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Zeitschriftenanalyse A4.indd
GLAMOUR
Eine Zeitschriftenanalyse
von Stephanie Mann
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Mein Wort zum
Sonntag
Vorwort
FRAUENZEITSCHRIFTEN – Eine Publikumszeitschrift, die sich mit ihrem redaktionellen Inhalt vorwiegend an Frauen richtet. Frauenzeitschriften behandeln vorwiegend Themenkreise, die dem
Kommunikationsbedürfnis weiblicher Leser entsprechen. Die Berichterstattung dreht sich vor
allem um Mode, Kosmetik, das Leben in der Familie, Bildung und Beruf der Frau sowie Ernährung etc. Ergänzt werden diese Themen durch Romane, Serien sowie Abhandlungen spezieller
kultureller Gebiete. STOPP! Ist das wirklich so? Mir stellt sich immer wieder die Frage, wenn ich
die Zeitschrift GLAMOUR durchblättere, ob sie wirklich diesem Frauenklischee entspricht. Haben
Frauen wirklich nichts anderes im Sinn, sich über die neuesten Trends der Mode zu informieren?
Diese Zeitschriftenanalyse liegt mir daher sehr am Herzen, denn ich möchte dieser Frage auf den
Grund gehen. Selbst habe ich diese Frauenzeitschrift abonniert und lese sie auch sehr gerne.
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GLAMOUR HAT MAN
NIE GENUG!
Konzept der Publikation
GLAMOUR ist der Trend- und Styleguide für modebewusste, smarte Frauen: hochwertig,
mobil und unique. Kernthema in GLAMOUR ist die Mode. In opulenten Produktionen auf
internationalem Top-Niveau inszeniert GLAMOUR die Looks der Saison und zeigt im Stylebook alle Tipps und Tricks, wie die neuesten Looks für das persönliche Styling umgesetzt werden können. Der zweite Themenschwerpunkt in GLAMOUR ist die Beauty. Hochwertig produzierte Beautystorys rund um Haare, Make-up, Pflege und Duft präsentiert
GLAMOUR in jeder Ausgabe. Spezielle Themenschwerpunkte ergänzen diesen Rundumservice. Zusätzlich bietet GLAMOUR sämtliche Rubriken einer modernen Frauenzeitschrift: Psychologie und Partnerschaft, Food, Reise und Automobil. Mit vielen Informati-
onen und praktischen Ideen. GLAMOUR ist nicht nur ein kompetenter Ratgeber, GLAMOUR
ist auch immer für eine Überraschung gut. Das erwartet die Leserin von uns: Entertainment auf höchstem Niveau. Nicht nur in Deutschland setzt sich dieses Erfolgskonzept
durch. GLAMOUR erscheint in weiteren 14 internationalen Kernmärkten und wird von
den Frauen weltweit geliebt. Glamour ist ein schwedisches Lifestyle-Magazin im Hochglanzlook und praktischen Handtaschenformat, das jeden Monat jungen, dynamischen
Frauen das Neueste aus der Welt des Glamours präsentiert.Hinzu kommen Beiträge zu
den Themen Reisen, Lifestyle, Innendekoration sowie Reportagen. Glamour legt großen
Wert darauf, am Puls der Zeit zu sein.
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Wer hat hier
das Wort?
Konzept der Publikation
deutsche Chefredakteurin:
Andrea Ketterer
Herausgeber:
Moritz von Laffert
Die Glamour ist eine amerikanische, weltweit erscheinende Mode- und Frauenzeitschrift,
die im Condé Nast Verlag entwickelt wurde. Alle internationalen Ausgaben erscheinen
entweder in den jeweiligen nationalen Condé Nast-Verlagshäusern oder über Lizenz­
nehmer. Die deutsche Chefredakteurin heißt Andrea Ketterer. Der Herausgeber der deutschen GLAMOUR ist Moritz von Laffert. Von der verbreiteten Auflage von 499 044 Exemplaren verkauften sich im II. Quartal 2009 ganze 494 912 Exemplare. Das Magazin
erreicht 1,1 Millionen Leser, meist ­weiblich. Eine Ausgabe hat einen durchschnittlichen
Seitenumfang von ca. 240 bis 250 Seiten.
