im kanton schwyz - Schweizer Jäger

Transcrição

im kanton schwyz - Schweizer Jäger
Schweizer
Das aktuelle
Monatsmagazin
für den Jäger
Nr. 6 Juni 2009
94. Jahrgang
Fr. 9.80 (inkl. MWST)
ISSN 0036-8016
Perückenhirsch in
Mittelbünden
20
Elchjagd in
Norwegen
32
Andreas
Barraud
Jagd ist auch
Tradition
18
WILLKOMMEN IM
KANTON SCHWYZ
6
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IMPRESSUM
ISSN 0036-8016
Publikationsorgan für
JagdSchweiz
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Titelbild:
Braver Waldbock
Foto: Kur t Gansner
Tradition verpflichtet
Wie oft haben uns in letzter Zeit Horrormeldungen aus der Presse verunsichert. Beinahe kein Tag vergeht ohne weitere Hiobsbotschaft aus
der Wirtschafts- und Bankenwelt. Wie glücklich können wir Schwyzer
uns schätzen, die wir auf eine lange, stabile und beständige Geschichte
zurückblicken können, in der Werte und Wertvorstellungen etwas bedeuten. Vor allem die Patentjägerei hat im Kanton Schwyz eine lange
Tradition. Die Jagd ist solide, der Wildbestand nachhaltig und die Lebensräume gesund. Die Interessenskonflikte zwischen Tourismus und
Natur, Naherholungsraum und Schutzgebiet sind auch im Kanton Schwyz
eine Herausforderung, welche es anzunehmen gilt. Im Jahr 2008 hat der
Kanton Schwyz ein Umweltdepartement geschaffen, welches erlaubt,
diese Anliegen effektiver zu bearbeiten. Tagestouristen und Einheimische
beanspruchen den Lebensraum unserer einheimischen Fauna und Flora
immer mehr als Erholungsraum. Wir Jäger müssen uns zusammen mit
den anderen Interessengruppen für die Artenvielfalt und die Erhaltung
der Lebensräume einsetzen.
In Zeiten der wirtschaftlichen Schwäche ist die Gefahr gross, dass durch
kurzfristiges Denken wichtige Lebensräume zugunsten der wirtschaftlichen Wertschöpfung geopfert werden. Gerade jetzt gilt es, sich für einen
nachhaltigen, wertvollen Erholungsraum/Tourismus einzusetzen. Der
Kantonale Patentjägerverband als Mitglied des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes hat in diesem Sinne die richtigen Schritte
mit der Statutenänderung und dem Beitritt zu JagdSchweiz getan. In
Zukunft haben wir mit JagdSchweiz auch auf oberster Bundesebene verstärkt ein Sprachrohr, welches die nationale Öffentlichkeitsarbeit wahrnimmt und sich für unsere Anliegen einsetzt.
Betrachten wir Jäger uns im Kanton Schwyz als eine grosse Familie. Die
einzelnen Bedürfnisse, wie auch die gemeinsamen Ziele und die Ansprüche aller beteiligten Partner und Anspruchsgruppen müssen respektiert
und unter einen Hut gebracht werden. Verfolgen wir sie gemeinsam mit
Anstand und Respekt. Unsere Tradition wird uns weiterhin dabei unterstützen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin überzeugt, dass
wir auf diesem Weg die Zukunft, zum Wohle unserer artenreichen Fauna
und Flora – und damit auch die der Jagd – erfolgreich gestalten können.
Mit Weidmannsgruss
Aloys von Reding
Präsident Schwyzer Kantonaler Patentjägerverband
Schweizer Jäger 6/2009
3
6
Monatsthema
Wild und Jagd im
Kanton Schwyz
Der Kanton Schwyz
ist eine kleine Schweiz
für sich. Dank seiner
unterschiedlichsten
Lebensräume und
Biotope bietet er Lebensraum für eine
ausgesprochen reichhaltige Fauna und
Flora. Die Jagdverwalterin Claudine Winter
stellt den Ur kanton
vor.
Jagdpraxis
Der Elch ist los!
In Norwegen werden
Jahr für Jahr über 35‘000
Elche erlegt. Die
Bejagung erfolgt im
Rahmen einer gut
organisierten jagdlichen
Bewirtschaftung,
die zu einem Musterbeispiel für Nachhaltigkeit
geworden ist.
32
4
Schweizer Jäger 6/2009
20
INHALT
Jagd & Wild
Wildkunde
Ein Kopfschmuck besonderer Art
11 kg Geweihgewicht – das lässt den Rotwildjäger
aufhorchen. Martin Merker aus Graubünden
konnte den Werdegang eines abnormen Rothirsches
in Graubünden fotografisch dokumentieren.
Jagdgeschichten
Monatsthema
Interview
Wildkunde
Jagdpraxis
Jagdgeschichten
Tierarzt
6
18
20
32
40
49
Waffen & Ausrüstung
Porträt
Sicherheit
Testen Sie Ihr Wissen
Jägermarkt
42
43
50
87
Jäger & Hund
Mein erster Birkhahn
In der Aprilausgabe suchte die Redaktion Jagdgeschichten und Naturerlebnisse der Leser/innen.
Bereits sind mehrere Beiträge eingegangen und
erster wird in dieser Ausgabe veröffentlicht.
40
Programme und Berichte
Porträt
29
31
Jagdspektrum
Veranstaltungen
Satire
Leser schreiben
Kapitale Trophäen
Jagdschiessen
Bund und Kantone
Blattschuss
Spektrum
Fehlschuss
Sonne, Mond, Solunar
Ausland
Abschied
Wettbewerb
13
13
37
39
44
52
53
61
65
69
84
86
90
Vorschau 7/2009
s Luchs und Reh – Ein spannender
Beitrag von Dr. John Linnell
s Ausrüstung für die Jagd
Schweizer Jäger 6/2009
5
Monatsthema
WILD und JAGD im
K ANTON SCHWYZ
«Eine Vielfalt ohnegleichen verlockt hier
nicht nur ins Einzelne, sondern führt immer
wieder zum Ganzen, zum Geheimnis dieser
einmaligen Gestalt!»
(Meinrad Inglin, «Lob der Heimat», 1928).
Die beiden Eidgenössischen Jagdbanngebiete des Kantons Schwyz auf einen Blick:
Im Vordergrund die «Mythen» über dem Ort Schwyz, im Hintergrund die «Silberen-Jägeren-Bödmeren».
6
Schweizer Jäger 6/2009
Treffend und eindrücklich hat
der Schwyzer Schriftsteller Meinrad Inglin 1928 seine Heimat umschrieben. Mit seinen 908 km2
Fläche fällt der Kanton Schwyz
gerade mal auf Platz 13 der Grössenrangliste aller Schweizer
Kantone. In seiner Vielfalt und
Schönheit jedoch steht er anderen Kantonen in Nichts nach. Im
Gegenteil: Der Kanton Schwyz
ist eine kleine Schweiz für sich.
Dank seiner unterschiedlichsten
Lebensräume und Biotope bie-
tet er Lebensraum für eine ausgesprochen reichhaltige Fauna und
Flora. Und so erstaunt es auch
nicht, dass die traditionell tief
verwurzelte Patentjagd im Kanton Schwyz eine lebendige Jagd
geblieben ist, die noch in weiten
Teilen der Schwyzer Bevölkerung
ein Bestandteil des heimatlichen
Selbstverständnisses ist.
Die landschaftliche Vielfalt des
Kantons Schwyz war seit jeher
die Grundlage einer sehr reichhaltigen Fauna. Wo nicht Sümpfe oder Seen ihren Raum beanspruchten, erkämpfte sich dichter
Urwald seinen Platz. Zähe Pionierpflanzen gestalteten das Bild
der karstigen Gebirge. Hirsche,
Rehe, Gämsen und Steinböcke
haben seit jeher hier gelebt und
dicht auf den Fersen folgten ihnen
Bären, Wölfe und Luchse. Auch
Wildkatzen streiften hier durch
ihre Reviere. Biber gestalteten
das Landschaftsbild in den Auen
der Flusstäler, und Wildschweine suhlten sich im feuchten Boden. Bartgeier und Adler kreisten
über den Gipfeln, während Auerund Birkwild in lichten Wäldern
balzten.
Foto: Martin Meister
Text: Claudine Winter
Schweizer Jäger 6/2009
7
Foto: Annemarie Sandor
Der Mensch fand hier ein reiches Naturerbe vor, als er begann
sich in dieser Gegend nieder zu
lassen und sie nach seinen Bedürfnissen zu gestalten. Er musste der Natur seine Lebensgrundlagen mit harter Arbeit abringen.
Wie andernorts auch wurden
Grossraubtiere daher zum Schutz
der Herden mit Ingrimm verfolgt.
Die Geschichte von Wolf, Bär
und Luchs im Kanton Schwyz unterscheidet sich nicht von derjenigen aus anderen Regionen der
Schweiz: Nach dem Abschuss eines Wolfes am 25. Januar 1794
fand 1811 noch einmal eine grosse Wolfsjagd statt. Diese blieb
mangels Fündigkeit freilich erfolglos. Der letzte Bär kam 1804
in Lidernen zur Strecke und der
letzte Luchs am 5. Februar 1813
bei Morschach.
Seit dem 13. Mai dieses Jahres wissen wir, dass der Wolf
bei seiner Ausbreitung nun auch
den Weg zurück in den Kanton
Schwyz gefunden hat. Am 13.
April 2009 stiess der zuständige
Wildhüter im Gebiet Ibergeregg/
Gschwändstock auf eine Fährte
und auf Kot, die ihn stutzig machten. Die genetische Analyse einer
Kotprobe gaben seinem Spürsinn recht – der Wolf ist nach 215
Jahren wieder zurück im Kanton
Schwyz!
Auch Wildschweine lebten im
Kanton Schwyz, doch als Schädlinge waren sie nicht willkommen.
Schon im 19. Jahrhundert waren sie so gut wie ausgerottet und
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Schweizer Jäger 6/2009
es gab nur noch vereinzelte Beobachtungen. So wurde im Januar
1873 beim Rigi-Klösterli ein Tier
gesichtet – und über eine Fluh in
den Tod gehetzt. Der Abschuss einer Bache wurde 1921 in Einsiedeln als kleine Sensation gefeiert.
Und in der Jubiläumsschrift des
Jägervereins Einsiedeln von 1985
ist die abenteuerliche Fahrradjagd
auf eine kleine Wildsaurotte im
Ybrig anno 1948 festgehalten. Im
dichten Nebel bleibt bis heute der
Fund eines nur wenige Tage alten Frischlings im Bezirk March
vor zwei Jahren. Wenngleich auch
die Herkunft der jungen Schweinedame «Fernanda» bis heute un-
Quelle: Jubiläumsschrift «75 Jahre Jägerverein Einsiedeln»
Monatsthema
Moorlandschaft
Ibergeregg – seit
dem 1. Januar
2009 ist der
Nutzungsplan für
dieses kantonale Naturschutzgebiet in Kraft. Die
Ibergeregg gilt als
eine der artenreichsten Gegenden der Schweiz.
Am 11. November
1921 konnten die
beiden Jäger Emil
Lienert (links)
und Hans Thorner
(rechts) ein
Wildschwein
anpirschen und
erlegen, nachdem
sie deren Fährte
am frühen Morgen entdeckt und
aufgenommen
hatten. Die Bache
wurde als kleine
Dorfsensation vor
dem Schulhaus
ausgestellt.
geklärt geblieben ist und seither
auch keine weiteren Beobachtungen mehr gemeldet worden sind,
so ist dennoch zu erwarten, dass
auch das Schwarzwild über kurz
oder lang wieder als Standwild in
den Kanton Schwyz zurückfinden
wird.
Das Jagdrecht im alten
Lande Schwyz
Im alten Lande Schwyz stand
das Recht zur Ausübung der Jagd
als Regal dem Grundherrn zu.
Dieser wurde durch die Landsgemeinde in Schwyz repräsentiert.
Im Laufe der Zeit erhielt Schwyz
auch das Jagdrecht im Hof Wollerau, in der March, in Küssnacht
und teilweise in Einsiedeln.
Kein Geringerer als Kaiser
Heinrich II. schenkte dem Kloster Einsiedeln im Jahr 1018 allen
Grund und Boden, die Alpen und
Wälder, Sümpfe, Täler, Wiesen,
Weiden und Gewässer, sowie Fischereien und das Jagdrecht «soweit der schmelzende Schnee in
die Sihl, Alp und Biber fliesst».
Die Ausdehnung dieser Landeshoheit ging im 14. Jahrhundert im
Marchenstreit mit Schwyz zum
Teil wieder verloren. Die Auseinandersetzungen um Grund und
Boden, aber auch um die Jagdrechte zwischen dem Kloster Einsiedeln und Schwyz, zogen sich in
diversen Konflikten und Verträgen über
Jahrhunderte hinweg. Im 17. Jahrhundert verlor das Kloster einen beachtlichen Teil seiner Jagdrechte an Schwyz,
und im 18. Jahrhundert auch an Pfäffikon und Reichenburg.
Nach dem Untergang der alten Eidgenossenschaft wurde die Jagd schliesslich als Staatsregal Sache des Kantons.
Am 26. September 1849 wurde zur Vereinheitlichung der bisher bezirksbezogenen Jagdvorgaben die erste kantonale
Jagdverordnung erlassen. Die Einführung des Reviersystems stand vor rund
siebzig Jahren auch im Kanton Schwyz
zur Diskussion, doch scheint die Schwyzer Jagdtradition zu tief im Wesen der
Patentjagd verwurzelt zu sein, als dass
sie sich durchgesetzt hätte.
Bei Verlust von Ehr und Wehr
verboten
Der Landrat vollzog die Beschlüsse der Landsgemeinde, indem er Bussen bestimmte, oder zum Schutz und
zur Erhaltung des Wildes sogenannte «Freiberge» (Jagdbanngebiete) bestimmte. So wurden schon ab dem 15.
Jahrhundert der Heuberg, die Rothenfluh, Stoos und Gibel, der Rigi und die
Mythen gebannt. Es war bei Busse und
dem Verlust von Ehr und Wehr verboten
in diesen Gebieten Rehe und Gämsen,
Hühner- oder andere Vögel zu schiessen. Vermutlich wegen widerrechtlicher
Ausübung der Jagd durch Glarnerjäger
wurde 1552 auch die Silberen und später noch Teile des Bödmerenwaldes gebannt.
Wenngleich die ursprünglichen
Gründe für «Freiberge» mehr einem
privileg- und heimatschützerischen Gedankengut entsprungen sein mögen, so
wurde deren Bedeutung mit dem Rückgang des Schalenwildes bis ins 19. Jahrhundert noch grösser. Doch sie konnten letzten Endes nicht verhindern, dass
die Schalenwildbestände auch im Kanton Schwyz so gut wie vollständig verschwanden.
Durch geordnete Jagdvorgaben und
Wiederansiedlungsprojekte, vor allem
aber als Folge der rückkehrenden Bewaldung haben sich die Schalenwildbestände im Laufe des 20. Jahrhunderts
auch im Kanton Schwyz sehr gut erholt.
Sie können heute als natürliche Ressource nachhaltig genutzt werden und
ein regulativer Eingriff durch die Jagd
ist vielerorts unerlässlich geworden.
Als eidgenössische Banngebiete
blieben die «Mythen» und das Gebiet
«Silberen-Jägeren-Bödmerenwald» bestehen. Ihre wichtige Funktion besteht
heute darin, als vielfältige Lebensräume für wildlebende Säugetiere und Vögel erhalten zu bleiben. Wie der zackige
Rand einer Krone ragen die Kalkfelsen
des grossen und kleinen Mythen über
dem Ort Schwyz in den Himmel. Und
mit seiner Fläche von 76 km2 ist das
Banngebiet «Silberen-Jägeren-Bödmerenwald» eines der grössten Banngebiete der Schweiz. Es liegt inmitten der
grössten Karstlandschaft unseres Landes und umfasst im Nordwestteil den
«Bödmerenwald», eines der letzten Urwaldreservate. Wen erstaunt daher noch
der einzigartige landschaftliche Reiz
dieser beiden Schutzgebiete?
Quelle: Jubiläumsschrift «75 Jahre Jägerverein Einsiedeln»
Am 16. Juni 1962 wurden bei der Sihltalhütte in Studen die ersten drei Steinböcke
ausgesetzt.
Ein Jägerverein und seine Steinböcke
Der heutige Steinbockbestand am
Fluehbrig ist auf die Initiative des Jägervereins Einsiedeln zurückzuführen.
Wenn sich dessen Mitglieder aus Einsiedeln, Ybrig und Alpthal auch nicht
immer in allem einig gewesen sein mögen, so waren sie es damals und in diesem einen Punkt: Zum 50. Jubiläum des
Vereins sollte ein hegerisches Zeichen
gesetzt werden und der Steinbock wieder in den Kanton Schwyz zurückgebracht werden. Die Jäger fanden mit ihrem Antrag bei der Schwyzer Regierung
Gehör. Als Folge davon trafen im Juni
1962 die ersten drei Steinböcke vom
Piz Albris (GR) im Sihltal ein. Im August desselben Jahres folgten drei junge
Steingeissen, wovon eine leider schon
am 1. Oktober beim Chli-Aubrig einem
Irrtumsabschuss erlag. Verdankenswerterweise stellte der Kanton Graubünden
für die Steinböcke keine Rechnung und
die Kosten für den Transport übernahm
der Jägerverein. Später wurden weitere Tiere aus dem Bündnerland und dem
Wallis ergänzt, so dass bis 1971 elf Böcke und zehn Geissen ins Gebiet ge-
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Foto: Martin Meister
Quelle: Jubiläumsschrift «75 Jahre Jägerverein Einsiedeln»
Die beiden ersten
im Kanton Schwyz
erlegten Hirsche
und die Schützen Julius Müller
(links) aus Bäch
und Karl Eberle
(rechts) aus Einsiedeln. Die beiden
Zehnender erreichten ein Gewicht
von 195 und 185
kg und die Stangenlängen erreichten 106 und 102
cm.
Foto: Martin Meister
Monatsthema
bracht worden sind. Lange Zeit
konnte kein Nachwuchs verzeichnet werden. Aber endlich, im Jahre 1970, acht Jahre nach der ersten Ansiedlung, erblickte das erste
Schwyzer Steinbockkitz als grosser Hoffnungsträger der Einsiedler Jäger das Licht der Welt.
2004 wurde der Grundstein für
eine zweite Steinwildkolonie am
Kaiserstock gesetzt. Auf Anregung und Initiative des zuständigen Wildhüters entschlossen sich
Vertreter aus Jäger-, Forst- und
Verwaltungskreisen, eine zusätzliche Ansiedlung von Steinwild
zu finanzieren. Schon binnen weniger Monate fanden 10 Tiere –
4 Böcke und 6 Geissen aus dem
Walliser Saas- und Mattertal – am
Kaiserstock eine neue Heimat.
Der Erfolg der Aktion manifestierte sich schon sehr bald durch
regelmässigen Nachwuchs.
Heute wird der Schwyzer
Steinwildbestand am Fluehbrig
im Rahmen der Bundesvorgaben
bejagt. Zusammen mit der Glarner Jagdverwaltung werden jährlich die Abschüsse festgelegt und
durch Auslosung frei gegeben.
Die jüngere und kleinere Population am Kaiserstock befindet sich
noch in der Aufbauphase und geniesst deshalb den vollen Schutz.
Dank dem Engagement des Einsiedler Jägervereins haben
die Vorfahren dieser Steinböcke in den Sechzigerjahren am
Fluehbrig eine neue Heimat gefunden.
10
Schweizer Jäger 6/2009
Die Heimkehr der Hirsche
Auch die Rückkehr des Rotwilds begann mit einer Ansiedlung, welche 1938 auf Initiative
und Drängen eines Zürcher Seifenindustriellen erfolgte. Trotz
Widerstand aus forstlichen Kreisen hatten der Bezirksrat Einsiedeln und der Regierungsrat in
Schwyz dem Antrag stattgegeben. Noch im selben Jahr wurde bei Euthal ein Schongebiet errichtet und ein Spiesser und zwei
Tiere darin ausgesetzt. Die Tiere
stammten vom Wildpark Langenberg, welcher seine Hirsche einst
von der fürstlich liechtensteinischen Forstverwaltung in Lundenburg, Südmähren, bezogen hatte.
Ein Jahr später folgten noch zwei
weibliche Tiere. Als es schliesslich zur Vernetzung mit Glarner
Hirschbeständen kam, verzeichnete man bald eine deutliche Zunahme von Hirschen in der Region. 1952 schliesslich wurden
wieder einzelne Hirsche zur Jagd
frei gegeben, wobei sich die einheimischen Jäger dieses teure Privileg kaum leisten konnten. Der
«Herrenjagdcharakter», den die
Hirschjagd damals annahm, wurde wenig goutiert.
Erst als der Hirschbestand sowie Schäden am Wald massiv
zunahmen, wurde die Rotwildjagd intensiviert und somit allen leichter zugänglich. Ende der
60er-Jahre wurden aufgrund des
erforderlichen Jagddruckes sogar sämtliche Klassen frei gegeben – und das nicht ohne Folgen:
Während anfänglich sehr starke
Hirsche zur Strecke gekommen
waren, bestand die Strecke bis in
Die Sozialstruktur der heutigen
Hirschbestände hat sich Dank der Einführung des Schutzes der Kronenstiere sowie von Streckenvorgaben mit
Eingriffen in die Jugendklasse wieder
verbessert. Auf dem Bild ein starker
Schwyzer!
den Achzigerjahren je länger je
mehr aus jüngeren Tieren. Neue
wildbiologische Einsichten taten
Not. Die spätere Einführung des
Schutzes der Kronenstiere, sowie genaue Streckenvorgaben
mit Eingriffen in die Jugendklasse waren sehr weitsichtige Schritte der damaligen Entscheidungsträger. Diesen Massnahmen ist
es zweifellos zu verdanken, dass
sich die Sozialstruktur im heutigen Hirschbestand wieder verbessert hat und man auch wieder vermehrt starke Hirsche beobachten
kann.
Heute werden im Kanton jährlich zwischen 130 und 140 Hirsche erlegt – Tendenz steigend.
Sie kommen alle auf der ordentlichen Hochwildjagd während
der ersten drei Septemberwochen
zur Strecke. 2008 wurden im Riemenstaldental an zwei Samstagen im November lokal Nachjagden durchgeführt. Ansonsten sind
Nachjagden im Kanton Schwyz
vorerst noch nicht notwendig.
Das Herz der Schwyzer Jagd
Das Herz der Schwyzer Jagdtradition schlägt zweifelsohne für
die laute Jagd und ihre Laufhunde. Der rot-weisse «Schwyzer
Laufhund» ist als Ursprungsform
der heute noch vier Laufhunderassen unseres Landes ein echtes
Kulturgut! Seine Qualitäten wa-
Rund 450 Jäger unterwegs
In den Jahren 1910 und
1911 entstanden regionale
Jägervereine, die sich 1921
zum Kantonalverband verei-
nigt haben. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte nahmen
nicht nur die Schalenwildbestände wieder zu, sondern auch die Anzahl Jäger.
1999 überschritt die Anzahl
verkaufter Hochwildjagdpatente zum ersten Mal 400. In
den letzten 5 Jahren scheint
sich diese Zahl zwischen
410 und 430 einzupendeln,
wobei an jeden Hochwildjäger eine Gämsmarke abgegeben wird. Die Anzahl
abgegebener Patente für die
Niederwildjagd bewegt sich
seit über 10 Jahren zwischen
410 und 450. Jedem Niederwildjäger werden seit acht
Jahren zwei Rehmarken ausgehändigt.
Wildräume als
Bezugsgrösse für
die Jagdplanung
Der Kanton Schwyz kann
nach wildbiologischen Lebensraumkriterien in 15 Bewirtschaftungseinheiten,
sogenannte Wildräume, unterteilt werden. Zehn davon erstrecken sich über die
Kantonsgrenzen hinaus, was
den gebietsweisen Bedarf an
einer über die Kantone hinweg koordinierten Jagdplanung veranschaulicht.
Grundlage für die Ausscheidung von Wildräumen sind
Lebensraummodellierungen, mit welchen der potenzielle Lebensraum von
94. Delegier tenversammlung SPW
3.–5. Juli 2009, Einsiedeln
Freitag, 3. Juli 2009
16.30
19.00
Foto:Albert Gemsch,Archiv Schweizerischer Laufhundclub
Sitzung Vorstand
Saal Balthasar, Hotel Drei Könige
Nachtessen Vorstand und OK-Mitglieder
Saal Paracelsus, Hotel Drei Könige
Samstag, 4. Juli 2009
Ab 09.00 Eintreffen der Präsidenten im Hotel Drei Könige
Begrüssungskaffee
10.00
12.00
13.45
14.15
14.15
1935, Weglosen. Nach einer rund dreistündigen Jagd wird der
unbeschossene Hase von Bill und Waldi Imhof genommen. Schweizerlaufhund Bill v. Uri.
Monatsthema
ren jahrhundertelang weit
über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Immerhin haben sich diese Hunde auch
bei den Reichen und Vornehmen im Ausland einen
Namen gemacht. Im Dankesschreiben von Ascanius Maria Visconti, Bischof
und Kardinal aus dem Hause Sforza, welcher mehrmals beim Dekan Albrecht
von Bonstetten in Einsiedeln nach Jagdhunden verlangt hatte, wird uns denn
auch der Grund dafür verraten: «Denn», so schreibt
Visconti kurz und bündig,
«jene Spürhunde sind die allerbesten für die Jagd!».
In der Tat eigneten sich
diese Laufhunde hervorragend für die Hasenjagd. Diese
Jagd war ein einst bedeutender Bestandteil der Schwyzer Jagd. Aber aufgrund des
massiven Rückganges seiner
Bestände hat der Schwyzer
Regierungsrat den Feldhasen im Jahr 1998 unter kantonalen Schutz gestellt. Heute kommen die Qualitäten der
Laufhunde hauptsächlich auf
der Reh- und ferner noch auf
der Schneehasenjagd zum
Einsatz.
16.30
18.30
Präsidentenversammlung SPW
Saal Balthasar, Hotel Drei Könige
Mittagessen im Restaurant Drei Könige
Begrüssung durch den SPW-Präsidenten und
die Jagdhorn-Bläser Hubertus Schwyz
vor dem Hotel Drei Könige
94. Delegiertenversammlung SPW
Saal Paracelsus, Hotel Drei Könige
Traktanden
1. Begrüssung / Mitteilungen / Traktandenliste
2. Protokoll der Delegiertenversammlung vom
7. Juni 2008 in Freiburg
(siehe «Schweizer Jäger» 5/2009)
3. Jahresbericht des Präsidenten
(siehe «Schweizer Jäger» 5/2009)
4. Rechnung 2008
(siehe «Schweizer Jäger» 5/2009) und
Revisorenbericht
5. Statutenrevision
6. Jahresbeiträge 2010
7. Wahlen
8. Beschlussfassung über eingereichte Anträge
9. Ehrungen
10. Verschiedenes
Partner/innenprogramm
Besammlung vor dem Hotel Drei Könige
Apéro im Park vor dem Gemeindesaal,
neben Hotel Drei Könige
Abendprogramm mit Essen und Unterhaltung
im Dorfzentrum Einsiedeln
Sonntag, 5. Juli 2009
08.30
Fahrt ins Alpthal bis Talstation Brunni-Holzegg
Wanderung auf die Holzegg (gutes Schuhwerk!)
alternativ per Luftseilbahn
10.00
12.00
Brunch im Berggasthaus Holzegg
Abschluss der 94. DV des SPW
Schweizer Jäger 6/2009
11
Wildruhe und Artenschutz
im Fokus
Ob in den Wäldern der voralpinen Gebirgszüge oder den zahlreichen Moor- und Karstlandschaften, ob in den Tälern oder
den vielen Seen und Fliessgewässern – der Kanton Schwyz
beinhaltet noch immer die Vielfalt seiner einst so reichen Fauna
und Flora. Wie reich die Naturwerte des Kantons Schwyz sind,
widerspiegelt sich mitunter auch
in der hohen Anzahl Gebiete, denen eine nationale Bedeutung zugesprochen wurde. Es sind dies
104 Flachmoore, 19 Hochmoore,
sechs Moorlandschaften, 18 Amphibienlaichgebiete und 3 Auengebiete von nationaler Bedeutung. Sie werden ergänzt durch
eine Vielzahl von kantonalen und
kommunalen Naturschutzgebieten. Doch der sensible Reichtum
des Kantons Schwyz steht unter
hohem Druck:
Kaum ein Kanton wächst
so schnell wie dieser. Und was
wächst, nimmt Raum in Anspruch. Und in nur dreissig bis
vierzig Minuten sind die schönsten Wälder und Voralpenzüge von
den Städten Zürich, Zug und Luzern und ihren Agglomerationen
aus erreichbar. Sie sind ein ideales Ziel für Wochenend- und Tagesausflügler, die in sehr hoher
Zahl die Ibergeregg, die Silberen
oder das Ybrig auf Wanderwegen,
Schneeschuhen, Skiern oder auf
irgendeine andere Art besuchen
und erleben wollen. Der Verlust
von ungestörtem Lebensraum für
die Wildtiere nimmt sehr schnell
zu. Wildruhe und Besucherlenkung sind mittlerweile zum grossen Thema geworden.
12
Schweizer Jäger 6/2009
Quelle:Amt für Natur, Jagd und Fischerei des Kantons Schwyz
Wildräume im Kanton Schwyz: Rechts sind die durchschnittlichen Abschusszahlen pro Quadratkilometer potenziellem Lebensraum in jedem Wildraum aufgeführt (1996 bis 2006). Die Zahlen beziehen sich
bei kantonsübergreifenden Wildräumen jeweils nur auf die Schwyzer Seite. Grosse Teile der Wildräume
8 und 9 liegen im Jagdbanngebiet, weshalb sie mit den anderen Wildräumen nicht vergleichbar sind.
In den Wildräumen 2 und 11 wurden wegen bestehender Wald-Wild-Konflikte Zusatzmarken für Gämsen abgegeben.
Foto: Martin Meister
Monatsthema
Gams-, ferner von Rehwild kartographisch dargestellt wird. Ersichtlich werden auf diese Weise
die Verteilungsschwerpunkte von
Rehen und Gämsen, und somit
die mehr oder weniger stark voneinander abgegrenzten Bestände.
Diese gilt es in der Jagdplanung
je nach Situation verschieden zu
bewirtschaften. Auch in einer Patentjagd wird mit diesem Instrument eine gezielte, regional differenzierte Jagdplanung möglich.
Leitart und
Symbol für den
Artenschutz –
ein Auerhahn
in Schwyzer
Wäldern.
Das seit dem 1. Juli 2008 bestehende kantonale Amt für Natur,
Jagd und Fischerei hat nebst den
traditionellen Aufgaben im Jagd-,
Fischerei- und Naturschutzbereich seinen Fokus daher stark
auf den Wild- und Artenschutz
gerichtet. Sei es im Bereich von
Nutzungsplanungen oder von
Besucherlenkungsmassnahmen –
Wildruhe und Artenschutz steht
ganz oben auf der amtsinternen
Pendenzenliste.
Quo vadis, Jagd «Schwyz»?
Und die Jäger? Das Hegeverständnis der Jäger befindet sich
im Wandel. Wir wissen: Das
Wichtigste für unsere Wildtiere sind Ruhe und intakte Lebensräume. Auch wenn es wichtig und
richtig ist, punktuelle Hegemassnahmen zum Schutz von Wildtieren weiter zu verfolgen, so er-
setzt dies nicht das Engagement
für den Schutz ihrer Lebensräume. Bei der fortschreitenden Entwicklung in unserem Land ist im
Prozess der Interessensabwägungen die Stimme der Jäger heute
wichtiger denn je, denn das Wild
ist stumm und braucht einen Advokaten. Nicht um der Jagd willen. Vielleicht aber der Heimatliebe willen. Einer Heimatliebe,
wie sie im eingangs festgehaltenen Zitat von Meinrad Inglin so
kraftvoll zum Ausdruck kommt.
■
Claudine Winter, geb. 1965
Biologin (dipl. phil. II; Diplomarbeit über
Verhaltensökologie eines Korallenfischfisches / Karibik)
Seit 1. 9. 2005
Jagd- und Fischereiverwalterin Kanton
Schwyz
Seit 1. 7. 2008
Vorsteherin des neuen Amtes für Natur,
Jagd und Fischerei
17.–20. Juni
Jagdausstellung
Hotel Linde, Belp
Öffnungszeiten:
Mi–Fr 15.00 bis 21.00 Uhr
Sa 11.00 bis 18.00 Uhr
(siehe auch Seite 17)
20. Juni
1. DV JagdSchweiz
in Zofingen
4./5. Juli
DV SPW in Einsiedeln
20.–23. August
20. Internationale
Forstmesse Luzern
Messegelände Allmend
Öffnungszeiten:
täglich 09.00 bis 17.00 Uhr
(siehe auch Seite 16)
18.–21. Februar 2010
Ausstellung
Fischen Jagen Schiessen
BEA bern expo
Bündner Naturmuseum
Masanserstrasse 31, Chur
Telefon 081 257 28 41
Di–So 10–17 Uhr
Mo geschlossen
www.naturmuseum.gr.ch
Die eine wilde Jagd
Maria-Rickenbach
Freilichtspiel der Theatergesellschaft Dallenwil
20. Juni bis 19. Juli
jeweils Sa und So,
14.00 Uhr und 17.00 Uhr
Tickets unter:
www.theaterdallenwil.ch
(siehe auch Seiten 15/17)
Natur-Museum Luzern
Kasernenplatz 6
041 228 54 11
Sonderausstellung
bis 8. November 2009:
«Einfach Spitze! Dornenkleid
und Giftstachel»
(siehe auch Seite 15)
Öffnungszeiten:
Di–So 10–17 Uhr, Mo
geschlossen, geöffnet an
Feiertagen
www.naturmuseum.ch
Natur- und Tierpark
Goldau
Parkstrasse 40
Telefon 041 859 06 06
www.tierpark.ch
Täglich geöffnet
1. April bis 31. Oktober: Mo–
Fr 9–18 Uhr, Sa/So 9–19 Uhr
1. November bis 31.März:
täglich 9–17 Uhr
Wildpark Peter und Paul
Kirchlistrasse 92, St. Gallen
Telefon 071 244 51 13
www.wildpark-peterundpaul.ch
Der Wildpark ist bei freiem
Eintritt 7 Tage in der Woche
geöffnet. Hunde sind an der
kurzen Leine zu führen!
Schweizer Museum für
Wild und Jagd
Schloss Landshut
3427 Utzenstorf BE
Saison 2009:
10. Mai bis 18. Oktober
Sonderausstellung 2009:
«Die Tierwelt des Zeichners
Jörg Kühn»
Öffnungszeiten: Di–Sa 14–17
Uhr; Sonntage, Auffahrt
(21. Mai) und Pfingstmontag
(1. Juni): 10–17 Uhr
Abendführungen 2009:
jeweils 19.30–20.30 Uhr,
Schloss-Café geöffnet von
19.00–21.30 Uhr,
Eintritt: 7.– / 6.– / 1.–
25. Juni:
«Es klappert die Mühle
am rauschenden Bach...»
Die Bäche im Schlosspark –
Trinkwasser? Brauchwasser?
Abwasser? Auf Spurensuche
mit Barbara Kummer,
Lokalhistorikerin, Utzenstorf
Jagdhof Felder
Entlebuch
Schiesszentrum – Schiessschule
Die Innenschiessanlage ist
während der Geschäftszeit
geöffnet. Di–Fr: 8.00–12.00
und 13.30 –18.00 Uhr, Sa
9.00–15.00 durchgehend,
Do Abendverkauf bis 20.30
Uhr, Mo geschlossen
Naturkundemuseum
mit Wildlife-Show
in Bad Säckingen am
Hochrhein
Neu: Modernes Schiesskino
und Nutzungsmöglichkeit
des Konferenzraumes durch
Jagdgesellschaften
www.golfwelt-hochrhein.de
Jagdausstellung
in Salgesch
Jägerverein Diana Leuk
bis 31. November 2009
im Natur- und Landschaftszentrum von Salgesch
Öffnungszeiten:
Mo–Fr 8.30–12, 13–17 Uhr,
Sa 10–16 Uhr
Naturama, das Aargauer
Naturmuseum
Bahnhofplatz, Aarau
Öffnungszeiten: täglich
ausser Montag 10–17 Uhr
Führungen auf Anfrage
12. bis 14. Juni,
Tag der Artenvielfalt:
Biodiversität ohne Grenzen
Naturama-Veranstaltung in
St. Urban im Rottal
(siehe auch Seite 16)
www.naturama.ch
Schweizer Jäger 6/2009
13
Veranstaltungen
Veranstaltungen,
Ausstellungen, Ausflüge
Schweiz. Vogelwarte
Sempach
Vögel sehen und hören:
In der neuen Ausstellung
sind die Vögel der
Vogelwarte-Sammlung nach
Lebensräumen gruppiert; ihre
Stimmen können an Ort und
Stelle gehört werden.
Gruppen und Schulen bieten
wir spezielle Führungen an.
Auskunft/Vorbestellung:
Tel. 041 462 97 00
Fax 041 462 97 10
Aussenstelle Wallis:
Natur-Zentrum, Salgesch,
Tel. 027 456 88 56
Veranstaltungen
1. Offiz. Ungarischer Jagdhornbläserfest
in Baden
Bläser-Wettbewerb
3. bis 5. Juli 2009, Meszkemence im Jagdhausgelände
Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagdhornbläser-Wettbewerb 2010
in der Stadt Pecs (Fünfkirchen) im Rahmen der Veranstaltungen «Pecs – Kulturhauptstadt Europas – 2010»
von Freitag, 25. bis Sonntag,
27. Juni 2010. Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie
Es, auch für Solisten. Die Informationen und Unterlagen
für die Jagdhornbläserwettbewerbe werden ab sofort von
der Forst- und Jagdwirtschaft
Mecsek AG unter www.mecsekerdo.hu zur Verfügung gestellt.
Telefon für alle Auskünfte
und Informationen +43 664344 2952. Infos auch unter jagd
hornblaeserwettbewerb@mec
sekerdo.hu und www.pecs.hu
sowie www.baranyai-vadasz
kamara.hu.
Die ungarischen Jagdhornbläser und die Mecsek
Forst- und Jagdwirtschafts AG
Jagdhornbläser
13. Juni
26. Eidgenössisches
Jagdhornbläserfest
in Baden
mit Jagdhornbläserwettbewerb, Beginn 08.00 Uhr,
Absenden ca. 17.00
Uhr, in der Innenstadt
Badens, BahnhofplatzTheaterplatz-Kirchplatz
www.jagdhornblaeser.ch
3.–5. Juli
1. Offizieller Ungarischer
JagdhornbläserWettbewerb
im Jagdhausgelände in
Meszkemence
Generalprobe zum 1. Internationalen Ungarischen Jagd-
hornbläserwettbewerb 2010 in
der Stadt Pecs (Fünfkirchen)
Für alle Jagdhornbläsergruppen in B sowie Es, auch für
Solisten
www.mecsekerdo.hu
17. Oktober
25-jähriges Jubiläum der
Jagdhornbläser «Cornists
Scuol» mit Engadiner
Jagdhornbläsertreffen
16.00–03.00 Uhr,
Gemeindesaal Scuol
Hinweis: www.scuol.ch/de/
event_calendar/event_display.
cfm?event_id=4401637&date
from=2009-10-17 00:00:00&
resortid=439
Grosser
Hubertusball
zum 25-jährigen Jubiläum
der Jagdhornbläser «Cornists
Scuol» mit Engadiner Jagdhornbläsertreffen am Samstag,
17. Oktober, 16.00–03.00 Uhr
im Gemeindesaal Scuol.
Verschiedene
Jagdhornformationen, Trophäenschau,
14
Schweizer Jäger 6/2009
Wildspezialitäten, grosse Jubiläumstombola, Laserschiessen, Ballmusik, Frevler-Bar.
Hinweis: www.scuol.ch/de/
event_calendar/event_display.
cfm?event_id=4401637&date
from=2009-10-17 00:00:00&
resortid=439
Weniger als ein Vierteljahr geht noch ins Land, bis
sich die Jagdhorn-Bläserschar
aus allen Landesteilen der
Schweiz und dem nahen und
fernen Ausland in Baden zum
Bläserfest und Bläserwettbewerb trifft. Das OK erwartet mit grosser Vorfreude seine Jagd- und Bläserkameraden
in Baden, dieser lebensfrohen
Stadt an der Limmat. Die Vorbereitungen sind zum grossen
Teil abgeschlossen, was noch
zu tun bleibt läuft auf vollen
Touren. Die Wettspielplätze
mitten in der Stadt, die nahe
gelegenen Einspielplätze, attraktive
Rahmenveranstaltungen wie ein Jägerfüür mit
Hochsitz und unsere Aussteller (u. Melton-Jagdhörner und
Meister Josef Dotzaer!) laden zum fröhlichen Stelldichein für Jagdhornbläser und Öffentlichkeit.
Baden ist mit der SBB top
erreichbar, der Bahnhof steht
mitten im Festgelände; grosszügige Parkhäuser am und unter dem Festgelände warten auf
die Festbesucher, die mit dem
Auto anreisen. Zwischen den
beiden Wettspielplätzen findet
sich der Theaterplatz, auf welchem der Gesamtchor bei Begrüssung und Absenden stattfindet und das Festzelt steht.
In diesem wartet eine frohe
Jägermannschaft auf hungrige
und durstige Gäste. Und zwischen Auftritt und Absenden
lädt Badens malerische Altstadt zum Bummeln und Shoppen ein, Restaurants und Detailgeschäfte sind informiert
und freuen sich ebenfalls auf
uns Bläserinnen und Bläser!
Dies ist für jeden Teilnehmer
doch ein Grund, dass uns auch
viele Freunde und Angehörige am 13. Juni nach Baden begleiten.
Gluschtig geworden? Auf
dem Gabentisch warten den
erfolgreichen Gruppen so attraktive Preise wie eine Ansitzleiter und Jagdhörner! Alle
Informationen finden du, deine Bläserkameraden und deine Freunde unter www.jhbf.ch
oder unter www.jagdhornblaeser.ch. Und sollte deine Gruppe noch nicht angemeldet sein
(bereits sind rund 40 Gruppen
mit rund 500 Bläsern eingeschrieben!), dann setzt euch
doch mit dem Eidgenössischen Jagdhornbläserobmann,
Christian Schmassmann, oder
direkt mit dem OK-Präsidenten, [email protected], in Verbindung.
Auf Wiedersehen am 13.
Juni!
Es freuen sich
Hansjörg Plüss
das OK und mit ihm die ganze
lebensfrohe Region Baden
Das OK erwartet viele
Jagd- und Bläserkameraden in Baden.
bestechend. Die unterschiedlichsten stacheligen Strukturen
dienen zur Abschreckung oder
Tarnung, als Jagdstacheln oder
Paarungsstacheln, als Kletterhilfen, zum Ablegen von Eiern, zur Fortbewegung oder
zur besseren Verbreitung von
Früchten …
Die Welt der Stacheln ist
ganz schön «Spitze»!
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10–17 Uhr,
Montag geschlossen (geöffnet an Feiertagen)
© Moritz Grubenmann, Zürich
«Einfach Spitze! Dornenkleid und Giftstachel»
Eine Sonderausstellung des
Natur-Museums Luzern, 16.
Mai – 8. November 2009
Die unglaubliche Vielfalt
der Stacheln und Dornen im
Tier- und Pflanzenreich ist
Die Gespenstschrecke Achrioptera
punctipes cliqennoisi hält sich mit
ihren auffälligen Stacheln Feinde
vom Leib.
Veranstaltungen
Dornenkleid
und Giftstachel
Praxisgerechte
Jagdvorbereitung
Veranstaltungen des Berner Jägerverbandes
Pirsch am Sustenpass
Pirsch Rouchgrat
22./23. August 2009
Samstag 08.00–19.00 Uhr
Sonntag 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass,
Berner Seite) signalisiert.
Auskunft: 079 222 40 04
(OK, R. Rohrbach).
7./8. August 2009
Freitag
14.00–19.00 Uhr
Samstag 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab 3538 Röthenbach im Emmental signalisiert.
Auskunft: 079 235 43 43
(OK, F. Catocchia).
Zusätzlich zu den Pirschgängen stehen wiederum die Anlagen für
den Schrotschuss zur Verfügung (Rollhasen/Wurftauben).
Freilichtspiel
«Die eine wilde Jagd»
in Obwalden
Vor 110 Jahren ist die Schreckenstat auf Alp Gruobi im obwaldnerischen Melchtal passiert. Noch heute umgibt die
Geschichte mit dem Doppelmord an zwei Obwaldner Wildhütern durch einen Nidwaldner
eine Mauer des Schweigens.
Und diese Mauer ist es, welche nach wie vor dafür sorgt,
dass diesem Fall auch im 21.
Jahrhundert immer noch etwas
Mystisches anhaftet.
Vor 10 Jahren hat die
Theatergesellschaft Dallenwil
das von ihrem Mitglied Klaus
Odermatt geschriebene Theaterstück erstmals aufgeführt.
Mit dem Freilichtspiel auf Maria Rickenbach im Sommer
2009 kommt nun die Theatergesellschaft Dallenwil dem
vielfachen Wunsch nach, das
Stück wieder aufzuführen. Der
Ort für die Inszenierung ist gut
gewählt. Nach Maria Rickenbach soll der Wilderer Adolf
Scheuber damals nach seiner
ruchlosen Tat geflohen sein.
Am 18. Mai 2009 begann
der offizielle Vorverkauf für
die insgesamt 20 Aufführungen an den fünf Wochenenden
vom 20. Juni 2009 bis 18. Juli
2009. Eintrittskarten können
rund um die Uhr online unter www.theaterdallenwil.ch
bestellt werden. Die Telefonnummer 079 884 85 68 nimmt
jeweils am Montag von 9.30
Uhr bis 11.30 Uhr, am Dienstag von 16 Uhr bis 19 Uhr und
am Mittwoch von 9.30 Uhr bis
11.30 Uhr Billetbestellungen
entgegen. SMS werden keine
angenommen. (Siehe Inserat
Seite 17.)
Jagdinspektorat des Kantons Bern
Mit etwas Glück gewinnen
Sie als Teilnehmer an einem/
beiden der Pirschgänge…
einen STEYR MANNLICHER Repetierer
Modell Pro Hunter Kal. 7x64
im Wert von Fr. 2262.–
Gespendet von
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Schweizer Jäger 6/2009
15
20. Internationale
Forstmesse Luzern vom
20. bis 23. August 2009
Es gibt nur wenige Messen
wie die Forstmesse Luzern.
Sie ist nicht nur die Schweizer Leitmesse für die Waldwirtschaft mit internationaler
Ausstrahlung, sondern auch
ein bedeutender gesellschaftlicher Branchen-Treffpunkt der
Wald- und Holzwirtschaft sowie ihren Zulieferern.
Mit 30 000 Besuchern und
280 Ausstellern auf einer Gesamtfläche von 30 000 m2 hat
sich die Forstmesse seit ihrer ersten Durchführung 1971
stetig weiterentwickelt. Sie ist
auch heute an ihrem 20. Jubiläum die Leistungsschau
schlechthin und verbindet Tradition und Innovation. Gezeigt
werden neuste Entwicklungen
an Geräten und Verfahren in
der Wald- und Holzwirtschaft.
Hauptattraktion der Forstmesse ist jeweils eine von wichtigen nationalen Verbänden
und Bildungsanbietern als gemeinsame Plattform realisierte Sonderschau «Forst, Forêt,
Foresta».
Öffnungszeiten: täglich 09.00 bis 17.00 Uhr.
Messegelände Allmend Luzern.
Biodiversität
ohne Grenzen
Tag der Artenvielfalt
Naturama-Veranstaltung in
St. Urban im Rottal
Der diesjährige Tag der Artenvielfalt des Naturama Aargau findet vom 12. bis 14. Juni
in St. Urban im Rottal der drei
Kantone Aargau, Bern und Luzern statt. Hier suchen Expertinnen und Experten während
24 Stunden nach möglichst
vielen Tier- und Pflanzenarten
in einem klar begrenzten Gebiet. Gleichzeitig haben Interessierte die Möglichkeit, den
Fachpersonen bei ihrer Arbeit
über die Schulter zu schauen,
an einer Exkursion teilzunehmen oder im Informationszentrum spannende Entde-
ckungen zu machen. Der Tag
der Artenvielfalt hat Tradition: Bereits zum sechsten
Mal führt das Naturama diesen Anlass im Auftrag des Departementes Bau, Verkehr und
Umwelt (BVU) des Kantons
Aargau durch. Neu ist dabei
die Zusammenarbeit mit zwei
weiteren Kantonen: Als Untersuchungsgebiet wurde dieses Jahr das Rottal gewählt,
Grenzgebiet der drei Kantone
Aargau, Luzern und Bern.
Zisterzienser-Kloster trägt
zur Artenvielfalt bei
Mit dem Tag der Artenvielfalt will das Naturama auf das
Thema Biodiversität aufmerk-
Spannendes
Informationszentrum
Am kantonsübergreifenden
Anlass beteiligen sich dieses
Jahr auch das Naturschutzinspektorat des Kantons Bern
und das Amt für Umwelt und
Energie (uwe) des Kantons
Luzern. Die Vogelwarte als
nationale Institution mit Sitz
im Kanton Luzern ist ebenfalls mit dabei. Zusammen mit
dem Verein Lebendiges Rottal und dem Natur- und Vogelschutzverein Murgenthal
machen auch lokale und kantonale Naturschutzorganisa-
tionen und weitere Gruppierungen mit. Diese können im
Informationszentrum in der
Klosterscheune Murhof in unmittelbarer Nähe des Trübelbachweihers besucht werden.
Hier werden auch lebende Fische, Amphibien und Reptilien gezeigt, welche zusammen
mit weiteren Informationen die
Biodiversität hautnah erlebbar
machen. Zugleich ist das Informationszentrum Ausgangspunkt für alle Exkursionen in
die nähere Umgebung.
Vielfältige Angebote
Von Freitag- bis Sonntagabend finden über 20 öffentliche Führungen zu verschiedensten Naturthemen statt.
Spezielle Kinderexkursionen
am Samstag- und Sonntagnachmittag machen die Veranstaltung auch für Familien und
Kinder attraktiv. Das genaue
Programm ist auf der Homepage des Naturama unter
www.naturama.ch/naturschutz
ersichtlich oder zu gegebener
Zeit in der Tagespresse. Die
Teilnahme ist für alle Anlässe
kostenlos und ohne Voranmeldung möglich. Die Exkursionen finden bei jeder Witterung
statt.
Kontakt: Thomas Flory, Naturama Aargau,
Tel. 062 832 72 61, [email protected], www.
naturama.ch/naturschutz
Datum, Zeit
Freitag, 12. Juni 2009, 18.00–23.00 Uhr; Samstag, 13. Juni 2009, 09.00–17.00 Uhr,
Sonntag, 14. Juni 2009, 10.00–17.00 Uhr
Ort
St. Urban (Rottal). Das Informationszentrum befindet sich in der Klosterscheune
Murhof und ist in wenigen Gehminuten von der Bahnstation und vom Kloster St.
Urban aus erreichbar. Parkplatzmöglichkeiten und Fussweg sind ausgeschildert.
Führungen
Dauer eine Stunde; öffentlich; kostenlos und ohne Anmeldung; Durchführung bei
jeder Witterung. Start beim Informationszentrum..
Programm siehe www.naturama.ch/naturschutz
Schulen
Für Lehrpersonen werden eine methodisch-didaktische Einführung ins Thema
Biodiversität und geeignete Materialien und Medien angeboten. Lokale Schulklassen erhalten die Gelegenheit, im Untersuchungsgebiet zu forschen und ihre Forschungsergebnisse im Informationszentrum zu präsentieren.
Foto: Manfred Steffen
Veranstaltungen
Forstmesse 2009
Tradition – Innovation
sam machen und die Menschen für die Vielfalt an Tierund Pflanzenarten begeistern.
Die diesjährigen Untersuchungsflächen beinhalten denn
auch verschiedenste Lebensräume, darunter der Trübelbachweiher, der Klosterwald,
der Ziegelwald und die Grube
Hagelberg. Sie liegen im Smaragdgebiet Oberaargau, welches Heimat besonders vieler
seltener und bedrohter Arten
ist. Das historische und kulturelle Erbe rund um das Zisterzienser-Kloster St. Urban trägt
dabei mit den Karpfenteichen,
den Wässermatten und den
historischen Gebäuden erheblich zum Reichtum und zur
Bewahrung der Artenvielfalt
in diesem Gebiet bei.
Nur was wir real sehen und erleben, kennen und schützen wir.
16
Schweizer Jäger 6/2009
Partner
Trägerschaft: Departement Bau,Verkehr und Umwelt (BVU) des Kantons Aargau,
Abt. Landschaft und Gewässer; Naturschutzinspektorat des Kantons Bern;
Umwelt und Energie (uwe) Kanton Luzern, Abt. Natur und Landschaft; Verein
Lebendiges Rottal.
Der Anlass findet in Zusammenarbeit statt mit der Vogelwarte Sempach, BirdLife,
Pro Natura, WWF, Naturschutzverein Murgenthal und Aarburg, Natur Region
Zofingen, Verein Karpfen pur Natur, IG Natur und Landwirtschaft, Wieselnetz,
IG Rottaler Ernte, Wässermatten-Stiftung, Smaragdgebiet Oberaargau, Jagdund Fischereigesellschaften, Gemeinde Pfaffnau, Alters- und Pflegeheim Murhof.
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20. Juni – 19. Juli 2009
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Sonntag 21. Juni 2009 14.00 Uhr
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Samstag 27. Juni 2009 14.00 Uhr
17.00 Uhr
Sonntag 28. Juni 2009 14.00 Uhr
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Samstag 4. Juli 2009 14.00 Uhr
17.00 Uhr
Sonntag 5. Juli 2009 14.00 Uhr
17.00 Uhr
Samstag 11. Juli 2009 14.00 Uhr
17.00 Uhr
Sonntag 12. Juli 2009 14.00 Uhr
17.00 Uhr
Samstag 18. Juli 2009 14.00 Uhr
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Schweizer Jäger 6/2009
17
Interview
«Jagd ist
TRADITION und
NATURSCHUTZ zugleich»
Traditionen bestimmen die Jagd seit Jahrhunderten – die Rahmenbedingungen haben sich aber permanent verändert.Von der Feudaljagd über die
Nutzung, ja Ausrottung bestimmter Tierarten, bis hin zur heutigen modernen Jagdgesetzgebung. Jagen heisst Verantwortung tragen und verlangt vom
Jäger ein tiefes Naturverständnis. Im nachfolgenden Interview erläutert
der Schwyzer Regierungsrat und Vorsteher des Umweltdepartements,
Andreas Barraud, die Situation in seinem Kanton.
«Schweizer Jäger»: Herr Regierungsrat, die Jagd im Kanton
Schwyz blickt auf eine lange Tradition zurück. Können Sie den Leser/innen Hintergrundinformationen liefern?
18
Schweizer Jäger 6/2009
Andreas Barraud: Die PatentDie Jagd beinhaltet nicht nur
jägerei hat im Kanton Schwyz den Nutzen einzelner Tierarten,
Tradition. 1920 wurde der Kan- sondern ist auch ein Garant für
tonale Schwyzer Patentjägerver- ausgeglichene, den Lebensräuband gegründet und gleichzeitig men angepasste Wildbestände.
auch sein Beitritt zum Schwei- Was für Anstrengungen werden im
zerischen Patentjäger- und Wild- Kanton Schwyz unternommen um
schutzverband beschlossen. An- Jagd, Naturschutz und Tourismus
fang der Vierziger Jahre wurde auf einen Nenner zu bringen?
Der Kanton Schwyz weist heein Systemwechsel zur Revierjagd mit vielen Emotionen dis- rausragend schöne Landschaften
kutiert – und abgelehnt. 1940 be- und Naturräume auf. Viele dieschloss der Regierungsrat, den ser Landschaften beherbergen
Wehrmännern der Schwyzer Ba- eine grosse Vielfalt verschiedenstaillone 146 + 188 das Jagdpatent ter Tier- und Pflanzenarten. Diezur halben Taxe abzugeben, so- se sensiblen Lebensgemeinschaffern sie aktiv Dienst leisten, und ten sind wertvoll und sie müssen
nicht dauernd im Urlaub sind. So erhalten bleiben. In den letzten
bewegten im Verlaufe der Verbands- «Das Umweltbewusstsein
geschichte manche der Schweizer Bevölkerung nimmt
Themen die Gemüter. Heute steht der erfreulicherweise zu.»
