Fortbildung-2008-09-Pro-und-Praebiotika

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Fortbildung-2008-09-Pro-und-Praebiotika
PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT
Dipl. oec. troph. Maren Krüger
Pro- und Präbiotika –
wirksam in Prophylaxe und Therapie
Zusammenfassung
Probiotika sind definierte lebende Mikroorganismen, die ausreichend und in aktiver Form in den Darm gelangen und dabei positive
gesundheitliche Wirkungen erzielen können.1 Das Konzept der positiven Modulation der Darmflora durch Bakterien besteht bereits seit
Anfang des vergangenen Jahrhunderts.2 In den letzten Jahren sind
verstärkt wissenschaftliche Arbeiten erschienen, die die Zusammenhänge zwischen dem Konsum probiotischer Mikroorganismen und
der Prävention sowie der Therapie verschiedener Erkrankungen
bestätigt haben. Als wissenschaftlich anerkannt gilt ihr positiver Einfluss auf gastrointestinale Störungen und allergische Erkrankungen,
ihre immunmodulatorischen Effekte sowie ihre Bedeutung in der
Krebsprävention.
Präbiotika sind spezifische unverdauliche Nahrungsbestandteile, die
die bakterielle Fermentation im Darm modulieren können, indem sie
zu einer selektiven Vermehrung von Probiotika führen und dadurch
positive gesundheitliche Wirkungen erzielen.1
Durch die kombinierte Gabe von Pro- und Präbiotika in Form von Synbiotika ergeben können sich synergistische Effekte ergeben.
Wenn auch für beide Wirkprinzipien aktuell noch nicht genügend
Daten zur Verfügung stehen, die eine generelle Empfehlung bei allen
genannten Erkrankungen erlauben, ist davon auszugehen, dass die
weitere Erforschung von Pro- und Präbiotika und ihre Bedeutung für
die Darmflora und das Immunsystem zur Entwicklung neuer Therapiestrategien führen wird.
Ökosystem Darm
6
Der Darm ist das größte Immunorgan des Menschen. Mehr als
80 Prozent aller immunologisch aktiven Zellen befinden sich im
Magen-Darm-Trakt. Die Gesamtheit der Immunzellen wird als
darmassoziiertes Immunsystem oder GALT (gut-associated-lymphoid-tissue) bezeichnet, in dem mehr als 60 Prozent aller Immunglobuline gebildet werden.3
Im Darmlumen und auf der Mucosa befinden sich rund 100 Billionen Mikroorganismen, die Darmflora. Die Darmflora ist maßgeblich
an der Funktion und der Entwicklung des darmassoziierten Immunsystems beteiligt. Die 500 verschiedenen Arten von Mikroorganismen lassen sich in drei Gruppen unterteilen: Pathogene Bakterienarten wie Pseudomonas aeruginosa, Clostridium ssp und Veillonellae ssp setzen Toxine und/oder Carcinogene frei. Zu den die Gesundheit fördernden Bakterienarten gehören vor allem Laktobacillen und
Bifidobakterien. Zu ihren positiven Eigenschaften gehört die Stimulation von Immunfunktionen sowie die Hemmung des Wachstums
von pathogenen Bakterienarten durch die Bildung von organischen
ph-Wert absenkenden Säuren, antimikrobiell wirksamen Proteinen
(Bacterocinen) und Wasserstoffperoxid. Dieses positive Potenzial
von Laktobacillen und Bifidobakterien ist die Grundlage für den
Einsatz dieser Bakterienarten für präventive und therapeutische
Zwecke.
Zur dritten Gruppe von Bakterienarten der Darmflora gehören solche, die sowohl positive als auch negative Effekte auf den Gesamtorganismus haben wie z. B. Bacteroides spp. Enterococcus spp.,
Escherichia coli.4
Bei gesunden Menschen befindet sich die Darmflora im Gleichgewicht. Bakterienarten mit schädigenden Eigenschaften werden
unterdrückt. Eine gestörte Balance, zum Beispiel durch Stress,
ungünstige Ernährungsgewohnheiten oder Medikamente (zum Beispiel Laxanzien, Antibiotika), in der pathogene Mikroorganismen
sich verstärkt vermehren, führt zu Gesundheitsstörungen oder
Erkrankungen.