GESCHICHTE
Gegründet wurde sie 1939 in den USA und hieß ursprünglich „Glamour of Hollywood“.
2001 erschien erstmals die Ausgabe in Deutschland. Derzeit erscheint sie 15 Ländern:
Amerika, England, Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, Russland, Polen, Ungarn,
Rumänien, Südafrika, Mexiko, Griechenland, Niederlande und Schweden. In den meisten
Ländern erscheint die Zeitschrift monatlich.
Seit 2000 werden einige monatliche Frauenzeitschriften im „Pocketformat“ angeboten.
Initiator war der Condé Nast Verlag mit „Glamour“ und „Vogue Business“. Auch andere
Titel stellten (zeitweise) auf dieses Format um, wie „Allegra“ und „Joy“.
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Schön
eingekleidet!
Covergestaltung
Bezeichnung der
aktuellen Ausgabe
Magazinname (Logo)
Preisangabe
Bildunterschrift
Rubrik
„Nur in Glamour“
Covergestaltung früher
Rubrik PLUS
Maße:
Breite: 168 mm
Höhe: 223 mm
Top-Thema
Strichcode
Die Zeitschrift hat einen Namen, der steht gewöhnlich oben und eher links, damit man „Covergirl“ und der Preisangabe für die Länder Deutschland, Österreich und Schweiz, die
am Kiosk, wo Zeitschriften überlappend platziert werden, die Zeitschrift auch findet. So sich linksbündung unterhalb des Logozuges befindet. Rechts neben dem Portrait ist stets
ist auch bei der GLAMOUR der Name der Zeitschrift (vgl. Logo Seite 6) im oberen Fünftel die Rubrik „Nur in Glamour!“ abgebildet. Hier soll der Leser auf ein Artikelthema
des Covers platziert. Er wird häufig auch von den abgebildeten Frauen teils verdeckt. Wie aufmerksam gemacht werden, das es nur in der GLAMOUR nachzulesen gibt. Des Weitees für eine Frauenzeitschrift gehört, ist immer ein weiblicher Star darauf abgebildet. Dies ren gibt es das so genannte PLUS. Die wichtigsten Coverthemen werden in dieser rechtsvariiert in Form eines Ganzkörperportraits oder Gesichtsnahaufnahme.
bündig angelegten Rubrik knapp aufgelistet. Als Eye-Catcher ist in übergroßer Schrift das
Weitere Bestandteile des GLAMOUR Covers sind der Strichcode in der unteren rechten Top-Thema der Ausgabe links unten platziert, um den Leser zum Kauf zu annimieren.
Ecke eingerahmt, die Bezeichnung der aktuellen Ausgabe direkt unter dem Magazinname Meist sind Schriftzug- und Covertextfarbe einander angepasst, manches Cover wirkt eher
rechtsbündig platziert, sowie eine in Italics geschriebene Bildunterschrift neben dem kühl (Winterausgabe), anderes wiederum fröhlich und munter (Februarausgabe).
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Schöner Rücken
kann entzücken
Rückengestaltung
Maße:
Breite:
7 mm
Länge: 223 mm
Magazinname (Logo)
Ausgabe
Motto der Ausgabe
Preisangaben Europa
Verlagname
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Ist doch Logo!
Logogestaltung
Die Zeitschrift GLAMOUR verwendet für ihr Logo eine reine
Wortmarke. Die Schriftart ist
die Franklin Gothic ITC Demi
Compressed. Sie gehört zu
der Amerikanischen Grothesk
und ist somit eine Serifenlose
Linear-Antiqua. Das Logo ist
an Kiosken leicht wiederzuerkennen, da es zum einen nur
in Großbuchstaben geschrie-
ben ist und zum anderen werden für den Schriftzug meist
kräftige Farben verwendet,
die dem Betrachter gleich ins
Auge springen.
