neon genesis evangelion

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neon genesis evangelion
Fanfiction NEON GENESIS EVANGELION Shinji­kun... belongs to me! Copyright 2000 by Franziska Prütz || www.m­s­g.de.vu Dies ist kein offizielles Werk
Vorwort Ohayo gozaimas und herzlich willkommen zur Premiere meiner fünften FanFic! Ich verbringe jetzt fast jede freie Minute hinter meinem Monitor, um eine halbwegs annehmbare Story auf die Beine zu stellen. Ich weiß nicht, ob mir das gelungen ist, vergewissert euch eben selbst. Ich wünsche euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen! Wir sehen bzw. lesen uns am Ende wieder! Ich hätte sie erwürgen können. Es juckte mir schon förmlich in den Fingern. Mein einziger Wunsch war es, irgendwo auf einem gottverlassenen Friedhof ihr Grab zu sehen... Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als einen Grabstein mit der Aufschrift "Hier ruht Ayanami Rei"! Und diesen Wunsch würde ich mir erfüllen... Irgendwann.... Ganz bestimmt.... Ich würde ihre Eingeweide an ihre Verwandten, die Engel, verfüttern und mich dabei vor Lachen kringeln. Ich schwörte bei meiner Ehre als EVA­Pilotin, dass sich Wondergirl noch wünschen würde, niemals erschaffen worden zu sein! "Hey Asuka! Was ist los? Du bist so abwesend... Du sollst dich konzentrieren, oder deine Synchro­Rate mit EVA­02 fällt noch weiter!" befahlen Ritsuko und Misato und rissen mich aus meinen Mordplänen. "Ist ja schon gut!" antwortete ich genervt und wütend zugleich. Die mussten einen aber auch immer an der spannendsten Stelle stören... Jetzt würde Ayanami nämlich... "Hörst du mir überhaupt zu?" fragte Misato verärgert. Ich sah sie mit meinem berühmten‚ Wenn­Blicke­töten­könnten­Blick an und sie verstummte sofort. "Ist ja gut! Ich konzentriere mich ja schon...!" Ich hasste Erwachsene! Aber ich wollte auch kein Kind mehr sein! Was wollte ich denn nun? Ich musste mich entscheiden... "Okay, ihr fünf! Das war's! Kommt noch mal schnell in den Kontrollraum, bevor ihr geht!" Ritsuko betätigte einen Knopf und die Entry­Plugs öffneten sich gleichzeitig. Langsam kletterte ich heraus. Was ich dann sah, ließ meine Wut auf Ayanami nur noch mehr wachsen... Mein Blick verfinsterte sich und die Visionen des Grabsteins kehrten zurück. Alle anderen Piloten inklusive Misato, Ritsuko und Maya standen um Rei und beglückwünschten sie aufs Herzlichste, da sie heute den besten SynchroWert hatte! Bei mir tat das nie jemand! Pah! Auf meinen Glückwunsch würde sie wohl oder Übel verzichten müssen! Erhobenen Hauptes verließ ich den Kontrollraum und machte mich auf den Weg in Richtung Umkleidekabine. Ich weiß nicht warum, aber ich hatte momentan solch eine riesige Zerstörungswut auf alles und jeden, dass ich ohne mit der Wimper zu zucken einen Spind nach dem anderen eintrat. Nichts und niemand verstand mich... Hatten sie sich eigentlich schon mal gefragt, warum mein Wert so niedrig war? Nein! Um ehrlich zu sein, ich wusste es auch nicht... Aber wenn nicht bald etwas passieren würde, würden sie mich als Pilotin rausschmeißen und dann würde womöglich noch Wondergirl meinen EVA bekommen.... Nein! Das durfte nicht passieren! Das würde ich auch nie zulassen! Niemals... Jeder... Nur nicht sie... Meine Gedanken wurden von dieser gewissen blauhaarigen Person unterbrochen, als sie wie gewöhnlich in den Umkleideraum kam, den ich gerade halb zerlegt hatte. Doch das schien sie nicht weiter zu stören. Sie setzte sich auf eine der Bänke und zog ihre Plug­ Suit aus. (Kommentar vom Autor: Nein, ihr baka hentais! Wir werden jetzt nicht jedes Detail einzeln beschreiben, klar?) Meine durchbohrenden Blicke schien sie entweder nicht zu bemerken oder sie störten sie nicht. Dann holte sie sich aus einem der von mir demolierten Spinde ihre Klamotten und zog sich mit einem desinteressierten Gesicht weiter an. (Kommentar vom Autor: Was habt ihr denn erwartet?) Danach verließ sie ohne ein Wort den Raum. Drei Sekunden später schlug ich mit meiner rechten Faust einen der Spinde ein. Ich musste mich wirklich zurückhalten, sie nicht gleich am nächstbesten Baum aufzuhängen. Aber wie ich Ayanami kannte, würde sie auch das mit totaler Desinteresse hinnehmen, wie alles um sie
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 2 herum. Trotzdem wäre es für mich eine grandiose Genugtuung, ihre verwesende Leiche an einem gottverlassenen Ufer vor sich hin gammeln zu sehen... Aua! Auf einmal bemerkte ich den stechenden Schmerz in meiner Hand. Wahrscheinlich hatte ich auf irgend etwas hartes geschlagen. Mit zusammen gebissenen Zähnen zog ich mich an, immer darauf bedacht, nicht an meine verletzte Hand zu kommen. Kurz bevor auch ich fertig war, belauschte ich ein Gespräch zwischen Shinji und Misato, die sich auf dem Flur unterhielten. Ich versuchte, mich näher an die Tür zu schleichen, um mitzubekommen, über was die beiden sprachen. Es wäre mir auch fast gelungen, wenn ich nicht mit meiner rechten Hand gegen ein Einzelteil eines Spindes gekommen wäre. Vor Schmerz schrie ich auf, was Misato und sogar Shinji sofort veranlasste, nach mir zu sehen. "Was ist passiert, Asuka?" fragte Misato besorgt. Unter Schmerzen wies ich auf meine rechte Hand. "Ich muss sie mir irgendwie verletzt haben... Aua..." "Ich bringe dich am besten sofort zu Ritsuko!" Misato packte mich am linken Arm und schleifte mich zu Ritsuko, gefolgt von Shinji. * * * "Hm..." machte Ritsuko, als sie sich meine verletzte Hand ansah. "Gegen was hast du damit geschlagen, Asuka? Das muss ja was ganz schön hartes gewesen sein..." Am Liebsten hätte ich gesagt, dass ich damit Ayanamis Kopf eingeschlagen hätte. Aber das war leider Gottes eine Lüge, doch ich wünschte, es wäre wahr... "Ich... war wütend... und hab vor einen der Schränke in der Umkleidekabine geschlagen..." gestand ich schließlich. Ritsuko schien das wenig zu beeindrucken. "Ich befürchte, dass du eine Weile deine rechte Hand nicht benutzen kannst. Der Bruch ist ziemlich kompliziert... Du musst ja ganz schön wütend gewesen sein... Dein gesamter Handrücken ist gebrochen. Kein Wunder, dass du solche Schmerzen hast." Ich nickte nur langsam. Das war mir eigentlich auch alles herzlich egal. Mich interessierte nur die Leiche eines gewissen blauhaarigen Halbengels. Und die würde ich mir noch beschaffen. "Wir werden deine Hand eingipsen müssen. Du musst in nächster Zeit sehr vorsichtig sein, okay?" fragte Ritsuko. Wieder nickte ich langsam. Ich hatte nicht die Kraft und Lust etwas zu sagen. Ich nahm auch die Schmerzen beim Eingipsen meiner Hand wortlos hin. Meine Gedanken schweiften wieder einmal ab zu einem gewissen Grabstein... * * * Zu Hause führte ich eine lange Diskussion mit Misato. Doch ich hörte ihr kaum zu. Mich interessierte gar nichts... Oh, Mann! Ich hörte mich ja schon wie Ayanami an!! Das war ja schrecklich! Bei diesem Gedanken war ich sofort bei der Sache. Erst jetzt erkannte ich das Thema unserer Unterhaltung: der demolierte Umkleideraum.... Auch wenn mir die Sache ziemlich peinlich war, was passiert war, war passiert. Ich musste mich eben damit abfinden, so schwer es auch sein mochte. Mir und den anderen blieb eben keine Wahl. Dann sollten sie eben nicht so leichtgebaute Schränke hinstellen! Außerdem konnte Misato auch genauso gut die Klappe halten, immerhin hatte sie auch schon einige Spinde und Schränke auf dem Gewissen... So gegen halb zwölf konnte ich endlich ins Bett, auch nur, weil Misato eingepennt war. Die Diskussion hatte später auch noch andere Dimensionen erreicht. Besonders eine Frage von Misato ging mir nicht mehr aus dem Kopf...
