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6. Pharma-Großhandelstag am 19. Mai 2010 in Berlin Dr. Christopher Hermann Stellv. Vorsitzender des Vorstandes AOK Baden-Württemberg Verhandlungsführer Arzneimittelrabattverträge des AOK-Systems Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -1- Agenda I. Ausgangslage: Status quo ante II. Wettbewerbsmotor ArzneimittelRabattverträge III. Effekte der AOK-Rabattverträge IV. Der pharmazeutische Großhandel im Vertragswettbewerb V. Ausblick Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -2- I. Ausgangslage: Status quo ante 1. Status quo ante: Marketingwettbewerb bis 31.03.2007 (vor GKV-WSG) Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -3- I. Ausgangslage: Status quo ante Marktkonzentration 2006: Hochpreis-Phalanx Trotz günstiger Preise kein nennenswerter Marktzugang für Mittelstand Quelle: AOK Baden-Württemberg Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -4- I. Ausgangslage: Status quo ante Bedeutung der Hersteller in der Wertschöpfungskette von Arzneimitteln Mrd. EUR > Ausgabensteigerung maßgeblich durch pharm. Unternehmen determiniert Quelle: ABDA Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -5- II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Arzneimittelrabattverträge: Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit durch veränderte Anreizsysteme seit 01.04.2007 (GKV-WSG) Neu: Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -6- II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Profiteure 2007 Bisoprolol 5 mg 100 St.: Abrechnungsverteilung AOK BadenWürttemberg 2007, Preisstand 15.12.2007 • Stärkung des Mittelstandes • neuer Wettbewerb Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -7- II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Marktdynamik unter AOK-Verträgen 2007 (42 Wirkstoffe) Anzahl der zu Lasten der AOKs abgegebenen Packungen Quelle: GfsG Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -8- II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Stärkung des Wettbewerbs durch AOK-Verträge Dez. 2007 Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin -9- II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Rechtliche Angriffe gegen AM-Ausschreibungen AOKs: Fokus: Aktive PharmaUnternehmen Tender I 2007 2 VK / Gerichtsbeschlüsse Tender II 2008 9 30 Tender III 2009 22 Tender IV 2010 6 60 4 9 Instrument etabliert und akzeptiert Rechtssicherheit für alle Beteiligten erreicht GKV-OrgWG, 16.12.2008 Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 10 - II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Generikamarktabdeckung erreicht: EU-weit ausgeschriebene Verträge AOK-System ab 01.04.2010 (Tender III ab 01.06.2009, plus Tender IV) 143 Wirkstoffe rabattiert ^ 70% Generikamarkt Umsatz p.a. 3,5 Mrd. EURO (AVP) = 715 Einzelverträge geschlossen 39 erfolgreiche Unternehmen Umsetzungsquote (Tender III bis 11/2009): rd. 60%/Gebietslos Einsparvolumen für das AOK-System 2010: 520 Mio. EUR Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 11 - II. Wettbewerbsmotor Arzneimittel-Rabattverträge Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 12 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Mittelstandsförderung: Marktöffnung durch Exklusivität am Beispiel Nitrendipin (AOK-Tender III 2009 – 2011) Quelle: GfsG (01/2010) Kalkulierbare Chance Mittelstand Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 13 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Mittelstandsförderung: Entwicklung Marktanteile unter Rabattverträgen 143 rabattierte Wirkstoffe Marktanteil TOP3 – Generikakonzerne; gesamtpatentfreier Markt Basis: Umsatz AOK zum AVP Quelle: Actrapid * Prognose nach Vertragslage 01.04.2010 Erfolgsmodell für Mittelstand Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 14 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Beibehalt von Rabattvertragspartnern der AOKs in vier Jahren nur bei 5 von 143 Wirkstoffen: - Baclofen 1. Tranche zu 