Die Gesamtgröße des Logos
auf dem Cover ist 35 mm
hoch und 158 mm breit. Um
gut sichtbar zu sein, ist es im
oberen Fünftel platziert.
Verlagname
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Auf die inneren
Werte kommts an
Inhaltsverzeichnis
Das Heft ist in diese
Rubriken eingeteil:
• Stars & Trends
• Liebe & Gesellschaft
• Mode
• Beauty & Body
• Food & Living
• Reise & Reportage
• In jeder Glamour
Das Inhaltsverzeichnis ist auf zwei Einzelseiten verteilt. Jeweils auf der linken Doppelheftseite.
Links davon befindet sich in beiden Fällen eine Werbeseite von Luxusmarken, wie Gucci, D & G,
Prada oder Ähnlichen.
Eingeleitet wird das Inhaltsverzeichnis mit dem Magazinnamen, das vergleichbar ist mit der Positionierung und der Farbwahl auf dem Cover. Die Größe des Schriftzugs ist nur minimal verändert.
Die Subhead des Inhaltsverzeichnises bildet die Angabe des Periodikums bzw. den Zeitraum der
aktuellen Ausgabe. Diese ist in Kursiv gehalten.
Der weitere Verlauf der zwei Seiten wird zweispaltig gehalten. Die linke Spalte ist dabei textlastig,
die rechte Spalte untermalt währenddessen den Textinhalt mit Abbildungen zu den Themen. Die
Abbildungen und Fotos werden zur Orientierung mit der Seitenanzahl des entsprechenden Artikels und einer kurzen Beschreibung der Thematik erklärt.
Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in Rubriken (siehe oben). Die Seitenzahlen sind dementsprechend nicht nach der nummerischen Reihenfolge geordnet. Die Seitenzahlen sind dabei in rot
gehalten, dahinter folgt eine Kurzbeschreibung über die Thematik des Artikels in schwarz. Coverthemen erhalten eine besondere Kennzeichnung – ein roten dreieckigen Pfeil (siehe Bild).
Auf der zweiten Seite des Inhaltsverzeichnises wird das Covergirl im unteren Viertel der Bildspalte
beschrieben in Hinsicht auf Make-Up, Fotograf und Kleidung. Auf gleicher Höhe stehen Seitenangaben zu den speziellen Rubriken TRENDSCOUT IRMA, SHOPPING-TIPPS AUS DEM INTERNET
und DIE GLAMMY-SIEGER mit jeweiligem Logo der Rubrik, das auch immer bei den angegebenen
Seiten platziert ist.
Ausschnitt aus dem
Inhaltsverzeichnis
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Der Catwalk
Heftaufbau und Layout
Rubriken, die sich nur über
wenige Seite erstrecken,
werden oft mit vielen kleinen
Textfeldern und Infokästen
gefüllt.
Fotostrecken leiten die großen
Hauptthemen MODE und
BEAUTY ein. Sie sind sehr textreduziert gehalten und wollen
das Hauptaugenmerk auf die
Fotografien setzen.
Der Heftaufbau ist im Großen und Ganzen einfach gestrickt. Auf dem ersten Blick ist keine richtige Struktur zu erkennen, doch die Leser dieser Zeitschrift kommen mit der Zeit dahinter.
