Power für die Farbausgabe!

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Power für die Farbausgabe!
© 2003 Carl Hanser Verlag, München
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Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern.
INTERVIEW
Océ TCS 400:
Power für die Farbausgabe!
Océ hat zum Jahresanfang 2003 ein neues System für die Farbausgabe auf den Markt gebracht, welches in
Produktivität und Handling an die erfolgreichen Schwarzweiß-Systeme des Unternehmens anschließt. Zur
Cebit wird es bereits um einen Scanner ergänzt. Über die Details sprach CAD CAM mit Harrie P.L. Levels, dem
Marketing Manager für Wide Format Printing Systems.
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CADCAM 1/2003
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INTERVIEW
aussteller bei der Firma SAP in der Halle 5.
Wir sind der Meinung, das genügt, um
unsere derzeitigen Interessen in Hannover
zu vertreten.
Warum diese komplette Umorientierung? Océ in der Halle 1 war doch sozusagen eine feste Bank.
Wir machen seit sieben Jahren unsere
eigenen Hausmessen in Poing bei München. Dort können wir uns noch viel besser
als Gesamtfirma präsentieren, als auf der
Wenn wir nun auf die neue TCS400
kommen, welchen Status hat die Maschine
aktuell?
Wir haben gerade jetzt im Januar die
ersten vier Serienmaschinen fertig gestellt.
Also die Phase der Produktionsprototypen
ist vorbei, und wir steigen gerade in die
Serie ein. Parallel dazu läuft die Information unserer Handelspartner, sodass dann
auch der aktive Vertrieb beginnen kann.
Für wen, sprich für welche Anwender ist
denn TCS400 besonders geeignet?
Wir haben bei der Entwicklung des
neuen Systems zwei Marktsegmente
fokussiert, nämlich die Dienstleister, die
Jobprinter, welche die Ausgabe von großformatigen Plänen für ihre Kundschaft
anbietet, und zum anderen die Firmen, die
selbst farbige Pläne und Zeichnungen in
höherer Auflage ausgeben wollen.
Die TCS 400 von hinten gesehen. Der Ink-jetDrucker/Plotter kann als ein oder zwei Rollenmaschine ausgeführt werden
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maschine TCS 400, die ganz sicher nicht
nur einmal in Hannover stehen wird, und
dann haben wir eine sehr komfortable
Printlösung für Catia-Anwender, um aus
diesem System heraus sehr produktiv Pläne
und Zeichnungen auszugeben.
CADCAM: Herr Levels, was tut Océ auf
der Cebit 2003?
Levels: Im Vergleich zu den früheren
Jahren kommt es zu deutlichen Veränderungen. Wir hatten zuletzt drei große
Stände in der Halle 1. Ein Riesenaufwand
an Material, Menschen und letztendlich
auch Kosten. In diesem Jahr geben wir alle
Stände in der Halle 1 vollkommen auf. Wir
zeigen dafür sehr selektiv Flagge, nämlich
mit einem Stand in der Halle 6, also im
CAD/CAM/ PLM-Umfeld, und wir sind Mit-
Cebit. Die rund 8000 Quadratmeter, die wir
dort in unserer eigenen Fabrik zur Verfügung haben, erlauben eine komplette Darstellung aller unserer Produktbereiche —
und das kommt bei unseren Kunden an. Wir
werden daher diese Art der Präsentation
ausbauen und zwei Hausmessen veranstalten: Neben Poing wird es eine weitere in
Hamburg geben. Terminlich liegen beide
Veranstaltungen im Frühjahr, nämlich vom
1. bis 4. April und vom 21. bis 24. Mai. Das
ist also der Grund, warum wir unser Konzept für die CeBIT geändert haben.
Was werden Ihre Messeschwerpunkte
auf dem neuen Stand in der Halle 6 sein?
Wir werden unsere TDS-Reihe zeigen,
die bekannten sehr leistungsfähigen
Schwarzweiß-Ausgabesysteme, dann zeigen wir natürlich unsere superneue Farb-
Höhere Auflage, höheres Volumen, können Sie das näher spezifizieren, was bringt
die Maschine wirklich?
