Offener Unterricht - Christophorus
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Offener Unterricht - Christophorus
Offener Unterricht 1 Was ist Offener Unterricht? 2 Offener Unterricht an der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung 3 Offener Unterricht an der Christophorus-Schule 1 Was ist Offener Unterricht? 1.1 Definition Offener Unterricht steht dem Frontalunterricht gegenüber. Offener Unterricht ist keine definierte Methode, sondern ein didaktisches Prinzip, dass sich in jeder Situation des Unterrichtsalltags verwirklichen lassen kann. Es geht um ein bestimmtes pädagogisches Verständnis und eine pädagogische Haltung gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Wichtigste Aufgabe ist dabei das Lernen des Lernens (vgl. Wallrabenstein 1991). Zentrale Formen des Offenen Unterrichts sind Wochenplanarbeit und Freiarbeit. Dies sind schülerzentrierte Unterrichtsformen, bei denen die Verantwortung für das Lernen bei den Schülerinnen und Schülern liegt. Es soll die Eigenverantwortung sowie das selbstständige und selbsttätige Lernen gefördert werden. Sowohl Wochenplanarbeit als auch Freiarbeit ermöglichen eine Individualisierung der Lernprozesse (vgl. Barzel/Büchter/Leuders, S.76ff). 1.2 Aspekte des Offenen Unterrichts Das wichtigste Grundprinzip des Offenen Unterrichts ist das selbstständige, entdeckende, handlungsorientierte und problemlösende Lernen der Schülerinnen und Schüler. Ein entscheidender Aspekt beim Offenen Unterricht ist die offenere Kommunikation. Schülerinnen und Schüler haben beim Offenen Unterricht mehr Möglichkeiten, sich einzubringen und den Unterrichtsverlauf mitzugestalten. Neben einer offeneren Art der Kommunikation zeichnen folgende Aspekte den Offenen Unterricht aus: • Mitbestimmung der Schülerinnen und Schüler(bezogen auf Inhalte, Arbeitsform, Sozialform, Medien) und damit einhergehend • eine veränderte Lehrerrolle (Lehrer als Begleiter, Berater) sowie • eine veränderte Schülerrolle (mehr Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten). 1.3 Konzepte des Offenen Unterrichts Zum Offenen Unterricht gehören verschiedene unterrichtspraktische Konzepte: • Tages- und Wochenplan -Vorgegebene, aber differenzierend eingesetzte Aufgaben und Zeitvorgaben • Freiarbeit -Freie Wahl von Inhalten, Materialien, Sozialform, Arbeitsplatz; Wiederholung und Festigung von Lerninhalten, regelmäßige Phasen (täglich); Selbstkontrolle (Aufgabe des Lehrenden: Vorbereitung der Lernumgebung) • Projektunterricht -Freie Themenwahl, individuelle Zielsetzung, eigene Lernwege finden, Kooperation, selbstständige Bearbeitung von Themen; Handlungsorientierung; fächerübergreifend. • Werkstattunterricht • Stationslernen -Spielerisches, bewegtes Lernen; Kooperation; Freie Wahl der Reihenfolge; selbstständige Bearbeitung der Themen an den einzelnen Stationen; individuelle Lernmöglichkeiten an einzelnen Stationen; Selbstkontrolle 1.4 Lernchancen des Offenen Unterrichts Erwünschte Lernchancen für die Schülerinnen und Schüler sind dabei • mehr Selbstständigkeit • verstärktes Neugier- und Frageverhalten • mehr Initiative und Eigenmotivation • Differenzierung der Wahrnehmung • Kritisches Denken und Beurteilen • Gesteigertes Problemlösungsverhalten • Kreativität • Steigerung des Selbstbewusstseins • Kooperationsfähigkeit/ Helferprinzip 2 Offener Unterricht an der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung 2.1 Grundlegende Aussagen Vergleicht man die Ziele und die pädagogischen Prinzipien der offenen Unterrichtsformen mit dem pädagogischen Auftrag und den Unterrichtsprinzipien der Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, lassen sich große Übereinstimmungen feststellen: „Es ist der pädagogische Auftrag der Schule, den Geistigbehinderten zur Selbstverwirklichung in sozialer Integration zu führen.