Die Zeitschrift ist – wie bereits in der Inhaltsverzeichnisanalyse erwähnt – in mehrere kleine
Kategorien unterteilt. Diese behandeln zu Anfang des Heftes Themen, die sich vorwiegend um
Stars und allgemein Wissenwertes drehen. Die Höhepunkte dieser Zeitschrift werden mit den
Überrubriken Mode und Beauty abgedeckt. Diese Rubriken erstrecken sich über mehrere Seiten,
die wiederum in einzelne Unterthemen unterteilt werden. Die Rhytmik dieser beiden Rubriken verhält sich jeweils gleich: Zu Beginn wird dem Leser eine Fotostrecke / ein Fotoshoot gezeigt, wobei
hier mehr Wert auf die Fotos und weniger auf den Text gelegt wird. Anschließend folgen mehrere
kleine Kategorien, die sich weiterhin auf das Thema Mode bzw. Beauty beziehen und in kurzen
Artikeln verfasst sind. Die Überrubrik schließt dann wieder mit einer Fotostrecke. Nach den zwei
Die Zeitschrift hat zwei Überrubriken, die weiter kleine
Unterthemen enthalten. Das
ist zum einen die Mode und zu
anderen Beauty. Sie erhalten
einen besonderen Aufmacher.
Längeren Artikeln geht meist
ein besonders großflächiger
Aufmacher voran, damit sich
der Leser über die Spanne des
Artikels bewusst wird.
großen Themenbereichen folgen – wie zu Beginn – weitere kurze Rubriken, die meist nur eins bis
zwei seiten umfassen. Vom Inhaltlichen werden Themen angesprochen, die sich mehr mit dem
Leben befassen ( Living, Genuss, Auto und Technik, Horoskop, sowie Rätsel ).
Die Zeitschrift hat einen hohen Anteil ( 34,8 % ) an Werbung und Anzeigen. Diese sind relativ
gleichmäßig über das Heft verteilt. Um einen längeren Artikel von der nächsten Rubrik zu trennen, wird eine Doppelseite Werbung platziert. Fotostrecken werden meist nicht durch Anzeigen
unterbrochen. Bei längeren Artikeln ist eine bestimmte Verteilung der Werbungen zu erkennen:
Aufmacherseite und Folgeseite hängen meist zusammen, erst im weiteren Verlauf folgen einseitige Werbungen. Anhand der Aufmacherseiten am Anfang eines Artikels kann man durch großflächige Gestaltung ( Fotos ) und viel Leerraum genau abschätzen, dass es sich um einen längeren
Artikel handelt. Kurze Rubriken sind meist unübersichtlich und mit viel Text gestaltet.
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Wer promotet
hier wen?
Produktseiten und Anzeigen
Formate im Satzspiegel
Vorzugsplatzierungen
Breite
Höhe
2/1
306 mm
109 mm
1/1
138 mm
190 mm
• Cover - Gate - Fold ( 4 - seitig )
• Opening Spread
( 2. Umschlagseite + Seite 3 )
• 3. Umschlagseite
• 4. Umschlagseite
64 mm
138 mm
190 mm
85 mm
Größe in Seitenteilen
1/2
hoch
quer
Cover - Gate - Fold zum Umklappen
GLAMOUR ist eine Zeitschrift mit hohem Werbeanteil. Für eine Frauenzeitschrift ist dies nicht
ungewöhnlich, denn hier finden sich die Hauptinteressenten für Mode, Schmuck und Kosmetik.
GLAMOUR unterscheidet zwischen zwei Kategorien von Anzeigen. Die am häufigsten vorkommenden Anzeigen im Heft sind die von den Werbefirmen und Agenturen selbst. Zum anderen gibt
es noch die GLAMOUR Promotionseiten. Das sind wiederum Anzeigenseiten, die von GLAMOUR
individuell konzipiert und gestaltet werden. Der Insertionspreis ist rabatt- und agenturprovisionsfähig. Die Produktionskosten beinhalten je nach Kundenbriefing Fotoshooting, Layout, Text sowie
Lithos und werden nach Umfang und Aufwand der Promotion angeboten und berechnet.