Schwyzer Kantonale Patentjägerverband solide und Jahrzehnten sind die Lebensräukerngesund da – ist sowohl der me unserer Wildtiere infolge zuTradition, als auch den reichhal- nehmender
Inanspruchnahme
tigen Naturwerten im Kanton ver- durch den Menschen immer kleibunden.
ner und isolierter geworden. Neben diesem Verlust an Lebensraum hat die massive Zunahme
von Outdoor- und Trendsportaktivitäten spürbar mehr Störungen
in die Lebensräume der Wildtiere gebracht.
Grosse Probleme für das Wild
(und den Wald) verursachen ins-
Preis - Leistung
besondere Sportarten, die
Wie stellen sich die Schwynicht auf ortsfesten Pisten zer Jäger zu kontroversen Theoder Routen ausgeübt wer- men wie «Umweltschutz»?
den.
Auch
der
Kantonale
Wildtiere haben zwar An- Schwyzer Patentjägerverband
passungen für das Überle- ist auf diesem Weg für uns ein
ben in der futterarmen und wichtiger Partner, der die Ankalten und langen Winter- liegen der Umwelt im Kanton
zeit entwickelt – doch ange- mit Nachdruck vertritt. Trasichts der Störungszunahme ditionelle Werte und die Senin ihren Wintereinständen ge- sibilisierung für die Herausnügt das oft nicht mehr. Mit forderungen unserer jüngsten
einer wirkungsvollen Nut- Zeit wachsen zu einem neuen
zungsentflechtung können die und starken Naturverständnis
Nutzung und der Schutz, be- zusammen – und können etziehungsweise Freizeitaktivi- was bewegen!
täten und Wildschutz, in unEine abschliessende Fraserer Landschaft nachhaltig ge: Was verbindet Sie mit der
vereinbart und langfristig ge- Jagd?
Die Jagd ist im Kanton
sichert werden.
Das Umweltbewusstsein Schwyz traditionell. Freunde
der Schweizer Bevölkerung und Bekannte von mir sind
nimmt erfreulicherweise zu. Um «Der Patentjägerverband
nun auch das Ver- vertritt die Anliegen
ständnis für die
Probleme unserer der Umwelt im Kanton mit
Wildtiere zu för- Nachdruck.»
dern, startet der
Bund im Winter 2009/2010 passionierte Jäger. In Ausdie
Sensibilisierungskam- übung meines Amtes bin ich
pagne «RespekTiere Deine zudem laufend mit der Jagd
Grenzen». Auch das im Kan- konfrontiert. Ich habe auch
ton Schwyz seit 1. Juli 2008 schon Einladungen zur Jagd
neu geschaffene Umweltde- erhalten – das ehrt mich, verpartement setzt sich für ein bindet aber auch. Ich freue
nachhaltiges Miteinander von mich natürlich auf diese HeNutzung und Schutz unserer rausforderung.
Umwelt ein. Wir stehen hinIn diesem Sinne wünter dem Grundsatz, dass die sche ich Ihnen eine erfolgreiAttraktivität unserer Lebens- che Versammlung und heisse
die Teilnehmenden
an der Präsiden«Ich habe auch schon Einten- und Delegierladungen zur Jagd erhalten – tenversammlung des
Schweizerischen Padas ehrt mich!»
tentjäger- und Wildräume gesteigert werden soll, schutzverbandes im Namen
dabei aber die gebotene Rück- des Regierungsrates des Kansicht auf Lebensräume und tons Schwyz recht herzlich
Wildtiere gelebt wird. Dieses willkommen.
Ziel verfolgen wir gemeinHerr Regierungsrat, ich
sam mit unseren Partnern aus danke Ihnen für das interesGesellschaft, Wissenschaft, sante und informative GeWirtschaft und Politik.
spräch.
Kurt Gansner
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Wildkunde
Ein
KOPFSCHMUCK
besonderer Art
Während beim Rehwild Perückenböcke relativ häufig vorkommen,
gelten solche Abnormitäten beim Rotwild als Ausnahme. Hervorgerufen wird dies durch eine Verletzung oder krankhafte Veränderung des Kurzwildbrets. Martin Merker, bekannter Naturfotograf und
Autor, schildert uns eine Begegnung aus Mittelbünden.
Text und Fotos: Martin Merker
Wie bei den anderen Geweihträgern wachsen auch dem Rothirschkalb schon vor der Pubertät Rosenstöcke zwischen den Lauschern.
Angeregt wird das Spriessen dieser
kurzen Kolben durch einen eng umschriebenen Bezirk der Knochenhaut auf den äusseren Stirnbeinleisten. Quasi als Initialzündung genügt
bereits ein geringer Anstieg des ins
20
Schweizer Jäger 6/2009
Blut ausgeschütteten männlichen Geschlechtshormons (Testosteron), um
das Wachstum anzukurbeln. Auf den
Rosenstock kommt als Verlängerung
das Erstlingsgeweih zu sitzen, das in
unseren Bergen meist aus bis zu 30
cm langen, verknöcherten Spiessen
ohne Rosen besteht. Diese im fertigen Zustand abgestorbenen Gebilde
sind durch eine Brücke von Knochenzellen mit dem lebenden Sockel verbunden. Im Frühling werden spezialisierte Zellen aktiv und lösen diese
Schicht zwischen totem und lebendem Gewebe auf. Das Geweih fällt
ab. Die schweissende Wunde verschorft. Vom Rand her überwallt die
nach innen wachsende Basthaut die
Abwurffläche und deckt sie zu. Grosse, zwischen Bast und Knochengewebe verlaufende Arterien führen anorganische und organische Baustoffe
heran, die auf dem Rosenstockscheitel aufgetürmt werden. Anfänglich
ist die Zuwachsrate gering, bis sich
der vom Winter geschwächte Orga-
Testosteron beeinflusst
den Geweihzyklus
Wie andere periodisch ablaufende Vorgänge im Leben des Wildes unterliegt auch der Geweihzyklus einer Steuerung durch die im
Jahresverlauf sich ändernden Tagund Nachtlängen. Optische Nerven
registrieren die Zu- und Abnahme
der Sonnenscheindauer und übermitteln dies an die im Zwischenhirn sitzende Gehirnanhangsdrüse. Als körpereigenes Steuerorgan
sendet sie Impulse an die Hoden
und steigert oder drosselt so die
Produktion von Testosteron. Der
sich zyklisch ändernde Hormonspiegel spielt die wichtigste Rolle in der Geweihbildung.
Wildkunde
nismus auf diese zusätzliche Aufbauleistung eingestellt hat und
den Kolbenhirschen gehaltvollere Äsung zur Verfügung steht.
Dann gerät Dynamik ins Geweihwachstum. Bei reifen Hirschen erreicht das tägliche Längenwachstum der Stangen bis zu
20 mm, und das Gesamtwachstum, also Stangen plus Enden,
kann 60 mm betragen. Dazu wird
rund 150 ml Geweihmasse benötigt. Nebst Eiweissen und anderen organischen Substanzen sind
das 80 g anorganische Bestandteile, sogenannte Knochenerde,
die sich zur Hauptsache aus 26%
Kalzium und 22% Phosphor zusammensetzt. Der Bedarf an diesen Elementen ist so gross, dass
er nicht vollumfänglich aus dem
Gehalt des aufgenommenen Frühlingsgrases gedeckt werden kann.
Zusätzlich muss ein ergänzendes
Quantum dieser zwei Komponenten aus dem Skelett herausgelöst
und dort nach der Vollendung der
Stirnwaffen wieder eingebaut
werden. Die mehrfache Zweiteilung des Bastgeweihs, aus der
Aug-, Eis- und Mittelspross sowie die Krone hervorgehen, folgt
einem individuellen Bauplan. Der
in der Jägersprache gebräuchliche Begriff des Geweihschiebens
ist nicht korrekt. Die Stirnwaffen
der Hirsche werden mit zu den
Spitzen transportierten Baustoffen aufgeschichtet und nicht von
unten in die Höhe geschoben wie
die Hornsäbel des Steinbocks.
Es sah aus, als
klebte Schlamm
am Kolbengweih,
als ich den Hirsch
zum ersten Mal
im Frühjahr 2006
beobachtete.
Nach dem Höhepunkt in der
Brunft sinkt der Testosterongehalt im Blut rasch ab und erreicht
gegen Ende Februar-März ein
Minimum. Das leitet das Abwerfen ein. Ein leichter Anstieg der
Ausschüttung setzt das Kolbenwachstum in Gang. Ende Juli beendet eine kurzfristig gesteigerte
Hormonproduktion das Geweihwachstum, versiegelt durch die
vermehrte Einlagerung von Mineralstoffen die Oberfläche der
Stangen und Enden, härtet die
Spitzen und löst das Fegeverhalten aus. Jetzt sind die Waffen für
den Ernstfall bereit. Fällt aus irgendwelchen Gründen, z.B. durch
verletzungsbedingte Kastration
oder krankhafte Veränderungen der Hoden, die Testosteronproduktion aus, wirft der Hirsch
seinen Kopfschmuck innert 2–3
Wochen ab und beginnt gleich
mit der Bildung eines neuen Geweihs. Dessen Kolben wachsen,
bis sie gemäss dem individuellen
Bauplan ihre arteigene Ausformung erreicht haben, werden aber
mangels Testosteron nicht richtig gehärtet und nicht gefegt und
wuchern auf der gesamten Oberfläche knorpelig weiter. So entstehen beim Rehbock groteske, blumenkohlartige Perückengeweihe.
Beim Rothirsch sind die abartigen Wuchsformen weniger markant. Es kommt aber auch hier zu
einer knorpeligen Umfangsvermehrung von Stangen und Enden.
Solche Perückengeweihe werden
nicht mehr abgeworfen.
Erste Begegnung
Im Frühsommer 2006 lag ich
eines frühen Morgens bei gutem
Wind auf der Lauer und schaute gebannt einem Rudel Basthirsche zu, das ohne längeres
Verweilen einer Lawinenschneise hoch dem Einstand zustrebte. Mittendrin zog ein Geweihter, dessen Kolben aussahen als
seien sie mit Schlamm aus der
Suhle bedeckt. Bislang hatte ich
aber noch nie beobachten können, dass Basthirsche ihr werdendes Gebilde in ein Schlammbad tauchten. Ein hastiger Blick
durchs Glas löste das Rätsel. Vor
mir war einer der so seltenen und
bislang noch nie geschauten Perückenhirsche. Beim hochläufigen Hirsch sind Verletzungen der
Brunftkugeln ungleich rarer als
beim niedrig daherkommenden
Rehbock. Wo der durch Zäune
schlieft und sich gelegentlich am
Stacheldraht die Brunftkugeln abschärft, setzt Vetter Hirsch in elegantem Bogen darüber weg und
schont seine Kronjuwelen. Nur
wenige Minuten war es mir vergönnt, den sonderbaren Geweihträger zu studieren. In den folgenden Wochen bekam ich ihn noch
zwei-, dreimal zu Gesicht, als er
sich im Kreis einiger Kumpane
etwas länger dem Frühstücksbuffet widmete und sich genauer anschauen liess. Natürlich war ich
auf den weiteren Werdegang des
seltsamen Tieres gespannt. Doch
in der Brunft und im darauf folgenden Winter bekam ich den
Schweizer Jäger 6/2009
21
Wildkunde
Hirsch nicht mehr in Anblick. Erlegt worden war er nicht; das hätte sich herumgesprochen, und
dem Wildhüter war kein derartiger, eingegangener Hürni gemeldet worden. Ich durfte also auf
den Frühling und allfällige weitere Begegnungen hoffen.
Ein Jahr später
An einem Juniabend sass ich
am Waldrand und sah durch das
aufgebaute Fernrohr einem Rudel Basthirsche zu, das früh ausgetreten war und gierig äste. Die
Roten, vornehmlich jüngeren
Semester, waren recht sorglos.
Kaum je warf einer kurz auf und
sicherte, und wenn es geschah,
hatte ich den Eindruck, man tue
es mehr der Form halber. Als die
Dämmerung herabsank, schob
sich weiter unten ein Stier aus
den Tännchen. Unwirklich hoch
ragte das enggestellte, in einer
hellen Basthaut steckende Sechsergeweih in die Höhe. Ein Blick
auf die tiefrumpfige Gestalt, den
Vorschlag und die Körperhaltung
genügten um zu sehen, dass der
dort den Zenit seines Lebens erreicht oder schon überschritten
hatte. Jetzt bewegte es sich erneut im Jungwuchs. Ein zweiter Hirsch trat neben den ersten.
Was er auf dem Haupt trug, war
schwärzlich und vorerst nicht genau zu erkennen gegen den dunklen Hintergrund. Dann tat er ein
paar Schritte in die Wiesenbucht
hinein, und da erst sah ich das höckerige, wulstige Gebilde, das aus
den Rosenstöcken empor wucherte. Der Perückenhirsch! In etwa
war das absonderliche Kolbengeweih so geblieben wie im vergangenen Jahr, hatte kaum an Länge
zugelegt, doch hatte die Dicke der
Stangen deutlich zugenommen.
Vermutlich war der Verkalkungsprozess wenigstens im unteren
Stangenbereich genügend fortgeschritten, denn trotz des sicher
nicht unerheblichen Gewichts waren die Stangen nicht abgeknickt
und das Geweih hatte seine Form
beibehalten. Nach unten bogen
sich nach wie vor die stummelartig verkürzten Augsprossen. Kurz
danach sah ich den Hirsch mit den
abnormen Kolben erneut, diesmal
22
Schweizer Jäger 6/2009
Im letzten Büchsenlicht konnte
ich den bekannten Hirsch, ein
Jahr später, wieder beobachten.
Das bekannte
Trio auf der
Äsungsfläche im
Sommer 2007.
Das Bastgeweih
des Perückenhirsches hat an
Masse zugelegt.
am frühen Morgen. Ich hatte bei
einem Maiensäss Posten bezogen
und wartete aufs Tagwerden. Allmählich wich die Nacht. Fast unmerklich wurde es heller. Auf der
Wiese schälten sich drei sich bewegende Klumpen aus dem Dunkel und bekamen Konturen. Drei
Hirsche waren es, die mit nickenden Häuptern am Gras rupften
und sich gemächlich dem Wald
zuästen. Den Sechser erkannte
ich als ersten, dann einen Zehner
und schliesslich meinen Bekannten, die Perücke.
11 kg Geweihgewicht
Den ganzen Sommer über blieb
das Trio zusammen. Es steckte in
den Legföhren, als am 1. September, dem ersten Jagdtag, der
Wind den bereits Alarmierten ein
nach Bündner Loden, Gewehröl und nach Schweiss riechendes Lüftchen zutrug und ein paar
Steine rollten. Das unzertrennliche Kleeblatt flüchtete abwärts,
setzte in mächtigem Sprung über
den Bach, hastete den Gegenhang hoch und lief dort lauernden Jägern direkt vors Rohr. Alle
drei kamen zur Strecke. Leider
hörte ich erst vom frühen Weidmannsheil, als der Träger des seltenen Kopfschmucks bereits seine letzte Reise angetreten hatte.
Vom Wildhüter erfuhr ich später, dass der Sechser mindestens
12-jährig, die Perücke etwa 10bis 12-jährig gewesen sei. Anscheinend wog der Abnorme über
120 kg. Oberschädel und Geweih sollen grob gesäubert rund
11 kg auf die Waage gebracht haben. Anders als bei seinen beiden
Kumpanen war dem Hirsch mit
der Knorpelwucherung auf der
Stirne am Ende der Feistzeit keine Mähne gewachsen, und es war
auch keine Umfangsvermehrung
der Halsmuskulatur eingetreten,
wie sie bei Brunfthirschen die
Regel ist. Ursache war auch hier
der ausbleibende Anstieg des Geschlechtshormons, dessen Spiegel
im September bei normalen Stieren einen Höhepunkt erreicht und
sie in Kampf- und Paarungsstimmung versetzt. Wäre die Perücke
nicht zur Strecke gekommen, hätte sie wohl noch einige Jahre für
Aufregung bei Jägern und Wildbeobachtern gesorgt, denn im Gegensatz zum Rehbock führt diese
hormonell bedingte Geweihmissbildung beim Hirsch in der Regel
nicht zum Eingehen.
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Schweizer Jäger 6/2009
23
«FLIEGENDE
APOTHEKE»
Der Bartgeier in Geschichte(n)
und Legenden (3. Teil)
Rücksichtslose Bejagung von Alpentieren geschah nicht bloss des Fleisches
und der Trophäen wegen. Verschiedene Körperteile und Organe wurden
als Arzneien verwendet, so etwa Murmeltier-Fett gegen rheumatische Erkrankungen, Bärengalle gegen Gallensteine und die Innereien vom Bartgeier gegen «Fallende Sucht» (Epilepsie). Lesen Sie mehr dazu im dritten und
letzten Teil.
Klaus Böhme
Die Verurteilung des Steinadlers als wahren Täter in den Fällen der schlimmsten «Unthaten»,
des Raubes von Kindern nämlich
und des Angriffes auf Menschen
überhaupt ist, sofern es sich nicht
ohnehin um gezielt erfundene
Fälle, etwa zur Vertuschung eines
Verbrechens wie des gar nicht so
seltenen Kindsmordes durch ledige Mütter handelt, möglicherweise nicht ganz unrealistisch. Zum
einen sind die beiden Vögel –
trotz deutlicher Unterscheidungsmerkmale für den Fachmann –
je nach Färbung und Grösse in
der grossen Aufregung um einen solchen Vorfall durchaus zu
verwechseln und zum anderen
konnten tatsächlich nicht alle behaupteten Fälle von Kindesraub
durch Steinadler widerlegt und
als erdichtet abgetan werden (siehe «Schweizer Jäger», Ausgaben
7 und 8/2008). Hier wird also, abgesehen von der «Unschuld» des
Bartgeiers, der tatsächliche AbFoto: Markus Staehli
Wildkunde
Die
24
Trotz gegenteiliger Erzählungen aus
früheren Zeiten ernährt er sich ausschliesslich von Aas und Knochen.
Schweizer Jäger 6/2009
Wildkunde
wirkt wie ein Schild gegen Räuber und Schlangen, aber auch vor
Bosheit und Wahn. Über mehrere
Seiten hinweg überliefert Gesner
zahlreiche Rezepturen, um mit
Innereien und Körperteilen des
Geiers selbst lebensbedrohliche
Krankheiten wie die Pest und den
Krebs zu heilen – was ihn aber
nicht davor bewahrte, 1565 in Zürich selbst der Pest zu erliegen.
Der bereits genannte italienische Naturforscher Aldrovandi,
wie Gesner auch Arzt und sogar
Professor der Medizin in Bologna, wird im «Vogelbuch» ebenfalls mit seinen Hinweisen zitiert, was «von diesem Vogel in
der Artzney zu gebrauchen. Der
Magen von dem Ossifraga gedörrt und getruncken / ist denen
/ so die Speise nicht wol verdäuen / dienlich / oder wann sie denselben in dem sie essen / nur in
der Hand haben. Etliche binden ihn deßwegen an: sie sollen
aber dieses nicht stets brauchen /
dann er machet mager wie Plinius schreibt. Dieser Vogel hat nur
einen Darm / damit er wunderbarlicher Weiß alle Speiß verdäuet.
Desselben eusserster Theil angebunden / stillet allerley Krimmen
/ und Darmgicht. Wann man ihn
auff des Krancken Bauch bindet.
Ein Theil von diesem Vogel verbrennt und getruncken / soll die
fallende Sucht hinweg nehmen.
Der gedörrte Magen / ist für den
Stein und andere Gebrästen der
Blasen dienlich / wie Plinius und
Dioscorides sagen. Wann er eingesaltzen wird / damit er sich halte / oder verbrennt / gepülvert /
und mit Wein getruncken wird /
treibt er kräfftiglich den Harn /
sagt Marcellus. Der Vogel an die
Hüfft gehenckt / heilet die auffgelauffene Krampff=Adern an
den Füssen. Seine Gall mit Honig genossen / heilet die Flechten und den Aussatz. Wann einer
den Kaat dieses Vogels dürr zerreibt und trinckt / oder bey sich
trägt / so wird er wol däuen / er ist
auch gut für den Stein und schwere harnen.»
Bei der Verbreitung allein dieser
beiden Bücher, des Gesner’schen
«Vogelbuches» und der «Medicina antiqua» erscheint es nahe lie-
Repro:Verfasser
lauf der Geschehnisse für immer
ein Rätsel bleiben…
Neben diesen finsteren Legenden mag aber auch noch ein anderer Umstand zur Verfolgung und
Ausrottung des Bartgeiers beigetragen haben, der in diesem Zusammenhang kaum aufgeführt
wird, aber keineswegs zu unterschätzen ist: Die Bedeutung der
Geier und damit auch des Bartgeiers in der vom Aberglauben
geprägten Volksmedizin. Dabei
ist dies kein – aus heutiger Sicht
nur zu belächelndes – Phänomen
des Mittelalters und der frühen
Neuzeit. Auch heute noch werden in der traditionellen Medizin, insbesondere in Asien, Teile
von Tierkörpern verwendet und
die seltensten Tiere sind hierbei besonders gefragt. Ungemein
gefährlich aber wird es für eine
Tierart, wenn einem Körperteil
die Förderung und Erhaltung der
männlichen Potenz zugeschrieben
wird. So stehen – und leider muss
man sagen: unter anderem – Tiger
und Nashorn über kurz oder lang
vor der Ausrottung, weil der Penis der Grosskatze und das Horn
des Rhinozeros im Fernen Osten
als Potenzmittel von besonderer
Wirkung gelten. Das Mittelalter
ist auch im 21. Jahrhundert offenbar noch lange nicht vorbei.
Auch den Innereien des Geiers
wurde eine solche Wirkung zugeschrieben: «Der rechte Theil der
Geyerlungen / einem Manne in
eines Kranchen (d. h. Kranichs)
Haut übergebunden / reizet zur
Unkeuschheit» ist bei Gesner unter Berufung auf den bereits genannten antiken Schriftsteller
Plinius bei den «Artzneyen dieses Vogels» zu finden und nach
einem sehr weit verbreiteten medizinischen Werk aus dem Mittelalter, der «Medicina antiqua»,
regt die Leber des Geiers den Beischlaf an.
Die Leber befreit darüber hinaus von der Fallsucht, die Galle beseitigt danach die Sehschwäche, das Hirn und die Knochen
lindern Kopfschmerzen, das Fett
und der Magen helfen bei Nerven- und Gelenkschmerzen und
das Herz, in ein Wolfsfell gewickelt und am Arm festgebunden,
Eine ganze Bartgeier-Familie,
der Jungvogel im
Hintergrund erkennbar an dem
schwarzen Kopf,
zeigt diese schöne kolorierte
Zeichnung aus
Alfred Brehms
«Illustrirten
Thierleben».
gend, dass die Menschen in den
Bergen die Geier nicht allein aus
Angst und von Hass geleitet, sondern – wie sie über Jahrhunderte
hinweg aus dem gleichen Grund
die Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und nicht zuletzt auch
die Adler mit der gleichen Nachhaltigkeit bejagten – auch zur
Gewinnung der legendären Heilmittel von der Galle bis zu den
Federn verfolgten.
Die letzten ihrer Art in den
Alpen
Wie im gesamten Alpenbogen war der Bartgeier auch in der
Schweiz bis in die erste Hälfte
des 19. Jahrhunderts noch recht
regelmässig, wenn auch nie ausgesprochen häufig zu finden.1889
wird er im «Katalog der Schweizerischen Vögel» zwar noch als
«Standvogel in der Alpenregion»
bezeichnet, sei aber bereits «nachgerade so selten geworden, dass
seine Existenz anfängt, dem Gebiet der Sage anzugehören.» Dies
verwundert kaum, wenn man in
dem Katalog weiter blättert und
auf eine Auflistung der damaligen und zum Teil noch heutigen
Standorte von über 80 Präparaten
von Bartgeiern stösst, die zwischen 1801 und 1887 zum weitaus
überwiegenden Teil abgeschossen
worden sind. Hier ist die unselige
Praxis vieler Naturforscher früheSchweizer Jäger 6/2009
25
Quelle:Wikipedia-public domain
Wildkunde
Im 5. Band von
Naumanns
«Naturgeschichte
der Vögel Mitteleuropas», 1899 in
Gera erschienen,
ist diese beeindruckende Lithographie eines
«Gypaetus barbatus» zu finden.
rer Zeiten zu erkennen, möglichst
viele der Objekte ihres Interesses
in Besitz zu nehmen, also zu fangen oder zu töten, um sie Museen und öffentlichen Sammlungen
einzuverleiben oder auch an private Sammler zu verkaufen; deren Zahl nämlich wuchs in adligen wie auch in anderen finanziell
gut gestellten und dabei an den
aufblühenden Wissenschaften interessierten Kreisen schon seit
dem 18. Jahrhundert ständig. So
trugen oft die gleichen Männer,
die in ihren Schriften das schnelle Aussterben manch seltener
Tier- und Vogelart beklagten, mit
Gewehr und Falle unmittelbar zu
dessen Vernichtung bei.
Aus der Rückschau sind also
mehrere Gründe für das Aussterben des Bartgeiers im Alpenraum
denkbar: Ganz sicher trug die
Jagd entscheidend dazu bei; sie
26
Schweizer Jäger 6/2009
wurde vorwiegend mit dem Gewehr ausgeübt, aber auch Fuchsfallen, Tellereisen, Schlingen und
ähnliches kam zur Anwendung,
wobei die Vögel – nach Steinmüllers Monographie – mit geröstetem Fuchswildbret und Rinderblut, nach Tschudis «Thierleben
der Alpenwelt» auch mit gebratenen Katzen angelockt wurden;
die sprichwörtliche Neugier der
grossen Vögel liess sie oft leichte Beute werden. Erheblichen Anreiz zur Jagd boten zum einen die
Schussgelder und Prämien, die in
der Schweiz bis zum Jahre 1887
als Belohnung für die Erlegung
von Lämmergeiern gezahlt wurden, zum anderen aber sicher
noch mehr die hohen Preise für
Bälge und auch lebende Tiere,
die umso kräftiger stiegen, je seltener die Vögel wurden. Gegenüber diesem Aspekt wird die Ver-
folgung als vermeintlicher Räuber
und Kindesentführer ebenso als
zwar gewichtig, aber doch zweitrangig zu betrachten sein wie die
vielfach heilsame Wirkung seiner
Körperteile, die den Vogel zum
Objekt der Begierde machte.
Letztlich sind noch weitere
Faktoren zu nennen, die neben
der direkten Verfolgung durch
den Menschen auch eine Rolle
spielten. Umstände, die das Nahrungsangebot an Knochen verendeter Wild- und Weidetieren
grossräumig stark einschränkten, waren die vordringende Besiedlung und die Nutzung immer
höher gelegener Regionen durch
den Menschen, sodann die Reduzierung der extensiven Waldund Winterweidewirtschaft, vor
allem aus forstwirtschaftlichen
Gründen und darüber hinaus der
etwa gleichzeitige drastische
Rückgang der Bestände an Rotund Gamswild – das Steinwild
war bereits längst ausgestorben –
durch eine kaum geregelte, masslose Bejagung und überhand nehmende Wilderei um die Mitte des
19. Jahrhunderts.
Ein letzter Faktor, der nicht gerade dazu beitrug, die durch Bejagung und Nahrungsmangel ohnehin bedrohten Populationen zu
erhalten, ist der offensichtlich genetisch bedingte Zwang der frisch
geschlüpften Jungvögel zum Kainismus; mit diesem Ausdruck
wird in der Zoologie, abgeleitet von der biblischen Geschichte um Kain und Abel, die Tötung eines Jungtieres durch sein
Geschwister bezeichnet. Bartgeierweibchen legen in der Regel im Abstand von meist sieben
Tagen zwei Eier und von den im
etwa gleichen Abstand geschlüpften Jungen tötet regelmässig das
Erstgeschlüpfte das Jüngere, gegen das es vom ersten Moment
an äusserst aggressiv ist, entweder direkt spätestens binnen einer
Woche oder lässt es durch vollkommenen Ausschluss von jeglicher Nahrung den frühen Hungertod sterben. Die Altvögel tun
weder etwas dazu noch suchen sie
es zu verhindern und man nimmt
an, dass von vornherein nur die
Aufzucht eines Jungvogels vor-
liegenden Tälern «mit besonderer
Vorliebe die Katzen wegfangend»
– was jedoch auch sehr untypisch
für einen Bartgeier wäre. Nachdem ihr Lebensgefährte bereits
im Jahre 1862 einer Kugel zum
Opfer gefallen war, überlebte sie
ihn, allen Bewohnern der Täler
gut bekannt, noch um 24 Jahre
und wurde erst im Februar 1886
vergiftet – vielleicht von einem
Katzenfreund – aufgefunden; mit
ihrem weissen Altersfederkleid
und einer Flügelspannweite von
zweieinhalb Metern wurde sie für
das Zoologische Museum in Lausanne präpariert.
In Österreich wurde der letzte seiner Art, der aber vermutlich
auch schon kein Brutvorkommen
mehr repräsentierte, im Jahre
1906 erlegt und im italienischen
Aostatal als einem der verbliebenen Zufluchtsräume soll 1913 zunächst ein letztes Nest zerstört
und im gleichen Jahr der letzte Bartgeier der Alpen mit einem
Schrotschuss vom Himmel geholt
worden sein.
Die Wiederansiedlung
Verglichen mit den Aktionen zur Rettung anderer beinahe
oder völlig ausgerotteter Wildarten dauerte es verhältnismässig
lange, bis die ersten Schritte zur
Wiederansiedlung des Bartgeiers
unternommen wurden. Ausgehend von einer ab 1972 von französischen Experten vorbereiteten und ab 1978 vom World Wide
Fund for Nature (WWF) und der
internationalen Naturschutzorganisation IUCN koordinierten Initiative wurden am 25. Mai 1986
die ersten jungen Bartgeier im
Rauriser Krumltal im Nationalpark Hohe Tauern im Salzburger
Land, auch vom deutschen Nationalpark Berchtesgaden nicht weit
entfernt, ausgesetzt. Im darauf
folgenden Jahr, im Juni 1987, erfolgten Aussetzungen im südostfranzösischen Departement Haute-Savoie, 1991 im Schweizer
Nationalpark im Engadin, 1993 in
den Seealpen an der französischitalienischen Grenze und 2000 im
Martelltal in Südtirol. Insgesamt
Wildkunde
gesehen und das zweite Ei lediglich eine Art biologische Reserve
für den Fall ist, dass sich das Erstgeschlüpfte als zu schwach zum
Überleben zeigt.
Durch Zusammenwirken all
dieser Umstände, jedoch mit einem deutlichen Schwerpunkt auf
der Verfolgung durch den Menschen aus unterschiedlichen
Gründen, waren jedenfalls die alpinen Bestände des Bartgeiers innerhalb eines Zeitraums von nur
sieben Jahrzehnten restlos verschwunden. Im deutschen Alpenraum gab es bereits nach der Erlegung des letzten Exemplars in
Berchtesgaden im Jahre 1855 keinen Bartgeier mehr.
In der Schweiz wurde das letzte Brutpaar 1885 bei Vrin im
Bündner Oberland beobachtet
und 1886 soll in Visp der letzte
Abschuss erfolgt sein. Das letzte horstende Bartgeierweibchen
der Schweiz war als «s’alt Wyb»
regelrecht berühmt und lebte am Hochgleifen im südlichen
Bietschhornmassiv, in den um-
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Wildkunde
Foto: C. Morerod
kann von rund 150 in die Freiheit
entlassenen Jungvögeln innerhalb
von rund 20 Jahren ausgegangen
werden, von denen etwa 120 bis
130 Exemplare noch leben dürften.
Dabei handelte es sich ausschliesslich um Gehegevögel aus
dreissig zoologischen Gärten und
Tierparks in zehn Ländern, die
sich an dem Zuchtprogramm beteiligten. Die Verantwortlichen
waren sich darüber einig, dass
zum einen die noch wild lebenden Bestände keine weitere Ausdünnung durch die Entnahme von
Jungvögeln vertragen würden und
zum anderen nur Tiere ausgesetzt
werden sollten, die ihrer Abstammung nach zu den alpinen Unterarten gehören; auf keinen Fall sollte die Fauna etwa durch Bartgeier
aus Nordafrika oder Zentralasien verfälscht werden. Wichtigste
Grundlage für die Verteilung geeigneter Jungvögel auf Zuchtstationen in Europa bildete dabei die
seit 1973 über weit mehr als zehn
Jahre hinweg erfolgreich verlaufende Bartgeierzucht des Alpenzoos in Innsbruck, die einem
einzigen äusserst zuverlässigen
Vogelpaar zu verdanken war.
Frei von Rückschlägen verliefen die Auswilderungen jedoch keineswegs. Geier kamen
in Stromleitungen und auch in
28
Schweizer Jäger 6/2009
Wie der Adler
nutzt auch der
Bartgeier die
Thermik an
Felswänden,
um ohne Kraftaufwand Höhe zu
gewinnen.
Lawinen um, wurden in Kämpfen mit Adlern tödlich verletzt
und vor allem mehrfach auch illegal abgeschossen. Einer dieser
Wildereifälle jedoch, der sich im
November 1997 in der Schweiz,
im Wallis ereignete, ein – für das
Projekt sehr wichtiges – Geierweibchen das Leben und den
Schützen 20 000 Franken Schadenersatz kostete, führte in den
Medien zu zahlreichen Aktivitäten zugunsten des Bartgeiers und
der Wiederansiedlung und verschaffte dem Projekt auf diese
Weise eine ganz erhebliche Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Der
letzte gewilderte Bartgeier war
«Republic 5», wie das Weibchen
genannt wurde, leider dennoch
nicht. Noch im Frühsommer 2008
wurde im Engadin nahe der Grenze zwischen der Schweiz und Österreich ein totes Weibchen aufgefunden, das zwar von Adlern
getötet worden war, aber deutliche Spuren von Schrotkugeln aufwies.
Auch ist es ganz erstaunlich,
ja fast erschreckend, zu lesen,
dass auch heute, im 21. Jahrhundert, die Gerüchte um die Gefährlichkeit des Bartgeiers nicht aus
den Köpfen der Menschen verschwunden sind und manche Medien zudem das ihrige dazu tun.
Im April 2008 veröffentlichte
eine der grössten deutschen Zeitungen unter der Überschrift «Die
Rückkehr der Lämmertöter und
Kindsräuber», die unglücklicher
nicht hätte gewählt werden können, einen auch ansonsten kaum
objektiven und ausgewogenen
Artikel über das Wiederansiedlungsprojekt in den Alpen. Im Internetforum der Zeitung waren
dann tatsächlich einige Äusserungen zu finden, die zeigen, dass
die Einsender von der Harmlosigkeit des Vogels keineswegs überzeugt sind, diesen sogar mit Wolf
und Bär auf eine Stufe stellen
und selbst die Horrorvision von
Kindern, die auf ihrem einsamen
Schulweg über Bergpfade spurlos
verschwinden, wurde erneut beschworen …
Allen Widrigkeiten und Rückschlägen zum Trotz konnte jedoch im April 1997, nachdem es
zuvor schon zu der gewünschten
Vernetzung der einzelnen ausgesetzten Populationen gekommen
war, ein grosser Erfolg gemeldet
werden: In den Hochsavoyen war
das erste Bartgeierküken in freier Wildbahn seit dem Aussterben
im Alpenbogen geschlüpft. Seitdem mehren sich die Freilandbruten beständig, vor allem in Frankreich, wo das erste brütende Paar
noch mehrfach Nachwuchs bekam, in Italien und seit zwei Jahren auch in der Schweiz; hier
schlüpfte in einem Tal nahe dem
Ofenpass im März 2007 der erste
Schweizer Bartgeier seit mehr als
120 Jahren. Nach einer Meldung
des WWF konnte man im Januar
2008 im gesamten Projektgebiet
von mehr als 40 in Freiheit aufgezogenen Jungvögeln ausgehen
und das wären wiederum zehn
Exemplare mehr als noch im Vorjahr. Weitere Aussetzungen sind
angesichts dieser Zahlen und Tendenzen nicht mehr notwendig und
auch nicht vorgesehen.
Ein unter dem Gesichtspunkt
der erfolgreichen internationalen Zusammenarbeit im Naturschutz zur Wiederansiedlung einer bedrohten Tierart weltweit
beispielloses Projekt kann somit
nach vielen Jahren harter Arbeit
nunmehr als gesichert bezeichnet
werden, die Population ist nach
Ansicht von Experten zur selbstständigen Fortentwicklung fähig;
das heisst aber nicht, dass man
nun dabei nur noch zufrieden zuschauen kann. Die Unterstützung
durch den Menschen ist auch in
Zukunft in vielfacher Form notwendig, vor allem um die Gefahren abzuwehren, die mit oder
auch ohne böse Absichten den
Bartgeiern durch ihren gefährlichsten Feind drohen – und auch
das ist und bleibt der Mensch.
■
Literaturverzeichnis: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes
Thierleben, Dritter Band: Die Vögel, Faksimile-Ausgabe der
1. Auflage Hildburghausen 1866, Stuttgart, 1979. – Gesner,
Conrad: Vogelbuch, Nachdruck der Ausgabe 1669, Hannover
1980. – Hofmann, Heini: Willkommen daheim! In: Pirsch
– Magazin für Jagd und Natur, April 2009. – Hofrichter,
Robert: Die Rückkehr der Wildtiere – Wolf, Geier, Elch &
Co., Graz/Stuttgart, 2005. – Müller, Jürg Paul: Der Bartgeier,
Disentis 1988. – Der Verfasser dankt Herrn Direktor Dr. Jürg
Paul Müller vom Bündner Naturmuseum in Chur für die
freundliche Überlassung von zahlreichen Quellen aus der
ornithologischen Literatur des 19. Jahrhunderts, die, soweit
verwendet, sämtlich im Text mit Angabe von Verfasser und ggf.
den Veröffentlichungsdaten genannt sind.
Herzliche
Gratulation
475’000 Hunde, 1’380’000
Katzen und 85’000 Pferde leben in der Schweiz. Rund ein
Drittel der Hunde und der
Pferde sowie zwei Drittel der
Katzen sind medizinisch nicht
optimal versorgt. Sie sind
nicht gemäss den Empfehlungen der Schweizer Tierärzte geimpft. Ist das Tier wegen
fehlender Impfung ungenügend immunisiert, steigt sein
Risiko, sich mit Infektionskrankheiten anzustecken. Die
Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte (GST)
und die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) machen auf diesen
Mangel aufmerksam: Sie starten die Kampagne «Geliebt!
Geimpft?»
Schweiz. Niederlaufhund- und Dachsbracken-Club
Wir gratulieren den Mitgliedern zum Geburtstag
Gesunde Tiere machen
Freude!
In der Schweiz sind Impfungen für Haustiere freiwillig. Seit dem Wegfall des Impfobligatoriums gegen Tollwut
beobachten Expertinnen und
Experten, dass viele Tierhalterinnen und Tierhalter sorgloser
als früher mit dem Impfschutz
ihrer Haustiere umgehen. Das
ist eine gefährliche Entwicklung: Wird nicht mehr geimpft, können sich Infektionserreger bei der grossen Zahl
empfänglicher Haustiere ungehindert verbreiten. Bei jeder Haustierart ist eine Durchimpfungsrate von mindestens
70 Prozent erforderlich, damit sich Infektionskrankheiten nicht zu einer Epidemie
ausweiten können. Da in der
Schweiz nur zwei Drittel der
Hunde und Pferde sowie ein
Drittel aller Katzen einen ausreichenden Impfschutz haben,
steigt die Wahrscheinlichkeit,
dass der Ausbruch einer Infektionskrankheit zu einer Epidemie führt. Wer sich nicht an die
Empfehlungen seiner Tierärztin oder seines Tierarztes hält,
riskiert also nicht nur eine Erkrankung seines eigenen Tieres, sondern gefährdet damit
auch die Gesundheit anderer
Hunde, Katzen und Pferde.
Die Internetplattform www.
geliebtgeimpft.ch informiert
über Erkrankungen von Haustieren und wie diese präventiv
bekämpft werden können. Die
Homepage gibt Auskunft über
Zulassung, Wirkung, Nebenwirkungen von Impfstoffen.
Weiter gibt sie Tipps für die
Vorbereitung einer Reise oder
den Aufenthalt von Haustieren
im Tierheim. GST und SVK
empfehlen eine jährliche Kontrolle jedes Hundes und jeder
Katze beim Tierarzt. Bei diesem Gesundheits-Check können auch Fragen zu Impfungen besprochen werden.
Gesellschaft Schweizer
Tierärztinnen und Tierärzte
Mehr Informationen: www.geliebtgeimpft.ch
Hund
Geliebt!
Geimpft?
Juni
Zum 60.
Zum 65.
Zum 72.
Zum 73.
Zum 74.
Zum 77.
Zum 79.
Zum 85.
Zum 86.
Zum 95.
Olga Keller-Steiner, Zürich (1.)
Ernst Landolt, Netstal (13.)
Werner Schibli, Uster (27.)
Heinz Bürki, Olten (17.)
Christian Frautschi, Gstaad (7.)
Max Kamber, Amriswil (20.)
Hans Müller, Zollikon (14.)
Armin Bachmann, Hütten (17.)
Peter Rohner, Oberegg (29.)
Gusti Ungricht, Dietikon (10.)
Ernst Zwahlen, Illnau (21.)
Jakob Müller, Gachnang (19.)
Alfons Huber, Zürich (13.)
Edwin Lüthi, Zollikerberg (18.)
Walter Meier, Zürich (16.)
Präsident SNLC: Dr. Günther Eckstein, Oberdorfstrasse 22, 5703 Seon, Tel. 062 775 28 20
Sekretariat SNLC: Gertrud Fehlmann, Forchenmattweg 4, 8624 Grüt, Tel. 044 932 29 74
Ausbildende für den
Sachkundenachweis (SKN)
Nach dem neuen Reglement
über die Ausbildung von Ausbildenden für den Sachkundenachweis vom 1. Mai 2009
der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG)
gelten folgende Kriterien für
die Zulassung zur Ausbildung
(Art. 3 Zulassung zur Ausbildung):
3.1. Mindestalter 18 Jahre
3.2. Führen eines eigenen Hundes mit bestandener SKGPrüfung (es qualifizieren
alle Prüfungen der TKGS,
TKAMO, TKJ, J+H sowie
HHB und IPO)
3.3. a) Bestandene Gruppenleiterprüfung (Gruppenleiter-Diplom SKG) bzw.
Prüfung Brevetkurs (BAH)
b) Leistungsrichter TKAMO, TKGS, TKJ mit bestandener praktischer und
theoretischer Eintrittsprüfung
3.4. 3 Jahre praktische Erfahrung als Leiter von kynologischen Gruppen oder
als Richter gemäss Art.
3.3.b)
Diese Lösung gilt auf Dauer, d.h. nicht nur während einer
Übergangszeit. Der vollständige Text dieses Reglements
kann auf der Homepage der
AGJ (www.ag-jagdhunde.ch)
als PDF heruntergeladen werden.
Der Kurs zur Erlangung der
Befähigung für «Ausbildende
SKN» dauert 3 Wochenenden
und 3 Abende. Anschliessend
ist eine Prüfung zu absolvieren.
Die Gebühr für die Zulassungsprüfung kostet CHF
300.–. Der Kurs für den «Ausbildenden SKN» einschliesslich Prüfungsgebühr kostet ca.
CHF 2400.–. Der Kurs und die
Prüfung wird von der SKG in
Zusammenarbeit mit der TKJ
durchgeführt.
Die TKJ plant, einen Pilotkurs und Prüfung «Ausbilder SKN für Jagdhundeleute» mit TKJ-Richtern, welche
die oben aufgeführten Kriterien erfüllen, zusammen mit
der SKG durchzuführen. Die
Vorbereitung zur Zulassungs-
prüfung soll an einem separaten Kurs von einem Tag oder
Halbtag vorgenommen werden. Der Pilotkurs wird nur
durchgeführt, wenn eine Teilnehmerzahl von mindestens
15 erreicht wird.
Interessierte TKJ-Richter
sind gebeten, sich bis zum 15.
Juni 2009 beim Sekretär der
TKJ, Andreas Rogger, [email protected], zu
melden.
Angesichts der doch erheblichen Kurs- und Prüfungskosten ist die TKJ der
Auffassung, dass die Jagdhunde-Rasseclubs die Kosten der TKJ-Richter, die diese Ausbildung absolvieren, zu
einem massgeblichen Teil mittragen sollten. Dagegen würde
andererseits ein verbindlicher
(günstiger) Tarif für die Teilnehmenden an SKN-Jagdhunde-Kursen festgelegt.
Für die TKJ:
Walter Müllhaupt, Präsident
Schweizer Jäger 6/2009
29
Hund
1000-MeterFährtenschuhprüfung
Brackenseminar für
Junghundeführer
Auch in diesem Jahr führt
der Schweizerische Klub für
Österreichische Bracken ein
Seminar für Junghundeführer durch. Dieses wird von der
Regionalgruppe Wallis organisiert und findet am 25. Juli
2009 in Ried-Brig statt.
Programm
09.00 Ankunft und Begrüssung bei Gipfeli und
Kaffee
09.30 Herkunft und Abstammung der Österreichischen Bracken
10.00 Parcours mit folgenden
Themen:
– Die Einarbeitung des
Junghundes auf der
Fuchs- und Hasenspur
– Anlegen von Schleppen und Schweissfährten mit dem Fährtenschuh
– Wie lernt der Hund
verweisen
– Gehorsam, Leinenführigkeit und Ablegen und
Schussfestigkeit
13.00 Gemeinsames Mittagessen (Unkostenbeitrag Fr.
25.– inkl. Getränke)
14.00 Besprechung der Prüfungsordnung
16.00 gemütlicher Ausklang
Wir hoffen, dass auch in
diesem Jahr möglichst viele
30
Schweizer Jäger 6/2009
Teilnehmer vom Angebot Gebrauch machen werden und
sich und ihre jungen Jagdgefährten zum Brackenseminar für Junghundeführer des
SKÖBr anmelden.
Anmeldung und Auskunft
bis spätestens 15. Juli 2009
bei Christian Ludi, Leiter Regionalgruppe Wallis, Riedgasse 19, 3911 Ried-Brig, Telefon 079 414 91 42, christian.
[email protected]
Die Kommission von JagdBaselland wird dieses Jahr
zum dritten Mal eine Prüfung auf der über 1000 m langen Fährtenschuh-Fährte ohne
Richterbegleitung durchführen. Pro Fährte wird dabei der
Schweiss (1 dl), die Schalen
und die Schwarte vom gleichen Stück Schwarzwild verwendet.
Gerichtet wird in Anlehnung an die Prüfungsordnung
«Fährtenschuhprüfung» des
Deutschen Jagdgebrauchshundeverbandes (JGHV).
Voraussetzungen zur Zulassung sind: FCI-Stammbaum, bestandene 1000-m-Prü-
fung gemäss dem Reglement
der TKJ, Jagdberechtigung des
Führers.
Aus allen Anmeldungen
werden 5 Einsatz- / und 1 Ersatz-Gespann ausgelost. Diese Prüfung wird anlässlich der
Kantonalen Schweissprüfung
vom 23. August 2009 durchgeführt. Das Nenngeld von
Fr. 100.– wird am Prüfungstag
einkassiert. Die erfolgreichen
Gespanne erhalten einen Ehrenpreis und eine Urkunde.
Weitere Auskünfte und das
Anmeldeformular
erhalten
Sie beim Obmann der Hundekommission Christian Müller:
[email protected]
Foxterrier-Club SFC
Prüfungen 2009
Meldeschluss
26. Sept.
28. August
Schweissprüfungen (SwP)
500 m + 1000 m
Nennigkofen SO
26. Sept.
Zuchtprüfung (ZP)
Nennigkofen SO
26./27. Sept. Gebrauchsprüfung (GP)
Nennigkofen SO
28. August
28. August
Bezug- und Abgabestelle der Anmeldeformulare: Hans-Peter Bürki, Amselweg 26, 3400 Burgdorf, Telefon
034 422 64 59. Die Anmeldeformulare können auch unter www.foxterrier.ch (Jagdgruppe) heruntergeladen
werden.
Hans-Peter Bürki, Jagdhundeobmann SFC
Mit Hund, «Chind und Chegel»
Die Gruppe Glarnerland
des Schweizer Klub für Österreichische Bracken SKÖBr
lädt auf Sonntag, 16. August,
alle Mitglieder und Freunde
mit ihren Familienmitgliedern
und Hunden zu einer leichten Bergwanderung mit toller
Aussicht ein.
In 6er-Gondeln der Seilbahn Urnerboden–Fisetengrat
erreichen wir mühelos den
Ausgangspunkt. Kinder bis 10
Jahre fahren gratis. Wir wandern, umgeben von markanten Urner- und Glarnerbergen, vom Fisetenpass (2036
m) über den Fisetengrat zum
Chammerstock (2140 m). Hier
schweifen unsere Blicke über
das Glarner Hinterland, wo
im Jahre 2011 durch Gemeindefusionen die flächenmässig
grösste Gemeinde der Schweiz
Wirklichkeit wird. Interessant
ist auch der Blick auf einige
eindrückliche Baustellen des
Kraftwerkes Linth-Limmern
KLL in sehr alpinem Gelände.
Das Kraftwerk erfährt zurzeit
einen Um- und Ausbau mit riesigen Dimensionen. Nach gemütlicher Rast und kleinem
Aser aus dem Rucksack beginnt der Abstieg über Alpweiden zum Oberstafel «Wängi»
(1740 m), wo wir von der Älplerfamilie freundlich begrüsst
werden. Hier haben wir während einem gemütlichen Hock
die Möglichkeit, uns mit Produkten der Alp und mit Tranksame – «ä feins Ürnerkafi» ist
in jedem Fall zu empfehlen – zu
stärken. Von hier erreichen wir
auf der Waldstrasse oder auf
dem alten Alpweg, der ebenfalls nicht steil ist, die grösste Alp der Schweiz, den Urnerboden (1360 m), wo ca. 1200
Kühe gesömmert werden.
Anmeldung spätestens bis
Samstag, 15. August, 13.00
Uhr, an Wisi Schuler, Telefon
079 527 43 62 / 055 640 42 58,
[email protected]
Wisi Schuler
7. März 2009
Im bestens bekannten Gelände um Müntschemier durfte der SKDW auch in diesem
Jahr am 7. März 2009 die jungen Deutschen Wachtelhunde
auf ihre Anlagen prüfen. Auf
den Feldern lag kein Schnee,
nur wenige Meter höher gelegen, war es an diesem Morgen
weiss. Die Temperatur betrug
um die 0 Grad, nach Prüfungsbeginn liess sich die Sonne
blicken und es wurde wärmer.
Im Namen unseres Klubs bedanken wir uns beim Jagdinspektorat des Kantons Bern für
die Bewilligung. Der zuständige Wildhüter Fritz Maurer
hat sich für seine Abwesenheit
entschuldigt.
Der Prüfungsleiter René
Kaiser konnte um 07.30 Uhr
alle Hundeführer und Richter
begrüssen. Er gab die Einteilung zu den 3 Richtergruppen
bekannt.
Gemeldet waren 7 Hunde,
am Vorabend wurde einer zurückgezogen, angetreten und
durchgeprüft wurden 6 Hunde.
Auf den nassen Äckern und
Feldern lagen die Hasen mehrheitlich fest in den Sassen. Die
Wasserarbeit konnte an einem
idealen Staugewässer geprüft
werden. Die Stöberarbeit wurde in einem Mischwald mit
Unterwuchs durchgeführt.
Wildvorkommen: Rehwild,
Fuchs, Hase und im Durchzug
Schwarzwild.
Gruppe 1
Richter: René Kaiser, Tony
Schmidiger; Richteranwärter:
Alfred Bühler (Bericht).
1. Preis mit 124 Punkten: Bronze: \
Afra vom Hasliholz, SHSB 666400, gew. 26.11.07.
Nach \Caro v. Wachtelhubel, SHSB 639680; aus \
Sunny Jolimont, SHSB 643669. Z: Heinz + Rösli Kämpf,
Thierachern; E+F: Walther Christoph, Reckingen. Feine, elegante Braunschimmel-Hündin mit raumgreifendem Gang, Risthöhe 50 cm. Afra zeigt eine gute
Stöberarbeit, sucht das dichte Gelände systematisch
und zügig ab, nach 8 Minuten steht sie wieder
beim Führer. Die Fächer Wasserfreude, Führigkeit
und Schussfestigkeit bieten keine Probleme. Fw: sg /
Noten: 7 8 8 7 8 8 8 8.
Ohne Preis mit 70 Punkten: Luri
vom Buchrain, SHSB 671338, gew. 26.3.08. Nach
\>Rick vom Rottenbach, SHSB 658622; aus \Ioni
vom Buchrain, SHSB 649686. Z: Brigitte Aeberli u.
Anton Moser, Willadingen; E+F: Josef Burri, Malters.
Kräftiger brauner Rüde nach dem alten Schlag, mit
Zangengebiss, gebogene Vorderläufe stark ausdrehend,
Hinderläufe eng und ausdrehend, Risthöhe 49 cm.
Beim Stöbern sucht Luri zuerst in der Nähe, er macht
den Bogen immer grösser und sucht das Waldstück
tief mit System ab, auch die übrigen Fächer bereiten
ihm keine Mühe. Fw: g / Noten: 2 0 4 4 8 8 8 8.
Gruppe 2
Prüfungsleiter: René Kaiser; Richter: Suzanne Luginbühl, Werner Ziörjen; Richteranwärter: Kurt Steiner
(Bericht).
2. Preis mit 110 Punkten: \Xena Wolfenholz, SHSB 671332, Chip 756 095 2000 86960,
gew.17.03.2008. Nach \Raudi vom Dunklen Schlag,
SHSB 624469. Aus \Tinka Wolfenholz, SHSB 624671, Z:
Walter Hänggärtner, Alchenstorf; E+F: Walter Häng-
Gruppe: 3
Richter: Walter Stoller, Bettina Engeli (Bericht).
Ohne Preis mit 104 Punkten: Milan
vom Steinacker, SHSB 673 444, gew. 09.11.2008.
Nach \>Cato von Thurewang, VDH I DW 03-496.
Aus \>Itzi vom Steinacker, VHDI DW 04-309. Z:
Erich Stiele, Preischeiderley D; E: Pia Zingg, Büehigen; F: Max Bernhardsgrütter, Büehigen. Typvoller
Braunschimmel-Rüde mit ausdrucksvollem Kopf.
Risthöhe 49 cm. Beim Stöbern kommt der Rüde auf
die frische Fährte eines Rehbocks. Einsehbar vom
Richter. Milan gibt auch hier nur ganz kurz zweimal
laut. Als der Rüde den Rehbock sichtig vor sich hat
lautet er auch von einem Richter gesehen. Lässt sich
aber problemlos wieder schicken und stöbert sehr
gut.Die übrigen Fächer bieten keine Probleme. Fw:
sg / Noten: 8 0 8 8 8 8 8 8.
3. Preis mit 100 Punkten: \Luana
vom Buchrain, SHSB 671342, gew. 26.03.2008, Chip
756 095 2000 84045. Nach \Rick vom Rollenbach,
SHSB 658622; aus \Ioni vom Buchrain, SHSB 649686.
Z: Brigitte Aeberli u. Anton Moser, Willadingen; E:
Hans Schrakmann, Sirnach; F: Mussak Christian,
Wängi. Elegante, aufgestellte junge braune Hündin
mit femininem Kopf. Das Stöbern bietet für Luana
keine Probleme. Stöbert sehr gut in die Tiefe und
lässt sich problemlos wieder schicken. Die übrigen
Fächer bieten keine Probleme. Fw: sg / Noten: 4 8
4 4 8 8 8 8.
Tony Schmidiger,
Prüfungswart
Hundeporträt
Der Schweizer Niederlaufhund
(FCI-Gruppe 6)
Die Schweiz ist das Ursprungsland der Niederlaufhunde. Diese kommen in vier
Farbschlägen vor und haben
eine Risthöhe von ca. 43 cm:
Der Schwyzer ist weiss mit
orange/braunen Platten, der
Luzerner grau-weiss gesprenkelt mit schwarzen Platten, der
Berner weiss-schwarz-braun,
und schliesslich der Jura mit
braunem Brand, schwarzem
Sattel und braunen Abzeichen. Eine rauhaarige Varietät
gibt es beim Berner Niederlaufhund.