Die Zusammensetzung der menschlichen Darmflora verändert sich
im Laufe des Lebens. Der Darmtrakt des Fötus im Uterus ist noch
Zertifizierte Fortbildung
Abbildung: Bedeutung der Darmflora für die menschliche Gesundheit.
steril. Die mikrobielle Besiedlung beginnt erst nach der Geburt. Die
Zusammensetzung der Darmflora ist von der Art der Geburt, der Bakterienflora der Umwelt und der Art der Ernährung abhängig. Im Darm
gestillter Säuglinge überwiegen Bifidobakterien, mit industrieller
Fertignahrung gefütterte Säuglinge haben eine komplexere Darmflora, die außer Bifidobakterien Bacteroides, Clostridien und Streptococcen enthält. Mit zunehmendem Alter gleicht die Darmflora von
Kindern der von Erwachsenen. Bei Erwachsenen ist mit zunehmendem Alter eine Abnahme von Bifidobakterien festzustellen.3
Sauermilchprodukte zur Behandlung der damals bei Kindern sehr
häufig auftretenden und nicht selten tödlich endenden Durchfallerkrankungen, wurden deshalb in Apotheken verkauft.
Inzwischen gibt es zahlreiche kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit einzelner Probiotika in Prävention und Behandlung von Erkrankungen belegen.
Definition Probiotika
Probiotika
Probiotische Produkte sind seit vielen Jahren auf dem deutschen
Markt. Ihre Bedeutung und Funktion für die Gesundheit wurde bisher
sehr kontrovers diskutiert. Als „sinnvolle Nahrungs-/Lebensmittelergänzung“ bis „Marketingstrategie der Industrie für überteuerte Produkte“ wurden sie umschrieben. In der Schulmedizin wurden sie sehr
kritisch betrachtet, weil wissenschaftliche Belege in Form klinischer
Studien als Beleg für die propagierten Wirkungen fehlten.
Dabei ist das Konzept, durch Bakterien die Gesundheit positiv zu
beeinflussen, schon sehr alt. Schon der russische Mikrobiologe und
Nobelpreisträger Ilja Metchnikoff (1845-1926) erklärte die besondere Langlebigkeit von bestimmten Bevölkerungsgruppen in Bulgarien
und im Kaukasus mit dem Verzehr fermentierter Milchprodukte. Die
darin enthaltenen Milchsäurebakterien würden lebend in den Darm
gelangen und dort krank machende Bakterien vertreiben.1
Nach einer Definition des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin sind Probiotika definierte
lebende Mikroorganismen, die in ausreichender Menge in aktiver
Form in den Darm gelangen und hierbei positive gesundheitliche
Wirkungen erzielen.
Probiotische Bakterienstämme mit potenziellen gesundheitsfördernden Eigenschaften müssen folgende Anforderungen erfüllen:3
•
•
•
•
•
•
menschliche Herkunft
magen- und gallensäureresistent
Adhärenz an die Mukosaoberfläche
Stabilisation der intestinalen Mikroflora
Produktion antimikrobieller Substanzen
Gut dokumentierte Wirksamkeit und Sicherheit
(zum Beispiel placebokontrollierte Doppelblindstudien
7
PHARMAZEUTISCHE WISSENSCHAFT
• Erhalt der probiotischen Eigenschaften auch nach technologischer
Bearbeitung und Lagerung
Probiotische Eigenschaften sind stammspezifisch. Gewonnene
Erkenntnisse über einzelne Stämme sind nicht auf andere übertragbar. Experten fordern für die Verwendung von probiotischen
Mikroorganismen in Lebensmitteln/Nahrungsergänzungsmitteln
eine stammspezifische Identifizierung und Unbedenklichkeitsprüfung sowie die Angabe der verwendeten Stämme auf der Verpakkung.1,5
Vor allem Vertreter der Gattungen Lactobazillus und Bifidobacterium
erfüllen o. g. Anforderungen. Sie werden am häufigsten in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.1
Unklarheit besteht zurzeit noch über die für eine positive Wirkung
nötige Keimzahl. Es ist davon auszugehen, dass die tägliche Aufnahmemenge von 108 bis 109 probiotischer Mikroorganismen erforderlich ist, um probiotische Wirkungen im menschlichen Organismus zu
entfalten.1
Präventive und therapeutische Effekte von Probiotika
Die Studienlage zur präventiven und therapeutischen Wirkung von
Probiotika hat sich in den letzen Jahren kontinuierlich verbessert.
