pdf - 7,66 MB - bei der Landeszahnärztekammer Rheinland
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zahnärzteblatt rheinland-pfalz 02 2015 Gesundheitsreform in weiter Ferne Die große Koalition und die Gesundheit Pfälzischer Zahnärztetag 2015 mit Reinhold Messner www.lzk-rheinland-pfalz.de [email protected] mitte 6. - 7. Nov. – Frankfurt SAVE THE DATE id mitte 2015 Die Messe für die gesamte Dentalbranche in der Mitte Deutschlands. MESSE FRANKFURT | HALLE 5.0 + 5.1 FREITAG, 06.11.2015 | 12:00 – 19:00 UHR SAMSTAG, 07.11.2015 | 09:00 – 17:00 UHR Zeitgleich zum: 2 www.idmitte.de zahnärzteblatt 02 2015 zb_editorial Hambach und andere Gelegenheiten M ehr als 450 Gäste auf dem Hambacher Schloss! Bezirkszahnärztekammer Pfalz und Kassenzahnärztliche Vereinigung hatten am 13. Juni 2015 zum Pfälzischen Zahnärztetag eingeladen und viele – nicht nur Zahnärztinnen, Zahnärzte und standespolitische Amtsträger, sondern auch eine Reihe politisch und gesellschaftlich engagierter Gäste — leisteten der Einladung in diesen herausragenden Veranstaltungsort mit dem großen historischen Bezug gerne Folge. Unter dem Motto „Berge versetzen – Grenzen verschieben“ boten das standespolitische Referat, der herausragende wissenschaftliche Vortrag und die denkwürdige Festrede rhetorische und inhaltliche Feinkost, wie sie nicht alle Tage serviert wird. Die Bergsteigerlegende Reinhold Messner, der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, Sanitätsrat Dr. Helmut Stein, und Prof. Dr. Roland Frankenberger von der PhilippsUniversität in Marburg, jeder dieser Referenten verstand die hohe Kunst, das Auditorium mitzunehmen und zu begeistern. Einen ausführlichen Bericht über dieses Veranstaltungsereignis finden Sie auf Seite 22 dieses Zahnärzteblattes. Aber nicht allein die Vorträge und ihre Inhalte, das durch sie gewonnene Wissen und die Erkenntnisse machen den Wert einer Veranstaltung, wie dieser auf dem Hambacher Schloss, aus — es sind vor allem auch die Begegnungen, die vielfältigen Möglichkeiten zum Austausch, nicht nur mit den zahlreichen Angehörigen der eigenen Berufsgruppe, sondern mit Entscheidungsträgern und Multiplikatoren aus Gesellschaft und Politik, die gleichermaßen reizvoll und nützlich sind. Ebenso spannend wie gewinnbringend. Solche Möglichkeiten zu entwickeln, derartige Gelegenheiten bieten zu können, auch dies zeichnet einen Freien Beruf wie den unseren aus! Wer solche Veranstaltungen durchführen und füllen kann, braucht dazu — neben allem anderen — gesellschaftliche und inhaltliche Kompetenzen. Geradezu idealtypisch erleben wir bei solchen Gelegenheiten, wie wir uns als Berufsstand aus der engen Selbstbetrachtung heraus in die gesellschaftliche Wahrnehmung hinein öffnen. Wir Zahnärztinnen und Zahnärzte in Rheinland-Pfalz haben in dieser Hinsicht bereits einiges geschaffen und wir tun gut daran, dies auch weiterhin zu pflegen und fortzuentwickeln. Ganz gleich ob Pfälzischer Zahnärztetag oder Hildegardvon-Bingen-Preisverleihung, ob Hambacher Schloss oder Erbacher Hof, zum Wesen solcher Veranstaltungen gehört, dass sie ihre Fernwirkungen erst mit zeitlicher Verzögerung, aber dafür sehr nachhaltig entwickeln. Auch und gerade der Hildegard-von-Bingen-Preis, zu dessen Verleihungsfeier am 19. September Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, mit dieser Ausgabe des Zahnärzteblattes sehr herzlich eingeladen werden, bot in den zurückliegenden Jahren in dieser Beziehung herausragende Chancen und Gelegenheiten, um in den Dialog mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen einzutreten. Für uns als Berufsgruppe ist jede Ebene des Gesprächs wichtig, die des Zahnarztes vor Ort, die der Bezirkszahnärztekammern in unseren Regionen und die der Landeszahnärztekammer in Mainz, der bedeutenden Medienstadt unserer Landeshauptstadt. Ich finde es bedeutsam und es erfüllt mich mit Stolz, dass wir Instrumente und Ereignisse schaffen konnten, die unzweifelhaft belegen, dass auch wir Zahnärztinnen und Zahnärzte ein wichtiger Teil dieser Gesellschaft sind. Dr. Wilfried Woop Vorsitzender der Bezirkszahnärztekammer Pfalz zahnärzteblatt 02 2015 3 zb_inhalt 11 32 news Mund auf gegen Blutkrebs europa Dentalhygieniker unter der Lupe editorial landeszahnärztekammer hambach und andere gelegenheiten von Dr. Wilfried Woop ............................... 3 Geballte kraft im land 17 Kammern in Rheinland-Pfalz .......... 27 bild ....................................................................... 6 news .................................................................. 8 hildegard-von-bingen hildegard-von-bingen-Preis für publizistik 2015 Preisträgerin: Juli Zeh ................................. 30 titel gesundheitsreform in weiter ferne Die große Koalition und die Gesundheit ..................................................... 16 pfälzer zahnärztetag 22 pfälzer zahnärztetag Berge versetzen Grenzen verschieben Berge versetzen Grenzen verschieben ................................. 22 reportage Dieser Ausgabe liegt ein Beileger von „Aceton GmbH, Meemann“ bei abschaffung der privaten krankenkassen: “noch nicht“ Die Kanzlerin im Bürgergespräch ....... 26 4 zahnärzteblatt 02 2015 Gesundheitsreform in weiter Ferne 16 titel Foto: dpa zb_inhalt 26 40 reportage abschaffung der privaten special olympics Special Olympics in Speyer krankenkassen: „noch nicht“ Impressum europa region Dentalhygieniker unter der lupe Evaluierungstreffen in Brüssel ............ 32 Special Olympics in speyer ................. 40 13. Frühjahrssymposium Implantologie in koblenz ................... 43 bundeszahnärztekammer . 33 politik ................................................................. 34 finanzen ........................................................ 42 erfolgreiche parodontale therapie 23. Symposium Parodontologie in Koblenz .................................................................... 44 satzungen/ordnungen ............ 46 fortbildungssiegel ......................... 79 zur person/jubiläum ................. 83 Herausgeber: Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz Präsident Sanitätsrat Dr. Michael Rumpf (Herausgeber) Chefredaktion: Helmut Ahrens (verantwortlicher Chefredakteur) Dr. Peter Matovinovic (Zahnärztlicher Chefredakteur) Redaktion/Layout: Gabriela Weber Redaktionsanschrift: Zahnärzteblatt Rheinland-Pfalz Langenbeckstraße 2, 55131 Mainz Telefon 0 61 31/9 61 36 66, Telefax 0 61 31/9 61 36 89 E-Mail: [email protected] Internet: www.lzk-rheinland-pfalz.de Druck und Anzeigen: gzm – Grafisches Zentrum Mainz Bödige GmbH Dekan-Laist-Straße 38 55129 Mainz-Hechtsheim Telefon 0 61 31/58 04 96 Telefax 0 61 31/58 04 15 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Leserbriefe, Manuskripte, Fotos und Zeichnungen wird seitens der Redaktion und des Verlags keine Haftung übernommen. Leserbriefe, namentlich gekennzeichnete oder signierte Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe gekürzt aufzunehmen. fortbildung/ ermächtigungen ............................... 85 curriculum ................................................... 87 zahnärzteblatt 02 2015 5 zb_bild 6 zahnärzteblatt 02 2015 zb_bild Thema: Resistenzen gegen Antibiotika G Fotos: dpa G-7 auf Schloss Elmau Alexander Fleming -7-Gipfel am 7. und 8. Juni Alexander Fleming, der schottische heitsorganisation spricht von einer in der Gemeinde Garmisch- Forscher, entdeckte 1928 die Wir- „Post-Antibiotischen-Ära“. Die Bun- Partenkirchen auf Schloss kung des Penicillins. Blasenentzün- desregierung von einem Rückfall ins Elmau: dungen, Bronchitis…, der Hausarzt „Vor-Penicillin-Zeitalter“. Die sieben führenden Wirtschafts- verschreibt ein Antibiotikum. Mil- nationen entsenden ihre Staats- lionen Menschenleben wurden ge- Es war Angela Merkel selbst, die und Regierungschefs. Gastgeberin rettet. Kliniker verwenden Penicillin die Antibiotika-Resistenz-Strategie ist Angela Merkel. Weltwirtschafts-, regelmäßig vor Operationen als Teil ihrer Regierung auf die Themen- Außen-, Sicherheits- und Entwick- der Vorsorge. liste der G-7-Gespräche in Elmau lungspolitik, Klimaschutz, Isis, Russ- setzte. Es müsse schnell gehandelt land, Ukraine, Energieversorgung, Mittlerweile jedoch schlucken die werden. Eine Katastrophe gelte es Sicherheit, Handelsstandards, Um- Bürger in allen Teilen der Welt Anti- zu verhindern. weltschutz auch in den Meeren, biotika einfach so, beinahe ohne An- Griechenland und der Euro… Viele lass. Nehmen sie zu sich, wenn sie Neue Regelwerke wurden vorgelegt Themen für Angela Merkel (Deutsch- Produkte aus der Massentierhaltung in Elmau. Nicht nur für Deutschland, land), Barack Obama (USA), David verzehren. Antibiotika im Mastfutter sondern für alle Teilnehmer: Melde- Cameron (Großbritannien), François für Huhn, Schwein, ja sogar für die pflichten, Hygieneprogramme für Hollande (Frankreich), Matteo Ren- Lachse im Meer. Antibiotika überall. Kliniken, Praxen, Ausbildungsblö- zi (Italien), Shinzō Abe (Japan) und cke für Medizinstudenten oder sich Stephen Harper (Kanada). Ein Name Es ist der Tod, der die Ernte einfährt. weiterbildende spielte überdies auf dem G-7-Gipfel 400.000 bis 600.000 Menschen infi- Unterstützung der Forschung an Ärzte/Zahnärzte, eine Rolle, der von Alexander Fle- zieren sich in deutschen Kliniken mit neuen Antibiotika. In Deutschland ming. Denn ein medizinisches The- den multiresistenten Krankenhaus- nennt sich das Programm „DART ma ist so wichtig geworden, dass das keimen. 10.000 bis 15.000 dieser 2020“. Im Kabinett ist es schon be- bedeutendste Politikertreffen der Infizierten sterben: Frühgeborene, schlossen. Gefordert ist ein jeder: Welt sich ihm widmen musste: Anti- Alte, Junge, Kinder. Der Tod hat ein Arzt, Zahnarzt, Patient, Tierzüchter, biotikaresistenzen. Anlass: Der weit leichtes Spiel. Landwirt, Konsument. verbreitete Missbrauch von Antibiotika, der dazu führte, dass Bakterien Die Suche nach neuen Mitteln gegen vermehrt Widerstandskräfte gegen Bakterien steht im Zentrum der For- den Wirkstoff entwickelt haben. schungsvorhaben. Die Weltgesund- zahnärzteblatt 02 2015 7 zb_news Aktion Zahnwurzel Zahnärzte spenden für Ruanda Z wischen dem ostafrikanischen Staat Ruanda und Rheinland-Pfalz besteht seit über 30 Jahren eine so genannte Graswurzelpartnerschaft, eine Hilfe zur Selbsthilfe vor Ort. Die „Aktion Zahnwurzel“ hatte sich zum Ziel gesetzt, durch ihren Einsatz zu einer Verbesserung der Lebens- und Gesundheitssituation in Ruanda beizutragen, worüber bei der Koordinationskonferenz der Hilfsorganisationen der Bundeszahnärztekammer anlässlich der IDS in Köln im März diesen Jahres berichtet werden konnte. Inzwischen wurden an zwei Zentren in Ruanda jeweils ein und an einem weiteren Zentrum zwei zahnärztliche Behandlungsräume eingerichtet, die den Anforderungen einer praktischen und modernen Zahnmedizin Rechnung tragen. Dies wurde ermöglicht durch die „Aktion Zahnwurzel“ der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie und dem Partnerschaftsverein RLP / Ruanda, dem Verein „Mamisch hilft e.V.“ sowie weiteren Spendern. Die beiden rheinland-pfälzischen Zahnärzte Dr. Ratter und Dr. Raven sind dabei federführend. Jetzt müssen vor Ort noch weitere Einrichtungsgegenstände und Materialien zur vollen Funktionsfähigkeit der Behandlungsräume und für den Betrieb beschafft werden. Für die Fortbildung der ruandischen Kolleginnen und Kollegen auf allen Gebieten der Zahnheilkunde sind weitere finanzielle Aufwendungen erforderlich. Um die Aktivitäten dieser einmaligen „Aktion Zahnwurzel“ im Sinne des Projektes weiterführen zu können, haben die beteiligten Zahnärzte den Verein „DENTAL ROOTS – raçines dentaires – aktion zahnwurzel e.V.“ gegründet. Dieser ist im Interesse der Sache auf Spenden angewiesen. Auch durch Ihre Mitgliedschaft, der Beitrag pro Jahr beträgt 50,00 Euro, können Sie diese Arbeit nachhaltig unterstützen. Gerne erhalten Sie hierfür eine Spendenquittung! Dr. Jürgen Raven Ansprechpartner: Dr. F. J. Ratter, Deidesheim Dr. Jürgen Raven, Maikammer E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Spendenkonto: Apotheker-und Ärztebank IBAN: DE80300606010002765837 8 zahnärzteblatt 02 2015 zb_news Koordinierungskonferenz: Generation Y Blick auf Baden-Baden U der cker, Bundesverband der Zahnme- wuchs zu erreichen, müsse man Bundeszahnärztekammer dizinstudenten in Deutschland e.V. sich also ganz neue Fragen stellen. (BZÄK) fand am 8. und 9. Mai (BdZM), Dr. Nele Kettler, Institut der Zudem sollten frühzeitig Kontakte 2015 in Baden-Baden die Frühjahrs- Deutschen Zahnärzte (IDZ), sowie hergestellt werden und Plattformen Koordinierungskonferenz der Öffent- Dr. Urs-Vito Albrecht, P.L. Reichertz genutzt werden. Eine multimediale, lichkeitsbeauftragten der (Landes-) Institut für Medizinische Informatik, moderne Interaktion mit der jungen Zahnärztekammern MHH, beleuchteten die Ansprüche, Generation sei nötig. nter Federführung und Kassen- zahnärztlichen Vereinigungen statt. Erwartungen und den medialen Um- „Generation Y – ihre Erwartungshal- gang der nachfolgenden Generation Die BZÄK ist durch ihre langjährige tung – und wie wir sie erreichen“ und skizzierten Möglichkeiten, wie Kooperation im stetigen Austausch war die Überschrift der Konferenz, man die jungen Zahnmediziner er- mit dem BdZM sowie dem Bundes- die aufzeigen sollte, wie die nachfol- reichen könne. verband gende der zahnmedizinischen Alumni in Deutschland e.V. (BdZA), (Zahnmediziner-)Generation tickt, was sie vom zahnärztlichen Be- Bei der Generation Y gehe es mehr um sich gegenseitig über Erwar- ruf erwartet, wie sie für die freie Be- als um eine Alterskohorte, es gehe tungen und Lösungsmöglichkeiten rufsausübung, eine Niederlassung im um ein spezifisches Mindset. Das auszutauschen. ländlichen Raum oder die Professi- heißt, eine modernere Sicht auf die onspolitik begeistert werden könnte. Arbeitswelt, geprägt von neuen Möglichkeiten, die die sozialen Medien Die externen Referenten Dr. Steffi und technischen Entwicklungen her- Burkhart, GEDANKENtanken, Kai Be- vorgebracht haben. Um den Nach- zahnärzteblatt 02 2015 