Dieser Jagdhund gehört zu
den niederläufigen Bracken,
also Hunde, die auf der Fährte jagen und lauten. Bei einer
Bewegungsjagd muss sich
der Niederlaufhund auf Befehl vom Führer lösen und
systematisch und selbständig
das zu bejagende Gelände absuchen. Er tut dies mit tiefer
Nase, kommt er auf eine frische Fährte so arbeitet er diese aus und gibt dabei Spurlaut.
Mit tiefem Spurlaut erhält der
Jäger die Bestätigung, dass
der Hund auf der Fährte ist.
Wechselt die Tonlage von Tief
auf Hoch, so spricht man von
Sichtlaut; jetzt weiss der Jäger, der Hund sieht das Wild
und verfolgt es. Dieses wertvolle, vererbte Verhalten wird
nur durch die Rassezucht erhalten.
Betreut wird der Schweizer Niederlaufhund durch den
«Schweizer Niederlaufhundund Dachsbracken Club»
www.snlc.ch
(cn)
Schweizer Jäger 6/2009
31
Hund
Jugendprüfung
in Müntschemier
gärtner, Alchenstorf. Noch unfertige braune Hündin
mit harmonisch flüssigem Bewegungsablauf und einer
Risthöhe von 47 cm. Xena stöbert im zugeteilten
Revier zügig und weiträumig um den Führer und
kehrt nach 5 Minuten zurück und wird auf Geheiss
der Richter angeleint. Das Wasser nimmt die Hündin
bis zum Bauch an, kommt nochmals an Land und
muss erneut geschickt werden. Nach dem ersten
Schuss kehrt die Hündin freudig zum Führer zurück.
Es braucht 4 Minuten bis sie wieder geschickt werden
kann. Nach dem zweiten Schuss kehrt die Hündin
erneut freudig zurück und lässt sich nicht mehr
schicken. Nach 30 Minuten wird die Schussfestigkeit
nochmals geprüft. Xena zeigt ein ähnliches Verhalten.
Fw: sg / Noten: 7 8 5 6 8 7 8 6.
3. Preis mit 80 Punkten: \Ayko vom
Hasliholz, SHSB 666399, Chip 756 098 1003 91732,
gew. 26.11.2007. Nach \Caro v. Wachthubel, SHSB
639680; aus \Sunny Jolimont, SHSB 643669. Z: Heinz
+ Rösli Kämpf, Thierachern; E+F:Walter Wölfli,Wimmis. Etwas hochbeiniger Manteltiger mit schwach
gewinkelter Hinterhand und einer Risthöhe von 52
cm. Beim Stöbern zeigt Ayko eine gute Arbeit. Er löst
sich gut vom Führer, hält sich aber nur auf Wegen
und Schneisen auf. Kehrt nach 4 Minuten zu diesem
zurück und kann erneut geschickt werden. Der Rüde
geht jetzt ins Unterholz, stöbert gründlich in die
Tiefe und kehrt nach weiteren 5 Minuten zurück.
Das Wasser nimmt der Rüde auch nach Steinwürfen
nicht an. Nach dem Werfen eines schwimmenden
Gegenstandes nimmt Ayko das Wasser an. Die Schussfestigkeit bereitet keine Probleme. Fw: sg / Noten:
2 8 3 3 7 4 8 8.
Jagdpraxis
Der
ELCH ist los!
Dr. John Linnell ist leitender Wildbiologe am Norwegischen Institut für Naturforschung inTrondheim und arbeitet inzwischen seit knapp 20 Jahren kontinuierlich über Schalenwild.
John ist den Lesern unserer Zeitschrift bereits von mehreren Beiträgen bekannt: «Der Rehbock
ist ein echter Kavalier» mit neuen Erkenntnissen zur Blattzeit aus erster Hand («Schweizer Jäger» 9/2007), «Bleiben oder geh’n?» über die Abwanderung von Jährlingen und Schmalrehen
(«Schweizer Jäger» 10/2007), «Zum Fressen gern» über den Fuchs als Hauptfeind der Rehkitze («Schweizer Jäger» 11/2007).
Im vorliegenden Beitrag informiert er die Leser des «Schweizer Jäger» exklusiv in der Schweiz
über die aktuelle Entwicklung der Elchbestände und deren nachhaltige Bejagung in Norwegen.
Wildbiologin GundulaThor hat auch diesmal wieder den Beitrag ihres Kollegen für den «Schweizer Jäger» aufgespürt, übersetzt und für die deutschsprachige Leserschaft bearbeitet.
32
Schweizer Jäger 6/2009
Obwohl der Elch nicht zu den einheimischen Wildarten zählt,
lassen sich betreffend Schalenwild-Management durchwegs Parallelen zu einheimischen Arten – wie z.B. dem Rehwild – ziehen. Mit dem vorliegenden Exklusivartikel von Dr. John Linnell
bietet der «Schweizer Jäger» den Leser/innen einen interessanten Einblick in die Situation in Norwegen. Wie kann der Jäger einen Schalenwildbestand erfolgreich und nachhaltig bewirtschaften? Welche Schwierigkeiten treten auf? Welchen Einfluss
haben Beutegreifer?
Text: Dr. John Linnell, Erling Solberg.
Fotos: Norwegisches Institut für
Naturforschung. Übersetzung und
deutsche Bearbeitung: Wildbiologin
Gundula Thor
Der König ist tot – lang lebe
der König! Einst zahlenmässig
stark reduziert, hat der Elch das
20. Jahrhundert genutzt, um seinen Status als König der Wälder
zurückzuerobern – sagen Dr. John
Linnell und Erling Solberg.
Heute werden Jahr für Jahr über
35 000 Elche in Norwegen erlegt. Die Bejagung erfolgt im
Rahmen einer gründlich und
gut organisierten jagdlichen
Bewirtschaftung, die zu einem
Musterbeispiel für Nachhaltigkeit geworden ist. Nun, zu
Beginn des 21. Jahrhunderts
kommt eine ganze Reihe neuer
Herausforderungen auf uns zu,
die von Kollisionen mit Kraftfahrzeugen über Wildschäden
am Wald und die Beeinträchtigung von Lebensräumen bis hin
zum Anstieg von Beutegreiferbeständen reichen.
Kein Zweifel, die 1990erJahre waren paradiesische Zei-
ten für die norwegischen Elchjäger. Mit fast 40 000 Elchen pro
Jahr allein in Norwegen war die
Strecke so hoch wie nie zuvor. In
Schweden wurden jährlich weitere 100 000 Elche und in Finnland
rund 80 000 Elche erlegt. Die
Gesamtstrecke in Fennoskandia
übersteigt somit wahrscheinlich
den Rest der weltweiten Elchstrecke, also diejenige aus Russland,
Kanada und Alaska zusammengenommen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts waren die Elchbestände in
ganz Skandinavien und Finnland
durch Bejagung sehr stark reduziert worden. Während des 20.
Jahrhunderts führten dagegen
mehrere Umstände dazu, dass sie
Schweizer Jäger 6/2009
33
Landesweite Erhebungen
Elchwildmanagement ist in
Norwegen – mit ähnlichen Praktiken in Schweden und Finnland
– eine straff organisierte Angelegenheit. Das Wild Norwegens gehört dem Staat, aber den Grundeigentümern steht das Jagdrecht zu,
um es entweder selbst auszuüben
oder es an andere Jäger zu verpachten. Im Zuge einer allgemeinen Dezentralisierung der Staatsgewalt werden die Abschusspläne
heute zunehmend auf lokaler Ebene erstellt. Sie sind genau nach Alter und Geschlecht des Elchwilds
aufgegliedert. Sie werden auf der
Basis eines Monitoringsystems
ausgearbeitet, das von den Jägern
durchgeführt wird und sich «Elchwildbeobachtungen» nennt. Jede
Jagdgesellschaft beziehungsweise Jägergruppe registriert die Anzahl von Elchen – männlich und
weiblich –, die jeden Tag während
der Jagd von ihnen gesehen wird.
Zusätzlich werden Details wie die
34
Schweizer Jäger 6/2009
Anzahl von Kälbern pro Elchtier
notiert. Diese Daten liefern einen
guten Index für die Überwachung
von Trends der Bestandsdichte
und -struktur und ermöglichen
es, angepasste Abschusspläne zu
entwickeln. Auf diese Weise können von Jahr zu Jahr Angleichungen der Abschusszuteilungen vorgenommen werden, die mit den
beobachteten Trends korrespondieren. Einige wenige zuständige
Stellen versuchen, durch Methoden wie Zählungen vom Flugzeug
aus absolute Zahlen zu erhalten.
Diese lokalen Aktivitäten zur Bestandserhebung werden durch ein
grossräumiges, landesweites Monitoringprogramm ergänzt. Es
konzentriert sich auf sieben Regionen, die die Bedingungen, unter
denen Elchwild in Norwegen vorkommt, in ihrer ganzen Spannweite repräsentieren. Die Daten,
die in diesen Gebieten gesammelt
werden, umfassen unter anderem
Körpergewicht, Unterkieferlängen und Ovarien von erlegten
Stücken, um die Analyse der altersbezogenen körperlichen Verfassung und der Fortpflanzungsleistung zu ermöglichen. Darüber
hinaus wurden seit den 1980erJahren in einer ganzen Reihe von
Forschungsprojekten die langfristige Bestandsentwicklung und die
Verbreitung der Elche in Norwegen untersucht. Ergebnis all dieser Bemühungen sind ein fundiertes Verständnis der Ökologie und
Demographie des Elchwilds sowie eine Menge Daten über den
aktuellen Stand und die Entwicklung der Population. Zusammen
genommen hat es dies alles den
Verantwortlichen ermöglicht, ihr
Ziel zu erreichen: Einen hohen
Elchwildbestand, der nachhaltig
eine hohe Strecke erlaubt. Dennoch gibt es etliche Herausforderungen.
Bestandesstabilität – ein
unerreichbares Ziel?
Auf grundsätzlicher Ebene haben sich die Verantwortlichen für
die Elchwildbewirtschaftung in
Norwegen darum bemüht, eine
möglichst ideale Bestandsdichte zu finden. Sie soll einerseits so
hoch liegen, dass die Jäger mög-
Immobilisierung
mit Pfeilen vom
Helikopter aus ist
seit den 1980erJahren eine der
Hauptmethoden,
um Elche zu fangen
und mit Senderhalsbändern auszurüsten. Bisher wurden mehr als 1800
Elche in Norwegen
gefangen und haben den Wildbiologen zu wesentlichen Informationen
über Wanderbewegungen und Fortpflanzung verholfen.
lichst viel abschöpfen können,
aber andererseits nicht zu einem
dichteabhängigen Rückgang der
körperlichen Verfassung beim
Elchwild führen, wie dies der
Fall ist, wenn die Bestandsdichte
an die Grenzen der Tragfähigkeit
des Lebensraums stösst. Die Monitoring-Daten über körperliche
Verfassung und Fortpflanzungsleistung sind ein guter Weiser für
dichteabhängige Effekte; aber so
einfach ist das nicht. Demographische Vorgänge und Populationsdynamik sind beim Elchwild
sehr komplex. Damit sind vor allem Änderungen der Bestandszusammensetzung (männlich/weiblich, jung/alt) und Schwankungen
der Bestandshöhe gemeint. Bestimmte Effekte machen sich ausserdem erst mit zeitlicher Verzögerung («time lag») bemerkbar.
Die Reaktion des Lebensraums
auf Änderungen des Elchbestands
wiederum ist natürlich ebenfalls
alles andere als prompt und simpel. Und auch jegliches System
Foto: Kurt Gansner
Jagdpraxis
wieder drastisch anstiegen. Diese
Faktoren umfassten eine restriktivere Jagdgesetzgebung, die nahezu völlige Abwesenheit von grossen Beutegreifern als Folge ihrer
Ausrottung und die Einführung
der Kahlschlagbewirtschaftung in
den Wäldern. Besonders die frühen Stadien der Sukzessionsvegetation auf Kahlschlagflächen sind
für den Elch ein sehr günstiger
Lebensraum, in dem diese grosse
Schalenwildart hervorragend gedeiht. In den 1970er-Jahren wurde eine selektive Bejagung eingeführt und der Schwerpunkt von
den produktiven Elchtieren auf
Kälber, Spiesser und Hirsche verlagert. Dies schuf eine sehr vermehrungsfreudige Populationsstruktur. Im Morgengrauen des
20. Jahrhunderts näherten sich
die Elchbestände Rekorddichten
und versprachen Rekordstrecken.
Zumindest auf den ersten Blick
scheint diese Kombination aus
hohen Bestandszahlen und hohen
Jagdstrecken ein klassisches Beispiel für die nachhaltige Bewirtschaftung eines Wildbestands zu
sein. Die erste logische Frage
lautet: Wie wird dies bewerkstelligt?
Wolf und Bär müssen ernst genommen werden, weil
sie potenziell drastische Auswirkungen auf die Mortalität
innerhalb von Elchbeständen haben können.
eines Wildtiermanagements
muss mit Zeitverzögerungen
leben. Es dauert eben, bis
beispielsweise geänderte Abschusspläne greifen. Alles zusammen führt dazu, dass Stabilität ein unerreichbares Ziel
ist. Wildtierbestände fluktuieren fast immer, aber in der
Regel hält sich die Höhe dieser Schwankungen in Grenzen.
Zum Pech für die «ElchManager» gibt es mehr Dinge
zwischen Himmel und Erde
als Elche und Elchjäger. Die
Wälder, die den Lebensraum
für das Elchwild bilden, werden fast alle forstwirtschaftlich genutzt und insbesondere Verbissschäden können zu
beträchtlichen wirtschaftlichen Einbussen führen. Dies
hat auf der Ebene der ökonomischen Aspekte fortwährende Spannungen zwischen
der Elchwild- und der Waldbewirtschaftung erzeugt. Die
Verschiebung des Elchwildmanagements auf lokale Ebenen hat diese Spannungen
noch verstärkt. Weil die Elche regelmässig über grössere Entfernungen wandern,
sind die Waldbesitzer, die die
grössten Wildschäden zu tragen haben, nicht immer diejenigen, die auch am meisten
von der Elchwildbejagung
und -strecke profitieren. Kleinere Wildbewirtschaftungs-
einheiten machen es schwieriger, einen überregionalen
Blick auf einer Skala zu entwickeln, die den Elchen gerecht wird und Kosten und
Nutzen grossräumig abwägt.
VERTRAUEN WELTWEIT
1800 überfahrene Elche
pro Jahr
Ein weiterer Knackpunkt,
der mit hohen Elchdichten
einhergeht, ist der Aspekt
der Zusammenstösse mit Elchen im Strassen- und Schienenverkehr. Rund 1800 Elche
werden in Norwegen alljährlich bei Verkehrsunfällen getötet. Dabei kommt es zu beträchtlichen Sachschäden und,
viel schlimmer, Verletzungen
und Todesfällen von Autoinsassen. Wenngleich die Personenschäden natürlich viel
schwerer wiegen, bedeutet
dies auch für den Elchbestand
und den Wildbretmarkt hohe
Verluste. Und die zeitnah erforderliche Nachsuche und
Bergung von angefahrenen
oder überfahrenen Elchen
ist eine grosse Belastung für
die zuständigen Personen.
Die Verringerung der Zusammenstösse mit Elchen steht in
Norwegen weit oben auf der
Liste der politischen Ziele,
hat sich aber als schwer erreichbar herausgestellt; denn
die effektivste Methode, die
Errichtung von Zäunen, wird
zunehmend kontrovers disku-
Jäger rund um den Globus wissen, warum sie auf Munition
von RWS vertrauen: Sie ist konsequent hochwertig gefertigt
und deshalb auch in Grenzbereichen zuverlässig und äußerst
wirksam. Dieses Vertrauen bestätigt unser Ziel: Beste Performance – bei der technischen Konzeption, der Materialauswahl
und der Verarbeitung unserer Munition. So können Sie sich bei
der Jagd auf das Wesentliche konzentrieren – auf Ihr Ziel.
Über 35 000 Elche werden alleine in Norwegen jedes Jahr
erlegt.
RWS - Die Munition entscheidet.
Mehr Informationen unter:
www.rws-munition.de
Bezug über den Fachhandel
Importeur: Glaser Handels AG
www.glaser-handels.ch
Jagdpraxis
tiert, weil als unerwünschter Nebeneffekt die weitere Fragmentierung der Landschaft damit
einhergeht.
Die Wälder bestehen aber nicht
nur aus Nutzholz. In den vergangenen zehn Jahren hat sich ein
immer stärkeres Bewusstsein dafür entwickelt, inwieweit hohe
Elchdichten eine potenzielle Bedrohung für das Ökosystem der
nördlichen Wälder darstellen können. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass Verbiss durch Elchwild
nicht nur eine ganze Reihe von
Gehölzarten wie Weiden, Ebereschen und Espen beeinträchtigen kann, sondern auch viele
andere Pflanzenarten sowie Wirbellose und Wirbeltiere. Tatsächlich scheint der Elch sogar einen
ganz entscheidenden Einfluss auf
das gesamte Ökosystem der borealen Wälder auszuüben.
Einfluss von Bär und Wolf
Und schliesslich kehrten Bär
und Wolf in den vergangenen 15
Jahren in die Wälder Norwegens
zurück. Obwohl sie dort bisher
nur in geringen Zahlen vorkommen, legen Erfahrungen aus dem
Nachbarland Schweden nahe,
dass man diese Prädatoren ernst
nehmen muss, weil sie potenziell
drastische Auswirkungen auf die
Mortalität innerhalb von Elchbeständen haben können. Wird versäumt, die von den grossen Beu-
36
Schweizer Jäger 6/2009
tegreifern gerissenen Elche in die
Planungen einzubeziehen, könnte
dies die Nachhaltigkeit der Elchbejagung auf dem derzeit hohen
Niveau in Norwegen ernsthaft gefährden. Wie sich herausgestellt
hat, werden die Wölfe von den
Elchjägern besonders kritisch gesehen, und zwar nicht nur wegen
der Konkurrenz um das Elchwild,
sondern auch, weil Wölfe gelegentlich Jagdhunde töten, die von
den Elchjägern eingesetzt werden. Betrachtet man jedoch die
grosse Linie, ist die Elchbejagung
in Norwegen in der Tat eine ziemlich klassische Fallstudie dafür,
wie man Wildbestände auf nachhaltige Art erfolgreich abschöpfen kann. Selbst wenn Wildtierpopulationen, wie bereits erwähnt,
immer etwas fluktuieren, wird
die Elchdichte in nächster Zeit so
schnell nicht wieder auf ein kritisches Niveau absinken. Aber es
hängt natürlich viel davon ab, wie
wir Nachhaltigkeit definieren. Je
mehr wir die Welt nicht mehr nur
aus dem Blickwinkel einer einzigen Art betrachten, sondern uns
auf eine Gesamtschau von Ökosystemen verlegen, desto schwieriger wird es, Nachhaltigkeit zu
messen. Wir müssen uns nun
über die einfache Frage der Bestandshöhen hinaus begeben und
eine ganze Reihe anderer Aspekte berücksichtigen. Diese betreffen zum Teil die jeweilige Wildart
Ein Elch ist für
die Jagdgesellschaft eine schwer
zu bergende
Beute.
selbst wie zum Beispiel körperliche Verfassung und Populationsstruktur, zum Teil ihren Lebensraum (wirtschaftlich genutzte und
nicht genutzte Tier- und Pflanzenarten) und natürlich die anderen
Wildtierarten – vom Wolf bis zum
Käfer –, die ihren Lebensraum
mit ihr teilen. Und sie betreffen eine Vielzahl oft widerstreitender sozialer und wirtschaftlicher Interessen wie zum Beispiel
Waldwirtschaft, Strassen- und
Schienenverkehr oder Erholungsanspruch. Dies alles wird sicherlich zu einigen verwickelten Situationen im Wildtiermanagement
führen, wenn es darum geht, die
Interessen der Elchjäger gegen
ökologische Argumente abzuwägen und Entscheidungen zu fällen. Vielleicht wird die grösste aller Herausforderungen nicht
die Ökologie werden, sondern die
Politik. Es wird nicht einfach sein
zu versuchen, Strukturen der Entscheidungsfindung zu entwickeln,
die all den konkurrierenden Interessenvertretern eine Stimme geben. Inzwischen streift der König
der Wälder dort draussen umher und verwandelt, zur grossen
Freude der Elchjäger und anderer
Feinschmecker, Kilogramm über
Kilogramm an Blättern, Trieben
und Zweigen in Elchsteaks. Lang
lebe der König!
■
Einem Original unter
Bündner Jägern zum
88. Geburtstag, gewidmet
von seiner Tochter und
Jagdkameradin
16. 9. 1949 – Lieblingsfoto von Paps.
Er mit seinem 1. Rehbock, den er
hinter Davos-Ischalp erlegte.
Am 24. Juni darf Jakob (genannt Jack) Müller bei guter
körperlicher und geistiger Gesundheit seinen 88. Geburtstag
in St. Moritz feiern.
Ich möchte ihm, meinem
Jagd-Lehrmeister und Jagdkameraden gratulieren, mit zwei
Episoden aus seinem Jägerdasein, die er mir kürzlich erzählte. Nicht zuletzt gebe ich
sie hier wieder, damit auch andere Jäger und Jägerinnnen etwas von den guten alten Zeiten
mitbekommen...
Der erfolgreich jagende
Paketträger
von Davos Laret...
Bei der Rhätischen Bahn
hatte früher der Stationsvorstand auch die Arbeiten eines
Paket- und Briefträgers zu erledigen. So auch im 22-Haushalte-Ort Davos Laret. Als
Jungjäger nützte Paps so den
herbstlichen Postgang auch als
Pirschgelegenheit auf Rabenkrähen. Zudem gab es damals
Abschussprämien, pro Krähe waren dies Fr. 10.–, die der
Kanton und die Gemeinde je
zur Hälfte ausbezahlten. Jeder
der Einwohner des Weilers Laret, ob gross oder klein, kannte
ihn, auch mein Schwiegervater
erinnerte sich noch gut an den
hochgewachsenen, sympathischen Davoser, der bei gutem
und auch bei schlechtem Wetter seine dunkle, weite Pelerine trug. Darunter hatte er seine
Flinte am rechten Arm umgehängt und die zu verteilenden
Pakete unter dem linken Arm
verstaut. Anfangs glaubte Paps
selbst nicht daran, dass sich
der Jagderfolg einstellen würde. Doch er wurde eines Besseren belehrt. Hatte er einmal
die Pakete bei den rechtmässigen Empfängern abgegeben,
erreichte er auf einem kleinen
Umweg zurück zur Post die
Kehrichtverbrennungsanlage.
Dort tat Paps so, als ob er daran vorbei lief, drehte sich jedoch plötzlich um, hob die Pelerine kurz hoch, visierte und
schoss auf die Rabenkrähen,
die sich an den Schlacken der
Anlage befanden. Die ersten
Male ging dies reibungslos,
wie er erzählt. Später, als er
auf den Posttouren wiederum
sein Glück versuchte, hatte er
Pech. Denn immer, wenn sich
der jagende Paketträger nur
schon von weitem der Anlage
näherte, flogen die Rabenkrähen sofort ab; sie hatten inzwischen eben dazu gelernt…
Abschussprämie von anno
dazumal: 1 Fischotter gleich
3 Rabenkrähen...
Es war in den 50er-Jahren,
erinnert sich Paps, in einer
Vollmondnacht im Sommer
war er abends nach Dienstschluss von Davos nach Laret-Station unterwegs. Es
musste schon um Mitternacht
gewesen sein, als er an einem kleinen Rinnsal vorbeikam, das in den Schwarzsee
floss. Plötzlich erblickte er einen ausgewachsenen Fischotter, der über eine kleine Holzbrücke ins Bächlein abtauchte
und hinunter in den Schwarzsee schwamm. Paps frohlockte, dachte er doch schon an
die bevorstehende Jagdzeit
und die Abschussprämie von
Fr. 30.–. Doch es sollte anders
kommen. Im Herbst war Paps
etliche Male in dieser Gegend
auf der Jagd, vergeblich wie
es schien, denn der Fischotter
war unauffindbar. Die Prämie
von Fr. 30.– allerdings holte er
sich trotzdem, halt wie früher,
als «passionierter» Paketträger
mit dem Abschuss von d r e i
Rabenkrähen…
Mit seinem unverkennbaren
Schmunzeln auf den Lippen
fährt er fort und meint, dass
man auf der Jagd eben nichts
erzwingen kann und er damals
auch so zufrieden war. Auch
die Bewohner von Laret freute
es, hatten sie ihn doch wieder,
ihren erfolgreich jagenden Paketträger…
Einem Original unter Bündner Jägern, einem Weidmann
von gutem, altem Schrot und
Korn die herzlichsten Glückwünsche, gute Gesundheit sowie guten Anblick und weiterhin schöne Jagderlebnisse.
Arlette Meisser-Müller,
Chur
«Randschrote» 4/09
Geradezu Erstaunliches,
was uns da M.U. Felder mitteilt. Ähnliches wurde 1991
in den USA auch erzählt, als
in 48 Staaten Stahlschrot auf
Flugwild Vorschrift wurde.
Da gab es Experten, die alles
schon wussten. Die Industrie
war nicht so clever, die brauchten Versuchsreihen, Forschung
und Feldversuche, bei denen
auf alle möglichen Schussentfernungen, bei Regen, Wind
und Sonnenschein, Schussbilder erstellt wurden. Hunderttausende von Schüssen, zig
Läufe der Firmen Winchester,
Remington und Ruger wurden
dabei regelrecht ausgeschossen – natürlich auch Konkurrenzprodukte aus Europa. Erstaunlicherweise ist das fast
20 Jahre her – die Resultate
scheinen aber nicht auf dem
alten Kontinent angekommen
zu sein.
Das Fazit:
Stahl verhält sich anders
als Blei. Stahl ist formstabiler
und leichter. Daher die so genannte «Rule of Two»-Schrotgrösse zwei Nummern grösser wählen. Stahl deformiert
sich weit weniger und ist somit aerodynamisch besser, da
es leichter ist als Blei, ver-
liert es unterwegs aber schneller die Energie und wird durch
den Luftwiderstand stärker abgebremst.
Ganz abenteuerlich sind die
Empfehlungen mit den Chokegrössen. Physikalisch ganz
wichtig – jede Flinte und jeder Lauf ist ein eigenständiges
physikalisches System. Wer es
ganz genau wissen will, muss
Schussbilder erstellen und Einschläge zählen. Ganz klar ist
aber, dass Stahl keinesfalls die
Garbe automatisch verengt.
Chokes verhalten sich in der
Regel auch mit Stahl in etwa
so, wie man es aufgrund ihrer
Bohrung erwartet. Aussagen
wie, aus Halbchoke wird mit
Stahl Vollchoke, sind blanker
Unsinn. Kein Sportschütze –
und hier ist Treffen das oberste
und einzige Gebot – hat bei der
Umstellung von Blei auf Stahl
Chokes gewechselt und die Industrie bietet nach wie vor die
gleichen Würgebohrungen und
-Kombinationen für die entsprechenden Disziplinen an –
ob für Stahl- oder Bleischrot.
Das hat seinen Grund oder wie
Schiessguru Don Zutz sagte:
«Vergiss den Unterschied und
Schiess. Wenn du nicht triffst,
liegt es an deiner Technik.»
Bruno Wiederkehr, Aarau
Schweizer Jäger 6/2009
37
Leser schreiben
Wie die Alten sungen,
so zwitschern auch die Jungen…
Leser schreiben
Jagen
auf Jungtiere
Warum wollen genau diejenigen, die es eigentlich besser wissen sollten, uns Jägern
das Jagen auf Jungtiere immer
wieder schmackhaft machen?
In einem interessanten Vortrag erklärte uns Jagdverwalter
Dr. Christoph Jäggi anlässlich
der HV des Glarner Jagdvereins die Stossrichtung der
künftigen Jagdplanung. Dabei
hob er die Wichtigkeit hervor,
beim Abschuss in der Jugendklasse (Rehkitz, Gamsjährling, Hirschkalb) einzugreifen,
indem er die hohen Fallwildzahlen in eben dieser Kategorie präsentierte.
Es ist aber allgemein bekannt, dass bei allen Lebewesen – ob zu Land, im Wasser oder in der Luft – die erste
Phase eines neuen Lebens die
schwierigste ist. Bei einigen
Tierarten überlebt nur gerade ein Drittel des Nachwuchses die ersten Tage, den ersten
Monat oder das erste Jahr.
Dies will aber die Natur so.
Damit wird die Arterhaltung
gesichert. Es sollen genau diejenigen überleben, die dafür
stark genug sind.
In den Jagdbetriebsvorschriften heisst es jeweils, es
soll darauf geachtet werden,
dass kleine oder schwache
Jungtiere geschossen werden.
Es dürfte aber auch der beste
Jäger nicht in der Lage sein,
vor dem Abschuss beurteilen zu können, ob jetzt gerade
das durch ihn erlegte Jungtier
überlebt hätte oder nicht.
Wenn doch die Mortalitätsrate bei den Jungtieren (durch
die Natur geregelt) schon so
hoch ist, sollten wir Jäger nicht
auch noch in diesen so sensiblen Bereich eingreifen.
Da gibt es auch noch die
Sprücheklopfer die da sagen,
dass es ein Rehkitz im Winter
in seiner Pfanne wärmer hätte
als draussen im kalten Schnee.
Hand aufs Herz, welchen Jäger erfüllt es mit Stolz beim
Anblick eines erlegten Rehkitzes? Mich jedenfalls nicht.
Als ich mit Jagen angefangen
habe, war es fast ein Verbrechen, wenn aus Versehen ein
Rehkitz oder ein Gamsjährling erlegt wurde.
Unter Jägern wurde man
mit Verachtung bestraft und
Testen Sie Ihr Wissen
Auflösung
Seiten 50/51
1 Kimme (Visier)
und Korn
2 Ziellinie oder
Visierlinie
3 E
4 C
5 D
6 G
7 B
8 A
9 F
10 A+C
11 B
12 F
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
D
A
C
E
gestrichen
Korn
B
hoch
B
B
Vollkorn bzw.
Hochschuss
C
C
von der Jagdpolizei mit einer
Busse.
Tatsache ist, dass damals
jeder Jäger während zwei Wochen Hochwildjagd drei erwachsene Gämsen erlegen
durfte. Auch beim Rehbock
war die Jagdzeit doppelt so
lang wie heute. Die Jagd war
weniger hektisch und man
konnte erst noch mehr erlegen.
Bei der nichtjagenden Bevölkerung hatte man dann zumal auch kein Erklärungsnotstand, wenn man mit einem
ausgewachsenen, erlegten Tier
Und die Erde bebt!
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36
37
B
A
A+B+C
binokular
monokular
Akkomodationsfähigkeit
B
B
C
A+B+C
ein Zielfernrohr
A
ein Spektiv
jemandem begegnete. Ich meinerseits werde auch in Zukunft
keine Rehkitze und Gamsjährlinge schiessen, solange ich
die Möglichkeit habe, erwachsene Tiere zu erlegen.
Überlassen wir die Auswahl, welches Jungtier überleben soll und welches nicht,
der Natur, wie es unser Herrgott bei der Schaffung der
Erde damals wohl auch vorgesehen hat.
Ruedi Menzi,
8757 Filzbach
Er taumelt noch,
doch fällt er um
mit einem ungeheuren
«Bumm!»
Daniel Wüthrich, Grindelwald
Zum Erdbeben vom 5. Mai 2009 in
Süddeutschland und der Schweiz
Jetzt kneift er sich ein Auge zu
und hebt die Büchse an im Nu.
Er drückt die Backe an die Wange
legt gut an wie in der Zange.
Dir ist, als würd die Erde beben
Jägerglück wie nie im Leben.
Der Keiler der fiel so hart auf
das Beben hört ja gar nicht auf.
Hoch oben auf dem Sitze thront
der Weidmann ruhig, still.
Er ist sich Warten längst gewohnt
weil er was schiessen will.
Schon geht die Kugel auf die Reise,
doch knapp vorbei. Verdammte Scheisse!
Nachgeladen superschnell,
(so Unterladen bringt’s schon, gell?)
Später dann im Radio hörst du,
es ging ganz vielen so.
Die Erde, die hat echt gebebt
das haben alle miterlebt.
Um drei punkt dreissig sieht er dann
im Dickicht etwas kommen.
Ein schwarzer Kittel, ein Riiiesen-Stück!
Er fühlt sich wie benommen.
Ein kurzer Blick
in Richtung Stück.
Es steht noch da!
Was für ein Glück.
Zwei Platten haben sich verschoben.
Der Jäger fühlt sich schwer betrogen!
«Diese Nachricht ist gelogen!»
So platzt es raus im hohen Bogen.
Das kann wohl kaum die Wahrheit sein.
Noch nie gesehen so’n Riesenschwein.
Irrt er sich? Er glaubt es kaum.
So ein Tier – sein grösster Traum.
Frisch aufgelegt und angedrückt
Zielen, Halten, abgedrückt.
Die Kugel fliegt aus ihrem Lauf
und trifft am Keiler tödlich auf.
«Schliesslich löste doch mein Tier
das Beben aus. So glaubt es mir!»
Da lacht am Schluss ja selbst das Schwein,
welch ungeheures Jägerlatein!
38
Schweizer Jäger 6/2009
Foto:Arthur Dietiker
Hauhechel-Bläuling-Männchen beim Aufsaugen eines Mineralien-«Cocktails»
auf trockenem Boden am Villiger Nassberg.
Wer in der grünen Jahreszeit mit wachem Geist und offenen Augen entlang von blühenden Feldern und Wiesen
wandert, kann buchstäblich
hautnah «Wunder an Wunder»
erleben. Am Boden so wie an,
auf und über den Blüten jeglicher Grösse und Farbe gibt
es aktive Kleinlebewesen verschiedenster Art zu beobachten. Zum Beispiel Falter. Häufig die kleinen, nur 14 bis 18
Millimeter grossen Hauhechel-Bläulinge. Sie halten sich
gern an offenen und trockenen
Umgebungen auf. Einzeln von
Blume zu Blümchen flatternd
und sich punktuell von Blütennektar ernährend, fallen sie
nicht speziell auf. Ganz anders, wenn sich HauhechelBläuling-Männchen – was sehr
oft der Fall ist – zu Dutzenden
«Flügel an Flügel» auf einem
Feldweg versammeln, und auf
dessen Boden Mineralien aufsaugen. Denn die mit einem
schwarzen Saum und weissen
Fransen versehene Flügeloberseite der Männchen dieser Falterart ist leuchtend blau. Jene
der weniger auffälligen Weibchen ist braun gefärbt und mit
einer Reihe von meist orangen
Punkten am Flügelrand gekennzeichnet. Unser Bild entstand auf dem so genannten
Nassberg bei Villigen im Kanton Aargau, auf dessen Feldwe-
gen sich bei sonnigem Wetter
auf kurzer Distanz oft hunderte Hauhechel-Bläuling-Männchen zum Aufsaugen von Mineralien versammeln. Welch
ein herrlicher Anblick! (adr)
Dass alte und ausgeschossene Karabiner und Sturmgewehre vernichtet werden, mit
dem habe ich keine Mühe. Es
werden aber bei solchen Rücknahmeaktionen auch wertvolle Waffen und solche mit nach
wie vor guten Läufen entsorgt,
mit denen man noch lange
schiessen könnte. Zudem werden sicher auch antike und
wertvolle Jagdwaffen vernichtet. Mit öffentlicher Sicherheit
hat dies überhaupt nichts zu
tun. Der gemeine Verbrecher
lässt seine Waffe weder registrieren – geschweige denn vernichten. Man könnte demnach
bares Geld vernichten, das
dieser Aktion gleichkäme. Ich
habe den «Schweizer Jäger»
schon bald 30 Jahre abonniert.
Dass er jetzt auch nach links
abdriftet und damit NR Leo
Lang/ZG huldigt und ihn fast
als Herrgott verehrt, macht
mich als Jäger und Sportschüt-
ze sehr betroffen. Für mich ist
dieser Beitrag eher ein Fehlschuss des SJ und hat mit einem Blattschuss überhaupt
nichts zu tun!
Guido Peter, Menzingen
Anmerkung der
Redaktion
Waffen in privater Hand
sind ein zurzeit heftig diskutiertes Thema und beschäftigt
Justiz und Politik gleichermassen. Dass die Möglichkeit
besteht, nicht benutzte Waffen
abzugeben ist – gemessen am
Erfolg dieser schweizweiten
Aktionen – für die nichtjagende oder schiesssportlich inaktive Bevölkerung offensichtlich
ein Bedürfnis. Eine politische Ausrichtung der Redaktion in Bezug auf den «Blattschuss» in der Aprilnummer
abzuleiten, ist dabei aber reine
Mutmassung und schlichtweg
falsch.
Die Redaktion
Kapitale Trophäen
Rehbock
Gross ist die Freude, wenn
ein Bock mit kapitalen Trophäen erlegt werden kann, wohlwissend, dass Hegeabschüsse für die Entwicklung einer
Population von grosser Bedeutung sind. Der «Schweizer
Jäger» bietet den Service der
Trophäenbewertung weiterhin
an. Mit Ruedi Suter, Muotathal, und Röbi Nigg, Gersau,
konnten dafür zwei anerkannte
Juroren gewonnen werden. Damit die Bewertung transparent
wird und die Leserschaft daraus lernen kann, publizieren
wir jeweils das Bewertungsblatt mit Foto. Wenn Sie eine
Trophäe bewerten lassen wollen, schicken Sie diese gut verpackt und eingeschrieben an:
Ruedi Suter, Schützenstrasse
5, 6436 Muotathal. Notieren
Sie neben Ihrem Namen diejenigen Angaben, die Sie auf
dem Bewertungsblatt erwähnt
haben wollen. Bei grossen
Trophäen und Vollpräparaten
vereinbaren Sie mit Ruedi Suter einen Termin (Tel. 041 830
22 59). Eine Bewertung inkl.
Rücksendung der Trophäe und
detailliertes Bewertungsblatt
mit Foto kostet Fr. 40.–. Bitte diesen Betrag beilegen. Die
Veröffentlichung im «Schweizer Jäger» geschieht nach der
Reihenfolge der Eingänge.
Erleger: Hans Müller, Linthal
Datum: Herbst 2007
Messung
Stangenlänge
links
rechts
Durchschnitt
22.8 cm
22.45
22.1 cm
Gewicht
325.9 g
Gehörnvolumen
146.2 ccm
Auslage
10.9 cm
48.6%
20 g Abzug wegen zu grossem Schädel
Farbe
Perlung
Rosen
Spitzen der Enden
Regelmässigkeit und Güte
Abzüge
Gesamtsumme
Faktor
Punkte
x 0.5
11.225
x 0.1 32.590w
x 0.3
43.860
4.000
0–4 P.
0–4 P.
0–4 P.
0–2 P.
0–5 P.
0–5 P.
2.000
3.000
2.500
2.000
5.000
1.000
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Schweizer Jäger 6/2009
39
Leser schreiben
Auf trockenem
Zum «Blattschuss»
Boden am Nassberg
4/09
Jagdgeschichten
Mein erster
Ich habe mir immer geschworen, erst auf Birkhähne
zu jagen, wenn ich entweder
einen eigenen Hund habe oder
mit einem Jäger mit Hund mitlaufen kann.
Im Jahr 2008 war es dann
endlich so weit: meine Frau
und meine Familie erlaubten mir die Anschaffung eines
Hundes. Obwohl meine Hündin im Oktober noch nicht jährig war, freute ich mich schon
lange vor Eröffnung der Birkhahnjagd und habe den Sommer über mit ihr fleissig geübt.
Dann endlich – es ist der 16.
Oktober – und mein Sohn Silvan (11-jährig), meine kleine
Münsterländer-Hündin Hella
und ich machen uns früh morgens auf den Weg ins Gebiet
der Birkhähne. Wir sind mitten
im Balzterritorium – so mei-
40
Schweizer Jäger 6/2009
BIRKHAHN
ne ich jedenfalls – und warten
gespannt, dass der Tag und die
Hähne erwachen. Nichts ist jedoch zu sehen oder zu hören,
gar nichts. Also entschliessen
wir uns, die Hähne zu suchen,
wenn die schon nicht zu uns
kommen. Wir pirschen um einige Felsblöcke und da, plötzlich streicht ein Vogel ab, ich
ducke mich und sehe noch 3
weitere sich zwischen die Felsen drückende Vögel. Die sind
aber braun gesprenkelt und
bis ich mir sicher bin, dass es
Schneehühner und nicht Birkhennen sind, ist es zu spät, die
Vögel streichen ab und sind
in schnellem Sturzflug rasch
in den Arven unter mir verschwunden. Pech!
Wir geben nicht auf und
laufen weiter. Keine Vögel
sichtbar, aber ein wunderschöner Sonnenaufgang. Der Tag
bricht über uns herein und wir
beschliessen, etwas höher zu
steigen, um unser Glück doch
noch zu versuchen. Wir sind in
der vollen Sonne und es geht
schon gegen 10 Uhr, kein Tier
ist sichtbar. Hella geniesst den
Freilauf, mein Sohn und ich
können über viele Dinge sprechen, die in der alltäglichen
Hektik untergehen. Die Hähne gehen vergessen und wir
machen uns mit einem kleinen Umweg an den Abstieg.
Da, plötzlich ein Fauchen,
dann ein Kullern über uns auf
einer kleinen Anhöhe hinter
grossen Felsbrocken. Unser
Gespräch erstirbt, wir schauen uns nur vielsagend an und
machen uns auf den Weg, die
Hähne anzupirschen. Das Kullern und Fauchen wird immer
lauter, scheint zum Greifen
nahe. Dann plötzlich ist alles
ruhig. Wir warten und verstecken uns hinter den Felsbrocken und kurz darauf fliegen
die Hähne über unsere Köpfe in den Wald unter uns; die
Balz ist beendet, wir waren
zu spät. Wir beschliessen, am
nächsten Morgen einen neuen
Versuch zu wagen und ziehen
nach Hause.
Jagdglück mit Silvan und
Hella
Früh schrillt der Wecker,
Silvan und Hella sind sofort
hellwach neben mir. Der Blick
nach draussen verheisst jedoch
nichts Gutes, denn dichter Nebel wabert vor dem Fenster.
Wir beschliessen, trotzdem zu
starten und steigen ins Auto.
Der Nebel wird immer dichter, unsere Hoffnung sinkt immer mehr. Im Jagdgebiet angekommen ist er so dicht, dass
ich den Parkplatz fast nicht
mehr finde. Wir steigen aus,
es ist feuchtkalt, man kann
kaum den Weg erkennen. Sollen wir umkehren, nach Hause ins warme Bett? Ich zweifle, Silvan sieht etwas blass
aus, er hat Kopfschmerzen.
Wie er mir nachher sagt, wollte er einfach kein Spielverderber sein, deshalb entschliessen
wir uns, mit Hella einen «bewaffneten» Morgenspaziergang zu machen, sie muss eh
ihr Geschäft erledigen. Plötzlich bin ich mir nicht mehr sicher, wo wir sind. Der dichte Nebel und die Dunkelheit
machen eine Orientierung
fast unmöglich, ich bekomme Bedenken, höre schon die
Schelte meiner Frau und Silvan scheint’s immer schlechter zu gehen, trotzdem möchte
er mich nicht enttäuschen und
zottelt hinter mir her. Selbst
Hella scheint nicht motiviert,
sie spurt nicht, schaut mich
nur verständnislos an.
Plötzlich sind wir über dem
Nebel, hier ist die Sicht trotz
starker Bewölkung klar, die
Orientierung wieder möglich.
Ich schöpfe etwas neuen Mut,
lien-Ketten. Ich möchte deshalb weiter aufsteigen. Silvan
ist enttäuscht, lässt die Ohren
hängen und mich spüren, dass
er nicht mehr mag. Ich rede
auf ihn ein, versuche ihn zu
überzeugen, dass die Birkhähne nach meinem Gefühl weiter
oben zu finden seien. Ich bin
hin und her gerissen, sollen
wir umkehren, weiterlaufen?
Plötzlich bleibt Hella wie
angewurzelt stehen, windet
ganz konzentriert nach oben.
Da muss was sein. Ich versuche, Silvan und mir selbst Mut
einzureden, obwohl ich weder etwas sehen noch hören
kann. Ich nehme Hella an die
Leine und folge ihr. Sie hält
die Nase immer in den talwärts streichenden Wind und
dann höre ich die Hähne fauchen und kullern. Das Herz
schlägt nun schnell, die Balzlaute kommen immer näher,
ich habe das Gefühl, die Hähne seien nur noch ein paar wenige Meter entfernt auf einem
Plateau über uns. Ich reiche
Hella an Silvan weiter, lege sie
«down» und deute Silvan, sich
ruhig neben sie zu legen. Beide merken meine Spannung
und bleiben ganz still liegen.
Ich pirsche langsam gegen das
Plateau, das Kullern und Fauchen ertönt nun gerade über
mir. Ich nehme die Flinte in
Anschlag, erhebe mich ganz
vorsichtig und langsam über
die Kante des Plateaus, entsichere und dann sehe ich in
etwa 20 Metern Entfernung
vor mir einen Hahn aufrecht
balzen. Er schaut mich an.
In diesem Moment bricht der
Schuss, der Hahn fällt und 5
Jagdgeschichten
von Birkhähnen ist aber gar
nichts zu sehen, ausser etwas
«Gestüber» und manchmal einer gemauserten Feder. Dafür
fliegen uns nun in einem kalten Wind Schneegraupeln ins
Gesicht, der Schweiss friert
uns auf der Haut. Wir biegen
um eine Krete und Silvan sieht
einen einzelnen Vogel abstreichen. Er glaubt, es sei ein
Schneehuhn und möchte es an
dessen Landeplatz anpirschen.
Obwohl ich nichts gesehen
habe, glaube ich nicht an das
Schneehuhn: Wir sind zu tief
und Schneehühner trifft man
zu dieser Zeit eher in Fami-
weitere, bisher für mich nicht
sichtbare, streichen mit heftigen Flügelschlägen ab.
Ich rufe Silvan. Hella begreift, dass ich getroffen habe
und zieht ihn hinter sich nach
oben, schleppt ihn so schnell,
dass er stolpert und fällt. Sie
zerrt ihn hinter sich her und
packt den Hahn. Ich trete hinzu, nehme ihr den Hahn aus
dem Fang und Silvan und ich
strahlen um die Wette. Überglücklich und schweigend treten wir unseren Heimweg an,
Silvan, Hella und ich mit unserem ersten Birkhahn. Wie
schön ist doch die Bündner
Jagd: vor der eigenen Haustür
bietet sie solch schöne Erlebnisse und schweisst Vater und
Sohn mit tiefen Emotionen zusammen.
Markus Risch, Chur
Jagd- und Naturerlebnisse unserer Leser
Nach dem Aufruf in der Aprilausgabe des «Schweizer Jäger» gingen bei
der Redaktion erste, selbstverfasste Artikel unserer Leserschaft ein.
Sollten Sie nach dem Lesen der Beiträge selbst Lust verspüren, Ihre
Erlebnisse niederzuschreiben, melden Sie sich bei der Redaktion – veröffentlichte Beiträge werden honoriert.
Schweizer Jäger 6/2009
41
Ein
BERUFSMANN,
Ausrüstung
der seine
BERUFUNG LEBT
Es ist immer erfrischend, einem Berufsmann zu begegnen, der seine Berufung lebt. Peter Kammermann ist eine solche Persönlichkeit. Mit Mut und
Enthusiasmus eröffnete er im Mai 2008 seine klassische Büchsenmacherwerkstatt in Menznau.
«Mit 14 Jahren bin ich zum
Schiesssport gekommen und
das ganze Drum und Dran
hat mich von Anfang an fasziniert. 1986 hat es mich zur
Büchsenmacherei gebracht»,
beginnt Peter Kammermann
seine Ausführungen. In diesem Jahr begann er bei einem
renommierten
Entlebucher
Büchsenmacher und Jagdausstatter eine Büchsenmacherlehre, die er 1990 mit dem
gesamtschweizerisch besten
Abschluss beendet hat. Sieben Jahre war Kammermann
anschliessend als Büchsenmacher, in der Administration, im Einkauf und Verkauf
seines ehemaligen Lehrbetriebes tätig, bevor er zu neuen
Ufern aufbrach. Amerika sollte es sein. «Auf ein vages Angebot hin, mit meinem Schulenglisch im Rucksack, bestieg
ich das Flugzeug. Krieghoff
International in Ottsville/
Pennsylvania, stellte mich als
Büchsenmacher für Service
und Reparatur ihrer K-80Sportflinten ein. Der Anfang
war gemacht.» Mit einer Träne im Knopfloch trat er nach
Ablauf der Arbeitsbewilligung
die Heimreise an.
Nach einem Jahr als Werkstattchef der Grosshandelsfirma Glaser Handels AG in
heimischen Gefilden, folgte er dem Ruf des KrieghoffMutterhauses nach Ulm. Als
Büchsenmacher für alle an-
Auch ein Mann fürs Feine: Ausbau einer Seitenschloss-Schlagfeder.
42
Schweizer Jäger 6/2009
spruchsvollen Arbeiten an
Kipplaufwaffen war er mittlerweile ein gesuchter Mann.
Nach beinahe zwei Jahren im
deutschen Mutterhaus, drei
weiteren bei Krieghoff International in Ottsville und einer
berufsbegleitenden Weiterbildung für Lauf- und Schlossarbeiten beim bekannten
Amerikaschweizer Alfred W.
Gallifent, Gun & Rifle Maker
in Warrington USA, kehrte er
im Jahr 2004 schliesslich ins
vertraute Entlebuch zurück.
Der ehemalige Lehrbetrieb
nahm Peter Kammermann,
der nach zwanzig Jahren Berufserfahrung nun das gesamte Spektrum der Büchsenmacherkunst beherrschte, gerne
wieder auf. Doch das Ziel war
die eigene Firma: Im Jahr
2008 eröffnete der innovative Berufsmann seine eigene
Büchsenmacherei im luzernischen Menznau, wo er nahezu sämtliche Dienstleistungen
Peter Kammermann beim Polieren
eines Laufbündels.
seiner Zunft anbietet: Zielfernrohrmontagen aller Art, Schäften und Fischhautschneiden,
Lauf- und Schlossarbeiten an
Kipplaufwaffen, Herstellung
von Blatt- und Schenkelfedern, Treffpunktlage regulieren, neu verlöten von mehrläufigen Kipplaufwaffen und
so weiter und so weiter. Ohne
Markenbindung und grossem
Neuwaffenlager berät er seine
mittlerweile zahlreichen Kunden neutral, kompetent und
mit grossem Engagement.
In Peter Kammermann besitzen wir einen Meister seines
Fachs, der sein Wissen bereitwillig an Kunden und Freunde weitergibt. Seine gelebte
Passion und das grosse Fachwissen machen ihn zum kompetenten Partner für Jäger und
Sportschützen. Ich empfehle
ihn mit bestem Gewissen!
M.-U. Felder
Nicht überrascht über die
geplante Gesetzesinitiative von
Bundesinnenminister Schäuble zur biometrischen Absicherung von Waffenschränken
zeigte sich das Berliner Technologieunternehmen Idencom
Germany GmbH. «Schon vor
Wochen haben wir mit dem
Traditionsunternehmen Carl
Wittkopp GmbH aus Velbert,
einem führenden Hersteller
von Hochsicherheitsschlössern für Tresore und Waffenschränke, die Zusammenarbeit für ein neues Produkt zur
biometrischen Sicherung von
Waffenschränken vereinbart
und sind damit optimal auf die
Gesetzesinitiative von Minister
Schäuble vorbereitet», so QiuPing Zeng, Geschäftsführer
von Idencom Germany. Zeng
weiter: «Unsere ausgereifte und anerkannte Fingerabdruckerkennungs-Technologie
ist lange schon im mitteleuropäischen Markt etabliert. Die
BioKey-Software gehört seit
Jahren zu den weltweit führenden Fingerabdruckerkennungs-Algorithmen. Sie ist europaweit patentiert und wurde
beim FVC (Fingerprint Verification Competition) unter 67
Teilnehmern als Nummer 1
in Westeuropa ausgezeichnet.
Mit unserem neuen BioKeyModul 4000 haben wir unsere
Modulpalette noch einmal aufgestockt und mit technischen
Innovationen versehen. Diese Argumente, aber vor allem
auch unsere Erfahrung und unsere Referenzen, haben Wittkopp überzeugt.»
Aufgrund der sich häufenden katastrophalen Vorfälle
beim Missbrauch von Waffen
hat Wittkopp ein neues Sicherheitskonzept für den Verschluss
von Waffenschränken entwickelt. Dabei werden herkömmliche Schlösser mit Fingerabdruck-Technologie zusätzlich
gesichert. Künftig muss sich
der Benutzer zunächst per Fingerabdruck am Waffenschrank
ausweisen und kann erst nach
erfolgreicher Identifizierung
das Schloss öffnen.
Neuentwicklung für Carl Wittkopp
GmbH aus Velbert – das Idencom
Fingerabdruckerkennungssystem
zur zusätzlichen Sicherung von
Waffenschränken und Tresoren.
Die Bedienung des neuen Systems ist einfach und
sicher: Der Besitzer des
Waffenschranks nimmt bei
Erstinbetriebnahme mit dem
Fingerabdrucksystem einen
«Masterfinger» auf. Allein der
«Masterfinger» kann anschliessend weitere Personen zum
Öffnen des Schrankes zulassen. Nur wenn die gescannten biometrischen Merkmale
mit den gespeicherten Daten
übereinstimmen, lässt sich das
Schloss öffnen. Das biometrische System ist mit einem Zeilensensor ausgestattet. Hier
wird der Finger nicht auf eine
Glasfläche wie z.B. bei einem
Flächensensor aufgelegt, sondern über den Zeilensensor gezogen. Durch dieses Verfahren
bleibt kein Fingerabdruck zurück, der für eine Nachbildung
missbraucht werden kann. Diese vorbildlichen Sicherheitsund Datenschutzmassnahmen
– es werden ausschliesslich
Minuzienpunkte, keine Fingerabdrücke gespeichert –
sind zentraler Bestandteil aller BioKey®-Produktlinien.
Schon im Juni 2009 wird
die Carl Wittkopp GmbH die
ersten biometrisch gesicherten Hochsicherheitsschlösser
für Waffenschränke liefern.
IDENCOM Germany GmbH, 10627 Berlin, Telefon
+49 30 398839-315, www.idencom.com
Bücher für den Jäger
Ochota, russische Jagdgeschichten. Österr. Jagdund Fischereiverlag; Fr. 68.–.
Das vorliegende Werk – das
zweite des Herausgebers Ingolf Natmessnig zu diesem
Thema – ist
nicht nur ein
zeithistorisches
Dokument
über Sprache, Kultur und Geschichte des grössten Landes der Erde, sondern vereint
in fünfzehn Erzählungen packende Jagdleidenschaft mit
höchster Sprachkunst.
Rahn, Ansitzeinrichtungen selbst gebaut. Kosmos; Fr. 42.–.
Geschlossene
Kanzeln, Ansitzleitern oder
einfache Erdschirme am Boden – Jörg Rahn
zeigt, wie leicht Ansitzeinrichtungen selbst gebaut sind.
King, Hundekunde kinderleicht. Was Kinder- und
Hundeerziehung gemeinsam
haben. Kynos;
Fr. 36.–. Tatsächlich sind
die Prinzipien
für ein erfolgreiches Lernen
bei Hund und
Mensch viel ähnlicher, als wir
gemeinhin glauben.
Middelhaufe, Jagdhund
ohne Jagdschein? Der Weg
zum glücklichen, gehorsamen Begleiter.
Kynos; Fr. 52.–.
Das erste Buch
auf dem Markt,
das der wachsenden Beliebtheit von Rassen wie Vizsla,
Setter & Co. unter Nichtjägern
Rechnung trägt, indem es auch
kritische Töne nicht scheut.
Prossinagg, Jägersprache
in Wort und Bild. Österr.
Jagd- und Fischereiverlag;
Fr. 68.–. Nicht
nur die Jägersprache lebt mit
diesem Buch
weiter, sondern
auch noch etwas Anderes: Das
grosse Werk von Hermann
Prossinagg, dem Grandseigneur der österreichischen
Jagdgeschichte.
Herberstein, Birschfibel.
