränen in den Augen lehnte sie ihn behutsam an die Wand, bevor sie sich langsam zu ihm herunter beugte und ihn zärtlich auf der Stirn küsste. “Ich komme wieder. Ich verspreche es! Du wirst sehen; es wird alles gut werde.” “Sam...” Sie war bereits aufgestanden und ging in Richtung des offenen Gitters, als sie sich nochmals kurz umdrehte. Für einen Moment lang, sahen sie sich nochmal in die Augen. Und beide hatten sie das ungute Gefühl, dass sie dieses Mal ihr Versprechen nicht so ohne weiteres würde halten können. Doch die Wachen packten sie fest am Arm und führten sie gnadenlos fort. Ihnen war es egal, was diese zwei Menschen fühlten. Sie befolgten nur die Anweisungen ihrer falschen Götter. Teal´c: “Ich stelle ihnen SG6 zu Verfügung. Das ist momentan leider das einzige freie Team.” Teal´c blickte den General mit seiner starren Mine an. “Das wird genügen müssen. Danke General Hammond!” “Sie starten um null-sechshundert. Ruhen sie sich die paar Stunden bis dahin am besten noch aus. Es wird morgen anstrengend genug werden und jetzt im Dunkeln können sie auf dem Planeten eh nichts machen.” Hammond hatte recht. Teal´c war bereits sehr erschöpft von den letzten 2 Tagen und morgen würde es nicht gerade einfacher werden. Ganz im Gegenteil. Doch er hatte das Gefühl, dass ihnen die Zeit davon rannte, und so wollte er so schnell wie möglich aufbrechen. Ein müder Daniel riss ihn aus seinen Gedanken. “Wir werden sie schon finden Teal´c. Du hast doch selber gesagt, du findest den Weg. Es wird schon alles gut gehen. Ich meine, wir haben das Search/RescueTeam. Die sind auf so etwas spezialisiert, nicht?” Teal´c kannte Daniel inzwischen lange genug, um zu wissen, dass er damit eher sich selbst, als ihm Mut machen wollte. “Natürlich Daniel Jackson. Ich habe auch nicht daran gezweifelt, dass wir sie finden und retten werden.” Damit ließ er den jungen Wissenschaftler im Besprechungsraum stehen und ging zu seinem Quartier. Es wurde wirklich Zeit, dass er sich, wenigstens für eine Weile, ein wenig ausruhte. Samantha Carter: Zum wiederholten Male durchfuhr sie der schreckliche Schmerz, so dass sie ein Stöhnen nicht unterdrücken konnte. “Sag mir endlich die Koordinaten des Planeten von dem ihr kommt!” Der Primus des Goa´uld, der über diese Mienenkolonie herrschte, gab sich wirklich alle Mühe, die Adresse der Erde aus ihr herauszubekommen. Doch sie konnte wirklich noch von Glück reden, dass dieser Goa´uld selber anscheinend nicht anwesend war und ihm so die gewöhnlichen Folterwerkzeuge der Goa´uld nicht zu Verfügung standen. Aber sie war sich sicher, dass sein Gott bereits Bescheid wusste über die Besucher und alles daran setzen würde, um so schnell wie möglich zu seinem Planeten zu gelangen und sie persönlich in Augenschein zu nehmen. “Na schön. Wenn du nicht anders willst, dann wird sich bald Herontasch um dich kümmern. Genau wie um deinen Freund. Er müsste schon bald bei ihm angekommen sein.” Sam begriff den Sinn dieses letzten Satzes nicht so recht. Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, was ihr jedoch nicht gelang. Ihr wurde schwarz vor Augen. Der Primus sagte noch etwas, doch diese Mal verstand sie noch nicht einmal mehr die Worte. Noch bevor er sie von den Riemen, die an der steinernen Wand in dem kargen Raum befestigt waren, gelöst und den Wachen überlassen hatte, damit diese sie zurück zum Kerker brachten, verlor sie das Bewusstsein. .... Als sie erwachte, kamen langsam die Schmerzen wieder. Doch mit den Schmerzen kam auch die Erinnerung. Sie überlegte, was der Primus gesagt hatte. So etwas wie, Jack müsste schon bald bei Herontasch angekommen sein. Wie beim ersten Mal schaute sie sich in dem Kerker um. Es war der gleiche wie zuvor. Und wie beim ersten Mal war Jack nicht da. Auf einmal begriff sie, was der Primus gemeint hatte. Sein Gott würde nicht hierher zu ihnen kommen, wie sie zuerst angenommen hatte. Sie würden zu ihm gebracht werden. Und Jack war bereits auf dem Weg dorthin. Wahrscheinlich auf dem Weg zu einem völlig anderen Planeten. Ein leichter Anflug von Panik ergriff sie. Denn ihr war klar, dass wenn sie Jacks Spur, aus welchen Gründen auch immer, verlieren würden, dann würde sie ihn wohl für immer verlieren. *Ganz ruhig Sam! Daniel und Teal´c werden wahrscheinlich schon mit Verstärkung am Tor gewartet und sie abgefangen haben.