Allerdings ist die Qualität der Studien sehr unterschiedlich. Während
für einige Effekte prospektive kontrollierte Studien vorliegen, gibt
es für andere Erkrankungen Hinweise aus Tierversuchen, Fallstudien
oder In-vitro-Befunden.
Im Folgenden wird der Stand der wissenschaftlichen Ergebnisse über
die Wirkung von probiotischen Mikroorganismen bei ausgewählten
Krankheitsbildern behandelt.
Immunmodulatorische Effekte
Die immunmodulatorischen Eigenschaften probiotischer Mikroorganismen sind gut belegt. Betroffen sind sowohl die spezifische wie
die unspezifische Immunabwehr und sowohl zelluläre als auch
humorale Komponenten des Immunsystems.
Besonders häufig beobachtet wird eine Erhöhung der Phagocytoseaktivität, die Stimulation der Bildung anti-inflammatorischer Cytokine, die Hemmung der Synthese proinflammatorischer Cytokine
sowie ein induzierter Anstieg bestimmter Immunglobuline.4,6
Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass aufgrund der
komplexen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Komponenten des Immunsystems eine Veränderung einzelner Parameter
nicht mit einer allgemeinen Stärkung des Immunsystems gleichgesetzt werden darf. Weitere Studien sind dazu erforderlich.3
Antibiotikatherapien werden häufig von Durchfall begleitet, die auf
eine Störung der Darmflorazusammensetzung im Kolon zurückgeführt werden kann. Zahlreiche Studien belegen einen positiven Einfluss von probiotischen Mikroorganismen auf Dauer und Häufigkeit
von antibiotikainduzierten Diarrhöen durch ihre gleichzeitige Aufnahme (zum Beispiel L rhamnosus GG, S. boulardii, probiotische
Mischpräparate).10,11
Über die Beeinflussung des Krankheitsbildes der Reisediarrhö durch
probiotische Mikroorganismen liegen aktuell keine einheitlichen
Ergebnisse vor.
Obstipation
Ungünstige Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Bewegung
machen Obstipation zu einer der häufigsten Störungen des MagenDarm-Traktes. Neuere placebokontrollierte Studien mit probiotischen Bakterien (zum Beispiel L. casei shirota, L rhamnosus GG, B.
animalis) haben nach täglicher Aufnahme über ein bis zwei Wochen
zu Verbesserungen der Stuhlkonsistenz und -häufigkeit geführt.
Die Wirkung erklärende Mechanismen sind: ph-Wert-Absenkung
durch Stoffwechselendprodukte der Darmbakterien, Erhöhung der
Stuhlmasse und Anregung der Darmmotilität durch Bakterienvermehrung.12,13
Entzündliche Darmerkrankungen
Entzündungen im Magen-Darm-Trakt sind häufig von einer Imbalance
der Intestinalflora begleitet. Neuere Untersuchungen zeigen als
Ursache für entzündliche Erscheinungen eine Intoleranz gegenüber
der körpereigenen Darmflora. Entzündungsschübe werden durch
eine Überreaktion des darmassoziierten Immunsystems gegenüber
bakteriellen Antigenen ausgelöst. Probiotika können die Zusammensetzung der Darmflora verändern und die eigene Toleranz verbessern. Klinische Untersuchungen an Patienten mit Colitis ulcerosa,
Divertikulitis oder einem entzündeten ilealem Pouch mit probiotischen Bakterien verliefen positiv: weniger Rezidive, ein geringerer
Medikamentenverbrauch und eine insgesamt verbesserte Lebensqualität der Patienten. Bei Colitis ulcerosa-Patienten war die Therapie mit probiotischen Bakterien ebenso wirksam wie die Behandlung mit dem Medikament Mesalazin.6
Helicobacter pylori
Das säureresistente Magenbakterium Helicobacter pylori ist häufig
an der Entwicklung von Geschwüren des Magens und Duodenum
beteiligt. Einige Studien am Menschen belegen eine Reduktion der
Besiedlungsdichte und Aktivität von H. pylori sowie eine Abnahme
von Entzündungen. Andere Studien beschreiben die Verstärkung der
Wirkung von Omeprazol, Amoxillin und Clarithromycin durch probiotische Lebensmittel.5,14
Infektiöse und antibiotikainduzierte Diarrhöen
Zu den am besten untersuchten probiotischen Effekten gehört die
Prävention sowie Linderung und Verkürzung akuter durch Rotaviren
induzierter Durchfälle. Bei Kindern führte die Gabe probiotischer
Laktobazillen (zum Beispiel L. rhamnosus GG, L. casei Shirota. L.
