Newsletter 04 - DRK Kreisverband Münster
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Newsletter 04 - DRK Kreisverband Münster
AUSGABE 4 D R K M Ü N S T E R A K T U EL L FEBRUAR 2007 EDITORIAL Liebe Ehrenamtliche, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, IN DIESER AUSGABE: DRK für Münsters Narren im Einsatz 1 Orkan K yrill DRK betreut gestrandete Reisende 2 Uwe Brunnen nimmt Abschied vom DRK 2 AutismusTherapiezentrum feiert 20-jähriges 3 Seniorenreisen 2007 3 Vorgestellt: Gemeinschaft Basar 4 DRK bildet seine Führungskräfte fort 4 neben der Anerkennung als Nationale Hilfsgesellschaft durch die IV. Genfer Konvention von 1949 ist das Deutsche Rote Kreuz zugleich auch Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege. So nehmen auch wir in Münster eine Vielzahl von Aufgaben wahr, die über das hinausgehen, was Rotkreuzgesellschaften in anderen Ländern übertragen wurde. Das weltweite Phänomen des demographischen Wandels kann von uns nicht aufgehalten werden. Wir müssen ihn jedoch als Grundlage zukünftigen Handelns für unseren Verband sehen. Der Kreisverband Münster sieht sich in der Pflicht und in der Lage, diesem Wandel zu begegnen. Neue Wohnmodelle und Betreuungsformen für Senioren werden wir in Münster realisieren. Zur Zeit bereiten wir in Kooperation mit der Wohn- und Stadtbau eine erste Wohngruppe für pflegebedürftige Senioren vor, die wahrscheinlich noch in diesem Jahr eingerichtet wird. Interessierte können sich gerne schon jetzt im DRK-Haus informieren. Wir werden im nächsten Newsletter weiter über diese Entwicklung berichten. Jetzt erst einmal viel Freude an dieser neuen Ausgabe. Ihr Ulrich Schindler DRK FÜR MÜNSTERS NARREN IM EINSATZ 65 DRK-Helfer waren zusammen mit ihren Kollegen vom ASB und den Johannitern für den Sanitäts- und Rettungsdienst beim Münsteraner Rosenmontagszug verantwortlich. Insgesamt kamen sechs Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge und ein Kranken- Rosenmontag, 10 Uhr, Keßlerweg Rosenmontag, 10 Uhr, Zumsandestraße wagen zum Einsatz. Im Rathausinnenhof stand wie immer eine Unfallhilfsstelle bereit, in der sich zehn Sanitäter zusammen mit einer Ärztin um verletzte Karnevalisten kümmerten. Hinzu kamen acht mobile Streckenposten. Wilms, die Zahlen liegen im ähnlichen Bereich wie in den letzten Jahren: 42 Patienten wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser eingeliefert, sieben Mal musste der Notarzt ausrücken. Beunruhigend ist die hohe Zahl jugendlicher Alkoholopfer, das jüngste war 14. Sie alle arbeiten ehrenamtlich, halten sich im Hintergrund und greifen erst ein, Der traditionell größte Einsatz des Jahres wurde aus einer mobilen Funkleitstelle heraus koordiniert. Der vom DRK genutzte Einsatzleitwagen der Berufsfeuerwehr stand am Rande des närrischen Geschehens an der Klemensstraße. Jedes Jahr bildet der Dienst zum Rosenmontag den Abschluss der für das wenn Not am Mann ist. Alkoholmissbrauch, Stürze in Glasscherben, kleinere Blessuren: Die negativen Begleiterscheinungen des Rosenmontagszuges. Allerdings keine besonderen Vorkommnisse, bilanzierte DRK-Einsatzleiter Florian Rote Kreuz arbeitsreichen Karnevalszeit. An den letzten Wochenenden waren bereits etliche Helfer bei der Schlüsselübergabe sowie beim ZiBoMo in Wolbeck, Sprakeler Karneval und Seniorenkarneval in der Halle Münsterland aktiv. DRK MÜNSTER AKTUELL Seite 2 ORKAN KYRILL DRK MÜNSTER BETREUT GESTRANDETE REISENDE Wegen des Orkans Kyrill fuhr am 18. Januar in ganz Deutschland kein Zug mehr. Auch in Münster saßen zahlreiche Reisende fest. Das Deutsche Rote Kreuz Münster