Österr. Jagd- und Fischereiverlag; Fr. 42.–.
Ein Buch für
all jene, die
sich ihr Wild
nicht nur ersitzen oder gar erfahren wollen.
Bezugsquellennachweis siehe 1. Seite «Jägermarkt»,
oben links.
Schweizer Jäger 6/2009
43
Ausrüstung
Biometrische Sicherheitssysteme
für Waffenschränke
Eine systematische Erweiterung der biometrisch gesicherten Produktlinie ist bereits
projektiert. Hieraus werden ab
Mitte des Jahres weitere Lösungen zur Verfügung stehen.
Wittkopp freut sich schon jetzt
über ein enormes Interesse seiner Kunden.
Neuentwicklung für Carl
Wittkopp GmbH aus Velbert –
das Idencom Fingerabdruckerkennungssystem zur zusätzlichen Sicherung von
Waffenschränken und Tresoren.
«Für Idencom ist die Zusammenarbeit mit Wittkopp
eine Bestätigung unserer Arbeit und unserer ausgereiften
Technologie. Wir erwarten in
diesem Jahr ein sehr starkes
Wachstum in unserer Branche und da Idencom eine breit
aufgestellte Produktpalette anbietet, werden wir unsere führende Marktposition weiter
ausbauen können», freut sich
Zeng über die neue Kooperation seines Unternehmens und
die Gesetzesinitiative des Bundesinnenministers.
Jagdschiessen
Jagdschiessen
Daten 2009
Jägerverein Kandertal
Schiessplatz
«Unter dem Bühl»,
3717 Blausee-Mitholz
Übungen jeden Mittwoch
bis 2. September
jeweils 08.00–20.00 Uhr
sowie Samstag, 27. Juni, und
15. August, 13.30–18.00 Uhr
Jagdschiessen:
So 28. Juni, 09.00–16.30 Uhr
Herbsttaubenmatch:
So 4. Oktober, 10.00–16.00
Uhr.
Fragen oder Anmeldungen:
Willy Matti, 3711 Mülenen,
Tel. 079 295 30 79
[email protected]
Jagdschiessanlage
Oberboden Zumdorf,
Hospental
Übungsschiessen jeden
Mittwoch bis 2. September
sowie 7. Oktober
Kontaktadressen:
Peter Schmid, Hotel Rössli,
Hospental am Gotthard,
Tel. 041 887 13 76
Andreas Schmid, Rest. zum
Dörfli, Zumdorf, Hospental,
Tel. 041 887 01 32
ohne Gewähr
17. Juni
Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
17. Juni
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
17.30–20.30 Uhr
18. Juni
Trainingsschiessen
Diana Aletsch
Schiessstand Ried-Mörel
17.00–20.00 Uhr
Kontaktperson:
Fritz Schalbetter jun.
Tel. 079 301 11 13
19./20. Juni
Öffentliches Jagdschiessen
als Jagdparcours in Vättis SG
Jägervereinigung Sarganserland
Fr 13.30–20.00 Uhr
Sa 09.00–16.30 Uhr
Anmeldestelle: Vättis,
300-m-Schützenhaus Spina
Auskunft:
Karl Kohler, 079 476 11 60
20. Juni
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
10. Juni
● Übungsschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr, Kugel- und
Schrotschiessen
13. Juni
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
13./14. Juni
29. Jagdschiessen Pfannenstiel, Schiessanlage
Auf der Büelen, Meilen
www.jagdschützen-meilen.ch
14. Juni 2009
100 Tontaubenmatch, Sportschützen Fuchs-Balma, Täsch
Training: 13. Juni 2009
ab 14.00 Uhr
Schöner Gabentempel,
Wert Fr. 2500.–
Voranmeldung erwünscht:
Tel. 079 653 40 86
44
Schweizer Jäger 6/2009
20. Juni
Schiesstraining für Anfänger
und Fortgeschrittene, Kugel
+ Schrot, Jagdschiessanlage
Mattwald, 13.30–17.00 Uhr
Anmeldung an Heinz Gruber,
079 221 19 07
20. Juni
Übungstag, Jagdschützen
Berken, 13.00–18.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
An Schiessen mit blauem Punkt
● kann die Schiessnadel erworben werden. Auskünfte über die
Schiessnadel und Bestellungen:
Verlag Schweizer Jäger, PF 261,
8840 Einsiedeln, Telefon 055
418 43 43, Fax 055 418 43 44,
[email protected]
20./21. Juni
● Säulischiessen des
SNLC zusammen mit
dem Zürcher Oberländer
Jagdschiessen
Sa 13.30–18.00
So 08.00–12.00, 13.30–15.30
Gaben: Alles, was die Sau
hergibt!
Oberländer Jagdschiessen
50 Jahre Jagdschützen
Pfäffikon ZH
1. Preis: 1 Woche Jagdsafari
in Südafrika – ein guter
Grund, beide Programme zu
schiessen! Schiessplan:
Schaufelberger Waffen AG
Bäckerstr. 35, 8004 Zürich
044 242 65 88
20./21. Juni
Urner Jagdschiessen 2009
im Standel Wassen
Sa 10.00–19.00 Uhr
So 09.00–18.00 Uhr
So 16.00 Uhr letzte Standblattausgabe
Schiessstand 079 225 97 81
Max Baumann 079 425 62 64
www.urnerjaegerverein.ch
27. Juni
Vereinsjagdschiessen
Glarner Jagdverein (GJV)
Jagdstand Aeschen, Oberseetal, 09.00–15.00 Uhr
27. Juni
Freundschaftsschiessen
Jägerverein Oberhasli
09.00–12.00, 13.00–17.00 Uhr
27. Juni
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
28. Juni
Jagdschiessen, Jägerverein Kandertal, «Unter dem
Bühl», Blausee-Mitholz
09.00–16.30 Uhr
Fragen oder Anmeldungen:
Willy Matti, 3711 Mülenen,
Tel. 079 295 30 79
[email protected]
1. Juli
Übungsabend, Jagdschützen
Berken, 17.30–20.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
3./4./5. Juli
Jagdschiessen Goldingen
«Töbeli», Goldingen
Programme: T. Oberholzer,
Tel. 055 284 16 72,
[email protected]
3. Juli
Training Kugel + Schrot,
Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
8. Juli
Training Kugel, Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
8. Juli
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
17.30–20.30 Uhr
10. Juli
● Übungsschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr, Kugel- und
Schrotschiessen
10. Juli
Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis,
17.00–20.00 Uhr
13. Juli
Kugel reserviert PJV / Nur
Schrotübung! Jagdschützen
Berken, 17.30–20.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
17. Juli
Training Kugel + Schrot,
Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
24. Juli
Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis,
17.00–20.00 Uhr
25. Juli
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
13.30–18.00 Uhr
25./26. Juli
● 23. Urschner Jagdschiessen 2009 im
Oberboden, Zumdorf
Jagdschiessanlage zwischen
Hospental und Realp
Kontakt:
Peter Schmid, Hotel Rössli,
Hospental am Gotthard,
Tel. 041 887 13 76
Fax 041 887 02 82
Andreas Schmid,
Rest. zum Dörfli,
Zumdorf, Hospental,
Tel. 041 887 01 32
[email protected]
www.zumdoerfli.ch
7./8. August
Pirsch Rouchgrat
Veranstaltung des Berner
Jägerverbandes
Fr 14.00–19.00 Uhr
Sa 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab 3538 Röthenbach i.E. signalisiert
Auskunft: 079 235 43 43
OK, F. Catocchia
8. August
25. Jubiläum «Grüner Bruch»
Jagdschiessstand Standel,
Wassen/Uri
10.00–12.00, 13.00–16.00 Uhr
Standblattausgabe bis 15 Uhr
Kontaktadresse:
Heinz Merenda, Altdorf
079 572 36 23
heinz.merenda@nationale
suisse.ch
8. August
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
8./9. August
9. Int. Jagdparcours-Jagdschiessen Schaniela, Küblis
Samstag: 09.00–11.30,
13.00–18.00 Uhr (Standblattausgabe bis 17.00 Uhr)
Sonntag: 09.00–11.30,
12.30–16.00 Uhr (Standblattausgabe bis 15.00 Uhr)
10. August
Kugel reserviert PJV / Nur
Schrotübung! Jagdschützen
Berken, 17.30–20.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
12. August
Letztes Training Kugel,
Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
12. August
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
17.30–20.30 Uhr
22. August
● Übungsschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
09.00–12.00 Uhr, Kugel- und
Schrotschiessen
Jagd- und Sportschützenverein
Selgis Muotathal
6436 Ried (Muotathal)
www.selgis.ch
[email protected]
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22. August
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
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Jagdschiessen
7. August
Übungsschiesstag, Jagdparcours Schaniela, Küblis,
14.00–20.00 Uhr
21. August
Trainingsschiessen
Diana Aletsch
Schiessstand Ried-Mörel
17.00–20.00 Uhr
Kontaktperson:
Fritz Schalbetter jun.
Tel. 079 301 11 13
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22. August
● Jagdschiessen Diana
Visp und Umgebung
Kugel + Schrot, Jagdschiessanlage Mattwald,
08.00–17.00 Uhr
Auskunft: Heinz Gruber,
079 221 19 07
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22. August
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
13.30–18.00 Uhr
22. August
Übungstag, Jagdschützen
Berken, 13.00–18.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
22./23. August
5. Walliser Jagdparcours in
Oberwald (Gerental)
Sa 11.00–19.00 Uhr
So 08.00–17.00 Uhr
Programm: Kugel und Schrot
Organisation: Diana Goms
Kontakt: Adrian Imwinkelried,
3904 Naters, 079 608 08 77
22./23. August
Pirsch am Sustenpass
Veranstaltung des Berner
Jägerverbandes
Sa 08.00–19.00 Uhr
So 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass,
Berner Seite) signalisiert
Auskunft: 079 222 40 04
OK, R. Rohrbach
26. August
Parcours-Training / Kugelübung, Jagdschützen Berken,
17.30–20.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
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28. August
Trainingsschiessen
Diana Aletsch
Schiessstand Ried-Mörel
17.00–20.00 Uhr
Kontaktperson:
Fritz Schalbetter jun.
Tel. 079 301 11 13
29. August
Einschiessen Jagdgewehre
(nur Grächen und St.
Niklaus), 08.00–12.00 und
13.30–17.00 Uhr
Auskunft: 079 221 19 07
29. August
Rebeschiessen, Schiessanlage
Rebe-Ulmiz, Jägerverein des
Seebezirks, Diana du Lac,
13.30–18.00 Uhr
30. August
Jagdparcours, Jagdschützen
Berken, 08.30–17.00 Uhr,
Auskunft: F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04
www.jagdschuetzen-berken.ch
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Anzeige
7. August
Training Kugel + Schrot,
Jagdschiessanlage Mattwald,
18.00–20.00 Uhr
2>+==300*= 2*+50==
2:+= ==300*= 2*+50==
31. August + 7. September
Jagdwaffeneinschiessen
Schiessstand Raron
ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05,
Alex Schwestermann
Die Schiessnadel an Hut
oder Kittel ist das sichtbare Zeichen des weidgerechten Jägers, dass
er auch seine Waffe beherrscht. Die Nadel trägt
Jahrzahl und jährlich ein anderes Kantonswappen (Reihenfolge Beitritt in
den Bund). Sie kann an den bezeichneten Jagdschiessen erworben werden. Bestellungen der Schiessnadel
(es werden nur Sammelbestellungen für Schiessanlässe ausgeführt)
sind so früh als möglich zu richten
an Verlag Schweizer Jäger, Pf. 261,
8840 Einsiedeln, Tel. 055 418 43 43,
Fax 055 418 43 44, E-Mail: kontakt@
schweizerjaeger.ch, wo auch jede gewünschte Auskunft erhältlich ist. Solange vorrätig, sind auch noch die
Schiessnadeln früherer Jahre (SG,
SO) lieferbar.
Schweizer Jäger 6/2009
45
Jagdschiessen
4. September
● Übungsschiessen
im Stand Zollhaus,
Diana Sense
17.00–20.00 Uhr, Kugel- und
Schrotschiessen, Einschiessen
der Jagdwaffen
4. September
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
5. September
Jagdschiessen Diana Aletsch
Schiessstand Ried-Mörel
08.00–12.00, 13.00–16.30 Uhr
Kontaktperson:
Fritz Schalbetter jun.
Tel. 079 301 11 13
5. September
Einschiessen Jagdgewehre
(nur Grächen und St.
Niklaus), 08.00–12.00 und
13.30–17.00 Uhr
Auskunft: 079 221 19 07
4. Oktober
Herbsttaubenmatch, Jägerverein Kandertal, «Unter dem
Bühl», Blausee-Mitholz
10.00–16.00 Uhr
Fragen oder Anmeldungen:
Willy Matti, 3711 Mülenen,
Tel. 079 295 30 79
[email protected]
8. November
100 Taubenmatch, Jagdschützen Berken, 08.30–17.00 Uhr,
Auskunft: F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04
www.jagdschuetzen-berken.ch
Praxisgerechte
Jagdvorbereitung
28. November
Goldener Fuchs, Jagdschützen Berken, 12.30–17.00 Uhr,
Auskunft: F. Gertsch,
Tel. 062 961 25 04
www.jagdschuetzen-berken.ch
Pirsch am Sustenpass
22./23. August 2009
Samstag 08.00–19.00 Uhr
Sonntag 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab Hotel Steingletscher (3863 Sustenpass,
Berner Seite) signalisiert.
Auskunft: 079 222 40 04
(OK, R. Rohrbach).
7. September
Kugel reserviert PJV / Nur
Schrotübung! Jagdschützen
Berken, 17.30–20.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
11. September
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
16. September
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
13.30–20.30 Uhr
19. September
Übungstag, Jagdschützen
Berken, 13.00–18.00 Uhr,
www.jagdschuetzen-berken.ch
19. September
Übungsschiessen, Schiessanlage Rebe-Ulmiz, Jägerverein
des Seebezirks, Diana du Lac,
13.30–18.00 Uhr
46
Schweizer Jäger 6/2009
Pirsch Rouchgrat
7./8. August 2009
Freitag 14.00–19.00 Uhr
Samstag 08.00–17.00 Uhr
Schiessplatz ab 3538 Röthenbach im Emmental signalisiert.
Auskunft: 079 235 43 43
(OK, F. Catocchia).
Zusätzlich zu den Pirschgängen stehen wiederum die Anlagen
für den Schrotschuss zur Verfügung (Rollhasen/Wurftauben).
5. September
Jagdschiessverein Gampel
17.30–20.00 Uhr
7. September
Jagdwaffeneinschiessen
Schiessstand Raron
ab 17.00 Uhr, ohne Anmeldung. Fragen: 079 301 60 05,
Alex Schwestermann
Veranstaltungen des Berner Jägerverbandes
Randschrote
Frage: Ich habe oft Probleme, schnelle Ziele aufzunehmen, weil ich sie zu spät sehe
und dann zu langsam bin. Als
Schütze mit linkem Meisterauge und Anschlag von der rechten Schulter, muss ich ja das
linke Auge vor der Schussabgabe schliessen. Mein Augenarzt machte mich bei der
letzten Untersuchung auf den
sogenannten «blinden Fleck»
aufmerksam. Kann es da einen
Zusammenhang geben?
Man könnte damit spekulieren, aber ich denke, der blinde Fleck hat auf das Schiessen
mit der Flinte keinen Einfluss.
Schauen wir uns die Geschichte etwas näher an: Beim
sogenannten «blinden Fleck»
fehlen die Sehnerven. Für eine
bestimmte Stelle der Gesichtsfeldregion ist der Mensch demnach blind. Was bedeutet dies
nun für einen Schützen, der
mit nur einem Auge schnelle
Ziele beschiesst?
Versuchen Sie folgendes
Experiment: Schliessen Sie
das linke Auge und fixieren Sie
in der untenstehenden Skizze das Kreuz links. Bewegen
Sie nun die Seite langsam zum
Auge und vom Auge weg. Sie
werden feststellen, dass in einer Distanz von zirka 30 Zentimetern der Vogel verschwindet. Erstaunlich aber wahr!
Falls unser «einäugiger»
Schütze mit einer «Vorhaltetechnik» operiert, bei der jeweils ein bestimmter Punkt
vor dem Ziel anvisiert wird,
wäre es also möglich, dass das
Ziel im entscheidenden Moment aus seinem Blickfeld
verschwindet. Voilà!
Aber halt! Der Punkt, bei
welchem der Sehnerv in die
Netzhaut eintritt, unser blinder
Fleck also, liegt etwa 14° na-
Unter dieser Rubrik beantwortet
der Flintenschiesslehrer MarkusUrs Felder auch Ihre Fragen über
alles, was mit dem Flintenschiessen zusammenhängt. Richten Sie
die Frage(n) an die Redaktion
oder direkt an Markus-Urs Felder,
Alte Schäferei, 8590 Romanshorn,
www.flintenakademie.ch
sal vom Fixierpunkt. Das sich
aus diesem Winkel ergebende Vorhaltemass entspricht in
etwa einem Vogel, der mit einer Geschwindigkeit von über
240 Kilometern pro Stunde
in 20 Meter Entfernung quer
am Schützen vorbeifliegt. Ein
nicht alltägliches Ziel! Auch
auf 35 Meter müsste der Vogel immer noch 200 Kilometer pro Stunde vorlegen. Falls
dann der Schütze bei diesem
Flitzer ausschliesslich den
korrekten Vorhaltepunkt fixiert, wird er «verschwinden»
(der Vogel, nicht der Schütze)
– dann und nur dann!
Ich denke, damit könnten wir den «blinden Fleck»
als Fehlschussursache für alle
Belange der Praxis ad acta legen.
GV der Jagd- & Sportschützen Selgis AG und des Jagdund Sportschützenvereins
Selgis vom 20. April 2009
Auch dieses Jahr trafen sich
die Mitglieder zu ihrer jährlichen Generalversammlung in
der heimeligen Schützenstube
im Selgis, Muotathal. Bevor
man zu den offiziellen Traktanden schritt, fand eine interessante Begehung des neuen Schiessstandes sowie der
Büchsenmacherei statt. Inzwischen wurde der topmoderne
Schiessstand bereits in Betrieb
genommen, und die Eröffnung
der Büchsenmacherei ist auf
Herbst 2009 geplant.
8. ordentliche Generalversammlung der Jagd- &
Sportschützen Selgis AG
Die rund 70 anwesenden
Aktionäre hatten über zahlreiche Geschäfte zu bestimmen, vor allem aber über eine
Verdoppelung des bestehenden Aktienkapitals von bisher CHF 275 000.–. Die ordentliche
Kapitalerhöhung
von CHF 15 000.– (6000 Aktien à nominal Fr. 25.–) gehen mit Abschluss eines Aktionärsbindungsvertrages an
den Selgis-Verein. Die weitere
Erhöhung von CHF 125 000.–
wird durch Ausgabe von 5000
Inhaber-Aktien zu je nominell
CHF 25.– je Aktie abgedeckt
und innert 2 Jahren durchgeführt. Dem vorgeschlagenen
Geschäft wurde ohne Gegenstimme zugestimmt.
Im Weiteren wurde die Verlegung des Firmensitzes nach
Selgis, 6436 Ried-Muotathal,
einstimmig beschlossen.
Die Mehrheit der Anwesenden spricht sich zudem für die
Vorlage aus, dass eine allfällige Auflösung und Zweckänderung der Gesellschaft ¾ der
gültig abgegebenen Aktienstimmen bedingt.
Anschliessend werden der
Geschäftsbericht von VR-Präsident Heinz Winter sowie die
Jahresrechnung von Finanzchef Hubert Häusler, die mit
einem Bilanzgewinn von CHF
6000.– abschliesst, wie auch
der Revisionsstellenbericht
einstimmig genehmigt. Die
Entlastung der verantwortlichen Organe sowie die Wahl
des Verwaltungsrates und der
Revisionsstelle für eine Mandatsdauer eines Jahres erfolgen ebenfalls ohne Gegenstimme.
Heinz Winter dankt allen
Aktionären für ihre tatkräftige Unterstützung, insbesondere Gründungsmitglied und
Sponsor Willy Garaventa. Abschliessend informiert Christoph Breu kurz über den Bau
des Schiessstandes und würdigt die zahlreichen Frondienstler für die unzählig geleisteten Arbeitsstunden.
18. ordentliche Generalversammlung des Jagd- und
Sportschützenvereins Selgis
Vereinspräsident Beat Immoos führt speditiv durch die
statutarischen
Traktanden.
Nach der Begrüssung und der
Wahl der Stimmenzähler, wird
der Jahresbericht 2008 (zu lesen unter www.selgis.ch) einstimmig genehmigt. Im Weiteren informiert der Präsident
über die Anzahl der Vereinsmitglieder, die sich per Ende
des letzten Jahres auf über 600
erhöht hat.
Die anschliessende Jahresrechnung und der Revisorenbericht werden einstimmig
genehmigt und dem Vorstand
wird die Décharge erteilt.
Dem Budget 2009 wird ebenfalls zugestimmt, wie auch
dem Jahresbeitrag 2010 von
CHF 50.–.
Im Vorstand waren keine
Demissionen zu verzeichnen,
doch wurde Flavian Schmidig
als zusätzliche Verstärkung
für 3 Jahre und Revisor Alfred
Böni für 1 Jahr gewählt. Nach
wie vor werden jedoch Verantwortliche für die Kasse und
Presseberichte gesucht.
Bei den Tätigkeiten 2009
steht primär der Bau des neuen Schiessstandes wie auch
der Büchsenmacherei im Vordergrund und einen möglichst
nahme von 6000 Aktien der
AG zu Fr. 600 000.– (nominell
CHF 25.–) einstimmig zu, so
dass die Bilanzstruktur der AG
gestärkt wird.
Abschliessend bedankt sich
der Präsident bei allen Mitwirkenden für ihren unermüdlichen Einsatz.
Flintenschiess-
unterricht 2009
Exklusiv für seine Leserinnen und Leser organisiert der
«Schweizer Jäger» auch dieses
Jahr Flintenschiesskurse mit
dem Schiesslehrer und Autor
Markus U. Felder in St. Moritz. Verbinden Sie eine optimale Vorbereitung auf die bevorstehende Jagd mit einem
Ferientag im Oberengadin!
Daten
11./12./13. Juni
23./24./25. Juli
13./14./15. August
Halbtageskurse jeweils von
09.00–12.00 Uhr, bzw. 14.00–
17.00 Uhr
Programm
Überprüfen des Schaftes
und der Treffpunktlage, die
richtige Technik, Fehler erkennen und beheben, Flug- und
Bodenziele sicher treffen.
Preis / Anmeldung
Fr. 170.– halber Tag
Fr. 280.– ganzer Tag
(zuzügl. Munition), Ausbildung in 4er-Gruppen. Anfänger und Fortgeschrittene willkommen.
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen werden
in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.
Anmeldung und Auskunft:
Tel. 078 641 82 34 oder info@
flintenakademie.ch
Schweizer Jäger 6/2009
47
Jagdschiessen
Generalversammlung
im Selgis
selbständigen Schiessbetrieb
auf allen Anlagen. Der Präsident verweist auf das abwechslungsreiche Jahresprogramm
und motiviert die Schützen,
das vielfältige Angebot auch
entsprechend zu nutzen.
Die anwesenden Vereinsmitglieder stimmen der Über-
Resultate
Jagdschiessen
75-Tauben-Match von Berken
Am 16. Mai führten die
Berkener Jagdschützen den
Frühjahrs-75-Tauben-Match
durch. Am Schiessen massen
sich 21 Schützen aus der «halben» Schweiz und kämpften
in drei Kategorien um schöne
Preise (Warenkörbe) und Medaillen. Der Tagessieger heisst
Dionys Imboden aus Täsch mit
70 Treffern von total 75!
Herzlichen Dank allen Teilnehmern und Gratulation den
Gewinnern. Ein spezieller
Dank geht an alle Sponsoren
und Helfer des Vereins.
Fritz Gertsch
Aus der Rangliste
Kat. A: 1. Dionys Imboden, Täsch, 70; 2. Roger
Huser, Perlen, 68; 3. Montano Pesce, Zermatt, 67; 4.
Lars Vogt, Zofingen, 65; 5. Alois Schnell sen., Wahlen,
64; 6. Ernst Fahrni, Eggiwil, 60.
Kat. B: 1. Hubert Zimmermann, Vitznau, 66;
2. Paul Zimmermann, Vitznau, 63; 3. Rudolf Graber,
Niederönz, 63; 4. Joseph Gwerder, Muotathal, 63; 5.
Urs Schnell, Wahlen, 62; 6. Rolf Vogt, Strengelbach,
62; 7. Toni Fritschi, Regoldswil, 62; 8. Daniela Fahrni,
Eggiwil, 57.
Kat. C: 1. Armin Lehmann, Steinen, 63; 2.
Werner Leu, Biel-Benken, 58; 3. Arthur Bieri, Herzogenbuchsee, 58; 4. Urs Rotzetter, Aarwangen, 55; 5.
Patrick Lack, Netzlingen, 54; 6. Fritz Gertsch, Herzogenbuchsee, 51; 7. Michael Wüthrich, Bützberg, 44.
Jagdparcours
Schaniela, Küblis
Im Schanielatobel in Küblis
wurde im Jahre 2001 der Parcours erstellt. Verteilt auf eine
Strecke von gut einem Kilometer wird auf fünf verschiedene Scheiben (Sius Ascor)
geschossen:
Keilerscheibe,
laufender Hirsch, Rehbock,
Fuchs und zu guter letzt auf
den Gamsbock. Die Distanzen
und die Stellungen wechseln
sich ab. Diese praxisbezogene
Anlage garantiert eine Chancengleichheit für alle Jäger!
Jagdschiessen
Am Wochenende des 8./9.
August 2009 findet auf dieser
Anlage das 9. internationale
Jagdschiessen statt. Jagdwaffen ab Kaliber 222 sind zugelassen. Zu diesem Anlass laden wir Sie herzlich ein.
Im Schanielatobel erwartet
Sie eine moderne Schiessanlage. Die Sektionen Madrisa und
Prättigau hoffen, recht viele
Schützinnen und Schützen in
Küblis willkommen heissen
zu dürfen.
Kontaktadresse: Jakob Dönz, Haus Valpun, 7243
Pany, Telefon 081 332 34 81, 079 437 46 64
Jägerinnenschiessen in der Schiessanlage
Graf Stauffenberg in Amerdingen
Das Bayerische Jägerinnenforum organisierte nach
drei Jahren wiederum einen
Schiesswettbewerb in Amerdingen (Oberbayern). 28 Jägerinnen aus ganz Bayern und
auch aus der Schweiz massen
sich abermals in der Schiessfertigkeit.
Persönliche Einladungen für
den 18. April 2009…
Renate Weber, die Repräsentantin des Bayerischen Jägerinnenforums, lud uns drei
Bündner Jägerinnen, die wir
schon vor drei Jahren am
Preisschiessen
teilnahmen,
persönlich ein. Hinzu bekamen wir vom Grafen persönlich das Privileg, wieder ein
Zimmer im Schloss beziehen
zu dürfen. Allein diese Gesten
waren uns die Reise wert und
so folgten Ursina Thomann
und Gerda Rubli und ich der
kurzfristigen Einladung. Diesmal galt es, einen Wanderpokal auszuschiessen auf der uns
bereits bekannten Anlage in
Amerdingen.
Preisverteilung durch den
Grafen von Stauffenberg
persönlich
Vormittags hatten alle 28
Teilnehmerinnen ein Pensum
von je drei Schüssen auf die
Scheiben «Laufenden Keiler»,
Fuchs und Rehbock (Kal. Ab
6.5 mm) zu absolvieren. Am
Mittag gab Egbert Urbach, der
Leiter der Landesjagdschule, in seinem äusserst spannenden Referat «Vom Welpen
zum Jagdhund» zusätzliche
gute Tipps und Tricks, was
eine Jagdhundehalterin ihrem
künftigen treuen Begleiter unbedingt schon als Welpe beibringen muss.
Anschliessend stand für uns
alle das Flintenschiessen auf
dem Programm. Auf je 5 Kipphasen und Traptauben (max.
Schrotgewicht: 28g) musste
geschossen werden. Alle Teilnehmerinnen waren sich einig,
auf die Kipphasen und Traptauben fehlte es einfach an regelmässigem Training.
Zum Schluss – Spass muss
eben auch bei einem solchen
Nach der Preisverteilung vor
der Schiessanlage
Amerdingen.
Graf Alfred Schenk
von Stauffenberg
(Mitte hinten)
umrahmt von den
Teilnehmerinnen,
Jakob Pollithy
(rechts aussen).
48
Schweizer Jäger 6/2009
Wettbewerb sein – gab jede Jägerin mit der gleichen Waffe
im Schiesskeller einen Schuss
auf die Ehrenscheibe. Gewinnerin wurde diejenige, deren
Schuss am nächsten im Zentrum der Scheibe war. Uns drei
Schützinnen lief ’s recht gut.
Gespannt warteten alle auf
die Ehrung, die Graf Alfred
Schenk von Stauffenberg persönlich zusammen mit der Organisatorin Renate Weber vornahm. Der Wanderpokal ging
zwar nach Niederbayern, trotzdem waren wir glücklich über
unsere ausgezeichnete Rangierung, für die wir tolle Sachpreise aus den Händen des Grafen
überreicht bekamen.
Abends im gräflichen Gästehaus «Jägerhof» lud der Graf
uns auf eine feine, schwäbische Brotzeit ein. Zu unserer
Runde gesellte sich später auch
der Pächter des gräflichen Reviers Jakob Pollithy. Bis in die
frühen Morgenstunden wurden bei gemütlichem Beisammensein Gedanken und Erfahrungen zur Jagd ausgetauscht.
Tags drauf genossen wir unter
der Leitung des Grafen persönlich die Schlossführung.
Arlette Meisser-Müller,
Chur
GEFORKELTER
Kürzlich berichtete Univ.
Doz. Dr. Armin Deutz in der
«Pirsch» über die Sektionsergebnisse eines an einer Fütterung verunfallten und eines
bei einer Fütterung geforkelten Hirsches. Ich bat ihn, seine
Befunde auch den Leserinnnen
und Lesern des «Schweizer Jägers» zugänglich zu machen.
Dies in Ergänzung zu meinen
eigenen Ausführungen im SJ
3/09, Seiten 36–38. Nachfolgend sein Bericht.
Fall 1:
Verenden durch Sturz
auf Schildknorpel
Die Sektion eines am 27.
Jänner 2007 im Bereich einer Rotwildfütterung verendet
aufgefundenen Rothirsches,
ungerader Kronenzehner, 8
Jahre, schildert folgender
Kurzbericht:
Der abgebildete Hirsch
wurde im Bereich einer Fütterung im Bezirk Murau, Steiermark, Österreich, bei einer
zwischen Bäumen angebrachten Heuraufe verendet aufgefunden.
Sektionsbefund
Unter der Decke (Hirsch
wurde vollkommen aus der
Decke geschlagen) waren ausser einer ca. 2x3 cm grossen
Blutung über dem Schildknorpel des Kehlkopfes keinerlei
Hinweise auf Verletzungen,
wie Schuss- oder Forkelverletzungen zu erkennen. Ausser
einem Lungenödem (Austritt
Blutung über Schildknorpel.
Blutiger Inhalt in der Luftröhre.
von Flüssigkeit aus den Blutgefässen in das Lungengewebe und in die Lungenbläschen)
waren an den Innenorganen
keine besonderen Befunde zu
erheben. Nach Eröffnung des
Kehlkopfes fanden sich in der
Luftröhre Blut sowie schaumige Ödemflüssigkeit.
Der Hirsch verendete mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit agonal (in Bewusstlosigkeit) an einem Erstickungstod infolge eines
Druckes/Schlages auf den
Schildknorpel des Kehlkopfes.
Durch das Fehlen von weiteren Verletzungen am Wildkörper sowie das Fehlen von Spuren eines Befreiungsversuches
in der Umgebung des Hirsches
ist davon auszugehen, dass der
Druck/Schlag sofort zu einer
Bewusstlosigkeit führte, in deren Folge der Hirsch erstickte.
Situation beim
Auffinden des
Hirsches.
Ursache könnte ein seitliches
Wegrutschen des Hirsches bei
der Fütterung gewesen sein.
Der Fütterungsbetrieb ist kausal in keiner Weise mit dem
Verenden des Hirsches in Zusammenhang zu bringen, da
durch die insgesamt 6 disloziert angebrachten Heuraufen auch rangniedrigere Stücke ohne Streitereien Futter
aufnehmen können und der
Fütterungsbetrieb insgesamt
als sehr gut beurteilt werden
kann.
Fall 2:
Hirsch bei Fütterung
geforkelt
Am 23. Januar 2008 wurde
im Bezirk Judenburg, Steiermark, Österreich, einem Rothirsch, ungerader 12er, 12–13
Jahre, nach Rückfrage beim
zuständigen Hegemeister ein
Fangschuss angetragen, da der
Hirsch im Fütterungsbereich
festlag und nicht mehr hoch
werden konnte. Bei der Sektion am selben Tage konnten folgende Befunde erhoben werden: Alte Laufverletzung am
linken Sprunggelenk (Schussverletzung mittels Röntgen
ausgeschlossen), einige stumpfe Forkelverletzungen und ein
perforierender Forkelstich in
den rechten Brustkorb. Dieser
Forkelstich führte zu einem
so genannten Pneumothorax,
d.h. es kam zu einem Eindringen von Luft zwischen Brustund Rippenfell. Dies führt
zur Aufhebung des negativen
Druckes im Intrapleuralspalt
(Spalt zwischen Rippen- und
Lungenfell) und damit zu einem Kollaps des betroffenen
Lungenflügels, der dann nicht
mehr beatmet werden kann.
Die Forkelstiche waren von
aussen nicht sichtbar, lediglich im Bereich des perforierenden Stiches waren geringe
Schweissspuren in der Decke.
Mit verursacht war diese Forkelverletzung sicherlich einerseits durch ein nachbrunftiges
Tier und andererseits durch
die alte Laufverletzung, die
HIRSCH
Fragen an den Tierarzt
Unter dieser Rubrik gibt der
Tierarzt, Jäger und Jägerausbildner Franz-Joseph
Schawalder Auskunft auf Ihre
Fragen.
Richten Sie bitte die Fragen
direkt an:
Franz-Joseph Schawalder
Weidlistrasse 8, 9607 Mosnang
den Hirsch in seiner Bewegung einschränkte.
Diese Fälle demonstrieren wieder einmal, dass es bei
der Suche nach Krankheitsoder Verendensursachen wesentlich ist, dass das zu beurteilende Stück von aussen
nach innen untersucht wird.
Das heisst, dass das Stück zuerst möglichst vollständig aus
der Decke geschlagen wird.
Zu achten ist dabei besonders
auf allfällige Verletzungen wie
Forkelstiche oder solche, die
auf einen Schuss, Riss, Absturz oder eine Kollision mit
einem Kraftfahrzeug hinweisen könnten.
Univ. Doz. Dr. Armin Deutz
Forkelstich hinter dem rechten
Schulterblatt.
Der Forkelstich führte zu einem
Kollaps der rechten Lunge.
Schweizer Jäger 6/2009
49
Tierarzt
FÜTTERUNGSUNFALL und
TREFFPUNKTLAGEN
VISIERUNG
ZIELFEHLER
1
2
Die häufigsten
Zielfehler treten
bei offener Visierung auf. Die Abbildung zeigt die
verschiedenen
Möglichkeiten.
Ordnen Sie die
richtigen Bezeichnungen zu!
Aus welchen Teilen besteht die offene
Visierung?
Zielen heisst: Auge, Visiereinrichtung
und Ziel in eine Linie bringen.
Wie nennt man diese Linie?
11
12
13
14
15
16
17
18
Die Abbildungen zeigen die Teile verschiedener offener Visierungen.
Ordnen Sie die richtigen Bezeichnungen zu!
3
4
5
6
7
8
9
rechts verkantet
rechts verklemmt
Vollkorn
links verklemmt
links verkantet
Wie nennt man die fehlerfreie
Stellung von Kimme und Korn?
Wo sitzt der Schuss bei
Feinkorn?
A
hoch
B
tief
C
Fleck
19
Wo sitzt der Schuss bei Vollkorn?
20
Wo ist die Treffpunktlage eines
Schusses, der rechts verkantet
abgegeben wurde?
Balkenkorn
dreieckiges Visier
Perlkorn
10
Ringkorn
Welche Waffen sind in der
Regel mit einem Umlege- oder
Klappvisier ausgerüstet?
rechteckiges Visier
A
Drillinge
U-förmiges Visier
B
Selbstladebüchsen
Dachkorn
C
Bockbüchsflinten
Testlänge:
Testzeit:
Auswertung:
33 Fragen
30 Fragen
weniger
50
Feinkorn
37 Aufgaben
20 Minuten
sehr gut
ausreichend
ungenügend
Schweizer Jäger 6/2009
A
links tief
B
rechts tief
C
rechts
21
Welche Abweichung der Treffpunktlage entsteht zusätzlich,
wenn der Gewehrlauf nahe der
Mündung aufgelegt wird?
Abdruck aus den Lehrheften für Jungjägerausbildung mit freundlicher Genehmigung
von Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH.
(Vervielfältigung, Fotokopie und Nachdruck
verboten!) Bezugsquellennachweis siehe Rubrik «Jägermarkt», Seite 1, oben links.
A
Tiefschuss
B
Hochschuss
Antworten siehe Seite 38
C
Fleckschuss
23
Zu welchem Zielfehler bzw.
welcher Treffpunktlage kann
Sonnenlicht führen, das steil
von oben auf das Korn fällt?
tief links
B
hoch links
C
links
Woraus besteht in der Regel die
Visiereinrichtung von Flinten?
A
aus Kimme und Korn
B
nur aus der Laufschiene
C
nur aus dem Korn auf der Laufschiene
25
A
B
C
26
A
Was ist ein Flinten-Hilfskorn?
Sie vergrössert das Ziel.
B
Sie bringt Absehen und Ziel in eine Ebene.
C
Sie vereinfacht das Zielen.
Was ist das Hauptmerkmal der
Diopter-Visierung?
A
ein besonderes grobes Korn
B
ein feines Lochvisier
C
ein enges Dreiecksvisier
32
Was versteht man unter einer
optischen Visierung?
Zu welcher Art von Visierung rechnet man die Diopter-Visierung?
A
offene Visierung
B
geschlossene Visierung
C
Fluchtvisierung
36
Was ist ein Spektiv?
A
ein Fernrohr
B
ein Fernglas mit starker Vergrösserung
C
Zielfernrohre
ein leuchtenfarbenes Korn
Wozu ist das Diopter-Visier
besonders geeignet?
zum Scheibenschiessen bei guter
Beleuchtung
C
zum Schiessen auf bewegliche Ziele
Welche optischen Systeme fi nden
bei der Jagd Verwendung?
A
Fernrohre
B
Ferngläser
C
Zielfernrohre
29
A
35
31
Welche Vorteile bietet eine
optische Visierung?
ein zusätzliches kleineres Korn auf etwa
1/3 der Lauflänge
zum Schiessen in der Dämmerung
28
34
ein grösseres Korn
B
27
Beim Zielen mit der offenen Visierung tastet das Auge die unterschiedlich weit entfernten Punkte
Kimme, Korn und Ziel nacheinander ab, um sich darauf scharf einzustellen. Wie bezeichnet man die
Fähigkeit des Auges, sich auf einen
Punkt in unterschiedlicher Entfernung rasch einzustellen?
Wo sitzt der Schuss, wenn das Korn
links verklemmt wird?
A
24
30
Wie bezeichnet man ein optisches
System für beide Augen?
Wie nennt man ein optisches
System für ein Auge?
www.schweizerjaeger.ch
33
An welcher Stelle der Waffe wird
ein Diopter montiert?
A
vor dem Patronenlager
B
an der Laufmündung anstelle des Korns
C
37
Sie wollen auf weite Entfernungen,
z.B. im Gebirge, Wild sicher
ansprechen. Welches optische
Hilfsmittel eignet sich hierfür
besonders?
möglichst nahe am Auge auf Verschlusskasten oder Kolbenhals
Schweizer Jäger 6/2009
51
Testen Sie Ihr Wissen
22
Bund und Kantone
Erste Delegiertenversammlung
von JagdSchweiz in
Zofingen
Am 20. Juni findet in Zofingen (Kanton Aargau) die
diesjährige ordentliche Delegiertenversammlung
von
JagdSchweiz statt. Erwartet werden über 90 Delegierte aus allen Schweizer Kantonen. Als Gäste wird Präsident
Jon Peider Lemm unter anderem Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger und Regierungsrat Peter C. Beyeler begrüssen
dürfen.
Nebst den gemäss Statuten zu behandelnden Traktanden steht die Wahl eines
Vorstandsmitglieds an; dafür vorgeschlagen wird Peter
Zenklusen, Präsident des Berner Jägerverbandes.
Ein bedeutender Punkt auf
der Traktandenliste ist weiter
die Aufnahme von neuen Mitgliedern. Die Kantonalverbände und -vereine, die derzeit
Mitglieder des Schweizerischen Patentjäger- und Wildschutzverbandes und von RevierjagdSchweiz sind, haben
geschlossen ein Beitrittsgesuch
als A-Mitglieder gestellt. Zusammen mit dem Verband der
Freiburger Jäger, derzeit Mitglied von Diana Suisse, sind es
in dieser Kategorie insgesamt
24 Verbände. Diana Suisse
und der Verband der Tessiner
Jägerschaft sind als Teilverbände bereits A-Mitglied von
JagdSchweiz. In Zofingen anwesend sein werden auch Vertreter von drei nationalen jagdlichen Organisationen, die ein
Gesuch um Aufnahme als BMitglieder gestellt haben.
Anschliessend wird der
Vorstand seine ersten Gedanken zur Revision der eidgenössischen Jagdverordnung
darlegen, die in den nächsten
zwei Jahren über die Bühne
gehen soll. An der Delegiertenversammlung von Zofingen wird ausserdem ein Bericht der Schweizerischen
Vereinigung der Waldschnep-
52
Schweizer Jäger 6/2009
fenjäger zum Vogelzug in
den Jahren 1988–2008 vorgestellt. Diese Übersichtsarbeit zeigt die bedeutende
Rolle der Jagd für die Überwachung und für die Erhaltung
von Wildtierpopulationen auf.
Berechtigte Personen finden
die Unterlagen für die DV unter «Dokumente».
JagdSchweiz
Ausbildung im
Jagdhundewesen:
Gangbarer Weg
aufgestöbert
Mit der Revision der Tierschutzverordnung sind im Bereich der Hundehaltung neue
Vorschriften eingeführt worden. Neu müssen alle Hundehalter, die erstmals oder wieder einen neuen Hund haben,
einen Kurs zur Erlangung der
Sachkunde (SKN) besuchen.
Daneben müssen auch die
Instruktoren, die diese Kurse erteilen, selbst ausgebildet werden. JagdSchweiz hat
vor einer Kommerzialisierung
stets gewarnt und festgehalten, dass im Jagdhundewesen
auf die bestehenden Strukturen aufgebaut und das vorhandene Wissen angerechnet
werden müsse. Es geht nun darum, in jedem Kanton mindestens zwei AGJ-Leistungsrichter so weiter zu bilden, dass
sie befähigt sind, die Kurse
für Sachkundenachweise gemäss Ausbildungsverordnung
des Bundes zu erteilen. Diese Ausbilder sollten ebenfalls
in der Lage sein, im Rahmen
der Jungjägerausbildung das
Jagdhundewesen derart zu unterrichten, dass die Kandidaten, wenn möglich gleichzeitig
mit dem jagdlichen Prüfungsstoff auch den Hunde-Sachkundenachweis erhalten. Nun
hat die Arbeitsgemeinschaft
für das Jagdhundewesen unter
allen Möglichkeiten die Beste
aller derzeit möglichen Lösungen präsentiert.
Im Rahmen der Ausbildungsstrukturen der Schweizerischen kynologischen Ge-
sellschaft, der die AGJ angeschlossen ist, können AGJLeistungsrichter im Rahmen
einer Zusatzausbildung die didaktischen Grundlagen und
das tierschutzrelevante Wissen
erlernen. Dieser Kurs ist zwar
nicht zum Null-Tarif, aber
zu einem konkurrenzfähigen
Preis zu haben. Rund 3000.–
Franken kostet er. Nun geht
es darum, die Kosten für diese Spezialistenausbildung, die
sowohl dem Jagdhundewesen
als auch der Jagd allgemein
zugute kommt, möglichst breit
aufzufangen. JagdSchweiz bittet deshalb die Jagdverbände
und -vereine sowie die Jagdhundeclubs, sich finanziell
daran zu beteiligen. Es sollte
möglich sein, die nötige Anzahl an Leistungsrichtern finanziell derart zu unterstützen, dass sie auch bereit sind,
den zusätzlichen Ausbildungsaufwand im Interesse der Jagd
und der Jagdhunde auf sich zu
nehmen. JagdSchweiz ist auch
den kantonalen Ausbildungskommissionen dankbar, wenn
sie sich darum bemühen, die
Jungjägerausbildung im Bereich des Jagdhundewesens
den neuen Erfordernissen anzupassen.
Der Dank der Schweizer Jägerschaft für die Erarbeitung
der hier skizzierten Lösung
geht an die Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen, ganz besonders an den
Präsidenten Dr. Walter Müllhaupt und an den Sekretär Andreas Rogger. Die langwierigen und zähen Verhandlungen
haben sich gelohnt. Ein Dank
geht auch an die SKG für die
Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen
des Jagdhundewesens.
JagdSchweiz
Weitere Informationen:
www.ag-jagdhunde.ch/news.htm
JagdSchweiz zum
Entwurf «Eidgenössisches Hundegesetz»:
In der Schweiz bestehen 26
unterschiedlich ausgestaltete
kantonale Bestimmungen in
Zusammenhang mit dem Halten von Hunden. Auf Bundesebene wird im eidgenössischen
Tierschutzgesetz
(TSchG)
vom 16. Dezember 2005
(Stand 1. September 2008)
ein ausdrücklicher Vorbehalt
in bezug auf das Jagdgesetz
vom 20. Juni 1986 statuiert.
In der Tierschutzverordnung
(TSchV) vom 23. April 2008
(Stand 1. März 2009) bestehen in Bezug auf das Halten
und den Einsatz von Hunden
zahlreiche Vorschriften, so unter anderem verbotene Handlungen bei Hunden (Coupieren
etc.), Zucht von Hunden und
Katzen, Anforderungen bei
der Hundehaltung (die neuen
Bestimmungen über den Sachkundenachweis), Einsatz von
Hunden (unter anderen Jagdhunde), Sozialkontakt, Ausbildung von Jagdhunden (Ausbildung von Bodenhunden am
Kunstbau), Hilfsmittel und Geräte (namentlich Bestimmungen über Elektroreizgeräte)
und Meldung von Vorfällen.
Eine Verfassungsnorm (Kompetenznorm) besteht nicht und
muss extra – was vorgesehen
ist – noch geschaffen werden.
Ausgangslage für die Erarbeitung eines eidgenössischen
Hundegesetzes sind die tragischen, bekannten Beissvorfälle. Mittlerweile ist aber sowohl
auf kantonaler als auch auf
eidgenössischer Ebene eine
Regel- und Bestimmungsflut erfolgt, die zum Teil weit
über das Grundziel (Verhinderung von Beissvorfällen)
hinausschiesst. Eine an und
für sich wünschbare Vereinheitlichung der Vorschriften für die ganze Schweiz
wird durch den vorgesehenen Entwurf nicht erreicht,
weil in Art. 13 des Entwurfes weitergehende kantonale
Bestimmungen ausdrücklich
vorbehalten werden.
Der Entwurf zum eidgenössischen Hundegesetz
bringt materiell keinerlei
grundlegend neuen Erkenntnisse oder Regelungen. Der
Einsatz von Jagdhunden findet
im Entwurf nur gerade in Art.
8, Abs. 1, Erwähnung. Im Bericht der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK)
kommt das Wort «Jagdhund»
überhaupt nicht vor! In Art.
8, Abs. 1, wird nun vorgesehen, dass der Bundesrat «Vorschriften über das Halten von
Hunden mit besonderem Ein-
Die Verfassungsbestimmung
Der vorgesehene Art. 80,
Abs. 2 bis BV, spricht nur von
Vorschriften «über den Schutz
des Menschen vor Verletzungen durch Tiere, die vom Menschen gehalten werden». Der
Gesetzesentwurf dagegen enthält viele Bestimmungen von
Aggressivität gegenüber anderen Tieren. Das ist zumindest
inkonsequent.
Die Bestimmungen des Entwurfes im Einzelnen
Die Bestimmungen von
Art. 1 und 2 sind vollumfänglich und zum Teil fast wörtlich
durch die eingangs erwähnten
Bestimmungen der bestehenden Tierschutzverordnung abgedeckt. Eine allfällige Leinenpflicht (Art. 3) ist bereits
schon in zahlreichen kantonalen oder kommunalen Erlassen
geregelt und dort auch besser
untergebracht.
Die Meldepflicht (Art. 4) ist
bereits in Art. 78 TSchV verwirklicht und die daraus abgeleiteten Einzelprüfungen (Art.
5) und Massnahmen (Art. 6) in
Art. 79 TSchV.
Die in Art. 6a enthaltene
Zuchtstättenkontrolle ist zu-
mindest in Teilbereichen ebenfalls durch das TSchG und die
TSchV abgedeckt, kann aber
auch getrost kantonalen Regelungen überlassen werden.
Wirklich neu sind die Bestimmungen über die Haftung
und die Versicherung (Art. 11
und 12). Es ist jedoch nicht
einzusehen, weshalb ein Hundehalter mit einer sogenannten «scharfen Kausalhaftung»
einem Atomkraftwerk oder einem Luftfahrzeug gleichgestellt werden sollte. Diese Regelung ist auch systematisch
falsch platziert. Sie gehört allenfalls ins OR, wo die Haftpflicht für Tierhalter bereits
geregelt ist (Art. 56 OR). Dazu
braucht es kein neues Hundegesetz.
Schlussfolgerung
Das wirklich neue am Gesetzesentwurf sind die Haftungsbestimmungen, die im
Rahmen des OR geregelt werden sollten. Alle anderen Bereiche sind materiell nicht neu.
Der Gesetzesentwurf bringt
keine eidgenössische Rechtsvereinheitlichung.
Es ist deshalb angebracht,
dem Entwurf, der anfangs
Juni im Parlament besprochen werden soll, mit
NICHTEINTRETEN zu begegnen, wie dies eine Minderheit der WBK empfiehlt.
JagdSchweiz
Jahresbericht 2008
des Präsidenten
Die neuen Strukturen von
JagdSchweiz
Das vergangene Jahr ist
durch einen wichtigen Re-
Jon Peider Lemm,
Präsident JagdSchweiz
Lehrreiche Öffentlichkeitsarbeit
«Tier- und Naturfilmer aus Leidenschaft»
Blattschuss
Tony Gnos aus Schattdorf/UR ermöglichte den
Schüler/innen der Mittelpunktschule Brunnen/SZ
in diesem Frühjahr einen Einblick in sein Schaffen als
Tierfilmer. Dabei wurde er von Wildhüter Pius Reichlin,
Fotograf Rodrigo Figueroa und Max Baumann, Jäger und
Naturkenner aus Spiringen, tatkräftig unterstützt. Die
Freude und die Faszination über die Natur kamen in der
Digitalbilderschau voll zur Geltung. Schüler und Gäste
konnten neben der Bilderschau Filmapparate und Stative,
ein Tarnzelt, präparierte Vögel aus der Schulsammlung
und Fotografien von Tieren bestaunen. Die Beteiligten
leisteten damit sinnvolle und zur Nachahmung empfohlene
Öffentlichkeitsarbeit – auch zum Verständnis der Jagd.
kg
Informationen über Tony Gnos finden Sie auf seiner Homepage www.lifepowernatur.ch
Über Positives und Vorbildliches wollen wir unter dieser Rubrik berichten.
Wir freuen uns über jede Kurzeinsendung!
organisationsschritt geprägt
worden. JagdSchweiz führte einen mehrjährigen Prozess
zu Ende, der mit einer nachhaltigen Stärkung des nationalen Jagdverbandes einherging. Die neuen Statuten,
die eine Aufteilung der Verbandsarbeit auf einer strategischen und einer operativen
Ebene vorsehen, sind am 28.
März in Unterägeri unterzeichnet worden. Neu eingeführt wurden die Möglichkeit zur Direktmitgliedschaft
von Kantonalverbänden, eine
Delegiertenversammlung als
oberstes Organ des Verbandes
und die Geschäftsstelle. Der
Statutenrevision vorausgegangen war eine ausserordentlich
gut besuchte und geschätzte
Präsidentenversammlung, die
am 19. Januar in Bern stattfand. Diese Berner Tagung
war von einer breiten, offenen
Diskussion und von konstruktiven Gruppenarbeiten über
die Zukunft des Verbandswesens geprägt und diente der
Meinungsbildung und Konsensfindung.
Grossraubtierpolitik
Auf politischer Ebene zuoberst auf der Liste stand
zweifellos die Forderung nach
einer künftigen Regulierung
der Grossraubtiere. Damit
verbunden waren die Bemühungen zur Verhinderung einer bereits angekündigten
Revision des Bundesjagdgesetzes. Denn diese hätte bestimmt auch Einschränkungen
bei der Ausübung unserer freiheitlichen Jagd nach sich gezogen. Grundlage für diese
politische Arbeit war das vom
Juristen Dr. Thomas M. Müller
erarbeitete Gutachten über die
rechtlichen Grundlagen zum
Management der Grossraubtiere in der Schweiz. Das Gutachten wurde am 22. Februar
anlässlich einer DiskussionsSchweizer Jäger 6/2009
53
Bund und Kantone
satzzweck, insbesondere für
Dienst-, Jagd-, Treib- und
Herdenschutzhunde, sowie für
Blindenführ-, Therapie- und
Rettungshunde» erlässt. Damit könnten die bestehenden
Vorschriften über die Jagdhunde, die sich in verschiedenen Erlassen finden, und
die sich bewährt haben, neu
diskutiert werden.
Jagdhunde müssen, gerade
im tierschutzrelevanten Bereich der Nachsuche, auf verletzte Tiere (Strassenverkehrsunfälle und Jagdbetrieb) über
eine ausreichende Wildschärfe
verfügen. Sie müssen verletzte
Tiere festhalten, niederreissen
und wenn möglich selbst töten. Diese unerlässliche Wildschärfe könnte ohne weiteres unter die im Entwurf in
Art. 1, 2, enthaltenen Begriffe «Aggressivität» oder «Gefährlichkeit» subsumiert werden – was völlig falsch wäre
– zumal der Entwurf diese Begriffe im weitesten Sinne gegenüber Menschen und Tieren
definiert.
Über die Mühen mit der
Hundeausbildung
Ein weiteres politisches
Thema im Jahr 2008 war die
Revision der Tierschutzverordnung und der entsprechenden
Ausbildungsverordnungen für
Hundehalter und Hunde. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen hat sich JagdSchweiz
auf nationaler Ebene für die
Anerkennung des bestehenden Potenzials an Leistungsrichtern eingesetzt, die seit
langem beste Arbeit im Jagdhundewesen ausführen. Zwar
konnte inzwischen eine Reduktion der Kursdauer erreicht
werden, die vom Bundesamt
für Veterinärwesen (BVET)
geforderten
Rahmenbedingungen sind aber vom wirtschaftlichen und vom organisatorischen Standpunkt her für
54
Schweizer Jäger 6/2009
Teilnehmer an der
Präsidentenversammlung vom
29. März 2008 in
Unterägeri (ZG):
Dr. Peter Ulmann,
Amtsleiter Jagd
und Fischerei Zug,
Regierungsrätin
Manuela WeicheltPicard, Dr. Reinhard Schnidrig
und Dr. Thomas
M. Müller, der Verfasser des Grossraubtier-Gutachtens 2008 von
JagdSchweiz.
die Jägerschaft nach wie vor
absolut unbefriedigend. Es ist
nicht nachvollziehbar, weshalb
die Tierschutzbehörde eine
derart weltfremde Lösung für
Nutzhunde vorgeschlagen hat.
Die AGJ wird, zusammen mit
der SKG und JagdSchweiz,
bis spätestens zum Ablauf der
Übergangsfrist in zwei Jahren ein Konzept erarbeiten,
welches den eingangs formulierten Grundanforderungen
für das Jagdhundewesen gerecht und vom BVET sowie
von den zuständigen kantonalen Behörden auch akzeptiert
werden kann.