9 zb_news Frühjahrsempfang von BZÄK und KZBV litik, das modernste Gesundheitssystem der Welt zu haben. Ihren Versorgungsbereich innovativ auszugestalten sei den Zahnmedizinern in den letzten 30 Jahren bereits gelungen. Der Paradigmenwechsel, weg von der Spätversorgung hin zur Prävention, habe eine Vorreiterrolle. Sie lobte die nachahmenswerte Präventionsorientierung der Zahnmedizin und die von der Zahnärzteschaft erarbeiteten Konzepte für die Verbesserung der Versorgung von vulnerablen Gruppen. BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel verwies in seiner Rede Engel: Gegen Regelungswut auf die Regelungswut Brüssels: Die Widmann-Mauz: Modernstes Gesundheitssystem Europäische Kommission plane bei A den Freien Berufen europaweit um- uf dem Frühjahrsfest von fassende Einschnitte. Die als „Trans- einem europäischen Wirtschafts- Bundeszahnärztekammer parenzinitiative“ benannte Absicht wachstum geopfert werde. Engel ap- (BZÄK) und Kassenzahnärzt- sei in Wahrheit eine „Intransparenz- pellierte an die Verantwortlichen auf Bundesvereinigung (KZBV) initiative“. Unter dem Deckmantel europäischer und nationaler Ebene, am 5. Mai in Berlin betonte die des Begriffes „Deregulierung“ soll keine etablierten Selbstverwaltungs- Parlamentarische Staatssekretärin europäisch re-reguliert werden. Für strukturen zu zerstören. beim Bundesminister für Gesund- den Bereich der Heilberufe bestünde heit, Annette Widmann-Mauz, MdB, die Gefahr, dass die Qualität (zahn) den Anspruch der Gesundheitspo- ärztlicher Leistungen in Deutschland Fotos: KZBV/axentis.de licher 10 zahnärzteblatt 02 2015 zb_news Fortbildungsgang der AS-Akademie startet A nfang 2016 startet der neue auch das Rüstzeug für das betriebs- ter: www.zahnaerzte-akademie-as. Fortbildungsgang der Akade- wirtschaftliche Management ihrer de oder Tel.: 030/40005 101. mie für freiberufliche Selbst- Praxis. verwaltung und Praxismanagement Der aktuelle Fortbildungsgang begin- Getragen wird die AS-Akademie von (AS). Interessenten können sich jetzt nt im Februar 2016 und läuft über 15 zahnärztlichen Körperschaften anmelden. vier Semester, bis Ende 2017. Die unter Schirmherrschaft von BZÄK Die AS-Akademie ist ein berufsbe- Veranstaltungen finden an zehn Wo- und KZBV – mit dem Ziel einer umfas- gleitendes, postgraduales Fortbil- chenenden in Form von Seminarblö- send ausgerichteten Selbstprofes- dungsangebot Zahnärztinnen cken statt. Die Teilnahme wird gemäß sionalisierung der Zahnärzteschaft und Zahnärzte, die sich in Berufs- den Leitsätzen von BZÄK, DGZMK für den Erhalt und die Stärkung der politik und Selbstverwaltung enga- und KZBV zur zahnärztlichen Fortbil- Freiheit im Heilberuf. gieren wollen. Mit der politischen dung mit Punkten bewertet. Weitere Fortbildung erhalten die Teilnehmer Informationen und Anmeldung un- für Mund auf gegen Blutkrebs: Plakat und Flyer für die Praxis bestellen! D amit Patienten im Wartezim- können kostenlos unter www.dkms. Deutsche Knochenmarkspenderdatei mer erfahren, wie sie poten- de/bzaek bestellt werden. kooperieren, um so viele Menschen tieller Lebensretter werden wie möglich zu motivieren, Stamm- können, legen bundesweit Zahnarzt- Zeigen Sie, dass Sie sich auch en- praxen Flyer aus. Plakat und Flyer gagieren! Die BZÄK und die DKMS zellspender zu werden. zahnärzteblatt 02 2015 11 zb_news Füllungstherapie: Novellierte GOZ schafft hohe Kostentransparenz bei höherwertiger Versorgung T beim Palette an wissenschaftlich aner- privaten Gebührenordnung (GOZ) Rückgang von Karies bleibt kannten Therapieoptionen“, so besteht für alle Patienten eine diese Volkserkrankung ein BZÄK-Präsident Dr. Peter Engel. hohe Kostentransparenz. In der „Eine Versorgung privaten Zahnarztrechnung muss in der Zahnarztpraxis, stellte die zieht in der Regel auch höhere der Zahnarzt zahlreiche Angaben BZÄK anlässlich des aktuellen Kosten nach sich. Gesetzliche Be- machen. Den Aufbau dieser Rech- BARMER GEK „Zahnreports“ fest stimmungen sehen vor, dass bei nungen erklärt die BZÄK in einer (siehe BZÄK-PM www.bzaek.de/ bestimmten Füllungsleistungen interaktiven Beispielrechnung auf fileadmin/PDFs/pm15/150413_ der Patient einen Teil der Kosten ihrer Homepage: www.bzaek.de/ Fuellungen.pdf). selbst zu tragen hat, ohne seinen fuer-patienten/kosten-und-versi- Anspruch auf die Grundversor- cherungsfragen.html rotz großer wesentlicher Erfolge Behandlungsanlass höherwertige Patienten gung zu verlieren. Der Patient hat viele Wahlmöglichkeiten in der somit ein Recht auf Alternativen Füllungstherapie zur Verfügung, und nimmt diese Möglichkeiten von der kostengünstigen Regel- zunehmend in Anspruch.“ Heutzutage stünden versorgung (Amalgam) der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Im ambulanten zahnärztlichen Be- bis zu sehr ästhetischen Lösungen reich haben sich GKV-Patienten im mit Zuzahlung. Dennoch bleibt Jahr 2012 rund 8,4 Millionen Mal der kariesfreie Zahn das oberste für eine höherwertige Versorgung Ziel, erklärte die BZÄK. „Von der entschieden. Durch die Aufnahme GKV-Regelversorgung bis zur Zu- höherwertiger Füllungsleistungen zahlung hat der Patient eine breite in die Leistungsbeschreibung der Informationen über Zahnärztliche Arzneimittel (IZA) komplett überarbeitet D über überarbeitete Version zur Verfügung, tern suchen, Einzelseiten oder den Zahnärztliche Arzneimittel“ inklusive neuer Kapitel zum Thema ganzen Text herunterladen und dru- (IZA) stehen allen Zahn- Kinderbehandlung und Antiresorp- cken. Das Format ist auch für Smart- tive Substanzen. phone und Tablet geeignet. ie „Informationen ärzten auf der Internetseite der Bundeszahnärztekammer zur Verfügung. Die IZA wird laufend durch die Die neue IZA ist sowohl als PDF als Mitglieder der Arzneimittelkommis- auch in digitaler Buchform verfüg- sion Zahnärzte bearbeitet und ak- bar. Damit können Nutzer blättern, tualisiert. Jetzt steht eine komplett Lesezeichen setzen, nach Stichwör- www.bzaek.de/fuer-zahnaerzte/arzneimittelkommission/information-zahnaerztliche-arzneimittel-iza.html 12 zahnärzteblatt 02 2015 zb_news Ausschreibung „PRÄVENTIONSPREIS Frühkindliche Karies“ D ie Gründer der „Initiative für Bewerbungen werden ab sofort bis Ende September 2015 angenommen. eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“, Bundeszahn- Über: „Initiative für eine mundgesunde Zukunft in Deutschland“ ärztekammer und CP GABA, schreiben Accente Communication für das Jahr 2015 den „PRÄVENTIONS- [email protected] PREIS Frühkindliche Karies“ aus. Ho- Tel.: 0611/40 80 60. noriert werden drei praxisorientierte Konzepte und Projekte, die die früh- Details finden Sie auch unter: kindliche Kariesprävention nachweis- www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/presse/pk/150318/03_PM_CPGABA_ lich verbessert haben. BZAEK_Praeventionspreis.pdf Die AZBPlus sucht Zahnärztinnen/Zahnärzte für einen zweiwöchigen, unentgeltlichen Einsatz ab Oktober 2015 bis Januar 2016 in Bahia/Brasilien. Nähre Information auf der Homepage www.azb-brasilien.de oder unter YouTube azbplus. ZBL ZENTRALE BESCHAFFUNGSSTELLE DES LANDES RHEINLAND-PFALZ IM LANDESBETRIEB MOBILITÄT Öffentliche Ausschreibung für die zahnärztliche Versorgung von ca. 400 Gefangenen in der Justizvollzugsanstalt Zweibrücken Laufzeit: 4 Jahre, ab 01.01.2016 Angebotsfrist: 14.07.2015 Das Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz beabsichtigt die zahnärztliche Versorgung durch niedergelassene Zahnärzte sicherzustellen. Bei Interesse können Sie sich auf dem Vergabemarktplatz des Landes Rheinland-Pfalz (www.vergabe.rlp.de) kostenfrei registrieren lassen und die Vergabeunterlagen herunterladen. Weitere Informationen in den Vergabeunterlagen oder per E-Mail: [email protected] zahnärzteblatt 02 2015 13 zb_news Jeder Zahn zählt – aus Fehlern lernen Die BZÄK zur Behandlungsfehlerstatistik des MDK D ie Qualität der Behand- „Natürlich ist jeder unzufriedene lung ist ein Kernanliegen Patient einer zu viel. Trotzdem des zahnärztlichen Berufs- muss man alle vorhandenen Zah- standes. Nicht zuletzt externe Be- len betrachten“, erklärt Prof. Diet- richte und Untersuchungen geben mar Oesterreich, Vizepräsident der der Zahnärzteschaft wichtige Im- Bundeszahnärztekammer pulse. Dazu zählt auch die aktuelle „Durch die MDK-Zahlen kann zwar Behandlungsfehlerstatistik der Me- eine Fehlerhäufung in bestimmten dizinischen Dienste der Kranken- Fachgebieten erkannt, jedoch kei- versicherung (MDK). Der MDK setzt nesfalls Rückschlüsse auf die Be- mit der Veröffentlichung ein Signal handlungsqualität insgesamt gezo- für eine positivere Fehlerkultur in gen werden. Darauf verweist auch der Medizin. Sie ist eine Chance, der MDK selbst. Denn die Behand- Probleme bei der Behandlung der lungsfälle in den einzelnen Fachge- Patienten zu erkennen und die Ver- bieten unterscheiden sich stark. (BZÄK). sorgung noch weiter zu verbessen. Oesterreich: Keine Rückschlüsse möglich Seit 2011 betreibt die BundeszahnFür das Jahr 2014 weist der MDK 556 ärztekammer ein internetbasiertes, bestätigte Behandlungsfehler für die anonymes Berichts- und Lernsystem Zahnmedizin aus. Jährlich gibt es in für die zahnärztliche Praxis. Dadurch der Zahnmedizin rund 90 Millionen haben Zahnärzte die Möglichkeit, kann jeder Zahnmediziner einen Behandlungsfälle allein bei Patienten sich anonym über unerwünschte aktiven Beitrag leisten, um die Pati- der Gesetzlichen Krankenversiche- Ereignisse auszutauschen. So kön- entensicherheit zu erhöhen und un- rung (GKV) – Zahnärzte sind die mit nen sie von Erfahrungen anderer erwünschte Ereignisse in Zukunft zu am häufigsten aufgesuchten Ärzte. profitieren. Durch eine Beteiligung vermeiden.“ Die BZÄK setzt sich weiterhin für die Verbesserung der Qualität der zahnmedizinischen Versorgung ein. Dazu bietet die Zahnärzteschaft jedem Patienten die Möglichkeit, vermeintliche Behandlungsfehler überprüfen zu lassen. Durch ein etabliertes System von Patientenberatungsstellen der Zahnärztekammern und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, ein geregeltes Gutachterwesen und gesetzlich vorgegebene Schlichtungsstellen wird den Patienten umfassend geholfen. 14 zahnärzteblatt 02 2015 zb_news Tag der Zahngesundheit 2015 D er „Tag der Zahngesundheit“ wird jährlich am 25. September begangen. Im 25. Jubiläumsjahr steht der Tag selbst im Mittelpunkt: „Gesund be- ginnt im Mund – 25 Jahre Tag der Zahngesundheit“ Die Zentrale Pressekonferenz findet am 25. September 2015, 9.30 Uhr, im Haus der Bundespressekonferenz, Berlin, statt. Deutscher Zahnärztetag 2015 D er Standespolitische Teil des Deutschen Zahnärztetages findet vom 28. bis 31. Oktober 2015 in Hamburg statt. Der Wissenschaftliche Kongress im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages findet vom 5. bis 7. November 2015 in Frankfurt am Main statt. Altschul Grill&Grill Praxisabgabe, Praxisübernahme, Sozietät oder Neugründung Ihr direkter Kontakt: • • • • • • • Diskrete Beratung und Vermittlung im Rahmen Ihrer Praxisabgabe oder Praxissuche Erfahrene, qualifizierte Fachberater zu Ihrer persönlichen, individuellen Beratung Auf Wunsch Erstellung eines Praxisexposés mit detallierter Praxisbewertung Unterstützung bei Vertragsgestaltungen zu Abgabe, Übernahme, Sozietät und Anstellung Standortanalyse, Objektsuche, Mietvertragsverhandlung, Finanzierungsbegleitung Kostenlose „Checklisten“ im Rahmen der Praxisabgabe und Praxisübernahme Umfangreiches Leistungangebot eines Dentaldepots mit mehr als 80 Jahren Erfahrung Peter Bohley 0 17 1 . 27 21 47 9 Günther Wildmann 0 61 31 . 62 02 14 www.altschul.de [email protected] 0 61 31 . 62 02 0 shop.altschul.de jetzt im App Store www.altschul.de scan me up zahnärzteblatt 02 2015 15 zb_titel Gesundheitsreform in weiter Ferne S eit dem 17. Dezember 2013 (dem Tag ihrer Vereidi- Was war und wird geplant? gung) amtiert die Deutsche Bundesregierung. Man zählt die achtzehnte Legislaturperiode, spricht vom Kabinett Merkel III. Die große Koalition aus CDU/CSU Was wurde aus den Überlegungen für eine grundlegende Gesundheitsreform? und SPD, die Regierung Angela Merkels und Sigmar Gabriels, trat unter einer gewichtigen Überschrift an: „Deutsch- Hermann Gröhe, fünfundfünfzig Jahre alt, ehemals Gene- lands Zukunft gestalten“. Seit gut zweieinhalb Jahren sind ralsekretär der CDU, ist Bundesminister für Gesundheit Angela Merkel und ihre Minister im Amt, regiert die große im Kabinett Merkel III. Der Protestant spricht sich für ein Koalition, die GroKo (Wort des Jahres 2013): Verbot jeder Form der organisierten Selbsttötungshilfe aus, er will ein neues Qualitätsinstitut gründen und die Wie sieht es mit dem Stellenwert der Gesundheitspolitik Wartezeit für Facharzttermine für gesetzlich Versicherte im Kabinett Merkel III aus? verkürzen. Der Minister nimmt das Wort „Gesundheitsre- 16 zahnärzteblatt 02 2015 zb_titel Die große Koalition und die Gesundheit form“ erst gar nicht in den Mund, seine Ziele sind über- mehr als ein „populistischer Werbegag“. Erhebungen schaubar, umkämpft sind sie dennoch. der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hätten etwa ergeben, dass die Als Mitte Mai in Frankfurt der Deutsche Ärztetag er- Wartezeiten in Deutschland kürzer seien als irgendwo öffnet wurde, reagierte der Chef der Kassenärztlichen sonst auf dem Planeten. Bundesvereinigung, Andreas Gassen, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und Rheumatologie, auf Für einen Verbandschef eine berechtigte Klage, auch just jenes Planungsziel seines Ehrengastes. War doch, wenn sie kaum darüber hinwegtäuschen konnte, dass wie üblich, der Gesundheitsminister Gröhe mit eigenem die Vereinigung, der er vorsteht, im Gegensatz zur for- Grußwort vor die Ärzteschaft getreten. Das ministeriel- mulierten Gesundheitspolitik der Regierung Angela le Vorhaben, die Wartezeiten insbesondere bei Fach- Merkel, gelinde gesagt, vom Streit geschüttelt und arztterminen zu verringern, sei, polterte Gassen, nicht gepeinigt wird. zahnärzteblatt 02 2015 17 zb_titel noch zu Jahresbeginn, so die Schätzung. Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, sagt: „Das Wachstum zieht an.