2. Tranche - Metamizol 2. Tranche zu 4. Tranche - Ondansetron 2. Tranche zu 4. Tranche - Amoxicillin 2. Tranche zu 4. Tranche - Glibenclamid 2. Tranche zu 4. Tranche Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 15 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 16 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 17 - III. Effekte der AOK-Rabattverträge Durchschnittlicher Apothekenverkaufspreis Wirksamkeit Vertragswettbewerb: Rabattverträge Rabattierte Effektivpreislinie Quelle: Lauer-Taxe >>> Effizienzvorteil gegenüber allen anderen Instrumenten evident Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 18 - IV. Der pharmazeutische Großhandel im Vertragswettbewerb Eckpunktepapier der Regierungskoalition vom 28.04.2010 4. Festbetragsmarkt [...] • Die Rabattverträge werden weiterentwickelt. Die Vertragsbedingungen werden verstetigt. Die Zuständigkeit der Zivilgerichtsbarkeit für das Vergaberecht wird hergestellt. Es werden flankierende Regelungen getroffen zum Erhalt des Wettbewerbs. Damit wird sichergestellt, dass genügend Anbieter im Markt bleiben und der Preiswettbewerb nicht mittelfristig durch Oligopolisierung eingeschränkt wird. • Versicherte können ein anderes als das Rabatt-Präparat ihrer Krankenkasse wählen und erhalten dafür Kostenerstattung im Rahmen einer Mehrkostenregelung. • Die vollständige Anwendbarkeit des Kartellrechts für Rabattverträge einschließlich der Rechtswegzuweisung zu den Zivilgerichten wird angestrebt. 8. Kurzfristig wirksame Entlastungen [...] • Der Großhandel erhält eine leistungsgerechte Vergütung. Der Großhandelszuschlag wird auf einen preisunabhängigen Fixzuschlag und einen prozentualen Zuschlag umgestellt. Dabei werden Funktionsrabatte an Apotheken berücksichtigt. Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 19 - IV. Der pharmazeutische Großhandel im Vertragswettbewerb Versorgungsrealität Grundsatz - Sortimentbreite vollumfängliche Versorgung der Apotheken Arzneimittelrabattverträge Prämisse: Funktions-/Planungssicherheit exklusiver Rabattverträge Effizienzgewinne Lagerhaltung möglich - Logistik zeitnahe Lieferfähigkeit, auch koordiniert über Firmenverbund Längerfristigkeit Bevorratung Apotheke: ggf. Lieferfrequenz-Vorteile - Ergänzender Service Qualifizierte Auskunftsfähigkeit - „Funktionsrabatte“ Wettbewerbsinstrument (?) Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 20 - IV. Der pharmazeutische Großhandel im Vertragswettbewerb Arzneimittelmarkt Deutschland: voraussichtliche Wertschöpfung an GKV-Arzneimittelausgaben 2009 Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 21 - IV. Der pharmazeutische Großhandel im Vertragswettbewerb Anteil Großhandel an Arzneimittel-Wertschöpfung eng begrenzt Mehrwertsteuerbelastung vierfach höher als Großhandelsanteil Bei pharmazeutischen Unternehmen zwei Drittel Gesamtwertschöpfung, alle weiteren Distributionsstufen inkl. Staat nur ein Drittel Handlungsbedarf mit Augenmaß! Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 22 - V. Ausblick Was steht an? • Erschließung Wirtschaftlichkeitsreserven – Daueraufgabe • Novellierung AM-Rabattvertragsregime kontraproduktiv • Für Großhandel neutrale Umstellung auf Fixzuschläge unter Abführung „Funktionsrabatte“ an Krankenkasse – konkrete Gestaltung entscheidend • Effizienzgewinne Lagerhaltung: Planungssicherheit durch Beibehaltung Substitutionsregelung ohne Mehrkostenregelung • Ausbau und Stärkung Vertragswettbewerb zwischen Krankenkassen und pharmazeutischen Unternehmern • Austauschfähiger Markt: Obligatorisches KiA-System • Innovativer Markt: K-N-Bewertung, Verhandlungsregime Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 23 - 6. Pharma-Großhandelstag am 19. Mai 2010 in Berlin Vielen Dank für Ihr Interesse. Dr. Christopher Hermann Stellv. Vorsitzender des Vorstandes AOK Baden-Württemberg Verhandlungsführer Arzneimittelrabattverträge des AOK-Systems Dr. Christopher Hermann 6. Pharma-Großhandelstag, 19.05.2010, Berlin - 24 -