Wohnungssuche in Paris
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Wohnungssuche in Paris
Wohnungssuche in Paris Wer träumt nicht davon, einmal mitten im Zentrum einer der lebendigsten und interessantesten europäischen Städte zu wohnen, am Stadtleben teil zu nehmen und von der kunterbunten Umgebung zu profitieren? Es ist wahr, dass Paris wohl eine der teuersten Städte in Europa ist, nicht nur was Wohnungspreise angeht. Für Studenten gibt es mehrere Möglichkeiten unter zu kommen: entweder man zieht in eines der zahlreichen Studentenwohnheime (entweder privat oder öffentlich geführt) oder man sucht sich ein kleines Studio (EinZimmer- Wohnung) oder je nach Geschmack eine Wohngemeinschaft. Es gibt sowohl Wohnheime für Studenten aus aller Welt (s. auch Cité Internationale), als auch Wohnheime, die von kirchlichen Organisationen geführt werden oder die jeweils nur für Frauen oder für Männer zugänglich sind. Einige Adressen findet man unter: www.crous-paris.fr www.ciup.fr Der Sitz des Pariser Studentenwerks Crous befindet sich: 39, avenue Georges Bernanos F-75005 Paris; +33 1 40 51 36 00; RER Port Royal Wenn man sich für eines der Studentenwohnheime des Crous interessiert, muss man bereits im Februar den Wohnantrag für den Herbst stellen! Wenn man keinen Platz in einem Wohnheim (z. B. Heinrich-Heine-Haus, Cité Internationale) bekommen haben sollte, da die Plätze dort sehr beliebt und knapp sind, muss man sich dem Wohnungsmarkt widmen. Allerdings lohnt es sich nicht schon Monate vorher zu suchen, da z. B. im August kaum ein Pariser zu Hause ist. Meistens findet man eine passende Wohnung ein- bis zwei Wochen vorher, das hört sich knapp an, jedoch sollte man sich in Paris schnell entscheiden können, da sonst die vielleicht anvisierte Adresse bereits an jemand anderen vermietet ist. Wer lieber länger im Voraus plant, sollte sich auch darauf einstellen, mehrere Monate Miete mehr bezahlen zu müssen, da meist Wohnung sofort vermietet werden und nicht schon Wochen im Voraus. Natürlich gibt es in jedem Arrondissement von Paris genug Immobilienagenturen mit aktuellen Angeboten, aber hier muss man mit einem Honorar von mindestens zwei Monatsmieten rechnen. Wenn man sich dennoch an Makler wenden möchte, sollte man darauf achten, dass sie bei der französischen Vereinigung FNAIM akkreditiert sind. Um Maklergebühren zu sparen, kann man auch über die größeren Tageszeitungen, wie Le Figaro, Le Monde, oder die Zeitschrift: De particulier à particulier (auch im Internet www.pap.fr) suchen. Diese Zeitschrift kommt jeden Donnerstag mit neuen Anzeigen auf den Markt und viele Interessierte kaufen sie sich schon ab 7-8h morgens und rufen direkt bei potentiellen Vermietern an. Für Ausländer ist dies meist noch etwas schwieriger, weil die Vermieter einen Stapel von Garantien verlangen. Das Wichtigste ist die Bürgschaft eines Elternteils (bzw. eines in FrankreichAnsässigen), die die finanzielle Unterstützung zusichern sollte. Hierzu wird eine Bestätigung des Einkommens gefordert, die meist genaue Angaben über die Höhe des Gehalts enthalten muss. Man sollte auch die Einschreibebestätigung der Universität mehrmals kopieren und gegebenenfalls als Bestätigung dazulegen, sowie die Kopie des Personalausweises. Dieses Dossier muss zu jeder Besichtigung mitgenommen werden. Die Privatsphäre der Mieter muss soweit wie möglich aufgedeckt werden, da in Frankreich Vermieter nur geringe Rechtsansprüche besitzen, sobald sie einem Mieter ihre Wohnung überlassen. Deshalb sollte man sich nicht abschrecken lassen von den Detailfragen, sondern möglichst offen und verständnisvoll sein. Jedoch muss man sich auch nicht alles bieten lassen, wenn zum Beispiel die Wohnung nicht der Beschreibung entspricht oder sie aus irgendwelchen anderen Gründen, inakzeptabel ist, dann kein Dossier abgeben! Meist muss man sich direkt vor Ort entscheiden, wenn einem dann die Wohnung angeboten wird, ob man sie nehmen will oder nicht. Viel Zeit, um den Mietvertrag zu prüfen, bleibt selten. Nachdem man einen Mietvertrag unterschrieben hat, muss man meist eine Kaution von einer oder zwei Monatsmieten hinterlassen, sowie die erste Monatsrate gleich bezahlen. Auch sollte eine Hausratsversicherung abgeschlossen werden, die von den meisten Vermietern verlangt wird. Dies kann man zum Beispiel bei den örtlichen Bankfilialen machen, die einem gute Konditionen für solche Versicherungen anbieten. Am besten bei der Bank nachfragen, bei der man selbst auch Kunde ist oder Kunde werden möchte. Nach dieser anstrengenden Suche und wahrscheinlich dem darauffolgenden Umzug, der Anmeldung bei EDF, die sehr wichtig ist, da man die Rechnung in Frankreich als Wohnsitznachweis benötigt für u. a. die Einrichtung des Bankkontos oder die Anmeldung in der Bibliothek (Electricité de France; entweder über den Vormieter oder die Telefonhotline: 3929 anfordern), kann man sich noch bei der Caisse d’Allocations familiales (CAF) anmelden und dort ein Wohngeld beantragen. Nähere Informationen und Anträge findet man unter: www.caf.fr Es mag sich jetzt alles recht abschreckend anhören und vor allem nach sehr viel Arbeit, aber man darf einfach nicht aufgeben! Man muss zwar ein paar Kompromisse machen, wie zum Beispiel eine Dreier-WG mit einem großen Zimmer, dass durch eine Styroporwand getrennt ist, aber man muss auch nicht in einer Bruchbude hausen. Wenn man gerne in einer WG wohnen möchte und noch keine Mitbewohner gefunden hat, dann sind die Internetseiten www.colocation.fr und www.apartager.fr gut angelegt und hilfreich. Beliebte Viertel sind das 5., 6., 8., 15. und 16. Arrondissement, aber das bedeutet nicht, dass die anderen Viertel viel billiger oder weniger schön wären! Bon courage! Von Nina Schieren Aktuelle Position: Teilzeitjob über den Sommer 2008 in einem Schmuckladen (Takara) in Paris, anschließend Praktikum von September bis November 2008 bei der Deutsche Bank Stiftung in Frankfurt am Main. Geplant für 2009: weitere Praktika, Master in Management o. European Studies in England, Frankreich oder Deutschland.