“ Einst gab es natürlich den Begriff „Gesundheitsreform“. Schon 2011 hätte sie in Kraft treten sollen. Eine Regierungskommission, eingesetzt von Angela Merkel, sollte sie vorbereiten. Die Fraktionen, die Bundesländer waren nicht Teil des Spiels. Aus der „Reform“ wurde ein Nullsummenspiel. Die Äußerungen der Kanzlerin zum Thema sind verräterisch spärlich. Ja, es werde „keine revolutionären Veränderungen“ geben, verriet die Kanzlerin der Presse. Und Hermann Gröhe, noch nicht Gesundheitsminister, sondern CDU-Generalsekretär, unterstützte die Regierungschefin mit einem beispielgebenden Hinweis, etwa dem, dass Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen für Ehepartner ohne eigenes Einkommen und für Kinder auch weiterhin keine Beiträge zahlen müssen. Gröhe: „Es wird also keinen Beitrag pro Kopf geben.“ Die Kanzlerin: Kabinett Merkel III Dieser Auftritt ist nun schon fünf Jahre her. Es hätte auch gestern sein können. Und überhaupt, in der Tat ist nicht von einer Reform, Den Stillstand in der Gesundheitspolitik beklagen nicht nicht mal von einem Reförmchen zu sprechen. nur die Zahnärzte. Aber sie weisen von allen Partnern im Gesundheitswesen am dauerhaftesten und dringlichsten Es ist die Politik der kleinsten Schritte, die die Zahnärzte- auf diesen Mangel hin. So beklagte 2010 BZÄK-Präsident schaft schon seit vielen Jahren bemängelt. Es fehlen der Peter Engel das Ausbleiben einer nachhaltigen Reform große Wurf, der Blick auf die Altersentwicklung und die des Gesundheitssystems, „wie sie vor dem Hintergrund Erkenntnisse der modernen Medizin. der demografischen Entwicklung nötig“ sei. Denn: „Ein System, in dem die Jungen und Gesunden für die Alten Was ist, was war geschehen? und Kranken zahlen“, lasse sich „längerfristig nicht mehr weiterführen“. Zu drastisch sei der „Hintergrund der de- Zunächst dies: Der Druck ist gering, die Wirtschaft boomt. mografischen Entwicklung“. Die Bundesregierung drehe Auch ein marodes System (und so richtig marode ist das an Stellschrauben, reagiere „kurzfristig“. Gesundheitssystem in Deutschland noch nicht, da gibt es schlimmere Beispiele) kann überleben, wenn ein Als die große Koalition von Angela Merkel und Sigmar Land, das dieses System erhält, genügend Geld in der Gabriel, das Kabinett der CDU/CSU und SPD, im No- Kasse findet, um Löcher zu stopfen und Stolpersteine vember 2013 die Ergebnisse für die Gesundheitspolitik aus dem Weg zu räumen. Die Wirtschaft ist optimistisch. in den Koalitionsverhandlungen vorlegte, klagte Engel Das Wachstum steigt. Die Beschäftigungszahlen sind erneut: „Wir vermissen die notwendigen, nachhaltigen glänzend. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer Reformen, die das Gesundheitssystem zukunftsfest ma- erhöhte in diesen Tagen ihre Prognose für den Anstieg chen.“ des Bruttoinlandproduktes von 1,3 auf 1,6 Prozent. Dies klingt nicht viel und doch bedeutet das nicht wenig: Auch SPD-Koalitionspartner Sigmar Gabriel, Parteichef 250.000 neue Stellen, 50.000 Beschäftigte mehr als der Sozialdemokraten und Wirtschaftsminister, hält sich 18 zahnärzteblatt 02 2015 zb_titel in Sachen Gesundheitspolitik bedeckt, im Wesentlichen kenkassen keinen Druck mehr auf Einsparung oder Ko- zumindest. Fühlt er sich sicher auf Nebenschauplätzen, stendämpfung.“ kann er auch mal poltern, schreibt etwa entlang und im Vorfeld der Koalitionsverhandlungen im Mai 2013: „Es Tatsächlich verliefen die CDU/CSU-SPD-Koalitionsver- ist beschämend, dass eine privilegierte Gruppe von gut handlungen auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik er- verdienenden Fachärzten die ganze Ärzteschaft für ihre staunlich unaufgeregt. Zwar wurden nach draußen Kulis- Lobbyinteressen in Haftung nimmt. Millionen Hausärzte, senspiele, Schaukämpfe, Verneblungen organisiert, die Krankenschwestern und vor allem Patienten wissen, dem jeweils Links, Rechts oder der Mitte zugeordneten unser Gesundheitssystem ist krank. Die Therapie kann Publikum suggerieren sollten, hier wird gerungen und ge- nicht die Kopfpauschale á la Montgomery und CDU sein, kämpft. In Wahrheit fanden die Kämpfe auf ganz anderen sondern nur die Rot-Grüne Bürgerversicherung.“ Gebieten statt; Bereiche, die auch zur Stunde noch Zwist und Auseinandersetzung mit sich bringen: Mindestlohn Selbst die Konsumenten seiner Facebook-Seite halten (Wie gehe ich mit ihm um?), die Beziehung zu Russland, für Herrn Gabriel fest: „Ist Montgomery nicht SPD-Mit- die Rolle der Nato, der Umgang mit Griechenland, um nur glied?“ Oder informieren knapp: „Millionen Hausärzte? einige zu nennen. ‚Die Aufteilung der Ärzte in Berufsgruppen‘. Gesamtzahl der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland 449.400, davon Recht bald also hatten Union und SPD, so ließen die Fach- berufstätig 342.100, 142.500 Ärzte sind ambulant tätig. politiker den Bürger wissen, alle Streitpunkte in der Ge- 169.800 stationär. 9.600 Ärzte arbeiten in Behörden sundheits- und der Pflegepolitik zur vollsten Zufrieden- oder Körperschaften. 19.800 in anderen Bereichen (z.B. heit ausgeräumt. Die „Wirtschaftswoche“ kommentierte: in der Wirtschaft).“ „Die pauschalen Zusatzbeiträge in der Krankenversicherung werden demnach künftig als Anteil des Einkommens Und: „Es ist beschämend, dass sie nicht auch die der Versicherten erhoben, wie die Gesundheitspolitiker Nachteile einer Bürgerversicherung schildern: wenn Karl Lauterbach (SPD) und Jens Spahn (CDU) am Freitag es die Konkurrenz, beziehungsweise das Korrektiv der in Berlin mitteilten. Der Arbeitgeberbeitrag zur Kranken- privaten KV nicht mehr geben sollte, haben die Kran- versicherung bleibe bei 7,3 Prozent eingefroren. Der Bei- Gassen: Reaktion auf Gröhe Lauterbach: Gesundheitsexperte für die SPD zahnärzteblatt 02 2015 19 zb_titel tragssatz zur Pflegeversicherung werde in einem ersten Schritt um 0,3 Prozentpunkte angehoben.“ Ein Journalist wunderte sich: „Still ruht der See, da passiert gar nichts, da wird auch nichts passieren.“ Er sollte Recht behalten! Die große Koalition hatte alle eingebunden. Der Plan Angela Merkels und Sigmar Gabriels, durch die schiere Zahl der Diskutanten ein Klima zu schaffen, das Ausgleich, Verständigung notwendig macht, Streit minimiert, dieser Plan ging auf. „Gesundheit und Pflege“ hieß die Arbeitsgruppe. Sieben Vertreter der CDU, drei Vertreter der CSU, acht Vertreter der SPD, berieten über die Weichenstellung in der Gesundheitspolitik. Die Delegationsleiter Gabriel: Alle eingebunden waren die gesundheitspolitischen Sprecher von Union und SPD, Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD). Unter den parteipolitischen Sprechern immerhin sechs Gewiss: Die Stellschrauben, die kleinen Schritte, sie gab Landesgesundheitsminister. Dass so genannte „umfas- es: Das Disease-Management bei Honorar und Verträgen sende gesundheitspolitische Arbeitsprogramm“, Teil sollte weiterentwickelt werden; die Trennung der Vergü- des Koalitionsvertrag der großen Koalition, begann mit tung zwischen Haus- und Fachärzten vorangetrieben. Die einem Sieg Merkels: Ein Einstieg in die Bürgerversiche- regionalen Unterschiede in der ärztlichen Vergütung wol- rung war nicht gewollt. le man unter die Lupe legen, genauestens beobachten. Die Sicherstellung mit Gesundheitsgütern sei im Sinne Sogar Mitglieder der SPD-Bundestagsfraktion gestan- einer flächendeckenden Versorgung zu verwirklichen. den, wenngleich hinter vorgehaltener Hand, es sei vor- Neue Anreize zur Niederlassung in unterversorgten Ge- eilig, die Gegenposition der Sozialdemokraten umzuset- bieten wurden verabschiedet, etwa jener demzufolge zen. Am Konzept müsse noch gefeilt werden. künftig Krankenhäuser für die ambulante Behandlung geöffnet sein können. Ein weiterer Vorschlag: Der Aufkauf von Praxen durch die Kassenärztliche Vereinigungen ist zu forcieren. Überdies sollten künftig auch Kommunen das Recht erhalten, Zentren zur medizinischen Versorgung zu eröffnen. Und, durchaus wesentlich: Die gesundheitliche Versorgung geht vom Hausarzt aus. Für den Zahnarzt war dies alles zwar recht vielseitig, doch irgendwie kaum mehr als kleine Münze. Zwei Bereiche sorgten und sorgen für Aufregung: Die Korruption im Gesundheitswesen. Ein Gesetzentwurf, den schon CDU/FDP angedacht hatten. Nun zeigte sich die große Koalition von der Notwendigkeit des Straf- Gröhe: Wartezeiten bei Fachärzten verringern 20 zahnärzteblatt 02 2015 tatbestands der Bestechlichkeit und Bestechung im zb_titel Gesundheitswesen überzeugt. Das Strafgesetzbuch wird erweitert. Die Zahnärzte stellen sich dagegen, die Ärzte in all ihren Organisationen. Die Verärgerung ist verständlich. Man spricht von Kriminalisierung, jedoch kommt der Druck im Wesentlichen aus der Europäischen Union. Die dort vorherrschende Gesetzgebung kennt den Passus schon seit langem. Überdies hatten und haben etliche Vorfälle, etwa bei der Versorgung von Transplantationszentren mit menschlichen Organen oder bei der Transparenz des Fotos: dpa Handelns mit medizinischen Produkten aus dem asiatischen Raum für Unmut in der Bevölkerung aber auch in der Ärzte- und Zahnärzteschaft gesorgt. Und endlich: Der Korruptionsparagraf ist in allen Be- Engel: Reform angemahnt reichen der Wirtschaft schon seit langem umgesetzt. Selbst Riesen, wie der Technikgigant Siemens gingen des geltenden Korruptionsparagrafen wegen in die Knie. Da- sensstand entspricht, weiter entfernt denn je. bei seien, wie die Münchner Großfirma bedeutete, viele Wirtschafts- und Gründungsvorhaben in Indien, Süd- Wir machen einfach so weiter, hört man im Gesundheits- amerika oder Afrika, ohne die Akzeptanz der dortigen ministerium. Sogar im Parlament, von Fachgruppen abge- Handelskultur, die nun mal nicht frei sei von korruptiven sehen, ist der Hunger nach Veränderung gering. Das liegt Verhalten, gefährdet. Es half nichts. nicht zuletzt am Großthema Europa; an der dauerhaften Auseinandersetzung ums kränkelnde Griechenland, um Kurz: Die Ärzteschaft ist hier nur Teil einer weiten Bewe- den Euro; am Krieg in der Ukraine; am autokratischen gung, die sich gegen die Korruption stellt. Die Ärztever- Russland, an Wladimir Putin; an der Isis; am Zustand der treter betonen selbst, dass sie korruptives Verhalten nie- Nato und der Verteidigung; am drohenden Brexit, dem mals dulden würden. Engel: „Wir sind gegen korruptives Austritt Großbritanniens aus der EU; an den Spionage- Verhalten.“ Nur glauben die Zahnärzte und Ärzte, dass vorwürfen im Bereich der Wirtschaft und den allzu engen die Mittel der Selbstverwaltung genügen, das Strafgesetz Kooperationen mit den amerikanischen Geheimdienst- nicht bemüht werden müsse. Der Gesetzgeber sah und behörden. Diese Reihe ließe sich ohne größere Mühe sieht das anders. unschwer fortsetzen. Der zweite für Aufregungen sorgende Bereich ist die De- Eine wirkliche Gesundheitsreform an Leib und Glie- legation. Wie weit gibt es Konsens darüber, dass zwar dern ist in weiteste Fernen gerückt. Die Politik hat an- qualifizierte, aber nicht ärztliche Fachkräfte, in Regionen dere Probleme. der Unterversorgung beispielsweise, Leistungen erbringen, die vormals Ärzte/Zahnärzte anboten. Hier gibt es Helmut Ahrens begreiflicherweise Diskussionsbedarf. Das Fazit bleibt: Eine Reform hat es nicht gegeben, gibt es nicht und ist nicht geplant. Im Sommer 2015 sind die Bemühungen um eine wirkliche Gesundheitsreform, die den demografischen Wandel mit einbezieht und die neuen Aufgaben einer Hochmedizin, die dem neuesten Wis- zahnärzteblatt 02 2015 21 zb_pfälzer zahnärztetag Berge versetzen Grenzen verschieben Die Veranstalter des Pfälzischen Zahnärztetages mit dem Festredner (v.l.n.r.): Helmut Stein, Reinhold Messner, Wilfried Woop, Peter Matovinovic D as Motto des Pfälzischen Pfalz, eine Herausforderung, gerade Deswegen konnte nicht allen Anmel- Zahnärztetages! Schon die vor dem Hintergrund, dass der große dungen entsprochen werden. Teilnehmer des Hambacher Schlosssaal nur etwas mehr als 300 Festes im Jahre 1832 haben Berge in Personen aufnehmen kann. Gren- den Köpfen der Menschen versetzt zen mussten verschoben werden, und Grenzen verschoben; und auch da Wände nicht zu versetzen waren, Dr. Wilfried Woop sprach in seiner der Architekt, der für die Umgestal- um möglichst Vielen die Teilnahme Einführung über die Bedeutung von tung des Hambacher Schlosses ver- real und nicht virtuell ermöglichen Grenzen. Auf der einen Seite bieten antwortlich zeichnet, musste Gren- zu können, denn Hambach war und sie Schutz, auf der anderen führen zen verschieben, um eine Symbiose ist für uns Zahnärztinnen und Zahn- sie zur Einengung. Fallen diese, so von Ästhetik, Funktionalität und his- ärzte aus nah und fern, auch immer wird man befreit. „Für den Berufs- torischer Verantwortung umsetzen ein Ort der Begegnung. So wurde die stand werden die Regelungsgrenzen zu können. Idee geboren, eine Liveübertragung immer größer und die Freiräume von Bild, Ton und Präsentation in immer enger, was zur Gängelung einen weiteren Raum, einen Stock führt.“ Gleichzeitig nehmen die Bü- höher, zu installieren, wobei es in rokratie und die Ausnahmeregelung Über 500 Anmeldungen zum Pfälzi- der Pause und beim „Pfalz-Treff“ ge- zu. Dabei könnte es so einfach sein: schen Zahnärztetag waren auch für nug Möglichkeiten der Begegnung Gelebte Subsidiarität und die Förde- die Veranstalter, die Bezirkszahnärz- gab. Es gehört aber auch zur Verant- rung der Freiberuflichkeit sind die tekammer Pfalz und die Kassenzahn- wortung eines jeden Veranstalters, Antworten hierauf. Dabei ist zu be- ärztliche absehbares achten, dass sich die Grenzen zu uns Ort der Begegnung 22 Vereinigung zahnärzteblatt 02 2015 Rheinland- Chaos abzuwenden. Grenzen engen ein zb_pfälzer zahnärztetag hin verschieben, es damit enger wird und der Berufsstand für diese Veränderungen, auch innerhalb, Antworten finden muss, wobei der Blick über den Tellerrand notwendig ist. Berge niederreißen Wer kennt ihn nicht, den diesjährigen Festredner? Alle 14 Achttausender, sowie die „seven summits“ dieser Erde hat er bezwungen; die Antarktis, die Wüsten Gobi und Takla Makan durchquert und auch die Längsdurchquerung Grönlands gemeistert. Reinhold Messner, der Reinhold Messner: Bergsteiger, Grenzgänger, Bergbauer, Naturschützer, Politiker, Museumsgründer und Erzähler. 