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 3 FLASHBACK !!! "Warum...<hick>...hasst du Rei so sehr?" fragte eine ziemlich betrunkene Misato. Warum? Doofe Frage, natürlich weil...weil...?! Ja, warum eigentlich? Warum hasste ich Rei Ayanami? Sie hatte mir nie etwas getan und trotzdem hasste ich sie aus tiefster Seele...Warum nur? ENDE FLASHBACK !!! Warum... Die ganze Nacht ging mir dieses Wort nicht aus dem Kopf. Ich lag den Rest der Nacht wach und überlegte, warum ich Ayanami den Tod wünschte. Doch ich kam zu keiner Antwort. So sehr ich auch darüber nachdachte, mir fiel einfach nichts ein... War ich auf sie neidisch, weil sie immer das Lob einsteckte? Nein, ich bekam auch Lob. Ich ließ nur die Menschen nicht so nah an mich heran kommen wie sie. Aber... Was war es dann? Warum hasste ich sie? Oh, verdammt! Ich verfluchte den Erfinder dieses Wortes! Warum... Warum musste es dieses Wort geben? Aber auch ich benutzte oft dieses kleine Wort... Ich überlegte weiter. Mir fiel zur Hölle noch mal nichts ein! So sehr ich meinen Kopf und alles, was bisher geschehen war, durchforstete, mir fiel nichts ein! Doch plötzlich kam mir eine Idee...! War ich... auf sie eifersüchtig? Pah! Warum sollte ich, die große Soryu Asuka Langley, auf einen Halbengel wie Rei Ayanami eifersüchtig sein? Weil alle bei ihr waren und nicht bei mir? Weil alle sie bevorzugten? Weil sie der Liebling aller männlichen Fans ist? Jetzt glaubte ich die Antwort zu wissen... Sie hieß ‚ja! Ich war auf sie eifersüchtig! Das änderte die Sache natürlich vollkommen! Denn jetzt würde ich sie qualvoll sterben lassen... * * * Am nächsten Tag war ich sowas von dermaßen müde und wütend, dass ich alles und jeden gemein und kratzbürstig behandelt. Auf Shinjis "Ohayo gozaimas, Asuka!" antwortete ich mit einem durch die Zähne gesprochenem "Morgen..." und stampfte ins Bad, um eine kalte Dusche zu nehmen. Doch auch das half nur wenig. Außerdem war es Zeit für die Schule, worauf ich ja nun wirklich keinen Bock hatte! Doch es half alles nichts. Ich musste wohl oder übel in die Schule. Ich zog muffelig meine Schuhe an, schnappte meine Jacke und die Schultasche und verließ mit einem lauten Türknallen das Appartment, gefolgt von Shinji, der sich unsere Bentos noch schnell unter den Arm geklemmt hatte. Auf dem Schulweg begegneten wir Hikari, Toji, Kensuke und Kaworu. Hmm... Komisch... Warum hing Hikari in letzter Zeit immer mit dem Idioten­Trio rum? Oh, ich vergaß! Man sollte das Idioten­Trio ab jetzt besser das Idioten­Quartett nennen, immerhin war jetzt auch noch Kaworu dabei! "Ohayo, Asuka­chan!" begrüßte mich Hikari freundlich. Oh, Mann! Wie konnte man am frühen Morgen nur so gute Laune haben? Davon wurde einem ja schlecht! Ich würde tatsächlich bald meine Ballaststöffchen verlieren, wenn das so weiter ginge! Das war ja nicht zum Aushalten! Widerlich! Aber immerhin war es Hikari, die mich begrüßte, und nicht einer vom Idioten­ Quartett! Puh... "Ohayo, Asuka!" rief Kaworu. Verdammt! Ich und meine große Klappe! Warum musste ich auch immer meine Klappe so weit aufmachen? Oh, nein! Nicht schon wieder das Wort ‚warum‘? Ich war kurz vor einem weiteren Nervenzusammenbruch! Ich schloß mich Hikari und den anderen an und gemeinsam gingen wir in Richtung Schule. Sehr gut! Dort konnte ich weiter an meinen Mordplänen basteln. Ich hatte ja genug Zeit dazu. Diese Tatsache heiterte meine schlechte Laune etwas auf. "Was ist denn mit deiner Hand passiert, Asuka­chan?" fragte Hikari besorgt. "Och... Nichts weiter..." log ich. "Ich hatte nur eine unglücklich Begegnung mit... mit... mit einem LKW, genau!" Puh! Gerettet! Zumindest vorerst... "Dann hättest du heute aber zu Hause bleiben sollen! Wie willst du denn mit einer verletzten Hand schreiben?
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 4 Kannst du mir das vielleicht erklären?" "Ich... ähm... Heute könnte ja etwas Wichtiges passieren und da möchte ich auf keinen Fall fehlen! Es ist auch gar nicht mehr so schlimm! Der Gips wurde schon abgenommen. Ich muss jetzt nur noch diese Bandagen tragen. Wirklich, es ist nicht schlimm!" Das war zwar eine glatte Lüge, aber das störte mich nicht im Geringsten! Ich wollte nur Ayanami umbringen, nichts weiter. Nur deshalb ging ich heute in diese doofe Schule. Ja, ganz langsam sollte ihr die Luft ausgehen... "Hey, Asuka! Hörst du mir überhaupt zu?" fragte Hikari und sah mich fragend mit ihren großen, haselnussfarbenen Augen an. "Wieso? Was ist denn?" fragte ich zurück. "Du bist so abwesend... Stimmt irgendwas nicht mit dir?" "Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Wirklich." beteuerte ich, um meine beste Freundin zu beruhigen. "Heute bekommen wir ein paar neue Schüler! Ist das nicht toll?" "Hmm! Hoffentlich ist ein süßer Junge dabei..." sagte ich träumerisch. Vergessen waren für eine Zeit meine Mordgedanken. Hach! Das war auch mal wieder nötig. Heute konnte Ayanami noch mal ihren letzten Tag genießen, aber morgen würde sie fällig sein, oder ich wäre nicht mehr länger die große Soryu Asuka Langley! "Vielleicht ist ja mal ein niedlicher Junge dabei! Wär das nicht was, Hikari?" wiederholte ich, weil meine Freundin dazu kein Kommentar abgab. Hikari blieb abrupt stehen. "Was hast du denn gegen die Jungs in unserer Klasse?" Oh, Mann! Wie konnte man nur so eine blöde Frage stellen? Am liebsten hätte ich ihr mit "Anta baka?" geantwortet, doch dann fiel mir es wieder ein. Hikari ging ja mit Toji! Meine arme Freundin... Sie tat mir wirklich leid! Einer vom Idioten­Trio... sorry... vom Idioten­Quartett beachtete ein Mädchen doch gar nicht, es sei denn, es würde nackt auf ihm sitzen! Ob ich aus Erfahrung spreche? Was soll das denn schon wieder heißen??? Anta baka??? "Ach, naja... Für mich ist halt niemand dabei. Ich verdiene eben etwas besseres!" sagte ich und lief weiter. Auch Hikari setzte sich wieder in Bewegung. Rei begegnete uns an der nächsten Kreuzung. Sie sah uns lange und emotionslos an und kam dann auf uns zu. Doch im letzten Moment überlegte sie es sich anders und wartete lieber auf Shinji und den Rest des Idioten­Quartetts. Ich spürte plötzlich eine tiefe Wut in mir... " Wie wär’s denn mit Shinji? Der würde perfekt zu dir passen!" So, länger konnte ich es nicht mehr unterdrücken. "ANTA BAKA?" schrie ich. Hikari versuchte krampfhaft, sich die Ohren zuzuhalten. "Soll das ein Witz sein? Ich und diese Ferkeltasche? Mir reicht's schon vollkommen, mit