Grüne wünschen sich mehr Unterricht

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Grüne wünschen sich mehr Unterricht
VILLINGEN-SCHWENNINGEN
Montag, 2. November 2015
Grüne wünschen sich mehr Unterricht
Politiker besuchen die Erstaufnahmeeinrichtung Villingen / Schnellere Registrierung gefordert
„Gibt es einen Deutschunterricht?“, ist die erste Frage von
vielen Flüchtlingen, wenn sie in
der Bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) in Villingen eintreffen. Das erfuhren
die Politiker von Bündnis 90/Die
Grünen bei ihrem Besuch in dieser Einrichtung.
Villingen-Schwenningen. Die Delegation bestand aus Dr. Franziska
Brantner, kinder- und familienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und Vorsitzende des Unterausschusses für Krisenprävention, Konfliktbearbeitung
und
vernetztes
Handeln – mit dabei waren auch
Martina Braun, Kreisrätin und Landtagskandidatin für den SchwarzwaldBaar-Kreis, die Kreis- und Stadträtin
Cornelia Kunkis-Becker und das
Mitglied des Grünen Landesvorstands Wolfgang Kaiser, Bad Dürrheim.
Die BEA sei das Überlaufbecken
für die Landeserstaufnahmestellen
(LEA) für Flüchtlinge, berichtete
Gerhard Blassmann vom Regierungspräsidium Freiburg. Die Einrichtung besteht seit Anfang August.
Die Grünen Poitiker stellten fest,
dass sich die Gebäude, ehemalige
Kasernen der Französischen Streitkräfte nahe der Dattenbergstraße in
Villingen, in einem guten Zustand
befinden.
Sie habe schon deutlich schlechtere Unterkünfte für Flüchtlinge hier in
Deutschland gesehen, merkte Brantner an. Derzeit seien 1092 Personen
dort untergebracht. Damit sei man
nahe an einer vollen Auslastung, so
Blassmann.
Er beklagte, dass der von allen
Flüchtlingen
stark
nachgefragte
Deutschunterricht nicht durchge-
Politiker von Bündnis 90/Die Grünen haben die Erstaufnahmeeinrichtung in Villingen besucht.
führt werden kann. Die zwei vorhandenen Lehrkräfte wurden ersatzlos
abgezogen. Hier sei dringend Handlungsbedarf vorhanden. Das rasche
Erlernen der deutschen Sprache von
Anfang an sei die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Integration, waren sich die Gesprächspartner einig. Wolfgang Kaiser sagte zu,
sich um einen Deutschunterricht im
Foto: Privat
ehrenamtlichen Bereich zu kümmern. Der Dienstleister „Europin
Homecare“ ist für die Hausbetreuung der Flüchtlinge verantwortlich
und mit 22 Beschäftigten präsent.
Die Enkel der Rock-‘n‘-Roll-Idole heizen ein
Dessen Angestellte Marion Beier ging
auf Detailfragen der Besucher ein. Ob
denn der starke Zustrom der Flüchtlinge zu bewältigen sei, fragte Martina Braun. Man arbeite am Limit. An
einem Tag seien 426 Flüchtlinge in
der BEA eingetroffen, so Beier. Das
sei jedoch ein Extremfall gewesen.
Es seien insbesondere organisatorische Probleme, die das Verfahren
deutlich in die Länge ziehen. So gebe
es sehr lange Wartezeiten bis zur Registrierung der Flüchtlinge. Dasselbe
gelte für die Röntgenuntersuchungen, die die Abläufe stark verzögern.
Da stehe der Bund in der Pflicht, endlich mehr Personal einzustellen, war
die Auffassung der Grünen Politiker.
Hier sei eine Beschleunigung dringend erforderlich.
Überhaupt sei das Ganze ohne die
Mithilfe von vielen arbeitswilligen
Flüchtlingen nicht zu bewältigen. Die
Bereitschaft dazu ist in hohem Maße
vorhanden, führten Blassmann und
Beier aus. Es gebe sogar eine lange
Warteliste von Bewohnern, die sich
engagieren wollen.
Erfreut nahmen die Bündnis-Grünen auch zur Kenntnis, dass es relativ
wenig Konflikte unter den über 1000
Flüchtlingen, die aus vielen ganz
unterschiedlichen Nationen kommen, gebe. Die aus 14 Personen bestehende Security sei eher gefordert,
wenn sich rechtsradikale Gruppen
oder sogenannte „besorgte Bürger“
von außerhalb den Gebäuden nähern, erfuhren sie.
Der Zaun sei also, so folgerte
Stadträtin Kunkis-Becker, eher zum
Schutz der Flüchtlinge vor Außeneinwirkungen vorhanden. Die Delegation nahm die Erkenntnis mit, dass
in der BEA Villingen alle Beteiligten
mit hohem Engagement daran arbeiten, den Flüchtlingen den Aufenthalt
in der Enge der Kasernengebäude erträglich zu gestalten.
eb
Party zieht
nicht geladene
Gäste an
Billy Bob & the Buzzers begeistern ihr Publikum in der Schwenninger „Bierakademie“
Man darf sie getrost die „Enkel
der Rock-´n´-Roll-Idole“ nennen.