Inhaltlich fügen sich die Anzeigen meist gut in die Thematik der Artikel ein, sodass man nicht
immer gleich zwischen Redaktionelem und Werbung unterscheiden kann. Die GLAMOUR Promotionseiten sind allerdings oben gekennzeichnet. Zusätzlich gibt es so genannte Ad - Specials, wie
beispielsweise ein Beihefter, Drucksachen / Prospekte eines Werbungtreibenden, die fest in die
Zeitschrift eingebunden sind. Eine bestimmte Rhytmik der Anzeigen im Heftaufbau ist ebenso zu
erkennen: Bevor man zunächst zur Inhaltsangabe gelangt sind bereits mehrere Doppelseiten mit
Anzeigen belegt. Im Verlauf werden kurze Artikel nur mit einseitgen Werbungen unterbrochen.
Folgt eine nächste Rubrik oder schließt ein längerer Artikel werden meist doppelseitige Anzeigen
verwendet.
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Eine reines
Frauenmagazin?
Leserschaftsprofil
Jung ► im besten Alter
ø-Alter: 29,1 Jahre
Berufstätig ► fest im Job
Voll- oder Teilzeit berufstätig,
56 %
Gebildet ► mit Köpfchen
Höhere Schule,
Abitur, Hochschulreife,
Studium
75 %
Aufstiegsorientiert ►
zielstrebig und erfolgreich
Erfolg im Beruf ist wichtig,
66 %
Einkommensstark ►
finanziell unabhängig
ø-HHNE: € 2.769
Weltoffen ► interessiert
Probiere immer gerne
GLAMOUR erreicht junge, dynamische Frauen zwischen 20 und 30 Jahren mit großem Interesse an Mode und Beauty. Das Durchschnittsalter der Leserschaft beträgt 27 Jahre. Die Titel zielen auch auf bestimmte Interessen und Vorbildungen der Leserinnen. Sie werden regelmäßig in
Marktstudien untersucht, die potenzielle und tatsächliche Leserinnen u.a. hinsichtlich Alter, Bildungsgrad, Beruf, Einkommen und Konsumverhalten analysieren.
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Über den Teller
hinaus schauen
Internationaler Vergleich
Frankreich
Griechenland
Italien
Mexiko
Niederlande
Polen
Rumänien
Russland
Schweden
Spanien
Südafrika
Ungarn
Glamour weltweit...
In den USA erscheint die Zeitschrift in einem größeren Format als in den verschiedenen Pendants
anderer Länder. Die aktuelle Herausgeberin ist Cynthia Leive. Seit 1980 veranstaltet die Glamour
jährlich eine Preisverleihung, auf der die „Frauen des Jahres“ („Women of the year“) gekürt werden. Die Glamour erschien in Großbritannien das erste Mal im April 2000. Seitdem wird sie von
Jo Elvin und seiner stellvertretenden Chefredakteurin Michelle Pamment herausgegeben. Jeden
September veranstaltet die Zeitschrift die „National Glamour Week“. Die deutsche Ausgabe der
Zeitschrift wurde in der Launch-Phase von Bettina Wündrich als Chefredakteurin betreut. In dieser
Zeit erfolgte der Frequenzwechsel von Glamour von einem monatlichen zu einem 14-täglichen
Frauenmagazin. Bettina Wündrich wechselte Ende 2004 zur Zeitschrift emotion, während Nikolaus Albrecht die Chefredaktion von Glamour übernahm. Im Mai 2008 wurde Andrea Ketterer
zur neuen Chefredakteurin ernannt, da Nikolaus Albrecht in die Chefredaktion von Vanity Fair
wechselte. Herausgeber ist Moritz von Laffert. Der Copypreis liegt derzeit bei 2,00 €. Seit der
Ausgabe 01 /2009 erscheint Glamour wieder monatlich und ist mittlerweile das meistverkaufte
monatliche Frauenmagazin in Deutschland. Die südafrikanische Version des Magazins erscheint
seit April 2004 monatlich und wird von Pnina Fenster herausgegeben. In Frankreich erscheint die
Glamour ebenfalls monatlich und kostet 1,50 € das Stück.