dem bei Misato zu wohnen!" "Was ist denn hier los?" fragte Shinji, der mit den anderen herbeigelaufen kam. "Warum schreist du so, Asuka? Ist irgendwas mit Rei?" Diese Frage bezahlte er mit einer kräftigen Ohrfeige. Ein lauter Knall hallte noch Sekunden danach wider. Ich glaube, so fest hatte ich in meinem ganzen Leben noch nicht zugeschlagen. Und ich wusste noch nicht einmal warum... ARGH! Ich hasste dieses Wort! Shinji sank zu Boden und hielt sich seine schmerzenden linke Wange. Sein Körper bebte vor Schmerz. Weichling... war das einzige, was ich im Moment denken konnte. Dann rannte ich davon. Hikari blieb bei Shinji und half ihm wieder auf die Beine. Schöne Freunde hatte Ich... echt... Ich versteckte mich hinter einem Haus und vergrub meinen Kopf auf meinen Knien. Warum hatte ich ihn geschlagen? Er hatte sich doch nur Sorgen gemacht...! Warum nur? Ohne Kontrolle begann ich zu weinen. Ich hasste es, zu weinen. Ich wollte aufhören, doch es ging nicht. Die Tränen kamen immer weiter, ohne Ende. Warum hatte ich das nur getan? Ich wusste es einfach nicht... Und warum machte sich Shinji eigentlich
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 5 mehr Sorgen um Ayanami als um mich? Nicht, dass ich es mir wünschte, aber ich war es, die am schlimmsten dran war, nicht Ayanami! Bei diesem Gedanken wurden meine Schluchzer lauter... Plötzlich hörte ich hinter mir Fußschritte. Ich saß immer noch mit dem Rücken an diesem Haus. Ich wollte nicht, dass mich jetzt jemand so sah. Ich wollte nicht mehr weinen! Ich wollte aufhören und Ayanami killen! Ich wollte zu meinen Freunden und mich ablenken... Doch das Letzte, das ich wollte, war, dass mich jemand so sah! Doch der, der mich suchte, verstand meine Gedanken nicht, und folgten meinen Geräuschen. Warum konnte ich nicht aufhören zu weinen? Warum? "Au!" Ich glaube, mein leiser Schrei hatte mich dann endgültig verraten. Ich bemerkte nämlich erst jetzt, dass ich Shinji mit meiner verletzten Hand geschlagen hatte. Au, au, au... Das tat weh.. Ein Gesicht erschien hinter einer Ecke des Hauses. Es war... Shinji... mit einem roten Abzeichen auf seiner Wange. "Alles in Ordnung, Asuka?" fragte er. Warum fragte er mich das? Er war es doch, der verletzt war... mit Ausnahme von meiner rechten Hand natürlich... "Warum weinst du?" fragte er. "Stimmt was nicht?" Das war zuviel! Jetzt weinte ich ohne Pause... Die Tränen wollten nicht mehr aufhören... Ich weiß nicht warum, aber mein Gehirn schaltete ab und mein Körper bewegte sich von ganz alleine. Ich warf mich Shinji in die Arme und weinte mich an seiner Schulter aus. Seine Arme umschlossen sanft meinen Rücken und er sprach beruhigend auf mich ein. Nach einer ganzen Weile beruhigte ich mich wieder und löste mich aus Shinjis Griff. Sein T­Shirt war an den Schultern ganz nass von meinen Tränen. "Geht’s wieder?" fragte er sanft. Ich nickte leicht und wischte mir die letzten Tränen aus dem Gesicht. "Ja... Tut mir leid wegen der Ohrfeige..." "Ist nicht so schlimm... Ich bin das ja schon langsam gewöhnt!" sagte er lächelnd. Ich lächelte leicht zurück. "Wie geht’s deiner Hand?" Ich nahm meine rechte Hand in meine linke. "Nicht so gut... Schon gar nicht nach der Ohrfeige..." gab ich zu. "Ich hätte nie erwartet, dass jemand in einer verletzten Hand soviel Kraft hat!" "Tut mir leid..." "Schon in Ordnung. Tut gar nicht mehr weh!" Ich lächelte und musste erneut meine Tränen unterdrücken. Warum war er plötzlich so nett zu mir? Oh, Mann! Ich sollte wirklich mit der Fragerei aufhören und diesen Augenblick genießen, denn er war sicher nicht von Dauer. Bald würde er wieder bei Ayanami sein... "Wollen wir zurück gehen?" fragte er. Ich schüttelte heftig den Kopf. "Nein... Ich glaube nicht, dass ich heute in die Schule kann... Ich werde nach Hause gehen..." "Soll ich dich schnell nach Hause bringen?" Verdammt, Shinji! Hör auf, so nett zu mir zu sein! Ich halte das nicht mehr lange aus! "Aber dann kommst du
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 6 doch zu spät zum Unterricht!" "Kein Problem! Ich sag einfach, ich hätte noch einen Termin bei NERV gehabt! Na komm, ich bring dich nach Hause..." Wieder bewegte mein Körper sich von ganz allein. Ich nickte. Er legte sanft seine hand auf meine Schulter und wir gingen los. Hinter uns hörten wir die Rufe der anderen, die uns schon die ganze Zeit über suchten. Shinji öffnete die Tür zu Misatos Wohnung. "So! Da sind wir!" "Danke... Und viel Spaß in der Schule..." sagte ich leise. "Wer hat gesagt, dass ich jetzt schon in die Schule gehe?" "Hä?" machte ich erstaunt. "Ich mach dir erst noch was zu essen!" "Danke... aber das ist wirklich nicht nötig... Es geht schon... Ich muss mich nur mal etwas ausruhen, dann geht’s mir gleich besser... wirklich... es geht schon..." "Du willst wohl, dass ich gehe?" Shinji klang verletzt. Das erstaunte mich. "Nein, so hab ich das nicht gemeint!" rief ich sofort. "Na also! Ich bin sicher, dass es dir noch besser mit einem kräftigen Essen geht!" "He! Ich bin nicht erkältet oder so! Ich habe eine gebrochene Hand! Was willst du bitteschön dagegen tun, hä?" "Das wirst du schon sehen!" Mit diesen Worten ging Shinji in die Küche und begann etwas zu kochen. Ich setzte mich währenddessen auf die Couch und schmiss den Fernseher an. Aber es war nur irgendein Scheiß drauf. Auf einmal überkam mich eine gewaltige Müdigkeit und ich legte mich auf die Couch. Ich glaube, es dauerte nicht lange, bis ich einschlief. Ich wachte erst nach einer ganze Weile wieder auf. Langsam öffnete ich meine Augen... und zuckte zurück. Direkt vor mir saß Shinji. "Na endlich bist du wach! Ich dachte schon, dass ich umsonst gekocht hätte!" sagte er lächelnd und deutete auf einen großen Teller mit Reis und Curry. "Keine Angst, es ist kein Fertigfutter von Misato! Alles selbstgemacht!" sagte er stolz. Lächelnd und heißhungrig sah ich auf den Teller und sog den köstlichen Duft des Essens ein. "Guten Appetit!" sagte Shinji. "Danke!" Sofort stürzte ich mich auf den Teller. Erst jetzt bemerkte ich meinen riesigen Hunger. Es dauerte keine fünf Minuten, da war nichts mehr davon übrig. "Ah! Das war lecker!" sagte ich anerkennend. "Danke,.... Shinji­kun!" Shinji schien von meinen Worten etwas geschockt zu sein. "K­k­keine Ursache... Asuka­chan...." stotterte er. Ich musste über seine Reaktion lachen. "Gibt's noch Nachtisch?" "Bist du immer noch nicht satt?" fragte er erstaunt.