betreute zunächst zusammen mit Helfern der anderen Hilfsorganisationen die Gestrandeten im Hauptbahnhof. Zeitgleich wurde im Kreisverband an der Zumsandestraße eine Unterkunft für die Nacht hergerichtet und ein Pendelverkehr vom Der heftige Sturm hat das DRK an diesem Abend auf Trab gehalten, durch das Engagement unserer ehrenamtlichen Helfer konnten wir aber allen Betroffenen Bahnhof eingerichtet. helfen. Es waren über Die Notunterkunft im Kreisverband 20 Einsatzkräfte des DRK in dieser Nacht vor Ort. In der Unterkunft angekommen, freuten sich 18 Personen über eine heiße Suppe, Kaffee und Getränke. Sie alle hatten ihre Reise in Münster unterbrechen müssen. Einsatzleiter Silvan Rieder hielt die Gäste über die Entwicklung der Lage auf dem Laufenden. Dabei musste er sogar seine Englischkenntnisse hervorkramen, denn es fanden sich auch vier Geschäftsreisende aus Indien und einer aus der Türkei beim DRK ein. Eine türkischsprachige Helferin wurde per Telefon zu Rate gezogen, um alle Kommunikationsprobleme zu beseitigen. Parallel dazu unterstützte der Kreisverband den Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr Münster mit einem zusätzlichen Rettungswagen auf der Wache 8. DRK-Helfer Stefan Bade schenkt Suppe aus UWE BRUNNEN NIMMT ABSCHIED EIN KLEINER RÜCKBLICK AUF 27 DIENSTJAHRE Brunnen beim Generalsekretariat angestellt, konnte aber währenddessen weiter vor Ort in den Räumen des Landesverbands Westfalen-Lippe bleiben. Parallel dazu plante der damalige Kreisgeschäftsführer Böhm eine Umstrukturierung der Sozialarbeit im Kreis- Durch ein Praktikum als Betreuer beim DRK-Ferienlager in Heino/Niederlande auf den Geschmack gekommen, arbeitet Uwe Brunnen seit 1980 hauptamtlich für den DRK-Kreisverband Münster. Bereits sein Anerkennungsjahr als Sozialarbeiter verbrachte er beim Roten Kreuz, allerdings beim Landesverband. Er kümmerte sich dort schwerpunktmäßig um den Bereich Aussiedler und Integration. Eine Zeit lang war Uwe verband Münster: ein neuer Arbeitsbereich wurde geschaffen. Und auf den passte der ambitionierte Uwe Brunnen haargenau. Ein Strauß Buntes erwartete ihn als Aufgabenfeld: Von Behindertenfreizeiten über Kindergärten, Kuren und Sozialstation bis zum Selbständigkeitstraining für Behinderte. Später kamen auch noch der Hausnotruf, die Autismustherapie und das Freiwillige Soziale Jahr hinzu. Sich selbst beschreibt Uwe Brunnen als Praktiker, der lieber zielgerichtet konkrete Pläne in die Tat umsetzt als lang und breit Diskussionen darüber zu führen: „Diese schreckliche Theorie, die mag ich einfach nicht.“ Und so be- geisterte ihn am Roten Kreuz auch am meisten, dass sowohl Vorstand als auch Geschäftsführung immer offen für Innovationen gewesen seien. Die daraus resultierende Vielfalt der Angebote des Kreisverbandes sei der lebendige Beweis dafür. Die Referenzbibliothek der Kinderschutzambulanz nennt er als Leuchtturmprojekt des DRK in Münster, das leider nach München abgegeben werden musste. Uwe Brunnen lobt das Rote Kreuz, weil es von seiner Struktur her jedem seiner Verbände Autonomie gewährt: „Hier wird nichts von oben aufoktroyiert“. Nur durch diese Freiheit und das gegenseitige Vertrauen konnte die Vielfalt der Angebote und Dienste in den einzelnen Verbänden entstehen und gedeihen. In seinem eigenen Arbeitsbereich bereicherten ihn vor allem die tausendfachen persönlichen Kontakte zu den Klienten und Hilfesuchenden, die er während der 27 Dienstjahre beraten konnte. Seite 3 AUSGABE 4 AUTISMUS-THERAPIEZENTRUM FEIERT 20-JÄHRIGES Ein Geburtstag steht ins Haus: Das AutismusTherapiezentrum wird 20 Jahre