* Sie hatte kaum Gelegenheit dazu länger darüber nachzudenken, was sein könnte, denn erneut hörte sie die schweren Schritte der Schlangenwachen, die sich zügig näherten um sie aus ihrer Zelle zu holen. Auch der Primus von Herontasch war bei ihnen. Er sagte etwas zu den Jaffa, allerding in der Sprache der Goa´uld, so dass Sam es nicht verstehen konnte. Anschließend wendete er sich jedoch an sie. “Ich habe es leider nicht geschafft, Informationen aus dir und deinem Kammeraden heraus zu bekommen, doch Herontasch hat andere Mittel zur Verfügung. Er wird euch schon zum Reden bringen.” Mit einem höhnischen Lachen drehte er sich um und ging davon, und ließ zwei Schlangenwachen mit einer verzweifelten Sam zwischen sich zurück. Kaum war er um eine Ecke verschwunden, da setzten sich die Wachen in Bewegung, sie mit sich schleifend. Sam wusste genau, dass sie sie nun durch das Stargate zu Herontasch bringen würde. *Ich komme Jack. Ich bin bald bei dir.* Daniel Jackson: “Na schön. Los geht’s.” Daniel schaute sich zu Major Hank Griff um, der soeben den Befehl zum Aufbruch gegeben hatte. Daniel kannte den Kommandanten des Search/Rescue-Teams kaum, und so konnte er nur hoffen, das er seine Position zu Recht bekommen hatte. Er war aufgeregt. Obwohl er die Nacht so gut wie garnicht geschlafen hatte, war er hellwach. Er wollte endlich los und seine Freunde retten. So drehte er sich nicht mal mehr um, sondern rannte sofort los, als ihnen der General über Lautsprecher noch etwas aus dem Kontrollraum zurief. “Alles Gute! Und bringen sie uns die andere Hälfte von SG1 heil wieder zurück.” Nach und nach verschwand die Sechsergruppe am Ereignishorizont. Daniel war der dritte, der das Tor passierte. Er hatte Bäume und Büsche auf der anderen Seite erwartet. Doch was sich ihm bot, als er auf der anderen Seite aus dem Tor kam, kam mehr als überraschend für ihn. Vor ihnen standen drei Schlangenwachen, die genau so perplex waren, wie sie selber. Zwischen sich hielten sie einen gefesselten Jack. Nun ging es nur darum, wer sich als erster von seinem Schock erholte. Es war Lt. Baker, der als zweiter, nicht mal eine Sekunde vor Daniel das Tor durchquert hatte, nun aber als erster reagierte und das Feuer auf eine, ein paar Schritte abseits stehende Schlangenwache eröffnete. Diese, getroffen von dem gekonnten Schuss des jungen Leutnants, krachte schwer zu Boden. Die anderen Wachen hatten sich in dieser Zeit jedoch vom Schock erholt und hatten ihrerseits das Feuer auf das Rettungsteam eröffnet. Während es Daniel gelang, sich schnell genug zu ducken, hatte Sgt. Webster, der als letztes durch das Tor gekommen war, nicht so viel Glück. Er wurde an der Seite von dem Schuss einer Stabwaffe getroffen und sackte stöhnend zusammen. Auch Captain Allison Merrit konnte den Energieschüssen nicht mehr völlig ausweichen und wurde von einem solchen am Arm gestreift. Erneut wurde eine der anderen Wachen getroffen. Jack, der sich schon zu Beginn des Gefechts zu Boden geworfen hatte, gelang es, sich dessen Waffe anzueignen und die letzte verbliebene Wache damit von hinten zu erledigen. So schnell, wie das Gefecht begonnen hatte, war es damit auch schon nach nur wenigen Sekunden wieder vorbei. “Das wurde auch Zeit, das ihr endlich hier auftaucht. Ich dachte schon fast, die hätten das Tor von hier geöffnet. Ich bin wirklich verdammt froh, euch hier zu sehen Leute!” “Sorry, dass es nicht schneller ging, Jack. Wo ist Sam?” “Sie ist noch in der Kolonie. Wir müssen sie so schnell wie möglich daraus holen.” “SIE werden sie nicht daraus holen. Das übernehmen wir. Sie kehren zusammen mit Merrit und Webster zur Erde zurück. Die beiden müssen versorgt werden, genau wie sie. Sie sehen nicht gerade toll aus, wenn ich das mal sagen darf. Sir!” Jack kam langsam auf den Major zu. “Sie haben mir nicht zu befehlen, Major. Ich komme mit ihnen und hole meinen Major da raus, ob es ihnen gefällt, oder nicht.” “Tut mir wirklich leid Sir, aber es ist ein Befehl von General Hammond.” “Das ist mir völlig egal. Und wenn der Befehl von Präsidenten höchstpersönlich kommen würde, ich werde mitkommen! Ist das klar?” “Jack! Jack, beruhige dich doch.” Zügig war Daniel von den Verletzten zu ihnen gekommen, darauf bedacht, den Streit nicht eskalieren zu lassen. “Jack, denk doch mal nach. Selbst wenn es kein Befehl wäre; du bist doch überhaupt nicht dazu in der Lage, diesen Marsch bis zur Kolonie und zurück nochmal durchzuhalten. Und dann noch die Rettungsaktion an sich... Sieh mal, ich verstehe ja, dass du ihr am liebsten selber helfen würdest, aber das kannst du nicht. Sieh das doch ein.” Jack schwieg niedergeschlagen. Daniel war sich sicher, dass er es verstand. “Daniel hat recht, O´Neill. Und ich verspreche, wir werden alles in unser Macht stehende tun, um sie daraus zu holen.” “Danke Teal´c. Naschön; Ich kehre zurück