Artenvielfalt und Wildschutz
Am 2. Oktober hat Jagd
Schweiz zur Teilrevision der
Verordnung über die Wasserund Zugvogelreservate von
internationaler und nationaler
Bedeutung Stellung genommen. Es ist vorgesehen, acht
neue Reservate auszuscheiden
(Kantone FR, LU, SG, ZH)
und bei einigen bereits bestehenden Schutzgebieten Anpassungen vorzunehmen. Die
Anhörungsposition der Jägerschaft ist zusammen mit den
Kantonalverbänden AG, BE,
FR, SG sowie Winterthur und
Umgebung erarbeitet worden.
JagdSchweiz hat sich aufgrund einer Kampagne von
Nos Oiseaux, die den Jagdbeginn auf den 1. November
ansetzen wollte, für die Beibehaltung der Bejagung der
Waldschnepfe in der Romandie und im Tessin eingesetzt.
Es ist zu hoffen, dass mit der
Revision der Jagdverordnung
diesbezüglich keine unverhält-
Foto: Josef Griffel
Bund und Kantone
runde im Rahmen der Messe
«Fischen Jagen Schiessen» in
Bern vorgestellt. Der Gutachter von JagdSchweiz kam zum
überraschenden Schluss, dass
unter dem Aspekt des «Wildschadens» auch Einbussen an
der jagdlichen Nutzungsmöglichkeit enthalten sind und dass
das Bundesjagdgesetz bereits
die notwendigen rechtlichen
Grundlagen zur umfassenden
Regulierung von Grossraubtierbeständen enthält.
Als Folge davon sah sich
das Bundesamt für Umwelt
(BAFU) veranlasst, ein eigenes Rechtsgutachten zur Praxis und Möglichkeiten der Revision des schweizerischen
Jagdrechts in Auftrag zu geben. Der BAFU-Gutachter
Michael Bütler führte aus,
dass das schweizerische Jagdgesetz trotz seiner Kürze und
dank seines flexiblen Ansatzes
immer noch genügende Instrumente zur Lösung der aktuellen Fragestellungen bieten würde. Insbesondere der
Begriff des Wildschadens lasse einen gewissen Interpretationsspielraum zu. Der Bundesrat sah deshalb von einer
Revision des Gesetzes ab und
beauftragte stattdessen das
Bundesamt für Umwelt mit
der Vorbereitung einer Teilrevision der Jagdverordnung.
JagdSchweiz ist über diese
Entwicklung hoch erfreut.
nismässigen Anpassungen eingeführt werden.
JagdSchweiz hat sich im
Rahmen seiner Möglichkeiten auch am Projekt «Respektiere deine Grenzen» des
BAFU und des Schweizer Alpenclubs beteiligt. Dieses Projekt beinhaltet eine Sensibilisierungskampagne für Sportler
und die räumliche Kennzeichnung von Wildlebensräumen.
Die auf der Basis verschiedener gesetzlichen Grundlagen ausgeschiedenen eidgenössischen Jagdbanngebieten
und kantonalen Wildruhegebiete sollen mit der Sensibilisierungskampagne einheitlich
gekennzeichnet werden. Die
Notwendigkeit der Einhaltung
der Regeln soll verständlich
kommuniziert und die Erholungsuchenden für die Ansprüche des Wildes sensiblisiert
werden. Ein Vorprojekt findet
im Winter 2008/09 im Kanton
Luzern statt. Es geht darum,
für verbesserte Lebensbedingungen des Wildes in sensiblen Jahreszeiten zu sorgen und
die wichtige Rolle der Jägerschaft bei der Ausscheidung
von Wildruhezonen auf eine
nationale Ebene zu heben.
Ausblick
Am 20. November hat der
Vorstand von JagdSchweiz in
der Schweizerischen Wildtierwarte in Niedergösgen eine
Strategietagung abgehalten.
Die interne Organisation wurde den neuen Verbandsstatuten
angepasst und die Prioritäten
für die nächsten Jahre gesetzt.
Für den Vorstand sind die Ressorts auf der strategischen Ebe-
ne bestimmt und für die Geschäftsstelle die Aufgaben auf
der operativen Ebene bearbeitet worden; mit den Bereichen
«Politik und Recht», «Kommunikation», «Artenvielfalt»
und «Mitgliedschaften» lassen sich sämtliche Aktivitäten
des nationalen Jagdverbandes sinnvoll einordnen. Für
eine wirksame Verbandsarbeit
braucht JagdSchweiz den nötigen finanziellen Spielraum.
Die Präsidentenversammlung
hat die nötigen Mittel in Aussicht gestellt. Speziell erfreulich ist das Engagement des
Neuen Schweizer Hegerings.
Dank der Initiative von Alexander Baldinger, Karl Lüönd
und Dr. François Schwarzenbach ist es gelungen, über 100
Gönner zu motivieren, die bereit sind, in den nächsten drei
Jahren je den Betrag von Fr.
1000.– als Unterstützung zu
Gunsten des Dachverbandes zu zahlen. Die Unterstützung des Hegerings ist für die
Verantwortlichen des nationalen Jagdverbandes Ausdruck
von Vertrauen und Wertschätzung zugleich. Dies motiviert
und spornt an. JagdSchweiz
schaut zuversichtlich in die
Zukunft und freut sich auf die
engere Zusammenarbeit mit
den Kantonalverbänden und
-vereinen. So wird es uns möglich sein, die anstehenden Herausforderungen zu meistern.
Dank
Ich möchte meinen Jahresbericht nicht schliessen, ohne
allen Jägerinnen und Jägern zu
danken, welche immer wieder
bereit sind, sich für die Jagd
Jahresbericht 2008
der Geschäftsstelle
Im Berichtsjahr hat der Geschäftsleiter den Präsidenten
und den Vorstand bei der Konsolidierung von JagdSchweiz
und bei der jagdpolitischen Arbeit unterstützt. Hauptthema
war das Dossier «Grossraubtiere». In diesem Zusammenhang sind Entscheidungsgrundlagen erarbeitet worden.
Der Besuch der Tagung in
Slowenien zur Vorstellung der
EU-Richtlinien zum Umgang
mit Grossraubtieren auf Ebene der Populationen am 10.
und 11. Juni 2008 hat wichtige Einblicke in die Denkweise der Behörden und der Forscher ermöglicht und einen
guten Überblick in die Strategie der Länder Europas gegeben. Die Positionierung von
JagdSchweiz hat wesentlich
zur Aufgabe der Pläne zur Revision des Bundesjagdgesetzes beigetragen.
Dr. Marco Giacometti,
Geschäftsleiter JagdSchweiz
Im Hinblick auf die ständig laufenden Diskussionen
rund um den Tierschutz war
der Besuch der 14. österreichischen Jägertagung zum
Thema «Jagd und Jäger im
Visier – Perspektiven für die
Freizeitjagd in unserer Gesellschaft» äusserst wertvoll.
Die Positionierung von
JagdSchweiz zur zukünftigen
Ausbildungspraxis im Bereich
des Jagdhundewesens und die
Verbesserung der Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für das Jagdhundewesen
war von besonderer Bedeutung.
Vonnöten war auch die
Stellungnahme von Jagd
Schweiz zu einer PR-Kampagne von Pro Natura über angeblich gewilderte Luchse.
Die unbegründeten Wildereivorwürfe an die Adresse der
Jägerschaft haben sich zerschlagen; über gute Voraussetzungen für langfristiges
Überleben der Luchse in der
Nordostschweiz hat das Bundesamt für Umwelt am 25. November 2008 informiert.
Eines Kommentars bedurfte es auch im Falle des Tauchgangs von Birdlife Schweiz;
die Zentrale in Zürich lancierte eine auf populistischen Argumenten aufgebaute Petition
«Für Naturschutz – gegen Eigennutz», die nicht unwidersprochen hat stehengelassen
werden können.
Öffentlichkeitsarbeit
Nicht zu kurz kam auch die
Öffentlichkeitsarbeit. Die Geschäftsstelle veröffentlichte
zahlreiche Mitteilungen auf
www.jagdschweiz.org in drei
Sprachen, die oft auch von den
Jagdmedien und den regionalen Internetplattformen übernommen wurden. Der Auftritt
an der Messe «Fischen Jagen
Schiessen», der zusammen mit
der Berner Jägerschaft und
den Fischern bestritten wurde,
stand unter dem Motto «Räuber am Werk». Zum ersten Mal
wurde an der Messe eine viel
beachtete Diskussionsrunde
zum aktuellen Thema durchgeführt.
JagdSchweiz hat auch versucht, innovative Ansätze zu
entwickeln und Kooperationen und Synergien zu nutzen.
So entstanden – sozusagen als
Weiterführung des Lehrheftes «Wild und Umwelt» – die
Lektionen «Waidmannsheil»
für Primarschüler, die von
Lehrpersonen kostenlos von
der Internetseite www.kiknet.
ch herunter geladen werden
können. Es bestand die Möglichkeit, bei der Erarbeitung
der Lerninhalte mit zu gestalten und Jagdthemen auf einer
bewährten und in Lehrerkreisen bekannten Plattform zu
platzieren.
Zusammen mit dem Amt
für Jagd und Fischerei Graubünden wurde das Projekt
«Wildcam» erfolgreich gestartet. Eine Live-Kamera lieferte
während der Sommermonate
unter www.wildcam.ch regelmässig Bilder aus dem Murmeltierparadies der Alpen,
dem Hochtal Avers. Der Sinn
dieser Aktion war es, der breiten Öffentlichkeit einen direkten Einblick in die Lebensweise unserer frei lebenden
Wildtiere zu geben.
Ein weiteres Projekt hatte
zum Ziel, eine Ausbildungsunterlage für Jägerinnen und
Jäger zu realisieren, die Vorträge und Führungen in den
Wildlebensräumen durchführen wollen. «Treffpunkt Jagd»,
so heisst das Projekt, wird vom
BAFU realisiert. JagdSchweiz,
die als Mitherausgeberin auftreten wird, hat sich dafür eingesetzt, dass die Ausbildungsunterlagen zusammen mit
erfahrenen Medienleuten und
jagdlichen Ausbildnern realisiert werden kann.
Gute Zusammenarbeit, die
Basis erfolgreicher Arbeit
Die Geschäftsstelle pflegte
enge Kontakte mit den Regionalverbänden und mit zahlreichen Kantonalverbänden und
-vereinen. Besucht wurden
Veranstaltungen in den Kantonen AI, AR, BE, BL, GR, TI,
VS und ZH sowie bei RevierJagd Schweiz, beim CIC, bei
den Jagdhornbläsern und beim
Silbernen Bruch.
Der Dank des Geschäftsleiters geht an den Präsidenten,
die Mitglieder des Vorstandes,
die Vertreter der Regionalund Kantonalverbände, die
Jagdmedien, die Vertreter von
Behörden und alle Jägerin-
nen und Jäger, die sich für einen schlagkräftigen nationalen Jagdverband eingesetzt
haben.
Dr. Marco Giacometti,
Geschäftsleiter
Tätigkeitsprogramm
2009
Im Hinblick auf die Aufnahme der neuen A- und B-Mitglieder wird JagdSchweiz die
Administration neu ausrichten. Die 1. DV wird in Zofingen stattfinden. Hingegen sind
keine Präsidentenversammlungen vorgesehen. Zur Kontaktpflege wird JagdSchweiz wie
üblich eine Reihe von Kantonal- und Regionalverbänden
besuchen.
Politik und Recht
An erster Stelle der jagdpolitischen Arbeit von Jagd
Schweiz steht das Dossier
«Revision der Eidgenössischen
Jagdverordnung», bei der
die Regulierung geschützter
Tiere
(Populationsregulation von Konfliktarten) und
der Schutz der Wildtiere vor
Störung im Vordergrund stehen. Weitere Themen, mit denen sich JagdSchweiz im Berichtsjahr beschäftigen wird,
sind die Biodiversitätsstrategie des Bundesrates, die Revision des Raumplanungsgesetzes und die Hundesausbildung
gemäss der neuen Tierschutzverordnung. In diesem Punkt
wird JagdSchweiz eng mit der
Arbeitsgemeinschaft für das
Jagdhundewesen zusammenarbeiten. JagdSchweiz wird auch
die Umsetzung der im laufenden Jahr in Kraft tretenden revidierten Verordnung über die
Wasser- und Zugvögelreservate verfolgen. Zur Vertiefung
der Kenntnisse im Bereich des
EU-Umweltrechts hat der Geschäftsleiter eine Tagung über
die EU-Vogelrichtlinie an der
Europäischen Rechtsakademie in Trier besucht. Zur Optimierung der politischen Arbeit sind zwei Treffen mit der
Intergruppe Jagd im Bundesparlament vorgesehen.
Kommunikation
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sind die beiden
Schweizer Jäger 6/2009
55
Bund und Kantone
und das Wild einzusetzen und
unsere Anliegen würdig zu
vertreten.
Weiter danke ich unserem
Geschäftsführer, Dr. Marco
Giacometti, für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle unserer Jagd und meinen
Kameraden im Vorstand für
die angenehme und kollegiale Zusammenarbeit. Sie haben
mitgeholfen, die anspruchsvollen Aufgaben des Verbandes zu lösen und mich tatkräftig unterstützt.
Jon Peider Lemm,
Präsident JagdSchweiz
Bund und Kantone
Messeauftritte an der Natur 09
in Basel (Durchführung: Thema Grossraubtiere, Öffentlichkeitsarbeit) und FJS 10 (Planung: Thema Biodiversität) zu
sehen. Dazu kommen die Realisierung der Kiknet-Lektionen «Jagd und Wildtiere» auf
Deutsch und Französisch sowie der Plattform http://www.
lernort-natur.ch. Hierbei handelt es sich um eine Zusammenstellung sämtlicher Bildungsangebote der Schweizer
Jägerschaft, die sich insbesondere an Jugendliche, Lehrpersonen, Jungjäger, Jäger
und Medienschaffende richtet. Speziell für Medienschaffende ist im laufenden Jahr
ein Anlass zum Thema Wildbret geplant. Weiter sollen
die Projekte «Wildcam» und
«jagdTV» vorangetrieben bzw.
getestet werden. Vom SPW
wird JagdSchweiz das Projekt «Jagdschiessnadel» übernehmen und weiter führen, das
der Förderung der Schiessfertigkeit der Jäger dient.
Artenvielfalt
JagdSchweiz wird sich an
der Kampagne des BAFU und
des SAC «Respektiere deine Grenzen» beteiligen. Zusammen mit der Association
Suisse des Bécassiers wird
JagdSchweiz einen Bericht
über den Vogelzug der Waldschnepfe in der Schweiz in der
Periode von 1998 bis 2008
veröffentlichen. Schliesslich
wird JagdSchweiz die Präventionskampagne «Weniger
Wildunfälle» von RevierjagdSchweiz übernehmen und weiterführen.
STIFTUNG NATURLAND
Tätigkeitsbericht
2008
Stiftungsrat-Ausschuss
Im Stiftungsrat gab es einige Mutationen. Die neu gewählten Stiftungsräte werden
im Sommer 2009 beim Handelsregister Oberwallis angemeldet und neu eingetragen.
Der aktuelle Ausschuss und
Stiftungsrat setzt sich wie folgt
zusammen:
Philippe Volery, 3175 Flamatt, Präsident, Stiftungsausschuss; Othmar Käslin, 6375
Beckenried, Sekretär, Stiftungsausschuss; Alfred Meier, 6314 Unterägeri, Kassier,
Stiftungsausschuss; Beat Corpataux, 1734 Tentlingen; Roger Gmünder, 9050 Appenzell;
René Geisser, 6390 Engelberg;
Alfred Lauper, 3322 UrtenenSchönbühl; Florian Eggel,
3902 Brig-Gils; Paul Sprecher, 7027 Calfreisen; Ian Angel, 8750 Glarus, noch bis im
Mai 2009.
Neu: Michael Künzler,
9414 Schachen; Beat Zgraggen, 6467 Schattdorf; Roger
Bisig, 8841 Gross.
Der Ausschuss des Stiftungsrates befasste sich an ei-
56
Schweizer Jäger 6/2009
ner Sitzung vom 21. März 2008
mit den laufenden Projekten,
der Zukunft und Pendenzen
der Stiftung. Die Rechnung
und das Budget 2008 und offene Projektanträge wurden besprochen. Ebenfalls wurde der
weitere Ablauf des Stiftungsjahres 2008 geplant.
Die Rechnung 2008 wird
durch die SPW-Revisoren
kontrolliert und anlässlich der
Stiftungsratssitzung vom 2.
Mai 2009 zur Genehmigung
vorgelegt.
Projekte
Euschel (FR): Das Projekt
läuft wie geplant und wurde
mit CHF 750.– teilfinanziert.
Fröhlichsegg (AR): Das
Projekt wurde mit dem Restbetrag von CHF 1000.– im
Jahr 2008 abgeschlossen. Das
Projekt wurde im «Schweizer
Jäger» publiziert.
Wildbiotophege im Kanton Uri: Gemäss Projektablauf wurde die zweite Tranche
von CHF 5000.– im Juni
2008 ausbezahlt und läuft wie
vorgesehen weiter.
Restaurierung
historischer Trockenmauer – Probstenberg (SO, BE): Das Projekt
wurde im Juli 2008 mit einem
Betrag von CHF 4000.– unterstützt. Das abgeschlossene
Projekt wurde im «Schweizer
Jäger» publiziert.
Offene Projekte
Der Stiftungsrat hat für 2
Projekte eine Unterstützung
bewilligt. Da jedoch noch Unterlagen fehlen, hat der Ausschuss die Projekte im Augenblick zurückgestellt.
– Regionalpark Chasseral
(BE) (gesprochener Betrag
CHF 20 000.–)
– Wildwarnanlagen GR
(gesprochener Betrag CHF
10 000.–)
Etliche
Projektanträge
mussten zurückgewiesen werden, da diese nicht dem Stiftungszweck entsprachen.
– Wiederbelebung des Dorfes Puebla de la Sierra
– Peter & Paul Tierpark, St.
Gallen
– Geo-Tag der Artenvielfalt
im Parc Ela
Öffentlichkeitsarbeit
Die abgeschlossenen Projekte werden auch in Zukunft
im «Schweizer Jäger» publiziert. Dies hat zum Ziel, dass
die SPW-Mitglieder über die
Projekte informiert werden
und zugleich Werbung für
neue Projekte machen.
Philippe Volery, Präsident
Jahressitzung 2009
Am 2. Mai 2009 trafen sich
die Stiftungsräte der Stiftung
Naturland in Walchwil ZG
zur ordentlichen Jahressitzung. Während einigen Stunden wurden die verschiedenen
interessanten Projekteingaben
eingehend diskutiert.
Bei den laufenden Projekten im Euschelsgebiet (FR)
und im Kanton Uri konnten positive Zwischenergebnisse verzeichnet werden. Im
vergangenen Jahr konnte das
Projekt mit der Sanierung der
Trockenmauer in Probstenberg (BE/SO) abgeschlossen
werden.
Erfreulicherweise
konnte der Rat über mehrere neue
Projekteingaben befinden. In
einem kantonsübergreifenden
Projekt (Schwyz, Zug und Glarus) soll in Zusammenarbeit
mit der Vogelwarte Sempach
eine Analyse des Auerwildbestandes ermittelt werden. Mittels einer neuen Methode soll
an Hand von Kotproben der
Bestand und die genetischen
Eigenschaften der Population
ermittelt werden. Die Ergebnisse können anschliessend
auch in anderen Gebieten bei
der Beurteilung des Lebensraumes für das Wild eingesetzt werden. Dieses Projekt
wird mit der Stiftung mit einem Betrag von Fr. 10 000.–
unterstützt.
Eine weitere Eingabe
stammte aus dem Kanton
Wallis. Dort wird ein Konzept mit Schneeschuh-Trails
umgesetzt. Mittels Hinweistafeln und geführten Wanderungen sollen die Schneeschuhläufer «kanalisiert» und so
die Wintereinstände des Wildes geschützt werden. Dabei
Anwesende Stiftungsräte (vlnr): Roger Bisig (SZ), Philippe Volery (Präsident),
Florian Eggel (VS), Alfred Meier (ZG, Kassier), Alexander Kubli (GL, hinten),
Michael Künzler (AR, vorne), Roger Gmünder (AI), Othmar Käslin (NW,
Sekretär).
Besichtigung der Zuger Fischbrutanstalt unter fachkundiger Leitung von
Felix Ammann.
werden, welche dem Lebensraum, dem Schutz und der Erhaltung von wildlebenden Tieren dient.
Nach der Sitzung besuchte
der Rat die Kantonale Fischbrutanstalt. Unter der fachkundigen Leitung des Zuger Wildhüters und Fischereiaufsehers
Felix Ammann konnte die moderne Anlage in Walchwil besichtigt werden. Schliesslich
hat diese Anstalt und die Stiftung einen grossen gemeinsamen Nenner: den Schutz und
die Erhaltung eines Tierbestandes – zu Land und zu Wasser.
Othmar Käslin, Sekretär
Am Sonntag, 3. Mai 2009,
hing frühmorgens noch dicker
Nebel über Niedergösgen, als
im Mösli bereits die ersten
Jagdschüler und Jagdschülerinnen eintrafen. Anlass dafür
war der alljährlich stattfindende Jagdlehrpfad der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte.
Aber der überaus grosse Andrang hatte auch noch einen
anderen Grund, nämlich die
Gründung des Fördervereines
«Freunde der Stiftung Schweizerische Wildtierwarte».
Punkt neun Uhr begrüsste Raphael Schmid, Leiter
und Stiftungsrat der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte, die Schüler, Gäste, Interessierte und nicht zuletzt auch
ein paar wissensbegierige Kinder. Anschliessend wurden die
neu überarbeiteten Fragebögen abgegeben und die Teilnehmer konnten mit dem Lösen des Lehrpfades beginnen.
Anhand von gegen 400 jagdlichen Gegenständen (Tier- und
andere Präparate, jagdlichen
Gebrauchsutensilien, Waffen
und Pflanzen) sollten die Jagdschüler und Jagdschülerinnen
ihr Wissen vertiefen und repetieren. Besonders die Pflanzenpräparate wurden mit grossem
Interesse genau betrachtet, angefasst und dann bestimmt.
Für die Kandidaten der
Jagdprüfung 2009 war dies
eine der letzten Gelegenheiten, ihren Wissensstand vor der
Prüfung zu testen. Den Anwärtern für die Jagdprüfung 2010
bot der Jagdlehrpfad die Gelegenheit, das Lernziel für die
kommenden Monate zu erkennen. Den Alt- und Nichtjägern
konnte so der hohe Wissensstand der künftigen Jungjäger
vor Augen geführt werden.
Der eine oder andere Jäger schaute den Schülern über
die Schulter, gab Antworten
auf spezifische Fragen oder
testete einfach nur sein eigenes Wissen. Von den Schülern
wurde der Lehrpfad als sehr
Wechsel an der Spitze der
Schweiz. Vogelwarte Sempach
Richard Maurer ist anfangs Mai in Basel zum neuen ehrenamtlichen Präsidenten des Stiftungsrates der
Schweizerischen Vogelwarte Sempach gewählt worden.
Der 64-jährige Richard Maurer wohnt in Holderbank AG,
ist promovierter Biologe und
leitet die Abteilung Landschaft
und Gewässer im Departement
Bau, Verkehr und Umwelt
des Kantons Aargau. Richard
Maurer ist ein ausgewiesener Naturschutzfachmann mit
langjähriger Erfahrung. Er tritt
die Nachfolge von Jürg Rohner aus Reinach BL an, der
zehn Jahre lang das oberste Führungsorgan der Vogelwarte leitete. Stiftungsrat und
Belegschaft sind Jürg Rohner
Foto: © Schweizerische Vogelwarte Sempach
konnten erfreuliche Ergebnisse verzeichnet werden. Da zu
diesem Thema auch nationale
Bestrebungen im Gange sind,
können die gemachten Erfahrungen in weitere Konzepte
einfliessen. Die Stiftung hat
die Summe von Fr. 9000.– für
dieses Projekt zur Verfügung
gestellt.
Bei einer Eingabe aus
Courtételle JU wurde für die
Schaffung eines Wildbeobachtungsturms ein Unterstützungsbeitrag von Fr. 5000.–
gesprochen. Der Turm bildet
die Basis für diverse Aktivitäten, welche die Bevölkerung
für die Anliegen der Natur, des
Wildes und der Jagd sensibilisieren sollen.
Eine interessante Projekteingabe kam auch aus dem
Kanton Appenzell Innerrhoden. Dort sind die Vorbereitungen zur Herstellung einer Reihe von Kurzfilmen angelaufen.
In Geschichten eingebettet
werden verschiedene Wildarten vorgestellt und Zusammenhänge in der Natur aufgezeigt. Auch die jagdlichen
Bereiche und das Konfliktpotenzial zwischen den Freizeitaktivitäten und des einheimischen Wildes soll thematisiert
werden. Wegen der kurzfristigen Projekteingabe musste der
Beschluss noch aufgeschoben
werden.
Leider waren auch einige
Projekte auf der Traktandenliste, welche nicht unterstützt
werden konnten. Sie entsprachen nicht dem Stiftungszweck. Die Stiftung Naturland
kann nur finanzielle Hilfe anbieten, wenn die Gelder für
die Schaffung und Bewahrung natürlicher oder naturnaher Landschaften eingesetzt
Stiftung Schweiz.
Wildtierwarte
für sein enormes Engagement
und seine massgeblichen Beiträge zum Gedeihen der Vogelwarte zu grösstem Dank verpflichtet. In die Amtszeit von
Jürg Rohner fielen insbesondere die Institutsreform im
Jahr 2000, die Etablierung des
Dr. Richard
Maurer (r) ist der
neue Präsident
der Schweiz.Vogelwarte Sempach.
Sein Vorgänger,
Dr. Jürg Rohner (l),
präsidierte von
1999–2009 das
Aufsichtsorgan
der Vogelwarte.
Programms «Artenförderung
Vögel Schweiz» und der mutige Entscheid, der Vogelwarte mit dem Neubauprojekt eine
zweckmässige, moderne Infrastruktur zu geben.
Schweizerische Vogelwarte
Schweizer Jäger 6/2009
57
Bund und Kantone
CH
Bund und Kantone
Schülerinnen und Schüler beim Vergleichen der Antworten.
lehrreich, gut aufgebaut und
organisiert empfunden. Dies
bestätigte das Leitungsteam
und die anwesenden Lehrpersonen der Wildtierwarte darin,
dass der Jagdlehrpfad wichtig und notwendig ist und im
Sinne von Peter Steiner (Stifter und Stiftungsratspräsident)
weitergeführt wird.
Gründungsversammlung
Kurz vor elf Uhr trafen immer mehr geladene Gäste zum
Apéro ein, darunter viele Jäger, die der Stiftung und Peter Steiner verbunden sind.
Auch die oberste Jagdherrin
des Kantons Solothurn, Frau
Regierungsrätin Esther Gassler, war unter den Gästen auszumachen. Schon von weitem war die «Begrüssung» der
Falkensteiner Jagdhornbläser
zu vernehmen. Im Mösli angekommen, stimmten sie mit
«Jungfuchs» und ihrem eigenen «Falkensteinermarsch»
auf den folgenden, historischen Gründungsakt ein.
Dem in Erlinsbach AG
wohnhaften und im Revier Erlinsbach-Berg jagenden Marcel Notter, seines Zeichens seit
Oktober 2008 Generalsekretär
der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Aargau,
wurde als zukünftigem Präsidenten des Vereins die Aufgabe zuteil, durch die Gründungsversammlung mit dem
Festlegen der Gründungsstatuten und der Wahl der Vorstandsmitglieder zu führen.
Mit folgendem Zitat von Herman Löns eröffnete er die Versammlung: «Das Schiessen allein macht den Jäger nicht aus.
Wer weiter nichts kann, bleibt
besser zu Haus. Doch wer sich
erfreuet an Wild und Wald,
auch wenn es nicht blitzet und
wenn es nicht knallt, und wer
noch hinauszieht zur jagdlosen Zeit, wenn Heide und Holz
sind vereist und verschneit,
wenn mager die Äsung und
bitter die Not und hinter dem
Wilde einher – schleicht der
Tod: Und wer ihm dann weh-
Marcel Notter, zukünftiger Präsident des Vereins Freunde der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte, übergibt das Buch «Meditationen über die
Jagd» Raphael Schmid, Leiter der Stiftung.
58
Schweizer Jäger 6/2009
ret, ist Weidmann allein, der
Heger, der Pfleger kann Jäger
nur sein.»
Kurz erklärte er die Ziele des Vereins, nämlich die
Unterstützung der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte in finanzieller und personeller Hinsicht, die Organisation
von jagdlichen Veranstaltungen und erweiterte Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Gründung eines Patronatskomitees
mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirche
und Wissenschaft. Nicht zuletzt geht es aber auch um die
Pflege der Kameradschaft.
Spätere bauliche Massnahmen oder die Erneuerung einzelner Präparate sollten durch
die Unterstützung des Vereins
möglich gemacht werden. Des
Weiteren ist eine Veranstaltungsreihe geplant, die mit
jagdlichen Themen die nicht
jagende Bevölkerung für die
Jagd und deren Nutzen sensibilisieren soll. Erwartet werden spannende Diskussionen
mit Jägern und Nichtjägern.
Im Folgenden wurde der angehende Jäger Stephan Weber
als Aktuar und Kassier sowie
Marcel Notter als Präsident
einstimmig von den anwesenden Gründungsmitgliedern gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder, nämlich Marc
Rauber als Vizepräsident und
Raphael Schmid als Beisitzer,
sowie die Rechnungsrevisoren
wurden ebenfalls einstimmig
gewählt.
Der moderate Jahresbeitrag von CHF 40.– für natürliche und CHF 150.– für juristische Personen sowie der
Beitrag für eine lebenslange
Mitgliedschaft (CHF 500.–
bzw. 2000.–) wurden einstimmig angenommen. Die anwesenden Gründungsmitglieder
konnten die Gründungsstatuten unterschreiben. Zum
Schluss übergab Marcel Notter der Wildtierwarte das Buch
«Meditationen über die Jagd»
des grossen Jagdschriftstellers José Ortega y Gasset als
erste symbolische Unterstützung. Die Falkensteiner Bläser stimmten «Jagd vorbei»
und «Auf Wiedersehen» an
und Marcel Notter lud alle
zum gemeinsamen, vom
Aarauer Schützenwirt und Jä-
Verein Freunde der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte
Sämtliche Personen und Institutionen, welche an einem Beitritt zum
Förderverein Freunde der Stiftung
Schweizerische Wildtierwarte interessiert sind, werden gebeten, sich
mit dem Aktuar/Kassier in Verbindung zu setzen:
Stephan Weber
Oberer Scheunenweg 2
5600 Lenzburg
[email protected]
079 275 39 25
ger Hans Schneider gesponserten Mittagsaser ein.
Am Nachmittag wurden die
Lösungen des Jagdlehrpfades
ausgehängt und man fand Zeit
zu fachsimpeln. Das Schiesskino von Swarovski Optik
Schweiz interessierte sehr. Die
Firma feiert heuer ihr 60-JahrJubiläum. Daneben konnte
man die neuesten technischen
Geräte am Stand von Swarovski Optik Schweiz ausprobieren. Daniel Sulser erklärte die
technischen Finessen der Teleskope, Zielfernrohre und
der Ferngläser. Dass eine Investition in ein solches Gerät
sich eben nicht nur für Jäger,
sondern auch für Ornithologen und Naturbeobachter und
-fotografen lohnt, wurde beim
ersten Durchblicken klar.
In einem vom anwesenden
Arolfinger
Lokalfernsehen
im Mösli aufgenommenen Interview, brachte Frau Regierungsrätin Esther Gassler –
selber Schwiegertochter eines
Jägers und immer gern gesehener Gast auf Treibjagden –
auf den Punkt, was allen Beteiligten in Bezug auf die Jagd
wichtig ist: Die Jagd werde
in der Bevölkerung sehr verschieden wahrgenommen, es
sei ihre Aufgabe, die Bevölkerung auf die Jagd aufmerksam
zu machen, dies aber nicht im
Sinne einer Rechtfertigung,
sondern vielmehr als umfassende Tätigkeit in und an der
Natur.
Gegen den späteren Nachmittag wurde es stiller im
Mösli, die letzten Schüler korrigierten noch ihre Fragebögen
und die ersten Festbänke wurden weggetragen. So klang ein
lehrreicher, interessanter und
erfolgreicher Tag im Mösli bei
schönstem Sonnenschein aus.
Am 23. Mai, bei strahlendem Wetter, tagte die Gesellschaft Schweizer Museum für
Wild und Jagd zu ihrer Jahrestagung auf Schloss Landshut in Utzenstorf. Präsident
Sébastien Baumann führte,
in Anwesenheit von namhaften Persönlichkeiten, schlank
durch die Traktanden.
rischen Jagdmuseum steht. Sie
bezweckt die Unterstützung
von Ausstellungen und insbesondere die Führung der Bibliothek. Demnächst wird eine
Dokumentation zum Museum
Schloss Landshut erscheinen.
Mit über Fr. 10 000.– wird das
Projekt dem Budget 2009 belastet.
Neue Einnahmen gesucht
Baumann bemerkte, dass die
Mitgliederzahl durch Todesfälle abgenommen hat (neuer
Bestand: 880) und der Wegfall
der bisherigen Beiträge der
Jägerschaft (SPW und Revierjagd Schweiz) zu einer Unterdeckung der Rechnung führte.
Die bisherigen Verhandlungen
mit dem neuen Dachverband
JagdSchweiz, um eine Vereinbarung abzuschliessen, waren
bis heute nicht von Erfolg. Die
Interessen der beiden Parteien
liegen noch zu weit voneinander. Für das Weiterbestehen
der einmaligen Schweizerischen Jagdbibliothek, z.Zt.
gegen 6000 Titel katalogisiert,
sind künftig regelmässige Einnahmen erforderlich.
Mitglieder sind jederzeit
willkommen.**
Leben mit Grossraubtieren
in der Kulturlandschaft
Im Anschluss an die ordentlichen Geschäfte beleuchtete unser «Jagdinspektor» Dr.
Reinhard Schnidrig die Thematik mit Bild und träfen Worten. Waldrodungen und Übernutzung der Wildbestände im
19. Jh. führten dazu, dass der
Bund das Grossraubwild ausrotten liess.
Bis zur Mitte des letzten
Jahrhunderts erholten sich die
Wälder und eine intakte Kulturlandschaft wuchs heran.
Das Wild gefährdete den Waldwuchs. In Abstimmung mit
Vertretern aus der Jägerschaft
wurden in Obwalden wieder
erste Luchse ausgesetzt. «Leider, dies wissen wir» erwähnte Schnidrig, dass später auch
illegale Aussetzungen erfolgten. Dies war kontraproduktiv.
Wenn heute nachweislich illegale Aussetzungen erfolgen
sollten, wird sich der Bund für
einen Abschuss solcher Tiere
einsetzen, sei es beim Luchs,
dem Wolf oder auch dem Bär.
Mit Bild und träfen Worten stand
der Vortrag des «Eidg. Jagdinspektors», Dr. Reinhard Schnidrig, im
Zentrum der Tagung.
«Rotkäppchen und der
Wolf» und der «Teddybär»
In der Bevölkerung existieren Klischees aus der Sage.
Während der scheue Wolf immer noch eine Bestie darstellt,
ist der Bär der liebe «Teddy».
In der Realität ist es aber gerade der Bär, welcher dem Menschen gefährlich werden kann.
JJ2 und JJ3 mussten aus diesem Grund erlegt werden. Mit
sehr viel Aufwand und Geld
versuchte die Wildhut, die Bären zu erhalten. Wenn aber ein
Bär den Zivilisationsmüll als
Nahrung wittert, dann wird
er dem Menschen gefährlich.
«Dann ist er ein toter Bär.»
aber eine Wiederansiedlung
muss in einer angepassten Kulturlandschaft erfolgen. Dazu
müssen auch Nebenvoraussetzung geschaffen werden. Eines davon ist die Umrüstung
von Müllkübeln und Containern. Die Kosten dafür können wir den betroffenen Gemeinden in Graubünden nicht
überwälzen. Auch im Budget
des BAFU stehen keine Mittel
zur Verfügung. Wer ist bereit,
das «Bett» für den Bären für
eine natürliche und nachhaltige Wiederansiedlung mit zu finanzieren?
Hans-Peter Breitenmoser
Bärensichere Müllkübel für
die Rückkehr des Bären
Schnidrig begrüsst eine natürliche Rückkehr des Bären,
** Gesellschaft Schweizer Museum für Wild und
Jagd, Schloss Landshut, 3427 Utzenstorf BE, PC-Konto
60-8288-9, Jahresbeitrag: Einzel Fr. 30.–, Kollektiv
Fr. 50.–, Mitgliedschaft Lebzeit Fr. 300.–.
Fotos: Hans-Peter Breitenmoser
Eine CD
für Schloss Landshut
Mit der damaligen Gründung der Gesellschaft dokumentierte die Jägerschaft,
dass sie hinter dem Schweize-
Präsident Sébastien Baumann
führte schlank durch die Geschäfte
der Generalversammlung in
Utzenstorf.
61 Mitglieder und Gäste besuchten die interessante Veranstaltung.
Als Gastkanton Wallis umrahmten die Bläser Mettelhorn die Versammlung.
Schweizer Jäger 6/2009
59
Bund und Kantone
Gesellschaft Museum
Schloss Landshut
Bund und Kantone
Der «Silberne Bruch»
auf dem Üetliberg
Die Ordensbrüder der Regionalgruppe Zürich, unter
der Leitung von Beat Meier,
haben für den Landeskonvent
2009 einen idealen Tagungsort hoch über der Stadt Zürich, den Üetliberg, gewählt.
Am Freitag, 8. Mai, gab es im
Programm zwei markante Höhepunkte. Mit dem Besuch
des Fernsehturms gingen die
Ordensbrüder buchstäblich in
die Höhe. 40 Meter über dem
gewachsenen Terrain präsentieren sich die Stadt Zürich,
der See und die Agglomerationen wie aus dem Flugzeug.
Die Fernsicht war am Samstag
besser, ein eindrückliches Alpenpanorama vom Arlberg bis
in die Berner Alpen war zu bestaunen.
Landesobmann Ruedi Hausammann
Grün ist gesund
Den zweiten Höhepunkt
bildete ein Referat von Ernst
Tschannen, Direktor Grün
Stadt Zürich, der sehr interessant und reich dokumentiert aufzeigte, dass Zürich
eine grüne Stadt ist. Dass sie
das auch bleiben wird, dafür sorgt Ernst Tschannen mit
rund 450 Mitarbeitenden und
einem Budget von 100 Millionen Franken. Einwohnerinnen
und Einwohner der Stadt Zürich entrichten täglich 55 Rappen an die grossen Ziele von
Grün Stadt Zürich und fast 90
Prozent von ihnen sind mit deren Leistungen zufrieden oder
sehr zufrieden. Der Referent
präsentierte interessante Fakten aus seiner Abteilung, wie
60
Schweizer Jäger 6/2009
die aktive Rolle bereits bei der
Planung von Projekten, das
Problem der überdimensionierten Bauzonen, die überzeugende Öffentlichkeitsarbeit bei der Führung von über
1000 Schulklassen durch die
Natur und der intensive Kontakt mit der Bevölkerung, der
pro Tag mit über 300 Kundenkontakten lebt. Besondere
Beachtung fanden bei der Jägerschaft die Wildschonreviere der Stadt Zürich, die nach
der Einführung der Revierjagd
1929 von der Verpachtung ausgeschieden wurden und nun
durch Berufsjäger gehegt und
gepflegt werden. Dass deren
Arbeit nicht nur die Wildtiere
betrifft, zeigte Ernst Tschannen anhand einer grossen
Aufgabenpalette auf: Hundeproblem, Tauben in der Stadt,
enorme Aufklärungsarbeit,
Information, Lebensraumerhaltung und -verbesserung
und natürlich das Problem der
Stadtfüchse. Ein besonderes
Kleinod stellt der Wildnispark
Zürich dar, der von Geschäftsführer Christian Stauffer vorgestellt wurde. Auf rund 1000
Hektaren entwickelt sich seit
einigen Jahren im Sihlwald
ein von Menschen kaum mehr
beeinflussbarer
Naturwald,
ein Waldreservat, in welchem
die freie Naturdynamik erlebund beobachtbar ist. Rund 400
Hektaren sind darin als Kernzone ausgeschieden, die nicht
bejagt werden dürfen, die aber
von der Jägerschaft der umliegenden Reviere betreut wird.
Wie gehabt
Der Landeskonvent, der am
Samstag, 9. Mai, unter der Leitung von Landesobmann Ruedi Hausammann abgehalten
wurde, verlief ruhig und ohne
Überraschungen. Die Chargenträger wurden alle wieder
gewählt, die Kasse stimmte
und die über 80 anwesenden
Ordensbrüder waren mit dem
vergangenen Ordensjahr zufrieden. Vier junge Anwärter stellten sich dem Konvent
vor und mit Freude konnte die-
Ernst Tschannen (l), Referent und Direktor Grün Stadt Zürich, Marcel Meier,
Regionalobmann Regionalgruppe Zürich.
ser feststellen, dass für jungen
und initiativen Nachwuchs in
den Regionalgruppen bestens
gesorgt wird. Neben den üblichen Ordensanlässen wie das
Jagdschiessen, die Schweisshundeprüfung, Bergtage im
Entlebuch und die Hubertusfeier in Vaduz wurden die Ordensbrüder durch Ferdi Feusi
über ein interessantes zukünftiges Projekt orientiert, das die
Thematik Biodiversität im Zusammenhang mit dem Klimawandel beinhaltet.
Zürcherisches
Alarmierungssystem
Dass die Bedeutung des
markanten Üetlibergs schon
von den Vorfahren erkannt
wurde, bestätigte Fredy Lienhard, Chef Lehrwald ETH Zürich, in seinem Referat «15
Millionen Jahre Spuren auf
dem Üetliberg». Seit der Jungsteinzeit findet man fast lückenlos Spuren menschlicher
Aktivitäten. Je nach Zeitepoche und Bedrohungslage gab
es auf diesem, die Landschaft
beherrschenden strategisch
Berg befestigte Höhensiedlungen, Befestigungsgräben
und Wälle, einen Wachturm,
eine Burg und im 17./18. Jahrhundert war der Üetliberg der
zentrale Ort des zürcherischen
Alarmierungssystems. Heute ist der Sendeturm Symbol
des Hightechzeitalters. Die
Ordensbrüder der Regionalgruppe Zürich haben eine eindrückliche und interessante
Landestagung organisiert, im
2010 findet diese in Unterwasser im Toggenburg statt.
Werner Grond
SCI nimmt an
CITES-Tagung teil
Als einziger weltweit agierender Jagdverband hat die Safari Club International Foundation, der gemeinnützige Arm
des Safari Club International
(www.scifirstforhunters.org)
an den CITES-Tagungen Ende
April in Genf teilgenommen,
um dort die Interessen der international jagenden Weidmänner wahrzunehmen. Der
CITES-Tierausschuss, der zusammen mit dem Ständigen
Ausschuss sowie dem Pflanzenausschuss eines der wich-
tigsten Organe des Washingtoner Artenschutzabkommens
ist (Convention on International Trade in Endangered Species), hat sich in der Schweiz
zu seiner 24. ordentlichen Sitzung zusammengefunden. Dieselbe diente, um viele Punkte,
die auch die Jagd betreffen, zu
diskutieren und sich für die
Sitzung des Ständigen Ausschusses von CITES im Juli,
wiederum in Genf, vorzubereiten. Matt Eckert, Direktor
des SCIF, begrüsste ausdrück-
Werterhaltung und
Pflege kostbarer Pelze
SCIF-Direktor Matt Eckert im
Plenum der CITES-Tagung in Genf
Ende April 2009.
Frühjahr und Sommer sind
der ideale Zeitpunkt für Übersömmerung, Änderungen und
Reparaturen von Pelzen. Nach
der kalten Jahreszeit sichern
fachgerechte Pflege, Reinigung und Lagerung den Wert
der treuen Begleiter. Die Mitglieder des Schweizerischen
Pelzfachverbands SwissFur
bieten einen professionellen
und umfangreichen Service.
Pelz ist ein edles Naturprodukt. Fachmännische Pflege und Übersömmerung sichern den Werterhalt und
garantieren langfristigen Tragekomfort. Vier Grundregeln müssen beachtet werden
und bieten Gewähr, dass ein
Pelz während Jahren gepflegt
bleibt und bei Winteranfang
frisch aussieht. Zentral bei der
Lagerung sind eine niedrige
und gleich bleibende Temperatur, geregelte Feuchtigkeit,
eine regelmässige Frischluft-
WaldWild-Tage
Bedeutung der Waldbewirtschaftung und der Jagd
zeichnerisch dargestellt
Wie sieht ein Wald aus, in
dem Bäume gefällt und Wildtiere gejagt werden? Wie verändert sich das Waldbild ohne
forstliche Nutzung? Was verändert sich für Wald und Wild
bei Einstellung der Jagd? Diese drei Szenarien werden neu
in kolorierten Zeichnungen für
den Wald im Mittelland und
für den Bergwald anschaulich
illustriert und kommentiert.
Die Waldbilder sollen Förstern und Jägern helfen, bei ihren gemeinsam durchgeführten WaldWild-Tagen in den
Gemeinden und Regionen das
Verständnis für ihr Tun bei der
Bevölkerung zu fördern.
Aufruf an alle Förster
und Jäger, gemeinsam
einen WaldWild-Tag
durchzuführen!
Denn nicht nur die Jagd
wird vielerorts in Frage geLebensraum Bergwald ohne forstliche Nutzung
Dunkler, geschlossener Waldbestand ohne Unterschicht
1
Lebe
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Zu viel
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6
1
7
5
8
6
stellt, auch Sinn und Notwendigkeit der Holznutzung wird
besonders in stadtnahen Wäldern von Vielen hinterfragt.
Damit sitzen Jäger und Förster im gleichen Boot und sollten sich diesem Informationsdefizit annehmen.
Mit der Bilderserie möchten die Trägerverbände die
Förster und Jäger erneut dazu
ermuntern, gemeinsam einen
WaldWild-Tag zu organisieren. Dabei können sie die Öffentlichkeit auf sympathische
Art ansprechen und den Nutzen der Jagd und der Waldbewirtschaftung erklären.
Tragen Sie ihre Veranstaltung auf der Homepage www.
waldwildtag.ch ein.
Die kommentierten Bilder
stehen abholbereit auf www.
waldwildtag.ch. Sie eignen
sich für Ausdrucke von A4 bis
A1. Falls kein Farbdrucker zur
Verfügung steht, wird auch
eine unkolorierte Tuschzeichnung angeboten.
Träger der WaldWild-Tage
sind der Schweizerische Forstverein, der Verband Schweizerisches Forstpersonal
und JagdSchweiz.
3
1
2
4
5
4
www.waldwild.ch
2
Nach wenigen Jahrzehnten ohne Holznutzung schliesst sich das Baumkronendach. Es dringt fast kein Sonnenlicht mehr
auf den Boden. Der Bestand wirkt wie ein
Stangenwald mit toten Ästen. Vom Borkenkäfer befallene Fichten bleiben stehen.
Wegen des fehlenden Lichts bleibt der
Boden grossflächig ohne Vegetation. Braune
Nadelstreu und Moospolster herrschen vor.
In der Strauchschicht wächst die schattenertragende Weisstanne kümmerlich.
Hirsch, Reh und Gemse finden im kargen, vegetationsarmen Wald kaum Nahrung. Die wenigen Tiere stürzen sich auf
die spärlich verfügbaren Pflanzen.
Schattentolerante Bodenpflanzen sind
Farne, Moose und Pilze.
Der Jäger sieht zwar weit im unterwuchsfreien Bestand, erblickt aber nur
selten ein Tier.
Gleichaltrige, dicht stehende Waldbestände werden instabil. Der Schutz gegen
Naturgefahren wie Steinschlag, Lawinen
und Murgänge ist vermindert.
Die natürliche Waldverjüngung fehlt
grossflächig bis zum Zusammenbruch von
Baumgruppen, die Artenvielfalt
7 ist mangels
Licht vermindert (mit Ausnahme von totholzbewohnenden Käfern und Pilzen)*.
3
Es können keine Holzprodukte genutzt
werden.
8
Der Wald
schaftet.
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m aufich.
Auskünfte: Koni Homberger, Via Salums, 7031
Laax, Tel. 081 921 55 86, 079 644 42 03, hsm@
magnet.ch. Zeichnungen: Philippe Schirm, Zürich.
Grafik: Sven Weber pol, Bern
erneuerung sowie genügend
Raum für die Frischluftatmung. Qualifizierte SwissFurKürschner bieten klimatisierte Lagerräume. Der Pelz wird
wohl behütet in idealer Umgebung gelagert. Mitglieder des
Schweizerischen Pelzfachverbands verbinden die jährliche
Übersömmerung mit einem
professionellen, kostenlosen
Service. Pelzkleidungsstücke werden vor der Lagerung
gründlich auf Abnutzungserscheinungen oder Verschmutzung kontrolliert. Notwendige Korrekturmassnahmen
werden erkannt, konkrete
Vorschläge zu Auffrischung,
Reinigung oder Reparatur
vervollständigen die «Schönheitskur» der Pelze.
Kürschner von SwissFur
garantieren eine bestmögliche Werterhaltung von Pelzprodukten. Vor der Übersömmerung ist ebenso der ideale
Zeitpunkt für modische Änderungen gemäss Kundenwunsch. Ein Pelz bleibt in
Mode.
Hintergrundinformation
«SwissFur»
SwissFur ist ein Zusammenschluss von Schweizer Pelzfachgeschäften und
Kürschnern. SwissFur trägt
dazu bei, anfallende Felle einer sinnvollen, kunsthandwerklichen Nutzung zuzuführen und diese zu fördern.
Der anerkannte Beruf Bekleidungsgestalter/in – Fachrichtungen «Kürschnerei» und
«Pelznähen» – wird durch
SwissFur gefördert; die Lernenden werden durch die
Kürschnerhandwerker ausgebildet. Der Verband unterhält eine aktive Arbeitsgruppe
«Ethik» und informiert sich
regelmässig vor Ort über den
Rohstoff «Fell». Verbandsmitglieder sollen den Sinn
der natürlichen Ressourcen
und deren ethisch vertretbare Verwendung kennen sowie
für entsprechende Themen
sensibilisiert werden. SwissFur ist Mitglied der IFTF (International Fur Trade Federation) mit Sitz in London.
1996 führte der Schweizerische Pelzfachverband als europaweit erster Verband eine
umfassende Produktdeklaration ein. Ebenso verpflichtet
sich SwissFur seit 1975 dem
Washingtoner Artenschutzabkommen und verzichtet seit
Jahren freiwillig auf den Import der Felle von Jungrobben
sowie Hunden und Katzenfellen aus China. Weitere Informationen zu SwissFur sowie
der OnlineShop sind ersichtlich unter www.swissfur.ch.
SwissFur
Schweizer Jäger 6/2009
61
Spektrum
haltige Nutzung der Natur ausgegeben. Die SCI Foundation
ist das erste von der FACE angenommene assoziierte Mitglied.
Foto: Nina Hemmi
lich die gute Zusammenarbeit
mit FACE, dem Dachverband
der europäischen Jagdverbände, der ebenfalls an den Tagungen teilgenommen hat.
Der Safari Club International hat heute über 55 000 Mitglieder in 103 Ländern und betreibt, neben dem Hauptsitz in
Tucson, AZ-USA, auch Verbindungsbüros in Washington,
DC-USA; Centurion, Südafrika; Harare, Zimbabwe; Ottawa, Kanada und Moskau,
Russland.
Durch seine weltweit affiliierten Mitgliedsorganisationen vertritt man über 10 Millionen Jäger. In den letzten 30
Jahren hat der SCI über 300
Millionen USD für die nach-
Das Thema Genf ohne Jagd
ist zwar mittlerweile hinlänglich bekannt, gerade dadurch
aber auch zum Dauerbrenner
geworden. 1974 stimmte das
Genfer Volk darüber ab, ob die
Jagd auf Kantonsgebiet Fortbestand haben soll oder nicht.
Genf war schon damals ein
klassischer Zuwanderungskanton. So kam es Mitte der
siebziger Jahre wie es kommen musste: Die Genfer Jäger
verschliefen die Abstimmung
jämmerlich, ohne auch nur die
geringste Gegenkampagne zu
lancieren. Anders die Jagdgegner, welche in gerissener
Weise Meinung und Stimmen
mobilisierten. Die Genfer
Stimmbürger – ansonsten den
viel versprechenden Genüssen
einer gepflegten (Wild)Küche
durchaus zugeneigt – hatten
ganz einfach keine Lust, sich
für eine Bagatell-Abstimmung
dieser Art an die Urne zu begeben. Im Nachfeld zeigten sich
die Genfer Jäger bass erstaunt,
dass ihnen die Felle sprichwörtlich davon geschwommen
waren. Heute ist die Lieblingsaussage des selbstbewussten
Genfer «Jagd»- und Fischereiaufsehers Gottlieb Dändliker,
welcher als Repräsentant dieses wohl grössten Jagdbannbezirkes der Schweiz (!) auch
in ausländischen Jagdkreisen
VD
GE
NE
als (exotischer) Gastredner gesucht wird: «Genf lebt sehr gut
ohne die Jagd».
Rebhuhn, Wildkaninchen,
Reh, Hirsch …
Auf der offiziellen Webseite
zieht das Departement du territoire des Kantons Genf für
die Dauer der letzten 35 Jahre
eine überaus positive Bilanz.
So liessen Vielfalt und Diversifizierung der auf Kantonsgebiet beobachteten Zugvögel
nicht zu wünschen übrig. Die
Hasenbestände gehörten zu
den höchsten in der Schweiz
überhaupt. Aufwändig sind
die Anstrengungen der Genfer Umweltagenten (eben
nicht mehr Aufseher) bezüglich Erhalt der letzten schweizerischen Wildkaninchen- und
Rebhuhnbestände, obschon
bezüglich Überlebenschancen gerade der fragilen Rebhühner immer wieder herbe
Rückschläge entgegen genommen werden müssen. Da wird
der ebenfalls unbejagte Fuchs
wohl auch ein Wörtchen mitreden wollen. Der Kanton
Genf, so der Bericht weiter,
weist gesunde Bestände an Rehen auf, sogar der Hirsch sucht
sich entlang dem Jurasüdfuss
wieder ein Stammhabitat. Wen
wunderts, dass nur wenige Kilometer jenseits der Landes-
Um nicht selber ins Schussfeld der Antijäger zu geraten, holt sich der
gewissenhafte Jäger im Schiessstand das Rüstzeug für gute Leistungen in
Feld und Wald.
62
Schweizer Jäger 6/2009
grenze, in den französischen
Departementen Hochsavoyen
und Jura, der Wolf lauert.
JU
Foto: John Stucki
Bund und Kantone
Lettre de la
Romandie
FR
… und (zuviele) Wildschweine
Auf der besagten, kantonseigenen Webseite wird die Anwesenheit der maraudierenden
Wildschwein-Trupps milde,
ja mit grösster Nachsicht,
beurteilt. Die über die Grenzen einfallenden Schweine
bereiten dem obersten Genfer
Umweltaufseher und seinen
Mannen zwar seit Jahren Kopfzerbrechen. Denn, in Spitzenjahren werden auf Genfer Kantonsgebiet, nächtlicherweise,
unter Einsatz aller modernen
Kampfmassnahmen, wie etwa
Infrarot-Nachtsichtgeräten,
von den Umwelthütern pro
Jahr bis an die 400 Wildschweine (!) erlegt. Im Bericht
(es handelt sich dabei eher um
eine Bestandesaufnahme im
Sinne eines Inventars) wird
das Genfer Schwarzwildproblem krass heruntergespielt.
Das lakonische Lippenbekenntnis, man höre und
staune: «Das Schwarzwild hat
sich auf Genfer Kantonsgebiet
ebenfalls solide etabliert …»,
und, «die (nächtlichen) Regulierungsabschüsse werden un-
ter Aufbietung grössten Professionalismus ausgeführt»,
so der Verfasser des Berichtes, «um den Tieren Stress
und Leid zu ersparen …». Die
Ausführungen enden mit dem
vollends unnötigen Rückenschuss in Richtung französischer und Waadtländer Jäger:
«…anders als in den umliegenden Jagdgebieten …». Da
erstaunt es nicht, dass dem
Leser noch suggeriert wird,
«in den Genfer Wäldern könne
sich der Spaziergänger frei
und unbeschwert bewegen,
ohne das Risiko eines Jagdunfalles auf sich zu ziehen».