Was Billy Bob & the Buzzers in
den letzten Monaten in der Region präsentierten, würde sogar
Jerry Lee Lewis oder Bill Haley
stolz machen. Am Samstag waren sie in Schwenningen auf
Tour in der „Bierakademie“.
Weil der Partyraum sich mit ungebetenen Partygästen völlig
überfüllt hatte, hat der Wirt
eines Bistros in der Oswald-Meder-Straße in Villingen am
Samstagabend, gegen 22 Uhr,
die Polizei zu Hilfe gerufen.
Villingen-Schwenningen. Für die
Geburtstagsparty war der angemietete Raum für 50 Personen völlig ausreichend, so die Mitteilung der Polizei. Offensichtlich hatte sich die Fete
aber in den sozialen Medien herumgesprochen, sodass nach und nach
immer mehr ungebetene Gäste eintrafen, sich unter die geladenen Gäste
mischten und zusätzlich auf der Straße bis zu 90 Personen versammelt
hatten.
Mit Unterstützung von drei Polizeistreifen konnten die ungebetenen
Gäste aussortiert und auf den Heimweg geschickt werden.
eb
Schwenningen. „Billy Bob & the
Buzzers“ haben in der letzten Zeit
einen regelrechten Run auf ihre Konzerte ausgelöst. Was in den letzten 20
Jahren Formationen wie beispielsweise „Dr. Quincy“ schaffte, glückt
jetzt auch der nächsten Generation.
Beim NQ-Event-Gastspiel in Lothar Anders „Bierakademie“ gab es
sogar einen Daumen nach oben von
„Quincy“-Drummer Gilbert Kunkel,
der viel Potenzial in der Gruppe um
Sebastian Schnitzer sieht, die praktisch bei der Schwenninger Kulturnacht, in der Zunftstube der Narrenzunft ihren ersten großen Auftritt
hatte.
Einbruch in
Villinger Bäckerei
Dem Publikum gefiel es, was Billy Bob & the Buzzers musikalisch präsentierten.
ORFWFOU
+ULTURFORUMDER.ECKARQUELLE
Seitdem gab es regelmäßig Konzerte mit Billy Bob. „Einmal im Monat gibt es einen Auftritt“, sagt
Schnitzer. Und jedes Mal kann der
Veranstalter ein volles Haus verzeichnen. Einmal liegt das daran, das
die Musik der 1950er- und 60er-Jahre
im derzeitigen Trend liegt, zum anderen hat die Gruppe ein großes
Netzwerk. „Zu unseren Konzerten
kommen immer viele Freunde und
Bekannte“, verrät Schnitzer.
So war es auch am Samstag in der
„Bierakademie“. Die ganzen bekannten Klassiker konnte man in dem
rund zwei Stunden dauernden Konzert hören. Mittanzen war hier ausdrücklich erlaubt. Der musikalische
Rahmen spannte sich von „C'mon
Everybody“ von Eddie Cochran bis
„Great Balls of Fire“ von Jerry Lee
Lewis. Dem Publikum gefiel es und
spendete fleißig Applaus. „Ein toller
Abend“, hörte man am Samstagabend.
Wer jetzt einen Auftritt von Billy
Bob verpasst hat, muss sich noch bis
nächstes Frühjahr gedulden. „Wir
werden dann nach einer Winterpause wieder da sein, auch mit teilweise
neuem Programm“, kündigten die
Musiker an.
Hinter Billy Bob Lewis steht der
Villinger Musiker Sebastian Schnitzer, der in 18 Projekten, Formationen
und Musikgruppen mitgewirkt hat
und dem es in der Rockabilly-Formation ganz besonderen Spaß
macht. Man merkt, dass sein großes
Idol Jerry Lee Lewis ist.
Foto: Jochen Schwillo
Weiterhin gehört zur Gruppe, Dan
Cartwright (alias Daniel Beurer) dazu, ein Meister an der Gitarre, Biff
Tannen (alias Gregor Lange) am
Schlagzeug und Bobby Ray Burns
(alias Rainer Bucher) am Kontrabass.
Der Schwenninger Rainer Bucher
war gleich dabei, als ihn Schnitzer
fragte, ob er nicht wieder einmal Musik machen wolle. Rainer Bucher war
früher bei den Buffalo-Chips erfolgreich. „Auch in der neuen Gruppe
macht es großen Spaß, alle sind mit
Herzblut dabei“, stellte Bucher fest.
jos
In der Nacht zum Samstag sind
unbekannte Täter in eine Bäckerei in der Heinrich-Hertz-Straße
in Villingen gewaltsam eingedrungen und haben laut Polizei
eine unbestimmte Menge an Zigarettenschachteln entwendet.
Villingen-Schwenningen. Der Einbruch war gegen 3.30 Uhr entdeckt
worden, so die Polizei. Hinweise zu
verdächtigen Personen oder Fahrzeugen, die im Gewerbegebiet Vockenhausen wahrgenommen wurden, nimmt das Polizeirevier Villingen 0 77 21/60 10 entgegen.
eb