zu Erde.” Letzteren Satz hatte er laut ausgesprochen, so dass ihn Major Griff und die anderen verstanden hatte. Griff nickte Jack mit einem flüchtigen Lächeln zu. “Danke Jack. Und passen sie mir gut auf Merrit und Webster auf, O.k.?” Dieses Mal war es Jack, der Griff zunickte. Während Teal´c die Erde anwählte, halfen die anderen den zwei Verletzten auf und führten sie zum Gate, als dieses geöffnet war. Mit Sgt. Webster auf sich gestützt, ging O´Neill hinter Captain Merrit durch das Tor. Daniel schaute ihnen noch eine Weile nach, auch, als sie bereits am Ereignishorizont verschwunden waren. *Na schön Sam. Dann wollen wir dich mal suchen und zu Jack zurück bringen* Teal´c: Sie waren etwa zwei Stunden unterwegs. Irgendwie hatte sich ein klein wenig Hoffnungslosigkeit unter der Gruppe ausgebreitet. Sie waren nur noch zu viert. Ihnen war klar, dass wenn sie in die Kolonie eindringen mußten, um Carter dort heraus zu holen, sie nur eine nahezu verschwindend kleine Chance gegen die ganzen Wachen haben würden. Doch dazu würde es wohl nicht kommen. Es war Hank Griff, der die Wachen als erster sah. Schnell bedeutete er den anderen drei, sich zu ducken. Hinter Büschen und Bäumen hervor, konnten sie beobachten, wie die drei Schlangenwachen den Wald durchquerten. Mit sich führten sie, wie zuvor die anderen drei Jack, Samantha Carter. “Was machen wir jetzt? Greifen wir sie an?” Griff sah Daniel kopfschüttelnd an. “Nicht von hier aus. Wir haben zwar den Vorteil, dass wir sie überraschen können, aber wir haben hier nahezu keine Deckung. Wir werden ihnen eine Weile folgen. Auf dem Weg hierher sind wir an ein paar Felsformationen vorbei gekommen. Wenn sie nah genug an so einer vorbei kommen, haben wir noch wesentlich bessere Chancen.” Die Idee des Majors erschien Teal´c recht logisch. Jedoch hatte sie einen Haken. Daniel sprach ihn aus, bevor der Jaffa auch nur den Mund geöffnet hatte. “Aber was ist mit Sam. Ist die Gefahr, dass wir auch sie treffen, nicht ein wenig zu hoch?” "Haben sie etwa eine bessere Idee, Jackson? Wollen sie sie etwa durch das Stargate entkommen lassen? Ich kann ihnen versichern, dass sie Major Carter dann nie wieder sehen werden.” Dem hatte Daniel nichts entgegen zu setzen. Langsam und geduckt bewegten sie sich in die Richtung zurück, aus der sie gerade gekommen waren. “Nicht einmal eine halbe Stunde von Stargate entfernt befindet sich eine kleine Schlucht. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie dort durch kommen werde.” Teal´c wusste, dass dieser Ort der am besten geeignete war. Die Seiten der Schlucht liefen schon einige Kilometer weiter in Richtung Kolonie, dort noch sehr niedrig, aufeinander zu. Sie befanden sich praktisch jetzt schon in zwischen ihnen. An einer Stelle, nahe des Gates jedoch, lagen die Seiten sehr nahe beieinander. Dort bildeten sie zwei, etwa 20 Meter hohe Felsabhänge. Sie waren bis jetzt jedes Mal durch diese Schlucht gegangen. Sie konnten sich recht sicher sein, dass auch die Wachen diesen Weg nehmen würde. Auch deswegen, weil es der direkteste Weg war. Die Schlucht zu umgehen würde etwa 1-2 Stunden Zeit kosten. “Teal´c hat Recht. Es ist die beste Stelle. Jedoch fürchte ich, wir müssen uns ziemlich beeilen, wenn wir sie dort noch abfangen wollen. In der Schlucht selber werden wir kaum die Abhänge hoch kommen. Also müssen wir außen herum.” “Na schön. Dann würde ich mal sagen, beeilen wir uns. Teal´c und Daniel: ihr zwei geht vor. Ihr kennt die Gegend inzwischen ein wenig besser als wir.” Damit hatte Griff wirklich recht. Teal´c hatte das Gefühl diese Gegend wirklich bereits sehr gut zu kennen. Und obwohl der Planet wirklich der reinste Dschungel war, begann er langsam durch dieses unwegsame Gelände durchzublicken. Schließlich waren sie diesen Weg nicht zum ersten Mal gegangen. Samantha Carter: Sie wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs waren. Ebensowenig wusste sie, wie weit es noch bis zum Stargate war. Ohnehin hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Doch was sie wusste, war, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde. Doch das machte auch keinen Unterschied. Die Wachen hatten sie sowieso den größten Teil der Strecke eher geschleift als nur festgehalten. Sam hatte die Hoffnung fast aufgegeben. Ihr war klar, dass ihre Entfernung zum Stargate schrumpfte, und somit auch die Hoffnung, je wieder nach Hause zu gelangen. Sie würde, wenn sie diesen Planeten verlassen würden, praktisch auf sich gestellt sein. Denn wer wusste schon, ob sie Jack dort überhaupt wiedersehen würde. *Oh mein Gott, wo bleiben nur die Rettungskräfte. Sie müßten doch jemanden nach uns geschickt haben. Sie können uns doch nicht einfach aufgegeben haben.