Wieso lassen sich die Verantwortlichen zu solch verdrehter
Propaganda hinreissen? Warum die Seitenschüsse auf die
Jäger? Schade, dass unter den
Genfer Jägern, angesichts einer neuen, ins Auge gefassten
Kantonsverfassung, seit Jahren kein Zusammenhalt mehr
besteht, ja, dass diese Innung
aufgehört hat im Verbund zu
existieren.
Vielleicht wäre es mit gemeinsamen Anstrengungen
sogar gelungen, der Genfer Jagd in der neuen Verfassung nochmals Leben einzuhauchen.
[email protected]
Gastkanton
an der FJS 2012
AG
Was im Jahresbericht 2008/
09 des Aargauischen Jagdschutzvereins als mögliche
Option erwähnt ist, präzisierte AJV-Präsident Erhard Huwyler in seinem Ausblick: Der
Kanton Aargau wird an der
«Fischen Jagen Schiessen»
2012 als Gastkanton auftreten.
Zusammen mit der kantonalen
Jagdverwaltung plant der AJV
einen starken Auftritt.
Der Aargau ist bekanntlich
der älteste Revierkanton in der
Schweiz und mit einem neuen Jagdgesetz. Unter dem Titel «Jagd, Umwelt und Artenvielfalt» gibt es viele Themen
wie Auenschutz, erfolgreiche Wiederansiedlung des Bibers, Schwarzwild und Land-
wirtschaft, die Wildarten Reh,
Fuchs und Hase, Bewirtschaftung der Gamspopulationen,
Zusammenarbeit der Naturschutzorganisationen, Luchs
im Aargauer Jura, Rotwild
im Vormarsch in den Aargau,
neuer Naturpark im Fricktal,
u.v.m.
Der Aargau wird wegen der
Autobahnen vielfach von vielen Leuten als Durchfahrtskanton wahrgenommen. Mit
diesem Auftritt werden auch
die schönen Landschaften im
Aargau gezeigt, die für eine
gute Wohn- und Lebensqualität der Menschen in diesem
Kanton bürgen.
Zurück zum geschäftlichen
Teil
Erhard Huwyler wies im
präsidialen Jahresbericht auf
das vom Grossen Rat im Februar 2009 in zweiter Lesung
gutgeheissene, neue Aargauer
Jagdgesetz hin. Der AJV-Vorstand und auch die Mitglieder
können jetzt zur vorliegenden
Jagdverordnung zum neuen
Jagdgesetz in der Vernehmlassung Stellung beziehen. Der
Verordnungsentwurf ist auf
der AJV-Homepage www.ajv.
ch einsehbar und es ist wünschenswert, dass eine praxistaugliche und zeitgemässe
Jagdverordnung durchgesetzt
wird.
Was von langer Hand und
mit viel Enthusiasmus vorbereitet worden ist, findet am 20.
Juni 2009 in Zofingen einen
krönenden Abschluss: Jäger
aus allen Landesteilen finden
sich zur 1. Delegiertenversammlung von «JagdSchweiz»
zusammen, um den nationalen
Einheitsverband offiziell aus
der Taufe zu heben. Die GV
des AJV beschloss einstimmig, das Gesuch um Aufnahme als A-Mitglied zu stellen.
Foto:Arthur Dietiker
diese Auftritte waren schlicht
sensationell. Der grosse Weidmannsapplaus war mehr als
verdient.
Für ein besonderes Highlight an der Aargauer Jägerlandsgemeinde sorgte
die Sopranistin Barbara Buhofer.
Premiere in der Geschichte
des AJV
Beat Kägi (Mumpf), Franz
Lützelschwab (Magden) und
Othmar Beier (Buchs) wurden
an der GV für 25, und Eduard
Staubli (Sulz/Künten) für 50
Jahre Jagdaufsicht geehrt. Manuela Widmer-Bardellini (Sarmenstorf), seit 25 Jahren Jägerin, gab nach über 10 Jahren
den Rücktritt als Protokollführerin des AJV. Die Landsgemeinde der Grünröcke ernannte sie mit grossem Applaus als
erste Frau zum Ehrenmitglied
des Aargauischen Jagdschutzvereins.
Franco Scodeller, Vizepräsident von Revierjagd
Schweiz, informierte in Rupperswil zum Präventionsprojekt «Weniger Wildunfälle»,
und der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig über aktuelle Projekte, die
zurzeit auf Bundesebene diskutiert werden. Jagddirektor
Peter C. Beyeler überbrach-
te die Grüsse der Kantonsregierung, wies darauf hin, dass
man sich über den zunehmenden Bestand der Biber ernsthaft werde Gedanken machen
müssen – und dankte schliesslich der Aargauer Jägerschaft
für die gute Zusammenarbeit
im Berichtsjahr 2008/09.
Autocenter Safenwil lancierte Wettbewerb
Die 126. Generalversammlung des Aargauischen Jagdschutzvereins (AJV) wurde
von der Firma Emil Frey AG
Autocenter Safenwil mit einer
Präsentation geländegängiger Fahrzeuge umrahmt. Verbunden mit einem Wettbewerb
wurde je ein Fahrzeug der ausgestellten Marken, Subaru,
Land Rover, Toyota, Jeep und
Suzuki verlost. Die Gewinner
durften ihre Fahrzeuge am 13.
Mai in Empfang nehmen und
diese während eines Monats
im jagdlichen Einsatz testen.
(adr)
Foto: Arthur Dietiker
Am 20. Juni wird in Zofingen
der
Dachverband
«JagdSchweiz» aus der Taufe gehoben. Der Aargauische
Jagdschutzverein beschloss an
seiner 126. Generalversammlung in der Sporthalle Rupperswil am 26. April einstimmig, ein Aufnahmegesuch als
A-Mitglied (Direktanschluss)
zu stellen.
329 Jägerinnen und Jäger
plus die beiden Regierungsräte Peter C. Beyeler (JagdDirektor) und Landammann
(und AJV-Ehrenmitglied) Roland Brogli und weitere Gäste
besuchten die Landsgemeinde
2009 der Aargauer Grünröcke,
zu der die Jagdhornbläser Sonat ES musikalisch willkommen hiessen.
Dank gedruckt vorliegendem Jahresbericht 2008/09 mit
allen nötigen und wünschbaren Informationen konnte Präsident Erhard Huwyler (Beinwil/Freiamt) die traktandierten
Geschäfte zügig über die Runde bringen. Für eine Überraschung sorgte er aber gleich
zu Beginn mit der Ansage,
zwischen verschiedenen Traktanden werde die begnadete Sopranistin Barbara Buhofer (Gemeindeammann von
Birrwil) einige Lieder singen.
Und zwar live, am Klavier begleitet von Andres Joho. Und
Manuela Widmer-Bardellini wurde als erste Frau zum Ehrenmitglied
des AJV ernannt.
Fahrzeugübergabe bei der Emil Frey AG Autocenter Safenwil, vlnr: Reinhold Slaby (Verkaufsleiter Land Rover), Marco
Hess (Verkaufsleiter Suzuki), Hubert Schmid, Sabrina Bloch, Hans-Rudolf Müller, Marc Stettler (Verkaufsleiter Subaru
und Jeep), Josef Füglister, Peter Deubelbeiss (OK GV AJV), Richard Zuckschwerdt (Präsident OK GV AJV), André Steiner
(Geschäftsführer Emil Frey AG Safenwil).
Schweizer Jäger 6/2009
63
Bund und Kantone
Landsgemeinde der
Aargauer Grünröcke
Bund und Kantone
Stiftung «Wildtiere,
Natur, Landschaft
und Leben»
Der Stiftungsrat hat Thomas
Laube, Steueramtsvorsteher
in Wohlen und Jagdleiter der
JG Diana-Lenzburg auf den
1. Mai 2009 zum neuen Geschäftsführer der vorgenannten Stiftung berufen. Er ersetzt
in diesem Amt Otto Merki, der
seit der Gründung dieser Stiftung im Jahre 2004 diese Aufgabe mit grossem Engagement
und seinem ausgewiesenen
Fachwissen erfolgreich wahrgenommen hatte. Der Stiftungsrat dankte Otto Merki für
seinen grossen Einsatz als Geschäftsführer und Stiftungsrat. Als Ratgeber steht er der
Stiftung nach wie vor zur Ver-
AI
fügung, denn er bleibt in seinem Amt als Geschäftsführer
des Aargauischen Jagdschutzvereins.
Der Stiftungsrat setzt sich
nach dieser Mutation wie folgt
zusammen: René Gyr, Präsident; Bernhard Schwarb, Vizepräsident; Erhard Huwyler;
Dr. Rainer Klöti; Thomas Laube. Die Stiftung ist unabhängig, aber steht dem AJV sehr
nahe und ist ein strategisches
Mittel in Fragen des Naturund Artenschutzes sowie der
Erhaltung und Verbesserung
des Lebensraumes für unsere
einheimischen Wildtiere.
Familien erleben
Wild und Wald
Der Vorstand des Patentjägervereins AI organisierte
für den Verein «FAMIDEA»Appenzell einen «Wild- und
Wald-Tag» am 16. Mai 2009
unterhalb des Hohen Hirschberg.
Viele Kinder mit ihren Eltern folgten der Einladung
bei kühlen Temperaturen und
leicht bewölktem Himmel.
Nach meiner Begrüssung und
einem kurzen Referat über den
Sinn und die Aufgaben der
Jagd und der Jäger wurden die
Teilnehmer in 3 Gruppen aufgeteilt.
Die erste Gruppe lauschte den sehr interessanten Voten von Rico Roncoroni über
Für Kinder und Eltern gleichermassen interessant – der Lernanhänger
«Wild-Wald-Wissen».
64
Schweizer Jäger 6/2009
das Verblenden der Wiesen vor
dem ersten Mähschnitt, den
Jahresverlauf im Leben eines
Rehs, Hasen und Marders. Anschliessend erklärte Rico die
Fallen- und Baujagd und beantwortete gerne die Fragen
der Zuhörer.
Die zweite Gruppe begab
sich mit Urban Signer und
Bruno Inauen in den nahe gelegenen Waldrand und durfte
vieles über die verschiedenen
Baumarten, Äsungspflanzen,
Wildspuren, Fährten usw. erfahren. Dabei wurden die Teilnehmer auch sensibilisiert,
mit offenen Augen, Ohren und
Nasen durch den Wald zu gehen. Anhand von aufgestellten Lerntafeln über weitere
einheimische Wildtiere wurde
den begeisterten Zuhörern viel
neues vermittelt, bevor dann
alle Kinder die Möglichkeit
erhielten, auf einen nicht all
zu hohen Hochsitz zu klettern
und mit dem Feldstecher ein
entfernt aufgestelltes Gämsbild zu suchen.
Die dritte Gruppe versammelte sich beim Lernanhänger «Wild-Wald-Wissen» um
Ralph Etter. Dieser Anhänger
ist mit sehr vielen, eindrucksvollen Präparaten und anderem
mehr bestückt. Die verschiedenen Tierdecken, Schwarten,
Kieferäste und Gehörne wurden von den Teilnehmern sehr
gerne in die Hand genommen
und genau begutachtet und gefühlt.
An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Jagdverein
Zürich, dass wir ihren Anhänger benutzen konnten.
Nachdem alle Gruppen abwechslungsweise jeden «Posten» besucht hatten, durften die Kinder vier herzige
Jagdhundewelpen von Urban
Signer streicheln und «hätscheln».
Am Mittag konnte sich
Jung und Alt mit Würsten und
Getränken von unserem Grillmeister Kurt Zeller den Magen
voll schlagen und den wunderschönen Klängen der Jagdhornbläsergruppe «Freiheit»
lauschen.
Bei einem wärmenden Feuer organisierten wir am Schluss
noch ein Fragequiz für die
Kinder über das Gehörte und
Gelernte. Der Quizfragebogen
war dann sehr schnell mit und
ohne Hilfe der Eltern ausgefüllt und als Preis winkte jedem ein grosses Stück Schoggikuchen und (für leider nicht
ganz alle) ein Fuchs-Fangzahn
als Glücksbringer.
Weidmannsdank an alle
Helfer, die zu diesem sehr
schönen Anlass beigetragen
haben und somit Öffentlichkeitsarbeit zugunsten des Wildes, des Lebensraumes und
der Jagd geleistet haben.
Sepp Koller, Präsident
KPJV-AI
BL
Neuer Wind
und neuer Name
Generalversammlung –
100 Jahre Basellandschaftlicher Jagdschutzverein
Am 24. April 2009 versammelten sich Vorstand und Vereinsmitglieder des Basellandschaftlichen Jagdschutzvereins
zur Jahresversammlung in
Münchenstein, Baselland. Bereits vor 100 Jahren, genau am
10. Juli 1908, versammelten
sich in Liestal im Restaurant
zur Eintracht 8 Männer und
beschlossen, einen Basellandschaftlichen kantonalen Jagd-
schutzverein zu gründen. 100
Jahre später vereinigt der Verein rund 500 aktive Mitglieder,
Jäger und auch Jägerinnen. An
der diesjährigen Versammlung
erfolgte die Vergabe der Diplome an die Jungjäger, welche im Frühjahr die Prüfung
bestanden haben. Der zurücktretende Präsident Markus Weber übergab das Präsidialamt
an seinen Nachfolger Pascal
Cueni, gleichzeitig wurde ein
neuer Name, nämlich JagdBaselland, beschlossen.
Letzte GV unter der
Leitung von
Präsident Markus Weber
Im Anschluss an die Zeremonie eröffnete Präsident
Markus Weber die ordentliche
Generalversammlung, nachfolgend GV genannt. Nach
vielen Jahren Vorstandsmitarbeit leitet er seine letzte GV
und kann, nach erfolgreicher
Wahl, den Stab an einen bereits eingeführten Nachfolger
weitergeben. Pascal Cueni, Jg.
1974, hat die Jägerprüfung im
Jahr 1995 absolviert. Seit 2004
ist er Mitglied des Vorstandes,
ab 2008 als Vizepräsident.
Auch das Sekretariat bekam
ein neues Gesicht. Die amtierende Sekretärin ist vom Sekretariat zurückgetreten, um
sich weiteren jagdlichen Auf-
gaben widmen zu können. Mit
Sämi Schild aus Münchenstein
ist ein erfahrener Jäger in den
Vorstand nachgerückt. Die
Vorstandsmitarbeit ist für viele Vereine ein Thema, das viel
Umsicht erfordert. Das Leitungsteam muss gemeinsam
in der Freizeit einen meist beachtlichen Berg an Aufgaben
bewältigen, die nicht immer
populär sind. Eine Aufgabe,
die eine umsichtige und sozialkompetente Person am Steuer des Vereins erfordert, so
wird der neue Präsident sein
Vorstandsteam kompetent in
die nächsten 100 Jahre Vereinsgeschichte führen.
Beitritt zu JagdSchweiz
Neben den Wahlen stand
auch das Thema «Beitritt»
zum Dachverband an. Denn
die Vertreter aller vier Schweizer Jagdverbände haben am
29. März 2008 die neuen Statuten des Dachverbandes Jagd
Schweiz unterzeichnet. Damit
ist das seit mehreren Jahren
verfolgte Ziel einer konzentrierten Vertretung der rund
30 000 Schweizer Jägerinnen
und Jäger auf gesamtschweizerischer Ebene erreicht worden. Mit grossem Mehr beschlossen die Mitglieder des
BJV, dass der Verein sich als
Direktmitglied (Kategorie AMitglied) an JagdSchweiz anschliessen will.
Neuer Name – neues Logo
In diesem Kontext war es an
der Zeit, auch den Namen und
das Logo anzupassen. So wurde der Vorschlag von Markus
Weber, den Namen in JagdBaselland zu ändern, ebenfalls mit grossem Mehr angenommen.
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.
Erneuter Fall illegaler Hubschrauberjagd?
Gouverneur unterwegs zur illegalen Jagd
Fehlschuss
Erneut gab es in Russland einen Hubschrauberabsturz
mit tödlichem Ausgang, der wohl mit illegaler Jagd zu tun
hatte. An Bord der privaten Maschine waren erneut
prominente Politiker wie der Gouverneur von Irkutsk,
Igor Jessipowski, und zwei hohe Beamte der Regierung.
Der Flug, als Flug zur Erkundung von Tourismuszentren
getarnt, war nicht angemeldet. Der Co-Pilot hatte sich
deshalb geweigert, mit zu fliegen. Das Fehlen des
Co-Piloten, der für den Hubschraubertyp Bell-407
vorgeschrieben ist, könnte den Unfall mit verursacht haben.
Die Maschine war zu niedrig geflogen, möglicherweise
um Wild auszumachen und war 18 Kilometer entfernt
vom Baikalsee im Wald mit einem Hindernis kollidiert.
Alle Insassen kamen ums Leben. Erst kürzlich war ein
Hubschrauber von Gazprom bei einer illegalen Argali-Jagd
im Gebirge abgestürzt. Neben den Toten am Wrack,
zu denen unter anderem der oberste Jagdaufseher der
Regierung und ein Minister der russischen Zentralregierung
gehörten, wurden streng geschützte Wildschafe gefunden,
die wohl aus dem Hubschrauber heraus erlegt worden
waren. Dabei hatte der Bodenberührung gehabt. Der
Co-Pilot der Maschine hatte sich zum Unglückszeitraum
im Laderaum aufgehalten. Er war der einzige Überlebende.
Naturschutzorganisationen bemängeln illegale
Hubschrauberjagd, bei der aus den Maschinen auf streng
geschützte Tiere geschossen wird.
Peter Bussmann
Einige Punkte zusammengefasst
Beim Abschuss des gesamten Rehwildes erfolgte eine
leichte Abnahme.
Abschuss gesamtes Rehwild
Trophäenbewertung
Bei der Trophäenbewertung
ist bemerkenswert, dass rund
90% der Trophäen zur Bewertung rechtzeitig eingeliefert
wurden. Es ginge zu weit, hier
die gesamte Statistik aufzulisten. Die gesamte Statistik wird
im GV-Protokoll, das im «Jagd
und Natur» veröffentlicht wird,
zur Verfügung stehen.
Geissen
Geisskitz
Bockkitz
Böcke
Total
2008/09 Vorjahr +/–
303
338 –35
96
97 – 1
113
84 +29
434
430 + 4
936
949 –13
Trotz intensiver Bemühungen und Aufklärungsarbeit ist
immer noch eine hohe Zahl an
Fallwild zu bedauern.
2008/09 Vorjahr
Landwirtschaft
64
54
Opfer Verkehr
194
212
3
7
Gerissen
47
47
Krankheit
34
26
Andere Ursachen 57
61
Total Rehe
399
407
Die Schwarzwildthematik
ist auch im vergangenen Jagdjahr ein grosses und emotionales Thema. Ein Schwarzwildjäger verbringt viele und kalte
Nächte im Wald und nicht immer ist ihm das Jagdglück hold.
Gleichzeitig ist der Druck aus
der Öffentlichkeit, nicht zuSchweizer Jäger 6/2009
65
Bund und Kantone
Übergabe der Diplome
Peter Zwick, Regierungsrat des Kantons Baselland,
und Prüfungskommissionspräsident Urs Mortiz eröffneten die Versammlung mit der
Übergabe der Diplome an die
Jäger und Jägerinnen. Die 12
Prüflinge stellten sich nach einem intensiven Schuljahr den
Fragen der Prüfungsexperten
in den theoretischen und praktischen Fächern und bestanden. Nun heisst es, die jungen
Jäger in den Kreis der Jägerschaft aufzunehmen und ihnen die Möglichkeit zu geben,
dass sie zu praxiserprobten
Jägerinnen und Jägern werden können. Es gilt zu beachten, dass einige Wildtierarten, wie Schwarzwild und
Fuchs, sich übermässig entwickeln. Manch eine Jagdgesellschaft wünscht sich nicht zuletzt auch aus diesem Grund
junge Verstärkung. Um die Integration vom Nachwuchs optimal zu ermöglichen, ist eine
Anpassung von beiden Seiten
die beste Voraussetzung für
die Weiterentwicklung einer
Jagdgesellschaft. Der Jungjäger, sprühend vor Enthusiasmus und neuen Ideen, lernt
sich im Kreis der gewachsenen Strukturen korrekt zu verhalten und gemeinsam mit den
erfahrenen und etablierten Jägern «Neues» zu ermöglichen.
Tradition und Moderne sind
hier ein Thema, das sich die
Hand gibt.
Bund und Kantone
letzt auch dank der Aufmerksamkeit der Medien, enorm
gestiegen. Landwirtschaftliche Schäden in der Höhe von
rund 380 000 führten zur Anpassung des Schwarzwildkonzeptes, was zu vielen Diskussionen führt. So ging das Thema
«Bejagung des Schwarzwildes» über die Reviergrenze
hinaus. Die Jagdverordnung
bezüglich Schrotschuss wurde
angepasst.
Auszug aus der Jagdverordnung vom 29.Oktober 2008:
«… Für die Jagd auf
Schwarzwild sind wie bisher für alle Altersklassen Kugel- und Flintenlaufgeschosse
zugelassen. Neu ist auch der
Schrotschuss auf der lauten
Jagd und bei Drückjagden auf
Schwarzwild unter folgenden
Einschränkungen zulässig:
– Gewicht der Sauen bis 30
kg aufgebrochen
– Schrotgrösse 4 mm
– Schussdistanz maximal 25
Meter …»
Damit die Bestände des
Schwarzwildes nicht noch weiter zunehmen, ist eine Zusammenarbeit der Jägerschaft unumgänglich, wie der Obmann
der Schwarzwildkommission
Ruedi Schweizer votiert, der
in Abwesenheit durch Pascal
Cueni vertreten wurde.
Ein bemerkenswertes
Ergebnis
liefert ein reifer Keiler aus
dem Revier Liestal, nur knapp
konnten die internationalen
Bewertungen nicht erreicht
werden.
Keilerwaffen nach internationaler Norm mit einer Punktzahl von 110 Punkten mit
Bronze, 115 Punkten mit Silber und 120 Punkten mit Gold
ausgezeichnet.
Erlegt wurde diese durch:
5. November 2008: U. Moritz, Revier Liestal, 99.80
Punkte; 26. Juni 2008, W. Abt,
Revier Titterten, 96.00 Punkte;
18. Juli 2008, D. Zopfi, Revier
Häfelfingen, 95.55 Punkte.
Ein kräftiges Weidmannsheil den erfolgreichen und gewieften Jägern!
Im Abschluss an die GV offerierte der Verein ein gemeinsames Nachtessen und unterstützt damit den Austausch der
rund 300 anwesenden Jäger.
Lucia Moreno,
Jägerin und Pächterin/
Schweisshundeführerin im
Revier Reinach BL
Erlebnismobil
Wald & Wild
Ein Einsatz der Kommission
Lebensraum Wild des Kantons Baselland
Am 1. Mai 2009 hatte ein
erster Teil der Baselbieter Jäger die Gelegenheit, sich mit
dem Erlebnismobil Wald &
Wild vertraut zu machen. Das
Erlebnismobil ist ein mit Jagdund Naturutensilien gut sortierter Anhänger, welcher die
Jagd Baselland zur Verfügung
stellen kann, um aus Erlebnispädagogischer Sicht Jagd
und Natur optimal zu vermitteln. Dabei geht es darum,
dass der kostbare Anhänger
nicht als Museumsmobil verwendet wird, sondern dass die
Jägerschaft ein Hilfsmittel zur
Verfügung hat, welches gezielt
im Wald eingesetzt wird. Man
möchte vermitteln, was die
66
Schweizer Jäger 6/2009
Aufgaben eines Jägers sind,
welche Vielfalt kleiner und
grosser Wunder vor unserer
Haustür stattfinden und woher die eigentlichen Ressourcen wie Fleisch stammen. Es
gilt, gegen die Kindchenschemas wie zum Beispiel «Jeee äs
Bambi, chan i da strichälä…»
und «Mami i wött au so äs härzigs Hustierli ha...» anzugehen, denn das Leben besteht
ja nicht nur aus Walt DisneyFilmen.
Unter der Leitung von Andy
Wyss, der sich als Mitglied der
Kommission Lebensraum Wild
sehr für den nun nutzbaren Anhänger eingesetzt hat, und Georg Sprung aus Deutschland
konnten wir uns während eines ganzen Tages für den Einsatz mit dem reich ausgestat-
Das reich ausgestattete Erlebnismobil.
teten Mobil fit machen. Der
folgende Bericht ist als Teilnehmerbericht zu verstehen
und soll Erfahrungen und Erlebnisse wiedergeben.
Georg Sprung ist ein erfahrener Jäger und Naturpädagoge und gehört zu den Gründern der in Deutschland schon
sehr gut eingeführten Erlebnismobile Wald & Wild. Mit
ihm steht uns ein erfahrener
Pädagoge für diesen Tag zur
Verfügung.
Die Gruppe bewundert den
Hänger
Würde man zu Beginn die
Tore des Erlebnismobils öffnen, wäre es eine Überforderung, man bekäme viele Fragen, könnte aber nicht mehr
steuernd eingreifen, so warnt
uns Georg gleich zu Beginn
der Veranstaltung, die als
Workshop aufgebaut ist. Denn
die Gruppe bewundert den
Hänger, der aber verschlossen
ist, so dass wir nur die schöne mit heimischen Tieren bemalte Aussenhülle bewundern
können. Um den Workshop zu
starten, stellen wir uns in einem Kreis auf, Georg bittet
uns, die Hände auf dem Rücken zu falten und eine kleine
«Schüssel» zu bilden, in die er
ohne dass wir es wahrnehmen
können einen «Schatz» verstecken wird. Da wir eine sogenannte geschlossene Gruppe
darstellen – also ein Personenkreis, der sich kennt und in
etwa die gleichen Interessen
pflegt – geht das schnell vonstatten.
Die zweite Phase ist nun,
innerhalb der Gruppe einen
«Partner» mittels fühlen und
ohne sehen zu finden. Ein re-
ges Treiben, kichern, scherzen, zagen und wagen erfüllt
die sonnige Waldlichtung der
Bürgergemeinde Rothenfluh,
die für heute unser Kursort ist.
Die 20 Leute sind in erfüllter
Stimmung, sie sind angekommen und haben sich auf das
Kursexperiment eingelassen.
Während der Vorstellungsrunde legt nun jeder seinen Schatz
auf eine weisse Decke in der
Mitte des Kreises, der wieder
gebildet wurde. Mit einer kurzen Message stellen wir uns
vor und optimieren somit das
Gemeinschaftsgefühl.
Das ist nur eine der Möglichkeiten, wie man eine Gruppe für den Workshop vorbereiten kann und gleichzeitig auch
die Natur und den zu vermittelnden Stoff ins Zentrum
rückt.
Guten Tag Herr Fuchs
Einige «Spiele» folgen.
Zum Beispiel «Guten Tag Herr
Fuchs» oder das Werfen von
einem Tannenzapfen zu bestimmten Personen, die dann
in immer schwieriger werdenden Abläufen verändert werden.
Im Anschluss an die recht
ausdauernde Einführungsrunde erarbeiten wir im Theorieteil die Grundlagen, die wir
berücksichtigen sollten, wenn
wir mit dem Erlebnismobil arbeiten. So gilt es, sich genau
zu überlegen, was für ein Zielpublikum wir ansprechen und
abholen möchten. Sind es Kinder, junge Erwachsene, geistig
oder körperlich beeinträchtigte Menschen? Wie beweglich
sind sie, was für einen Migrationshintergrund haben sie? Ist
es eine Gruppe, die sich kennt
Gemütlicher Aser
Die Zeit vergeht und der
Magen knurrt, und nun, als im
Kontext des Lehrstoffes von
Essen gesprochen wird, hört
den interessanten Erläuterungen keiner mehr zu.
Der anschliessende gemütliche Aser, welcher zu gleichen Teilen von der Metzgerei
Gunzenhauser in Sissach und
von Jagd-Baselland gesponsort wurde, bot Gelegenheit
darüber zu philosophieren,
was man alles gelernt hat und
wo man es einsetzen wird. Es
ist eine entspannte und konstruktive Atmosphäre.
Nach dem Aser begeben wir
uns neugierig zu dem noch immer verschlossenen Erlebnismobil. Wir folgen den Erläuterungen rein technischer Natur
– wie man den Wagen pflegt,
bewegt, sichert und versorgt.
Die Konstruktion ist sorgfältig
durchdacht und vom Wagenheber bis zu Keil und Sicherungsschloss ist an alles gedacht,
selbst eine spezielle Festbankgarnitur ist im «Wundermobil», wie ich das Erlebnismobil
ausnahmsweise liebevoll nennen möchte, enthalten.
Es wird aber auch über Versicherungen gesprochen und
wie man sich vor Sabotage
schützen kann. Als die Gasfedern den schliessenden Teil
öffnen lassen, und wir den Inhalt der Schubladen und des
Mobiles bewundern können
erkennt jeder von uns, warum
wir das nicht von Anfang an
öffnen sollen.
Es ist ein sehr reich bestücktes Werkzeug, mit sehr
sorgsam und eigens dafür hergestellten Präparaten. Es befinden sich diverse Bücher,
Spiele und Hilfsmittel in den
Schubladen und man kann sich
bei den Initianten für den Einsatz nur bedanken. Aber auch
hier werden wir noch einmal
angeleitet, die unterschiedlichen Hilfsmittel auszuprobieren, das Memory mit den
Decken zu Schwarten, das Erstellen eines Gipsabdrucks
von einem Trittsiegel, ein weiteres Rindenmemory, das Verstecken und Auffinden von am
Wegrand versteckten Präparaten, die auch uns Sinngeübten
noch Schwierigkeiten bereitet
haben.
Begeisterte Teilnehmer an den diversen Spielen…
Sicher werden viele Projekte
entstehen
Gegen Schluss des Kurses sind wir alle erfüllt vom
Reichtum, den wir heute erhalten haben. Wir können uns
freuen auf ein wirklich gutes
Werkzeug und sind uns bewusst, dass wir hier auch von
unseren Sponsoren, insbesondere dem Lotteriefonds Baselland, ein ganz besonderes Mittel bekommen haben, das uns
in die Verantwortung nimmt,
unsere Leidenschaft, die Jagd
und die Natur, vielen weiteren
zu vermitteln.
Einerseits ist es ja ein seltsames Verhältnis, das man als
Jäger hat – man erfüllt einen
gesetzlichen Auftrag nach Ge-
BE
setzen, die vorgegeben sind
– andererseits benötigt man
dazu viele Ressourcen an Zeit
und Geld, die man selbst aufzubringen hat. Es ist aber auch
ein grosser Luxus, soviel (und
doch so wenig) von der heimischen Natur mitbekommen
zu können. So schauen wir am
Ende des Tages zurück in einen nun recht zerzausten Hänger und in die Gesichter der
Teilnehmer und freuen uns
über das gemeinsam Erreichte. Sicher werden viele Projekte entstehen und wir beschliessen, uns gegenseitig zu
helfen und Erfahrungen auszutauschen, wo immer das gewünscht ist.
Lucia Moreno
DV
in Langenthal
Vor Beginn der Delegiertenversammlung vom 25. April
2009 richtete Herr Regierungsrat Andreas Rickenbacher das Wort an die Versammelten. Er würdigte aus seiner
Sicht die geänderten Jagdvorschriften. Er anerkannte, dass
gewisse Anpassungen der geänderten Vorschriften durchaus angezeigt sein könnten;
sei dies betreffend die Schusszeiten, die Hundertmetergrenze oder eventuell auch den
Hundeeinsatz. Eine Expertengruppe wird diese Punkte beurteilen und dann nach einem
Vernehmlassungsverfahren
Antrag stellen.
Gerade bei diesen 3 Themen haben sich die neuen
Vorschriften nach der Auffassung von vielen Jägern nicht
bewährt. Anpassungen scheinen dringend nötig. Oder hat
irgend jemand den Sinn der
Bestimmung verstanden, dass
beim Nachtansitz – in der oft
besten Zeit, also eine Stunde
nach Sonnenuntergang bis um
21.00 Uhr – nicht gejagt werden durfte? War diese Bestimmung nicht als Schikane gedacht, so war sie zumindest
unüberlegt geschaffen worden.
Es wäre mehr als wünschbar,
dass solche Irrtümer auf die
nächste Jagdperiode hin beseitigt werden.
Der Auftritt von Herrn Regierungsrat
Rickenbacher
wurde sehr geschätzt. Man
hatte den Eindruck, dass er bemüht ist, das Richtige zu tun
und dass die Bereitschaft besteht, die Jagd wieder attraktiv zu gestalten. Wir alle aber
wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die bezüglich der
Jagd Anliegen haben.
Im Anschluss daran würdigte der Jagdinspektor Peter Juesy die vergangene Jagd. Sein
schriftlicher Jahresrückblick
findet sich vollständig unter
www.vol.be.ch/site/home/lanat/jagd.htm.
Unter anderem berichtete Peter Juesy auch von der
kleinen Hirschpopulation im
Längwald im Oberaargau
und den damit verbundenen
Problemen – es kam zu Unfällen mit Motorfahrzeugen und
auch der Forst ist wenig begeistert.
Diese Aussagen nahm dann
der eidgenössische Jagdinspektor Reinhard Schnidrig zum
Anlass, inoffiziell die Idee zu
formulieren, einige dieser Hirsche einzufangen und auf die
andere Seite der A1 zu bringen. Die Augen der DelegierSchweizer Jäger 6/2009
67
Bund und Kantone
oder die aus unterschiedlichen
Gründen mitmacht? Natürlich müssen wir uns bewusst
machen, welche möglichen
Ängste sie haben könnten und
ob die Natur für sie überhaupt
erträglich ist.
Spätestens hier weiss nun
jeder, dass es nicht einfach damit getan ist, den Hänger irgendwohin zu stellen und sich
zu freuen, dass man etwas getan hat. Es ist eine Verantwortung und Aufgabe, die es zu
übernehmen gilt und der man
sich stellt. In dem Sinn erklärt
Georg auch, dass er den Einsatz der Jägerschaft hier in der
Schweiz bewundert, denn in
Deutschland sind diese Aufgaben natürlich bezahlt als ein
Teil der Umweltbildung, die
von den Landeskreisen aus organisiert wird. Die nachfolgenden Gesichtspunkte betreffen Marketinggedanken,
angefangen vom Produktplacement bis hin zu wertvollen
Tipps, wie man ein Thema behandeln kann.
Bund und Kantone
ten aus den Wildräumen 1 und
2 erfasste ein Leuchten...
Die Delegierten widmeten
sich anschliessend dem Tagesgeschäft.
Hans Egger trat als Vizepräsident zurück. Es wurde
ihm für seine wertvolle Tätigkeit als langjähriges Mitglied des Vorstandes herzlich
gedankt. Als sein Nachfolger
wurde Lorenz Hess vom Jägerverein Hubertus Bern gewählt. Lorenz Hess wird uns
als Grossrat auch helfen, unsere berechtigten Anliegen zur
richtigen Zeit am richtigen Ort
vorzubringen.
Verschiedene Anträge aus
den Vereinen wurden von der
Versammlung wie folgt behandelt:
– Der Antrag von Moutier und
von Courtelary wurde unterstützt. Das Training von
Jagdhunden sollte ab dem
16. August 2009 mit der Zustimmung des Wildhüters
möglich sein, unbesehen des
Alters des Hundes.
– Der Antrag von Moutier und
von Courtelary auf Freigabe
des Feldhasen zur Jagd wurde unterstützt. Dies wohl
auch aus der Überzeugung,
dass ein jagdbarer Feldhase wieder auch hegerisch
wieder den Einsatz erhalten
wird, den er verdient. Der
«Jööh-Faktor» in der Bevölkerung reicht nicht, dass
es dem Hasen besser geht.
– Der Antrag von Moutier auf
Änderung der Jagdzeiten
auf Dachs und Fuchs (ab
1. Juli 2009 ausserhalb des
Waldes) wurde in den Revisionskatalog im Hinblick
auf eine künftige Gesetzesrevision aufgenommen.
– Der Antrag des Jägervereins Niedersimmental auf
Erstellung von mindestens
einer Wildüberquerungsmöglichkeit der Autobahn/
Eisenbahn im Raum Thun/
Bern wurde zustimmend
zur Kenntnis genommen
und an die zuständige Stelle weitergeleitet.
– Der Antrag des Patentjägervereins Seeland auf Wiedereinführung der Schusszeiten wie im Jahr 2007
und auf Bejagung der Wildschweine wie im Jahr 2007
wurde mehrheitlich abgelehnt.
– Der Antrag von Hubertus
Bern auf Reduktion der Gebühren für das Grundpatent
im 2010 – wegen der durch
die Änderung der Jagdvorschriften reduzierten Attraktivität der Jagd – wurde
mehrheitlich angenommen
und an die zuständige Stelle weitergeleitet.
Die Delegiertenversammlung fand in gelöster und konstruktiver Stimmung statt.
Herzlicher Dank geht an die
Organisatoren des Patentjägervereins Wangen und Aarwangen und die Bläser. Dank
auch an die Stadt Langenthal
für den freundlichen Empfang
und die gute Bewirtung. Sie
alle haben wesentlich zum guten Gelingen beigetragen.
Jürg Wernli,
Medienkommission
Das Protokoll der DV vom 25. April 2009 findet sich
auf: www.bernerjagd.ch
Die Sicht des
Volkswirtschaftsdirektors
Referat von Herrn Regierungsrat Andreas Rickenbacher, Volkswirtschaftsdirektor
des Kantons Bern. Gehalten
anlässlich der DV des Berner
Jägerverbandes BEJV.
Erste Jagd mit neuen Jagdvorschriften: Die Sicht des
Volkswirtschaftsdirektors
Vorab herzlichen Dank für
die freundliche Einladung
zur Delegiertenversammlung
2009. Es freut mich, nach
Kandersteg 2008 in diesem
Jahr erneut Ihr Gast sein zu
dürfen. Wir alle wissen, dass
vor einem Jahr unsere Zusammenarbeit alles andere als einfach war. Heute, ein Jahr nach
der DV in Kandersteg, darf ich
jedoch feststellen, dass sich
wieder ein konstruktiver Dialog unter uns entwickelt hat.
Das freut mich und ich danke
der Verbandsleitung dafür aus-
68
Schweizer Jäger 6/2009
drücklich. Wir haben uns mit
einer Delegation des Berner
Jägerverbands BEJV und mit
sämtlichen Präsidenten der
bernischen Jägervereine am 7.
April 2009 in Bern zu einem
Runden Tisch getroffen. Das
Ziel dieses Runden Tisches
bestand darin, die erste Jagdsaison unter den veränderten
Jagdvorschriften Revue passieren zu lassen.
Auch meine heutigen Ausführungen befassen sich mit
den Erfahrungen auf der Jagd
2008/2009. Ich möchte im Folgenden gerne auf fünf Aspekte
eingehen:
1. auf die Einführung und
Kernziele der Anpassung
2. auf den Runden Tisch vom
7. April 2009
3. auf das Controlling der Änderungen:
a) die Änderungen in der
Jagdverordnung
b) die Änderungen der Jagddirektionsverordnung
4. auf andere Erkenntnisse aus
der Jagd 2008
5. Fazit und Würdigung
1. Einführung und Kernziele
der Anpassung
Wie Sie alle wissen, haben
wir im letzten Jahr in einigen
Punkten die Jagdvorschriften
verschärft. Der Regierungsrat wollte mit strengeren Vorschriften einerseits dem Wildtierschutz gerecht werden und
damit berechtigten Forderungen von Umwelt- und Tierschutzverbänden nachkommen. Andererseits ging es
aber insbesondere auch darum, Lösungen zu präsentieren,
die von fortschrittlichen Jägerinnen und Jägern unterstützt
werden und eine weidgerechte, moderne Jagd in den Vordergrund rücken. Damit soll
die Jagd in der Berner Bevölkerung besser verankert und
das Ansehen der Jägerschaft
in der Bevölkerung gestärkt
werden.
2. Der Runde Tisch vom
7. April 2009
Mir war es sehr wichtig,
nach der ersten Jagd unter veränderten Bedingungen unverfälscht und direkt in Dialog
mit Ihnen, mit der Jägerschaft,
zu treten. Daher habe ich am 7.
April 2009 an einem Runden
Tisch mit allen Jagdvereinspräsidenten, mit einer Delegation des Vorstandes des Berner Jägerverbandes, mit drei
Vertretern der Wildhut und
mit dem Jagdinspektor über
den Verlauf der vergangenen
Jagd diskutiert. Diese Diskussion umschloss einerseits
eine Beurteilung der Auswirkungen durch die geänderten
Jagdvorschriften aus fachlicher Sicht. Andererseits sollte sie mir aufzeigen, inwiefern
die Jagd im Kanton Bern den
Ansprüchen der Weidgerechtigkeit, der Jagdethik und der
Tierschutzgesetzgebung genügt. Der Runde Tisch sollte
aber auch zur Versachlichung
der Thematik beitragen.
An dieser Stelle möchte ich
allen Teilnehmern nochmals
ganz herzlich für den konstruktiven Dialog danken. Ich
habe mir die verschiedenen
Standpunkte angehört. Die
Vertreter der Jägerschaft wie
auch des Jagdinspektorats und
der Wildhut waren sich dabei
in den meisten Punkten einig.
Ich werde Ihnen im folgenden
Hauptteil meiner Ausführungen das Controlling der Jagd
2008/2009 vorstellen. Dabei
werde ich Ihnen in einzelnen
Aspekten auch aufzeigen, wo
ich allenfalls einen Bedarf für
eine Feinjustierung der Regelungen erkenne.
3. Das Controlling der
Änderungen
Nachdem in den Vorjahren
offensichtlich mit einer in den
Medien viel zitierten, sogenannten schwarzen Liste operiert worden war, war es mir
sehr wichtig, zeitgleich mit
der Änderung der Jagdvorschriften über ein korrektes
und effektives Controlling zu
3.a Änderungen in der
Jagdverordnung
Die erste Stelle lautet: «Die
Schussabgabe ist nur noch bei
genügender Sicht, eine Stunde
vor Sonnenaufgang bis eine
Stunde nach Sonnenuntergang, gestattet.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Gemäss dem
Controlling wurden auf der
Jagd 2008 weniger tote Tiere infolge Schussverletzungen
aufgefunden. Folglich hat sich
diese Regelung aus meiner
Sicht klar im Sinne der Weidgerechtigkeit und des Wildtierschutzes bewährt. Die neuen Schusszeiten führten klar
zu einer Beruhigung der Jagd.
Damit ein nahtloser Übergang
von der ordentlichen Schusszeit auf der Jagd zum Nachtansitz gewährleistet werden
kann, muss diese Vorschrift jedoch fein justiert werden. Hier
sehe ich durchaus einen Punkt,
über dessen Veränderung man
in den nächsten Monaten diskutieren kann.
Die zweite Stelle lautet:
«Die Jagd im Umkreis von
100 m von ständig bewohnten
Gebäuden ist verboten.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Das Controlling der Wildhüter zeigt auch
hier, dass sich diese Vorschrift
bewährt hat. Nur wenige Personen beschwerten sich bei
Wildhütern über das Verhalten von Jägern im Bereich der
100-Meter-Grenze. Die-100Meter-Grenze hat wesentlich
zur Akzeptanz der Berner Jagd
beigetragen. Sie ist ein erstes
Beispiel dafür, dass wir die
Interessen einer weidgerechten Jagd und den Schutz der
Öffentlichkeit unter einen Hut
bringen. Damit die Jagd auf
Fuchs, Marder und Dachs in
Zukunft noch effizienter ausgeübt werden kann, wird diese Vorschrift aber auch in den
Sonne Mond Solunar
Juni
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
Mo
Di
Juli
Mi
Do
Fr
Sa
So
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
Mo
Di
Mi
Aufgang
Untergang
Aufgang
Untergang
16.
17.
18.
19.
20.
21.
22.
23.
24.
25.
26.
27.
28.
29.
30.
05.30
05.30
05.30
05.31
05.31
05.31
05.31
05.31
05.32
05.32
05.32
05.33
05.33
05.34
05.34
21.23
21.24
21.24
21.24
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
21.25
01.17
01.35
01.56
02.21
02.54
03.37
04.36
05.49
07.12
08.38
10.01
11.21
12.37
13.51
15.03
14.09
15.20
16.35
17.54
19.14
20.29
21.33
22.22
23.00
23.29
23.53
–
00.13
00.33
00.52
01.47
02.06
02.49
03.34
04.25
05.21
–
07.06
07.07
03.27
04.30
05.27
00.30
01.18
–
07.36
08.18
09.01
09.48
10.40
11.37
06.23
07.29
08.36
09.41
10.43
11.39
06.19
07.06
07.51
–
14.30
15.14
16.02
16.55
17.53
12.10
13.13
14.51
15.55
16.56
17.51
12.53
13.41
14.02
19.58
20.41
21.27
22.16
23.11
–
18.56
20.01
21.06
22.09
23.08
23.59
18.42
19.29
20.14
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
05.35
05.36
05.36
05.37
05.38
05.38
05.39
05.40
05.41
05.42
05.42
05.43
05.44
05.45
05.46
21.25
21.24
21.24
21.24
21.23
21.23
21.23
21.22
21.21
21.21
21.20
21.20
21.19
21.18
21.17
16.15
17.24
18.30
19.30
20.22
21.05
21.39
22.06
22.29
22.48
23.06
23.23
23.40
23.59
–
01.14
01.38
02.08
02.44
03.29
04.23
05.23
06.27
07.33
08.39
09.45
10.50
11.57
13.06
14.17
02.22
03.05
03.48
04.33
05.20
00.20
01.09
01.57
02.23
03.12
03.59
04.45
05.30
00.26
01.13
08.34
09.17
10.01
10.46
11.32
06.08
06.56
07.46
08.34
09.22
10.09
10.55
11.40
06.15
17.01
14.46
15.29
16.13
16.58
17.45
12.45
13.33
–
14.45
15.33
16.19
17.05
17.51
12.48
13.37
20.58
21.41
22.26
23.11
23.58
18.33
19.21
20.09
20.56
21.43
22.29
23.15
23.59
18.37
19.25
Solunarzeiten: Die fettgedruckten Zeiten erstrecken sich auf einen Zeitraum von 2½ Stunden, während die normal gedruckten Zeiten ungefähr 1½ Stunden
andauern. Die Solunarzeiten sind Beisszeiten der Fische, können aber auch für den Jagderfolg günstig sein. Entsprechenden Rückmeldungen sehen wir mit Interesse
entgegen.
Die Redaktion
nächsten Monaten überprüft.
Zudem soll auch überprüft
werden, ob möglicherweise die ursprüngliche Formulierung der 100-Meter-Grenze der praktischen Ausübung
besser gerecht wird.
Die dritte Stelle lautet: «Die
Baujagd ist eingeschränkt: Sie
darf nur noch bis Ende Dezember ausgeübt werden. Pro
Bau darf nur ein Bodenhund
eingesetzt werden. Jeder Bodenhund muss einen Ortungssender tragen. Vor der Jagdausübung muss dem zuständigen
Wildhüter Meldung erstattet
werden. Angeschossenes Wild
und im Bau gebliebene Jagdhunde dürfen nur unter Beizug
eines Wildhüters ausgegraben
werden.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Durch die
Einschränkung der Baujagd
wurde die Jagd in den Monaten Januar und Februar – gemäss der Aussage der Jägerschaft selber, aber auch der
Wildhüter – wesentlich ruhiger. Das Controlling der Wildhüter zeigt auf, dass 270 Meldungen für die Ausübung der
Baujagd erfolgten. In acht Fällen mussten entweder Jagdhunde oder Füchse ausgegraben werden. Die tiefere
Fuchsstrecke ist nicht nur auf
die Einschränkung der Baujagd zurück zu führen, sondern
auch auf eine Kombination der
strengeren Vorschriften hinsichtlich der Verkürzung der
Schusszeiten, der Einschränkung des Jagdhundeeinsatzes
in den Monaten Januar und
Februar und teilweise hinsichtlich der kürzeren Baujagd. Ob
die Baujagd allenfalls im Januar erlaubt werden soll, muss
im Detail noch analysiert und
geprüft werden. Die Gefahr,
dass sich Hunde auf der Baujagd verletzen, besteht trotz
des Einsatzes von moderner
Technik (Ortungsgeräte und
Sender) leider weiterhin. Daher bewegen wir uns hier in
einem politisch sehr heiklen
Thema.
Die vierte Stelle lautet:
«Schusswaffen und Munition
dürfen während der Jagdzeit,
zur Durchführung von Selbsthilfemassnahmen oder auf der
Jagd, mit einer Spezialbewilligung nur noch getrennt im
Fahrzeug mitgeführt werden.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Diese Regelung hat sich sehr bewährt.
Sie wird von der Jägerschaft
Schweizer Jäger 6/2009
69
Bund und Kantone
verfügen. Aus diesem Grund
habe ich den Jagdinspektor
im Sommer 2008 beauftragt,
jährlich, anhand von klaren
Kriterien, einen Bericht über
den Jagdverlauf zu verfassen.
Ich werde Ihnen nun gerne die
wichtigsten Resultate vorlegen
und komme zuerst zu den Änderungen in der Jagdverordnung.
Bund und Kantone
akzeptiert. 320 Jäger wurden
von den Wildhütern gezielt
auf das getrennte Mitführen
von Schusswaffen und Munition kontrolliert. Ein kleiner Teil
musste beanstandet werden.
Diese Regelung ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit auf
der Jagd.
Die fünfte Stelle lautet: «Die
Jagdzeit auf den Rothirsch wird
bis Ende November verlängert.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Diese Vorschrift hat sich bewährt. Auf der
Haupt- und Nachjagd wurden 90
Rothirsche erlegt. Weil das Abschusskontingent 2008 auf total
147 Rothirsche festgelegt wurde, musste im November 2008
eine Sonderjagd durchgeführt
werden.
Die sechste Stelle lautet:
«Die Jagd auf Wildschweine ist
im August auf dem Ansitz nur
noch ausserhalb des Waldes gestattet.»
Meine Beurteilung in der Jagd
2008 lautet: Das Controlling der
Wildhüter zeigt, dass diese Vorschrift in die richtige Richtung
weist. Obschon im August 2008
nur 17 Wildschweine erlegt
wurden, ist die Gesamtstrecke
im Kanton Bern mit 173 Tieren
nur um drei Tiere tiefer als im
Vorjahr. In den letzten Jahren
wurden vermehrt Fütterungen
für Wildschweine im Wald angelegt, um an diesen Standorten
Wildschweine zu erlegen. Unsere Vorschrift hat dieser Entwicklung Einhalt geboten. Das
Wildschwein soll vermehrt vom
Feld zurück in den Wald gelenkt
werden. Im Wald soll das Wildschwein Ruhe finden und darf
demzufolge nicht bejagt werden. Im August verursachen
die Wildschweine teilweise erhebliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, wogegen
im Waldareal kaum Schäden
entstehen. Mit der Beschränkung der Ansitzjagd im August
auf die Bereiche ausserhalb des
Waldes kann ein wichtiger Beitrag zur Schadensprävention geleistet werden.
Die siebte Stelle lautet: «Die
Jagd auf den Kormoran ist im
Patent E neu bis Ende Januar
gestattet.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Die Jagdverlängerung um einen Monat hat-
70
Schweizer Jäger 6/2009
te fast eine Verdoppelung der
Abschüsse von Kormoranen zur
Folge. Diese Vorschrift hat sich
bewährt und wird auch von den
Fischern gelobt. Ich komme damit noch zu einigen Änderungen in der Jagddirektionsverordnung.
3.b Änderungen in der
Jagddirektionsverordnung
Die erste Stelle lautet: «Der
Einsatz von Jagdhunden ist eingeschränkt. Pro Bau darf nur
ein Bodenhund eingesetzt werden, und es gilt ein Verbot für
den Einsatz von Jagdhunden im
Januar und Februar, mit Ausnahme des Einsatzes von Apporteuren mit dem Patent E oder ausserhalb des Waldes mit dem
Basispatent.»
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Diese Regelung hat sich in dem Sinne bewährt, als die neue Bestimmung
über den Hundeeinsatz auf der
Jagd den Aspekten des Wildtierschutzes und des Tierschutzes
Rechnung trägt. Mit dem Verbot
für den Einsatz von Jagdhunden
vor dem Schuss, im Januar und
Februar, wurde das Wild in einer
Periode vor unnötigen Störungen geschützt, in der es infolge erhöhten Energiebedarfs auf
der Flucht besonders gefährdet
ist. Die Änderung ist vor allem
gegen Jagdhunde, die im Winter
Rehe jagen («Rehhetzer»), oder
gegen Bodenhunde, die trotz
Baujagdverbot im Januar und
Februar im Bau jagen, gerichtet.
Ob der Einsatz von Jagdhunden
allenfalls im Januar in reduziertem Mass erlaubt werden soll,
muss im Detail in den nächsten
Monaten analysiert und geprüft
werden. Es geht hier insbesondere darum, einen Kompromiss
zu finden zwischen der Schonung der Rehe und der jungen
Dachse und Füchse im Januar
und Februar einerseits und der
Fuchs- und Marderjagd andererseits.
Die zweite Stelle betrifft
die «Meldepflicht an die Wildhüter bei Fehlschüssen und erfolglosen Nachsuchen auf alles
Schalenwild (Rothirsche, Damhirsche, Sikahirsche, Mufflons,
Rehe, Gämsen und Wildschweine)».
Meine Beurteilung in der
Jagd 2008 lautet: Das Controlling der Wildhüter zeigt, dass
1054 Fehlschüsse an die Wildhüter gemeldet wurden. In 641
Fällen konnte eine intensivere Nachsuche auf die verletzten
Tiere durchgeführt werden. Diese Vorschrift hat sich sehr bewährt und wird auch von der Jägerschaft akzeptiert. Das rasche
Auffinden von angeschossenem
Wild ist eines der zentralen Postulate der Weidgerechtigkeit.
4. Andere Erkenntnisse aus
der Jagd 2008
Auf der Jagd 2008 wurden
von den Wildhütern zusätzlich
die Fehlabschüsse, der Nachtansitz, die Gruppenjagd und der
Einsatz von Motorfahrzeugen
überprüft. Obschon in allen Bereichen vereinzelte Beschwerden aus der Bevölkerung verzeichnet wurden, werden wir im
Moment die bestehenden Formulierungen im Jagdrecht beibehalten. Wir werden die Situation
jedoch auch in Zukunft kritisch
beobachten. Die Forderung nach
einem Schiessnachweis für Jäger ab der Jagd 2011 ist in Bearbeitung. Eine Arbeitsgruppe aus
Vertretern des Berner Jägerverbandes und des Jagdinspektorats
hat bereits einen ersten Entwurf
ausgearbeitet. Ende 2009 wird
das von mir geforderte Konzept
vorliegen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich der Einführung
eines Schiessobligatoriums nur
dann zustimme, wenn die Umsetzung realistisch ist und auch
mit den verschärften Gewässerschutzvorschriften und den damit verbundenen aufwendigen
Sanierungen der Jagdschiessstände abgestimmt ist. Wichtig
ist in diesem Zusammenhang,
dass die Zielsetzung, die Waffe
einzuschiessen, die Sicherheit
in der Waffenhandhabung und
der Nachweis einer ausreichenden Treffsicherheit hohe Priorität haben. Abschliessend ziehe
ich ein Fazit und würdige unsere Arbeit.
5. Fazit und Würdigung
Die Berner Jagd hat in unserer Gesellschaft und insbesondere zur Erhaltung der Artenvielfalt und somit für eine
nachhaltige Entwicklung eine
wichtige Funktion. Sie muss
jedoch den Grundsätzen der
Weidgerechtigkeit und der
Jagdethik genügen und auch die
Tierschutzgesetzgebung erfül-
len. Die Resultate vom Runden
Tisch haben mir gezeigt, dass
sich die Änderungen der Jagdvorschriften auf der Jagd 2008
grossmehrheitlich sehr bewährt
haben. Ich bin aber gerne bereit, in Bezug auf die Schusszeiten und auf die Jagd im Umkreis von 100 Meter von ständig
bewohnten Gebäuden eine Feinjustierung vorzunehmen. Ob allenfalls die Jagd mit Hunden geändert werden soll, muss vertieft
analysiert und beurteilt werden.