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 7 "Sollte ich das?... Oh je! Wie spät ist es?" Shinji warf einen kurzen Blick auf seine Uhr. "Kurz nach drei... wieso?" "Waaaaaaaaaaas?? Du müsstest doch schon längst in der Schule sein!" "Keine Sorge. Ich habe Misato angerufen. Sie entschuldigt mich! Toji bringt mir nachher die Hausaufgaben." Ich senkte meinen Kopf etwas. Und das alles nur wegen mir... Obwohl ich ihn so schlecht behandelt hatte... "Wie geht’s deiner Wange?" Noch immer war ein roter Handabdruck darauf zu sehen. "Ich spüre schon gar nichts mehr!" Ich wusste, dass es gelogen war, aber ich störte mich nicht weiter daran. "Du solltest öfters kochen! Dann müssen wir uns nicht mehr den Magen wegen Misatos Essen verderben!" "Ähm... Du solltest das lieber nicht so laut sagen, weil..." versuchte mir Shinji aufgeregt zu erklären. "Ah! So schlecht ist mein Essen also?" fragte Misato hinter mir. Blitzschnell drehte ich mich um. "Oh! Ähm... Hallo Misato! Wie geht's?" fragte ich mit einem breiten Grinsen. "Das ist nicht der springende Punkt! Die Frage heißt wie es dir geht, Asuka!" "Och... ähm... Dank Shinji's Essen und einer Mütze Schlaf geht es mir wieder ganz gut... Hähähähä...." "Ich habe euch zwei für die nächsten drei Tage krank gemeldet... Ich muss nämlich für eine Weile geschäftlich verreisen und solange wird Shinji auf dich aufpassen!" Mein Blick fiel auf die Koffer, die im Flur standen. "Ist okay..." sagte ich dann. "Meinerseits auch." antwortete Shinji. Misato sah uns erstaunt an. "Ihr... seid damit einverstanden? Ich hatte mich ehrlich gesagt schon auf harte Proteste gefasst gemacht!" "Wieso denn das? Ich werde es genieße, nicht mehr dein Essen hinunter würgen zu müssen!" sagte ich frech. "Pass auf, was du sagst, junge Dame!" rief Misato warnend. "Ich werde Kaji heute Abend mal vorbei schicken. Also, dann bis Freitag Abend. Und vergesst nicht, Pen­Pen zu füttern! Sayonara!" Misato packte ihre Koffer und verließ die Wohnung. "Ach ja! Und keine Perversitäten während ich weg bin!" rief sie dann noch. "Wofür hältst du uns!??!" schrie ich ihr hinterher. Von draußen hörte man Misatos Lachen. "Ich will hoffen, dass du Recht hast, Asuka­chan!" "Halt die Klappe!" schrie ich wütend. Ich war kurz davor, rauszurennen und sie in ihren fetten Hintern zu treten! "Bleib ruhig, Asuka­chan! Sie macht doch nur Spaß!" sagte Shinji. "Ach ja? Für mich hört sich das aber nicht so an!" "Misato­san weiß genau, dass wir uns eher die Köpfe einschlagen würden, als irgendwas... wie sagte sie?...
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 8 perverses zu machen!" Köpfe einschlagen... Ayanami Rei... Halt! Ich kam vom Thema ab! "Du hast Recht..." gab ich zu. "Gibt's nun noch was zu Essen?" "Gomen..." "Hör auf, dich zu entschuldigen! Das macht einen ja ganz gaga! Das ist total nervig! Immer, wenn du an etwas Schuld bist, sagst du, es waren andere, und immer, wenn du nichts dafür kannst, sagst du, dass es dir leid tut! Sowas ist doch krank!" "Gomen..." "Ich geb's auf..." Müde legte ich mich wieder aufs Sofa und schloss die Augen. "Du bist wohl immer noch müde, hmm?" fragte Shinji. "Ach, wie kommst du denn darauf?" gab ich bissig zurück. "Ich tu nur so, das ist alles..." "Gomen..." Bei diesem Wort krallte ich mir zwei Kissen und hielt sie mir vor die Ohren. "Hör verdammt noch mal auf, dich zu entschuldigen, Shinji­kun!" Ich setzte mich auf und sah ihm direkt ins Gesicht. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich hielt meinen Zeigefinger davor. "Ein Wort, und du wirst es bereuen, klar?" Shinji nickte. "Klar!" "Gut! Also! Was wollen wir in den zwei freien Tagen unternehmen?" fragte ich erwartungsvoll. Shinji zuckte mit den Schultern. Naja, was sollte man auch anderes von ihm erwarten? Es war halt hoffnungslos mit ihm...... "Hast du denn eine Idee, Asuka­chan?" fragte er und sah mich mit geneigtem Kopf an. "Eigentlich nicht..." gestand ich. "Aber wir sollten uns wirklich was einfallen lassen. Ich hab nämlich wirklich keine Lust, mich die beiden Tage hier zu langweilen!" "Ist dir denn langweilig?" "Ja, wieso?" "Weil du normalerweise immer auf etwas andere Ideen kommst, wenn dir langweilig ist!" "Willst du denn, dass ich auf etwas andere Gedanken komme?" fragte ich mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen, dass Shinji zurückschrecken ließ. "Das habe ich damit nicht gemeint!" Shinji lief rot an. "Jaja, schon klar...." Ich wusste genau, an was er gerade dachte... Okay, warum nicht? "Shinji?" Shinji schluckte. Er wusste, dass dieser Ton in meiner Stimme nichts Gutes bedeutete. "Ja? Was ist.... Asuka­ chan?" "Mir ist langweilig..." Shinjis Atem wurde immer unregelmäßiger. "Und weiter??"
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 9 Jetzt folgte ein klassischer Augenaufschlag meinerseits. Shinji zuckte zurück, doch ich folgte ihm. Nach einer Weile stand er an der Wand. Er konnte weder vor noch zurück. Das war meine Chance. Langsam näherte ich mich ihm. Als uns nur noch wenige Zentimeter trennten, schloss ich meine Augen und wartete. Shinji tat das selbe. Ich fragte mich, woher er auf einmal den Mut dazu nahm...?! Unsere Gesichter näherten sich. Diesmal ignorierte ich seinen Atem. Ich versprach mir, ihm nicht wieder die Nase zuzuhalten. Und dann... DINGDONG! klingelte es an der Tür. "Argh! Wer auch immer das ist, er wird es bezahlen, mir die Stimmung versaut zu haben!" rief ich wütend und ballte meine linke Hand zu einer Faust. Shinji nickte. "Das ist bestimmt Toji... Der kann was erleben!" Wütend ging er zur Tür und machte auf. "Jetzt pass mal auf, Toji! Ich...." Doch es war nicht Toji, der vor der Tür stand... Es war ein anderer großgewachsener Junge mit dunklen Haaren, grünen Augen und dunkler Stimme. Ich folgte Shinji zur Tür und bekam fast einen Herzinfarkt! "Oh nein! Was machst du denn hier?" fragte ich total verwirrt. "Hallo, Asuka­Schatzi!" sagte die Person in der Tür. "Wie geht’s dir?" Ich riss Shinji die Tür aus der Hand und knallte sie zu. Mein Herz raste ohne Ende. Meine Gedanken überschlugen sich. Oh, Gott! Was hatte er denn hier zu suchen? Wie hatte er mich nur hier gefunden? Das musste ein Alptraum sein! "Kennst du diese Person, Asuka­chan?" fragte Shinji. Eifersucht und Neugierde war in seiner Stimme zu hören. Wütend klingelte er draußen Sturm. Ich nickte langsam. "Ja, leider..." "Und wer ist das?" fragte Shinji weiter. Ich wich seinen Blicken aus. Lange sagte ich nichts. Ich lehnte einfach nur mit meinem Rücken an der Tür und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Nach einem langen Atemzug wendete ich mich wieder Shinji zu, der die ganze Zeit geduldig gewartet hatte. "Sein Name ist Tenshi. Er kommt wie ich aus Deutschland. Er war auch einer der Kandidaten für EVA... Bei den Prüfungen lernten wir uns kennen. Wir gingen dann eine Zeit miteinander, aber es war ihm nicht ernst. Er verließ mich dann und hatte dann eine neue Freundin, die du sehr gut kennst. Seit dem hasse ich Männer, oder besser, Jungs. Ich wollte nie wieder einem Jungen vertrauen. Nie... Aber ich habe gelernt, dass nicht alle so sind...Ich hoffe es zumindest..." Mit tränengefüllten Augen sah ich auf Shinji. "Und wer war damals seine neue Freundin?" fragte er vorsichtig, um mich nicht weiter zu verletzten. "Rei... Ayanami Rei..." sagte ich mit hasserfüllter Stimme. Draußen hämmerte Tenshi immer noch gegen die Tür und klingelte Sturm. "Kein Wunder, dass du so eine Wut auf Ayanami hast..." Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Es ist nicht nur deswegen. Ich war schon lange darüber hinweg. Bis er wieder auftauchte. Ich wette, Ayanami hat ihre Finger im Spiel. Es ist auch wegen EVA. Immer wird sie von allen gelobt und bevorzugt. Ich hasse sie..." "Das darfst du nicht sagen! Ayanami hat das sicher nicht absichtlich getan!" rief Shinji. "Ach ja? Wie kannst du das wissen? Du warst damals nicht dabei! Du hättest sehen sollen, wie sie vor ich rumstolziert ist, ohne Rücksicht auf Verluste!... Verdammt! Ich weine schon wieder..." Schniefend wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. Und schon zum zweiten Male an diesem Tag nahm mich Shinji sanft in seine
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 10 Arme und wieder weinte ich mich erstmal richtig aus. "Das muss manchmal sein. Lass es raus, Asuka­chan. Wehre dich nicht dagegen. Sowas ist menschlich..." Sanft strich er mir mit seiner Hand über meinen Kopf. Seine Worte beruhigten mich etwas. "Geht's wieder?" Ich nickte und wischte mir die Tränen aus den Augen. Dann öffnete ich die Tür, wo immer noch Tenshi stand. "Ah! Na endlich, Asuka­Schatzi! ...Was'n das für'n Gnom da hinten?" fragte er abweisend. Ich musste Shinji zurückhalten, sonst wäre er ohne zu zögern auf Tenshi losgegangen. "Beruhige dich, Shinji­kun. Ich werde das übernehmen." Ich wandte mich wieder Tenshi zu. "Und nun zu dir!" "Na endlich, Schätzchen!... Wieso nennst du den Zwerg dort "kun"?" "Das geht dich nichts an! Dich geht genauso wenig mein Leben an. Warum verziehst du dich nicht zu Ayanami, die ist auch immer noch solo!" "Moment mal, Schatzi! Ich bin hier, um mich bei dir zu entschuldigen! Ich war ja so ein Dummkopf damals!" "Spar dir das Gesülze für Ayanami auf!" Mit diesen Worten schmiss ich ihm die Tür vor der Nase zu. "Asuka! Bitte mach die Tür auf!" rief er von draußen. "Verpiss dich! Ich will dich in meinem Leben nie wieder sehen!" schrie ich mit fester Stimme. Von da an war von draußen kein Laut mehr zu vernehmen. Shinji stand neben mir. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich wieder beruhigt hatte und wieder normal atmete. Dann sah ich lächelnd auf Shinji. "Wo waren wir stehen geblieben?" "Ähm... Ich glaube so ungefähr zwei Zentimeter davor..." "Okay, wollen wir weiter machen?" "Von mir aus, gerne!" Shinji schien sich auch wieder beruhigt zu haben. Langsam kamen wir uns wieder näher und unsere Lippen trafen sich. Wir teilten ein langen und innigen Kuss miteinander. Und dann... DINGDONG! Wütend lösten wir uns voneinander. "ARGH! Zum Teufel noch mal! Was soll der Mist??? Diesmal gehe ich! Wehe, wenn es schon wieder Tenshi ist! Dem verpass ich eine, dass ihm hören und sehen vergeht!" Wütend stapfte ich zur Tür und öffnete sie.. "Wer ist da?" fragte ich verärgert. "Bitte tu mir nichts!" bettelte Toji. "Ich.... ich bringe euch nur die Hausaufgaben...." Sein Körper zitterte vor Angst. Ich riss ihm die Papierblätter aus der hand und knallte die Tür zu. "Und? Wer war es diesmal?" fragte Shinji.
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 11 "Toji... Er hat uns die Hausaufgaben gebracht... Ich meine, wir verschieben die ganze Sache auf heute Abend und machen erstmal unsere Hausaufgaben..." "Meine ich auch.... Toji wird das noch büßen..." "Und ich werde Tenshi umbringen... Hier!" Ich reichte Shinji seinen Teil der Hausaufgaben und wir gingen in unsere Zimmer. * * * Bis zum Abend hatte wir zu tun. Jeder kam nur mal kurz aus seinem Zimmer, um sich etwas zu trinken oder zu essen zu holen. Und immer wieder murmelte ich einen Satz vor mich hin: Tenshi and Ayanami must die! Das war einer meiner momentanen Wünsche. Außerdem wünschte ich mir, dass mich Shinji mal besuchen und mir Mathe erklären würde... Aber das geschah leider nicht. Ich musste selbst zusehen, wie ich mit den binomischen Formeln zurecht kam... Ich hasste Mathe.... Hmm... Mal sehen... x²­6x+9=???? ARGH!! Wer sollte sowas denn können? Aber übermorgen würden wir sicherlich eine Arbeit darüber schreiben.... Also packte ich die Gelegenheit beim Schopf und stattete Shinji einen kleinen rein mathematischen Besuch ab. Ich klopfte dreimal sachte an seine Tür. Dann hörte ich von drinnen eine leise Stimme. "Wer ist da?" "Ich bin's. Ich hab `ne Frage wegen den Mathehausaufgaben. Kann ich reinkommen?" "Klar. Komm rein! Ich hab 'ne Frage wegen deutsch!" Und warum kam er dann nicht zu mir? Ach, die Frau, die Männer versteht, muss erst noch geboren werden.... Egal. Ich betrat Shinjis Zimmer. Ich war ja noch nie dort gewesen und es erstaunte mich schon, dass es sehr ordentlich war. Ich kannte nur Jungs, Tenshi eingeschlossen, die in einer Müllhalde lebten. Doch Shinjis Zimmer war so sauber wie das eines Mädchens, obwohl ich auch nicht gerade die Sauberste war... Aber egal. Jedenfalls betrat ich zum ersten Mal sein Zimmer. Shinji saß an seinem Schreibtisch und tippte eifrig Wörter in seinen Schulcomputer ein. Ich musste schmunzeln, als ich sah, dass er eine Brille trug. "Warum lachst du denn? Ach so, wegen der Brille, stimmt's? Die hab ich nur auf, wenn ich Hausaufgaben mache! Okay, um was geht's?" Ich zeigte ihm meine Matheaufgaben. Er gab mir einen Text, den er vom deutschen ins japanische übersetzen sollte. "Das kannst du nicht? Das ist doch ganz einfach!" riefen wir beide gleichzeitig. "Ähm.... naja... der eine kann das und der andere eben das..." sagte Shinji verlegen. "Ja..." stimmte ich zu. "Jeder sollte die Hausaufgaben des anderen machen und ihm das erklären, finde ich, okay?" "Geht klar!" "Okay, bis dann!" Ich nahm das Blatt Papier und ging mit klopfendem Herz zurück in mein Zimmer. "Na, dann mal los!" Ich setzte mich ebenfalls an meinen Schreibtisch und versuchte, Shinjis Text zu übersetzten. Naja, das Übersetzten war ja kein Problem, nur das Schreiben machte mir Schwierigkeiten. Ich konnte ja noch nicht so perfekt japanisch. Na, dann musste Shinji eben die Fehler beseitigen. Ganz einfach! Nach einer viertel Stunde war ich mit Shinji's Aufgabe fertig. Ich wunderte mich immer noch über den Inhalt... "Die erste Liebe"... Seit wann mussten wir denn so'n Scheiß machen? Tja, wer versteht schon Lehrer? Ich jedenfalls nicht! Ich klopfte wieder an Shinjis Tür. "Komm rein!" rief er. Ich trat ein. Shinji saß noch immer an seinem Schreibtisch mit seiner Brille auf der Nase. Erst jetzt fiel mir die Ähnlichkeit zwischen ihm und Kommandant Ikari auf. Sie war nicht sehr groß, aber sie war vorhanden.