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Partnerlook
Vergleich mit der „Jolie“
Zwei ähnliche Wortmarken
und doch so unterschiedlich.
Gemeinsamkeiten finden sich
in der kräftigen Farbgestaltung sowie in der Position.
Lediglich sind Schriftart und
Größe des Logos verschieden.
Das JOLIE Logo erhält den Zusatz der Internetadresse, um
am Kiosk sofort erkannt zu
werden. Ein Vergleich zum alten GLAMOUR Logo zeigt eine
vergleichbare Preisangabe.
Die Objekte der Frauenzeitschriften ähneln einander stark; das gesamte Genre bedient sich aus
einem übersichtlichen Themenpool, wobei bei den teuren, monatlichen Titeln (wie „Madam“,
„Vogue“, „Elle“ und „Amica“ ) und ihren preiswerteren Konkurrentinnen ( „Petra“, „Cosmopolitan“,
„Maxi“ u.a. ) ganz klar die Schönheit sowie Mode zum Kaufen im Vordergrund stehen. Auch die
vierzehntäglichen Klassiker ( „Freundin“, „Brigitte“, „Für Sie“ ) strapazieren diese Themen, befassen sich aber auch mit Kochen, Essen und Trinken sowie Gesundheit. Neu im Frauenzeitschriftenmarkt sind Titel, die den Schwerpunkt auf Lifestyle legen und zeigen wollen, wie sich Celebrities
kleiden, z.B. „InStyle“.
Im direkten Vergleich mit der Frauenzeitschrift JOLIE sind in erster Linie einige Gemeinsamkeiten
in der Covergestaltung, dem Themenumfang, der Farbgebung und Layout zu erkennen. Stellt man
das Logo der beiden Zeitschriften gegenüber, sind sie lediglich in der Schriftart und der Größe
Das Layout der Zeitschrift
JOLIE ist im Vergleich durch
einfachere Typografie übersichtlicher.
zu unterscheiden. Vor ein paar Jahren hatten beide Zeitschriften eine zum verwechseln ähnliche
Gemeinsamkeit – die Preisangabe rechts unten am Logoschriftzug. Unterlegt waren diese mit einem Kreis, der einen Schatten wirft. Typografie und Layout sind in der JOLIE etwas übersichtlicher
gehalten im Vergleich zur GLAMOUR. Der Mix an unterschiedlichen Schriften wird dementsprechend reduziert und ein übersichtliches Layout gelingt durch wenige Infokästen und einem klaren
Satzspiegel. In Bezug auf Promotion beinhaltet die JOLIE durchschnittlich weniger Werbungen,
wobei das Heft auch insgesamt einen geringeren Seitenumfang hat.
Was beide Zeitschriften als Modemagazin auszeichnet, sind die über mehrere Seiten gehaltenen
Fotostrecken. In der Farbgestaltung haben beide ein Augenmerk auf Kontrast - und Komplimentärfarben gesetzt. Dies kommt vor allem in Zwischenüberschriften bei Artikeln und auf dem Cover
vor. JOLIE hat nicht wie in der GLAMOUR zwei Hauptfarben ( Rot und Schwarz, vgl. Farbgebung ).
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Post aus der
Redaktion
Editorial und Impressum
Im Editorial – auch BACKSTAGE
genannt – melden sich sämtliche Personen aus der Redaktion
zu Wort. Sie erzählen von ihren
Erfahrungen, die sie bei ihren
Fotoshoots, mit Stars oder bei
Reisen gemacht haben.
Das Editorial gehört zu der Rubrik „In jeder Glamour“ und steht nicht, wie meist üblich, auf Seite
3, sondern variiert in ihrer Platzierung im Heft von Ausgabe zu Ausgabe. Im Editorial richtet sich
die GLAMOUR - Redaktion an den Leser. Sie lassen den Leser hier teilhaben an Erfahrungen, die
bis zum Redaktionsschluss bei Fotoshooting, mit Stars oder auf Reisen gemacht wurden. Des
Weiteren möchte die Redaktion hier Hintergrundinformationen zu den im Heft folgenden Artikeln
geben und verweist direkt zu den Seiten, auf denen die Artikel zu finden sind.