TCS400 ist für ein Druckvolumen von
5000 Quadratmetern pro Jahr gedacht.
Umgerechnet heißt das, wir können rund 20
Quadratmeter in der Stunde ausgeben, in
einer anderen Einheit, der Anwender kann
circa 18 DIN-A0-Pläne pro Stunde drucken.
Aus dieser Leistungsberechnung heraus
denken wir dass das System für Teams ab
fünf CAD-Arbeitsplätzen geeignet ist.
Welches Druckprinzip hat der Plotter/
Drucker?
Wir haben es hier mit einem InkjetSystem zu tun, welches wasserbasierende
Tinte verarbeitet.
Inkjet ist ja im Prinzip schon bekannt,
woher aber kommt die hohe Produktivität?
Wenn wir die gerade genannten Zahlen
zugrunde legen und mit Ihren bisherigen
Systemen vergleichen, dann sind Sie ja um
Faktoren 5 bis 6 schneller geworden.
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Wir haben die gesamte Controller-Philosopie von unseren monochromen Systemen auf das Farbsystem übertragen. Das
bedeutet unter anderem, dass Sie während
der Verarbeitung eines Plans schon den
nächsten schicken können und so weiter.
Eine Multitasking-Verarbeitung sorgt für
eine parallele Bearbeitung und damit für deutliche
Gesamtzeitverkürzungen. Der so
genannte Océ Power Logic Controller erkennt außerdem
so
viele
Druckformate, dass
es möglich ist, fast
jede Datei direkt
Harrie Levels: » ... im
vom Arbeitsplatz
Prinzip zwei Abaus zu drucken.
satzkanäle... «
Zur Produktivität
trägt auch die Bestückbarkeit mit mehreren
Rollen bei, zur Zeit zwei, eine 3. Rolle ist
angedacht, und zwar im DIN-Format. Das
heißt wenig Medienwechsel und kein
Beschnitt.
Der neue Océ-Drucker fügt sich gut auch in Büroumgebungen ein
Die Bedienbarkeit ... ?
... ist den bisherigen TDS-Systemen
angepasst worden, das heißt einfache
Bedienung gehört zum Systemkonzept.
Dazu gehört das Océ-typische logisch
strukturierte Bedienfeld, welches dem
Anwender keine Rätsel aufgibt.
Zur einfachen Bedienung gehört aber auch
die Handhabung der Druckhardware, etwa
beim Auswechseln des Druckkopfs oder
beim Wechseln der Papierrollen.
Zum Drucker soll es nun auch einen
Scanner geben?
Der TCS-400-Drucker kann über eine Remote-Software von jedem Arbeitsplatz aus bedient werden
Das ist richtig. Wir werden ihn zur Cebit
vorstellen. Auch bei diesem Teil des neuen
Systems dienten die schon vorhandenen
Schwarzweiß-Geräte als Vorbild, das heißt
vor allem eine sehr einfache Handhabung.
Schlagwortartig könnte man sagen, scannen soll so einfach wie kopieren sein. Neben dem einfachen Handling der Hardware
hilft hierbei die Software, Color Image
Logic, dass wirklich jeder farbige Pläne einscannen und dann über den Drucker wieder ausgeben kann. Alle nötigen Grundeinstellungen und Bildkorrekturen sind im
System schon einprogrammiert.
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Wie schauen die Preise aus für das neue
System?
Der Drucker hat in seiner einfachsten
Ausbaustufe einen Preis von 10 700 Euro,
die Zweirollenversion kostet 12 800 Euro.
Verglichen mit früheren Plotterpreisen
sind das ja gar keine Summen ...
Das ist richtig, aber gestern ist vorbei,
und wir müssen uns den heutigen Marktgegebenheiten anpassen!
Wie fügt sich denn das neue System in
die bisherige Produktpalette ein? Werden
andere Maschinen dafür gestrichen?