Angesichts dieser Beurteilung habe ich den Jagdinspektor beauftragt, eine Expertengruppe einzusetzen und mir
Entscheidgrundlagen zu diesen
Punkten zu liefern. Weil diese
Änderungsvorschläge teilweise die Jagdverordnung betreffen, wird eine Konsultation unter den Verbänden, verbunden
mit einem internen Mitberichtsverfahren, unumgänglich sein.
Eine Inkraftsetzung der Feinjustierungen ist auf den 1. Dezember 2009 möglich, damit diese möglichst schon für die Jagd
2009 wirksam würden. Der genaue Zeitplan muss aber von der
Expertengruppe festgelegt werden. Diese wird sich bereits in
den nächsten Tagen ein erstes
Mal treffen.
Wir werden gemeinsam mit
den betroffenen Kreisen die
Feinjustierung im offenen Dialog vornehmen. Dies immer mit
zwei Zielen vor Augen:
a) den Rückhalt der Jägerschaft in der breiten, nicht jagenden Bevölkerung zu stärken
und b) die Weidgerechtigkeit
und den Wildtierschutz sicherzustellen.
Da die Feinjustierungen, wie
erwähnt, eine Änderung der
Jagdverordnung bedingen, werden wir auch die Jagdkommission konsultieren müssen. Ich hoffe, dass wir mit der Kommission
den konstruktiven Dialog auch
wieder finden – so, wie dies mit
dem BEJV jetzt bereits gelungen ist. In diesem Sinne hoffe
ich, dass die Berner Jagd nicht
nur attraktiv bleibt, sondern
auch den Namen einer weidgerechten und ethischen Patentjagd verdient. Ich danke Ihnen
für Ihr Engagement und wünsche Ihnen für die Zukunft alles
Gute und Glück auf der Jagd.
Die vom Regierungsrat im
letzten Jahr beschlossenen Änderungen der Jagdvorschriften
haben sich auf der Jagd 2008
insgesamt bewährt. Volkswirtschaftsdirektor Andreas Rickenbacher hat anfangs April
2009 die betroffenen Kreise zu
einem Runden Tisch eingeladen. Die Resultate des durchgeführten Controllings und der
Gespräche am Runden Tisch
– welche Rickenbacher heute
(25. April 2009) an der Delegiertenversammlung des Bernischen Jägerverbandes vorgestellt hat – zeigen, dass eine
Feinjustierung der Vorschriften bei den Schusszeiten, der
Jagd im Umkreis von 100 Meter von ständig bewohnten Gebäuden und allenfalls bei der
Jagd mit Hunden zur Debatte stehen. Eine Expertenkommission wird zuhanden des
Volkswirtschaftsdirektors entsprechende Vorschläge ausarbeiten.
Die verschärften Vorschriften für die Jagd 2008 wurden
nötig, nachdem verschiedene Vorfälle bekannt wurden,
bei denen sich einzelne Jägerinnen und Jäger ungebührend
verhalten haben. Die vom Regierungsrat beschlossenen Änderungen der Jagdvorschriften
tragen sowohl den Anliegen
der Bevölkerung und des Tierschutzes als auch den Wünschen aus den Reihen der Jägerschaft Rechnung. Am 7.
April 2009 hat der Volkswirtschaftsdirektor eine Delegation
des Berner Jägerverbandes,
alle Jagdvereinspräsidenten
aus dem ganzen Kantonsgebiet und Vertreter der Verwaltung zu einem Runden Tisch
eingeladen. Dies mit dem Ziel,
über den Verlauf der vergangenen Jagd zu diskutieren. Diese Diskussion beinhaltete einerseits eine Beurteilung der
Auswirkungen der geänderten Jagdvorschriften aus fachlicher Sicht und andererseits
sollte sie aufzeigen, inwiefern
die Jagd im Kanton Bern den
Ansprüchen der Weidgerechtigkeit, der Jagdethik und der
Tierschutzgesetzgebung genügt. Die Vertreter der Jägerschaft wie auch der Verwaltung
waren sich einig, dass sich die
verschärften Jagdvorschriften
zum grössten Teil bewährt haben. Der Volkswirtschaftsdirektor hat die Ergebnisse des
Runden Tisches in den vergangenen Tagen nun analysiert. Er
kommt – wie die Jägerschaft,
die Wildhut und die Jagdverwaltung – zum Schluss, dass
sich die veränderten Regeln
grundsätzlich bewährt haben.
Bei einzelnen Aspekten ist jedoch eine Feinjustierung angezeigt: Die geänderten Schusszeiten, die 100-Meter-Grenze
Frondienst für einen
sauberen Wald
Langenthal: Jäger und
Orientierungsläufer im gemeinsamen Einsatz
Orientierungsläufer und Jäger aus der Region haben in
der Umgebung Langenthals
die Wegränder von achtlos
weggeworfenem Abfall befreit.
Gemeinsam setzten sie so ein
Zeichen für saubere Wälder, in
denen beide einen grossen Teil
ihrer Freizeit verbringen.
Ende April haben Mitglieder der OL-Vereinigung Langenthal und des Jägervereins
Wangen-Aarwangen die Wegränder entlang der St. Urbanstrasse, der Untersteckholzstrasse und im Schorenwald
vom achtlos weggeworfenen
Abfall befreit. Von Seiten der
Orientierungsläufer war die
Aktion auch als «Dankeschön»
an die Oberaargauer Jäger ge-
dacht, die im vergangenen Oktober, mitten in der Jagdsaison,
das Waldgebiet «LangenthalOst» zwischen Roggwil – St.
Urban – Obersteckholz und
Langenthal freigegeben hatten, so dass dort die Staffelwettkämpfe der Jugend-Europameisterschaften und der
Schweizer Meisterschaft gefahrlos stattfinden konnten.
Als Dank für dieses Entgegenkommen haben die OLGruppen sich anerboten, an
einem Hegetag der Jäger mitzuwirken. So halfen nun über
25 Erwachsene und Jugendliche aus der OLV Langenthal den Jägern beim Abbauen
des wirkungslos gewordenen
Wildschutzzauns entlang der
St. Urbanstrasse. Gleichzeitig sammelten sie entlang der
Hauptstrassen durch die Wälder achtlos weggeworfenen
Abfall ein.
Was die Jugendlichen an
den Wegrändern an nicht verrottbaren Abfällen vorfanden, füllte mehrere Abfallsäcke, allein der Abfall rund um
die Schoren-Waldhütte, der
offenbar von gedankenlosen
Zechern liegen gelassen worden war, füllte zwei grosse
Kehrichtsäcke.
Obschon Jäger und Orientierungsläufer
unterschiedliche Interessen und Ziele
verfolgen, sind sie gemeinsam
an einem intakten Lebensraum
Wald interessiert. Mit ihrem
gemeinsamen Umwelteinsatz
haben sie dies am Samstag
eindrücklich unter Beweis gestellt.
Marcel Hammel
Beim abschliessenden, von den Jägern offerierten Znüni, informierte Hege-Obmann Beat Fankhauser (links im Bild)
über die vielfältigen Hege- und Naturschutzaufgaben der Jägerschaft.
Schweizer Jäger 6/2009
71
Bund und Kantone
Neue Jagdvorschriften
haben sich bewährt
sowie allenfalls die Jagd mit
Hunden werden von einer Expertenkommission daher nochmals kritisch beurteilt. Die Expertengruppe – welche bereits
eingesetzt ist und sich in den
nächsten Tagen ein erstes Mal
trifft – hat den Auftrag, dem
Volkswirtschaftsdirektor konkrete Vorschläge für eine Feinjustierung in den genannten
Bereichen zu unterbreiten. Regierungsrat Andreas Rickenbacher wird nach dem Vorliegen
dieser Vorschläge entscheiden,
ob er eine Veränderung der
Jagdverordnung in die Wege
leiten will. Die Expertengruppe wird an ihrer ersten Sitzung
über den Zeitplan diskutieren.
Eine Veränderung der Jagdverordnung auf den 1. Dezember 2009 scheint aus heutiger
Sicht möglich zu sein.
Die Finanzdirektion hat
entschieden, dass die zehn
Schwarzschwäne im unteren Thunerseebecken in einem klar definierten Perimeter
grundsätzlich weiterhin geduldet werden. Der Eigentümer
muss ihnen allerdings als zusätzliche Auflage regelmässig
die Schwungfedern schneiden, so dass sie ihren Perimeter nicht mehr ohne weiteres
verlassen können.
Seit Jahren schwimmen auf
dem Thunersee zehn Schwarzschwäne im Besitz von Markus Krebser frei herum. Bei
den aus Australien stammenden Schwarzschwänen handelt
es sich um eine nicht einheimische Tierart, deren Aussetzung in die freie Wildbahn
nach der Bundesgesetzgebung
ohne Bewilligung verboten
ist. Die zehn Schwarzschwäne
von Markus Krebser werden
jedoch seit Jahren vom Jagdinspektorat des Kantons Bern
geduldet, wobei die Gelege
der freilebenden Tiere jeweils
angestochen werden.
Foto: Martin Krebser
Bund und Kantone
Zehn Schwarzschwäne geduldet
Im Jahr 2007 forderte eine
Petition die ungehinderte Verbreitung der Schwarzschwäne. Nachdem der Gemeinderat
von Thun die Petition ablehnte, entstand in der Öffentlichkeit eine Diskussion darüber,
ob es rechtmässig sei, die Tiere auf dem Thunersee zu halten. Vertreter des Kantons,
des Bundes, von Natur- und
Tierschutzorganisationen sowie Markus Krebser versuchten daraufhin erfolglos, am
72
Schweizer Jäger 6/2009
Runden Tisch eine gemeinsame Lösung zu finden. Im
Mai 2008 hat das zuständige
Jagdinspektorat eine Verfügung erlassen, nach der zehn
Schwarzschwäne im unteren
Thunerseebecken
geduldet
werden, jedoch alle Gelege angestochen werden, damit sich
die Tiere nicht vermehren können. Zudem hat das Jagdinspektorat Markus Krebser zur
Beteiligung an diesen Massnahmen verpflichtet.
Gegen diese Verfügung hat
Markus Krebser Beschwerde
bei der Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Bern erhoben. Die zuständigen Mitarbeitenden der Direktion und
der Volkswirtschaftsdirektor
traten wegen Vorbefassung
in den Ausstand und leiteten
die Beschwerde weiter an die
kantonale Finanzdirektion, deren Direktor in Stellvertretung
des Volkswirtschaftsdirektors
den Inhalt der Verfügung des
Jagdinspektorats zu überprüfen hatte.
Die
Finanzdirektion
kommt in ihrem Entscheid
zum Schluss, dass die von
den Fachleuten ausgearbeitete Verfügung aus rechtlicher
Sicht grundsätzlich nicht zu
beanstanden ist. Im Verlauf
des
Beschwerdeverfahrens
hat sich aber gezeigt, dass die
Schwarzschwäne ihren Perimeter immer wieder verlassen und sich auf andere Seen
ausbreiten. Deshalb ergänzt
die Finanzdirektion die Verfügung mit einer zusätzlichen
Verpflichtung, wonach Markus Krebser seinen Tieren regelmässig die Schwungfedern
schneiden lassen muss, damit
sie nicht mehr fliegen können. Diese Massnahme verursacht den Schwarzschwänen
keine Schmerzen und hinterlässt keine bleibenden Schäden, weil die Schwungfedern
wieder nachwachsen. Das
Jagdinspektorat wird die getroffenen Massnahmen in einem Jahr überprüfen.
Kommunikation
Kanton Bern
FR
Spezialjagd
auf die Gämse
Das Amt für Wald, Wild
und Fischerei bittet die interessierten Jäger/innen, sich für
die Spezialjagd auf die Gämse
in den eidgenössischen Jagdbanngebieten, in gewissen
kantonalen Wildschutzgebieten sowie in gewissen Gebieten im Flachland anzumelden.
Die interessierten Jäger/innen müssen beim Amt ein Anmeldeformular beziehen oder
per E-Mail bestellen. Das ausgefüllte Formular ist bis am 1.
Juli 2009 beim Amt für Wald,
Wild und Fischerei einzureichen. Die Auslosung findet einige Tage später statt, und die
bezeichneten Jäger werden sofort benachrichtigt.
Adresse: Amt für Wald,Wild und Fischerei, Sektor
terrestrische Fauna und Jagd, Rte du Mont Carmel 1,
Postfach 155, 1762 Givisiez, Tel. 026 305 23 43, Fax
026 305 23 36, [email protected]
Regulierungsabschüsse
auf das Steinwild
Unter Vorbehalt der vom
Staatsrat für die Regulierung
des Steinwildbestandes im
Jahre 2009 erlassenen Bestimmungen, bittet das Amt für
Wald, Wild und Fischerei die
interessierten Jäger/innen, sich
für diese Jagd im eidgenössischen Jagdbanngebiet Hochmatt-Motélon und in dessen
Umgebung anzumelden.
Die interessierten Jäger/innen müssen beim Amt ein An-
GL
meldeformular beziehen oder
per E-Mail bestellen. Das ausgefüllte Formular ist bis am 1.
Juli 2009 beim Amt für Wald,
Wild und Fischerei einzureichen. Die Auslosung findet einige Tage später statt, und die
bezeichneten Jäger werden sofort benachrichtigt.
Adresse: Amt für Wald,Wild und Fischerei, Sektor
terrestrische Fauna und Jagd, Rte du Mont Carmel 1,
Postfach 155, 1762 Givisiez, Tel. 026 305 23 43, Fax
026 305 23 36; [email protected]
Gamsbestand
wohin?
3. Hauptversammlung des
Glarner Jagdvereins (GJV)
Die 3. Hauptversammlung
des Glarner Jagdvereins fand
am 8. Mai 2009 im Gasthof
Freihof in Luchsingen statt.
Der Verein zählte zu diesem
Zeitpunkt 345 Mitglieder; über
100 stimmberechtigte Mitglieder und Gäste nahmen an der
HV teil. Als Ehrengäste waren
der Präsident der Gastgebergemeinde, Hansruedi Forrer,
Jagdverwalter Dr. Christoph
Jäggi sowie eine Reihe weiterer, mit dem Verein in verschiedenen Kapazitäten verbundenen
Persönlichkeiten
anwesend. Gemeindepräsident
Hansruedi Forrer hiess die Jägerschaft in Luchsingen willkommen. Seine die Aufgaben
und Leistungen der Jäger würdigenden Worte wurden von
der Versammlung sehr gut aufgenommen.
Gamsbestand wohin?
Im Zentrum der Diskussionen stand – einmal mehr – die
Gamsbejagung. Der Kantonale
Jagdverwalter, Christoph Jäggi, lieferte den Teilnehmenden
interessante
Informationen
zu Fallwildzahlen, Wildzählungen, geplanten Wildräu-
Vizepräsident und Präsident mit dem neuen Ehrenmitglied
Manfred Bertini (Mitte).
–
men und Bejagungsmodellen.
Dabei erwähnte er, dass die
Wildbestände (einschliesslich
Gämsen) zu stabilisieren, respektive leicht zu senken seien. Dies führte von Seiten des
Präsidenten des Jagdvereins
zu der vorhersehbaren Reaktion. Die Jäger – wie auch viele
andere Naturbeobachter – sind
nämlich der Ansicht, dass insbesondere die Gamsbestände
im Kanton viel zu tief sind und
sprachen sich deshalb in seltener Einmütigkeit bereits das
3. Jahr in Folge für ein Bejagungsmodell aus, welches den
Schutz der Gamsgeissen im
Alter von 2½ und 3½ Jahren
beinhaltet.
Mutationen
Neues Ehrenmitglied
– Manfred Bertini, Engi, trat
nach über 30-jähriger engagierter Tätigkeit als Vi-
zepräsident des Vereins, als
Mitglied der Kantonalen
Jagdkommission, der Kantonalen Hegekommission
und als Hegechef Kleintal zurück. Aufgrund seiner ausserordentlichen Verdienste für Wild und Jagd
wurde er mit donnerndem
Applaus zum Ehrenmitglied ernannt. Manfred,
herzlichen Dank, wir werden dich im Vorstand vermissen.
– Vorstandsmitglied
Ernst
Müller, Mollis, trat aus der
Kantonalen Hegekommission, welcher er seit 1998
angehörte, zurück. Dieser
Einsatz wird vom Vorstand
bestens verdankt. Ernst
Müller wurde zum Vizepräsidenten des Jagdvereins gewählt und wird dem Regierungsrat als Mitglied in der
Kantonalen Jagdkommis-
–
–
Der Vorstand ist sehr dankbar, dass alle vakanten Ämter
neu besetzt werden konnten
(was im heutigen Vereinsleben
nicht mehr als Selbstverständlichkeit anzusehen ist). Positiv zu werten ist auch, dass der
Mitgliederschwund – der nach
der Zusammenlegung der 3
ehemaligen Glarner Jagdvereine zum Glaner Jagdverein auf
den 1. Januar 2007 ein Thema
war – gestoppt werden konnte und die Fluktuationen heute normale Dimensionen aufweisen.
Leider musste der Verein
von 8 im letzten Jahr verstorbenen Kameraden Abschied
nehmen. Im gleichen Zeitraum
konnten 14 neue Mitglieder in
den Verein aufgenommen werden.
Dank
Ein besonderes Dankeschön
gebührt den Glarner Jagdhornbläsern für ihre ausgezeichneten Darbietungen und
die einfühlsame musikalische
Begleitung der Totenehrung.
Herzlichen Dank auch an die
Gastgebergemeinde, an die
Inserenten im HV-Büchlein,
an die Sponsoren der Tombola, den Vorstand für die Organisation der HV, an die Ortsgruppe für die Saaldekoration,
an das Küchen- und Serviceteam des Gasthofs Freihof, an
alle freiwilligen Helferinnen
und Helfer sowie natürlich
auch an alle Ehrengäste, Gönner und Vereinsmitglieder für
ihre Teilnahme an der HV.
Alexander Kubli
Präsident Glarner Jagdverein
GR
95. Delegiertenversammlung des
Bündner Kantonalen Patentjägerverbandes
vom 16. Mai 2009 in
Disentis/Mustér
Die Vertreter der Sektionen waren gespannt auf die
95. Delegiertenversammlung
– nicht nur wegen der 14 Anträge, die durch den Zentralvorstand oder die Sektionen
gestellt wurden und behandelt
werden mussten, sondern auch
auf den erstmaligen präsidialen DV-Auftritt des im letzten
Jahr gewählten Zentralpräsidenten Beat Angerer und seiner Vorstandskollegen. Vorweg darf festgehalten werden:
der Präsident und seine Vorstandskollegen meisterten das
erste Amtsjahr und die erste
Delegiertenversammlung hervorragend! Weidmannsdank.
Einen speziellen Dank ist den
organisierenden Sektionen des
BKPJV, Péz Alpetta, Badus und
Vallatscha, und deren Organisationskomitee unter der Führung von Rinaldo Giger auszusprechen. In Disentis fand
damit nach 1983 und 2001 bereits die dritte Delegiertenversammlung des BKPJV statt.
Die Halle war wunderbar mit
Trophäen – auch seltenen
– geschmückt, die Logistik
funktionierte inkl. eines guten
Services. Aussergewöhnliches
wurde anlässlich der Abendunterhaltung geboten – Stunden, die man nicht so schnell
vergisst. Der Komödiant Peter
Löhmann brachte mit seinen
Sprüchen und Kunststücken
die Besucher zum Lachen und
Staunen und Lucien Nigg und
Zora Keller vom Greifvogelpark in Buchs/SG fanden mit
ihrer lehrreichen Greifvogelschau grossen Anklang. So
nah hat wohl noch selten eine
Jägerin oder Jäger lebende
Greifvögel beschauen können.
Die musikalische Umrahmung
des Anlasses wurde durch die
Jagdhornbläser Sunacorns Badus bestritten.
Eröffnungsansprache des
Zentralpräsidenten
Mit seiner Eröffnungsansprache versuchte Angerer
den Anwesenden den Anstoss
zu geben, etwas vertiefter und
vernetzter die «Angelegenheit» Jagd im Kanton Graubünden zu betrachten und
nachzudenken und sich auch
in der Öffentlichkeit für die
Schweizer Jäger 6/2009
73
Bund und Kantone
–
sion vorgeschlagen (womit
das Unterland in der Jagdkommission wieder vertreten wäre).
Kassier Ian Angel trat wegen einer beruflichen Weiterbildung als Kassier zurück. Madeleine Stüssi, die
erste Frau im Vorstand eines Glarner Jagdvereins,
übernimmt dieses Amt. Der
Vorstand dankt Ian Angel
für sein Engagement zugunsten des Vereins.
Als neue Vorstandsmitglieder wurden Rolf Spichtig,
Haslen und Martin Schneider, Obstalden, gewählt.
Der Vorstand heisst sie
herzlich willkommen.
Vorstandsmitglied Paul Elmer, Schwanden, wird dem
Regierungsrat – nach Absprache mit dem Präsidenten der Kantonalen Hegekommission,
Werner
Kessler – als Mitglied in
dieser Kommission vorgeschlagen.
Vereinsmitglied Rolf Elmer
wird neu Hegechef Kleintal.
Zum dritten Mal seit 1983 fand die Generalversammlung des Bündner
kantonalen Patentjägerverbandes in Disentis statt. Das OK leistete professionelle Arbeit und bot den Gästen ein unterhaltsames Abendprogramm.
Patentjagd einzusetzen. Nachfolgend ein Auszug aus der
Ansprache des Zentralpräsidenten Beat Angerer:
«Jagd ist mit tiefen Emotionen verbunden. Jagd bedeutet
intensive Auseinandersetzung
mit der Natur. Tiere zu töten
und die Natur zu lieben widersprechen sich nicht. Dies ist
für Nichtjäger oft nur schwer
oder gar nicht nachvollziehbar.
Jagd heisst aber auch mit dem
Druck der Öffentlichkeit umgehen zu können und diesem
Druck durch weidmännisches
Verhalten und Jagen entgegen zu treten. Der persönliche
Ehrgeiz darf nicht auf Kosten
der Kreatur ausgelebt werden.
Artgerechtes und weidmännisches Jagen bedeutet ’Fairplay’ gegenüber dem Wild
und den anderen Jägerinnen
und Jägern. Die Einbindung
von Natur- und Tierschutzorganisationen und Transparenz
gegenüber der nicht jagenden
Bevölkerung werden langfristig das Überleben unserer Patentjagd sichern.
Die Natur- und Tierschutzorganisationen und die nicht
jagende Bevölkerung möchten
nicht hören, wieviel Wild erlegt worden ist. Nein, sie wollen wissen, ist es korrekt erlegt
worden und wieviel Wild zurückgeblieben ist. Sie interessieren sich für die Lebensqualität der zurückgebliebenen
Bestände.
Nur wenn wir es schaffen,
für unser Tun und Lassen als
Jäger die Akzeptanz der grossen Mehrheit der nichtjagenden Bevölkerung zu gewinnen, hat die Jagd Zukunft.
74
Schweizer Jäger 6/2009
Unser höchstes Ziel muss
sein, tiergerecht und weidmännisch zu jagen und nicht
um jeden Preis Beute zu machen. Jagdpolitik wird nicht
mehr nur von Jägern, Förstern und Landwirten am grünen Tisch gemacht. Nein, die
Jagd wird heute vermehrt von
Nichtjägern mit Argusaugen
beobachtet sowie gewertet und
bewertet.»
Zu den Traktanden
Das Protokoll (Hannes Parpan), die Jahresberichte des
Zentralpräsidenten (Beat Angerer), des Hegepräsidenten
(Paul Sprecher) und des Präsidenten der Kommission für
Aus- und Weiterbildung für
Jäger (Marcel Rickenbacher)
wurden einstimmig genehmigt. (Die Berichte wurden
in der Ausgabe Mai 2009 des
«Schweizer Jäger» veröffentlicht).
Die Rechnungsablage durch
den Zentralkassier (Martin
Carigiet) erfolgte sehr zügig.
Keine Fragen, weder zur Jahresrechnung 2008 noch zum
Budget 2009. Die Jahresrechnung 2008 und das Budget
2009 wurden ebenfalls einstimmig genehmigt.
Anträge des Zentralvorstandes und der Sektionen
Man glaubte allgemein,
dass die 14 Anträge zu Diskussionen führen könnten.
Dem war jedoch nicht so. Sicher war ein Grund, dass der
Zentralvorstand zu den einzelnen Anträgen klar Stellung bezogen hatte und somit manche
Voten verhindert werden konn-
Antrag 1
Jagdzeiten Hochjagd 2010
1. Block: Mittwoch, 1. 9.
2010 bis Sonntag, 12. 9. 2010.
Jagdunterbruch: Montag, 13. 9.
2010 bis Sonntag, 19. 9. 2010.
2. Block: Montag, 20. 9.
2010 bis Dienstag, 28. 9. 2010
(Bettag 19. 9. 2010).
Schluss Gämsjagd: Freitag,
24. 9. 2010.
Diesem Antrag wurde mit
sehr grossem Mehr zugestimmt.
Antrag 2
Hirschwild / Kronenhirsch
b) Kronenhirsch: An den
zwei Tagen, an denen der beidseitige Kronenhirsch jagdbar
ist, darf jeder Jäger insgesamt
nur einen beidseitigen Kronenhirsch erlegen.
Dieser Antrag fand mehrheitlich Zustimmung.
Antrag 3
Benützung Funkgeräte und
Mobiltelefone
Mobiltelefone dürfen in
eingeschaltetem Zustand mitgetragen werden. Das Verwenden von Mobiltelefonen
zu nicht jagdlichen Zwecken
ist erlaubt.
Auch dieser Antrag fand
mehrheitlich Zustimmung.
Antrag 4
Bewilligung für Schweiss-
Klare Worte an die
Jägerschaft. Amtsvorsteher Dr. Georg Brosi verurteilte «wilde
Fütterungsaktionen», wie sie im letzten Winter vorgekommen seien. Nur
koordinierte und
fachgerechte Winterfütterungen würden
Sinn machen.
hundeführer zur Stationierung
eines Motorfahrzeuges während der Hochjagd im Jagdgebiet (während Pikettzeiten).
Diesem Antrag wurde
ebenfalls mit Mehrheit zugestimmt.
Anträge Sektionen
Praktisch alle Anträge wurden durch die Delegierten verworfen.
Die Sektion Libertad stellte einen Gegenantrag zum
Vorschlag des Zentralvorstandes betreffend Jagdzeiten. Sie
wollten den 1. Block im 2010
nur 5 Tag ausüben. Dieser Antrag hatte keine Chance.
Die Sektion Vorab schlug
vor, dass die Jagd am Abend
vor dem öffentlichen Jagdbeginn ab 17.00 Uhr ausgeübt
werden solle. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt.
Die Sektion Madrisa
schlug unter dem Titel «Massnahmen zur Erfüllung des Abschussplanes während der
Hochjagd» vor, der BKPJV
solle das Amt für Jagd und Fischerei auffordern, vermehrt
Massnahmen zu treffen, dass
der Abschussplan weitgehendst im September erfüllt
werden könne. Damit würde eine «Sonderjagd» im November – Dezember grösstenteils wegfallen. Diesem Antrag
stimmten 160 Delegierte zu 15
zu.
Die Sektion Vorab wünscht
für die nächsten fünf Jahre
eine Verkleinerung der Wildasyle um 10% der Fläche. Dieser Antrag wurde mit grossem
Mehr verworfen.
Die Sektion Crap la Pala
beantragte, dass auf der Sonderjagd nach dem Abschuss
zweiter Hirschkälber kein
Hirschstier erlegt werden dür-
Foto: Kurt Gansner
Foto: Kurt Gansner
Bund und Kantone
ten. (Die Anträge des Zentralvorstandes wurden in der Ausgabe April des «Schweizer
Jäger» veröffentlicht.)
Die Anträge werden durch
den Zentralvorstand an die
Kantonale Jagdkommission
weitergeleitet. Diese wird die
Anträge behandeln. In letzter
Instanz entscheidet der Kanton.
Ehrungen
Werner Wyss, Ehrenpräsident der Sektion Curvér, wurde durch die Versammlung
für seine Verdienste zu Gunsten des Verbandes einstimmig
zum Ehrenmitglied ernannt.
Grusswort von St. Engler, Regierungsrat, Vorsteher Bau-,
Verkehrs- und Forstdepartement GR, anlässlich der 95. DV
BKPJV in Disentis
«Wie der Steinbock Werber wurde»
Die Werbe-Offensive von
Graubünden-Tourismus setzt
erfolgreich auf den Steinbock
als Werbeträger. Dass der Tourismus das kann – wahrscheinlich wissen die Touristiker dies
allerdings nicht – verdankt sie
mitunter der Bündner Jagd. Nur
weil es gelungen ist, einen guten Steinbock-Bestand im Kanton wieder aufzubauen, können
die Touristiker unsere Steinböcke sprechen lassen. Der Jagd,
der Wildhut und dem Naturschutz verdanken wir nicht
nur die Rückkehr, auch die Erhaltung eines stolzen Steinbock-Bestandes in unserer
weitgehend intakten Gebirgswelt. Warum gerade der Steinbock? wurden die Werber gefragt. Weil der Steinbock, so
der Direktor von Graubünden
Ferien, Gaudenz Thoma, ganz
zentrale Werte und Botschaften
des Kantons verkörpere. Grazil, trittsicher, hartnäckig und
zielstrebig und mit einer gesunden Portion Sturheit versehen – das ist das Bild der Werber von den Steinböcken, aber
auch von uns Bündnern. Gerne vergisst man, dass die Rückkehr des Steinbockes nach
Graubünden nicht ganz frei
von Komplikationen und Konflikten war. Ihre Wiederansiedlung war das eine, der Aufbau
und der Erhalt eines gesunden
Bestandes aber um einiges anspruchsvoller. Nach und nach
konnte man von einer Schutz-,
zu einer Nutzungsstrategie
übergehen, in welcher Jagdplanung und Jägerschaft die
zentrale Rolle besetzten. Ohne
Sie – die Jäger, die Jägerverbände, die Wildhut – gäbe es
in Graubünden keinen Steinbock-Bestand, wie wir ihn heute kennen, und damit auch keine Werbung mit dem Bündner
Alpen-Steinbock. Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben seit 1977 gegen 18 000
Stück Steingeissen und Steinböcke erlegt. Gestützt auf ein
Stück für Stück weiter entwickeltes Bejagungskonzept haben wir erreicht, dass wir uns
über einen Steinbock-Bestand
freuen können, und mit uns auch
alle Einheimischen und Gäste,
der dem Lebensraum angepasst
und naturnah und strukturiert
ist. Heute leben Gämse, Reh,
Hirsch, Steinbock und Wildschwein wieder in Graubünden
zusammen mit anderen ehemals
ausgestorbenen Arten wie Bartgeier, Luchs, Wolf, Bär, und neuerdings auch mit dem Biber. Der
Nachweis des ersten Marderhundes vor zwei Wochen zeigt aber
auch, dass die Entwicklungen
in der einheimischen Tierwelt
genau beobachtet und verfolgt
werden müssen. Dabei ist darauf zu bestehen, dass Problemarten – treten Probleme auf – von
Anfang an auch bejagt werden
können, ohne diese aber gleich
verteufeln zu müssen. Wenn ich
nochmals auf unsere bekannten
Wildarten zu sprechen komme,
dann stehen diesen zunehmend
neue Gefahren gegenüber. Auch
angepasste Wildbestände können in schneereichen und kalten
Wintern durch unbedachte Störungen überhöhte Abgänge erfahren. Gerade der letzte Winter
hat gezeigt, dass es die Unterstützung aller braucht, wenn das
Wild in unseren Bergen trotz intensivem Tourismus überleben
soll. Keine Fütterung kann die
Ruhe in Rückzugsgebieten für
das Wild ersetzen. Was nicht
heissen soll, dass in Notsituationen wirksame Massnahmen zur
Abwendung von Not durchaus
möglich sein müssen.Wir alle,
die ganze Bevölkerung, aber
auch die Volkswirtschaft von
Graubünden, müssen Interesse
an der Erhaltung unserer Wildbestände haben. So betrachtet ist
der Steinbock auch Symbol und
Werbeträger für einen schonenden Umgang mit unserer Natur.
Vor allem im Winter, ich habe es
angesprochen, beweist es sich,
wie ernst es uns damit ist, wenn
wir auch einmal bereit sind zu
verzichten, zu Gunsten störungsfreier und damit ruhiger Rückzugsgebiete für das Wild. Der
Steinbock, aber auch die übrigen
Wildarten, sind auch auf Rück-
sichtnahme angewiesen. Dank
unseres fortschrittlichen Jagdgesetzes haben wir in den vergangenen 20 Jahren über 260
Wildruhezonen im Kanton einrichten können. Wie wichtig
die Ruhe in den Wildeinstandsgebieten für das Überleben ist,
konnten wir im vergangenen
Winter hautnah erleben. Ich
wünschte mir deshalb, dass
im nächsten Winter die sprechenden Steinböcke von Graubünden Tourismus in der nationalen Werbung auch darüber
berichten würden, dass sie nur
überleben, wenn die Touristen
Rücksicht nehmen und dass
sie deshalb in Graubünden gut
aufgehoben sind.
Was uns in nächster Zeit beschäftigen wird, ist die bevorstehende Ausscheidung von
Wildschutzgebieten. Auch hier
ist der touristische Aspekt nicht
ganz zu vernachlässigen. Wildschutzgebiete verhelfen dazu,
dass auch nicht Jäger Hirsche
und Gämsen bei Tag beobachten können. Das dies gesucht
wird, zeigt das Beispiel des
Val Trupchun im Nationalpark
eindrücklich. Weniger bekannt
ist, dass es in Graubünden mindestens 200 Gebiete von ähnlicher Attraktivität gibt. Als Jäger würden wir einen Fehler
machen, die Nichtjäger als unerwünschte Voyeure des Wildes zu betrachten. Das Wild
gehört allen und was allen gehört, da ist auch die Verantwortung dafür eine gemeinschaftliche. Wenn es uns – wie beim
Steinbock – gelingt, innerhalb
des Kantons, aber auch nach
aussen aufzuzeigen, dass erst
eine nachhaltig organisierte
und von der Jägerschaft korrekt durchgeführte Jagd Natur
pur schaffen, verhelfen wir der
Jagd zu einem willkommenen
Sympathiegewinn.
Wenn ich kurz zusammen
fasse, dann habe ich auch die
wichtigsten Postulate für Wild
und Jagd umschrieben: Ruhe
im Winter gewährleisten,
Wildverteilung im Sommer
mit den Wildschutzgebieten
geschickt und mit möglichst
wenigen Konflikten regeln und
die jagdliche Regulierung des
Schalenwildes weiterhin ernst
nehmen.
Schweizer Jäger 6/2009
75
Bund und Kantone
fe. Dieser Antrag wurde ebenfalss abglehnt (57 Ja- gegenüber 149 Nein-Stimmen).
Crap la Pala stellte zudem den
Antrag, dass im Dreierkontingent nur eine weibliche Gämse erlegt werden dürfe. Dieser
Antrag fand bei den Delegierten kein Gehör.
Die Sektion Annarosa
wollte während der Sonderjagd überhaupt keine Hirschstiere, also auch nicht Gabler
und Spiesser, zum Abschuss
frei geben. Eine grosse Mehrheit lehnte diesen Antrag ab.
Ebenfalls stellte sie einen Antrag, dass während der Sonderjagd auch am Samstag vor
einem Sonderjagdtag eine Anfrage ans Amt, ob am Sonntag
und in welchen Regionen eine
Jagd stattfinde, gemacht werden könne. Dieser Antrag wurde mehrheitlich verworfen.
Die Sektion Madrisa wollte erreichen, dass bei der Niederjagd das Patent für den
Hund nur einmal gelöst werden müsse. Das Patent soll auf
den Namen des Hundes und
des Besitzers ausgestellt werden. (Heute wird das Patent
auf den Besitzer gelöst, somit
kann nur er mit seinem Hund
die Niederjagd ausüben.) Hier
meldete sich Christian Schreiber, Präsident des Laufhundeclubs, und erklärte, dass der
Hund kein Objekt sei, welches man hin- und herschieben könne. Die Niederjagd sei
eine Perle der Bündner Jagd
und solle so beibehalten werden wie sie ist.
Die Vereinigten Jägersektionen des Jagdbezirkes
XII schlugen vor, dass in den
Jagdbetriebsvorschriften die
Schusszeiten zu ändern seien. Bis und mit 20. September dürfe bis 20.30 Uhr und ab
dem 21. September bis 20.00
Uhr geschossen werden. Trotz
einem vehementen Votum von
Lieni Hochholdinger fand der
Vorschlag bei den Delegierten
keine Unterstützung.
Foto: Kurt Gansner
Bund und Kantone
Zentralpräsident Beat Angerer
(links) bedankte sich bei Regierungsrat Stefan
Engler für dessen
unermüdlichen
Einsatz für die
Bündner Jagd und
das Wild.
Erlass von Reglementen
Mit grosser Mehrheit wurde das neu gestaltete Reglement (erste Ausgabe bestand
seit 1997) der Kommission
Aus- und Weiterbildung der
Jäger (KoAWJ) genehemigt.
Rede des «Jagdinspektors»
Dr. Georg Brosi
Dr. Georg Brosi sprach
in seiner Rede u.a. auch von
den Fallwildzahlen des letzten
strengen Winters. So seien in
den letzten 11 Monaten 1700
Hirsche als Fallwild zu verzeichnen. Dies sei ein dreimal
höherer Fallwildabgang als im
Durchschnitt der vorangegangenen 15 Jahre. Bezogen auf
die Monate Januar bis April
gar das Vierfache. Mit 1900
Rehen, 700 Gämsen und 250
Steinböcken lägen die Fallwildzahlen doppelt so hoch
wie im langjährigen Durchschnitt. Von den 1700 Stück
Fallwild beim Hirsch seien
zwei Drittel Kälber bezw. einjährige Tiere gewesen. Im Vergleich zu den 4400 im Jahre 2008 erlegten Hirsche sei
der Abgang 38%. Jagd und
Fallwild beim Hirsch ergäben
eine Bestandesreduktion von
6000 Tieren. Er rechnet damit, dass der Hirschbestand in
Graubünden um 500 bis 1000
Tiere abgenommen hat. Harte
Winter zeigten uns die Kapazitätsgrenzen unbarmherzig auf.
Insbesondere in hochgelegenen, abgeschlossenen Tälern
gäben die harten Winter die
obere Grenze tragbarer oder
eben einen harten Winter überstehender Wildbestände vor. Er
stellte fest: «Schlüsselfaktor
ist und bleibt die konsequente Bejagung bezw. Umsetzung
der Jagdplanung insbesondere
der in den Hochlagen überwin-
76
Schweizer Jäger 6/2009
ternden Widlbestände.» Trotz
Wildruhezonen und täglichen
Informationen in den Medien,
die Wildruhezonen und Einstände nicht zu betreten und
zu befahren, sei es trotz diesen Massnahmen immer wieder zu Störungen gekommen.
Die individuelle Freiheit werde von den Skitourengängern
und Schneeschuhläufern oft
höher gewichtet als das Überleben von Wildtieren.
Allenfalls könnten geschickte Notfütterungsmassnahmen eine vorübergehende
Entlastung für das Wild bringen. Diese müssten so erfolgen, dass sie folgende Voraussetzungen erfüllten:
Sie dürfen keine Konzentration des Wildes zur Folge
haben, so dass eine gute Verteilung im Wintereinstand bestehen bleibe.
Die Zusammensetzung des
Futters müsse der nährstoffarmen, rohfaserreichen Winteräsung ähnlich sein. Zwar gut
gemeinte, aber falsch ausgeführte Winterfütterungen set-
ze die natürlichen, äusserst
wirksamen Sparmechanismen
des Stoffwechsels der Wildtiere ausser Funktion. Die Fütterungen müssten koordiniert
und organisiert erfolgen.
An dieser Zielsetzung hätten sich die Massnahmen zu
orientieren. Fast jeder verstehe
unter Notfütterungsmassnahmen etwas anderes. Hier sehe
er noch Handlungsbedarf!
Im vergangenen Winter seien als Notfütterungsmassnahme in verschiedenen Regionen in Absprache zwischen
Wildhut, Forstdienst und Jägern Baumfällaktionen durchgeführt worden. Dezentral und
über mehrere Wochen! Manche Privatperson oder auch Jäger hätten lieber spektakuläre
Rettungsaktionen, beispielsweise Heutransporte per Helikopter und ähnliches gesehen.
Mit Kritik an der Wildhut
und an der Hege sei nicht gespart worden. Wie bei anderen
Krisen mangelte es auch hier
nicht an Besserwissern. Allerdings interessiere die Leserbriefschreiber in der Regel
nur das Schicksal einzelner
in Siedlungsnähe auftauchender Rehe und Hirsche. Es sei
kaum je eine Bemerkung zum
ebenfalls unter harten Winterbedingungen leidenden Gämsund Steinwild zu lesen oder zu
hören. Zum Abschluss seiner
Rede dankte er allen, die sich
auf irgendeine Art und Weise
zu Gunsten des Lebensraumes
und des Wildes eingesetzt haben.
Topfi
NW
Themenabend
mit Anton Fichtlmeier
Susanne und Werner Häcki
vom Landgasthof Sternen in
Buochs haben zu ihrem Themenabend am 28. April 2009
Anton Fichtlmeier als Referent zum Thema «Neue Wege
der
Jagdhundeausbildung»
eingeladen.
Louis Kesseli begrüsste ihn
und die über hundert anwesenden Teilnehmer zu diesem interessanten Themenabend und
sensibilisierte die Jäger und
Hundebesitzer für die geltende Kotaufnahmepflicht sowie
das angeschlagene Ansehen
der Hunde in der Gesellschaft
und motivierte alle für eine
gute Hundeausbildung.
Der Jagdhund als Familienhund auf der Jagd
Anton Fichtlmeier gab eine
Vielzahl Anregungen, wie der
Jäger – der Veranlagung seines Jagdhundes entsprechend
– mit spannenden Aufgaben
gerecht werden kann.
Die Themen waren unter
anderem
Die Prägung der Welpen,
der Einsatz der Reizangel, Bogenreines Suchen, Führigkeit
bei der Quersuche, Apportieren und Schlepparbeit.
Fichtlmeier’s Philosophie
mit viel Motivation, Herzlichkeit und Konsequenz einen verlässlichen und freudigen Jagdkameraden auszubilden. Dies
erfordert aber vom Hundeführer einen hohen zeitlichen
Aufwand, dem Hund abwechslungsreiche und befriedigende
Arbeit anzubieten.
Der Referent hat sehr viel
Erfahrung mit Weimaraner
und Jack Russel Terrier.
Einen Vorstehhund in der
Schweiz artgerecht abzuführen erfordert aber, dass man
in einem Wasserrevier arbeiten darf und wenn möglich in
einem Auslands-Revier, wo es
noch genügend Hasen und Fasane zum Vorstehen gibt. Diese Jagdpraktik ist bei uns mit
viel Enthusiasmus und Zeit
(Auslandsreisen) verbunden.
Fichtlmeier’s Anmerkung
bezüglich der angebotenen
Welpenspielstunden wurden
nicht von allen Teilnehmern
geteilt – denn seiner Meinung
nach wird dadurch das Gespür
für die Gefahren auf der Jagd
beeinträchtigt, beispielsweise wird bei Welpen durch verschiedene GeschicklichkeitsParcours oder Tunnels die
Angstschwelle herabgesetzt.
Es schadet einem Hund aber
sicher nicht – 100% Familienhund oder 10% Jagdhund –
wenn man mit dem Tier aktiv
ist, ob mit Agility oder Frisbee- und Stöckliwerfen. Die
Hauptsache ist, man beschäftigt sich neben der Ausbildung
mit dem Hund.
Ich vermute, dass Anton
Fichtlmeier nicht orientiert
ist, dass nach dem neuen Gesetz seit dem September letzten Jahres alle Hundebesitzer,
welche einen Welpen kaufen,
einen obligatorischen BVETHundehalterkurs mit Sachkundeausweis absolvieren muss.
Bei der Auswahl des Hun-
bei seinem Referat mit Filmsequenzen aus seinen prämierten
Lern-DVD’s anschaulich, wie
er seine Hunde ohne Zwang zu
Höchstleistungen bringt.
Bestimmt konnte jeder Teilnehmer etwas für die Erziehung seines treuen Vierbeiners
mitnehmen.
Erster Nachweis
eines Wolfes
Am 18. April 2009 konnte noch einmal die Fährte des
vermutlich gleichen Tieres
in derselben Region nachgewiesen werden. Seither wurden aber keine Spuren mehr
festgestellt. Daher ist im Moment nicht bekannt, ob sich
der Wolf jetzt noch im Kanton
aufhält oder nicht. Wölfe können grosse Distanzen zurücklegen.
Zurzeit leben in der Schweiz
gemäss Schätzungen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU)
rund 10 bis 15 Wölfe. Neun
davon konnten mittels DNAAnalysen eindeutig nachgewiesen werden.
SZ
Der Wolf hat bei seiner Ausbreitung nun auch den Kanton
Schwyz erreicht. Die genetische Analyse einer Kotprobe, die am 13. April 2009 im
Raum Ibergeregg/Gschwändstock gefunden wurde, hat
dies nun bestätigt.
Am 13. April 2009 meldete der zuständige Wildhüter in der Region Ibergeregg
eine Fährte und Kotspuren, die
möglicherweise auf einen Wolf
schliessen liessen. Um eine sichere Abklärung zu gewährleisten hat das Amt für Natur,
Jagd und Fischerei eine Kotprobe zur genetischen Analy-
se an die Universität Lausanne
geschickt.
Die Resultate der Analyse liegen seit dem 13. Mai
2009 vor. Sie haben ergeben,
dass es sich tatsächlich um einen Wolf italienischer Herkunft handelt. Weitere Analysen dürften bis etwa Anfang
Juni Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein männliches oder um ein weibliches
Tier handelt und ob es sich um
ein bereits bekanntes, oder um
ein bisher noch nicht nachgewiesenes Individuum handelt.
Schäden an Kleinvieh sind bisher nicht erfolgt.
Informationsveranstaltung
geplant
Seit Ende 2008 bereitet
sich das Umweltdepartement
auf die Rückkehr des Wolfes
vor und ein kantonales Konzept liegt nun im Grundsatz
vor. Am 2. Juni 2009 führt
das Umweltdepartement nun
eine Informationsveranstaltung durch, zu welchem Interessierte und direkt Betroffene
aus Kleinvieh-, Jäger- und Naturschutzkreisen bereits eingeladen worden sind. Das BAFU
und der Herdenschutzbeauftragte des Bundes wurden
ebenfalls als Referenten eingeladen und werden anlässlich
dieser Veranstaltung auch Fragen beantworten können.
Amt für Natur, Jagd
und Fischerei
Vereinsmeisterschaft
Patentjägerverein Hubertus
Am 8. und 9. Mai konnten
wir bereits unsere fünfte interne Vereinsmeisterschaft auf
der Jagd- und Sportschiessanlage Selgis im Ried (Muotathal) durchführen. Dabei
mussten folgende Programme
absolviert werden: 5 Schuss
auf die Gamsscheibe 100 Meter, 5 Schuss auf den laufenden
Keiler 35 Meter und 10 Schuss
auf den dreiteiligen Klapphasen. Zudem standen jedem
Teilnehmer 5 Probeschüsse
fakultativ zur Verfügung. Zu-
sätzlich reizte wie immer der
Glücksstich, wo ein Schuss
stehend angestrichen, in Hunderterwertung und ohne Probe,
auf den sitzenden Fuchs abgegeben werden musste.
Erwartungsgemäss erreichte keiner der Teilnehmer das
Maximum von 130 Punkten,
denn wie alle Jahre selektionierte der laufende Keiler mit
etlichen «Gümeln» enorm,
aber auch der nach wie vor
«strenge Selgis-Hase» trug
das Seine dazu bei. Was nichts
anderes heisst, als: üben, üben
und nochmals üben, «dänn äs
schadet ä keim». Nur so können wir uns optimal auf die bevorstehende Jagd vorbereiten;
andererseits hat jeder gewonnen, der mitmachte, denn Mitmachen kommt ja bekanntlich
vor dem Rang!
Unter den 88 Teilnehmern
konnte der neue «Hubertusmeister» erkoren werden. Mit
bravourösen 117 Punkten war
dies Kurt Marggi von Schindellegi, gefolgt von Pius Su-
ter, Illgau (z’Guggälärs) mit
sehr guten 115 Punkten und im
dritten Rang Stefan Gwerder,
Muotathal (z’Függälärs) mit
111 Punkten. Den Glücksstich
mit einem sauberen «Hunderter» gewann Engelbert Lander
von Rothenthurm. Er durfte einen rund sechs Kilo schweren
Beinschinken mit nach Hause
nehmen. Es könnte aber auch
sein, dass sein schmackhaftes Ende im nahen Restaurant
Schäfli stattfindet!? Allen Siegern und Besiegten recht herzliche Gratulation!
Ein ganz besonderer Dank
gebührt allen Gabenspendern,
denn nur dank dieser grosszügigen Unterstützung gelingt es
dem OK, einen so reichhaltigen und imposanten Gabentempel zusammenzustellen.
Die gegenseitige Berücksichtigung durch die Vereinsmitglieder sollte selbstverständlich sein. Dem Selgisverein
danken wir für die günstige
Möglichkeit, auf der neu erstellten, hellen und wunderschönen Anlage schiessen zu
dürfen. Darin eingeschlossen ist auch das ganze Restaurantteam, das uns mit Speis
und Trank bestens verwöhnte.
Ohne die dankbare Hilfe meiner Kollegen im OK und weiterer Helfer wäre ein solcher
Aufwand schlichtweg nicht zu
meistern.
Ich freue mich jetzt schon,
möglichst viele Vereinsmitglieder des PJVHS zur 6. Vereinsmeisterschaft im 2010 im
Selgis begrüssen zu dürfen.
In der Hoffnung, endlich die
ominöse Hundertergrenze an
Teilnehmern zu überschreiten,
käme endlich auch der schon
seit Jahren in Aussicht gestellte Spezialpreis (ab 100 Schützen) zur Abgabe.
Also bis im Mai 2010 im
Selgis!
Markus Raschle, OKP
Auszug aus der Rangliste: Kurt Marggi,
Schindellegi, 117 Punkte; Pius Suter, Illgau, 115;
Stefan Gwerder, Muotathal, 111; Armin Späni (44),
Rothenthurm, 110; Paul Gwerder, Brunnen,109; Bruno
Föhn, Muotathal, 109; Armin Laimbacher, Schwyz, 109;
Ruedi Suter, Muotathal, 108; Anton Büeler, Muotathal,
108; Philipp Lüönd, Sattel, 107.
Schweizer Jäger 6/2009
77
Bund und Kantone
des muss die ganze Familie
einverstanden sein, denn zu
90% ist er Familienhund, nur
10% ist er auf der Jagd. Deshalb sollte die ganze Familie
bei der Erziehung mit einbezogen werden.
Auf soziale Verträglichkeit
und harmonisches Miteinander zwischen Mensch und
Hund sollte grossen Wert gelegt werden.
Anton Fichtlmeier überlässt jedem selber, wie er seinen Hund ausbildet. Er zeigt
Bund und Kantone
Hege und Pflege
in Einsiedeln
Der Jäger jagt nicht nur,
sondern er hegt und pflegt
aktiv den Lebensraum unserer Wildtiere. Getreu diesem
Motto trafen sich die Mitglieder des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung gleich
an zwei Samstagen zu ihrem
traditionellen Hegetag. Unter sachkundiger Leitung ihres
Präsidenten und Revierförsters Roger Bisig wurden an
zwei Orten Bäume und Sträucher gepflanzt.
Am 18. April stand die
Aufwertung eines Waldrandes in Euthal auf dem Programm. Pflanzen aller Art,
vom Kirschbaum über Haseln bis zu Felsenbirnen wurden dort an sonniger, südexponierter Lage gepflanzt. Ein
Waldrand ist ein wichtiges
trennendes und zugleich verbindendes Element zwischen
dem Freiland und dem Wald.
Es dient vielen Wildtieren als
Unterschlupf und Äsung. Aber
nicht nur jagdbare Arten profitieren vom neu entstehenden
Gebüschgürtel. Auch viele Vogel- und Insektenarten sind auf
solche Lebensräume angewiesen. Das Pflanzen im steilen
und z.T. steinigen Untergrund
verlangte den anwesenden
Mitgliedern des Jägervereins
Einsiedeln und Umgebung
manchen Tropfen Schweiss
und ein gutes Gleichgewichtsgefühl ab. Ob sich die Mühe
gelohnt hat, wird sich in ein
paar Jahren zeigen. Auch das
Wild wird noch ein paar Jahre
warten müssen, bevor es sich
in der neu gepflanzten Fläche
gemütlich machen kann. Die
neu gepflanzten Bäume und
Sträucher müssen zuerst etwas heranwachsen. Zum jetzigen Zeitpunkt würden die zarten Pflänzchen nur zu schnell
vom hungrigen Wild abgefressen. So wurden die jungen Pflanzen mit einem Zaun
umgeben. In ein paar Jahren,
wenn die Pflanzen genügend
herangewachsen sind, kann
dieser dann entfernt werden.
Am 25. April erwartete die
anwesenden Jäger des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung eine nicht minder anstrengende Arbeit. In der
Bolleren bei Einsiedeln war
eine breite Hecke zu pflanzen.
Über tausend Pflanzen waren zu setzen. Auch eine Hecke dient einer Vielzahl von
Tier- und Pflanzenarten als
Lebensraum. Dem Wild dienen die Hecken als Deckung.
Sie trennen und gliedern die
Kulturlandschaft und verbinden einzelne Lebensräume
und Biotope. Auch hier wurde
durch die Jäger ein ganzes Sortiment unterschiedlicher Bäume und Sträucher gepflanzt,
z.B. Stieleichen, Schwarzer
Holunder oder Schwarzdorn.
Natürlich soll bei den He-
Die Jäger vom 18. April vor der frisch gepflanzten Fläche. Der Zaun ist noch
nicht fertig erstellt. Hinten rechts: Revierförster und Präsident des Jägervereins Einsiedeln und Umgebung, Roger Bisig, mit Sohn. Hinten Mitte:
Sigi Marty, Grundeigentümer und Jäger. Auf dem Bild fehlt Markus Reinhard,
Hegeobmann Jägerverein Einsiedeln und Umgebung.
78
Schweizer Jäger 6/2009
Die Jäger vom 25. April nach getaner Arbeit. Mittlere Reihe, 2. von rechts: Hegeobmann Markus Reinhard. Auf dem Bild fehlen Roger Bisig und Alt-Hegeobmann Max Heidelberger.
geanlässen des Jägervereins
Einsiedeln und Umgebung
auch der gesellschaftliche Aspekt zum Tragen kommen. Jäger sind eben nicht nur Konkurrenten, sie können auch
zusammen anpacken und vor
allem zusammen Jägergeschichten austauschen. In Euthal wurden die Helfer durch
Sigi Marty aufs vortrefflichste bewirtet, welcher übrigens
auch das Land für die Pflanzung zur Verfügung gestellt
hat. Am 25. April war zur Mittagszeit gemütliches Bräteln
angesagt. Und auch das eine
oder andere Bierchen dürfte dem Körper Flüssigkeit zugeführt und den verflossenen
Schweiss ersetzt haben.
Der Hegetag im Frühjahr
(oder in diesem Jahr eben
die zwei Hegetage) ist nicht
der einzige Anlass, in dem
sich der Jägerverein Einsiedeln und Umgebung für unser
Wild und seinen Lebensraum
einsetzt. Solche Massnahmen
kommen neben dem jagdbaren
Wild einer Vielzahl von Tierund Pflanzenarten zugute. Insofern bleibt allen Mitgliedern
des Jägervereins Einsiedeln
und Umgebung zu danken,
welche ihre Freizeit für diese oder ähnliche Massnahmen
zum Wohle unserer Umwelt
einsetzen.
Für den Jägerverein
Einsiedeln:
Markus Reinhard,
Hegeobmann
SG
DV 2009
RevierJagd St. Gallen
Die Organisation der diesjährigen DV von RJSG oblag
dem Jägerverein Sarganserland, der dazu ins Hotel Seehof in Walenstadt einlud. Dort
konnte Präsident Hanspeter
Egli am Abend des 17. April
63 Teilnehmende – darunter
zahlreiche Gäste – willkommen heissen. Seine einleitenden Bemerkungen betrafen
den deutlich feststellbaren
Rückgang der Gamsbestände, die vorgesehene Teilrevision des Jagdgesetzes, den zu
Ende gehenden extremen Winter und die damit zusammenhängenden Fragen rund um
die Rotwildfütterung – hier
sah Egli dringenden Handlungsbedarf – die Ausweitung
des Projekts Wildunfälle von
RJCH auch auf den Kanton St.