reuteri) zu einer Verringerung der Durchfallhäufigkeit und der Erkrankungsdauer sowie zu einer verringerten Ausscheidung von Rotaviren. Die Therapie war besonders effektiv, wenn die Lactobacillen in
den ersten zwei Tagen verabreicht werden.7
8
Auch bei Erwachsenen kann die regelmäßige Aufnahme von
Probiotika das Risiko, an einer infektiösen Diarrhö zu erkranken,
senken.8,9
Krebs
Es liegen Hinweise für eine Schutzwirkung von Probiotika bei der
Krebsentstehung vor. In zahlreichen Studien wurde vor allem der
Einfluss von probiotischen Mikroorganismen auf Kanzerogene im
Magen-Darm-Bereich beschrieben. Daneben gibt es Hinweise auf
eine protektive Wirkung von verschiedenen probiotischen Bakterien
auf Blasen-, Brust- und Pankreaskrebs.17,18,19,24 Folgende anticancerogene Mechanismen werden diskutiert: Senkung prokanzerogener,
mutagener und genotoxischer Stoffe durch Beeinflussung und Verstoffwechselung der Intestinalflora, Aktivierung des Immunsystems
und der Tumorabwehr, Senkung des ph-Wertes, Verhinderung von
Zertifizierte Fortbildung
DNA-Schäden, die zu Mutationen in kritischen Genen führen können,
Hemmung der an der Aktivierung von Prokarzinogenen beteiligten
fäkalen Enzyme.6, 15, 17
Allergien
Neueren epidemiologischen Untersuchungen zufolge spielt der hohe
hygienische Standard eine wesentliche Ursache für die sich rasant
ansteigende Zahl von allergisch Erkrankten. Nach der von Allergologen beschriebenen „Hygiene-Hypothese“ führt eine eingeschränkte
Aktivierung des Immunsystems zu einer höheren Sensibilität gegenüber harmlosen Antigenen. In mehreren Studien konnte bereits
gezeigt werden, dass sich das Risiko einer atopischen Dermatitis
deutlich reduzieren lässt, wenn die Mutter prä- und postnatal oder
das Kind im ersten Lebenshalbjahr probiotische Bakterien (zum Beispiel L. rhamnosus GG) aufnehmen.3, 6, 15, 17, 18, 19
•
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Infektiöse und antbiotika-induzierte Diarrhöen
Unspezifische Magen-Darm-Beschwerden
Chronische Obstipation
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
H. Pylori-Infektionen
Urogenitale Infektionen
Atopische Dermatitis
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• Beitrag zur Krebsprävention
Tabelle: Indikationen für präventive und therapeutische
Einsatzmöglichkeiten von Pro-/Präbiotika.
Infektionsschutz
Dass Probiotika das Potenzial bieten, Infektionskrankheiten zu verhindern oder zu lindern, zeigt eine aktuelle kontrollierte Studie der
Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Kiel.
Durch die tägliche Aufnahme eines Probiotikums konnte die Dauer
von Erkältungskrankheiten verkürzt, die Stärke der Erkältungsbeschwerden abgemildert und die Zahl der Fiebertage reduziert werden.16
Infektionen des Urogenitaltraktes
Ursache für bakterielle Vaginitis, Candida Vaginitis und Infektionen
von Harnleiter und -röhre, Blase, Niere oder Gebärmutterhals, an der
jährlich mehr als 300 Millionen Frauen erkranken, sind mikrobielle
Störungen der Urogenitalflora durch übermäßiges Wachstum
einzelner Vertreter der Vaginalflora oder durch Invasion von
Mikroorganismen aus Kolon und Rektum. Kontrollierte klinische Studien belegen die gute Wirksamkeit der Gabe von LactobacillusStämmen. Lactobacillus rhamnosus-Stämme reduzierten die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen bis zu 73 Prozent. Lactobacillus
acidophilus verminderte die Häufigkeit der Infektionen durch Candida albicans.4,6
Als Dosierung
wird empfohlen:
Erwachsene und
Heranwachsende
ab 10 Jahren
3 x täglich 15 ml
(Messbecher),
Kinder von 6–10
Jahren nehmen
2 x täglich 15 ml.
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Präbiotika
Floradix® mit Eisen Anwendungsgebiet: Bei erhöhtem Eisenbedarf wenn ein
Risiko für die Entstehung eines Eisenmangels erkennbar ist.