1944 in Südtirol geboren wurde und bereits im zarten Alter von fünf Jah- unserem Bewusstsein, in uns selber zur neuseeländischen Seite. Danach ren in Begleitung seines Vaters den niederzureißen“ und verdeutlichte die politische Betätigung im EU- Par- ersten Dreitausender bestieg. Es dies an seinen Lebenserfahrungen lament, wobei er nie Parteimitglied gab in seiner Heimat nur Berge und im Grenzbereich, „wobei er immer der Grünen war, und jetzt der Aufbau keine Schwimmbäder, und so kann dann umgestiegen ist, wenn er das musealer Strukturen, bei der sich Messner bis heute nicht schwim- Maximale erreicht hatte“. Nach dem Mensch und Berg begegnen. Man men. Auf seiner Homepage (www. Bergklettern kam das Höhenberg- darf gespannt sein, was als näch- reinhold-messner.de) beschreibt er steigen. „Vom vertikalen in das hori- stes kommt. Dabei könnte die Erfor- sein Lebenspanorama als Bergstei- zontale Abenteuer“ — was man nicht schung des Yetis eine Rolle spielen, ger, Grenzgänger, Bergbauer, Natur- falsch verstehen soll —, unter ande- denn Forscher vermuten eine Kreu- schützer, Politiker, Museumsgründer rem mit der Durchquerung der Ant- zung von Braun- und Eisbär. und Erzähler. Sein Motto: „Berge in arktis von der südamerikanischen Alpiner Stil Der von Messner beim Höhenbergsteigen entwickelte „alpine Stil“ war nur ohne Sauerstoffgeräte möglich, denn die notwendige Sauerstoffausrüstung wog in den 1970er Jahren alleine 50 Kilogramm. Bei der Besteigung des Mount Everest war er, aufgrund des abnehmenden Sauerstoffpartialdruckes, auf den letzten hundert Höhenmetern 40mal langsamer als normal: „Der Weg zum Gipfel wächst ins unendliche und es macht sich Hoffnungslosigkeit breit. Hier gilt es, Berge im Bewusstsein zu Woop: Bedeutung von Grenzen versetzen, den letzten Willen aufzu- zahnärzteblatt 02 2015 23 zb_pfälzer zahnärztetag eine Art Wiedergeburt mit der Feststellung, dass „das nackte Leben das wertvollste sei, was uns zur Verfügung steht.“ Fehler und Scheitern „Fehler macht jeder. Das Scheitern hat mich auf den Boden zurückgeholt. Doch beim Scheitern kennt man den Grund und so bin ich öfters wieder aufgestanden. Neue Herausforderungen haben mich kreativ und jung gehalten“, so Messner. Stein: Die zahnmedizinische Prävention hat das Berufsbild nachhaltig verändert Standespolitik und Grenzen verschieben bringen. Widerstand gegen den he- „Absteigen? Nein!“ rausgeforderten Tod zu leisten.“ „Die zahnmedizinische Prävention hat das Berufsbild nachhaltig verän- Wiedergeburt Zu viel riskiert? dert“, so Sanitätsrat Dr. Helmut Stein im standespolitischen Vortrag. „Man „Motivation wächst in uns, man muss Grenzen verschieben, um der Eindrucksvoll schilderte Messner kann sie nicht kaufen, sondern muss Budgetierung zu entfliehen. In der den Sturz in eine Spalte, als eine sie anhäufen.“ Auf dem Gipfel des Zahnmedizin ist dies teilweise durch Schneebrücke unter der Last seines Everest angekommen, stellte sich die Mehrkostenvereinbarung in der rechten Fußes nachgab. Er stürzte bei keine Gipfeleuphorie ein. Dieser war Füllungstherapie und das Festzu- Dunkelheit in die Tiefe. Seine Lampe nur der Umkehrpunkt. Die Euphorie schusssystem beim Zahnersatz ge- zerbrach, furchtbare Angst machte stellte sich erst später ein. Sie war lungen“, denn trotz aller Sonntags- sich breit, er zitterte am ganzen Leib. Erst als es hell wurde sah er, dass er über acht Meter in der Tiefe war, ein Herauskommen an dieser Stelle aufgrund der Spaltenform unmöglich war und er fragte sich: „Habe ich zu viel riskiert?“ und schwor sich, dass er auf jeden Fall absteigen würde, wenn er jemals wieder lebend aus der Spalte herauskommen würde. Er folgte unter großen Anstrengungen der Spalte 80 Meter entlang und dort gelang ihm der Ausstieg. Und jetzt? Kam nun der Abstieg? 700 Abende ist er mit der Idee ins Bett gegangen und am Morgen wieder aufgewacht, den Everest alleine zu besteigen. 24 zahnärzteblatt 02 2015 Frankenberger: Möglichkeiten und Grenzen der konservierenden Therapie zb_pfälzer zahnärztetag reden verschiedener Politiker, auch torium und zeigte an ausgewählten ste Stabilität bei devitalen Zähnen einiger Standespolitiker auf Bun- Beispielen, dass die Reparatur einer im Seitenzahnbereich, gefolgt von desebene, gibt es die Budgetierung Restauration durchaus sinnvoll sein hochleistungskeramischen weiterhin, auch wenn diese jetzt Ge- kann, ohne ein schlechtes Gewissen nen, die die Höcker überkuppeln. samtvergütung heißt. Als zukünftige haben zu müssen. Bei einer Front- Ziele formulierte Stein: „Einführung zahnfüllung ist die Form wichtiger als der Kostenerstattung, Stärkung der die Farbe und er wählte folgende Al- Eigenverantwortung, Teilkro- Hambach 2015 Delegation legorie: „Um im Sommer am Strand Ein Ort der Begegnung mit einem statt Substitution, Aufhebung der besser auszusehen, geht man vor Blick über den Tellerrand hinaus, Budgetierung und der Degression, dem Urlaub doch nicht ins Solarium, der zeigte, dass sich Grenzen ver- Ausbau des Festzuschusssystems sondern eher ins Fitnesscenter.“ schieben und Berge versetzen las- und der Mehrkostenvereinbarung, sen, um die Zukunft gemeinsam fairer Wettbewerb und Abschaffung Grenzen kennen meistern zu können. der kalten Progression.“ Weitere Ausführungen hierzu können Sie, Wichtig ist aber auch, die Grenzen verehrte Leserinnen und Leser, der zu kennen. Das notwendige Entfer- KZV aktuell, Doppelheft Juli/August, nen des Pulpendaches im Rahmen entnehmen. einer endodontischen Behandlung Dr. Peter Matovinovic ist eine „biomechanische KatastroDie Wissenschaft phe“. Goldteilkronen bieten die be- Im wissenschaftlichen Vortrag zeigte Prof. Dr. Roland Frankenberger Möglichkeiten und Grenzen der konservierenden Therapie auf. Dabei haben sich Grenzen verschoben: „Mit Composite ist mehr möglich, als wir vor Jahren noch gedacht haben.“ Compositefüllungen sind schon deswegen weniger invasiv, da man keine mechanischen Retentionen zur Verankerung benötigt. Dabei kommt für ein gutes Füllungsergebnis der Polymerisation eine bedeutende Rolle zu, wobei diese sehr fehleranfällig ist und Frankenber- Funck_InseratFZ_200911_2c.pdf 04.11.2009 22:05:39 Uhr Der richtige Partner … … immer für Sie da. – Umfangreiches Sortiment an Materialien, Instrumenten, Geräten – Praxisneugründung – Beratung produktneutral – Techn. Service inkl. Notdienst – Praxisübergabevermittlung – umfassendes Veranstaltungsprogramm – Praxisplanung Als Mitglied der Dental-Union stehen uns die Vorteile von Europas größtem Zentrallager im Dentalhandel zur Verfügung. Interessante Aktionsangebote , Praxisübernahmen und Neugründungsmöglichkeiten finden Sie auf unserer Homepage. ger empfiehlt eine korrekte Abstützung beziehungsweise Fixierung bei der Photopolymerisation und eine regelmäßige Kontrolle des Lichtleiters, damit „auf der Lampe nicht mehr Composit als in der Kavität ist“. Fritz-Frey-Straße 16 · 69121 Heidelberg Tel. 0 62 21- 4 79 20 · Fax 0 62 21- 47 92 60 [email protected] · www.funckdental.de Solarium oder Fitnesscenter? In einem erfrischenden Vortrag begeisterte Frankenberger das Audi- zahnärzteblatt 02 2015 25 zb_reportage Abschaffung der privaten Krankenkassen: „Noch nicht“ Die Kanzlerin im Bürgergespräch derlose Menschen nicht mehr bezahlen, als jene die Kinder erziehen, ins Leben entlassen, fragte ein Bürger? So einfach sei das nicht, so Angela Merkel. Manche Menschen sind nicht freiwillig kinderlos geblieben, bemerkte die Kanzlerin. Und überhaupt, so die fragenden Teilnehmer, muss es dieses Zweiklassensystem im Gesundheitswesen geben? Warum existiert immer D noch neben der gesetzlichen auch dieser trifft so die Kanzlerin in der Berliner die private Krankenkasse? Ist es da Zahnärzte- Kulturbrauerei auf sechzig Männer nicht so, dass die Ärzte einen Pati- blattes widmet sich der Ge- und Frauen; Diskutanten. Auch über enten besser behandeln und den sundheitspolitik der Großen Koaliti- die Gesundheit wurde gesprochen. anderen nicht ganz so gut? on. Was aber sagt nun die Kanzlerin Etwa über die Versorgung mit Ärzten persönlich über das Gesundheitssy- im ländlichen Raum. Merkel: „Ein Merkel entschieden, so sei es nicht: stem, die Ärzte, die Kassen? Riesenthema.“ „Jeder bekommt, was er braucht.“ Das ist meist nicht einfach auszu- Man müsse hier überlegen, so die Ja, loten. Angela Merkel hält sich gerne Kanzlerin, ob junge Leute nicht dann Deutschland gehöre zu den „besseren bedeckt. Die Aktion „Gut Leben in einfacher ins Medizinstudium kom- Gesundheitssystemen auf der Welt“. Deutschland – Was uns wichtig ist“ men, wenn sie sich von vornherein der Bundesregierung lässt Einblicke verpflichten, ein paar Jahre als Arzt Bei den Fragen zum Zweiklassensy- zu. „Gut Leben in Deutschland“ ist auf dem Land zu praktizieren. stem, zur privaten und gesetzlichen ie Titelgeschichte Ausgabe des das Gesundheitssystem in Krankenversicherung, ließ Merkel er- ein Projekt der Großen Koalition. Ein Bürgerdialog und Austausch, Merkel zeigte Verständnis dafür, dass kennen, dass sie Verständnis für die so die Bundesregierung, „mit den es nicht jeden aufs Land drängt. Es Fragesteller aufbringt, aber es müsse Menschen in Deutschland“. „Ein gäbe nun einmal Landschaften, wo auch auf dem Gebiet der Gesundheit Dialog über ihr Verständnis von Le- es nicht so attraktiv sei zu leben. Man so etwas wie Wettbewerb geben. bensqualität.“ müsse auch deshalb über neue Mo- Dies sei der Grund, so die Kanzlerin, delle der Versorgung nachdenken. warum sie sich „noch nicht“ für die Wissenschaftlich begleitet, Hilfestellung für die Erar- Abschaffung der privaten Kassen beitung eines Aktionsplanes, „um sich künftig noch konkreter an dem Kassen, Krankenkassen, das Versiche- zu orientieren, was den Menschen in rungssystem allgemein, dies war ein Deutschland wichtig ist“. Am 1. Juni weiterer Debattierblock: Sollten kin- 26 zahnärzteblatt 02 2015 ausgesprochen habe. Helmut Ahrens zb_landeszahnärztekammer Geballte Kraft im Land 17 Kammern in Rheinland-Pfalz D ie 17 Kammern in Rheinland-Pfalz repräsentieren als Selbstverwaltungsorganisa- tionen rund 355.000 Unternehmen und etwa 20.000 freiberuflich Tätige. Foto: IHK für Rheinhessen / Kristina Schäfer Rund 1,3 Millionen Menschen finden in den Unternehmen der Wirtschaft und bei den Freiberuflern Arbeit, davon erhalten knapp 74.000 junge Menschen als Auszubildende eine berufliche Perspektive durch Qualifikation. „Herausforderung Fachkräftebe- darf“ lautete das Motto beim ersten gemeinsamen Abend der parlamentarischen rheinland-pfälzischen Parlamentarischer Abend: Gespräche Kammern im Mainzer Landtag. Über 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und den verkammerten Berufen sind Sicherung der Ausbildungsqualität meinwohl verpflichtet. Dies gilt es, der Einladung gefolgt und konnten liegt ihnen am Herzen, und zwar so- nach Brüssel zu tragen und sich für gemeinsam mit Ministerpräsidentin wohl in der akademischen als auch den Erhalt des Kammerwesens und Malu Dreyer sowie den Vertretern in der betrieblichen Ausbildung. Bei- deren Selbstverwaltung einsetzen. der Ein Beispiel für Europa! Alexand- spielhaft kamen während der Dis- er Schweitzer (SPD), Julia Klöckner Landtagsfraktionen kussion die Sicherung des Meisters (CDU) und Wolfgang Schlagwein und die Zugangsvoraussetzungen (Bündnis 90/Die Grünen) über Ursa- zur Berufsausübung zur Sprache. chen, Auswirkungen und Strategien Interessant in diesem Zusammen- zur Sicherung von Fachkräften, auch hang, dass wir in der Bundesrepu- unter dem Vorzeichen des demo- blik circa 20 bis 25 Prozent Studien- graphischen Wandels, diskutieren. abbrecher haben. Dr. Peter Matovinovic Dabei werden die Kammern als Ansprechpartner und Impulsgeber ge- Der erste gemeinsame parlamenta- sehen. rische Abend der Kammern war eine gelungene Veranstaltung, die einmal So unterschiedlich die Kammern mehr zeigte, dass die Kammern mit auch sein mögen: Es eint sie vieles. ihren Selbstverwaltungsorganen an Allen Kammern gemeinsam ist unter den Lösungen der heutigen und zu- anderem die Sorge um den beruf- künftigen Fragen aktiv mitarbeiten. lichen Nachwuchs. Aber auch die Dabei sind sie besonders dem Ge- zahnärzteblatt 02 2015 27 zb_hildegard-von-bingen 28 zahnärzteblatt 02 2015 zb_hildegard-von-bingen zahnärzteblatt 02 2015 29 zb_hildegard-von-bingen Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik 2015 Preisträgerin: Juli Zeh kammer Rheinland-Pfalz, befördert. Mittlerweile ist als weitere Institution der Heilberufe die Deutsche Apotheker-und Ärztebank hinzugetreten. Beide unterstützen die Arbeit des Kuratoriums. Zu den Kuratoriumsmitgliedern gehören die bis dahin ausgezeichneten Preisträger: Die ehemalige Russlandkorrespondentin der ARD, Prof. Dr. Gabriele KroneSchmalz, die Publizistin, Sozialwissenschaftlerin und Frauenrechtlerin Dr. Necla Kelek, die Interviewerin und Fernsehmoderatorin Sandra Maischberger, die Leiterin der nach ihr benannten Gesprächsrunde im ZDF, Maybrit J Illner, die Literaturchefin der Frankfurter Allgemeinen Zei- In seiner Würdigung zur Vergabe des Preises formuliert Wirtschaftsredaktion der FAZ, Walter Kannengießer, der das Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis: „Mit der Biograph, Buchautor und ehemalige Herausgeber der Vergabe des Publizistikpreises an Juli Zeh wird eine Au- FAZ, Prof. Dr. Joachim Fest (†), der Sachbuchautor, Hi- torin und Journalistin geehrt, die die politische, ja sozi- storiker und Fernsehreporter Prof. Dr. Peter Scholl-Latour alpolitische Welt ebenso intelligent, fein gegliedert in (†), der Publizist Johannes Gross (†), der Musik-, Litera- der Sprache, genau in der Analyse und mit hellwachem tur- und Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung, Prof. Geist schildert, wie die persönlichen Kreise des Privaten. Dr. Joachim Kaiser, der Entertainer, Schauspieler und Facettenreich und meinungsstark als Kolumnistin, ob Publizist Harald Schmidt, der Moderator und Redakti- im ‚Spiegel‘ oder in der ‚Zeit‘, Romanschriftstellerin von onsleiter des Heute-Journals (ZDF), Prof. Dr. Claus Kleber, Rang, Essayistin, Vortragende, deren Arbeiten stets eines der Theaterkritiker der FAZ, Prof. Dr. Gerhard Stadelmai- auszeichnet: Eine präzise und prägnante Sprache. Das er, der Chefredakteur der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis erkennt in Juli Mitherausgeber des Berliner Blattes „Der Tagesspiegel“, Zeh eine der bedeutendsten Autorinnen, Essayisten und Giovanni di Lorenzo, der ehemalige Spiegelautor und jet- Kolumnisten Deutschlands.