* Als sie zum Himmel blickte, sah sie, wie dieser sich immer mehr mit Wolken zuzog. Bald würde es wieder anfangen zu regnen. Carter gefiel der Gedanke daran alles andere als gut. Sie näherten sich nun einer kleinen Schlucht. Sie kannte sie bereits von dem Tag ihrer Ankunft. Auch damals hatten sie sie schon durchquert. Die steinigen, nur spärlich bewachsenen Hänge der Schlucht gingen etwa 20 Meter steil nach oben, so schätzte sie. Unruhe breitete sich in Samantha aus. Und mit dieser auch die Hoffnung. Wenn ein Rettungsteam geschickt worden war, um sie zu retten, dann würde es wahrscheinlich hier zuschlagen. Nervös schaute sie sich zu den Seiten um. Doch alles blieb ruhig. *Bitte! Kommt schon! Lasst mich nicht im Stich!* Sie waren bereits fast am Ende der Schlucht angekommen. Sam senkte den Kopf. Sie hatte sich wohl doch getäuscht. Es war kein Rettungsteam da um sie zu befreien. Ärger begann sich in ihr auszubreiten. War sie denen von der Airforce, oder um genau zu sein dem SGC etwa so egal? Tränen schossen ihr in die Augen. Und dann sah sie es. Das blitzende Licht einer Stabwaffe. Die Wachen hatten nicht gefeuert, also musste es jemand anderes gewesen sein. Als sie dann auch noch das Geräusch von Schnellfeuerwaffen hörte, war ihr klar, wer dieser Jemand war. “SAM! LAUF!” Daniels Stimme! Sie wollte sich losreißen, um zu entkommen und sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen, doch eine der Wachen hielt sie immer noch brutal fest. Die erste Wachen war bereits, von mehreren gezielten Schüssen getötet, zu Boden gegangen. Doch die zweite Wache, die sie bis jetzt zusammen mit der dritten festgehalten hatten, hatte ihrerseits angefangen, auf das Rettungsteam zu schiessen. Jedoch wurde auch sie nach kurzer Zeit schwer getroffen und sackte zu Boden. Der dritten, noch einzigen verbliebenen jedoch war klar, dass, sobald sie ihre Gefangene loslassen würde, sie ebenfalls erledigt war. Denn dann hätten die Angreifer keinen Grund mehr, nicht auf sie zu feuern. Und so versuchte sie, die sich immer stärker zur Wehr setzende Sam, mit aller Kraft zwischen sich und ihre Gegner zu halten, während sie in Richtung der Gegner feuerte. Diese hatten das Feuer inzwischen eingestellt, um nicht ihren eigenen Major zu treffen. Carter war unterdessen klar, dass sie diese Situation nun nur noch von sich aus beenden konnte. Ein letztes Mal sammelte sie all ihre Kraft und versuchte sich unter dem, um sie geschlungenen Arm, hervor zu winden. Dies gelang ihr auch. Jedoch schaffte es ihr Gegner im letzten Moment, sie am Arm zu packen und sie zu sich heran zu schleudern. Ein furchtbarer Schmerz durchzuckte Sams Schulter und danach den ganzen Körper. Sie hatte das Gefühl, beinahe wieder das Bewusstsein zu verlieren. Noch einmal versuchte sie sich zusammen zu reißen. Hätte sie es mit einem normalen Gegner zu tun gehabt, hätte sie ihn schon lange über die Schulter geworfen oder ähnliches. Doch die schwere Panzerung machte dieses unmöglich. Mit aller Kraft versuchte sie in von den Beinen zu reißen. Die Wache strauchelte auch, konnte sich jedoch noch fangen. Sam hatte sich unterdessen aber freireißen können. Sie wollte davon rennen. Doch sie konnte Teal´c und Daniel, die inzwischen, zusammen mit ein paar anderen, den Abhang mehr hinunter gerutscht, als gelaufen kahmen, nur entgegen wanken. Ihr ganzer Körper schmerzte. Sie bemerkte nicht, wie die Wache schon wieder direkt hinter ihr war und erst recht nicht, wie diese ihr mit dem schweren, gepanzerten Arm schnell und so fest sie konnte, seitlich gegen den Kopf schlug. Sofort wurde es schwarz um sie. Den Aufprall auf den Boden bekam sie nicht mehr mit. Daniel Jackson: “Sie hat aufgehört zu atmen.” Panik erfüllte ihn. Sie waren fast am Stargate. Sie konnten es, sogar durch den dichten Regen, schon sehen und hätten es in spätestens zwei Minuten erreicht. Und doch schien es auf einmal so weit weg. “Bist du sicher Teal´c? Bitte sag mir, dass du dich irrst!” “Nein Daniel Jackson. Ich bin mir sicher.” *Oh Gott, was denn noch...?