Präbiotika oder Prebiotika werden definiert als unverdauliche
Nahrungsbestandteile, die sich günstig auf den Wirt auswirken,
Ein erhöhter Eisenbedarf besteht insbesondere bei erhöhtem Eisenverlust
z. B. bei der Menstruation. Weiterhin besteht ein erhöhter Eisenbedarf während
der Schwangerschaft, der Stillzeit und in der Erholungszeit nach Krankheiten.
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indem sie gezielt das Wachstum der Zahl und/oder die metabolische
Aktivität bestimmter Darmbakterien im Dickdarm stimulieren. Sie
werden im oberen Verdauungstrakt weder hydrolysiert noch absorbiert und erst im Dickdarm von nützlichen Darmbakterien, vor allem
Bifidobakterien, als Nährstoff verwendet.20 Die dabei entstehenden
Säuren hemmen das Wachstum von pathogenen Mikroorganismen
wie Clostridien, Kolibakterien, Bacteroides und wahrscheinlich auch
von Listerien und Salmonellen.
urogenitalen Infektionen, allergischen Erkrankungen und Infekten
gilt als wissenschaftlich belegt. Verschiedene Studien weisen auf
eine Schutzwirkung von Probiotika durch Modulation des Immunsystem bei der Krebsentstehung hin.
Die Zusammensetzung der Darmflora verschiebt sich als Folge dessen in eine als günstig angesehene Richtung.
Wenn auch das Konzept der Synbiotika wissenschaftlich noch nicht
ausreichend evaluiert ist, gibt es berechtigte Hinweise darauf, dass
die Effizienz der beiden Systeme durch den kombinierten Einsatz in
Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln gesteigert werden
kann.
Diese Kriterien erfüllen nur die Fruktooligosaccharide Inulin und Oligofruktose.21
Ebenso gilt als sicher, dass präbiotische Substanzen die Gesundheit
des Verdauungstraktes fördern und dadurch für die Gesundheit positive Sekundäreffekte bewirken.
Gesundheitsfördernde Wirkung der Präbiotika Inulin
und Oligofruktose
Inulin und Oligofruktose sind in unterschiedlichen Konzentrationen
in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Besonders hoch ist
die Konzentration in Topinambur und Chicorée. Inulin wird durch
Heißwasserextraktion, Oligofruktose durch partielle enzymatische
Spaltung aus Inulin gewonnen. Beide werden in zunehmendem
Maße als Zusatzstoff in Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet, weil sie in zahlreichen wissenschaftlichen Studien
positive Eigenschaften gezeigt haben.22 Eine besonders hohe Wirksamkeit zeigt das aufbereitete Inolin Synergy1.
Neben ihrer präbiotischen (bifidogenen) Wirkung gilt ihr positiver
Einfluss auf die Darmtätigkeit, auf die Stuhlfrequenz sowie die
bakterielle Fermentation als wissenschaftlich gesichert. Eine Dosis
von 8 Gramm pro Tag ist erforderlich, um diese Ballaststofffunktion
auszuüben.
Es ist davon auszugehen, dass der positive Einfluss von Inulin und
Oligofruktose auf die Darmfunktion zu weiteren gesundheitsfördernden Effekten führt. Nachgewiesen ist eine Verbesserung der
Calcium-Resorption, die zu einer Erhöhung der Knochendichte führt.
Diskutiert werden ein positiver Effekt in der Prävention des MTS und
der Reduzierung seiner Symptome, bei der Unterstützung der natürlichen Abwehrkräfte sowie auf den Lipidstoffwechsel. In Tierversuchen, in Human- und In Vitro-Studien konnte gezeigt werden, dass
sie genotoxische und karzinogene Effekte verhindern können. Als
noch wirksamer in der Krebsprävention hat sich die kombinierte
Gabe von Probiotika (Laktobazillen, Bifidobakterien) und Präbiotika in Form von Synbiotika erwiesen.22,23
Von zunehmendem wissenschaftlichem Interesse ist der potenzielle
Einfluss von Präbiotika und Synbiotika auf die Dickdarmflora von
Säuglingen. Durch Zusatz von Fruktose- und Oligosacchariden zu
Säuglingsnahrung auf Kuhmilchbasis sollen auch bei nicht gestillten
Säuglingen weichere und saurere Stühle und die Ausbildung einer
bifidusreichen Darmflora gefördert werden, die derjenigen gestillter
Babys in den ersten zwei bis drei Lebensmonaten ähnelt. Bei
älteren Säuglingen und Kleinkindern soll dadurch das Auftreten von
Diarrhöen vermindert werden. Wenn zurzeit auch noch keine allgemein gültigen Empfehlungen für die entsprechende Anreicherung
von Säuglingsnahrung möglich sind, zeigen eine Reihe von Studien
bereits sehr viel versprechende Ergebnisse.6
Fazit und Ausblick
10
Die Wirksamkeit einzelner probiotischer Stämme zur Prävention und
Behandlung von intestinalen Erkrankungen wie infektiöse und
antibiotika-induzierte Diarrhöen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, chronische Obstipation, H. Pylori-Infektionen sowie
Literaturverzeichnis
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2 Metchnikoff E: Sur la flore du corps humain, Manchester Lit Philos Soc 1901; 45:1-38.