“ zige Springer Mitarbeiter, Kolumnist, Internetjournalist uli Zeh, Schriftstellerin, Essayistin, Journalistin, Ko- tung und Autorin Felicitas von Lovenberg, die Chefkorre- lumnistin, promovierte Juristin, erhält den Hildegard- spondentin, Journalistin und Kriegsberichterstatterin Dr. von-Bingen-Preis für Publizistik 2015. Antonia Rados (RTL), der Focus-Gründer und Herausgeber Helmut Markwort, der ehemalige Leiter der Bonner und Satiriker Henryk M. Broder, der Literaturkritiker und Am Samstag, den 19. September 2015, morgens um Buchautor Prof. Dr. Fritz J. Raddatz (†), der Biograf, Litera- 11.00 Uhr, wird in den Räumen des Erbacher Hofes, in turwissenschaftler, Historiker und Autor Dr. Gustav Seibt der Akademie des Bistums Mainz, die Verleihung des und der Journalist, Autor, Moderator, Literaturkritiker und Medienpreises gefeiert. Übersetzer Denis Scheck. Die Auszeichnung, vor 20 Jahren begründet, wurde seit- Das Preisgeld der Landeszahnärztekammer ist mit her von einer Heilberufskammer, der Landeszahnärzte- 10.000 Euro dotiert. 30 zahnärzteblatt 02 2015 zb_hildegard-von-bingen Partner des Kuratoriums ildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik Fotos: dpa Partner des Kuratoriums Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik Anmeldeformular Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik c/o Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz Langenbeckstraße 2 55131 Mainz Fax: 0 61 31/9 61 36 89 Ja, ich komme gerne zur Verleihung des Hildegard-von-Bingen-Preises 2015 an Juli Zeh am 19. September 2015, 11.00 Uhr (Erbacher Hof, Grebenstraße 22-24, 55118 Mainz) Ich nehme teil. Ich bringe ....... Personen mit. Name __________________________________________________________________ Anschrift __________________________________________________________________ Unterschrift __________________________________________________________________ Stempel __________________________________________________________________ Rückmeldungen bitte bis 1. September an das Kuratorium Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik, c/o Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz zahnärzteblatt 02 2015 31 zb_europa Dentalhygieniker unter der Lupe Evaluierungstreffen in Brüssel D ie rechtlichen Rahmenbedingungen für Dental- Im Verlauf des Treffens wurde deutlich, dass das Umfeld hygieniker (DH) in Europa standen im Mittel- für die europaweit geschätzten 44.000 Dentalhygieni- punkt eines Evaluationstreffens, zu dem die Eu- ker auf nationaler Ebene sehr unterschiedlich ausge- ropäische Kommission am 30. April 2015 nach Brüssel staltet ist. Große Diskrepanzen bestehen insbesondere eingeladen hatte. Vertreter der Fachministerien aus den bei Ausbildung, Tätigkeitsprofil sowie professioneller 28 EU-Mitgliedstaaten präsentierten dabei das in ihren Unabhängigkeit der DH. Von deutscher Seite wurde im Ländern für die DH geltende regulatorische Umfeld. Vorfeld des Evaluierungstreffens ausdrücklich für die kammerfortgebildeten DH geworben, die im europä- Das Treffen war Teil des laufenden Transparenzprozesses ischen Vergleich eine Sonderstellung einnehmen. Die zur Überprüfung aller regulierten Berufe in der EU. Der Ergebnisse des Evaluierungstreffens werden in einen 2014 begonnene Prozess soll Berufszugangsregelungen Abschlussbericht einfließen. prüfen, um diese im Interesse eines europäischen Wirtschaftswachstums ggf. aufzuweichen. 32 zahnärzteblatt 02 2015 Foto: dpa zb_bundeszahnärztekammer BZÄK-Stellungnahme zum Gesetzentwurf eines Präventionsgesetzes A m 22. April fand eine Anhö- gute Ansätze, allerdings sind die da- Insgesamt sei es vor dem Hinter- rung im Gesundheitsaus- rin festgelegten Maßnahmen speziell grund der nachhaltigen Präventions- schuss des Deutschen Bun- bei Kleinkindern nicht ausreichend. expertise notwendig, dass die Zahnärzteschaft destages zum Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Für eine notwendige Verbesserung Prävention im Präventionsforum vertreten sei, fordert die BZÄK. - der zahnärztlichen Versorgung von PrävG) statt. Die Bundeszahnärzte- Kleinkindern von 0 bis 3 Jahren ist Aktuelle kammer (BZÄK) begrüßt, dass mit eine Änderung des § 26, SGB V-E, Bundeszahnärztekammer zum Prä- dem geplanten Gesetzesvorhaben nötig. Früherken- ventionsgesetz: www.bzaek.de/file- die Gesundheitsförderung und Prä- nungsuntersuchungen sollten ab admin/PDFs/b15/1504_stellung- vention in Deutschland gestärkt und dem 6. Lebensmonat in Verbindung nahme_praeventionsgesetz.pdf die Leistungen der Gesetzlichen mit den ärztlichen Kinderuntersu- Krankenkassen zur Vermeidung und chungen eingeführt werden. In der Früherkennung Gesetzlichen (Präventionsgesetz von Krankheiten weiterentwickelt werden sollen. Zahnärztliche Stellungnahme der Krankenversicherung sind zahnmedizinische Früherkennungsmaßnahmen aktuell erst ab Der Entwurf des Präventionsgesetzes dem 30. Lebensmonat vorgesehen enthält nach Auffassung der BZÄK und greifen damit zu spät. zahnärzteblatt 02 2015 33 zb_politik Zahnärzte Wie sie das Beste aus ihrer Lage machen D ie britische Zahnärzteschaft hat auf die Wiederwahl des konservativen Premiers Da- vid Cameron reagiert: Sie rechnet damit, dass die Gesundheitspolitik weiterhin unter dem Vorzeichen knapper Etats stehen wird, die Zahnärzte davon jedoch sogar profitieren könnten. Damit sind die Zahnärzte einige der wenigen Gesundheitsberufe, die dem Wahlausgang durchaus einige positive Seiten abgewinnen können. Die Gesundheitspolitik war eins der wichtigsten Themen im Wahlkampf und alle großen Parteien übertrafen sich mit immer neuen Versprechungen, „Milliarden zusätzlich“ in Fotos: dpa den maroden staatlichen Gesundheitsdienst (National Health Service, NHS) pumpen zu wollen. Das leere 2,5 Milliarden PfundWahlversprechen arden Pfund jährlich zusätzlich von tional Insurance) bietet allen Bür- Erst kürzlich hatte der gesundheits- 2020 an“ in die maroden Staatskli- gern Absicherung im Krankheitsfall. politische Sprecher der politisch niken, Arztpraxen und ambulanten Allerdings wurden die Angebote in links stehenden Arbeiterpartei La- Versorgungsangebote stecken wür- den vergangenen Jahren stetig ein- bour versprochen, „jährlich 2,5 den. Unklar ist, wo das Geld her geschränkt. Wartezeiten sind be- Milliarden Pfund“ (mehr als 3 Milli- kommen soll. Vor der Wahl hatte sich sonders im stationären Sektor an arden Euro) zusätzlich in den NHS der Premier immer wieder medien- der Tagesordnung. Das Primärarzt- zu investieren. Kurz nach seinem wirksam in staatlichen Krankenhäu- system sorgt außerdem dafür, dass Wahlsieg Anfang Mai vermied es der sern und Arztpraxen fotografieren der Zugang zum Facharzt und zum alte und neue Regierungschef, einen und filmen lassen. stationären Sektor stets über den Hausarzt erfolgt. genauen Zeitplan für das versprochene Investitionsprogramm in den Rotstift mit Potenzial Gesundheitsdienst zu geben. Großbritannien hat seit 1948 ein Privater Zahnarztsektor im Aufwind staatliches Gesundheitswesen, das Die Rotstift-Sparpolitik und beson- Immerhin bestätigte ein Regierungs- sich zum größten Teil aus allgemei- ders die Einschränkung des NHS-Lei- sprecher in London, dass die regie- nen Steuermitteln finanziert. Die stungskatalogs in den vergangenen renden Konservativen staatliche Einheitsversicherung (Na- Jahren brachte für die britischen 34 zahnärzteblatt 02 2015 „acht Milli- zb_politik sundheitsministerium seit langem, mehr Geld für Präventionsmaßnahmen im staatlichen Zahnarztsektor bereit zu stellen. Gesundheitspolitische Beobach- ter rechnen übrigens nicht damit, dass sich der finanzielle Druck auf den NHS in den kommenden Jahren mindern wird. Das gilt auch für die Zahnmedizin. Zwar versprach Cameron nach der Wahl, dass die Gesundheitsausgaben von den avisierten allgemeinen Kürzungen der Staatsausgaben „nicht betroffen“ seien. Da allerdings das Durchschnittsalter und damit der Krankenstand der Bevölkerung stetig ansteigt, düften die Ressourcen dennoch knapper Zahnärzte aber nicht nur Schatten. Außerdem wird damit gerechnet, Im Gegenteil: Da die zahnmedizi- dass mehr und mehr bislang ver- nischen NHS-Angebote mehr und schreibungspflichtige Medikamente mehr reduziert wurden, etablierte zukünftig auch over the counter sich in den vergangenen Jahren ein (OTC) erhältlich sein werden und privater Zahnarztsektor, der beson- dass honorarpolitische Anreize ge- ders in wohlhabenden Gegenden wie schaffen werden, um die Prophylaxe London floriert. Privat praktizieren- zu fördern. Der britische Zahnärzte- de Zahnärzte verdienen gutes Geld. bund (British Dental Association, Immer BDA) verlangt vom Londoner Ge- mehr NHS-Zahnmediziner werden. Schon heute sorgt zum Beispiel das National Institute of Clinical Excellence (NICE) dafür, dass nur kosteneffektive Arzneimittel und Therapien über den NHS verschrieben werden können. NICE-Entscheidungen sind oftmals kontrovers. behandeln nebenbei auch Privatpatienten, um ihre staatlichen Honorare aufzubessern. Gesundheitspolitische Beobachter rechnen damit, dass dieser Trend auch unter der neuen Regierung weiter anhalten wird. kleinanzeige Etablierte, sehr profitable Praxis. 60 Minuten bis Hamburg Innenstadt. Ostseenähe. Die Tatsache, dass die neue Regie- Hervorragende Infrastruktur: BVS, Bahn rung in den kommenden Monaten (ICE) BAB. Kita, alle Schulen, Fachärzte, und Jahren aller Voraussicht nach Krankenhaus im Ort. 5 Behandlungsräume, mit ihrer auf mehr Eigenverantwor- Röntgen, Labor hochwertig. Moderne Aus- tung der Patienten setzenden Ge- stattung, eingespieltes Praxisteam. sundheitspolitik fortfahren wird, gilt Kontakt: [email protected] ebenfalls als gutes Zeichen. Konkret heißt das: Die Selbstkostenbeteiligung beim Zahnarzt dürfte für die Patienten weiter steigen. zahnärzteblatt 02 2015 35 zb_politik TTIP: Heilberufe fordern Positivliste W ir fordern eine Positivliste, len Zugang zur Gesundheitsversor- die Arbeitsweise der Europäischen die klarstellt, dass TTIP gung und das hohe Patientenschutz- Union stellt klar, dass die Verant- keine auf niveau in Deutschland und der EU wortung der Mitgliedstaaten für die das Gesundheitswesen und die nicht beeinträchtigen. Das deutsche Festlegung ihrer Gesundheitspolitik Heilberufe findet“, verlangen die Gesundheitswesen ist geprägt von sowie für die Organisation des Ge- Präsidenten und Vorsitzenden der den Prinzipien der Selbstverwaltung sundheitswesens und der medizi- Heilberufler. Lesen Sie die Erklärung und der Freiberuflichkeit. Gerade nischen Versorgung zu wahren ist. zu dem umstrittenen Freihandels- die Gemeinwohlbindung, der die Die sich daraus ergebende Vielfalt abkommen im Originalwortlaut: Kammern und Freien Berufe unter- kommt den Patienten zugute, denn liegen, trägt in erheblichem Maß zu sie trägt den unterschiedlichen Rah- „Freihandelsabkommen dürfen die diesem hohen Niveau bei. menbedingungen in den Mitglieds- Behandlungsqualität, den schnel- Art. 168 Abs. 7 des Vertrages über staaten Rechnung. Darüber hinaus „ 36 Anwendung zahnärzteblatt 02 2015 zb_politik hat die Europäische Union die solidarische Elemente auf. fordern die Bundesregierung auf, Sonderstellung des Gesundheits- Die Struktur unseres Gesundheits- das Gesundheitswesen vor Fehlent- systems anerkannt. Gesundheits- wesens ist maßgeblich gekennzeich- wicklungen im Zuge von Öffnungs- dienstleistungen sind besonders net durch Schutzmechanismen wie und Privatisierungsverpflichtungen sensibel, allgemeinwohlbezogen die Zulassungsvoraussetzungen für zu schützen. Freihandelsabkom- und schützenswert und können Vertrags(zahn)ärzte, die Bedarfs- men dienen der wirtschaftlichen nicht mit marktorientierten Dienst- planung oder den Sicherstellungs- Entwicklung, aber sie müssen dort leistungen gleichgesetzt werden. auftrag der Körperschaften. Diese ihre Grenzen haben, wo sie die me- Daher sind sie von der Dienstlei- dürfen nicht durch Freihandelsab- dizinische Versorgung der Patienten stungsrichtlinie ausgenommen. kommen aufgebrochen werden, um beeinträchtigen. rein gewinnorientierten UnternehWir erwarten, dass die Verhand- men Profitmöglichkeiten durch das Freihandelsabkommen dürfen den lungsführer der Europäischen Uni- Betreiben von (Zahn)Arztpraxen, Patientenschutz nicht gefährden on diese Grundsätze bei den Ver- Apotheken oder MVZs zu eröffnen. Die Vorschriften für den Berufszu- handlungen beachten und unsere gang und die Berufsausübung der erfolgreichen Gesundheitssysteme Die Heilberufe sichern trotz sin- Heilberufe dienen dem Schutz der — auch in Teilen – schützen. Die kender Ressourcen und angesichts Patienten und der Sicherung einer Rechte der Patienten wie auch die einer alternden Gesellschaft mit qualitativ hochwertigen gesund- Freiberuflichkeit von Ärzten, Zahn- zunehmend multimorbiden Pati- heitlichen Versorgung. Sie dürfen ärzten, und enten weiterhin einen hohen Qua- nicht durch die geplanten Freihan- Apothekern sowie die Kompetenzen litätsstandard im Gesundheitswe- delsabkommen ausgehöhlt werden. ihrer Selbstverwaltungsorgane dür- sen. Eine weitere Verschärfung der fen nicht eingeschränkt oder aufge- Versorgungslage durch eine noch Die Heilberufe sind besorgt, dass hoben werden. stärkere Ökonomisierung der Medi- der Anwendungsbereich der Frei- zin würde das bisherige Niveau der handelsabkommen Die Mitgliedstaaten der Europä- Patientenversorgung jedoch nach- dienstleistungen erfassen, dere- ischen Union müssen in Fragen der haltig gefährden. gulieren und darüber