* “Was, ... was machen wir jetzt? Sollen wir sie hier beatmen? Ich meine, das Gate ist nur noch eine Minute entfernt. Wenn wir rennen.” “Ich bin dafür wir nehmen die Beine in die Hand und bemühen uns, sie so schnell wie möglich zur Erde zu bringen, wo sie gute, ärztliche Versorgung bekommt. Also los. Baker! Sie laufen vor zum Gate und wählen schon mal raus. Und sagen sie denen zu Hause, eine Ärzteteam soll bereit stehen, wenn wir nachkommen.” Die Anweisungen von Major Hank Griff waren klar. Und so war Lt. Mike Baker schon losgerannt, als sich der Rest der Truppe erst nach und nach in Bewegung setzte. Auch sie rannten nun. Doch lange nicht so schnell, wie Baker. Daniel konnte nur staunen, was der junge Lieutenant für ein Tempo drauf hatte. Er erreichte das Stargate eine knappe halbe Minute vor ihnen. Als sie den Ereignishorizont erreichten, und darauf hin auf der anderen Seite, der Erde, wieder heraus kamen, schien es, als hätte die gesamte Basis auf ihr Eintreffen gewartet. Das Ärzteteam, angeführt von Dr. Janet Fraiser, war das erste, das ihnen entgegenkam. Direkt dahinter kam Jack die Rampe hinauf gelaufen. Daniel stellte sich ihm jedoch in den Weg. “Jack! Jack, du kannst nichts für sie tun. Die Ärzte kümmern sich jetzt um sie. Sie ist nun in guten Händen.” Sam wurde inzwischen auf einer Liege aus dem Raum und in Richtung Krankenstation gefahren. Jack blieb stehen. Wie gebannt schaute er auf den blauschimmernden Ereignishorizont des Stargates. “Was eigentlich passiert?” Obwohl er mit Daniel sprach, wendete er seinen Blick immer noch nicht von dem Wurmloch ab. “Es ist uns gelungen, zwei von den drei Wachen, die sie gefangen gehalten haben, zu erledigen. Die dritte jedoch hat sie weiterhin festgehalten, um nicht von uns erschossen zu werden. Sam hat sich versucht zu befreien, was ihr auch erst gelungen ist. Aber die Wache hat sie dann von hinten überrascht und sie am Kopf erwischt, kurz bevor wir sie treffen konnten. Seit dem ist Sam bewusstlos und vor ein paar Minuten hat sie dann aufgehört zu atmen.” Bei diesen letzten Worten drehte sich Jack überraschend um den Raum zu verlassen. Zurück blieb ein verdutzter Daniel vor einem, sich gerade schließenden, Stargate. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, was nun in diesem Mann vorging. Die Angst, die Frau, die er liebte, zu verlieren, die Wut, auf die, die sie nicht gesund zurück gebracht hatten, etc. Er beschloss, ihm zu folgen. Denn Jack, so war er sich sicher, brauchte nun jemanden zum Reden. Er fand ihn, wie er erwartet hatte, an der Krankenstation. Er stand vor der Scheibe, hinter der Sam lag. Um sie herum ein Wirrwarr von Ärzten, die versuchten, ihr Leben zu retten. Durch die durchsichtige Wand konnte Daniel beobachten, wie Samantha Carter gerade reanimiert wurde. *Oh verdammt! Nein!* “Ich habe ihr nie gesagt, dass ich sie liebe.” Daniel drehte sich zu dem Mann um, der diesen Satz gerade geflüstert hatte. “Oh Gott! Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn sie nun stirbt, ohne dass ich ihr je gesagt habe, dass ich sie liebe.” “Aber das ist doch verständlich Jack. Du konntest es ihr nicht sagen. Du weißt doch; die Regeln.” Daniel wusste selber, was für einen Schwachsinn er gerade redete. Er selber war mit Sicherheit derjenige, der diese Regeln am allerwenigsten verstand und somit auch nicht akzeptierte. Doch was hätte er sonst zu Jack sagen sollen? Du bist selbst in Schuld, dass du es ihr nicht gesagt hast? Warum musstest du dich nur an diese bescheuerten Regeln halten? Jetzt ist es zu spät? Nein. Damit hätte er ihn wohl eher in den Suizid getrieben, als ihm geholfen. Daniel schaute wieder durch die Scheibe in den Behandlungsraum. Die Ärzte hatten aufgehört, sie zu reanimieren. Eine neue Welle von Panik drohte in ihm emporzusteigen, bis er auf den Monitoren sah, dass ihr Herz wieder schlug und sie selbstständig atmete. Er atmete tief durch und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. “Jack! Bitte! Tu mir einen Gefallen! Sobald sie zu sich kommt; sag ihr, was du für sie empfindest. Regeln hin oder her. Bitte tu es!” “Ja. Das werde ich.” Jack O´Neill: Es hatte noch fast eine Stunde gedauert, bis Dr. Fraiser zu ihnen heraus gekommen war. Jack war unterdessen immer unruhiger geworden und hatte das Gefühl, durchzudrehen, wenn er nicht sofort erfuhr, wie es Sam ging. Doch schon bald würde er sich wünschen, nichts erfahren zu haben. “Nun. Zuerst die guten Nachrichten. Sie atmet jetzt wieder völlig selbstständig und ihr Kreislauf ist einigermaßen stabil.” “Und die schlechten?” Jack hätte Daniel für diese Frage ohrfeigen können. “Nun. Sie hatte eine ausgekugelte Schulter und außerdem, wie auch sie, Colonel O´Neill, etliche Wunden am Rücken. Aber das ist eigentlich kein Problem. Das eigentlich schlimme ist; sie liegt im Koma.” Jack traute seinen Ohren nicht. Hatte sie gerade gesagt, Sam liegt im Koma? “Sie hat einen sehr schweren Schlag gegen den Kopf bekommen. Es ist eigentlich noch ein Wunder, dass ihr dadurch nicht das