Vom Layout gibt es für das Editorial keine bestimmten Vorgaben, wie es in den meisten Magazinen nur ein Foto der Chefredaktion und ein Fließtext ist. Von Ausgabe zu Ausgabe ist dies
verschieden. Stets werden aber Fotos, der Mitwirkenden gezeigt. Anhand der Headline GLAMOUR
BACKSTAGE kann man erkennen, dass es sich hierbei um das Editorial handelt, wobei hier wieder
die Farbe des Covers und dem Inhaltsverzeichnis aufgegriffen wird.
Das Impressum befindet sich meist im hinteren Drittel der Zeitschrift. Meist ist dies in Kombination mit dem Adressenfundus der Modeartikel verbunden. Es nimmt eine Hälfte der Heftseite im
Hochformat ein. Während man hier Informationen über den Sitz der Redaktion in Deutschland
und anderen Ländern, sowie Angaben zum Verlag bezüglich anderer Zeitschriften erfährt, gibt es
zusätzlich noch eine ganze Seite des Mitarbeiterprofils. Dies befindet sich meist zu Angang des
Heftes und ist im zentrierten Flattersatz gehalten.
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Farbenfrohe
Kleider
Farbgebung und Bildsprache
Durchgehende
Verwendung der
Farbkombination
Schwarz – Rot
Farben auf Cover und Artikelseiten sind stets auf die Jahreszeit abgestimmt. So finden
sich vorwiegend Farben, wie
Orange, Olivgrün und Braun
in Herbstausgaben. Frühlingsausgaben sind in Pastellfarben gehalten.
Da Frauen ja bekanntlich gerne Shoppen gehen und sich stundenlang im Spiegel betrachten
können, setzt die GLAMOUR - Zeitschrift auch auf ein hohes Maß an fotografischen Abbildungen,
Illustrationen und Fotostrecken. Die visuelle Kommunikation steht im Vordergrund, so werden
beispielsweise Schminkanleitungen oder Frisuren zum Nachmachen anhand von Fotos und Illustrationen verbildlicht. Bei Fotostrecken sind erstklassige Fotografen im Einsatz, die ebenfalls
visuelle und optische Reize ins richtige Licht setzen möchten. Meistens durch grandiose Nahaufnahmen im Gesichtsbereich oder Fotoshoots mit Models für die visuelle Umsetzung an Mode.
Farbe, Anmutung, ungewöhnliche Perspektive, Nähe sind die Stichworte beim Thema Fotografie
auf dem Zeitschriftencover.
• Sicher sieht man am Kiosk einige Cover mit ungewöhnlichen Bildschnitten. Es ist dann meist die
extreme Nähe, die den Betrachter in den Bann zieht.
• Farben werden stets auf die Jahreszeit abgestimmt. Besonders der Frühling gelingt mit Gelb,
Grün, Orange und Blau sehr gut. Der Sommer braucht strahlende und einfache Farben: Rot,
Gelb, Blau, Grün, Violett. Der Herbst wird mit Braun, dunklem Orange, Rot und Grün gut getroffen. Der Winter gelingt mit Blautönen, Weiß, Grau und Braun. Weihnachten ist im deutschen
und englischen Sprachraum mit Rot und Grün visuell verbunden. Auf dem Cover sind meist
Komplimentärfarben ( Logo – Coverthemen ) im Einsatz.
• Ungewöhnliche Perspektiven werden selten von den Redaktionen ausgewählt, weil man das
Motiv scheinbar schlecht erkennt.
• Auffällig ist die durchgehende Verwendung der Farbkombination Schwarz - Rot. Sie kommt
vor allem in den Rubriktiteln, Heads, Bildunterschriften und Zwischenüberschriften vor. Das
GLAMOUR - Magazin erlangt somit eine durchziehende Linie und damit Struktur und Klarheit.