alt. Anlass genug, um über die erfolgreiche Arbeit dieses außergewöhnlichen DRKDienstes zu berichten. Was ist Autismus? Zunächst einmal ist Autismus keine Krankheit, sondern wird als so genannte „tief greifende Entwicklungsstörung“ definiert. Schätzungsweise bis zu 1% der Bevölkerung ist von autistischen Verhaltensweisen betroffen. Kurz gesagt ist damit eine ungewöhnliche Bezogenheit auf eigene Erlebenswelten gemeint. Symptome können u.a. sein: Probleme mit dem Aufbau von zwischenmenschlichen Beziehungen, das Meiden von Blickkontakt, ausbleibendes intuitives Einfühlungsvermögen, d.h. lachen, weinen oder Ironie können nicht adäquat gedeutet werden. von fünf festen MitarbeiterInnen und fünf Honorarkräfte um die Klienten. Dabei nehmen sie eine Art Dolmetscherposition zwischen den Kindern und ihren Eltern ein, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und akute Krisen zu vermeiden. Das Altersspektrum der Klienten liegt zwischen 3 und 50 Jahren. Ziele der Behandlung sind eine größtmögliche Lebenszufriedenheit und Autonomie des betroffenen Menschen. Die Grunderkrankung selbst ist jedoch nicht therapierbar. 45 Familien aus Münster und weit darüber hinaus nutzen das Angebot. Viele Eltern nehmen für die Hilfe, die sie hier bekommen, weite Wege auf sich. Zudem bietet das Therapiezentrum Fortbildungen für KollegInnen aus dem pädagogischen und betreuenden Alltag an. Am 14.12.06 informierten sich die Ratsherren Josef Rickfelder (2.v.l.) und Christoph Jahn (l.) über das AutismusTherapiezentrum. Im autistischen Spektrum voneinander abgegrenzt werden einerseits der frühkindliche Autismus und andererseits der Asperger Autismus. Beim frühkindlichen Autismus werden erste Auffälligkeiten, z.B. seltener Blickkontakt und fehlende Sprachentwicklung ab dem zehnten bis zwölften Lebensmonat deutlich. Das Asperger Syndrom lässt sich meist erst ab dem dritten Lebensjahr erkennen. Hier entwickelt sich im Gegensatz zur ersten Form oft schon früh ein hoch stehender Sprachstil, teilweise verbunden mit Hochbegabung. Allerdings haben Betroffene Probleme beim Verstehen von Metaphern. In der Motorik sind frühkindliche Autisten unauffällig, während beim Asperger Autismus motorische Störungen, Ungeschicklichkeit und Koordinationsstörungen häufig vorkommen. Was bietet die Therapie? In einer Therapie beim Autismus-Therapiezentrum des Roten Kreuzes lernen die von Autismus betroffenen Kinder und Erwachsenen, wie sie mit Freude und Erfolg kommunizieren und soziale Kontakte aufbauen können. In Einzeltherapiesitzungen von jeweils 90 Minuten kümmert sich eine/r SENIORENREISEN 2007 Gemeinsam mit dem DRK Coesfeld und Tecklenburg haben wir wieder ein interessantes Angebot an Seniorenrei- Für das Team: Mechthild Fortmann (Mitte) und Nicole Roßbach (2.v.r.), Kreisgeschäftsführer Ulrich Schindler. Jubiläum Am 23.März feiert das Team des AutismusTherapiezentrums zwei Jahrzehnte erfolgreiche und lebendige Beratungs- und Therapiearbeit. Aus diesem Anlass wird es zwei Fachvorträge zum Thema von Dr. med. Ingo Spitczok von Brisinski, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Rheinischen Kliniken Viersen, und Dipl-Psych. Dr. Christian Hülsken, fachlicher Leiter des ATZ Paderborn/ Autismus OWL, geben. Auch ein Imbiß mit Umtrunk ist geplant. Wer gerne teilnehmen möchte, sollte sich bis zum 1. März per E-Mail unter [email protected] anmelden. sen zusammengestellt. Zur Auswahl stehen elf 14-tägige Fahrten ab Mai bis September und zur Weihnachtszeit. Ziele der Reisen sind u.a. Kühlungsborn, Bad Kissingen, Bad Neun- dorf und Bad Neustadt, um nur einige zu