Genick gebrochen wurde. Auch die Schädeldecke ist auch noch intakt. Sogesehen hatte sie noch Glück.” “Wie bitte? GLÜCK? Sie haben gerade gesagt, sie liegt im Koma. Und da sprechen sie von Glück?” Janet Fraiser war den Tränen nahe. Sie selber war Sam´s Freundin. Vielleicht sogar ihre beste. Mit gebrochener Stimme sprach sie weiter. “Jack. Hör mir zu! Sie müsste eigentlich tot sein. Also ja; sie hat noch Glück gehabet. Wenn sie in den nächsten 24Stunden das Bewusstsein wieder erlangt, dann haben wir nichts mehr zu befürchten. Und die Chancen dafür stehen einigermaßen gut.” “Aber nicht gut genug!” Auch seine Stimme drohte nun zu brechen und Tränen schossen ihm in die Augen. “Sie muß es schaffen Janet. Sie muß einfach.” “Ich weiß. Jack, ich wünsche mir selber nichts sehnlicher als das. Aber du kannst im Moment nichts für sie tun. Und du bist selber noch sehr erschöpft. Ich werde dir ein Beruhigungsmittel geben und dann schläfst du dich bis morgen aus, o.k.? Ich werde dich natürlich sofort wecken, wenn sich irgendetwas an ihrem Zustand ändert.” Jack überlegte, wie oft er diesen Satz heute schon gehört hatte. *Ich kann nichts für sie tun* Er fühlte sich so ohnmächtig wie noch nie. Er konnte der Frau, die er liebte einfach nicht helfen. Er, der Soldat, der schon ein paar mal die Welt gerettet hatte, konnte Samantha Carter nicht aus ihrem festen Schlaf erwecken. Und dann wurde es ihm klar. Wenn er die Welt gerettet hatte, dann immer nur mit IHR zusammen. Ohne sie, war er nichts. “Jack?” Daniels Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. “Ja. Schon gut. Ich... werde ein wenig versuchen zu schlafen.” Wie in Trance ging er hinter Janet her, die ihm etwas zu Beruhigung gab. “In etwa einer viertel Stunde müsstest du ohne Probleme einschlafen können. Ich lasse dich sofort rufen, wenn es was neues gibt. Versprochen!” Mit einem knappen Nicken drehte er sich um und ging davon, um an der Tür, zu dem Raum, in dem Sam lag, noch einmal kurz innezuhalten. Wieder musste er an den Satz denken, den er heute schon so oft gehört hatte. Er konnte nichts für sie tun. Mit diesem Gedanken ging er zu seinem Quartier und schlief schließlich ein. .... Er hat erneut schlecht geträumt. Schweißgebadet wachte er auf. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte. Nach einen flüchtigen Blick auf die Uhr, stellte er fest, dass es mitten in der Nacht war. Er hatte bereits etwa 12 Stunden geschlafen. Mehr als genug, nach seinem Geschmack, obwohl ihm sein Körper eigentlich noch immer etwas völlig anderes sagte. Doch er war nun zu unruhig, um erneut einschlafen zu können. Binnen weniger Minuten fand er sich selber auf der Krankenstation wieder. Nur die spärliche Beleuchtung für Nacht war an. Er ging an der Tür zu Janet´s Büro vorbei und entdeckte die Ärztin, wie sie, quer über ihren Schreibtisch gebeugt, schlief. Er dachte lächelnd daran, dass sie wohl wegen Sam die ganze Zeit hier geblieben war und plötzlich tat es ihm leid, das er sie am Nachmittag so angeschrieen hatte. Leise schlich er sich an der Tür vorbei, weiter zu dem Vorhang, hinter dem Sam lag. Es war so, wie er erwartet hatte. Sie war an mehrere Monitore angeschlossen. Auch wenn er kein Arzt war, konnte er doch beruhigt sagen, dass ihr Herz regelmäßig schlug und auch die Atmung in Ordnung war. Er zog sich einen, in der Ecke stehenden Stuhl an das Bett und setzte sich. Dabei nahm er ihre linke Hand in seine und streichelte diese zärtlich, während er ihr leise Worte zuflüsterte. “Hey Sam. Willst du nicht langsam aufwachen? Ich muss dir etwas wichtiges sagen, aber das kann ich nur, wenn du wach bist. Bitte tu mir den Gefallen, o.k.?” Es dauerte nicht lange und er war wieder eingeschlafen, den Kopf auf der Liege neben ihrem Bauch, die eine Hand um ihre Hüfte gelegt. Mit der anderen hielt er immer noch die ihre. Teal´c: Es war noch sehr früh am Morgen. Obwohl auf der Basis eigentlich rund um die Uhr Betrieb herrschte, hatte er noch niemanden, außer vielleicht ein paar Schwestern auf der Krankenstation erwartet. Als er an der Tür zu Dr. Fraisers Büro vorbeikam, hörte er von drinnen ein leises Stöhnen. Die Tür stand offen und so trat er ein. “Guten morgen Dr. Fraiser.” Die Ärztin, die anscheinend die ganze Nacht schlafend an ihrem Schreibtisch verbracht hatte, war noch garnicht richtig wach und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. “Ach... Teal´c. Guten Morgen!” Sie massierte sich ein wenig den Nacken. Der Jaffa konnte sich gut vorstellen, wie verspannt sie nun war, nachdem sie die ganze Zeit in dieser, eigentlich unbequemen