“ (Leitziel, Richtlinien NRW/1980,12). Dabei geht es um die Hinführung zur Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und selbst initiativ und selbstständig zu lernen (vgl. Fischer in: Lernen konkret, 1997,9). Durch selbstverantwortliches, selbsttätiges, den Interessen und Bedürfnissen des Einzelnen entsprechendes Lernen entwickelt sich Handlungskompetenz (vgl. SchultePeschel/Tödter, 1996). Neben Selbstständigkeit und Eigenaktivität sollen die Schüler zu dem Verantwortung für ihr eigenes Lernen entwickeln und Freude am Lernen haben. Durch die Auswahl verschiedener Sozialformen innerhalb des offenen Unterrichts werden weiterhin soziale Kompetenzen erweitert. Bezogen auf diese Ziele, die sich den Förderbereichen „Selbstständigkeit“, „Motivation“ und „Sozialverhalten“ zuordnen lassen, sind selbstverständlich für jeden Schüler weitere individuelle Ziele zu formulieren. Auch im Bayerischen Lehrplan werden als didaktische Grundsätze des Unterrichts an der Förderschule mit Schwerpunkt Geistige Entwicklung „Ganzheitlichkeit, Selbsttätigkeit, Lebensunmittelbarkeit, soziales Lernen und Individualisierung“ (S.347f) genannt. Somit schließen sich offene Unterrichtsformen und Geistige Behinderung keineswegs aus, sondern scheinen innerhalb der unterrichtspraktischen Konzepte geeignet, oben genannte Ziele zu erreichen. Wenn als Leitkriterium eines offenen Unterrichts selbstinitiiertes und eigenverantwortliches Lernen im Vordergrund steht, stellt sich aber die Frage, inwieweit Schüler mit einer geistigen Behinderung, verhaltensauffällige Schüler und Schüler mit erhöhtem Förderbedarf in der Lage sind, hinsichtlich der erforderlichen Lernstrategien und den notwendigen Lernvoraussetzungen diese zu erfüllen. „Doch gerade offen gestaltete Lernsituationen stellen einen geeigneten Weg dar, der zu mehr Selbstbestimmung führen kann, sofern fehlende Voraussetzungen durch eine angemessene didaktische Vorbereitung und Strukturierung der Angebote geschaffen werden“ (vgl. Fischer in: Lernen konkret, 1997,4,S.8). Grundsätzlich dauert die Einführung von Konzepten des offenen Unterrichts an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung länger als an einer Regelschule. Die Durchführung gestaltet sich als schwieriger und bedeutet einen erhöhten Vorbereitungs- und Zeitaufwand für die Lehrperson, von der Geduld und Ausdauer gefordert wird. Bei der Durchführung offener Unterrichtsformen im Förderschulbereich benötigen die Schüler „in den allermeisten Fällen regelmäßige Anleitung, Führung, Unterstützung und Sicherheit (Strukturen, äußeren Halt, eine vorbereitete Lernumgebung) durch die Lehrperson (vgl. Praxis-Info-G1/2010). Mögliche Formen des offenen Unterrichts, die verschiedene Zieldimensionen wie Selbstkompetenz, Sozialkompetenz und Sachkompetenz verfolgen und die an einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt GE eine überaus wertvolle Ergänzung zu geschlossenen, lehrerzentrierten Unterrichtsformen Bilden z.B.: Freiarbeit, Projektarbeit, Stationslernen, Tagesplanarbeit, Wochenplan (vgl. Praxis-InfoG,1/2010,s.29) 2.2 Offener Unterricht bei Schülern mit erhöhtem Förderbedarf In den inzwischen sehr heterogenen Klassen einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt GG ist das Einbeziehen von Schülern mit erhöhtem Förderbedarf in offene und selbstbestimmte Unterrichtskonzepte nicht immer leicht. Da aber die verschiedenen Arbeitsmethoden eine Vielfalt von Differenzierungsmaßnahmen ermöglichen, die die Schüler zur Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit befähigen, sollte der Lehrperson Zeit bleiben, sich mit Schülern zu beschäftigen, die mehr Unterstützung benötigen. Somit können und sollten auch Schüler mit erhöhtem Förderbedarf in den offenen Unterricht miteinbezogen werden und somit eine Zugehörigkeit in die Klassengemeinschaft erleben. „Jeder Schüler sammelt Erfahrungen durch sein Tun und erweitert so seine Kenntnisse. Auch der „schwächere“ Schüler erfährt, dass jede Arbeit gleich wichtig ist.“ (vgl. PraxisInfo-G,1,2010,S.41) Nach Möglichkeit sollten diese Schüler in allen Phasen des Unterrichts eingebunden werden und die Chance erhalten, mit den für sie geeigneten Materialien zu arbeiten. Ziele für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf: - Selbstständigkeit Selbstbestimmung Materialerfahrung Förderbereiche: - Kommunikation/UK Motorik Wahrnehmung Weiterführende Literatur zum Thema Barzel/Büchter/Leuders: Mathematik Methodik. Handbuch für die Sekundarstufe I und II. Berlin 2008 Claussen, Claus (u.a.): Wochenplan- und Freiarbeit. Braunschweig 1993 Straßmeier, Walter: Didaktik für den Unterricht mit geistigbehinderten Schülern. Wallrabenstein, W.: Offene Schule- offener Unterricht. Hamburg 1991 3 Offener Unterricht an der Christophorus-Schule 3.1 Verständnis von Offenem Unterricht an der Christophorus-Schule Es herrscht keine einheitliche Meinung darüber, was unter Offenem Unterricht verstanden wird. Bei einer Befragung im Kollegium wurden folgende Antworten gegeben: Den Schülerinnen und Schülern werden Unterrichtsangebote gemacht, von denen sie sich ein Angebot aussuchen dürfen Vorbereitete Lernumgebung, in der die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen Möglichkeiten entsprechend möglichst selbstständig arbeiten können Methoden, die den Schülerinnen und Schüler Handlungsspielraum, Selbstständigkeit, Mitbestimmung ermöglichen Individualisierter Unterricht, bei dem die Schülerinnen und Schüler möglichst selbstständig selbstgewählte Inhalte bearbeiten Selbstbestimmte Lernformen/ eigenverantwortliche Arbeitsphasen mit Lehrperson als Lernbegleiter Freies Arbeiten in Bezug auf Thema, Medien, Sozialform und Zeit/ Schülerorientierung Die Schülerinnen und Schüler lernen gemeinsam und selbsttätig mit differenziertem Unterrichtsmaterial Offenes, individuelles, projektorientiertes, schülerorientiertes Lernen, entdeckendes Lernen 3.2 Offener Unterricht in den einzelnen Klassen An der Christophorus-Schule werden in fast allen Klassen Methoden des Offenen Unterrichts eingesetzt. In den Klassen finden insgesamt folgende Konzepte des Offenen Unterrichts Anwendung: • • • • • • • • Lernangebote Stationslernen Freiarbeit Wochenplan Tagesplan Projektunterricht Werkstattunterricht Schülerfirmen Im Folgenden wird auf den Offenen Unterricht in den einzelnen Klassen an der Christophorus-Schule eingegangen, wobei der Schwerpunkt auf den Formen „Freiarbeit“ und „Wochenplanarbeit“ liegt: 3.2.1 Vor-/ Unterstufe Klasse V/U1 Formen: Wochenplanarbeit und Freiarbeit Zeitrahmen: Wochenplanarbeit: jeden Morgen vor dem Morgenkreis. Freiarbeit: kurze Phasen der Freiarbeit zwischen der Wochenplanarbeit und dem Morgenkreis und mittwochs im dritten Block Organisation: Morgens suchen die