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 12 "Ich... ähm... ich bin mit deiner Aufgabe fertig, Shinji­kun...." Ich gab ihm mit zitternden Händen das Blatt. "Entschuldige bitte die Fehler..." "Kein Problem. Hier sind deine Aufgaben!" "... A.... Arigatou..." sagte ich und nahm den Zettel. "Könntest du mir das vielleicht auch erklären... wenn's möglich ist...?!" "Klar, wenn du mir deutsch erklärst, gerne!" sagte er lächelnd. "Aber sicher!" sagte ich, ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen. Shinji stand auf und holte einen Stuhl aus einer Ecke des Zimmers. "Hier! Setz dich!" Dann bemerkte er den Staub auf dem Stuhl. "Gomen... Ich habe nicht oft Besuch..." sagte er, während er mit einem Lappen den Staub vom Stuhl wischte. "Kein Problem!" sagte ich und setze mich auf den Stuhl. Ich rückte näher an seinen Schreibtisch, um zu verstehen, was er mir erklärte. Und ich konnte es kaum glauben! Ich verstand es! Zum ersten Mal in meinem Leben verstand ich Mathe! Auch wenn ich extrem intelligent bin und schon mit vierzehn einen Uniabschluss hatte, Mathe konnte ich noch nie... Aber bei Shinji verstand ich es! Ich konnte es kaum glauben! Ich beherrschte plötzlich die binomischen Formeln! Ich war so glücklich darüber! "So, und nun lernst du mir deutsch, ja?" fragte er. "Natürlich! Also..." Shinji hörte aufmerksam zu, während ich ihm die vier Fälle erklärte. Er hatte sichtliche Schwierigkeiten Nominativ, Genitiv, Dativ und Akkusativ auszusprechen. Ebenso bei den Zeiten. Plusquamperfekt bereitete ihm gar große Sorgen. Wir lernten und lernten und lernten und merkten gar nicht, wie die Zeit verging. "Ach du Schreck! Heute Abend wollte doch Kaji­san kommen! Und ich wollte doch noch was kochen! Au weia!" "Kaji­san wollte heute kommen?" fragte ich erstaunt. "Stimmt ja! Misato­san hat's ja gesagt! Okay, wir stecken in der Tinte! Was nun?" Als ob ich das Unheil auch noch heraufbeschworen hätte, klingelte es plötzlich an der Tür. Shinji und ich sahen uns an. "Kaji­san..." sagten wir dann beide gleichzeitig. "Okay, du gehst in die Küche und bereitest noch schnell was vor und ich werde die Tür aufmachen, einverstanden?" "Geht klar!" Shinji rannte in die Küche und versuchte krampfhaft einen Topf aus einer Schublade zu bekommen. Ich richtete währenddessen meine Haare, setzte ein freudiges Gesicht auf und ging zur Tür. "Hallo Kaji­san! Schön das du..." Abrupt hielt ich inne. "Was machst du denn hier?" fragte ich mit sehr viel Verachtung in meiner Stimme. "Kaji­san hat gesagt, dass er nicht kommen kann. Deshalb schickt Misato­san mich, um auf euch aufzupassen." "Vergiss es! Wir brauchen keinen Babysitter! Verzieh dich wieder!" befahl ich, doch unser "Babysitter" schien das nicht weiter zu stören. Als Shinji merkte, dass es nicht Kaji war, der an der Tür stand, sondern
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 13 jemand anderes, kam er ebenfalls zur Tür gelaufen. "Wer ist denn da, Asuka­chan?" "Unwillkommener Besuch!" gab ich barsch zurück. "Oh Ayanami! Das ist ja eine Überraschung! Was führt dich denn hier her?" Und da sagten andere, dass ich eine gespaltene Persönlichkeit wäre! Pah! Das ich nicht lache! In diesem Moment kamen meine ganzen Mordpläne wieder hoch. Ich sah Ayanami vor mir, wie sie an einem Strick von der Decke hing, oder wie ich mit ihrem Kopf Fußball spielte, obwohl ich dieses Spiel verachtete. Wegen dieser blöden Schlampe ging die ganze romantische Atmosphäre flöten! Oh, ich könnte sie $%”/%$ und (/%$&!!! So eine Wut hatte ich noch nie! Noch nicht mal, als sie damals einen Höheren Wert hatte als ich! "Kaji­san hat gesagt, dass er nicht kommen kann. Deshalb schickt Misato­san mich, um auf euch aufzupassen." sagte sie mit dem selben emotionslosen Gesicht wie vorhin. "Und ich soll auch auf euch aufpassen! Ihr sollt ja hier keinen flotten Dreier veranstalten. Wenn, dann will ich mitmachen!" "Verzieh dich, Tenshi!" befahl ich. "Was ist das hier? Der Besuch der größten Idioten der Welt?" "Ganz ruhig, Asuka­chan! Komm doch rein, Rei!" sagte Shinji und führte Ayanami ins Wohnzimmer. "Setz dich doch! Möchtest du etwas trinken?" "Ja... sehr gerne... Ikari­kun..." Und dann geschah das Unglaubliche.... Rei lächelte!!!! "Es steht dir gut, wenn du lachst, Ayanami­chan!" sagte Shinji, ebenfalls lächelnd. "Arigatou, Ikari­kun!" Und wieder ein Lächeln...!!! Voller Wut zerriss ich das Blatt Papier mit meinen Matheaufgaben drauf und rannte aus der Wohnung. "Asuka! Schatzi! Wo willst du hin?" rief mir Tenshi nach, doch ich beachtete ihn nicht. Ich rannte einfach an ihm vorbei. Ich lief ohne Ziel durch ganz Neo­Tokyo­3. Ohne Ziel und ohne Hoffnung. Diese blöde blauhaarige Halbengelschlampe hatte mir den ganzen Tag versaut. Und alles schien gerade gut zu werden... Ich konnte es nicht glauben, dass sich Shinji so von ihr einwickeln ließ! Das war doch wirklich.... "Asuka­Schatzi! Was ist denn mit dir los?" fragte jemand hinter mir. Oh nein! Der war mir doch tatsächlich nachgelaufen! Das war zu viel an einem Tag! Und wo war eigentlich Kaji? Warum schickte er ausgerechnet Ayanami? Das passte alles irgendwie nicht so toll zusammen... Irgendwas stimmte da nicht... Nur was? Das war die große Frage... Doch ich, Soryu Asuka Holmes, würde dem Rätsel auf die Spur kommen, ganz bestimmt! Doch im Moment hatte ich wirklich andere Sorgen... und die hießen Tenshi... "Was hast du denn, Schätzchen?" fragte er. "Verzieh dich! Ich will deine Gesellschaft nicht, klar?" rief ich bissig. "Was ist denn nur mit dir? So kenne ich dich gar nicht! Früher warst du immer so fröhlich... Ah! Ich weiß! Es ist wegen Ayanami, stimmt's? Weil ich damals mit ihr durchgebrannt bin, stimmt's? Ich weiß, dass es eine schlimme Zeit für dich war, meine arme Asuka... Aber nun bin ich endlich zu dir zurück gekehrt! Komm in meine Arme!" "Halt die Klappe! Das kannst du dir gerne sparen! Ich bin nicht wegen einem baka wie dir so am Boden,
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 14 sondern wegen baka Shinji! Jetzt lässt er sich auch noch von Rei einwickeln! Ich kann das einfach nicht glauben! Das ist so ungerecht!" "Warum zahlst du es Ayanami und diesem Shinji dann nicht heim?" schlug Tenshi vor. "Hä?" Ja, warum eigentlich nicht? Was hielt mich davor zurück? Nur... wie? "Mach's doch einfach so wie er! Geh fremd!" "Ach ja, und mit wem, wenn ich fragen darf?" "Na, mit mir! Ich bin doch sozusagen dein Ex, oder? Das würde ihn sicherlich sehr ärgern! Und dann würde er bestimmt zu dir zurückkommen! So sieht's aus!" "Wie ich dich kennen machst du das sicher nicht umsonst, hab ich Recht?" "Hey! Es gibt nichts, das nichts kostet, klar? Etwas muss für mich schon rausspringen, okay?" "Und was wäre dieses etwas, wenn ich nochmals fragen darf?" "Eine Nacht mit dir, Schätzchen!" "Waaaaaaaaaaaaaaaaaaas??? Das kannst du dir aus dem Kopf schlagen, kapiert? Lieber verzichte ich auf Shinji, als mit dir auch nur eine Nacht zu verbringen! Ich weiß, was du dir davon erhoffst, aber... VERGISS ES!!!!" "Nun gut! Dann schlag dir deinen Shinji aus dem Kopf!" Tenshi drehte sich um und wollte gehen, doch ich hielt ihn zurück. "Warte... Hmm... Okay! Abgemacht!" Ich reichte ihm schnell die Hand, bevor er es sich anders überlegen konnte. Sicher ist sicher. "Aber erst, wenn dein Plan funktioniert hat!" "Das wird er, glaube mir, das wird er!" versicherte mir Tenshi mit einem diabolischen Grinsen. Das war es ja, wovor ich Angst hatte... * * * Im Appartment von Katsuragi bahnte sich auch eine etwas obszöne Szene an. Wenn ich dort gewesen wäre, hätte ich garantiert meine Mordpläne in die Tat umgesetzt! Ganz sicher... "Ikari­kun..." begann Rei langsam und vorsichtig. "Wie denkst du über das Second Children?" "Über Asuka­chan? Warum fragst du?" fragte Shinji naiv wie immer. "Du scheinst sie... zu mögen... hab ich Recht, Ikari­kun?" "Das siehst du völlig falsch!" beteuerte Shinji. "Wir wohnen nun mal hier zusammen und da müssen wir eben zusammen auskommen, oder? Jedenfalls denke ich so darüber." "Dann... hast du also keine... Freundin?" "Wie kommst du denn darauf? Warum sollte ich eine Freundin haben?" "Willst du denn eine... Freundin?" "Ich weiß nicht... Ich hatte noch nie eine... Vielleicht... Vielleicht auch nicht...."