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Einfaches
Strickmuster
Gestaltungsraster und Satzspiegel
Das GLAMOUR - Magazin
verwendet als Gestaltungsraster ein Dreispalter vorwiegend
bei längeren Artikeln. Kurze
Rubriken, wie z.B. Glamourama halten sich weniger an ein
bestimmtes Raster.
Randsteg
Innensteg
Kopfsteg
Heftformat:
168 mm Breite,
223 mm Höhe
Satzspiegel:
138 mm Breite,
190 mm Höhe
Fußsteg
Stegbreiten:
Kopfsteg 18 mm
Randsteg 14 mm
Innensteg 15 mm
Fußsteg 16 mm
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Markenzeichen
Typografie
Für das Logo sowie für die
Rubriktitel und sämtliche
Überschriften verwendet die
GLAMOUR die Franklin Gothic
ITC Compressed Demi.
Ergänzt werden die visuellen Kennzeichen der Zeitschriften-Cover durch eine mehr oder weniger große Anzahl von Überschriften, die meist wirr um das Hauptmotiv herum arrangiert werden.
Durch die zunehmende Enge an Kiosken gibt es den Zwang, den linken Teil der Zeitschrift stärker mit Texten zu versehen, um überhaupt Themen des Heftinneren sichtbar machen zu können.
Gerade bei Zeitschriften-Covern wäre eine größere visuelle Klarheit, Einfachheit und Konzentration aufs Wesentliche oft besser. Gerade bei Zeitschriften merkt man, dass die Designer von der
Redaktion überfahren werden. Da man keine genauen Kenntnisse über das Leserverhalten hat,
macht man das, was alle machen und stellt möglichst viele Überschriften auf das Cover.
Bezüglich der Bildunterschriften kann man zwei Varianten feststellen. Ist das abgebildete Foto
freigestellt, so ist die Bildunterschrift meist außerhalb des Bildes platziert und mit einem weißen
Kasten unterlegt. Ist das Foto allerdings als Ganzes abgebildet oder es handelt sich um ein Model,
Der Rubriktitel (1) ist ebenfalls in der Franklin Gothic ITC
Compressed Demi gehalten.
Er besteht aus dem Logo,
d.h. aus dem GLAMOUR - G
in einem roten Kreis und der
Rubrik in schwarzen Großbuchstaben.
Die Pagina (2) ist einfach
gehalten aus fettgedruckter
Seitenzahl und halbfettem
Logoschriftzug.
steht die Bildunterschrift senkrecht nach oben im Bild.
Man schafft klare Zuordnungen durch
•gleiche Farbe im Bildmotiv und in der Überschrift
•Platzierung der Überschrift nah am Bildmotiv
•Extrem große Überschrift macht optisch klar, dass sie zum Bildmotiv gehört.
•Platzierung kleinerer Überschriften getrennt vom Hauptmotiv schafft Übersichtlichkeit.
•Reduzierung auf ein Foto und eine Überschrift schafft eindeutige Zuordnung und bewirkt
seriösen, gediegenen Charakter der Publikation.
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Make-Up Finish
Psychogramm und Fazit
anschaulich
ästhetisch
strukturiert
klar
dezent
unaufdringlich
objektiv
textlastig
sachlich
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unanschaulich
unästhetisch
unordentlich
unklar
auffallend
aufdringlich
subjektiv
bildlastig
unsachlich
Zu Anfang stellte ich mir die Frage, ob die Zeitschrift GLAMOUR allen Klischees einer Frauenzeitschrift entspricht. Nach dieser Analyse kann ich sagen, dass dies auf jeden Fall so ist. So ist sie
vom Inhaltlichen, sowie von Layout und fotografischer Gestaltung genau auf die Interessen einer
Frau abgestimmt.

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