Schülerinnen und Schüler sich auf ihrem Wochenplan (Foto 1) aus, was sie an diesem Morgen bearbeiten möchten. Foto 1 Foto 2 Dann nehmen sie die entsprechende Karte ab und suchen sich ihr Arbeitsmaterial aus dem Wochenplanregal (Foto2). Der Platz der Materialien ist in diesem Regal durch Fotos gekennzeichnet, die denen der Schülerinnen und Schüler auf ihren Wochenplänen entsprechen. Die Schülerinnen und Schüler nehmen ihr Arbeitsmaterial dann mit zu ihrem Platz und beginnen mit der Arbeit (Foto 3/4). Wenn die Schülerinnen und Schüler ihre Arbeit beendet haben, räumen sie ihr Material wieder zurück in das Wochenplanregal und legen das Foto des Materials in die rote „Fertigkiste“ (Foto 2). Wenn dann noch genügend Zeit bis zum Morgenkreis ist, dürfen sie sich etwas aus dem Freiarbeitsregal aussuchen (Foto 5). Foto 3 Foto 4 Foto 5 Entgegengesetzt der Wochenplanarbeit haben die Schülerinnen und Schüler bei der Freiarbeit keine Vorgaben. Sie dürfen nach ihren eigenen Interessen wählen. Im Freiarbeitsregal sind Angebote aus verschiedenen Bereichen zu finden. Es gibt Malangebote, Bücher, Puzzle, LÜK-Aufgaben und Spiele. Während der Freiarbeit können die Schülerinnen und Schüler folglich auch die Sozialform, in der sie arbeiten möchten wählen. Es besteht die Möglichkeit alleine oder auch mit einem Partner oder in einer Gruppe zu arbeiten. Klasse V/U3 Form: Freiarbeit Zeitrahmen: Morgens nach Ankunft der Busse sowie mittwochs im dritten Block Organisation: Die Schülerinnen und Schüler entscheiden, ob sie zuerst ein Spiel aus dem Freiarbeitsregal spielen oder ein Arbeitsblatt aus ihrer Freiarbeitskiste bearbeiten möchten. Beide Aufträge müssen innerhalb von 40 Minuten erledigt werden. Sobald ein akustisches Signal (Triangel) ertönt, wird der Time-Timer auf 20 Minuten gestellt. Die Schülerinnen und Schüler gehen zur Freiarbeitstafel (siehe Foto 1), treffen ihre Entscheidung (Foto 2) und beginnen zu arbeiten/spielen (Fotos 3 und 4). Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4 Ein weiteres akustisches Signal markiert das Ende der ersten und den Beginn der zweiten Phase. Die SchülerInnen nehmen die übriggebliebene Piktogrammkarte von der Tafel und beginnen erneut zu arbeiten/spielen. Klasse V/U4 Formen: Freiarbeit, Stationslernen Zeitrahmen: Einmal in der Woche einen Block sowie nach der 1. Pause 15 Minuten Organisation: Freiarbeit: Freiarbeitsregal mit Materialien (Lük, Logico, Rätsel, Materialien zur Förderung der Feinmotorik wie Perlen zum Auffädeln, Knete; Wortkarten, Zuordnungskarten etc.); außerdem Freiarbeitsordner mit Arbeitsblättern oder Fotos, Lernspiele am PC Außerdem: Stationslernen, Lernangebote, Projekttage Klasse V/U5 Formen: Freiarbeit/ Wochenplan Zeitrahmen: immer morgens und nach der 2. Pause jeweils ca 25 Minuten Organisation: Arbeitsblätter in den Ablagen der Schüler, Schreibhefte, Arbeitsmappen und 2 Regale mit Freiarbeitsmaterialien, die nach Stärke der Schüler sortiert sind (siehe Fotos 2 bis 4); für Schüler mit erhöhtem Förderbedarf: Kisten mit individuellen Materialien (siehe Foto 4) und ein Fertig-Regal; für die anderen Schüler: Pläne mit Fotos der Materialien, die in der Woche bearbeitet werden sollen (siehe Foto 1); nach Bearbeitung werden die Fotos in die Fertig-Kiste geworfen; außerdem: Lernspiele am PC; Regal-Fach mit Partneraufgaben (siehe Foto 4). Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4 Die Auswahl der Aufgaben erfolgt durch die Lehrpersonen, die Reihenfolge bestimmt der Schüler; es muss jedoch zuerst mindestens ein Arbeitsblatt bearbeitet werden Klasse V/U6 Form: Wochenplanarbeit Zeitrahmen: einmal wöchentlich Organisation: Die Aufgaben des „Wochenplans“ enthalten neben Arbeitsaufträgen aus den klassenübergreifenden Lehrgängen in Deutsch und Mathematik ganz individuelle Förderangebote. Die Schülerinnen und Schüler wählen die Reihenfolge ihrer Arbeiten selbst aus den individuell vorgegebenen Materialien ihres Wochenplanes aus (Foto 1). Foto 1 Foto 2 Foto 3 Dazu nehmen sie die entsprechende Bildkarte, suchen sich ihr Arbeitsmaterial aus dem Wochenplanregal (Foto2/3), nehmen beides mit zu ihrem Platz und beginnen mit ihrer Arbeit (ab Foto 5). Ist der Auftrag beendet, räumen sie ihr Material wieder zurück in das Wochenplanregal und platzieren die Bildkarte zu ihrem Foto auf der roten „Fertigfliese“ (Foto 4). Foto 4 Foto 5 Foto 6 Am Ende der Stunde/Woche haben die SchülerInnen so einen Überblick über ihre „Wochenplanarbeit“ 3.2.2 Mittelstufe Klasse M1 Formen: Tagesplanarbeit, Freiarbeit, Stationslernen Zeitrahmen: Jeden Morgen (bei Ankunft bis ca 8:45), nach den Pausen sowie nach dem Mittagessen Organisation: Die Schüler bekommen jeden Tag einen Plan mit Aufgaben aus den Bereichen „Mathematik“ und „Deutsch“. 6 Schüler haben einen gemeinsamen großen Plan (siehe Foto 1) mit den Angaben „Arbeite im Leseheft“, „Arbeite im Schreibheft“, „Arbeite im Matheheft oder nehme ein Mathe-Arbeitsblatt“ sowie täglich wechselnd ein Lernspiel (Mini-Lük, Logico, Lese- oder Mathepuzzle) und eine Aufgabe zum Aussuchen (Freiarbeit). Die anderen 4 Schüler haben jeweils einen eigenen Plan (mit Fotos und Piktogrammen) (siehe Foto 1). Die Lernhefte und individuellen Materialien liegen in den Fächern der einzelnen Schüler. Die Freiarbeitsmaterialien befinden sich differenziert nach Fächern und Lernniveau in verschiedenen Regalen (siehe Fotos 2 bis 4). Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4 Foto 5 Foto 5 Wenn die Schülerinnen und Schüler eine Aufgabe für den Tag erledigt haben, kreuzen sie diese auf dem Plan an. Die Schülerinnen und Schüler können die Reihenfolge der Bearbeitung und den Arbeitsplatz frei wählen. Bei einigen Lernspielen können sie auch die Sozialform wählen. Klasse M2 Formen: Wochenplanarbeit, Freiarbeit Zeitrahmen: Wochenplan: An allen Wochentagen fest im Stundenplan verankert; zusätzlich morgens nach der Busankunft und mittags vor der 2. Pause Freiarbeit: nach Fertigstellen des Wochenplans Organisation: Wochenplan: Jeder Schüler erhält montags eine Mappe mit Arbeitsblättern (Deutsch, Mathe, Sachunterricht) für die Woche mit Deckblatt, auf dem Stempel für fertigstellte Arbeiten gesammelt werden Freiarbeit: Bearbeitung von verschiedenen Materialien (sortiert nach Fächern und Leistungsstand), die die Schüler selbstständig bearbeiten können (siehe Fotos 1/2) Materialien: Arbeitsblätter, Logico, Klammerkarten, Lernspiele etc. Foto 1 Foto 2 Foto 3 Foto 4 Klasse M3 Die Schülerinnen und Schüler arbeiten täglich in einem vorgegebenen Wochenplan orientiert an den aktuellen Sachunterrichtsthemen. Es gibt die Schwerpunkte Rechnen, Lesen, Sachkunde, Schau genau, Spielen und Überraschung. Wenn die Schüler mit ihrem Wochenplan fertig sind, dürfen sie sich ein Material aus dem Freiarbeitsregal aussuchen. Foto 1 Foto 2 Foto 4 Foto 5: Freiarbeit Foto 3 3.2.3 Oberstufe Klasse O1 Formen: Freiarbeit Zeitrahmen: 5 Blöcke pro Woche Organisation: die Schüler wählen aus einem Pool vorhandener Materialien (Arbeitsblätter, Budenberg, Logico, Pertra-Satz) aus den Bereichen