Universelle Kupferdraht-Haus- und Wohnungs
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Universelle Kupferdraht-Haus- und Wohnungs
Universelle Kupferdraht-Haus- und Wohnungs-Verkabelung für Daten-/Internet- und Telefondienste Merkblatt für den Bauherrn Leistung und Zuverlässigkeit des Kommunikationsanschlusses des Telekommunikation-Netzbetreibers hängen in hohem Maße von der Verkabelung ab, die im Haus oder der Wohnung installiert wird. Nur qualitativ hochwertige Kabel, Anschlussdosen und Verteilerkomponenten stellen sicher, dass die angeschlossenen Endgeräte auch die Leistung, die vom Netz zur Verfügung gestellt wird, in vollem Umfang erhalten. Die zu installierende Verkabelung besteht aus drei wichtigen Komponenten: 1. Verteiler 2. Kabel 3. Anschlussdose Netzzugangsverkabelung Beispiel zur Verbindung von Wohnungs- und Netzzugangsverkabelung Quelle: DIN EN50173-4:2007 Wohnung Abkürzung: HÜP = Hausübergabepunkt ENS = Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude WV = Wohnungsverteiler SWV = Sekundärer Wohnungsverteiler 1 Verteiler Am geschirmten Verteiler laufen sämtliche Kabel und Leitungen zusammen. Hier wird die Verbindung zum Kommunikationsnetz des Telekommunikations-Netzbetreibers geschaffen, und von hier verlaufen die Kabel sternförmig in die Wohnung oder Zimmer eines Hauses zu den Anschlussdosen in den einzelnen Räumen. Die Kabel sind auf dem so genannten Verteilfeld aufgelegt. Ein Steckplatz im Verteilfeld entspricht einem Anschluss in der Anschlussdose. Doppelanschlussdosen belegen somit zwei Anschlüsse im Verteilfeld. Um für aktuelle und künftige Dienste und Anwendungen gerüstet zu sein, muss das Verteilfeld für 10 Gigabit Ethernet geeignet sein (sog. Kategorie 6A). Auch die Elektronik wie der DSL-Router oder die Telefonanlage können im oder in der Nähe des Verteilers untergebracht werden. Jede Wohnung erhält einen eigenen Verteiler. Im oder in der Nähe des Verteilers müssen Stromanschlüsse für die elektronischen Geräte vorhanden sein. Kabel Die Kabel verbinden den Verteiler mit den Anschlussdosen. Um sicherzustellen, dass nicht nur die heutigen, sondern auch künftige Dienste mit sehr hohen Datenraten sicher und zuverlässig übertragen werden können, sind achtadrige, geschirmte Kabel der Kategorie 7 zu verwenden. Diese Kabel verfügen über die nötigen Leistungsreserven, um auch in Zukunft die volle Leistung übertragen zu können. Alle Adern des Kabels sowie der Kabelschirm sind in der Anschlussdose und im Verteilfeld anzuschließen, auch wenn sie für manche Dienste (noch) nicht benötigt werden. Anschlussdosen Die geschirmten Anschlussdosen in den einzelnen Räumen müssen technisch auf die verlegten Kabel abgestimmt sein, was beispielsweise dadurch erreicht werden kann, dass Anschlussdosen, Verteilfeld und Kabel aus der selben Produktreihe eines Herstellers stammen. Nur so werden mögliche Störungen durch Fehlanpassungen oder Störungen vermieden. Anschlussdosen gibt es mit einem oder zwei Anschlüssen (beispielsweise für PC und Telefon). Unabhängig von der jeweiligen Anwendung (Telefon, Internet oder zukünftig IP-TV) ist der Steckertyp RJ45, der sich international als Universalstecker durchgesetzt hat, für alle Anschlüsse zu verwenden. Um für aktuelle und künftige Dienste und Anwendungen gerüstet zu sein, müssen die Anschlussdosen für 10 Gigabit Ethernet geeignet sein (sog. Kategorie 6A). 