3 Klein A, Jahreis G: Probiotika und deren modulierende Wirkungen
auf das Immunsystem, EU 51, 40-46, 2004.
4 Kasper H: Lebendkeime in fermentierten Milchprodukten - ihre
Bedeutung für die Prophylaxe und Therapie, EU 43, 40-45, 1996
5 Schrezenmair J: Darmgesundheit - wie wichtig ist sie wirklich, EU
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11 D’Souza, A L; Rajkumar, C; Cooke, J; Bulpitt, C J Probiotics in prevention of antibiotic associated diarrhoea: meta-analysis. BMJ 324,
1361-1366, 2002.
12 Banaszkiewicz, A; Szajewska,H. Ineffectiveness of Lactobacillus
GG as an adjunct to Lactulose for the treatment of Constipation in
Children: A double-blind, Placebo-controlled randomized trial. J
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13 Koebnick C, Wagner I, Leitzmann P: Probiotic beverage contanining Lactobacillus casei Shirota improves gastrointestinal symptoms
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14 Sykora J; Valeckova K; Amlerova J et al. Effects of a special designed fermented milk product containing probiotic Lactobacillus
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15 Watzl B, Leitzmann C: Bioaktive Substanzen in Lebensmitteln,
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16 de Vrese, M; Winkler, P; Rautenberg, P et al. Effect of Lactobacillus gasseri PA 16/8, Bifidobacterium longum SP 07/3, B. Bifidum MF
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17 Veer P van´t et al.: consumption of fermented milk products and
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18 Buono de Mesquita et al.: Intake of foods and nutrients and cancer of the exocrine pancreas: a population based case-control study
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19 Knekt P. et al.: Intake of diary products and the risk of breast
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20 Gibson G R, Roberfroid M B R, Dietary modulation of the human
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21 Kasper H: Ernährungsmedizin und Diätetik, 10 Auflage 2004, Verlag Urban & Fischer.
22 Pool-Zobel B L: Gesundheitsfördernde Eigenschaften von Inulin
und Oligofruktose, Teil 1: Ballaststoffwirkungen, präbiotische Eigenschaften, Verbesserung der Calciumresorption und mögliche Sekundäreffekte, Ernährungsumschau 54, 8-11, 2007.
23 Pool-Zobel B L: Gesundheitsfördernde Eigenschaften von Inulin
und Oligfruktose, Teil 2: Sekundäreffekte im direkten Zusammenhang mit der Aufnahme von Inulin und Oligofruktose, Ernährungsumschau 54, 70-80, 2007.
24 Aso, Y.; Akaza, H.; Kotake, T. et al. Preventive effect of a Lactobacillus casei Preparation on the recurrence of superficial bladder
cancer in a double-blind trial. European Urology 27, 104-109,
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Diabetes-InformationsZentrum e.V., Hilden
Maren Krüger erhielt 1979 ihr Diplom im
Fachbereich Oecotrophologie an der Christian-Albrecht-Universität Kiel. Bis 1987 war sie
als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie als
Leiterin der Abteilung Ernährung und
Umwelt der Verbraucher-Zentrale NRW, Düsseldorf tätig.
Seit 1987 ist sie freiberuflich tätige Oecotrophologin. Von 1987
bis 1989 übernahm sie einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Mönchengladbach, Fachbereich Oecotrophologie. Seit 1989
ist sie Inhaberin einer Praxis mit den Schwerpunkten individuelle Ernährungsberatung, Referententätigkeit, Aus- und Fortbildung von Multiplikatoren.