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 15 "Du weißt es nicht? Aber sowas muss man doch wissen, oder Ikari­kun?" "Keine Ahnung.... Ich weiß es eben nicht... Wie gesagt... Ich hatte noch nie eine. Ich weiß nicht, wie es ist, eine Freundin zu haben... Deshalb kann ich dir auch nicht sagen, ob ich gerne eine hätte... Aber warum fragst du mich das eigentlich?" "Also... Ich würde gerne deine Freundin sein!" Wenn ich da dabei gewesen wäre, so schwöre ich, hätte sie sich gleich die Radieschen von unten ansehen können! Das kann ja wohl nicht wahr sein! Muss Ayanami immer gleich mit der Tür ins Haus fallen, verdammt noch mal?, dachte Shinji genervt. "Ähm... nun... ja.... ähm... was... soll ich sagen... nun... ähm... ich... ähm..." "Du magst mich nicht, stimmt's?" Ich betete, dass Shinji die Frage mit "ja" beantworten würde... "Nein! So ist es nicht! Natürlich mag ich dich, Ayanami­chan, aber..." "Aber?" "Aber wir sind doch sowas wie Freunde und außerdem sind wir, rein theoretisch gesehen, verwandt. Du wurdest ja aus meiner Mutter geklont. Also bist du sozusagen meine Mutter oder zumindest meine Halbschwester..." "Ist es das? Weil ich ein Klon bin und kein richtiger Mensch wie das Second Children oder Katsuragi­sama? Deshalb?" "So meine ich das nicht, Ayanami­chan, aber das geht doch nicht! Wir können nicht zusammen sein!" "Ich verstehe..." "Puh... Dann ist ja gut!" "Aber..." "Was soll jetzt das aber?" fragte Shinji verwirrt. "Dann habe ich eine Bitte an dich, Ikari­kun..." "Ja? Was ist?" "Bitte... vergiss für eine Nacht, dass wir theoretisch gesehen verwandt sind..." "Waaaaaaaaaaaaaaaaas??? Was willst du denn damit sagen?" Unglücklicherweise bekam ich von der Tür aus jedes Wort und jede Bewegung mit. Doch ich verriet mich nicht. Es war zu spannend, den beiden zuzusehen... Rei ging langsam auf Shinji zu, der immer panischer wurde. Sein Atem ging unregelmäßig und seine Augen suchten verzweifelt einen Ausweg aus dieser Situation. Doch Ayanami beachtete das nicht. Dann stand sie direkt vor Shinji, den sie vor die Wand getrieben hatte. Langsam, aber sicher, begann sie, ihre Schuluniform auszuziehen... So, jetzt reichte es mir! Aber gewaltig! Ich stürzte ohne Vorwarnung ins Zimmer. "BAKA SHINJI!!!!" schrie ich wütend. "Was soll das hier bitte schön, hä???"
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 16 Ich ging an Ayanami vorbei, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Shinji war jetzt noch panischer als zuvor. "Oh... ähm... Hallo Asuka­chan... Wir... ähm... Es ist nicht das, wonach es aussieht! Wir wollten nur... ähm..." stotterte er. "Mal schnell einen Quicky machen, nehme ich an!" vervollständigte ich ihn. "D­d­d­d­das ist..." begann Shinji, doch er wurde von Wondergirl unterbrochen. "Genau das, was wir tun wollten..." sagte sie mit ihrem ausdruckslosen Gesicht. Ich war wütend, aber nicht so wie sonst... Viel schlimmer... Hass... Ich hasste sie... Sie würde es bereuen, das schwörte ich... Sie konnte sich noch glücklich schätzen, wenn sie mit dem Leben davon kommen würde... Mein Blick verfinsterte sich und ich starrte auf Shinji. Lange und eiskalt. Er hielt meinem Blick nicht stand. "Das ist nicht wahr, Asuka­chan! Wir... wir haben nur...." "Onkel Doktor gespielt, nehme ich an!" rief ich wütend. "Wenn du mich fragst, ist mir das egal! Ich habt meinen Segen! Ich gehe sowieso wieder mit Tenshi!" sagte ich dann eiskalt und klammerte mich an Tenshi's rechten Arm. Rei tat das selbe bei Shinji. Und mein Hass auf sie stieg mit jeder Sekunde... Shinji sah ebenfalls hasserfüllt auf Tenshi, doch das beachtete ich nicht weiter. "Ich bitte euch, eure Perversitäten bei Ayanami fortzusetzen!" sagte ich so cool wie möglich. "Komm schon, Ikari­chan! Das lassen wir uns nicht zweimal sagen!" rief Ayanami freudig. "Wir haben heute noch viel vor!" Bei diesen Worten quetschte ich vor Wut Tenshi's Arm ein. Er konnte nur knapp einen Aufschrei unterdrücken. Shinji und Ayanami verließen Misatos Appartment. Nun waren Tenshi und ich also allein... WAS??!!?? So war das aber nicht geplant! Ich wollte Shinji hinterherlaufen und ihn zurück holen, aber Tenshi hielt mich fest. "Wo willst du denn hin, Schätzchen? Nun sind wir doch endlich mal alleine! Lass uns etwas Spaß haben!" Als Antwort bekam er von mir eine kräftige Ohrfeige. "Lass das sein! Wir hatten etwas anderes abgemacht, klar? Und daran hältst du dich gefälligst dran oder es setzt was!" "Ist ja gut! Reg dich ab!" Er rieb seine linke Wange. "Warum musst du dich immer gleich so aufregen?" "Du kennst mich nicht, wenn ich aufgeregt bin! Dann würde ich nämlich... Argh!" Zu spät bemerkte ich, dass ich auch Tenshi mit meiner immer noch verletzten Hand geschlagen hatte. De Schmerz durchlief meinen ganzen Körper und ich brach zusammen. * * * Ich erwachte im NERV­Krankenhaus. Meine rechte Hand war an irgendeine Maschine gekabelt. Ich sah mich um, in der Hoffnung, irgendwo Misato zu finden. Doch nicht sie war es, die mich gerade bewachte. Nein, es war Shinji... "Oh... Du bist also doch noch aufgewacht..." sagte er kalt und sah in eine andere Richtung. "Ich hatte gehofft, du würdest für immer schlafen..." Die eisige Kälte in seinen Worten ließ mich vor Schreck erstarren. Wie konnte er nur sowas sagen? Was hatte ich ihm denn getan, verdammt noch mal? "Warum sagst du das?" fragte ich mit leiser und schwacher Stimme. "Was habe ich dir denn getan, dass du