hinaus einer Psychotherapeuten Gesundheitspolitik und der Ausge- Gesundheits- Normung unterziehen könnte. Da- staltung der Gesundheitssysteme Darüber hinaus führt ein stark mit würde die den Mitgliedstaaten ihre Souveränität behalten. Wir marktwirtschaftlich geprägtes Ge- vorbehaltene Gestaltung der Ge- fordern daher eine Positivliste, die sundheitswesen die Patienten und sundheitssysteme nicht nur durch klarstellt, dass TTIP keine Anwen- somit auch die Heilberufe in die Ab- private internationale industriege- dung auf das Gesundheitswesen hängigkeit von konjunkturellen Ent- tragene und die Heilberufe findet. wicklungen. dern letztlich durch internationale Patientenversorgung Normungsgremien, son- darf aber keine Frage der Konjunk- Freihandelsabkommen Patienteninteressen vor Kapitalin- tur sein. Im Mittelpunkt der medi- ausgehebelt. teressen zinischen Versorgung muss der Pa- Kapitalinteressen dürfen medizi- tient und nicht die wirtschaftlichen Die Aufgaben der Kammern der nische Entscheidungen nicht beein- Interessen einzelner stehen. Heilberufe sind im Wesentlichen in flussen. In Deutschland existiert ein insgesamt den Heilberufe- und Kammergeset- weitgehend selbstverwaltetes, am Wir sind davon überzeugt, dass zen verankert. Sie beinhalten die Gemeinwohl orientiertes Gesund- jeder Patient auch zukünftig eine Förderung der Qualitätssicherung heitswesen. Das US-amerikanische seinen entspre- und der Fortbildung, die Gestaltung Gesundheitssystem ist im Gegen- chende hochwertige medizinische der Weiterbildung ihrer Mitglieder, satz dazu stark marktwirtschaftlich Versorgung erhalten muss — flä- die Mitwirkung an der Berufsausbil- geprägt und weist deutlich weniger chendeckend und wohnortnah. Wir dung, die Wahrung der Interessen Bedürfnissen zahnärzteblatt 02 2015 37 zb_politik des Berufsstandes und die berufs- tauschen soll. Auch wenn es hier handlungsmöglichkeiten durch den rechtliche Überwachung ihrer Mit- primär darum gehen soll, Produkte Patentschutz eingeschränkt wird. glieder. Diese Bestimmungen sind und Dienstleistungen besser auf Ärzten muss die Freiheit erhalten notwendig, um ein hohes Qualitäts- die Markteinführung vorzuberei- bleiben, sich für die am besten niveau der medizinischen Versor- ten, befürchten wir die Einführung geeignete Maßnahme zur Behand- gung im Interesse der Patientinnen einer Struktur, die Mitgliedstaaten lung ihrer Patienten entscheiden zu und Patienten sicherzustellen. ausschließt und allein den Interes- können. Durch „Medical Procedure sen der Industrie Vorschub leistet. Patents“ können Behandlungsmög- Der EuGH hat mehrfach entschie- Keinesfalls darf dieses Gremium lichkeiten blockiert werden. Dies den, dass ein zwingender Grund über die Köpfe demokratisch legiti- führt letztlich dazu, dass Patienten des Allgemeininteresses eine Be- mierter Regierungen hinweg Fakten von der Teilhabe am Fortschritt in schränkung des Grundsatzes des schaffen. der Medizin ausgeschlossen wer- freien Dienstleistungsverkehrs den. „Medical Procedure Patents“ Zwingende Beispielhaft erinnern wir an die müssen in Europa auch weiterhin Gründe des Allgemeininteresses jahrelangen Diskussionen über das verboten bleiben. sind die Gewährleistung des Pati- Verbot der Bewerbung verschrei- entenschutzes und der qualitativ bungspflichtiger Arzneimittel oder Gesundheitsschutz ist nicht ver- hochwertigen Gesundheitsversor- den zwingend notwendigen Zugang handelbar gung. Die Grundsätze der Freiberuf- zu den aus klinischen Prüfungen Im Rahmen der Freihandelsab- lichkeit und der Selbstverwaltung gewonnen Daten. Die Industrie ver- kommen wird auch über den Inve- durch Kammern sowie die Vor- folgt hier einen eklatant anderen stitionsschutz schriften für den Berufszugang und Ansatz, der bislang keinen Eingang ausländische Investoren den Wert die Berufsausübung müssen daher in die EU-Gesetzgebung gefunden ihrer Investitionen durch politische auch unter der Geltung von TTIP bei- hat. Das muss auch in Zukunft so Entscheidungen, behalten werden. bleiben. sonstige rechtfertigen kann. diskutiert. Gesetze staatliche Sehen oder Maßnahmen geschmälert, so können sie neben Die Verhandlungsführer der Euro- Teilnahme am medizinischen Fort- dem ordentlichen Rechtsweg auch päischen Union müssen zwingend schritt sicherstellen private Schiedsgerichte anrufen. dafür Sorge tragen, dass der Pati- Der medizinische Fortschritt ba- Schiedsgerichtsverfahren sind mit entenschutz und die hohe Qualität siert auch darauf, medizinische Blick auf die Gesundheitspolitik mit der medizinischen Versorgung nicht Verfahren anzuwenden und sie erheblichen Risiken verbunden. einem rein marktwirtschaftlich mo- stetig zu verbessern. Anders als tivierten Liberalisierungsstreben in den USA, die so genannte „Me- Insbesondere die mangelnde Trans- zum Opfer fallen. Wir fordern daher, dical Procedure Patents“ zulas- parenz, die fehlende Einbettung in dass Gesundheitsdienstleistungen sen, sind in Europa gemäß Art. 53 den europäischen Rechtsrahmen, aus dem Anwendungsbereich von lit c) des Europäischen Patentü- die Rekrutierung von Schiedsrich- Freihandelsabkommen bereinkommens (EPÜ) Verfahren tern aus internationalen Anwalts- zur chirurgischen oder therapeu- kanzleien und deren Fokus auf in- tischen Behandlung des mensch- ternationales Handelsrecht würden Freihandelsabkommen dürfen un- lichen oder tierischen Körpers und dem öffentlichen Interesse und der sere Standards nicht senken Diagnostizierverfahren, am Komplexität der unterschiedlichen TTIP wie auch CETA sehen einen mit menschlichen oder tierischen Kör- Gesundheitssysteme der Vertrags- Experten besetzten Regulierungsrat per vorgenommen werden, von staaten potenziell nicht gerecht. vor, der sich über Regulierungsan- der Patentierbarkeit ausgeschlos- sätze etwa in den Bereichen Medi- sen. Dieser Ausschlusstatbestand Sollte es zu einer Auseinanderset- zinprodukte und Arzneimittel aus- verhindert, dass die Wahl der Be- zung über die Auslegung der Ver- ausge- schlossen werden. 38 zahnärzteblatt 02 2015 die zb_politik einbarungen kommen, so stehen reicht doch bereits das Drohpoten- gung, Dr. med. dent. Peter Engel, den zwischen- tial möglicher Schadensersatzfor- Präsident der Bundeszahnärztekam- staatliche Streitbeilegungsmecha- derungen aus, um von notwendiger mer, Dr. med. dent. Wolfgang Eßer, nismen zur Verfügung. Auch steht Gesetzgebung zugunsten der öf- Vorsitzender des Vorstandes der es den Vertragsparteien frei, eine fentlichen Gesundheit abzusehen.“ Kassenzahnärztlichen Bundesverei- Vertragsparteien ordentliche Gerichtsbarkeit zu wäh- nigung, Friedemann Schmidt, Präsi- len. Die Einführung intransparenter Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgo- dent der ABDA – Bundesvereinigung paralleler Justizstrukturen ist nicht mery, Präsident der Bundesärzte- Deutscher Apothekerverbände zuletzt aus staatsbürgerlicher Sicht kammer und des Deutschen Ärzte- inakzeptabel. Selbst wenn für die tages, Dr. med. Andreas Gassen, Anrufung solcher Schiedsgerichte Vorsitzender des Vorstandes der hohe Hürden errichtet würden, so Kassenärztlichen Bundesvereini- zahnärzteblatt 02 2015 39 zb_special olympics Special Olympics in Speyer ihre Wettkämpfe, klug eingeteilt nach Leistungsklassen. Jeder Sportler wird nach dem Wettkampf mit einer Medaille geehrt und die Freude über das Erreichte vermittelt jedem Beobachter ein „Gänsehautgefühl“. Zur Eröffnung der Spiele waren Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Staatsminister Roger Lewentz angereist. Feierliches Highlight war das Entzünden des Olympischen Feuers. Begleitend wurde, unterstützt durch die Initiative Healthy Athlets, wieder ein umfangreiches Gesundheits- programm angeboten. Auch Special V om 8. Bis 10. Juni fanden wünscht und habe was noch Grö- Smiles, das zahnärztliche Gesund- die fünften Special Olympics ßeres bekommen“, bekannte zum heitsprogramm, war an den drei Ta- Landesspiele in der Dom- Abschluss Thommes, gen durch ein Team von freiwilligen stadt Speyer statt. Circa 1.300 Ath- der Präsident von Special Olympics Zahnärztinnen, Zahnärzten und Mit- leten mit 400 Betreuern, erstmalig Rheinland-Pfalz. „Inklusion, das an- arbeitern vertreten. auch aus Japan, Luxemburg, Fran- gestrebte Ziel, war nicht nur an den kreich und Polen, gingen in Sport- Sportstätten, sondern in der ganzen Im Rahmen dieses Angebots werden arten wie Leichtathletik, Fußball, Stadt zu spüren.“ die Sportler über richtige Mundhygi- Karl-Heinz ene informiert und wie man Zahner- Schwimmen, Golf u.v.m an den Start. Special Olympics ist eine weltweite Mit und krankungen vermeidet. „Menschen Sportbewegung für Menschen mit Sportsgeist absolvieren die Athleten mit geistiger Behinderung haben geistiger und Mehrfachbehinderung, die 1968 von Eunice Kennedy ins Leben gerufen wurde und vom Internationalen Olympischen Komitee Offiziell anerkannt ist. Der Sport und das Rahmenprogramm zog ca. 5.500 Besucher an, bestens organisiert von der Stadt Speyer. Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ erlebten die Teilnehmer und Gäste drei abwechslungsreiche, fröhliche und unkomplizierte Tage. Die Begeisterung der Sportler sprang auf alle Anwesenden über: „Ich habe mir wunderschöne Landesspiele ge- 40 zahnärzteblatt 02 2015 großem Enthusiasmus zb_special olympics ein bis zu 40 Prozent höheres Risiko für gesundheitliche Probleme. Bei 50 Prozent der Athleten ist eine zahnärztliche Behandlung erfor- derlich“, weiß Dr. Imke Kaschke, Vorsitzende des Zahnärztlichen Gesundheitsprogramms und Zahnärztin aus Berlin. Im Rahmen eines freiwilligen Screenings werden die Teilnehmer zahnärztlich untersucht. So wurde in Speyer, unter Leitung von Dr. Bernhard Ising, Zahnarzt aus der Eifel und Vorsitzender von Special Smiles Rheinland-Pfalz, ca. 400 Sportler informiert und untersucht. Unterstützt wurde er von einem sympathischen Team von Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesland. Auch Mitarbeiterinnen aus einigen Praxen und von der Firma Wrigley beteiligten und Kollegen, auffordern, sich am gelebtes Beispiel für ein positives sich an der Veranstaltung. nächsten Special Olympics im Rah- Miteinander von Menschen mit und men von Special Smiles zu betei- ohne geistige Behinderung! Ich möchte an dieser Stelle allen ligen und kann Ihnen versichern, Beteiligten meinen herzlichen Dank dass es, so wie für mich, unglaublich für ihr großes Engagement und ihren beeindruckend ist, den Enthusias- tollen Einsatz aussprechen. Gerne mus und die Freude dieser Sportler möchte ich Sie, liebe Kolleginnen zu erleben. Es ist ein wunderbares Sanitätsrat Dr. Michael Rumpf zahnärzteblatt 02 2015 41 zb_finanzen Medizinisch indiziertes Bleaching Umsatzsteuerfrei D Bundesfi- Ästhetische UND me- nanzhof (BFH) dizinisch erforderliche hat in einem Behandlung er aktuellen Urteil die Auffassung der Zahnärz- DieZahnbehandlungen, tekammer die jeweils eine Ver- Schleswig- Holstein dunkelung bestätigt, des be- dass Zahnaufhellungen handelten Zahns zur (Bleaching), Folge hatten, waren die ein Zahnarzt zur Beseiti- medizinisch indiziert gung und umsatz- krankheitsbe- dingter damit steuerfrei. Zahnverdunvornimmt, Die als Folge dieser umsatzsteuerfreie Heil- Zahnbehandlung not- behandlungen sind. Im wendig kelungen gewordenen konkreten Fall hatte sich eine Plöner schleswig-holsteinischen Finanzge- Bleaching-Behandlungen Zahnarztpraxis mit Unterstützung richt. Das Gericht folgte der Argu- ästhetischer Natur, aber — im kon- der Zahnärztekammer gegen den Be- mentation (Az: 4 K 179/10 vom 9. kreten Streitfall belegt — auch me- scheid des zuständigen Finanzamts Oktober 2014). Demnach sind auch dizinisch erforderlich. Sie dienten gewehrt. Darin waren sämtliche ästhetische Behandlungen Heilbe- eben nicht rein kosmetischen Zwe- Bleaching-Leistungen der Praxis im handlungen, wenn diese Leistungen cken, sondern standen in einem Rahmen Umsatzsteuerson- dazu dienen, Krankheiten oder Ge- sachlichen derprüfung auch für zurückliegende sundheitsstörungen zu diagnosti- der vorherigen Behandlung und Fälle als umsatzsteuerpflichtig ein- zieren, zu behandeln oder zu heilen dienten damit der Beseitigung der gestuft worden. oder die Gesundheit zu schützen, Krankheitsfolge. einer Zusammenhang waren mit aufrechtzuhalten oder wiederherzuKosmetische Aufhellungen VERSUS stellen. Zu diesem Erfolg hatte der Die Steuerbefreiung gilt also nicht Beseitigung Kammer zufolge auch beigetragen, nur für Leistungen, die unmittelbar dass die betroffenen Kollegen in der der Diagnose, Behandlung oder Dokumentation zwischen Heilung einer Krankheit oder Ver- Die Behörde hatte nicht zwischen Aufhellungen aus medizinischer und letzung dienen, sie umfasst auch rein kosmetischen Aufhellungen und kosmetischer Indikation unterschie- Leistungen, die erst als (spätere) der Beseitigung krankheitsbedingter den hatten. Folge solcher Therapien erforderlich krankheitsbedingter Verfärbungen Verfärbungen unterschieden, sauber werden, auch wenn sie ästhetischer so dass die Praxis 19 Prozent des Ho- Das Plöner Finanzamt ging indes in Natur sind. So die Auffassung des norarumsatzes verloren hätte. Revision. Der Bundesfinanzhof gab Bundesfinanzhofes mit dem aus- nun den klagenden Kollegen Recht, drücklichen Hinweis auf den Ein- Da das Finanzamt die Einsprüche wies die Revision ab und bestätigte klang mit der Rechtsprechung des der Zahnärzte gegen die Bescheide das Urteil der Erstinstanz (Az. V R Europäischen Gerichtshofes (Urteil abwies, klagte die Praxis vor dem 60/14 vom 19. März 2015). PFC Clinic EU:C:2013:198). 