Seit Beginn ihrer beruflichen Selbstständigkeit ist sie als Fachjournalistin für verschiedene Verlage, Firmen, Verbände und
Internet-Portale tätig. Seit Ende 2005 ist sie Geschäftsführerin
des Diabetes-InformationsZentrums e.V. Frau Krüger ist Autorin des Ratgebers „Diabetes wird leichter“, der im Januar 2006
im Moewig Verlag erschienen ist.
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geben dem Herzen neue Kraft, fördern die Durchblutung und steigern die Versorgung mit Sauerstoff.
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Fortbildungs-Fragebogen 9/2008
Faxnummer: 02 08 / 6 20 57 41
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Hier finden Sie die Fortbildungsfragen zum Hauptartikel. Bei Beantwortung und Faxantwort erhalten Sie einen Fortbildungspunkt auf dem
Postweg. Sie erhalten den Fortbildungspunkt für die Kategorie „Bearbeiten von Lektionen“ (rezertifiziert durch die
Bundesapothekerkammer, Veranstaltungs-Nr.: BAK 2006/36). Es ist pro Aufgabe nur eine Antwort richtig. Die Lösungen werden Ihnen
zusammen mit dem Fortbildungspunkt mitgeteilt. Bitte tragen Sie unbedingt Ihre Postanschrift und Ihre Telefon-Nummer (für
evtl. Rückfragen) in das Faxformblatt ein!
1. Probiotika sind
A) 앮 lebende Mikroorganismen, die dem Wirt einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden.
B) 앮 spezifische unverdauliche Lebensmittelbestandteile, die selektiv bestimmten Bakterienarten im Darm fördern und dadurch
positive gesundheitliche Wirkungen erzielen.
C) 앮 Bakterienarten mit pathogenen Eigenschaften.
D) 앮 nicht wirksam in der Behandlung von infektiösen und
Antibiotika induzierten Diarrhöen.
5. Zu
A) 앮
B) 앮
C) 앮
D) 앮
den protektiven Bakterien im Darm zählen:
Lactobacillus spp. und Bifidobacterien spp.
Veillonella spp.
Clostridium spp.
Staphylococcus spp.
6. Die
A) 앮
B) 앮
C) 앮
D) 앮
ist Lebenslang gleich.
ist von der Art der Ernährung unabhängig.
liegt schon pränatal fest.
ist bei alten Menschen anders als bei Kindern.
Zusammensetzung der menschlichen Darmflora
2. Präbiotika sind
A) 앮 Bestandteile der gesunden Darmflora.
B) 앮 eine Kombination von Pro- und Synbiotika.
C) 앮 lösliche Ballaststoffe, die sich günstig auf die Gesundheit auswirken, indem sie selektiv Bifidobakterien und Lactobacillen
im Wachstum im Darm fördern.
D) 앮 lebende Mikroorganismen, die das Wachstum pathogener
Bakterienarten im Darm fördern.
7. Welche Lebensmittelinhaltsstoffe haben definitionsgemäß
präbiotische Eigenschaften?
A) 앮 Pektine
B) 앮 Inulin und Oligofruktose
C) 앮 Hemizellulose
D) 앮 Stärke
3. Um probiotische Wirkungen im menschlichen Organismus zu
entfalten, ist eine tägliche Dosis von
A) 앮 108-9 notwendig.
B) 앮 1015-17 notwendig.
C) 앮 102-3 notwendig.
D) 앮 105-6 notwendig.
8. Bei welchen der aufgeführten Personengruppen haben
Probiotika (präventiv oder therapeutisch) nach heutigem
Kenntnisstand keinen Effekt?
A) 앮 Bei Patienten mit H. pylori Infektion
B) 앮 Bei Patienten mit funktionellen und chronisch entzündlichen
Darmerkrankungen
C) 앮 Bei Patienten mit altersbedingter Makula-Degeneration
D) 앮 Bei Kleinkindern aus Familien mit hoher Allergiebereitschaft
4. Wie heißt der russische Bakteriologe und Nobelpreisträger, der
die besondere Wirkung von Milchsäurebakterien feststellte?
A) 앮 Ilja Rogoff
B) 앮 Ilja Metchnikoff
C) 앮 Anton Tschechow
D) 앮 Wladimir Iljitsch Uljanow
Berufsbezeichnung:
앮 Apotheker/in
앮 PTA
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