nennen. Nähere Auskunft gibt Michael Grühn unter Tel. 0251 - 37 88 24. Seite 4 DRK MÜNSTER AKTUELL DRK BILDET SEINE FÜHRUNGSKRÄFTE FORT Es gab viel Neues auszutauschen, als am 3. Februar die ehrenamtlichen Führungskräfte des DRK Kreisverbands Münster zu einer internen Fortbildung zusammenkamen. Thema waren die aktuellen Entwicklungen der öffentlichen nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr im DRK Kreisverband Münster. Unter anderem hat die teilweise Neustrukturierung des Katastrophenschutzes durch das Land NRW und die Stadt Münster auch Auswirkungen auf die Arbeitsstrukturen beim Roten Kreuz. Hierfür tragfähige Lösungen zu finden, hatten sich Kreisverbandsarzt Dr. Hartmut Ständer und der Rotkreuzbeauftragte Thomas Lüchtefeld zum Ziel der Tagung gesetzt. VORGESTELLT: GEMEINSCHAFT BASAR Über das ganze Jahr treffen sich die sechs Frauen der Gemeinschaft allwöchentlich zum Handarbeiten und natürlich zum Klönen. Bis zur Adventszeit sind die Lager dann reichlich gefüllt und für die 24 Tage Weihnachtsbasar im Rathausinnenhof bestens gerüstet. Die Teilnehmer der Fortbildung vor dem neuen Einsatzleitwagen Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer brachten sich gegenseitig auf den neuesten Stand über Konzepte der öffentlichen nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Münster. Auch die Ausstattung der zum Teil neuen Einsatzfahrzeuge des DRK Münster und die betreuungsdienstlichen Einrichtungen des Kreisverbands nahmen die Rotkreuzler genau unter die Lupe. Zukünftig sollen die verschiedenen Fachdienste, wie z.B. die Rettungshundestaffel, noch enger eingebunden werden. Hundestaffelleiterin Marion Dahlmann erläuterte die Vorzüge der vierbeinigen Helfer beim Aufspüren von vermissten Personen und berichtete von den konkreten Einsätzen der Staffel im vergangenen Jahr. Innerhalb der zwei DRK-Einsatzeinheiten für den Katastrophenschutz wird ein besonderes Augenmerk auf der weiteren Stärkung des Betreuungsdienstes liegen. Wie sich gezeigt hat, wird das DRK vor allem bei Evakuierungen und besonderen Vorkommnissen, wie etwa dem Orkan im Januar 2007 oder dem Schneechaos im November 2005, angefordert. In all diesen Fällen ging es darum, die betroffenen Frau Pradel und Frau Wiggenhorn bieten selbst gestrickte Kinderkleidung, Wollsocken, Topflappen, Marmelade etc. an Bereits seit den 1980er Jahren existiert die Gemeinschaft Basar und bietet den lang gedienten Rotkreuzlerinnen eine Möglichkeit sich weiter im Zeichen der Menschlichkeit zu engagieren. „Früher war ich auch in der Bereitschaft aktiv, sogar als Zugführerin!“, erinnert sich Frau Pradel. Zur Adventszeit steht sie zusammen mit Frau Wiggenhorn stolz hinter dem DRK-Verkaufsstand. Reihum wechseln sich die Gemeinschaftsmitglieder mit dem Basardienst ab. Bei den Kunden besonders gefragt waren in dieser Saison die warmen Hausschuhe, eine Innovation im Sortiment. Und nun geht es wieder los mit dem Stricken für den guten Zweck – der nächste Weihnachtsmarkt kommt bestimmt! Menschen zu verpflegen und eine Notunterkunft herzurichten. Damit das Rote Kreuz für diese Aufgaben auch langfristig genügend Einsatzkräfte bereit halten kann, sollen den Mitgliedern noch häufiger Grund- und Fachausbildungen im Bereich Betreuung angeboten werden. Auch neue Mitglieder, die gerne im Betreuungsdienst mitarbeiten möchten, sind willkommen. IMPRESSUM V.i.S.d.P.: Ulrich Schindler / Markus Behr Redaktion: Nina Heckmann Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Münster e.V. Zumsandestr. 25/27 48145 Münster Tel. 0251 - 37 88 0 www.DRK-muenster.de [email protected]