42 zahnärzteblatt 02 2015 zb_region 13. Frühjahrssymposium Implantologie in Koblenz E in langjähriges Highlight in der gemeinsamen Fortbil- dungsarbeit von Bundeswehr- zentralkrankenhaus (BWZK) Koblenz und der Koblenzer Bezirkszahnärztekammer (BZK) ist das Frühjahrssymposium Implantologie. Oberstarzt Prof. Dr. Dr. Richard Werkmeister war es wieder gelungen, namhafte Referenten nach Koblenz einzuladen. Mehr als 150 Kolleginnen und Kollegen nahmen an der gebührenfreien Veranstaltung in der Aula des BWZK teil, die vom Chefarzt des BWZK, Generalarzt Dr. Michael Zallet, und der BZK-Vorsitzenden Dr. Margrit BrechtHemeyer eröffnet wurde. „Implantologie beim Bisphosphonatpatienten“ war das Thema von Prof. Knut Grötz aus Wiesbaden. Nach Erläuterungen zur Indikation und Wirkungsweise von Bisphosphonaten fasste er als typische Ursachen einer Bisphosphonat(BP)-assoziierten Knochennekrose zusammen: 1. die marginale Parodontitis, 2. rezidivie- „Die Zukunft ist alt“ eröffnete Prof. solchen Patienten unabdingbar. Os- rende Druckstellen und 3. die Situa- Thomas Weischer, Leiter des Implan- teoporose, Epilepsie, Diabetes mel- tion nach Zahnverlust. Hinweise zur tatzentrums an der Universitätskli- litus, neurologische Erkrankungen, Risikoeinschätzung und Therapie- nik für Mund-, Kiefer- und Gesichts- Auswirkungen von Zytostatika wa- empfehlungen für die Praxis schlos- chirurgie in Essen, seinen Vortrag ren andere Themen seines Vortrags. sen sich an. „Implantate können über Implantologie beim alten Pati- „Passen Sie Ihr prothetisches Kon- unter BP sogar indiziert sein, wenn enten. Systematisch ging er auf die zept immer an die Anatomie und die durch sie rezidivierende Druckstel- verschiedensten individuelle Situation des Patienten len verhindert werden“ so Grötz. Die ein, wobei das Thema der oralen Osseointegration funktioniere auch Antikoagulation einen breiten Raum unter BP einwandfrei, aber die Peri- einnahm. „Das Risiko einer Throm- Prof. Bernd Kreusser aus Aschaf- implantitis gelte es zu verhindern. Bei boembolie durch Änderung der Me- fenburg schöpfte aus seinem Er- guter Prophylaxearbeit vor, während dikation ist höher einzuschätzen, als fahrungsschatz von über 25.000 in und nach Eingriffen am Kieferkno- das Risiko einer unbeherrschbaren mehr als 30 Jahren gesetzten Im- chen sei durchaus eine „Komplikati- Blutung“ mahnte Weischer, konsi- plantaten. Socket Preservation, Aug- onsrate Null“ erreichbar. liarische Abstimmung sei daher bei mentation und Periimplantitis waren Fragestellungen an“, forderte Weischer. zahnärzteblatt 02 2015 43 zb_region seine Hauptthemen. Die mit Kno- Oberfeldarzt Dr. Stefan Waldeck, Das gut 4-stündige Programm des chenersatzmaterial aufgefüllten Al- Direktor der Klinik für Radiologie 13. veolen empfiehlt er ohne Membran am BWZK Koblenz, präsentierte Koblenz war wieder überaus aktuell, und sechs Monate heilen zu lassen. das dort eingesetzte High-End-Vo- ansprechend und informativ. Auch die Dies verbessere die Implantations- lumen-CT anhand konkreter Patien- umsichtige Organisation machte die bedingungen und reduziere damit tenfälle. Mit dem 16-cm-Detector Veranstaltung zu einem rundum ge- den operativen Aufwand bei der spä- könne zum Beispiel die Durchblu- lungenen Ereignis. Vielen Dank! teren Implantation. Mit zahlreichen tungssituation ganzer Organe in Bildern stellte er verschiedene Aug- einer Umdrehung erfasst werden. Dr. Stefan Hannen mentationsverfahren vor. „Das Kno- „Da rotiert die Masse einer E-Klas- Öffentlichkeitsreferent chenmanagement entscheidet über se in einer Viertelsekunde um den der BZK Koblenz den Langzeiterfolg“, so Kreusser. Die Patienten“ beeindruckte Waldeck. Periimplantitis sei hingegen meist Ein großer Fortschritt sei auch, mit ein Weichgewebsproblem; hier stell- welcher Gründlichkeit heute Me- te er sein Therapievorgehen mit ge- tallartefakte herausgerechnet wer- stieltem Bindegewebe vor. den können. Implantologie-Symposiums Erfolgreiche parodontale Therapie 23. Symposium Parodontologie in Koblenz M itte Mai fand im Bundeswehrzentralkrankenhaus (BWZK) Koblenz das dies- jährige, wieder hochkarätig besetzte Symposium Parodontologie statt. Die Veranstaltung war kombiniert mit der Frühjahrstagung der Neuen Arbeitsgruppe Parodontologie e.V. (NAgP). Oberstarzt Dr. Thomas Eger, die Vorsitzende der BZK Koblenz, Dr. Margrit Brecht-Hemeyer, und der Vorsitzende der NAgP, Privatdozent Dr. Adrian Kasaj, begrüßten rund 170 teilnehmende Kolleginnen und Kollegen in der Aula des BWZK. Welche Faktoren beeinflussen die Prognose parodontaler Erkran- kungen? Ein erhöhtes Zahnverlust- 44 zahnärzteblatt 02 2015 in zb_region risiko finde man bei Rauchern, bei Die weite Palette spezieller paro- Für die Absolventen des Curriculum Patienten mit Übergewicht, Diabetes dontaler Infektionen von Tuberku- Parodontologie der Bundeswehr war und bei Tumorbehandlungen, zeigte lose und Gonorrhoe bis hin zu Pilz- es ein besonderer Tag, da sie im Rah- Oberstarzt Dr. Eger auf und stellte und Virusinfektionen beleuchtete men der Veranstaltung ihre Urkunden fest: „Je besser die Compliance, de- Privatdozentin Dr. Sigrun Eick von überreicht bekamen. In der Pause sto weniger Zahnverlust“. Dass klare der Universität Bern. und im Anschluss war hinreichend Kriterien hilfreich zur Überprüfung Gelegenheit für intensive Diskussi- von Behandlungs- und Ergebnisqua- Den aktuellen Stand der ParoVac- onen mit den Referenten und unter lität sind, konstatierte Prof. Dr. Peter cine und Parodontitis-Impfungen den Kolleginnen und Kollegen. Hoch- Eickholz, Präsident der Deutschen referierte Privatdozent Dr. Andreas aktuelle Vorträge und gute Organisa- Gesellschaft für Parodontologie. Da- Schwiertz. Auf Werkstoffunverträg- tion machten die Veranstaltung zu bei liege die Verantwortung nie al- lichkeiten als Trigger chronischer einem gelungenen, anregenden Er- lein in der Hand des Zahnarztes, da Krankheiten lenkte ZA Lutz Höhne lebnis. Herzlichen Dank! die Compliance des Patienten immer von der Deutschen Gesellschaft für ein Umweltzahnmedizin die Aufmerk- entscheidender Erfolgsfaktor bleibe. „Qualitätskriterien sind kein samkeit der Zuhörer. Schreckgespenst“, ermutigte er. Dr. Stefan Hannen Öffentlichkeitsreferent der BZK Koblenz Im Abschlussvortrag über ästhetische Prof. Dr. Holger Jentsch erläuterte Probleme nach Parodontaltherapie Zusammenhänge zwischen schwer- beeindruckte Privatdozent Dr. Adrian wiegenden Allgemeinerkrankungen Kasaj, Spezialist für Parodontologie und parodontaler Therapie. Zu aku- an der Universität Mainz, mit seinem ten Parodontalerkrankungen sprach großen Erfahrungsschatz und zeigte Oberfeldarzt Dr. Rene Thierbach. Lösungsmöglichkeiten auf. zahnärzteblatt 02 2015 45 zb_satzungen/ordnungen Neues Heilberufsgesetz in Rheinland-Pfalz D as neue zische rheinland-pfälHeilberufsgesetz gutachterlich tätig sind. Dies war bis- Meldepflichten verstoßen oder Aus- lang nicht eindeutig geregelt. künfte nicht oder nicht vollständig gegeben hat. (HeilBG) ist am 1. Januar 2015 in Kraft getreten (www.lzk.de/ Zahnärztinnen und Zahnärzte ha- praxisrecht/index.html). Anlass für ben die Pflicht, die Aufnahme, Be- die umfassende Novellierung war endigung und Verlegung ihrer be- neben der Anpassung an europä- ruflichen Tätigkeit spätestens nach Das Gesetz schreibt vor, dass sich ische Vorgaben die Verkammerung zwei Wochen mitzuteilen. Bisher lag Kammermitglieder der Pflegeberufe in einer neu zu die Meldefrist bei einem Monat. gegen die sich aus dem Beruf erge- Berufshaftpflichtversicherung angemessen benden Haftpflichtansprüche versi- gründenden Pflegekammer. Das Gesetz bringt auch einige Änderungen Wahlvorschläge für die Vertreterver- chern müssen. Das ist nicht neu. Neu für die rheinland-pfälzischen Zahn- sammlung ist allerdings, dass die Landeszahnärztekammer die zuständige Stelle ärztekammern und ihre Mitglieder mit sich. Insgesamt acht Satzungen Bei der Aufstellung von Wahlvor- zur Entgegennahme von Meldungen und Ordnungen mussten und müs- schlägen für die Vertreterversamm- von Versicherern über das Nichtbe- sen noch an die neuen gesetzlichen lung sollen zukünftig Frauen und stehen oder die Beendigung des Vorgaben angepasst werden. Die be- Männer in gleicher Zahl berücksich- Versicherungsverhältnisses reits von der Vertreterversammlung tigt werden. Das bedeutet, dass die Kammer zur Überprüfung der Haftpflichtver- beschlossenen und vom Ministerium genehmigten Satzungen sind ist. Ausgabe von Heilberufsausweisen sicherungen ihrer Mitglieder herangezogen wird und alle Mitglieder, nachfolgend abgedruckt; die WeiDie rensordnung für die Schlichtungs- Heilberufsausweise stelle werden voraussichtlich in der Rheinland-Pfalz ist eine der Test- Haftpflichtansprüche diesjährigen Vertreterversammlung regionen für den elektronischen sind, der Kammer bestätigen müs- neu beschlossen. Nachfolgend eini- Zahnarztausweis. Die Landeszahn- sen, dass eine Haftpflichtversiche- ge der wichtigsten Änderungen im ärztekammer wird im Rahmen der rung besteht. Auch Änderungen des Überblick: Erprobung Ende des Jahres damit Versicherungsverhältnisses müssen beginnen, elektronische Zahnarzt- angezeigt werden, um überprüfen ausweise an Testpraxen in Rhein- zu können, ob die Risikoabsiche- land-Pfalz herauszugeben. rung noch angemessen im Sinne des Kammermitgliedschaft Kammer wird verpflichtet, auch die, die im Rahmen eines Be- terbildungsordnung und die Verfah- auszugeben. schäftigungsverhältnisses gegen abgesichert HeilBG ist. Das HeilBG stellt eindeutig klar, wer Kammermitglied ist und was unter Aus Soll wird Muss – Rüge bei Be- der Ausübung des Berufs zu verste- rufspflichtverstoß Aufbewahrung von Patientenun- terlagen hen ist. Im Gesetz ist nun festgeschrieben, dass die Ausübung des Der Kammervorstand muss schrift- Berufs jede Tätigkeit umfasst, bei lich rügen, wenn ein Mitglied seine Nach Beendigung ihrer Tätigkeit der berufsgruppenspezifische Fach- Berufspflichten verletzt hat. Bisher sind Zahnärztinnen und Zahnärzte kenntnisse angewendet oder ver- war dies eine Soll-Vorschrift. Darü- verpflichtet, wendet werden. Kammermitglieder ber hinaus kann der Vorstand ein gemäß den Regeln der Schweige- sind also auch solche Zahnärztinnen Ordnungsgeld bis zu 50.000 Euro pflicht und des Datenschutzes auf- und Zahnärzte, die ausschließlich verhängen, wenn ein Mitglied gegen zubewahren. Das war bisher auch 46 zahnärzteblatt 02 2015 Patientenunterlagen zb_satzungen/ordnungen so. Kann dies — ggf. auch durch ei- Patientenvertreter im Schlichtungs- legen ist. Dieses Verfahren hat sich nen Nachfolger oder Erben — nicht ausschuss bereits im Rahmen der Anerkennung von ausländischen Approbati- sichergestellt werden, steht zukünftig die Kammer in der Letztver- Für das Schlichtungsverfahren zur antwortung, für eine ordnungsge- Beilegung von Streitigkeiten zwi- mäße Aufbewahrung zu sorgen. Die schen Patient und Zahnarzt kön- RA Felix Schütz Bezirkszahnärztekammern werden nen weiterhin Gebühren erhoben Hauptgeschäftsfüher LZK diese Aufgabe übernehmen. werden. Zukünftig werden aber die onen bewährt. Patientenvertreter im SchlichtungsKeine Tätigkeitsschwerpunkte in ausschuss auf Vorschlag der Arbeits- Weiterbildungsgebieten gemeinschaft der Patientenorganisationen in Rheinland-Pfalz berufen. Tätigkeitsschwerpunkte dürfen nur noch dann erworben und angekün- Überprüfung der Sprachkompetenz nach der Weiterbildungsordnung der Das neue HeilBG schreibt nun auch Kammer erworbenen Bezeichnungen vor, dass erforderlichenfalls bei der verwechselt werden können. Des- Anerkennung von im Ausland er- halb werden keine Tätigkeitsschwer- worbenen Weiterbildungsabschlüs- punkte mehr in Oralchirurgie und sen eine Fachsprachenprüfung bei Kieferorthopädie vergeben. der Landeszahnärztekammer abzu- Foto: prodente digt werden, wenn sie nicht mit den zahnärzteblatt 02 2015 47 zb_satzungen/ordnungen 1 . 1 48 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 2 zahnärzteblatt 02 2015 49 zb_satzungen/ordnungen 3 50 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 4 zahnärzteblatt 02 2015 51 zb_satzungen/ordnungen 5 52 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 6 zahnärzteblatt 02 2015 53 zb_satzungen/ordnungen ” ” 7 54 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 8 zahnärzteblatt 02 2015 55 zb_satzungen/ordnungen 9 56 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 10 zahnärzteblatt 02 2015 57 zb_satzungen/ordnungen 11 58 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 1 1 zahnärzteblatt 02 2015 59 zb_satzungen/ordnungen 2 60 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 3 zahnärzteblatt 02 2015 61 zb_satzungen/ordnungen 4 62 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 5 zahnärzteblatt 02 2015 63 zb_satzungen/ordnungen 6 64 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 7 zahnärzteblatt 02 2015 65 zb_satzungen/ordnungen 8 66 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 9 zahnärzteblatt 02 2015 67 zb_satzungen/ordnungen 10 68 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen zahnärzteblatt 02 2015 69 zb_satzungen/ordnungen 70 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen Anlage: Aufgrund des § 15 Abs. 1 und Abs. 4 Nr. 2 Heilberufsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz (HeilBG) vom 19. Dezember 2014 (GVBl. 2014, S. 302) beschließt die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz in der Sitzung am 22. November 2014 die Beitragsordnung der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz Beitragstabelle Anlage zu § 2 Abs. 1 der Beitragsordnung der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz, gültig ab 01.01.2015 Beitragsgruppe 1 Monatsbeitrag In eigener Praxis niedergelassene Zahnärzte, in leitender Stellung an Krankenanstalten, Heilstätten, Sanatorien oder Instituten tätige Zahnärzte, denen persönliche Rechnungserteilung an Patienten zusteht; beamtete Zahnärzte, Sanitätsoffiziere und Vertragszahnärzte, denen die Ausübung von Privatpraxis oder Konsiliartätigkeit in ihrer Stellung gestattet ist. € 60,00 Beitragsgruppe 2 Monatsbeitrag Zahnärzte in nichtselbstständiger Tätigkeit, beamtete Zahnärzte, Entlastungsassistenten, Vertreter und angestellte Zahnärzte. € 45,00 Beitragsgruppe 3 Monatsbeitrag € 32,00 Vorbereitungsassistenten, Weiterbildungsassistenten und Sanitätsoffiziere, soweit sie nicht unter die Beitragsgruppe 1 fallen. Beitragsgruppe 4 Monatsbeitrag Nicht behandelnd tätige beamtete oder angestellte Zahnärzte, insbesondere im öffentlichen Dienst tätige oder beim MDK angestellte Zahnärzte € 23,00 Beitragsgruppe 5 Monatsbeitrag