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 17 mich so behandelst?" "Willst du das wirklich wissen?" schrie Shinji fast. "Ja! Natürlich!" sagte ich mit fester Stimme. "Was, zum Teufel, habe ich dir getan, dass du mich so behandelst?" "Das könnte ich dich genauso gut fragen! Warum glaubst du mir nie, was ich sagen? Zwischen mir und Ayanami ist nichts und es wird auch nie etwas sein! Wir... wir passen einfach nicht zusammen!" Hinter Shinji hörte man ein Tablett zu Boden fallen. Ich wollte ihn die ganze Zeit über warnen, aber es ging nicht. Ich wollte ihm sagen, dass Ayanami direkt hinter ihm stand. "Warum... warum sagst du das, Shin­chan? Wir passen doch perfekt zusammen... snif...!" Ich konnte es nicht glauben! Ayanami weinte! Dann rannte sie aus dem Zimmer. "Ayanami!" schrie Shinji ihr hinterher. Dann setzte er sich wieder auf seinen Stuhl, der an meinem Krankenbett stand. Ich sah in eine andere Richtung. "Du solltest ihr nachlaufen. Du hast ihre Gefühle zutiefst verletzt, Shinji­kun..." "Verdammt noch mal, ich will nichts von Ayanami! Warum geht das nicht in deinen Kopf?" "Aber sie will etwas von dir!" schrie ich. "Du bist der einzige, dem sie vertraut! Du kannst nicht einfach so mit ihren Gefühlen spielen! Jedes Mädchen würde dich verachten!" "Verachtest du mich?" "Was?" "Verachtest du mich deshalb? Weil ich nichts von Ayanami will und ohne meinen Willen mit ihren Gefühlen spiele? Deshalb bist du so?" "Was redest du denn da für'n gequirlten Mist zusammen?!" "Du hasst mich! Du kannst es ruhig zugeben..." sagte er traurig und ließ den Kopf hängen. "Baka!" schrie ich. "Glaubst du, ich würde jemanden küssen, den ich verachte und hasse? Hast du kein bisschen Verstand mehr in deinem Spatzenhirn?" Shinji sah mich verdutzt an. "Aber trotzdem passt du viel besser zu Ayanami als zu mir. Sie braucht dich. Sie vertraut nur der Ikari­ Familie. Niemand anderem. Du solltest dich bei ihr entschuldigen... Aber eigentlich müsstest du es doch sein, der mich hasst..." "Warum sollte ich dich denn hassen, Asuka­chan?" "Wegen Tenshi und mir..." "Ich weiß, dass es nur eine Lüge war." "Was? Woher denn?" Er tippte mir sanft mit seinem Zeigefinger auf die Stirn. "Weil nicht mal du so einen schlechten Geschmack hast!"
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 18 "Oh! Wie war das? Das bezahlst du mit dem Leben, baka Shinji!" "Hahaha!" Plötzlich verstummte sein Lachen und er sah mich ernst an. "... Meinst du wirklich, dass ich besser zu Ayanami passe, als zu dir?" "Z­z­z­z­z­zu m­m­m­m­mir?" stotterte ich total verwirrt. "Aber... aber... aber..." stotterte ich. Was sollte das denn nun schon wieder heißen? "Warum aber?" "Ich... ich wusste nicht, dass du..." versuchte ich es weiter. Es musste einfach eine Möglichkeit geben, mich aus dieser Situation zu befreien... "Was wusstest du nicht, Asuka­chan?" fragte er liebevoll. "... schluck... Ähm... also... ich... ähm... nun ja... ähm... was soll ich sagen?..." "Was willst du denn sagen? Sag es doch einfach!" "Das kann ich nicht..." "Warum nicht, Asuka­chan?" Ich betete, er würde mit diesem "Asuka­chan" aufhören. Das machte mich nur noch nervöser, als ich jetzt schon war. "Ich bin nicht wie du oder Ayanami! Ich kann nicht immer die Worte sagen, die ich eigentlich sagen will!" "Versuche es!" bat er mich. "Es geht nicht!" schrie ich, mit Tränen in den Augen. Warum konnte er sich nicht damit abfinden? Warum? "Doch! Es geht! Du musst es nur wollen, Asuka­chan!" "Nein!" "Ich lasse es diesmal nicht zu, dass du mich abschiebst! Nicht noch einmal!" "Warum? Lass es doch einfach dabei sein!" "Aber...." "Warum?" "Weil..." "Warum, verdammt noch mal!? Warum?" "Weil..." "Hör auf, das dauernd zu sagen, baka! Warum?" "Weil..." Shinji holte tief Luft. "...ich in dich verliebt bin!!!" "Was...?" fragte ich ungläubig. "Hast du eben gesagt, dass du mich..."
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 19 Shinji nickte. "Ja, Asuka­chan... Ich liebe dich... seit dem ersten Augenblick an!" Wieder füllten sich meine Augen mit Tränen. Doch nicht mit Tränen der Trauer, nein, mit Tränen der Freude. Ich umarmte Shinji sanft und flüsterte ihm fünf kleine Worte ins Ohr. "Ich liebe dich auch, baka...!" Shinji zuckte zusammen. Sicher hatte er solch eine Reaktion von mir nicht erwartet. Um ehrlich zu sein, ich auch nicht... "Aber... was machen wir mit Ayanami und Tenshi?" fragte ich nach einer Weile. "Wie wär's, wenn wir die beiden zusammenbringen!? Dann hätte jeder von uns Ruhe!" schlug Shinji vor. "Ähm... Shinji...?" Ich deutete mit meinem Zeigefinger hinter ihn. "Oh! Ähm... Hallo Ayanami! Wie geht's denn so?” fragte er scheinheilig. Ayanami kniete sich vor ihn hin und nahm seine Hand. Ich verfolgte dieses Schauspiel mit finsterem Blick. "Shinji..." begann sie. "Ich bitte dich, komm zu mir zurück!" "Also... ich... ähm..." stotterte Shinji. Naja, was sollte man anderes von ihm erwarten? Also nahm ich die Sache in die Hand. Ich klammerte mich an Shinji's Arm. Ayanami sah uns verdutzt an und ließ Shinji los. "Shinji... bitte..." sagte sie flehend. "Vergiss es, Wondergirl!" rief ich. "Shinji­kun gehört zu mir!" ­ Ende – Nachwort Puh! Endlich geschafft! Das war `ne Menge Arbeit! Aber endlich ist auch meine fünfte FanFic fertig und ich glaube, dass sie mir auch ganz gut gelungen ist. Nochmals sorry an alle Rei Fans! Irgendwann schreibe ich auch mal eine Rei+Shinji Story, aber noch nicht jetzt... Tut mir echt leid, aber Asuka ist nun mal aus meiner Sicht der beste weibliche Chara. Am Ende habe ich auf Drängen einiger meiner Freunde aufgehört, dauernd von Ayanamis Tod zu faseln. Wieder andere haben gesagt, dass ich das unbedingt weiter machen muss! Da sieht man mal, wie sehr die Meinungen über das First Children auseinander gehen. Ich persönlich zähle auch eher zu den Rei Hassern als zu den Rei Fans. Es gibt zwar nur wenige von uns, aber es gibt sie! Und nicht vergessen: Schickt eure Kommentare an [email protected]!!!! Ich liebe es, Emails zu lesen! ^­^ Okay, das war's dann! Ich hoffe wir lesen uns bei einer meiner anderen FanFics wieder! Viele Grüße an alle, die mich kennen, besonders an: ­Hikari­chan ­Yui­kun ­Sindy­kun ­Kathleen ­Caro ­Stefu ­Marie ­Susann ­Lisa
This Fanfiction is brought to you by http://www.geosektor.de 20 ­Christin ­Katrin ­Anni ­Und an Ikari_Shinji Sayonara Eure Asuka­chan!!! ^­^
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