Gallen, um nur die wichtigsten
Punkte kurz anzuführen. Abschliessend hielt er fest, dass
der Einsatz der Jäger Anerkennung verdiene, zumal die Jagd
ja einen wichtigen Beitrag zur
Erhaltung des Gleichgewichts
zwischen bestimmten Arten
und deren Lebensräumen leiste. Jäger würden ihren Auftrag
nicht nur ohne Entgelt erfüllen,
sondern dafür auch noch nicht
wenig bezahlen. Diesen Faden
spann dann der Walenstadter
Gemeindepräsident – er über-
Foto: FJS
Der Gemeindepräsident Werner
Schnider machte den Teilnehmern
das Städtchen am Walensee mit viel
Humor beliebt.
Der Bericht des Präsidenten
war den Delegierten, Vorstandsmitgliedern und Gästen
zusammen mit weiteren Unterlagen zugestellt worden.
Auf einzelne Punkte daraus –
Egli erwähnte sie auch in seiner Begrüssung – soll auszugsweise eingegangen werden.
Jagdjahr 2008
Dazu hielt Egli fest, dass
– der Rehabschuss im Vergleich zum Vorjahr mit 3352
Stück leicht höher ausgefallen ist. Nach ihm scheinen
sich die Bestände etwas erholt zu haben.
– sich die Rothirschstrecke
mit 495 Stück im Bereich
des Vorjahres bewegt.
– der Gämsabschuss mit 917
Stück deutlich geringer als
im Vorjahr ausfiel. Durch
Blindheit und Lungenentzündungen kam es zu ausserordentlich vielen Abgängen im Alpsteingebiet und
Sarganserland.
– der Abschuss beim Stein
mit 67 Stück eine im Vergleich zum Vorjahr deutliche Steigerung erfuhr, und
die Abschusspläne weitgehend ausgeschöpft wurden.
– die Abgänge beim Fuchs
gegenüber dem Vorjahr etwas geringer ausfielen,
beim Dachs hingegen deutlich zunahmen.
– die Jagdstrecke beim Murmeltier mit 66 erlegten
Munggen wie im Vorjahr
deutlich unterdurchschnittlich ausfiel.
– sich die Zahl der erlegten
Hasen unverändert auf sehr
tiefem Niveau bewegt (31
erlegte Feldhasen).
– die Vogeljagd ähnliche Ergebnisse wie im Vorjahr erbrachte.
Lokal ergaben sich Probleme mit Wildschweinen (Gesamtstrecke 28 Stück). Nach
wie vor ausstehend ist der Verwaltungsgerichtsentscheid bezüglich Rotwildschäden im
Werdenberg. Über das ganze
Kantonsgebiet betrachtet geben Schäden durch Wildtiere
kaum Anlass zu Besorgnis.
Jägerprüfungen
2008 traten 34 Personen, davon 22 mit Erfolg, zur Schiessprüfung an. Die theoretische
Prüfung bestanden von 26 Gemeldeten deren 22. Drei Kandidaten waren teilweise erfolgreich. Bestanden haben auch
die sieben Nachprüflinge.
Für die Schiessprüfung
2009 haben sich 60 «Interessenten» angemeldet. 24 Personen stellen sich der theoretischen Prüfung. Vier weitere
unterziehen sich einer Nachprüfung.
Jagdpolitik
Die Schwerpunkte wurden
schon anlässlich der Berichterstattungen über die HV’s
einzelner
Jägervereinigungen erwähnt und können dort
nachgelesen werden (SJ 4/09,
S. 77–82).
Wild und Lebensräume
– Über das zuvor erwähnte
Gamssterben wurde auch
im SJ an anderer Stelle ausführlich berichtet.
– Der an alle Jagdgesell-
schaften versandte Flyer
«Lebensraumaufwertung»
fordert zur Meldung entsprechender Projekte an den
dafür zuständigen Kommissionspräsidenten auf. Die
Gesuchssteller erhalten auf
Wunsch Unterstützung bei
der Vorbereitung und Finanzierung entsprechender
Initiativen.
– Auf Grund zunehmender
Schäden an landwirtschaftlichem Kulturland durch
Schwarzwild im Raum
Bernhardzell – Waldkirch
bewilligte das ANJF mit
Beschränkung auf das Schadengebiet die Nachtjagd.
Dazu beteiligt sich neu
auch der Kanton St. Gallen
am Versuch der Schonzeitverkürzung für Schwarzwild durch das BAFU.
Aus- und Weiterbildung,
Schweisshundewesen, Jagdhornbläser, Öffentlichkeitsarbeit, Revierjagd Schweiz und
JagdSchweiz bilden weitere
Betrachtungspunkte der präsidialen «Rechenschaftsablage»,
die in Walenstadt durch den
Vizepräsidenten Willi Enderli
zur Diskussion gestellt und zur
Abstimmung gebracht wurde.
Er durfte Einstimmigkeit feststellen.
Dass die Kommission für
Aus- und Weiterbildung
aus ihrem langjährigen
Dornröschenschlaf erwacht
ist, beweist ein Blick in den
Rapport ihres Präsidenten
Willi Enderli. So wurde der
Behelf für die St. Galler Jägerschaft überarbeitet und finanziell durch das ANJF unterstützt neu aufgelegt.
Als Erfolg ist die Tatsache zu werten, dass 93.1% der
Jagdgesellschaften und 92.5%
der Jagdpächter ihre Waffen
als jährlich neu eingeschossen
gemeldet haben.
Über 100 Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um sich
im Erlenholz auf dem Gebiet
der Wundballistik weiterzubilden. Erfolg war auch der Aktion «Dank Leine reicht der
Platz für beide» beschieden.
Dass auch im laufenden Jagdjahr viel Zeit und Aufwand in
die Aus- und Weiterbildung
investiert werden, vermag
der Bericht ebenfalls aufzuzeigen. «Neues Waffenrecht/
EU-Waffenpass», «Gemeinschaftsjagd», «Schwarzwild»
und «Treffpunkt Jagd» bilden
dabei die Schwerpunktthemen der in verschiedenen Regionen des Kantons als Kurse
oder Vortragsabende durchgeführten Veranstaltungen.
«Schwarzwild» gar als öffentliche Veranstaltung mit Einbezug der Landwirtschaft.
Reich befrachtet
war und ist auch der Kalender der Jagdhornbläser. Nachzulesen in der Berichterstattung von Erwin Müller, dem
Präsidenten der Kommission
Brauchtum und Jagdhornbläserwesen. So ist daraus zu erfahren,
– dass seit Jahresbeginn 2008
als Folge der Änderungen
im Verbandswesen neu der
Verein
«Jagdhornbläser
Schweiz» besteht.
– dass die St. Galler, Appenzeller und Liechtensteiner Jagdhornbläser sich im
Verlauf des Sommers zu gemeinsamem Musizieren in
der Gallusstadt trafen.
– dass die einzelnen Corps
an zahlreichen Hubertusmessen und auch eher weltlichen Feiern mitwirkten.
Gross war die Teilnahme
der St. Galler am Jagdhornbläserschiessen in Grosswangen. Und für das eidgenössische Jaghornbläserfest in
Baden erwartet der kantonale Hornmeister einen ebensolchen Aufmarsch.
Die Kommission Wild und
Lebensräume
beteiligte sich am Versuch
mit ISA-Geräten zur Rettung von Rehkitzen. Da die
Funktion der Geräte begrenzt
ist, empfiehlt die Kommission weiterhin das Verblenden
von Mähwiesen. Zusätzlich
wird in der landwirtschaftlichen Fachpresse auf das Thema «Kitzrettung» eingegangen
werden.
In einzelnen Gebieten des
Kantons sollen Speierling und
Elsbeere als bedrohte Arten
in Windschutzstreifen und an
Waldrändern gefördert werden. Im Neckertal wird das
Schweizer Jäger 6/2009
79
Bund und Kantone
nahm für ein paar Ausführungen zum Tagungsort den Platz
auf der Rostra – weiter und
dankte als Nichtjäger den Jägern unter den Versammelten
für ihre Arbeit und ihren Idealismus. Wobei er schelmisch
bemerkte, dass er in seinem
Amt oft mehr Gejagter als Jäger wäre. Was auch dadurch
ersichtlich wurde, dass er –
kaum in Erscheinung getreten – bereits zu einer weiteren
Verpflichtung gerufen wurde.
Immerhin vergass er nicht, den
durch die Gemeinde spendierten Kaffee anzukündigen. Was
den kräftigen Applaus für seine mit viel Humor gewürzten
Begrüssungsworte um etliche
Dezibel verstärkte.
Bund und Kantone
Landschaftskonzept um ein
weiteres Sponsoringprojekt erweitert (siehe auch SJ 8/2008,
S. 65–69).
Dass jede Jagdgesellschaft
innerhalb der nächsten drei
Jahre mindestens eine Lebensraumaufwertung
realisiert, wird als weiteres Ziel angepeilt. Die Kommission will
aber auch Grundlagen über die
Leistungen der Jägerschaft im
Bereich Wild und Lebensräume erarbeiten, die Jägervereine bei der Wahrnehmung von
Aufgaben in diesem Bereich
unterstützen und sich bei entsprechenden Projekten des
Kantons einbringen.
Schade nur, dass der initiative Kommissionspräsident
Walter Mäder aus beruflichen
Gründen – er bewirtschaftet einen grossen Landwirtschaftsbetrieb – auf die nächste DV hin seinen Rücktritt
erklärt hat.
Die Durchführung von
Schweissprüfungen
sowie die Revision des Regulativs und des Prüfungsreglements bildeten die Hauptaufgaben der Kommission
Schweisshundewesen.
Rechnungsablage, Budgetberatung und Tätigkeitsprogramm 2009
nahmen wenig Zeit in Anspruch. Einstimmig entlasteten
die Delegierten den Kassier
Werner Weber und verdankten die Arbeit des Vorstands
mit Applaus. Dieser beantragte der Versammlung auf Grund
der guten Finanzlage, den Jahresbeitrag von CHF 25.– pro
Mitglied unverändert zu belassen. Auch diesem Antrag wurde einstimmig entsprochen.
Das Tätigkeitsprogramm
2009 ist auch aus den Berichten der einzelnen Kommissionspräsidenten ersichtlich. Ergänzend dazu wurde im Sektor
Aus- und Weiterbildung noch
das Handbuch «Die Gemeinschaftsjagd» vorgestellt.
Schweissprüfungen finden
am 14. Juni 2009 im Raum
Buchs/Sevelen und am 9. August 2009 im Raum Gossau
statt.
80
Schweizer Jäger 6/2009
Das Regulativ für das
Schweisshundewesen
und das Prüfungsreglement
über den Einsatz von Hunden
zur Nachsuche wurden überarbeitet und der TKJ-PO 2008
angepasst. Kurz vor der DV
eingereichte Änderungs- resp.
Ergänzungsanträge wurden
nach Prüfung durch die Kommission in die beiden Dokumente eingebracht. Nach zusätzlichen Erklärungen durch
den Kommissionspräsidenten
Heinz Nigg wurden die einzelnen Artikel der beiden Reglemente entsprechend rasch
«zur Kenntnis genommen»
und ohne weitere Diskussion
einstimmig gutgeheissen.
Traktandum 8: Auflösung
Revierjagd Schweiz –
Beitritt zu JagdSchweiz
beanspruchte dann wieder
eher mehr Zeit. Egli orientierte die Versammlung auch im
Bild, PP-Folie, über die Organisation und den Leistungskatalog von JagdSchweiz. Der
Vorstand von RJCH empfiehlt
seinen Mitgliedern sich direkt
JagdSchweiz anzuschliessen,
da der DV vom 20. August
2009 die Auflösung von RJCH
beantragt wird. Die Präsidenten der Revierkantone werden
sich trotzdem einmal jährlich
zu gemeinsamen Gesprächen
und gegenseitigen Informationen treffen.
Der den Delegierten vom
Vorstand beantragte Beitritt
von RJSG zum nationalen Verband JagdSchweiz wird einstimmig angenommen.
RJSG zahlt CHF 7500.–
an die Sanierung der
Steinbockfelsen im Wildpark
Peter und Paul
Der im Herbst 2008 durch
den Vorstand an die Jägerschaft ergangene Spendenaufruf erbrachte das erfreuliche
Ergebnis von CHF 6415.–,
der dann durch Vorstandsbeschluss auf den oben erwähnten Betrag aufgerundet wurde.
Der unter den Gästen anwesende Wildparkpräsident Dr.
Karl Müller zeigte sich hocherfreut über die unerwartete
Spende. In seinen Dankesworten betonte er vor allem die
seit Gründung des Wildparks
immer wieder deutlich bewie-
sene Verbundenheit der Jägerschaft mit dem städtischen
Wildpark.
Der Leiter des ANJF nutzte die allgemeine Umfrage, um
aus der Sicht des Amtes noch
die eine und andere Ergänzung
zur Jagdstatistik einzubringen.
Er betonte aber vor allem, dass
er bei der für ihn wichtigen
Teilrevision des JG die Anliegen der Jäger möglichst miteinbringen wolle. Zum LUNO-Projekt war zu erfahren,
dass die Bestandesaufnahmen mittels Fotofallen demnächst abgeschlossen würden
und das Monitoring ab sofort
zusammen mit den Jägern erfolge. Als weitere Aufgabe der
Jägerschaft sah er Anstren-
gungen, vor allem junge Menschen für die Jagd zu motivieren. Nach ihm stünden hier die
Jagdgesellschaften in Pflicht,
daran Interessierte zu konkreten jagdlichen Aktivitäten einzuladen. Wie zuvor Hanspeter
Egli, Dr. Müller und die Kommissionspräsidenten dankte
auch er für den grossen Einsatz von Revierjagd St.Gallen
und der ganzen Jägerschaft.
Für die musikalische Umrahmung der DV sorgten die
Sarganserländer Jagdhornbläser. Ob soviel Harmonie konnte auch die DV nie disharmonisch verlaufen.
Franz-Joseph Schawalder
UR
Walter Baumann
neuer Präsident
103. GV Urner Jägerverein
in Silenen
Präsident Sepp Hürlimann
freute sich, 277 Jägerinnen
und Jäger, inklusive Gäste, zur
103. Generalversammlung in
der Turnhalle Silenen begrüssen zu dürfen. Das OK mit
Marco Kieliger an der Spitze
verwandelte das Tagungslokal
in eine kleine Trophäenschau
und sorgte für eine reibungslose Organisation. Gemeindevizepräsident Franz Gnos lobte in erster Linie die wertvolle
Hegearbeit der Urner Jäger in
der Natur und erntete speziellen Applaus für die zugesicherte Kafferunde.
Musikalisch umrahmt wurde die Generalversammlung
traditionell durch die Jagdhornbläsergruppe
«Bärgarvä». Die im «Dr Urner Jeger» schriftlich abgefassten
Jahresberichte des Präsidenten, der Schiesskommission
und der Hegekommission fanden ohne Wortmeldungen Zustimmung. Unter der Regie der
Hegekommission leisteten die
Jäger, Hegeleute und Wildhut auch im vergangenen Jahr
3100 Stunden Hegearbeit. In
der Jagdschiessanlage Standel
in Wassen konnte man bereits
von gewissen Erfahrungswer-
ten profitieren. An 21 Schiesstagen sorgten Adrian Planzer
mit seinen Helfern für reibungslose und gute Trainingsmöglichkeiten.
Eine erfreuliche Vermögensvermehrung von 7663
Franken präsentierte Kassier Bruno Planzer, auch der
Schiessbetrieb in der Jagdschiessanlage lieferte Mehreinnahmen von 942 Franken.
Um die Jagdschiessanlage zu
betreiben und die Finanzierungskosten zu amortisieren,
entschloss die Versammlung
den zweckgebundenen Beitrag von 10 Franken weiterhin
zu leisten. Mit der rekordverdächtigen Zahl von 25 Neumitgliedern konnten die Abgänge durch Austritte oder
Todesfälle mehr als kompensiert werden, der Bestand ist
nach wie vor steigend und beträgt aktuell 697 Jägerinnen
und Jäger.
Gesamterneuerungswahlen
Die Wahlgeschäfte waren
ausgezeichnet vorbereitet und
konnten in Rekordtempo abgewickelt werden. Nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit, davon
die letzten vier als Präsident,
demissionierte Sepp Hürlimann. Ebenfalls demissio-
Der Präsidentenwechsel stand im Zentrum der 103. Generalversammlung
des Urner Jägervereins. Im Bild gratuliert Walter Baumann (links) dem
neuen Ehrenmitglied Sepp Hürlimann.
niert haben Fredy Arnold, Ady
Bissig und Bernhard Danioth,
der Vertreter des Jägervereins
Ursern. Walter Baumann, der
bisherige Vizepräsident, wird
neuer Präsident des Urner Jägervereins und Stefan Tresch,
Bruno Planzer, Paul Herger
und André Planzer wurden in
ihren Ämtern bestätigt. Neu
im Vorstand aufgenommen
wurden Peter Indergand, Erstfeld (Vertreter Wildhut), Ramon Russi, Andermatt (Vertreter Jägerverein Ursern),
Beat Zurfluh, Attinghausen
und Hans-Peter Schuler, Erstfeld. Die Fähnriche Max Renggli und Franz Senn, sowie die
Revisoren Christian Arnold
und Alois Marty bleiben in ihren Funktionen. In der Hegekommission bleibt Peter Indergand Präsident, Patrick Gisler,
Schattdorf, Patrick Zgraggen,
Unterschächen, und Andi Arnold, Isenthal, ersetzen die abtretenden Max Baumann, Hans
Welti und Felix Infanger. Zur
Wiederwahl stellten sich Martin Gnos, Josef Lussmann,
Josef Müller, Karl Wyrsch,
Mathias Baumann und Franz
Senn.
In der Schiesskommission
musste lediglich die Demission von Edi Epp, Silenen, akzeptiert werden. Marco Kieliger, Silenen, wird neu in die
Schiesskommission gewählt,
Adrian Planzer als Präsident
und alle übrigen Mitglieder,
nämlich Max Baumann, Oliver
Indergand, Marco Baumann,
Hanspeter Dänzer, Kari Kieliger, Flavio Merenda, Robi
Tresch, Kurt Waser, Sepp Baumann, Manfred Schmid, Martin Jauch, Hanspeter Schmid
und das Wirtepaar Elisabeth
und Josef Zgraggen bleiben
im Amt.
Ja zum Beitritt
«JagdSchweiz» (JCH)
JagdSchweiz ist die Dachorganisation der vier angeschlossenen jagdlichen Teilverbände:
Schweizerischer Patent- und
Wildschutzverband (SPW),
Revierjagd Schweiz, Société
Suisse des chasseurs und Federazione Cacciatore Ticinesi.
JagdSchweiz vertritt die
Interessen von über 30 000
Schweizer Jägerinnen und Jägern.
Aufgrund dieser breiten Verankerung kann Jagd
Schweiz ihre Aufgaben in Bereichen Jagdpolitik und Öffentlichkeitsarbeit
auf nationaler und internationaler
Ebene mit Nachdruck wahrnehmen. Der Urner Jägerverein, der bisher nur dem SPW
angeschlossen war, entschloss
sich mit klarer Mehrheit, dem
JCH beizutreten. Umstrittener
war der Antrag von Oskar Eller, Arni. Sein Antrag lautete
«bereits das 30. Jagdpatent als
Jubiläumsgeschenk gebührenfrei abzugeben». Bisher war
das 50. Jagdpatent gratis. Mit
117 Ja- zu 99 Nein-Stimmen
erteilte man dem Vorstand den
Auftrag, diesen Wunsch der
Jagdbehörde zu unterbreiten.
Damit hat die Jagdkommission an der nächsten Sitzung
vier Themen zur Bearbeitung,
Jagdstatistik
Jagdverwalter Josef Walker orientierte kurz über die
Jagdstrecke 2008. Seit dem
Jahre 2000 ist die Gämsstrecke auffallend rückläufig, sie
sank von damals 955 Tieren
auf 709 Gämsen. Alle anderen
Jagdstrecken blieben im Rahmen der Vorjahre, nämlich
207 Hirsche, 280 Rehe, 291
Murmeltiere, 418 Füchse und
18 Dachse. Josef Walker animierte die Urner Jägerfamilie, den interessanten Vortrag
Wildbrethygiene, der am 25.
Mai 2009 im Pfarreizentrum
St. Josef in Erstfeld über die
Bühne geht, zu besuchen.
Referent Philippe Volery behandelt das interessante Thema «Fachgerechte Verwertung von einheimischem
Wildbret».
Luchs verbreitet sich immer
mehr
Sicherheitsdirektor Josef
Dittli machte den Silener Organisatoren ein grosses Kom-
pliment. Zufrieden zeigte er
sich auch mit der Urner Jagd,
mit ganz wenigen Ausnahmen
wird weidmännisch gejagt.
Zum Thema Grossraubtiere
meinte er: «Der Luchs ist immer noch eine geschützte Tierart, er vermehrt sich im Kanton Uri immer mehr.» Wenn
man weiss, dass ein Luchs
pro Woche ein Reh oder eine
Gämse reisst, dann wird er
nach und nach eine klare Bedrohung des Wildbestandes
im Kanton Uri. In den Kantonen Obwalden und Nidwalden wird die Population Luchs
in einem sogenannten Monitoring (Luchsbeobachtung)
genau unter die Lupe genommen, Resultate liegen aber
noch keine vor. Übrigens hat
Josef Dittli am 2. Januar dieses Jahres im Oberalpgebiet
den Wolf mit eigenen Augen
gesichtet. Im Gegensatz zum
Luchs ist der Wolf im Kanton
Uri aber noch nicht sesshaft
geworden.
Albert Stössel, der Präsident des SPW (Schweizerischer Patent- und Wildschutzverband), gratulierte der Urner
Jägerfamilie zum Beitritt zu
JagdSchweiz und meinte:
«Auch die Urner Jägerfamilie
wird früher oder später von einem starken Dachverband profitieren können.»
Das Urner Jagdschiessen
Steinwild frei zum Abschuss
Im Anschluss an die Versammlung gab Jagdverwalter Josef
Walker die Zuteilung der Steinwildreduktionsabschüsse bekannt, die nach Alter des Jägers zugeteilt wurden. Der älteste
Steinwildjäger ist 72-jährig, nämlich Hans Arnold, Schattdorf.
34 Tiere (18 Geissen und 16 Böcke) wurden zum Abschuss in
verschiedenen Regionen zugeteilt.
Zugeteilte Steingeissen: Hans Arnold, Schattdorf; Bernhard Scheiber, Schattdorf; Walter Herger, Seedorf; Michael Zurfluh, Seedorf; Walter Gisler, Schattdorf; Stefan Jauch,
Erstfeld; Hans Tresch, Alpnach Dorf; Josef Gisler, Spiringen;
Eduard Baumann, Andermatt; Eugen Arnold, Haldi; Josef Arnold, Haldi; Armin Zgraggen, Schattdorf; Ludwig Eller, Göschenen; Franz Senn, Göschenen; Heinz Herger, Attinghausen; Hermi Herger, Flüelen; Andreas Schmid, Hospental;
Walter Walker, Wassen;
Zugeteilte Steinböcke: Max Arnold, Erstfeld; Karl Arnold,
Schattdorf; Oskar Bachmann, Schattdorf; Hans Jauch, Bristen;
Martin Gnos, Erstfeld; Bruno Stadler, Sisikon; Falk Mahrow,
Flüelen; Kurt Simmen, Andermatt; Franz Baumann, Gurtnellen; Stefan Furger, Andermatt; Franz Meyer, Schattdorf; Karl
Muheim, Flüelen; Hermann Schmid, Hospental; Hanspeter
Dänzer, Erstfeld; Klaus Bissig, Bürglen; Peter Mattli, Wassen.
Schweizer Jäger 6/2009
81
Bund und Kantone
nämlich die Umsetzung der im
vergangenen Jahr beschlossenen Einschiesspflicht, die
Empfehlung von Landrat Max
Baumann betreff Hirschnachjagd, den Antrag des Jägervereins Ursern «Schonung der
Gämsgeiss» und eben den erwähnten Antrag Oskar Eller.
Ehrungen
Dem neu gewählten Präsidenten Walter Baumann war
es vorbehalten, die Verdienste des abtretenden Präsidenten zu würdigen. Mit der Ehrenmitgliedschaft, Urkunde,
goldenem Jägerabzeichen und
grossem Applaus bedankte
sich die Jägerfamilie bei Sepp
Hürlimann. Mit der Überreichung eines «Ess-Award’s»
(ein grosser Knochen) an den
abtretenden Präsidenten, sorgte Walter Baumann für eine
gelungene humoristische Einlage. Auch bei den abtreten-
VS
Öffentlichkeitsarbeit angestrebt
Delegiertenversammlung des
Walliser Jägerverbandes
Saint Martin im Val
d’Hérens war im April Austragungsort der 76. DV. Der Präsident begrüsste die 86 Delegierten und viel Prominenz
wie Staatsrat Jean-René Fournier, Dr. Marco Giacometti von JagdSchweiz, Marco
Mondada, Präsident der Tessiner Jäger, und Peter Scheibler,
Dienstchef für Jagd, Fischerei
und Wildtiere.
In seinem Rückblick streifte Raphaël Papilloud das vergangene Jubiläumsjahr mit
den Höhepunkten: Schaffung
einer eigenen Webseite, Organisation eines kantonalen
Jägertages im Zentralwallis
und der zwei dezentralisierten
Hubertusmessen. Mit einiger
Verzögerung sollte nach Mitte
Jahr das Buch «Jäger bitten zu
Tisch» seine Leser finden.
Sein Appell zu vermehrter Öffentlichkeitsarbeit darf
nicht ungehört verhallen. Bei
zukünftigen Zielen müssen
sich die Jäger dafür einsetzen, das Image als Regulator
der Wildtiere zu verbessern.
Der Schutz und die Verbesserung der Natur ist ebenfalls
Sache der Jäger. Viele Aktivitäten der Vereine und deren
82
den Vorstands- und Kommissionsmitgliedern bedankte man
sich mit kleinen Geschenken
für die geleistete Arbeit. Die
grösste Leistung brachte hier
Max Baumann, er war 34 Jahre in der Hegekommission. Für
25 Jahre Vereinszugehörigkeit
konnten 10 Jäger in die Reihen
der Freimitglieder aufgenommen werden. Es sind dies Josef
Arnold, Erstfeld, Josef Bissig,
Unterschächen, Stefan Gamma-Arnold, Bürglen, Stefan
Gamma-Danioth, Andermatt,
Walter Gisler, Altdorf, Anton
Gisler, Unterschächen, Alois
Gisler, Schattdorf, Bruno Pfyl,
Brunnen, Patrik von Mentlen,
Altdorf und Armin Zgraggen,
Schattdorf.
Text und Fotos Georg Epp
Schweizer Jäger 6/2009
Mitglieder finden nicht immer
genügendes Medienecho. Die
«Ware» Hege und Pflege des
Wildes bedarf eines besseren
Verkaufs. Aus diesem Grunde
fasst der Verband die Schaffung einer Informationskommission ins Auge.
Erhaltung der Artenvielfalt
Die Erhaltung aller Arten
führt automatisch zu Regulierungsmassnahmen. Es kann
nicht angehen, dass ein übertriebener Schutz einer Art zu
Lasten anderer Wildtiere und
Vögel geht. Auch geschützte
Raubtiere bedürfen einer Regulierung.
Jahresrechnung
Das Vermögen beläuft sich
auf Fr. 540 000.– und ver-
zeichnet trotz verschiedenen
Festaktivitäten lediglich eine
Abnahme von Fr. 4000.– gegenüber dem Vorjahr.
Der Fonds Biotop weist ein
Kapital von Fr. 178 000.– aus.
Wozu dient der Fonds Biotop?
Aus dem Konto des Fonds
Biotop entnimmt der Verband
zweckgebundene Gelder u.a.
für Schaffung von Biotopen,
Wildstudien,
Publikationsmaterial, Ausbildung, Jagdschiessen,
Ausstellungen,
Trophäenwettbewerb und Öffentlichkeitsarbeit.
Jungjäger
2008 bestanden 97 Jungjäger (OW 50) die Jägerprüfung. 113 Kandidaten (OW 53)
schrieben sich für den 2-jährigen Lehrgang ein.
Anträge
Der Antrag der Diana
Goms, der darauf abzielte, die
Jagd auf Kleinraubwild wie
Fuchs, Dachs und Marder stets
auf den 15. November festzusetzen, fand einstimmige Befürwortung. Die Diana Martigny wünschte, dass bei der
Erlegung einer nichtführenden
Hirschkuh oder eines Schmaltieres eine weitere Kuh erlegt
werden darf. Auch dieser Antrag wurde angenommen.
Ehrung von
Alex Schwestermann
François Rossini stellte in seiner Laudatio die Verdienste (siehe «Schweizer Jäger», Ausgabe 4/09) von Alex
Schwestermann vor und beantragte für ihn die Ehrenmitgliedschaft. Die Delegierten unterstützen diesen Antrag
mit Applaus, sodass sich Alex
Schwestermann nach dem
Oberwalliser
Jägerverband
nun auch im Kantonalverband
Foto: Roland Walker
Bund und Kantone
geht am 20./21. Juni über die
Bühne und die Hochwildjagd
beginnt am 7. September und
dauert bis am 19. September.
Die DV des Walliser Jägerverbandes verlief in gewohntem Rahmen.
zum erlauchten Kreis der Ehrenmitglieder zählen darf.
Die Gäste kommen zum
Wort
Dr. Marco Giacometti überbrachte die Grüsse des Präsidenten von JagdSchweiz, Jon
Peider Lemm. Es freute ihn,
drei Vorstandsmitglieder von
JagdSchweiz unter den Gästen zu sehen. Ein Schwerpunkt von JagdSchweiz werde
u.a. dieses Jahr die Erarbeitung einer Stellungnahme über
die Artenvielfalt bilden. Dazu
werden alle massgeblichen
Personen nach Olten zu einem
Brainstorming eingeladen.
Jean-René Fournier wandte
sich letztmals als Staatsrat und
Departementschef an die Versammlung. Die Arbeit mit den
Dienststellenvorstehern Narcisse Seppey, Peter Scheibler
und den Jägern hätte ihm stets
gefallen. Er sei immer dafür
eingestanden, dass der gesunde Menschenverstand – und
von diesem aus das abgeklärte Handeln – mehr wert sei,
als untaugliche Gesetze. Die
heutigen zum Teil zu grossen
Banngebiete mit hohem Wildbestand bedeuten einen gedeckten Tisch für Wölfe und
eine Einladung zur Rudelbildung. Dieser wahrscheinlichen
Entwicklung müsse mit einer
geänderten Banngebietspolitik Rechnung getragen werden. Die Schaffung von kleineren und rasch wechselnden
Banngebieten könnte sich als
Lösung anbieten.
Mit der Bekanntgabe des
nächsten Tagungsortes im Val
de Bagnes am 1. Mai 2010
schloss Präsident Raphaël Papilloud eine ruhige Delegiertenversammlung.
r.w.
Auszüge aus der Jagdstatistik
der Dienststelle Jagd,
Fischerei und Wildtiere
Noch nie gingen 2712 Jäger
auf die Pirsch wie 2008. Ein
Zeichen, dass die Wildbestände gut verteilt und in genügendem Masse vorhanden sind.
Die Jagdstrecke lag etwas hinter derjenigen des Vorjahres.
518 Jäger durften mit einem
Bonus-Bracelet eine weitere
Gämse erlegen. Ein Zeichen,
dass die selektive Bejagung
des Gämsjährlings voll greift.
Die Zielsetzungen des 5-Jahres-Planes wurden auch im
dritten Jagdjahr weitgehend
erreicht.
Rotwild
Bestand
Gesamtabschüsse
m
w
davon
Zusatzabschüsse
Fallwild
2008 2007
5580 5443
1714 1981
843
871
241
208
Schlussfolgerung
Das Ergebnis der Regulierung darf als gut bezeichnet
werden. Das angestrebte Ziel
wurde fast erreicht.
Die meteorologischen Einflüsse während der Brunft
wirkten sich vermindernd auf
die Strecke aus.
Gämswild
2008 2007
Bestand (errechnet) 22500 22500
Gesamtabschüsse
3086 3109
m
1864
w
1072
davon
Zusatzabschüsse
148
Fallwild
581
Schlussfolgerung
Die ins Auge gefassten Zielsetzungen konnten verbessert
werden. Es fand ein Mehrabschuss an Geissjährlingen gegenüber jungen Böcken statt.
Gegenüber 2005 sparte man
185 Stück im Alter von 2.5–
4.5 ein. Die Resultate zeigen
auf, dass der Jäger als Regulator vollauf gerecht wird. Dies
nicht nur beim Gämswild. Im
Val d’Hérens gingen 400 Gämsen an der Gämsblindheit ein.
Rehwild
Bestand
Gesamtabschüsse
m
w
davon
Zusatzabschüsse
Fallwild
2008 2007
6600 6100
1591 1620
947
597
47
796
Schlussfolgerung
Das Ergebnis der Regulierung fiel knapp genügend aus.
Es wurden gegenüber 2007
mehr Geissen geschossen,
Steinwild
Bestand
Gesamtabschüsse
m
w
Fallwild
2008 2007
5140 4525
329 352
179
150
212
Wildschäden
Insgesamt wurden 146 Fälle im Total von Fr. 79 000.–
entschädigt. Hinzu kamen
für Wildschadenverhütungen,
Zäune etc. und Entschädigungen an die Wildschadenkommission Fr. 20 400.–.
Die durch den Wolf verursachten Schäden in 66 Fällen
beliefen sich auf Fr. 24 200.–.
80% wurden vom BAFU übernommen.
Webseite
Weitere Details können auf
der Webseite des Departementes für Finanzen, Institutionen und Sicherheit des Staates
Wallis www.vs.ch entnommen
werden.
r.w.
Trophäenrangierungen 2008
der Oberwalliser Jäger
Name
Ort
Punkte
Hirsch
Claudio Eyer
Fusco Generoso
Armand Stoffel
Fabian Ambord
Alberto Kummer
Stärkstes Geweih
Termen
Termen
Visperterminen
Ferden
Riederalp
177.52
177.49
172.39
172.20
168.66
194.96
Silber
Silber
Silber
Silber
Bronze
Gold
4
5
6
7
9
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
Silber
Gampel
St. Niklaus
Steg
Bettmeralp
Mörel
Stalden
Bettmeralp
St. Niklaus
132.85
123.05
111.50
107.50
102.88
102.85
99.93
98.88
Gold
Gold
Silber
Bronze
1
2
7
9
11
12
14
15
Gold
Silber
Bronze
Bronze
Blatten
Visperterminen
Visp
Saas-Balen
Ausserberg
Naters
Termen
106.18
104.08
102.33
101.75
101.10
99.90
98.55
112.78
Silber
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
4
6
10
12
13
14
18
Silber
Bronze
Bronze
Bronze
Bronze
Reh
André Schnyder *
Franz Sarbach
Roman Gnesa
Martin Eyholzer
Daniel Ittig
Damian Zumstein
Joel Eyholzer
Kornelius Brantschen
Gämse männlich
Ewald Bellwald
Hubert Zimmermann
Jonas-Lukas Regotz
Hubert Kalbermatten
Michael Schmid
Peter Schwitter
Bernhard Imhof
Stärkste Krucke
Gämse weiblich
Gregor Gut *
Erwin Millius *
Jean-Noel Lorenz
Mike Kalbermatten
Gaston Roth
Dallenwil
Baltschieder
Törbel
Saas-Balen
Wiler Lötschen
Rang
Gold
106.80 Gold
102.11 Silber
94.95
93.98
93.90
Nach CIC **
Gold
1
2
5
6
7
Gold
Silber
* Medaillengewinner an der interkantonalen Trophäenbewertung
** Medaillenvergabe nach Wertziffern des Internationalen Jagdrates zur Erhaltung des Wildes (CIC)
Schweizer Jäger 6/2009
83
Bund und Kantone
Jagdstatistik 2008
dennoch sollten höchstens
zwei Böcke auf eine Geiss erlegt werden. Um den Vorgaben
des Bundes gerecht zu werden,
muss die Stabilisierung des
Bestandes auf der Geiss-Seite
geschehen.
CA
«Skandalöse»
Entscheidung
Vortragsabend der
Diana Brig
Einmal mehr durfte der Präsident der Diana Brig, Louis
Schmid, eine zahlreiche Zuhörerschaft und die Jagdhornbläser Bortelhorn begrüssen.
Die Anwesenden erhielten detailliert Einblicke in das
Schweisshundewesen durch
die Referenten Wildmeister
Hans-Joachim
Borngräber,
Richard Imboden, Verantwortlicher für die Ausbildung der
Schweisshunde im Oberwallis, und Leo Theler, Obmann
im Schweizerischen Schweisshundeclub.
Hans-Joachim Borngräber,
eine europäische Koryphäe
und Ikone auf dem Gebiet des
Schweisshundewesens, ging
auf das Verhalten des Schalenwildes nach dem Schuss
ein. Unter seiner Leitung wurde erstmals auf der Welt die
Schweissarbeit wissenschaftlich erarbeitet. Borngräber
wies mittels einer Diashow
auf die verschiedenen Reaktionen eines getroffenen Wildes hin. Diese lassen Schlüsse auf den Sitz der Kugel zu.
Von enormer Bedeutung seien die richtigen Verhaltensregeln, die ein Jäger nach dem
Schuss zwingend zu befolgen
habe. So werde eine allfällige
Nachsuche nicht zum Scheitern verurteilt.
Ein ausgebildeter Schweisshund bedarf des regelmässi-
gen Trainings, um Topleistungen zu erbringen. Skeptisch
äusserte er sich über die Laufhunde, die zwar die Schweissprüfung bestanden haben, aber
ebenfalls für die laute Jagd
verwendet würden.
Mit grossem zoologischen
Wissen erklärte Richard Imboden die wichtigsten Sinnesorgane des Hundes und die postnatale Entwicklung bis zum
Zeitpunkt der Schweisshundeausbildung. In seinem ausgezeichneten Referat ging er auf
die Organisation des Schweisshundewesens im Wallis und den
Lehrgang bis zur Prüfung ein.
Leo Theler oblag es, die Regionalgruppe des SSC vorzustellen. Diese wurde 2006 von
17 Begeisterten gegründet und
trifft sich jährlich 5 bis 6 Mal
im Wallis zu Übungen. In seinem Vortrag kam er insbesondere auf die reinen Schweisshunderassen, den Bayerischen
Gebirgsschweisshund und den
Hannoverschen Schweisshund,
zu sprechen. Anhand verschiedener Utensilien, wie Fährtenschuh, Schweissspritzstock,
Fangschussgewehr,
Leinen
etc. erklärte er deren Anwendung und Zweck. Mit diversen
Dias überbrachte er bildlich
die Nachsuche bis zum weidwunden Tier.
Ein überaus lehrreicher
Abend, der sich hervorragend
in die Vortragsreihe der Diana
Brig einreiht.
r.w.
Die kanadische Regierung
hat in diesem Jahr insgesamt
338 200 Robben zur Tötung
freigegeben, 55 000 mehr als
im Vorjahr. Im Einzelnen
dürfen in dieser Jagdsaison
280 000 Sattelrobben, 8200
DE
Mützenrobben und 50 000
Kegelrobben getötet werden.
Tierschützer sprechen von einer «skandalösen»» Entscheidung.
G.G.v.H.
Wieder
mehr Hasen
Die alljährliche Hasenzählung im Rahmen des Wildtierinformationssystems Deutschlands (WILD) belegt wachsende Feldhasenbestände. Obwohl die Jäger die Hasenjagd
eher zurückhaltend ausüben,
erlegten sie mit 525 300 rund
13 Prozent mehr Langohren
als im Jagdjahr zuvor. Wildkaninchen scheinen sich von den
langjährigen Seuchenzügen
sehr gut erholt zu haben. Nach
dem Tiefststand mit 143 000
Stück Anfang der 90er-Jahre,
kamen im vergangenen Jahr
mit rund 269 100 Stück etwa
42 Prozent mehr Kaninchen
wie im Vorjahr zur Strecke.
Bei der Bejagung des Raubwildes erreichen die Streckenzahlen wieder ihr altes Niveau,
nachdem es im letzten Jahr
aufgrund ungünstiger Jagdbedingungen einen Einbruch
gab: So wurden über 23 Prozent mehr Füchse erlegt (Strecke: 534 000) und 16 Prozent
mehr Waschbären (Strecke:
29 000) als im Jahr zuvor. Die
Zahl der erlegten Marderhunde, neben dem Waschbären der
zweite «Neubürger» Deutschlands, gingen hingegen wie
schon im Vorjahr leicht um
800 Tiere auf 26 700 zurück.
Während vor zehn Jahren lediglich etwa 1700 der ursprünglich aus Sibirien eingewanderten Tiere zur Strecke
kamen, scheinen sich die Streckenzahlen nun auf hohem Niveau zu stabilisieren.
Peter Bussmann
Jäger erlegten
ein Pferd
Foto: Roland Walker
Bund und Kantone
Schweisshundewesen
– quo vadis?
Louis Schmid, Präsident, Wildmeister Hans-Joachim Borngräber,
Leo Theler, Obmann SSC, und Richard Imboden, Obmann Ausbildung
Schweisshunde OW (vlnr).
84
Schweizer Jäger 6/2009
Mit einem Ortstermin
mussten sich Richter um einen
Jagdunfall kümmern. Bei einer Schwarzwilddrückjagd bei
Bonn hatte ein Jäger vor einem
Jahr irrtümlich ein Pferd mit
einem Schuss getroffen. Erst
bei einem Ortstermin konnte
jetzt der Jäger ermittelt werden, der den Schuss auf das
Therapiepferd eines behinderten Mädchens vermutlich unbeabsichtigt abgegeben hatte.
Es waren bei der Jagd mehrere Schüsse gefallen. Einer
hatte das Pferd in die Schulter getroffen. Nach vierstündigem Todeskampf erlöste es
ein Tierarzt. Die Pferdehalterin verlangte Schadenersatz
und Schmerzensgeld für die
achtjährige behinderte Tochter, die an ihrem Pferd hing.
Eine Einigung über den Schadenersatz steht auch jetzt noch
aus.
P.B.
Wildschwein
besetzt Wohnzimmer
Einem starken Wildschwein
haben im französischen Elsass
Feuerwehr und Gendarmerie
ein Festessen zu verdanken.
Mit im Spiel war der Bürgermeister des Weinbauortes Kaysersberg. Der war von einem
Hausbesitzer um Hilfe gerufen worden. Ein Wildschwein
hatte sich über ein Küchenfenster in ein leer stehendes
Haus ins Wohnzimmer begeben und wollte dieses partout
nicht mehr räumen, als der Eigentümer mit einem Mietinteressenten das Haus besichtigen
wollte. «Wenn die Sau nicht
freiwillig räumt, muss sie eben
gewaltsam entfernt werden»,
entschied der Maire. Als das
Schwein auch auf Zureden der
Gendarmen nicht wich, ordnete er dessen Erlegung an. Vielleicht hatte der Bürgermeister
bereits dabei im Auge, welch
ein köstliches Mahl ein 70-Kilo-Schwein werden kann. Die
Gendarmen genossen das inzwischen gemeinsam mit der
Feuerwehr und dem Gemeinderat. Ob sie danach wieder
auf eine weitere schweinische
Hausbesetzung hofften, blieb
offen.
P.B.
Siemens-Chef
will Zillertaler Jagd
loswerden
AT
Die Weltwirtschaftskrise
macht auch vor der Jagd nicht
Halt. Spitzenmanager des Siemens-Konzerns und deren Geschäftspartner müssen künftig
auf die Jagd im firmeneigenen
Revier verzichten. Im Zuge
der Finanzkrise will SiemensChef Peter Löscher den laufenden Pachtvertrag in der österreichischen Jagd im Zillertal
vorzeitig kündigen. Das Revier verschlingt pro Jahr einen
hohen sechsstelligen Euro-Betrag, unter anderem für Pacht,
diverse Dienstfahrzeuge, den
Erhalt mehrerer Jagdhäuser
und -hütten sowie für zwei
Berufsjäger Das grosse Areal war dem Unternehmen im
Jahr 2000 durch die Übernahme der Mannesmann-Tochter
Atecs zugefallen. Ganz aufgeben müssen die Manager
ihr Jagdvergnügen vermutlich
trotzdem nicht. Gleich nebenan betreibt der Stahlkonzern
Thyssen Krupp ein immer
noch deutlich grösseres Jagdrevier mit sieben fest bestallten Berufsjägern. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme
leitet auch das Siemens-Kontrollgremium.
Tierquäler stellt
Schlingen auf
Bei Himmelberg in Kärnten ist ein Schlingensteller unterwegs. In einer Drahtschlinge verfing sich eine trächtige
Rehgeiss und irrte hilflos und
schwer verletzt damit durch
das Revier, bis sie von zwei
Jägern mit einem Fangschuss
erlöst wurde. Die Drahtschlinge auf zwei Eisenstäben wurde von dem Wilderer im Jagdgebiet Tiebel Süd im Bereich
des Vogelbichl in Himmelsberg aufgestellt.
Dieter Kannengiesser
IN
Elefant tötet
Niederländer
In einem indischen Nationalpark ist ein 60-jähriger
niederländischer Tourist von
einem Elefanten angegriffen und zu Tode getrampelt
worden. Acht andere Touristen entkamen dem wütenden Tier nur knapp. Wie der
Parkdirektor angab, wurde die
Touristengruppe trotz Begleitung durch bewaffnete Ranger
vom Angriff des Bullen völlig
überrascht. Schüsse auf den
Angreifer konnten den Mann
nicht mehr retten.
Dieter Kannengiesser
Eingeschränkte
Trophäenjagd
UG
Um Übergriffe von überalterten Wildtieren auf Menschen zu verringern, aber auch
um Einnahmen durch Jagdtourismus zu erhöhen, hat die
Wildbehörde von Uganda die
Trophäenjagd im 2022 Quadratkilometer grossen Pian-Upe
wildlife reserve geöffnet. 75
Prozent der Erlöse sollen den
Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Dadurch hofft
die Regierung, der ländlichen
Bevölkerung einen Anreiz zu
geben, die Wildtiere zu schützen. Mehrere Firmen haben
bereits Interesse angemeldet,
in dem Jagdgebiet Unterkünfte zu errichten.
G.G.v.H.
NA
Mitglieder
der Königsfamilie
wilderten
Nachdem sie in einer Nacht
auf zwei Farmen in Namibia unter anderem auch unter
Schutz stehende Wildtiere unberechtigt erlegt hatten, konnten einige Farmer im Zusammenwirken mit der Polizei drei
Mitglieder einer namibischen
Königsfamilie als Täter einer
ganzen Wilderei-Serie ermitteln. Die Farmer waren nach
einer heftigen Verfolgungsjagd, nachdem sie durch nächtliche Schüsse aufmerksam
geworden waren, auf ein Fahrzeug der Regierung gestossen. Die Wilderer hatten sich
fluchtartig in den Busch entfernt, haben aber ihre Personalpapiere im Pick-Up liegen
gelassen. Neben dem Wagen
wurden ein erlegter Oryxantilopenbulle, eine Kudukuh,
eine Kuhantilope und ihr Kalb
sowie ein Kronenducker gefunden. Kudu und Oryx dürfen in Namibia mit Lizenz bejagt werden. Kronenducker
und Kuhantilope sind dagegen streng geschützt. Als Täter
wurden kurz darauf drei Mitglieder eines namibischen Königshauses überführt. Die werden in Kürze vor dem Richter
stehen. Anhand von Spuren,
insbesondere der Reifenspuren des für die Wilderei missbrauchten Regierungswagens,
kommen sie für zahlreiche andere Wilddiebereien in Frage.
Ein Gewehr wurde sichergestellt. Die aktuell gewilderten
Tiere sollten die Speise zum
Jahrgedächtnis eines verstorbenen Stammeskönigs sein.
P.B.
Schweizer Jäger 6/2009
85
Ausland
FR
Martin Fricker
Abschied
1926–2009
Mitten im Blütenmeer
seiner Kirschbäume verstarb auf seinem geliebten
Bauernhof im Solb in Oberhof im Kreise seiner Familie unser über alles geschätzte Pächter und Jagdaufseher
Martin. Während nicht weniger als 62 Jahren war Martin Jagdaufseher im wohl
schönsten Revier im Tafeljura im Fricktal, während vielen Jahren auch Pächter.
Martin war ein liebevoller Heger und Pfleger «seiner» Tiere und kannte das
Revier wie seine Hosentasche. Trotz seiner äusserst
grossen beruflichen Belastung in seinem Landwirtschaftsbetrieb fand er immer Zeit, alles Notwendige
für das Wohl des Wildes zu
organisieren und legte selbst
Hand an, wo immer es nötig
war. So wurde er zum Vorbild aller, ob Jagdpächter
oder Gast, aber auch bei anderen Jagdaufsehern, deren
Vereinigung ihn schon vor
Jahren zum Ehrenmitglied
ernannte.
Ein grosses Anliegen waren ihm die Salzlecken, von
denen er mehr als 70 Stücke
anlegte, unterhielt und regelmässig bestückte. Auch
die Rehkitzrettung im Frühling lag ihm am Herzen. Er
erkundigte sich regelmässig
bei seinen Landwirtskollegen nach den Mähdaten, um
auch die fremden Wiesen
rechtzeitig zu verblenden.
Er war nie ein Mann von
lauten Worten. Aber seine
Sensibilität war nachhaltig
spürbar. Wurde zum Beispiel ein unpassender Bock
erlegt, genügte ein einziger Blick in die Augen seines Gegenübers, um bei dem
so Gerügten die weidmännischen Grundsätze in Erinnerung zu rufen. Mit seiner ruhigen Autorität sorgte
er für Disziplin und Selbstverantwortung bei uns Pächtern. Unzählige Male wurde
Martin mitten in der Nacht
86
Schweizer Jäger 6/2009
aus dem Schlaf gerissen, um
vor allem an der viel befahrenen Benkerstrasse Fallwild zu
bergen oder – noch aufwändiger – nach verletzten Tieren zu
suchen.
Mit grosser Fachkenntnis
und handwerklichem Geschick
organisierte und half er bei der
Errichtung und dem Unterhalt
aller jagdlichen Einrichtungen,
was im kupierten und zum Teil
schwer zugänglichen Gelände
meist ein richtiger «Chrampf»
war. Für ihn selbstverständlich
war auch, uns bei Nachsuchen
und beim Aufbrechen des Wildes tatkräftig zu helfen und es
kam mehr als einmal vor, dass
er allein Erfolg bei Nachsuchen hatte, obschon die Jagdschützen längst aufgegeben
hatten.
Noch an der Weihnachtsjagd
2007 dirigierte er die 10-köpfige Treiberschar mit seinen
81 Jahren mit unglaublicher
Dynamik und durchkämmte
selbst Steilhänge, kaum Zei-
chen der eigenen Anstrengung
zeigend. Weit jüngere Teilnehmer keuchten schwitzend hinter ihm her.
Dann zeigte sich plötzlich
eine heimtückische Krankheit,
gegen die er tapfer und klaglos ankämpfte. Der Tod war
aber schliesslich Erlösung für
ihn. Damit müssen wir uns abfinden und gönnen Martin die
ewige Ruhe.
Für die Jagdgesellschaft hat
Martin eine kaum zu schliessende Lücke hinterlassen.
Mit Hochachtung und
Freundschaft bleibt er in unseren Herzen und wir versuchen, seine jagdliche Ethik
weiterzutragen und auch weiterzugeben an unsere jüngeren
Weidmänner.
Jagdgesellschaft Oberhof
Ernst Bärenfaller-Brunner
1922–2009
Z’Erni, wie er genannt wurde, ist am 18. Oktober 1922 als
Sohn des Viktor und der Luise,
geb. Schumacher, in Termen
geboren und aufgewachsen.
Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Olga erlebte er
die harten und entbehrungsreichen 1930er-Jahre. Schon früh
mussten die Kinder im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb
mit anpacken. Als Hüterbube auf den Alpen entwickelte
Erni seine Beobachtungsgabe
und Naturliebe.
Als der 2.Weltkrieg und damit auch seine Aktivdienstzeit
zu Ende war, besuchte er die
Zollschule in Liestal und wurde zum Grenzwächter ausgebildet. So kam es, dass er das
Wallis verliess und seine ersten
Jahre im Unterengadin und im
St. Galler-Rheintal verbrachte. Heimatliche Urlaubsreisen
bewältigte er per Töff über die
Pässe Oberalp und Furka, damals noch alle ohne Asphaltbelag.
Im Jahr 1958 kehrte er ins
Wallis zurück, jetzt als stolzer Ehemann mit Gattin Klara
und Sohn Reto. Auf den Posten Binn und Saas-Almagell
erlebte er noch die Zeit, wo
die Grenzwächter tagelange
Patrouillen machten. So in der
Natur zu leben ist wohl etwas
vom Schönsten für ein Jägerherz, was ihn wohl auch bewog
auf die Jagd zu gehen.
An den harten Schicksalsschlägen, zuerst Gattin Klara
und später auch noch den
Stiefsohn Hansruedi, beide
durch Unfall verloren, hatte er
zeitlebens zu tragen.
Trotzdem, als humorvoller
Mensch hatte Erni für fast jede
Situation einen träfen Spruch
oder Witz auf Lager. Das Althergebrachte bedeutete ihm
mehr als das Moderne, seine
Altertumssammlung zeugt davon. So ersetzte er etwa das
Wort «Zielfernrohr» gerne
durch «Zielfehler» und für die
Sommerzeit wurde keine Uhr
umgestellt.
Bald nach seiner Pensionierung im Jahr 1984 wurden
Hüftoperationen nötig, was
seine Bewegungsfreiheit einschränkte. Später kam auch
noch eine schlimme Krankheit, welche dazu führte, dass
er in den letzten 2 Monaten
das Bett nicht mehr verlassen
konnte. Eine Woche nach der
Geburt seines Urenkel’s Fabio
schloss Erni am 9. April 2009
seine Augen für immer. Dies
nach langer und aufopfernder
Pflege durch Therese, seiner
zweiten Gattin und mit Hilfe
der Spitex-Pflegerinnen.
Mit dem beigefügten Bild
bleibt Erni auch den Lesern
des Buches «Die Gemse» von
R.Schnidrig und UP. Salm in
Erinnerung. Mit leuchtenden Augen hat er noch die
Zweitauflage zur Kenntnis genommen. Durch die vielen gemeinsamen Erlebnisse, welche
weit über die Jagd hinaus gehen, wird Erni immer in unserer Mitte sein.
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Wettbewerbsaufgaben weiterhin zu lösen!
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Mitarbeiter/innen des Verlages, der Redaktion und der RG Annoncen und ihre Angehörigen.
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V69 erstmals die Möglichkeit individuell auf Licht- und
Jagdbedingungen zu reagieren: die Modelle 2,5 - 10 x 50 T* und
3 - 12 x 56 T* bieten sowohl Leuchtkreuz in erster als auch
Leuchtpunkt in zweiter Bildebene. Optional sind diese Modelle
auch mit Illumination Control (iC) erhältlich.
www.zeiss.de/sportsoptics
Die n
neue Varipoint-Generation
Varipoint
t-Generation mit V69
FEIERN SIE MIT
JUBILÄUMSANGEBOT: SPITZENFERNGLÄSER BIS ZU CHF 430 GÜNSTIGER
Vor genau 60 Jahren brachte SWAROVSKI OPTIK das erste Fernglas auf den Markt. Damals wie
heute höchster Qualität und Präzision verpflichtet, bietet SWAROVSKI OPTIK Ferngläser
der absoluten Spitzenklasse. Brillante Optik in perfekter Ergonomie und schlankem Design,
mit einzigartiger Funktionalität und Robustheit im harten Einsatz über Jahrzehnte.
Und das Beste: Gemeinsam mit teilnehmenden Handelspartnern haben wir für Sie bis 31. August
ein einmaliges Angebot. Beim Kauf eines EL 42, SLC 42 oder SLC 56 Fernglases profitieren Sie
von unseren Jubiläumspreisen und sparen bis zu CHF 430.
SLC 56 JUBILÄUMSMODELL
EL 42 JUBILÄUMSMODELL
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SWAROVSKI OPTIK SCHWEIZ
Industriestrasse 28, 4622 Egerkingen, Schweiz
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