Haltung, geschlafen hatte. “Ich wollte fragen, wie es Major Carter geht.” “Nun, bis letzte Nacht hat sich ihr Zustand nicht verändert. Anscheinend auch jetzt noch nicht, sonst hätte man mich wohl geweckt...” Wieder massierte sie sich den Nacken und verzog dabei das Gesicht. “...was wohl auch wesentlich besser für mich gewesen wäre. Na gut. Dann wollen wir mal schauen, wie es unserer Patientin geht.” Zusammen gingen sie in den Behandlungsraum hinüber, wo Janet die Vorhänge, hinter denen Sam lag, beiseite zog. Dabei stellten sie verblüfft fest, das der Major Besuch hatte. Ein wenig perplex und im Flüsterton fuhr sie fort. “Nun.... einem Blick auf die Monitore nach zu urteilen, würde ich sagen, ihr Zustand hat sich kein bischen verändert.” “Ist das gut?” “Einerseits ja. Er hat sich zumindest nicht verschlimmert. Aber andererseits.... Sie liegt noch immer im Koma. Und wenn sie nicht bald aufwacht....” “...dann sinkt damit die Chance, dass sie überhaupt irgendwann wieder aufwachen wird.” “Richtig!” Mit einem zu erahnenden Lächeln schaute sie erneut auf das schlafende Paar hinunter. “Ich denke, wir sollten ihn schlafen lassen, oder?” Sie wollte gerade den Vorhang wieder zu ziehen, doch dazu kam sie nicht mehr, genauso wenig, wie Teal´c zu seiner Antwort. “Guten Morgen. Dr. Fraiser. Teal´c. Ich wollte mich mal erkundigen, wie es Major Carter geht....” General Hammond. Und das zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt überhaupt. Die letzten Worte waren ihm nur noch sehr langsam heraus gekommen, nachdem er Colonel O´Neill gesehen hatte, wie dieser schlafend bei seinem Major lag. “Haben wir hier etwa ein Problem, Dr.?” “Nein Sir! Kein Problem Sir!” Diese Antwort war ein wenig zu schnell gekommen, fürchtete Teal´c. “Nun, so sieht es aber beinahe aus.” “Sir. Colonel O´Neill war noch sehr erschöpft. Er war gerade nochmal kurz gekommen, um nach Major Carter zu sehen und ist dabei wohl wieder eingeschlafen. Ich... ich denke, ich wecke ihn wohl besser wieder.” “Tun sie das. Na schön. Wie ich sehe hat sich ihr Zustand noch nicht verändert?” “Nein Sir. Leider nicht.” “Ich wünsche sofort informiert zu werden, wenn dies der Fall ist.” Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Krankenstation wieder, so schnell, wie er sie betreten hatte. Janet konnte sich ein lautes Aufatmen nicht verkneifen. “Oh Man! Ich glaube das ist gerade nochmal gut gegangen, oder?” Teal´c wusste nicht so recht, was er dazu sagen sollte, und so beließ er es, wie so oft, bei einem Kopfnicken. Mit dieser Antwort ging Janet näher an Jack heran und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. “Colonel. Wachen sie auf.” Nichts! “Jack! Wach bitte auf.” Dies und ein leichtes Schütteln an seiner Schulter hatten ihn aufgeweckt. Blinzelnd starrte er ihr und Teal´c entgegen. “Oh Verdammt. Ich bin wohl eingeschlafen.” “Verdammt ist der richtige Ausdruck. General Hammond war gerade hier. Und er war nicht sehr begeistert davon, den Colonel so mit seinem Major zu sehen. “Wie lange sind sie eigentlich schon hier?” “Ich weiß nicht genau. Seit 2 oder 3Uhr Morgens.” “Na schön. Ich schlage vor, sie gehen jetzt erst einmal etwas essen. Sie müssen ja total ausgehungert sein.” Jack wollte protestieren, doch Janet ließ es erst garnicht soweit kommen. “Das ist ein ärztlicher Befehl, Colonel! Ich gebe ihnen noch fünf Minuten. Dann will ich sie hier für mindestens ein paar Stunden nicht mehr sehen.” Damit ging sie zurück in ihr Büro, den Jaffa im Schlepptau. Jack O´Neill: Er hatte es in der Basis nicht mehr ausgehalten. Auf die Krankenstation durfte er ja doch nicht. Er war sich sicher, Janet hätte notfalls sogar Wachen vor der Tür postiert um ihn nicht hineinzulassen. Also hatte er sich Daniel geschnappt und war mit ihm in die Stadt gefahren, wo sie sich in einem kleinen Imbiss niedergelassen hatten, um etwas zu essen. Während Daniel schon lange fertig war, hatte Jack sein Frühstück kaum angerührt, sondern hatte nur mit der Gabel darin herum gestochert. “Willst du das überhaupt nicht mehr essen? Es ist wirklich gut.” “Nein, ich habe gar keinen Hunger. Nimm du es ruhig.” Ihm war gleich klargewesen, worauf der Ägyptologe angespielt hatte. “Danke! Wie spät ist es eigentlich?” “Etwa Neun.” Im wurde klar, dass er seit über zwei Stunden nicht mehr auf der Krankenstation gewesen war. Urplötzlich stand er auf. “Komm Daniel. Wir fahren zurück.” “Aber ich bin noch nicht fertig...” Aber das half nichts. Jack war bereits aus dem Lokal gestürmt und ging nun mit zügigen Schritten zum Auto. Daniel konnte ihn ja verstehen, aber trotzdem. Fünf Minuten