Volontärassistenten, Stipendiaten, Zahnärztinnen im Mutterschutz, Mitglieder in Elternzeit, Mitglieder mit vollständig ruhender Zulassung sowie Freiwillige Mitglieder € 13,00 Beitragsgruppe 6 Monatsbeitrag Mitglieder, die gleichzeitig Pflichtmitglied in einer Zahnärztekammer eines anderen Bundeslandes sind. € 32,00 zahnärzteblatt 02 2015 71 zb_satzungen/ordnungen 72 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen zahnärzteblatt 02 2015 73 zb_satzungen/ordnungen 74 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 1 zahnärzteblatt 02 2015 75 zb_satzungen/ordnungen 2 76 zahnärzteblatt 02 2015 zb_satzungen/ordnungen 3 zahnärzteblatt 02 2015 77 zb_satzungen/ordnungen 4 78 zahnärzteblatt 02 2015 zb_fortbildungssiegel Abgabe des Erfassungsbogens für das Freiwillige Fortbildungssiegel der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz Das Fortbildungssiegel der Landeszahnärztekammer Rheinland-Pfalz ist die sichtbare Dokumentation der überdurchschnittlichen Fortbildungsleistungen ihrer Mitglieder. Es belegt auf freiwilliger Basis die Qualität der durchgeführten Fortbildung des Mitgliedes anhand eines Punkte- und Akkreditierungssystems. Auf Antrag bestätigt die Landeszahnärztekammer diese qualifizierten und kontinuierlichen Fortbildungen mit dem Freiwilligen Fortbildungssiegel. Die Anerkennung von zahnärztlichen Fortbildungsleistungen im Rahmen des Fortbildungssiegels ermöglicht der Zahnärztin bzw. dem Zahnarzt die öffentliche Darstellung derselben. Sobald Zahnärztinnen und Zahnärzte über einen Zeitraum von drei Jahren 150 Punkte erlangt haben, können sie das Fortbildungssiegel bei der Landeszahnärztekamer beantragen. Als Dokumentationshilfe bietet die Landeszahnärztekammer den FFS-Erfassungsbogen an. Benutzen Sie bitte den nachfolgend abgedruckten Erfassungsbogen; es ist völlig ausreichend die besuchten Kurse aufzulisten, die Vorlage von Teilnahmebescheinigungen ist nicht erforderlich. Berücksichtigt werden nur abgeschlossene Kalenderjahre. Der Erfassungsbogen für das Freiwillige Fortbildungssiegel der LZK ist ebenfalls als Download auf der Homepage der LZK unter http://lzk-rheinland-pfalz.de/downloads/zahnarztservice/ffs_erfassungsbogen.pdf verfügbar. Für die Bearbeitung des Antrages wird eine Gebühr in Höhe von 50,00 Euro erhoben. Die Verleihung erfolgt mit der Maßgabe, dass die Zahnärztin / der Zahnarzt regelmäßig an geeigneten Veranstaltungen teilnimmt und sich kontinuierlich fortbildet. Entsprechend einer Vereinbarung der BZÄK mit der KZBV erfüllt die Anerkennung des Fortbildungssiegels durch die LZK alle Anforderungen des § 95d SGB V. Bei Rückfragen können Sie Frau Werum oder Frau Homp unter der nachfolgenden Rufnummer erreichen: 06131/9613660. zahnärzteblatt 02 2015 79 80 zahnärzteblatt 02 2015 Zwischensumme: 10 10 Selbststudium durch Fachliteratur Punkte Selbststudium durch Fachliteratur Jahr Blatt – Nr.: 1 10 Praxisstempel: Selbststudium durch Fachliteratur (bitte in Druckbuchstaben) Mitgliedsnummer: Geboren am: Vorname: Name: 3 - Jahreszeitraum 150 Fortbildungspunkte Erfassungsbogen zb_fortbildungssiegel Zwischensumme: Veranstaltung Mitgliedsnummer: Vorname: Name: Referent/Veranstalter Datum Zeit von – bis Übertrag: Punkte Blatt Nr.: zb_fortbildungssiegel zahnärzteblatt 02 2015 81 82 zahnärzteblatt 02 2015 Referent/Veranstalter Zeit von - bis Ort, Datum, Unterschrift Gesamtpunkte Blatt 1 bis Datum Übertrag: Punkte Blatt Nr.: Hinweise zum Ausfüllen des Erfassungsbogens: A. Auf dem Deckblatt tragen Sie bitte ein: • Name, Vorname, Geburtsdatum in Druckbuchstaben, • Praxisstempel, • Mitgliedsnummer (siehe Anschreiben), • Die nachgewiesenen Kalenderjahre. B. Zwischenblatt: • Ergänzen Sie bitte die Angaben in den einzelnen Feldern. Gegebenenfalls vervielfältigen Sie das Zwischenblatt, • Bitte nummerieren Sie die Blätter durch. C. Schlussblatt: • Gesamtpunkte am Ende der Tabelle eintragen, • Gesamtzahl der Blätter eintragen, • Bitte Unterschrift und Datum nicht vergessen. Ich versichere, dass oben stehende Angaben in meinem Erfassungsbogen wahrheitsgemäß sind und dem Fortbildungsstatut entsprechen. Veranstaltung Mitgliedsnummer: Vorname: Name: zb_fortbildungssiegel zb_zur person Zum Flottenarzt der Reserve befördert A m 19. März 2015 wurde Herr Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Dr. Jörg Manfred Dähne auf- Herrn grund seiner regelmäßigen Ingo Patschke, im Rahmen einer Wehrübungen in Generaloberstabsarzt Dr. verschiedenen Feierstunde die Ernennungsurkun- Einrichtungen der Bundeswehr und de übergeben. Im Rahmen seiner aufgrund seiner hervorragenden zukünftigen Wehrübungen wird er Leistungen, zum Flottenarzt der den Abteilungsleiter der Abteilung Reserve von der Bundesministerin VIIA (Oralchirurgie) am Bundes- der Verteidigung, Frau Ursula von wehrkrankenhaus Berlin vertreten. der Leyen, ernannt. Im Koblenz wurde ihm vom Inspekteur des Übergabe der Ernennungsurkunde an Herrn Flottenarzt der Reserve Dr. Jörg Manfred Dähne (Herxheim) durch Herrn Generaloberstabsarzt Dr. Ingo Patschke Wolfgang Barth in den Ruhestand verabschiedet nen hochverdienten Angehörigen der Bundeswehr zu verabschieden. Vertreter der Bundeswehr, BZÄK und KZBV und BZK Koblenz waren angereist, um das Lebenswerk zu würdigen. Dr. Barth war ein hoch angesehener Integrator zwischen der Bundeswehr und den niedergelassenen Zahnärzten. Stets bemüht um eine kooperative Zusammenarbeit. Er hat die gemeinsame Sache entBarth: Ruhestand scheidend vorangebracht. Jürgen Fedderwitz m 22. April 2015 wurde in ei- In seiner Ansprache würdigte er sei- Kahl-Nieke, sowie der Präsident der ner Akademischen Feierstun- ne Wegbereiter, so wie sie in sein Le- Hochschullehrer für ZMK Prof. Dr. Ul- de Admiralarzt Dr. Wolfgang ben zeitlich getreten sind. rich Schlagenhauf. A Die Zahnärzte in Rheinland-Pfalz im Barth in den wohl verdienten RuheGrußworte entrichteten der Präsi- Besonderen und bundesweit dan- dent der BZÄK Dr. Peter Engel, der ken Herrn Dr. Barth herzlich Die Falkensteinkaserne in Koblenz ver- stellv. wünschen für den folgenden „Unru- fügte mit dem „Saal des Heeres“ über KZBV, Dr. Jürgen Fedderwitz, die Prä- einen angemessenen Rahmen, um ei- sidentin der DGZMK, Prof. Dr. Bärbel stand verabschiedet. Vorstandsvorsitzende der und hestand“ alles Gute. Dr. Willi Hemeyer zahnärzteblatt 02 2015 83 zb_zur person / jubiläum Neubesetzung Fachbereich Zahnmedizin in der Bundeswehr V erletzungen im Kopf-Hals- Flottenarzt Dr. Helfried Bieber perso- dizin beizubehalten. Dies würde mit Bereich sind im militärischen nell kompetent nachbesetzt, jedoch der heutigen Integration der Zahn- Einsatz sehr häufig. Mit der nicht mit dem notwendigen und medizin in die organisatorischen Versorgung von Knochenbrüchen bisher vorgesehenen Rang verse- Strukturen oder Weichteilverletzungen im Ge- hen. Die Bundeszahnärztekammer übereinstimmen. sicht ist der Fachbereich Zahnmedi- plädiert dafür, den Stellenwert der zin in der Bundeswehr ein zentraler Zahnmedizin im Sanitätsdienst der Bereich im Sanitätsdienst. Bundeswehr entsprechend abzubil- des Sanitätsdienstes den. Trotz einer Neuausrichtung des Mit dem Ausscheiden des Admi- Sanitätsdienstes der Bundeswehr ralarztes Dr. Wolfgang Barth, In- besteht die Notwendigkeit, auch spizient Leitender zukünftig einen Leitenden Zahnarzt Zahnarzt der Bundeswehr, zum 22. mit Rang eines Generalarztes im Sa- April 2015, wird nun der Posten von nitätsdienst im Bereich der Zahnme- Zahnmedizin/ 20 erfolgreiche Berufsjahre V or zwanzig Jahren kam Erika Schuster, nach längerer Berufspause, zu uns und gehört seitdem untrennbar dazu. Mit viel Einfühlungsvermögen und unermüdlichem Einsatz, hat sie entscheidend dazu beige- tragen, über diese lange Zeit unsere Praxis erfolgreich aktiv mitzugestalten. Unsere Patienten schätzen besonders ihr offenes, freundliches und beruhigendes Wesen. Wir Chefs außerdem ihre routinierte Stuhlassistenz und ihre guten Prophylaxebehandlungen, ihr großes Wissen, gutes Organisationstalent und die Strenge, aber auch die Empathie, jüngere Mitarbeiterinnen anzulernen und zu führen. Ob bei der Materialverwaltung oder bei der Koordination von Reparatur-und Wartungsarbeiten: für unsere Geschäftspartner ist sie stets eine kompetente und sehr geschätzte Ansprechpartnerin. Wir sagen herzlichen Dank für die langjährige Treue und die freundschaftliche Verbundenheit. Hoffentlich dürfen wir Erika Schuster noch sehr lange zu unserem Team zählen. Die CityZahnÄrzte Dr. Amely Sellier + Dr. Dominic Schmidt 84 zahnärzteblatt 02 2015 zb_fortbildung/ermächtigungen Fortbildungen anderer Organisationen Überweiserveranstaltung im Rahmen des 9. Alzeyer Fortbildungsnachmittags Mittwoch, 23. September 2015, 17.00 bis 20.00 Uhr l Thema: „Moderne (Sofort)Konzepte in der Implantologie mit Hart- und Weichgewebsrekonstruktionen“ Referent: Prof. Dr. Dr. W. Wagner l Thema: „Das Einmaleins der Implantatprothetik, was geht und was geht nicht“ Referent: Dr. Martin Ullner Moderation: Dr. Dr. Thomas Morbach Kursort: Sparkasse Alzey (Fortbildungsraum), Bleichstrasse 6, 55232 Alzey Kursgebühr: Die Teilnahme ist kostenlos Veranstalter: MKG Rheinhessen Dr. Dr. Morbach und Kollegen www.mkg-rheinhessen.de Ansprechpartnerin: Frau Zeman Foto: proDente e.V. Fortbildungspunkte: 3 Mit freundlicher Unterstützung von Dentsply Implants Ermächtigungen auf dem Gebiet der „Zahnärztlichen Chirurgie“ Anrechenbare Weiterbildungsberechtigung 1 Jahr Dr. med. Dr. med. dent. Michael Wiesend Zahnarzt und Facharzt für Mund-KieferGesicht. Brüderkrankenhaus/ Koblenzer Str. 11 56410 Montabaur Ermächtigungen auf dem Gebiet der „Kieferorthopädie“ Anrechenbare Weiterbildungsberechtigung 2 Jahre Dr. med. dent. Dimitra Peppas Schillerstraße 40 Kieferorthopädin Anrechenbare Weiterbildungsberechtigung 3 Jahre Dr. med. dent. Joachim Zurhorst Schillerstraße 40 Kieferorthopäde 55116 Mainz 55116 Mainz zahnärzteblatt 02 2015 85 zb_fortbildung Vorankündigung der einmaligen Sonderkursreihe „Applied Kinesiology“ (AK) Kursleiterin: Dr. med. univ. Dr.med. dent. Margit A. Riedl-Hohenberger, dental diplomate ICAK, Innsbruck Termine: Kurs 1: Freitag, 31.07.2015 Samstag, 01.08.2015 Kurs 2: Freitag, 20.11.2015 Samstag, 21.11.2015 Kurs 3: Freitag, 15.01.2015 Samstag, 16.01.2016 Kurszeiten: Freitags, 10.00 bis 18.00 Uhr Samstags, 9.00 bis 17.00 Uhr Kursgebühren: Euro 550,00 je Kurs, die Kursinhalte bauen aufeinander auf, sodass eine Teilnahme an dem/den jeweils vorangegangenen Kurs/-en erforderlich ist! D ie durch den amerikanischen Chiropraktiker Dr. George J. Goodheart in den 1960er Jahren eingeführte Methode des „Muskeltestes“ zur Diagnostik von belastenden und krankmachenden Pathologien im Körper und den ihn wiederum stabilisierenden Substanzen kann gerade in der Zahnheilkunde besonders sinnvoll eingesetzt werden. Kaum eine andere Berufsgruppe bringt dauerhaft so viele Werkstoffe in den Körper ein wie wir Zahnärzte. Bei immer stärker zunehmenden Materialunverträglichkeiten und Sensibilisierungen auf inkorporierte Zahnersatzmaterialien ist es unverzichtbar, mittels eines geeigneten Verfahrens im Vorfeld einer Behandlung verträgliche Werkstoffe oder im Fall eines aufzudeckenden Störfeldes, wie z.B. eines endodontisch behandelten Zahnes, im Nachhinein ein zuverlässiges diagnostisches Werkzeug zur Verfügung zu haben. Die AK erlaubt den verursachenden Zusammenhang 86 zahnärzteblatt 02 2015 über abgeschwächte Muskeln und deren Meridian- und Organzugehörigkeit zu erkennen. Über die so genannte Therapielokalisation (TL) und Challenge ist es möglich, die Auswirkung von gefundenen Störfeldern auf Gewebe oder Organe festzustellen und zielführend zu behandeln. Der Untersucher gewinnt sowohl auf funktioneller als auch auf humoraler und neuronaler Ebene wertvolle Informationen für eine sichere Therapieentscheidung. Darüber hinaus bietet diese Methode dem zahnärztlichen als auch ärztlichen Behandler die Option, wirksame Heilmittel auszutesten oder die Überprüfung der Statik und der Okklusion durchzuführen nach Füllungstherapie, vor und nach prothetischer Rehabilitation oder bei der Schienentherapie. Ein sicherer und erfolgreicher Einsatz der AK in den Praxisalltag setzt eine umfassende Ausbildung in der klassischen Methode der Muskeltestung, des Erlernens der physiologisch zu- sammenwirkenden Regelkreise und einen Einblick in differenzierte Therapiemöglichkeiten voraus. Weitere Informationen über die Ausbildungsrichtlinien zum Ärztediplom in „Applied Kinesiology“ können abgerufen werden unter www.imak. co.at und www.daegak.de. Interessierte KollegInnen melden sich bitte baldigst über die LZK an, da nur noch wenige Plätze zur Verfügung stehen. Die ausführlichen Kursbeschreibungen und Anmeldeunterlagen fordern Sie bitte an bei Dagmar Wepprich-Lohse, Telefon 061319613662 oder E-Mail: [email protected] Mit kollegialen Grüßen Dr. Elisabeth Jacobi-Gresser zb_curriculum Curriculum Implantologie (Serie 5) Innerhalb des curriculums Implantologie (Serie 5) hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im April 2015 die Möglichkeit, mit den Referenten Dr. Peter Mohr und Prof. Dr. Daniel Grubeanu, an einem Humanpräparatekurs im Anatomischen Institut der Universität Mainz teilzunehmen. zahnärzteblatt 02 2015 87 zahnheilkunde 2016 zahnheilkunde 2016 Paradigmenwechsel - wenn Dogmen zerbrechen 08. und 09. April 2016 Hilton Hotel Mainz Für Zahnärzte und zahnmedizinisches Fachpersonal Festredner: Rüdiger Nehberg Referenten (vorläufig): Prof. Dr. C. Benz, Sabine Christmann, Univ. Prof. J. Deschner, PD Dr. Dr. Christiane Gleissner, Christa Haas, Dr. E. Jacobi-Gresser, Tracey Lennemann (DH), Univ.-Prof. Dr. M. Noack, Dr. R. Nölken, OA Dr. S. Reich, Univ.-Prof. Dr. U. Schlagenhauf, MTRA M. Shokri, Dr. Dr. A. Strunz, Prof. Dr. R. Wessely, Martina Wiesemann, Sylvia Wuttig Wissenschaftlicher Leiter: Univ.-Prof. Dr. Bernd d`Hoedt/Mainz Veranstalter: Landeszahnärzekammer Rheinland-Pfalz Langenbeckstraße 2 55131 Mainz www.lzk.de Organisation/Anmeldung: OEMUS MEDIA AG Holbeinstraße 29 04229 Leipzig Tel.: 0341 48474-308 Fax: 0341 48474-390 [email protected] www.oemus.com