2 Wo die Anschlussdosen installiert werden, hängt stark von der geplanten Nutzung der Räume sowie deren Größe ab. Sollte die endgültige Funktion eines Raumes bei der Installation noch nicht festliegen, hat sich als Richtwert ein Anschluss pro 3,75 m Raumumfang bewährt. Das bedeutet bei einem Raum mit 12 Quadratmetern und Wandlängen von 3 Metern und 4 Metern beispielsweise: 4 Meter 3 Meter Raumumfang: 3 m + 4 m + 3 m + 4 m = 14 m 1 Anschluss pro 3,75 m: 14 m : 3,75 m = 3,73 Quelle: DIN EN50173-4:2007 Wohnung Für diesen Raum wären 3,73, also gerundet 4 Anschlüsse vorzusehen. Praktischerweise wird man zwei Doppelanschlussdosen einsetzen, denn wo ein PC steht, wird oft auch ein Telefon gebraucht. Tipp: In der Praxis hat sich bewährt, eher zu viele als zu wenige Anschlüsse vorzusehen. Eine fehlende Anschlussdose, die man später nicht oder nur mit großem Aufwand nachrüsten kann, ist sehr viel ärgerlicher als eine Anschlussdose zu viel, die man später doch nicht braucht. Tipp: Neben den Anschlussdosen sind auch Steckdosen für die Stromversorgung der Geräte zu installieren. Prüfung Vor Inbetriebnahme sind die Anschlüsse der Verkabelung zu prüfen. Für die Prüfung sind die Sollwerte des so genannten Klasse EA-Links zu verwenden. Die Prüfprotokolle dokumentieren, dass die Verkabelung fehlerfrei installiert wurde und gleichzeitig für die vielfältigen Anforderungen geeignet ist. Weiteren Komponenten werden vom Dienste Anbieter bereitgestellt. Hierzu zählen: - der passive Hausübergabepunkt => HÜP = Hausübergabepunkt - die elektronischen Komponenten => ENS = Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude 3 Am Hausübergabepunkt endet die Leitung, die von außen in das Gebäude führt. Die elektronische Systemtechnik stellt den Daten-(z.B. DSL-)Anschluss und den Telefonanschluss zur Verfügung. Sie werden mit dem Verteilfeld durch flexible Kabel (Patchkabel mit RJ45-Stecker der sog. Kategorie 6 für Internet und Datenübertragung und/oder RJ11/12-Stecker der sog. Kategorie 3 für Telefon) verbunden. Diese flexiblen Kabel sind durch den Bauherrn zu beschaffen. Kabel- / Satellitenfernsehen wird über separate Koax-Kabel und Komponenten übertragen. Die in diesem Merkblatt beschriebene Verkabelung hat mit dem klassischen Kabelfernsehen nichts zu tun. Sie eignet sich jedoch für zukünftige Video over IP und IP-TV, da diese Dienste wie DSL-Daten behandelt werden. Tipp: Es wird empfohlen, RJ45 Verteiler und Anschlussdosen mit Überbiegeschutz der Kontakte 1/2 & 7/8 bzw. der Option zur Steckung von RJ11/12 Stecker, zu verwenden, um Beschädigungen der Kontakte bei der Verwendung von Telefonsteckern (RJ11/12) zu vermeiden. Verbindung von Wohnungsverkabelung Auszug: DIN EN50173-4:2007 Wohnung Abkürzung: HÜP = Hausübergabepunkt ENS = Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude WV = Wohnungsverteiler TARA= Informationstechnische Anschluss 4 Beispiel für eine Wohnungsverkabelung HÜP TARA TARA ENS WV TARA TARA TARA TARA Abkürzung: HÜP = Hausübergabepunkt TARA = Informationstechnischer Anschluss ENS = Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude WV = Wohnungsverteiler Diesem Merkblatt liegt die Norm DIN EN 50173-4:2007 mit sinnvollen Erweiterungen für eine zukunftssichere Verkabelung zugrunde. Normen und technische Standards allein reichen jedoch nicht aus. Es muss sichergestellt sein, dass die einzelnen Komponenten über genügend große Reserven verfügen, um auch künftige Dienste und Anwendungen sicher und störungsfrei übertragen zu können. Darüber hinaus müssen die Verkabelungskomponenten aufeinander abgestimmt sind, denn nur so können Einbußen durch Fehlanpassungen verhindert werden. Gerne können hierzu Empfehlungen zu geprüften Produkten angefordert werden. 5