mehr oder weniger machten nun wirklich nichts aus, so fand er. Die Rückfahrt über wechselten sie kein einziges Wort. An der Basis angekommen durchliefen sie die üblichen Sicherheitsschecks. Der junge Offizier am Eingang begrüßte sie erst wie üblich. Doch dann richtete er sich noch einmal an Jack. “Colonel O´Neill? Sie werden dringend auf der Krankenstation erwartet, Sir!” Ohne irgendetwas zu sagen rannte er los zum Fahrstuhl, den Daniel nur noch im letzten Moment erreichte. In ihm hatten sich mehrere Gefühle breit gemacht und er wusste nicht, welchem von ihnen er nun trauen sollte. Der Angst, ja gerade zu Panik davor, dass sich ihr Zustand jetzt doch verschlechtert hatte, oder der Hoffnung darüber, dass sie endlich aufgewacht war? Er hatte das Gefühl, dass der Fahrstuhl eine Ewigkeit brauchte, um die, mehr als 20 Stockwerke nach unten zu fahren. Außer Atem kam er schließlich auf der Krankenstation an. Dort wartete bereits Teal´c auf sie. “Sie ist vor etwa einer halben Stunde aufgewacht. General Hammond war bereits hier.” Wie in Trance ging Jack zu ihr hinüber. Er konnte es beinahe nicht fassen. Die ganze Anspannung der letzten 24 Stunden fiel auf einmal von ihm ab, als er sah, wie Sam, nun in einer etwas aufrechteren Position, auf ihrem Bett lag und ihn aus ihren blauen Augen entgegen blickte. “Ich denke, ich lasse euch lieber einen Moment alleine.” Da Jack auf Janet garnicht reagiert hatte, übernahm Sam dies. “Danke Janet!” Diese zog lächeln hinter Jack den Vorhang zu, bevor sie zu Daniel und Teal´c hinüber ging. “Hi Sam! Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf.” Damit ergriff er ihre Hand um diese zärtlich zu küssen. “Du weißt doch, so schnell wirst du mich nicht los.” Beide konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. “Sam ich,... ich muss dir etwas sagen. Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, das wenn ich es sage, ich nicht mehr zurück kann. Aber ich fürchte auch, Daniel wird mich umbringen, wenn ich es nicht tue.” Wieder huschte ein Lächeln über seine Lippen, bevor er ernst wurde. “Sam, ich weiß, ich sollte das nicht tun. Mir ist klar, dass es sogar verboten ist, aber ich kann einfach nicht mehr anders.” Sie wollte etwas sagen, doch er kam ihr zuvor, indem er ihr sanft den Finger auf die Lippen legte. “Ich habe lange darüber nachgedacht. Sehr lange sogar. Und mir ist klar geworden, dass es so einfach nicht weitergehen kann. Auch wenn mich dass jetzt meine Karriere kosten kann: Ich liebe dich Sam. Und ich möchte mit dir zusammen sein.” Wieder wollte sie etwas sagen, doch auch dieses Mal hinderte er sie daran. “Ich weiß, das hört sich wahrscheinlich total idiotisch an, aber jeder Tag könnte unser letzter sein, dass ist mir besonders jetzt wieder klar geworden. Und ich möchte meine Zeit nicht damit vergeuden, mich an irgendwelche idiotischen, total überflüssigen Regeln zu halten, wenn ich statt dessen mit dir glücklich sein könnte.” Er wollte noch weiter reden, ihr alles noch besser erklären, doch dieses Mal war sie es, die zärtlich einen Finger auf seine Lippen legte und ihn damit zum Verstummen brachte. “Oh Jack! Du weißt garnicht, wie oft ich davon geträumt habe, dass du mir das sagst. Ich wollte es ja eigentlich schon lange selber tun, aber ich hatte Angst, du wärst vielleicht ganz anderer Ansicht. Und damit hätte ich dann wahrscheinlich alles nur noch viel komplizierter gemacht.” Sie nahm ihren Finger langsam wieder von seinen Lippen uns ließ ihre Hand dann zärtlich zu seinem Nacken wandern. “Ich liebe dich auch Jack. Und ich will mit dir zusammen sein.” O´Neill konnte nicht glauben, was er da gerade gehört hatte. Hatte sie tatsächlich gesagt, dass sie ihn auch lieb und dass sie mit ihm zusammen sein möchte? Mit IHM? Sie bemerkte wohl seinen leicht irritierten Blick. Langsam hob sie ihre andere Hand und fuhr ihm damit zärtlich durch das grauwerdende Haar. Endlich hatte er verarbeitet, was sie gerade gesagt hatte. Langsam beugte er sich zu ihr herunter, bis sich ihre Lippen sanft berührten. Noch einmal entfernte er sich ein Stück und schaute ihr in die Augen. Dann begriff er. *Oh mein Gott, sie liebt mich wirklich* Er glaubte noch nie so glücklich gewesen zu sein, wie in diesem Moment, als er in die hellblauen, wartend dreinschauenden Augen von Sam sah. Langsam schloss er seine Augen um sich erneut zu der Frau, die er liebte, herunter zu beugen und sie zu küssen. Doch dieses Mal war es kein flüchtiger, einfacher, sondern ein inniger, langer Kuss, in dem all die Sehnsucht, die die beiden so lange verspürt hatten, zum Ausdruck kam. Ende