Nein, es wird überhaupt nichts gestrichen. Unsere Produktpalette sieht nun so
aus, dass wir eine Reihe starker Schwarzweiß-Systeme haben, angefangen bei der
Océ 9300, einem LED-Plotter zum Inkjet
Preis, einer TDS 400, als Einstieg in Multifunktionale Systeme, dann geht es weiter
mit der TDS 600 für mittlere Volumina bis
hin zur TDS 800, dem Highendsystem unse-
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rer Schwarzweiß-Palette. Mit der TCS 400
beginnen wir nun dieses auch in Farbe zu
realisieren. Der bisherige Inkjet-Farbplotter
für den Ingenieurbereich, der Océ 5250,
bleibt bestehen.
Wenn wir uns einmal von den konkreten
Produkten lösen, haben die Kunden in
Sachen Großformatausgabe noch Wünsche offen? Kann man sich noch weitere
Verbesserungen vorstellen?
Wo ist das neue System entwickelt worden?
Natürlich gibt es noch Wünsche. Im
Farbbereich insbesondere nach noch höheren Geschwindigkeiten und weiteren
Bedienungsvereinfachungen. Hier sind wir
noch längst nicht am Ende. Was wir bei der
Schwarzweiß-Ausgabe sehen, ist, dass
unterschiedliche Kundengruppen sehr differenzierte Anforderungen
haben, die wir mit einzelnen Geräten und Systemen
erfüllen müssen.
Die gesamte Entwicklung der Hardware
ist in unserem Mutterwerk in Venlo
gemacht worden, wo die Maschinen dann
auch hergestellt werden. Die Controller-
Über welche Kanäle
werden denn die großformatigen Geräte vertrieben?
Wir haben im Prinzip
zwei Absatzkanäle. Der
eine ist unser direkter Vertrieb. Er betreut vornehmlich Dienstleister und größere Industriekunden. Alle
anderen werden von Vertriebspartnern
betreut.
Neben der Maschine selbst können von Océ auch alle nötigen
Hierbei gibt es wiederum
Materialien bezogen werden
zwei Kategorien, die OcéEntwicklung fand in einer Entwicklungsab- Vertriebspartner, OVP, welche im Wesentlichen die Produktpalette in Schwarzweiß
teilung in Paris statt.
anbieten, und wir haben die Océ-Bussines Océ hat in der Regel nicht nur singuläre Partner, die eigene Ausstellungsräume
Produkte im Angebot, sondern ganze Sys- haben, die speziell für einzelne Produkte
teme. Wird sich das auch bei der Farbaus- geschulte Verkäufer beschäftigen etc, die
also etwas oberhalb der OVP operieren.
gabe so darstellen?
Ja. Neben den Dingen, die wir schon besprochen haben, verfügt TCS 400 über eine
ganze Reihe von Software, wodurch es
eben auch schon bei der Druckvorbereitung zum System wird. Dazu gehören alle
gängigen Schnittstellen, die Treiber, zum
Beispiel für Autocad, Treiber fürs Windows-Umfeld, dazu gehört die Software,
Remote Logic, welche alle Informationen
auf Ihren Arbeitsplatz bringt, und es gehören die Web-Fähigkeiten des Systems
dazu. Am anderen Ende, wo es um die Weiterverarbeitung der gedruckten Pläne
geht, wird es ebenfalls ein ordentliches
Equipment geben, ähnlich dem, was Sie
aus dem Schwarzweiß-Umfeld kennen.
Unsere Ingenieure arbeiten gerade an der
Anpassung.
Die wirtschaftliche Lage gilt zur Zeit als
etwas angespannt, wie sieht das denn bei
Océ aus, verdienen Sie noch Geld?
Ja, wir verdienen noch Geld, aber die
Bäume wachsen derzeit nicht in den Himmel, um es einmal so auszudrücken.
Wir sehen eine deutliche Wandlung beim
Verhalten unserer Kunden. Früher haben
viele einfach nur »das Beste« gewollt, der
Preis spielte eine untergeordnete Rolle.
Heute will man noch immer eine technisch
befriedigende Lösung, die aber zum bestmöglichen Preis. Darauf mussten wir uns
einstellen und haben es auch getan.
Herr Levels, vielen Dank für das Gespräch.