Deutsch, Mathe und Sachunterricht aus oder beschäftigen sich mit tagesaktuellen Kreativarbeiten (Geburtstagskarten, Geschenke, Deko) Klasse O2 Formen: Freiarbeit Zeitrahmen: bei Ankunft, vor dem Mittagessen, als Unterrichtseinheit oder nach einer Unterrichtseinheit Materialien: Arbeitsblätter, Computer; Materialien zur Selbstkontrolle; zum Beispiel Bilderrätsel, Lesefächer, Reimwörterkarten, Silbenkasten, Klammerkarten; Lernspiele, Materialien zur Förderung der Kognition, Wahrnehmung und Motorik, zum Beispiel Knobelwürfel, Puzzles, Mosaik-Legespiele etc. Klasse O3 Foto 1 Foto 4 Foto 2 Foto 3 Foto 5 Foto 6 3.2.4 Berufspraxisstufe BPS1 Formen: Freiarbeit Zeitrahmen: jeden Morgen vor den Kursen, mittwochs im 3. Block, freitags im 1. Block Organisation: individuelle Pläne zum Abarbeiten, meist in Form von Arbeitsblättern mit einer Tabelle zum Ankreuzen; für einzelne Schüler Teacch-Mappen und Kisten zum Abarbeiten (Arbeitskiste und Fertig-Kiste (siehe Foto 1) bzw. auch Arbeits-Fächer und Fertig-Fächer). Dort befindet sich unterschiedliches Material, zum Beispiel Aufgaben zur Feinmotorik und Zuordnungsübungen oder Auftragskarten (siehe Fotos 2/3). Foto 1 Foto 2 Foto 4 Foto 5 Foto 3 BPS2 Formen: Freiarbeit Zeitrahmen: jeden Morgen bis zum Beginn der Kurse, zusätzlich montags in den ersten beiden Blöcken Organisation: auf die individuellen Fähigkeiten abgestimmte Materialien in den Fächern der Schüler BPS3 Formen: Freiarbeit Zeitrahmen: Jeden Morgen in der Anfangsphase sowie ein fester Block in der Woche Organisation: Jeder Schüler hat einen Ordner mit Material (Deutsch, Mathe, Wahrnehmung), außerdem Steckspiele, Schneidearbeiten usw. als Werkstattvorbereitung 3.3 Vor- und Nachteile von Offenem Unterricht an der Christophorusschule Die befragten KollegInnen sehen im Offenen Unterricht folgende Vorteile: • Selbstständigkeit wird gefördert • Orientierung an Interessen der SchülerInnen • Vielseitigkeit des Angebots • Gute Differenzierungsmöglichkeiten • Individualität/ eigenes Lerntempo • Handlungsspielraum • Mitbestimmung • Entdecken • Konstantes Lernen wird ermöglicht (jeden Tag Lesen, Schreiben, Rechnen, Förderung in den Bereichen der Wahrnehmung/ Motorik) • Wenn ein Großteil der SchülerInnen selbstständig arbeitet kann sich die Lehrperson mehr auf SchülerInnen mit erhöhtem Förderbedarf konzentrieren • Förderung der Selbstsicherheit, Flexibilität und Selbstkontrolle • Entscheidungsfreiheit • Kritikfähigkeit • Partnerschaftlicher Umgang/ Kooperation • Hohe Lernchancen für alle SchülerInnen Die befragten KollegInnen sehen folgende Nachteile des Offenen Unterrichts: • Aufwendige Vorbereitung/ Besorgen von Materialien • Bei jüngeren SchülerInnen teilweise personalintensiv Einführungsphase) • Einige SchülerInnen brauchen engere Strukturen • Möglichkeit, dass sich einige SchülerInnen zurück ziehen (während der Die meisten KollegInnen geben an, dass die Vorteile die Nachteile überwiegen. Einige KollegInnen geben auch an, dass sie gar keine Nachteile sehen. Die Vorbereitung der Lernumgebung (Erstellen von Plänen und Materialien, Strukturierung von Regalen, Fächern etc.) ist zwar anfangs aufwendig, erfolgt aber einmalig und resultiert in einer größeren Selbstständigkeit und Eigenaktivität der SchülerInnen. Dies wiederum führt dazu, dass auch für die Lehrperson Freiräume geschaffen werden, in denen sie sich einzelnen SchülerInnen intensiver widmen kann. Ziele/ Vorhaben Wünschenswert wäre ein einheitliches Konzept mit klaren inhaltlichen Vorgaben für jede Stufe.